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Experimentelle Grundlagen der Goldbehandlung der Tuberkulose und ihre Auswirkung für die Praxis

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G. Schr6der: Goldbehandlung der Tuberkulose und ihre Auswirkung fiir die Praxis. 557

zu wolIen, sei darauf hingewiesen, dab wir in der Goldspeicherung in den Epithe- loidzellen des TuberkelknStchens noeh einen wesentlichen Faktor fiir die Erkl/i- rung des Wirkungsmechanismus der Goldpriiparate sehen. Nach neueren Unter- suehungen zur Frage der Chemie der Tuberkelbaeillen und des Tuberkulins sind die letzten Trigger der Tuberkulinwirkungen bestimmte konfigurative Gruppierungen der gewfhn|ichen EiweiBbausteine, die (lie biotogisehe Aktivititt bedingen. Eine/~hnliche Erkli~rung hat kfirzlieh Haurowitz fiir Antigene und Anti- k~irper gegeben. Wir mSchten deshalb annehmen, (tab das in den Tuberkel. kn(itchen gespeieherte Gold als ein Aktivator der proteolytisehen Fermente zur Wirkung gelangt und den Abbau der im tuberkulfsen Herde sich bildenden toxischen Substanzen beschleunigt und so ffir den Organismus unschitdlich macht. Was das weitere Schicksal eines mit Gold gespeicherten Tuberkelknft- chens ist, ob eine frfihzeitige Bindegewebsentwicklung oder Verkalkung eintritt, das ist eine Frage, die wir vorerst nicht beantworten k6nneu. ])esgleichen kfnnen wir tiber die Speicherung bei den verschiedenen pathologischen Formen der Tuberkulose keine Angaben machen. Weitere Versuchsreihen werden uns darfiber Aufkl~rung geben.

G. Sehriider, Sch/imberg:

Experimentelle Grundlagen der Goldbehandlung der Tuberkulose und ihre Auswirkung fiir die Praxis.

Mein Vorredner hat fiber die Ergebnisse der experimentellen Erforsehung der Goldwirkung im tierischen Organismus und insbesondere bei tuberkulfs infizierten Tieren gesprochen. Meine Aufgabe ist es, Ihnen zu sagen, welchen Nutzen wir aus den mit Hi]fie des Tierexperiments gewonnenen Erfahrungen fiir die praktische Therapie der Tuberkulose ziehen kfnnen.

Friiher glaubte man, dab die pharmakologische Wirkung der Metalle nur eine indirekte sei und in einer Leistungssteigerung der Abwehrkr~fte des Orga- nismus bestehe. Man war der Ansicht, dab es sich bier nur um eine unspezifische Reizkfrpertherapie handelte. Das Gold als Reizkfrper beeinfluBt die Funktion des Mesenchyms, dadurch wird dann Umstimmung bewirkt (v. Neergaard). Heute fibersehen wir auf Grund unserer experimentellen Untersuchungen die Goldwirkung wesentlieh besser. Wir sind durchaus berechtigt, yon einer noso- tropen Wirkung des Goldes bei der Tuberkulose zu sprechen. Das hat ja auch Feldt schon frfiher getan. Er stfitzte sich dabei mehr auf theoretisehe (~berlegun- gen und auf die Tatsaehe, da$ das Gold als ein metallischer Katalysator aufgefaflt werden mfiBte, der als solcher das Mesenehym aktiviert, (lie entziindlichen Abwehrreaktionen des Kfrpers, die dort einsetzen, wo der Tb. B. halter, in ihrem Ablauf beschleunigt und so indirekt heilende entziindliche Reaktionen des Ge- webes anregt, die in der Ausbildung yon Bindegewebe, Abt(itung ties Erregers und Vernarbung des Herdes bestehen. So spricht Caspari yore Entstehen von Nekrohormonen infolge der katalytischen Wirkung des Goldes. Sie sollen dutch Reizung des RES. den Abbau des Herdes beschleunigen.

Sie haben yon Koppenhb'ler gehfrt, dab das Gold in den Zellen des Tuberkels stark gespeichert wird. Auch Gerlach hat durch spektralanalytisehen Nachweis

