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Schwerpunkte der Ausgabe: » Steuerreform» PV-Wahlen in der Post
Herbst 2014FCG-Magazin 3/2014, Zln: 10Z038725 M; Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1080 Wien; Österreichische Post AG; Sponsoring Post; Einzelpreis: 1,-
Magazin der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB
vorrangmensch
www.fcg.at
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Wort.Wir halten
www.goedfcg.at
sicherheit.Wir geben
www.goedfcg.at
stabilität.Wir stehen für
www.goedfcg.at
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bundesfraktion
Lohnsteuern runter und das rasch!
EINE STEUERREFORM ZUR ENTLASTUNG ALLER ARBEITNEHMERINNEN
UND ARBEITNEHMER – und zwar so schnell wie möglich – ist die vordringliche
Aufgabe der Bundesregierung. Jetzt sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh
mer dran!
Nachdem notwendigerweise Banken gerettet wurden, die Wirtschaft mittels För
derungen und Subventionen stimuliert wurde und die Währung – jedenfalls vor
erst – stabilisiert werden konnte, müssen nun so rasch wie möglich alle Arbeit
nehmerinnen und Arbeitnehmer spürbar entlastet werden. Das ist das Gebot der
Stunde! Eine deutliche Steuerentlastung duldet keinen Aufschub mehr.
Wir sind mit der Tatsache konfrontiert, dass mittlerweile die Lohnsteuereinnah
men höher ausfallen als die Einnahmen aus der Umsatzsteuer. Alleine im ersten
Halbjahr 2014 sind die Lohnsteuereinnahmen um 5,6 Prozent, die Einnahmen aus
der Umsatzsteuer lediglich um 2,2 Prozent gestiegen.
Das sagt zweierlei: Erstens ist damit belegt, dass die staatlichen Einnahmen mitt
lerweile lohnsteuerzentriert sind. Das bedeutet, die Arbeitnehmerinnen und Ar
beitnehmer finanzieren überwiegend unseren Wohlfahrtsstaat und die Ausgaben,
die aus diesem solidarischen System resultieren. Und zweitens: Die Kaufkraft ist
deutlich gesunken. Der Binnenkonsum als wichtige Konjunkturstütze funktioniert
nicht mehr, weil überbordende Steuern und die sogenannte „kalte Progression“
die Lohnerhöhungen „wegfressen“. Es besteht dringender Handlungsbedarf!
Der ÖGB, die Gewerkschaften und die Arbeiterkammer haben nun die Ini
tiative ergriffen und ein Modell zur Senkung der Lohnsteuer entwickelt, (siehe
www.fcg.at). Dieses Modell hat ein Entlastungspotenzial von knapp 6 Mrd. Euro,
das zu einem sehr großen Teil den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie
den Pensionistinnen und Pensionisten zugutekommen soll.
25 Prozent sind genug!
Der derzeitige Eingangssteuersatz von 36,5 Prozent ist viel zu hoch und entfal
tet damit auch eine leistungsfeindliche Wirkung. Eine Senkung in Richtung 25
Prozent ist vordringlich. Die sogenannte „kalte Progression“ belastet Arbeitneh
merinnen und Arbeitnehmer überproportional (siehe Steuereinnahmen). Die Steu
erstufen müssen deutlich gestreckt werden und eine Form der Valorisierung muss
umgesetzt werden.
Liebe Leserin,lieber Leser!
563.775 Menschen (Stand: 13.9.2014)
unterschrieben im Rahmen der ÖGB-Un-
terschriftenaktion „Lohnsteuer runter“ für
eine Senkung der Lohnsteuern in Öster-
reich. Eine überfraktionelle Arbeitsgruppe
erarbeitete über den Sommer ein Modell
zur Senkung der Lohnsteuern. Die ersten
Details dazu finden Sie in den Artikeln
von Norbert Schnedl und Andreas Gjecaj
und alle Details zum Modell gibt es ab 18.
September auf der Website: www.fcg.at.
Das Modell ist fertig, jetzt geht es ans um-
setzen und hier ist die Bundesregierung
gefragt, denn „geht nicht, gibt’s nicht“.
