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Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

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Geschichte der HypoVereinsbankFiliale Altötting

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3Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Überblick 4

Die Handelsbank in Altötting 5

Die Vereinsbank in Altötting 5

Die Staatsbank in Altötting 8

Die Hypo-Bank in Altötting 9

Die HypoVereinsbank in Altötting 10

Inhalt

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4 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Überblick

Die HypoVereinsbank ist eine der führenden privaten Banken in Deutschland und Teil der UniCredit. Ihre Geschichte ist geprägt von einer Reihe erfolgreicher Fusionen. Ein Teil dieser Fusions-geschichte spiegelt sich auch am Filialstandort Alt ötting wider.

Seit 100 Jahren ist die HypoVereinsbank den Bürgern dieser Stadt verbunden, und zwar über ihre Vorgängerinstitute Bayerische Handelsbank, Bayerische Vereinsbank (BV), Bayerische Staatsbank, sowie Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank (Hypo-Bank).

Die Bayerische Handelsbank wurde am 11. April 1869 in Mün-chen als „gemischtes Bankinstitut“ gegründet. Das bedeutet, dass sie sowohl im Bank- als auch im Hypothekengeschäft tätig war. Dem Gründerkreis gehörten Bankiers aus Augsburg, Stuttgart und Frankfurt am Main an. Die Handelsbank expandierte und eröffne-te zahlreiche Zweigstellen. Den Status der „gemischten Bank“ gab sie 1920 auf. Sie übertrug ihr Bankgeschäft mitsamt den Filialen auf die Bayerische Vereinsbank. Als reine Hypothekenbank blieb die Bayerische Handelsbank bis 2001 bestehen.

Die Bayerische Vereinsbank gilt als Zwilling der Bayerischen Handels bank. Münchner und Augsburger Hofbankiers, An gehörige des Hofadels und bürgerliche Geschäftsleute erhielten am 11. April 1869 – dem Gründungstag der Bayerischen Handelsbank – von König Ludwig II. von Bayern die Konzession, eine Aktien-gesellschaft ins Leben zu rufen. Wie die Handelsbank wurde die BV als „gemischtes Bank institut“ gegründet. Sie war der vorwiegend agrarischen Struktur Bayerns angepasst und konnte den Kunden aus der Landwirtschaft entsprechend attraktive Produkte anbieten. Um den Wohnungsbau zu finanzieren, vergab sie Hypotheken- und Kommunal darlehen. Darüber hinaus tätigte sie vor allem Geschäfte mit Firmenkunden. Die hohe Export-quote der bayerischen Industrie nach der Währungsreform 1948 veranlasste die BV, in den späten 1950er-Jahren Geschäftsstellen im Ausland zu eröffnen. Durch die Fusion mit der Bayerischen Staatsbank, die 1780 als „Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hof-Banco“ in Ansbach gegründet worden war, avancierte die BV 1971 zu einer der größten Banken Bayerns. 1998 entstand durch die Fusion der Bayerischen Vereinsbank mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank zur HypoVereins-bank das damals zweitgrößte deutsche Bankinstitut.

Die Gründung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank im Jahr 1835 ging auf eine Initiative König Ludwigs I. von Bayern zurück. Er wollte die Agrarwirtschaft durch Kredite unterstützen. Auch die Hypo-Bank war ein „gemischtes Institut“. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Bank zur größten Hypo-thekenbank in Deutschland. Mit dem Ausbau des Privatkunden-geschäfts erweiterte sie in den 1960er-Jahren ihr Filialnetz.

Seit dem Jahr 2005 ist die HypoVereinsbank Mitglied der Uni-Credit. Zum 15. Dezember 2009 wurde der im Handelsregister eingetragene Firmenname Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG abgeändert. Der Marken name Hypo-Vereinsbank war von dieser Änderung nicht betroffen und blieb bestehen.