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des Goldes in den Organen unserer Versuehs~iere fes~stellen k6nnen, dab die tuberkul6sen Herde elektiv Gold sl)eichern. Hier linden wir vielleicht den Sehliissel zur Deutung der Erscheinungen. Da, wie Koppenh6]er sehon ausfiihrte, es als ein Vorteil der 6]igen Suspension des SolganM B erscheint, dab des in dieser Form gereicbte Gold in don Zellen und Organen in Mlerfeinster Vel~eilung ge- speiehert wird, so besteht durchaus die Mfglichkeit, dab diese GoldteiIchen Jm Orgunismus Mtmhhlieh in LOsung gehen und so in gewissem Sinne auoh hemmend mlf die Entwieklung des Erregers einwirken k~nnen. Ich m6chte diese ~Sg~ch- kei$ ~ber noch mit gr60ter Zur[ickhaltung ~usspreehen. Bisher h~ben besonders Untersuchungen yon ,Putter eI~eben, dab Gold ebenso wie PLutin oligodynamisch nieht wh'ksam ist. Die }[6gliehkeit einer solehen Wirkung im Organismus dureh des Entstehen ]6slieher Goldverbindungen gibt aber such _Putter zu. Sie sehen, dab wir hier an der Grenze unserer Erkenntnisse der Goldwirkung auf den ~uber- kul6sen Herd stehen. Diese Fragen mfissen noeh gekI/irt werden.

Das Gold hat, wie Sis wissen, nicht nttr eine heilende Wirkung auf die Tuber- kulose, sondern such auf mannigfaehe andere Krankheitszust/inde, wie ehro- nische septische Zust~nde, rheurnatisehe Affektlonen, maneherlei Hauterkran- kungen und insbesondere die Lues. Allen diesen Zustgnden ist gemein, dal~ sie spezifische infek~i6se Granulome bilden, also chronische Entziindungen, die in dem Sinne, wie ich es schon ausffihrSe, vom Gold in gfinstiger Weise beeinflufSt werden k6nnen. Frfiher erkI~irte man die Wh'kung dutch eine Giftbeeinflussung der Capillaren. Diese Capitlargifttheorie ist heute auch yon ihrem Vater Heubner wohl endgfiltig verlassen. Alles wird besser erkl~irt dutch die katalytisehe Akti- vierung tier Abwehrkr~ifte. Vielleicht wird der tuberkul6s erkrankte K6rper dadurch such veranlaSt, mehr Kalk in den tuberkul6sen tterden abzulagern, wie Sisg,r~ur~d und Gerlach ~nd wit es bei der Untersuchung unserer behandelten Tiers feststellen konnten.

Ich fasse nochmals znsammen: Eine parasitotroi0e Wirkung des Goldes ist nut mit ~uBerster ZuriickhMtung anzunehmen; sine nosotrope Wirkung kfnnen wir ibm mit gr6Bter Bereehtigung zuspreehen.

Alle wirkiich wirksamen ~ittel hi der Tuberkulosetherapie kSnnen aueh Seh~digungen verursaehen. Ich will heute yon den ScMidigunge~ der Goldbehand. lung ausgehen. Sie miiBsen sehr ernst genommen werden, ihre Kenntnis Yiihrt uns erst zu einer riohtigen IndikationssSellung u~d Dosierung. l~eIdt hat ausge- sproohcn, de8 iiberall im KSrper Entziindun~ssymptome in unerwfinsehem Ubermaf3 durch Gold aktJvicr~ werden k6nnen. Es gesehieh~ des haul3$s/iehlieh bei 1Kensehen, die an einer Dys~,onie des vegota~iven Nervensystems leiden. So kann des Gold, welches einersei~s mancherlei enbziindtiche Hau~leiden heitsam beeinfluSt, akute Entz(indungen der Hau5 hervorrufem Wir hsben Ekzeme entstehen sehert und eigensrtige Lichenformen, of~ in der Art kleiner juckender Kn6tehen, aber such als Lichen tuber planus. Welter beobaehteten wit psoriasis- /ihnliche Toxikodermato~en. Alle diese Hautaffektionen sahen wit frfiher bei i.v. Gabs w~s~eriger Gold16sungen hhufiger sis naeh dem Gebraueh des SolganM oIeos. Aber such das letztere kann sie hervorrufen. DaB hier eine individuell entziindungsbereite Hau~ sine sehr verderbliche Rolls spielen kann, haben wir ktirzlieh an 2 F~llen erfahren. In einem Falls traten die kleinen Lichenkn6tchen

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sehon nach kleinsten Gaben von Solg. B oleos, auf. Wir haben ein solches KnSt- chert excidiert und Prof. Gerlach nach Basel zur spektralanalytischen Unter- suehang gesandt. Er konnte in dem I-Iautstiickchen sehon mit Sicherheit Gold in Spuren naehweisen. In einem 2. Fall t ra t auch wieder nach geringen Gaben yon GoldS1 (die Patientin hat te innerhalb von 6 Wochen nieht mehr als 1,0 So]. B oleos, i.m. erhalten) ein schweres universelles Ekzem auf, welches einen fast pemphigus~hnliehen Charakter annahm. Erst sp~Lter eriuhren wir, dab diese Kranke im Sommer vor dem Auftreten der aktiven Tbc. in unsinnigster Weise Sonnenb/~der genonlmen hatte; dadurch war die Haut sicher schwer gescb/~digt und in ihrer Abwehrleistung gehemmt. Die Hautveranderungen heilten ab; die Kranke erlag aber einer akuten Miliartuberkulose. Es kann aber aueh bei Menschen mit labilem vegetativem Nervensystem und Vasomotorenst6rung zu toxischen Sehleimhautveriinderungen in der MundhShle und in den oberen Luftwegen kommen. Aueh wir haben derartiges gesehen, und zwar wicderum seltener nach Sol. B als nach Anwendung der/Llteren, giftigeren wasserlgslichen Goldsalze.

