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FEBRUAR 2010 CHF 5.– www.eurosoccer-online.ch VORSCHAU ASL-RÜCKRUNDE, DER VERGLEICH VS. Ludovic Magnin Ludovic Magnin STARS: ABEGGLEN ANCELOTTI ANDERSON MOURINHO RIBÉRY VIDAL Mein ABC MARCO WÖLFLI Transfer SEYDOU DOUMBIA Interview BLERIM DZEMAILI Schweiz – ich bin wieder da! Schweiz – ich bin wieder da! Die grössten Fussball- Akademien der Schweiz Die grössten Fussball- Akademien der Schweiz NEUES WM-QUIZ MIT NACH SÜDAFRIKA

ES_Februar2010

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sport, fussball

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Page 1: ES_Februar2010

FEBRUAR 2010 CHF 5.– www.eurosoccer-online.ch

VORSCHAU ASL-RÜCKRUNDE, DER VERGLEICH VS.

LudovicMagninLudovicMagnin

STARS: ABEGGLEN ANCELOTTI ANDERSON MOURINHO RIBÉRY VIDAL

Mein ABCMARCOWÖLFLI

TransferSEYDOUDOUMBIA

InterviewBLERIMDZEMAILI

Schweiz –ich bin wieder da!

Schweiz –ich bin wieder da!

Die grösstenFussball-Akademiender Schweiz

Die grösstenFussball-Akademiender Schweiz

NEUES

WM-QUIZ

MIT

NACH

SÜDA

FRIKA

01_Titel_P 21.01.2010 15:02 Uhr Seite 1

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02_U2 HARTMANN 21.01.2010 15:08 Uhr Seite 2

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Liebe Leserinnen und Leser,Fussball-Fans,liebe Politiker,lieber Ueli Maurer

Der Entscheid,dass der Fussball künftig die Sicherheits-und Polizeikosten selbst tragen muss,hat für den Sportungeahnte Folgen.Er ist – man mag mir die Wortwahlverzeihen – eine Katastrophe für den gesamten Sport.

Der Sport übernimmt in unserer Gesellschaft eine Viel-zahl von Aufgaben.Erwähnt sei nur die Integration vonAusländern.Oder:Wer freute sich nicht mit der U17,als Spieler wie Nassim Ben Khalifa,Haris Seferovic und

Granit Xhaka für die Schweiz den Weltmeistertitel holten? Erwähnt sei diePersönlichkeitsbildung jedes Einzelnen.Erwähnt sei das gruppendynamischeVerhalten,das sich nirgends besser lernen lässt als im Mannschaftssport.

Aufder anderen Seite flossen 43 Millionen Franken Steuergeld allein im letz-ten Jahr in das Zürcher Schauspielhaus,um für insgesamt 110 000 Zuschauerwertvolle Unterhaltung bieten zu können.Doch:Die Axpo Super Leaguemobilisierte in der ersten Saisonhälfte über eine Million Fans.

Die Popularität und Attraktivität des Fussballs wird von Chaoten missbraucht.Diese sind kein Fussball-,sondern ein Gesellschaftsproblem.Der Fussball kannseine soziale Aufgabe wahrnehmen,um das Problem zu lösen,zum Beispieldurch Fanarbeit,Aufklärung,Integration.Aber den Fussball zur Kasse zu bit-ten – das ist vielleicht die einfachste,aber nicht die richtige Lösung.Der Staatschiebt so die Verantwortung zur Seite.

Lieber Ueli Maurer,wir hoffen,dass Sie für den Sport kämpfen.Wir jeden-falls haben Mühe mit diesem Entscheid.

EDITORIAL

Marco WölfliDer YB-Goaliefreut sich aufdie WM inSüdafrika – dasverrät er in sei-nem persönli-chen «ABC».

Andy PosnerAndy Posner lebtin Südafrika undberichtet fürEUROSOCCERüber das WM-Land und über dasThema Sicherheit.

Eva TedescoDie JournalistininterviewteMarco Dzemaili,der an der WMin Südafrikaunbedingt dabeisein will.

So geht der Sport zugrunde

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN:

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Ulrich Kühne-HellmessenGeschäftsführenderChefredaktor

03_Editorial_P* 22.01.2010 7:26 Uhr Seite 3

Page 4: ES_Februar2010

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38INHALTIMPRESSUM

Abo:www.eurosoccer-online.ch

SCHWEIZ9Vorschau Rückrunde10EUROSOCCER stellt den Sportchefs derASLvier Fragen zur Rückrunde

Der grosse Vergleich12BSC Young Boys und der FCBasel sind die Top-Teams der Liga.Doch welcherVerein hat die bessere Klubführung? Ist diese der Schlüssel zum Meistertitel?

ASL: Der Doumbia-Transfer15Nach der Saison wechselt Seydou Doumbia von Bern nach Moskau.EUROSOCCER zeigt,wie sein Transfer vonstatten ging

ASL: Ludovic Magnin im Zügelstress16Magnin ist der Top-Transfer der Winterpause.EURO SOCCER erzählt er,wie seine Frau ihn bei seinem Wechsel in die Schweiz unterstützte – und was er mit dem FC Zürich und der Nationalmannschaft für Ziele hat

Coverstory: Trainer im Doppelpack18Kommt ein neuer Trainer,bringt er seinen Assistenten meist auch gleich mit.Coachs gibt es nur noch im Doppelpack

Business22Xamax und YB spielen schon aufKunstrasen,Luzern zieht im neuen Stadionnach.Was sind die Vorteile des «Plastikgrüns»?

ASL: Ausbildungszentren24Die Schweiz ist bekannt als Ausbildungsliga.Der Nachwuchs wird in den Leistungszentren der Vereine professionell ausgebildet

Nr.2,Februar2010,5.JahrgangErscheint monatlich,ISSN 1661-822Xwww.eurosoccer-online.ch

Herausgeber:EuroSoccer Fussball AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichVerlag und Redaktion:Sportverlag Europa Medien AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichTelefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66www.sportverlageuropa.com

Chefredaktor:Ulrich Kühne-Hellmessen(verantwortlich i.S.d.P.) Stv.Chefredaktor und Redaktionsleiter:Daniel FrickerRedaktion:Tobias Erlemann,Klaus Feuerherm,Dominic Ledergerber,Christian Ortlepp,Sandra Plaza,Daniel Wojczewski,Gast-Autor: Marco Wölfli,Irene KlausAutoren: Lars Gansäuer,Marcos García,,Marco Planas,Andy Posner,Eva Tedesco,Ueli ZossAusland: Gianfrancesco Archetti (It),Gregor Derichs (De),Raphael Honigstein(Eng),Rainer Kalb (Fr)

Schlussredaktion: Rainer SchillingInfo-Grafik: tnt-graphics,KlotenArt-Director: Marc Weber (Ltg.),Massimo ColonnaGrafik/Layout: Bruno Agnelli,Alexandra Eggenberger,Michael Müller,Steffen Mross,André Suter

Fotoredaktion: EQ Media AGBinzstrasse 23 in 8045 ZürichLeitung/Redaktion: Madeleine Schoder

VerlagGeschäftsleitung:Ulrich Kühne-Hellmessen,Dr.Christian KruseChong-Gu RaAssistentin der Geschäftsleitung:Clea Zajc,Franziska MäderMarketing: Simon Hagenbuch (Ltg.),Pascal HunzikerVerkauf: Aleks [email protected]: Zollikofer AG,St.Gallen

Einzelverkauf:CHF 5.–,Jahres-Abo:CHF 66.– (inkl.1 Nachwuchs-Franken fürSporthilfe),Vorzugs-Abo für Mitarbeitervon Partnerfirmen:CHF 50.–,Schnupper-Abo:CHF 10.– (drei Ausgaben).AllePreise inkl.2,4 % MwSt.Abo-Dienst:EuroSoccer,Industriestrasse 37,3178 BösingenTelefon 031 740 97 99Fax 031 740 97 76 oder über [email protected]

© EUROSOCCER 2010Nachdruck von Texten,Aufnahme inOnline-Dienste/Internet,Vervielfältigungaufelektronische Datenträger nur nachschriftlicher Zustimmung des Herausgebersgestattet.Keine Haftung für unverlangteingesandte Manuskripte und Fotos.

Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele:www.919.ch/agb/

Arturo Vidal. Der 22-Jährige ist Leistungsträgerbei Bayer Leverkusen – undeiner der besten Spieler vonWM-Gegner Chile.

Seydou Doumbia. Ab dem 1.Juli 2010 spielt SeydouDoumbia für ZSKA Moskau.Doch wie liefsein Transferwirklich ab?

Ludovic Magnin. VonStuttgart nach Zürich:DerNationalverteidiger ist derTop-Transfer des Winters.Mit dem FCZ hat Magningrosse Ziele.

04_05_Inhalt_P* 22.01.2010 7:29 Uhr Seite 4

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XX-2008 CONTENTS

4202-2010 INHALT

Abo-Hotline 031 740 97 99

TOP-LIGEN 49Fokus 50Der Kameruner Samuel Eto’o gehörtzu den besten Stürmern der Welt.Sein Markenzeichen: Tore, Tore, Tore

Interview 52Blerim Dzemaili im grossen Interview

Serie Stars 57Sonny Anderson spielte bei Marseille,Monaco, Barcelona, Lyon, Villarreal.Doch seine Europa-Karriere begannbei Servette Genf

Schweizer im Ausland 58EUROSOCCER präsentiert das aktuel-le Formbarometer der Legionäre

Bundesliga 60Bayern-Star Franck Ribéry erhitzt mitWechselgerüchten die Gemüter

Premier League 62Carlo Ancelotti und Jose Mourinho –und der FC Chelsea

Ligue 1 62FC St. Etienne – mit Gelson Fernandes

UNTERHALTUNG Superhirn 28

WM-Quiz 41

People 64

Tops & Flops des Monats 66

Klartext 66

WM 2010 29Sicherheit 30Afrika-Experte Otto Pfister erklärt unsdie Gefahren des WM-Landes. Zu-dem erzählt unser Reporter live ausSüdafrika, wie es sich dort lebt

Grafik 36Hier spielt unser Nationalteam

Quergelegt 38Arturo Vidal ist einer der Top-Starsvom Schweizer WM-Gegner Chile

WM-Gegner 40Die WM-Gegner unter Beobachtung

Mein ABC 42Marco Wölfli präsentiert sein «ABC»

Die verrücktesten WM-Stories 44

Next Generation 46«Stars von morgen» – was machen sieheute? Dieses Mal mit Nico Pfister

U17-Weltmeister 47Wie entwickeln sich ihre Karrieren?

Blerim Dzemaili. Der 23-Jährige wirdmehr und mehr zum Star in Italien. Jetztwill der Parma-Legionär auch zur WM.

Marco Wölfli. Der Keeper derYoung Boys ist in Top-Form. SeineZiele für 2010 sind die Meister schaftmit Bern und die Teilnahme an derWM in Südafrika.

Diego Maradona. Der argentini-sche Exzentriker mal wieder aufder Pole: Sein Handgoal gegenEngland 1986 ist legendär.

44

52

66

Spielerfrau Wissen Sie, mit welchemFussballer diese Schönheit liiert sind?Lesen Sie mehr auf Seite 64.

04_05_Inhalt_P* 22.01.2010 7:29 Uhr Seite 5

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LESERECKE

Leserbriefe [email protected]

E-Mails ...�

Thema:WinterpauseWer braucht eigentlich so eine ewiglange Winterpause wie in derSchweiz? Ich kenne kein anderesLand,in dem die Spieler noch zweiMonate lang die Beine hochlegenund ein bisschen trainieren können.Ganz Europa spielt wieder Fussball,während die ASL-Spieler sich in derSonne aalen.Das ist nicht mehr zeit-gemäss!Frank Albrecht (Regensdorf)

Thema:Seydou DoumbiaGratulation an die YB-Funktionä-re! Besser als den Wechsel von Sey-dou Doumbia nach Moskau kannman einen Transfer eigentlich nichtabwickeln.Die Medien wussten vonnichts,alles ging ganz schnell undjetzt sind alle Seiten glücklich.Vondem Transfererlös wird YB nochlange zehren und hat nun gute Chan-cen,der nächste Schweizer Champi-ons-League-Teilnehmer zu werden.Chapeau!André Elhorst (Grenchen)

Thema:Psycho-SpieleDer FCBasel macht sich echt lächer-lich.Man versucht,durch Abwerbe-versuche (Yapi) und Kommentare(Frei über Doumbia) YB zu verun-sichern.Wenn man es sportlich nichtschafft,soll wohl so der Gegner nocheingeholt werden.Doch schade,liebeBasler:Darauffällt YB nicht rein.Ihr könnt noch so viel erzählen,derMeistertitel geht dieses Jahr nachBern.Wir beeindrucken durch Leis-tung,nicht durch Stänkerei!Volker Engesser (Muri)

Thema:AbstiegskampfDen FCAarau haben schon alleabgeschrieben,inklusive demEUROSOCCER-Magazin.Abwar-ten,Totgesagte leben bekanntlich län-ger.Wenn Andermatt es schafft,dasTeam fit zu bekommen (wovon ichüberzeugt bin),dann wird eine gna-denlose Aufholjagd gestartet!Jonny Younas (Zofingen)

Was haben sich die Spielplanereigentlich dabei gedacht,in der erstenRunde gleich Aarau – Bellinzonaanzusetzen? Verliert Aarau,ist jegli-che Spannung dahin!Yvonne Petrola (Fribourg)

Februar 20106

www.eurosoccer-online.ch

Neuer Gratis-Service fürEUROSOCCER-Leser mitSmartphones

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Fussbälle10

06_07_Leserecke* 22.01.2010 7:32 Uhr Seite 6

Page 7: ES_Februar2010

Schicken Sie uns Ihr bestes Fan-Foto! Egal obim Stadion, beim Public Viewing oder Armin Arm mit einem Fussball-Star. Knipsen Sieein Fan-Foto und senden Sie es mit Namenund Ort an:[email protected] besten Schnappschüsse erscheinen imEUROSOCCER-Magazin und auf www.euro-soccer-online.ch. Jeden Monat wird zudemdas beste Fan-Foto prämiert:

TIPPKICK

DIE GEWINNE

LESERECKE

7Februar 2010

Leser-UmfrageEUROSOCCER wollte in der letztenAusgabe wissen, ob die Berner Young Boysihre Spitzenposition in der Axpo Super Leaguebis Ende Saison verteidigen können. ZweiDrittel unserer Leser sind der Meinung, dassYB noch abgefangen wird.

66,7 % Nein33,3 % Ja

FRAGE DES MONATS

Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN . Oder per E-Mail an [email protected]. Oder schreiben Sieuns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse473, 8038 Zürich.

GEWINNDer besteSchnappschusswird mit einemMP3-Playervon Samsungbelohnt!

Marco Hunkeler mit Jean-Michel Tchouga,

der von Luzern nach Wohlen wechselte.

Fan-Foto des Monats

Hier können Sie gewinnen:2 x 2 Tickets für GC – FC St. Gallen auf Seite 10WM-Reise zu gewinnen auf Seite 41

Tippen gegen JonasElmer vom FC Aarau

Die Stars stellensich zum Duell.Diesmal tritt der21-jährige JonasElmer gegen Sie an,der mit dem FCAarau in der Rück-runde eine grosseAufholjagd starten will, um denAbstieg noch zu verhindern.

www.eurosoccer-online.ch

Für ein richtiges Ergebnis gibt es dreiPunkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis,Niederlage) einen Punkt. Die Punkte allerSpiele werden addiert, der Spieler mit derhöchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleich-stand entscheidet das Los.Tippen Sie bequem auf www.eurosoccer-online.ch, schicken Sie eine E-Mail an [email protected] oder einePostkarte an EUROSOCCER, Kennwort:Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich.Die Tipps müssen jeweils vor dem Spiel-datum abgegeben werden. Die Gewinnerwerden schriftlich benachrichtigt.

1. Preis: Nokia 5800

2. Preis: Bildband «Top Shots»

3. Preis: Trikot von HI-PRO

4. Preis: Sporttasche

5.+6. Preis: Coca-Cola Bag

7.+8. Preis: adidas Cap

9.+10. Preis: Coca-Cola Towel

JonasElmer

DATUM SPIEL ELMERS TIPP MEIN TIPP

6. FEBR. ST. GALLEN – SION 1:2 …:…

6. FEBR. ZÜRICH – XAMAX 1:1 …:…

7. FEBR. AARAU – BELLINZONA 2:0 …:…

7. FEBR. BASEL – YOUNG BOYS 3:1 …:…

7. FEBR. LUZERN – GC 2:1 …:…

13. FEBR. GRASSHOPPERS – AARAU 1:1 …:…

13. FEBR. YOUNG BOYS – LUZERN 3:0 …:…

14. FEBR. XAMAX – BASEL 1:2 …:…

14. FEBR. SION – ZÜRICH 2:1 …:…

10. MÄRZ BELLINZONA – ST. GALLEN 2:2 …:…

ASL-RUNDEN 19 UND 20

VORZEITIGER ABGANG?Spielt Seydou Doumbia die Saison bei den Young Boys zuEnde?

Unter allen Usern, die sich eingeloggt diese Seite 7 knipsen,verlosen wir drei Probe-Abos von EUROSOCCER!(siehe auch Seite 6)

06_07_Leserecke* 22.01.2010 7:32 Uhr Seite 7

Page 8: ES_Februar2010

08_AZ TOP SHOTS* 22.01.2010 7:33 Uhr Seite 2

Page 9: ES_Februar2010

SCHWEIZ

Die FCB-TaktikBasel-Trainer Thorsten Finkspielte lange Zeit beim FCBayern.Dort hat er vielgelernt.Allen voran scheinbarvon Uli Hoeness,der bayri-schen Abteilung «Attacke».Wenn ein Gegner zu enteilendroht,wird entweder einwichtiger Spieler weggekauft– oder der Kontrahent durchSticheleien mürbe gemacht.Das klappte oft.Das Fink’scheKonzept:Das machen wirdann doch auch beimSchweizer FCB.So verwun-dert es nicht,dass Basel kurzvor Rundenstart öffentlichInteresse an YB-Star GillesYapi bekundet.Dazu sticheltAlex Frei gegen SeydouDoumbia.Der Nati-Captainkennt die Bayern-Taktik ebenhautnah aus der Bundesliga.Doch alles Reden wird YBnicht nervös machen – zugefestigt sind die Berner.Wiegesagt:Die Zermürbetaktikklappte bei Höness oft – abereben nicht immer.FCB isteben nicht gleich FCB.

Seite 15

Seydou DoumbiaAb dem 1.Juli 2010spielt YB-Topskorerfür ZSKA Moskau.EUROSOCCER er-klärt,wie sein Trans-fer wirklich ablief.

Seite 16

Ludovic MagninVon Stuttgart nachZürich:Der Vertei-diger ist der Top-Transfer des Win-ters.Mit dem FCZhat er grosse Ziele.

Seite 18

ASL-Trainer-DuosTeamwork:Ein Trai-ner und sein Assis-tent bilden eine Alli-anz.Manchmal eineheilige,hin und wie-der eine unheilige.

SCHWEIZ

9Februar 2010

Tobias Erlemannüber: Für englische Fussballfans sind die

Feiertage im Dezember mehr als nurFamilienfeste der Nächstenliebe undBesinnlichkeit. Denn besonders überWeihnachten und Neujahr rollt der Ballin der Premier League in hoher Inten-sität. Der sogenannte «Boxing Day»bescherte allein den Fans des FCChelsea um die Feiertage vier Partienin 13 Tagen. Aufder Insel stört sichniemand am pickepackevollen Termin-kalender. Aufdie Frage, ob er sichnicht mal eine längere Winterpausewünschen würde, entgegneteLiverpools Steven Gerrard vor einigerZeit: «Was ist eine Winterpause?»Vor allem in einer WM-Saison wie deraktuellen bleibt den englischen Klubsauch nicht viel anderes übrig, als quasi

durchzuspielen. Traditionell spielenChelsea, ManU und Co. bis Ende Saisonim Europapokal. Dazu gibt es nebendem englischen FA-Cup auch noch denLiga-Pokal (Carling Cup). DieBelastungen für die Top-Klubs sindenorm.Auch die anderen europäischen Top-Ligen reagierten längst aufden straf-fen Terminkalender. Zuletzt verkürzteDeutschland seine Winterpause vonfünfaufdreieinhalb Wochen. Nur inden Alpenrepubliken Schweiz undÖsterreich gönnt man seinen Fussball-Profis noch ausgiebige Erholung. Nachvier Wochen Beine hochlegen habendie Trainer weitere vier Wochen Zeit,um entspannt neue taktische Varianteneinzustudieren und Winter-Neuzugänge

einzubauen. Ein wahrer Luxus.Die Meinungen zu einer langenWinterpause gehen traditionell weitauseinander. Aus rein klimatischenGründen liegen die Alpen-Ligen mitihren langen Pausen aber wohl nichtganz verkehrt. Mal ehrlich, beiMinusgraden, Schneefall und eisigenWindböen haben nur die ganzHartgesottenen noch Spass im Stadion.

England 30.Dezember – 9.Januar 9 Tage

Spanien 20.Dezember – 2.Januar 12 Tage

Italien 20.Dezember – 6.Januar 16 Tage

Frankreich23.Dezember – 16.Januar23 Tage

Deutschland 20.Dezember – 15.Januar 25 Tage

Portugal21.Dezember – 8.Januar17 Tage

Schweiz 6.Dezember – 6.Februar61 Tage

Österreich 13.Dezember – 13.Februar61 Tage

Land Spielfreie TageWinterpause

Im Winterschlaf Super League stelltfür 61 Tage den Betrieb ein

*09_Auftakt_ASL 22.01.2010 9:42 Uhr Seite 9

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AXPO SUPER LEAGUE UMFRAGE

1) WER WIRD SCHWEIZER MEISTER 2009/10?

Sportchefs tippendie ASL-Rückrunde

Fritz Hächler,Sportchef

1 «DieMannschaft mitden meistenPunkten.»

2 «Die Mannschaft mit denwenigsten Punkten.»

3 «Kein einzelner Spieler, das gesamte Team.»

4 «Wir werden wieder gewinnenund punkten.»

2) WELCHES TEAM STEIGT DIESE SAISON IN DIECHALLENGE LEAGUE AB?

3) WER WIRD DER ÜBERRASCHUNGSSPIELER IHRESTEAMS IN DER RÜCKRUNDE?

4) WAS WIRD BEI IHREM KLUB BESSER LAUFEN ALS INDER VORRUNDE?

RuediZbinden,Chef-Scout

1 «FCB.»

2 «Aarau.»

3 «Xherdan Shaqiri.»

4 «Wir kommen besser aus denStartlöchern als im letztenSommer!»

AndréSchaer,Team-Manager

1 «YoungBoys.»

2 «Aarau und St. Gallen.»

3 «Alessandro Ciarrocchi.»

4 «Wir müssen Fehlpässe verhin-dern, bei denen wir Gegentorebekommen, und konstanterspielen.»

GeorgePerego,Sportchef

1 «FCBasel.»

2 «Das wird am Ende der Saisonklar sein.»

3 «Kay Voser.»

4 «Wir werden mehr Zuschauerhaben.»

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chen Gewinnchancen bei Teilnahme per SMS oder per WAP. Es wird keine Korrespondenz

geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Teilnahmeschluss: 19. Februar2010

Teilnahmebedingungen: www.919.ch/agb

2 x 2 Tickets für GC – St. Gallen

zu gewinnen!

10_11_Saison Preview_P*.qxd 22.01.2010 7:35 Uhr Seite 10

Page 11: ES_Februar2010

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UMFRAGE AXPO SUPER LEAGUE

DASS DIE MEISTERSCHAFT SPANNEND WIRD, ZEIGT AUCHDIE PROGNOSE DER ASL-SPORTCHEFS. DREI TIPPEN AUFYB, DREI AUF BASEL, UND DER REST LEGT SICH NICHT FEST.

Jean-DanielGross,Sport-koordinator

1 «Bern.»

2 «Aarau.»

3 «Alain Wiss.»

4 «Der FCL wird weniger Torekassieren als in der Vorrunde.»

PaoloUrfer,Sportchef

1 «YB oder Basel.»

2 «Hier ziehe ich meinen Joker.»

3 «Der gerade erst 18 gewordeneAbdou Rahman Dampha.»

4 «Wir müssen lernen, Spiele bes-ser zu kontrollieren und in denentscheidenden Spielphasenpräsent zu sein.»

FredericChassot,Sportchef

1 «Basel wird Meister.»

2 «Bellinzona.»

3 «Bigambo Rochat.»

4 «Wir müssen die Anzahl derGegentore verringern, vor allemin den letzten Spielminuten.»

RogerWagner,Team-manager

1 «Das Duo YB/Basel wird denTitel unter sich ausmachen.»

2 «Mit Sicherheit nicht der FC St.Gallen.»

3 «Jeder unserer Spieler hat dieQualitäten, der Überraschungs-spieler der Rückrunde zu wer-den.»

4 «Die jungen Spieler werdenweniger Fehler begehen.»

AlainBaumann,Sportchef

1 «YB.»

2 «Für Aarau sieht es leiderschlecht aus.»

3 «Alle :-)»

4 «Es wird gleich gut laufen wiein der Vorrunde.»

FredyBickel,Sportchef

1 «Unser Nachfolger heisst YBoder Basel.»

2 «Aarau und/oder Bellinzonamüssen in den sauren Apfelbeissen.»

3 «Keiner! Das ganze Team wirdfür die positive Überraschungsorgen.»

4 «Wir werden doppelt so vielePunkte holen wie in derVorrunde. Dies ist einVersprechen an unsere Fans.»

Februar 2010

UMFRAGE: DANIEL WOJCZEWSKI

10_11_Saison Preview_P*.qxd 22.01.2010 7:35 Uhr Seite 11

Page 12: ES_Februar2010

Februar 201012

Der FC Basel war zwar zweifellosdie Mannschaft des letzten Jahr-zehnts.Neben acht Titeln gab es er-folgreiche Auftritte aufder europäi-schen Bühne und gleichzeitig reihen-weise Meisterschaften der Juniorenzu bejubeln.Doch nach dem FC Zü-rich sind nun auch die Young Boys aufgutem Weg,den Baslern diesenRang abzulaufen.Gelb-Schwarz holtauf– mit grossen Schritten.EURO-SOCCER versucht Schritt zu haltenund blickt dabei hinter die Kulissender beiden Titelanwärter.

InfrastrukturBeide Vereine haben ultramoderneStadien und sind auch sonst in Sa-chen Infrastruktur aufder Bewer-tungsskala ganz oben.Was jedoch inBasel an Infrastruktur vorhanden ist,lässt viele europäische Vereine vorNeid erblassen.Die Sportanlagenhinter der Eishalle und dem«Joggeli»-Parkhaus sind unglaublich

gross,modern und gepflegt.OhneFernglas oder Wanderstiefel hatman es schwer dort.

