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Geschäfts- tätigkeit in Malta Doing Business in Malta GERMAN VERSION

Geschäfts- tätigkeit in Malta · PDF file4 Doing Business in Malta Malta ist eine felsige Insel mit typisch mediterranem Klima. Das Wetter ist trocken, aber oft windig, und die

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Geschäfts-tätigkeit in

MaltaDoing Business in Malta

GERMAN VERSION

Doing Business in Malta2

Inhalt

03 Geschäftstätigkeit in Malta04 Lage04 Geografie und Klima05 Geschichte05 Bevölkerung 05 Regierung und Politik06 Wirtschaft06 Ausländische Direktin-

vestitionen und Handel07 Finanzzentrum07 Wichtige Akteure08 Regulierung und Ge-

setzgebung08 Humankapital09 Marktzugang09 Supportnetzwerk10 Neue Geschäftszweige10 Lifestyle

Schlüsselsektoren11 Bankwesen12 Investmentfonds und

Fondsverwaltung13 Versicherungen und Ver-

sicherungsmanagement14 Kapitalmärkte15 Unternehmensorgani-

sation / Fusionen und Übernahmen (M&A)

16 Unternehmenszentralen17 Treuhandfonds

und Stiftungen18 Vermögensverwaltung19 Family Offices20 Staatsbürgerschaft

und Aufenthalt 21 Finanzverwaltung22 Entwicklung von Fi-

nanzsoftware24 Devisenhandel25 Zahlungen26 Shared Services28 Geistiges Eigentum29 Schiedsgerichte30 Philanthropie31 Renten32 Islamische Finanzprodukte33 Luftfahrt34 Seeverkehr

Leitfaden35 Geschäftskultur35 Sprache35 Arbeitszeiten35 ADI-Attraktionen

und Impulse36 Ansprechpartner36 Finanzdienstleister37 Professionelle Dienstleistungen37 Anschlussmöglichkeiten37 Flughafen und Flugverkehr38 Häfen und Schifffahrt38 Lokaler Transport38 Versorgungsunternehmen 39 Kommunikation39 Arbeitskräfte39 Arbeitsmarktregulierung40 Personalkosten40 Gewerkschaften40 Büroflächen40 Steuersystem41 Steuern für arbei-

tende Ausländer41 Doppelbesteu-

erungsabkommen41 Zoll und Abgaben41 Mehrwertsteuer41 Sozialversicherung41 Buchhaltung und

Wirtschaftsprüfung42 Steuererklärungen42 Geschäftsstrukturen43 Leben und Arbeiten in Malta44 Briefing für Geschäftsreisende

A CountryProfiler publication64, St Anne Court, Flat 4, Bisazza Street, Sliema SLM 1642 - MaltaT: +356 2034 2034 • Email: [email protected]: www.countryprofiler.com

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Doing Business in Malta3

Malta hat sich vorausschauend den Weg zu einer starken

Wirtschaft und einem internationalen

Finanzzentrum von Rang geebnet. Eine

Vielzahl an aufstrebenden Märkten und

Geschäftsmöglichkeiten helfen dem Land dabei,

wettbewerbsfähig zu bleiben.

Obwohl Malta der kleinste Mitgliedstaat der EU ist, ist es eines der interessantesten Länder im Hinblick auf die dortigen Wirtschaftsaktivitäten und Investitionen. Die Führungskräfte des Inselstaates haben sich in den vergangenen Jahren dem Ziel verschrieben, Malta in einen Magneten für Finanzdienstleistungen zu verwandeln. Ihre Vision bestand darin, Malta zum Land erster Wahl für internationale Geschäftsaktivitäten und zu einem wirtschaftlich eigenständigen Musterland zu machen, welches regelmäßig zu den stärksten Wirtschaftskräften in der EU zählt. Maltas Aufstieg in die Rangliste Europas führender Finanzzentren wurde zu einem nicht unwesentlichen Teil durch den Ruf der Insel als stabiles und sicheres Land gefördert. Ein starkes, EU-konformes Regelwerk, ein vielfältiges Ökosystem und ein ergiebiger Talentpool haben Finanzdienstleistungsunternehmen aus der ganzen Welt ebenfalls zahlreiche Chancen geboten. Hinter dem rasanten Aufstieg des Landes steht eine Kombination aus sinnvoller Politik und Wirtschaftsfreundlichkeit. Mit einer Bevölkerungszahl von nur knapp über 421.000 Menschen verdankt Malta einen großen Teil seiner Entwicklung dem Fokus auf wissensbasierte Industriezweige und Branchen mit hohem Wertschöpfungspotenzial. Obwohl Finanzdienstleistungen zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein geworden sind, kann Malta auch eine florierende Tourismusbranche und ein umfangreiches Angebot im maritimen Servicebereich vorweisen. Außerdem werden eine Vielzahl anderer Bereiche, wie IKT, modernste Fertigungstechniken und Biowissenschaften gefördert.

Geschäftstätigkeit in Malta

Doing Business in Malta4

Malta ist eine felsige Insel mit typisch mediterranem Klima. Das Wetter ist trocken, aber oft windig, und die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen winterlichen 12 und sommerlichen 30 Grad Celsius. Die Sonne scheint an etwa 300 Tagen im Jahr. Die Insel wird vom saubersten und klarsten Wasser des Mittelmeers umschlossen. Maltas Landschaft zeichnet sich durch winzige, terrassenförmige Felder aus, die aus jeder verfügbaren landwirtschaftlich nutzbaren Fläche geschaffen und von mühsam errichteten Steinmauern getragen werden. Maltas Hauptstadt Valletta ist sowohl Regierungssitz als auch das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des Landes. Weitere wichtige Gemeinden sind die beliebten Küstenstädte Sliema und St. Julians an der Ostküste, die Städte Mosta und Birkirkara im Inselzentrum und Paola im Süden. Obwohl die meisten Malteser Stadtbewohner sind, gibt es unzählige kleine Dörfer, die immer noch an das traditionelle mediterrane Landleben erinnern.

Die Maltesischen Inseln liegen an der Südspitze Italiens und befinden sich nahezu genau auf halber Strecke zwischen Europa und Nordafrika. Der Archipel erstreckt sich auf etwas mehr als 316 Quadratkilometer und umfasst Malta, Gozo und Comino. Die Hauptinsel Malta ist 27 Kilometer lang und misst 14,5 Kilometer an ihrer breitesten Stelle. In nur 45 Minuten lässt sich Malta durchqueren, wodurch Pendelzeiten kurz gehalten werden und mehr Freizeit zur Verfügung steht. Maltas Schwesterninsel Gozo ist mit 67 Quadratkilometern noch kleiner, und Comino umfasst nur eine Fläche von 3,5 Quadratkilometern. Die kleine Inselnation wurde aufgrund ihrer Lage im Herzen des Mittelmeeres und entlang der bedeutenden Ost-West-Seerouten zu einem wichtigen Schifffahrts-Knotenpunkt und bietet sowohl zu den westlichen als auch zu den östlichen Mittelmeerhäfen einen unkomplizierten Zugang.

Lage Geografie und Klima

WährungEuro

Sonnenschein300 Sonnentage/

Jahr

ZeitGMT +1

MALTA

GOZO

COMINO

Doing Business in Malta5

Maltas strategisch wichtige Position am Drehkreuz zwischen Europa, Afrika und dem Mittleren Osten hat in den vergangenen 7.000 Jahren das Interesse vieler herrschenden Kulturen geweckt. Die Phönizier, Römer, Karthager, Araber, Ottomanen, Johanniter, Franzosen und die Briten waren in Malta alle eine Zeit lang an der Macht und haben so das Mosaik des heutigen Landes mitgestaltet. Die Briten herrschten am längsten über Malta. Bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1964 war Malta über 150 Jahre lang Teil des Königreiches. Deshalb ist Englisch, neben Maltesisch, noch immer eine der beiden Amtssprachen. Seit Mitte der 80er-Jahre verfolgt die Insel die Strategie, sich zu einem Zentrum für Finanzdienstleistungen zu entwickeln. Anfangs noch Drehkreuz für Offshore-Geschäfte, hat sich Malta dazu entschlossen, seine Finanzdienstleistungen Onshore zu verlagern. Durch die Einführung eines soliden Aufsichtsapparates und eines konkurrenzfähigen, transparenten sowie von der EU und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) abgesegneten Systems distanziert sich Malta von Ländern mit strengem Bankgeheimnis und Steueroasen. Die Entscheidungen des Landes im Jahr 2004 der EU und im Jahr 2008 der Eurozone beizutreten, waren ausschlaggebend für weitere Expansionsmöglichkeiten und haben Maltas Status als bedeutender Wirtschaftsstandort im europäischen Mittelmeerraum gefestigt.

Heute ist Malta eine parlamentarische Republik, in der die Exekutivkompetenz beim Premierminister liegt. Der Präsident hält die Position des Staatsoberhauptes. Die Wahlen werden von den zwei großen Parteien umkämpft. Auf der einen Seite steht die Labour-Partei des amtierenden Premierministers Joseph Muscat und auf der anderen Seite die Nationalist-Partei von Simon Busuttil. Die letzte Parlamentswahl im März 2013 brachte Labour einen Erdrutschsieg auf Kosten der Mitte-Rechts angesiedelten Nationalist-Partei, die zuvor 15 Jahre an der Macht gewesen war. Zudem wurde im April 2014 Marie-Louise Coleiro Preca zur zweiten weiblichen Präsidentin in Maltas Geschichte ernannt.

Geschichte Bevölkerung

Die Malteser gehören als Nachfahren der Karthager und Phönizier und angesichts ihrer ausgeprägten italienischen bzw. mediterranen Abstammung zu den internationalsten Völkern. Aufgrund ihrer Geschichte, in der sie mit einer Reihe ausländischer Herrscher konfrontiert wurden, haben die Inselbewohner die einzigartige Fähigkeit erworben, sich an neue Ideen anzupassen und die besten davon zu ihrem Vorteil zu verändern. Malteser sind gut ausgebildet; 90 Prozent sprechen Maltesisch und Englisch und viele zusätzlich eine dritte Sprache, dazu gehören üblicherweise Italienisch, Deutsch oder Französisch.

Regierung und Politik

Doing Business in Malta6

Es ist nicht verwunderlich, dass Malta mit seiner wirtschaftlichen Erfolgsbilanz einen stetigen Zufluss ausländischer Direktinvestitionen (ADI) in sämtlichen Sektoren anzieht, wobei der Finanzsektor im Augenblick 90 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht. Maltas ADI-Gesamtvolumen belief sich Ende Juni 2014 auf 136,8 Milliarden €. Maltas EU-Mitgliedschaft bleibt einer der wichtigsten Faktoren für ausländische Unternehmen, sich auf der Insel anzusiedeln. Außerdem sind Maltas Nähe und seine kulturellen Verbindungen zu Ländern Nordafrikas und des Mittleren Ostens besonders attraktiv für Unternehmen, die die Infrastruktur für Handel, Vertrieb und Marketing ihrer Geschäfte in Nordafrika nutzen. Einige bekannte Unternehmen, die bereits in Malta investiert haben, sind HSBC, Microsoft, Playmobil, Uniblue, Betfair, Cardinal Health und Lufthansa Technik. Neben seiner historischen und wirtschaftlichen Bindung mit Italien und dem Vereinigten Königreich verfügt Malta auch über gute Handelsbeziehungen mit Frankreich, Deutschland und Griechenland. Maltas internationales Handelsvolumen gehört zu den weltweit größten. Das Land verfügt über ein ausgedehntes Netzwerk aus etwa 70 Steuerabkommen. Die Führungskräfte der Insel arbeiten außerdem kontinuierlich an der Entwicklung neuer bilateraler Beziehungen, um allen Industriezweigen den weltweiten Marktzugang zu erleichtern. Der Handel mit Asien (hauptsächlich China und Singapur), Russland und den USA steigt.

Maltas Wirtschaft ist während der vergangenen vier Jahre stabil gewachsen. Im Jahr 2014 haben sich sowohl die Wirtschaft als auch der Arbeitsmarkt weiterhin gut entwickelt, und der Ausblick auf 2015/16 lässt Positives erwarten. Ein solider Arbeitsmarkt, steigende Investitionstätigkeiten und eine vorausschauende Finanzpolitik haben aller Wahrscheinlichkeit nach ein reales Wachstum des BIP von 3,3 Prozent im Jahr 2014 zur Folge gehabt. Dies ermöglichte Malta auch, eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten Europas zu halten, die bei etwa 6 Prozent liegt. Zum Vergleich: der EU-Durchschnitt liegt bei 10 Prozent. Der Dienstleistungssektor, darunter Finanzvermittlung, Tourismus und Immobilien, ist mit 75 Prozent des BIP die wichtigste Stütze der maltesischen Wirtschaft. Dahinter folgen die Industrie mit 23 Prozent und die Landwirtschaft mit nur zwei Prozent. Wirtschaftszweige wie Flugzeugwartung, Biowissenschaften, High-End-Produktion und Informatik wachsen rasant, während der Tourismus mit einem fast 25-prozentigen Anteil am BIP stark bleibt.

Wirtschaft Ausländische Direktinvestitionen und Handel

Ausländische Direktinvestitionen136,8 Milliarden €

(Juni 2014)

Doing Business in Malta7

Über die Jahre wurde Malta zu einem wesentlichen Exporteur von Finanzdienstleistungen und hat seine Anstrengungen forciert, die Finanzindustrie in der Breite und Tiefe auszubauen. Der Sektor hat über die vergangenen Jahre konsistentes Wachstum gezeigt und wurde von der Regierung gefördert und unterstützt. Er ist heute für 13 Prozent des BIP auf der Insel verantwortlich und sorgt für knapp 10.000 Arbeitsplätze. Außerdem existieren eine Reihe von Möglichkeiten für Finanzinstitutionen, in Malta zu expandieren und zu wachsen. Das Ausmaß dieser Entwicklung festigt Malta als Alternative zu etablierten Finanzmärkten wie Dublin, London und Luxemburg.Der Finanzsektor erhielt zudem ein tadelloses Zeugnis von Rating Agenturen, der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Malta bietet eine breite, integrierte Palette von Finanzdienstleistungen, wobei die unterschiedlichen Sparten des Finanzsektors nicht nur wichtige eigene Funktionen erfüllen, sondern sich auch gegenseitig stärken. Bankwesen, Versicherung, Investmentfonds und Vermögensverwaltung sind stabile Sektoren auf der Insel und werden von EU-konformer Gesetzgebung und Regulierung untermauert.