Von grSBter Bedentung fiir die Durchfiihrung der Goldbehandlung ist das Verhalten der l~ieren. Koppenhg/er hat Ihnen schon Bilder der Goldnephrose bei Kaninchen gezeigt. Klinisch miissen wir jede l~Iierenver/~nderung bei unseren mit Gokl behandelten Kranken ernst nehmen. Deshalb ist sorgf/Lltigste Harn- kontrolIe nStig. Wenn sich Zylinder und BlutzeIIen zeigen, so hat man l~ngere Pausen in der Darreiehnng des Goldes einzuschieben und die Dosis entweder gar nicht oder nur sehr langsam zu steigern. Wenn man so vorgeht, ]iLl~t sieh ernster Schaden mit Sieherheit vermeiden. Die harmlosen F~ille yon Nephropathia aurea gehen fast immer in Heilung iiber.

Sehr zu beachten ist auch die Lebcrfunktion. Sie haben geh6rt, wie eifrig die Leber Gold speichert. Wenn ihre Funktion durch den tuberkulSsen ProzeB schon gest6rt ist, kann hier wiederum die Reizwirkung des Metalles zu gr0$ wet- den. Darauf sind auch wohl die beobachteten Enteri t iden bei der Goldbehand- lung zu bcziehen, die zum Teil auch durch die lebhafte Speicherung des Goldes in den Sehleimhs gcdeutet werden toni]. Das sehwere Bild der Goldgrippe, welches haupts/~chlich IranzSsisehe Autoren besehrieben haben, sahen wit nie. 1-Iier ist woh~ sicher eine Oberdosierung erfolgt. Sie soil kenntlich sein an einer starken Eosinophilie im Blur und Auftre~en einer Agranulocytose. Ein derartiger Zustand ist sicher ebenso leieht zu vermeiden, wie eine negative Anergie im Ver- lauf der Goldkur. Beide kSnnen nur als Symptom oiner Goldvergiftung zu deuten sein.

Es ist notwendig, bei Menschen mit sehr labilem vegetativem Nervensystem mit der Darreiehung des Goldes vorsichtig zu sein. Die Anamnese muB fiber evtl. Seh~digungen des Hautorgans aufkliiren. Ernstere Ver/~nderungen in den Nieren, der Leber und im ])arm sind eine Gegenanzeige. Sonst kSnnen alle For- men tier Tuberkulose mit Gold behandelt werden. Sic mfissen nattirlich noeh reaktiv sein. Es wird sick vietleicht empfehlen, die Reaktivit~t ihres Me~enehyms naeh der Methode yon Kau]/mann durch Untersuchung des Zellinhaltes kiinstlich gesetzter Kantharidenblasen zu bestimmen. Auf die Goldbehandhmg sprechen besonders gub an die Schteimhauttuberkulosen, die extrapleuralen Tuberkulose-

Beitr~ge zur Ktiaik der Tuberkulose. Bd. 86, ~9

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560 Deutsche Tuberkulose-Gesellsehaft.

formen der Knochen, der Gelenke, der Haut , bier insbesondere der Lupus erythe- matodes und die Tuberkulose tier Augen; welter die F~lle, die mit Gelenkerkran- kungert - - einsehlieBlieh des tuberkulSsen l~heumatismus naeh P o n c e t ~ und solche, die mit einer komplizierenden Lues verl~ufen. In neuerer Zeit sind auch gute Erfolge der Goldbehandhmg bei ~llergischen Krankheiten, so beim Asthma bronchiale mitgeteilt.

