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19 0 KLINISCHE \VOCHENSCH 1,81O/oo; 21. IX. 1927: Glyk~mie 1,36~ 27. IX. 1927: Glyk~imie I,I5~ 28. IX. 1927: Gewicht 5,3 kg; 7. X. 1927: Gewicht 6,2 kg; 28. X. 1927: Gewicht 9 kg. Das Tier war wXhrend dieser Zeit leb- haft, gewachsen und hatte eine Gewichtszunahme yon fast lOO%. WAhrend der ganzen ]3eobachtungszeit wurde das Tier nur mit Kohlehydraten geffittert. Am 28. X. 1927 wurde der Hund im physiologischen Institut der Universiti%t Mailand get6tet und obdu- ziert. Vorher wurde das Nebennierenvenenblut des operierteI1 und eines normalen Hundes in die V. jugularis je eines Testhundes geleitet, dem die Vagi durchschnitten und die Nebennieren exstir- piert worden waren. W~hrend eine Reizung des Nervus splanchnicus bei dem normalen Tiere eine Steigerung des Blutdruckes des EmpIfmgerhundes erzeugte, blieb bei dem operierten Spenderhunde diese Reizung ergebnislos. Das beweist, dab die Reizung des Nervus splanchnicus bei entnervten Nebennieren keine Ausschwemmung yon Adrenalin aus den Nebennieren erzeugt. Der Obduktionsbefund ergab das Vorhandensein yon 4,8 g Pankreasgewebe. Von diesem Pankreasgewebe wurden histologische Pr~parate von BRUNI ge- macht und auch untersucht. Interessant ist, dab die Anzahl der erhaltenen Langerhans-Inseln ganz minimal war. ~V~hrend man normal eine Insel auf jeden Quadratmillimeter der Schnittfl~che finder, war in diesem Falle eine Insel nur auf etwa lOO qmm zu tinden, also loofache Verminderung. Diese ]3eobachtungen ergaben sich in allen Serienschnitten. Die histologische Untersuchung ergab weiter, dab das Gewebe die Erscheinung der Regeneration zeigte. Die histologische Untersuchung der Nebennieren zeigte eine starke Degeneration der Marksubstanz, jedoch war die chromaffine Re- aktion noch vorhanden. Die F~rbung mit Nilblausulfat ergab: Cholesterinester, Fetts~uren und Phosphatide. Aul3erdem wurde yon FoA die Untersuchung auf Adrenalingehalt ausgeffihrt. Diese ergab: Linke Nebenniere 0,632 g, Adrenalin O,lO rag, d. h. o,16%, Rechte Nebenniere 0,365 g, Adrenalin 0,05 mg also o,14%. Es er- scheint somit bewiesen, dab die vollstXndige Entnervung beider Nebennieren einem an Pankreasdiabetes leidenden Hunde Heilung gebracht hat. Aussp~'aehe: F. DEPXSCH konnte vor 2 Jahren zeigen, dab Zucker- kranke bei isolierter Prfifung der Toleranz ffir Mehlfrfichte, ffir Ei- weiBsubstanzen und schlieBlich ffir Eiweil3substanzen T Mehl- frfichten die weitaus h6chsten Toleranzen bei ausschlieBlicher Mehl- frfichtezufuhr erreicl~ten. ]3ei einem Fall mul3te sehlieBlich Zucker gegeben werden, um flberhaupt die Toleranzgrenze zu erreichen. Bei EiweiBzufuhr beziehungsweise bei gleichzeitiger Zufuhr yon EiweiB-t-Mehlfrfichten wurde bei diesen F~llen hingegen die Toleranzgrenze verhXltnismM3ig sehr rasch erreicht. Es war damals schon Mar, dab sich diese unerwartet hohen Mehlfrfichtetoleranzen nicht allein durch eine Besserung der Inselfunktion erkl~ren lieBen. SpAtere Untersuchungen, gemeinsam mit HASEN6HRL, die die Ftmktionsprfifung des Inselorgans bei nicht diabetischen Menschen mittels Zuckerbelastung zum Gegenstand batten, fiihrten