Malta hat sich einen Namen als Heimat kleinerer Finanzdienstleister und Start-Ups gemacht, deren Kunden auf persönlicheren Service als bei großen Unternehmen bauen können. Trotzdem haben die Bemühungen der Behörden in den letzten Jahren Früchte getragen und eine große Zahl internationaler Banken wie Banif Bank, Deutsche Bank, FIMBank und HSBC in das Land gebracht. Fondsverwalter wie APEX, Citco und Custom House sowie Versicherungsmanager AON, Marsh und Munich Re haben alle eine Präsenz in Malta. Zusätzlich haben sich auch Fortune-100-Unternehmen hier angesiedelt, darunter multinationale Konzerne wie BMW, Citroën, Peugeot und Vodafone. Malta verfügt zudem über ein beträchtliches Know-how in den Bereichen Treuhandfonds und Stiftungen. Viele der ansässigen Rechts- und Steuerberatungskanzleien betreiben interne Trust-Gesellschaften und internationale Beratungsnetzwerke.

Finanzzentrum Wichtige Akteure

Der Finanzsektor erhielt zudem ein tadelloses Zeugnis von Rating Agenturen, der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Doing Business in Malta8

Malta hat jahrelang massiv in die Entwicklung der Kompetenzen seines Personalbestands im Finanzsektor investiert. Von einheimischen Spitzenkräften bis hin zu erfahrenen internationalen Finanzprofis bietet Malta eine breite Personallandschaft. Ein großer Anteil (60 Prozent) an Maltas Schülern führt seine Ausbildung an einer Hochschule fort, wobei Jura, Buchhaltung und Management zu den beliebtesten Studienfächern zählen. Hin und wieder macht den Unternehmen der Mangel an erfahrenem Personal zu schaffen, der aber mit Fortbildungsinitiativen und dem Anwerben ausländischer Fachkräfte ausgeglichen werden kann. Maltas vernachlässigbare Verbrechensrate, das mediterrane Klima und die guten Gesundheits- und Bildungssysteme erleichtern es erfolgsorientierten Managern, ihre Partner und Familien von einem Umzug auf die Insel zu überzeugen. Das Land hat zudem Steuervergünstigungen für hochqualifizierte Ausländer in Kraft gesetzt. Sie profitieren von einer pauschalen Einkommenssteuer von nur 15 Prozent.

Maltas Gesetzgebung für Finanzdienstleistungen entspricht den Vorgaben des EU-Rechts und hat einen wirtschaftlich abgesicherten Handlungsrahmen für internationale Investoren geschaffen. Verantwortlich für die Finanzgesetzgebung ist das maltesische Finanzministerium. Malta ist äußerst bedacht darauf, seine Finanzregulierung so zu formen, dass sie risikobasiert ihre regulatorischen Ziele erreicht, ohne Wachstum und Innovation durch Überregulierung einzuschränken. Die „Malta Financial Services Authority“ (MFSA) beaufsichtigt alle Finanzdienste. Unternehmen profitieren somit von optimierten Verfahren, geringerer Bürokratie und niedrigeren Regulierungsgebühren. Die MFSA ermöglicht persönliche Meetings mit internationalen Unternehmen, die sich in Malta ansiedeln möchten. Derartiger Zugang ist in anderen Finanzzentren eine Seltenheit und eine Wohltat in einer von Bürokratie beherrschten Welt.

Regulierung und Gesetzgebung Humankapital

Maltas Gesetzgebung für Finanzdienstleistungen entspricht den Vorgaben des EU-Rechts und hat einen wirtschaftlich abgesicherten

Handlungsrahmen für internationale Investoren geschaffen.

Doing Business in Malta9

Einen großen Teil seines Erfolgs hat Malta seiner zentralen Lage zu verdanken. Die EU-Mitgliedschaft hat Malta Zugang zu einem riesigen Binnenmarkt mit über 500 Millionen Menschen verschafft. Nur drei Stunden Direktflugzeit entfernt von Europas größten Städten, ist es wenig überraschend, dass Malta seine wichtigsten Geschäftsbeziehungen zur Europäischen Union unterhält. Trotzdem orientiert sich das Finanzzentrum nicht ausschließlich an seinen traditionellen Verbindungen, sondern will sich auch in Übersee- und Entwicklungsmärkten präsentieren. Seine geografische Position im Zentrum des Mittelmeers und seine Nähe zu Nordafrika haben Malta zu einer Anlaufstelle für Unternehmen mit Ausrichtung auf den arabischen Raum gemacht.

Neue Unternehmen finden auf der Insel schnell eine Menge Hilfe. FinanceMalta ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Maltas Finanzzentrum zu fördern und die erste Anlaufstelle für Investoren und Kapitalgeber. Diese werden bald auch von den professionellen Dienstleistern der Insel und deren umfassendem Wissens- und Erfahrungsreichtum überzeugt sein. Die meisten Rechtsanwaltskanzleien gehören zu internationalen Netzwerken und viele Anwälte haben einen zusätzlichen Abschluss in Finanzwesen. Hinzu kommt, dass die „Big Four“-Wirtschaftsprüfungsunternehmen alle in Malta präsent sind und gemeinsam mit den kleineren Steuerkanzleien und Wirtschaftsprüfern internationale Kunden bedienen. Kunden können darauf vertrauen, dass sie mit fachkundigen Kanzleien zusammenarbeiten. Malta bietet zudem erhebliche Kostenvorteile. Rechts- und Steuerberatung sind günstiger als an den meisten anderen europäischen Standorten, und die Betriebs- und Personalkosten liegen 20 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt von etablierteren Finanzzentren.

Marktzugang Supportnetzwerk

Doing Business in Malta10

Wenige Finanzzentren der Welt können Maltas sonnigem Klima, der niedrigen Verbrechensrate, den exzellenten Schulen und

seinem massiven Kulturangebot das Wasser reichen.

Banker, Fondsverwalter und Versicherungsmanager sind begeistert von Malta. Wenige Finanzzentren der Welt können Maltas sonnigem Klima, der niedrigen Verbrechensrate, den exzellenten Schulen und seinem massiven Kulturangebot das Wasser reichen. Die Insel ist bekannt für ihre Lebensqualität und bietet ihren Einwohnern aufgrund ihrer kleinen Größe und des ausgeglichenen Rhythmus die Möglichkeit, die sprichwörtlichen acht Stunden Arbeit, acht Stunden Spaß und acht Stunden Schlaf auszukosten. Maltas mediterrane Küche beruht auf frischen saisonalen Zutaten mit einer Zugabe aromatischer Kräuter und ist eine der gesündesten und leckersten der Region. Nicht zuletzt bietet die Insel, zusätzlich zu der Vielzahl an Shopping-, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten, auch gut ausgestattete Krankenhäuser, Privatkliniken und Arztpraxen. Diesen Sektor zu erweitern, sowie den Ruf als stabiles Finanzzentrum mit internationaler Ausrichtung weiterzuentwickeln, bleibt ein Schwerpunkt der maltesischen Regierung. Die Stärken des Landes – beginnend mit der Qualität seiner Arbeitskräfte, über seine geringen Betriebskosten bis hin zu der hohen Lebensqualität und dem mediterranen Umfeld – bieten Finanzdienstleistern unvergleichliche Lifestyle- und Geschäftsmöglichkeiten.

Malta beobachtet internationale Finanztrends genau und hat einige Geschäftsmöglichkeiten identifiziert, um die Attraktivität seines Finanzzentrums zu steigern. Aufbauend auf der Leistungsfähigkeit seiner IT- und Telekommunikationsbranche hat Malta Sektoren wie eFinance und Online-Devisenhandel als Wachstumsbereiche definiert. Politisch stabil und neutral hat Malta das Potenzial, ein internationales Zentrum für Schiedsverfahren zu werden. Seine langwährenden Verbindungen zu Nordafrika und dem Mittleren Osten machen es zudem zu einem geeigneten Boden für den Aufbau Sharia-konformer Strukturen. Maltas Kapitalmärkte sind ebenfalls bereit für Wachstum und bieten besonders kleinen und mittleren (pan-)europäischen Unternehmen viele Möglichkeiten.

Lifestyle

Neue Geschäftszweige

Doing Business in Malta11

Trotz seiner winzigen Ausmaße hat sich Malta zu einem internationalen Bankenzentrum entwickelt und ist heute für einen signifikanten Anteil der globalen Bankgeschäfte verantwortlich. Die Insel hat internationale und lokale Akteure davon überzeugt, sich hier anzusiedeln. Heute sind über 25 Kreditinstitute in Malta präsent und bieten das volle Spektrum an Bankdienstleistungen an – von Privatkundengeschäften zu Investmentbanking, Handelsfinanzierung und Depotgeschäften. Bank of Valletta (BOV) und HSBC sind die größten Akteure im lokalen Privatkundensektor. Die größten internationalen Banken sind Tochtergesellschaften der türkischen Akbank und Garanti Bank. Weitere wichtige Akteure sind BAWAG, CommBank, Deutsche Bank und IIG Bank.

Wiederholt im Wachstumswettbewerbsfähigkeitsindex (GCI) des Weltwirtschaftsforums als zehnt-solidestes Bankensystem der Welt eingestuft, floriert Maltas Bankensektor zunehmend. Seine fortdauernde Belastbarkeit basiert auf konservativen Investitionsrichtlinien und stabilen Einlagen. Der Sektor musste bisher kein systemisches Schockszenario und keine Bankinsolvenzen erleiden. Maltas Banken haben beträchtliche Liquidität, ausreichend Kapital und umsichtige Darlehensrichtlinien. Die in Malta angesiedelten und auf Investmentgeschäfte ausgerichteten ausländischen Spezialbanken haben so gut wie keinen Bezug zu Maltas Binnenmärkten und grenzen sich klar von den lokalen Privatkundenbanken ab.

Die Wachstumsaussichten sind hoch. Systemaufsicht und robuste Regulierung werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Maltas Stärken liegen bei der Bereitstellung spezieller Bankdienstleistungen, mit denen es auch international konkurrenzfähig sein möchte. Tatsächlich bietet Maltas konstant wachsender internationaler Finanzsektor reichlich Wachstumsmöglichkeiten für Bereiche wie Schiffsfinanzierung, Investment Banking und Depotgeschäfte. Die Insel erzeugt außerdem beachtliches Interesse bei Finanzunternehmen aus dem Nichtbankensektor und umwirbt diese mit einem speziell dafür bestimmten Regulierungskonstrukt.

10.-solidestes Bankensystem der Welt

Global Competitiveness Report 2014-2015Weltwirtschaftsforum

Bankwesen

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Doing Business in Malta12

Malta hat sich mit mehr als 580 angesiedelten Fonds zu einem von Europas Spitzendomizilen für Investmentfonds und Asset Management entwickelt. Schon seit langem ist Malta ein Zentrum für alternative Fonds, beginnend mit dem hoch erfolgreichen Professional Investor Fund (PIF) System. 2013 war Malta eines der ersten Länder, das sein Regulierungssystem der Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds (Alternative Investment Fund Managers - AIFMD) der EU angepasst hat. Maltas neues Fondssystem deckt somit alle Bereiche ab, da Fonds sowohl unter dem PIF-System der Insel als auch außerhalb des Systems betrieben werden können. Außerdem ist der Betrieb von alternativen Investmentfonds (AIFs) gemäß der AIFMD oder der EU-konformen und weltweit anerkannten OGAW Richtlinie möglich.

Der Sektor hat auch aufgrund vermehrter Anlage- und Fondsverwaltung an Fahrt gewonnen. Rund 80 Fondsmanager sind momentan in Malta tätig, darunter Firmen wie BlueGold Capital Management, Clive Capital, Comac Capital und Liongate Capital Management. Gleichzeitig haben sich etwa 30 Fondsadministratoren wie Apex Fund Services, Custom House, HSBC, Valletta Fund Services und Citco, der größte Hedgefonds Administrator der Welt, auf der Insel niedergelassen. Vor allem Fondsanbieter berichten von einem Anstieg der Geschäfte, da Maltas niedrige Kosten das Land zu einem attraktiven Umfeld für kleinere Fonds mit Volumen um die 100 Millionen € machen.

Maltas flexible, geschäftsfreundliche Disposition hat dem Land dabei geholfen, an Beliebtheit als Fonds-Standort zu gewinnen. Seine hohen Regulierungs- und Prozessstandards, sein Engagement für Kundenservice, hochqualifiziertes multilinguales Personal und durchweg niedrige Kosten festigen das hohe Ansehen der Insel. Fondsdienstleister haben Malta vor kurzem sogar

zu ihrem bevorzugten europäischen Fondsstandort gewählt. Während immer mehr Offshore Fonds zu regulierten Onshore-Standorten wechseln, ist Malta prädestiniert für einen signifikanten Anteil des in die EU verlagerten Geschäfts und erwartet weiteres Wachstum in diesem Bereich.

Investmentfonds und Fondsverwaltung

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620Investmentfonds

80Fondsmanager

30Fondsverwalter

Doing Business in Malta13

Malta ist zwar relativ neu im internationalen Versicherungsgeschäft, ist aber mit der Anwerbung weltbekannter Unternehmen bereits weit gekommen, darunter sind einige der größten und renommiertesten Unternehmen der Welt. Dass sich internationale Versicherungsmanager wie AON, Marsh und Willis auf der Insel niedergelassen haben, ist eine großartige Bestätigung für Malta. Der Rückversicherungsanbieter Munich Re ist ebenfalls auf der Insel vertreten, während Weltkonzerne wie BMW, Citroën, Peugeot, RWE, Vodafone und Volkswagen Eigenversicherungen gegründet haben. Die mit dem europäischen Pass verbundenen Rechte und die konkurrenzfähigen Betriebskosten sind Schlüsselfaktoren für die Ansiedlung in Malta. Das Land hat zudem die Etablierung innovativer Strukturen vorangetrieben, wie Protected Cell Companies und Incorporated Cell Companies. Beide Strukturen erlauben es Firmen, Risiken durch Zellen einer Kerngesellschaft abzuschreiben und bieten Unternehmen so eine kostengünstige Alternative zur Gründung von Eigenversicherungen. Dieses Zellen-Modell gilt ebenso für Versicherungsmanager und Makler.