Ieh m+Schte bier noeh einflechten, wie man den gesehilderten Sch~diguugen begegnen mul l Bei iiberempfindli~hen Kranken pflegen wit neuerdings immer vor der Goldspritze eine grS~ere Dosis Kalk zu geben (C~-Glykouat). Die Kalk- prk~parate d~mpfen das vegetative Nervensystem, sic wirken entziindungswidrig, uud wir haben beobaehten k6nnen, dab man bei Kranken, die w~hrend cter Gold- kur grSBere Dosen Kalk erhalten, seltener stSreude toxisehe Dermatoseu oder entzfindliche Ver~nderungen der Sehleimh~ute sieht. Vermuten wit eine Funk- tionssehw~ehe der Leber, so kann man sic dureh grSJ~ere Gaben Glykose zu stiitzen suchen. Eine gen+~ue kiinische Beobaehtung der Kranken und wei~erhin eine st~ndige Kontrolle der Nierenfunktion und des Blutes sind nStig, um die Goldkur richtig durch~iihren zu kSnnen uud Sch~digungen mSgliehst zu vermeiden. Bei der Besprechung der durch die Goldbehandlung mSglichen Sehiidigungen ist auf die Notwendigkeit eines streng individuellen Vorgehens hingewiesen. Entspreehend gibt es kein Schema ffir die Dosenfolge. Wit beginnen bei der Dar- reichung yon Sol. B oleos, in der l~egel mit der Dosis 0,005 uud steigen, zun~chs~ 2mat wSehentlich spritzend, langsarn bis zur Dosis 0,2. Dann geben wir das Pr~+- parat gew6hnlich nut einmal wSehentlich und suehen die H~ehstdosis 0,5 ztt erreichen. Es gelingt das nicht immer und ist auch nicht u~tig. Bei ffberempfind. lichen Kranken sell man .bei 0,1--0,2 stehen bleiben und die Zwisebeur~nme zwi- schen den einzelnen Einspritzungen gegebenenf~lls noch verl+ingern. Bei erreiehter Gesamtdosis yon 4- -6 g ist die Kur abzubreehen. Man solI sich dann hfiten, zu friih mit einer neuer~ Serie ~ou Einspritzungen zu beginneu. M o l l a r d beriehtet fiber schwere Seh~digungen bei einer zu friihen Wiederaufnahme der Goldtherapie. Er beschreib<u sogar einen Fall, bei dem nach einer Pause von 6 Woehen auf die Dosis yon 0,3 eine schwere h~morrhagische Purpura eintrat. Wit wissen, d~13 das Gold in den Orgaimn 6--9 Monate gesl+eichert bleibt. Solange mug man aueh mit dem Beginn der 2. Kur warren und dann yon neuem mit kleinsten Dosen beginnen. Eine genaue klinische Beobaehtung und die Toleranz der Kranken bestimmen ~lso den Gang der Behandlung.

Was sehen wit von einer klinisch gtinstigen Wirkung des Golde~ ? Auf Grund unserer theoretischen Vorstellungen v o n d e r Einwirkung des Goldes anf entzfind- liche Ver~nderungen sind die beob~ehteten Herdreaktionen ohne weiteres erkl~r~. Wir sehen weiter sehr oft. eine gfinstige Beeinflussung des toxisehen l~iebers. Im Verlauf der Go]dkur nehmen Husten nnd Auswurf ab; die Expektorat ion wird oft erIeichtert, alas Sputum verIiel~ seinen eltrigen Char~kter; da~ All- gemeinbefinden bessert sieh. Wir h~ben sehr eingehende ]~lutuntersuchungen bei unseren mit Gold behandelten Kranken vorgenommen, fiber die Bau+ngartner

kfirzlieh beriehtete. Bei fortlaufenden Blutuntersuchuugen sahen wit anf~ngIieh einen leichten Reizzustand in Form einer geringen Linksversehiebung ein~reten. Es besserten sich abet stark linksversehobene Blutbilder. So konnten wir naeh

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G. Schr6der: GoldbehandIung der Tuberkulose uad ihre Auswirkung fiir die Praxis. 561

abgeschlossener Goldbehandlung bei 70% der FMle eiae deutliche Besserung des Blutbildes feststellen. Mehrfach nahmen die Eosinophilen zu, ebenso die Monocyten. Die Lymphocyten nehmen oft nach den Goldinjektionen zu- n~$chst ab, im Verlauf der Knr tr i t t aber eine Vermehrung ein. Die Er]olge, die m~n mit der GoldSlbchandlung erzielt, sind durch~us gut. A~,ffallend sind die hohon Z~hlen ffir die Entfieberung und ffir den Verlust der Tb. im Sputum. Uber gute Dauererfolge haben fr~nz6sische Autoren beriehte~ (Moltard u. a.).