zu der 1Dberzeugung, dab die H6he des Blutzuckeranstieges nach Zucker- belastung nicht ausschliel31ich yon dem jeweils vorhandenen Insulin- spiegel abh~ngig sein k6nne, sondern daneben der Funktionszustand der den Znckerstoffwechsel antagonistisch beeinflussenden Faktoren (Nebenniere und Schilddrfise) yon entscheidender Bedeutung sei. Die Wirkung der Schilddrfise mul3te auf dem Umwege fiber das Adrenalinorgan zustandekommen, ohne dab hierfiir ein Beweis RIFT. 7. JAHRGANG. Nr. 4 22. JANUAR x928 vorhanden war. Nun hatte BILLIGHEIMER gezeigt, dab die Ansprech- barkeit der dem Adrenalinorgan unterstehenden Organe dutch eine ausschlieBliche Mehlfrfichteern~hrung verringert wird. Mit Hilfe dieser Vorstellungen lieBen sich auch die hohen Mehlfrfichte- toleranzen bei Diabetikern durch eine D~mpfung des Adrenalin- organs erkl~ren. Eine Abschw~chung des Einfiusses der Nebenniere auf die Leber k6nnte durch Carbolisierung oder Durchschneidung der im Liganlentum hepato-duodenale verlaufenden Nerven ver- sucht werden. -- }V. FALTA: Vom Standpunkte der Klinik sind die Ergebnisse der Untersuchung des Vortr. vielleicht nicht so fiber- raschend als es scheinen m6chte. Bei einer groBen Zahl yon Diabetes- f~llen ist die Insulinbehandlung eine ideale Ersatztherapie. In diesen F~llen ist die Annahme wohl berechtigt, dab es sich um eine Ausfallserkrankung yon seiten des Inselorgans handelt. Die sorg- f~ltige ;Jberprfifung des Insulinbedarfes bei einem viele Hunderte yon F~llen umfassenden Diabetikermaterial hat ergeben, dab die Zahl der sog. insulinrefraktXren F~lle gar nicht so gering ist. Dieser Zustand der insulinunterempfindlichkeit kann auch passager auf- treten. Diese F~lle sind sicher nicht ausschlieBlich insulinogener Natur. Es handelt sich bei ihnen um eine gesteigerte Zucker- mobilisierung auf Grund gesteigerter TXtigkeit der Nebennieren. Die klinischen Erfahrungen ffihren also zu ~hnlichen Vorstellungen, wie sie Vortr. entwickelt hat. -- K. DOPPLER hat I925 gemeinsam mit STEINMETZER nach Bestreichen der A. pancreatico-duodenalis mit Phenol bei Tieren Hypoglyk~mie infolge verst~rkter TXtigkeit des Inselapparates erhalten. R6ntgenbestrahlung des Pankreas bei Hunden ffihrte nach knrzem Ansteigen des ]31utzuckers zu Hypo- glykXmie. Mikroskopisch fand sich im Gegensatz zu dem vor der Bestrahlung probeexcidierten Stfick eine starke Vermehrung und Regeneration der Inseln an der gleichen Stelle des Pankreas. Der Befund erinnerte an eine Mitteilung yon SALOMON, der nach R6nt- genbestrahlung des Oberbauches bei Diabetikern Zurtickgehen der Glykosurie konstatiert hatte. Es bestand die M6glichkeit, die tier- experimentell gefundenen Tatsaehen am 31e~tschen rnit gesundem Pankreas nachzuprfifen. LORENZ nnd Redner hatten seinerzeit die chemische Sympathicusausschaltung an der Arteria gastrica sinistra bei Ulcusresektionen am Magen als prinzipielle Methode empfohlen, unl durch die arterielle Dauerhyper~mie bessere Ver- heilung der Wundfl~chen zu erzielen und um dem Ulcusrezidiv und dem Ulcus pepticum jejuni vorzubeugen. Die Hyper~tmie, die sich nach der Phenolbehandlung nicht allein im GefXggebiet der