Bis heute sind etwa 60 Versicherungsunternehmen in Malta registriert, darunter hauptsächlich internationale Unternehmen und nur wenige lokal aktive Firmen. Gemeinsam haben die Unternehmen 2013 eine Rekordprämiensumme von knapp 2,6 Milliarden € angehäuft. Besonders Prämien, die mit Risiken oder Verpflichtungen außerhalb Maltas in Verbindung stehen, sind zwischen 2010 und Ende 2013 von 1,2 Milliarden auf über 2 Milliarden € gestiegen. Der internationale Versicherungsmarkt macht inzwischen mehr als 80 Prozent der Bruttogesamtprämien aus.

Die Branche ist vom weiteren Marktwachstum in Malta über die kommenden Jahre überzeugt. Mit einer neuen Gesetzgebung für die Rückversicherung von Zweckgesellschaften will Malta neue Märkte erschließen. Die Insel hat die zunehmende Bedeutung von versicherungsrelevanten Wertpapieren und Katastrophenanleihen sowie die Konvergenz zwischen Rückversicherung und Kapitalmärkten erkannt. Diese neuen Regulierungen werden Maltas Rolle als Standort für den alternativen Risikoverkehr stärken.

Versicherungen und Versicherungsmanagement

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Internationale Versicherungsmanager wie AON, Marsh und Willis haben sich auf der Insel niedergelassen, während Weltkonzerne wie BMW, Citroën, Peugeot,

RWE, Vodafone und Volkswagen Eigenversicherungen gegründet haben.

Doing Business in Malta14

Die Börse von Malta (MSE), gegründet 1992, hat eine Schlüsselposition im aufstrebenden Finanzdienstleistungssektor der Insel eingenommen. Die MSE verwendet die Xtera-Plattform der deutschen Börse, wobei sie für Abrechnung und Vormundschaft mit Clearstream Banking, dem globalen Liquiditätsgeber der Deutsche-Börse-Gruppe, verbunden ist, der zudem Zugang zu internationalen Investoren bereitstellt.

Eine Marktkapitalisierung von 10,3 Milliarden € und ein Umsatz von 940 Millionen € im Jahr 2014 machen die MSE zu einem spezialisierten Dienstleister, der kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) den Weg zu den größeren europäischen Börsen ebnet. Die MSE hat neue innovative Produkte in Entwicklung, die ihren internationalen Marktzugang erweitern und die Finanzierungslücke für KMUs überbrücken sollen. MSE International wird eine riesige Bandbreite an internationalen Wertpapieren bieten, während ein zweites Produkt KMUs eine Möglichkeit erschafft, Kapital zu sammeln.

Die strategische Position der Insel im Mittelmeer macht Malta zudem zu einem Zugangspunkt für europäische Investoren, die mithilfe der EU-Prospektrichtlinie den

breiten europäischen Kapitalmarkt erschließen. Trotz ihrer Ausstattung und Vernetzung mit aktuellster Technologie hebt sich die maltesische Börse zusätzlich durch ihren besonders hohen Standard an persönlichem Service ab. Somit bekommt man in Malta bei den Vorbereitungen eines Börsengangs weitaus mehr Unterstützung als bei größeren Börsen. Hinzu kommt, dass die Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf Kosten und Gebühren gewahrt wird, während Erst- und Zweitanmeldungen einen zügigen und organisierten Prozess erwarten können.

Sowohl einheimische als auch ausländische Unternehmen können auf weitere Zusatzleistungen zurückgreifen – von Zulassung und Handel bis Hinterlegung und Verwahrung. Die MSE hat in Kooperation mit der irischen Börse einen neuen Markt für Schuldverschreibungen kreiert und will sich so weiter auf dem internationalen Spielfeld etablieren. Der European Wholesale Securities Market (EWSM) hat bereits zwei Eintragungen und richtet sich an einen globalen Kundenkreis und Emittenten, die eine Kotierung in Europa anstreben und an Europäische Investoren vertreiben wollen. Die MSE ist sich sicher, mit dem EWSM eine noch nicht erschlossene Nische an den bestehenden Märkten gefunden zu haben, die in den kommenden Jahren für erhebliche Umsätze sorgen wird.

Kapitalmärkte

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Trotz ihrer Ausstattung und Vernetzung mit aktuellster Technologie hebt sich die maltesische Börse zusätzlich durch ihren besonders hohen Standard an

persönlichem Service ab. Somit bekommt man in Malta bei den Vorbereitungen eines Börsengangs weitaus mehr Unterstützung als bei größeren Börsen.

Doing Business in Malta15

Malta spielt eine immer größere Rolle bei globalen Deals und zieht die Aufmerksamkeit von Blue-Chip-Unternehmen und Unternehmensplanern auf sich, die internationale Transaktionen und Investitionen innerhalb Europas und in weltweit führenden Schwellenmärkten tätigen wollen. Als Mitglied der Europäischen Union, als Teil der Eurozone und durch seine Nähe zu Afrika hat das Land seine Rolle als regionaler Knotenpunkts zwischen Europa und Afrika ausgeweitet, ähnlich wie Hongkong für Asien.

Malta ist kein Steuerparadies. Die Insel passt ihre Regulierungsstruktur an die wechselnden Ansprüche der Industrie an und steht im Einklang mit den Anforderungen der EU. Das Land betreibt ein steuerliches Anrechnungsverfahren, unter dem die Gewerbesteuer 35 Prozent beträgt. Aktionäre sind jedoch berechtigt, Steuererstattungen auf die Gewerbesteuer geltend zu machen, die ihr Unternehmen entrichten musste. Das System wurde von der Europäischen Kommission gebilligt, und Malta ist Teil der sogenannten „White List“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (EOCD).

Firmengründungen sind in Malta relativ einfach und benötigen nur einige Tage.Jedes Unternehmen muss im Firmenregister der Malta Financial Services Authority (MFSA) gelistet werden, das bis heute etwa 65.000 Eintragungen beinhaltet. Das meistgenutzte Instrument für internationale Geschäfte ist die Kapitalgesellschaft. Eine maltesische Gesellschaft ist als Holding- oder Handelsgesellschaft das ideale Instrument für eine Reihe von Geschäftsfeldern, von Grundbesitz bis zu Management von eCommerce und Finanzdienstleistung.

Malta wird auch als Plattform für Fusionen und Übernahmen verwendet. Die Insel wird aufgrund ihres Körperschaftsrechts und Regulierungsumfelds als idealer Standort für diese Art von Tätigkeit angesehen. Maltas Netzwerk von 70 Doppelbesteuerungsabkommen festigt seine Position als wichtigen Unternehmensstandort weiter. Bislang kommen die meisten Transaktionen, die über Malta abgewickelt werden, aus Europa. Dennoch besteht auch von außerhalb der EU großes Interesse, unter anderem aus Amerika und Asien.

Unternehmensorganisation / Fusionen und Übernahmen (M&A)

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Malta ist kein Steuerparadies. Die Insel passt ihre Regulierungsstruktur an die wechselnden Ansprüche der Industrie an und steht im Einklang mit den Anforderungen der EU.

Doing Business in Malta16

Hochqualifizierte internationale Arbeitskräfte, eine reizvolle Betriebsumgebung und die hohe Lebensqualität machen Malta zu einem attraktiven Standort für die Gründung internationaler oder regionaler Zentralen und für die Überwachung von Investitionen in den Industrie- und Schwellenländern der Region. Seine zentrale Position beschert Malta das Image eines Knotenpunkts, der den 500 Millionen Menschen umfassenden EU-Markt mit den schnell wachsenden Märkten Afrikas verbindet. Zu den Gesellschaften mit Unternehmensführung auf der Insel gehören Actavis, FimBank, HeidelbergCement, Konica Minolta und Lufthansa Technik.

In Malta Geschäfte zu tätigen, ist einfach: Das Land ist Heimat einer der wichtigsten internationalen Finanzsektoren und hat somit eine der am weitest entwickelten Wirtschafts-Infrastrukturen der Welt. Das macht die Insel zu einer idealen Basis für regionale Unternehmenskoordination, zentrale Managementfunktionen, Marketing und

Kundenservice. Als neutrales, geschäftsfreundliches und wirtschaftlich stabiles Land bietet Malta den Unternehmen ein perfektes Klima, um in der Region erfolgreich Wettbewerb zu treiben. Sein fiskalisch effizientes Steuerrecht wird von einem großen Netzwerk an Doppelbesteuerungsabkommen ergänzt. Seine politische Stabilität und sein solides Rechts-, Bank-, und Buchhaltungssystem machen Investitionen in Malta attraktiv und sicher.

Malta ist nicht die offenkundigste Wahl für einen europäischen oder globalen Firmensitz, doch die Insel verbessert ständig ihre Konkurrenzfähigkeit. Einer der Vorteile, seine Geschäfte auf oder von der Insel aus zu führen, ist das flexible, hochqualifizierte und multilinguale Personal mit Löhnen unter dem westeuropäischen Durchschnitt. Die niedrige Verbrechensrate sowie seine guten Schul- und Gesundheitssysteme machen Malta für auswandernde amerikanische, asiatische und europäische Führungskräfte interessant.

Unternehmenszentralen

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Doing Business in Malta17

Malta ist seit mehr als 25 Jahren eine wichtige Größe in der Strukturierung von Privatvermögen. Der Malta Trust kombiniert sämtliche Eigenschaften des angelsächsischen Trust-Konzepts in einem zivilrechtlichen Rahmen und ist schnell zu einem bevorzugten Vehikel für Dienstleister und vermögende Privatpersonen geworden, die effektive und vertrauenswürdige Vermögensverwaltung suchen. In Malta bestehen Treuhandfonds zur Absicherung aller möglichen Dinge wie Erbschaften, Aktien, Anleihen, Kunst und Immobilien.

Vor kurzem hat Malta seine Trust-Gesetzgebung modernisiert, um sie internationalen Trends und rivalisierenden Standorten anzupassen, und so zu gewährleisten, dass die Insel auch künftig zur ersten Wahl für Vermögensverwaltungs-Anliegen gehört. Mit den Änderungen am „Trusts & Trustees Act“ soll Malta als Standort für Vermögensverwaltung noch attraktiver werden. Die Höchstdauer für Trusts wurde um 25 Jahre auf 125 Jahre erweitert.Die andere wichtige Änderung betrifft Treugeber. Normalerweise wird ein Trust unwirksam, wenn der Treugeber die Kontrolle über die Vermögenswerte zurückerlangt. Durch das aktualisierte Gesetz werden aber bestimmte Umstände festgeschrieben, unter denen der Treugeber Befugnisse innerhalb des Trusts behält und dieser trotzdem nicht als Täuschung eingestuft werden kann.

Ein weiteres Beispiel für das konkurrenzfähige Angebot Maltas in diesem Sektor ist die Möglichkeit einer Stiftungsgründung. Stiftungen sind, anders als Trusts, eine Rechtspersönlichkeit und werden selbst Eigentümer des gestifteten Vermögens. Sowohl Trustees als auch Stiftungsverwalter müssen von der Malta Financial Services Authority lizenziert sein und vorrangig die Interessen der Begünstigten wahren. Da Malta eines der wenigen Länder der EU ist, das sowohl Treuhandfonds als auch Stiftungen zulässt, hat es inzwischen über 140 Dienstleister, darunter große Banken, unabhängige Trust-Gesellschaften und kleine Nischenanbieter angezogen. Dadurch kann der Sektor auf eine starke Unterstützung von hochqualifizierten Rechts- und Finanzdienstleistern bauen.

140+Treuhand-Dienstleister

Treuhandfonds und Stiftungen

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Doing Business in Malta18

Es ist kein Zufall, dass Malta die Aufmerksamkeit vermögender Familien auf sich zieht und sich zu einer erstklassigen Plattform für private und reguläre Vermögensverwaltung entwickelt. Maltas gereifte Finanzindustrie, die etablierte Infrastruktur und der gehobene Lebensstil wurden sorgfältig kultiviert, um den speziellen Ansprüchen der exklusivsten Klientel zu entsprechen.

Maltas Stärken als Zentrum für Vermögensverwaltung liegen bei seinem ganzheitlichen Ansatz, wodurch ein breites Spektrum an Bedürfnissen wie Nachfolgeplanung, Anlageberatung, Unternehmensstrukturierung, Investmentbanking und sogar Lebensplanung abgedeckt wird. Privatbanker und Vermögensverwalter kümmern sich um Kunden jeder Vermögensstufe – von kaufkräftigen bis ultrareichen Personen. Kunden können auf eine umfassende Palette aus unterschiedlichen Investmentmethoden zurückgreifen – von einfachen Trusts und Firmenstrukturen für Familien bis hin zu hochwertigen und komplexen Set-Ups mit Trusts, Firmen, Investmentfonds und Stiftungen für reiche Kunden. Die EU-Mitgliedschaft verstärkt die Konkurrenzfähigkeit der Insel und beschert

Vermögensplanern die Sicherheit eines angesehenen Standortes in Kombination mit flexiblen Geschäftsformen, die sich an die unterschiedlichsten Bedürfnisse anpassen. Ebenso wichtig ist das exzellente Umfeld aus Rechtsdienstleistungen, das von erfahrenen Spezialisten untermauert ist und alle Bereiche zu einem einheitlichen, verständlichen Vermögensverwaltungskonstrukt zusammenschließt.

Investoren, die physische Vermögenswerte vorziehen, blicken ebenfalls vermehrt nach Malta. Die Insel bietet signifikante Vorteile für Jacht- und Flugzeugregistrierungen und hat hochklassige Wohnimmobilien im Angebot, die zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage erworben werden können. Außerdem positioniert sich Malta als attraktiver Wohnsitz für vermögende Privatpersonen.Malta hat vor kurzem ein Residenzprogramm eingeführt und bietet Nicht-EU-Bürgern einen pauschalen Steuersatz von 15 Prozent auf ausländische Einkünfte, wenn Sie Eigentum in Malta erwerben. Das Land hat zudem eine Gesetzgebung verabschiedet, die es Ausländern erlaubt, mithilfe eines „Individual Investor Programme“ die maltesische Staatsbürgerschaft zu erlangen.

