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Moderation Prof. Dr. med. Martin Grond, Erster Vorsitzender der DGN Chefarzt der Neurologischen Klinik am Kreisklinikum Siegen Prof. Dr. med. Volker Seifert, Präsident der DGNC Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt a.M. Themen „Multiple Sklerose: EŵpfehluŶgeŶ aus der aktualisierteŶ LeitliŶie der DGN“ Prof. Dr. med. Ralf Gold Vorstand DGN und KKNMS Direktor der Neurologischen Klinik, Ruhr-Universität Bochum „VorsiĐht vor StatiŶeŶ ďei MS!“ Prof. Dr. med. Volker Limmroth Chefarzt der Klinik für Neurologie und Palliativmedizin Köln-Merheim „Update Schlaganfall: AŶalyse der Lyse uŶd SĐhlagaŶfall iŵ SĐhlaf“ Prof. Dr. med. Christian Gerloff Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Prof. Dr. med. Dr. h.c. Werner Hacke Direktor der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg „KeiŶe voreilige IŶterveŶtioŶ ďei arterioveŶöseŶ FehlďilduŶgeŶ“ Prof. Dr. med. Ulrich Sure Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Essen „NeurooŶkologie: ŵit ŶeueŶ MethodeŶ gegeŶ Glioďlastoŵe“ Prof. Dr. med. Walter Stummer Vizepräsident der DGNC Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Münster „BaŶdsĐheiďeŶ-Operation: Gute Beratung gute EŶtsĐheiduŶg“ Prof. Dr. med. Bernhard Meyer Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar Fachpressekonferenz Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) Mittwoch, 17. September 2014, 10.30 bis 11.30 Uhr Raum B11 in Halle B1, ICM München

Fachpressekonferenz - dgn.org · bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurden. Sie alle verfolgen das Ziel,

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Moderation Prof. Dr. med. Martin Grond, Erster Vorsitzender der DGN

Chefarzt der Neurologischen Klinik am Kreisklinikum Siegen

Prof. Dr. med. Volker Seifert, Präsident der DGNC

Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt a.M.

Themen „Multiple Sklerose: E pfehlu ge aus der aktualisierte Leitli ie der DGN“

Prof. Dr. med. Ralf Gold

Vorstand DGN und KKNMS

Direktor der Neurologischen Klinik, Ruhr-Universität Bochum

„Vorsi ht vor Stati e ei MS!“ Prof. Dr. med. Volker Limmroth

Chefarzt der Klinik für Neurologie und Palliativmedizin Köln-Merheim

„Update Schlaganfall: A alyse der Lyse u d S hlaga fall i S hlaf“

Prof. Dr. med. Christian Gerloff Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Werner Hacke

Direktor der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg

„Kei e voreilige I terve tio ei arteriove öse Fehl ildu ge “

Prof. Dr. med. Ulrich Sure

Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Essen

„Neuroo kologie: it eue Methode gege Glio lasto e“

Prof. Dr. med. Walter Stummer Vizepräsident der DGNC

Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Münster

„Ba ds hei e -Operation: Gute Beratung – gute E ts heidu g“

Prof. Dr. med. Bernhard Meyer

Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar

Fachpressekonferenz Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)

Mittwoch, 17. September 2014, 10.30 bis 11.30 Uhr

Raum B11 in Halle B1, ICM München

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Presseinformation

Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,

findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto "Köpfe – Impulse – Potenziale"

tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und

gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN). Beteiligt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche

Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).

www.neurowoche2014.org

Service für Journalisten

Auf der Neurowoche wird im ICM München ein Pressezentrum zur Verfügung stehen. Es befindet sich im

ersten 1. Obergeschoss des ICM in den Räumen Chiemsee (Raum 1.440) und Tegernsee (Raum 1.441). Die

DGN stellt Ihnen dort einen Informationscounter, Computer-Arbeitsplätze, Internetzugang, Drucker, Getränke

und Snacks zur Verfügung. Auch ein ruhiger Interviewraum ist nach Voranmeldung vorhanden.

Pressezentrum auf dem Kongress ICM München

Räume Chiemsee (1.440) und Tegernsee (1.441)

täglich 8:30 bis 18 Uhr geöffnet

(Freitag bis 16 Uhr)

Tel.: 089 - 949 79500

Hotline: 0171 - 8382890

Bildmaterial Download:

www.dgn.org/bilder-service.html

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie c/o albertZWEI media GmbH

Englmannstraße 2, 81673 München

Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22

Fax: +49 (0)89 46 14 86 25

E-Mail: [email protected]

Pressesprecher: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener

Informationen zum Kongress und zur DGN im Internet Programm www.neurowoche2014.org DGN und Pressezentrum www.dgn.org/presse

Junge Neurologen www.junge-neurologen.de

Stellenmarkt Neurologie www.stellenmarkt-neurologie.de

Download Kongress-App:

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Pressemitteilung der Neurowoche 2014, Seite 1

Pressemitteilung

Neurowoche 2014: Köpfe – Impulse – Potenziale

Vom 15. bis 19. September 2014 kommen in München für die „Neurowoche“ 7000 Spezialisten für

Gehirn und Nerven zusammen, u u ter de Motto „Köpfe – Impulse – Pote ziale“ fachübergreifend Fortschritte in der Erforschung, Diagnose und Therapie wichtiger

neuromedizinischer Krankheiten zu diskutieren – von Demenz bis Schlaganfall, von Multiple Sklerose

bis Schwindel, von Epilepsie bis Hirntumore. Die Neurowoche ist die größte Fachveranstaltung, die

die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) jemals organisiert hat, und der größte europäische

Neuromedizin-Kongress sowie einer der drei größten neuromedizinischen Kongress weltweit, obwohl

er in deutscher Sprache abgehalten wird. Die Besonderheit der Neurowoche sind die

interdisziplinären Symposien, an denen Vertreter aller fünf beteiligten Fachgesellschaften bestimmte

Erkrankungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisieren, um Synergieeffekte zu nutzen. Die

Neurowoche findet nur alle vier Jahre statt, zuletzt in den Jahren 2010 und 2006 in Mannheim.

Koordinator der Neurowoche/Tagungspräsident DGN

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfgang H. Oertel, Hertie-Senior-Professor, Universitätsklinikum Marburg

Tagungspräsident GNP

Prof. Dr. med. Martin Staudt, Schön Klinik Vogtareuth

Tagungspräsidenten DGNN

Prof. Dr. med. Jürgen Schlegel, TU München

Prof. Dr. med. Armin Giese, LMU München

Fünf Hauptgesellschaften

87. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie - DGN

40. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie - GNP

59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie - DGNN

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie - DGNC

Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie - DGNR

Sechs Gesellschaften mit eigenen Symposien

Deutsche Neuro-AIDS Arbeitsgemeinschaft

DGKN - Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie

DGNI - Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin

DGPPN - Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und

Nervenheilkunde

DPG - Deutsche Parkinson-Gesellschaft

DSG - Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft

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Pressemitteilung der Neurowoche 2014, Seite 2

Teilnehmer

Erwartet werden 7000 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern, mit Schwerpunkt D-A-CH,

davon rund 6000 Ärzte, überwiegend aus neuromedizinischen Fächern, aber auch Psychiater,

Internisten, sowie Psychotherapeuten, Psychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und

weitere medizinische Fachkräfte,

sowie rund 400 Studierende der Humanmedizin, die freien Eintritt erhalten, um sich mit den

neuromedizinischen Themen vertraut zu machen

Kennzahlen

800 eingereichte Abstracts

650 Vorträge im wissenschaftlichen Programm

265 Vorträge im Rahmen der DGN-Fortbildungsakademie in 50 Kursen

83 Unternehmen in der Fachausstellung

21 Non-Profit-Organisationen (Patienten, Forschung, ärztliche Verbände)

Attribute

Größte Fachveranstaltung, die die Deutsche Gesellschaft für Neurologie jemals organisiert hat

Einer der größten deutschsprachigen Medizinkongresse

Größter europäischer Neuromedizin-Kongress

Einer der drei weltweit größten Neuromedizin-Kongress

Festival der Neuromedizin

Interdisziplinarität

Die Veranstaltung ist interdisziplinär gehalten, insbesondere die Tage Mittwoch bis Freitag. Neurowoche-

Koordinator Professor Wolfgang Oertel betont, dass die Neurologen in angrenzenden Bereichen wie

geriatrische Versorgung, Schmerz- und Schlafmedizin mehr Einfluss haben sollten. Das ist auch Thema des

Präsidentensymposiums am Dienstag.

Interdisziplinäre Symposien gibt es zu folgenden Themen:

Neurovaskuläre Erkrankungen

Hirntumore

Epilepsie

Neuroimmunologie

Spinale Erkrankungen

Bewegungsstörungen

Infektionen

Außerdem: gemeinsame Postersitzung

Preiseverleihungen

Heinrich Pette-Preis

Deutscher Journalistenpreis Neurologie

Dingebauer-Preis

Multiple Sklerose-Preis der Eva und Helmer-Lehmann-Stiftung

Mini-Symposium der Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler

Posterpreise

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Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1 81675 München

Ansprechpartner für die Medien: Lisa Meier (Pressereferentin) Tel.: +49 89 4140-7973 Fax: +49 89 4140-4655 E-Mail: [email protected] Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

Medien: Fachmedien, Online-Medien Ressort: Medizin/Gesundheit/Wissenschaft Zeichen (inkl. Leerzeichen): 4.188 Datum: 17. September 2014

PRESSEMITTEILUNG

Multiple Sklerose: Empfehlungen aus der aktualisierten Leitlinie der DGN

KKNMS und DGN informieren auf der Neurowoche 2014 über Änderungen und Ergänzungen in den Diagnose- und Therapieempfehlungen zu Multipler Sklerose

München, 17.09.2014 – Zwei Neuzulassungen in 2013, zwei weitere in 2014 – das Angebot an verfügbaren MS-Therapeutika wächst. Die stetigen Entwicklungen in Therapie und Diagnostik steigern die Komplexität der MS-Behandlung und machen Behandlungsrichtlinien unerlässlich. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) unterstützen Neurologen daher mit einer Leitlinie zur Therapie der Multiplen Sklerose. Prof. Dr. Ralf Gold, Koordinator der Leitliniengruppe und Mitglied der Vorstände von DGN und KKNMS, stellte die Aktualisierungen 2014 auf der diesjährigen Neurowoche in München vor.

„Mit der Leitlinie möchten wir behandelnden Neurologen eine Handreichung zur Behandlung von MS-Patienten zur Verfügung stellen. Ziel ist es, Erkenntnisse der Wissenschaft schnellstmöglich in die Praxis zu transferieren und damit eine bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten“, so Prof. Gold. Die Aktualisierungen enthalten Empfehlungen zu neuen wie bestehenden Therapien.

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Pressemitteilung Seite 2 von 3

Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1 ● 81675 München

Ansprechpartner für die Medien: Lisa Meier (Pressereferentin) ● Tel.: +49 89 4140-7973

Fax: +49 89 4140-4655 ● E-Mail: [email protected] Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

So wird eine Einführung zu den 2013 neu zugelassenen Medikamenten Alemtuzumab, Dimethylfumarat und Teriflunomid gegeben. Schwerpunkt dabei ist die Einschätzung des Risiko-Nutzen-Profils dieser Wirkstoffe – eine besonders wichtige Information bei Therapeutika, die neu auf dem Markt sind, so Gold: „Die Sicherheitsprofile von Dimethylfumarat und Teriflunomid kennen wir durch die Vorgängersubstanzen bereits relativ gut. Anders bei Alemtuzumab – zudem ist dies ein monoklonaler Antikörper, der tief und nachhaltig in das Immunsystem eingreift, was Nachuntersuchungen über vier Jahre notwendig macht.“

Die drei neuen Therapien sowie der im Juli zugelassene Wirkstoff PEG-Interferone wurden in das Stufentherapieschema der MS eingefügt. Hier wurden zudem grundlegende Änderungen in der Bezeichnung der Stufen vorgenommen: Die Unterscheidung zwischen milden/moderaten und (hoch)aktiven Verlaufsformen ersetzt die Unterscheidung zwischen Basis- und Eskalationstherapie. Dies trägt den regulatorischen Entscheidungen Rechnung, die schon frühzeitig die Einstellung auf oder Umstellung innerhalb der Immuntherapeutika im Sinne der Therapieoptimierung ermöglichen.

Die Arbeitsgruppe zur Erstellung der Leitlinie, die Gold leitet, nahm in die Aktualisierung auch neue Erkenntnisse zu bestehenden Therapien auf. So stellte Gold vor, dass bei einer Phase-3b-Studie die etablierten kardialen Sicherheitsvorkehrungen bei der Erstgabe von Fingolimod bestätigt wurden. Zudem sei das generelle Sicherheitsprofil von Fingolimod nun mit über 200.000 Patientenjahren zunehmend gut verstanden: „Soweit momentan beurteilbar, führt die Behandlung mit Fingolimod nicht zu wesentlichen Immunkompetenzproblemen oder der Entwicklung von Neoplasien“, so Gold.

Bei der Therapie der Neuromyelitis optica (NMO) rät die Leitlinie von der Gabe MS-spezifischer Therapeutika ab, da hierunter Verschlechterungen beobachtet wurden. Dagegen gewinnt Rituximab bei der Behandlung der NMO einen zunehmenden Stellenwert – das Medikament zeigt eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit auch über einen längeren Zeitraum.

Eine nächste, umfassende Aktualisierung der MS-Leitlinie kündigte Gold für 2016 an. Dort sollen auch die Informationen zu den neu zugelassenen Therapien vertieft werden. Bis dahin können diese in den Qualitätshandbüchern des KKNMS nachgelesen werden, die noch während der Neurowoche am Stand des Kompetenznetzes (Nr. 3, ICM-Foyer Obergeschoss) abgeholt oder über [email protected] bezogen werden können.