Ein weiterer Schwerpunkt im politischen
Herbst sind die Personalvertretungswahlen
bei der Post. Manfred Wiedner und sein
Team kämpfen um jede Stimme, damit die
FCG in der Post weiterhin wächst. Unter-
stützen wir das Team dabei.
Nicht ganz so politisch, aber gesellschafts-
politisch wichtig ist das Projekt der FCG
Jugend im Rahmen der Caritas-Aktion „72
Stunden ohne Kompromiss“. Im Rahmen
der Caritas-Aktion will die FCG-Jugend
auf die steigende Jugend- und Kinder-
armut aufmerksam machen und sammelt
Schul material für die Lerncafés der Caritas.
Auch Sie können diese Aktion unter-
stützen (siehe Artikel auf Seite 8).
Anne Rothleitner und Andreas Gjecaj
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Wort.Wir halten
www.goedfcg.at
sicherheit.Wir geben
www.goedfcg.at
stabilität.Wir stehen für
www.goedfcg.at
Dr. Norbert Schnedl Vorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Vizepräsident des ÖGB
...lesen Sie weiter auf Seite 4
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bundesfraktion
Der Höchststeuersatz von 50 Prozent greift aktuell bereits ab ei
nem Jahreseinkommen von 60.000 Euro und soll künftig erst ab
rund 80.000 Euro greifen. Im Vergleich greift in Deutschland der
Höchststeuersatz erst ab einem Jahresverdienst von 250.000 Euro.
Wie soll eine umfassende Reform finanziert werden?
Komplett ohne Gegenfinanzierung wird eine Steuerreform nicht
umzusetzen sein. Daher sind im ÖGBModell Möglichkeiten der
Gegenfinanzierung enthalten. Wie letztendlich eine Gegenfinan
zierung gestaltet wird, werden die Verhandlungen mit der Bun
desregierung ergeben. Wichtig ist, dass die volle Entlastung für
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie den Mittelstand
erhalten bleibt. Es gibt aber genug Potenzial, um eine Steuerre
form so rasch wie möglich umzusetzen:
1. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass jede Steuerent
lastung den Binnenkonsum ankurbelt und damit für neue
Steuereinnahmen, neue Arbeitsplätze und Wirtschaftswachs
tum sorgt. Das war bisher bei allen großen Steuerreformen der
Fall. Niemand kann schlüssig erklären, warum das jetzt nicht
der Fall sein sollte.
2. Auch im Bereich der Steuerbetrugsbekämpfung liegt das
Geld auf der Straße. Das Phänomen des organisierten Umsatz
steuerbetruges (sogenannter „Karussellbetrug“) wird zu wenig
effektiv bekämpft. Aus diesem Titel entgeht Österreich nach
Schätzungen ebenfalls mehr als eine Milliarde Euro jährlich.
Und nicht zu vergessen die Steueraußenstände in Milliarden
höhe, die es ja auch noch gibt.
3. Ein Teil der Gegenfinanzierung soll auch durch mehr „Vertei
lungsgerechtigkeit“ eingebracht werden. Unter diesem Titel
müssen alle Steuerarten – auch vermögensbezogene Steuern
– diskutiert und bewertet werden. Ziel ist, die Entlastung der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie des Mittelstandes
nachhaltig abzusichern.
4. Österreich ist bei den Subventionen und Förderungen
Europameister. Wir geben jährlich 6,6 Prozent des Bruttoin
landproduktes (BIP) für unternehmensbezogene Förderungen
und Subventionen aus. Das ist mehr als das Dreifache von
Deutschland, wo zwei Prozent des BIP für Förderungen und
Subventionen aufgewendet werden. Hier ist ein erheblicher
Spielraum vorhanden.
Das ist Potenzial genug, um rasch – am besten schon mit Beginn
2015 – eine umfassende Entlastung aller Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer sowie des Mittelstandes zu finanzieren. Ein neues
Steuersystem muss einfacher und besser administrierbar sein. Das
heißt im Klartext: Lohnsteuern deutlich senken, Maßnahmen ge
gen die kalte Progression setzen, die Steuerstufen strecken, ver
einfachen und eine stimmige Gesamtreform endlich umsetzen!
