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Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 1
Stiven RasoM.A. IT | Dipl. Wirt.-Ing.
Geschäftsprozessmodellierung
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
1998-2005 Studium Dipl. Wirt.-Ing. / Mittelständisches Unternehmen ca. 250 MA
Diplomarbeit: Analyse von Auftragsabwicklungsprozessen
Mai.-Nov. 2005 Berater Geschäftsprozessanalyse/-optimierung
2005-heute Dr. Glinz COViS GmbH, ca. 60 MA
Mitglied der Geschäftsleitung
Partner | Prokurist
2008-2010 Studium Master IT-Management
2010 SAP Deutschland AG & Co KG, ca. 53.000 MA
Master Thesis: „Combining CRM & social media to grow
the customer life time value of telecommunication customers“
seit 2011 Lehrbeauftragter FOM in Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Neuss)
Software Engineering, Projekt- und IT-Management, E-Business,
Geschäftsprozessmanagement, Digitalisierung
seit 2016 Lehrbeauftragter EUFH
Betriebliche IT-Anwendungssysteme
(seit 2016) Lehrbeauftragter FHDW
Methoden im IT-Consulting, E-Commerce, Geschäftsprozesse &
betriebliche Anwendungssysteme, Grundlagen der Wirtschaftsinf.
Stiven Raso
Vorstellung
2
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
Veranstaltungskomponenten
Seminaristischer Unterricht/Vortrag
Beispiele aus der Unternehmenspraxis zur Verdeutlichung
Übungen/Fallstudien zur Bearbeitung durch die Studenten
Interaktivität: Diskussionen und aktive Beiträge sind erwünscht
Prüfung und Benotung
Klausur im Umfang von 90 Minuten
Kontakt
Bei Fragen: [email protected]
Konzept der Veranstaltung
3
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
Agenda
Motivation/Grundlagen
Grundlagen Modellierung
Ereignisgesteuerte Prozessketten
UML (ausgewählte Modellierungen)
Business Process Management Notation
Swimlane
4
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
Modellierungssprachen | Modellierungssichten
Anforderungsdokumentation
Modellierung
5
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 6
Repräsentation eines Realitätsausschnitts
Festgelegte Detaillierungstiefe
Abbildung einer bestimmen Perspektive
Momentaufnahme
Zweckorientierung
Die Prozessmodellierung
dient der Gestaltung der Ablauforganisation in Unternehmen
stellt den Kontrollfluss in den Mittelpunkt
zeigt die zeitlich-logische Abfolge der Funktionen (Aktivitäten)
zeigt wir häufig organisatorische Wechsel erfolgen
dient der Identifizierung von Schwachstellen
Geschäftsprozessmodellierung
Modellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 7
Dokumentation der Prozesse
Übersichtlichkeit und Verständlichkeit erhöhen
Transparente Darstellung der Beteiligten Ressourcen (Personen und
IT-Systeme)
Prozessorientierte Reorganisation
Basis für kontinuierliche Verbesserungen
Erleichterung bei der Schwachstellenidentifikation (im Sinne der
Zeit-, Mengen und Kostendaten):
Unzureichende Kapazitätsauslastung
Lange Liegezeiten
Personalengpässe
Prozesscontrolling
Erfassung und Abgleich der Soll-Ist Situation der definierten Prozesse
Geschäftsprozessmodellierung
Ziele der Prozessmodellierung (1)
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 8
Zertifizierung
Möglichkeit die Prozessdokumentation im Rahmen der Zertifizierung ISO
900x zu nutzen
Bsp. Dokumentation der Herstellungs- und Entwicklungsprozesse
Benchmarking
Vergleich der Performanz mit internen/externen Organisationseinheiten
Wissensmanagement
Basis zur Einarbeitung betrieblicher Sachverhalte (auch Schulungen)
Festigt die im Unternehmen eingesetzten Fachbegriffe
Prozesskostenrechnung
Erfassung der anfallenden Kosten und Leistungen im Rahmen der
Prozessabwicklung
Auswahl ERP-System
Unterstützt die Vorauswahl bei der Einführung möglicher IT-Systeme
Ziele der Prozessmodellierung (2)
Geschäftsprozessmodellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 9
Softwareentwicklung
Beschreibt die Anforderungen an ein IT-System bzw. zeigt welche
fachlichen Funktionen IT-seitig abgebildet werden müssen
Hebt wiederverwendbare Komponenten hervor, vermeidet dadurch
Redundanzen im Entwicklungsprozess
Fördert die Testbarkeit der Software und unterstützt die Validierung
Workflow-Management
Dient zur Entscheidungsfindung bzgl. Automatisierung von Abläufe
Ziele der Prozessmodellierung (3)
Geschäftsprozessmodellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
Diagrammbasierte
Methoden
Datenflussorientiert
IDEF
SSA
SADT
Kontrollfluss-orientiert
Petri-Netze
Swimlane
BPMN
eEPK
Objekt-orientiert
Activity Diagr. (UML)
Use Case Diagr. (UML)
Interaktions-diagr. (SOM)
Vorgangs-ereignis (SOM)
10
Datenflussorientierte
Methoden: Verknüpfung
von Funktionen durch
Datenflüsse
Kontrollflussorientierte
Methoden: Zeitlich
logischer Ablauf von
Funktionen steht im
Vordergrund
Objektorientierte
Methoden: Aufhebung der
Trennung zwischen Daten
und Funktionen durch
Verwendung von Objekten
(Grundlage für
Softwareprogrammierung)
IDEF: Integration Definition for Function Modeling
SSA: Structered Systems Analysis
SADT: Structered Analysis Design Technic
Grafisch orientierte Prozessmodellierung
Geschäftsprozessmodellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 11
Quelle: In Anlehnung an Gadatsch
9,500%
2,600%
3,400%
16,400%
21,600%
38,800%
43,100%
,00% 5,00% 10,00% 15,00% 20,00% 25,00% 30,00% 35,00% 40,00% 45,00% 50,00%
SOM
IDEF
Petri-Netze
BPMN
UML
Swimlane
eEPK
Geschäftsprozessmodellierung
Nutzungshäufigkeit der Notationen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 13
Ausprägungs- Ereignistyp Funktionstyp Ereignistyp
ebene
Abstraktions- Ereignis Funktion Ereignisebene
Antragsdaten
erfassen
Antrag
eingetroffen
Antragsdaten
erfasst
Peter Becker aus
Klingenbach hat einen
Kreditantrag
gestellt
Name: Peter
Becker Ort: Klingenbach
Alter: 36
Kredit: 150.000in Datei eintragen
Die Daten über
Peter Becker aus Klingenbach sind
in der
Kundendatei enthalten
Geschäftsprozessmodellierung
Betriebswirtschaftlich orientierte Prozessmodellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 14