Heute ist die HypoVereinsbank Teil einer erfolgreichen pan-europäischen Bankengruppe mit dem einfachen Geschäftsmodell einer Geschäftsbank und voll integriertem Corporate & Invest-ment Banking.

Als UniCredit bieten wir unseren Kunden ein einzigartiges Netz-werk in Westeuropa sowie in Zentral- und Osteuropa. Wir verbin-den profundes lokales Know-how mit internationaler Reichweite. Weltweiten begleiten und unterstützen wir 25 Millionen Kunden und ermöglichen ihnen einen einzigartigen Zugang zu unseren führenden Banken in 14 Kernmärkten sowie 18 weiteren Ländern.

Erkunden Sie mit dieser Broschüre die Entwicklung der Filiale Altötting von den Anfängen bis zur Gegenwart am Tillyplatz 15.

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5Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Die Handelsbank in Altötting

Die Geschichte der Filiale in Altötting begann am 16. Juli 1917. Noch vor 1914 hatte die Bayerische Handelsbank beschlossen, ihr Filialnetz auszubauen, stellte diesen Plan jedoch bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zunächst zurück. Doch der hohe Kredit bedarf der Kommunen und der Kriegswirtschaft sowie die Ausgabe von Kriegsanleihen sorgten für so viel zusätzliches Geschäft, dass sich der Vorstand noch mitten im Krieg zur Eröffnung von Filialen ent-schloss. Im März 1917 beteiligte sich die Handelsbank als Kom-manditist am Bankhaus Carl Blatner & Co. mit Sitz in Neuötting und einer Zweigstelle in Altötting. Am 16. Juli 1917 übernahm die Handelsbank das Bankhaus. Die Probleme waren jedoch gewaltig: „Die Eröffnung und Führung dieser Betriebe wurde uns bei dem allgemeinen Personalmangel nur dadurch möglich, dass die In-haber der genannten, angesehenen und alteingesessenen Firmen sich zur Mitwirkung bei der Leitung der neuen Filialen bereit er-klärten und wir das vorhandene Personal übernehmen konnten“, heißt es im Geschäftsbericht der Handelsbank von 1917.

Die Zweigstelle Altötting befand sich im „Haus Dobler“ am Kapellplatz 24. Dr. Valentin Döring und Fritz Kaindl wirkten dort als Filialdirektoren. Der Kundenkreis, der vom Bankhaus Blatner übernommen wurde, setzte sich in den ersten Jahren vorwie-gend aus Vertretern des Handels und des Gewerbes in Altötting zusammen.

1921 gab die Bayerische Handelsbank ihr Bankgeschäft auf. Alle Zweigstellen, auch die in Altötting, übernahm die Bayerische Vereinsbank.

Die Vereinsbank in Altötting

Die Bayerische Vereinsbank konnte aufgrund der bereits beste-henden, guten Geschäftsbeziehungen schnell Erfolge vermelden. Auch beim Personal setzte die BV zur Freude der Kundschaft auf Kontinuität. Fritz Kaindl blieb bis 1927 Filialdirektor. Seine Nach-folge trat Otto Steinam an.

Die Zweigstelle Altötting konnte sich trotz der Inflation 1923, der Bankenkrise 1931 und des Zweiten Weltkrieges gut behaupten. Die Mitarbeiterzeitschrift „Betrieb und Vertrauen“ porträtierte die Filiale Altötting 1942 mit den Worten: „Die in allen Wirtschafts-kreisen ihres Bezirkes gut eingeführte Niederlassung blickt also auf eine 25-jährige ersprießliche Tätigkeit als Großbankfiliale zurück und kann mit Befriedigung eine ständige, durch den Wett-bewerb der mitkonkurrierenden Institute nicht leicht gemachte Entwicklung feststellen.“

Nach der Währungsreform 1948 kam das wirtschaftliche Leben in Deutschland wieder in Schwung. Den immensen Wohnraum-bedarf förderte die Vereinsbank durch Hypothekendarlehen. Mit zunehmendem Wohlstand stieg auch die Nachfrage nach Klein-krediten, um Gebrauchsgüter wie Waschmaschinen oder Kühl-schränke zu kaufen. Das Geschäft der BV am Standort Alt ötting florierte. Großen Anteil daran hatte Alois Behr, der 1949 sein Amt als gemeinschaftlicher Leiter der Filialen Alt- und Neuötting antrat.