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Pressemitteilung Seite 3 von 3

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Fax: +49 89 4140-4655 ● E-Mail: [email protected] Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

Die Aktualisierung der Leitlinie ist verfügbar auf den Internetseiten von DGN (http://www.dgn.org/aktualisierungen.html) und KKNMS (http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/fuer-experten). iPhone- und iPad-Nutzer können die MS-Leitlinie als Teil der DGN Leitlinien App auch im App-Store für 7,99 Euro erwerben.

Das aktualisierte Stufentherapieschema sowie sämtliche Therapiehinweise des KKNMS sind außerdem abrufbar in der kostenlosen MS-App des KKNMS.

* Der Abdruck ist frei

Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um einen schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu ermöglichen.

Der Fokus der aktuellen KKNMS-Projekte liegt auf der langfristigen Verbesserung der MS-Diagnose, -Therapie und -Versorgung. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München angesiedelt.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7.500 Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

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CV Prof. Gold, September 2014   

Prof. Dr. med. Ralf Gold  3. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 

Vorstandsmitglied im Kompetenznetz Multiple Sklerose Stellvertretender Sprecher des Forschungsverbunds CONTROLMS  

Direktor der Neurologischen Klinik  an der Ruhr‐Universität Bochum Gudrunstr. 56 44791 Bochum Tel.: +49 (0)234/509‐2410 Fax: +49 (0)234/509‐2414 E‐Mail: [email protected]

 Klinische Schwerpunkte Neuroimmunologie und Neuromuskuläre Krankheiten  Wissenschaftliche Schwerpunkte Translationale Neuroimmmunologie, Neurodegeneration bei MS, Experimentelle Modelle, Immuntherapie, Tiermodelle für entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, neurobiologische Verlaufsmodulatoren der MS  Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1980‐1986    Studium der Medizin an der Universität Würzburg 1989‐1992  Postdoktorandenstipendium im Bereich Neuroimmunologie  

des Max‐Planck‐Instituts, Würzburg und München  1987‐1989  Assistenzarzt für Neurologie, Neurologische Klinik der Universität Würzburg 1992‐1995        Assistenzarzt für Neurologie, Universität Würzburg 1995‐2001        Konsiliarius für Neurologie, ab 1997 Leiter der klinischen Forschungsgruppe für MS und                                 Neuroimmunologie an der Universität Würzburg 2001‐2003      ordentliche Professur für Neurologie an der Universität Würzburg 2003‐2006  Leiter des MS‐Instituts, Universität Göttingen 2006     Direktor der Neurologischen Klinik an der Ruhr‐Universität Bochum  Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) 1996          Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke, ärztlicher Beirat 1997          Deutsche Gesellschaft für Multiple Sklerose, Vorstand ärztl. Beirat 2007‐2010   Executive Committee International Society Neuroimmunology,  2008‐            Mitglied DFG Fachkollegien Neurowissenschaften und Heisenberg Panel      2009‐2012  ECTRIMS Exekutivkommittee   2009             Vorsitz EFNS Panel Demyelinating diseases, Vorstandsmitglied KKNMS  2010             DGN Vorstandsmitglied und 3. Vorsitzender, Forschungsdekan der RUB Medizin  

Mitglied der American Academy of Neurology, European Neurological Society, DGN, International Society of Neuroimmunology, Society of Neuroscience  

Reviewertätigkeit in internationalen Fachzeitschriften für Immunologie, Neurologie und Pathologie sowie regelmäßiger DFG‐Gutachter, EU Gutachter; INSERM, Französ., Schweizer. und Australische MS Gesellschaft, Wellcome Trust  

Editorial Board J. Neuroimmunol, Aktuelle Neurologie, American Journal of Pathology  Editor Therapeutic Advances Neurology  

  

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Preise und Ehrungen (Auswahl) 1980‐1986  Stipendium der Bayer. Begabtenstiftung 1996    Rhone‐Poulenc‐Rorer Preis Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke 1996           Heinrich‐Pette‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 1997           Langheinrich‐Preis Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie 2000            Ernst‐Klüh Preis der Deutschen Krankenhausgesellschaft  2008             Hans‐Georg Mertens Preis Deutsche Gesellschaft für Neurologie 2011            Sobek Preis für Multiple Sklerose Forschung, DMSG Baden‐Württemberg    Publikationen (Auswahl) Wenning W, Haghikia A, Laubenberger J, Clifford DB, Behrens PF, Chan A, Gold R (2009) Treatment of PML associated with natalizumab monotherapy. New England J Med 361:1075‐1080  

 Stegbauer J, Lee DH, Seubert S, Ellrichmann G, Manzel A, Kvakan H, Muller DN, Gaupp S, Rump LC, Gold R, Linker RA. (2009) Role of the renin‐angiotensin system  in autoimmune  inflammation of the central nervous system. Proc Natl Acad Sci USA 106:14942‐14947  

 Kappos L, Gold R, Miller DH, Macmanus DG, Havrdova E, Limmroth V, Polman CH, Schmierer K, Yousry TA, Yang M, Eraksoy M, Meluzinova E, Rektor  I, Dawson KT, Sandrock AW, O'Neill GN  (2008) BG‐12 Phase  IIb Study  Investigators.  Efficacy  and  safety  of  oral  fumarate  in  patients  with  relapsing‐remitting  multiple sclerosis: a multicentre, randomised, double‐blind, placebo‐controlled phase IIb study. Lancet 372:1463‐1472  

 Linker RA, Kruse N, Israel S, Wei T, Seubert S, Hombach A, Holtmann B, Luhder F, Ransohoff RM, Sendtner M, Gold R (2008) Leukemia inhibitory factor deficiency modulates the immune response and limits autoimmune demyelination: a new role for neurotrophic cytokines in neuroinflammation. J Immunol 180:2204‐2213  

 Stasziolek M, Bayas A, Kruse N, Wieczarkowiecz A, Toyka KV, Gold R, Selmaj K (2006) Impairedmaturation and function of plasmocytoid dendritic cells in multiple sclerosis. Brain 129:1293‐1305  

 Beyersdorf N, Gaupp S, Balbach K, Schmidt J, Toyka KV, Hanke T, Hünig T, Kerkau T, Gold R (2005) Selective targeting of regulatory T cells with CD28 superagonists allows effective therapy of experimental autoimmune encephalomyelitis. J Exp Med 202, 445‐455  

 Sommer C, Weishaupt A, Brinkhoff  J, Biko L, Wessig C, Gold R, Toyka KV  (2005) Paraneoplastic stiff‐person syndrome: Passive transfer to the rat with IgG antibodies to amphiphysin. Lancet 365:1406‐1411   Visan  IA, Weishaupt A, Hofstetter HH, Toyka KV, Hünig T, Gold R (2004) Tolerance  induction by  intrathymic expression of myelin P0 protein. J Immunol 172, 1364‐1370   Schmidt J, Metselaar JM, Wauben MH, Toyka KV, Storm G, Gold R (2003) Drug targeting by  long‐circulating liposomal glucocorticosteroids increases therapeutic efficacy in a model of multiple sclerosis. Brain 126:1895‐1904   Linker RA, Gaupp S, Mäurer M, Martini R, Holtmann B, Giess R, Rieckmann P, Lassmann H, Toyka KV, Sendtner M, Gold R (2002) CNTF is a major protective factor in demyelinating CNS disease: a neurotrophic cytokine as modulator in neuroinflammation. Nature Med 8:620‐624   

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Pressemitteilung der DGN, 17. September, Seite 1

Pressemitteilung

Vorsicht vor Statinen bei MS! München, 17. September 2014 – Kostengünstige Statine als Behandlungsoption bei Multipler

Sklerose? Vor Jahren erzeugten spektakuläre Therapieerfolge bei Mäusen mit MS-artiger

Hirnentzündung hochfliegende Erwartungen – nicht zuletzt bei den Patienten, die große

Hoffnungen in solche, auf den ersten Blick einfache, Behandlungsoptionen legen. Seitdem flackert

die Diskussion über den möglichen Nutzen von Statinen bei Autoimmunerkrankungen immer

wieder auf – jüngst befeuert durch eine britische Studie, die unter Atorvastatin eine verringerte

Hirnatrophie festgestellt hatte. Doch die Ergebnisse lassen eher mehr Fragen offen als sie

beantworten. Zwar weisen experimentelle Daten und Tiermodelle auf einen immunmodulierenden

Effekt o Stati e hi . Aber: „Es gibt nach wie vor keinen Beleg für die therapeutische Wirkung

von Statinen bei Patienten mit schubförmig-re ittiere der MS“, stellt Prof. Dr. Volker Limmroth

auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in München klar. „Daher Finger weg

o Stati e bei MS!“, ar t der Chefarzt der Kli ik für Neurologie u d Palliati edizi Köl -

Merheim.

Die Kombination von Atorvastatin und Interferon Beta bei schubförmiger MS zeigt auch langfristig

über 12 Monate keinen positiven Effekt im Vergleich zur Interferon-Monotherapie, das wiesen Kamm

et al. jetzt in einer aktuellen Studie nach [1]. Li roth: „Es gi t kei e additi e Therapieeffekt.“

Und nicht nur das: Einzelne Fallberichte zeigten sogar eine Verminderung des klinischen Effekts bei

gleichzeitiger Gabe.

Erhöhung der Nebenwirkungsrate

Schon die Post-hoc-Analyse der im Juni 2009 veröffentlichten Sentinel-Studie hatte keine

Verbesserung der klinischen Effektivität zeigen können [2]. In der Phase-III-Studie wurden Patienten

mit schubförmig-remittierender MS entweder mit Natalizumab in Kombination mit Avonex oder in

Monotherapie mit Avonex behandelt. 40 der insgesamt 582 Patienten erhielten die

Ko i atio stherapie it de Stati . „Die A alyse ka z ar i ht zu de S hluss, dass die

Kombination von Interferon und Statinen die klinische Effektivität der Interferone reduziert, aber es

zeigt sich auch kei e Ver esseru g“, fasst Li roth zusammen.

Stattdessen zeigte die Post-hoc-Analyse der Sentinel-Studie eine Erhöhung der Nebenwirkungsrate –

bei Kenntnis der Statine-Nebenwirkungen auch gut nachvollziehbar: „Gerade die klassis he

Nebenwirkungen der Statine wie Muskelschmerzen und Schmerzen in den Extremitäten werden

vermehrt berichtet. Diese Beschwerden könnten auch auf klinische Symptome einer MS hindeuten,

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Pressemitteilung der DGN, 17. September, Seite 2

was die klinische Beurteilung der Wirksamkeit der Statine eiter ers h ert“, so Li roth. Der

signifikante immunmodulatorische Effekt, wie in Tiermodellen beobachtet, konnte bei Patienten mit

schubförmig-remittierender MS nie nachgewiesen werden.

Britische Studie schürt jüngst Hoffnungen

Aufsehen hatte eine im März 2014 im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Studie erregt.

Chataway et al. behandelten 140 Patienten mit sekundär chronisch progredienter MS mit

Atorvastatin oder Placebo [3]. Die Patienten wurden dann hinsichtlich der Progredienz ihrer

Hirnatrophie verglichen. Dabei zeigte sich eine leichte Verlangsamung der Hirnatrophie in der

Gruppe der Statin-Patienten. „Es lei t a er u klar, ob das ein immunologischer Effekt war oder

einfach die Reduktion eines vaskulären Risikofaktors in der älteren Patientengruppe der sekundär

chronis h progredie te Patie te “, gi t Li roth zu ede ke . Ein günstiger Einfluss auf den

klinischen Verlauf konnte nicht sicher gezeigt werden, wie Studienautor Chataway betont. So sind

Statine weiterhin keine Behandlungsoption für MS. „I sgesa t ist eine gemeinsame Gabe von

Statinen und Interferonen nicht empfehlenswert – sie sollte er iede erde “, s hließt Li roth.

Quellen

[1]

Atorvastatin Added to Interferon Beta for Relapsing Multiple Sclerosis: 12-Month Treatment Extension of the

Randomized Multicenter SWABIMS Trial. PLOS, 2014; DOI: 10.1371/journal.pone.0086663

URL bei Medline: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0086663

[2]

Effect of statins on clinical and molecular responses to intramuscular interferon beta -1a. Neurology, 2009; DOI:

10.1212/WNL.0b013e3181a92b96. URL bei Medline: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19506220

[3]

Effect of high-dose simvastatin on brain atrophy and disability in secondary progressive multiple sclerosis (MS-

STAT): a randomised, placebo-controlled, phase 2 trial. The Lancet, 2014; DOI :10.1016/S0140-6736(13)62242-4

URL bei Medline: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2813%2962242-

4/abstract

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Pressemitteilung der DGN, 17. September, Seite 3

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

Prof. Dr. med. Volker Limmroth Chefarzt der Klinik für Neurologie und Pall iativmedizin Köln-Merheim

Ostmerheimer Str. 200

51109 Köln

Tel.: +49 (0)221 89 07 37 75

Fax: +49 (0)221 89 07 37 72

E-Mail: [email protected]

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Frank A. Miltner

c/o albertZWEI media GmbH

Englmannstr. 2, 81673 München

E-Mail: [email protected]

Tel: +49 (0)89 46 14 86 22

Pressesprecher der DGN Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500

Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die

DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich an

der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der

Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin.