Dr. Norbert Schnedl
...Fortsetzung von Seite 3:
Faire SteuernFCG trägt die „Lohnsteuer runter!“-Kampagne von ÖGB und AK mit
Im Grundsatzprogramm der FCG fordern
wir „Steuergerechtigkeit“. Weil aber das
Leben – ganz allgemein – und so auch das
Zusammenleben von Menschen in Gesell
schaften, ständigen Veränderungen un
terworfen ist, ist die möglichst gerechte
Verteilung der Steuerlast keine „Einmal
Aktion“, sondern ein Dauerauftrag.
Im vergangenen Jahrzehnt hat Österreich
diesbezüglich einiges erlebt. Unmittelbar
vor Ausbruch der größten Weltwirtschafts
krise seit dem 2. Weltkrieg, in den Jahren
2008/2009 hatte Österreich – nicht zu
letzt durch den Budgetkonsolidierungskurs
unter Bundeskanzler Schüssel – ein Budget
innerhalb der sogenannten MaastrichtKri
terien, also weniger als 60 % Verschuldung
und unter 3 % Defizit – gemessen am Brut
toinlandsprodukt (BIP). Diese Ausgangslage
hat es uns ermöglicht, auch in der Krise
zwei Maßnahmen durchzuhalten:
» In Österreich ist keine Bank in Konkurs
gegangen, niemand stand vor verschlos
senen Türen oder stillgelegten Banko
maten – Stichwort: „Bankenrettung“
» Vor allem die Sozialpartner haben mit
der Bundesregierung Kurzarbeitspro
gramme vereinbart und konnten so
„Massenarbeitslosigkeit“ weitgehend
verhindern.
Diese Maßnahmen haben uns zwar bes
ser als die meisten anderen EULänder
durch die Krise gebracht, aber unseren
Staatshaushalt massiv belastet. So gilt es in
den kommenden Jahren, das Budget wie
der zu konsolidieren, aber gleichzeitig die
Wirtschaft anzukurbeln.
Eine Lohnsteuersenkung stärkt die Kauf
kraft, stützt die Konjunktur und schafft
Arbeitsplätze. Und wenn es gelingt, ohne
Tabus, alle einzuhebenden Steuern und
Staatsausgaben in Österreich zu durchfors
ten und den Veränderungen Rechnung zu
tragen, z.B. wenn man nach einer Lohner
höhung in eine Steuerklasse rutscht, die ei
gentlich für diese Gruppe gar nicht gedacht
war („kalte Progression“) – dann muss ei
gentlich jede Regierung dem „Dauerauf
trag“ Folge leisten, einen möglichst hohen
Grad an Steuergerechtigkeit herzustellen.
Die Senkung der Lohnsteuer ist dazu ein
erster, ganz wichtiger Schritt!
Andreas Gjecaj
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bundesfraktion
Sie reisen viel durch Österreich und
besuchen die Mitarbeiter/innen in den
Dienststellen vor Ort. Was sind deren
Anliegen und Sorgen?
Egal, ob man heute Mitarbeiter/
innen in Filialen, Zustellbasen oder im
Innendienst trifft, die Thematik ist ähnlich,
der Druck und die Arbeitsbelastung sind in
den letzten Jahren drastisch gestiegen, in
Einzelfällen sogar überschritten worden.
Die Zusteller/innen, die heute
Tonnen an Gewicht zu den Kunden/
innen bringen, sind genauso an
ihrer Belastungsgrenze wie die
Filialmitarbeiter/innen, welche aufgrund
der vielen Postamtsschließungen in ihrer
Umgebungen immense Warteschlangen
an Kunden/innen abarbeiten und auch
die Innendienstmitarbeiter/innen, welche
wegen Einsparungsmaßnamen Kollegen/
innen verloren haben und deren Arbeit
miterledigen müssen, sind einer fast
nicht zu bewältigenden Arbeitsbelastung
ausgesetzt. Sie alle bringen täglich
Höchstleistungen.