Vermögensverwaltung

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Gemeinsam mit seiner steigenden Popularität als Vermögensverwaltungszentrum wird das Land auch als Alternative zu den traditionellen Family-Office-Standorten in den USA, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz betrachtet und lockt Vermögensmanager damit, vollwertige Family Offices in Malta zu eröffnen. Einer der wichtigsten Anzugspunkte für Family Offices ist die Regulierungsstruktur, die Maltas Vermögensverwaltungssektor umgibt, sowie ein unkomplizierter Lizenzierungsprozess für Trustees, Stiftungsverwalter und Anlageberater.Zudem ist ein Family Office teuer. Es kostet aufgrund des Skaleneffekts meist mehr als eine Million US-Dollar pro Jahr, ein vollwertiges Family Office zu unterhalten. Indem sie Leitung und Verwaltung in Malta ansiedeln, können wohlhabende Familien und deren Berater von niedrigen Kosten, einfachen Lizenzverträgen und von einer effektiven Regulierung in Form der Malta Financial Services Authority (MFSA) profitieren.

Obwohl der Finanzsektor heute komplexer ist als je zuvor, konnten Family Offices in Malta ohne Probleme durch die Regulierungslandschaft navigieren, da jede Finanzdienstleistung zentral von der MFSA betreut wird. Im Vergleich zu anderen Finanzzentren profitieren neue und ausländische Unternehmen von optimierten Lizenzierungsprozessen, niedrigeren Regulierungsgebühren und verringerter Bürokratie. Seine politische und finanzielle Stabilität ist ein kritischer Faktor für die geschäftliche Attraktivität des Landes, und Malta konnte seine Stärken in den letzten Jahren, auch anhand seiner Performance während der globalen Rezession, wiederholt beweisen. Maltas strategisch wichtige Position im Mittelmeerraum, seine solide Rechtsstruktur und reizvolle Steuervergünstigungen werden Dienstleistern von Family Offices erwartungsgemäß in den kommenden Jahren zu Aufschwung verhelfen, insbesondere da immer mehr Kunden die auf persönliche Beziehungen fokussierte Geschäftskultur und den Dienstleistungscharakter der Arbeiterschaft zu schätzen lernen.

Family Offices

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Seine politische und finanzielle Stabilität ist ein kritischer Faktor für die geschäftliche Attraktivität des Landes, und Malta konnte seine Stärken in den letzten Jahren, auch

anhand seiner Performance während der globalen Rezession, wiederholt beweisen.

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Mit seinem warmen und sonnigen Wetter, historischen Reizen und seiner mediterranen Schönheit ist Malta auf bestem Weg, zu einem von Europas primären Zielen wohlhabender Ausländer, Auswanderer und vielreisender Manager zu werden, die ein langfristiges oder vorübergehendes Heim suchen. Zwei unterschiedliche Residenzprogramme, das Residenzprogramm für EU-Bürger und das globale Residenzprogramm für Nicht-EU-Bürger, bieten Personen, die auf den maltesischen Inseln eine Immobilie kaufen oder mieten, einen pauschalen Steuersatz von 15 Prozent. Branchenprofis weisen auf die Vorteile dieser Programme für ausländische Unternehmer, internationale Berater, Intellektuelle, Autoren, Musiker oder Athleten hin, die in Malta eine zu ihrem Lebensstil passende Zweitresidenz beziehen können.

Vermutlich ist das attraktivste Merkmal des Programms für Nicht-EU-Bürger die Möglichkeit, innerhalb des Schengen-Raums visumsfrei zu reisen. Auch Antragsteller aus instabilen Ländern, die auf der Suche nach einem sicheren Wohnsitz für sich und ihre Familie sind, können von dem Programm profitieren. Vor kurzem hat Malta das „Individual Investor Programme“ eingeführt, das

von der Europäischen Union gebilligt wurde und für diese Zielgruppe auch attraktiv sein könnte. Das Programm bietet Ausländern die Möglichkeit, nach 12-monatigem Aufenthalt die maltesische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Dazu müssen sie 650.000 € an den „National Economic and Social Development Fund“ zahlen, eine Immobilie mit einem Mindestwert von 350.000 € kaufen, oder eine Immobilie mit einer Jahresmiete von 16.000 € mieten und 150.000 € in ein von der Regierung gebilligtes Finanzinstrument investieren. Dies sind nur einige von vielen Kriterien.

Abgesehen von den steuerlichen Vorteilen können sich Auswanderer auf ein Land mit sensationell niedriger Verbrechensrate freuen. Trotz ihrer kleinen Größe gibt es auf der Insel immer viel zu erleben, zum Beispiel Tauchen und Jet-Ski-Fahren. Malta ist ein Land reich an Geschichte, lebensfrohen Einwohnern, exzellentem Klima und kristallklarer See und bietet eine einzigartige Fusion aus Tradition und Anspruch, Luxus und Intimität und verkörpert die besten Seiten des mediterranen Charmes.

Staatsbürgerschaft und Aufenthalt

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Maltas Wirtschaft, die kleinste der Europäischen Union, ist der internationalen Finanz- und der europäischen Schuldenkrise relativ unbeschadet entkommen, wodurch Maltas Ansehen als stabiles und seriöses internationales Finanzzentrum weiter gestärkt wurde. Insbesondere wurde das Land für sein robustes Bankensystem mit internationaler Anerkennung überhäuft. Somit konnte die Insel als Finanzdienstleister einen weiteren Schritt nach vorne gehen und sich auf Front-Office-Aktivitäten, komplexe Transaktionen und High-Level-Risikomanagement konzentrieren.

Malta möchte jetzt weitere ausländische Unternehmen anziehen, die ihre regionale oder globale Finanzmitteldisposition zentralisieren oder vereinen möchten. Die Finanzkrise hat weltweit zu gesteigertem Kostenbewusstsein geführt. Immer mehr multinationale Konzerne suchen nach kosteneffektiven Lösungen für ihre Transaktionen, was die Insel zu einer interessanten Alternative zu anderen europäischen Finanzverwaltungszentralen macht.

Meistens suchen multinationale Konzerne nach einer einzigen Plattform, die ihnen einen optimalen Überblick über ihre Positionen bietet. Viele haben die Vorteile einer maltesischen Gesellschaft zu schätzen gelernt, die als gemeinschaftliche Finanzverwaltung für verwandte Unternehmen innerhalb und außerhalb Maltas eingerichtet werden kann. Kleinere Unternehmen, die ihre Finanzverwaltung lieber ausgliedern, können auf mehrere Dienstleister, wie die „Big Four“-Wirtschaftsprüfungskonzerne, Banken und kleinere Organisationen zurückgreifen, die eine ganze Palette an Finanzmanagement- und Transaktionsdienstleistungen bieten. Cash Pooling, Leasingvereinbarungen, Vermögensverwaltung, Risikomanagement und Zahlungsdienste können alle von der gleichen Finanzverwaltung in Malta vermittelt werden, unerheblich ob der Kunde ein einzelnes Unternehmen oder eine Firmengruppe ist.

Finanzverwaltung

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Mit der bestehenden hochmodernen Telekommunikations-Infrastruktur und der Möglichkeit, Verbindungen mit dem europäischen Festland rund um die Uhr zur Verfügung zu stellen, bietet Malta ein optimales Umfeld für Finanztechnologie-Firmen. Die geringe Größe von Malta und die niedrigen Kosten machen es zu einem idealen Standort für Start-Ups, während das Zusammenwirken von Maltas Finanzzentrum es zu einer natürlichen Wahl für internationale Unternehmen macht, die entweder nach Möglichkeiten zur Expansion in der Finanztechnologie (fintech) suchen oder den Inselstaat als Sprungbrett in nahegelegene Märkte nutzen möchten.

Über Jahre hinweg wurde Malta innerhalb Europas zu einem bevorzugten Zielland für ausländische Direktinvestitionen im Bereich der Informations-

und Kommunikationstechnik (IKT). Heutzutage arbeiten mehrere hundert Unternehmen der IKT-Branche in oder von Malta aus. Die Insel beheimatet auch zahlreiche Unternehmen für E-Finance-Dienstleistungen mit Zahlungsportalen, Kartenherausgebern, E-Wallets und Online-Devisenhandel. Viele dieser Unternehmen sind an einer Zusammenarbeit mit Technologie-Start-Ups im Rahmen von Pilotprojekten interessiert, genauso wie an der Erprobung von Software, Hardware und Anwendungen. Technologie-Firmen sehen in Malta einen aufstrebenden Standort für fintech mit einer großen Vielfalt an technischen und auch finanziellen Talenten. Das örtliche Arbeitskräfteangebot ist groß genug, um die Anforderungen von IKT-Unternehmern über die gesamte Bandbreite von technischen und kreativen Fähigkeiten zu erfüllen, während Expertenwissen problemlos aus dem Ausland eingeholt werden kann.

Entwicklung von Finanzsoftware

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Technologie-Firmen sehen in Malta einen aufstrebenden Standort für fintech mit einer großen Vielfalt an technischen und auch finanziellen Talenten. Das örtliche

Arbeitskräfteangebot ist groß genug, um die Anforderungen von IKT-Unternehmern über die gesamte Bandbreite von technischen und kreativen Fähigkeiten zu erfüllen,

während Expertenwissen problemlos aus dem Ausland eingeholt werden kann.

Oftmals als Silicon Valley des Mittelmeers bezeichnet, ist Maltas geringe Größe eine ideale Testumgebung für neue Technologien und Unternehmen, die durchstarten wollen. Firmen können neue Produkte und Dienstleistungen in einem vielfältigen und dennoch kompakten lokalen Markt testen, bevor sie ihre Dienste und Lösungskonzepte nach Europa und ins weitere Umfeld exportieren. Globale Großunternehmen unterstützen den kleinen

Inselstaat bei seinen Bemühungen, zu einem Zentrum für technologische Innovationen zu werden. Die Insel hat sich mit Microsoft zusammengeschlossen, um ein Innovationszentrum zu erschaffen, welches Laborflächen und Mentoren-Programme für Firmen oder Einzelpersonen in der Gründungsphase anbietet. Zusätzlich wird ein Dubai-ähnlicher Technologiepark, SmartCity Malta, gebaut, der verspricht, das förderliche Umfeld für IT-Firmen noch weiter zu verbessern.

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Maltas ausgereifte IT- und Telekommunikationsin-frastruktur hat zusammen mit der Dynamik des Finanzsektors dem Land dabei geholfen, auf dem internationalen Devisenmarkt Fuß zu fassen. Ein brei-tes Spektrum von Marktteilnehmern, bestehend aus eigenständigen Market-Makern, Plattformanbietern, Börsenmaklern und Fondsverwaltern mit speziellem Fokus auf Devisen als Anlagekategorie, hat auf der Insel Geschäftsstellen eröffnet, während Devisen-händler wie z.B. FXDD, Sensus Capital Markets, Swiss-quote und RTFX in Malta Transaktionen durchführen.

Devisenhändler mit Sitz in Malta werden von der Fi-nanzregulierungsbehörde der Insel – der Finanzdienst-leistungsaufsicht von Malta (MFSA) – zugelassen und überwacht. Firmen können unterschiedliche Zulas-sungsarten beantragen, die, abhängig vom jeweils angestrebten Geschäftsmodell, auf die Höhe des entsprechenden Kapitalbedarfs zugeschnitten sind. In Zeiten, in denen die Absicherung der Investorengelder genauso wichtig ist wie die Rendite, bietet eine Regulierung durch eine anerkannte und bewährte Rechtsprechung den Devisendienstleistern einen zusätzlichen Vorteil bei der Vertrauensgewinnung von internationalen Institutionen und Kleinanlegern.

Maltas Status als EU-Mitglied bedeutet zudem, dass sämtliche Devisenprodukte und Dienstleistun-gen in allen Ländern innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums (EEA) angeboten werden können, ohne dass die Genehmigungen der Aufsichtsbe-hörden der jeweiligen Länder eingeholt werden müssen. Dies macht Malta als Hauptstandort für Nicht-EU-Unternehmen interessant, die mit ihren Geschäften nach Europa expandieren wollen.

Malta bietet Devisenhändlern eine „Plug-and-Play“-Umgebung. Professionelles Hosting und Co-Loka-tionsdienstleistungen sind weithin verfügbar, da auf der Insel eine zunehmende Anhäufung von Daten-zentren mit 24-Stunden-Support entstanden ist. Die Systeme sind für einen hohen Datenumsatz aus-gelegt und besitzen ausreichend freie Kapazitäten. Die internationale Vernetzung ist durch drei Netz-betreiber gewährleistet. GO, Melita und Vodafone bieten internationale Gateway-Dienste über Unter-see-Glasfaserkabel zum europäischen Festland an.

Devisenhandel

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Die Systeme sind für einen hohen Datenumsatz ausgelegt und besitzen ausreichend freie Kapazitäten. Die internationale Vernetzung ist durch drei Netzbetreiber

gewährleistet. GO, Melita und Vodafone bieten internationale Gateway-Dienste über Untersee-Glasfaserkabel zum europäischen Festland an.

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Malta spielt eine zunehmend wichtigere Rolle in der sich schnell entwickelnden Zahlungsverkehrsbranche. Sicherheit und Gefahrenabwehr sind für Verbraucher wichtige Anliegen, und Unternehmen haben den Wunsch, sich innerhalb der angesehenen EU-Rechtsprechung niederzulassen. Malta bietet die Möglichkeit, innerhalb eines wohl regulierten Umfelds tätig zu werden und Kunden in der gesamten Europäischen Union zu bedienen. Die Insel wird insbesondere als günstige Lage für den Hauptsitz von amerikanischen und asiatischen Finanzinstituten angesehen, die in den EU-Markt eintreten möchten.

Maltas Regulierungsrahmen legt größten Wert auf Maßnahmen gegen Geldwäsche und Betrug. Überprüft und überwacht durch eine einzelne Regulierungsbehörde, garantiert eine Zulassung der Finanzdienstleistungsaufsicht von Malta (MFSA) den Kunden die Seriosität von Zahlungslösungen. Firmen können zwischen vier verschiedenen Zulassungen wählen: die Banklizenz, die Lizenz für E-Money-Institutionen, die Lizenz für Finanzinstitute und die Lizenz für Zahlungsinstitute. Während eine vollwertige Banklizenz den Betreibern die Möglichkeit für Onlinebanking-Dienste bietet, ist eine Lizenz für E-Money-Institutionen attraktiver für

eigenständige E-Money-Betreiber, die Services wie z.B. E-Wallets anbieten, da diese Lizenz den Start mit geringerem Kapitalbedarf (350.000 €) im Vergleich zu einer Banklizenz (1 Million €) ermöglicht.