1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond

2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel

3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold

Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Geschäftsstelle Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]

Über die Neurowoche

Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin, findet

vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto "Köpfe – Impulse – Potenziale" tauschen

sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und

gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche

Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).

www.neurowoche2014.org

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CV Prof. Limmroth, September 2014   

Prof. Dr. med. Volker Limmroth  Direktor, Klinik für Neurologie und Palliativmedizin Klinik für Neurologie und Palliativmedizin Klinikum Köln – Merheim Ostmerheimer Str. 200 51109 Köln  Sekretariat: Frau Lachenmeyer   Tel.: +49 (0)221/8907‐3775 Fax: +49 (0)221/8907‐3772 Handy: +49 (0)172/256 1992 E‐Mail: limmrothv@kliniken‐koeln.de  Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurologie, Spezielle neurologische Intensivmedizin,  Palliativmedizin  Wissenschaftliche Schwerpunkte Immunologie und Therapie der Multiplen Sklerose, Therapie des Schlaganfalls, Pathophysiologie, Genetik und Therapie von Schmerzerkrankungen   Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1984‐1990  Studium der Medizin, Medizinische Fakultät, Georg‐August‐Universität, Göttingen sowie 

Universidade de Recife und Rio de Janeiro, Brasilien 1990‐1993  Arzt im Praktikum und Assistenzarzt, Neurologische Klinik und Poliklinik,     Universitätsklinikum der Universität Essen (Prof.Dr. H.C. Diener)   1991    Promotion, Universität Göttingen 1993‐1996  Neuroscience Center, Massachusetts General Hospital,      Harvard Medical School, Boston (Prof. Michael A. Moskowitz) 1996‐1997  Rheinische Landes‐ und Hochschulklinik Essen, Abteilung für  

Allgemeine Psychiatrie (Prof. Dr. M. Gastpar) 1998    Facharztanerkennung Neurologie, Ärztekammer Nordrhein 

Fachkunde Liquordiagnostik, neurologische Labormedizin 1999    Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Essen 2002    Leitender Oberarzt, Neurologie 2002    Habilitation, Universität Essen 2006‐heute  Chefarzt, Neurologische Klinik, Klinikum Köln – Merheim 2008    Stellvertretender Ärztlicher Direktor, Klinikum Köln ‐ Merheim 2008    Apl.‐ Professur, Universität Köln 2010‐2013  Ärztlicher Direktor, Klinikum Köln ‐ Merheim  Veröffentlichungen: 20 Bücher als Herausgeber oder Mitherausgeber >250 wissenschaftliche Veröffentlichungen und Buchkapitel    

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Pressemitteilung Neurowoche 2014, 17. September 2014 Seite 1

Pressemitteilung

Update Schlaganfall: Analyse der Lyse und Schlaganfall im Schlaf

München, 17. September 2014 – Schlaganfall-Patienten erhalten in Deutschland eine Therapie auf

höchstem internationalem Niveau. Eine Lysetherapie in Stroke Units innerhalb von 90 Minuten

führt zu den besten Ergebnissen – das zeigt eine aktuelle Auswertung aus deutschen Stroke Units,

die vor Kurzem im British Medical Journal erschienen ist [1]. Je kürzer die Zeitspanne von den

ersten Schlaganfallsymptomen bis zum Behandlungsbeginn (Lyse), desto günstiger sind die

Behandlungserge nisse für den Patienten. „Trotz aller Aufklärungsar eit in den letzten Jahren und

der Öffnung des Zeitfensters bis 4,5 Stunden laut ECASS-Studie gilt immer noch: Bei einem

S hlaganfall zählt jede Minute“, so Prof. Dr. Werner Ha ke, Direktor der Neurologis hen Universitätsklinik Heidelberg heute auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

(DGN) in München. Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, stellte neue Zwischenergebnisse der WAKE UP-Studie

vor. Diese europäische Studie unter Hamburger Führung widmet sich Patienten, die im Schlaf einen

Schlaganfall erleiden – immerhin jeder fünfte Patient ist davon betroffen. Die von Gerloff

koordinierte Studie untersucht, inwieweit diese Patienten ebenfalls für eine Lyse infrage kommen

[2]. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Architektur von WAKE UP sicher ist und nun der Weg frei ist

für ein breites Patientenrecruiting.

Deutsche Stroke Units: Behandlungsstandard auf höchstem Niveau

In Stroke Units, speziellen neurologischen Stationen, werden Patienten mit Schlaganfall optimal

versorgt und erhalten eine Thrombolyse. Dabei wird dem Patienten eine Infusion mit dem Enzym

rt.PA zugeführt, das Blutgerinnsel in den Blutgefäßen des Gehirns auflöst. Infrage kommt eine Lyse

aber nur für die Patienten, die sehr früh nach den ersten Schlaganfall-Symptomen eingeliefert

werden. Zudem muss vor Therapiebeginn sichergestellt sein, dass der Schlaganfall nicht Folge einer

Hirnblutung ist. Sonst könnte eine Lysetherapie fatale Folgen haben.

Eine aktuelle Studie der baden-württembergischen AG Schlaganfall, die im British Medical Journal

veröffentlicht wurde, hat die Behandlungsergebnisse in deutschen Stroke Units von 2008 bis 2012

analysiert. „Bei insgesamt 12 Prozent der Patienten wurde eine Lysetherapie durchgeführt, im Jahr

are es sogar 4 Proze t, das ist ei e der elt eit hö hste Beha dlu gsrate “, eri htet Hacke, der die Studie geleitet hat. Jede sechste Lyse konnte innerhalb von 90 Minuten nach dem

Beginn der Symptome begonnen werden.

Die Studie bestätigte auch, dass die Behandlung so früh wie möglich beginnen muss: Die

Behandlungsergebnisse sind besser, wenn die Therapie in den ersten 90 Minuten nach

Schlaganfallbeginn erfolgt. Auch zwischen der 181. und 270. Minute ist eine Lysetherapie noch Erfolg

versprechend. Dies gilt au h für Patie te ü er 8 Jahre . „Die Ergebnisse zeigen, dass wir auch

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Pressemitteilung Neurowoche 2014, 17. September 2014 Seite 2

weiterhin Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung betreiben müssen und dass sich diese Mühe wirklich

lohnt“, betont Professor Hacke.

Schlaganfall im Schlaf: Zwischenergebnisse der europäischen WAKE UP-Studie

Etwa 25 Prozent aller S hlaga fälle treffe die Me s he i S hlaf. „Weil ei diese Patie te der Zeitpunkt des Schlaganfalls nicht genau erfragt werden kann, können sie nicht von der Thrombolyse

profitiere “, eri htet Professor Gerloff. Das kö te si h ald ä der . De ittels spezieller Kernspin-Aufnahmen prüft die WAKE UP-Studie, wie lange ein Schlaganfall zurückliegt und ob ein

Patient doch noch für eine Lyse infrage kommen kö te. „Wir u tersu he u , o dieser eue A satz irkli h zu ei er Ver esseru g der Erholu gs ha e a h S hlaga fall führt“, so Gerloff.

An der WAKE UP-Studie beteiligen sich derzeit über 40 europäische Kliniken aus sechs Ländern. Die

EU fördert das Projekt mit 11,6 Mio. Euro. Ziel ist es, insgesamt 800 Patienten einzuschließen, bislang

nehmen 175 Patienten an der Studie teil. Die erste Sicherheitsanalyse im Juli 2014 ergab keine

Risike , „das ist ereits ei gutes Zei he , die Studie ka also u erä dert fortgesetzt erde “, erklärt Gerloff.

Vorarbeiten hatten gezeigt, dass sich mittels spezieller MRT-Sequenzen mit etwa 90-prozentiger

Genauigkeit feststellen lässt, dass der Schlaganfall nicht länger als 4,5 Stunden zurückliegen kann [3].

Die spezielle MRT-Diagnostik ermöglicht es damit, auch bei einem Schlaganfall während des Schlafs

diejenigen Patienten zu identifizieren, die von einer intravenösen Thrombolyse profitieren könnten.

Anwendbar ist die Methode überall dort, wo ein Kernspintomograph für di e Akutversorgung zur

Verfügung steht, der technische Aufwand für die Bildanalyse ist gering.

„Bei einem positiven Ergebnis könnten zukünftig zahlreiche Patienten, die im Schlaf einen

Schlaganfall erleiden, mit der Thrombolyse behandelt werden. Auf Europa bezogen, dürfte dadurch

bei mehr als 10.000 Patienten eine erhebliche Behinderung durch den Schlaganfall verhindert

erde “, ist Gerloff zu ersi htli h. Fi ale Erge isse der WAKE-UP-Studie werden für 2017 erwartet

Quellen

[1]

Gumbinger C, Reuter B, Stock C, Sauer T, Wiethölter H, Bruder I, Rode S, Kern R, Ringleb P, Hennerici MG,

Hacke W; AG Schlaganfall. Time to treatment with recombinant tissue plasminogen activator and outcome of

stroke in clinical practice: retrospective analysis of hospital quality assurance data with comparison with results

from randomised clinical trials. BMJ 2014; 348 : DOI:10.1136/bmj.g3429

URL auf Medline: http://www.bmj.com/content/348/bmj.g3429

[2]

Thomalla G, Fiebach JB, Ostergaard L, Pedraza S, Thijs V, Nighoghossian N, Roy P, Muir KW, Ebinger M, Cheng B,

Galinovic I, Cho TH, Puig J, Boutitie F, Simonsen CZ, Endres M, Fiehler J, Gerloff C; WAKE-UP investigators. A

multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled trial to test efficacy and safety of magnetic

resonance imaging-based thrombolysis in wake-up stroke (WAKE-UP). Int J Stroke. 2014 Aug;9(6):829-36. DOI:

10.1111/ijs.12011. Epub 2013 Mar 12.

URL auf PubMed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23490032

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Pressemitteilung Neurowoche 2014, 17. September 2014 Seite 3

[3]

Thomalla G, Cheng B, Ebinger M, Hao Q, Tourdias T, Wu O, Kim JS, Breuer L, Singer OC, Warach S, Christensen

S, Treszl A, Forkert ND, Galinovic I, Rosenkranz M, Engelhorn T, Köhrmann M, Endres M, Kang DW, Dousset V,

Sorensen AG, Liebeskind DS, Fiebach JB, Fiehler J, Gerloff C; STIR and VISTA Imaging Investigators. DWI -FLAIR

mismatch for the identification of patients with acute ischaemic stroke within 4·5 h of symptom onset (PRE-

FLAIR): a multicentre observational study. Lancet Neurol. 2011 Nov;10(11):978-86. DOI:10.1016/S1474-

4422(11)70192-2. Epub 2011 Oct 4.

URL auf PubMed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21978972

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

Prof. Dr. med. Christian Gerloff

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Abteilung Neurologie

Martinistraße 52

20246 Hamburg

Tel. +49 (0)40 741 05 27 70

Fax +49 (0)40 741 05 67 21

E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Werner Hacke

Neurologische Klinik

Universität Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

Tel.: +49 (0)62 21 56 82 11

Fax: +49 (0)62 21 56 53 48

E-Mail: [email protected] -heidelberg.de

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München

E-Mail: [email protected]

Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22

Pressesprecher der DGN

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500

Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die

DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich an

der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der

Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org

1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond

2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel

3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold

Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Geschäftsstelle Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]

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CV Prof. Gerloff, September 2014   

Prof. Dr. med. Christian Gerloff Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie  Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf Martinistr. 52 20246 Hamburg Tel.: +49 (0)40/7410 53770 Fax: +49 (0)40/7410 56721 E‐Mail: [email protected] 

Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurologie; Schwerpunkte: Schlaganfallmedizin, Klinische Neurophysiologie, Neurorehabilitation, Bewegungsstörungen, Neurologische Intensivmedizin  Wissenschaftliche Schwerpunkte Schlaganfall, Neuroplastizität, Sensomotorik, Neurostimulationsverfahren, Neuroimaging  Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1984‐1991  Studium in Freiburg und Wien, Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1992‐1994  Erster Teil der Facharztausbildung in Tübingen 1995‐1997  Forschungsaufenthalt am NIH, Bethesda, USA  1998‐2000  Zweiter Teil der Facharztausbildung in Tübingen 2000‐2006  Oberarzt und Stellvertretender Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen seit 2006  Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf seit 2013  stellv. Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Hamburg‐Eppendorf  Weitere Funktionen und Tätigkeiten  Leiter des Kopf‐ und Neurozentrums am Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf  Sprecher des Hamburg Center of Neuroscience (HCNS), Sprecher des SFB 936 Multi‐Site Communication in 

the Brain, Koordinator des EU‐Konsortiums WAKE‐UP Stroke (FP7), Vorsitzender des Fachgremiums Schlaganfall der EQS (AG Qualitätssicherung der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft), Sprecher der Hamburger AG Schlaganfall 

Gutachter der DFG, zahlreicher nationaler und internationaler Forschungsförderprogramme und internationaler Zeitschriften 

Mitherausgeber der Zeitschriften „INFO Neurologie & Psychiatrie“ und „Aktuelle Neurologie“  Preise und Ehrungen 1991  Goedecke‐Forschungspreis 2001  Förderpreis des Kuratoriums ZNS und der Hannelore‐Kohl‐Stiftung  2004  Scientific Paper Award der European Neurological Society 1997‐2011  mehrere Preise und Auszeichnungen für Lehre (Howard‐Hughes Medical Institute, Universität 

Tübingen, Universität Hamburg)  Publikationen (Auswahl) Cheng B, Forkert ND, Zavaglia M, Hilgetag CC, Golsari A, Siemonsen S, Fiehler  J, Pedraza S, Puig  J, Cho TH, Alawneh  J,  Baron  JC,  Ostergaard  L,  Gerloff  C,  Thomalla  G  (2014)  Influence  of  Stroke  Infarct  Location  on Functional Outcome Measured by the Modified Rankin Scale. Stroke 2014 Apr 29. [Epub ahead of print]  Liuzzi G, Hörniß V, Lechner P, Hoppe J, Heise K, Zimerman M, Gerloff C, Hummel FC (2013) Development of movement‐related  intracortical  inhibition  in  acute  to  chronic  subcortical  stroke. Neurology.  2013 Dec  18. [Epub ahead of print].  

