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auf dern Gebiete der Feite, Ode, Wa&se und Harze (Mlher: Chemirche Revue CIber die Fett- und Harz-Indurkfe). Zentral-Organ fur die Indastrien der Speise- ond der technischen Fette und Oele, der Mineralole und Schmiermittel, des Stearins und Glyzerins, der ICerzen, der Seifen, der Firnisse und Lacke. Organ der wissenschaftlichen Zentralstelle fur Oel- und Fettforschung (e. V.) Berlin. Unter Mitwirkung hervorragender Fachgenossen herausgegeben von Prof. Dr. K. HUGO UAUER, Techn. Hochschule Stuttgart. Verlag der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft m. b. H., Stuttgart. Postfach 40. Bezugsbedlngungen. Bezngspreis im April Mk. 2500.-. Einzelhelt Mk. 500.--. Fiir Ausland besonderer Tarif. Lieferung nur gegen Voreinsendnng des Betrages. In FPllen von Irirlierer Uewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstorungen hat der Bezieher weder Ansprnch auf Lieferung noch auf Ruckvergiitung des Bezngspreises. Anzelgenprels. Die 4 Eespaltene MillirneterhBhc oder deren Raum (von Strich zii Strich) M. '270.- freibleibend (auf dem Umschlag und anderen Vorzugsseiten nach besonderer Vereinbarung), bei Wiederholungen Rabatt It. Tarif, fur Ausland besonderer Tarif. Stellengesuche 25 "/" Erlnalhgung. Bei Platzvorschrift 25% Auisclilag. Brlefadresse fur alle Abteilungen : Stuttgart, Postfach 40. Postscheckkonto Stuttgart. 27380 der. Wissenschafll. Verlagsgesellschalt m.b. H., Stuttgart. Nachdruck nur rnit ausdr6cklicher Genehrnigung der Schriftleitung gestattet. - Drahtanschrlft : Chemle. IIuI't 14/15. - Alle die SchtWtleltung betrefienden Milleilungen an Prof. Dr. K. H. Uaner, Stuttgart, Alexanderstr. 96 1. Stuttgltrt, 10. April 1!)23. XX X. J 1~11 ~g~ig. An unsere verehrl. Postbezieherl Unter Bezugnahme aof unsere Notiz in Nr. 12/13 der Chemischen Umschau erlauben wir uns, diejenigen unserer verehrl. Leser, welche die erbetene Nachzahlung von Mk. I6 0 0.- noch nicht an uns abgefuhrt haben, hofl. hieran 2u erinnern. Zahlungen erbitten wir auf das Postscheck-Konto Nr. 27 380 der ,, Wissenschaftlichen Verlags-Gesellschaft m. b. AY., Die Geschiiftsstelle der Chemischen Umschau. Stuttgart". For-tsehritte anf dem Gebie te der Leimcheiriie. Von Dr. Ricltnrd Kissling. (Schluss.) 2. Fortschritte auf technischem Gebiete. a) Die Vorbehandlung des Leimgutes. E. B e r g m a n n (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 394) unterwirft die Knochen nach Abtren- nung der Mineralsubstariz einer Behandlung rnit eiweiijspaltenden Fermenten, z. B. Pepsin in saurer Lijsung; dadurch wird Eiweii3 abge- baiit , wahrencl das Fett unzersetzt bleibt (D. R. P. 345775). Die Akt. Ges. f. chem. Produkte vorm. H. Scheidemandel en tf ette t die Rohhautabf a11e mi ttels Benzin usw. (D. R. P. 30 1 694). Von sonstigen Erfindungen auf diesern Gebiete seien dieD.R. P. (J. Iversen) (Chem.Ztg.Uebers. 1921, S. 168), D.R.P. 325675 (F. Hellriegel) (a. a. O.), D. R. P. 352285 (0. Rbhm) (Chem. Ztg. 1022, S. 239) und D. R. P. 365448 (J. Landa und E. Trepka) (Chem. Ztg. 1922, S. 1051) angefiihrt. b) Die Aufschliessung des Leim- gut e s. F. S c h mid t (Chem. Ztg. Uebers. 1921, S. 168) erhitzt zur Leimgewinnung Korn- substanz ohne Wasserzusatz im Autoklaven auf 200 bis 250OC. (Norweg. P. 31446). E. Kn u d d e bleicht Fischabfalle mittels Zinksulfitl6sung, nachdem sie zuvor mittels Salzsaure en tmineralisiert und dann mit Kalk- wasser neutralisiert sind, und entleimt hierauf durch Kochen mit Wasser (Engl. P. 153 526). G. I1 le r t (Cliem. Ztg. Uebers. 1922, S. 122) hat einen Extraktionsapparat zur Ge- winnung von Hautleim konstruiert, bei dem clas Leimgut auf iibereinander gelagerten Sieb- blechen ruht (D. R. P. 333675). 0. Rohm (Chem. Zentralbl. 1922, IV, S. 554) behandelt die Leimbrtihe zur Abscheidung der Eiweiss- stoffe init einem Aether - Alkohol- oder einem Aether - Azeton - Gemische (D. R. P. 355 879). C. Collard (Chem.Zentralbl.1921, IV, S. 1144, 1922, 11, S. 101) extrahiert das Ossein in einer Batterie von Dampfern nach dem Gegenstrom- prinzip (Engl. P. 166896, Usarnerik. P. 1431217). Auch irn D. R. P. 338489 (Deutscher Lack- u. Farben-Rfarkt 1922 s. 17) ist ein ahnliches, aber nichts neues bietendesverfahrengeschtitzt. C. Greiner jr. (Chem. Ztg. Uebers. 1922, S. 384) behandelt das Leimgut unter Druck mit Kohlensaure oder kohlensaurel~altigem Wasser (D. R. P. 337178). Von sonstigen, diesem Gebiete angehorenden Erfindungen seien noch die folgenden Patentnummern re- gistriert: D. R. p. 355 877 (K. Niessen) (Chem. Ztg. 1922, S. 458), D. R. P. 338489 (K. Niesen) (Chem. Ztg. 1921, S. 549), Schweiz. P. 90711 (F. Fada) (Chem. Ztg. 1921, S. 812), Schweiz. P. 86563 (Elektro-Osmose A. G.) (Chem. Zen- tralbl. 1921, 11, S. 75), Usamerik. P. 1363481

