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66 Fortgesetzte Versuche uber die verechiedenen hlaublGhenden A c o n i t en ; Geiger und Hesse. shorn im Jahr 1828 bat Geiger 60im. Beobachtungen iihw die verschiedenen blaubluhendenA~orrilpra8~ im Magazin fGr €'bar. nrcie B. 23. S. 73 ff. bekannt gemacht, aus welchen hervorging, dasa nur dirjenigen init d i v e r g i r e n d e n Friicktea, die rich auch slmmllich durch dne zat-te Pubescenr am obern Theile dcc, Siiingele und der 81umenrtielc vun Ac. StoerLelrnum Reichcnb. unlerschtidcn, des an diasen Tbeilen ga n z g la t t iet , eiiie vorzliglicbe Schiide beeittcn j 8piilCr, n6mlic.h im vorigen Jahre, slelllc er weiterc Vmiuche ilaleriiber, so wie iibcr die beate Bemitwtgsart des Extrarrlras und <&er die hGliI'Ung des scrharkn Priacips an {Mqpzin fh Pharmacie B. 34. S. 6n#.t;), wvulcbc ale I-huplre- &&ate liefrrten, da8e die sch6rfe won Rconit. ~Vapel!us vortiig- iich iiur vor und zu Anfeng der Bliithezeit in den R I i I t er u enihrlten ~ey, nicl aber, so w*ie d~r Fruchte anfan- Ron sich aussirbildea, naah mid nach veriiere , urrd in dem- sclben Msasst in den Saincn sict aahPufe. Aucb heob- echfete man, daw die Scbiirfe van einw Verieliif mit divcrgi- renden Friichien uod etwaa maiterr Blidlera mit breitercn Lsp- pen id rttkrrer Pubexens JW oberen 'l'hcils dee- Stiingei unr! Blumen darrh Lokdvrriiirderung aich auffdkrd verminderte, wiihrcnd die Vsrieiiit mit s~irridcn glfnsendcn Wliitern &re hachst inleesive .%hZrfc V~JP und zu Artfang der ffliithezrit unter gleichc-n Vtrlriilinis~m heilehidt. YOU --- Die Vemwhe zur Idi.-img des scharfcn Prliicipa gelan. gen W ~ W tier ~ciciiia-a Xcrsiiirbfirlreil dewefhm rich. Man bcolacli:eie ~&cb , XR.:~ das i'LlorqhyU sich 5 orzugiich echii-

Fortgesetzte Versuche über die verschiedenen blaublühenden Aconiten

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Page 1: Fortgesetzte Versuche über die verschiedenen blaublühenden Aconiten

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Fortgesetzte Versuche uber die verechiedenen hlaublGhenden A c o n i t en ;

G e i g e r und H e s s e .

shorn im Jahr 1828 bat Geiger 60im. Beobachtungen iihw die verschiedenen blaubluhendenA~orrilpra8~ im Magazin fGr €'bar. nrcie B. 23. S. 73 ff. bekannt gemacht, aus welchen hervorging, dasa nur dirjenigen init d i v e r g i r e n d e n F r i i c k t e a , die rich auch slmmllich durch dne zat-te P u b e s c e n r am o b e r n T h e i l e dcc, Si i ingele und d e r 81umenrt i e l c vun Ac. S t o e r L e l r n u m R e i c h c n b . unlerschtidcn, des an diasen Tbeilen ga n z g l a t t iet , eiiie vorzliglicbe Schiide beeittcn j 8piilCr, n6mlic.h im vorigen Jahre, slelllc er weiterc

Vmiuche ilaleriiber, so wie iibcr die beate Bemitwtgsart des Extrarrlras und <&er die h G l i I ' U n g des scrharkn Priacips an

{Mqpzin fh Pharmacie B. 34. S. 6n#.t;), wvulcbc ale I-huplre- &&ate liefrrten, da8e die sch6rfe won Rconit. ~Vapel!us vortiig- iich iiur v o r und zu Anfeng d e r B l i i t h e z e i t i n den R I i I t er u enihrlten ~ e y , nicl aber, so w*ie d ~ r Fruchte anfan- Ron sich aussirbildea, naah mid nach veriiere , urrd in dem- sclben Msasst in den S a i n c n s i c t a a h P u f e . Aucb heob- echfete man, daw die Scbiirfe van einw Verieliif mit divcrgi- renden Friichien uod etwaa maiterr Blidlera mit breitercn Lsp- pen i d rt tkrrer Pubexens JW oberen 'l'hcils dee- Stiingei unr!