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2

Thomalla G, Fiebach JB, Ostergaard L, Pedraza S, Thijs V, Nighoghossian N, Roy P, Muir KW, Ebinger M, Cheng B, Galinovic I, Cho TH, Puig J, Boutitie F, Simonsen CZ, Endres M, Fiehler J, Gerloff C; WAKE‐UP investigators (2013)  A  multicenter,  randomized,  double‐blind,  placebo‐controlled  trial  to  test  efficacy  and  safety  of magnetic  resonance  imaging‐based  thrombolysis  in wake‐up  stroke  (WAKE‐UP).  Int  J Stroke. 2013 Mar 12. doi: 10.1111/ijs.12011. [Epub ahead of print].  Gelderblom M, Weymar A, Bernreuther C, Velden  J, Arunachalam P, Steinbach K, Orthey E, Arumugam TV, Leypoldt F, Simova O, Thom V, Friese M, Prinz I, Hölscher C, Glatzel M, Korn T, Gerloff C, Tolosa E, Magnus T (2012)  Neutralization  of  the  IL‐17  axis  diminishes  neutrophil  invasion  and  protects  from  ischemic  stroke. Blood. 2012 Sep 13. [Epub ahead of print].  Schulz  R,  Park  CH,  Boudrias  MH,  Gerloff  C,  Hummel  FC,  Ward  NS  (2012)  Assessing  the  Integrity  of Corticospinal Pathways From Primary and Secondary Cortical Motor Areas After Stroke. Stroke. 2012  Jul 3 [Epub ahead of print].  Zimerman M, Heise KF, Hoppe J, Cohen LG, Gerloff C, Hummel FC  (2012) Modulation of Training by Single‐Session Transcranial Direct Current Stimulation to the Intact Motor Cortex Enhances Motor Skill Acquisition of the Paretic Hand. Stroke. 2012 May 22 [Epub ahead of print].  Magnus T, Röther R, Simova O, Meier‐Cillien M, Repenthin J, Möller F, Gbadamosi J, Panzer U, Hagel C, Kluge S,  Eckert  B,  Stahl  RK,  Wegscheider  K,  Urban  P,  Glatzel  M,  Fiehler  J,  Gerloff  C  (2012)  The  neurological syndrome  in adults during  the 2011 northern German E. coli  serotype O104:H4 outbreak. Brain, published online April 26, 2012.  Thomalla G, Cheng B, Ebinger M, Hao Q, Tourdias T, Wu O, Kim JS, Breuer L, Singer OC, Warach S, Christensen S, Treszl A, Forkert ND, Galinovic I, Rosenkranz M, Engelhorn T, Köhrmann M, Endres M, Kang DW, Dousset V, Sorensen  AG,  Liebeskind  DS,  Fiebach  JB,  Fiehler  J,  Gerloff  C  (on  behalf  of  the  STIR  and  VISTA  Imaging Investigators) (2011) MRI identifies acute ischemic stroke patients within a time window for thrombolysis – a multicentre observational study on the predictive value of DWI‐FLAIR mismatch for the identification of acute ischemic  stroke patients  ≤4.5 h of  symptom onset  (PRE‐FLAIR).  Lancet Neurol. 2011 Oct 4  [Epub ahead of print].  Gerloff C, Hallett M (2010) Big news from small world networks after stroke. Brain 133, 952‐5.  Thomalla G, Rossbach P, Rosenkranz M, Siemonsen S, Kruetzelmann A, Fiehler  J, Gerloff C  (2009) Negative FLAIR imaging identifies acute ischemic stroke ≤ 3 hours. Ann Neurol 65, 724‐32.  Hummel  FC,  Steven  B,  Hoppe  J,  Heise  K,  Thomalla  G,  Cohen  LG,  Gerloff  C  (2009)  Deficient  intracortical inhibition (SICI) during movement preparation after chronic stroke. Neurology 72, 1766‐1772. 

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CV Prof. Hacke, September 2014   

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dipl.‐Psych. Werner Hacke   Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Ruprecht‐Karls‐Universität Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg Tel: +49 (0)6221/568210 Fax: +49 (0)6221/565348 E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de  Klinische Schwerpunkte Neurologische Intensivmedizin, Vaskuläre Neurologie  Wissenschaftliche Schwerpunkte Vaskuläre Neurologie, Schwerpunkt Akutbehandlung ischämischer Schlaganfälle   Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1968‐1972    Studium der Psychologie  1969‐1974    Studium der Medizin, RWTH Aachen 1974    Approbation als Arzt und  1975   Promotion zum Doktor der Medizin an der Rheinisch‐Westfälischen Technischen Hochschule 

Aachen 1975‐1980    Facharztausbildung in Gangelt, Aachen und Bern 1980    Facharzt für Neurologie und Psychiatrie 1983    Habilitation 1986‐1987    Visiting Professor, Scripps Clinic and Research Foundation, La Jolla/San Diego, USA  1987    Direktor der Neurologischen Univ.‐Klinik Heidelberg 1989‐1991   Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg (Klinische Medizin II)  1993‐1994   Dekan der Medizinischen Fakultät (Klinische Medizin) 1993‐1994   Dekan der Medizinischen Gesamtfakultät und Mitglied im Klinikumsvorstand der  

Universitätsklinik als Dekan (s.o.) und   1995‐1998   Stellvertretender Vorsitzender des Klinikumsvorstands 1989‐2000   Mitglied des Senats der Universität Heidelberg  2002     Mitglied des Senats der Universität Heidelberg, Stimmführer der Liste Ruperto Carola 2005‐2006  Stellvertretender Vorsitzender des Klinikumsvorstands  Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) 2001 & 2002   Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)  2004   Präsident der Europäischen Schlaganfall‐Initiative (EUSI) und des European Stroke Councils (ESC) 2010  First Vice President World Federation of Neurology (WFN)  Herausgeber mehrerer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften, u. a. Neurology, Stroke, J. Neurological Sciences, Cerebrovascular Diseases, Intensivmedizin und Der Nervenarzt  Preise und Ehrungen (Auswahl) 1998   Träger des W. Feinberg Awards for Excellence in Stroke Research der American Heart Association 2003   Ehrenprofessur der Medizinischen Akademie Georgien 2004   Karolinska Stroke Award, Stockholm‐Sweden 2006  Verleihung des Titels „Dr. h.c.“ durch die Staatsuniversität Tbilisi, Georgien 

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2008  Pette‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2008  Presidents Award der World Stroke Organisation  Publikationen (Auswahl) Hacke W, Kaste M, Fieschi C, et al. Intravenous thrombolysis with recombinant tissue‐plasminogen activator for acute hemispheric stroke – The European Cooperative Acute Stroke Study (ECASS). JAMA‐JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION   Volume: 274   Issue: 13 Pages: 1017‐1025 Published: OCT 4 1995 Cited 1.860 IF 25.541  Hacke W, Kaste M, Fieschi C, et al. Randomised double‐blind placebo‐controlled trial of thrombolytic therapy with intravenous alteplase in acute ischaemic stroke (ECASS II) LANCET   Volume: 352   Issue: 9136   Pages: 1245‐1251 Published: OCT 17 1998 Cited 1.354 IF 28.638  Hacke W, Donnan G, Fieschi C, et al. Association of outcome with early stroke treatment: pooled analysis of ATLANTIS, ECASS, and NINDS rt‐PA stroke trials LANCET Volume: 363 Issue: 9411 Pages: 768‐774 Published: MAR 6 2004 Cited 1.187 IF 28.638  Bhatt DL, Fox KAA, Hacke W, et al. Clopidogrel and aspirin versus aspirin alone for the prevention of atherothrombotic events NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE   Volume: 354   Issue: 16   Pages: 1706‐1717   Published: APR 20 2006 Cited 1.085 IF 52.589  Hacke W, M.D.,* Markku Kaste, M.D., Erich Bluhmki, Ph.D., Miroslav Brozman, M.D., Antoni Dávalos, M.D.; Donata  Guidetti,  M.D.,  Vincent  Larrue,  M.D.,  Kennedy  R  Lees,  M.D.,  Zakaria  Medeghri,  M.D.,  Thomas Machnig, M.D., Dietmar Schneider, M.D., Rüdiger von Kummer, M.D., Nils Wahlgren, M.D., and Danilo Toni, M.D.,  for  the  European  Cooperative  Acute  Stroke  Study  (ECASS)  investigators  Alteplase  Compared  with Placebo within 3 to 4.5 Hours for Acute Ischemic Stroke NEJM 359 (2008) 1317‐1329 Cited 1.860 IF 52.589 

*Awarded Medical Paper of the Year, Editors Choice, The Editors of The LANCET   

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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), 17. September 2014 Seite 1

Pressemitteilung

Keine voreilige Intervention bei arteriovenösen Fehlbildungen 17. September 2014 – Arteriovenöse Fehlbildungen des Gehirns bergen ein hohes Risiko für

Hirnblutungen. Obwohl sie dank Fortschritten in der Bildgebung immer häufiger diagnostiziert

werden können, sind präventive Eingriffe in einigen Fällen riskant und könnten einen Schlaganfall

auslösen, so das Ergebnis eines internationalen Teams von Neurologen, Neurochirurgen und

Neuroradiologen. „Im Rahmen der ARUBA-Studie ergeben sich Hinweise, dass bei einigen nicht

ruptierten Angiomen ein konservatives Management mit sorgfältiger Beobachtung des Patienten

einer interventionellen Therapie überlegen sein könnte“, sagte Professor Dr. Ulrich Sure von der

Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Essen heute anlässlich der Neurowoche 2014.

Insbesondere sei von Eingriffen abzuraten, bei denen die Fehlbildung nur teilweise verschlossen

wird. Um die Kriterien für die jeweils richtige Behandlungsstrategie zu definieren, empfiehlt Sure

dringend eine prospektive Studie und einen deutlich längeren Beobachtungszeitraum.

Etwa 15 Prozent der Gefäßfehlbildungen des Gehirns werden als arteriovenös klassifiziert. Das

Blutungsrisiko dieser arteriovenösen Malformationen (AVM), die vor allem bei Erwachsenen ab

dem 40. Lebensjahr auftreten, liegt zwischen einem und vier Prozent pro Jahr. Durch Fortschritte in

der Bildgebung wird ein immer größerer Anteil der AVM entdeckt, noch bevor eine potenziell

lebensbedrohliche Blutung auftritt. Nutzen und Risiko einer vorbeugenden interventionellen

Behandlung der AVM wurden in der multizentrischen ARUBA-Studie (A Randomised trial of

Unruptured Brain Arteriovenous malformations AVM) untersucht. Insgesamt 39 Kliniken in neun

Ländern waren beteiligt, darunter auch die Berliner Charité sowie die Universitätsklinika Dresden

und Frankfurt.

Widersprüchliche Datenlage

„Die optimale Behandlungsstrategie bei intakten AVM wird kontrovers diskutiert, die Daten zum

la gfristige Out o e si d teil eise idersprü hli h“, erläutert Sure. I der ereits i Jahr 2007 begonnenen ARUBA-Studie hat man deshalb die Probanden randomisiert, sodass sie entweder rein

medikamentös behandelt wurden oder nach Maßgabe der behandelnden Ärzte zusätzlich eine von

mehreren möglichen interventionellen Therapien erhielten. In Frage kamen dafür sowohl

mikrochirurgische Eingriffe, eine Embolisierung, eine stereotaktische Bestrahlung oder eine

Kombination dieser Techniken.

Zwischen den beiden Gruppen verglich man dann den Zeitraum bis zum Tod oder einem

Schlaganfall (primärer Endpunkt) sowie die Sterblichkeit und Häufigkeit von Behinderungen nach

fünf Jahren, definiert als einen Wert größer gleich 2 auf der modifizierten Rankin-Skala (sekundärer

Endpunkt). Die Rakin-Skala ist eine standardisierte Maßzahl, die das Ausmaß der Behinderung nach

einem Schlaganfall beschreibt.

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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), 17. September 2014 Seite 2

„S ho ei der z eite Z is he aus ertu g it de Date der ersten 223 Patienten fanden sich

nach 33 Monaten klare Vorteile für die rein medikamentöse Therapie“, eri htete Sure. Eine

Fortsetzung der Studie wie geplant erschien den Verfassern nicht mehr vertretbar und es wurden

keine weiteren Patienten mehr rekrutiert.

Unter den Patienten, die rein medikamentös behandelt wurden, also keine interventionelle

Therapie erhielten, hatten 10,1 Prozent einen Schlaganfall erlitten oder waren gestorben. In der

zweiten Gruppe waren es dagegen 30,7 Prozent. Beim überwiegenden Teil der Ereignisse handelte

es sich dabei um Schlaganfälle, Todesfälle gab es in der ersten Gruppe zweimal (1,8 Prozent), in der

zweiten Gruppe dreimal (2,6 Prozent).

Auch beim sekundären Endpunkt hatten jene Patienten, die lediglich medizinisch betreut wurden,

einen deutlichen Vorteil. Todesfälle oder neurologische Behinderungen waren hier nach 30

Monaten bei 8 von 53 Patienten (15,1 Prozent) zu verzeichnen, unter den Patienten, die man einer

Interventionstherapie zugelost hatte, waren es 24 von 52 (46,2 Prozent).