Fortschritte auf dem Gebiete der Leimchemie

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Page 1: Fortschritte auf dem Gebiete der Leimchemie

auf dern Gebiete der Feite, Ode, Wa&se und Harze (Mlher: Chemirche Revue CIber die Fett- und Harz-Indurkfe).

Zentral-Organ f u r die Indas t r i en der Speise- ond der technischen F e t t e und Oele, der Mineralole und Schmiermit te l , des S tea r ins u n d Glyzerins, der ICerzen, der Seifen, d e r F i rn i s se und Lacke.

Organ der wissenschaftlichen Zentralstelle fur Oel- und Fettforschung (e. V.) Berlin. Unter Mitwirkung hervorragender Fachgenossen herausgegeben von Prof. Dr. K. HUGO UAUER, Techn. Hochschule Stuttgart.

Verlag d e r Wissenschaftl ichen Verlagsgesellschaft m. b. H., Stut tgar t . Postfach 40.

Bezugsbedlngungen. Bezngspreis im April Mk. 2500.-. Einzelhelt Mk. 500.--. Fiir Ausland besonderer Tarif. Lieferung nur gegen Voreinsendnng des Betrages. I n FPllen von Irirlierer Uewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstorungen hat der Bezieher weder Ansprnch auf Lieferung noch auf Ruckvergiitung des Bezngspreises. Anzelgenprels. Die 4 Eespaltene MillirneterhBhc oder deren Raum (von Strich zii Strich) M. '270.- freibleibend (auf dem Umschlag und anderen Vorzugsseiten nach besonderer Vereinbarung), bei Wiederholungen Rabatt It. Tarif, fur Ausland besonderer Tarif. Stellengesuche 25 "/" Erlnalhgung. Bei Platzvorschrift 25% Auisclilag. Brlefadresse fur alle Abteilungen : Stuttgart, Postfach 40. Postscheckkonto Stuttgart. 27380 der. Wissenschafll. Verlagsgesellschalt m.b. H., Stuttgart. Nachdruck nur rnit ausdr6cklicher Genehrnigung der Schriftleitung gestattet. - Drahtanschrlft : Chemle.

