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a02 Earnstoff im Fruchtwasser. schale so lange, bis sie erweicht, setzt dann circa 15 Trop- fen verdunnte Schwefelsaure (1 Th. Saure und 5 Th. W.) zu und untersucht von Zeit zu Zeit einen Tropfen mit Jod- losung. Wird letztere nicht mehr verandert, zeigt sich selbst nicht mehr die weinrothe Farbung des Dextrins, so dampft man zur Syrupsdicke ab und brinst die Flussig- keit in das eine Kolhchen .eines slkalirnetrtschen Appara- tes von F r e s eni us und W i 11, indem man zunachst die freie Saurc durch eine concentrirte Losung von weinslein- steinsaurem Kali abstumpft und den Ap arat wagt. Hier- auf setzt man etwa 20 Grrn. frischer R efe zu und stellt denselben an einen Ort, der moglichst auf einer Tempe- ratur von 25O C. ungefahr vier bis funf Tage erhalten wird. Die Kohlensaure geht dann durch eine kleine Menge Schwefelsaure , die in dem andern Kolbchen, welches mitgewogen, enthalten ist, urn sie von dem Wassergehalte und dem etwa entweichenden Weingeistdampf zp befreien. Zur Correction hat man dann iioch einen ganz gleichen Ap arat bloss mit 20 Grm. Hefe, um die hierin suspendirte KO lensaure zu bestimrnen. Als Thatsache wird der Berechnung vorausgesetzt, dass fur 1 Aeq.Starke = C12H10010 4 Aeq. Kohlensaure entweichen, welches auch ein genauer Versuch mit reiner Starke bestatigte. (Ann. d. Chemie u. Pharm. Bd.58. p. 212 - 227.) Hz. 1: Harnstoff im Fruchtwasser. W o h l e r fand in dem Pruchtwasser, welches aus der Blase, die unvarletzt vor der Geburt des Kindes heraus- getreten war, Harnstoff, woraus derselbe folgert, dass scbon in den Nieren dos. Fotus Harnstoff ausgesondert wird, noch she er Nahrung zu siah genommen hat. - Ueber- einstimmend hiermit ist eine andere von W o hl er ge- machte Beobachtung , dass ein kleiner Nierenstein von einem vor der Zeit und todtgeborenen Fotus aus Harn- saure bestand. (Annal. der Chem. u. Pharm. Bd. 58. p. 98J HZ.

Harnstoff im Fruchtwasser

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a02 Earnstoff im Fruchtwasser.

schale so lange, bis sie erweicht, setzt dann circa 15 Trop- fen verdunnte Schwefelsaure (1 Th. Saure und 5 Th. W.) zu und untersucht von Zeit zu Zeit einen Tropfen mit Jod- losung. Wird letztere nicht mehr verandert, zeigt sich selbst nicht mehr die weinrothe Farbung des Dextrins, so dampft man zur Syrupsdicke ab und brinst die Flussig- keit in das eine Kolhchen .eines slkalirnetrtschen Appara- tes von F r e s e n i u s und W i 11, indem man zunachst die freie Saurc durch eine concentrirte Losung von weinslein- steinsaurem Kali abstumpft und den Ap arat wagt. Hier- auf setzt man etwa 20 Grrn. frischer R efe zu und stellt denselben an einen Ort, der moglichst auf einer Tempe- ratur von 2 5 O C. ungefahr vier bis funf Tage erhalten wird. Die Kohlensaure geht dann durch eine kleine Menge Schwefelsaure , die in dem andern Kolbchen, welches mitgewogen, enthalten ist, urn sie von dem Wassergehalte und dem etwa entweichenden Weingeistdampf zp befreien. Zur Correction hat man dann iioch einen ganz gleichen Ap arat bloss mit 20 Grm. Hefe, um die hierin suspendirte KO lensaure zu bestimrnen.

Als Thatsache wird der Berechnung vorausgesetzt, dass fur 1 Aeq.Starke = C12H10010 4 Aeq. Kohlensaure entweichen, welches auch ein genauer Versuch mit reiner Starke bestatigte. (Ann. d. Chemie u. Pharm. Bd.58. p. 212 - 227.) Hz.

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Harnstoff im Fruchtwasser. W o h l e r fand in dem Pruchtwasser, welches aus der

Blase, die unvarletzt vor der Geburt des Kindes heraus- getreten war, Harnstoff, woraus derselbe folgert, dass scbon in den Nieren dos. Fotus Harnstoff ausgesondert wird, noch she er Nahrung zu siah genommen hat. - Ueber- einstimmend hiermit ist eine andere von W o h l e r ge- machte Beobachtung , dass ein kleiner Nierenstein von einem vor der Zeit und todtgeborenen Fotus aus Harn- saure bestand. (Annal. der Chem. u. Pharm. Bd. 58. p . 98J

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