Malta hat auch einige spezialisierte Unternehmen vorzuweisen, die ihre Dienstleistungen den jeweiligen Industriezweigen anbieten. Von Rechts-, Buchhaltungs- und Unternehmensdienstleistungen bis zu technischen Sicherheitsüberprüfungen und PCI-Konformitätsprüfungen hat das Land ein starkes Kontingent von professionellen und technischen Serviceanbietern aufgebaut, um die ganzheitlichen Anforderungen von elektronischen Finanzinstitutionen zu erfüllen. Beobachter sind der Meinung, dass Maltas Zahlungsverkehrssektor zusammen mit der zunehmenden Nutzung von Mobiltelefon- und NFC-Zahlungen der Endverbraucher in Zukunft weiter ansteigen wird, und die Insel tut ihr Möglichstes, um einen Teil dieses globalen Billionen-Dollar-Marktes zu erobern. Das renommierte Bankensystem und das viel gelobte Gesetzgebungs- und Regulierungssystem der Insel geben Zahlungsanbietern die Sicherheit, dass sie innerhalb eines erstklassigen Systems mit ausgereiften Online-Zahlungsmethoden agieren.

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Malta ist ein wichtiger Mitbewerber für hochwertige Shared-Service-Center, die spezielle Fähigkeiten bedürfen, da die Insel ihre Outsourcing-Angebote für die Risikobewertung von Finanz- und Investitionsprojekten und der operativen Geschäftsabwicklung ausweitet. Das Wachstum von Maltas internationalem Finanzzentrum hat Experten des Finanz- und Rechnungswesens darin bestärkt, ihre Dienstleistungen als unabhängig agierende Outsourcer für Firmen in und außerhalb Maltas anzubieten.

Während das Rechnungswesen den größten Anteil am Outsourcing ausmacht, bietet Maltas Geschäftsprozess-Auslagerungsindustrie (BPO) ihre Dienste in einem breiten Spektrum von Wirtschaftszweigen wie Logistik, HR und Software-Dienstleistungen an. Die größten BPO-Anbieter

in Malta sind heutzutage das schwedische Unternehmen Besedo (spezialisiert auf Content-Moderation und Medienmanagement) und Centrecom, ein internationales Kundenkontaktcenter mit Sitz in Luqa. Maltas Outsourcing-Sektor beschäftigt mittlerweile Tausende von Menschen und die Insel wird als führendes Nearshoring-Zentrum Europas angesehen.

Malta wird im Vergleich zu anderen Outsourcing-Ländern als Standort mit größerer Sicherheit für die Speicherung von Kundendaten betrachtet, da es über strenge Datenschutzrichtlinien und Rahmenbedingungen des Risikomanagements verfügt. EU-Mitgliedschaft, eine ausgezeichnete ICT-Infrastruktur, ein professionelles Geschäftsumfeld und eine geringe Kostenbasis sind alles Vorteile, die für Malta sprechen. Ebenso sind die gut ausgebildeten,

Shared Services

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Malta wird im Vergleich zu anderen Outsourcing-Ländern als Standort mit größerer Sicherheit für die Speicherung von Kundendaten betrachtet, da es über strenge

Datenschutzrichtlinien und Rahmenbedingungen des Risikomanagements verfügt.

englisch sprechenden Fachkräfte eine weitere Quelle, aus der Malta seine Stärke bezieht. In der Tat haben Maltas Fachkräfte mit Abschlüssen in Finanz- und Versicherungswissenschaften die Insel interessant für die Auslagerung von Prozessen gemacht, die analytische Fähigkeiten oder eine spezielle Ausbildung erfordern. Da die Wirtschaft auch weiterhin wächst, werden neue Möglichkeiten für die Auslagerung von Prozessen in Bereichen wie F&E, Biowissenschaften, IT, Luftfahrt und Finanzdienstleistungen entstehen. Für internationale Konzerne, die Zentren für unternehmensweite Dienstleistungen gründen möchten, ist Malta das Tor zur Europäischen

Union – dabei bietet es eine grundlegende Geschäftsunterstützung als auch modernste Dienstleistungen für wissensintensive Aufgaben an.

Obwohl die Kosten möglicherweise höher als in Asien ausfallen, sind viele europäische Firmen, die Aufgaben nach Malta auslagern, der Meinung, dass hier ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis geboten wird: die Arbeitskräfte sind hochgebildet und die Lohnkosten sind angemessen; die Mitarbeiterfluktuation ist verhältnismäßig gering, was zu geringeren Ausbildungskosten und einer höheren Servicequalität führt.

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Auf den Erfahrungen in der Unternehmensstruktu-rierung aufbauend, möchte Malta zu einer vertrauen-swürdigen Plattform für die Abwicklung von interna-tionalem geistigen Eigentum (IP) werden, welche die gesamte IP-Wertschöpfungskette unterstützt , ein-schließlich Schutz, Verwaltung und Vermarktung von Ideen und Innovationen. Maltas Rechtssystem schützt die gesamte Bandbreite von IP-Rechten. Außerdem ist das Land Unterzeichner aller wichtigen Abkom-men, die in diesem Bereich die Durchsetzbarkeit von IP-Rechten in anderen Ländern sichern. IP-Rechte können in oder über Malta geltend gemacht werden. Mehrere internationale Konzerne haben die Vorteile erkannt, den Standort Malta zu nutzen, um zweckbestimmte Unternehmen zu gründen, die ihre IP-Rechte weltweit halten und verwalten.

Geistiges Eigentum

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Spezialisierte Dienstleister und Maltas Anwaltskanzleien bieten IP-Eigentümern Unterstützung bei der Entwicklung von Strategien zur IP-Verwaltung an und beraten Kunden bei allen Teilaspekten der IP-Strategie, -Sicherung, -Nutzung und Geltendmachung. Sie können umfassende Überprüfungen von Portfolios abwickeln, in denen Problematiken aufgezeigt werden, wie z.B. kritisches geistiges Geschäftseigentum, welches es zu schützen gilt. Sie führen Recherchen in Datenbanken und Registern durch, verwalten die Anmeldung von IP-Rechten in Malta und in anderen Ländern und setzen sich für ihre Klienten mit den zuständigen Behörden in Verbindung, um den Schutz ihrer Werke und Ideen durchzusetzen.

Maltas Rechtssystem schützt die gesamte Bandbreite von IP-Rechten. Außerdem ist das Land Unterzeichner aller wichtigen Abkommen, die in diesem Bereich

die Durchsetzbarkeit von IP-Rechten in anderen Ländern sichern.

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Da die Geschäftswelt zunehmend zu alternativen Methoden zur Schlichtung von Handelsstreitigkeiten zurückkehrt, gewinnt Malta durch seine günstige geografische Lage, seine hoch entwickelte physische und politische Infrastruktur und durch seine gesetzlichen Rahmenbedingungen – welche mit der internationalen Praxis gleichauf sind – zunehmend an Bedeutung als Schiedsgerichtsort. Schiedsgerichte bringen als Alternative zu Gerichtsverfahren eine hohe Wirksamkeit und Kostenvorteile mit sich. Auseinandersetzungen können auf eine eher informelle und dennoch rechtlich fundierte Art und Weise in vertraulicher Umgebung beigelegt werden.

Obwohl Malta eine kleine Insel ist, gehört es historisch zu den Orten von Bedeutung bei der internationalen Konfliktlösung: Das Land war der Gastgeber des berühmten Bush-Gorbatschow-Gipfeltreffens, das 1989 den Kalten Krieg beendet hat. Heutzutage wenden sich globale Konzerne an die Insel, um Handelsstreitigkeiten aller Art innerhalb der Energie-, Bau-, Infrastruktur-, Handels- und Rohstoffbranche beizulegen. Ebenso besitzt sie Fachwissen bei Transport- und Versicherungsschiedsverfahren, während Streitigkeiten zwischen Investoren und Regierungen der Länder, in denen sie investieren, in Malta ebenfalls beigelegt werden können.

Alle Schiedsverfahren in Malta müssen unter der Schirmherrschaft des Schiedsgerichts von Malta (MAC) durchgeführt werden. Maltas Schiedsgerichtsgesetz basiert auf dem Modellgesetz der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit, das von der Kommission für internationales Handelsrecht der Vereinten Nationen (UNCITRAL) ausgearbeitet wurde. Dies erschuf ein gesetzliches Rahmenwerk, das den Parteien die benötigte Flexibilität für Schiedsverfahren bietet.

Die Gebühren in Malta sind niedriger als in anderen Schlichtungszentren wie London oder Paris. Dies macht das Land zu einem idealen Ort für Schiedsverfahren bei grenzübergreifenden Verträgen macht, bei denen die Parteien das Risiko vermeiden wollen, bei Gerichten der Gegenpartei prozessiert zu werden. Zusätzlich wird der gesamte Prozess durch eine effiziente Infrastruktur mit englischsprechenden Experten gestützt, die Erfahrung im Umgang mit der internationalen Geschäftstätigkeit haben. In Anbetracht der zunehmenden Bedeutung der Schiedsgerichtsbarkeit ist Malta davon überzeugt, mehrere, größere und komplexere internationale Schlichtungsverfahren zu verzeichnen, die in den kommenden Jahren abgehandelt werden müssen.

Schiedsgerichte

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Einst die Heimat einer der ersten internationalen Wohlfahrtsorganisationen, des Johanniterordens, wird Malta heute als aufkommende Plattform für nachhaltige und soziale Investitionen angesehen. Philanthropie als eine Form des Wohlstandsmanagements nimmt aufgrund der Tatsache, dass die Insel sowohl Treuhandfonds als auch Stiftungen als Instrumente für wohltätige Spenden zur Verfügung stellt, in Maltas internationalem Finanzzentrum einen zunehmend höheren Stellenwert ein. Zusammen mit der Vermögensverwaltungsbranche der Insel ist die Anzahl der Dienstleister gewachsen, die in der Lage sind, internationale Spender bei Themen wie dem Setzen von philanthropischen Zielen, fachlicher Beratung, operativem Management und der Präsentation von Strategieinitiativen zu unterstützen.

Während Malta noch am Anfang seiner Reise zu einem Zentrum der Philanthropie steht, bietet es bemerkenswerte Vorteile als Standort: Die Insel weist ein hohes Maß an Know-how bei der Verwaltung von Konzernen und Stiftungen auf und bietet wohlhabenden Investoren eine Onshore-Alternative von gutem Ruf aufgrund seines regulierten und raffinierten EU-Umfeldes.Maltas Trusts & Trustees-Verordnung ermöglicht

Einwohnern und Ausländern gleichermaßen, verschiedene Arten von Treuhandfonds auf der Insel einzurichten. Zweckgebundene Treuhandfonds können für wohltätige oder philanthropische Ziele, inklusive unterstützender Mittel für Bildung, Gesundheitswesen, Gesellschaft, nationales Kulturerbe, Menschenrechte, den Umweltschutz und sogar für Konfliktbeilegung erstellt werden. Darüber hinaus können Stiftungen – den Treuhandfonds sehr ähnlich – aufgebaut werden, um die speziellen Kriterien eines jeden Mandanten, inklusive eines breiten Spektrums an wohltätigen Ansätzen, zu erfüllen.

Die Insel verfügt zudem über eine große Anzahl von Beratern, die bereit sind, Spendern dabei behilflich zu sein, durch die philanthropische Landschaft zu navigieren. Mehr als 20 Firmen sind befugt, als Verwalter von Stiftungen aufzutreten und eine überwältigende Anzahl von 140 Treuhandservice-Anbietern ist auf der Insel tätig. Sie werden sicherstellen, dass der Aufbau vollständig im Einklang mit den EU-Richtlinien geschieht und bieten zusätzliche Dienstleistungen wie strategische Planung, Vermögensverwaltung und Aufbewahrung von Aufzeichnungen an, um den Verwaltungsaufwand noch weiter zu verringern und einen reibungslosen Ablauf des Wohltätigkeitsprozesses zu gewährleisten.

Philanthropie

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Durch das Angebot einer neuen Art von Vorsorgeprodukten ist Malta zu einem wichtigen Zentrum für Pensions-Übertragungen geworden. Die Insel bietet die ideale Lösung für vermögende Privatkunden, die auf der Suche nach einer Anlageform sind, für Arbeiter weltweit, die ihren Ruhestand planen und für Weltkonzerne, die eine Altersvorsorge für ihre Belegschaft benötigen.

Malta erfüllt die Anforderungen der britischen Steuerbehörden für Qualifizierte Anerkannte Auslands-Altersvorsorge (QROPS), ein ausländisches Altersvorsorge-Konzept, in welches private Versorgungsansprüche aus Großbritannien direkt übertragen werden können. Auf der Insel eingerichtete Produkte, die durch die Finanzdienstleistungsaufsicht von Malta reguliert werden, werden als QROPS anerkannt. Deshalb können Versorgungsansprüche direkt ohne britische Steuerlast transferiert werden, wodurch Malta zum wichtigsten Markt für Pensionen von britischen Auswanderen geworden ist. Diverse Altersversorgungen wurden auf der Insel eingerichtet. Insgesamt wird die Mitgliederzahl auf

mindestens 5.000 geschätzt. Zusätzlich ist ein in Malta lizenziertes Rentenmodell als Qualifizierte Nicht-GB-Altersvorsorge (QNUPS) geeignet, sofern es die Richtlinien des GB-Erbschaftssteuergesetzes erfüllt. Das Geld, das in diese Vorsorgemodelle übertragen wird, ist im Gegensatz zu QROPS, welche im Todesfall des Halters der Erbschaftssteuer unterliegen, von der britischen Erbschaftssteuer befreit.