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Alle die SchtWtleltung betrefienden Milleilungen an Prof. Dr. K. H. Uaner, Stuttgart, Alexanderstr. 96 1.

Stuttgltrt, 10. April 1!)23. X X X. J 1 ~ 1 1 ~ g ~ i g .

A n u n s e r e v e r e h r l . P o s t b e z i e h e r l Unter Bezugnahme aof unsere Notiz in Nr. 12/13 der Chemischen Umschau erlauben

wir uns, diejenigen unserer verehrl. Leser, welche die erbetene Nachzahlung von Mk. I 6 0 0.- noch nicht an uns abgefuhrt haben, hofl. hieran 2u erinnern. Zahlungen erbitten wir auf das Postscheck-Konto Nr. 27 380 der ,, Wissenschaftlichen Verlags-Gesellschaft m. b. AY.,

Die Geschiiftsstelle der Chemischen Umschau. Stuttgart".

For-tsehritte anf dem Gebie te der Leimcheiriie. Von Dr. Ricltnrd Kissling. (Schluss.)

2. Fortschritte auf technischem Gebiete. a) D i e V o r b e h a n d l u n g d e s L e i m g u t e s . E. B e r g m a n n (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 394) unterwirft die Knochen nach Abtren- nung der Mineralsubstariz einer Behandlung rnit eiweiijspaltenden Fermenten, z. B. Pepsin in saurer Lijsung; dadurch wird Eiweii3 abge- baiit , wahrencl das Fe t t unzersetzt bleibt (D. R. P. 345775). Die A k t . Ges . f . c h e m . P r o d u k t e v o r m . H. S c h e i d e m a n d e l en tf e t te t die Rohhautabf a11e mi ttels Benzin usw. (D. R. P. 30 1 694). Von sonstigen Erfindungen auf diesern Gebiete seien dieD.R. P. (J. Iversen) (Chem.Ztg.Uebers. 1921, S. 168), D.R.P. 325675 (F. Hellriegel) (a. a. O.), D. R. P. 352285 (0. Rbhm) (Chem. Ztg. 1022, S. 239) und D. R. P. 365448 (J. Landa und E. Trepka) (Chem. Ztg. 1922, S. 1051) angefiihrt.

b) D i e A u f s c h l i e s s u n g d e s L e i m - g u t e s. F. S c h m i d t (Chem. Ztg. Uebers. 1921, S. 168) erhitzt zur Leimgewinnung Korn- substanz ohne Wasserzusatz im Autoklaven auf 200 bis 250OC. (Norweg. P. 31446). E. K n u d d e bleicht Fischabfalle mittels Zinksulfitl6sung, nachdem sie zuvor mittels Salzsaure en tmineralisiert und dann mit Kalk- wasser neutralisiert s ind , und entleimt hierauf durch Kochen mit Wasser (Engl. P.

153 526). G. I 1 l e r t (Cliem. Ztg. Uebers. 1922, S. 122) ha t einen Extraktionsapparat zur Ge- winnung von Hautleim konstruiert, bei dem clas Leimgut auf iibereinander gelagerten Sieb- blechen ruht (D. R. P. 333675). 0. R o h m (Chem. Zentralbl. 1922, IV, S. 554) behandelt die Leimbrtihe zur Abscheidung der Eiweiss- stoffe init einem Aether - Alkohol- oder einem Aether - Azeton - Gemische (D. R. P. 355 879). C. C o l l a r d (Chem.Zentralbl.1921, I V , S. 1144, 1922, 11, S. 101) extrahiert das Ossein in einer Batterie von Dampfern nach dem Gegenstrom- prinzip (Engl. P. 166896, Usarnerik. P. 1431 217). Auch irn D. R. P. 338489 (Deutscher Lack- u. Farben-Rfarkt 1922 s. 17) ist ein ahnliches, aber nichts neues bietendesverfahrengeschtitzt. C. G r e i n e r jr. (Chem. Ztg. Uebers. 1922, S. 384) behandelt das Leimgut unter Druck mit Kohlensaure oder kohlensaurel~altigem Wasser (D. R. P. 337178). Von sonstigen, diesem Gebiete angehorenden Erfindungen seien noch die folgenden Patentnummern re- gistriert: D. R. p. 355 877 (K. Niessen) (Chem. Ztg. 1922, S. 458), D. R. P. 338489 (K. Niesen) (Chem. Ztg. 1921, S . 549), Schweiz. P. 90711 (F. Fada) (Chem. Ztg. 1921, S. 812), Schweiz. P. 86563 (Elektro-Osmose A. G.) (Chem. Zen- tralbl. 1921, 11, S. 75), Usamerik. P. 1363481