Was in Basel vor allem die Stadt-verwaltung in den letzten Jahrzehn-ten aufbaute,wächst in Bern vor al-lem unter dem Antrieb der Stade deSuisse AG,die das Neufeld-Stadionmit externer Unterstützung vor allemfür die Juniorenabteilung aus- undumbaut:Zwei Kunstrasen- und dreiNaturrasen-Trainingsfelder entstehendort.Investiert werden aktuell auch

die Millionen des Transfers von Stür-mer Seydou Doumbia.Ein Alleinstel-lungsmerkmal für die ganze Schweizsind in Basel jedoch zudem die neuenRäumlichkeiten für das FCB-Museumund den dort integrierten Fan-Shop.

Sportliche LeitungBei YBkam es mit der Untergliede-rung der Spielbetriebs-AG in dieStade de Suisse AG zu grossen Ver-änderungen im sportlichen Bereich.Alain Baumann wurde Sportchefundhatte zunächst mit einigen Anlauf-schwierigkeiten zu kämpfen,da-runter auch einige Fehleinkäufe undzu teure Spieler.Doch Baumannhat-te jederzeit die Rückendeckung undwuchs an seinen Aufgaben.Zudemerhielt erviel Unterstützung,vor al-lem durchdie Ex-SpielerWalterGerber und Stéphane Chapuisat,was auch eines der grossen Geheim-nisse des Erfolgs in der letzten Zeitist.Und weil seit Vladimir Petkovicdie Wünsche des Trainers nicht nurgehört,sondern auch oft umgesetztwerden,steht YB derzeit an der Spit-ze der Super League.

In Basel sieht die Situation ganzanders aus.Auch dort darfder Trai-ner wünschen,jedoch richtet er dieseWünsche direkt an das Präsidium.Früher war es an Gigi Oeri,seitihrem Rückzug aus dem operativenGeschäft ist es Bernhard Heusler.Einen Sportchefhaben die Baslernicht.Schwer zu definieren ist daherauch die Rolle von Ruedi Zbinden.

Offiziell ist er Chef-Scout und aufTalentsuche,doch muss er entdeckte

Talente entweder beim Trainer oderdem Vorstand durchboxen.Eineschwierige Situation.Bei Zbindenwechseln sich die Traumtransfers vonFlop-Einkäufen in schöner Regelmäs-sigkeit ab.Die Einnahme-/Ausgabe-Bilanz von Zbinden ist aber nochimmer im Plus.Der FCB ist so fast im-

mer gut gefahren,sodass zuletztAdrian Knup nicht Sportchefwurde,sondern als Spielbetriebsleiter in denVerwaltungsrat integriert wurde.

JuniorenausbildungDer FCB hat seit Jahren mitAbstanddie erfolgreichste Juniorenabteilung.Nicht nur in Sachen Titel,sondernauch wenn es darum geht,jungeSpieler in dasProfi-Kader einzubau-en.Treibende Kraft war hier jedochnicht nur Ex-Coach Christian Gross,sondern vor allem auch Peter Knäbel.Wenn man sich mit demBasler Nach-wuchsunterhält,fällt der Name Knä-bel oft bereits im ersten Satz.Derdeutsche Nachwuchsleiter hatte jederzeit ein offenes Ohr für dieKicker und genoss höchstes Vertrauen

FC BASEL UND YOUNG BOYS STEHEN VOR EINEM ZWEIKAMPF UM DEN TITELGEWINN.DIE BERNER SIND IN DER POLE-POSITION UND HABEN EINEN VORENTSCHEIDENDENVORSPRUNGIN DER TABELLE DER AXPO SUPER LEAGUE.DOCH WIE SIEHT ES IM UMFELDDER KLUBS AUS? IST YB REIF FÜR DEN ERSTEN TITELGEWINN SEIT 23 JAHREN?

Der grosse Vergleich

TEXT:Lars Gansäuer

AXPO SUPER LEAGUE YB VS.FCB

FCB-StadionNicht nur der St. Ja-kob-Park (Bild) desFCB ist top, sondernauch die gesamteInfrastruktur.

YB-StadionDas Wankdorf-Sta-dion ist top – nachdem St. Jakob- Parkdas zweitgrössteSchweizer Stadion.

Alain BaumannDer YB-Sportchefwirdvon den Ex-SpielernWalter Gerber und Stéphane Chapuisat er-folgreich unterstützt.

Bernhard HeuslerDer FCB hat keinenSportchef. Der Trainermuss die Transfers mitdem Vize-Präsidentbesprechen.

12_13_ASL Klubvergleich_P* 22.01.2010 7:42 Uhr Seite 12

Page 13: ES_Februar2010

13Februar 2010

und Ansehen. Dieser gute Ruf machtees dem FCB leicht, jedes Jahr diebesten Talente aus der Schweiz ans

Rheinknie zu locken. Doch mit Knä-bels Wechsel zum SFV setzte eineleichte Gegenbewegung ein. DerKlub ist längst nicht mehr so nahe beiden einzelnen Spielern – und bei denständig wachsenden Kadern ist auchder Leistungsdruck (zu) gross: Wernicht konstant auf hohem Niveauspielt, wird abgeschoben oder aus-geliehen. Spielt er «auswärts» wie-der stark, darf er wiederkommen.Einerseits brauchen Talente Spiel-minuten, andererseits wird es denBaslern auch weiterhin gelingen,nach Oliver Klaus, Marco Aratore,Xherdan Shaqiri und den Xhaka-Brüdern weitere eigene Junioren wieMarc Dinkel, Samet Gündüz, JanickKamber, Fabio Puglisi und DominicRitter in das Profi-Kader zu überneh-men.

Bei YB ist man von dieserWunschsituation noch weit entfernt.Die Berner gehen einen eigenenWeg: Sie bündeln Kräfte. Mit denNachbarn FC Thun und FC Biel ver-einbarte man eine Zusammenarbeit,bei der die Berner langfristig zwaram meisten profitieren, sich aberletztendlich alle Beteiligten als Ge-winner fühlen können. An der Spitzestehen mit Stefan Freiburghaus undBeni von Gunten zwei Fachleute, diezudem von allen Seiten Unterstützungerhalten. YB ist auf gutem Weg, sichweiterzuentwickeln und den Spielernder Region eine seriöse Perspektivezu bieten. Der Weg ist klar, dochkonstant an die Spitze aller Katego-rien ist er noch weit und steinig.

Vereinsführung/AdministrationDer FCB ist ein Verein mit ausgeglie-dertem Spielbetrieb. Die Strukturen

sind klar und die Hierarchien defi-niert, die Wege zu Entscheidungsfin-dungen auf allen Ebenen kurz unddirekt. Geradlinig, persönlich undkonsequent – so kann man die pro-fessionelle Art der Basler treffendbeschreiben.

Ganz anders sieht es bei YB aus.Der Hauptverein mit seinen Abteilun-gen spielt kaum eine Rolle. Und dieBSC Young Boys Betriebs AG ist längtuntergliedert in die Stade de SuisseAG. Zudem gibt es auch eine Sport-und Event Holding AG und auch dieStade de Suisse Gastro AG. Zustän-de, verworrener als beim FC St. Gal-len. Doch wo man sich in der Ost-schweiz auf Geldsuche macht,schaffte man das Geld in der Haupt-stadt schon auf die Seite. In Bern lau-fen nämlich alle diese Firmen beiStefan Niedermaier zusammen. DerCEO der Stade de Suisse AG ist derstarke Mann im Hintergrund. Ihm undseinen Mitstreitern ist es gelungen,die richtigen Personen auf die richti-gen Positionen zu setzen – in allenEbenen der diversen AG.

Während Basel noch die Mietefür das Stadion an Basel United ab-drückt, vermietete man in Bern dasStadion bereits an den Fussballver-band, an Rockstars und für Firmenan-lässe weiter.

Öffentlichkeitsarbeit und PRDie Fans rennen den Young Boys dieoffenen Stadiontore ein. Die Gründedafür sind nicht nur der sportlicheErfolg, sondern auch eine beispiello-se PR-Arbeit. «Ich YB Dich» heisst dieaktuelle Kampagne. Natürlich sagtsich die restliche Schweiz «Ich YB

Dich nicht», aber schnell wird klar,dass auch negative Reaktionen einegute Werbung für das Produkt YBsind. Auch die Kampagnen zuvor

Young Boys vs. FC BaselYB VS. FCB AXPO SUPER LEAGUE

waren erfolgreich – und das WebTV der «Mutzen» ist ebenfalls mitAbstand die Nummer eins derSchweiz. Hinzu kommt der sportlicheErfolg. Diese Kombination führte beivielen Fans zu einem neuen Selbst-verständnis: Wer YB kritisiert, wirdals Landesverräter geächtet, unddie rosarote Fanbrille der Gelb-Schwarzen hat diebesondere Eigen-schaft, alle ande-ren Farben desSpektrums kom-plett auszublen-den – womit wirauch schon beimFC Basel wären. Dort setzt sich einähnliches Selbstbewusstsein im letz-ten Jahrzehnt – nämlich vorwiegendbei den Spielern – durch. Auch des-halb gewann Basel zuletzt allewichtigen Spiele – und YB verlor siein den letzten 22 Jahren allesamt. Indiesem Jahr stehen die Chancenjedoch gut, dass es für die Bernergar nicht zu einer «Finalissima»kommt und schon vor dem letztenSpieltag alles in trockenen Tüchernist.

Etwas dagegen hat natürlich derFCB, der sich ebenfalls um die Zu-schauer bemüht, jedoch nutzt manhierfür vor allem die vereinseigenenKanäle: das Internet und die Ver-einsorgane der Stadionzeitung unddes Monatsmagazins «Rotblau».Doch die Konsequenz ging verloren:Der Newsletter, für den man sichimmer zwar noch anmelden kann,wurde nicht mehr verschickt.

Peter KnäbelDer heutige Tech-nische Direktor desSFV war früher beimFCB der starke Mannim Juniorenbereich.

«Ich YB Dich»Originelle Werbungist bei YB seit eini-gen Jahren garan-tiert – das stärktedie Fanbindung.

«Rotblau»Das Beste an derÖffentlichkeitsarbeitdes FCB ist das Magazin «Rotblau»und der Internet-Auftritt.

The winner is: FCBBewertet man alle einzelnen Punkte,hat der FC Basel nach wie vor dieNase vorne. Die Kombination ausZeit und Erfolg in der Vergangenheitist für die «Bebbi» auch in den nächsten Jahren Gold wert. Doch dieYoung Boys holen auf. Nicht etwa,weil Basel etwas falsch macht, son-dern weil die Berner einfach vielesrichtig machen.

12_13_ASL Klubvergleich_P* 22.01.2010 7:42 Uhr Seite 13

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Young BoysObschon die Sterne einenausgeglichenen Kampfzwi-schen YB und dem FC Baselvoraussagen, sind die Bernerleicht im Nachteil. Doch Vor-sicht: Die Fische könnten sichzu Haifischen entwickeln –und deren Kampfgeist isthinlänglich bekannt.Während der FC Basel in derRückrunde mitkreativem undelegantem Fussball überzeu-gen wird, könnte YB mit vielKampfgeist doch noch trium-phieren.

Alex FreiDer sensible Krebs mit gros-sen Leistungspotenzial undPerfektionsanspruch ist dergeborene Stratege aufdemSpielfeld. Als Führungs-persönlichkeit, die gerneVerantwortung übernimmt,mag er aber halbe Sachenabsolut nicht. Er verlangt vonsich selbst wie auch von sei-nem Team immer vollenEinsatz. Mit seinem explosivenTemperament wird er sich,wenn nicht alles rund läuft,auch immer wieder lautstarkLuft verschaffen. Alsschier unermüdlicheKämpfernatur sollte er, beson-ders Anfang Mai, mit mentalenwie auch physischen Kräftenetwas ökonomisch umge-hen, da sonstVerletzungsgefahr droht.

Seydou DoumbiaDer YB-Topskorer ist ein fanta-sievoller Steinbock mit gros-sem Einfühlungsvermögen. Erist immer bereit, für seineTräume hart zu arbeiten undläuft zur Hochform auf, wenndie Lage schwierig wird. Ausdiesem Grund wird der Mannaus der Elfenbeinküste demTeam vor allem in heiklen Phasen der Meisterschaft eine grosse Stütze sein, weilniemand besser als er Kräftefür den Endspurt mobilisierenkann.

FC BaselDie Sterne könnten für den FC Basel nicht besser stehen.Schaut man nur das Horoskopvom Duell YB vs. FCB an, wä-ren die Basler klar Meister.Die «Bebbi» werden in derRückrunde das stabilere Teamsein, kontinuierlich angreifen– und im Verlaufder Saisonimmer besser ins Spiel kom-men. Besonders beeindru-ckend wird das elegante Spielund die Harmonie aufdemPlatz der Basler sein. EinzigVerletzungen im Team könn-ten das Spiel noch beeinflus-sen.

Februar 201014

DIE DIPLOMIERTE ASTROLOGIN (SAF) IRENEKLAUS WAGT EINEN BLICK IN DIE ZUKUNFTDER ASL UND SCHAUT,WIE DIE STERNE FÜR DIE SPITZENREITER YB UND BASEL STEHEN.

Rückrunden-Start Blick in die Sterne

Krebs

Fisch

Skorpion

Steinbock

TEXT:SANDRA PLAZA

AXPO SUPER LEAGUE HOROSKOP

*14_Horoskop_P 22.01.2010 9:28 Uhr Seite 14

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15Februar 2010

EIN EINZIGES MAL TRAF SICH YB-CEO STEFAN NIEDERMAIERMIT ROMAN BABAJEW,GENERALDIREKTOR VON ZSKA MOSKAU.DANACH WAR DER TRANSFER VON SEYDOU DOUMBIA ZUM ZEHNFACHEN RUSSISCHEN MEISTERUNTER DACH UND FACH.

TEXT:UELI ZOSS

Als Albert Staudenmann am 4.Januar um Punkt 12 Uhr sein aller-erstes Communiqué als neuer YB-Medienchefabgeschickt hatte,wusste er,dass ihm ein arbeitsrei-cher Nachmittag bevorstehenwür-de.Tatsächlichläutete es danachaufder YB-Geschäftsstelle Sturm.Journalisten und andere Wissbegie-rige wollten Auskunft über dieTransferbombe,die YB platzen liess.

Zwar verwunderte es keinenmehr,dass der allseits begehrteTopskorer Doumbiaim Sommer Bernverlassen würde.Überraschendkam jedoch der frühe Zeitpunkt desTransfers und die Destination – denFussballverein des Zentralen Sport-klubs der Armee Moskau hattekaum einer aufder Rechnung.

Am selben Tag um 14 Uhr Lokal-zeit kam die Meldung in Moskauan.YB hatte mit dem ZSKA abgemacht,die Meldung zum selben Zeitpunktpublik zu machen.In der russischenHauptstadt stiess der Transferebenfalls aufreges Interesse.«Ichbin stolz,dass Doumbia zu unskommt»,liess Roman Babajew,Generaldirektor von ZSKA Moskau,verlauten.Aufdie sportlichen Leis-tungen des Berner Publikumslieb-lings waren die Moskauer Späher

spätestens aufmerksam geworden,als der ehemalige Edeljoker auchals Stammspieler regelmässig seineTore für YB erzielte.

«Der ZSKA beobachtete Doum-bia knapp ein Jahrlang»,erinnertsich Niedermaier.Erste Liebesgrüsseaus Moskau erhielt der YB-Boss imletzten Herbst per E-Mail.Nieder-maier:«Danachvereinbarte ich einTreffen mit Balajew.»Ende Oktoberwar es soweit.Der allein anreisendeBalajew trafseinen Verhandlungs-partner am Flughafen Genf-Coin-trin.«Alles ging schnell und verliefunspektakulär»,erzählt Niedermai-er.«Wir sprachen englisch undwarenuns rasch einig.»Ein einzigesGespräch unter vier Augen genüg-te,dann waren sich die Klubsbezüglich der Transfermodalitätenund der Ablösesumme einig.

Auch der russische Meister RubinKazan klopfteletzten Sommer beiYB für Doumbia an.Niedermaierempfing im Stade de Suisse eineDelegation aus der Hauptstadt derRepublik Tatarstan,diesereisteaber wieder unverrichteter Dingeab.Was Kazan wollte:Sie hättenden Ivorer sofort verpflichtet,um ihnin der Champions League einsetzenzu können.Der Torjäger soll YB

aber in der Rückrunde unbedingtnoch zum Titel schiessen.«Ausser-dem wollten wirDoumbia nicht indie russische Provinz schicken»,er-klärt Niedermaier.Kazan giltauchnicht als mondäne Stadt und dasKlima ist dort im Winter mit Tempe-raturen bis zu minus 30 Gradnochunwirtlicher als in Moskau.

Was beim Transfer-Coup nochfehlte,war die Unterschrift desSpielers.Und so flog Babajew EndeDezember ein weiteres Mal nachGenf.Doumbia erschien mit seinemBerater Jean-Bernard Beytrison undunterschrieb einen Fünf-Jahres-Ver-trag.«Ich weiss,dass sich viele Leu-te fragen:Warum Moskau? Aberich wechsle in eine gute Ligaundbin zufrieden»,so der YB-Star.Aufzirka13 Millionen Franken wirddie Ablösesumme für Doumbia ge-schätzt.Mit der Gage für den Fünf-Jahres-Vertrag ergibt sich ein Paketjenseits der 20-Millionen-Grenze,das der ZSKA Moskau für den Ivo-rer schnürte.Zu Zahlen möchte sichNiedermaier aber nicht äussern undweist jegliches Vorprellen ins Peku-niäre ab.Fest steht:Mehr Geld hatein Klub aus dem Ausland noch niefür einen Spieler aus der Schweizbezahlt.

Tatort Flughafen Genf: So lief der Doumbia-Transfer

SEYDOU DOUMBIA AXPO SUPER LEAGUE

1.Seydou Doumbia13 Mio.Franken(2010: von YB zuZSKA Moskau)

2. Patrick Müller12,75 Mio.(2000: von GC zuLyon)

3. Felipe Caicedo10,5 Mio.(2007: von Baselzu ManCity)

4. GelsonFernandes9,1 Mio.(2007: von Sionzu ManCity)

5. Matias Delgado8,1 Mio.(2006: von Baselzu Besiktas)

6. ThimothéeAtouba 6,7 Mio.(2004: von Baselzu Tottenham)

7. Murat Yakin 6,0 Mio.(1997: von GC zuStuttgart)

8. Mladen Petric5,0 Mio.(2007: von Baselzu Dortmund)

9. Philippe Senderos5,0 Mio.(2003: vonServette zuArsenal)

10. Marco Streller4,5 Mio.(2004: vonBasel zuStuttgart)

Schweizer Rekordtransfers

15_Doumbia_P*.qxd 22.01.2010 7:45 Uhr Seite 115

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Februar 201016

Ein Leben aufUmzugskartons.Stän-dige Wohnortwechsel.Kaum hattensich die Magnins irgendwo einge-lebtund einen Bekanntenkreis auf-gebaut,liefder Vertrag desWaadtländerswie-der aus:Das Lebeneines Profis ist meistein Leben aufBana-nenschachteln.Ludovic Magninflucht.Er sitzt vor einem Stapel Papier.«Heimkehren ist kom-plizierter als Auswandern»,schimpftder Vize-Captaindes National-teams,«es braucht hundert ver-schiedene Briefe,um dich an zehnOrten abzumelden…»

«Papi nit tschutte.» Diese Worte,mit denen sich sein kleiner Sohn

FÜR SEINE FAMILIE GIBT LUDOVIC MAGNIN DAS NOMA-DENLEBEN AUF UND BAUT IM ST.GALLER RHEINTAL AN EINERNEUEN ZUKUNFT – MIT MEHR STABILITÄT FÜR DEN NACHWUCHS.

Abschied ausDeutschland«Lude» steht fürden VerteidigerLudovic Magnin,

dem viele Fansdes VfB Stutt-gart einen stim-mungsvollenAbschied bereitethaben.

MagninWechsel fürSohn Thierry

TEXT:EVA TEDESCO

Thierry so oft vom Papi verabschie-dete,wenn der Linksverteidiger sichwieder einmal aufden Weg in einTeamhotel oder Trainingscampmachte,zerrissen ihm zuletzt fastdas Herz.Der Wunsch nach Stabili-tät und geregeltem Familienlebenwurde nach den vielen Jahren imAusland immer intensiver.Auch beiMagnins Frau Chantale.Die gelern-te Dentalassistentin lernteMagnin ineiner Disko in Chur kennenund warmit ihrem Sohn Nicos– aus einerfrüheren Beziehung–überall hingefolgt.Mit Thierry wuchs die klei-ne Familie vor dreieinhalb Jahrenweiter und mit jedem neuenFamili-enmitglied die Einsicht,dass mandie Kinder nicht mehr aus einem ge-wohnten Umfeld reissen will.Zumaldas Leben der Familie sowieso fast

nur aufden Fussball-Kalender ab-gestimmt ist.Gemeinsame Abende,geschweige Wochenenden,gibt eswenige.Elternsprechtage in derSchule oder Kinderkrankheiten rich-ten sich nach keinem Kalender derWelt – und so blieb meist alles ander St.Gallerin hängen.

«Verrückt»,sagt Magnin,«Nicosist erst sieben Jahre alt und mussteschon drei oder viermal den Kinder-garten oder die Schule wechseln.Das ist nicht optimal für ein Kind.Aber ich bin stolz,wie er das meis-tertund freue mich,dass er nun et-was zur Ruhe kommt.Das ist ein gu-tes Gefühl.»Im Februar gibt es zumdritten Mal Nachwuchs.Und:«DasBaby und wenig Einsätze in Stutt-gart waren die Auslöser,über eineZukunftsplanung zu gehen.»

AXPO SUPER LEAGUE LUDOVIC MAGNIN

16_17_Magnin_P* 22.01.2010 7:46 Uhr Seite 16

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17Februar 2010

Die Magnins – Private StabilitätEin Small Talk an der «Nacht desSchweizer Fussballs» mit FCZ-Präsi-dent Ancillo Canepa und SportchefFredy Bickel, die ihm schon im Juniein baldiges Engagement beim FCZschmackhaft gemacht hatten, reichte.Nach Rücksprache mit Chantale ent-schied sich der Linksverteidiger imDezember, den VfB Richtung Zürichzu verlassen und unterschrieb einenVertrag über dreieinhalb Jahre. Da-ran konnte selbst Christian Gross alsneuer Stuttgart-Trainer nichts ändern.Das Gespräch mit Gross, der Magninzweimal nach Basel lotsen wollte,verlief kurz. Gross zu Magnin:

«Stimmt das mitdem FCZ?» Mag-nin: «Das stimmt.»Gross: «Kann mandas noch än-dern?» Magnin:«Ich habe mich entschieden.» Punkt.

Der Umzug ist erledigt. Wie im-mer von Chantale perfekt organsiert.Ob quer durch Deutschland, voneinem Dorf ins andere oder eben indie Schweiz, sie beauftragt immerdie gleiche Umzugsfirma. «Die Zü-gelmänner sind schon fast Freundevon uns», scherzt Magnin, «undChanti hat inzwischen soviel Erfah-rung, dass sie selber eine Zügelfirmaeröffnen könnte. Man glaubt nicht,an was alles man denken muss. Ichbin dankbar, dass mir meine Fraudiese Dinge abnimmt.» Ausser demPapierkram, mit dem sich Magnin ge-rade abmüht. Die «Züglete» überLandesgrenzen macht den Papiersta-pel noch höher als bei den Wohnort-wechseln von Bremen nach Stuttgartoder aus Stuttgart in einen Vorort,wo sich Magnin vor sechs Monatenein Haus kaufte und inzwischen auchwieder verkaufte. Dankbarkeit ist einGrund, warum sich die Magnins imRheintal und nicht in Echallens nieder-lassen, wo Magnin aufgewachsen ist.

Trübbach ist die Heimat von Chan-tale, das neue Haus ganz in derNähe ihrer Eltern. «Sie gab fürmich alles auf und folgte mirjahrelang überall hin. So kannich ihr etwas davon zurückge-ben. Und wenn ich jetzt unter-wegs bin, weiss ich immer Hilfein der Nähe meiner Frau, weilOma und Opa da sind.»

Der Papierkram ist erledigt.Nicos und Thierry werden unge-duldig. Sie wollen mit Papi spie-len. Selbst als die beiden gleich-zeitig und durcheinander plap-pern, verliert Magnin nicht die Ruhe.«Ich geniesse es, mehr Zeit mit mei-nen Kindern zu verbringen.» Aberviel Zeit bleibt wieder nicht. Der Papimuss für zehn Tage mit dem FCZ insTrainingslager nach Oman. Denn ge-braucht wird der Routinier auch beimFCZ. «Ich weiss, was man von mir er-wartet und kann mit dem Druck um-gehen.» Dennoch ist Magnin froh,dass die Basler Alex Frei, MarcoStreller und Beni Huggel als Bundesli-ga-Heimkehrer vorgespurt haben.Magnin lacht: «Auch wenn ich einbisschen sauer bin, dass Alex vor mirzurückkam.» Magninfreut sich auf dieHerausforderung. InStuttgart kam erkaum mehr zu Einsät-zen. Er sah seinenTraum – nach der EM2004 in Portugal, derWM 2006, derHeim-EM 2008 nunauch die WM 2010 in Südafrikabestreiten zu können – in Gefahr.Magnin weiss, dass Ottmar Hitzfeldweiss, was er an ihm hat, aber ihm istauch klar, dass er in Form sein mussund mit dem FCZ erfolgreich – unddass dies kein Selbstläufer wird.

Aber wenn er in der Bundes-liga etwas gelernt hat, dann istes das: Nie aufgeben! Perfekt inder Lage des FCZ, der nach derVorrunde abgeschlagen aufLeader YB nur auf Platz 7 liegt.«Für einen Deutschen ist derKampf um den Titel erst gelau-fen, wenn es rechnerisch nichtmehr möglich ist.» Und das willer beim «Z» auch in den Köpfenverankern – bis rechnerisch nichtsmehr geht.

Im Dezember 2005 heira-tete Ludovic Magnin imRathaus von Buchs seineChantale. Die ausgebildeteDentalassistentin brachteden heute siebenjährigenNicos (Bildmitte) mit in die Ehe. Dreieinhalb Jahrespäter kam der SohnThierry, nach dem Barce-lona-Star Thierry Henrybenannt, auf die Welt.

Der ausgebildetePrimarlehrerMagnin ausLausanne undseine Frau – ausTrübbach SG –freuen sich aufdas dritte Kind.Pünktlich zumASL-Rückrun-den-Start im Februar soll dasBaby auf dieWelt kommen.

Die Integration beim FCZ verlieffür Magnin reibungslos: «Es ‹men-schelt› im Zürcher Team. Das fehltemir in der Bundesliga.» Währendder Winterpause hatte der Verteidi-ger Zeit, sich an seine neue Kolle-gen zu gewöhnen. In der Lenzerhei-de scherzte und vergnügte sich Ma-gnin mit dem Team beim Curling.