Während Malta durch die Attraktivität von QROPS und QNUPS den Durchbruch im internationalen Vorsorgesektor geschafft hat, hat es sich es nun zum Ziel gesetzt, ähnliche Abkommen mit weiteren Ländern zu schließen. Es heißt, dass mobile Arbeitnehmer innerhalb der Europäischen Union 5 bis 10 Prozent der Arbeitskräfte ausmachen. Die Insel sieht die Möglichkeit, sich um die Pensionsansprüche von Firmen und Privatpersonen der europäischen Märkte zu kümmern. Weltweit wurden Pensionsrückstellungen lange Zeit aus einer rein inländischen Perspektive betrachtet, jedoch werden die Grenzen bezüglich Altersversorgungen für mobile Arbeitnehmer langsam abgebaut.

Renten

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Es heißt, dass mobile Arbeitnehmer innerhalb der Europäischen Union 5 bis 10 Prozent der Arbeitskräfte ausmachen. Die Insel sieht die Möglichkeit, sich um die Pensionsansprüche

von Firmen und Privatpersonen der europäischen Märkte zu kümmern.

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Malta wird zunehmend als Tor für Islamische Finanzprodukte wahrgenommen. Der Sektor hat eine derzeitige Wachstumsrate von 15 bis 20 Prozent und einen geschätzten Wert von 2 Billionen Dollar im Jahr 2014. Die Insel ist der Meinung, dass ihre finanziellen Verbindungen und ihre enge Verbundenheit mit traditionellen Märkten für Shariah-konforme Finanzprodukte ein Impulsgeber sein können, um sich zu einer neuen islamischen Finanzservicestelle zu entwickeln.Strategisch im Zentrum des Mittelmeerraums angesiedelt, bietet Malta Zugang zu 230 Millionen Muslimen in Europa und Nordafrika und weist somit eine enorme Kundenbasis für Anbieter von islamischen Finanzprodukten auf. Auch das umfassende Netzwerk von Steuerabkommen mit Ländern wie beispielsweise Tunesien, Ägypten, Marokko, Malaysia, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten macht das Land zu einem Sprungbrett in weitere muslimische Märkte.

Maltas Strategie, ein Stück vom Kuchen für islamische Finanzprodukte zu ergattern, umfasst Investmentfonds, Bankenwesen und die Kapitalmärkte. Die Finanzdienstleistungsaufsicht

von Malta (MFSA) hat Leitfäden zur Errichtung von Shariah-konformen Fonds herausgegeben Fonds, die dem islamischen Gesetz entsprechen, können entweder als Projekte für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (UCITS), als Alternative Investmentfonds (AIFs) oder als Professionelle Investorenfonds (PIFs), welche als Privatkundenfonds den erfahreneren Investor ansprechen, aufgesetzt werden. Ijarah Fonds, Rohstoff-Fonds und Murabaha Fonds, die im Allgemeinen in nicht-konventionelle Vermögensklassen investieren, werden in Malta möglicherweise nur als Privatkundenfonds zugelassen, während Shariah-konforme Aktienfonds als maltesische UCITS-Programme oder als alternative Privatkundenfonds eingerichtet werden können.

Das weltweite Wachstum von islamischen Finanzprodukten bedeutet auch, dass die Nachfrage nach neuen Shariah-konformen Geschäftsaktivitäten steigen wird. In diesem Umfeld versucht Malta ein Rahmenwerk für islamisches Bankenwesen in Malta zu entwickeln, während die Regierung der Insel auch die Möglichkeit prüft, in die Fußstapfen von London und Dubai zu treten und einen Sukuk – eine islamische Anleihe – herauszugeben.

Islamische Finanzprodukte

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Strategisch im Zentrum des Mittelmeerraums angesiedelt, bietet Malta Zugang zu 230 Millionen Muslimen in Europa und Nordafrika und weist somit eine

enorme Kundenbasis für Anbieter von islamischen Finanzprodukten auf.

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Maltas Luftfahrtbranche hebt dank hochangesehener und anerkannter Firmen ab, die sich zwecks Luftfahrzeugregistrierung und Luftfahrtdienstleistungen an die Insel wenden. Der Sektor verdankt seinen derzeitigen Erfolg einem neuen Gesetzesrahmen, der Malta zu einem konkurrenzfähigen Standort sowohl für private als auch für Geschäftsflugzeuge verwandelt. Mehr als 165 Flugzeuge sind nun in Malta registriert – Ende 2010 waren es rund 80. Private Flugunternehmen wie z.B. Carree, Comlux, Orion Malta und Vistajet haben ihre Flugzeuge im Land registrieren lassen.

Maltas Flugzeugregistrierungsgesetze ermöglichen ein einfaches Registrierungsverfahren für Privatflugzeuge und wurden dafür entworfen, um den anspruchsvollsten Strukturen und Entwicklungen hinsichtlich des Besitzes von Flugzeugen Rechnung zu tragen. Das Land hat die Cape Town Convention eingeführt, die jetzt weithin als Marktstandard bei Flugzeugkreditgeschäften anerkannt ist. Darüber hinaus bietet die Zivile Luftfahrtdirektion für Transport in Malta eine sorgfältige persönliche Betreuung für Unternehmen, die sich für eine Gründung auf der Insel entscheiden.

Die maltesischen Behörden haben ihre Anstrengungen nicht nur auf die Einführung von hochmodernen Verordnungen konzentriert, sondern auch auf den Aufbau einer unterstützenden Infrastruktur. Einen erheblichen Aufschwung für die Luftfahrtbranche brachte die Eröffnung des neuen, 17 Millionen € teuren, 200.000 Quadratmeter großen Safi Aviation Park im Jahr 2012. Die Insel ist die Heimat von Instandhaltungs-, Reparatur- und Instandsetzungsanbietern (MRO), wie z.B. Lufthansa Technik und SR Technics und beherbergt eine Reihe von Firmen, die alles von Crew-Training über Ingenieur-Dienstleistungen bis Kommunikationstechnik anbieten.

Die Regierung sieht ein enormes Wachstumspotenzial darin, das Interesse von großen Flugzeugleasing und -charterunternehmen zu steigern. Die Regulierungsbehörde hat ein Verfahren für Flugzeugleasing entwickelt und die MwSt.-Zahlungen fallen nur für die Zeiten an, in denen ein Flugzeug innerhalb der Europäischen Union genutzt wird. Da heutzutage 40 Prozent der Flugzeuge weltweit geleast werden, wird das Flugzeugleasing immense Möglichkeiten für Malta bieten, sich als Mittelmeerdrehscheibe neben etablierten oder aufkommenden Zentren wie Dubai oder Singapur zu positionieren.

Luftfahrt

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Malta hat dank seiner attraktiven Rahmenregelungen und Servicekultur das größte maritime Ballungsgebiet in Europa erschaffen. Die Insel beherbergt Europas größtes Schiffsregister, hat 5 Prozent der weltweiten Superjacht-Flotte unter ihrer Verwaltung und rühmt sich mit rechtlichen Rahmenbedingungen, die sie zu einem sicheren, effizienten und profitablen Standort für den Geschäftsbetrieb machen.

Der Erfolg dieses Sektors geht auf das gut geführte internationale Schiffsregister der Insel zurück, das mit hohen Service-Standards Kunden sogar aus dem weit entfernten Asien und Lateinamerika anzieht. Heute fahren über 6.600 Schiffe mit 57,9 Millionen Tonnen Fracht unter der maltesischen Flagge. Als nur eines von zwei offenen Registern in der EU ist die Registrierung von Schiffen durch maltesische und nicht-maltesische Personen möglich, und in der Praxis können alle Schiffsarten registriert werden – auch sich noch im Bau befindliche. Die Entwicklung einer neuen Jachtverordnung hat auch die Registrierung von gewerblichen und Vergnügungsjachten, inklusive Superjachten (Schiffe über 24 Meter Länge), in Malta sehr beliebt gemacht. Die Besitzer von über 450 Superjachten haben sich bereits dazu entschlossen, ihre Boote in Malta zu registrieren. Transport Malta, die Regulierungsbehörde der Schifffahrtsindustrie, unternimmt große Anstrengungen, um zu

unterstreichen, dass Maltas Flagge eine Flagge des Vertrauens und keine Flagge der Bequemlichkeit ist. Der Status der Insel als EU-Mitgliedsstaat, moderne maritimen Rahmenbedingungen und ausgezeichnete Sicherheitsaufzeichnungen von Schiffen unter maltesischer Flagge haben dazu beigetragen, offiziell als Flagge mit geringem Risiko eingeordnet zu werden.

Mit einer Tradition, deren Wurzeln im Schiffsbau und der Reparatur liegen, hat die Insel auf aufkommende Geschäftsströmungen wie Schiffskreditfinanzierung, Rechtsverfahren und – in jüngerer Zeit – maritime Sicherheit reagiert. Dank seines wachsenden internationalen Finanzsektors sollte Malta sich bietende Zukunftsperspektiven im Bankenwesen und im Versicherungswesen vorhersehen, die im Zusammenhang mit der Schifffahrtsbranche stehen. Zukunftspläne beinhalten auch den Bau eines geeigneten maritimen Parks, der eine Reihe an technischen und wirtschaftlichen Dienstleistern beherbergen wird und den Weg für weitere Expansionen ebnet.

57.9 Millionen TonnenFracht Ende (2014)

Seeverkehr

6,667Schiffe fahren unter der

maltesischen Flagge

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D i r e k t o r e n - l e i t f a D e n

Geschäftskultur

Maltas Geschäftskultur ist der von Großbritannien sehr ähnlich. Die Malteser haben eine stark international geprägte Einstellung entwickelt und sind in der Lage, den Erwartungen und Gepflogenheiten sowohl von multinationalen Unternehmen als auch von Existenzgründern entgegenzukommen. Zugleich sind Meetings viel zwangloser, und das Geschäftsleben findet auf eine gemütlichere Art und Weise als in Nordeuropa statt. Dennoch sind Terminvereinbarungen notwendig und sollten eine oder zwei Wochen im Voraus gemacht werden. Wie in den meisten Mittelmeerländern wird der Zeitbegriff ein wenig lockerer aufgefasst als in nördlicheren Ländern. Dennoch wird Pünktlichkeit erwartet und wertgeschätzt. Es existiert kein genaues Protokoll für den Austausch von Visitenkarten, aber er findet in der Regel statt, wenn mögliche Geschäftspartner sich zum ersten Mal treffen. Geschäftskleidung sollte elegant sein; mit konservativen Anzügen und Krawatten für Männer und Hosenanzügen oder Kostümen für Frauen. Geschäftskontakte werden in der Regel mit ihrem Titel angesprochen – sofern sie einen besitzen – gefolgt vom Familiennamen. Wurde die Geschäftsbeziehung jedoch bereits aufgebaut, sind nur die Vornamen gebräuchlich.

Sprache

Geschäftskorrespondenz wird in Englisch abgewickelt, was eine von zwei offiziellen Amtssprachen des Landes ist. Maltesisch ist die andere. Für gewöhnlich ist es nicht notwendig, Schriftverkehr und unternehmenseigene Veröffentlichungen ins Maltesische zu übersetzen; auch Übersetzer in Meetings werden nicht benötigt. Gesetze und Verordnungen werden in beiden Sprachen veröffentlicht. Viele Malteser verfügen auch über gute Kenntnisse in Italienisch. Ein überschaubarer Anteil spricht auch Deutsch und Französisch.

Arbeitszeiten

Bürozeiten sind im Allgemeinen von Montag bis Freitag von 8:30 bis 13:00 Uhr, und von 14:00 bis 17:30 Uhr. Manche Regierungs-stellen arbeiten im Sommer halbtags, jedoch haben viele sich angepasst, um sicherzu-stellen, dass die Büros während der normalen Öffnungszeiten besetzt sind. Der private Sektor arbeitet normal über das gesamte Jahr hinweg. Fabriken arbeiten in der Regel von 8:00 bis 17:00 Uhr. Die meisten Banken öffnen von Montag bis Freitag von 8:00 bis 14:00 Uhr, Samstag bis 12:00 Uhr. Ladengeschäfte öffnen von Montag bis Freitag von 9:00 bis 19:00 Uhr. Die meisten Großhan-dels- und Handelsgeschäfte sind sonntags geschlossen.

ADI-Attraktionen und Impulse

Malta hat eine offene Wirtschaft mit einer seit langem bestehenden Handelsgeschichte und war immer aktiv auf der Suche nach Ausländischen Direktinvestitionen (ADI), sowohl von existierenden als auch von neu gegründeten Unternehmen. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Fördergeldern, die eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit unterstützen und sichern, sowie aus Wachstum von neu in Malta gegründeten Unternehmen, zieht die Insel inmitten zunehmender globaler Konkurrenz ein Rekordniveau an Auslandsinvestitionen an. Unternehmen müssen sich an Malta Enterprise wenden, um ihre Eignung festzustellen und um Zugriff auf Hilfeleistungen zu bekommen. Anreizmaßnahmen beinhalten die meisten der international verfügbaren Investitions-Fördergelder, wie:

• Barzuwendungen/Fördergelder

• Steuerbefreiung• Eigentums-Hilfeleistung

/ andere steuerliche Zuwendungen

• Ausbildungs- und Arbeitsmarkt-Unterstützung

• Kreditbürgschaften, günstige Darlehen oder Finanzierung

• Ausnahmen von Zulassungsanforderungen

• Zielbranchen• Branchenspezifische

Zuwendungen

Open

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Ansprechpartner

FinanceMalta (www.financemalta.org) ist ein Non-Profit-Privatunternehmen, und wurde gegründet, um Maltas internationales Geschäfts- und Finanzzentrum zu fördern, sowohl inner- als auch außerhalb von Malta. Es bringt die Ressourcen der Industrie und der Regierung zusammen und nutzt diese, um sicherzustellen, dass Malta ein modernes und effizientes rechtliches, behördliches und steuerliches System bietet, in welchem der Finanzdienstleistungssektor weiter wachsen und gedeihen kann. FinanceMalta organisiert regelmäßig Informations-, Netzwerk- und Schulungsmaßnahmen.

Weitere Finanzbranchen-Verbände in Malta sind:

• Malta Association for Retirement Scheme Practitioners (MARSP)

• Malta Bankers’ Association (MBA)

• Malta Funds Industry Association (MFIA)

• Malta Insurance Association (MIA)

• Malta Insurance Management Association (MIMA)

• The Institute of Financial Services Practitioners (IFSP)

• Association of Insurance Brokers (AIB)

• Society of Trust and Estate Practitioners (STEP) Malta

Malta Enterprise (www.maltaenterprise.com) ist eine Investitionsförderungs-agentur und führt neu gegründete Unternehmen durch den gesamten Prozess – vom Koordinieren von Anreizen und Organisieren von Räumlichkeiten bis zu der Erleichterung von Kontaktaufnahmen mit anderen Instituten. Malta bietet auch einen „one-stop-shop“ für lokale Geschäfte und ausländische Investoren, die dort ein Unternehmen aufbauen möchten.