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86 GHEMlSCtik U M S C H A U . tj eft 14/ 15.

(F. H. Tunnell) (Chein. Zentralbl. 1921, 11, S. 454), Usamerik. P. 142 1 620 (F. H. Tunnell) (Chem. Ztg. Uebers. 1923, S. 37), Franz. P. 544327 (0. Rtilim) (Chem. Ztg. 1921, S. 907), Usamerik. P. 1405 741 (Cliem. Zentralbl. 1922, 11, S. SSI), D. R. P. 344338 (Plausons For- schungsinstitut) (Chem. Ztg. 1921, s. 1048), Enpl. P. 181865 (Plausons, Parent Co., und H. Plauson) (Chem. Zentralbl. 1982, JV, S. 894), Franz. P. 542762 (A. E. Engstriim) (Chem. Ztg. 1922, S. 868), D. R. P.- Anm. L 54604/1921 (A. Lob) (Chem. Ztg. 1922, d. 1134), Schweiz. P. 97638 (E. Geistlich SBhne, A. G. f . chem. Industrie) (Chem. Ztg. 1923. S . 93), D. R . P. 340993 (G.I-Iiinnicke) (Cbem. Ztg. 1921, S. 862).

c) K o n z e n t r i e r u n g uiid T r o c k n u n g d e r L e i i n l o s u n g . 0. Ruf(Chem.Zentralb1 1921, I V , S. 872) verwandelt die Leiinliisung in einem Emulsator durch Rotation von Sclilagern neben feststeliendeii Staben in eiiie als ,, Luftemulsioii" bezeichnete Scliaunimaase, die auf eiiier Walze getrocknet wiid. R. A. Mc. Q u i t t y (Usamerik. P. 1407 075, Chem. Zentralbl. 1922, I V , S. 50; Schweiz. P. 91 189, Chein. Ztg. 1921, S. 1154; Franz. P. 518756, Chem. Zentralbl. 1921, IV, S. 361) giesst zur Herstellung dunner Gelatineblattclien die Lo- sung auf eiuen langen, biegsainen Trager aus und biingt ilin auf eine Trockentroinmel. T. T a d a (Ciiein. Zentralbl. 1922, 11, S. % I ) , konzentriert die Gelatineliisung bis zu einern Gelialt von 30 bis 60°/,, giesst sie dann auf einen niclit iiber 2 0 " C. warmen Zyliiider zu Blattern, setzt diese kurze Zeit der Luft aus und trocknet sie bei mindes tens 40 O C.

d) V e r w e n d u n g d e r G e l a t i n e u n d d e s Leirnes . E. H e c k und C. M a y e r (Chein. Ztg. Uebers. 1921, S. 183) stellen klinst- liclie Darme aus Gelatine her durch Einwir- kuiig von lieii3ein G lyzeiin, Trocknung, Be- handlung init einer Liisung von Zelluloseester und aberinaliger Trocknung (D. R. P. 32.1 724). E. R u f macht Leim fur Appreturzwecke durch Zusatz von et was Natriumchroinat in schwacher Sodalosung unloslicli (a. a. 0.). D. K. Tres s - l e r (Chern. Zentralbl. 1922, 11, S. 330) benutzt zur Herstellung fltissigen Leiines Thioharnstoff (Usamerik. P. 1 394 654). J. d e V a ch i s (Chem. Zentralbl. 1821, TV, S 361) stellt Kaltleim her, indem er die Leiniliisung mit dem Zink- sulfat oder Zinkclilorid behandelt, in dunner Lage ausbreitet und trocknet (Franz. P.519022). Auf die gleiche Erfindung langst bekaiinter Verfaliren hat auch C. D. L e l o n g (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 530) eiri Patent erhalten (Franz. P. 529672). Die Firma L u f t f a h r - z e u g b a u S c h i i t t e - L a n z (Chem. Ztg.