Mehr Schaden als Nutzen durch Teilbehandlung

Bei ARUBA handelt es sich um die erste randomisierte klinische Studie, die sich der Frage

angenommen hat, wie man am besten mit den noch nicht ruptierten AVM erfährt. „Zu i dest über den Zeitraum von drei Jahren hinweg belegen die Daten scheinbar eine Überlegenheit der

ei fa he edizi is he Betreuu g“, fasst Professor Sure das Ergebnis zusammen. Allerdings ist

das Studienprotokoll nachdrücklich zu kritisieren. Über 87 Prozent der gemeldeten Patienten

wurden nicht in die Studie eingeschlossen. Eine Intervention jedweder Art, auch ohne einen

kompletten Verschluss der Fehlbildung, wurde als Behandlung bewertet. Obwohl die Daten in der

Studie leider nicht exakt genannt werden, sind die Malformationen bei über 80 Prozent der

behandelten 116 Patie te ur „a eha delt“, aber leider nicht komplett verschlossen worden.

Somit blieb bei diesen Patienten das Risiko einer Blutung oder eines Schlaganfalls zumindest

genauso hoch wie vor dieser „Teil eha dlu g“.

Sure fasst die Daten der ARUBA Studie daher so zusammen: „Bei einer nicht gebluteten AVM ist ein

abwartendes Verhalten (konservative Therapie) dem partiellen Verschluss der Fehlbildungen bei

einem 3-Jahres-Follow-up wahrscheinlich überlegen. Für den Fall, dass die interventionelle

Behandlung einer nicht gebluteten AVM mit vertretbarem Risiko zu rechtfertigen ist, sollte der

möglichst kurzfristige komplette Verschluss der Fehlbildung angestrebt werden. Andernfalls sollte

keine Therapie erfolgen.

Ein Studienprotokoll für eine neue prospektive Studie, die diese Einschlusskriterien klar definiert,

sei extrem sinnvoll. Sure stellt eiter klar, dass aus sei er Si ht „ei Beo a htu gszeitrau o ur drei Jahren für eine Studie über eine sehr benigne Erkrankung des eher jüngeren Menschen nicht

sinnvoll erscheint.“

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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), 17. September 2014 Seite 3

Wenn es klare Hinweise auf eine stattgehabte Blutung einer AVM gäbe, so Sure weiter, seien die

bewährten Interventionstechniken der Neuroradiologie, Strahlentherapie und der Neurochirurgie

in den meisten Fällen ohnehin nach wie vor ohne Einschränkung indiziert.

Quellen Mohr J.P. et al: Medical management with or without interventional therapy for unruptured brain

arteriovenous malformations (ARUBA): a multicenter, non-blinded, randomised trial. Lancet. 2014

Feb 15;383(9917):614–21

Knopman J, Stieg PE. Management of unruptured brain arteriovenous malformations. Lancet. 2014 Feb 15;383(9917):581–3

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen Professor Dr. Ulrich Sure

Direktor der Klinik für Neurochirurgie

Universitätsklinikum Essen

Hufelandstraße 55

45147 Essen

Tel.: +49 (0)201 723 12 30

E-Mail: [email protected]

Pressestelle der Neurowoche

c/o albertZWEI media GmbH

Englmannstr. 2, 81673 München

E-Mail: [email protected]

Tel: +49 (0) 89 46 14 86 22

Über die Neurowoche

Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,

findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto „Köpfe – Impulse – Potenziale“

tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und

gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN). Beteiligt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN), die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie

(DGNR) sowie die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).

www.neurowoche2014.org

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CV Prof. Sure, September 2014   

Prof. Dr. med. Ulrich Sure  Direktor der Klinik für Neurochirurgie Universitätsklinikum Essen Hufelandstr. 55 45147 Essen Tel.: +49 (0)201/7231230 E‐Mail: neurochirurgie@uk‐essen.de    Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurochirurgie und Intensivmedizin, Neurovaskuläre Neurochirurgie, Hirntumorchirurgie (inkl. Schädelbasis), Epilepsiechirurgie, Wirbelsäulen‐ und Rückenmarkschirurgie, minimal invasive Operationsmethoden 

Wissenschaftliche Schwerpunkte Intraoperative Bildgebung, Molekulare Grundlagen neurovaskulärer Erkrankungen, Molekulare Grundlagen, neuroonkologischer Erkrankungen, Neurochirurgische Relevanz der Ultrahochfeldkernspintomographie, Neuropsychologie in der Neurochirurgie   Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1986‐1993  Studium, Freie Universität Berlin und Albert‐Ludwigs‐Universität Freiburg i. Br. 1993  Postdoktorand des Instituts für Neuropathologie der Universität Zürich, Prof. Paul Keilhues, 

Prof. Adriano Aguzzi 1994  Assistenzarzt der Neurochirurgischen Klinik RWTH Aachen, Prof. Joachim M. Gilsbach 1997  Assistenzarzt der Neurochirurgischen Klinik der Philipps Universität Marburg. Prof. Helmut 

Bertalanffy 1999  Facharzt für Neurochirurgie 1999  Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik der Philipps Universität Marburg 2002  Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor 2006  APL‐Professur an der Philipps Universität Marburg 2007  kommissarischer Direktor der Neurochirurgischen Klinik der Philipps Universität Marburg 2008  Rufannahme Universitätsklinikum Essen 2008  Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Essen  Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl)  Mitglied im Advisory Board  Neurosurgical Review  Central European Neurosurgery  Surgical Neurology International  Neurochirurgie Scan   Ehrenämter  Mitglied Zertifizierungskommission für „vaskuläre Neurochirurgie“ der Deutschen Gesellschaft für 

Neurochirurgie  Sprecher Referat „Spezialgebiete“ der Neurochirurgischen Akademie für Aus‐, Fort‐ und Weiterbildung 

(NCAFW)  Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer‐Instituts MEVIS in Bremen  Publikationen (Auswahl) Über 160 Originalpublikationen in Medline 

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Pressemitteilung DGNC, 17. September 2014, Seite 1

Pressemitteilung

Neuroonkologie: mit neuen Methoden gegen Glioblastome

17. September 2014 – Jedes Jahr wird bei 7000 Menschen in Deutschland ein bösartiger

primärer Hirntumor diagnostiziert, Tendenz steigend. Diese Glioblastome sind äußerst

aggressiv. Trotz intensiver Strahlen- und Chemotherapie sowie operativer

Tumorentfernung sterben die meisten Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre nach der

Diagnose. Die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) stellt auf der Neurowoche

in München aktuelle Ergebnisse aus der Glioblastom-Forschung vor und berichtet über

zwei neue Therapieansätze, die jetzt in öffentlich geförderten Studien untersucht werden

sollen. In der einen Studie werden Tumoren minimalinvasiv mittels Laserlicht nach

Vorbehandlung mit einem speziellen Farbstoff zerstört. Der Farbstoff sammelt sich im

Tumorgewebe an und macht es besonders empfindlich gegenüber Laserlicht. Bei einem

anderen Ansatz wird getestet, wie erfolgreich eine Impfung gegen Hirntumoren nach deren

operativer E tfer u g ist. „Es existiere zahlrei he eue Beha dlu gsa sätze, die i e se Hoffnungen für die Patiente erge “, sagt Professor Walter Stu er, Vizepräside t der DGNC und Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Münster.

Das Glioblastom ist die Krebserkrankung, die den Menschen die meisten Lebensjahre raubt.

Meistens treten diese hochaggressiven Tumoren in der sechsten Dekade auf und ihre

Häufigkeit scheint langsam aber stetig zuzunehmen. Eine endgültige Heilung ist im Moment

noch nicht möglich. Doch das Glioblastom ist Thema intensiver Forschung und so sind in

letzter Zeit zahlreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse bekannt geworden, die die

Behandlung der Patienten verbessern und ihre Lebenserwartung steigern sollen.

Ein Enzym hilft den Tumorzellen bei Ausbreitung und Vermehrung

Vor kurzem haben Wissenschaftler um PD Dr. Martin Proescholdt vom Universitätsklinikum

Rege s urg herausgefu de , dass das s ho la ge eka te Stoff e hsele zy α -

Carboanhydrase-IX (CA-IX) in Glioblastomzellen überexprimiert ist. Normalerweise reguliert

das membrangebundene Enzym den pH-Wert innerhalb der Zelle, indem es Kohlendioxid in

Kohlensäure umwandelt. Bei Glioblastomzellen scheint es jedoch noch weitere wichtige

Aufgaben zu haben und spielt möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung und

Vermehrung der Tumorzellen. Tumorzellen ohne CA-IX sprachen wesentlich besser auf

Strahlen- und Chemotherapie an. Die Inhibition von CA-IX könnte daher ein gutes Angriffsziel

für die Behandlung von Glioblastom-Patienten sein.

Nicht alle Tumorzellen sprechen auf die gleiche Therapie an

Da die sich rasant vermehrenden Tumorzellen einen immensen Bedarf an Sauerstoff und

Nährstoffen haben, bilden sie rasch viele neue Blutgefäße aus. Die Behinderung der

Blutgefäßbildung durch Medikamente, die einen Rezeptor auf der Zelloberfläche blockieren,

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Pressemitteilung DGNC, 17. September 2014, Seite 2

ist bereits Teil der Behandlung, schlägt aber nur bei einigen Patienten gut an. Dr. Peter

Baumgarten von der Uniklinik Frankfurt hat herausgefunden, dass der Rezeptor nicht in allen

Krebsgeweben gleich häufig vorkommt und deshalb nicht alle Patienten von dieser Therapie

profitieren.

Sicherere und wirksamere neurochirurgische Operationen dank nTMS

Besonders kompliziert ist die vollständige operative Entfernung der Hirntumore n. Dabei

sollte möglichst kein gesundes Nervengewebe beschädigt werden, da es sonst zu

schwerwiegenden Ausfällen kommen kann. Besonders im Bereich der Rindenareale im

Gehirn, die für Sprache und Bewegung verantwortlich sind, müssen die Neurochirurgen sehr

exakt arbeiten, damit die Patienten keine Lähmungen oder Behinderungen davontragen. Mit

Hilfe von navigierter Transkranieller Magnetstimulation (nTMS) können bereits vor der

Operation durch die intakte Schädeldecke hindurch wichtige Gehirnfunktionen lokalisiert

werden. Das erleichtert den Chirurgen die Arbeit und steigert die progressionsfreie

Überlebensrate der Patienten.

Zwei neue Studien mit hohen Drittmittelfördergeldern

„Die ösartige Hir tu ore erhalte i der Fors hu gsförderu g zu eh e d ei e hohe Stellenwert und wir konnten Fördergelder in sechs- beziehungsweise siebenstelliger Höhe für

z ei eue Studie ei er e “, freut si h Stu er. I de o ih sel st geleitete Projekt wird untersucht, ob Glioblastome mithilfe von Farbstoffen und Laserlicht effektiv zerstört

werden können. Professor Michael Christoph Sabel, Leiter der Neurochirurgischen Klinik der

Uniklinik Düsseldorf, wird testen, wie erfolgreich eine Impfung gegen Hirntumoren nach

deren operativer Entfernung mittels dendritischer Zellen ist.

Psychoonkologen helfen Patienten und Angehörigen

Doch nicht nur die Neurochirurgen sind bei der Behandlung von Glioblastomen gefragt. Die

Ängste und Belastungen von Hirntumorpatienten und ihren Angehörigen werden von

Psychoonkologen zunehmend aufgeschlüsselt und fließen in das therapeutische

Gesa tko zept ei . „We ir die Ü erle e srate der Patie te steiger olle , üsse wir fachübergreifend zusammenarbeiten und Strukturen zum Vorteil der Patienten

auf aue “, eto t Stu er.