LUDOVIC MAGNIN AXPO SUPER LEAGUE

Wohlfühl-OaseBeim FCZ fühltsich Ludovic Ma-gnin bereits pu-delwohl. Beson-ders gefällt ihmder Zusammen-halt im Team.

16_17_Magnin_P* 22.01.2010 7:46 Uhr Seite 17

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Februar 201018

Von denNamen her pas-sen sie bestens zu-sammen:Thorsten Fink und seinAssistenztrainer Heiko Vogel.DerKalauer musste ja kommen,als dasDuo die Arbeit beim FC Basel auf-nahm,der Zuzug von Alex Frei abernoch nicht festgestand.«Fink undVogel sind schon da – wann kommtder Star?»,hiess es in Basel.

Fink nahm seinen Wunsch-«Assi»nach Basel mit.Er und Vogel kennensich seit gemeinsamen Zeiten beiBayernMünchen,ohne dass sichihre Wege an der Säbener Strasseoft gekreuzt hätten:Fink war einerder Bayern-Stars,Vogel Trainer inder Nachwuchsabteilung.

Zwischen dem FCB-Coachundseinem Co-Trainer besteht eine kla-re Aufgabenteilung.«Man kann sa-gen,ich bin der Personal-Mana-ger»,sagt Fink.«Ich spreche mitden Spielern und kümmere mich umsie.Ausserdem führe ich die Ge-spräche mit der Vereinsleitung,denSponsoren und den Medien.»Vogelsei der Manager für die Trainings-

EIN TRAINER UND SEIN ASSISTENT BILDEN EINE ALLIANZ.MANCHMAL EINE HEILIGE,HIN UND WIEDER EINE UNHEILIGE.TEAMWORK WIRD JEDENFALLS GROSSGESCHRIEBEN,AUCH BEI DEN TRAINERGESPANNEN DER AXPO SUPER LEAGUE.

Vogel/FinkFCB-CoachThorsten Fink(l.) und seinAssistent HeikoVogel (r.) kennensich von ihrer ge-meinsamen Zeitbei Bayern Mün-chen. Von seinemAssistenten ver-langt der FCB-Trainer unbe-dingte Loyalität.Vor seinem Enga-gement bei denBebbis 2009assistierte Finkbei Red Bull Salz-burg GiovanniTrapattoni. Erübernahm denPosten vonLothar Matthäus.

Treue Trainer-DuosLoyalität ist gefragt

TEXT:UELI ZOSS

einheiten.«Manchmalüberneh-me ichaber auchdiesen

Part.»All-gemein gilt

für Fink:«Zwi-schen dem Trainer

und seiner rechten Hand muss esmenschlich passen.»

Für den ehemaligen Bayern-Starbirgt das Verhältnis zwischen demCoachund der Nummer zwei Kon-fliktpotenzial,falls der «Assi»zusehr aufden Chefposten erpicht ist.Fink erinnert sich an die Saison2007/08,als er Giovanni Trapat-toni bei Red Bull Salzburg as-sistierte.Er übernahm für den «Mis-ter» die Nachfolge seines Ex-Teamkollegen Lothar Matthäus,derentlassen worden war.«‹Loddar›machtenie einen Hehl daraus,dasser bei Salzburg Cheftrainer werdenwollte,das wurde ihm zum Ver-hängnis»,soFink.Sein Credo lautetdeshalb:«Von meinem Assistenten

verlange ich unbedingteLoyalität.»

Wie Pech und Schwefel haltenRolfFringer und Petar Aleksandrovbeim FC Luzern zusammen.Der Ös-terreicher kennt den Bulgaren,seitdieser mit einem weissen StirnbandaufTorjagd ging.Mit seinem heuteeher uncoolenMarkenzeichenschoss Aleksandrov den FC Aarau1993 zum Meistertitel.Sein Trainerwar der damals erst 36-jährigeFringer.«Ich bin der Trainer,er warder Spieler»,sagt Fringer.«Dadurch betrachtet er mich immernoch als eine Art Respektperson.»Wie für Fink muss auch für Fringerder Co-Trainer loyal sein.«Ich kannkeinen brauchen,der mir in denRücken fällt.Im Fussball sind die Einflüsse von aussen enorm ge-worden.»Um sich vor allen Einflüs-terern und Besserwissern zu schüt-zen,müsse der Trainerstab eine sta-bile Einheit bilden.

Zu den Vorgängern von Fringerund Aleksandrov beim FCLgehörtenCiriaco Sforza und Salvatore Romano,mittlerweile im Dienst der

AXPO SUPER LEAGUE COVERSTORY Forte/WildSt.-Gallen-CoachUli Forte bildete-te mit RomanWild (r.) bereitsbeim FC Wil. einTrainer-Duo.

Sforza/RomanoZuerst beim FCLuzern, heute beiGC. Ciriaco Sfor-za und SalvatoreRomano gibtsnur im Doppel-pack.

18_19_Coverstory* 22.01.2010 9:17 Uhr Seite 18

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19Februar 2010

KEINE VERANTWORTUNG, KAUM ANERKENNUNG. DABEI HABEN DIE ASSISTENZ-TRAINER EINEN ANSPRUCHS-VOLLEN JOB. DIENSTÄLTESTER IST YB-CO-TRAINER ERMINIO PISERCHIA.

Seit 2009 Piserchia/Petkovic

2005/2006Piserchia/Rohr

Erminio PiserchiaImmer wieder auchInterims-Cheftrainer.

2003–2005Piserchia/Zaugg

2006–2008Piserchia/Andermatt

Grasshoppers. Beide kennen sichseit Jugendzeiten. Sforza ist inWohlen (Aargau) aufgewachsen,Romano ein paar Kilometer nördlichin Dottikon. Die Familien der beidenSüdländer mit italienischen Wurzelnsind miteinander befreundet. Geg-ner waren Sforza und Romano ein-zig, als «Ciri» bei GC und sein Kum-pel beim FCZ spielte. «Sich so langezu kennen, schweisst zusammen», soSforza.

«Nicht ohne meinen Assisten-ten», sagte auch Uli Forte, als er imSommer 2008 beim FC St. Gallenunterschrieb. Er nahm Roman Wild,seinen «Schattenmann» vom FC Wil,gleich mit. «Roman ist mein ersterund wichtigster Ansprechpartner,wir reden viel miteinander und sindrund um die Uhr miteinander in Kontakt», so der Zürcher.

Ein Blick auf die Trainer-Duosbeim FC Basel, FC Luzern, FC St.Gallen und den Grasshoppers lässtden Schluss zu: Die Chefs und ihreHelfer halten aus Loyalität desAssistenten gegenüber dem Vorge-setzten zusammen.

Manchmal treten die Assistenten aus demSchatten. Stehen für ein paar Spiele an derLinie, bevor sie klaglos ins zweite Glied zu-rückkehren. Das ist der Vorteil der Arbeit imHintergrund: Die Verantwortung liegt stetsbei der Nummer eins – im Erf olg wie imMisserfolg. Zwar fällt der Ruhm auf denChef zurück, dafür befindet er sich auf demungemütlichen Schleudersitz.Die Arbeit des Assistenten bleibt im Hinter-grund, ist jedoch anspruchsvoll. ErminioPiserchia, Assistent von YB-Coach VladimirPetkovic, erlebte schon viele Chefs. Er hatdem ehemaligen Bordeaux-Trainer GernotRohr Berner Restaurants mit französischerKüche empfohlen, hat Frau Andermatt dieStadt gezeigt und ist mit Hanspeter Zauggvom Neufeld ins Stade de Suisse gezogen.Er leitet das Konditionstraining, erstellt dieTrainingspläne, reserviert Hotels, führt Ge-spräche mit Spielern und versucht, dem Chefein kompetenter Partner zu sein. Petkovic

schätze es, wenn er seine Meinung äussere,sagt Piserchia – im Gegensatz zu Rohr, der«alles allein machen wollte». Das kann dasLeben des Assistenten erschweren: Er ist denEntscheiden der Vereinsführung ausgeliefertund muss mit dem Trainer vorliebnehmen,den sie ihm vorsetzt.Assistenz-Trainer liebäugeln mitunter miteinem Chefposten. Nicht jedem ist es – wiePiserchia – gegeben, der fleissige Mann imHintergrund zu sein. Ein Assistent müsse aberdamit leben können, nicht zuvorderst zu ste-hen, sagt der gebürtige Italiener, der alsAktiver für GC, St. Gallen und Lugano spiel-te. Er versuche als Assistent, «ein Diener derSache und nicht der Knecht des Chefs zusein». Das eröffne einen gewissen Hand-lungsspielraum. Zweimal, als Rohr undAndermatt entlassen wurden, avanciertePiserchia zum Interims-Cheftrainer. SeineBilanz ist ausgeglichen: Vier Spiele, zweiSiege, zwei Niederlagen.

Piserchia Mann

COVERSTORY AXPO SUPER LEAGUE

im SchattenFringer/AleksandrovDas Trainer-Duodes FC Luzernkennt sich schonewig: Als der FCAarau 1993 mitdem damals 36-jährigen RolfFringer als Coachden Meistertitelgewann, warPetar Alexsan-drov der Stür-mer-Star imTeam.

18_19_Coverstory* 22.01.2010 9:17 Uhr Seite 19

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20_AZ SSF* 22.01.2010 7:53 Uhr Seite 54

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Getrennte

ProblematischJahrelang warenFritz Schmid undChristian Grossein unzertrennli-ches Duo. Schein-bar unzertrenn-lich. Weil die Pro-bleme immergrösser wurden,gab es für denAssistent einevorzeitige Ver-tragsauflösung.

Das Einvernehmen zwischen Trainer und Co-Trainer endet nicht immer in Minne.So er-öffnete Christian Gross seinem langjährigenAssistenten Fritz Schmid im Januar 2009,dass er die Zusammenarbeit mit ihm beimFC Basel nicht fortsetzen möchte.Damit wurde das erfolgreichste Trainer-Duo derAxpo Super League gesprengt.Schmid,Absolvent eines Sportlehrer-,Sprach- undPublizistikstudiums und ausgestattet mit denhöchsten Trainerdiplomen,war die wohl ambesten ausgebildete Nummer zwei imSchweizer Fussball und beim FCB an vierMeistertiteln und vier Cup-Siegen beteiligt.

Gross nahm Schmid seinerzeit von GCauch zu den Tottenham Hotspur mit,dochdie sturen Engländer verweigerten demAssistenten die Arbeitsbewilligung.Heutetrainiert Gross den VfB Stuttgart,Schmid istvereinslos.

Moral der Geschichte:Auch wenn einTrainergespann lange und erfolgreichzusammengearbeitet hat,ist es vor Abnut-

zungserscheinungen und Meinungsverschie-denheiten im sportlichen Bereich nichtgefeit.

Einen steten Begleiter hatte ebensoHanspeter Latour in der Person von ThomasBinggeli,der seinem Chefein treuer Kom-pagnon war.Der «Assi» machte alles fürLatour,chauffierte ihn herum,entwickeltedie Trainingspläne,hielt ihn immer aufdemLaufenden,was Talentspieler anbetraf,undreichte ihm während der Spiele die Wasser-flasche – kohlensäurefreies Mineralwasser.Thun,GC,Köln und nochmals GC lautetendie Stationen der beiden.Als Latour zumzweiten Mal zu GC wechselte,musste Bing-geli seinen Platz als Co-Trainer an MuratYakin abtreten.Heute trainiert er die GC-U21-Mannschaft,Latour ist vereinslos.

FriedlichHanspeter Latourund Thomas Bin-gelli trainiertengemeinsam denFC Thun, GC undden FC Köln. BeiLatours zweitemEngagement beiden Grasshop-pers wurde Murat Yakin vomKlub als «Assi»verpflichtet.

Michael Henke/Ottmar Hitzfeld Henke ist wahrscheinlich der erfolg-reichste Assistenz-Trainer Deutschlands.1989 kam der Ex-Profi zu BorussiaDortmund,als Co-Trainer von HorstKöppel und Ottmar Hitzfeld.Henkefolgte Hitzfeld zu den Bayern,dort bil-dete das Duo 13 Jahre lang ein tollesTrainergespann.Danach versuchte sichHenke als Cheftrainer beim 1.FCKaiserslautern und dem FC Saarbrü-cken.Als Ottmar Hitzfeld 2007 zu denBayern zurückkehrte,folgte auch Henkeseinem Rufin seine alte Position.Seitletzten Sommer ist er beim 1.FC KölnAssistent von Zvonimir Soldo.Carles Rexach/Johan CruyffDer Katalane Rexach bildete schon alsSpieler ein Erfolgs-Tandem mit JohanCruyffim Mittelfeld beim FC Barcelonader 70er-Jahre.Als Cruyff1998 Bar-ca-Coach wurde,verpflichtete der«Magier» Rexach als Assistent.Zusam-men leiteten sie erfolgreich Barcelonas«Dream Team» bis 1996.Nach derEntlassung Cruyffs war auch für Rexachkein Platz mehr im Trainerstab und erversuchte sich als Head-Coach in derjapanischen J-League.1999 kehrte erunter Louis van Gaal wieder in denBarca-Staffzurück und 2001 erhielt erendlich die Chance als Cheftrainer desTeams.Aus schlechter Lage führte erdas Team zwar noch aufden 4.Champions-League-Platz,eine Position,die auch in der Folgesaison unter ihmerreichtwurde.Nichtgenü-gend fürdas ambi-tionierteTeam.Cruyff/van Gaal/MourinhoNach Johann Cruyffkam Trainer-legende Sir Bobby Robson zu denKatalanen.Und ein hungriger Assistenz-trainer:Jose Mourinho.Der Portugiesehatte den Engländer bei seinem Enga-gement bei Sporting Lissabon 1992kennengelernt (zuerst als Übersetzer).Später folgte der Mourinho Robson alsCo-Trainer zum FC Porto und zum FCBarcelona.Als der englische CoachBarcelona verliess,blieb «Mou» alsAssistent von Louis van Gaal – derPortugiese übernahm oft das Training.2000 übernahm Mourinho seinen erstenCheftrainer-Posten bei Uniao Leiria.

Internationale Trainer-Duos

TEXT:MARCOS GARCIA

21Februar 2010

WEGGEFÄHRTEN

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Natur – oder Kunstrasen? Die ki-ckende Zunft will Gras «schmecken»und befürwortet eindeutig den Na-turrasen – mit allen Vor- und Nach-teilen und auch,wenn die Unterlagemanchmal etwas holprig ist.Nebenden Unkenrufen der Traditionalistenund Bedenken aus gesundheitlichenAspekten besteht trotz der bereitsvierten und fünften und qualitativnicht mehr vergleichbaren Plastik-Unterlage der ersten Generation weiter Verunsicherung in Bezug aufBausysteme und deren Baukostensowie aufdie Nutzung und dieUnterhaltskosten.

Bei der Erstinvestition eines Nor-malfussballfeldes,zirka 7500 Qua-dratmeter,liegen die Kosten fürNaturrasen bei rund 300 000 Fran-ken,beim Kunstrasen knapp übereiner Million.Dafür schlägt derPlastik-Rasen im jährlichen Unterhaltweniger zu Buche.In einem Fachse-minar des Bundesamtes für Sport(Baspo)in Magglingen rechnet manbei einem Kostenvergleich fürUnterhalts- und Nebenkosten beiNaturrasen mit rund 47 000 Fran-ken pro Jahr und zirka 26 000

NACH BERN UND NEUENBURG HAT SICH BEREITS DER DRITTE STADIONBETREIBERIN DER AXPO SUPER LEAGUE FÜR EINE PLASTIK-UNTERLAGE ALS SPIELFLÄCHEENTSCHIEDEN.DIE VERWENDUNG VON KUNSTRASEN FÜR SPORTSTÄTTENBLEIBT UMSTRITTEN –AUCH BETREFFEND WIRTSCHAFTLICHKEIT.

KunstrasenBei einer Umfrageauftransfer-markt.de sind nur27,9 Prozent derMeinung, dass sichKunstrasen durch-setzen wird, wäh-rend 72,1 Prozentsich für Naturrasenaussprachen. An-dreas Tischhauservon der Tisca Tisch-hauser und Co. AGversteht die Abnei-gung gegenüberKunstrasen nicht –und wirft einigenMedien vor, nichtimmer mit korrek-ten Zahlen zu rech-nen. Sinnvoll wärees immer, wennman die Kosten proNutzungsstunde an-führen würde, dannwürden der Kunst-rasen positiverbewertet werden.

Kunstrasen oder Naturrasen– eine Vergleichsstudie

Kunstra

TEXT:EVA TEDESCO

Franken bei Kunstrasen.Nicht aus-ser Acht lassen darfman,dass diezusätzliche Investition für dieAnschaffung spezieller Maschinen,die für die Pflege des Kunstrasensunabdingbar sind.Die Kosten füreine solche Maschine liegen ab 40000 Franken.Auch Ausbesserungs-arbeiten bei einer Plastik-Unterlagesind aufwendiger als bei Rasen.Soverursacht zum Beispiel eine bren-nende Petarde bei Kunstrasen grös-seren Schaden als beim natürlichenGrün.Andreas Tischhauser von derTisca Tischhauser & Co.AGdemen-tiert aber diese Probleme undspricht von guten Erfahrungen beiden Ausbesserungsarbeiten.Abhän-gig sei dies immer von der Art undBauweise des Systems.

«Der Naturrasen regeneriertsich innert drei Wochen von selbst.Mähen,sähen und düngen – und dieUnterlage ist wie neu»,entgegnetChristian Kern.Der CEO von BaselUnited und Herr über die Naturhal-me im St.Jakob-Park ist heute demKunstrasen gegenüber kritischer ein-gestellt als noch vor fünfJahren.«Reparaturen am Naturrasen kön-

nen wir in Basel innert weniger Stun-den ohne grossen Aufwand erledi-gen»,so Kern,«denn wir haben800 QuadratmeterNaturrasen,denwir in der Grün 80 züchten undjederzeit stechen können,wenn einStück geflickt werden muss.»

Ein entscheidender Punkt ist dieBelegungszeit.Das Baspoberech-net die natürliche Grenze des Na-turrasens bei etwa 900 Stunden,während der Kunstrasen erst abeiner Nutzung von 1300 Stundenwirtschaftlich günstiger wird.DieseZahl ist für Tischhauser aber nichtwirklich realistisch.Denn:«Auch einKunstrasen ist ab einer Belegungs-zeit von 900 Stunden wirtschaftli-cher.Denn wenn ein Naturrasennicht mehr reicht,braucht es zwei.Und Naturrasen sind zweifelsohneteurer als ein Kunstrasenplatz»,soder Experte von Tischhauser & Co.AG.Ein grosser Vorteil des Kunstra-sens in Stadien ist aber die vielseiti-ge und flexible Nutzbarkeit desKunstrasens.Während in gewissenStadien der Naturrasen unter derWoche sogar für die1.Mannschaftgesperrt bleiben muss,kann man

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sen

auf Kunstrasen immer im Stadiontrainieren. Dies gilt auch für denNachwuchs, was motivationsför-dernd ist. Kunstrasenplätze ermögli-chen auch im Winter das Training imFreien, die Vereine sparen sich teu-re Mieten für eine Hallennutzung.

Während Naturrasen bei guterPflege kaum zu «vernichten» ist,liegt die Haltbarkeit der Kunstun-terlage weit darunter. Und auchwenn der Schweizer Kunstrasenpro-duzent Sportsica auf seine Belägeeine zehnjährige Garantie abgibt,bleibt Kern ein weiteres Argument:Die Entsorgung des Kunstrasens –und hier spricht man von rund 90Tonnen synthetischem Material, dasentsorgt werden muss. Beim Kosten-vergleich der Baspo ist das mit 160000 Franken veranschlagt. Tisch-hauser spricht von zwischen 90 000und 100 000 Franken bei verfülltenSystemen, hingegen nur zirka15000 Franken bei unverfülltem Kunst-rasen. Fakt ist: Basel kompostiertden ausgedienten Rasen.Kosten – gleich Null.

YB: EURO 08Für die EURO 08musste derKunstrasen imBerner Stade deSuisse dem Na-turrasen wei-chen. Auch in derBundesliga sindKunstrasen ver-boten.

Vorreiter Im Frühling 2006wurde der Natur-rasen im Stadede Suisse durchKunstrasen er-setzt, dank demdas Stadion auchals Konzert-Stadion genutztwerden kann.

FCB: EURO 08An der EURO 08musste im St.Jakob-Park derNaturrasenwegen starkenRegens ausge-wechselt werden.

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«Espen»-Leben«In der Akademiewird einem vieleserleichtert. Stattnach dem Trainingden Heimweg an-zutreten, gehtman in sein Zim-mer und hat Zeit,zu lernen oder zuentspannen», soNico Abegglen (Bild oben, r.), derden Durchbruch ins 1. Team bereitsschaffte. Ein aktu-eller Nachwuchs-spieler der FCSG-Akademie istCenk-Onur Cokicli(Bild Mitte). Der18-Jährige absol-viert eine Lehre inder Betriebs-AGdes FC St. Gallen,die gleich an dieAFG Arena an-grenzt. Er hat dieideale Lösung ge-funden: Schlaf-,Arbeits- und Trai-ningsplatz sind nureinen Steinwurfvoneinander ent-fernt. Der Ex-St. Gallen-SpielerPatrick Winkler(Bild unten) istAkademie-Verantwortlicher.

FUSSBALL-AKADEMIEN SIND IN DER SCHWEIZ KEINE SELTENHEIT MEHR.SOWOHL AUF VERBANDS- ALS AUCH AUF VEREINSEBENE STEIGT IHREANZAHL KONTINUIERLICH AN. LEITER PATRICK WINKLER (36) GEWÄHRTEINEN EINBLICK IN DIE TALENTSCHMIEDE DES FC ST. GALLEN.

Akademien Abseits derFamilie das Ziel vor Augen

TEXT: DOMINIC LEDERGERBER

AXPO SUPER LEAGUE FUSSBALL-AKADEMIEN

Der Naturrasen in der AFG Arenaist mit Schnee bedeckt. Die meistenPersonen, die sich in Edgar OehlersNeubau aufhalten, erledigen imShoppingcenter ihre Einkäufe odererholen sich bei einem Kaffee.Obwohl sich die Besucher im Stadi-on des FC St. Gallen befinden, hatder Fussball nur eine untergeordne-te Priorität.

Ganz anders sieht dies eine Eta-ge höher aus, beim Eingang zumSektor A der Arena. Mit PatrickWinkler arbeitet dort ein St. GallerEx-Spieler jenes Teams, das 2000Schweizer Meister wurde. Heute istder 36-Jährige Technischer Leiterdes «Espen»-Nachwuchses und alssolcher verantwortlich für die Fuss-ball-Akademie Ostschweiz, die erstseit August 2008 in Betrieb ist.

In den Katakomben führt derWeg vorbei an den Garderobender 1. Mannschaft. Hier dominiertGrün-Weiss, das St. Galler Emblemist allgegenwärtig. Im gleichen Stilpräsentiert sich auch die Innendeko-ration der Akademie ein Stockwerkhöher. Sie beherbergt insgesamtsieben Talente zwischen 14 und 19Jahren. Die Nachwuchsakteureerhalten Kost und Logis, haben ihreigenes Zimmer und verfolgen alledasselbe Ziel: den Durchbruch alsProfi-Fussballer zu schaffen. Dafürverbringen sie die Wochentageabseits von Familie und Freundenund verschreiben ihr noch jungesLeben voll und ganz dem Fussball.Die Fussball-Akademie ermöglicht

es den Young-sters, sichsportlichund schu-lischparal-lel

weiterzu-entwickeln.Neben demSchlafplatz in derAFG Arena werdendie Nachwuchsspieler indie Schule, an den Arbeitsplatzund ins Training chauffiert, erhaltenbei Bedarf einen eigenen Nachhil-felehrer oder Unterstützung bei derJobsuche. So lässt sich eine Fussbal-ler-Karriere lancieren, ohne dassder Schulabschluss auf der Streckebleibt.

Es war im Mai 2008, als der FC St. Gallen im ausverkauften Stadion Espenmoos auf Aarau traf.In der 27. Minute gab Nico Abegg-len sein Debüt für die bereits alsBarrage-Teilnehmer feststehendenOstschweizer. Nach einem weiterenJahr im U21-Nachwuchs hat es

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FUSSBALL-AKADEMIEN AXPO SUPER LEAGUE

Abegglen nun geschafft: Der 20-Jährige hat sich im Angriff der St.Galler einen Stammplatz erkämpft.

Weil sich sein Wohnort in Staadnur 20 Autominuten von der AFGArena entfernt befindet, war dieAkademie für den Rechtsfüsser kei-ne Option. Trotzdem kennt der Stür-mer deren Vorzüge: «In der Akade-mie wird einem vieles erleichtert.Statt nach dem Training einen lan-gen Heimweg anzutreten, geht mannach oben in sein Zimmer und hatZeit, zu lernen oder zu entspan-nen.» Winkler unterstreicht indes,dass junge Akteure wie Abegglen

oder auch dessen Teamkolle-ge Michael Lang (18)

«noch keine kom-pletten Spieler»

seien. «Ineinem Hai-

fischbe-ckenmüs-sensiesichnun

durch-beissen.

An ihrenVelos befin-

den sich keineStützräder

mehr», so Winkler.Vom Sprechen in Bildern

erhofft sich der Nachwuchs-Chef, die Jungen besser zu errei-chen. Denn ein Platz an einer Aka-demie ist noch keine Erfolgsgaran-tie.

«Mach zuerst eine richtige Aus-bildung.» Diese Worte hörte da-mals nicht nur Winkler von seinenEltern, sondern auch die meistenYoungsters noch heute. Doch obwohlsich die elterlichen Ratschläge inden vergangenen 20 Jahren kaumveränderten, sind die Rahmenbe-dingungen nicht mehr dieselben.«Früher gab es nur Fussball oderden Turnverein. Heute ist das Ange-

bot für Jugendliche enorm vielsei-tig», stellt Winkler fest. Diese Mög-lichkeiten der Kombination von schu-lischer und sportlicher Ausbildungnehmen in der Schweiz stetig zu.

Einen Grossteil davon vereintder Schweizerische Fussballverband(SFV), der zusammen mit der BankCredit Suisse insgesamt vier Ausbil-dungszentren betreibt. Die Akade-mie in Payerne ist für die franzö-sisch sprechenden Talente gedacht.Im Alter von 13 Jahren zog dort derheutige Nationalspieler Johan Djou-rou ein, bevor er sich zwei Jahrespäter in London bei Arsenal ein-quartierte. Vor fünf Jahren lösteEmmen für die Deutschschweiz denStützpunkt in Frauenfeld ab. Die Ta-lente übernachten dabei in Emme-ner Gastfamilien. Auch in Tenerobefindet sich ein SFV-Zentrum, dasvon der UEFA mitfinanziert wird.Und im bernerischen Huttwil habenseit Sommer 2004 auch talentierteMädchen die Möglichkeit, Karriereund Schule parallel voranzutreiben.