Ich m6chte nun zum Schlutt noch mit cinigen Worten auf eine kombinierte Anwendung des Goldes und einer spezifischen Vaccine eingehen. Ieh habe dariiber schon in meinem Referat anl~tBlich der wissensehaftlichen Woche in Frankfur t a.M. Mit~eilungen gemacht. Als spezifische Vaccine beniitze ich einen Ext rak t lym- phatischer Organc, in dem Tb. bovinen Typs im Thermostaten bei 37 ~ abget5tet und biologisch abgebaut werden, l~ber die Wirkung dieser Vaccine ha te ieh bereits mehrfach berichtet. Wit haben experimentell gefunden, dab sie imstande ist, den tuberkulSsen Organismus umzus~immen and das t~ES. zu ak~ivieren. Wir sahen im Tierversueh lebhafte Iqeubildung des [Bindegewebes durch diese spezifische Therapie um die I-Ierde herum sich entwiekeln. Zahlreiche und sehr eingehende Blutuntersuehungen bei so spezifisch behandelten TuberknISsen zeigten schon bald nach der Gabe der Vaccine eine sehr ausgesprochene Besserung der Linksversehiebung, Vermehrung der Monoeyten und besonders der Lympho- eyten; eine ausgesprochene Heflphase im Sinne Schillings t ra t bei fast allen vaccinierten Kranken ein. Die Ergebnisse waren hier aoch besser, aIs bei der Goid- 61behandhmg (Baumgartner 1. c.). Wir sehen, dal3 die Goldtherapie im Tierver- such die Neigung zu einer Friihverkalkung der I-Ierde anregt, und dab auch hier giinstige Blutver~nderungen eintreten. Es semen uns zweckmi~13ig, bei geeigneten F/~llen die spezifisehe and die Chemotherapie kombiniert zu geben, um die heil- samen Wirkungen zu verst/irken und die Umstimmung des infizierten K6rpers noch giinstiger zu gestalten. Diese Erw/igungen schienen richtig zu sein. Wit haben bisher 17, zumeist schwerkranke Phthisiker mit offener Tuberkutose so behandelt und in der MehrzahI der F~lle auffallende Besserungen nicht nur des Befundes, sondern besonders auch des Allgemeinbefindens gesehen. Fast 50% der Behandelten verloren die Tb., sic wurden sf~mtlich entficbert, die Gewichts- zunahme war zum Tell betrEchtlich. Bei dieser kombinierten Beimndlung gehen wir in der I-tegel so vor, dab wir alle 3 - -4 Woehen eiue Vaccincgabe zwisclmn den Gotddosen elnschieben. .Es haben auch andere die kombinierte Gold- nnd spezi- f~sohe Tt~erapie empfohIen (Kutsd~era-AichbeTgen, Schulz); auch sie sprechen yon giinstigen Einwirkungen auf a.lle Formen der Tuberkulose, selbst be i den exsu- dativen. Wir miissen fortfahrcn, auf diesem Wege weitere Erfahrungen zu sam- reLeln. Unsere experimentellen und klinisehen Beobacbtungen haben gezeigt, dab es mSglich ist, auf chemotherapeutischem Wege ~ und vielIeicht noeh besser unter Mitbenutzung der spezifischen Therapie - - die Krankheitsherde bei TuberknISsen heilsam zu beeiifflussen. Wit kfnnen nut diesem Wege nur dureh ein enges Zusammenwirken der experimente]len Forschung und der sorgsamen klinisehen Beobachtung vorw~rts kommen. Unsere Beobachtungen sagen uns also sehr eindringlieh, daft es unsere Pflicht ist, fiber der Anwendung der an sich

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562 Deutsche Tuberkulose-Gcsellsch~ft.

so s egens r e i chen m e c h a n i s c h e n K o l l a p s t h e r a p i e d e r t u b e r k u l 6 s e n L u n g e andere.

H e i l f a k t o r e n n i c h t zu ve rnach l~s s igen , d i e i m s t a n d e s ind, d ie A l l g e m e i n i n f e k t i o n

des K 6 r p e r s mi$ d e m tubex 'ku l6sen Vi rus gf ins t ig zu bee in f lussen .

Litoraturvorzeiehnis. Baumgartuer, Tuberkulose 1935, I-L 4/6. - - Ca sparl, Handbueh der paLhogenen Mikro-

organismen yon Kolle-I-[etseh ~. - - jFetdt, Beltr. Kiln. Tbk. 57, 269--277. - - Zbl. Bakter. I Orig. 13l, I t . 3/4 (1934) - - Fortsehr. Ther. 1935, Nr 1. - - Gerlach, t~uthardt u. Pri~sener, Beitr. path. Anat. 91 ( 1 9 3 3 ) . - Kutschsra-Aichberffeu, Bei~r. Klin. Tbk.~ 84, 609 (1934). - - 2~Iollard, Presse m6d. 1954, H. 20. ~ yon Neergaard, Kiln. Wschr. 193~, ~ r 49. - - Schr6der, ~rz~]. Praktiker 1933, Nr 10; Wissenseh. Woche zu Frankfurt~ a .M., 2. bis 9. IX. 1934, Bd. 3. - - Sehulz, Med. Klin. 1934, Nr 32.