Medienkontakt

Prof. Dr. med. Walter Stummer

Vizepräsident der DGNC

Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A 1

48149 Münster

Tel.: +49 (0)251 834 74 72; Fax: +49 (0)251 834 56 46

E-Mail: [email protected]

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Pressemitteilung DGNC, 17. September 2014, Seite 3

Pressestelle der Neurowoche

E-Mail: [email protected]; Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22

Pressezentrum Neurowoche vom 15. September bis 19. September: +49 (0)89 94 97 95 00

Pressesprecher der DGN Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Über die Neurowoche

Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,

findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto „Köpfe – Impulse – Potenziale“

tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und

gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche

Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).

www.neurowoche2014.org

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CV Prof. Stummer, September 2014   

Prof. Dr. med. Stummer   Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Münster Vizepräsident der DGNC  Albert‐Schweitzer‐Campus 1, Gebäude A 1 48149 Münster  Tel.: +49 (0)251 834 74 72  Fax: +49 (0)251 834 56 46 E‐Mail: [email protected]    Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurochirurgie 

Wissenschaftliche Schwerpunkte Hirntumore   Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1984‐1991  Studium der Humanmedizin, LMU München  1991  Approbation als Arzt und Promotion zum Doktor der Medizin an der Universität München 1992‐1993      Post‐Doctoral Fellowship, Crosby Neurosurgical Laboratories, University of Michigan Medical 

School 1993‐2003     Ärztliche Tätigkeit an der Universität München 2000  Facharztprüfung Neurochirurgie, Ernennung zum Oberarzt 2001  Habilitation für das Fach Neurochirurgie 2003  Berufung zum Stellv. Direktor der Neurochirurgischen Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf seit 2009  Direktor der Neurochirurgischen Klinik, Universitätsklinikum Münster  Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl)  Mitglied DGNC seit 2000, NCAFW seit 2003, BDNC und DGCH seit 2015  Sprecher,  Sektion Neuroonkologie, DGNC,2003‐2009  Stellv. Sprecher Neuroonkologische Arbeitsgemeinschaft (NOA) der DKG 2009‐2011   Sprecher der NOA 2011‐2014  Mitglied der EORTC Tumor Group seit 2011  Speaker Neuro‐Oncological Working Committee of the German Cancer Society since 2011  Berufung in der Deutsche Akademie für Neurochirurgie (DANC) 2011  Wahl zum Vize‐Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie 2014  Mitglied der Editorial Boards von von Photodiagnosis and Photodynamic Therapy, Neurochirurgie Scan, 

Neurooncology  Preise und Ehrungen (Auswahl) 

1999  American Association of Neurosurgery/Congress of Neurological Surgeons Joint Tumor          Section's Young Clinical Investigators Award,  

1999   Grosshadener Forschungspreis: Erster Platz   2002  Tönnis‐Stipendium der DGNC  2005  American Association of Neurosurgery/Congress of Neurological Surgeons Joint Tumor  

Section's Journal of Neuro‐Oncology Award  2005  World Federation of Neurosurgery Young Neurosurgeon’s Award  2005  Ehrenprofessur, Harbin Medical University, China  2006   Sybille Assmus Stipendium  2006   Ernnenung zum korrespondieredem Mitglied Sociedad de Neurocirugía de Levante, Spanien 

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2007  Focus Liste Hirntumorchirurgie  2008   Visiting Professor, Dartmouth Medical School, Dartmouth, MA, USA  2010   Michael Gruson Memorial Lecturer in Neurooncology, Weill Cornell Medical College  

New York  2011  Snellman Lecturer der Finniscehn Gesellschaft für Neurosurgery  Publikationen (Auswahl) Stummer W, Tonn  JC, Goetz C, Ullrich W, Stepp H, Bink A, Pietsch T, Pichlmeier. U. 5‐Aminolevulinic acid‐derived  tumor  fluorescence:  the  diagnostic  accuracy  of  visible  fluorescence  qualities  as  corroborated  by spectrometry and histology and postoperative imaging. Neurosurgery. 2014 Mar;74(3):310‐9; discussion 319‐20. doi: 10.1227/NEU.0000000000000267. PubMed PMID: 24335821. 

Holling  M,  Brokinkel  B,  Ewelt  C,  Fischer  BR,  Stummer  W.  Dynamic  ICG  fluorescence  provides  better intraoperative understanding of arteriovenous fistulae. Neurosurgery. 2013 Sep;73(1 Suppl Operative):ons93‐8; discussion ons99. doi: 10.1227/NEU.0b013e31828772a4. PubMed PMID: 23340337. 

Stummer W, Meinel T, Ewelt C, Martus P, Jakobs O, Felsberg J, Reifenberger G.  Prospective cohort study of radiotherapy with concomitant and adjuvant temozolomide chemotherapy for glioblastoma patients with no or minimal residual enhancing tumor load after surgery. J Neurooncol. 2012 May;108(1):89‐97. doi: 

10.1007/s11060‐012‐0798‐3.  Epub  2012  Feb  4.  PubMed  PMID:  22307805;  PubMed  Central  PMCID: PMC3337400. 

Kamp  MA,  Slotty  P,  Turowski  B,  Etminan  N,  Steiger  HJ,  Hänggi  D,  Stummer  W.  Microscope‐integrated quantitative  analysis  of  intraoperative  indocyanine  green  fluorescence  angiography  for  blood  flow assessment: first experience in 30 patients. Neurosurgery. 2012 Mar;70(1 Suppl Operative):65‐73; discussion 73‐4. doi: 10.1227/NEU.0b013e31822f7d7c. PubMed PMID: 21811190. 

Etminan N, Peters C, Ficnar J, Anlasik S, Bünemann E, Slotty PJ, Hänggi D, Steiger HJ, Sorg RV, Stummer W. Modulation of migratory activity and invasiveness of human glioma spheroids following 5‐aminolevulinic acid‐based photodynamic treatment. Laboratory investigation. J Neurosurg. 2011 Aug;115(2):281‐8. doi: 

10.3171/2011.3.JNS10434. Epub 2011 Apr 22. PubMed PMID: 21513432. 

Stummer W, Nestler U, Stockhammer F, Krex D, Kern BC, Mehdorn HM, Vince GH, Pichlmeier U. Favorable outcome  in  the elderly  cohort  treated by  concomitant  temozolomide  radiochemotherapy  in a multicentric phase II safety study of 5‐ALA. J Neurooncol. 2011 Jun;103(2):361‐70. doi: 10.1007/s11060‐010‐0400‐9. Epub 2010 Oct 5. PubMed PMID: 20922459. 

Stummer W, Tonn  JC, Mehdorn HM, Nestler U, Franz K, Goetz C, Bink A, Pichlmeier U; ALA‐Glioma Study Group.  Counterbalancing  risks  and  gains  from  extended  resections  in  malignant  glioma  surgery:  a supplemental analysis from the randomized 5‐aminolevulinic acid glioma resection study. Clinical article. J 

Neurosurg.  2011  Mar;114(3):613‐23.  doi:  10.3171/2010.3.JNS097.  Epub  2010  Apr  16.    PubMed  PMID: 20397896. 

Stummer W, van den Bent MJ, Westphal M. Cytoreductive surgery of glioblastoma  as the key to successful adjuvant therapies: new arguments in an old discussion.  Acta Neurochir (Wien). 2011 Jun;153(6):1211‐8. doi: 10.1007/s00701‐011‐1001‐x. Epub 2011 Apr 9. PubMed PMID: 21479583. 

Stummer W, Reulen HJ, Meinel T, Pichlmeier U,  Schumacher W, Tonn  JC, Rohde V,   Oppel F, Turowski B, Woiciechowsky  C,  Franz  K,  Pietsch  T;  ALA‐Glioma  Study  Group.  Extent  of  resection  and  survival  in glioblastoma multiforme:  identification of  and  adjustment  for bias. Neurosurgery.  2008 Mar;62(3):564‐76; discussion 564‐76. doi: 10.1227/01.neu.0000317304.31579.17. PubMed PMID: 18425006. 

Stummer  W,  Pichlmeier  U,  Meinel  T,  Wiestler  OD,  Zanella  F,  Reulen  HJ;  ALA‐Glioma  Study  Group. Fluorescence‐guided  surgery  with  5‐aminolevulinic  acid  for  resection  of  malignant  glioma:  a  randomised controlled multicentre phase III  trial. Lancet Oncol. 2006 May;7(5):392‐401. PubMed PMID: 16648043 

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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, 17. September 2014 Seite 1

Pressemitteilung der DGNC

Bandscheiben-Operation: Gute Beratung – gute Entscheidung

17. September 2014 – 90 Prozent der Patienten mit einem Bandscheibenvorfall im

Lendenwirbelbereich haben die Wahl, ob sie eine Operation wünschen oder mit der

konservativen Therapie verfahren wollen – und sind bei dieser Entscheidung zunehmend

verunsichert. „Diese Patienten haben ein Recht darauf, von einem gut informierten Arzt

ausführlich über die Behandlungsoptionen beraten zu werden und dann selbst frei zu

entscheiden“, sagt Professor Dr. med. Bernhard Meyer, Direktor der Neurochirurgischen Klinik

der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar, auf der Neurowoche, die vom

15. bis 19. September 2014 in München stattfindet. Denn Studien zeigen, dass langfristig beide

Methoden gleich gute Ergebnisse liefern und nur eine geringe Rate ernsthafter Komplikationen

aufweisen. Allerdings sind die operierten Patienten wesentlich schneller wieder gesund. So wird

die Frage: „Operation – ja oder nein?“ in vielen Fällen zu einer gemeinsamen Entscheidung von

Arzt und Patient.

Allein zwischen 2006 und 2011 ist die Anzahl der lumbalen Bandscheiben-Operationen um 25

Prozent gestiegen. Notwendigkeit und Nutzen dieser Operationen werden immer wieder infrage

gestellt, die Patienten sind inzwischen zunehmend verunsichert, ob sie eine Operation in Erwägung

ziehen oder auf konservative Therapie mit Schmerzlinderung, Wärmebehandlung und

Physiotherapie setzen sollen.

Nur in seltenen Fällen ist eine sofortige Operation unvermeidbar

Treten Lähmungserscheinungen auf oder kann der Patient Blase oder Darm nicht mehr

kontrollieren, dann ist eine sofortige Operation angebracht. Sofern keine neurologischen Ausfälle

vorliegen, sind jedoch konservative Therapien die Methode der ersten Wahl, eine Operation ist

aber möglich und mitunter sinnvoll. „Die Entscheidung muss für und mit jedem einzelnen Patienten

abgewogen werden“, erklärt Meyer. Dabei komme es auch auf den Willen und die Lebenssituation

des einzelnen Patienten an.

Konservative Behandlung oder Operation – beide sind langfristig gleich gut

Zwei Studien haben klare Fakten zu möglichen Risiken und Langzeitfolgen geschaffen und sollten

bei der Beratung von Patienten maßgebend sein. Bei der SCIATICA-Studie von 2007 verglichen

Wissenschaftler zwei Gruppen von Patienten mit schwerem Bandscheibenvorfall der

Lendenwirbelsäule: Eine Gruppe wurde konservativ behandelt, die andere frühzeitig operiert. Nach

einem Jahr ging es 95 Prozent der Patienten aus beiden Gruppen vergleichbar gut. Allerdings hatten

sich die Operierten schneller erholt und waren früher schmerzfrei. Die Arbeit bestätigte die SPORT-

Studie, die ein Jahr zuvor erschienen war.

Das Risiko für ernsthafte Schäden ist gering

Die Häufigkeit von geringfügigen Komplikationen wurde bei diesen repräsentativen Studien mit

zwei bis vier Prozent angegeben. „Bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen kommt es weder

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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, 17. September 2014 Seite 2

durch langfristige konservative Therapien vermehrt zu irreversiblen Nervenschäden, noch ist die

operative Behandlung überdurchschnittlich riskant“, so der Experte der Deutschen Gesellschaft für

Neurochirurgie (DGNC).

Sachlich diskutieren – informiert entscheiden

„Die Debatte zur Notwendigkeit von Bandscheiben-Operationen wird oft mit großer Leidenschaft

geführt, allerdings nicht immer mit dem erforderlichen Maß an Sachverstand“, kritisiert er. Im

Rahmen der Neurowoche vom 15. bis 19. September 2014 soll das Thema nüchtern und kompetent

diskutiert werden. Denn jedes Jahr erleiden fünf von 1000 Menschen in den Industriestaaten einen

Bandscheibenvorfall, von denen sich viele eine informierte Beratung wünschen. „Der Arzt muss die

Fakten kennen und den Entscheidungsprozess abwägend begleiten“, so Meyer.

Der Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall ist meist eine Folge von Überlastung beziehungsweise altersbedingten

Abbauprozessen der Bandscheiben. Diese liegen als eine Art „Stoßdämpfer“ zwischen den Wirbeln.

Verlieren sie an Elastizität, kann sich ihr innerer Kern nach außen wölben und auf den Wirbelkanal

oder auf Nervenwurzeln drücken. Dies kann starke Schmerzen oder Lähmungen verursachen. Am

häufigsten kommt ein Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule vor, er kann aber auch an

jedem anderen Wirbel auftreten.

Veranstaltungshinweis Sektionstagung der deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC): Neurovaskuläre Chirurgie, Mittwoch, 17. September 2014, 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 17:30 Uhr, Saal 3, Internationales Congress Center München (ICM), Am Messesee 6, 81829 München

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

Prof. Dr. med. Bernhard Meyer Direktor, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar Ismaninger Str. 22, 81675 München E-Mail: [email protected] Tel: +49 (0) 89 41 40 21 51

Pressestelle der Neurowoche E-Mail: [email protected]; Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22 Pressezentrum Neurowoche vom 15. September bis 19. September: +49 (0)89 94 97 95 00 Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin, findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto „Köpfe – Impulse – Potenziale“ tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Beteiligt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC). www.neurowoche2014.org

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CV Prof. Meyer, September 2014   

Univ.‐Prof. Dr. med. Bernhard Meyer  Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Technische Universität München  Klinikum rechts der Isar Ismaningerstr. 22 81675 München Deutschland Tel.:  +49 (0)89/4140‐2151 Fax:  +49 (0)89/4140‐4889 E‐Mail: [email protected]

 Klinische Schwerpunkte Wirbelsäulenchirurgie, Neuroonkologie, Vaskuläre Neurochirurgie  Wissenschaftliche Schwerpunkte Funktionelles Mapping/Monitoring, zerebrovaskuläre Pathophysiologie   Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1982‐1983  Medizinstudium, Universität Padova, Italien 1983‐1989  Medizinstudium, Universität Erlangen, Deutschland 1988‐1989   Studienjahr an der Northwestern University, Chicago, Illinois und State University (SUNY), 

Brooklyn, NY 1989  Staatsexamen an der Universität Erlangen, Deutschland 1989   Doktor der Medizin (Doktorarbeit im Fachbereich Humangenetik, Universität Erlangen, 

Deutschland)   1989‐1990   Arzt im Praktikum: Klinik für Neurochirurgie, Universität Tübingen, Deutschland (Prof. Dr. E. H. 

Grote) 1991‐1993   Facharztausbildung: Klinik für Neurochirurgie, Städtisches Krankenhaus Duisburg, Deutschland 

(Prof. Dr. W. E. Hassler) 1991   Gastmediziner Neurochirurgisch Klinik , Universität Zürich, Schweiz (Prof. Dr. M. G. Yasargil) 1992   Gastmediziner, Barrow Neurological Institute (BNI), Phoenix, Arizona (Prof. R.  Spetzler) 1993‐1995   Facharztausbildung: Klinik für Neurochirurgie, Universität Bonn, Deutschland (Prof. Dr.  J. 