Der FC St. Gallen ist längst nichtder einzige Verein, der über eineinterne Fussball-Akademie verfügt.Denn auch auf dieser Ebene zeigtder Trend eine Zunahme der Ausbil-dungszentren: Als nationales Vor-bild gilt der GC/Campus in Nieder-hasli. Das 20-Millionen-Projekt istdas bisher grösste in der Geschichtedes Schweizer Rekordmeisters undwurde im Juli 2005 eröffnet. Die 55 000 Quadratmeter grosse An-lage beinhaltet unter anderem dreiRasen- und zwei Kunstrasenfeldersowie ein Hauptgebäude mit Phy-siotherapie-Bereich und Zimmernfür insgesamt zwölf Junioren. InMuttenz steht ein Wohnheim fürNachwuchsspieler des FC Basel.Dieses befindet sich derzeit jedochim Umzug an die Lehenmattenstras-se und damit in die Nähe des St.Jakob-Parks. Auch der Bau einesCampus ist bereits in Planung.

Der Schweizer Meister FC Zürichbetreibt ebenfalls ein Nachwuchs-projekt mit der Football AcademyZürich. Die Sportanlage Heeren-schürli in Schwamendingen umfasstinsgesamt 15 Trainings- und Spiel-plätze, zudem arbeitet der Vereinmit sechs verschiedenen Part-nerschulen zusammen.

InnenlebenSeit August 2008ist die Fussball-Akademie Ost-schweiz in Be-trieb. Sie beher-bergt insgesamtsieben Talentezwischen 14 und19 Jahren. Der«Espen»-Nach-wuchs verbringtdie Wochentageabseits von Fami-lie und Freundenund verschreibtsein noch jungesLeben voll undganz dem Fuss-ball. Die Youngs-ters erhalten Kostund Logis undhaben ihr eigenesZimmer. Wer inder AFG Arenaleben will, mussmehrere Be-dingungen erfül-len. Von den Ta-lenten des FC St.Gallen muss einKandidat entwe-der zu den 20 Top-Spielern der Grup-pen Footuro 1 und2 gehören oderJunioren-National-spieler sein, dazueinen Drei-Jahres-Vertrag unter-zeichnen, einenlangen Anfahrts-weg von ausser-halb der Stadtausführen könnenund monatlichsymbolische 300Franken bezahlen.Finanziert wirddas Nachwuchs-projekt im Ostendurch eine Stif-tung und überBeiträge derKantonsregierung,die 500 000Franken aus demSport-Toto-Fondsgesprochen hat.

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VON PAYERNE ÜBER RIDDES, VOM TESSIN BIS IN DIE OSTSCHWEIZ NEHMENSIE ZU – DIE SCHWEIZER AKADEMIEN UND AUSBILDUNGSZENTREN. DER FCBASEL UND DER FC LUZERN PLANEN NEUE WOHNHEIME. EUROSOCCERSTELLT IHNEN DIE GRÖSSTEN AUSBILDUNGSSTÄTTEN VOR.

Die grössten Akademien

1. AusbildungszentrumPayerne (SFV)Das ist die erste Credit SuisseFootball Academy des SFV. DieTalente aus der Romandie sindbei Gastfamilien untergebrachtund haben so die Möglichkeit,von Montag bis Freitag im Aus-bildungszentrum zu trainieren.In Payerne war einst auch derSchweizer Nationalspieler JohanDjourou (u.) untergebracht, be-vor er mit 16 Jahren zu Ar senalLondon wechselte.

4. AusbildungszentrumHuttwil (SFV, Mädchen):Seit Beginn 2004 steht inHuttwil mit der Credit SuisseFootball Academy auch einAusbildungszentrum für Mäd-chen. 20 Mädchen zwischen 14und 16 Jahren sind im UmkreisHuttwil bei Gastfamilien unter-gebracht. Dabei verzichtet manbewusst auf ein Internat. «DieMädchen sind schon so sehr vielunter sich. Sie sollen in derGesellschaft integriert bleibenund ein familiäres Umfeld beibe-halten», so die VerantwortlicheBéatrice von Siebenthal.

3. Wohnheim FC Basel,Muttenz:Vor sechs Jahren haben dieBasler zusammen mit «apren-tas» ein Wohnheim eröffnet, woFCB-Spieler wie Fabian Frei (Bild)eine gute Ausbildung genossen.Aus Platzgründen werden dieYoungsters nun in das WohnheimLehenmatt gleich beim St. Jakob-Park ziehen. Ab dem 1. Mai 2010sollen dort rund 20 Nachwuchs-spieler rund um die Uhr betreutwerden. Neben dem Wohnheimist auch ein Campus geplant.Gemäss Benno Kaiser, demAdministrativen Nachwuchsleiterdes FCB, soll der Spatenstichallerdings frühestens im Jahr2013 oder 2014 erfolgen.

2. Zentrum Neufeld, Bern:Seit eineinhalb Jahren arbeitetder Leader der Super League imNachwuchsbereich zusammenmit Thun, Biel, Team Bern-Westund den Frauen. Im Dezember2009 wurde das Trainingszen-trum Neufeld eröffnet. DasNeufeldstadion (siehe Bild) istdas Zentrum für die BSC YBFrauen, den Nachwuchs-, Spitzen-und den Breitensport. Getreu derPhilosophie, Sport und Privateszu trennen, wohnen die jüngerenTalente in Gastfamilien. DieÄlteren sind in einer Wohnge-meinschaft untergebracht, wosie bei Bedarf von Sponsoren inSachen Essen und Putzen unter-stützt und betreut werden.

5. Sportanlage Allmend-Süd,Luzern: Ein Jahr bis zum neuenStadion, zwei Jahre bis zum eige-nen Campus. So sieht der Plan derInnerschweizer aus. Dabei sollenTalente ab 16 Jahren in die zumStadion angehörigen Wohntürmeeinziehen. Aktuell besteht einLeistungszentrum in der AllmendSüd sowie eine Zusammenarbeitmit verschiedenen Schulen.Talente ab 18 Jahren wohnenbereits jetzt in Studentenwohnun-gen, Jugendliche unter 16 indesmeist noch zu Hause. Ganz seltenhaben sie einen Platz bei Gast-familien. «Wir wollen ja nicht nurFussballer, sondern intakteMenschen», sagt Laurent Princevom FCL.

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7. GC/Campus AG,Niederhasli: Als nationalesVorbild gilt der GC/Campus inNiederhasli. Das 20-Millionen-Projekt ist das bisher grösste inder Geschichte des Schweizer Re-kordmeisters und wurde im Juli2005 eröffnet. Die 55 000 Qua-dratmeter umfassende Anlagebeinhaltet unter anderem dreiRasen- und zwei Kunstrasenfel-der sowie ein Hauptgebäude mitZimmern für insgesamt zwölfJunioren. Der aktuell bekann-teste Leistungsausweis des GC-Nachwuchses ist der StürmerNassim Ben Khalifa (Bild), der im Sommer 2009 in Nigeria U17-Weltmeister wurde.

6. AusbildungszentrumEmmen (SFV): 2005 wurde inEmmen die neue Credit SuisseFootball Academy eröffnet. Em-men ersetzt das Zentrum inFrauenfeld. 18 Talente besuchenin Emmen die Schule und absol-vieren die Trainings gemässihrem Stundenplan. Analog zuTenero sind die Talente auch inEmmen bei Gastfamilien unter-gebracht. Diese wohnen zum Teilbis zu 30 Minuten vom Trainings-zentrum entfernt.

der Schweiz

10. Centro SportivoNazionale (SFV), Tenero: Die Talente der Credit SuisseFootball Academy sind morgensund nachmittags im Sportzen-trum, wo sie trainieren undessen. Am Abend fahren sie wie-der nach Hause zu ihren Fami-lien. Im Tessin gibt es keineinternen Unterkünfte oder Gast-familien.

8. Football Academy Zürich:Die Zürcher Junioren haben un-terschiedliche Trainingszentren.Die U13- bis U18-Auswahlen trai-nieren auf der neuen Sportan-lage Heerenschürli in Schwamen-dingen, die 15 Trainings- undSpielplätze umfasst. Auf der All-mend Brunau besteht eine Zu-sammenarbeit zwischen der U21und dem 1. Team. Für ältere Ta-lente hat der Meister Übernach-tungsmöglichkeiten in Schwa-mendingen, für die jüngerensechs in Seebach. Noch nichtgeplant ist ein Campus. Län-gerfristig ist er aber ein Thema.Mentor der Football AcademyZürich ist NationaltrainerOttmar Hitzfeld (Bild).

9. Fussball-AkademieOstschweiz, St. Gallen:Siehe vorherige Doppelseite

11. Olympique des AlpesSA, Riddes: Sions ChristianConstantin (Bild) realisierte inRiddes ein Ausbildungszentruminklusive Indoor-Trainingsfeld.Unter der Woche wohnen 20Fördertalente der Jahrgänge1990 bis 1994 in Mar tigny, dassich nur rund sieben Kilometervon Riddes entfernt befindet.

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Wie viele Tore erzielte der für GCnoch torlose Vincenzo Rennella inder ChL-Vorrunde 2008/09?

Von welchem Klub wechselteLudovic Magnin 2002 in dieBundesliga?

Servette Genf

Yverdon Sport

FC Lugano

Zu welchem Klub wechselte U17-Weltmeister Pajtim Kasami imWinter?

FC Luzern

FC Sion

AC Bellinzona

Welches war das torreichste Spielder ASL-Vorrunde 2009/10?

FC Luzern – FC Basel

Bellinzona – Young Boys

GC – Bellinzona

Wann wurde YB zuletztASL-Wintermeister?TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUEIM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.

Zu welchem Klub wechseltSeydou Doumbia kommendenSommer?

FK Moskau

ZSKA Moskau

Lokomotiv Moskau

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Welches ASL-Team blieb in derWintervorbereitung als einzigesin der Schweiz?

FC Zürich

FC Sion

FC Aarau

5 Welches Team spielt ab 2011 aufKunstrasen?

FC Basel

FC Luzern

FC Aarau

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Wie viele ASL-Trainer wurden inder Vorrunde 2009/10 entlassen?6

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Wann wurde YB zuletztWintermeister der Axpo SuperLeague?

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10 Welcher dieser Klubs kassierte inder ASL-Vorrunde die wenigstenGegentore?

FC Basel

FC St.Gallen

Grasshopper Club

PunkteSie sind ...16–20ASL-Superhirn

11–15ASL-Professor

6–10ASL-Fan

0–5ASL-Laie

Für besonders schwierigeFragen gibt es drei Punkte,für mittelschwere zwei,füreinfache nur einen Punkt.

Antwort 1: Der Top-Torjäger der ASL unter-schrieb einen 5-Jahres-Vertragbei ZSKA Moskau.

Antwort 2: Der Neu-Zürcher wechselte2002 für etwa 750 000 Eurovom FC Lugano (damals noch ACLugano) zu Werder Bremen.

Antwort 3: Neun Tore fielen beim SchlagerLuzern – Basel (4:5). Bellinzona– YB (1:7), GC – Bellinzona(7:0).

Antwort 4: Die Spieler des FC Sion flüchte-ten nicht vor der Kälte, trainier-ten im eigenen Trainings-zentrum in Riddes.

Antwort 5: Als drittes Team der ASL (nebenXamax und YB) spielt der FCLuzern ab 2011 aufKunstrasen.

Antwort 6: Mit JeffSaibene (FC Aarau) undMarco Schällibaum (Bellinzona)wurden nur zwei Trainer ent-lassen.

Antwort 7: Kasami wechselte aus derJugend von Lazio Rom insTessin zur ACB.

Antwort 8: Seit der Liga-Reform zur Saison2003/04 wurden nur FCB undFCZ Wintermeister.

Antwort 9: 16 Tore gelangen Rennella fürden FC Lugano in der Vorrunde2008/09.

Antwort 10:Die GC-Abwehr war die zweit-beste der Liga: nur 24Gegentore. Basel kassierte 27,St. Gallen 26 Gegentreffer.

Antworten

2004

2005

noch nie

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zwei

drei

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WM 2010WM 2010

Stell Dir vor,es ist WM und kei-ner will hin.Überall in Europaverläuft der Vorverkauffür WM-Tickets schleppend.Vor allem inder Vorrunde drohen leere Ränge.Der Schweizerische Fussballver-band etwa setzte gerade mal3000 seiner über 13 000 Ticketsfür die Schweizer Vorrundenspieleab.Die Gründe liegen aufderHand.Südafrika ist weit weg,nicht das sicherste Fleckchen Erde,und im Sommer nach Südafrika zufliegen bedeutet,in die Kälte zufliegen.Teuer sind nicht nur Reiseund Unterkunft,auch die Ticket-preise haben sich im Vergleich zurWM 2006 fast verdoppelt.Für finanzkräftige Fans,die unbe-dingt mal eine WM erleben wol-len,ist das natürlich eine feineSache.Wer hätte in Zeiten vonOnline-Ticketing und Losverfahrenfür möglich gehalten,dass esnoch mal eine WM geben würde,an der man sein Ticket wie inguten alten Zeiten amKassenhäuschen lösen kann?

WM-Kassenhäuschen

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Otto PfisterDer 72-jährige Ex-Coach von Togo undAfrika-Experte sprichtim Interview über dieSicherheit im WM-LandSüdafrika.

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Marco WölfliDer Goalie will mit YBden Titel holen und dannzur WM nach Südafrika.Das und vieles mehr ver-riet er EUROSOCCER inseinem «ABC».

Der Traum vieler Fussballfans wirdwahr:Erstmals in der Fussball-WM-Geschichte werden die Spiele in 3Dübertragen.Die FIFA trafmit Sonyeine Vereinbarung,welche die 3-D-Übertragung von bis zu 25 WM-Partien ermöglicht.Nach dem Mega-event will Sony auch einen offiziellenFilm zur WM auch als 3-D-Versionfürs Heimkino veröffentlichen.«ImMoment gehen wir davon aus,dasswir jeweils am folgenden TagZusammenfassungen derSpiele zeigen werden»,sagtNick Sharples,Sprecher vonSony Europe.Derzeit werdenoch geprüft,ob in den kom-menden Monaten auch Live-Rechte für TV-Sender angebo-ten werden.An denen dürftevor allem Sky in England Inte-resse haben,wo ab 2010 schonganz regulär TV-Programme in3D für Pay-TV-Kunden angebotenwerden sollen.Doch auch vieleandere grosse Hersteller vonFlachbildfernsehern kündigtenbereits 3-D-fähiges TV mit dendazugehörigen Shutter-Brillen an.Sony,Panasonic,Samsung,LG undToshiba liefern sich ein regelrechtesWettrennen darum,wer den ersten3-D-fähigen Flachbildfernseher in dieVerkaufsregale bringt.

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Arturo VidalDer 22-Jährige ist Leistungsträger beiBayer Leverkusen –und einer der bestenSpieler vom SchweizerWM-Gegner Chile.

3-D-Vergnügen WM in Südafrika erstmals nicht nur zweidimensional

Daniel Wojczewskiüber:

Mit Shutter-Brillen und in 3D an die WMDank Sony wird die WM für die Kinobesucher zum 3-D-Erlebnis. WeitereTV-Hersteller kündigten auch schon 3-D-fähiges TV an.

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Alex Frei: «Es wäre gut, fünf bis zehnzusätzliche Leute aus der Schweiz mit-zunehmen, die für unsere Sicherheitsorgen. Die Kosten könnte man auftei-len, sie sollten nicht den Steuerzahlerbelasten. Ich glaube, dass die Spielerfür ihre Sicherheit auch in die eigeneTasche greifen würden.»

Marco Streller: «Ich begrüsse den Vor-schlag von Frei, zusätzliche Sicherheits-leute mitzunehmen – auch wenn ichnicht glaube, dass das reicht, wennman den Bus angreift. Unser Sohn istnoch zu klein, um an die WM zu fah-ren. Darüber bin ich derzeit gar nichtunglücklich.»

Hakan Yakin«Die Szenen in Angola haben michgeschockt. So etwas gehört nichtzum Fussball. Ich bin erschüttert,dass im Jahr 2010 Menschen aufbrutale Art versuchen, ihre politi-schen Interessen durchzusetzen.»

Almen Abdi«Der Bruder meines MitspielersMathieu Dossevi war im Bus.Mathieu erzählte mir, dass dieSpieler im Bus 30 Minuten langbeschossen wurden und nichtstun konnten. Zum Glück bliebsein Bruder unverletzt.»

WM 2010 SICHERHEIT

ANDY POSNER LEBT SEIT EINIGEN MONATEN IN SÜDAFRIKAUND BERICHTET BIS ZUR WM 2010 REGELMÄSSIG ÜBERDAS LEBEN AUF DEM AFRIKANISCHEN KONTINENT.

Live aus Südafrika«Die Leute sind furchtloser»

Endlich ist essoweit, es ist2010! Zwar

fand im Januar «nur» der«Orange African Cup ofNations» in Angola statt –und das ohne den Gastge-ber Südafrika. Doch keine20 Wochen vor der WM inMzanzi (Südafrika) steigtdie Aufregung im Land –und kaum einer spricht mehrüber den tödlichen Angriffauf den Togo-Mannschafts-bus und dessen Folgen – «theshow must go on …»

Insider wollen erfahrenhaben, dass es beim tragischenUnfall auf die Nationalspieleraus Togo nicht um Schutzgelderging. Die Schüsse seien eineWarnung gewesen, weil dasTeam aus Togo den kürzerenWeg durch das Konfliktgebietim Cabinda-Bereich wählte.Nach einer anderen Versionwaren die Spieler in eine Kon-trolle geraten und der Angriffgalt eigentlich den Sicherheits-angestellten. Fakt ist: Der bru-tale Zwischenfall in Angolawird in Südafrika relativiert,Vergleiche zum Sicherheitsdispositivder WM weit von sich gewiesen.

So oder so, das Thema Fussballin Südafrika ist aktuell mehr als nurdie wichtigste Nebensache derWelt: Am 22. und 23. Januar standbereits die Eröffnung des Green-point Stadiums in Cape Town aufdem Programm.Bereits Tage zuvor wurden auch dieKontrollen der Guards vor demprächtig-mächtigen Oval immer genauer. Aber auch hier mit dertypisch afri-

kanischen Freundlichkeit. In Afri-ka hat Angst nicht die gleicheBedeutung wie bei uns in Europa.So wurde vor einigen Tagen in Süd-afrika ein Schwimmer – trotzunzähliger Warnschilder – voneinem weissen Hai tödlich verletzt.Noch war der Körper des verunfall-ten Mannes nicht gefunden, als sichunweit vom Unglücksort am Himmel

Stadion Cape TownAm 22. Januar fand die Eröffnungdes Stadions statt.

Eiskaltes WasserIn Südafrika ist Sommer – trotzdemist das Wasser kalt. «Mit 8 Grad zukalt», findet Reporter Andy Posner.

Furchtlos Ein Tag zuvor warhier ein Mann von einem Haitödlich verletzt worden. KurzeZeit später sah man die Skite-Surfer bereits wieder amUnglücksort.TEXT: ANDY POSNER

NATI-SPIELER IN ANGST

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30_32_WM Sicherheit_P* 22.01.2010 8:18 Uhr Seite 30

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FIFA-Präsident Sepp Blatter: «Ichhabe Vertrauen in Afrika. Und diesem Vertrauen ist es auchgeschuldet, dass wir gemeinsam die WM 2010 organisieren.»

Ottmar Hitzfeld: «Wir werden denVorfall in Angola sicher untersuchen.Auch die FIFA wird das tun. Die ha-ben Erfahrung mit solchen Dingenund werden die richtigen Schlüsseziehen. Der Afrika-Cup ist für dieAfrikaner aber bestimmt viel emo-tionaler als die WM im Sommer.»

schon wieder unzähligeDrachen zeigten, diedie daran befestigtenunerschrockenen Skite-Surfer hüpfend überdie Wellen zerrten.

Mir selbst nahm voreinigen Tagen schon eingestrandeter Babyhai den letztenMut für ein erfrischendes Bad imMeer. Dass dann aber in den Som-mermonaten die Wasser-Tempera-turen gerade mal um die 8 GradCelsius betragen – das ist sogar fürmich zu viel Erfrischung.

Schlagzeilen von Andy Posner

Schlagzeilen machte kürzlich die Wiedereinführung derBeschneidung bei gewissen Zulu-Stämmen, da festgestelltwurde, dass die prozentuale Ansteckung mit dem HI-Virusbei beschnittenen Jungs weitaus geringer sei. Die hoheAIDS-Rate im Land ist sowieso schon längst ein Thema inSüdafrika. Werbespots und Aufklärung bis in denKindergarten zeigen aber erst eine zaghafte Wirkung.Zudem ist in den grösserenKaufhäusern Südafrikas aufder Herren- und Damen-toilette meist gleich nebender Desinfektions-Seife auchein Automat mit Gratis-Kondomen zu finden.

Aktuell erreicht das Thermo-meter fast die 40-Grad-Celsius-Grenze. Zwar wird esan der WM nicht so warmsein, Schnee wird aberbestimmt nicht fallen – ausser wenn wieder einmal einFilm gedreht wird. Doch obschon im StadtzentrumSchneemänner herumstehen und von Arbeitern in Shortsnoch mehr Schnee gemacht wird – das wundert niemand:In Cape Town sind Filmdrehs an der Tagesordnung.

Ein Schweizer, der wie derFIFA-Boss Sepp Blatter inSüdafrika einen besonde-ren Stellenwert geniesst,ist Roger Federer. Nicht nurdass er durch seine Erfolgeeinen festen Platz in jeder Sportberichterstattunghat, auch seine Spiele werden von vielenSüdafrikanern verfolgt und diskutiert. Durchseine südafrikanische Mutter gilt Federer auchals einer der ihren. Und so verwehrte mir einTaxifahrer einer dieser hiesigen verrücktenMinibusse kurzerhand den Zutritt, weil seinschepperndes Radio gerade das knappe Spiel von«Roger National» übertrug.

Das Leben in Südafrika istwegen der WM teurer gewor-den: Das merkt man auch an denvielen neuen Märkten, die es neuin Südafrika gibt. WirklicheSchnäppchen findet man kaum,weil sich die Preise – wie in ganzSüdafrika – nach oben orientieren.

Thema Angst In Südafrika sind dieMenschen furchtloser, findet ReporterAndy Posner. Ihm macht bereits ein ge-strandeter Babyhai (o.r.) Angst, die Süd-afrikaner nehmen das lockerer (o.l.).

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DER COACH OTTO PFISTER ARBEITETE IN 15 LÄNDERN AFRIKAS. IM INTERVIEWPROGNOSTIZIERT DER DEUTSCHE SICHERHEITSPROBLEME FÜR DIE WM.

Otto Pfister «Auch in Südafrika könnte einAnschlag passieren» TEXT: UELI ZOSS

Afrika-ExperteKeiner kenntAfrika besser alsder DeutscheCoach Otto Pfis-ter. Er trainierte15 afrikanischeTeams – unteranderem Togo ander WM 2006.Umso geschockterwar der 72-Jähri-ge nach dem An-schlag in Angolaauf das togolesi-sche Team. «DieSpieler sind wieSöhne für mich»,so Pfister.

WM 2010 SICHERHEIT

Nach dem Angriff auf den Busvon Togos Nationalteam sind dieSorgen um die WM-Sicherheitgross geworden. Zu Recht?Otto Pfister: Es tut mir unendlichleid, was da passiert ist. Die meis-ten Spieler sind wie Söhne fürmich. Aber so etwas lässt sich leidertrotz Bodyguards nicht ausschlies-sen. Der Vorfall wird jetzt direktauf die WM projiziert. Man darfaber Angola nicht mit Südafrikavergleichen. Südafrika ist von derEntwicklung und der Infrastrukturviel weiter. Doch um ganz ehrlich zusein, auch in Südafrika könnte einsolcher Anschlag passieren.

Wird die WM Probleme mit derSicherheit haben?Einzelne Zwischenfälle sind nichtzu vermeiden. Ich glaube, die WMwird aber gut über die Bühne gehen.

Wird die WM Afrika etwas brin-gen? Einen Aufschwung?Kurzfristig nicht. Fussball kanndie Politik nicht verändern. Es töntbrutal, aber Afrika ist ein Konti-

nent ohne Hoffnung. Das belegenTausende von Flüchtlingen, die aufseeuntüchtigen Booten die Ka-narischen Inseln, Malta und Lam-pedusa ansteuern. Wir dürfen abernicht mit den Fingern auf dieAfrikaner zeigen. Es ist eine exoti-sche und fussballverrückte Welt.Afrika braucht Know-how, wenigerFinanzhilfe.

Welche Widrigkeiten haben Sie alsTrainer in Afrika erlebt?Ach, da gab es alles. Ministerpräsi-denten, welche die Aufstellung dik-tieren wollten. Hintermänner, diemir Geld angeboten haben, wenn ichdiesen oder jenen Spieler einsetze.Ich hängte jeweils das Telefon auf.Es gibt sogenannte Berater, diekaufen von den Eltern einen talen-tierten Jungen für 100 Dollar ab.Einmal, auf dem Rückflug aus derElfenbeinküste, sind die Instru-mente der Fokker 23 ausgefallen.Der Pilot sagte mir, er wisse nichtmehr, wo wir seien. Er verringertedie Höhe, um aufgrund der Vegeta-tion unseren Standort zu ermitteln.

Er prophezeite, dass wir über Togofliegen und sich in der Nähe einMilitärflugplatz befinden müsse.Wir konnten dort tatsächlich lan-den und sind dann mit dem Zug die300 Kilometer nach Hause gefah-ren. Das dauerte zwei Tage.

Und trotzdem zogen Sie Afrikaeinem Leben in der Schweiz vor?Ja, denn in der Schweiz ist alles ge-regelt und reglementiert. Wenn SiePech haben, stellen Sie Ihr Auto imParkverbot ab. Mit solchen Klein-lichkeiten bin ich überfordert. InAfrika bin ich ein freier Mensch.Samuel Eto’o beispielsweise ist wieein Baby, der macht keine Proble-me. Grosse Spieler machen nie Pro-bleme. Emmanuel Adebayor ist einStar, fährt einen Bentley, macht einbisschen Tralala. Aber ich habe nieerlebt, dass er nur eine Minute zuspät gekommen ist.

Mit Adebayor und Togo traten Siean der WM 2006 gegen dieSchweiz an. Was ist Ihnen in Erin-nerung geblieben?

Ich weiss noch, es hatte 50 000Schweizer Fans in Dortmund. Undein paar Anhänger für Togo, da-runter meine Frau. Ich erinneremich an die Szene, als PatrickMüller gegen Adebayor im Straf-raum ein klares Foul beging. DerSchiedsrichter verweigerte uns denglasklaren Penalty. Er kam ausParaguay. Englisch verstand ernicht so gut. Hätte er verstanden,was ich ihm nach dem Spiel gesagthabe, hätte mich die FIFA wohlgesperrt.