Was wird sich für die Mitarbeiter/
innen der Post ändern, wenn die FCG
bei der Wahl vom 7. - 9. Oktober die
Mehrheit erringt?
Ab Oktober ist dann als erstes dafür
zu sorgen, dass den Mitarbeitern/innen
ihre Arbeit wieder Spaß macht, denn
kaum einer/eine begibt sich noch freudig
an seinen Arbeitsplatz, das darf nicht so
bleiben. Dafür stehen wir, das FCGTeam
rund um Manfred Wiedner, ein. Natürlich
ist auch die Entlohnung für die geleistete
Arbeit wieder geradezurücken, denn dies
ist im Moment eine Schieflage, an welcher
viele Mitarbeiter/innen schwer zu verdauen
haben. Eines unserer Hauptprobleme sind
die vielen unbesetzten Arbeitsplätze, die
Mitarbeiter/innen sind mit ihren täglichen
eigenen Aufgaben völlig ausgelastet,
müssen aber Tag für Tag die Arbeit von
fehlenden Kollegen/innen miterledigen
und dies über Monate, hier werden
wir ganz klar für die notwendigen
Maßnahmen sorgen.
Der Zentralausschuss der Post ist ja
eine ziemliche Männerdomäne. Ist es
schwer, sich als einzige Frau in diesem
Gremium zu behaupten?
Nein, im Gremium Zentralausschuss bin
ich eigentlich nie auf Probleme dieser Art
gestoßen, vor allem auf FCGSeite bin ich
sehr herzlich aufgenommen worden. Viel
schwieriger sieht es da im Unternehmen
Post AG aus, denn auch hier werden kaum
Führungspositionen weiblich besetzt.
Mein Fazit geht sogar ins Negative, als
ich im Zentralausschuss begonnen habe,
befanden sich noch einige Frauen mehr in
Führungspositionen als heute.
Frauenpolitik wird ja immer noch
etwas stiefmütterlich behandelt, wie
ist das in der Post AG?
Es ist wichtig, dass Frauenpolitik ein
Thema bleibt, die Gehälter bei uns in der
Post AG sind unisex, das ist sehr positiv.
Anders sieht es da mit Sonderverträgen oder
auch bei den Aufstiegschancen aus, hier sind
Verbesserungen dringend notwendig. Mir ist
es ein Anliegen, Diskriminierung abzustellen,
dies gilt für Frauen genauso wie für Männer.
Im Moment arbeiten wir im Unternehmen
Post z.B. an einem Modell einer Altersteilzeit
für Beamt/innen, dies kommt nicht allein
Frauen zugute, wäre aber wieder ein großer
Schritt in Richtung Gleichbehandlung.
Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit?
Wenn es darum geht, Ungerechtig keiten
auszuräumen, kann ich sehr hartnäckig sein,
dies spornt meinen Ehrgeiz und meinen
Einfallsreichtum an. Der Ausdruck in den
Augen von Kolleg/innen, wenn ich ihnen
helfen konnte, ist da Motivation genug.
„Ungerechtigkeiten spornen meinen Ehrgeiz an.“Interview mit Maria Klima, Mitglied im Zentralausschuss der Post
Frauenpower in der GPF. Maria Klima und ihr Team kämpfen um jede Stimme
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bundesfraktion
Der Bildungsforscher John Hattie hat
in seiner umfassenden Meta-Studie
festgestellt, dass die Qualität des Ler-
nens in erster Linie von der Lehrkraft
abhängt und nur unwesentlich von
Strukturen. Warum beschäftigt sich
die Bildungspolitik dann fast aus-
schließlich mit Strukturfragen?
Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme
im Schulsystem ist erst nach vielen Jahren
zu messen, wenn junge Menschen ihre
Schullaufbahn abgeschlossen haben.
Legislaturperioden dauern aber nur fünf
Jahre, an deren Ende Wahlen anstehen,
bei denen alle Politiker/innen „Erfolge“
vorweisen wollen. Das Auswechseln
von Türschildern geht schnell und ist
leicht mit einem Foto in den Medien zu
dokumentieren.