Blumen darrh Lokdvrriiirderung aich auffdkrd verminderte, wiihrcnd die Vsrieiiit mit s~irridcn glfnsendcn Wliitern &re

hachst inleesive .%hZrfc V ~ J P und zu Artfang der ffliithezrit unter gleichc-n Vtrlriilinis~m heilehidt.

YOU

---

Die Vemwhe zur Idi.-img des scharfcn Prliicipa gelan. gen W ~ W tier ~cicii ia-a Xcrsiiirbfirlreil dewefhm r ich . Man

bcolacli:eie ~ & c b , XR.:~ das i'LlorqhyU sich 5 orzugiich echii-

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lsend gqen die Zcreliirung des scharfen Frincips bewies, dee- bath man bei der Bereiluttg der Extracts h o n d e r s Bedacht nahm , dimes miiglichst vollslandig mit aus der Pfl anze zu ex- trahiren.

Es wurde demnach Weingcist SGWOM bei Jem feischen, rb bei dem troclinen Kraute ala Extractionsmilid vorgeschla- gm, urn 80 alle scharfen Theile vollstPndiq zind mirglichsl htllibm zu erhalten. Dabei nahiti man an, dam die Wirkung dee -&on& niir oder d o c k h a u p t s i i c h l i c h auf dern s c l a r - fen Yrincip heruke, wie denn s t c e r k selhst die hbchat brennenda Scidrfe desselben rls bcwnders hezeichnend fir sei-

ne Wirkuamkeit hcrvorhob. Es feLIte iudessen truch noch an genalien physioiogiscben Versucben iiter die \rS’irksamkeit der verwhiedenen dconiten und h e r Tlieile, denn die von W e g f e r , Bonnet , Brad ie , Orf i la und Andern lessen no& Zweifcl iibrig , w e l c he A r t dam varweridet wurde.

Man gab bereita irn vorigen Somluer einem jungen Sper- l i q 4 Gr. frisches Kraut vom hluhenden (sogenannten) Am&. StocrEeanurn, welchea w ie friihere Versuciie Leiglen immer ohne bedcutelide Sc&irfe war j der Vogegei blieb munter , ff8SS

und zeigle iiberhaupt kcine .CSpur van Rlisebehagen. Nncb ein f n a r S~unden Rekaln clcrselbc Vogcl 4 Gr. fri-

echee hrsut yon Aconir. it’upsLhs, w e l c h schon verh’liilret aber keine Vriichie angmetfit brllc und noch zIcrdich E C ~ $

war. $chon nach eitiigert. Minu~eri wurde d w Vugd Iranrig, iirengle aich an, 9au Kraut wieder vim PI& XU geben, wsrf

es auch griisutenlhei?s wieder fiereus, demdmgeachtet wulrds er immer elender, drehte den Kopf a d eine Seite, Pperria hgufig den Schnahcl a d , schlo~s die A~ugcn unrl zeiq!e iiber- hacpt durch wine heftige iiftere suckcndc Gewqyw-, daas er vie1 Gchrnerz cmpfand. Kcrch imd nract wurde pi matter,

Be! nieder iind w!ag nach etwa ciner Siunde ohne merkbre 5 ”

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Zuckuiigen. Bei der Eriiffiung zeigle 8ich eine Entziirdring der Speiserohre bis in den Magen.

