Fortbildung für Multiplikatorinnen · PDF file3 Fortbildung für Multiplikatorinnen der Frauenseelsorge München und Freising: „Wenn Frauen beten “ – Gebete von und für Frauen

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  • Fortbildung fr Multiplikatorinnen der Frauenseelsorge Mnchen und Freising

    Wenn Frauen beten

    Gebete von und fr Frauen aus Geschichte und Gegenwart

    Mittwoch, 16. Juli 2008

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    Fortbildung fr Multiplikatorinnen der Frauenseelsorge Mnchen und Freising:

    Wenn Frauen beten Gebete von und fr Frauen aus Geschichte und Gegenwart

    Mittwoch, 16. Juli 2008 Ziel des Tages: Schne, neue Frauengebete entdecken, die fr Seminare geeignet sind.

    Es gibt eine Zeitleiste an der die Frauen ihre Gebete einordnen knnen. 9:30 Uhr Ankommen

    Wechselnde Pfade, Schatten und Licht Johanna Vorstellungsrunde

    Jede Teilnehmerin whlt aus den mitgebrachten Gebeten ein Gebet aus und stellt sich damit vor. Dann werden die Gebete auf der Zeitleiste zugeordnet.

    10:00 Uhr Einstieg zu biblischen Frauengebeten Irene

    (Alle Gebete fr alle Frauen)

    Gebetsformen Beispiel:

    - Bekenntnis (Verkndigung) - Magnifikat; Hannah; Miriam (Lobpreis) - Frbitte (Kanaanerin; Hochzeit zu Kana; Blutflssige Frau) - Lobpreis (Salbung in Bethanien) - Klage (Martha und Maria beim Tod des Lazarus: Warum warst du nicht hier?; Pie-

    ta) - Frauen beten Psalmen; Ps 23 - Bitte um Strkung (Judith) - Erflltes Schweigen (Maria in der Weihnacht) - Segen (Abigail)

    10:20 Uhr Gruppenarbeit nach Vorlieben

    Mgliche Impulsfragen:

    Welches Gebet berhrt mich? In welchem Gebet finde ich meine eigene Situation wieder?

    11:05 Uhr Pause 11:15 Uhr Bewegtes Gebet - Johanna

    Plenum: Die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden vorgestellt. Gemeinsam wird erarbeitet welche Gebete zu welchen Themenkreisen passen.

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    12:30 Uhr Mittagessen 14:00 Uhr Frauenmystik, wie sie sich in Frauengebeten zeigt Irene 14:20 Uhr Partnerinnenarbeit: Wie wirken die Gebete auf mich? Wie knnten sie in heutige Sprache

    bersetzt werden? 14:45 Uhr Austausch im Plenum 15:15 Uhr Pause 15:45 Uhr Gebete heute Irene

    Segnen und Salben Frbitte und Klage bergangsriten Jahreskreis Gebete in knstlerischen Ausdrucksformen kumenische Gebete Dankgebete Friedensgebete

    16:15 Uhr Plenum: Die eigenen Gebete werden zugeordnet. Mit welchen Gebeten habe ich gute Erfah-

    rungen gemacht? 16:45 Uhr Schlussreflexion:

    Was wnschen wir uns noch? Wo brauchen wir Untersttzung? Es steht ein Bchertisch bereit.

    Erarbeitet von Johanna Hofmann-Mrwald, Wiltrud Huml, Irene Lffler

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    Gebete der Multiplikatorinnen der Frauenseelsorge Mnchen und Freising:

    Weizenkorn

    Gut der Hingabe ans Leben geboren aus dem Urgrund, der Anfang und Ende vereint Weizenkorn in Deinem Aufbruch suchst Du Begegnung und Antwort Weizenkorn ausgeliefert. wartend.. hoffend

    auf Augen, die staunend wahrnehmen auf Hnden, die nicht mde werden, Dir zu dienen auf Herzen, die sich um Dein Gedeihen sorgen auf Gedanken, die sich um Deine Verteilung mhen auf Menschen, die Dich einpflanzen in ihr Leben und Sterben Weizenkorn hineinwachsend und hineinsterbend zur Auferstehung berufen heineingehoben und eingewoben ins Ziel allen Lebens