„Business First“ (www.businessfirst.com.mt), betrieben von Malta Enterprise, kümmert sich um 50 Dienste, die zuvor von verschiedenen Regierungsstellen und Personen zur Verfügung gestellt wurden, darunter: Hilfe bei der Unternehmensregistrierung, Umsatzsteuer- und Steuerregistrierung, Wasser- und Stromanmeldung, sowie beim Visumsantrag. Unternehmen können Business First unter der Telefonauskunftsstelle 144 kontaktieren.

Finanzdienstleister

Malta weist eine gut entwickelte Infrastruktur zur finanziellen Förderung auf, und die Dienstleister des Landes bieten Zugang zur gesamten Palette an Bank-, Versicherungs- und Investmentprodukten. Fünf Vertriebsbanken und mehr als 20 internationale Handels- und Außenhandelsbanken operieren auf oder von der Insel aus. HSBC und die Bank von Valletta sind die führenden Vertriebsbanken.Internet- und Telefonbanking sind auf dem neuesten Stand, und die meisten Banken bieten Fremdwährungskonten. Versicherungsunternehmen gewähren alle Arten an Schutz, von persönlichem Schutz, Gesundheits-, Eigentums- und Reiseschutz, bis hin zum Haftungs- und Arbeitgeberschutz. Investoren können eine Reihe von Unternehmen im Versicherungsmanagement vorfinden, die Schutz für große Unternehmen abdecken und Rückversicherungslösungen anbieten. Mit etwa 120 Finanzdienstleistungskonzernen haben Unternehmen, die Unterstützung bei der Vermögensberatung suchen, die Qual der Wahl. Die erfahrensten Vermögensberater und Börsenmakler des Landes sind gut vernetzt und bieten Zugang zu weltweiten Kapitalmärkten.

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Professionelle Dienstleistungen

Malta bietet eine professionelle In-frastruktur zur Unterstützung, und die Dienstleister der Insel bauen schnell eine Erfolgsbilanz bei der Strukturierung kundenspezifis-cher Lösungen auf und bieten innovative Ansätze. Durch das immer größer werdende Interesse von internationalen Auftragge-bern sind sie gut positioniert, um Unternehmen, die sich auf der Insel niederlassen möchten, Unterstützung und strategische Beratung anzubieten. Eine große Anzahl an Rechtsanwaltskanzleien operiert auf der Insel. Die meisten sind Teil der internationalen Netzwerke wie Lex Mundi und Lexis Nexus und sind regelmäßig bei Chambers, Martindale-Hubbel oder anderen gelistet. Die internationale Geschäftsge-meinschaft wird intensiv von einer beeindruckenden Auswahl an Fachleuten für Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung unter-stützt – angefangen von kleinen Boutique-Praxen bis hin zu den globalen „Big Four“-Wirtschafts-prüfungsgesellschaften. Malta rühmt sich zudem mit einer Fülle von Unternehmensdienstleistern, die Geschäftsberatung und Back-Office-Unterstützung anbieten. Treuhand- und Stiftungsanbieter müssen von der Finanzdienstleis-tungsaufsicht von Malta lizenziert werden, und nach neuer Ge-setzgebung sind Unternehmen, die Verwaltungsdienstleistungen und Managementleistungen anbieten, verpflichtet, sich bei

der Behörde zu registrieren. Honorare, inklusive Gerichts- und Buchführungskosten, sind allge-mein niedriger als an anderen westeuropäischen Standorten.

Anschlussmöglichkeiten

Die maltesische Fähigkeit, die kulturelle und geschäftliche Kluft zwischen Nordafrika, dem Mittleren Osten und Europa zu überbrücken, hilft den Weg für den zukünftigen Wohlstand des Landes zu ebnen. Maltas Bin-nenmarkt ist relativ klein, und die tatsächliche Chance liegt darin, das Land als Sprungbrett in andere Märkte zu nutzen. Malta ist durch seine strategische Lage in der Mitte des Mittelmeeres, zwischen Europa und Nordafrika schon his-torisch die Verbindung zwischen den beiden Kontinenten gewesen. Als ein EU-Mitgliedsstaat bietet Malta den sofortigen Zugang zum massiven Binnenmarkt mit über 500 Millionen Menschen. Un-ternehmen können ihre Geschäfte frei ausüben und ihre Produkte in alle EU-Mitgliedsstaaten verkaufen und/oder ein Geschäft in anderen EU-Ländern eröffnen. Zusätzlich zu der geografischen Nähe hat Malta auch starke historische und kulturelle Beziehungen mit Ländern in Nordafrika und im Mittleren Osten, was es zu einer attraktiven Ausgangslage für eu-ropäische oder asiatische Un-ternehmen macht, die die relativ unerschlossenen Märkte im Süden

betreten möchten. Zusätzlich ist Malta Unterzeichner von etwa 70 Doppelbesteuerungsabkom-men, die die meisten Wachstums-märkte der Welt abdecken und somit internationale Geschäfte erleichtern und reibungslose Han-delsbedingungen sicherstellen.

Flughafen und Flugverkehr

Malta ist als Inselnation mit einer starken Abhängigkeit vom internationalen Handel und von Auslandsgeschäften maßgeblich auf den Transportsektor bei der wirtschaftlichen Entwicklung und Prosperität des Landes angewiesen. Die Insel wird von fast jeder großen Stadt in Europa und den Schwerpunktzielen in Nordafrika und im Mittleren Osten angeflogen – die meisten davon sind nur ein paar Flugstunden entfernt. Städte wie Frankfurt, London und Paris können in weniger als drei Stunden erreicht werden, während ein Flug nach Rom nur eine Stunde dauert. Direktflüge sind in rund 40 Städte in Europa verfügbar. Malta wird zunehmend auch von Billigfluglinien angeflogen, und Betreiber wie Ryanair und EasyJet erweitern das Streckennetz mit neuen Routen. Der internationale Flughafen Malta, der einzige Flughafen der Insel, ist zentral zwischen Luqa und Gudja gelegen und kann innerhalb von 20 bis 40 Minuten von allen Städten und Dörfern aus erreicht werden.

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Häfen und Schifffahrt

Einmalig an den Hauptschifffahrtsrouten gelegen, ist Malta ein Hauptumschlagzentrum im Mittelmeer geworden. Es besitzt zwei Haupthandelshäfen: den Hafen von Valletta, traditionell bekannt als Grand Harbour; und den Freihafen von Malta, gelegen am Marsaxlokk-Hafen im Süden der Insel. Letzterer ist einer der größten Freihäfen der Region, in welchem internationale Waren für die Verteilung im Mittelmeerraum umgeschlagen werden. Maltas Häfen werden von vielen der weltweiten Hauptschifffahrtslinien bedient, und der Freihafen ist mit mehr als 100 Häfen weltweit verbunden.Regelmäßige Passagier- und Warenfährverbindungen nach Italien sind auch verfügbar. Maltas Logistikdienstleister bieten eine umfangreiche

Palette an regelmäßigen und kundenspezifischen Diensten an, die von der einfachen zollfreien Lieferung bis zum Erleichtern von zollabgefertigten, Last-Minute-Bestellungen in europäischen Märkten reichen.

Lokaler Transport

Die täglichen Pendelzeiten sind im Vergleich zu den meisten ähnlichen städtischen Gebieten in Kontinentaleuropa vernachlässigbar kurz. Die Insel hat ein etwa 1500 Kilometer langes Straßennetz, und ein intensives Instandsetzungs- und Wartungsprogramm ist im Gange. Der öffentliche Nahverkehr wurde vor kurzem generalüberholt und bietet Verbindungen in alle Regionen in Malta und Gozo.

Versorgungsunternehmen

Der gesamte elektrische Energiebedarf wird von Enemalta Corporation abgedeckt. Die Stromversorgung liegt bei 240 V und ist zuverlässig. Die Water Services Corporation produziert und verteilt Wasser auf allen maltesischen Inseln. Gut die Hälfte davon wird in den drei Umkehrosmose-Anlagen des Unternehmens produziert, der Rest kommt aus Grundwasserquellen. Vor kurzem wurden die Stromtarife für Haushalte und Geschäfte um 25 Prozent und die Wassertarife um 5 Prozent reduziert. Benzin, Diesel und Kerosin sind weithin verfügbar. Malta hat ein Netzwerk an unabhängigen Tankstellen für Fahrzeugkraftstoffe, andere jedoch – Kerosin und leichtes Heizöl – werden durch lizenzierte Vertreiber zum Endverbraucher geliefert. Liquigas (Malta) und Easygas Malta bieten Flüssiggas in Zylindern für Haushaltsverbraucher und Geschäfte an. WasteServ Malta ist für die Abfallentsorgung verantwortlich. Die Abfallsammlung liegt in der Verantwortung der Stadtverwaltungen, die private Auftragnehmer engagieren, um diese Arbeit durchzuführen – mit etwa vier bis sechs Müllabfuhren in der Woche. Wiederverwertbarer Müll wie Plastik, Papier und Metall wird normalerweise einmal pro Woche abgeholt und kann auch in Containern entsorgt werden, die in jedem Ort zu finden sind.

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Kommunikation

Malta hat die letzten 15 Jahre gewaltige Investitionen in der Informations- und Kommunikationstechnologie des öffentlichen und privaten Sektors erlebt. Dadurch kann es sich heute mit einer hochmodernen Infrastruktur rühmen. GO, Melita und Vodafone sind die drei Hauptanbieter von Telekommunikationsdiensten, während Malta mehr als 200 IT-Unternehmen beherbergt, darunter internationale Größen wie Cisco, Microsoft und Oracle. Die Insel ist international durch vier Unterwasser-Glasfaserkabel mit dem europäischen Festland verbunden. Zwei davon werden von GO betrieben und jeweils eins von Vodafone und Melita. Dieses System ist durch zwei Satellitenstationen abgesichert. Datenzentren werden von den Telekommunikationsanbietern mit ihren eigenen Glasfaserkabeln betrieben und auch von anderen kleineren Telekommunikationsunternehmen. Eine feste Breitbandverbindung ist über Kabel und ADSL verfügbar, jeweils mit landesweiter Abdeckung. Der Hauptpostdienstleister ist MaltaPost. Die Zustellung ist effizient und zuverlässig, mit einer dreitägigen Laufzeit in die meisten Städte des europäischen Festlandes. Die örtliche Post wird am nächsten Werktag zugestellt. Die wichtigsten internationalen Kurierdienste sind auf der Insel vertreten.

Arbeitskräfte

Die außergewöhnliche Qualität, Flexibilität und Arbeitsmoral der Malteser zieht internationale Unternehmen ins Land. Fleißig, hochgebildet und mehrsprachig sind die maltesischen Beschäftigten das wertvollste Kapital des Landes. Die meisten Malteser sprechen mindestens drei Sprachen: Maltesisch, Englisch und Italienisch, und manche können auch Französisch und Deutsch. Malta besitzt die älteste Universität im Commonwealth außerhalb des Vereinigten Königreiches und kann auf eine lange Tradition an akademischer Exzellenz und Forschung zurückblicken. Etwa 60 Prozent der Studenten setzen ihre Ausbildung bis zum tertiären Bildungsabschluss fort. Es gibt etwas mehr als 85 Bildungseinrichtungen, darunter die Universität von Malta und die Hochschule für Kunst, Wissenschaft und Technologie.

Arbeitsmarktregulierung

Das Gesetz über Beschäftigungs- und Arbeitsbeziehungen regelt die Bedingungen für Beschäftigung,

Vertragsauflösungen und Organisation von Arbeitern und Angestellten. Die Beschäftigung kann befristet oder unbefristet sowie eine Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung sein. Die Länge der Probezeit beträgt normalerweise sechs Monate. Die reguläre Arbeitswoche beträgt 40 Stunden. Angestellte in einer Vollzeitbeschäftigung haben Anrecht auf 24 Tage Urlaub im Jahr. Der Mutterschaftsurlaub für weibliche Angestellte in einer Vollzeitbeschäftigung beträgt 18 Wochen. Das Gesetz bietet auch eine bis zu dreimonatige, unbezahlte Elternzeit im Falle einer Geburt, Adoption oder eines gesetzlichen Sorgerechts über Minderjährige. Die Beschäftigungs- und Ausbildungskooperation ist dafür verantwortlich, einen Arbeitsmarktservice anzubieten und ein vom Staat finanziertes Berufsbildungswesen zu schaffen sowie Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger abzuwickeln. Die Gesetze der Inseln bezüglich Immigration sind an die Visumspflichten der Europäischen Union für Ausländer gekoppelt. Während es Bürgern der EU und des Europäischen Wirtschaftsraumes frei steht, auf Malta zu arbeiten und zu wohnen, müssen sich Nicht-EU-Bürger um eine Arbeitserlaubnis bewerben, wobei die Erteilung einer Arbeitsmarktüberprüfung unterliegt.

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Personalkosten

Malta bietet als Unterneh-mensstandort ein vorteilhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Gehälter sind 20 bis 30 Prozent niedriger als in Groß-britannien, Deutschland, Frankreich, Belgien, den Nied-erlanden und Luxemburg.Wenn Sozialversicherungskos-ten und andere Lohnsteuern berücksichtigt werden, sind die gesamten Arbeitskosten im Vergleich zu den neueren EU-Mitgliedern noch wettbewerbs-fähig und deutlich niedriger als bei langjährigen Mitgliedern der Europäischen Union.

Gewerkschaften

Die zwei Haupthandelsgewerk-schaften, die Allgemeine Arbeiter-gewerkschaft von Malta (GWU) und die Malteser Arbeitsunion (UHM), dominieren die Arbeits-landschaft zusammen mit einer Reihe kleinerer sektorenspezifis-cher Gewerkschaften. Es finden häufig Tarifverhandlungen statt, und Vereinbarungen, die zwis-

angesehenen Stadthäusern oder jahrhundertealten Palazzos. Eine Reihe von Geschäftszentren in verschiedenen Teilen der Insel bietet vollausgestattete Büros, die zu flexiblen Bedingungen verfügbar sind, mit Konferenzräumen und einem Empfangsservice als Teil des Paketes. Eine Vielzahl an örtlichen und internationalen Immobilienmaklern bietet Verkaufs- und Vermietungsdienste an und kann dabei helfen, passende Objekte zu finden.

