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Herbstschule für Hochenergiephysik Maria Laach September 2010 Teil 4 Physik am LHC und erste Resultate Claudia-Elisabeth Wulz Institut für Hochenergiephysik Österreichische Akademie der Wissenschaften

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Herbstschule für Hochenergiephysik Maria LaachSeptember 2010 Teil 4

Physik am LHC und erste Resultate

Claudia-Elisabeth WulzInstitut für Hochenergiephysik Österreichische Akademie der

Wissenschaften

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Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 2

Offene fundamentale Fragen

SupersymmetrieSUSY Higgsteilchen

Inhalt Teil 4

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ATLAS public physics results:https://twiki.cern.ch/twiki/bin/view/Atlas/AtlasResults

CMS public physics results:https://twiki.cern.ch/twiki/bin/view/CMSPublic/PhysicsResults

M. Mühlleitner: Supersymmetrie an Collidernhttp://www-itp.particle.uni-karlsruhe.de/~maggie/susycolliders/aktuell.pdf

I. Aitchinson: Supersymmetry and the MSSM: An Elementary Introductionhttp://arxiv.org/abs/hep-ph/0505105

P. Labelle: supersymmetry DeMYSTiFieD, McGrawHill (2010)

Literatur

C.-E. Wulz 3

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Das Standardmodell wurde bis O(100 GeV) eindrucksvoll experimentell bestätigt.

Es kann jedoch nur eine beschränkte Gültigkeit haben, da:- Gravitation nicht inkludiert- keine Vereinheitlichung der Kopplungskonstanten- Ursprung der dunklen Materie nicht erklärt- keine Lösung des Hierarchieproblems- etc.

Energieskala LUV (“ultraviolet cutoff”) für Gültigkeit des Standardmodells:

LUV < MPlanck

(Gravitationseffekte werden bei der Planckmasse signifikant)

Gültigkeit des Standardmodells

C.-E. Wulz 4

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Strahlungskorrekturen (Loop-Korrekturen): mH2

-> mH2

+ DmH2

DmH2 ~ LUV

2

mH sollte aber von der Ordnung der elektroschwachen Skala

sein (v = 246 GeV) -> Korrekturen unnatürlich groß!

Stabilität der Higgsmasse

f

S S

lf

lS

lf , lS … Kopplungen des Fermions bzw. des Skalars an das Skalar(Higgs)feld

C.-E. Wulz 5

S

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Supersymmetrie

Wenn die Kopplungen lf = lS = l sind, löschen die gefährlichen quadratischen Terme einander. Der logarithmisch divergierende Term verbleibt klein, wenn mF nicht zu groß, also der Ordnung O(1 TeV), ist:

Eigenschaften der supersymmetrischen Theorie

• Verdoppelung des Teilchenspektrums•  Gleichheit der fermionischen und bosonischen

Kopplungskonstanten•

C.-E. Wulz 6

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Falls SUSY exakte Symmetrie ist, gilt: m = mJedoch wurde bisher kein SUSY-Teilchen gefunden, deshalb muß Symmetrie gebrochen sein: m m

~

~

Zu jedem Fermion des Standardmodells gibt es einen supersymmetrischen Boson-Partner und vice versa.

SUSY

Supersymmetrie

SUSY-Transformation (Q, Q … SUSY-Generatoren, komplexe Weyl-Spinoren):

_

Q |Fermion > = Boson, Q |Boson > = Fermion

C.-E. Wulz 7

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SUSY-AlgebraDie SUSY-Algebra enthält die Generatoren Q sowie die Poincaré-Algebra mit folgenden Kommutationsregeln (Pm … 4er-Impulsoperator, M mn … Generator der Lorentztransformation):

Aus letzter Relation wird ersichtlich, dass zwei SUSY-Transformationen hintereinander ausgeführt zu einer Translation in der Raum-Zeit führen oder dass das Quadrat des SUSY-Generators Q der 4-er Impuls ist. Somit ist ein Zusammenhang zwischen SUSY und der allgemeinen Relativitätstheorie zu erwarten! Aus der Eichinvarianz unter Raum-Zeit-Translationen folgt die Theorie der Gravitation, d.h. SUSY beinhaltet die Gravitation. Sie ist in der Supergravitation (SUGRA) mit eingebaut.