A. Kutschera-Graz: Es ist sehr erfreulieh wahrzunehmen, dab die interne Ther~pie schwerer Lungem

tuberkulose wieder an l~aum gewinnt, naehdem eine Zeitlang nur die Kollaps~herapie vor- herrsehend gewesen ist. Ieh weise in diescr Beziehung auf meine Yersuche hin, schwere Lungentuberkulosell dureh kombinierte Bchandlung mit lebenden Tuberkelbaeillen und Gold wirksam zu bccinflussen. Dureh die lebenden Tuberkelbaeillen wird eine extrapulmonale Tuberkulose der Haut erzeugt, die sich uls vollkommen hurmlos erwiesen hat und niemals die rcgion~ren Lymphdrfisen ergl~eift. D~gegen werden dadurch die Kavenmnwande weicher, Strange geben 1inch und erm0gliehen das Zusammetffullcn der Kavcrnen. Dus Bindegewebe wird zu eincr giinstigen Reaktion auf die Goldpr~parute veranluBt, etwa wie man in der Tectmik Gewebsstoffe durch Vorbeize zur Aufnahme yon Farben befi~higt. Die Kombination ls sich variieren dureh Versehiebung der Z~dschenr~ume zwisehen der Anwendung leben- der Baeillen und der GoldiOsungen, durch Vermehrung der ~Ienge und Vii~lenz dcr Tuberkel- bucillen, dutch versehiedene Dosierung des Goldes und dureh Interpolation yon Alttuberkulln, am besten intruven6s. Als Gold habe ieh nur Lopion verwendet und niemuls unerwiinschte Nebenerseheinungen gesehen, seitdem ieh kleinere Golddosen verwende und nioht mehr fiber 0,25 uls h6chste Dosls hinausgehe. Demonstration yon tr

1. 32~ahrige F m u mit Pneumothorax, der sine hiihnereigroi]e Kavcrne nicht kollabieren liel~, well Adhi~sionen vorhanden waren. Nach 6monatigem Bestund des Znstandes Ein- leitung der kombinierten Knr, darauf ist nach Jahresfrist die Kaveme versehwunden und die Kranke vollkommeu b~ciltenfrei.

2. 35j~ihriger Mann, Pneumothorax links, seit 1 J~hre aufgelassen, rechts derb- wnndige nuI~grol3e Kuveme mit diekem Adh~isionestrung, welche nieht kollabiert. Naeh 8 Monate bestandenem Pneumothorax Einleitung der kombinierten Behundlung, nueh 6 Mona~en ist der Krunke bueillenfrei und die I(averae versehwundcn.

3. 30j~hriger Ingenieur in einem Stahlwerk, der den Pneumothorax ablehnt. Tauben- eigroJ]e diekwandige Kaverne im reehten Oberfeld, die blnnen 11/~ Jahren votlkommen ver- sehwunden ist. Der Kr,~nke hat seinen sehweren Dienst nie ausgesetzt.

Es wird zur Naehpriifung des vielverspreehenden u aufgeforderr

P. Martini-Bonn: Die Tuberkulosekr~nken, die in den Kliniken bebandelt~ werden, gehSren nur zum

nllerklehlston Teil zu denen, bei denen eine Goldbehandlung in Frage kommt. Ich kaim so aus kliniseher Erfahrung heraus nichts zu der Frage beitragen. Dagegen haben wir ein Reoht zu fragen, ob die bisher fiber Goldbehgndlung erschienenen klinischen VerSffent- liehungen beweisend sind oder nieht. Die Obersieht der Literatur ergibt dubei ein sehr un- erfreuliches l~csul%ut, du die Versuchsanordnungen sehon ganz ungeniigend sind. Bald felfl~ es an Vorbeobaehtungszeiten, bald an der Beobachtung yon unbehandelten Vergleiohsf~llen, bald wird fiber vie] zu geringe Krankenzghlen beriehtet, bald werden cine ganze Reihe yon therupeu%ischen M~Bnahmen gleichzeitig gngewandt, uber nur eine - - in unserem Fall die Goldbehandlung - - sell d~nn an dem Ergebnis be~eiligt sein. Das isf, der H~uptgrund,

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Aussprache. 563

warum wit aueh heute au[ diesem Gebiet, das ether Kl/~.rung keine u n fiberste[gbaren Schwierig- kelten ia den Weg ste]l~, noeh ke[ne Klar|~ei~ haben; .~ie wird aueh ebenso t~nge auf sieh warren lassen, wie bei der Tnberkulinbeh~ndlung, wean nieh% die ~Iethodik der therapeuti- sehen Untersuohung besser wird.