1. Ebene: Hauptprozesse (z. B. Logistik)
2. Ebene: Geschäftsprozesse (z. B.
Beschaffung)
3. Ebene: Arbeitsvorgänge
(z. B. Bestellanforderung bearbeiten)
4. Ebene: Arbeitsschritte
(z. B. Bedarfsanforderung freigeben)
5. Ebene: Elementarfunktionen
(z. B. Freigabestatus setzen)
Darstellung
Prozess-
überblick
Geschäftsprozessmodellierung
Prozessebenen der Modellierung
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 15
Funktionen sind fachliche
Aufgaben bzw. Tätigkeiten an
einem (Informations-) Objekt zur
Unterstützung der (Unternehmens-)
Ziele.
Funktionen transformieren Input-
in Outputdaten.
Eine Funktion enthält die Ent-
scheidungskompetenz über den
weiteren Ablauf.
Funktionen können soweit unter-
teilt werden, bis sie einen
betriebswirtschaftlich nicht weiter
sinnvoll unterteilbaren Vorgang
darstellen.
Kundenanfrage
prüfen
Informationsobjekt
Verrichtung
Funktion
EPK – Notationselemente
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 16
Funktionsbäume zeigen
die Abhängigkeit von Funktionen eines Systems untereinander
wie Funktionen in Teilfunktionen aufgeteilt bzw. modularisiert werden können
welche Funktionsfolge im System vorliegt (Ablauf/Aufruf von
Folgefunktionen)
Modellierung eines Funktionsbaums ist bei komplexen Funktionen sinnvoll
Funktionenbaum
Strukturierung der Funktionen anhand eines Funktionenbaums
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 17
Gliederungskriterium Charakterisierung Beispiele
Verrichtung Gruppierung von
Funktionen mit gleichen
oder ähnlichen
Transformationsvorschriften
Debitorenrechnung
buchen
Kreditoren buchen
Lohnzahlungen
buchen
Bearbeitungsobjekt Gruppierung von
Funktionen, die die
gleichen Objekte
bearbeiten
Auftrag erfassen
Auftrag stornieren
Auftrag ausliefern
Geschäftsprozess Gruppierung der an einem
Prozess beteiligten
Funktionen
Lieferanten auswählen
Anfrage erstellen
Bestellung schreiben
Gliederungskriterien zur Strukturierung eines Funktionsbaums
Strukturierung der Funktionen anhand eines Funktionenbaums
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 18
passive Komponente
Repräsentiert Zustand eines
Informationsobjekts
löst Funktionen aus
ist Ergebnis von Funktionen
ist auf einen Zeitpunkt
bezogen
beeinflusst weiteren Ablauf
des Geschäftsprozesses
Bedarfsanforderung
ist entstanden
Ergebnisse
Zusätzlich zu den Funktionen werden im Rahmen der Modellierung mit EPK
Ereignisse verwendet
EPK – Notationselemente
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 19
Eine EPK
ist ein gerichteter
Graph
Knoten sind
Funktionen,
Ereignisse,
Konnektoren
Kanten beschreiben
Daten- und
Kontrollfluss,
sowie Zuordnungen
Anforderungsdokumentation
Ereignisgesteuerte Prozesskette
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 20
Ereignis
Passive Komponente,
löst Funktionen aus oder sind Ergebnisse von Funktionen
Funktion
Aktive Komponente, führt etwas durch
Erzeugen Ergebnisse (Ereignisse)
Kante
Verkettet Objekte (Funktionen, Ereignisse, Operatoren)
Verknüpfungsoperatoren
Ermöglichen die Modellierung von Verzweigungen in Prozessen
E
F
Anforderungsdokumentation
Grundobjekte der EPK
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 21
Ereignisse lösen Funktionen
aus
Funktionen erzeugen
EreignisseAntragsdaten
erfassen
Kreditantrag
eingetroffen
Antragsdaten
erfasst
Eingangs-
bestätigung
schicken
Eingang bestätigt
Verknüpfungen: Sequenz
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 22
Nach der Funktion treten
zwei Ereignisse auf
F
E1
E2
F1 F2
E
Ein Ereignis ist Auslöser
für zwei Funktionen
AND-Split
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 23
F
E
E
F F
E
AND-Join
Zwei Ereignisse sind
Auslöser für die Funktionen Das Ereignis tritt nach
zwei Funktionen auf
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 24
Faktura bearbeiten
Faktura A
erstellt
Faktura B
erstellt
Auftrag
freigeben
Auftrag
Auftragsdaten
sind ermittelt
OR-Split
Nach der Funktion sind
mehrere Fortsetzungen
möglich
Nicht erlaubt
Ereignisse haben keine
Entscheidungskompetz
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 25
Arbeitsgang
freigegeben
Arbeitsplan
ist verfügbar
Ressourcen
sind geprüft
Artikel
anfertigen
Artikel
bestellen
Artikel ist
im Lager
OR-Join
Das Ereignisse tritt nach
mindestens einer Funktion
auf
Mindestens ein Ereignis
ist Auslöser für die
Funktionen
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 26
Rechnung prüfen
Rechnung
freigegeben
xor
Rechnung
nicht freig.