    Charlotte Rudolfer

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    Zu sein ist Wunder genug. Zu spren, dass ich bin, hier, in dieser Zeit und diesem Raum so einmalig und besonders. Eines Tages auf dieser Erde erschienen und spter gesagt: Ich bin ich. Das ist Wunder genug. In den unendlichen, leeren Rumen des Uni-versums, im Wunder des geheimen Ablaufs aller Dinge ist es das grere Wunder, dass ich bin,

    dass ich die Leere ausflle mit dem Wunder des Lebens, dass ich mich selbst erlebe, dass ich um mich wei und dann nach auen vorstoe und dir begegne Ich will nicht nach Wundern suchen, sondern mir bewusst machen, dass ich Wunder genug bin. Ich will mich feiern, wie Gott mich feiert. Ulrich Schaffer Quelle unbekannt, fr Hinweise sind wir dankbar

    Folge deiner Intuition spre nach was dich bewegt berhrt verletzt Suche in den vielen Bedrfnissen Deinen Ur-wnschen Beachtung zu schenken Anerkennung Verwandlung Verwurzelung Gott bewegt sich mit dir in deiner Selbstwer-dung In: Pierre Stutz: Heilende Momente. Gebrden, Rituale, Gebete. Ksel-Verlag, Mnchen 2000, S. 80

    Ewiger Gott, fhre uns aus der Zerstreuung in die Sammlung; aus der Finsternis ins Licht; aus der Tuschung in die Wahrheit; aus dem Tod in die Unsterblichkeit; aus dem vergnglichen ins unvergngliche Leben. Amen Ashram-Gebet

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    Meine Seele ruht in Dir. Du, Gott, nimmst mich wahr in meiner innersten Bedrftigkeit. Meine Seele ruht in Dir Du heilst das Versehrte, du schtzt das Gefhrdete, du wrmst das Erstarrte; was gebeugt ist in mir, richtest Du auf. Du befriedest das Erschreckte, du birgst das Verngstigte, du durchlichtest das Verfinsterte; was darbt in mir, nhrst du. Du trstest das Bestrzte, du belebst das Verkmmerte, du lst das Verkrampfte; was zur Reife kommen will, behtest Du. Mein Seele ruht in Dir Naegli, Antje S., Die Nacht ist voller Sterne. Ge-bete in dunklen Stunden, Freiburg: Herder 6. Auflage 2001, 49. Heiliges Du das uns mtterlich-vterlich Leben schenkt, Himmel in unseren Herzen, Himmel berall in der Welt, wo Liebe geschieht; lass uns deine heiligen Namen erkennen, Schpferin Liebe, und umarmen deine Freude und dein Friede wachse berall in der Welt; gib uns das Brot zum Leben; heile uns von unserer Schuld; schenke uns Mut zum Verzeihen und Geduld; eine uns in deiner Liebe, Gott, heilige Du, in dem alles zu Hause ist! Amen In: Peikert-Flasphler, Christa, Du trumst in mir, mein Gott. Frauen beten. Limburg: Lahnverlag 1994, 86.

    Magnificat grohalten vor der welt will ich dich durch meine lebenslust durch meine liebe durch das feuer in mir grohalten denn DU bist um mich machst mich stolz und gelassen setzt mich frei gibst mir schubkraft beflgelst meine gedanken grohalten in meinem herzen will ich dich gegen meine kleinlichkeit gegen mein selbstmitleid gegen alle berechnung dich einlassen und grohalten Knig, Hildegard, Magnificat, in: Du bist der Atem meines Lebens, Das Frauengebetbuch, hrsg. von Benedikta Hintersberger OP, Andrea Kett, Hildegund Keul und Aurelia Spendel OP, Ostfil-dern Schwabenverlag, Klensverlag 2006,171. Gott ist ganz leise, willst du ihn hren, werde ganz still, wie Maria es war. Vielleicht hrst du dann die Botschaft des Engels: Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