Schramm) 1995   Zulassung als Neurochirurg durch die Landesärztekammer Nordrhein‐Westfalen, Düsseldorf 

Deutschland 1995   Oberarzt, Neurochirurgische Klinik , Universität Bonn (Prof. Dr.  J. Schramm) 1999   Habilitation und Venia legendi im Fach Neurochirurgie, Universität Bonn 2002   C3 Professur  für Neurochirurgie Universität Bonn 2006   W3‐Professor für Neurochirurgie und Lehrstuhlinhaber, Technische Universität, München  Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) 

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC): Mitglied der Akademie für Weiterbildung NCAFW, Mitglied der Zertifizierungskommission „Spinale Neurochirurgie 

Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG): Vorsitzender der Zertifizierungskommission  Deutsche Gesellschaft für Schädelbasischirurgie e.V. (DGBS)  European Association of Neurosurgeons (EANS): Vorsitzender der Sektion Wirbelsäule  American Congress of Neurological Surgeons (CNS)  Neuroonkologische Arbeitsgemeinschaft der Deutsche Krebsgesellschaft (NOA/DKG)  Deutsche Akademie für Neurochirurgie (DANC/GANS): Präsident elect  Gesellschaft für Orthopädisch‐Traumatologische Sportmedizin (GOTS) 

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International Group for the Advancement of Spinal Science (IGASS): Vizepräsident  Spine Society of Europe/Eurospine (SSE): Mitglied des Educational Committee  AO Spine: Chairman Education {Neuro} AO Spine Deutschland und AO Spine Europe) 

 Publikationen (Auswahl) Krieg  SM,  Sabih  J,  Bulubasova  L,  Obermueller  T,  Negwer  C,  Janssen  I,  Shiban  E,  Meyer  B,  Ringel  F: Preoperative  motor  mapping  by  navigated  transcranial  magnetic  brain  stimulation  improves  outcome  for motor eloquent lesions. Neuro‐Oncology 2014 Feb. doi:10.1093/neuonc/nou007 IF 6.180  Ringel F, Stüer C, Preuss A, Reinke A, Stoffel M, Meyer B: Accuracy of robot‐assisted placement of lumbar and sacral pedicle  screws: a prospective  randomized comparison  to conventional  freehand  screw  implantation. Spine (Phila Pa 1976) 2012 April 15;37(8):E496‐501 IF: 2.510  Dodel R, Winter Y, Ringel F, Spottke A, Gharevi N, Müller  I, Klockgether T,Schramm  J, Urbach H, Meyer B: Cost‐of‐Illness  in Subarachnoid Hemorrhage: German Longitudinal Study. Stroke. 2010 Dec;41(12):2918‐23. doi: 10.1161/STROKEAHA.110.586826. Epub 2010 Nov 11. IF 5.756  

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Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 1

Pressemitteilung

Journalistenpreis Neurologie: zweimal Multiple Sklerose –

zweimal aus einem anderen Blickwinkel

10. September 2014 – Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie geht im Jahr 2014 an drei

Preisträgerinnen: I der Kategorie „Elektro is he Medie “ wird Anna-Lena Dohrmann aus Leipzig

für ihr Radio-Feature „E de der Läh u g? Auf ru hsti u g ei Multipler Sklerose“

ausgezeichnet, das im Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde und neue Forschungsansätze zur

Behandlung der MS aufzeigt. In der Kategorie „Wort“ teilen sich Nadine Ahr aus Berlin und

Christiane Hawranek aus München den Preis für ihr investigatives Dossier über klinische Studien,

die zunehmend ins Ausland verlagert werden und dort unter teils fragwürdigen Bedingungen

ablaufen. Als Beispiel dient ein MS-Medikament. Der daraus entstandene Artikel „Ei e Ü erdosis Risiko“ ers hie i der ZEIT. Die Jury aus Neurologen und Journalisten wählte aus mehr als 50

anspruchsvollen Beiträgen die Sieger aus. Die Preisverleihung findet am 16. September während

der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

im Rahmen der Neurowoche 2014 statt.

Spannend, hintergründig, präzise: Fortschritte in der Therapie der Multiplen Sklerose

Die größte Anzahl therapeutischer Innovationen in der Neurologie fanden in

jüngster Zeit im Bereich der Multiplen Sklerose statt. Die Entwicklungen in der

Behandlung der vergangenen Jahre sind so bedeutend, dass Anna-Lena

Dohrmann diesem Thema ein fast halbstündiges Radio-Feature widmet. „Ende

der Lähmung? Aufbruchstimmung bei Multipler Sklerose“ wurde im

Deutschlandfunk ausgestrahlt und jetzt mit dem Deutschen Journalistenpreis

Neurologie i der Kategorie „Elektro is he Medie “ prä iert. Die Sendung

zeichnet sich besonders durch einen faszinierenden, aber nicht unkritischen Blick auf diese

neuroimmunologische Erkrankung aus. Patienten, Ärzte und Wissenschaftler kommen zu Wort. Es

bleibt 26 Minuten lang spannend. Die Jury wertet dieses Hörfunk-Feature als herausragend, weil es

ein Vorbild für andere journalistische Arbeiten darstellt und zeigt, wie ein hochkomplexes Thema

dramaturgisch unterhaltend – aber nicht trivial – für ein Laienpublikum aufgearbeitet werden kann.

„Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich viel Zeit genommen haben, mir das Rätsel Multiple

Sklerose äher zu ri ge “, sagt Dohr a . „Die U setzu g ar ur ögli h, eil i h e gagierte Ärzte und Wissenschaftler in ihren Alltag blicken ließen und viele Betroffene mir von ihrem Schicksal

erzählte .“

Anna-Lena Dohrmann, geboren 1986 in Kiel, hat in Bremen Journalistik studiert und studiert derzeit

Medizin in Leipzig. Parallel arbeitet sie als freie Journalistin, hauptsächlich für den Deutschlandfunk

und den MDR sowie das Lokalradio der Universität Leipzig, mephisto 97,6. Im Juli 2014 wurde sie mit

dem Autorenpreis Sklerodermie ausgezeichnet.

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Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 2

Investigativ, kritisch, hartnäckig: Problematische Tendenzen bei klinischen Studien

Au h das Dossier „Ei e Ü erdosis Risiko“ o Nadine Ahr

(Foto l.) und Christiane Hawranek beschäftigt sich mit der

Krankheit Multiple Sklerose – allerdings aus einem ganz

anderen Blickwinkel. Die beiden Journalistinnen haben

recherchiert, wie Pharmafirmen klinische Studien zu neuen

Medikamenten für diese Krankheit unter oftmals

fragwürdigen Bedingungen im Ausland durchführen lassen.

Dort existiert ein Ethikrat meist nur auf dem Papier, Nebenwirkungen werden verschwiegen,

Patienten unter Druck gesetzt. Denn jeder Proband bedeutet für den vermittelnden Arzt einen

finanziellen Gewinn. Außerdem sind klinische Studien oft die einzige Chance für die Patienten, mit

guten Medikamenten behandelt zu werden, die die klammen Krankenkassen nicht bezahlen. Läuft

die Studie aus, endet auch die Behandlung.

Die Recherchen für diese Geschichte waren langwierig, fast ein halbes Jahr kämpften sich die

Autorinnen durch ein Dickicht des Schweigens, bis sie Patienten und Ärzte als Interviewpartner

gewinnen konnten. Sie reisten nach Moskau und St. Petersburg, um ihre Informanten zu treffen.

„Es ar i htig, dass ir diese Artikel als Tea re her hiert ha e . Jeder o u s hätte z is he dur h aufgege e , e i ht die a dere zu Weiter a he er utigt hätte“, sagt Nadi e Ahr. Ermöglicht wurden die Recherchen durch eine Kooperation von BR und DIE ZEIT. Zusätzlich zum

Artikel sendete der Bayerische Rundfunk ein Hörfunk-Feature (Funkstreifzug, B5 aktuell/ Notizbuch,

Bayern 2). Den Auftraggebern gilt Dank, dass sie in Zeiten knapper redaktioneller Ressourcen ihre

Autoren so umfangreich unterstützt haben.

„Der Artikel zei h et si h dur h ei e kritis he, a er u orei ge o e e u d herausrage d recherchierte Argumentation aus und bringt Tatsachen ans Licht, die hierzulande der Öffentlichkeit

o h kau eka t si d“, urteilt Professor Ha s-Christoph Diener, Mitglied der Jury und

Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Nadine Ahr, geboren 1982 in Hannover, arbeitet als Pauschalistin für das Ressort Dossier bei der ZEIT.

Sie hat in Hannover Geschichte, Politik und Medienwissenschaften studiert und ist Absolventin der

E a gelis he Jour aliste s hule i Berli . Nadi e Ahr urde it de Reporterpreis als „Beste freie Reporteri “ ausgezei h et, erhielt sie für ihre Reportagen den Alexander-Rhomberg-

Preis von der Gesellschaft für deutsche Sprache.

Christiane Hawranek, geboren 1984 in Forchheim, arbeitet für den Bayerischen Rundfunk (Redaktion

Politik & Hintergrund) und die ZEIT. Sie hat in Erlangen und Rennes (Frankreich) Theater- und

Medienwissenschaften sowie Politikwissenschaften studiert und ist Absolventin der Evangelischen

Journalistenschule in Berlin, wo sie Nadine Ahr kennengelernt hat. Sie interessiert sich für alles, was

mit Leben und Tod zu tun hat und berichtet am liebsten über medizinethische oder soziale Themen.

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Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 3

Sie wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie etwa dem Best Cancer Reporter Award,

dem EU Health Prize for Journalists oder dem Axel-Springer-Preis.

Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie wird seit 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

vergeben und ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert. Der Preis wird nicht von der Industrie

unterstützt. Er würdigt Autoren mit journalistischen Beiträgen für die breite Öffentlichkeit, die sich einerseits

durch fundierte Recherche, andererseits aber auch durch journalistische Kompetenz und Kreativität

auszeichnen. Jährlich bewerben sich mehr als 50 Journalisten oder Autorenteams um die Auszeichnung. Die

Jury besteht aus dem 1. Vorsitzenden und dem Pressesprecher der DGN sowie renommierten Journalisten, in

diesem Jahr Vera Cordes (Visite, NDR), Dr. Joachim Müller-Jung (FAZ), Volkart Wildermuth (Freier Journalist,

Preisträger 2013) und Dr. Hans Haltmeier (Apotheken Umschau). Die Preisverleihung findet während der

Eröffnungsveranstaltung des 87. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am Dienstag, 16.

September 2014, von 10:30 – 12:30 Uhr im Internationalen Congress Center München im Rahmen der

Neurowoche 2014 statt.

Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V.

Frank A. Miltner

c/o albertZWEI media GmbH

Englmannstr. 2, 81673 München

Tel.: +49 (0)89-46148622, Fax: +49 (0)89-46148625

E-Mail: [email protected]

Pressesprecher: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500

Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die

DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich

an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der

Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org

Geschäftsstelle

Deutsche Gesellschaft für Neurologie 1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond

Reinhardtstr. 27 C 2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel

10117 Berlin 3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold

Tel.: +49 (0)30-531437-930 Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Fax: +49 (0)30-531437-939

E-Mail: [email protected]

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Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 1

Pressemitteilung

Preise und Ehrungen der DGN auf der Neurowoche 2014

16. September 2014 – Neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Dienste der Neurologie: Auf dem 87.

Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) vom 15. bis 19. September 2014 in

München werden mehrere renommierte Preise und Ehrungen vergeben, die sich auf wichtige

Themen der Neurologie beziehen. Herausragende Forscher und junge Nachwuchswissenschaftler

werden für außergewöhnliche Leistungen in ihren Fachbereichen geehrt.

Heinrich Pette-Preis

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verleiht im Jahr 2014 den Heinrich Pette -Preis an Prof. Dr.

med. Dr. rer. nat. Sven Meuth von der Universität Münster für seine herausragende wissenschaftliche

Tätigkeit bei der Erforschung der Krankheiten des Nervensystems. Prämiert werden durch den

Heinrich Pette-Preis deutschsprachige klinisch-neurologisch tätige Wissenschaftler, in der Regel unter

40 Jahre, für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Pathogenese, Diagnostik und Therapie oder der

pathologischen Anatomie der Krankheiten des Nervensystems befassen. Der Preis ist mit einer

Geldprämie von 10.000 Euro verbunden. Das Preiskuratorium setzt sich aus den Preisträgern des

Heinrich Pette-Preises der vergangenen fünf Jahre zusammen.

Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,

Saal 01

Dingebauer-Preis

In diesem Jahr werden Prof. Dr. med. Daniela Berg vom Universitätsklinikum Tübingen und Prof. Dr.

med. Juliane Winkelmann von der Technischen Universität München mit dem Dingebauer-Preis für

ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Erforschung der Parkinson- Krankheit

geehrt. Seit dem Jahre 2002 verleiht die Deutsche Gesellschaft für Neurologie alle zwei Jahre den

Dingebauer-Preis aus Mitteln der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung. Die

Dotation ist variabel und beträgt höchstens 25.000 Euro, der Preis ist teilbar.

Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,

Saal 01

Multiple Sklerose-Preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung

Ausgezeichnet wird in diesem Jahr Dr. rer. nat. Tilman Schneider-Hohendorf von der Universität

Münster für seine Untersuchungen zur Wanderung von Lymphozyten über die Blut-Hirn-Schranke

unter der Behandlung mit Natalizumab. Die Arbeit trägt zum weiteren Verständnis der

Krankheitsentstehung und -bekämpfung bei. Seit 2012 vergeben die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN) und das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) den

Multiple Sklerose Preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung. Bewerberinnen und Bewerber für

diesen mit 5000 EUR dotierten Nachwuchsforschungspreis sind unter 35 Jahre und leiten als junge

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Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 2

Wissenschaftler originelle Forschungsarbeiten im Bereich der Multiplen Sklerose. International

renommierte, deutschsprachige Neurologen bilden das Preiskommitee.