xor
Auftrag
freigeben
Auftrag
Auftragsdaten
sind ermittelt
XOR-Split
Nicht erlaubt
Analog zum OR-Split
Nach der Funktion ist
genau eine Fortsetzung
möglich
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 27
Fertigungsauftrag
bearbeiten
Fertigungs-
auftrag ist teil-
freigegeben
XOR
Fertigungs-
auftrag ist
freigegeben
XOR
Artikel
produzieren
Artikel aus
Lager
anfordern
Artikel vorhanden
XOR-Join
Das Ereignis tritt nach
genau einer der beiden
Funktionen auf
Genau ein Ereignis ist
Auslöser der Funktion
EPK – Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 28
Operatoren
Ereignisverknüpfungen Funktionsverknüpfungen
Auslöse-
ereignisse
Bereitstellungs-
ereignisse
Auslöse-
ereignisse
Bereitstellungs-
ereignisse
Konjunktion
(UND)
Adjunktion
(Inklusives
ODER)
Disjunktion
(Exklusives
ODER)
XOR
XOR
XOR
„Ereignisse (passiv) haben keine
Entscheidungskompetenz“)
Übersicht EPK-Verknüpfungen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 29
Jede EPK beginnt und
endet mit mindestens
je einem Ereignis
Ausnahme: Verweis auf
eine andere EPK
Sicherheiten
unzureichend
Kreditantrag
eingetroffen
XOR
Kundendaten
erfassen
Kundendaten
erfasst
Sicherheiten
prüfen
Sicherheitenunzureichend
Sicherheitenvorhanden
XOR
Ablehnungbegründen
Kreditantragabgelehnt
Vertragerstellen
Konditionenfestlegen
Kreditantraggenehmigt
EPK – Regel 1
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 30
Jede Kante verbindet zwei
Knoten von jeweils
unterschiedlichem Typ
Ausnahme: Auf einen
Konnektor darf ein
Konnektor folgen
…
F
E F
E …
EPK – Regel 2
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 31
Kontrollfluss verzweigt
und vereinigt sich nur
an Konnektoren
E F
… …
EPK – Regel 3
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 32
Auf Ereignisse dürfen keine
OR- bzw. XOR-Konnektoren
folgen
OR
und/oder
AND
und
XOR
entweder/oder
E
XOR
F F
E
AND
F F
E
OR
F F
F F F F F F
XOR AND OR
E E E
EPK – Regel 4
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 33
Alle Ein-/Ausgänge der
Konnektoren sind vom
gleichen Typ
E
F
E
…
…
F F
EPK – Notationsregeln
EPK – Regel 5
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 34
Konnektoren verbinden stets
Ereignisse mit Funktionen
bzw. Funktionen mit
Ereignissen
E
…
F F E
…
F
E
EPK – Regel 6
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 35
Eine Funktion kann durch eine
weitere EPK verfeinert werden
I1
E1
F1
E2I2
I2 F2
E3
O1
O2
O3
VW
F1
E1
F1.1I1 O1
E1.1
F1.2
E2
VW
F1
I1 O2
I2
EPK – Regel 7
EPK – Notationsregeln
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
Ressourc
ensic
ht
Organisationssicht
Datensicht
Herr Muster
Funktionssic
ht
Einkauf
Herr MusterMaterial ist
eingetroffen
Material und
Begleitschein
prüfen
Material ist
geprüft
Bestelldaten
abgleichen
Liefer-
schein
Liefer-
schein
Bestellung
Einkauf
36
Sichten auf das Prozessmodell
EPK – Sichtenmodell
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
DV-Konzept
Fachkonzept
DV-Konzept
Implementierung
Fachkonzept
Implementierung
DV-Konzept
Fachkonzept
Implementierung
DV-Konzept
Fachkonzept
Implementierung
DV-Konzept
Fachkonzept
ImplementierungLeis
tun
g
Ste
ue
run
g
Da
ten
Fu
nk
tio
n
37
ARIS Haus
Architektur integrierter Informationssysteme (ARIS)
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 38
• Alle Funktionen
• Siehe z. B. FunktionenbaumFunktionssicht
• Alle Organisationseinheiten
• Alle Ressourcen (z. B. Menschen, Maschinen, Hardware)
Organisationssicht
• Alle Ereignisse (die Daten generieren) und Umfelddaten (z. B. Fachbegriffe)
• Schriftverkehr, DokumenteDatensicht
• Prozess Output/Produkt
• Dienst-, Sach- und finanzielle LeistungenLeistungssicht
• Integration aller Sichten
• Logischer und zeitlicher AblaufplanSteuerungssicht
Beschreibungssichten - Sichtenkonzept
ARIS Haus – Beschreibungssichten
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 39
• Strukturierte Darstellung eines Prozesses mittels DV-fremden Beschreibungsmodellen
• z. B. ERM, EPK, Funktionsbaum, Organigramm
Fachkonzept
• Umsetzung des Fachkonzepts in DV-nahe Beschreibungsmodelle
• z. B. RelationenDV-Konzept
• DV-technische Realisierung der beschriebenen Prozessteile
• z. B. mittels Erstellung Programmcode, Datenbanksystemen
Implementierungs-ebene
Beschreibungssichten - Sichtenkonzept
ARIS Haus – Beschreibungssichten