H. K~utzer -Wiesbaden :

Der Ansieht, des Herrn Schr6der, dal3 die Goldtherapie nut in den Anstalt~n dureh- zufiihren set, muiS widersprochen werden. Der Widerspruch ist notwendig, well, wenn solche einschr/iukende Ansiehten hier als Richtlinien widerspruchsles verkfindet werden, uns in der freien Praxis bet der Durehffihrung der ja nich~ billigen Goldkuren -con seiten der Kassen oder kassen~rztliehen Vereinigungen Schwierigkeieen gemaeht werden k6nnten. Dies whre in erstcr Linie im interesse unserer Kranken zu bedauern. In der Hcilst~tte sind die Kranken doeh nur kurze Zeit, wiibxend wir die Kranken w~hrend des grbgtcn Tells des langen Ablaufs der Tuberkulose zu fiberwachen und zu fbrdern haben. Wenn cine ambul~ntc Goldtherapie aber nich~ erlaub~ sein sollte, so w/irea wit eines wertvollen Hilfsmittels in diescm Kampf beraubt; besonders bedauerlich, da wir leider an und fiir sieh schon nut wenige wirkungs- volle Mittel t~ben. Ich glaube abet auf die Zustimmung der Faehkollegen der freien Praxis reohnen zu kbrmen, wenn ich crkl~e, dal3 wir auch dort durchaus schiine Erfolge mi tde r Goidtherapie gcnau so wie in den [-Ieils~ten baben. Es sei nur an Friihfiille der Kehlkopf- tuberkulose eri~mer%, die wir oft schon heilen ktinnen, borer die zeitraubenden Vorverhand- lungen fiber die Kostenaufbringung fiir die Heilsts ~bgesehlossen sind. Ferner bedfirfen urtsere Kr~nkea tier Goldther~pie, wenn die durch die Kur' zun~zhst erreiehte glinstige Abwehrl~Lge allmahlieh nachl~Bb oder umzuschiagcn droht. Wit sbc}Ien d~nn (lurch rechtzeitige Gotdtherapie die gute Abwehriage wieder her. Die Riehtigkeit meiner Ansieht beweisen eigene giinstige Effotge. Natiir]ich ist Herrn ~d~r6der ~uzustimmen, dal] bet der Goldtherapie eine strenge Kontrolle der Temperatur, des Urins, der S.R. und des Blut- bildes notwendig ist. Diese Kentrollen lassen sieh selbstverst~ndlich in der ambul~nten Praxis genau so gut dureMiihren wie in der Heilsti~ttc. Wir sehen dann abcr auch, ab- gesehen yon einigen Versagern, die ja auch bet der Goldtherapie der Heilstatteninsassen zu sehen sind, hes%e Erfolge. Im Gegensatz zu 1-[errn Schrbder behaupte ich d~her, dab die Goldl~hcrapie ambnlant durehaus durehzufiihren isr

G. W gdlenweber-Kbln :

Die soeben yon Herrn M a r t i n i erhobene Forderung zur Beurteilung des Erfolges oder MiiSerfolges einer Goldbehandlung, dai3 ntimlich eine gleiche Anzahl gleichgelagerter Fi~lie mit den goldbehandelten verglichen werden miil~ten, wurde bel dem yon Koch aus der Mori t z schen Klinik mitgeteilten Versuchen an 100 ]?allen (Sanocrysin) erfiiltt. Die dabei

mir zun~chst kleinen Anfangsdosen - - gemachten giinsr Erfahrungen auch hinsieht- itch der Nieren sprechea gegen die M6gliehkeit, die Ergebnisse der cxperimentcll-anatomi- sehen Un'~er~uchungen yon KoI~penh6"]er einfach in der Weise auf den l~[enschen zu fiber- tragen, dab man sagt ,,8olg.~i~l B tat gut - - Sanocrysin ist schlech%". Auch heute noeh wenden wir S~aoccysin ~ An/~ngsdosis 0,005 - - mit Effolg bci prodaktiven Taberkulosen an.

G. Schr6der ( ScMuiswor t ) :

Von den komloiniert mi% Gold und Vaccine behandelten F~Iien habc ich nut einlg~ Beispiclo herausgegriffen und ihre Rbntgenbi]der gezcigt. Ich habe selbst, erst~indlich die mit Gold beh~ndelten K_ranken immer mit gleiehwertigen anderen Gruppen vergliehen and bin, wie ich das auoh sehon an anderer Stelle an groisem Material mitgeteilt }~abe~ zu der Oberzeugung gekommen, dab die cherno-therapeutisch so kombiniert mit Gold und Vaccine behandclten Kranken im grogen und g~nzen Besseres erreiehten, als die nur rail allgemeiner Therapie behandelten. ~errn Kutschera mbchte ich dahingehend erwidem, daiS es mir immer etwas unheimlich war, lebendo Erreger Kranken einzuspritzen. ]~eh halle es auch deshalb nicht fiir nbtig, well wir mit abget6tetem Virus, wie ja auch das gestrige Refera~ zeigte, gleiches erreichen kbrmen, ale mit einem Impfstoff, der lebende Erreger enth~lt.