Wegen Mangel an Kraut konnten die Versuche iiber die Wirksamkeit der einzelnen Tkeile nicht weiter Fortg&zt werden. Indessen erschien eine Abhandlung von M e r i t z d c Berg h e a in Bonn (Annalen der PLarmacie B. 1. S. I zto), cnthaltend Versuche iiber die Wirkung beider Arten A c o ~ i - turn, nelche mit den eben angefuibrten in Vl'idempruch stt-

hen. Nach diesen Versuchen wirken Aconit. StocrEeanum Dee. und Aconit. vulguw Dec. (oder hTapeUus L.) hei Kailin- chen und Katzen ganz gleick , und zwar bewirkte das geisiig wlrsrige Extract von beiden, mit der Realschen Pre-sue crhal- ten, narkotische Erscheinungen , Zuckungen , Taumel und Gchlaf, jedach bei einer Dosis von 1 0 Gr. voriibergehend. Atbnlich wirkte von beiden das Chlorophyll nur in niederem Grade. Es wird jedoch in dieser Abhandiung nirgends gesagt, ob eins der Produkte schkfer als das andere grwesen sey, oder uberhaupt auch nur hcharf war, eben so 1st nicht ange- zeigt, ob vor oder wzhrend der Bluile oder zur Zeit der Fruchtbildung das Kraut eingesammelt wurde , welches alles einen weeentlichen Einauss auf die Wirkung haben muss.

Hiichst auffallend war jedoch die giftige Wirkung des be- reits mit AIkohol nusgezogenen Acnnit. Stoerkeanuns und Na- peUru (\ergl. S. 123 3. 0. a. 0.).

Versuchen : Dirse Widerspriiche veranlassten uns zu nnchstehendcn

Es wurde:i 3 Unzen h o n i f . ATapcZhls, schndblilttriges cinct breillliittriges , ferner eben so viel ..4condt. Stocrkemum ron in Stangel gescbossenein Kraute, welches znm The3 am-

fing zu bliiEen, getrocknet ; man erhielt YOU jedem gegcn 6 Drarhnaen trocknes Kraut, dieses wurde niit Weingeist von 80 p. t,. in der Realscben Presbe ausgezopn, bis der Aus- zug nur nocli wenig sriin gefirbt erschien und der Rest des

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Weiqcis te in dem h u t dnrch nacbgrgwmea Wasser a q e -

.&ickt; von der 94 Unzen belragenden Fliiseigkeit wurde der Weingeist abdestillirt , dns Chlorophyll abgesondert und niit Wlsser gewoschen j siimmtliches Di~rchgelaufene wurde zur Extractdicke verdampft.

h e durch Weingeist erschiiphe Kraut wurde jefzi mit W m r in der Realschen Presse aubgezogen, der Auszug zar Syrupdicke verdampft iind so lange mit 80 p. C. Wein- gdst versetcl, als dieser Triibung verathste, der Niederschlag ruf einem Filter mit Weingeist aucgewaschen und der geistige Auszug zur Extractdicke verdtliiipfl ; so dass man also von jeder Pflanze viererlei Exlracle erhielt : nainlich Chlorophyll, dt+s damn befreile weiiigeistige Extract, das mit Weingrist aus dem waisserichten duszugk erhallene und das im Wein- @st unliisliche.

Pltysiologiuche I;TersacAs.

Einein jiiiigen kaum halb aiisgewachsenen l'ianinchen gab man Drachme von dern wlissrigeu niit WeinBeiot gewa- schenen darin unlijslichen Extract von Aconit. Stocrkeamb

welcbea einen schwach salzigen widerlichen Geschmack hark, in Wasser gcliist, cin, es zeigie sich durchaus keine Wir- kung.

Einem ahnlichen Kaninchcn gab mail t Dracbme deeseEben Exlraclb von schmalblEttrigeru Aconit. NapeZhs, das Tliier machte sogleich schr bftige Bewegung, es trat Schaum vor dae fiIaul, und in ei- Paar Secunden war es todt. Bei der Sec- lion fand sich, lass etwas von dern Exlract in die Luftriihre gekommeii war. - Urn iiber die Wirkung ausser %weirel zu seyn, gab man dem andern Kaninchen nach ein Pear Stunden 20 Ge. dcsselben Extracts; man konnle durchaus keihe baton- derc Erscheinung wahmehmen.