Steuersystem

Malta bietet eine höchst effiziente Steuerregelung, wodurch eine Doppelbesteuerung versteuerter Unternehmensgewinne, die als Dividenden ausgezahlt wurden, vermieden wird. Unternehmen werden mit einer Rate von 35 Prozent besteuert. Ein vollständiges Anrechnungsverfahren wird auf die Versteuerung der Dividenden angewendet, wobei die vom Unternehmen bezahlte Steuer als Kredit dem Anteilseigner, der die Dividende bekommt zugeschrieben wird. Nach der Verteilung der Dividende sind Anteilseigner zudem berechtigt, eine Steuerrückzahlung von sechs Siebteln der relevanten Steuer hinsichtlich des Handelseinkommens zu verlangen, und von fünf Siebteln der bezahlten Steuer bezüglich Zinsen und Lizenzgebühren. Die Rückzahlung wird auf zwei Drittel reduziert, wenn das ausschüttende Unternehmen Doppelbesteuerungsentlastung verlangt. Das Steuersystem von Malta wurde als konform mit den Nichtdiskriminierungsprinzipien der EU erachtet und erhielt

chen Arbeitgebern und Gewerk-schaften erreicht wurden, sind rechtlich bindend. Arbeitskämpfe werden für gewöhnlich schnell gelöst; Streiks und Unterbrech-ungen treten selten auf.

Büroflächen

Firmen können aus einer großen Auswahl an Objekten wählen, wenn sie nach Büroflächen suchen. Von großen Altbauhäusern bis hin zu modernen Einheiten innerhalb eigenständiger Geschäftszentren; Malta hat attraktive und breit gefächerte Gewerbeimmobilien im Angebot. Restaurierte Lagerhallen aus dem 17. Jahrhundert, moderne Bürogebäude oder einfach ein umfunktioniertes Apartment, alles davon wird von Firmen, die sich in Malta ansiedeln, genutzt. Sliema und St. Julians sind beliebte Orte, und Tigné Point in Sliema und der Portomaso Business Tower in St. Julians sind Topadressen. Die Hauptstadt Valetta ist das Verwaltungszentrum und bietet Büroräume in

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darüber hinaus die Zustimmung von der OECD. Das Einkommen von Einzelpersonen wird über einen progressiven Steuersatz versteuert, mit einem Maximum von 35 Prozent (für ein Einkommen von über 60.000 €).

Steuern für arbeitende Ausländer

Um hochqualifiziertes Personal von außerhalb anzuziehen, hat Malta ein Anreizsystem für ausländische Vorstände eingeführt. Experten in der Finanzdienstleistung, Spieleindustrie und im Luftfahrtsektor können von einem pauschalen persönlichen Einkommenssteuersatz von 15 Prozent für ein Einkommen von bis zu 5 Millionen Euro profitieren. Einkommen darüber ist steuerfrei. Um sich für diesen Steueranreiz zu qualifizieren, müssen Angestellte unter anderem ein Minimum von 80.100 € im Jahr verdienen (Ausgangsjahr 2013). EU-Bürger können von reduzierten Steuersätzen für einen unbegrenzten Zeitraum profitieren, EEA-Bürger und Schweizer Bürger für einen Zeitraum von fünf aufeinanderfolgenden Jahren und Drittstaatbürger für vier aufeinanderfolgende Jahre. Malta ist für Pensionäre wie auch für vermögende Privatpersonen und ihre Familien ein attraktiver Ort und bietet gesonderte Programme, um bei einem Umzug auf die Insel von dem reduzierten Steuersatz zu profitieren.

Doppelbesteu-erungsabkommen

Malta hat Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung mit 70 anderen Ländern abgeschlossen. Das Steuersystem beinhaltet auch Commonwealth-Entlastung, einseitige Entlastung und die pauschale ausländische Steuergutschrift, wodurch sichergestellt wird, dass Einkommen aus Übersee nicht doppelbesteuert wird, selbst wenn ein Doppelbesteuerungsabkommen in Kraft ist.

Zoll und Abgaben

Als EU-Mitgliedsstaat fällt Malta unter die Zollunion der EU, was freien Handel, keine Zollgebühren und Quoten auf den Handel unter Mitgliedern beinhaltet. Folglich ist der Handel mit Malta komplett von Zollgebühren befreit, vorausgesetzt, das Ursprungsland der Waren ist eines der anderen EU-Mitgliedsstaaten. Wenn Waren aus einem Nicht-EU-Land importiert werden, werden Zollgebühren gemäß des gemeinsamen Zolltarifs berechnet.

Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer wird auf die meisten Transaktionen angewandt. Der Standardsatz ist 18 Prozent, mit reduzierten Sätzen für einige Produkte und Dienste. Die meisten

finanziellen Dienste fallen nicht unter die Umsatzsteuer und für Auftraggeber außerhalb der EU findet die Umsatzsteuer keine Anwendung.

Sozialversicherung

Arbeitgeber sind verpflichtet, einen Sozialversicherungsbeitrag zu einem Satz von 10 Prozent auf den Grundlohn ihrer Angestellten zu zahlen. Angestellte zahlen weitere 10 Prozent ihres Grundlohns.

Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung

Unternehmen auf Malta sind dazu aufgefordert, Buchungsunterlagen gemäß des Unternehmensgesetzes zu pflegen. Buchführungsgrundsätze entsprechen den International Reporting Standards (IFRS). Unternehmen müssen auch geprüfte Rechnungsabschlüsse vorlegen, und jedes in Malta eingetragene Unternehmen muss einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer ernennen, der beim Buchführungsausschuss registriert ist und ein Zertifikat zum Praktizieren besitzt.Wirtschaftsprüfer müssen den internationalen Wirtschaftsprüfungsstandards (ISA) folgen, ausgestellt von der internationalen Organisation der Abschlussprüfer (IFAC).

VAT

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Steuererklärungen

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Malta betreibt ein Steuersystem der Selbstbewertung. Steuerzahler müssen ihr Einkommen angeben und ihre Steuer berechnen, inklusive Vorauszahlungen und jeder anderen Steuergutschrift. Die zu zahlende Steuer muss beglichen werden, wenn die Selbstbewertung eingereicht ist. Für Privatpersonen ist die Frist der 30. Juni eines Jahres. Für Unternehmen liegt das Datum der Steuererklärung neun Monate nach dem Geschäftsjahr (zehn Monate, wenn die Erklärung elektronisch ausgefüllt wird), aber nicht früher als der 31. März jedes Jahres. Steuererklärungen von Unternehmen müssen von einem Rechnungsprüfungsbericht begleitet werden. Die Einkommensbewertungen können erhöht werden, wenn eine Erklärung nicht ausgefüllt wird oder wenn der Commissioner of Revenue der Selbstbewertung nicht zustimmt.

Malta bietet Investoren einen EU-konformen Firmensitz für Geschäftseinheiten oder Unternehmensstrukturen. Geschäfte können in verschiedenen Formen ausgeführt werden: alleiniges Eigentum, eine Partnerschaft, eine Kapitalgesellschaft (privat oder öffentlich), eine Niederlassung eines ausländischen Unternehmens, eine Treuhandgesellschaft, eine Genossenschaft, eine Investmentgesellschaft mit veränderlichem Kapital (SICAVs), eine Protected Cell Company oder eine Incorporated Cell Company. Die meisten Unternehmer entscheiden sich für eine Kapitalgesellschaft. Partnerschaften sind im professionellen Dienstleistungssektor geläufig, SICAVs sind erste Wahl für Investmentfonds und die Protected Cell Company ist im

Geschäftsstrukturen

Firmen werden beim Unternehmensregister angemeldet, das sich in der Finanzdienstleistungs-behörde von Malta befindet. Das Bearbeitungsverfahren dauert in der Regel eine Woche.

Versicherungssektor geläufig. Die wichtigste Gesetzgebung, die Unternehmen und Partnerschaften schützt, ist das Unternehmensgesetz (1995) basierend auf dem Unternehmensgesetz in Großbritannien und dem europäischen Recht. Jedes auf Malta angemeldete Unternehmen muss einen registrierten Geschäftssitz im Land haben. Unternehmen müssen eine gültige Absichtserklärung und Geschäftsordnung einreichen, normalerweise von mindestens zwei Personen unterzeichnet. Unter bestimmten Bedingungen ist es auch möglich, Einpersonengesellschaften zu registrieren. Firmen werden beim Unternehmensregister angemeldet, das sich in der Finanzdienstleistungsbehörde von Malta befindet. Das Bearbeitungsverfahren dauert in der Regel eine Woche.

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Der angenehme mediterrane Lebensstil, Maltas wohltuendes Klima und die freundlichen Menschen machen das Leben auf der Insel zu einer außergewöhnlichen Erfahrung. Da Malta eine EU-Nation und damit Teil des Schengen-Abkommens ist, können EU-Bürger auf der Insel leben und arbeiten, während Ausländer dazu ermutigt werden, sich auf Malta niederzulassen und von den zahlreichen geschäftlichen Vorteilen zu profitieren. Für Besucher fallen Maltas Visumsanforderungen unter die EU- und Schengen-Regeln. Nicht-EU-Bürger können Details über visumsbefreite Länder und Antragsverfahren für ein Visum auf der Webseite des Justiz- und Innenministeriums finden (www.homeaffairs.gov.mt). Die Lebenshaltungskosten auf Malta gehören zu den niedrigsten in Europa, mit Lebensmitteln, Möbeln und Versorgungsunternehmen, die zu den günstigsten in der EU zählen. Wohnungen sind leicht zu organisieren, mit einer großen Palette an Objekten zur Vermietung oder zum Kauf, von voll ausgestatteten Apartments bis hin zu ländlichen Bauernhäusern, Villen mit Pool, und sogar Palästen; alles zu wettbewerbsfähigen Preisen, normalerweise zum halben Preis im Vergleich zu ähnlichen Objekten auf dem Markt in Großbritannien. EU-Bürger können Zugang zum staatlichen

Leben und Arbeiten in Malta

Bildungs- und Gesundheitssystem erhalten, wobei es sehr viele private Optionen in beiden Bereichen gibt. Es gibt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Dazu zählen alle beliebten Sportarten, Fitnessstudios und andere Wellnesscenter, die überall auf der Insel verteilt sind. Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Schwimmen oder für andere Wassersportarten wie Tauchen und Windsurfen im Sommer. Außerdem bieten das pulsierenden Nachtleben mit Clubs, Bars und Restaurants eine trendige und anspruchsvolle Unterhaltung für jedes Alter. Die Einkaufsmöglichkeiten sind vielfältig, und die meisten Städte haben eine Haupteinkaufsstraße, während Designerwaren zu relativ niedrigen Preisen in Orten wie St. Julians und Sliema gekauft werden können. Die Inselküche besteht aus einem köstlichen Mix aus mediterranen Aromen und Kochstilen mit starkem Einfluss vom benachbarten Sizilien. Gefahren wird auf der linken Seite, und jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und einen gültigen Führerschein besitzt, darf auf Malta fahren. Die Menschen auf Malta sind freundlich und heißen Fremde willkommen. Die Insel bietet sehr viel Tradition, Kultur und Vielfältigkeit, wobei die religiösen Feste mit Feuerwerk, Musikkapellen und Prozessionen für Ausländer ein spektakuläres Erlebnis sind, das sie einfach nur aus der Ferne genießen oder an dem sie selbst teilnehmen können.

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Malta zu besuchen, selbst für eine Geschäftsreise, kann eine angenehme Erfahrung sein. Moderner Komfort mit perfektem Stil und einladender Gastfreundschaft ist in vielen Hotels vorzufinden. Besucher können zwischen Zwei- oder Drei-Sterne-Hotels oder aus einem großen Angebot an exklusiven Hotels mit vier oder fünf Sternen wählen. Globale Marken wie Hilton, Starwood, Radisson und Kempinski sind vertreten. Ergänzend zu den exquisiten Boutique-Hotels gibt es auch einige familienbetriebene maltesische Hotels. Von den meisten großen Städten wie London, Frankfurt, Paris, Rom und Istanbul dauert der Flug zum internationalen Flughafen von Malta (MIA), dem einzigen Flughafen der Insel, nur zwei

Briefing für Geschäftsreisende

bis drei Stunden. Regelmäßige Flüge werden von der nationalen Fluglinie Air Malta angeboten, sowie von anderen Betreibern wie Lufthansa, Emirates, Aerosvit, Alitalia, Air France, Austrian Airlines, Scandinavian Airlines, Ryanair, EasyJet und Spanair. Autos können im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern recht günstig gemietet werden. Alle großen Autoverleihfirmen sind auf Malta ansässig. Auch örtliche Firmen bieten diesen Service, mit oder ohne Chauffeur. Taxis sind weiß und mit Zählern ausgestattet. Sie berechnen staatlich kontrollierte Preise. Man kann sich auch vor der Fahrt mit dem Fahrer auf einen Tarif einigen. Taxis am Flughafen benutzen ein anderes System mit festen

Es gibt viele Restaurants, um einen angenehmen mediterranen Abend oder ein schnelles Geschäftsessen zu genießen. Das Angebot reicht von feinen Stadtrestaurants in barocken Schlössern bis hin zu

familienbetriebenen Einrichtungen im Stil einer Trattoria oder Fischrestaurants an der Strandpromenade.

Preisen, die am Taxiticketschalter in der Ankunftshalle bezahlt werden müssen. Es gibt viele Restaurants, um einen angenehmen mediterranen Abend oder ein schnelles Geschäftsessen zu genießen. Das Angebot reicht von feinen Stadtrestaurants in barocken Schlössern bis hin zu familienbetriebenen Einrichtungen im Stil einer Trattoria oder Fischrestaurants an der Strandpromenade. Maltesisches Essen wird in den meisten Restaurants serviert, die mediterrane Küche anbieten, aber es gibt zusätzlich zahlreiche länderspezifische Restaurants, vor allem italienische, französische, chinesische und indische, aber auch griechische, türkische, russische, japanische, und Thai-Restaurants sowie viele andere.