Wie werden die afrikanischenTeams an der WM abschneiden?Der Elfenbeinküste traue ich dieHalbfinals zu. Die haben ein ganzstarkes Team. Seydou Doumbiavon den Young Boys könnte eineEntdeckung dieser WM werden.Allerdings fehlt den Ivorern, wievielen anderen afrikanischenMannschaften, ein guter Torhüter.In Afrika ist das wie in Brasilien.Keiner will ins Tor – draussenspielen ist für die Spieler einfachviel attraktiver.

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1./2.Tag:Johannesburg/DrakensbergeAm späten Abend Flug mit Swissvon Zürich nach Johannesburgund anschliessend Transfer in dieDrakensberge.Ankunft amNachmittag.Übernachtung Drakensberg Sun o.ä.

3.Tag:DrakensbergeGesamter Tag zur freien Verfü-gung.Verbringen Sie den Tagmit Wanderungen und weiterenAktivitäten in diesem einzigarti-gen Gebiet.Die bis zu 3482Meter hohen Drakensberge sinddas höchste Gebirge dessüdlichen Afrika.Aufgrund derklaren Bergluft fernab der Zivi-lisation,der zahlreichen Was-serfälle,Wildblumen,Vogelweltund der vielen hohen Berge sindsie ein beliebtes Touristenziel.Übernachtung Drakensberg Sun o.ä.

4.Tag:Drakensberge – Durban/UmhlangaNach dem Frühstück verlassenSie die Drakensberge und fah-ren weiter Richtung Durban.Siepassieren dabei die Hügel desKwaZulu Natal,bevor Sie denIndischen Ozean erblicken.Durban liegt an der südöstlichenKüste Südafrikas in der ProvinzKwaZulu Natal.ÜbernachtungHoliday Inn Express Umhlangao.ä.

5.Tag:Durban/UmhlangaGanztages-Ausflug nach Dur-ban und Umgebung.Highlights:Marine Parade,Hafen,Universi-tät Natal,Botanischer Garten,Indischer Markt und uShakaMarine World (fakultativ).Übernachtung Holiday InnExpress o.ä.

6.Tag: Schweiz – SpanienDer Morgen steht Ihnen zur frei-en Verfügung.Am Nachmittag

Transfer zum Stadion.SpielSchweiz gegen Spanien.Über-nachtung Holiday Inn ExpressUmhlanga o.ä.

7.Tag:Durban – MthathaNach dem Frühstück geht dieReise weiter nach Mthatha imHerzen der Wild Coast.Über-nachtung Garden Court Mthat-ha o.ä.

8.– 10.Tag:Kariega GameReserveTransfer in das private Wildre-servat Kariega.Die nächstendrei Tage verbringen Sie ineiner luxuriösen und einzigarti-gen Lodge.Sie erfahren einigesüber die Flora und Fauna Süd-afrikas.Drei ÜbernachtungenKariega Private Game Reserveo.ä.

Kariega Game ReserveDas 9000 ha grosse malaria-freie Wildreservat beheimatet

mehr als 25 Tierarten,unterihnen auch die «Big 5».DemGast stehen tolle Aktivitäten wieTierbeobachtungen,Kanu fah-ren,Fischen,Mountainbikensowie Bootsfahrten aufdemFluss zur Auswahl.Die Lodgebietet drei unterschiedlicheUnterkunftskategorien an.DasHomestead (4*),die UkhoziLodge (4.5*) und die River Lod-ge (5*) verfügen alle übergrosszügig und komfortabeleingerichtete Zimmer.

11.Tag: Schweiz – ChileAm Nachmittag Transfer nach Port Elizabeth und Besuch des zweiten Gruppen-spiels,Schweizgegen Chile.Nach dem SpielFahrt nach Wilder-ness.Übernachtung Wilderness Hotel o.ä.

Das Programm

Februar 201034

UNTERSTÜTZEN SIE UNSER NATIONALTEAM LIVE VOR ORT UND ERLEBEN SIE AM KAP FUSSBALL-BEGEISTERUNG PUR.BEGLEITET WIRD DIE REISE VON EINEM PROMINENTEN STARAUS DER SCHWEIZER FUSSBALL-SZENE.EIN ERLEBNIS FÜR JEDEN FUSSBALL- UND SÜD-AFRIKA-FAN.SIE VERBRINGEN DREI NÄCHTE IN DER PREISGEKRÖNTEN UND LUXURIÖSENKARIEGA GAME LODGE UND WÄHLEN AUS DREI UNTERKUNFTSMÖGLICHKEITEN AUS.

WM 2010 FANREISE

UND

Mit

nach Südafrika

34_35_Leserreise_P* 22.01.2010 8:01 Uhr Seite 34

Page 35: ES_Februar2010

Im Preis inbegriffenLinienflüge mit SwissInternational Airlines(Economy-Klasse)

Flughafentaxen (CHF 355, Stand Dez. 09)

Übernachtungen gemässReiseverlauf

15-mal Frühstück, 4 Mittag- und 8 Abendessen

4 Pirschfahrten undAktivitäten Kariega

Aktivitäten/Ausflügegemäss Programm

Nationalparkgebühren

Alle Flug- und Landtransfers

AusführlicheReisedokumentation

35Februar 2010

FANREISE WM 2010

FanreiseFanreise

Preis17 Tage ab/bis Zürich11.06.2010 – 27.06.2010Preis pro Person in CHFDZ CHF 10’990EZ CHF 14’940

WM-Tickets (für alle dreiQualifikationsspiele)Kategorie 1* CHF 650Kategorie 2* CHF 460

Ihre Vorteile Deutsch sprechende«Knecht»-Reiseleitung ab/bisSchweiz, privatesWildreservat in Südafrika

12. Tag: Garden RouteHeute erkunden Sie die bekannte und traumhafte Garden Route.Höhepunkte: Plettenberg Bay,Monkeyland, Birds of Eden und eine Bootsfahrt in der Lagune vonKnysna. Übernachtung WildernessHotel o.ä.

13. Tag: Wilderness – GraaffRenietFahrt nach Graaff Reniet – auf hal-ber Strecke zum nächsten SpielortBloemfontein. Übernachtung KarooPark Guest House o.ä.

14. Tag: Graaff Reniet – BloemfonteinTransfer nach Bloemfontein. Bloem-fontein hat aufgrund seines Blumen-reichtums und des jährlich stattfin-denden Rosen-Festivals auch den

Beinamen «Stadt der Rosen».Weitere Sehenswürdigkeiten

sind das Naturkundemuseum und derBotanische Garten. ÜbernachtungBains Game Lodge o.ä.

15. Tag: Schweiz – HondurasDer Morgen steht zur freien Verfü-gung. Am Nachmittag Transfer zumStadion. Besuch des Qualifikations-spiels zwischen der Schweiz und Hon-duras. Transfer zurück zur Unter-kunft. Übernachtung Bains GameLodge o.ä.

16. Tag: Bloemfontein – Johan-nesburgTransfer zum Flughafen Johannes-burg OR Tambo. Die Fahrzeit dauertrund sechs Stunden. Am Abend Rück-flug in die Schweiz mit Swiss Interna-tional Airlines.

17. Tag: ZürichFrühmorgens Ankunft in Zürich.

Schnell ausfüllen und Plätze sichern!

Bitte einsenden per Fax oder E-Mail an Knecht Reisen AG, Rohrstrasse 100, 5001 Aarau, Telefon 062 834 71 01, Fax 062 834 71 00www.knecht-reisen.ch, [email protected]

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für die Fanreise. Bitte schicken Sie mir das Detailprogramm!

Bitte reservieren Sie mir Plätze undschicken Sie mir das Detailprogramm!

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* Gerne besorgen wir Ihnen die Eintrittskartenfür die drei Qualifikationsspiele der Schweiz zuobigen Preisen. Bearbeitungsgebühr pro Auftrag:CHF 100

Der Basispreis ist in der Kariega HomesteadLodge (8.–10. Tag).

Die Reise wird von einem prominenten Fussball-Star aus der Schweiz begleitet!

34_35_Leserreise_P* 22.01.2010 8:02 Uhr Seite 35

Page 36: ES_Februar2010

SOUTH AFRIC

Cape Town

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Rust

EUROSOCCER STELLT DIE DREI STÄDTE UND STADIEN VOR,IN DENEN DIE NATIONALMANNSCHAFT DIE GRUPPENSPIELE AN DER WM 2010 AUSTRAGEN WIRD.

Städte und Stadien der Schweizer in Südafrika

DurbanEinwohner: 3 468 086Temperaturen zur WM: Zwischen11°C und 23°C Infos: Die Stadt liegt an der Ost-küste Südafrikas am Indischen Oze-an,ist mit rund 3,5 Millionen Ein-wohnern die drittgrösste Stadt undder bedeutendste und grösste Feri-enort an der Küste Südafrikas.Dur-ban beeindruckt mit dem grösstenHafen Afrikas.Es ist wirklich loh-nenswert,diese quirlige und kultu-rell interessante Stadt mit dem subtropischen Klima,den wunder-schönen Stränden und dem grossenHafen zu erkunden.Bekannt ist Durban auch wegen der grösstenMoschee der Südhalbkugel.

Port ElizabethEinwohner: 737 600 in der Stadtund rund 1 244 900 Einwohner inder Agglomeration Temperaturen zur WM: zwischen9°C und 20°CInfos: Port Elizabeth – auch nur PEgenannt –,liegt am Indischen Oze-an etwa 770 Kilometer östlich vonKapstadt und erstreckt sich über 16Kilometer entlang der Küste.DieStadt befindet sich an der südlichenAlgoa Bay,direkt an der Mündungdes Baakens River,sie ist die fünft-grösste Stadt von Südafrika.DerSeehafen ist drittgrösster Hafen in

Südafrika,in den vergangenen Jah-ren hat sich PE zu einem wichtigenContainer-Umschlagplatz entwi-ckelt.PE lebt stark von der Automo-bilindustrie,Ford und VW habenhier ihre Produktionsstätten.Eben-falls wichtig ist der Wolle-Export.Bekannt sind die weitläufigen,weissen Sandstrände wie Kings,Humewood,Hobie und Pollock,die teilweise mitten in derStadt liegen.Die Stadt wird inSüdafrika sowohl «The WindyCity» (windige Stadt) als auch«The Friendly City» (freundlicheStadt) genannt.

Mangaung/BloemfonteinEinwohner: 850 000 Temperaturen zur WM: zwischen –2°C und 17°CInfos: Bloemfontein (holländisch Blu-menquelle) ist die sechstgrössteStadt Südafrikas und die Haupt-stadt der Provinz Free State.Auf-grund ihres Blumenreichtums unddes jährlich stattfindenden Rosen-Festivals wird Bloemfontein auch die«Stadt der Rosen» genannt.Diejuristische Hauptstadt Südafrikasgehört zur Gemeinde Mangaung,was wörtlich übersetzt «Platz derGeparden» bedeutet.Bloemfonteinwurde Mitte des 19.Jahrhundertsvon holländischen und englischenSiedlern gegründet.

WM 2010 DIE SPIELORTE

Port ElizabethPort Elizabeth,Uitenhage undDespatch bildenseit 2001 denDistrikt NelsonMandela Bay.Wie die Stadien

in Durban undKapstadt wurdedas Nelson-Bay-Stadion von dendeutschen Ar-chitekten Ger-kan, Marg ent-wickelt.

BloemfonteinDer Naval Hillist ein Hügelmitten in derStadt, aufdem Giraffen,Strausse, An-tilopen und

Februar 201036

*36_37_Stadien_P 22.01.2010 15:16 Uhr Seite 36

Page 37: ES_Februar2010

ICA

SWWWWAZILAND

Johannesburg

PortElizabeth

Durban

Bloemfontein

VanderbijlparkSchweizer Quartier

700 km

635 km927 km

597 km

Polokwane

NelspruitPretoriaustenburg

www.fifa.comMehr zum Thema unter

DIE SPIELORTE WM 2010

Hier spielt

die SchweizHier spielt

die Schweiz

1 Moses-Mabhida-StadionStadt: DurbanFassungsvermögen:70 000. Erbaut: 2009Infos: Das Stadion istvon zwei Stahlbögengeprägt, die dasDach in einer Höhevon 106 Meternüberspannen. Miteiner Schweizer Seil-bahn können Besu-cher vom Scheitel-punkt des Bogenseinen Blick über dieStadt und denIndischen Ozeangeniessen. 2 NelsonMandela BayStadt: Port ElizabethFassungsvermögen:42 000 Erbaut: 2009Infos: Die blattähnli-che Dachkonstruktionsoll die Fans vorWind und Sonneschützen. Es ist daserste Fussballstadionder Stadt.3 Free-State-StadionStadt: BloemfonteinFassungsvermögen:48 000 Erbaut: 1952Infos: Zur WM hinwird das Stadion, dashauptsächlich fürRugby-Spiele benutztwird, modernisiert.Die Fans gelten alssehr enthusiastisch.

viele anderePflanzenfresserleben. Von dortaus hat manauch einen fan-tastischen Blicküber die ge-samte Stadt.

DurbanDie Stadt amIndischen Oze-an mit dengrössten HafenAfrikas ist einebeliebte Ferien-destination.

Wer Wasser-sport liebt, wirdin Durban eineMenge Spassmit Wellenrei-ten, Kitesurfenund Boogieboar-den finden.

37Februar 2010

NELSON-MANDELA-BAY-STADION

FREE-STATE-STADION

MOSES MABHIDA

SCHWEIZER QUARTIER

SCHWEIZER QUARTIER

SCHWEIZER QUARTIER

21. Juni, 16 Uhr

Chile – Schweiz

16. Juni, 16 Uhr

Spanien – Schweiz

25. Juni, 20.30 Uhr

Schweiz – Honduras

12

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*36_37_Stadien_P 22.01.2010 15:16 Uhr Seite 37

Page 38: ES_Februar2010

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Page 40: ES_Februar2010

News und Namen ausSpanien, Honduras, Chile

Februar 201040

SPANIEN BASTELT IMMER NOCH AM IDEALEN TEAM FÜR DIE WM– DER EUROPAMEISTER INTEGRIERT JUNGE TALENTE.

TEXT:SANDRA PLAZA

Spanien ist Europameis-ter,seit über 30 Spielenungeschlagen – und hatmit Vicente del Bosque –laut dem InternationalenVerband für Fussball-Geschichte und -Statistik(IFFHS) – den weltbesten Teamchef2009.Trotzdem:Ein fixes Team fürdie WM 2010 steht noch nicht.Schuld sind die vielen junge Talenteder Primera Division.Sie zeigen sichin Top-Form und fighten um einenPlatz im Kader der «furia roja».

Pedro Rodríguez Ledesma «Pedrostellte seine Gefährlichkeit unterBeweis,indem er in allen Bewerbentraf»,so del Bosque über Pedro,Shooting-Star des FC Barcelona.Der22-jährige Stürmer schrieb Ge-schichte,als er im Cup,in der Cham-pions League,im europäischen undspanischen Supercup sowie an der

Klub-WMtraf.Dasschaffte vorihm nochkein Spieler.InsgesamttrafderJunge vonder Ferien-insel Teneri-fe dieseSaison in 29Partien 14Mal.«Er isteiner derSpieler,diesofort insTeam inte-

griert werden können»,so del Bosque.Als heis-ser Kandidat für dasNationalteam gilt Pedroauch wegen seiner Viel-fältigkeit im Sturm.Und

wer sich gegen Spieler wie Zla-tan Ibrahi-movic,LionelMessi undThierry Hen-ry durch-setzt,hatauch im Na-tionalteameine Chanceverdient.

SergioCanalesEr ist erst 18Jahre alt,war aber inder Winter-Transferperiode Objekt der Be-gierde bei vielen europäischenKlubs.Nun steht fest:Der furchtloseMittelfeldspieler,der Tore schiesstwie ein Stürmer,wechselt von San-tander zu Real Madrid.

Sein Erstliga-Debut gab Canaleszwar schon 2008,richtig Aufmerk-samkeit erregte er aber erst dieseSaison – bei einem 30-minütigen Ein-satz gegen Real Madrid.Dort zeigteer erste Anzeichen seines Talents undüberzeugte danach als Stammspie-ler.«Er ist nicht zu jung für die WM.Wenn ein Spieler gut ist,schaut mannicht aufs Alter»,sagt TeamchefdelBosque über den neuen Star am spa-nischen Fussballhimmel.

WM 2010 DIE WM-GEGNER

Die WM-Gegner

Testspiele Honduras startetestark ins WM-Jahr. Die Mittel-amerikaner schlu-gen in einem Test-spiel die USA sou-verän mit 3:1. Derauffälligste Spie-ler war wiedereinmal Carlos Pa-vón, der zum 1:0trafund das zwei-te Tor vorbereite-te. Nun steht dasTeam aus Hondu-ras vor einemProblem: DerVerband findetkeine Gegner fürweitere Freund-schaftsspiele.«Man nimmt unsnicht ernst – undzieht uns als Vor-bereitungsgegnergar nicht in Be-tracht», so derCoach ReinaldoRueda. DieSchweiz fixierteseinerseits bereitsein Testspiel: 3. März (20:15),Stadion Letzi-grund Zürich;Schweiz gegenUruguay

Ehrungenfür Trainerund Spieler Der neue «König vonAmerika» heisst wie schon 2008 auch 2009Juan Sebastian Veron. Der 34-jährige argen-tinische Nationalspieler gewann die von deruruguayischen Tageszeitung «El Pais» durch-geführte Wahl vor dem Chilenen Humberto

Suazo, der sich imJanuar seinenEuropa-Traum ver-wirklichte und sichan Real Zaragozanach Spanien aus-leihen liess. Derchilenische Stür-

mer-Star war bester Torschütze der CONME-BOL während der Qualifikation zur WM inSüdafrika und darüber hinaus Top-Torjägerdes chilenischen Klubs Colo-Colo sowie desmexikanischen Vereins Monterrey und dürftebereits jetzt die spanischen Abwehrreihen inAngst und Schrecken versetzen. Chiles Natio-nalcoach Marcelo Bielsa gewann seinerseitsdie Trainer-Wahl. Der gebürtige Argentinierführte «La Roja» nach zwölfJahren erstmalswieder zu einer WM-Endrunde.

Neues Stadion: VorbildBerliner OlympiastadionAm 3. März wird das neue Nationalstadionvon Chile (Estadio Nacional de Chile JulioMartínez Prádanos (u.l.) eröffnet. Über 34Millionen Dollar wurden investiert, um ausdem 64 Hektar umfassenden Sportkomplexmit mehreren Stadien eine moderne Sport-stätte zu bauen, die auch den Aufschwungim chilenischen Fussball zeigen soll. «Es isteine historische Investition für unserenSport», so die Ex-Präsidentin Michelle Bache-let. Vor der Renovation hatte das Hauptstadi-on Platz für 76 500 Zuschauer. Neu wird elEstadio Nacional nur noch 60 000 Fans auf-

nehmen können.Als Vorbild für dieRenovation wurdedas Berliner Olym-

piastadion (r.)genommen. Schon1937 wurde el Es-tadio Nacionalnach dem Vorbilddes Berliner Stadions gebaut. Für die Eröffnungs-Party am 3. März liessensich die Organisatoren etwas ganz Besonde-res einfallen: Das Nationalteam «La Roja»wird an einem Tag gleich zwei Partienbestreiten – gegen Costa Rica undNordkorea.

Die GeheimwaffeSergio Canales wechseltevon Santander zu RealMadrid – und darfsichHoffnung aufdie WM inSüdafrika machen.

Die WM-Gegner

RekordverdächtigPedro stiess mit 17Jahren zum «Barca»-Nachwuchs. Coach PepGuardiola kennt ihn ausBarcelonas B-Team, mitdem beide in der drittenLiga Meister wurden.

40_WM Gegner* 24.01.2010 18:33 Uhr Seite 14

Page 41: ES_Februar2010

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41_WM Quiz.qxd*.qxd 24.01.2010 18:50 Uhr Seite 1

Page 42: ES_Februar2010

Asiatisch Die Küche ausAsien gefällt mir sehrgut.Am liebsten gehe ich Sushi essen.

Boxen Ich gehe regelmässigbei «Boxing Kings»-TrainerBruno Arati trainieren.Im

Box-Training lernt man Muskelnkennen,von denen man nochnichts wusste.

Grenchen Hier bin ich aufge-wachsen.Da meine Familieund viele Freunde in Gren-

chen wohnen,bin ich noch häufigdort.

KKahn,Oliver,und Barthez,Fabien Eine Mischung aus den bei-

den wäre für mich der perfekteGoalie (und sicher auch optischinteressant…).Den Willen unddie Präsenz von Kahn verbundenmit der Lockerheit und derfussbal-lerischen Klasse von Barthez.

Lasagne alla Mama Die bes-te Lasagne der Welt.

Düdü Das «Du Théatre» isteine Lounge/Disco in Bern.Wenn ich mal Zeit habe,

bin ichgernedort.

Humor Ein wichtigerBestandteil meinesLebens.Auch im Training.

Denn auch mit Spass kann manhart trainieren.

Ivorer Unsere Jungs aus derElfenbeinküste bringen nichtnur eine Menge Qualität in

unser Spiel,sie sorgen auchimmer für gute Stimmung.

Jassen Meine FreundinManuela bringt es mir gera-de bei.Jetzt werde ich bald

gegen meine Team-Kollegenantreten und sie alle dann platt-machen...

Freundin,Familie,FreundeDie drei wichtigsten F's inmeinem Leben.

Februar 201042

MarcoWölfli

Ehrlichkeit Für mich eine derwichtigsten Eigenschaftenbei Menschen,mit denen

ich zu tun habe,da ich selbst einsehr ehrlicher Mensch bin.

MEIN ABC MARCO WÖLFLI

Citroen YBsund mein persön-licher Autosponsor.Ich fahremomentan einen C-Crosser.

Ein dezentes,aber sehr komfor-tables Auto.

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Page 43: ES_Februar2010

43Februar 2010

MARCO WÖLFLI STEHT VOR EINEM SPANNENDENJAHR. IM MAI WILL ER MIT YB MEISTER WERDENUND DANN MIT ZUR WM NACH SÜDAFRIKA.EUROSOCCER VERRIET ER SEIN ABC.

Ostkurve Hier stehen unserelautesten und phantasie-vollsten Fans. Unser

Zuschauerschnitt von über 23 000pro Spiel ist einfach unglaublich.

Pentago Ein Brettspiel, indem ich unschlagbar bin. Tor Mein zweites Zuhause.

Bis ich 15 war, spielte ichimmer eine Halbzeit im Tor

und die zweite auf dem Feld – alsGeheimwaffe im Sturm.

Um die Welt reisen Es gibtnoch viele Länder, die ichbereisen will. Südafrika im

nächsten Sommer ist eines davon.

Wankdorf Ich nenne dasStade de Suisse immernoch Wankdorf-Stadion.

Xamax Neuenburgfügte uns in

der Hinrunde diehöchste Niederlagezu. Sie spielen die-

se Saison erstaunlich guten Fuss-ball.

YoungBoysMit

einem kur-zen Abste-cher zum FCThun bin ichjetzt schonseit überzehn Jahrenbei denYoung Boys.Einfach meinVerein.

Raimondi-Clan So nenneich meinen Team-KollegenMario Raimondi und seine

Freundin. Wir sind gute Freundeund lachen sehr viel zusammen.

Sizilien Meine Mutter stammtaus dem Ort Torretta beiPalermo. Ich habe viele Som-

merferien dort verbracht, undauch meine Grossmutter lebt nochdort.

Quali Die Qualifikation fürdie WM 2010 war sicherein Highlight meiner Karriere.

Mondello Ein traumhafterStrand mit türkis-blauemWasser in der Nähe von

Palermo, der Heimat meiner Mut-ter.

Nach meiner Karriere könnteich mir gut vorstellen, malals Goalie-Trainer zu arbei-

ten.

Zaubern Magier erstaunenmich immer wieder. Man-che Tricks von guten Zau-

berern kann man sich hundert Malanschauen und versteht trotzdemnicht, wie sie funktionieren.

Mario Raimondi

MARCO WÖLFLI MEIN ABC

Verteidigung Meine Vorder-leute machten in der erstenPhase der Super League

einen sehr guten Job. Ich hoffe,sie machen es in der Rückrundegenauso gut.

*42_43_ABC_P.qxd 22.01.2010 15:19 Uhr Seite 43

Page 44: ES_Februar2010

Februar 201044

KEIN EREIGNIS DER WELT ERZEUGT DERMASSEN NATIONALE GEFÜHLE WIEEINE FUSSBALL-WM.ES SIND DABEI DIE KURIOSEN,VERRÜCKTEN UND TRAGISCHEN STORIES,DIE DIE FASZINATION DER WM AUSMACHEN.

verrücktesten WM-StoriesDie10

WM 2010 WM-STORIES

1

2

DIEGO MARADONA DIE HANDGOTTES BESIEGT ENGLAND

CHILAVERT, HIGUITAPARADIESVÖGELIM TOR

WM-Final 1966Wo sprang derBall auf? Vor,hinter oder aufder Linie? KeinWM-Tor, undkein WM-Finallieferte so vielDiskussionsstoffwie dieses Wembley-Torzum 3:2 in derVerlängerungdes WM-Finals1996 zwischenEngland undDeutschland.

Keine Langweile im Tor José Luis Felix Chilavert (o.) liebtedas Spektakel. Der Keeper Paraguays an den WM 1998 und2002 beeindruckte nicht nur mit guten Leistungen im Tor, son-dern auch mit seinen Freistössen. Ein weiterer Goalie, der auf-fiel, war Rene Higuita. Der Erfinder des «Skorpiontricks» liebtees über den Platz zu dribbeln. An der WM 1990 verdribbeltesich Higuita – und kassierte von Roger Milla das 0:2.

3DAS WEMBLEY-TOR

DRIN ODER NICHT DRIN?

WM 1986, MexikoMaradona schraubtsich mit seinen 1,66Meter im Strafraumder Briten in den Him-mel und befördert denBall blitzschnell in dasTor – mit der Hand.Nach dem Spiel zeigtder Superstar keineReue: «Es war einbisschen die HandGottes und ein biss-chen MaradonasKopf.» Erst 2005 gibtder Argentinier zu,den Ball mit der Handgespielt zu haben. Imselben Spiel sorgt ermit einem Alleingangüber 60 Meter für das2:0. Dieses Tor wirdvon der FIFA 2002 zumWM-Tor des Jahrhun-derts gewählt.

*44_45 Top Ten_P 22.01.2010 15:23 Uhr Seite 44

Page 45: ES_Februar2010

BRASILIENS SCHMACH IM MARACANA

45Februar 2010

WM-STORIES WM 2010

WM 1950199 854 Zu-schauer sahenim Juli 1950 das2:1 der Urugu-ayer im Maraca-na-Stadion. DerFussballtempelwar so still wieein Grab, ganzBrasilien standunter Schock.Das neu erbauteStadion wurdezum Kessel vol-ler Herzschmerz.

WM 1994 Die WM in den USAhatte zweiTorjäger: Oleg Sa-lenko aus Russland(u.) und HristoStoitchkov ausBulgarien. Salenkobestritt drei Spieleund traf sechs Mal.Fünf Tore gelangenihm beim 6:1 ge-gen Kamerun. Esreichte nicht, dieRussen flogen raus,Dalenko war fürimmer vergessen.