Art. gastr, sin., sondern auch im ganzen Bereich der Oberbauchorgane und damit auch im Pankreas einstellte, brachte Redner auf die Vermutung, es mfil3ten sich dadurch fthnliche Verh~tltnisse ftir die Inselfunktion und den Blutzucker ergeben, wie sie im Tierexperimen% nachgewiesen worden waren. Man land in solchen FMlen immer schnell eintretende und sehr betr~chtliehe Abstfirze des Blutzuckers unter Symptomen yon Hypoglyk~mie. Die hypoglyk~mischen Er- scheinnngen lassen sich noch lange Zeit nach der Operation nach- weisen, in einem Falle waren sie noch la]4 Jahre nach der Operation sehr ausgesprochen nach Nfichternbelastung des Operierten mit Zucker. Die tierexperimentellen Ergebnisse, sowie dasVerhalten der Patienten sprechen deutlich ffir eine Anregung der Inselzellfunktion durch die chemische Sympathicusausschaltung, so dab LORENZ und DOPPLER beabsichtigen, die Methode auch zur Behandlung des Pankreasdiabetes beinl Menschen heranzuziehen. FROHLICH. DIAGNOSTISCHE UND THERAPEUTISCHE NOTIZEN. FROHSYMPTOME DER MUSKELSTARRE BEI PARKIN- SONISMUS. Von Dr. IMRE BASCH, Budapest-St. Margarethen-Insel. Umfassen wir den Biceps eines gesunden Menschen, dessen Muskeltonus ein normaler ist, so empfinden wir mit der palpierenden Hand, w~hrend wir den Unterarm passiv bewegen, dab der Biceps bei der Flexion an Umfang zunimmt und bei der Extension wieder abnimmt. Der l~lbergang ist glatt und kontinuierlich. Untersnchen wit jedoch in derselben \u den Biceps einer an Parkinsonismus erkrankten Person, so ffihlen wir, dab sich der Muskel ruo/~eise, wie in kleinen Abschnitten, ausdehnt. Man hat das Geffihl, als ob der Muskel bei passiver Extension zittern wfirde. Es ist schwierig, die Erscheinung plastisch zu beschreiben, doch ist das Symptom yon jedem, der den rigiden Muskel auf diese Weise untersucht, sofort zu erkennen. Niemals sah ich die Erscheinung bei Gesunden noch bei dutch irgendwelche L~sion der Pyramiden- bahnen bedingte Muskeltonuserh6hungen, z. B. an den rigiden Muskeln der Hemiplegiker. Nur bei denjenigen F~llen konnte ich dieses Symptom feststellen0 bei denen die Rigidit~t der Muskeln durch eine Erkrankung der Extrapyramidenbahnen verursacht war. Diagnostische Bedeutung verleiht diesem Symptom einerseits, dab man durch denselben die zwei Arten von Muskelhypertonus von- einander unterscheiden kann; andererseits, dab diese Erscheinung oft schon ganz im Beginn der parkinsonischen Krankheit vorhanden ist, wenn die eigentliche Muskelstarre noch nicht entwickelt ist und bei passiver Bewegung des Unterarmes ein Widerstand noch nicht zu ffihlen ist. Es gibt F~lle, bei denen dieses Symptom der Muskel- starre jahrelang voranging, und auch solche, bei denen bei halb- seitigem Paralysis agitans dieses Symptom, Jahre bevor der ProzeB auch die andere Seite ergriffen hat, an der gesunden Seite zu linden war. BEITRAG ZUR LEBERDIAT-BEHANDLUNG DER PERNIZIOSEN ANAMIE. Von Dr. BRUNO HEROLD und Dr. HANS ~UIISAM, Berlin. Bei einer Frau J. aus Berlin ist seit ca. 21/, Jahren eine pernizi6se An~mie klinisch diagnostiziert. Die jetzt 44j~hr. Fran war schon mehrrna]s in Krankenhausbehandlung, zuletzt im Frfihjahr 1927.