    Gott ist das Licht, soll es dir leuchten, schaue in dich, wie Maria es tat. Vielleicht siehst du dann die Botschaft des Engels: Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

    Gott ist die Liebe, willst du sie spren,*

    ffne dein Herz, wie Maria es tat. Vielleicht sprst du dann die Botschaft des Engels: Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

    Franz Kett

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    Und Gott machte eine Frau aus mir Und Gott machte eine Frau aus mir, mit langem Haar, Augen, Nase und Mund einer Frau. Mit runden Hgeln und Falten und weichen Mulden, hhlte mich innen aus und machte mich zu einer Menschenwerkstatt. Verflocht fein meine Nerven und wog sorgsam meine Hormone aus. Mischte mein Blut und go es mir ein, damit es meinen Krper berall bewssere. So entstanden die Gedanken, die Trume, die Instinkte. All das schuf er behutsam mit seinen Atemsten und seiner bohrenden Liebe, die tausendundein Dinge, die mich tglich zur Frau machen, derentwegen ich stolz jeden Morgen erwache und mein Geschlecht segne. in: Gioconda Belli, Wenn du mich lieben willst, Wuppertal, Peter Hammerverlag, 1993, S. 38

    Ein Frauenpsalm Freuen soll sich mein Herz. Aus meinen Tiefen heraus werde ich lachen. Beben wird mein Leib vor Vergngen. Im Tanz wird er sich wiegen, denn schn bin ich in den Augen Gottes, die mich werden lie; eine wunderbare Gestalt gab sie mir. Nicht ausgeschpft ist das Meer meiner Mg-lichkeiten. Noch heute werde ich Neues beginnen. Heil soll ich sein, dazu bin ich berufen. Heil sei mein Leib, mich zu heilen ist er bef-higt. Heilsam sei mein Leben! Aus der Flle heraus darf ich kreativ sein. Mangel macht mich nicht karg. Verletzungen tten mich nicht. Lebenslust lacht mir entgegen. Freude am Schnen ist mein Reichtum. Gute Gemeinschaft kann ich gestalten. Lacht mit mir, meine Freundinnen, lat sie uns leben! Machtvoll sei unser Lachen, kein Spott, keine Hme! Gott lt mich lachen, erotisch ist unsere Be-ziehung, aneinander freuen wir uns. Christel Hildebrand (Frauenkirchenkalender 2000, Hanna-Strack-Verlag, Pin-now/Schwerin)

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    Alleinerziehend Gott, meine Kinder mssen ohne Vater aufwachsen. Es ist so bitter fr mich, aber ich will nicht, dass sie es merken.

    Ich mchte, dass sie frhlich sind, ich mchte, dass sie sicher sind, ich mchte, dass ihr Leben geling ich mchte stolz auf sie sein:

    Seht, meine Kinder Ohne Vater und doch so wohl geraten!

    O Gott, ich berfordere mich stndig: ich darf nicht schwach sein ich darf nicht krank sein ich muss Vater und Mutter sein.

    Das geht nicht so weiter, Gott. Das geht ber meine Kraft. Ich brauche Menschen Die mir raten, die mich trsten. Ich brauche jemand, bei dem ich auch schwach sein und weinen darf. Ich brauche auch ein wenig Glck fr mich, fr mich selbst.

    Ich bitte dich, Gott, verstehe meinen Zwie-spalt Mache mich heil, mache uns ganz. Anneliese Lissner, Du lsst Dich finden in uns selbst. Mit neuen Worten beten. Freiburg: Herder 1987, 47.

    Segen Gesegnet sei deine Seele, die den Mut hat, ihrer Sehnsucht nachzuge-hen. Mgest du mit den Augen der Trumenden die Wahrheit erkennen. Mgest du auch den Mut haben die dunklen Orte deines Lebens zu begehen und sie dem Licht der Wandlung darzubieten. Mgest du die Fhigkeit erlangen, immer das Flstern der inneren Stimme zu hren. Mgest du immer wieder dich spiegeln drfen in der Schnheit Gottes. Mge die Wrme deines Herzens hell auflo-dern - auch fr dich. Mgest du das