Verleihung: Symposium "Entzündung" am Donnerstag, 18. September 2014 von 09:00–11:00 Uhr,

Saal 01

Mini-Symposium der Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie zeichnet zu ihrem 87. Kongress 2014 das Symposium

„Neuro yelitis opti a Studiengruppe (NEMOS) 2014: Fortschritte und Herausforderungen bei NMO-

Spektrum-Erkra ku ge “ als Felge hauer-Symposium aus. Die Stiftung wurde gegründet von Klaus

Felgenhauer, ehemaligem Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen. Die Stiftung

fördert bevorzugt Assistenten neurologischer und psychiatrischer Kliniken, die in der Regel nicht älter

als 30 Jahre sein sollen. Auch junge Wissenschaftler aus theoretischen Instituten oder Kliniker aus

Grenzgebieten der Neurologie und Psychiatrie können gefördert werden, wenn sie Projekte mit

klinischer Relevanz verfolgen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

Verleihung: Felgenhauer-Minisymposium: Neuromyelitis optica Studiengruppe (NEMOS) 2014:

Fortschritte und Herausforderungen bei NMO-Spektrum-Erkrankungen am Freitag, 19. September von

15:00 – 16:30, Saal 11

Deutscher Journalistenpreis Neurologie

I der Kategorie „Wort“ teile si h Nadi e Ahr aus Berlin und Christine Hawranek aus München die

Auszeichnung für ihr fundiert recherchiertes Dossier „Ei e Ü erdosis Risiko“ über klinische Studien für

neue Multiple Sklerose-Medikamente, die von der Pharmaindustrie ins Ausland verlegt werden. Die

Auszei h u g i der Kategorie „Elektro is he Medie “ erhält A a-Lena Dohrmann für ihr fesselndes

und kritisches Radio-Feature „E de der Läh u g“ zum Thema Fortschritte in der Multiple Sklerose-

Therapie. Mit dem Deutschen Journalistenpreis Neurologie würdigt die DGN seit 2008 Autoren, die

Themen der Neurologie kompetent aufbereiten, kritisch hinterfragen und eingehend analysieren oder

die Bedeutung neurologischer Krankheiten für die Zukunft der Gesellschaft für Laien

allgemeinverständlich darstellen. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert.

Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,

Saal 01

Fortbildu gsakade ie der DGN: „Beste Red er“ der Jahre -2013 Die Besucher der Fortbildungsakademie wählten diese Referenten zu den Besten Rednern:

Prof. Dr. Ulrike Bingel, Neurologie Uniklinik Essen

Vortrag Dresde : „Neues zur Pla e o-A algesie“ i Kurs S h erzdiag ose u d –therapie in der

Neurologie“

Prof. Dr. Torsten Kratz, Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Evangelisches

Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH, Berlin

Vortrag Wies ade : „De e z u d Ver irrtheit u ter eso derer Berü ksi htigu g der Ko siliarsituatio “ i Kurs „De e z“

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Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 3

Prof. Dr. Kirsten Schmieder, Direktorin der Neurochirurgie, Knappschaftskrankenhaus Bochum

Vortrag Wies ade : „Chirurgis he Therapie“ i Se i ar Neuro hirurgie - Kontroversen in der

Neurologisch-Neurochirurgischen Therapie: Intrakranielle Blutungen

Prof. Dr. Michael Strupp, Neurologische Klinik und Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum,

Uniklinik München – Vorträge Dresde : „Differe tialdiag ostik: S h i del als Notfall“ i Kurs I terdiszipli ärer Diag ostikkurs u d Ha urg : „S h i del“ i Kurs Curri ulu Notfall edizi

Prof. Dr. Dr. Bernhard Widder, Bezirkskra ke haus Gü z urg, Vortrag Dresde : „Wie er eide i h ei Guta hte A fä gerfehler?“ i HTK Neurologis he Beguta htu g für A fä ger

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500

Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN

Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbi ldung in der Neurologie. Sie beteil igt sich an der

gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle

ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org

1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond

2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel

3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold

Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Geschäftsstelle

Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner für die Medien

Frank A. Miltner, Tel: +49 (0)89 46 14 86 22, E-Mail: [email protected]

Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin, findet

o . is 9. Septe er i Mü he statt. U ter de Motto „Köpfe – Impulse – Pote ziale“ taus he sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und

gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für

Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche

Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).

www.neurowoche2014.org

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Pressemitteilung der DGN, 1. September 2014

Presseeinladung zur Neurowoche 2014

Patient Klinische Forschung – kontroverse Diskussion mit

führenden Experten auf Neurologenkongress

1. September 2014 – Innovationen aus dem Labor schaffen es nicht immer bis zum Patienten,

denn der klinischen Forschung in Deutschland fehlen Geld und gute Köpfe. Doch das Thema ist

kontrovers und nicht alle Akteure kommen bei der Kosten-Nutzen-Rechnung zum gleichen

Ergebnis. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und das Netzwerk der

Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS-N) laden deshalb ein zur Podiumsdiskussion

über die Rahmenbedingungen der klinischen Forschung in der Neurologie am Standort

Deutschland. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 19. September 2014, im Internationalen

Congress Center München statt.

Obwohl Deutschland international einer der führenden Forschungsstandorte ist, hinkt das Land in

der klinischen Forschung hinterher. Millionen Patienten könnten von einer besseren Behandlung

mit innovativen Wirkstoffen profitieren. Doch es mangelt an wissenschaftlicher Ausbildung, Zeit

und Geld für gute klinische Studien, um Ergebnisse aus dem Labor zum Patienten zu bringen.

Gleichzeitig sind mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und dem Institut für Qualität und

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) seit 2004 weitere deutliche Barrieren bei der

Versorgung bestimmter Patientengruppen entstanden. G-BA und IQWiG entscheiden darüber,

welche Medikamente von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Doch sind ihre

Entscheidungen immer rational und evidenzbasiert oder doch politisch motiviert?

Das Gehirn, das unbekannte Organ: Neurologie mit großem Potenzial für neue Therapien

Speziell für die Neuromedizin in Deutschland mit ihrer hohen Innovationskraft hat dieses Thema

eine immense Bedeutung. Darum lädt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie gemeinsam mit

dem Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien im Rahmen der Neurowoche 2014

in München auch Journalistinnen und Journalisten am Freitag, den 19. September 2014, um 13 Uhr

zur Podiu sdiskussio zu The a „Kli is he Fors hu g Neurologie – Sta dort Deuts hla d“ ei . Die Veranstaltung findet im Internationalen Congress Center München im Saal 13b statt. Den

Vorsitz teilen sich Hertie-Senior-Forschungsprofessor Wolfgang H. Oertel und Josef Hecken,

Unparteiischer Vorsitzender des G-BA.

Interessenvertreter präsentieren ihre Standpunkte

Führende Experten stellen zunächst die aktuelle Situation dar und erläutern praktische Aspekte bei

der Durchführung klinischer Studien wie regulatorisches Umfeld, Kostenkalkulation, Studien-Design

oder Auswirkungen des AMNOG (Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz). Es referieren Josef

Hecken, Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Leiter des IQWiG, Insa Bruns, Leiterin des

Wissenschaftlichen Bereichs der Geschäftsstelle des KKS-N, Prof. Dr. Walter Lehmacher, Direktor

des Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie (IMSIE),

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Pressemitteilung der DGN, 1. September 2014

Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung, Entwicklung und Innovation des Verbands

Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sowie Lilo Habersack, Vorstandsvorsitzende der Deutschen

Restless Legs Vereinigung.

Kontroverse Diskussion um Kosten und Nutzen klinischer Studien – Wer zahlt, wer profitiert?

Anschließend diskutieren die Experten auf dem Podium unter anderem folgende Fragen: Welchen

Stellenwert hat die klinische Forschung in Deutschland – heute und in der Zukunft? Wie lassen sich

die finanziellen Ressourcen steigern, wie kann man intelligente Strukturen schaffen und die

klinische Forschung in Deutschland stärken? Sollten in Zukunft die gesetzlichen Krankenkassen Geld

für klinische Studien bereitstellen, wie es in anderen Ländern der Fall ist? Was müsste aus Sicht der

Patienten erforscht werden? Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Andreas Jahn,

Wisse s haftsjour alist ei Magazi „Gehir u d Geist“ der Spektru Wisse s haft Verlagsgesellschaft.

Pressevertreter können kostenlos an der Veranstaltung sowie am gesamten Kongress

Neurowoche 2014 vom 15. bis 19. September teilnehmen. Voraussetzung ist eine Akkreditierung

über die Webseite der Neurowoche: www.neurowoche2014.org/presse

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München

E-Mail: [email protected]

Tel.: +49 (0)89 46148622

Pressesprecher der DGN

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500

Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die

DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich

an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der

Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org

1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond

2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel

3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold

Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Geschäftsstelle

Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30-531437930, E-Mail: [email protected]

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Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1

81675 München

Ansprechpartner für die Medien:

Lisa Meier (Pressereferentin)

Tel.: +49 89 4140-7973

Fax: +49 89 4140-4655

E-Mail: [email protected]

Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

Medien: Fachmedien, Online-Medien

Ressort: Medizin/Gesundheit/Wissenschaft

Zeichen (inkl. Leerzeichen): 2.799

Datum: 18. September 2014

PRESSEMITTEILUNG Sperrfrist 18.09.2014

Nachwuchswissenschaftler mit Multiple Sklerose Preis ausgezeichnet

Dr. Tilman Schneider-Hohendorf erhält Forschungs-

preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung

München, 18.09.2014 – Der Münsteraner Wissenschaftler untersuchte

die Wanderung von Lymphozyten über die Blut-Hirn-Schranke unter der

Behandlung mit Natalizumab. „Bei der Arbeit von Herrn Schneider-

Hohendorf handelt es sich um Grundlagenforschung mit wegweisendem

Charakter. Er trägt damit zum weiteren Verständnis der

Krankheitsentstehung und –bekämpfung bei. Die Arbeit und die

dazugehörige Publikation im ‚Journal of Experimental Medicine‘ sind

herausragend“, so Prof. Ralf Gold, Mitglied der Jury des Lehmann-

Preises sowie Vorstandsmitglied von KKNMS und DGN.

Bereits zum zweiten Mal wird ein Nachwuchswissenschaftler mit dem

Lehmann-Preis geehrt. Im Rahmen der Neurowoche der Deutschen

Gesellschaft für Neurologie (DGN) in München verlieh Prof. Ralf Gold am

Donnerstagvormittag die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung an Dr. Tilman

Schneider-Hohendorf.

Kern der ausgezeichneten Arbeit ist die Erkenntnis, dass T-Gedächtniszellen,

die MCAM, d.h. Th17-Zellmarker exprimieren, nicht auf die VLA-4 Blockade

von Natalizumab reagieren. Dies erklärt, weshalb Th17-Zellen durch

Natalizumab nicht ausreichend geblockt werden und viele Patienten trotz

effektiver Behandlung mit dem Medikament eine aktive Immunüberwachung

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Pressemitteilung Seite 2 von 2

haben. Schneider-Hohendorf beschreibt, wie Th17-Zellen die VLA-4 Blockade

mithilfe von PSGL-1 und MCAM umgehen und so die Blut-Hirn-Schranke

durchwandern können. Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf ihre potentielle

Rolle bei der Multiplen Sklerose zu und bietet Stoff für neue Therapieansätze,

auch für andere immunvermittelte Erkrankungen.

Dr. Tilman Schneider-Hohendorf freute sich über die Auszeichnung: „Für mich

bedeutet die Verleihung des Preises eine große Anerkennung und Motivation

für weitere Forschungsaktivitäten. Es ist toll, dass das KKNMS besonders

junge Wissenschaftler fördert.“ Schneider-Hohendorf wurde 1982 geboren

und studierte Biologie an der Universität Würzburg. Seit 2008 forscht er bei

Prof. Heinz Wiendl an der Universität Münster, wo er 2012 zum Thema

„Lymphocyte Infiltration in Inflammatory Diseases of the Nervous System:

Clonality, Mechanisms of Diapedesis, and Therapeutic Intervention“

promovierte.

Der Nachwuchsforschungspreis wird alle zwei Jahre gemeinsam vom

Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) und der

DGN vergeben. Jurymitglieder sind Prof. Dr. Ralf Gold (Bochum), Prof. Dr.

Christoph Heesen (Hamburg), Prof. Dr. Bernhard Hemmer (München) und PD

Dr. Helmar Lehmann (Köln). Mit der Vergabe des Preises soll die Suche nach

Ursachen und wirksamen Therapien gegen die Multiple Sklerose unterstützt

werden und innovative Ansätze junger Wissenschaftler gefördert werden.

*Der Abdruck ist frei.

Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von

bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und

Forschung initiiert wurden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen

Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um einen schnellen

Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu ermöglichen. Der Fokus der aktuellen

KKNMS-Projekte liegt auf der langfristigen Verbesserung der MS-Diagnose, -Therapie und -

Versorgung. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität

München angesiedelt.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische

Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500 Mitgliedern

die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert

die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der

Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im

Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1 ● 81675 München

Ansprechpartner für die Medien: Lisa Meier (Pressereferentin) ● Tel.: +49 89 4140-7973

Fax: +49 89 4140-4655 ● E-Mail: [email protected] Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de