1954 bezog die BV einen Raum im Erdgeschoss des Hotels „Zur Post“ am Kapellplatz 2. Verkehrstechnisch war die Lage ideal, befand sich das Gebäude doch an der Kreuzung der Hauptstraßen nach München und Passau.

Außenansicht der BV-Filiale Altötting, 1930er-Jahre.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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6 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Immer mehr Kunden nahmen die Dienstleistungen der BV in Anspruch und so wurden 1962 die Geschäftsräume erweitert und modernisiert. Firmenkunden konnten fortan für ihre Tages-einnahmen den Nachttresor an der Außenwand nutzen. Der Safe war dem neuesten Stand der Technik entsprechend direkt mit der örtlichen Polizei verbunden. Die „Alt-Neuöttinger Zeitung“ vom 29. November 1962 lobte besonders die Passage für Fuß-gänger, die an der seinerzeit verkehrsreichen Ecke Kapellplatz / Neuöttinger Straße ins Gebäude eingezogen wurde: „Wohl selten brachten die Altöttinger dem Umbau eines Gebäudes in ihrer Stadt so großes Interesse und so viele Sympathien entgegen, wie der Umgestaltung der Bayerischen Vereinsbank im Hotel Post.“

Die enge Verbundenheit mit der Stadt drückte ein Wandgemälde aus, das die Huldigung der Öttinger Bürger an König Karlmann anno 876 zeigt. Für die kirchliche Weihe der neuen Räume durch Stadtpfarrer Alfons Grüneis bedankte sich die Bankdirektion mit einer Spende für die Orgel der Kirche St. Michael.

Zweigstellenleiter in Altötting war seit 1962 Gerold Tandler. 1971 wechselte er das Metier und stieg in die Politik ein, wo er zum CSU-Generalsekretär und mehrfachen bayerischen Staatsminister aufstieg.

In den 1960er-Jahren avancierte das Privatkundengeschäft zu einem wichtigen Standbein der Bank. Zu dieser Zeit wurde die bargeldlose Lohn-, Miet- und Rentenzahlung üblich, und ein Giro-konto war für jeden Bürger unumgänglich. Unter dem Motto „Ver-mögensfragen – nicht nur Männersache“ lud die BV in Altötting zum sogenannten Hausfrauennachmittag ein. Dabei informierte ein Vertreter der Münchner Zentrale Frauen – die erst seit 1958 ein eigenes Konto führen durften – über Sparkonten, Prämien-sparverträge, Wertpapier- und Investmentsparen und machte sie in Finanzfragen fit.

Am 7. November 1967 begrüßte Filialdirektor Alois Behr Ver-treter von Politik, Wirtschaft und Kirche sowie die Kunden zur 50-Jahr-Feier der Filiale Alt- und Neuötting. „Dass es fünf Jahr-zehnte günstiger Entwicklung und erfolgreicher Arbeit waren, das verdanken wir vor allem der vertrauensvollen und angenehmen Zusammenarbeit mit den verehrten Kunden“, sagte Behr. Er trat im Jahr darauf in den Ruhestand und übergab die Leitung an Alfons Wiegel.

1971 fusionierte die BV mit der Bayerischen Staatsbank. In Altötting gab es zunächst zwei Filialen. Am 19. März 1973 wurde der Zusammenschluss auch räumlich vollzogen. Der Standort am Kapellplatz 2 wurde geschlossen, und die Mitarbeiter zogen an den Tillyplatz 15.