Ein typisches Beispiel: die flächen
deckende Umwandlung von Hauptschulen
in Neue Mittelschulen ohne vorherige
Evaluierung. Das Ergebnis: Bei den
Standardtestungen schneidet die NMS
schlechter ab als die Hauptschule.
Das enge, rein ideologisch motivierte
Korsett der NMS hat wenig mit
praktikabler Pädagogik, aber viel mit
Gesamtschulideologie zu tun. Den Expert/
innen der Praxis – den Lehrer/innen am
jeweiligen Schulstandort – gehört mehr
Vertrauen entgegengebracht. Sie wissen
am besten, wie die zusätzlichen Mittel für
die NMS pädagogisch sinnvoll eingesetzt
werden könnten. Oder glaubt jemand
ernsthaft, eine Brennpunkthauptschule in
Wien, die Schihauptschule in Stams und die
Hauptschule in Bezau im Bregenzerwald
hätten dieselben Herausforderungen, die
mit einem „OnesizefitsallKonzept“
bewältigt werden könnten?
Welche Maßnahmen könnten von den
Lehrkräften getroffen werden, um die
Unterrichtsqualität zu verbessern?
Den pädagogischfachdidaktischen
Stein der Weisen gibt es nicht. Ich glaube,
die besten Lehrer/innen sind die, denen
das Unterrichten Freude bereitet. Freude
wirkt ansteckend.
Der Dienstgeber ist gefordert,
die Rahmen bedingungen so zu
gestalten, dass Lehrer/innen Freude an
ihrer Arbeit empfinden können. Die
politisch Verantwortlichen lassen seit
Jahren Wertschätzung, Vertrauen und
Unterstützung vermissen. Wertschätzung,
Vertrauen und Unterstützung sind aber
nicht nur in der LehrerSchülerBeziehung,
sondern auch in der Dienstgeber
DienstnehmerBeziehung die Schlüssel für
erfolgreiche, gemeinsame Arbeit.
Das neue Schuljahr hat gerade be-
gonnen, die Betreuungsprobleme der
Eltern in den langen Sommerferien
bleiben. Welche Lösungen können Sie
sich vorstellen?
Ich trete seit langem dafür ein,
Schulgebäude auch in Ferienzeiten zu
nutzen. Der jeweilige Schulerhalter soll
bei Bedarf qualitätsvolle Freizeitangebote
bereitstellen. Das kann durch Einbindung
von Vereinen geschehen, aber auch
durch Lehrer/innen, Erzieher/innen und
Freizeitpädagog/innen, wenn diese
das wollen und es eine entsprechende
Abgeltung bzw. Einrechnung dafür gibt.
Ob – und wenn ja, in welchem Ausmaß –
diese Angebote kostenpflichtig sein sollen,
ist eine politische Entscheidung.
Einst war der Lehrberuf einer der
angesehensten Berufe, heute rangiert
er bei diversen Rankings meist im un-
teren Drittel. Woran liegt das?
Ein Großteil der Schuld liegt bei den
Politiker/innen, die die Leistung unserer
Schule – und damit implizit die Leistung
unserer Schüler/innen und Lehrer/innen
– ständig schlechtreden. Hinzu kommen
die Sparmaßnahmen auf dem Rücken der
Pädagog/innen, die in der Öffentlichkeit
umso leichter zu argumentieren sind, je
mehr Politiker/innen sie als „faule Säcke“
darstellen.
Wertschätzung, Vertrauen und Unterstützung gefragtEin Interview mit Eckehard Quinn
„Ich glaube, die besten Lehrer/innen sind die, denen das Unterrichten Freude bereitet. Freude wirkt ansteckend.”
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bundesfraktion
Jugendliche aus Kroatien lernen österreichische Politik kennen
SEIT ÜBER EINEM JAHR IST KROATIEN
Mitglied der Europäischen Union. Bereits
wesentlich länger ermöglichen das „EZA“
(Europäisches Zentrum für Arbeitnehmer
fragen) und der kroatische Kulturverein
„Napredak“ vielen Jugendlichen aus Kro
atien Bildungsaufenthalte in Österreich.