Frühsymptome der Muskelstarre bei Parkinsonismus

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19 0 KLINISCHE \VOCHENSCH

1,81O/oo; 21. IX. 1927: Glyk~mie 1,36~ 27. IX. 1927: Glyk~imie I,I5~ 28. IX. 1927: Gewicht 5,3 kg; 7. X. 1927: Gewicht 6,2 kg; 28. X. 1927: Gewicht 9 kg. Das Tier war wXhrend dieser Zeit leb- haft , gewachsen und hat te eine Gewichtszunahme yon fast lOO%. WAhrend der ganzen ]3eobachtungszeit wurde das Tier nur mit Kohlehydraten geffittert. Am 28. X. 1927 wurde der H u n d im physiologischen Ins t i tu t der Universiti%t Mailand get6tet und obdu- ziert. Vorher wurde das Nebennierenvenenblut des operierteI1 und eines normalen Hundes in die V. jugularis je eines Tes thundes geleitet, dem die Vagi durchschni t ten und die Nebennieren exstir- piert worden waren. W~hrend eine Reizung des Nervus splanchnicus bei dem normalen Tiere eine Steigerung des Blutdruckes des EmpIfmgerhundes erzeugte, blieb bei dem operierten Spenderhunde diese Reizung ergebnislos. Das beweist, dab die Reizung des Nervus splanchnicus bei entnervten Nebennieren keine Ausschwemmung yon Adrenalin aus den Nebennieren erzeugt. Der Obduktionsbefund ergab das Vorhandensein yon 4,8 g Pankreasgewebe. Von diesem Pankreasgewebe wurden histologische Pr~parate von BRUNI ge- mach t und auch untersucht . In teressant ist, dab die Anzahl der erhaltenen Langerhans-Inseln ganz minimal war. ~V~hrend ma n normal eine Insel auf jeden Quadratmil l imeter der Schnittfl~che finder, war in diesem Falle eine Insel nur auf etwa lOO q m m zu tinden, also loofache Verminderung. Diese ]3eobachtungen ergaben sich in allen Serienschnitten. Die histologische Untersuchung ergab weiter, dab das Gewebe die Erscheinung der Regeneration zeigte. Die histologische Untersuchung der Nebennieren zeigte eine starke Degeneration der Marksubstanz, jedoch war die chromaffine Re- aktion noch vorhanden. Die F~rbung mit Nilblausulfat ergab: Cholesterinester, Fet ts~uren und Phosphatide. Aul3erdem wurde yon FoA die Untersuchung auf Adrenalingehalt ausgeffihrt. Diese ergab: Linke Nebenniere 0,632 g, Adrenalin O, lO rag, d. h. o,16%, Rechte Nebenniere 0,365 g, Adrenalin 0,05 mg also o,14%. Es er- scheint somit bewiesen, dab die vollstXndige En tnervung beider Nebennieren einem an Pankreasdiabetes leidenden Hunde Hei lung gebracht hat . Aussp~'aehe: F. DEPXSCH konnte vor 2 Jahren zeigen, dab Zucker- kranke bei isolierter Prfifung der Toleranz ffir Mehlfrfichte, ffir Ei- weiBsubstanzen und schlieBlich ffir Eiweil3substanzen T Mehl- frfichten die weitaus h6chsten Toleranzen bei ausschlieBlicher Mehl- frfichtezufuhr erreicl~ten. ]3ei einem Fall mul3te sehlieBlich Zucker gegeben werden, um flberhaupt die Toleranzgrenze zu erreichen. Bei EiweiBzufuhr beziehungsweise bei gleichzeitiger Zufuhr yon EiweiB-t-Mehlfrfichten wurde bei diesen F~llen hingegen die Toleranzgrenze verhXltnismM3ig sehr rasch erreicht. Es war damals schon Mar, dab sich diese unerwarte t hohen Mehlfrfichtetoleranzen nicht allein durch eine Besserung der Inselfunktion erkl~ren lieBen. SpAtere Untersuchungen, gemeinsam mit HASEN6HRL, die die Ftmktionsprfifung des Inselorgans bei nicht diabetischen Menschen mittels Zuckerbelastung zum Gegenstand bat ten, fiihrten zu der 1Dberzeugung, dab die H6he des Blutzuckeranstieges nach Zucker- belastung nicht ausschliel31ich yon dem jeweils vorhandenen Insulin- spiegel abh~ngig sein k6nne, sondern daneben der Funkt ionszus tand der den Znckerstoffwechsel antagonist isch beeinflussenden Faktoren (Nebenniere und Schilddrfise) yon entscheidender Bedeutung sei. Die Wirkung der Schilddrfise mul3te auf dem Umwege fiber das Adrenalinorgan zus tandekommen, ohne dab hierfiir ein Beweis