WM 1994 Bei die-ser WM schoss Ro-ger Milla vier Tore,die er jeweils mitseinem Makossa-Tanz um die Eck-fahne herum feier-te. Seine beidenTreffer in der Ver-längerung gegenKolumbien brach-ten Kamerun insViertelfinal. Bisdahin war das kei-nem Team aus Afri-ka gelungen. VierJahre später ge-lang Milla wiederein WM-Tor, er wur-de mit 42 Jahrenzum ältesten WM-Torschützen.

WM 1970Ein Spiel, anDramatik nichtzu überbieten:In der 90. Minu-te schossen dieDeutschen das1:1 – es folgtdie Verlänge-rung wie in ei-nem Krimi. Kurzvor Schlusstrifft GianniRivera zum 4:3.So unglücklichverlor Deutsch-land noch nie –aus der Traumvom drittenFinal.

7DAS JAHRHUNDERT-SPIELDEUTSCHLAND – ITALIEN

4SALENKO

FÜNF TORE IN EINEM SPIEL

EIN KOPFSTOSS BEENDET«ZIZOUS» KARRIERE

WM-Final 2006 In der Verlängerung hielt der Italiener MarcoMaterazzi Zinedine Zidane am Trikot fest. «Falls du mein Tri-kot willst, gebe ich es dir nachher», so der F ranzose. «DeineSchwester wäre mir lieber» – diese Antwort von Materazziliess bei Zidane die Sicherung durchbrennen: Wie ein wilderStier verpasste er dem Italiener einen Kopfstoss in den Brust-korb. Materazzi ging zu Boden, Zidane sah die R ote Karte undbeendete damit auf unrühmliche Weise die Karriere einesAusnahmefussballers.

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SCHUMACHERS BRUTALO-FOUL

WM 1990 Die Atmosphäre im Achtelfinalzwischen Holland und Deutschland ist ver-giftet. Mehrmals wird Rudi Völler vonFrank Rijkaard angespuckt. Der deutscheStürmer rastet aus, brüllt und tobt. DerSchiedsrichter, der das Spiel unterbrochenhatte, kommt hinzu und zückt Rot – fürbeide Spieler. Völler ist fassungslos. AmSchluss gewinnt Deutschland den Matchdoch noch und später den Titel.

9RIJKAARD GEGEN VÖLLER:

DIE SPUCK-AFFÄRE

WM 1982 Es steht 1:1 zwischen Frankreich und Deutschland. Patrick Battis-ton spurtet in den deut-schen Strafraum. GoalieToni Schumacher merkt,dass der Gegner schnellerist, springt hoch und brutalin den Stürmer hinein. Ertrifft mit seinem Hüftkno-chen den Kopf Battistons,der benommen zu Bodenfällt, der «Schiri» verwei-gert Penalty und Rote Kar-te. Der Goalie entschuldigtsich erst zehn Tage nachdem Foul am Krankenbettdes Franzosen.

10

6

ROGER MILLASMAKOSSA-TANZ

*44_45 Top Ten_P 22.01.2010 15:23 Uhr Seite 45

Page 46: ES_Februar2010

Februar 201046

AN DER U17-WM IN NIGERIA SPIELTE CHARYL CHAPPUIS SÄMTLICHE PARTIEN DURCH.MIT GC KÄMPFT DER 18-JÄHRIGEUM EINEN PLATZ IM MITTELFELD.SEIN ZIEL IST ES,MIT SEINEMKLUB SO VIELE SPIELMINUTEN WIE MÖGLICH ZU SAMMELN.

ChappuisVorbildZu CharylChappuis fuss-ballerischenVorbilderngehört Team-kollege VeroSalatic. «Die GC-Spieler habenmich alle sehrgut aufgenom-men, allen voran

MittelfeldspielerSalatic. Er sagtemir, dass er michals seinenNachfolger sieht.Das motiviertmich natürlich»,erzählt der U17-WeltmeisterChappuis stolz.

Chappuis «Mein Ziel ist dieWM 2014 in Brasilien»

TEXT:MARCO PLANAS

Mit strahlendem Gesicht denkt Charyl Chappuis an den Erfolg derU17 in Nigeria zurück.Neben demLand und den Menschen bleiben ihmvor allem die Siege gegen die Fuss-ball-Grossmächte Deutschland undBrasilien in bester Erinnerung.Auchdie Pokalübergabe wird der 18-Jährige nie mehr vergessen.

Schon als kleiner Junge drehtesich beim Sohn eines Schweizers undeiner Thailänderin alles um den Fuss-ball.«Ich erbte diese Begeisterungvon meinem Vater.Mit ihm trainierteich als Kind stundenlang im Garten»,erinnert sich Chappuis.Als Juniorspielte der U17-Weltmeister beimFC Kloten und bei YF Juventus,eheer als U13-Spieler zu GC wechselte.Dort gehört er seit dem WM-Erfolgdem Kader des 1.Teams an.Da-rüber freut er sich sehr,auch wenn esfür einen Einsatz in der Super Lea-gue bisher noch nicht reichte.

Obwohl er Anfang Januar dasTrainingslager in Südspanien wegender Schweinegrippe verpasste,hofftder bescheidene Klotener in derRückrunde aufseine Chance:«MeinZiel ist es,bis Ende der Saison einigeSpielminuten mit der ersten Mann-schaft zu sammeln.»

An der U17-WM überzeugteChappuis als Innenverteidiger.In sei-nem Stammverein wird er hingegenim Zentrum eingesetzt:«Bei GC siehtman mich klar als Mittelfeldspieler.Da wird man zwar schneller vomGegner attackiert,hat dafür abermehr Ballkontakte.Hier kann ich

mein Spiel am besten entfalten.»Über seine Abwehrposition in derU17 beklagte er sich jedoch nie:«Für mich steht der Erfolg des Teamsüber allem.Klar spiele ich lieber imMittelfeld,aber im Fussball mussman flexibel sein und tun,was derTrainer will.»

Um bei GC den Durchbruch zuschaffen,brauche es viel Geduld,harte Arbeit und auch Glück.Erglaubt aber an seine Fähigkeitenund träumt auch schon ein wenig vonder Zukunft.«Sollte ich die Chancebekommen,ins Ausland zuwechseln,würde mich Spa-nien reizen.Dort wird dertechnisch schönste Fussballgespielt»,sagt der beken-nende FC Barcelona-Fan.Natürlich möchte Chappuisauch einmal im National-team auflaufen.Um diesesZiel nie aus den Augen zuverlieren,trägt er an seinemSchlüsselbund einen golde-nen WM-Pokal.Zudemschenkte ihm sein Vater zumWM-Erfolg eine Tätowierung:SeitKurzem ist aufChappuis linkemUnterarm das Datum des Finalspielseingraviert.«Mein Fernziel ist dieWM 2014 in Brasilien.Dort möchteich mit der Schweizer Nati dabeisein.Und wer weiss,vielleicht gelingtuns dann eine ähnliche Überra-schung wie in Nigeria»,schmunzeltChappuis.Für eine weitere Tätowie-rung aufseinem Arm hätte es nochgenügend Platz.

In der Serie «U17-Weltmeister»verfolgen wir die Entwicklung derNewcomer:Wie sind sie in Form?Was leisten sie in ihren Vereinen?Wer hat den Sprung zu den Profisgeschafft?Pajtim Kasami (AC Bellinzona):Löste seinen Vertrag bei Lazio Romauf,weil die Italiener ihren Ver-pflichtungen nicht nachgekommensind.Aufdie Rückrunde hin ver-stärkt er die AC Bellinzona.Raphael Spiegel (GC):Durfte zum Abschluss desTrainingslagers in Südspaniengegen den mazedonischen Ver-treter FK Pelister das Tor hüten.GC gewann 5:2,Spiegel war beiden Gegentoren chancenlos.Nassim Ben Khalifa (GC):Musste Anfang Januar dasTrainingslager der Grasshoppers inSpanien frühzeitig abbrechen.Erklagte über Schmerzen an derrechten Achillessehne.Benjamin Siegrist (Aston Villa):Triumphierte mit dem Nachwuchsvon Aston Villa im «FA Youth Cup»beim 2:0-Sieg gegen West Brom.Coach Tony McAndrew lobte denGoalie für seine überragendeLeistung.Haris Seferovic (GC):Verbrachte seine Weihnachtsferienin Bosnien und Herzegowina,derHeimat seiner Eltern.Dabei titeltedie dortige Tageszeitung «DvevniAvaz»,der U17-Star wolle künftigfür das bosnische Nationalteamauflaufen.Seferovic selber bestrittdies jedoch vehement.Janick Kamber (FCB):Wurde beim Testspiel des FC Baselgegen AZ Alkmaar in der zweitenHalbzeit eingewechselt und zeigteeine gute Leistung.Dennoch verlorder FCB mit 0:2.Granit Xhaka (FCB):Traffür den FC Basel im Testspielgegen FK Pelister Bitola nach einerguten Einzelleistung zum 3:1.Oliver Buff und AndréGonçalves (FCZ):Gemeinsam reisten die U17-Welt-meister im Januar mit dem FC Zü-rich ins Trainingslager nach Oman.Im ersten Testspiel gegen «Al SeebClub» wurden beide in der zweitenHalbzeit eingewechselt.Gonçalveskonnte sich als Schütze des 0:3 fei-ern lassen (Endstand 1:7).

So läufts unseren Weltmeistern

WM 2010 U17

Das Weltmeister-Team

46_U17_P* 22.01.2010 13:12 Uhr Seite 46

Page 47: ES_Februar2010

Was würden Sie machen,wenn sie eineMillion Franken imLotto gewinnen?Aufein SparkontoüberweisenWelche drei Gegen-stände würden Sie aufeine einsame Insel mit-nehmen?

iPod,Laptop,BücherLieblings-Internetseite?www.bluewin.chLieblings-Klamotten-Marke? DieselTraum-Auto?Fiat CinquecentoLieblings-Serie?

Stromberg Lieblings-Schauspieler? Johnny DeppLieblings-Musiker?Kings ofLeonLieblings-Magazin?RätselspassLieblings-EssenDöner KebapLieblings-Klub?

Inter MailandVorbilder? Marco Materazzi undPaul GascoigneLieblings-Fach? Religionskunde,EthikMit welcher Persönlich-keit würden Sie sichgerne mal unterhalten? Roger Federer

Welche Fussball-Regel würden Siegerne ändern? Gelbe Karten fürTorjubel abschaffenIhre bittersteNiederlage? Cup-Final U18:1:2-Niederlagegegen Basel.

Die Stars von morgenDie Stars von morgen

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Nico Siegrist spielt für die U21des FC Luzern.Der Stürmerdurfte aber auch schon in derASL sein Talent beweisen.

Nico Siegrist (18) – Luzerner Sturmtalent

Aus Stars von morgenwerden Stars von heute

PRESENTED BY

März 2007: Fabian FreiAls wir Fabian FreiAnfang 2007 zumInterview trafen,war der Mittelfeld-spieler gerade voll-jährig geworden.Erstmals durfte ermit den Profis desFC Basel ins Win-tertrainingslagerreisen.Heute istFrei vom FCB anden FC St.Gallenausgeliehen undüberzeugt auch inder U21-Natio-nalmannschaft alsSpielmacher.

August 2007:Alain WissPolizist wäre ergerne geworden.Das gab AlainWiss im «Star vonmorgen»-Frage-bogen bekannt.Damals war er ge-rade 16,und seinWeg in den Profi-Fussball schienschon vorgezeichnetzu sein.Als 16-Jähriger spielte erbereits für die U21des FC Luzern,mit17 in der ASL,woer nun schon über50 Spiele machte.

Mai 2008: Joel KiassumbuaSeit Mai 2008 hatJoel Kiassumbuaeiniges erlebt.Alszweiter Torhüterder U17-National-mannschaft wurdeer im vergangenenNovember Welt-meister.Obwohl erkein Spiel absol-vierte,wurden dieScouts aufihn auf-merksam.StokeCity lud den Juniordes FC Luzern zueinem mehrwöchi-gen Probetrainingaufdie Insel ein.

Juni 2008: Daniel GalbraithAuch ausländischeTalente liessen wirden «Star von mor-gen»-Fragebogenbeantworten.Einervon ihnen war derSchotte DanielGalbraith,der mitden Junioren vonManchester Unitedbeim FIFA YouthCup in Zürich halt-machte.Heute istder 19-JährigeProfi bei HibernianFC in der schotti-schen PremierLeague.

Januar 2009: Eljero EliaSein Lieblingsklubsei Real Madrid,verriet Eljero EliaAnfang 2009.Einhalbes Jahr späterlandete derHolländer nicht beiden «Königlichen»,sondern bei denHanseaten desHamburger SV.MitfünfToren und sie-ben Assists fürHamburg war der22-Jährige eine derAttraktionen derBundesliga-Hinrunde.

April/Mai 2009:Charyl Chappuisund Kofi NimeleyMit CharylChappuis von GCund Kofi Nimeleyvom FC Basel lan-deten wir zwei wei-tere Glücksgriffe.Denn ein halbesJahr nachdem wirdie Talente befrag-ten,wurden sieWeltmeister mit derSchweizer U17.Der sensationelleTitelgewinn brachtebeide ihrem Traumvom Profi ein gros-ses Stück näher.

Die Highlights der Herbstsaison der Coca-Cola Junior

League im Video-Portal unter

www.football.ch/ccjl

Die schönsten Tore, die spektakulärsten Goalie-Szenen

und die einfallsreichsten Torjubel

SEIT DREI JAHREN PRÄSENTIERT COCA-COLA «DIE STARS VON MORGEN».EINIGE VON IHNEN SCHAFFTEN SCHON DEN SPRUNG IN DEN PROFI-FUSSBALL,ANDERE STEHEN KURZ DAVOR.WIR ZEIGEN IHNEN,WAS AUS DEN TALENTENGEWORDEN IST.

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48_AZ Laola* 22.01.2010 13:15 Uhr Seite 42

Page 49: ES_Februar2010

TOP-LIGEN

Samuel Eto’o

Samuel Eto’o ist nach seinem Transfer im Sommer zu InterMailand auch inder Serie A derSchreck allerAbwehrspieler.Seite 50

Turkish Airlines und FC Barcelona Der beste Partner für das beste Team Turkish Airlines wird fürdrei Jahre «Official Spon-sor» vom FC Barcelona. DieVereinbarung ist ein weite-rer Meilenstein, um Tur-kish Airlines als globalePremiummarke zu etablie-ren. Mit dieser Partner-schaft finden zwei Erst-ligisten zusammen: Tur-kish Airlines ist eine deram schnellsten wachsen-den Fluggesellschaften derWelt und nach Passagier-zahlen innerhalb der

Association ofEuropeanAirlines die viertgrösste inEuropa. Barca gewann sei-nerseits letzte Saison –als erster Klub überhaupt– alle sechs möglichen Ti-tel. «Wir sind ein katalani-scher Klub und sehr stolzdarauf, aber mit dem Enga-gement mit Turkish Airli-nes zeigen wir, dass wireine globale Marke sind,was für uns sehr wichtigist», erklärte der FCB-Prä-sident. Gemäss der Verein-

barung wird das Logo vonTurkish Airlines im Camp-Nou-Stadion und weiterenStandorten des Teams pro-minent sichtbar sein.Gleichzeitig wird die Flug-gesellschaft den katalani-schen Klub während derVertragslaufzeit zu allenWettkämpfen und in dieTrainingslager fliegen. Die Affinität zwischen derTurkish Airlines und demFussball ist gross. «In Zu-kunft werden wir weitere

Klubs sponsoren», versi-cherte Dr. Temel Kotil, CEOvon Turkish Airlines. Undtatsächlich – auch dieStars von Manchester Uni-ted werden in Zukunft mitder türkischen Airline flie-gen. Bereits 2002 flog dieerfolgreiche Fluggesell-schaft das türkische Natio-nalteam als Belohnung fürden 3. Platz in der WM inJapan und Südkorea imFussball-Design-lackiertenAirbus nach Hause.

«Einer von uns beiden muss nun gehen.»Was für Schlagerlegende MarianneRosenberg einst ein Welthit war,ist fürdie Spatzen aufden Dächern des FCBayern der neue Frühjahrs-Hit.Die(Zwangs)-Ehe von Coach Louis van Gaalund Stürmer-Star Franck Ribéry wird imSommer ein Ende nehmen.Das muss sieauch.Denn einen gemeinsamen und fürdie Mannschaft erfolgsdienlichen Nennerwerden die beiden nicht mehr finden,dafür ist schon zu viel vorgefallen.ImHerbst 2009 sah es noch so aus,als wür-de van Gaal den Bund vorzeitig brechen.Doch dann wendete sich das Blatt rasant.Deshalb wird auch Ribérys Flucht vor vanGaal nach Madrid immer wahrscheinli-cher.Zumal Real ein Mythos ist.Einmalfür die «Königlichen» zu spielen,einmaldas Estadio Santiago Bernabeu alsHeimat zu nennen! Dem Rufdes«Weissen Balletts» konnten weder DavidBeckham,Ferenc Puskas,Hugo Sanchez,Luis Figo oder Günter Netzer widerste-hen.Und Ribérys Ziehvater ZinedineZidane,der – ganz zufällig – auch per-sönlicher Berater von Reals mächtigemBoss Florentino Perez,hat den Deal wohlschon längst (inoffiziell) eingefädelt.

Christian Ortlepp über:

Ribérys Flucht aus München

Rot-blauer Flieger Barca-Präsident Joan Laporta (Bild u. ganz links) und Dr. Temel Kotil, CEO vonTurkish Airlines (r.) besiegelten einen Sponsoring-Vertrag über drei Jahre. Ab sofort wird eineBoeing 737 mit Sonderbemalung fliegen – in den Farben des katalanischen Spitzenklubs.

49Februar 2010

TOP-LIGEN

Blerim Dzemaili

Der FC-Parma-Spieler ist happyin Italien.EURO-SOCCER erzählteder 24-Jährigevon seinem grossen Traum:dieWM 2010.Seite 52

Franck Ribéry

Auch wenn derLangzeitverletztezuletzt nie spielte,war er in den Medien omniprä-sent – wegen seines Flirts mit Real Madrid.Seite 60

49_Auftakt TopLigen_P* 24.01.2010 18:44 Uhr Seite 49

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Februar 201050

Barcelona-Coach Pep Guardiola istals Gentleman bekannt.Als ein Mann,dem gewisse Werte wichtig sind – unddie will er auch bei seinen Spielernsehen.Samuel Eto’oseinerseits warschon immer ein eigenwilliger Typ,derin den spanischen Medien häufig fürFurore sorgte,weil er gerne sagt,waser denkt,aber nicht immer bedenkt,was er sagt.Nach seiner Ankunft inBarcelona 2004 versprach er bei sei-ner Vorstellung:«Ich werde wie einSchwarzer rennen,um wie ein Weisserzu kassieren.»

So tickt Samuel Eto’o Fils,der am10.März 1981 in Nkon,nahe der ka-merunischen Hauptstadt Yaoundé,dasLicht der Welt erblickte.«Samu»wuchs in seiner Familiein New Bell,dem beliebtesten Viertel von Douala,auf.Den Eto’osging es für kameruni-sche Verhältnisse relativ gut,die Kin-der besuchten eine gute Schule – derkleine Samuel hatte hingegen nurFussball im Kopf.Spätestens als ersich nach einem Sieg mit der National-mannschaft gegen Sambia das Trikotdes Nationalhelden Roger Millaschnappte,welches dieser in die Men-ge geworfen hatte,war für Eto’o klar,dass er wie sein grossesIdol Fussbal-ler werden wollte.

Bereits im Alter von 14 Jahrenspielte er in der zweiten Liga Kame-runs,verdiente damit monatlich satte600 Euro.Mit seinem Klub UCB Doua-la sorgte er damals im Cup für Furore,als man einen Erstligisten – dank zwei-er Treffer von Eto’o – eliminierte.Inder gleichen Saison wurde er das ers-te Mal in die Nationalmannschaft ein-berufen.Mit der U17 durfte er gegendie Elfenbeinküste ran.Aufder Tribü-ne sass ein gewisser Pirri,ein Ex-Spie-ler Real Madrids,der als Scout für

das «Weisse Ballett» in Afrika un-terwegs war.Pirri war vom jungenStürmer beeindruckt und lud Eto’o zueinem Probetraining nach Madrid ein.Auch dort vermochte der Afrikaner zuüberzeugen und wurde vom spani-schen Rekordmeister sofort unter Ver-trag genommen.Der damalige Trainerder «Königlichen»,Fabio Capello,sahin ihm gar einen zweiten GeorgeWeah.Unter dem Italienerbekamderjunge Eto’o in der Saison 1997/98aber kaum Spielminuten.

Nach einem Abstecher in diezweite Liga wurde er im Januar 1999schliesslich an Real Mallorca ausgelie-hen,wo er mit Sturmpartner DiegoTristán eine tolle Saison spielte und indreizehn Spielen sechs Treffer erziel-te.AufPalma fand Eto’o endlich dienötige Stabilität und vor allem einenTrainer,der ihn für den Rest seinerKarriere prägte:Luis Aragonés,derMann,der Spanien 2008 zum Europa-meister machen sollte.In seinem letz-ten Jahr aufden Balearen holte derVerein die Copa del Rey und Eto’omarkierte über zwanzig Treffer.Grund genug,dass sich die zweiGrossen des spanischen Fussballs umseine Dienste stritten.Real Madridgehörtenimmer noch 50 Prozent derSpielerrechte,aber Eto’o machte klar,dass er nur zum FC Barcelona wech-seln würde.Die beiden Erzrivalen fan-den schliesslich eine Einigung undSamuel Eto’o wechselte für 24 Millio-nen Euro nach Katalonien.Was folgte,wareine Erfolgsstory mit drei spani-schen Meisterschaften und zweiChampions-League-Titeln.Auch in die-sen fünfJahren sorgte «der unzähm-bare Löwe»aber immer wieder fürNegativ-Schlagzeilen.Bei der erstenMeisterfeier in Barcelona schrie er vor

UnzähmbarIn Barcelona fan-den Samuel Eto’ound Coach PepGuardiola nierichtig zueinan-der. Das Problemwar nie die fuss-ballerische Qua-lität des Kame-runers, es gingnur um den Men-schen Eto’o undseinen «unzähm-baren» Charak-ter. In seinerHeimat ist der28-jährige Stür-mer der absoluteSuperstar. ImAfrika-Cup 2008scheiterten die«unzähmbaren Löwen» erst imFinal an Ägypten(Bild oben mitFIFA-Boss SeppBlatter). Mit demfranzösischenCoach Paul LeGuen (2. Bild vonunten) qualifi-zierte sich Kamerun für dieWM in Südafrika.Seine zweite WMnach 2002 sollfür Eto’o einHöhepunkt derKarriere werden.Holland, Däne-mark und Japanheissen dieGegner.

SAMUEL ETO’O IST NACH SEINEM SPEKTAKULÄRENTRANSFER IM SOMMER ZU INTER MAILAND AUCH INDER SERIE A DER SCHRECK ALLER ABWEHRSPIELER.

TEXT:MARCOS GARCIA

TOP-LIGEN SAMUEL ETO'O

Eto’o Der Löwe mit Torgarantie

Jetzt Seite knipsen und Video anschauen:Eto’oschenkt Usain Bolt seine 30 000-Dollar-Uhr!(siehe auch Seite 6)

50_51_Eto'o_P* 24.01.2010 18:40 Uhr Seite 50

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51Februar 2010

der feiernden Menge abschätzigeParolen gegenüber Real Madrid –immerhin der Klub, der ihn nachEuropa geholt hatte – ins Mikrofonund entschuldigte sich Tage späterwieder dafür. Vorbildlich hingegensein Einsatz gegen Rassismus: Als er2005 in Saragossa rassistisch belei-digt worden war, lief Eto’o «Basta!»sagend vom Platz. Seine Mitspielerkonnten ihn schliesslich überzeugenweiterzuspielen, aber seither nimmt erseine Kinder nicht mehr mit zum Fuss-ball: «Ich möchte meine Kinder nichtdabei haben, denn in den Tribünenmüssen sie üble Dinge hören, die manihnen nur sehr schwer erklären kann.»

Häufige interne Reibereiensorgten letztlich dafür, dass ihn Guar-diola loswerden wollte, aber Eto’oging erst in dem für ihn passendenMoment, als der Klub und das finan-zielle Angebot stimmten. Im letztenSommer landete er in Mailand voreiner Horde begeisterter «Interisti»mit einem Vertrag in der Tasche, derihm jährlich über 10,5 Mio. Euro nettoeinbringt (in Barcelona verdiente er7,5 Mio.). In einer Liga, in der dieMannschaften defensiver agieren alsin der Primera División, hat er sich mitseinem argentinischen SturmpartnerDiego Milito hervorragend eingefügt.«Der Schakal» – sein vielleicht tref-fendster Spitzname – wird die gegne-rischen Abwehrreihen auch in Italiensowie im Rest Europas weiterhin durchseine enorme Schnelligkeit und Dyna-mik ins Schwitzen bringen, und er wirddabei – um es mit seinen eigenenWorten auszudrücken – «verdienenwie ein Weisser».

ExtravagantSamuel Eto’o hatein Faible fürSchmuck undLuxus. Bei einemMedienterminschenkte erSprint-Star UsainBolt kürzlich eineUhr im Wert vonüber 30 000Dollar. «Er habenoch einigedaheim», sagteEto’o.

SAMUEL ETO'O TOP-LIGEN

www.fundacionsamueletoo.orgMehr zum Thema unter:

50_51_Eto'o_P* 24.01.2010 18:40 Uhr Seite 51

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BLERIM DZEMAILI IST HAPPY BEIM FC PARMA IN DER SERIE A. ABER AUCH, WEIL SEINEFREUNDIN BARBARA MEGERT ENDLICH ZU IHM ZOG. EUROSOCCER ERZÄHLTE DER 24-JÄHRIGE VON SEINEM GROSSEN TRAUM: DIE WM 2010 IN SÜDAFRIKA.

TEXT: EVA TEDESCO

Februar 201052

TOP-LIGEN AC PARMA

*52_55_Interview Dzemaili_P 22.01.2010 13:08 Uhr Seite 52

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Dzemaili «Hitzfeld versprach mir eine Chance»

Die Angst war da. Aber ich glaubteimmer an mich und arbeitete doppelthart. Bei Bolton hatten die Spieler acht-einhalb Wochen Ferien. Ich trainierte,und an den meisten Tagen sogar zwei-mal. Als ich dann die Chance von Tori-no erhielt, war ich physisch topfit.

Und es hat geklappt. Seither sind dieMedien in Italien voll des Lobes fürSie. Das Aufgebot für das National-team ist aber ausgeblieben. Sprachder Coach Ottmar Hitzfeld je mit Ihnendarüber?Den letzten Kontakt hatten wir imAugust, noch vor dem Wechsel zu Parma, und da sagte Hitzfeld, dass ich meine Chance bekommen werde, wennich den Klub wechsle.