Dabei lernen sie Österreich, seine Gesell
schaft, seine Sprache und seine Politik
besser kennen. Die FCGJugend beteiligt
sich bei diesem tollen Programm, indem
sie spezielle Führungen durch verschiede
ne politische Institutionen ermöglicht, die
Aktivitäten der FCG darstellt, sowie die
Entwicklung der Arbeitnehmervertretung
in Österreich aufzeigt. Zusätzlich werden
Kontaktmöglichkeiten zwischen den Teil
nehmer/innen und den Mitgliedern der
FCGJugend hergestellt.
Dieses Jahr trafen die kroatischen Gäste im
Rahmen einer Führung durch das Österrei
chische Parlament auf den Nationalratsabge
ordneten FranzJoseph Huainigg, der sowohl
über seine politische Agenda berichtete als
auch den Alltag als Politiker mit Behinderung
schilderte. Für die FCGJugend informierten
Patrick Christian Bauer und Martin Bore
nich die Jugendlichen über die Arbeit der
Gewerkschaft und die Weiterbildungsmög
lichkeiten in Österreich. Beim Strandfest der
FCGJugend wurde sich schließlich in gelo
ckerter Atmosphäre mit Cevapcici und Tam
burica eifrig ausgetauscht und vernetzt.
Die Kroatische Delegation erlebte ein spannendes politisches Programm samt Parlamentsführung und Diskussion mit Abg. FranzJoseph Huainigg
WAS MIR IN GESPRÄCHEN MIT KOL-
LEG/INNEN OFT BEGEGNET, ist eine
ähnliche Diagnose ihrer Arbeitssituation.
Ihre Beurteilungen weisen auf wachsen
den Stress und Druck, Vertrauensverlust
und Unsicherheiten hin. Beklagt werden
dabei die abnehmende Solidarität und
Loyalität sowie der zunehmende Egois
mus und die aggressive Konkurrenz. Es
zeigt sich Unverständnis oder Resignati
on angesichts dieser „neuen Arbeitsrea
lität“, die eigentlich niemand wollte und
doch alle haben. Was ist geschehen?
Ausgehend von der Vision „Wohlstand
für alle“, etablierte sich der MarktGe
danke. Was zur Folge hatte, dass der
Shareholder Value – die Gewinnmaxi
mierung – zur Zielgröße wirtschaftlichen
Handelns wurde. Doch wenn das Interes
se der Gewinnmaximierung oder anders
formuliert, das Interesse der Kostenre
duktion im Rampenlicht steht, dann rü
cken die Interessen der Kund/innen, der
Umwelt und der Mitarbeitenden in den
Schatten. Ein Umstand, den Arbeitneh
mer/innen in allen Sparten „hautnah“
erleben und selbst als „soziale Kälte“
definieren. Was ist zu tun?
» Angesichts einer „kalten Arbeits
welt“ darf eine Personalvertretung
nicht resignieren. Sie ist heute mehr
gefragt denn je.
» Angesichts einer einseitigen Profi
torientierung heißt Personalvertre
tung, die soziale Verantwortung
in Organisationen einzufordern und
dafür einzutreten. Doch das Eintreten
für christlichsoziale Werte angesichts
der Dominanz neoliberaler Ansichten,
ist eine herausfordernde Arbeit.
» Angesichts der Vorherrschaft neo
liberaler Werte entscheidet sich die
Qualität einer Personalvertretung, die
den Menschen in den Mittelpunkt
stellt, im konkreten Arbeitsalltag und
erfordert Selbstsicherheit und strate
gisches Geschick.
» Angesichts des Hangs zur
Inszenierung von Schreckensbildern
in Wahlzeiten, muss eine Personal
vertretung, die sich für die Arbeit
nehmer/innen tatsächlich einsetzt,
die Qualität ihrer Arbeit hervor
streichen und aufzeigen, wer die
Interessen der Arbeitnehmer/innen
unter allen Umständen greifbar und
spürbar vertritt.