Uebers. 1921, S. 230) benutzt ilmeisensaure und deren Salze zrir Herstellung von Kalt- leim (D .R.P .325246) . E. H e r z i n g e r (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 394) weridet seltsamer Weise Tetraclilorl~ohlenstoff als Quellungs- und Verflriysuiigsmittel an (0. R. P. 345 60 1). Ferner stellen Kaltsleim her A. R e g e i i a s 8 (Chem. Ztg. 1923, S. 104) (D. R. P. 370547), A. L e s z y n s k i (Chem. Ztg. 1922, S. 1052) (Franz. P. 545473) und J. M U l l e r (Chem. Ztg. 1923, S. 9) (D. R. P. A1im.M. 75481/1921). Ein zosammenfassender Bericht iiber die Her- stellung von Kaltleim findet sich im ,,Chemi- kalien-Markt" (Meissen) 1921, No. 114, S. 553.

Zur Reiiiigung und Zerteilung von Leim uiid Gel a t.in e se t z t die E 1 e k t r o - 0 s in o s e A. G. (Chem. Ztg. Uebeis. 1921, S. 335) das geloste oder qequollene Material der C' 4 in wir- kung des elektrischen Stromes zwisclien in- differenteii Diapliragmen aus , die Glutin niclit durchlassen. (Norweg. P. 32445). P l a u - s o n s F o r s c h ring s i n s t i t u t (Chem. Ztg. Uebers. 1923, S. 2 t) behnndelt zur Erzeugung von Dispersoiden aus festen Kolloidmassen (Leim, Gelatine usw.), diese unter Zusatz eines fliissigen, das Kolloid nicht losenden Dispersionsmittels in sog. Schlag-, Kreuz-, usw. Mrilileri uiid trocltnet im Vakuum zu einem staubfeinen Pulver , ails dem sich PieBstticlte lierstellen lnssen (D. R . P. 337 429). F. D o r e 1 (Chein. Zentralbl. 1921, JV, S. 1144) benutzt ein Gemisch V O I I Gelatine, Fen.osulfat und eiirem weiaeii, auf Gelatine niclit cliemiscli einwirkenden Stoff zur Repro- doktion leinener Urkunden (Usarnerik. P. 1386995). F. H a s v l e r (CheinZentralbl. 1921, 11, S. 8 19) bewirkt das Unliislichmaclien tieri- schen Leirnes auf dem Papierstoff mittels kiinstliclier Gerbstoffe , die ails Sulfosauren ungesattigter Kolilenwasserstoffe des Stein- kohlenteeres und deren Kondensationsproduk- ten bestehen (D. R. P. 331350) J. und K. V o i n e l (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 881) lassen zur Erzeugung plastischer Massen aus Leim und Gelatine diese qnellen, setzen Chlor- natriam zu, erhitzen arif 100OC. und harten niit Formaldehyd (D. R. P. 349 769). Auf Her- stellring plastischer Massen aris Leim hat auch die Firma Cellulose et Papiers, SOC. de Re- clierches et d'Applications (Chem. Ztg. 1922, S. 189) Patente erhalten (Franz. P. 501585 nebst 3 Zusatzpatenten). Ein Verfahreri zur Farbung von Gelatine ist 0. B o r n 11 a u s e n (Chem. Ztg. 1922, S. 240) patentiert worden (D. R. P.\351243). A. R e g e n a s s (Chem. Zen- tralbl. 1922, 11, S. 394) versetzt eine konzen- trierte Leirnlosung niit soviel Alkali, dass eine