Vor Ort engagierte sich die Bank nicht nur geschäftlich, son-dern auch kulturell. In ihren Geschäftsräumen präsentierte sie wechselnde Ausstellungen, zum Beispiel über Zinnfiguren oder Spar bücher aus aller Welt. Ein Highlight war die Christkindl- Ausstellung im Rahmen des Altöttinger Advents 1976. Die Besucher bestaunten Figuren aus fünf Jahrhunderten. Die wert-vollen Stücke stammten aus Privatsammlungen und waren zum Teil erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.

Ein weiteres Thema, das der BV am Herzen lag, war die Verkehrs-sicherheit. In den Altöttinger Geschäftsräumen fanden Seh- und Reaktionstests für Senioren sowie Verkehrsseminare für Volks-schullehrer, statt. In Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht gab die Vereinsbank die Broschüre „Fahren lernen mit dem Mofa“ heraus. Bei Fahrsicherheitswettbewerben konnten Jugendliche attraktive Preise gewinnen, darunter Mofas und CD-Player.

Außenansicht der BV-Filiale Altötting, 1960.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

Anzeige der BV-Filiale Altötting, 1973.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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7Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Vom 29. Februar 1994 bis 12. Januar 1995 standen erneut Um-bauarbeiten an. Insbesondere die SB-Zone wurde ausgebaut. Dort befanden sich nun zwei Kontoauszugsdrucker und ein Geldauto-mat. Durch die Erweiterung eines rückwärtigen Anbaus konnte auch die Schalterhalle vergrößert werden. An der Fassade wurde das neue Vereinsbank-Logo mit dem charakteristischen blauen Bogen montiert. Damit die Kunden auch während der Bauarbeiten ihre Geschäfte abwickeln konnten, stellte die BV einen mobilen Container als Ausweichlokal auf. Am 12. Januar begrüßte Filial-leiter Heinz Hummelsberger zahlreiche Gäste zur Neueröffnung und kirchlichen Weihe der Räumlichkeiten. „Diese neuen Räume sind bestens geeignet für unsere Devise: individuelle Kunden-betreuung und Zeit für jeden Kunden“, schrieb der Redakteur der Mitarbeiterzeitschrift. Anlässlich der Neueröffnung trat die Band „BLUE Orange“ auf und lockte zahlreiche jugendliche Fans in die Filiale.

Die Geschäftsentwicklung der Filiale verlief in den 1970ern trotz Ölkrise und wirtschaftlicher Stagnation prächtig. Im Jahr 1976 stieg das Volumen der Privatkredite um 31,4 Prozent, das der Immobiliendarlehen sogar um 46,3 Prozent. Der Trend zum Eigenheim hielt auch in Altötting Einzug.

1977 wurde die Zweigstelle Altötting mit Terminals ausgestattet, die es den Mitarbeitern erlaubten, Daten direkt mit der Zentrale auszutauschen. Technischer Fortschritt und ein stetig wachsen-der Geschäftsumfang machten 1982 einen Umbau der Filiale notwendig. Im Schalterraum gab es eine Beratungszone, einen Kassenschalter und mehrere Service-Theken mit Datenterminals. Auch das Zimmer der Filialleitung, die Räume der Buchhaltung und der Personalraum im ersten Stock wurden renoviert und vergrößert. Durch den Umbau erhielt die Zweigstelle „noch mehr menschliche Atmosphäre“, wie der „Alt-Neuöttinger Anzeiger“ vom 12. November 1982 titelte.

Zur Wiedereröffnung veranstalteten die Mitarbeiter am 13. Novem ber 1982 einen Tag der offenen Tür. Gegen eine Spen-de konnten die Besucher am Vereinsbank-Glücksrad drehen. Der Erlös kam dem Altöttinger Pfarrzentrum zugute.

Nach 49 Dienstjahren bei der Bayerischen Vereinsbank, davon 17 Jahre als Filialdirektor, ging Alfons Wiegel 1985 in den Ruhe-stand. Im Rahmen einer Feierstunde im Hotel „Zur Post“ mit rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kirche stellte sich auch sein Nachfolger Norbert Holzinger vor.