Sie wechselten den Klub, eine Chanceerhielten Sie dennoch nicht. Sind Sieenttäuscht?Klar, vor allem vor den Testländerspie-len hoffte ich doch auf ein Aufgebot.Meine Leistungen in der Serie A gabenzu reden und ich fühlte mich stark.Dass der Trainer andere Spieler bevor-zugte, war für mich schwierig zu verste-hen. Aber ich muss die aktuelle Situati-on so akzeptieren. Ich hatte in den letz-ten eineinhalb Jahren fünf verschiedeneTrainer und konnte von allen etwas lernen. Auch, dass jeder Trainer seinePhilosophie vertritt und auf einenSpieler steht oder nicht. Ich werdesicherlich weiter arbeiten und Leistungzeigen – und dann sehen wir, was raus-schaut.

Und wenn es doch nicht klappt mit derWM?Südafrika ist und bleibt mein Ziel.Ichwerde die Hoffnung nicht aufgeben undwerde beweisen, dass ich mich durchset-zen kann. Aber die Welt bricht für mich

WechselbadNur drei Jahrenach dem Auf-stieg erwischtees den FC Turinerneut: zurück indie Serie B. FürBlerim Dzemailistellte sich sofortdie Frage: Wieweiter? Der Ver-trag mit den «To-ros» läuft nochbis 2012, dochder Ex-FCZlerhatte null Bockauf die Serie B.Denn er weissgenau: Ein Jahrin der zweit-höchsten Spiel-klasse würdewohl das Endeder WM-Träumebedeuten. Und sofand Dzemaili amletzten Tag desTransferfensterseinen neuenKlub. Er wechsel-te auf Leihbasisfür ein Jahr zuSerie A-Aufstei-ger FC Parma.Zudem bekamendie «Ducali» eineKaufoption für 50 Prozent derTransferrechte anDzemaili. InParma geht esdem Mittel-feldspieler gut.Seine FreundinBarbara Megert(u.) zog bereits zuihm – und istdort aufJobsuche.

Blerim Dzemaili, nach drei JahrenFernbeziehung lebt Ihre Freundin Barbara Megert nun bei Ihnen inTurin. Wieso erst jetzt?Barbara wollte ihr Jus-Studium be-enden, jetzt schloss sie das Studium abund ist in Italien auf Jobsuche. Esist sehr schwierig, hier Arbeit zu finden.

Nach Turin sind Sie in Parma und wie-der nicht weit entfernt von der mon-dänen Metropole Mailand. BrauchenSie den Glamour der Grossstadt in derNähe?Nicht unbedingt. Wir sind zwar immerwieder einmal in der Nähe von Mai-land, aber mein Entscheid, nach Parmazu wechseln, ist aus sportlichen Grün-den gefallen. Ich wäre gerne in Turingeblieben. Trotz des Abstiegs aus derSerie A hatte ich persönlich ein sehrgutes Jahr. Ich fand nach meinemKreuzbandriss und den Problemen beiBolton zu meiner Form zurück. Daseinzig Negative war der Abstieg – ichfür meine Person habe auf allen Ebe-nen gewonnen. Nur gab ich den Traum,an der WM zu spielen,noch nicht auf –und deshalb muss man halt manchmalegoistisch sein. Ich bin dem FC Torinosehr dankbar, dass er mir aus einerSackgasse half.

Mit Sackgasse meinen Sie die Verban-nung in Bolton auf die Tribüne ohnedie Chance, sich zu zeigen?Genau. Ich kämpfte mich nach demKreuzbandriss zurück und arbeitetehart. Trotzdem kam ich nie zum Ein-satz. Und in die Schweiz wollte ichnicht zurück, nur als Aufbaustation.Den Anschluss in der Serie A zupacken war aber sehr riskant.

Hatten Sie irgendwann Angst, es nichtzu schaffen?

AC PARMA TOP-LIGEN

53Februar 2010

*52_55_Interview Dzemaili_P 22.01.2010 13:08 Uhr Seite 53

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55Februar 2010

ohne WM auch nicht zusammen.Ichverdiene mein Geld bei Parma und bindem Verein gegenüber verpflichtet, best-mögliche Leistung abzuliefern. Wenn esdann für das Nationalteam reicht, istdas wie ein «Zückerli».

Fünf Trainer in eineinhalb Jahren istviel. War die fehlende Konstanz einProblem für Sie?In meiner Karriere ist einiges wie ver-hext gelaufen. Ich denke aber nicht,dass die Konstanz ein Problem für michist. Man lernt mit der Situation umzu-gehen und wird mental immer gefordert,weil man sich ja auch immer wieder vonNeuem beweisen muss.

In der Premier League, laut UEFA-Ran-king Europas Liga Nummer 1,durftenSie Ihr Können nicht zeigen. Italienliegt auf diesem Ranking auf Platz 3.Ist die Premier League so viel besser,oder scheint es nur so, weil mehr Geldfür Topstars ausgegeben wird?Es ist gut möglich, dass eswegen der grossen Namen sowirkt, als ob die PremierLeague die beste Liga derWelt ist. Ich kann nursagen: Der Fussball inEngland ist sicher spekta-kulärer als in anderen Län-dern, in Italien ist er dafürschöner anzusehen. Aber umdiese Frage beantworten zu kön-nen, hätte ich in England auchspielen müssen. Fakt ist: In Ita-lien spürt man, dass die Krise auchim Fussball angekommen ist. DerTransfermarkt war seit Jahren nicht soträge wie letzten Sommer.

Themenwechsel: Italiener schauspie-lern gern auf dem Feld. Stimmt es,dass «Schwalben» provozierendeFussballer in England verpönt sind?Das ist richtig. Aber auf diese Saisonhin wurden auch die italienischenSchiedsrichter darauf hingewiesen,«englischer» zu pfeifen und mehr laufenzu lassen. Das ist ein aktuelles Themahier in Italien. Experten fordern beiSchwalben sogar direkt Rot. Aber daswäre in meinen Augen nicht korrekt.Gelb geht in Ordnung.

Sie sind erst 24 Jahre alt und spieltenin der Schweiz, in England und Italien.Welches ist Ihre nächste Destination?Spanien wäre natürlich toll, alleinschon wegen der Sonne. Wer weissschon, was bis Sommer passiert. Parmaübernahm für 4,5 Millionen 50 Prozentan meinen Transferrechten. Bis EndeJuni müssen Sie sich mit Turin überweitere 4,5 Millionen einigen, wennsich mich definitiv übernehmen wollen.Im Moment denke ich nicht an einenWechsel – aber wenn Milan anklopfenwürde, kann ich schlecht Nein sagen.Oder?

Eher nicht. Sie machen immer einensehr ausgeglichenen Eindruck. Gibtes irgend etwas oder jemand, derSie auf die Palme bringen kann?

Das passiert nicht oft. Ausser beimAuto fahren. Mich regen die Fah-

rer auf, die mit 100 Kilometerpro Stunde auf der lin-

ken Spur «spa-zieren fah-

ren».

NationalteamAm 1. März2006 gab BlerimDzemaili, damals eines der grösstenTalente imSchweizer Fuss-ball, sein Debutim Nationalteamund reistedanach mit derSchweiz an dieWM 2006. Nebst denMeistertitelnmit dem FCZürich feierteder gebürtigeAlbaner seinengrössten Erfolgmit der U20-Nationalmann-schaft, als diesedas EM-Halbfinalerreichte.

VitaName: Blerim DzemailiAlter: 24 JahreGeburtsort: Tetovo, SFR Jugoslawien Familie: Seit Sommer 2006 ist er mitder «Benissimo»-Assistentin und Vize-«Miss Schweiz» 2003 BarbaraMegert zusammen

Debüt Nationalteam: März 2006Spiele Nationalteam: 10Tore Nationalteam: 0

Stationen in der Jugend:FC Oerlikon Zürich (1995–1996),FC Unterstrass (1996–2000), SC YFJuventus (2000–2001), FC Zürich(2001–2003)

Stationen als Profi:2003–2007 FC Zürich (111 Spiele,9 Tore), 2007–2009 BoltonWanderers (0 Spiele, 0 Tore),2008/2009 FC Turin, ausgeliehen(30 Spiele, 0 Tore). Seit 2009 gehörter dem FC Turin, für die er noch keinSpiel bestritt. Aktuell ist er an FCParma ausgeliehen.

Erfolge:Schweizer Meisterschaft: 2006 und2007Schweizer Cup-Sieger: 2005

Besonderes:Ein 2006 erschienener Gedichtbandträgt seinen Namen im Titel: «Gelbgegen Dzemaili. Kommentierte Werkevon Dani Wyler» – von Noz (Hrsg.)und Dani Wyler, Der GesundeMenschenverstand, Luzern 2006,ISBN 3-9522993-6-7

www.fcparma.comMehr zum Thema unter

AC PARMA TOP-LIGEN

*52_55_Interview Dzemaili_P 22.01.2010 13:08 Uhr Seite 55

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IM SOMMER 1992 WURDE DER UNBEKANNTE BRASILIANER NAMENS ANDER-SON IM LEGENDÄREN STADE DE CHARMILLES VORGESTELLT.DAMALSAHNTE NIEMAND,DASS ER SICHZU EINEMDER ERFOLGREICHS-TEN TORJÄGER DER NEUNZIGER JAHRE ENTWICKELN WÜRDE.

Sonny Andersonda SilvaNilmar –so heisst der Mann aus dem brasi-lianischen Goiatuba,einer Klein-stadt in der Nähe der HauptstadtBrasilia,mit vollem Namen.Er ist inEuropa ein unbeschriebenes Blatt,als er zu Servette Genfstösst.Auchin der heimischen Meisterschaft hat-te er kaum aufsich aufmerksam ge-macht,obwohl er mit Vasco daGama als 19-Jähriger den Meister-titel 1989 eroberte.

Von Beginn an integriert sichder Neuzugang ausgezeichnet indas anfänglich von Michel Renquin,später vom Serben Ilija Petkovictrainierte Team.Gemeinsam mitOliver Neuville,der danach seinenWeg bis in die deutsche National-mannschaft schaffte,und Lands-mann José Sinval bildet er eine tolleOffensivabteilung bei ServetteGenf.Der Klub beendet diese Sai-son aufdem 3.Rang,scheitert imCup erst im Halbfinal an GC – undAnderson wird Torschützenkönigder damaligen Nationalliga A.

Paul-Annik Weiller,der damalsden Genfer Verein präsidiert undbei den Fans bis heute sehr beliebtist,verstärkt das Kader weiter undCoach Petkovic macht Servette zumMeister der Saison 1993/94.Anderson jedoch ist zum Zeitpunktder Meisterfeier bereits weg.Biszur Winterpause hatte er in 17 Ein-sätzen elfTore erzielt.Grund ge-nug,dass ihn der Präsident BernardTapie aufLeihbasis bereits im Janu-ar 1994 zu Olympique Marseilleholt.«L’OM» ist zu diesem ZeitpunktChampions-League-Sieger,und dieKonkurrenten um einen Platz im

Dreimannsturm von Trainer Ray-mond Goethals sind keine Geringe-ren als Rudi Völler,Alen Boksic undAbedi Pelé.«Sonnygol» lässt sichvon diesen Namen aber nichtbeeindrucken,erobert sich umge-hend einen Stammplatz und machtseinem neu erworbenen Spitznamenalle Ehre:In 20 Rückrundenpartienerzielt er 16 Treffer für die Mar-seillais.Trotzdem reicht es demKlub nur für Rang 2 am Ende derSaison.Noch viel schlimmer trifftMarseille der Bestechungsskandalum Präsident Tapie,der mit derZwangsrelegation des Traditions-klubs in die Ligue 2 endet.

Anderson kümmert dieser Zwi-schenfall herzlich wenig;er unter-schreibt 1994 bei AS Monaco.Ander Côte d’Azur realisiert der Bra-silianer in 117 Spielen 67 Tore indrei Spielzeiten und ist die Torrefe-renz des Teams.1997 kürt der Bra-silianer seine Zeit bei Monaco mitdem sechsten Meistertitel der Ver-einsgeschichte,bevor er für 18Millionen Euro –Rekordsummefür den südfran-zösischen Verein– beim FC Bar-celona unter-schreibt.Bei denKatalanen kommtAnderson aller-dings weder mitder Spielphiloso-phie des TrainersLouis van Gaalnoch mit der gros-sen Konkurrenz zurecht.Undobwohl er mit den «Blaugrana»

DIE SERIE:

EINST IN DER

SCHWEIZ – SPÄTER

EIN TOP-STAR

TormaschineSonny Andersonkennt man auchals «El pistole-ro», weil er sei-ne Tore jeweilsin «Cowboy-Ma-nier» feierte. Inseiner erfolgrei-chen Karrierespielte der Bra-silianer mit vie-len Stars zusam-men. Bei Servet-te Genfbildeteer mit dem spä-teren deutschenNationalspielerOliver Neuvilleein tolles Sturm-Duo. Bei Lyontrafer aufspä-tere Stars wieFabien Barthez,Emmanuel Petitund ThierryHenry. Beim FCBarcelona (Bild)zauberte

er mitseinem Lands-mann Rivaldo.

Anderson Servette wardie Initialzündung

zweimal Meister und einmal Cup-Sieger wird,liegen seine Statistikenmit 16 Toren in 47 Ligaspielenunter den Erwartungen.Und so ent-schliesst sich Anderson für den Wegzurück nach Frankreich zu Olympi-que Lyon – mit Erfolg.Bei denLyonnais wird er wieder zur Torma-schine,schiesst in insgesamt 154Pflichtspielen 91 Treffer undgewinnt 2002 die erste französi-sche Meisterschaft in der Vereins-geschichte,denen in den Folgejah-ren noch sechs weitere folgen soll-ten.Mit 33 Jahren wechselt er fürein Jahr zu Villarreal,bevor er sei-

ne Fussballschuhe 2006 inder millionenschweren LigaQatars an den Nagelhängt.

Heute lebt Anderson inLyon,wo er für Olympiqueals Stürmertrainer arbeitetund eine lebende Legendeist.Viele vergassen da,dass seine steile Karriereim altehrwürdigen GenferStadion begann und dassihn die Erfolge alsSchweizer Torschützenkö-

nig und bester Ausländer der Meis-terschaft 1993 zu einem dererfolgreichsten Torschützen Europaskatapultierten.

TEXT:MARCOS GARCIA

SONNY ANDERSON

*57_Serie Star_P.qxd 22.01.2010 14:14 Uhr Seite 49

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Philipp Degen (FC Liverpool)Im Sommer 2008 erregte Philipp Degen mitseinem Transfer von Borussia Dortmund zuLiverpool Aufse-

hen.Das Verletzungs-pech klebte dem 32-fachen Internationalenaber an den Füssen.Rippenbruch und Lochin der Lunge,Mittelfuss-bruch,Leistenverletzung – seine Einsatzbi-lanz war ernüchternd.Nun nahm der Zwil-lingsbruder von YB-Spieler David einenneuen Anlauf.Der Basler kam im rechtenMittelfeld im Januar mehrmals in Folge zumEinsatz und gehört seither zu den bestenLiverpoolern.

Laut englischen Medien sind nun auchandere am Schweizer Internationalen inte-ressiert.So wurde spekuliert,dass der neueStuttgart-Coach Christian Gross an einerVerpflichtung des Verteidigers interessiertsei.Der 26-jährige Degen war bereits zwi-schen 2005 und 2008 für BorussiaDortmund in der Bundesliga.

Fabio Coltorti (Racing Santander)Im Sommer 2007 verliess Fabio Coltorti dieGrasshoppers.Santander war die Destina-tion,die Primera Division sein Traum.Dochmit dem sportlichen Durchbruch wollte esnicht klappen.Sein Konkurrent Antonio Rod-ríguez,«Tono»,war der Grund,weshalbColtorti nur ab und zu das Racing-Tor hütendurfte.Als sich der spanische StammkeeperEnde 2009 verletzte,packte Coltorti aberprompt seine Chance.Der achtfache Inter-nationale kam seither regelmässig zum Ein-satz – Santander fuhr mit dem Schweizerim Tor Sieg um Sieg ein.

Für Aufsehen sorgten die Kantabrier vorallem mit dem 2:1 beim FC Sevilla.Sergio

Canales,Spaniens neuerJungstar,erzielte beideTore,hinten hielt Coltortiden Laden dicht.«Ichbin in Superform und der bessere Goalieals 2007,als ich Nationalgoalie war»,soder sympathische Papa,der sein neuesLeben im Norden Spaniens liebt.

Februar 201058

Coltorti und Philipp Degenendlich wieder im Aufwind

UnsereSöldnerunter derLupe

WEIL ES FÜR FABIO COLTORTI UND PHILIPP DEGEN IN IHRENKLUBS LANGE ZEIT HARZIG LIEF,SCHIEN IHRE WM-TEILNAHMEGEFÄHRDET.KÖNNEN SICH BEIDE NUN BERECHTIGTE HOFFNUNGEN FÜR DIE WM IN SÜDAFRIKA MACHEN?

TEXT:UELI ZOSS

EUROSOCCER ZEIGT,WIE SICH UNSERENATIONALSPIELER IM AUSLAND DURCHSCHLAGEN.

Gleich vier «Nati»-Spieler standensich bei der Partie Nürnberg gegenEintracht Frankfurt gegenüber.Beim1:1 wiederholte sich,was zuletzt meistder Fall war: Albert Bunjaku und Daniel Gygax mussten bei denabstiegsgefährdeten Nürnbergernvorzeitig raus wie auch Pirmin

Schwegler bei derEintracht.

Einzig ChristophSpycher (Bild)spielte durch.Steve von

Bergen behieltbei Hertha Berlin

auch unter FriedhelmFunkel seinen Stammplatz.Der Nach-folger von Lucien Favre setzt zudemauch aufden U21-InternationalenFabian Lustenberger.Mitten imAbstiegskampfsteckt Mario Eggimann

bei Hannover,dasdie Niederla-

genserie beim0:1 in Mainzauch beimDebüt von

Trainer MirkoSlomka nicht

stoppen konnte.Ganz oben spielen dafür TranquilloBarnetta (Bild) und Eren Derdiyok mitBayer Leverkusen.Barnetta ist ge-setzt,Derdiyok hat im Sturm Konkur-renz bekommen:Patrick Helmes istnach einem Kreuzbandriss wieder fit.

BUNDESLIGA

Philipp DegenNachdem der Ver-teidiger in denletzten beiden Jah-ren vom Verlet-zungspech verfolgtwar, zeigt seineFormkurve endlichnach oben.

Fabio ColtortiNachdem sich derStamm-Goalievon Racing San-tander Ende desJahres verletzte,packte Coltortierfolgreich seineChance.

TOP-LIGEN SCHWEIZER IM AUSLAND

58_59_Söldner_P* 24.01.2010 19:19 Uhr Seite 58

Page 59: ES_Februar2010

Diego Benaglio plagt sich mit Knie-problemen herum. Dem Wolfsburg-Goaliemacht eine Schleimbeutel-Entzündung ander Patellasehne zu schaffen. Er verpassteden Rückrundenstart.

Das Rätselraten um Philippe Senderos (Bildo.) ist beendet. Arsenal hatden 38-fachen Inter-nationalen zumzweiten Mal aus-geliehen. Nachder AC Milandiesmal bis Sai-sonende an Ever-ton. Damit kann derVerteidiger endlich zuSpielpraxis kommen – und sich weiterhin

Hoffnung machen auf Einsätzean der WM in Südafrika.

Johan Djourou kann fürArsenal nach seinerKnie-Operation erstungefähr Ende Feb-ruar das Training

wieder aufnehmen.Valon Behrami (Bild l.)

nähert sich nach seinem Kreuz-bandriss im März wieder der Bestform. Aufden Spieler von West Ham United ist keinGeringerer als ManU-Trainer Alex Fergu-son aufmerksam geworden. Philipp Degenist in Liverpool auf dem Vormarsch (Text l.).

Der zehnfache Internationale Blerim Dzemaili ist in beim Abstiegskandidaten ACParma unumstritten. Die Nummer 10 der

Norditaliener ist in die-ser Verfassung

durchaus ein Kan-didat für dieWM in Süd-afrika. Fes-te Grössen

in derSerie A sind

auch weiterhinGökhan Inler (Bild) bei Udinese,Stephan Lichtsteiner (Lazio Rom)sowie Marco Padalino und RetoZiegler (beide Sampdoria Genua).Der Trend bleibt bestehen: Die Italie-ner haben Schweizer Internationale alszuverlässige Gastarbeiter entdeckt.Stammspieler ist auch Alain Nef, der von

Udinese leihweise in die Serie B zu Triestinagewechselt hat.

Stéphane Grichting hat mit Auxerre einenEuropa-League-Platz im Visier – die bei-den anderen Schweizer Söldner stecken

hingegen mitten imAbstiegskampf. Gelson

Fernandes (Bild o.)mit St-Etienne undAlmen Abdi (Bild u.)

mit

LeMans.An Spielpraxismangelt esFernandes abernicht, er gehört beiden «Grünen» zu denSpielern mit den meisten Einsät-zen. Auch Abdi gehört bei seinem neuenKlub Le Mans bereits zu den Teamstützen.Nach seinem Comeback hat der ehemaligeFCZ-Star die WM noch nicht abgeschrie-ben: «Ich möchte mich mit guten Leistungenbei Le Mans fürs WM-Kader empfehlen.»

In Hollands Ehrendivision bleibt BlaiseN’Kufo (Bild) für Twente Enschede ein Tor-garant. Seine Mannschaft hat sich unter derRegie des früheren englischen Nationaltrai-ners Steve McClaren zu einer Spitzenmann-schaft entwickelt. N’Kufo ist der besteTwente-Skorer aller Zeiten, in der laufen-den Saison führt allerdings der Costa Rica-

ner Bryan Ruiz dieinterne Sko-

rerlistean.

EREDIVISIE

LIGUE 1

PREMIER LEAGUE

SERIE A

58_59_Söldner_P* 24.01.2010 19:19 Uhr Seite 59

Page 60: ES_Februar2010

Februar 201060

ERST PLAGTEFRANCK RIBÉRY DIE PATELLASEHNE,DANN WARENES BLASENAN DEN FÜSSEN UND EIN-GEWACHSENEZEHENNÄGEL.DIENÄGEL WURDEN AUFGEBOHRT,NUNIST DER SUPERSTAR ZURÜCK – UND ALLE SPRECHEN VON SEINEM WECHSELZU REAL MADRID.

TEXT:CHRISTIAN ORTLEPP

Ein Traum dürfte selbst für dasbe-rühmteste «Pokerface»der Bundes-liga für immer unerfüllbar bleiben:Einen Tag in die Figur seines Lieb-lingsschauspielers Al Pacino im Film«Scarface»zu schlüpfen.Der Bay-ern-Spieler Franck Ribéry würde sichbestimmt nicht wie inseiner Traum-rolle bei Glücksspiel,Prostitution undillegalem Alkoholkonsum entfalten,doch bei einem Punkt würde derBallvirtuose ebenso brillieren wieseine Lieblingsfigur:Bei der totalenKontrolle– zwar nicht über die raueChicagoer Unterwelt,sondern vielmehr über die ZukunftsplanungenvonBayern München.

Bereits 2009 äusserte sich der26-jährige Ausnahmefussballer im-mer wieder über einen möglichenWechsel zu seinem Traumklub RealMadrid.Im Sommer bekam der sen-sible und eigenwillige FranzoseRibéry von seinem Freund und Vor-bild Zinedine Zidane in dessen Feri-enhaus Besuch.«Zizou» war im Auf-trag seines Auftragsgebers,Real-Präsident Florentino Pérez,unter-wegs.Seither ist das Roulette-Spielim vollem Gang.Es folgten Wechsel-gerüchte,Dementis,Liebeserklärun-gen ohne Ende:«Ich will weg» (Ribé-ry,Juli 2009);«Franck verlässt im

Sommer die Bayern» (Ribérys Bera-ter Alain Miglioaccio,Januar 2010);«Ribéry ist ein Franzose,dem istMünchen wurscht» (Franz Becken-bauer,Juli 2009);«Bei 50 Millionennehmen wir nicht einmal den Telefon-hörer ab» (Uli Hoeness,Mai 2009).

Einzig der neue SportdirektorChristian Nerlinger,schon als Aktiverfür seine eloquenten Analysen be-kannt,schaffte es,in diese CausaRuhe einzubringen – zumindest vor-übergehend.«Wir werden an dieSache ohne Polemik rangehen,set-zen den Spieler nicht unter Druck.Dannwerden wirsehen,ob wir zu-sammenfinden»,soNerlinger amRand des Winter-Trainingslagersunter der Wüstensonne von Dubai.

Seither ist von Ribéry,ausser seinerunendlichlangenVerletzungs-akte mit den beiden entzündetengrossen Zehen,in puncto RealMadrid nichts mehr zu hören.Wasman von seinem Chef,Trainer Louisvan Gaal,nicht behaupten kann.Esist kein Geheimnis,dass dieser deneigenwilligen Exzentriker wenigerschätzt als das Kollektiv.«Laufen istfür die Tiere.Und Ribéry ist nur ge-laufen»,raunzte van Gaal in die Mikrofone.Damit deutete er an,dass Ribéry mehr Zeit für Pediküre

Jetzt Seite knipsen und diebesten Ribéry-Videos anschauen!(siehe auch Seite 6)

JokerWeil derLangzeit-Verletz-te Franck Ribéry selten spielte, durfte erbeim FC BayernMünchen zuerstmal nur als Jokerauflaufen. Nichts-destotrotz ist derSuperstar in denMedien omniprä-sent: Die Spe-kulationen umeinen Wechsel zu Real Madriddauern schon seit letztenSommer an.