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung
erweiterte
ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK)
erweitertes Entity-
Relationship-Modell (eERM)
Organigramm
Zieldiagramm, Funktions-
baum
Datensicht Steuerungssicht Funktionssicht
Organisationssicht
40
ARIS – Ebenen der Prozesszerlegung auf Fachkonzeptebene
ARIS Haus – Beschreibungssichten
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 41
• Relationale Datenbankmodelle in betriebswirtschaftlichen IT-Systemen weit verbreitet
• ERM ist Standardnotation zur Beschreibung von Datenmodelle
Entity RelationshipModell (ERM)
• Objektorientierung hat sich als wesentliches Prinzip in der Programmierung durchgesetzt
• UML (UML Klassendiagramme) ist Standardnotation zur Modellierung objektorientierter Systeme
Unified Modeling Language (UML)
• Notationen werden von Nicht-Informatikern als zu komplex angesehen
• In der Praxis daher häufig Nutzung (Hierarchisch strukturierter) Fachbegriffe
Fachbegriffe
ARIS – Modellierung der Datensicht
ARIS Haus – Beschreibungssichten
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 42
Prozesswegweiser
Organisationseinheit
Informationsobjekt
Dokumente
Zuordnung von Organisationseinheiten
Der Prozesswegweiser zeigt die Verbindung von einem bzw. zu einem anderen Prozess (Navigationshilfe).
Die organisatorische Einheit beschreibt die Gliederungsstruktur eines Unternehmens.
Das Informations-/Material-/ Ressourcenobjekt ist eine Abbildung eines Gegenstandes der realen Welt.
Dokumente beschreiben die in einem Prozess verwendeten Dokumente bzw. unstrukturierte Informationen.
Diese Zuordnung vonSystemorganisationseinheitenbeschreibt, welcheEinheit (Mitarbeiter) die Funktion bearbeitet
Zusammenführung der Sichten
Erweiterte ereignisgesteuerte Prozessketteweiterführende Notationselemente
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 43
Input-Output-Beziehung von
Daten
Verbindung von Funktionen
mit Organisationseinheiten
Medien für Kommunikation,
Speicherung usw. (z. B. Fax,
Drucker, ...)
Materielle und immaterielle
Leistungen, Ergebnisse
Kundenauftrag
eingetroffen
Kunden-auftragerfassen
Vertrieb
Kundenauftrag
erfasst
Kunden-auftragtechn. prüfen
Kunden-
auftrag
techn.
Vertrieb
KA technisch
nicht machbar
KA technisch
machbar
XOR
Produkt-
daten
Kunden-
auftrag
Erweiterte ereignisgesteuerte Prozessketten (eEPK)
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteBeispiel
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 44
Kundenauftrag
bearbeiten
Kundenauftrag
liegt vor
Innenauftrag
ist erstellt
Materialbedarf
bestimmen
Fertigungsauftrag
einplanen
Fertigungs-
auftrag liegt vor
Fertigungsauftrag
ist eingeplant
Bedarfsanfor-
derung liegt vor
Einkauf
Kundenauftrag
Innenauftrag
Stückliste
Lagerbestand
Bedarfs-
anforderung
Fertigungs-
auftrag
Disposition
Vertrieb
Fertigungs-
steuerung
Fertigungs-
plan
Fertigungs-
auftrag
Beispiel für eine eEPK
Erweiterte ereignisgesteuerte Prozessketteweiterführende Notationselemente
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 45
Prozess Personal – Bewerbung bearbeiten
Der Prozess beginnt mit dem Eintreffen einer Bewerbungsmappe in der Personalabteilung. Die
zuständige Sekretärin legt einen neuen Datensatz im ERP System an, danach leitet sie die
Bewerbungsunterlagen an die zuständige Personalreferentin weiter.
Die Personalreferentin prüft die Unterlagen zunächst auf Vollständigkeit. Bei fehlenden Dokumenten
wird eine E-Mail an den Bewerber gesendet, der gebeten wird diese nachzuliefern. Danach endet der
Prozess.
Sind die Unterlagen vollständig, führt die Personalreferentin ein Telefoninterview mit dem Bewerber
durch.
Erweist sich der Bewerber als geeignet, wird ein gemeinsamer Termin zu einem persönlichen
Vorstellungsgespräch vereinbart. Anschließend bucht die Personalreferentin einen Raum im internen
ERP-System und versendet eine Terminbestätigung per E-Mail an den Bewerber.
Entspricht das Bewerberprofil nicht den Anforderungen, erstellt die Personalreferentin ein
Ablehnungsschreiben, das sie im Anschluss versendet, woraufhin der Prozess nach diesem Schritt endet.
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 46
Prozess Bibliothek – Buch ausleihen
Der Prozess beginnt mit dem Betreten der Bibliothek. Darauf folgt die Literaturrecherche im Bibliotheksverwaltungssystem.