Immer wieder schickte die BV Experten aus der Zentrale nach Altötting, wo sie Vorträge rund um Finanzierungs- und Anlage-möglichkeiten hielten. In einer vom Tourismus und von der mittel-ständischen Wirtschaft geprägten Region stieß zum Beispiel ein Referat über öffentliche Finanzierungshilfen auf großes Interesse. Aber auch das Thema Aktien lockte immer breitere Bevölkerungs-kreise an. Das Börsenspiel der BV vermittelte bereits Jugendlichen auf spielerische Weise das Börsengeschehen. Mehrfach belegten Schülerinnen und Schüler aus Altötting dabei die vorderen Ränge. Auch dem ungebrochenen Trend nach den eigenen vier Wänden kam die Vereinsbank mit Informationswochen zur Baufinanzie-rung entgegen.

Seit dem Herbst 1992 stand den Kunden in Altötting ein Geld-automat zur Verfügung. Dort konnten sie unabhängig von den Schalteröffnungszeiten Geld abheben – in einem Wallfahrtsort, der besonders sonn- und feiertags viele Pilger anzieht, ein bedeu-tender Service.

Geldautomat in der BV-Filiale Altötting, 1995.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

Außenansicht der BV-Filiale Altötting, 1995.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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8 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Die Staatsbank in Altötting

Staatsbankpräsident Dr. Alfred Jamin eröffnete am 1. Februar 1962 die Niederlassung Altötting. Die Bank schloss damit eine Lücke in ihrem Filialnetz im östlichen Oberbayern. In seiner An-sprache betonte Jamin, Altötting habe als größter Wallfahrtsort in Altbayern nicht nur im religiösen Leben eine entscheidende Bedeutung, sondern verkörpere überhaupt einen mit der Entwick-lung Bayerns untrennbaren Begriff. Er wies zudem darauf hin, dass die Staatsbank über ihre Zentrale in München schon seit Langem Verbindungen zu Firmen pflegte, die sich im Landkreis Altötting wirtschaftlich betätigten. Die Leitung der Zweigstelle übertrug er Heinz Traßl, der zugleich Vorstandsmitglied des Ver-eins der Beamten und Angestellten der Bayerischen Staatsbank e. V. war.

Die Staatsbank bezog einen vom ortsansässigen Architekten Hermann Hanfstingl entworfenen Neubau am Tillyplatz 15. Neben dem großzügigen Schalterraum standen den Kunden ein Sprechzimmer für individuelle Beratung, ein Nachttresor, sowie Parkplätze im Hinterhof zur Verfügung. Der Geldtransport zwi-schen dem Tresor im Unter- und dem Erdgeschoss erfolgte über einen Aufzug. Blickfang im Schalterraum war ein Flachrelief des Münchner Bildhauers Rolf Nida-Rümelin, das eine Münzprägung darstellt. Es ist noch heute in der Filiale zu bestaunen.

Ein knappes Jahrzehnt war die Bayerische Staatsbank in Altötting tätig, ehe sie 1971 mit der Bayerischen Vereinsbank fusionierte. Der Standort am Tillyplatz 15 blieb erhalten.

Innenansicht der Staatsbank-Filiale Altötting, 1963.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

Außenansicht der Staatsbank-Filiale Altötting, 1963.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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9Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Die Hypo-Bank in Altötting

Als die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank 1922 in Neuötting eine Zweigstelle eröffnete, zog sie auch die Möglich-keit einer Filiale in Altötting in Betracht. In einem Gutachten für die Zentrale wurde jedoch eindringlich davon abgeraten: „Der Wallfahrer- und Fremdenverkehr bringt zwar verhältnismäßig viel Geld in die Stadt, die beteiligten Kreise leben aber von der Hand in den Mund und vielfach reicht die Sommereinnahme nicht zur Bestreitung der Lebsucht im Winter.“