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plastische Masse entsteht, uncl verkocht cliese unter Zusatz von Asphalt, Koloplionium, Ter- pentiiiiil und Kreide (Schweiz. I). 89 244). P. S c h r o t (Cliem. Zentralbl. 1922, 11, S. 394) empfialil t nls Leim far Furniere eiii Gemiscli von Leiinlijsung, Benzin und Oclrer (D. R. P. 345 685). P. H. W. S e r 1 e (Chem. Zentralbl. 1922, 11, S. 1178) stellt ein Gemiscli von Leim, Kaseinleiin, Alkalisalizylat, Benzol oder Naf-

talinsulfonat her (Engl. P. 163 349). W. RI ij 11 e r (Cliem. Ztg. Uebers. 1922, S. 234) bespricht die Gerbiing der Gelatine dnrch Formaldehyd. R. J. L o f f l e r (Chem. Zentralbl, 1922, I V , S. 381) stellt ein Klebmittel her, durcll Lijsen von Lignoglutin, das aus Sulfitzellstoffablauge rnittels S#ure ausgefiillt ist, in Leimliisung unter Zusatz organischer Sauren oder Alkalien (D. R. P. 354233).

B E R I C HTE, A. Theorle.

Einige neuere Arboiten iiber den Xeclinnismus der Kntnlyyntorvergitung von E. B. Maxted (nach einem Ref. der Ztshr. Fett- und Oelind. 1923, 116 aiis Cbem. Age 1922. 7. 816.). Nacli dem Verf. liegt die Anffas- sung des Wesens der Vergiftung darin, dass der giftige Stoff die iiotwendige Beriilirung zwischen den vea- gierenden Stoffen und dem Katalysator verhindert ; als Beispiel wird die Hydrierung der OelsLure nnter- halb des Sc l t~ne l~pi~nktes der Stearinssure angegeben, wobei eben die feste Stearinsiiure den Katalysator ein- hullt. Ancli eine Gasliaut ltann sturend wirken, hier spielt das Koltlenoxyd eine wichtige Rolle, da dieses Gas mit grosser Hartnackiglteit von Platinschwarz festgelinlten wird. Der Verf. aussert anch die Ansicht, dass man die Vergiftung anch so auffassen Itijnne, dass die Nrbenvalenzen des Katalysators von dem Gift abgesattigt merden, elie sie sich mit deni einen oder anderen reagierenden Stoffe vorubergehend binden kijnneii. Bei der ltatalytisclieii Hydrierung wird die Realctionsfi5iliiglceit des Wusserstoffes durch die Ver- Sliderung derselben bei der Okltliision erltllirt. Die Katalysatorengifte siiid es nun, welclie die Okklusion von Wasserstoff verliindern. Hiefiir werden verschie- dene Beispiele angegeben. Es werden daiin weiter die fortsclireitende Vergiftung eines Ihtalysators bei zuiieliniender Konzentration des Giftes betractitet. Die scliPdliclie Wirkwig einer Spur Gift ist stark begrenzt, so dass eine eindeiitige Bezieliuug zwisclien der Gift- ltonzentration nnd der Abnahme der Aktivitilt des Katalysators besteht. Nach den Untersuchungen des Verf. ist die Abnalime der Wirknng des Katnlysators eine linearr Funktion des Giftgeliaites. Bei der gra- pliisclren Darstellnng des Vorganges erliiilt man eine geradliilige Kurve, die IJei einer bestiinmten Gift- konzentration einen Knick zeigt, so dass die ganze Kurve das Ausselien eines stnmpfen Winltels besitzt. Das Gift darf aiclr natiirlicli walirend der Katalyse weder durch clieniisclie Reaktionen noch auf andere Weise i n seiner Konzentration iindern. Die Empfind- liclikeit des Katalysators dem Gifte gegenuber tiangt von der Grijsse der Oberflliclie, also von der Feinheit der Vertcilung ab. Weitere Untersiichung bei kon- stanter Giftlconzentration an reinen Stoffen nnd an technischen Glyzeriden liessen gewisse Untersctiiede beobachten, die sicli iniigliclierweise durch die Zer- setzung des in Spuren in den technisclien Oelen ent- lialtriien Albnminoidscliwefels erldaren lassen, welcher allm&lllich in Spuren Schwefelwasserstoff iibergefulirt wird. Eine andere Auffassiing ware die, dass sich eine Haut von Metallseife auf dem Katalysator bildet. Bei Hydrierung eines reinen Glyzerides mit Nickel erhalt man bei niederer Temperatur eine geradlinige Re&-