R I F T . 7. J A H R G A N G . N r . 4 22. J A N U A R x928

vorhanden war. Nun ha t te BILLIGHEIMER gezeigt, dab die Ansprech- barkeit der dem Adrenalinorgan unters tehenden Organe dutch eine ausschlieBliche Mehlfrfichteern~hrung verringert wird. Mit Hilfe dieser Vorstellungen lieBen sich auch die hohen Mehlfrfichte- toleranzen bei Diabetikern durch eine D~mpfung des Adrenalin- organs erkl~ren. Eine Abschw~chung des Einfiusses der Nebenniere auf die Leber k6nnte durch Carbolisierung oder Durchschneidung der im Liganlentum hepato-duodenale verlaufenden Nerven ver- sucht werden. -- }V. FALTA: Vom Standpunkte der Klinik sind die Ergebnisse der Untersuchung des Vortr. vielleicht nicht so fiber- raschend als es scheinen m6chte. Bei einer groBen Zahl yon Diabetes- f~llen ist die Insul inbehandlung eine ideale Ersatztherapie. In diesen F~llen ist die Annahme wohl berechtigt, dab es sich um eine Ausfal lserkrankung yon seiten des Inselorgans handelt . Die sorg- f~ltige ;Jberprfifung des Insulinbedarfes bei einem viele Hunder te yon F~llen umfassenden Diabetikermaterial ha t ergeben, dab die Zahl der sog. insulinrefraktXren F~lle gar nicht so gering ist. Dieser Zustand der insul inunterempfindlichkeit kann auch passager auf- treten. Diese F~lle sind sicher nicht ausschlieBlich insulinogener Natur. Es handel t sich bei ihnen um eine gesteigerte Zucker- mobilisierung auf Grund gesteigerter TXtigkeit der Nebennieren. Die klinischen Erfahrungen ffihren also zu ~hnlichen Vorstellungen, wie sie Vortr. entwickelt hat . -- K. DOPPLER ha t I925 gemeinsam mit STEINMETZER nach Bestreichen der A. pancreatico-duodenalis mit Phenol bei Tieren Hypoglyk~mie infolge verst~rkter TXtigkeit des Inselapparates erhalten. R6ntgenbes t rahlung des Pankreas bei Hunden ffihrte nach knrzem Ansteigen des ]31utzuckers zu Hypo- glykXmie. Mikroskopisch fand sich im Gegensatz zu dem vor der Bestrahlung probeexcidierten Stfick eine starke Vermehrung und Regeneration der Inseln an der gleichen Stelle des Pankreas. Der Befund erinnerte an eine Mitteilung yon SALOMON, der nach R6nt- genbestrahlung des Oberbauches bei Diabetikern Zurtickgehen der Glykosurie konstat ier t hat te . Es bestand die M6glichkeit, die tier- experimentell gefundenen Tatsaehen am 31e~tschen rnit gesundem Pankreas nachzuprfifen. LORENZ nnd Redner ha t ten seinerzeit die chemische Sympathicusausschal tung an der Arteria gastrica sinistra bei Ulcusresektionen am Magen als prinzipielle Methode empfohlen, unl durch die arterielle Dauerhyper~mie bessere Ver- heilung der Wundfl~chen zu erzielen und u m dem Ulcusrezidiv und dem Ulcus pept icum jejuni vorzubeugen. Die Hyper~tmie, die sich nach der Phenolbehandlung nicht allein im GefXggebiet der Art. gastr, sin., sondern auch im ganzen Bereich der Oberbauchorgane und dami t auch im Pankreas einstellte, brachte Redner auf die Vermutung, es mfil3ten sich dadurch fthnliche Verh~tltnisse ftir die Inselfunktion und den Blutzucker ergeben, wie sie im Tierexperimen% nachgewiesen worden waren. Man land in solchen FMlen immer schnell eintretende und sehr betr~chtliehe Abstfirze des Blutzuckers unter Symptomen yon Hypoglyk~mie. Die hypoglyk~mischen Er- scheinnngen lassen sich noch lange Zeit nach der Operation nach- weisen, in einem Falle waren sie noch la]4 Jahre nach der Operation sehr ausgesprochen nach Nfichternbelastung des Operierten mit Zucker. Die tierexperimentellen Ergebnisse, sowie dasVerhal ten der Pat ienten sprechen deutlich ffir eine Anregung der Inselzellfunktion durch die chemische Sympathicusausschal tung, so dab LORENZ und DOPPLER beabsichtigen, die Methode auch zur Behandlung des Pankreasdiabetes beinl Menschen heranzuziehen. FROHLICH.