1957 führte der Gesetzgeber die Niederlassungsfreiheit für Banken ein. Die Frage einer Filialeröffnung stand erneut im Raum. Nach Meinung der Hypo-Bank war Altötting mit vier Banken jedoch schon überbesetzt. Erst in den 1970er-Jahren bewog der Aufschwung im oberbayerischen Chemiedreieck – in dessen Herz Altötting liegt – die Hypo-Bank zum Umdenken. „Unsere hiesige Filiale schließt nämlich eine Lücke zwischen den

nahegelegenen Außenstellen in Burghausen und Mühldorf, wo wir seit über 50 Jahren ansässig sind und demnach in diese Gegend nicht als Unbekannte kommen“, erklärte Vorstandsmitglied Josef Lehner bei der Eröffnung in der Neuöttinger Straße 18 am 12. November 1973. Als Filialleiter Alfons Höltl im darauffolgenden Jahr sein 25-jähriges Dienstjubiläum bei der Hypo-Bank feierte, lobte die Zentrale, dass er „durch sein persönliches Engagement und unterstützt von seinen Mitarbeitern, die noch relativ junge Hypo-Filiale in Altöttings Wirtschaft eingeführt“ habe.

10 Jahre später jedoch schloss die Hypo-Bank ihre Filiale in Alt-ötting wieder. Die fortschreitende Rationalisierung und die konjunkturelle Abschwächung machten der Zweigstelle zu schaffen. Die Kunden mussten fortan ins 15 Kilometer entfernte Burghausen. Gegen den Platzhirschen BV konnte sich die Hypo-Bank in Altötting nicht durchsetzen.

Außenansicht der Hypo-Filiale Altötting, 1970er Jahre.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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10 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

Die HypoVereinsbank in Altötting

Zum 1. September 1998 fusionierte die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank AG mit der Bayerischen Vereinsbank AG zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG. Die BV-Filiale am Tilly-platz 15 in Altötting erhielt das neue Logo der HypoVereinsbank.

Infolge des Zusammenschlusses der HypoVereinsbank mit der UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden in Altötting von einem noch größeren und attraktiveren Netzwerk. Seit dem 1. April 2008 dient das Logo der UniCredit als offizielles Erken-nungsmerkmal der Bank und ihrer Geschäftsstellen. An der weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis können die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäftsstellen zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei Geld abheben. Seit dem 21. April 2008 erstrahlt auch die Filiale in Altötting im neuen De-sign der europäischen Bankengruppe. Im Dezember 2009 erfolgte die Umbenennung der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG. Dadurch wird die Zugehörigkeit zu einer der führenden europäischen Banken betont.

Trotz dieser europäischen Dimension ist der Bank der regionale Bezug wichtig. Die Verbundenheit mit der Stadt bringt die Filiale Altötting mit einer ortstypischen Motiv ecKarte zum Ausdruck. Darauf ist der Kapellplatz abgebildet, mit der Gnadenkapelle und Pilgergruppen. Bei der Auswahl des Motivs arbeitete Angelika Stallhofer, seit 2002 Filialleiterin in der Nachfolge von Heinz Hummelsberger, mit Bürgermeister Herbert Hofbauer zusammen. Er zeigte sich von der Idee genauso begeistert wie die Kunden.

Zugunsten der Altöttinger Stiftung WeltKinderLachen führt die Filiale alljährlich die Weihnachtspäckchen-Aktion durch. Mitar-beiter und Kunden kaufen dabei Geschenke für bedürftige Kinder und Jugendliche. Diese werden dann von den Filialmitarbeitern persönlich übergeben. Zudem erhält die Partnerorganisation eine Spende der HypoVereinsbank.