Ist das Buch nicht verfügbar, endet der Prozess. Ist das Buch verfügbar, notiert sich der Student den Ablageort. Im Anschluss sucht er sich das Buch aus den Regalen heraus und prüft den Buchinhalt.
Wird der Inhalt für nicht gut befunden so wird das Buch an der Sammelstelle abgegeben und der Prozess endet. Wird der Inhalt für gut befunden, soll das Buch ausgeliehen werden.
Sofern ein Bibliotheksausweis vorhanden ist, scannt der Student das Buch ein. Er erhält vom System eine Mail über seine Leihe und ein Rückgabedatum. Daraufhin verlässt er die Bibliothek.
Ist kein Bibliotheksausweis vorhanden, muss er diesen beantragen. Dafür füllt der Student einen Antrag aus. Danach legt der Student den Personalausweis vor.
Die Mitarbeiterin in der Verwaltung erfasst dessen Daten im Bibliotheksverwaltungssystem und erhebt eine Einrichtungsgebühr.
Erfolgt die Zahlung in bar, nimmt die Mitarbeiterin den Betrag entgegen und erstellt eine Quittung für den Studenten.
Zahlt der Student per EC-Karte, erhält er zunächst eine Zahlkarte von der Mitarbeiterin. Im nächsten Schritt bezahlt er die Einrichtungsgebühr am dafür vorgesehen Bezahlautomaten. Nachdem die Zahlung erfolgreich abgewickelt wurde, erhält der Student eine Quittung, die er der Mitarbeiterin in der Verwaltung vorlegt.
Im Anschluss bekommt er einen Ausweis ausgestellt woraufhin er das Buch ausleihen kann.
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 47
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Bedarfsanforderungen Materialwirtschaft
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 48
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Arbeitsvorgang Bestellanforderung bearbeiten
Wenn Bedarf an Material/ext. Dienstleistungen vorliegt, wird vom Bedarfsanforderer eine
Bedarfsanforderung angelegt. Zusätzlich muss er dabei die Dokumente Lastenheft und Weitere
Vorgaben als Input beachten, um als Ergebnis die Bedarfsanforderung in Dateiform zu erhalten.Damit ist die Bedarfsanforderung angelegt.
Anschließend prüft der jeweilige Entscheider den Beschaffungsweg und braucht dafür als Inputeinen Kriterienkatalog zusätzlich zur dateimäßig gespeicherten Bedarfsanforderung. Ist die
Prüfung beendet, steht fest, ob der Bedarf zentral oder dezentral zu decken ist.
Bei zentraler und bei dezentraler Bedarfsdeckung bearbeitet ein Einkäufer die
Bedarfsanforderung unter Mitwirkung des Bedarfsanforderers. Dabei kann auch der Fall eintreten,
dass als Ergebnis der Bearbeitung die Bedarfsanforderung storniert wird.
Im Fall der erfolgreichen Bearbeitung wird gemeinsam vom Einkäufer und vom fachlichen
Experten ein bestehendes Beschaffungsvorhaben zugeordnet oder ein neues dateimäßigangelegt. Dann wird dieses vom Einkäufer unter Berücksichtigung von Pflichtenheft und
Kriterienkatalog terminiert.
Wenn dabei die die Einleitung der Beschaffung noch nicht sinnvoll erscheint, wird der Vorgang
zurückgestellt und später wiederholt terminiert. Andernfalls ist der Arbeitsvorgang
„Bestellanforderung bearbeiten“ erfolgreich beendet.Der nächste Arbeitsvorgang „Bezugsquelle ermitteln“ wird dann durch das
Beschaffungsvorhaben (Fachbegriff) angestoßen.
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 49
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Arbeitsvorgang Bezugsquelle ermitteln (1/2)
Wenn die Einleitung der Beschaffung als sinnvoll erachtet worden ist, schlägt der Einkäufer auf
Basis des Beschaffungsvorhabens die Vergabeart vor, nämlich
Abruf aus Rahmenvertrag, Öffentliche Ausschreibung oder
Freihändige Vergabe.
Dies wird in einem Dokument schriftlich festgehalten.Anschließend wird die Vergabeart vom Mitzeichner Vergabeart genehmigt oder abgelehnt.
Bei Ablehnung wird der Vorgang zur Funktion Vergabeart vorschlagen zurückgegeben.
Wenn ein Abruf aus Rahmenvertrag oder eine freihändige Vergabe genehmigt wird, ist das
Modell hier beendet und wird im Folgemodell Einkauf durchführen fortgesetzt.
Bei öffentlicher Ausschreibung sind eine Reihe weiterer Tätigkeiten auszuführen: Der Einkäuferveröffentlicht die Ausschreibung auf der Grundlage des Beschaffungsvorhabens.
Wenn danach der Bewerber Unterlagen angefordert hat, wird die Bewerberanfrage vomEinkäufer bearbeitet. Dazu benutzt er neben der Bedarfsanforderung eine Liste unzulässiger
Bewerber und erstellt ein Lastenheft als Dokument, Leistungsunterlagen als Dokument und die
Anfrage als Datei.Anschließend gibt ein Entscheider die Anfrage frei, wobei er dies in einer Bewerberliste notiert.
Nach der Freigabe übermittelt der Einkäufer auf Basis der Anfrage und der Bewerberliste eine
Angebotsaufforderung.
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 50
Erweiterte ereignisgesteuerte ProzessketteÜbungsaufgaben
Arbeitsvorgang Bezugsquelle ermitteln (2/2)
Wenn dann nach einiger Zeit das Angebot eingeht, wird dies von einem Angebotsprüfer formalgeprüft, wobei eine als Datei bestehende Liste unzulässiger Bewerber zu beachten ist und ggf.aktualisiert werden kann.Ist das Angebot formal ungültig, endet der Prozess hier.