15 Gr. desselhen Erlracls voii der brei%blutlrigen Varicllit

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Amnit- Nupelha oiner vier Wocken alteii k a i a e beigebrachi, k v i r k t e durchnas keine besondere Erscheinrang.

n m YOXI dem wassrigen Anszug des Ktaruts vou Acomk

Stoerkeenum rnit Weingwsi erllaheric: Extract hatie &en $ 1 4

chend sdzigen tiatenaach s i id ichm Geschmeck, 1 Drsacbme davon cinrni balb ausgewachsenen Kaninrlwn h i g e h c h t , he- wirkfe nick[ die geringste nuifal?ende Erscleiriung.

Doseelbe Extract van ..-fconit. LVnpeLhs einem jaSnge80 Ka- ninchcn in einer ; h i s voti 35 Gr. beiprtracht . kwirktc eben- klls durchaiiv kuhw euftkilenlie Krscheinang.

Von denr oum Chlorophyll bsfreiten Ertract. von Am& turn StwnZcamm, welchee einen siisslichen etwas stecbend dzigen scbnell voriibergetaenden Geachmack ha!te, gab man h m jungen helb rtusgewachseneir KaniAer i otwgekihr 40 Or , auch bier konxite man niclt die geringsfe auffdendc Wirknng wahmehiocn. hron demdhen Extract bcksaa ein junger Sperling 6 Tropfeii , iind es zeigle eich nicht die gering-

%'on d e n roiu Cldorophyll befreiten weingei8ligen Ex- Cmtarn ,4cntrit. Akp& dep 8chiualbliitIrigen Vanellit, Wd-

ches indeseen nicht schad iwtr? oondern nur eelzig whmeckle, erbidt 1511 jnnges Baninrhen iiher L Drackme, obne dass

xmn auffallvude Yymydorue bamerken kmnte , ousser dass dns Thier einige Zeit fraurig d i e n und dae $?utter ver-

b E h m S l P .

Ah iedoch der jmge & d i n g , wdcher 15 Stundm vor- her da. E.rttuctum Acorut. StacrEeam. erhalten hatle und gant muntsr war: auch begiarig frans, 4 Tropfen vos diesem Extract bekam, wurde er s&r unruhig und wasf e~ nach einiger Ze i t mit etwas Ftitter Bcrauv ; ep bcbam mcliulals 4 Tropknund jetzt &Bten sicL olle Ersrheizungm w n narkoiischer Vergiftung, er taumelte , wurde immar matter i d nath xwei Stunden ww e t todt.

3lL *%kURg.

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Eine junge Kolze erhielt von tlem weingeistigen Extra&. Aeonit. Skoeriearz. ungefilr 20 Gr., w-dcLes mit Wussrr *ng+ riihd ulngefjhr 3 Drachnie Alelltlgo belrug, es zeigle sich weitw nichts Auffauendes, als dnse d s ~ Thirr iifler kaute und v i d Schaum BUS den1 Maul flipssen l ies , wa6 indeseen bald air& hSrte; nur blieb de8Thisr nocb einigezeit traurig und schlaf- rig, war eher nach einigcn St unden wider Qanz munler.

Eine andere junge, etwas kr2fIigrrc. Katze erhielt ;f Drech- me weingeistiges , vom Chlorophyll befreites Extruct. Acuttt t .

NupUi von der breitblatirigen Varietzt, welche ki weitelu wm&er mbrE a h die schmalbliiitrige war. Die Ersclieintm- gen waren anfangs dieaelben, Lald aber vermehrie sich des

atdfallende Kauen mit aiidiessendenr Schaiim , sie erbrach ouch lnehrmds Schaum unier hcftige1n &hstien, zeigte sieh iibeahaupt whr angegriffPn , wonkte beim Laden, zuckk a- ten krainpfhaf? , hesondcrs mit den bintern Theilen &s KijI-