Seit 2011 betreut Filialleiterin Sylvia Schmidpeter mit derzeit 5 Mitarbeitern und einem Auszubildenden die Privatkunden in Altötting. Sie beraten die Kunden in allen Fragen rund ums Geld, ob Finanzierung, Vermögensaufbau, Versicherungen oder Alters-vorsorge. Um die Firmenkunden kümmern sich Mitarbeiter aus Mühldorf und Burghausen, die zu persönlichen Gesprächen in die Filiale nach Altötting oder direkt zu den Kunden kommen.

Die Filiale in Altötting trug stets den Wünschen ihrer Kunden nach zeitgemäßer Betreuung und Beratung Rechnung. Aus diesem Grund wurde die Filiale von Januar bis März 2015 modernisiert und präsentierte sich anschließend in einem stilvollen Filial-design. In der Umbauphase zog das Filialteam nach Mühldorf um. Zudem richteten die Mitarbeiter in einer Garage am Tillyplatz 15 eine Behelfsfiliale ein, sodass die Kunden weiterhin einen Ansprechpartner in Altötting hatten. Diese honorierten das An-gebot und brachten den Mitarbeitern, die im eisigen Winter dort ausharrten, regelmäßig Kaffee und Snacks vorbei.

Die umgebaute Filiale brachte viele Veränderungen mit sich – nicht nur in puncto Design. Die Wartezone ist nun mit Kaffee-automat, einem Nachrichten-Bildschirm und Tageszeitungen ausgestattet. Das ermöglicht den Kunden einen angenehmen und komfortablen Aufenthalt. Die Beratungsgespräche finden in einem der drei „Cubes“ statt, einem Glaswürfel, der mit einem Flachbildschirm ausgestattet ist, damit sich Spezialisten per Vi-deo zu einem diskreten Gespräch zuschalten können. Neben dem umfangreichen Beratungsangebot der Bank können die Kunden in der Filiale die neu gestaltete Selbstbedienungszone nutzen. Dort stehen ein Geldausgabeautomat, zwei Geldautomaten mit Ein- und Auszahlungsfunktion, ein Kontoauszugsdrucker sowie zwei SB-Terminals zur Verfügung, an denen die Kunden zum Beispiel Überweisungen durchführen können. Als Multikanal-Bank bietet

Motiv ecKarte Altötting, 2009.Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG.

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11Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Altötting

die HypoVereinsbank ihren Kunden vielfältige Wege, um mit ihrer Bank in Kontakt zu treten. Neben dem persönlichen Ge-spräch in der Filiale können diese auch das Onlinebanking, die App-Funktionen über ihr Mobiltelefon und Tablet oder die orts-unabhängige Videoberatung nutzen.

Altötting ist seit über 500 Jahren der bedeutendste Marienwall-fahrtsort Deutschlands und nach Papst Benedikt XVI., der im nahen Marktl am Inn geboren wurde, das „Herz Bayerns“. Rund 1,3 Millionen Pilger und Besucher aus aller Welt strömen jährlich zur Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild der Schwarzen Madonna. Die Kreisstadt Altötting hat heute rund 12.750 Einwohner. Mit ihren öffentlichen Einrichtungen, Behörden und Schulen, sowie dem modernen „Kultur+Kongress Forum“ ist sie das kulturelle Zentrum der Region zwischen Inn und Salzach. Die Lage machte Altötting zu einem beliebten Wohnort für Pendler in das ober-bayerische Chemiedreieck.

Die Privat- und Geschäftskunden in Altötting haben für ihren Erfolg eine gute Voraussetzung: die Zusammenarbeit mit einer leistungsfähigen, international vernetzten Bank. Seit 100 Jahren können die Kunden nun schon auf diese Zusammenarbeit bauen – Jahre, die das Vertrauen widerspiegeln, das die Kunden seit Langem der Filiale entgegenbringen. Dieser langjährigen Partner-schaft ist es auch zu verdanken, dass die Bank seit 1917 für ihre Kunde da ist und sie durch Höhen und Tiefen begleitet.

Innenansicht der HypoVereinsbank-Filiale Altötting, 2015.Quelle: UniCredit Bank AG

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