Andernfalls werden jetzt notwendige Stellungnahmen erarbeitet. Dabei sind Fachliche Experten,Preisverhandler und Bedarfsanforderer involviert, die auf der Grundlage von Anfrage, Angebot undLastenheft ohne Systemunterstützung die Stellungnahmen als Dokument erstellen.
Danach folgt auf Basis der Stellungnahmen die Angebotsbearbeitung des Einkäufers.Schließlich wählt der Einkäufer das präferierte Angebot aus, wobei es sich um ein Angebot mit und
ohne Rahmenvertrag handeln kann. Ohne Rahmenvertrag kann sofort der Arbeitsvorgang„Einkaufsdurchführung“ auf der Grundlage des Angebotes erfolgen, andernfalls muss zuerst derRahmenvertrag unter Berücksichtigung von Angebot und Lastenheft bearbeitet werden.
An dieser Stelle ist der Arbeitsvorgang „Bezugsquelle ermitteln“ beendet und es können weitereArbeitsvorgänge folgen: Rahmenverträge bearbeiten mit Input Angebot und Lastenheft und Output Rahmenvertrag
Einkauf durchführen mit Input Angebot, Handkauf, Abruf aus Rahmenvertrag, Rahmenvertragund Output Bestellung
Wenn nach einiger Zeit die bestellten Waren geliefert bzw. die Dienstleistungen erbracht sind,erfolgen:
Wareneingang bearbeiten mit Input Wareneingangsbeleg und Output Rücklieferungsauftragsowie Wareneingangsbeleg
Leistungserfassung durchführen mit Input Dienstleistungsabnahme und Output Leistungsbericht.
Rechnungsprüfung durchführen mit Input Rechnung/Gutschrift, Leistungsbericht,Rücklieferungsauftrag, Wareneingangsbeleg und Output Zahlungsbeleg
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 51
Verhaltensperspektive
Anforderungen
z. B. UML Aktivitäts-diagramme
Integration
z. B. Statecharts
Integration
z. B. UML Klassen-diagramme
Systemkontext
festlegen
Anforderungen
erfassen
Anforderungen
dokumentieren
Anforderungen
prüfen & abstimmen
Anforderungen
verwalten
Die drei Perspektiven der Anforderungsdokumentation - technisch
Anforderungsdokumentation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 52
Strukturperspektive (Datenperspektive)
Es wird eine statisch-strukturelle Perspektive auf die
Anforderungen eingenommen (Datentypen, deren
Attribute sowie Beziehungen zwischen den
Datentypen)
Es wird die Struktur der Ein- und Ausgabedaten sowie
statisch-strukturelle Aspekte von Nutzung und
Abhängigkeitsbeziehungen des Systems im
Systemkontext dokumentiert
Beispiel: Die zu nutzenden Dienste eines externen
Systems
Systemkontext
festlegen
Anforderungen
erfassen
Anforderungen
dokumentieren
Anforderungen
prüfen & abstimmen
Anforderungen
verwalten
Die drei Perspektiven der Anforderungsdokumentation - technisch
Anforderungsdokumentation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 53
Funktionsperspektive
Es wird dokumentiert, welche Informationen bzw.
Daten aus dem Systemkontext durch das zu
entwickelnde System bzw. dessen Funktionen
manipuliert werden
in den Systemkontext fließen
Nach Bedarf wird auch die Systematik der
Funktionsführung zur Verarbeitung der Eingabedaten
dokumentiert
Die Funktionsperspektive fokussiert sich demnach auf
die Transformation von Eingabedaten aus der
Umgebung des Systems in Ausgabedaten in die
Umgebung
Systemkontext
festlegen
Anforderungen
erfassen
Anforderungen
dokumentieren
Anforderungen
prüfen & abstimmen
Anforderungen
verwalten
Die drei Perspektiven der Anforderungsdokumentation - technisch
Anforderungsdokumentation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 54
Verhaltensperspektive
Dokumentation der Einbettung des Systems in den
Systemkontext (zustandsorientiert)
Es wird z. B. die Reaktion des Systems auf Ereignisse im
Systemkontext, Bedingungen eines Zustandswechsels
sowie Effekte definiert (bspw. wenn das betrachtete
System für ein weiteres System ein Ereignis darstellt,
externe Stimulation)
Die Definition eines endlichen Automaten umfasst eine
Menge von Zuständen und Zustandsübergängen, die,
abhängig vom aktuellen Zustand des Automaten,
durch das Eintreten eines Ereignisses ausgeführt
werden
Systemkontext
festlegen
Anforderungen
erfassen
Anforderungen
dokumentieren
Anforderungen
prüfen & abstimmen
Anforderungen
verwalten
Die drei Perspektiven der Anforderungsdokumentation - technisch
Anforderungsdokumentation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 55
Unified Modeling Language
Sprache zur
Modellierung
Dokumentation
Spezifizierung
Visualisierung
komplexer Softwaresysteme
In den 90ern von der Object Management Group entwickelt –
mittlerweile ISO standardisiert
Dominierende Sprache (de facto Standard) in der SE
Besteht aus einer Sammlung vorwiegend grafischer Sprachen zur
Erstellung von Anforderungs- und Entwurfsmodellen aus
verschiedenen Perspektiven
Anforderungsdokumentation
Unified Modeling Language
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 56
Diagramme der UML
Strukturdiagramme Verhaltensdiagramme
Klassendiagramm Interaktionsdiagramme
Paketdiagramm Use-Case-Diagramm Sequenzdiagramm
Objektdiagramm Aktivitätsdiagramm Kommunikationsdiagramm
Kompositionsstrukurdiagramm Zustandsautomat Timingdiagramm
Komponentendiagramm Interaktionsübersichtsdiagramm
Verteilungsdiagramm
13 Diagramme
6 Strukturdiagramme
7 Verhaltensdiagramme
davon 4 Interaktionsdiagramme
UML – Übersicht der Diagramme
Anforderungsdokumentation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 57
Diagrammtyp Diese zentrale Frage be-
antwortet das Diagramm
Stärken
Klassendiagramm Aus welchen Klassen besteht mein
System und wie stehen diese
untereinander in Beziehung?