pets, biumtt ukh an den WInden euf uiid schlug iiber, spreizte die Vorderfiisse yon sich, zog eich zuwmmen, tapptu mit den Pfolen in die Luft und bemiihie sich cum Erbrrchea, wobei sicli eber ein ackwaclrer schmerzhafter SrLrbi h6rm lien?; apiiler zeigien sich mehc krampfhaRe kriimmeride Be- wegiingen, sie Iiess Harn von eich, legle den Kopf auf die Erde und fuhr wieder auP und zeigle iiberhaupt einrn Zu- stand von Tauinel und Verwirrung. Dicee Symptome dauerten stiirker werdend 4 - 5 Stunden fort, bie zuletzt d ~ s Thicr gann erschiipfl liegen blieb, den andern Tag biltte en sich wiedcr mehr erhdl w8r irber noch UUSBer8t matt, und erst rwh 34 Stunden fing es an wieder etwasblilch zu saufen, erholte skh aber dann nach und nach volfstPndig.

Von dem abgeschiedenen Chlorophyll aulr Acanar Sloep- kcamurn welchea keizien scharfen ~eschmack hiilie, b&wn cine junge Katze gegen 15 Gr.; eo zeigte aich durchaiis kciM merkbere Wirkung.

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Eina andere Kalze beksni gleicheitig 15 Gr. Cbloroph~ll van ,hmit. A u p e d b der schinalldiittrigen Varietiit , welches aber durcli iiingeres Liegen an der LuR einen grassen Tlidl seiner Scliarfe vcrlorm halte ; die Katze zeipte bald Unbehag- lichkeit , d i s ohen benierkte Schiumen und Kauen stellte sich ein, spater erbrach sic sich einigeinal uttd war€ SO die gatwe Messe hcraiis, amser noch eine Zeitiang andauernder Mat& keit WOF hicrauf nichls Auffallendes inebr EU bemerken.

15 Cir. nicht scharfes CMlorophyll voti breitblltlrigem Aconitum Napedlw bewirkten be; einer aiidrrn jungen Katie durchsua kclire krankbafte Symptome.

Man sammelte nochinals in1 .hugiist Sliiiter yon der breit- bliittrigen Vtrrietdt , welclie jetzt gar nicht mehr scharf schnieckten , nachdem sie hereits volisl8ndig RuRgebliibt halle, 8iP wurdcn trocken niit 80 p. c. \lreingeist ausgezagen uuil das Chlorophyll wie vorher vom Extract gelrennt. kine junge Ketzc bekatn yon diesem Extract ungefdlir 3 Drachnie, ts stelhe sich alalirld rin rocheluder Athiuen ein mit Kauen urrd ScliPumen , welche Spytome jedoch bald verschwan- den; das 'I'hier rrschien wieder ganz munier und spielte sogar

mit eincr antiern Katze , auf einmal aber fiel es auf den Ruk- ken, schnellie sich krainpftiafl in die Hiile und fiel vie todt nieder j a h Glieder waren gelzhmt und hingen beim Aufheben 50 wie der Kopf schlaff berrb, so dase man g h b t e es d d o jellen Augenblick sterhen, spHler erholte es fiick aber wie. der in so weii, dass die Glieder Steifigkeit und Beweg. lirhkeii erhielten und es sicli muhsam fortechleppen konnlc, PS lag indessen gewcihnlich mit ausgespreizlen Beinen auf dem Bauch, den Kopf fest auf die Brcie gedruckt;t: die oben angeaeig- ten Zuckungen stellten sich wicder, eber mil gromerer Heftig- keit ein, die Augen waren eine Zeitlang gegeir Lichtrinwir- kung unernpfindlich und die Pupille eehr erweitert. Diesel. Zustand daiierie nichrerr Stunden iind 5elbet den anclern TaB,

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jdoch elwra6 6Ch tscher fort, dar Thier schien sich wider erliolen zu wollcn, indeescn riellte aich vie1 diarrlreeartigc OefFnung und Urinahgang ein, es crbrach eich jedoch nicht, verechnriihte aber allcs Fuller und Getrarik und so blieb es noch diesen Tag bis Zuni folgenden i m m w schwlcher werdcnd in diesem Zustvnde uiBd endete etwe 40 Stunden nach einge- nommenem Gilt ohne weitere Zuchungeii.

Bei der Sectius fand sicb die Luftrokre mil den Bronchieii und der Lunpensubsianz l'rei van einer freniden Subslanz, letztere war, so wie auch das Herz viillig biutleer, Speiee- rohre und der ganz leerc Rlagen zeigten keine Andeiitung w n Ent zii nduny.