Mut, sich hinzustellen und einzufordern,
Vertrauen in die eigene, gute Arbeit und
Selbstverständnis aus der christlichsozi
alen Motivation sind jene Aspekte, mit
denen Personalvertreter/innen einer neo
liberalen WerteWelt ihre Grenzen auf
zeigen können.
Dr.in Karin Petter,
MSc, Expertin für
Sozialethik, FCG-
Bildungsreferentin
im ÖGB
Ein Plädoyer für unsere Personalvertretung
ANLÄSSLICH DES 80. GEBURTSTAGES VON ALOIS MOCK
ist der Sammelband „Visionen im Spiegel der Zeit“ erschienen.
Weggefährten, Beobachter und Promis werfen mit dem Wissen
von heute einen Blick zurück auf eine bewegte Zeit und das
Wirken von Alois Mock. Unter den Autoren der Beiträge finden
sich Namen wie José Manuel Barroso, HansDietrich Genscher,
Toni Innauer, JeanClaude Juncker, Sebastian Kurz, Heinz Prüller,
Wolfgang Schüssel, Annette Schavan oder Karl Schwarzenberg.
Diese doch sehr unterschiedlichen Perspektiven ergeben ein
umfassendes und hochspannendes Bild und lassen die junge
österreichische Geschichte wieder lebendig wirken.
Gewinnen Sie eines von 3 Exemplaren
Wenn Sie gewinnen wollen, schicken Sie
uns eine ausreichend frankierte Post
karte mit Ihrer Adresse an:
FCGPresse, JohannBöhmPlatz 1,
1020 Wien
Oder ein EMail an:
Einsendeschluss: 17. Oktober 2014
IMPRESSUMMedieninhaber, Herausgeber und Verleger: Zentralverband der christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Österreichs, Laudongasse 16, 1080 Wien | Adressverwaltung: FCGOrganisationsbüro, Laudongasse 16, 1080 Wien, Tel.: 01/401 43300, EMail: [email protected], Web: www.fcg.at, ZVRZahl: 938 560 454 | Chefredaktion: Anne RothleitnerReinisch
72 Stunden ohne Kompromiss
Alois Mock – Visionen im Spiegel der Zeit
Projekt der FCG-Jugend: Aktionstage gegen Kinder- und Jugendarmut
Österreich hat eines der besten wohlfahrts
staatlichen Systeme der Welt. Auf der einen
Seite mindert dieses System die Armutsge
fahr, auf der anderen Seite wird existierende
Armut dadurch weniger sichtbar. Besonders
hart trifft das Kinder und Jugendliche. Die
„Kinderarmut“ wird aufgrund der Wirt
schaftskrise und der damit einhergehenden
Arbeitslosigkeit immer dramatischer. Aller
dings sucht man einen breiten öffentlichen
Diskurs oder gar angemessene politische
Initiativen vergebens. Es ist nach wie vor
ein Tabuthema. Kaum jemand möchte öf
fentlich zugeben, dass er oder sie finanziell
nicht ausreichend für die eigenen Kinder
sorgen kann. Der 17. Oktober ist der „In
ternationale Tag für die Beseitigung der
Armut”. Im Zuge der rund um diesen Tag
stattfindenden Initiative „72 Stunden ohne
Kompromiss” der Katholischen Jugend Ös
terreich wird die FCGJugend daher Kinder
und Jugend armut zum Thema machen.
Der Schulbeginn stellt viele Familien
vor eine beträchtliche finanzielle Heraus
forderung, die für manche kaum zu be
wältigen ist. Eine Aktivität im Zuge der
72 Stunden wird eine umfangreiche
Sammel aktion sein. Die FCGJugend wird
bei Unternehmen und Geschäften von 16.
18. Oktober Schulsachen für die Lern
cafés der Caritas sammeln. Gerne neh
men wir in der Zeit auch von Leserinnen
und Lesern Schulsachen als Sachspenden
entgegen.
Mehr Info zur Aktion unter
www.72h.at
www.fcg.at
www.facebook.com/fcgjugend