Beschreibt die statische Struktur des zu
entwerfenden oder abzubildenden
Systems
Enthält alle relevanten
Strukturzusammenhänge und Datentypen
Bildet die Brücke zu den dynamischen
Diagrammen
Paketdiagramm Wie kann ich mein Modell so
schneiden, dass ich den Überblick
bewahre?
Organisiert das Systemmodell in größere
Einheiten durch logische
Zusammenfassung von Modellelementen
Modellierung von Abhängigkeiten
Objektdiagramm Welche innere Struktur besitzt mein
System zu einem bestimmsten
Zeitpunkt zur Laufzeit
(Klassendiagrammschnappschuss)
Zeigt Objekte und deren
Attributsbelegungen zu einem bestimmten
Zeitpunkt
Wird nur beispielhaft zur
Veranschaulichung verwendet
Detailniveau wie im Klassendiagramm
Sehr gute Darstellung von
Mengenverhältnissen
AnforderungsdokumentationStrukturdiagramme
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 58
Diagrammtyp Diese zentrale Frage be-
antwortet das Diagramm
Stärken
Kompositionsstrukturdiagramm Wie sieht das Innenleben einer
Klasse, einer Komponente, eines
Systemteils aus?
Ideal für die Top-down-Modellierung
des Systems
Mittels Detailniveau, zeigt Teile eines
„Gesamtelements“ und deren
Mengenverhältnisse
Komponentendiagramm Wie werden meine Klassen zu
wieder verwendbaren,
verwaltbaren Komponenten
zusammengefasst und wie
stehen diese miteinander in
Beziehung?
Zeigt Organisation und
Abhängigkeiten einzelner technischer
Systemkomponenten
Modellierung angebotener und
benötigter Schnittstellen möglich
Verteilungsdiagramm Wie sieht das Einsatzumfeld
(Hardware, Server,
Datenbanken, …) des Systems
aus?
Wie werden die Komponenten
zur Laufzeit wohin verteilt?
Zeigt das Laufzeitumfeld des Systems
mit den „greifbaren“ Systemteilen
(meist Hardware)
Hohes Abtraktionsniveau, kaum
Notationselemente
AnforderungsdokumentationStrukturdiagramme
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 59
Diagrammtyp Diese zentrale Frage be-
antwortet das Diagramm
Stärken
Use-Case –Diagramm Was leistet mein System für seine
Umwelt (Nachbarsysteme,
Stakeholder) ?
Präsentiert die Außensicht auf ein System
Geeignet zur Kontextabgrenzung
Hohes Abtraktionsniveau, einfache
Notationsmittel
Aktivitätsdiagramm Wie läuft ein bestimmter
flussorientierter Prozess oder ein
Algorithmus ab?
Sehr detaillierte Visualisierung von Abläufen
mit Bedingungen, Schleifen, Verzweigungen,
Parallelisierung und Synchronisation möglich
Zustandsautomat Welche Zustände kann ein
Objekt, eine Schnittstelle, eine
Use Case, … bei welchen
Ereignissen annehmen?
Präzise Abbildung eines Zustandsmodells mit
Zuständen, Ereignissen, Nebenläufigkeiten,
Bedingungen, Ein- und Austrittsaktionen
Schachtelung möglich
Sequenzdiagramm Wer tauscht mit wem welche
Informationen in welcher
Reihenfolge aus?
Stellt den zeitlichen Ablauf des
Informationsaustausches zwischen
Kommunikationspartnern dar
Schachtelung und Flusssteuerung
(Bedingungen, Schleifen, Verzweigungen)
möglich
AnforderungsdokumentationVerhaltensdiagramme
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 60
Diagrammtyp Diese zentrale Frage be-
antwortet das Diagramm
Stärken
Kommunikationsdiagramm Wer kommuniziert mit wem? Wer
„arbeitet“ im System zusammen?
Stellt den Informationsaustausch
zwischen Kommunikationspartnern
dar
Überblick steht im Vordergrund
(Details und zeitliche Abfolge
weniger wichtig)
Timingdiagramm Wann befinden sich
verschiedene Interaktionspartner
in welchem Zustand?
Visualisiert das exakte zeitliche
Verhalten von Klassen,
Schnittstellen, …
Geeignet für Detailbetrachtungen,
bei denen es überaus wichtig ist,
dass ein Ereignis zum richtigen
Zeitpunkt eintritt
Interaktionsübersichtsdiagramm Wann läuft welche Interaktion
ab?