tionskurve, bei Erhiihung der Teinperatur - dasselbe wurde aucli bei reinem Olein erhalten - gerade Kurven bei 80 bis 120°, Beginn gekriimmter Kurven bei 120O. Die Giftigkeit eines Stoffes liiingt von dzr Art der katalyfischen Reaktion ab. Arsenige SLure ist ein starltes Gift fiir Plat.inltat,alysator bei der Hydrierung, nnscliiidlich aber bei der Zersetzung von Wasserstoff- superoxyd durcli Platin. Wismot ist giftig bei der Hydrierung, begunstigt aber die Oxydation des Am- moniaks zii SalpetersPure, Natriuinsulfat und Kalzium- pliospliat sind unsclikidlich.

Ueber deli cliemisclieii Neclmtisliius bei der Fett- bildung in der lebenden Zelle. Hugo Haehn und Walter Kinttof (vorl. Mitt. in den Berl. Ber. 1923. 439). An- geregt durcli die Versuclie L i n d n e r s uber die Ver- fettung von Pilzen vor allem bei Enclomyces vernalis durch Aetliylallroliol hat H a e h n in der Ztschr. fur t e c h . Riologie 9, 217, 1921) die Ansiclit geliussert, dass die Umwandlung der Kohlehydrate zu Fetten in der lebenden Zelle iiber den Azetaldeliyd gelie. Als Stiitze hieliir wurde damals versucht, d e n Azetaldehyd an Endomyces vernalis zweclts k'etthildnng zu ver- fiittern, was aucli eirlwandt'rei gelang, es wurde 9 a/o Triolein auf Pilztroclteiisiibstanz bereclinet erhalten. Atis dem Azetaldehyd wiirde sicli daiin zunliclist Aldol und daruns y , 6 - Dioxy -11 - Hexylaldeliyd bezw. desseii entspreclieuder ungesiittigter Vertreter, der Aldetiyd der Sorbinsiinre CH, . CH: CH . CH : CH .CHO entstehen. Der durcli Oxydation die Sorbinsliure nnd dime wieder durch Reduktion die Cupronsiiure liefern wurde. Der sechsgliedrige Aldehyd w&re nnn das gegebene Ans- gangsmaterial fiir die Synthesen d r r hoheren Fett- 8Buren, drei Rlol. untereinander aldolisiert liefern das Sltelett der Stearin- und Oelsiiure. 2 Mol. Hexylalde- hyd nnd 1 Blol. Aldol kiinnen zur Palmitiiisiiure fiihren. Legt man das N e u b e r g s c Ii e Schema der alkoholi- sclten Garung zu Grunde, so wird der liiebei frei werdende Wasserstoff niclit den Azetaldeliyd zu Allro- hol redazieren, sondern die Doppelbindnngen der ent- stehenden Aldehyde oder Sauren abslttigeu. Die Verf. driicken dalier den Fettbildungsprozess durcli folgendes Formelschema aus : Glukose -F Hrenztraubensaure -+ Azetaldehyd -*

Aldol --f Glyzerinester. Sie liaben sicli zur experimentellen LUsung ihrer

Aufgabe zunktclist zwei Hauptfragen gestellt : 1. sind die genaniiten Zwischenglieder zellfremde %laterialien, kSnnen sie von der Zelle gut assimiliert werden und 2. sind die augegebenen Zwischenprodukte durch Abfangverfalrren naclizuweisen?

Nacli ihren Untersuchungen wird sowolil Brenz- traubensiiure, wie Azetaldehyd, wie Aldol von Endo- myns vernalis glatt assimiliert und in Fet t umgewan- delt. Vom enzymatischen Standpunkte ails zerlegen