RibéryPoker um seineZukunft

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Die Berg- und Talfahrt hält an. Derzeit befindetsich die AS St. Etienne mal wieder in einem tief enTal, kämpft gegen den Abstieg. Les Verts, dieGrünen (ohne politischen Unterton), die in den70er-Jahren mit Michel Platini, DominiqueRocheteau, Jean-François Larios undGérard Janvion Europa verzauberten(Europacup-Final 1976 ungerecht gegenBayern München verloren), haben – imGegensatz zu den Deutschen – die Kurvenicht gekriegt. Von 2001 bis 2004mussten sie sogar in die 2. Liga, und jetztstehen sie wieder vor einemChaos. Der zehnmaligefranzösische Rekord-meister entliess imDezember nichtnur Coach AlainPerrin, sondernim Januar auchden ManagerVincent Tong-Cuong sowieden Sportdirek-tor DamienComolli – eineEntscheidung, die derpräsidialenDoppelspitze BernardCaiazzo (55) und Roland Romeyer(63) noch teuer zu stehen kommenkann. Gegen Romeyer laufen noch zivileProzesse wegen Unterschlagung undGeldwäsche.Seit 2007 wurden die T rainer IvanHasek, Laurent Roussey und Alain Perrinvorzeitig gefeuert. Perrin war der Ge-wiefteste. Der liess sich, wohl wissend,auf einem Schleudersitz zu sein, malgleich zwei Millionen Euro als Abfin-dung bei vorzeitiger Vertragsauflösungin seinen Kontrakt schreiben. Hasekwurde wegen eines «professionellenFehlers» gefeuert, was ein Gericht alslächerlich abtat und ihm 450 000 Eur o zusprach.Roussey wurde wegen «Verletzung derTreuepflicht» entlassen. Der Prozess ist hängig;Roussey fordert 2,1 Mio., St. Etienne will nur 1,1Mio. bezahlen. Macht bei einem Budget von veröf-fentlichten 55 Mio. schon mal mögliche 4,5 Mio.an Abfindung nur für T rainer. Und der Spielbetriebsoll auch noch laufen. Aber die Story geht nochweiter. Andere gefeuerte Angestellte, wie beispiels-wese Assistenz-Trainer, fordern ebenfalls insgesamteine Million Euro. Und jetzt treten die Spieler aufden Plan. Denen stehen vom französischen Gesetzher 12 Prozent des Bruttogehalts zusätzlich

alsUrlaubsgeld

zu. Das aber hat dasPräsidenten-Duo für Auflaufprämie,Einsatzprämie, Torerfolge, Tabellen-plätze etc. seit 2004 nie bezahlt. Da

kommen leicht drei Mio. Euro zusam-men – nicht eingerechnet die rückstän-

digen Sozialabgaben. Hinzu kommt,dass ein ehemaliger Angestellter daraufklagt, den Verein als Wirtschaftsunter-nehmen einzuordnen und nicht mehr alsSportverein. Dann müsste dieser seinenAngestellten nachträglich nochGewinnbeteiligungen zahlen – Gewinne,die nötig waren, um vom Verband dieLizenz zu erhalten. Modellrechnungen sindauf eine Summe von sechs Mio. Eurogekommen ...Der Verlust aus geplanten Fernseh-Geld-einnahmen beläuft sich wegen der schlech-ten Platzierung in dieser und der v ergan-genen Saison – der Abstieg wurde nacheinem 5. Platz 2007/08 erst am letztenSpieltag vermieden – auf 15 Mio. Euro.Kurzum: Die Grünen befinden sich im tie-fen Rot. Ob der neue Trainer ChristophGaltier das Grüne wiederfindet, sei dahin-

gestellt. Und ob die Co-Präsidenten in ruhigesFahrwasser geraten, auch. Prozesse und Schuldenlassen Böses ahnen. Schulden undEinnahmeausfälle summieren sich auf 30Mio. Euro: Keine grünen oder rosigeAussichten bei dem bescheide-nen Budget.

brauchte, um sich seine Zehen repa-rieren zu lassen, statt mit dem Teamzu trainieren. Deshalb verzichteteder Coach zum Rückrunden-Auftaktauf die Dienste seines Dribbelkönigs.Wie auch am letzten Vorrunden-Spiel gegen Hertha Berlin – und das,obwohl Ribéry fit war. Doch gegenvan Gaal kommt auch der Franzosenicht an. Kein Wunder: Der von sichselbst überzeugte Übungsleiter(«Wo ich bin, ist die Sonne», «Ich binGott»), überging schon zu seiner Zeitbeim FC Barcelona Superstar Rival-do. Und in München musste in derWinterpause bereits Italo-Beau LucaToni das Weite suchen. Dass vanGaal ohnehin lieber mit jungen Ta-lenten arbeitet, ist bekannt. Dieaktuelle Situation beim FC Bayernähnelt stark jener Zeit, als der Hol-länder Ajax Amsterdam coachte.Binnen vier Jahren führte er 1995junge Wilde wie Clarende Seedorf(19 Jahre), Edgar Davids (22), MarcOvermars (22) und Michael Reiziger(22) zum Finalsieg im Europa-Cupgegen die AC Milan.Wohl auch des-halb legten sich die Bayern bereitsüber das Ende des Ausleihgeschäftsmit Toni Kroos, dem wohl begehrtes-ten Mittelfeldjuwel der Liga, fest.Der Youngster wird ab Sommer2010 wieder in München spielen.Sehr zum Gefallen von van Gaal,wie EUROSOCCER erfuhr.

Kroos ist gerade einmal 20 Jah-re alt. Die von van Gaal zu Saison-beginn eingebauten Talente wie Tho-mas Müller und Holger Badstubersind im Kroos-Alter. Und vielleichtkommt ja auch noch ein weiterer jun-ger Wilder hinzu. Bremens Mittel-feldzauberer Mesut Özil ist geradeeinmal ein Jahr älter als das Trio.

Nicht nur deshalb stellt sich im-mer mehr die Frage, selbst wennman dies aus Ablöse-Poker-Gründentunlichst öffentlich nicht äussernsollte: Muss der FC Bayern mit allerGewalt Ribéry halten – oder kas-siert man lieber im Sommer einegigantische Summe (rund 50 Millio-nen) und hat dazu endlich Ruhe? Vieles deutet daraufhin, dass es aufLetzteres hinauslaufen wird. Dafürbraucht der Superstar erst gar nichtmehr in irgendeine Filmrolle zuschlüpfen. Und schon gar nicht in dievon Al Pacinos «Scarface».

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St. Etienne Abstiegsfight und rote Zahlen für den Rekordmeister

Michel PlatiniDer heutigeUEFA-Präsidentspielte von 1979bis 1981 bei St.Etienne, mit de-nen er 1981 fran-zösischer Meisterwurde. Das warder letzte nen-nenswerte Titeldes Klubs. Heutekämpft der Rekordmeisterum den Abstieg.

RainerKalb

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Februar 201062

Niemand weiss,wie das interessan-teste Champions-League-Duell desAchtelfinals ausgehen wird.Nie-mand – ausser José Mourinho.DerTrainer von Inter Mailand hat sichrechtzeitig vor dem Hinspiel im SanSiro am 24.Februar die Dingenämlich so hergerichtet,dass er garnicht verlieren kann.«Ich muss mirChelsea nicht genauer anschauen»,sagt der Portugiese,«bis aufBra-nislav Ivanovic und Nicolas Anelkaist es ja meine alte Mannschaft.» Sogesehen steht er unabhängig vomResultat als Gewinner fest:Entwe-der er siegt mit seiner neuen – odereben mit der alten Mannschaft.

Bis der Ball tatsächlich rollt,wirdman von Mourinho bestimmt nochmehr laute Töne hören – Psycho-Spielchen sind sein Metier.Dasweiss auch Michael Ballack.«Dasgehört bei ihm dazu»,sagt derChelsea-Mittelfeldspieler,«wirschauen aber nur aufuns selbst.»Natürlich sei das Spiel aber «etwasBesonderes für José und für uns»,gibt der deutsche Nationalmann-

TEXT:RAPHAEL HONIGSTEIN

schafts-Captain zu.Die meistenSpieler der «Blues» pflegen nachwie vor engen Kontakt mit dem por-tugiesischen Ex-Trainer.Ron Gour-lay,Geschäftsführer des LondonerKlubs,geht daher nicht zu Unrechtdavon aus,dass der Rückkehrer vonden Zuschauern im Stadion an derStamford Bridge «fantastisch»empfangen werden wird.

Nach seiner Entlassung imHerbst 2007 hat sich Mourinho so-gar mit Chelsea-Eigentümer RomanAbramowitsch wieder versöhnt.DerRusse schenkte ihm vor dem verlore-nen Champions-League-Endspiel inMoskau 2008 einen äusserst selte-nen Ferrari Scaglietti.Das Zusam-mentreffen mit Nachfolger CarloAncelotti dürfte allerdings weitausweniger herzlich ausfallen:Die bei-den verbindet seit Mourinhos Wech-sel in die Serie A vor eineinhalbJahre eine innige Abneigung.

Wie und warum der Streit los-ging,lässt sich nicht mehr genaueruieren.Klar ist nur,dass Mourinho– wie immer –den Anfang machte.

In seiner ersten Saison mit Inter be-leidigte erhauptsächlich den da-mals bei Juventus beschäftigtenClaudio Ranieri («Er ist 70 alt,glau-be ich»),fand aber nebenbei aberauch noch Zeit,in Richtung Ancelottiauszuteilen.«Er wird von einemKlub geschützt,der unheimlich vielEinfluss hat»,sagte er über den imVorjahr beim AC Milan angestellten50-Jährigen.«Wir alle wissen,wieviel Macht Silvio Berlusconi in Italienhat,im Gegensatz dazu hat Interkeine Medien im Rücken.»

Ancelotti wollte sich zunächstnicht provozieren lassen.Als Mou-rinho munter weiterstichelte,wurdees dem Mann aus der Emilia-Roma-gna allerdings zu bunt.Er habe imGegensatz zu dem mit dem FC Por-to 2001 siegreichen Portugiesensowohl als Spieler als auch als Trai-ner jeweils zwei Mal die ChampionsLeague gewonnen,liess er ausrich-ten.Mourinhos Konter blieb nichtaus:«Er ist auch der einzige Trainer,der nach einer 3:0-Führung im Fina-le das Spiel noch verloren hat»,

TOP-LIGEN CHAMPIONS LEAGUE

Trainer-DuellAm 24. Februarkommt es in derChampions Lea-gue zum grossenShowdown zwi-schen dem FCChelsea und In-ter Mailand. Am16. März fällt imRückrunden-Spieldie Entscheidung.Brisant: Der heu-tige Inter-CoachJosé Mourinho(l.) trainierte von2004 bis 2007den FC Chelsea.Ihn verbindetmit dem aktuel-len «Blues»-Coach Carlo Ancelotti – von2001 bis 2009Trainer der ACMilan – eine in-nige Abneigung.

ShowdownFC Chelsea gegen AC MilanAM 24.FEBRUAR TREFFEN DIE SPITZEN-KLUBS AUFEINANDER.INTER-COACH JOSÉMOURINHO WEISS JETZT SCHON,DASSER DER GROSSE GEWINNER SEIN WIRD.

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ätzte der Inter-Coach in Anspielungan das im Elfmeterschiessen ent-schiedene Endspiel gegen den FCLiverpool 2005.

Auf diesem Niveau ging es wei-ter. Als sich Mourinho in einer Fern-sehsendung indirekt mit Jesus ver-glich («auch er wurde von nichtallen gemocht»), watschte ihn Ance-lotti kräftig ab. «Falls er Jesus ist,zähle ich nicht zu seinen Jüngern»,sagte er. Nachdem der Italiener imvergangenen Sommer das Amt inWest-London übertragen bekam,wurde die Feindschaft zusätzlichbefeuert. Auf Mourinhos selbst ver-liehenen Spitznamen («The SpecialOne») angesprochen, spielte Ance-lotti frech den Ahnungslosen: «Ichkenne keinen Special One.» Mourin-ho konterte: «Ich auch nicht. Aberich kenne einen Trainer, der zweiMeisterschaften hintereinander mitChelsea gewonnen hat.» Wie er dieChancen seines Freundes in Londoneinschätze, wurde Mourinho vorBeginn der Saison gefragt. «Ance-lotti ist nicht mein Freund», giftete

der Mann aus Setúbal zurück.Seit der Auslosung des Achtel-

finals im Dezember 2009 hat sichder aktuelle Chelsea-Trainer jedochauffallend um ausgleichende Wortebemüht. «Inter Mailand ist eine sehrstarke Mannschaft und Mourinho istein fantastischer Coach, alles ande-re ist Vergangenheit», erklärteAncelotti. «Ich will keine Spielchenspielen. Unser Verhältnis ist viel-leicht nicht das Beste, aber derMatch ist eine gute Gelegenheit, eingutes Verhältnis zu entwickeln.»

Ob Mourinho das ähnlich sieht?Konfliktsituationen scheint er mehrzu geniessen. Letztlich wird der Exaber gar keine so grosse Rolle spie-len, glaubt man beim FC Chelsea,der als leichter Favorit ins Rennengeht. «Wir kennen ihn gut, aber ersteht ja nicht auf dem Platz», sagtBallack. «Ein Fussballspiel wird nichtvon den Trainern entschieden»,behauptet Ancelotti. Falls dasstimmt, kann also auch er nicht verlieren.

www.chelseafc.com

www.inter.it

Mehr zum Thema unter

LeaderDer FC Chelseamit Coach CarloAncelotti (r.)dominierte undentzückte in derHinrunde derPremier League –auch wenn derVorsprung 2010immer kleinerwurde.

62_63_ChampLeague_P* 24.01.2010 18:48 Uhr Seite 3

Page 64: ES_Februar2010

Lächerliche Fussball-Frisuren Im Normalfall fühlt man sich nach einem Coiffeurbesuchhappy und sexy. Die argentinischen Youngsters von BocaJunior schauten nach dem Haareschneiden aber eherbedrückt und total uncool drein. Was warpassiert? Bei Bocaist es üblich, dass Youngsters, die zum ersten Mal indie 1. Mannschaft aufrücken, zur Begrüssung von denOldies eine originelle Frisur verpasst bekommen.Und so nahmen zwei gestandene Nationalspieler,Goalie Roberto Abbondanzieri und Stürmer MartínPalermo, dann Sergio Araujo, David Achucarro,Nicolás Colazo und Cristian Erbes aufdie Seite undsorgten für denlächerlichenLook.

Ein guter Tag beginnt … mit Liebeund einem guten Frühstück.

Welches Fussballspiel begeisterte Siezuletzt? Als sich die Schweizer Natio-nalmannschaft für die WM inSüdafrika qualifizierte,habe ich michsehr gefreut!

Wer ist für Sie der beste und wer derschönste Fussballer? Philippe Sende-ros,Blaise Nkufo,Alex Frei und Sey-dou Doumbia gehören bestimmt zu denBesten.Der schönste Fussballer – dasist Ansichtssache.

Fussballer sind … grosse Jungs.

Mit wem schauen Sie am liebstenFussball? Mit jemandem,der dasSpiel gut versteht und mir meine Fragen dazu beantwortet.

Was bringt Sie aufdie Palme?Unehrlichkeit,und wenn jemand einePerson bewusst verletzt.

Wofür gaben Sie zuletzt unvernünftigviel Geld aus? Für weisse Lack-High-Heels.Ich trug sie ein Mal und hattedanach rund drei Wochen Fuss-schmerzen.

Welche Internet-Seite besuchen Sieam häufigsten? Mein Webmail.

Hätten Sie gerne einen Fussballer alsFreund? Nur dann,wenn er mich cha-rakterlich überzeugt.Äusserlich würdemich wohl der knackige Po ansprechen.

In die Rolle von welchem Sportlermöchten Sie für einen Tag schlüpfen? Roger Federer.

Rückblickend würde ich … hoffentlichnicht mehr so viel mit dem Kopfdurchdie Wand wollen.

Jennifer AnnGerber2001 wurde die 28-Jährige «MissSchweiz». Heute arbeitet die Schön-heit als TV-Modera-torin, PR-Beraterinund als erfolgrei-ches Model.

Februar 201064

Cheryl Cole beichtet ihr«erstes Mal». Die «Girls Aloud»-Schönheit, die mit demFussball-Star Ashley Cole verheiratet ist, hatzum ersten Mal mit 15 Sex gehabtund gibtsich manchmal gernesehr konservativ –gera-dedann,wenn es um Beziehungen geht. «Ich war 15, als ich meine Jungfräulichkeit ver-lor, aber ich liessmeinen Freund drei Monatelang warten. Da bin ich richtig stolz aufmich»,so Cheryl ganz prüde.Die Sängerinist glücklich, schon mit 23 gehei-ratet zu haben.Aufdie Frage, ob sie es bereue,so jung geheiratet zu haben, sagt sie: «Nichtwirklich. Alle Frauen in meiner Familie haben dasso gemacht.Ich habe eine sehr konservativeGeisteshaltung und mag die Tatsache, dass ich mit33 Jahren schon zehn Jahre mit Ashley verheira-tet sein werde.»

Ronaldo beliebter als Federer. Real Madrids Cristiano Ronaldoist der beliebteste Sportler beim sozialenOnline-Netzwerk Facebook.Aufder Seite des Weltfussballers von 2008 sind insgesamt 3,2 Millionen Fans registriert. Dahinter folgen der Weltranglisten-Erste Roger Federer (3,18Mio.) und Schwimm-Superstar Michael Phelps (2,86Mio.).Zur absoluten Top-Platzierung ist es für Ronaldo aber noch ein weiter Weg.Da liegt US-Präsident Barack Obama mit rund 7Millionen Fans vorn.

www.facebook.comMehr zum Thema unter:

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Barcelonas Präsident: Party pur!Früher war Joan Laporta, Präsident des FC Barcelona, noch als der«katalanische Kennedy» bekannt. Doch in seinem letzten Amtsjahrbröckelt das Image des Saubermanns langsam von ihm ab. Zuerstkündigte der bekennende Separatist an, dass er sich als Parteiführerfür ein unabhängiges Katalonien einsetzen wolle. «Ein Führer könnteich schon werden, es wäre eine schöne nationale Aufgabe, Katalonienin die Freiheit zu führen», politisierte Laporta und stand danachwochenlang in der Kritik. Und auch durch seine wilden Partys gerietder 44-Jährige in die Schlagzeilen: Nach einem Sieg gegen ErzfeindReal Madrid feierte Laporta betrunken den Sieg und liess sich dabeifotografieren. In Spanien kursiert bereits der Witz, dass Ronaldinhoab sofort wieder das Trikot der «Blaugrana» tragen wird. Der Grund:Der feierfeste Laporta will einen Superstar, mit dem er um die Häuserziehen kann. Das ist mit Lionel Messi nicht möglich ...

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Clarence SeedorfAC Mailand

Die wunderschöne italienische Schauspielerin Michela Quattrociocche ist seit 2008 mit AlbertoAquilani liiert. Der italienische Nationalspieler wechselte im Sommer von seinem Jugendklub ASRoma zum FC Liverpool.

Alberto AquilaniFC Liverpool

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?FUSSBALLERFRAUEN�

Mario BalotelliInter Mailand

PEOPLE

65Februar 2010

Höchster Freudensprung?Der Aufstieg mit dem FC Vaduz in die SuperLeague. Das war für mich ein Riesen-Erfolg.Was würden Sie mit den letzten 50 Frankentun?Etwas richtig Leckeres zum essen kaufen. Essengehört für mich zu den schönsten Dingen imLeben!Gibt es die Liebe auf den ersten Blick, oderwäre man auf den zweiten schlauer?Auf den zweiten Blick wird man schlauer.Muss ein Fussballer eine Homepage haben?Nein, nicht unbedingt. Wenn es ein Fussballerist, der viele Fans hat, dann finde ich es vonVorteil. So weit bin ich noch lange nicht.Mit wem würden Sie gerne einmal die Rollentauschen?Ohhh, da gibt es viele: Hugh Hefner vom «Play-boy», Gianluigi Buffon von Juventus Turin ...Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich fing anGitarre zu spielen und lese immerwieder einmal ein Buch oder treffe mich mitFreunden. Natürlich verbringe ich auch mehrZeit mit der Familie, das tut mir gut.Hat Herr Hitzfeld Ihre Natel-Nummer?Keine Ahnung.Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcherwäre das?Dass ich gesund bleibe.Was machen Sie in 20 Jahren?Ich hoffe, dass ich dann eine glückliche Familiehaben werde und irgendwo ein schönes Haus.Wenn alles gut läuft, dann bin ich auch noch alsGoalie tätig.Welches ist Ihr Traumverein ausser dem FCB?Real Madrid.Welche Spieler würden Sie verpflichten?Steven Gerrard, Cristiano Ronaldo undNemanja Vidic.

Burki – Privates GlückMomentan macht Sandro Burki mit dem FCAarau eine schwere Zeit durch – während esprivat gerade nicht besser laufen könnte. Imklubeigenen Magazin HEIMSPIEL verrät Burki,wann er gemerkt hat, dass es mit seiner «Sandkastenbekanntschaft» Nadineetwas werden könnte. «Erst nach meinerRückkehr von München hats gefunkt», erzähltder Mittelfeldspieler und fügt hinzu: «Obwohlich wusste, dass sie schon lange ein Auge aufmich geworfen hatte.» Gelegenheit dazu botsich Nadine, der Tochter von Fredy Strasser(Ex-Sportchef beim FC Aarau) mehr alsgenug, denn die fussballbegeistertenFamilien Burki und Strasser verbrachtenhäufig gemeinsame Ferien. Seit Oktober, alsJoana-Lia zur Welt kam, sind sie selbereine Familie. Burkis Fazit: «Das Captain-Amt ist mit viel Verantwortung verbunden.

Und im ersten Moment war dies auch eine gewisse Belastung. Doch jetzt weiss ich,dass die Verantwortung eines Familienvaters noch viel grösser ist.»

www.fcb.ch Gefunden unter:

www.fcaarau.ch Mehr zum Thema unter:

Nachgefragt bei Yann SommerEr ist erst 20-jährig, aber bereits ein wichtiger Rückhalt beimFC Basel. Auf der Klub-Homepage stellte sich der Goalie ineinem Interview vor.

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Page 66: ES_Februar2010

K la r t e x t

DAS NÄCHSTE ERSCHEINT AM 26.02.10

Wenn ein Schiedsrichter die Pfeife anden Nagel hängt,wie ich es vor guteinem Jahr machte,ändert sich alles.Plötzlich ist man nicht mehr der Polizist,der aufdem Platz nachseinem Reglement Entscheidungen trifft

und sich dafür manchmal hart kritisieren lassen muss.Plötzlich bist du aus der Schusslinie,und die Leutesprechen nur noch nett über dich.Nachdem ich aufgehört hatte,kontaktierten mich einige Spieler über Facebook und drückten mir ihr Bedauern übermeinen Rücktritt aus.Ich erinnere mich auch an eineSzene mit Sion-Präsident Christian Constantin,dermich nach einem Sion-Spiel,das ich leitete,aufseinesehr spezielle Art hart kritisierte.Kürzlich besuchte ichwieder ein Sion-Match – dieses Mal als Zuschauerin.Constantin kam zu mir aufdie Tribüne,reichte mir eineWolldecke und fragte,ob er noch etwas für mich tunkönne.Die Leute gehen heute einfach ganz anders mitmir um.Und das ist wohl auch nur natürlich undmenschlich so.Es ist,wie wenn jemand stirbt,dann wirdauch nur noch Gutes über ihn geredet und Bedauernüber seinen Abschied ausgedrückt.Ich bin zum Glücknoch am Leben,aber die Polizistin in mir ist gestorben.

Wer Schiedsrichter wird,der weiss,woraufer sich ein-lässt.Er weiss,dass er im Blickpunkt einer breitenÖffentlichkeit steht und nimmt auch harte persönlicheAttacken in Kauf.Er weiss genauso,dass er von seinemJob als Schiedsrichter nicht wird leben können und des-halb Leidenschaft für den Schiedsrichter-BerufseinAntrieb sein muss.

Neben dieser Leidenschaft muss ein Referee in derSchweiz in erster Linie Zeit und Geld mitbringen.Ichhatte während meiner aktiven Schiedsrichter-Karrieredas Glück,selbständig zu sein.Wenn du beruflichnicht dein eigener Chef,sondern Angestellter bist,hast du es sehr schwer,dich dauerhaft als Schiedsrich-ter in der ASL zu halten.

Daher müssten Verband und Liga diefinanzielle Situation ihrer Referees ver-bessern,damit auch in Zukunft nochgenügend Menschen Leidenschaft für die-sen Job aufbringen.

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COMEBACKDas Schweizer-kreuz ist zurück!Eigentlich nochstreng geheim,

tauchten die neuen WM-Trikots derEidgenossen im englischen Online-

Shop www.footballculture.com auf.Aufder Brust des Trikots ist neben demSFV- und dem Puma-Logo auch wieder das Schweizerkreuz zu sehen.Mitt-lerweile veranlasste Puma wohl die Entfernung der Fotos,denn offiziell vor-gestellt werden die Schweizer WM-Trikots erst am 2.März vor dem SpielSchweiz – Uruguay.

BARCELONA DOMINIERT DAS UEFA-DREAM-TEAMMehr als 320 000 Online-User stimmten ab und wähltendas UEFA-Team des Jahres 2009.Das Dream-Teamähnelt sehr stark einer Auswahl des FC Barcelona,die sichnoch ein paar Spieler ins Nou Camp einlud:Iker Casil-las,Dani Alves,John Terry,Carles Puyol,Patrice Evra,Cristiano Ronal-do,Xavi,Kaka,Andres Iniesta,Lionel Messi,Zlatan Ibrahimovic.

ZWEITES STANDBEIN FÜR GATTUSOGennaro Gattuso hat in seinem Wohnort Gallarate einenFischladen eröffnet.Als Kind wollte der Milan-SpielerSeemann werden.Doch seine Methode,Fische mit derFaust zu erschlagen,liessen seinen Traum zerplatzen.

WM-TICKETS50 000 Fans fanden sichan der WM 2006 im Dort-munder Stadion ein,umihr Teamgegen Togoanzufeu-

ern.Bilder,die wir an der WM in Südafrika kaum sehenwerden.Von den insgesamt 13 565 Tickets,die dem SFVfür die drei Schweizer Vorrundenspiele zustehen,wurdenbislang nur knappe 3000 Tickets verkauft.Die SchweizerKuhglocken drohen gegen die südafrikanischen Vuvuzelas gnadenlos unter-zugehen.Für die Spiele ab dem Achtelfinal orderten Schweizerinnen undSchweizer bei der FIFAhingegen schon über 10 000 Tickets.

MAIL-ATTACKE AUS LIVERPOOLEin Mitglied des Liverpool-Fanclubs «Spirit ofShankly»drückte den Vereinsbossen in einer E-Mail seine Besorg-nis über fehlendes Geld für Spielertransfers aus.ThomasHicks junior (Foto),Direktor des Klubs,antwortetehöchstpersönlich:Zunächst beschimpfte er den Fan als

«Idiot» und setzte in einer zweiten E-Mail noch einen drauf:«Blow me,f**k face.Go to hell.I’m sick ofyou.» Die Übersetzung sparen wir unsmal.Nur so viel:Hicks jr.musste seinen Hut nehmen.

KÖLNER PANTOFFEL-HELDENFC-Köln-Fan Sandra staunte nicht schlecht,als sie ihrGeschenk auspackte.Ihr Freund hatte ihr eigentlich eineFreude machen wollen.Hatte ihr aus einem Karstadt-Kaufhaus ein Paar FC-Pantoffeln mitgebracht.BeimAuspacken der Schreck:Die Hausschuhe sind mit demSchriftzug «Hamburger SV» versehen.Sandra behält dieRarität trotzdem.Wer weiss,was die Pantoffeln mal wert sein werden.

FLOP

TOPIm letzten Monat… NICOLE PETIGNAT

SCHREIBT

Nicole Petignat, Ex-

ASL-Schiedsrichterin

«Wer Referee werden will, muss Zeit und Geld mitbringen»

66_Klartext_P* 24.01.2010 18:25 Uhr Seite 66

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67_U3 AZ WELTBILD 21.01.2010 15:10 Uhr Seite 1

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