Verbindet Interaktionsdiagramme
(Sequenz-, Kommunikations- und
Timingdiagramme) auf Top-Level-
Ebene
Hohes Abtraktionsniveau
Gut geeignet als Strukturierung der
Interaktionsdiagramme
AnforderungsdokumentationVerhaltensdiagramme
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 61
UMLKlassendiagramm
Beispiel Klassendiagramm (Strukturperspektive)
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 62
UMLKlassendiagramm
Beispiel KlassendiagrammGerichtete Assoziation:
Ein Kunde kauf ein oder mehrere
Bücher. Die Bücher haben keinen
Bezug zum Käufer.
Beispiele:
Ungerichtete Assoziation:
Ein Kunde hat ein oder mehrere
Konten, ein Konto gehört immer
genau einen Kunden.
Kunde Bücher1 1…*
Kunde Konto1 1…*
Aggregation:
Ein Rad ist Teil eines Autos. Ein Rad
kann problemlos unabhängig vom
Auto existieren.
Auto Rad1 1…*
Komposition:
Eine Wohnung ist Teil eines
Wohnhauses. Ohne Wohnhaus kann
die Wohnung nicht existieren.
W.-Haus Wohn.1 1…*
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 63
stellt Anwendungsfälle dar zeigt das externe Verhalten eines
Systems aus der Sicht der Nutzer
kapselt eine in sich geschlossene Sammlung von Aktionen die in einer
spezifizierten Reihenfolge ablaufen
es werden Nutzer, Use-Cases und deren Beziehung zueinander
werden dargestellt - nicht welche Klassen und Operationen an den
Aktionen beteiligt sind
keine Detailierung – dient der Skizzierung von Anwendungsfällen
UMLUse Case Diagramm
Use Case Diagramm (Strukturperspektive)
Was soll mein geplantes System eigentlich leisten?
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 64
UMLUse Case Diagramm
Beispiel Use Case Diagramm
Include Beziehung:
Eine Include Beziehung besagt, dass der
referenzierte Use Case immer mit ausgeführt wird. Es
handelt sich somit um eine Beziehung, die nicht
optional, sondern verpflichtend ist. In der Notation
einer Programmiersprache könnte es sich um den
Aufruf eines Unterprogramms handeln
Extend Beziehung:
Eine Extend Beziehung meint eine Erweiterung eines
Use Cases in einem bestimmten Fall, bzw. wenn eine
bestimmte Bedingung eintrifft bzw. erfüllt wird. Eine
extended Beziehung kann somit analog zu einer if-Anweisung gesehen werden gelten die
vorgegebenen Bedingungen, werden die
entsprechenden Anweisungen durchlaufen
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 68
Eine Aktivität
ist eine Menge von potentiellen Abläufen die sich in der Realität
unter Randbedingungen abspielen
Ein Aktivitätsdiagramm
zeigt den Rahmen und die Regeln von Verhaltensabläufen auf
detailliertem Niveau
zerlegt Aufgaben in Einzelschritte
dient der Modellierung von Abläufen es werden komplexe
Verläufe unter Berücksichtigung von Nebenläufigkeiten sowie
alternative Entscheidungswege im Detail dargestellt
UMLVerhaltensdiagramm
Aktivitätsdiagramm (Funktionsperspektive)
Wie realisiert mein System ein bestimmtes Verhalten
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 73
zeigt den Informationsaustausch zwischen beliebigen
Kommunikationspartnern (innerhalb eines Systems oder zwischen
verschiedenen Systemen)
ermöglicht die Modellierung von:
festen Reihenfolgen
zeitlichen und logischen Ablaufbedingungen
Schleifen
Nebenläufigkeiten
zeigt Interaktion in zwei Dimensionen:
vertikal zeitliche Abfolge der Kommunikationsschritte
horizontal die miteinander kommunizierenden Partner
UMLSequenzdiagramm
Sequenzdiagramm (vergleichbar mit einem Entscheidungsbaum)
Wie läuft die Kommunikation in meinem System ab?
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 78
BPMNNotation
Notation Business Process Management Notation
Stiven Raso | Geschäftsprozessmodellierung 79
BPMNNotation
Aufgabe Business Process Management NotationDer Beschaffungsprozess startet mit einer automatisierten – auf 9 Uhr terminierten – Mail aus dem des
Lagerverwaltungssystems an den zuständigen Mitarbeiter im Einkauf. Der Sacharbeiter Einkauf prüft die darin
beschriebenen Informationen zu den aktuellen Vorräten.
Sind die Lagerbestände ausreichend, archiviert er die Mail im Mailsystem.
Werden die Lagerbestände mit einem Bestand im Bereich 20-30% ausgewiesen, legt er sich die Mail auf
Wiedervorlage für den nächsten Tag.
Sind die Lagerbestände unter 20% gesunken, erfasst er umgehend einen Bestellauftrag im System,
anschließend prüft er die Lieferkonditionen mit den Lieferanten im hauseigenen EDI-System.
Ist eine Lieferung bis zum Folgetag möglich, leitet er den Bestellauftrag über das EDI-System zur Freigabe an
den Leiter des Einkaufs weiter.
Dauert die Lieferung laut EDI länger als einen Werktag, kontaktiert der Sachbearbeiter weitere Lieferanten
per Telefon.
Wird er fündig, protokolliert er die Gesprächsinformationen in einer Mail und sendet diese an den Lieferanten
und den Leiter des Einkaufs.
Hat die Suche nach einem neuen Lieferanten keinen Erfolg, eskaliert er den Vorgang im EDI-System an den
Leiter des Einkaufs.
Im Eskalationsfall kontaktiert der Einkaufsleiter die Standardlieferanten per Mail und weist auf die Dringlichkeit
hin. Die Korrespondenz legt er im EDI System ab und setzt sich eine Wiedervorlage für denselben Tag.