Einer andern jungeii Katsc gob man das von diesem Ew- trtrct gelrennte ChlorophjU, dieses bewirktc durchaus keinr Erscheiaungen yon 't-ergifiung.

- SUS dienen T-ersuchen geLt wohl zur Geniige hervor, dew

des Acolbitum NapeGIus bei weitem giftiger ist, ale Acohilur~c Stcarkennuin, es erhellt ferner aus denaelben , dess die gifiige Wirkung von z w e i v e r s c h i e d e n e a S t o f f e n abhiingt, eintsm s c h e r f e n f l i i ch i igen l e i c h t z e r s t a r b a r a n und einem n i c h t 6c h a r f en , welcher in seiner natiirlichen Ver- hindnng sowoh1 im Wasser als auch im Weingeist lodich isl, dieser bewirk t die eigenlliclien n a r k o t i s c he n E r s c h e i- n u n g e n , Whrend der sclrarfe Stoff niehr Entziindung ermgt, der narkotiscke Stoff ist indesserr, \vie die Vcrsuche zeigen, in der PBanze noch in h6clrster Intensitiit vorhanden, wenn JSngat elle Scbiirfe varschwunden iat. Die Gegenwart oder Abwesenheit von ScLarfe entscheidet deher nicht iiber die n a r k o t i R c h e Wirkung der Pflanze und des Extract8 nit9

demelben. Dass iibrigens auch niclrt scharfes Zhtractum ,460- niti hTupeUi bei Menscircn schon in sehi Springen Dosen nar- kotisclic ZuRlle erregen kann , beweisl folgende Thatsacbe;

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Ein hedger Aputbeker wrsuchte eiu \VeQig yon dem mach 0 ei g er'n Vorwchrin init Weingcirt bpreiteien Extract, v m mdchein sich dan CLloroplgll tcim Vetdampfen ganr ab- gewbiedcn und an die Wandc des Keswls angehingt batte, und das daher Bar keincn schnrfm Geschmock besass; bald rtellte sich ein unangenelmes Gefiihi, Schwindel und Ueblirh- keit ein, welche Zurille erst ~ ~ c h mekreren Stunden wieder verscb wanden.

Fur die Praxis geht BUS dirsen Veavjttchuii bervor , class

nur allein ,, wie schon in der f r u h e r m Abhandlung angefiihrt wurde, dus w a h r e A e o n i t u r n Vap.ZJue mil diver - g i r t n d e n F r u c b t e n vorziiglich medicinieche Krb'Re hai, dase dagegen 1 4 c o ~ k ~ ~ t ~ StoPrksnnum (in1 Widerupruch mit den Vcrsirrhen w n B erg h es) welt iinwirksamer is1 und drshalh nicht dcm Aconirzm ,Vczpellu.v subtititirk weplea dsl.E V c r- langt dcr Arct die scherfp und narkoliectre W-irkung eugleda, so mu58 das Extract nach der im Magazin Bd. 34. angegebt- nen Methde bereitet werden, verlaiigt cr nur die narkoli- s h e W irkung, so muss man das ChlurccybyU devon treancn.

Wie sclion friiher angegeben ist, 80 w i d bei der Sroer- I P s c Ire n Bercitungaart de5 Extracfe die Schiirfe griiastentheils Eerstiirt, und PO wirkt also wohl BloG nock Bur& seinen Cie- bolt H I I norkotischen Stoff, d. L. niimlich den yon =inern Chi+ rophj11 befreitrii Extract gleich,

Dab guminope diirch %-eir)gr.bt v6n rillen dark1 liblichen 'I'heilen befreiie E x t r a c t zeigt durclrrus k t h e mrkoiische oder sonst giflige \Virkung, und isi darsim zw-eckmlissig vun dem Extract z41a Arzneygebreuch zu 2ntfernen. Worin das M'i- dersyrechcnde diescr Vcrsuch mit denen yon B erg h e ,P liegtt wd1c.n wir nichi eniacheiden.