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564 Deutsche Tuberkulose-GesetlsehaIt.

Was die ambul~nt~ Ther~pie mit Gold uncl Vaccine anlangt, so mSchte ich noehmals bebonen, dab es wohl in ganz geiihter Hand ra6gtich sein wird, sic durehzufSlu~en, abet dab diese differente Beh~ndlung doch die Domane der Klinik, der K~-ant~enhi~user nnd tier San~torien bleibea mull

G. F. KoppenhS#r (Schlul]worl~):

Zur Diskussionsbemerkung yon Hel~), W~tl~nweb~r miichte ich bemerken, dat~ nephroti- sche Ver~inderungen bei allen Siiugetieren gleiehmi~l]ig auftreten. ]~ei den versehiedenen Goldpr~iparaten k~nn deshaIb mehler Ansieht nach das Ergebnis des Tierexperimentes ohne weiteres ~uf die mensehliche Niere fibertragen werden. ~[an sollte daher in der menseh- lichen Therapie auf Goldpr~tpara~e )vie S~nocrysin verziehten, die im Tierexperimen~ ~e- phrosen verursachen, vollends da wit im Solganal B oleosum ein therapeutisch wirksames und bei geeigneter Dosierung unschadliches Goldpr~para$ zur Verfiigung haben.

H. Ulriei, Sommerfeld:

Heilung der Lungentuberkulose durch Lungenkollapsbehandlung.

Meine Damen und Herren!

Es ist just 30 Jahre her, da~ in dcr Medizinischen Klinik in Marburg de," erste kfins~liche Pncum0thorax zur ]~ehandlung der LungenSuberku|ose in Deutschland angelegt wurde. Wena ich heute fiber die Heiiung der Lungen- tuberkulose dutch Lungenkollapsbehandlung berichten kann, so erachte ich es als ein nobfle officium, des Mannes zu gedenken, dem wit nieht nur die Ein- fiihrung der yon Farlanini gefundenen neuen :Bebandlungsart in Deutsclfland, sondern vor allem ihre wissenschaftliche und klinisch-praktische Ausgcst~ltung zu eincm Verfahrcn verdanken, dessen wir uns heute in abertausenden yon l~llen mit vollkommener Sicherheit zum Segen unserer Kranken, zur Sicherung der Volksgesundheit so erfolgreich bedienen. Aber darfiber hindus hat Ludolph Brauer in der wissenschaftlichen Begrfindung und klinischen Gestaltung der Thorakoplastik der Kranken sich angenommen, bci dcncn die Pneumothorax- behandlung nichb m6glich war und damit die yon ihm als ,,Lungenkollaps- behandlung" bezeichnete Aufgabe in ihrer Ganzheit grundsiitzlieh gel6st. Wir sind erfreut, I terr Professor Brauer, Sie heute naeh Ihrer l~iiekkehr yon einer dreiviertelj~hrigen Sfidamerikarcise, die eine einzige PrOpaganda ffir das Deutsch- %urn and deutsche medizi,aisehe W~ssensehaft war, wieder in unscrer Mitte be- grfil~en zu kSnnen. Sic sollen versichert sein, dab wir uns bewul~t sind, in unserer Arbeit auf lhren Schultern zu stehen umt in dankbarer Verehrung blickcn wir heute zu Ihnen auf als unserem Lehrer und Meister.

Vor Jahren hat mein damaliger Mit, arbeiter _Role// fiber die Daucrerfolgc unserer Lungenkollapsbehandlung bei 1128 Kranken berieh~et, deren Sehicksa] er 2--12 Jahre nach der Behandlung ermiteelt bathe (Tab. 1). Leider land er die Namen yon fiber der Italfte yon ihnen nur auf den Grabsteinen wieder, abet 542 h~tten Laut gegeben.

Diesen 542 Kranken haben wir 1935, also 7--19 ffahre nach der Behandlung nachgespfirt. Roloff hatte sich 1930 mit schriftlichen Auskiinften begniigen miissen. Inzwischen hat te man mir die Oberleitung des Fiirsorgeamts fiir Lungen- kranke in Charlottenburg iiber~ragen, und so waren racine Mitarbe~ter Witzenrath