C.-E. Wulz 8

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Supermultipletts

Man ordnet die bekannten Fermionen und Eichbosonen in Supermultipletts zusammen mit ihren SUSY-Partnern ein.

Chirales Supermultiplett

Es gibt 2 komplexe Higgsdubletts -> 8 Freiheitsgrade. 8-3 (Goldstonebosonen) -> 5 Higgsbosonen. Das SM Higgs ist eine Linearkombination aus Hu und Hd.

C.-E. Wulz 9

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Supermultipletts

Eich-Supermultiplett

Gravitations-Supermultiplett

W0, B0 mischen zu Z0 und g. Die analoge Gauginomischung ergibt die Eigenzustände Zino (Z) und Photino (g).~~

C.-E. Wulz 10

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1/2Charginos (j = 1,2)

cj ± ~ aj W± +bj Hu, d

±0

Higgsbosonen

h0, H0, A0, H±

1/2Neutralinos (k = 1,2,3,4)

ck0 ~ akW0+bk B0+ckHd

0+dkHu0

1Eichbosonen

g, Z, W±

1/2Gluinos

gl (l = 1,…,8)1

Gluonen

gl (l = 1,…,8)

0Sleptonen (x3 Fam.)

(lL, nL) lR

1/2Leptonen (x3 Familien)

(lL,nL) lR

0Squarks (x3 Familien)

(uL,dL) uR dR

1/2Quarks (x3 Familien)

(uL,dL) uR dR

SpinSuperpartnerSpinTeilchen

~

~ ~ ~ ~

~ ~ ~

~ ~ ~ ~

~~ ~

Teilchenspektrum im MSSM

C.-E. Wulz 11

~

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• Vielleicht sind die elektroschwache und die starke Kraft vereint. In diesem Fall würden Leptonen und Quarks ineinander übergehen können und das Proton wäre nicht stabil. Der Massenwert, bei dem Vereinigung in einer entsprechenden Theorie (“Grand Unified Theory”, GUT) eintritt, muß groß genug sein, so daß die Zerfallsrate des Protons mit dem experimentell gemessenen Wert kompatibel ist.

• Die Kopplungskonstanten ”laufen" in Quantenfeldtheorien aufgrund von Vakuumfluktuationen. Beispiel: In der Quantenelektrodynamik ist die elektrische Ladung e durch Fluktuationen von Photonen in e+e--Paare bis zu einer Distanz von le ~ 1/me abgeschimt. Daher steigt aem mit steigender Masse:

aem (0) = 1/137, aem (mZ) = 1/128.

Supersymmetrische Vereinigung

C.-E. Wulz 12

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Die Kopplungskonstanten können innerhalb von SUSY vereint werden, nicht jedoch im Standardmodell. Wenn die Masse des SUSY-Partners in der Größenordnung m ~ 1 TeV liegt, dann gilt die GUT-Vereinigung bis zu 1016 GeV.

~

MGUT ~ 1016 GeV

Vereinheitlichung der Kopplungskonstanten

C.-E. Wulz 13

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SUSY muß gebrochen sein. “Soft SUSY Breaking”: Terme in der Lagrangedichte, die keine quadratischen Divergenzen einführen. Wenn man Gaugino-Massen, skalare Massen, bilineare und trilineare Kopplungen per Higgsmechanismus generieren will, so braucht man zusätzliche Felder zu den MSSM-Feldern. Diese neuen Felder gehören zu einem “verborgenen Sektor”, der die SUSY-Brechung dem sichtbaren Sektor (MSSM) überträgt.Im mSUGRA-Modell erfolgt die Übertragung durch Gravitationswechselwirkungen auf einer Skala von <F> ~ (1011 GeV)2 msoft ~ <F>/MPlanck

MSSM hat 105 Parameter, mSUGRA nur 5 [m0, m1/2, A0, tan b(<Hu>/<Hd>), sgn(m)] -> experimentell “einfach” zu studieren! Typischerweise gilt: m(c1