DIAGNOSTISCHE UND THERAPEUTISCHE NOTIZEN.

FROHSYMPTOME DER MUSKELSTARRE BEI PARKIN- SONISMUS.

V o n

Dr. IMRE BASCH, B u d a p e s t - S t . M a r g a r e t h e n - I n s e l .

Umfassen wir den Biceps eines gesunden Menschen, dessen Muskeltonus ein normaler ist, so empfinden wir mit der palpierenden Hand, w~hrend wir den Unte ra rm passiv bewegen, dab der Biceps bei der Flexion an Umfang zun immt und bei der Extension wieder abnimmt. Der l~lbergang ist glat t und kontinuierlich. Untersnchen wit jedoch in derselben \u den Biceps einer an Parkinsonismus erkrankten Person, so ffihlen wir, dab sich der Muskel ruo/~eise, wie in kleinen Abschnit ten, ausdehnt . Man ha t das Geffihl, als ob der Muskel bei passiver Extension zittern wfirde. Es ist schwierig, die Erscheinung plastisch zu beschreiben, doch ist das Symptom yon jedem, der den rigiden Muskel auf diese Weise untersucht , sofort zu erkennen. Niemals sah ich die Erscheinung bei Gesunden noch bei du tch irgendwelche L~sion der Pyramiden- bahnen bedingte Muskeltonuserh6hungen, z. B. an den rigiden Muskeln der Hemiplegiker. Nur bei denjenigen F~llen konnte ich dieses Symptom feststellen0 bei denen die Rigidit~t der Muskeln

durch eine Erkrankung der Ex t rapyramidenbahnen verursacht war. Diagnostische Bedeutung verleiht diesem Symptom einerseits, dab man durch denselben die zwei Arten von Muskelhypertonus von- einander unterscheiden kann; andererseits, dab diese Erscheinung oft schon ganz im Beginn der parkinsonischen Krankhei t vorhanden ist, wenn die eigentliche Muskelstarre noch nicht entwickelt ist und bei passiver Bewegung des Unterarmes ein Widers tand noch nicht zu ffihlen ist. Es gibt F~lle, bei denen dieses Symptom der Muskel- starre jahrelang voranging, und auch solche, bei denen bei halb- seitigem Paralysis agitans dieses Symptom, Jahre bevor der ProzeB auch die andere Seite ergriffen hat , an der gesunden Seite zu linden w a r .

BEITRAG ZUR LEBERDIAT-BEHANDLUNG DER PERNIZIOSEN ANAMIE.

Von Dr. BRUNO HEROLD u n d Dr. HANS ~UIISAM, Berl in.

Bei einer Frau J. aus Berlin ist seit ca. 21/, Jahren eine pernizi6se An~mie klinisch diagnostiziert. Die jetzt 44j~hr. Fran war schon mehrrna]s in Krankenhausbehandlung, zuletzt im Frfihjahr 1927.