±) ~ m(c20) ~ 2m(c1

0) m(g) > m(q) > m(c)~ ~ ~ ~ ~ ~

mSUGRA-Modell

C.-E. Wulz 14

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Massen

C.-E. Wulz 15

Parameterpunkt SU3:m0=100 GeV, m1/2=300 GeV, A0 = -300 GeVtanb=6, m>0

Beispiel für ein mSUGRA-MassenspektrumMassenvereinheitlichung

m0 … skalare Masse bei der GUT-Skalam1/2 … Gauginomasse bei der GUT-Skala

GUT-MasseElektroschwache Skala

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m (l, c±) > 62-116 GeVm (q,g) > 89-379 GeV

m ( c = LSP) > 46 GeV

~ ~

~~ ~

Der ausgeschlossene tan - Bereich hängt stark von mtop und mh ab.

Schranken von LEP und Tevatron

CDF

C.-E. Wulz 16 Ma. Laach, Sep. 2010

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• Suche nach Abweichungen vom Standardmodell leicht!

• Messung der SUSY Massenskala MSUSY

leicht!

• Messung der Modellparameter

(z.B. Massen, Kopplungen, Breiten, Spins) schwierig!

SUSY-Suchstrategie

C.-E. Wulz 17

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Supersymmetrische Teilchen können spektakuläre Signaturen durch Kaskadenzerfälle aufweisen, die zu Endzuständen mit Leptonen, Jets und fehlender Energie führen. Typische Suchkanäle: hadronische (Jets + ET

miss), leptonische (Leptonenpaare gleicher/ungleicher Ladung, mehrere Leptonen, sowie Jets und/oder ET

miss). ~~Beispiel eines qg Ereignisses:

q -> c20 q

g -> qq

m m

c10 m~

~

~

e n c10~

~

~

~

~

c1± q

SUSY-Kaskaden

C.-E. Wulz 18

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Beispiel: mSUGRAm0 = 100 GeV, m1/2 = 300 GeV tan b = 10, A0 = 0, m > 0

Produktion von SUSY-Teilchen am LHC dominiert durch Gluinos und Squarks

Falls R-Parität R = (-1)2S+3B+L erhalten ist, findet man charakteristische Ereignisse durch Kaskadenzerfälle: mehrere Jets, Leptonen und fehlende Energie

Typische Selektion: NJet > 4, ET > 100, 50, 50, 50 GeV, ETmiss > 100 GeV

“Effektive Masse”Meff = ET

miss + ETJet1 + ETJet2 + ETJe3 + ETJet4

SUSY

Standardmodell

I. Hinchliffe et al., hep-ph/9610544

Inklusive Suche

C.-E. Wulz 19

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Das Maximum der Massenverteilung von Meff bzw. Der Punkt, an an dem das Signal den Untergrund des Standardmodells zu übertreffen beginnt, liefert eine erste Abschätzung der SUSY-Massenskala, die wie folgt definiert ist:

)M,min(MM Ru~g~SUSY =

MSUSY = 663 GeV

-o- SUSY-Signal

tt

W ln, tn

Z nn, tt

QCD jets

_

_ _

SUSY-Massenskala

C.-E. Wulz 20

Scatterplot für verschiedene SUSY-Modelle mit annähernd gleicher Masse des leichten Higgs

Parameterpunkt SU3:m0=100 GeV m1/2=300 GeVA0 = -300 GeVtanb=6m>0

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CMS

mSUGRA Entdeckungspotential

C.-E. Wulz 21

mSUGRA-Sensitivität mit rein hadronischer SignaturHohe Effizienz, aber auch hoher Untergrund (QCD, Z+Jets, W+Jets). Hängt nur schwach von tanb ab.

mSUGRA-Sensitivität mit isolierten Leptonen gleicher LadungUntergrund relativ klein (tt, falsch identifizierte Ladungen aus W etc.)

CMS Note 2010/008

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CMS

mSUGRA Entdeckungspotential

C.-E. Wulz 22

Multijet + ETmiss Signatur Andere SUSY Signaturen,

z.B. Leptonen, b-jets, t‘s

Ma. Laach, Sep. 2010

Erreichbare Squark- und Gluinomassen 1 fb-1 M ~ 1500 GeV 10 fb-1 M ~ 1900 GeV 100 fb-1 M ~ 2500 GeV

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Beispiel: Massenbestimmung mit Hilfe von Dileptonspektren

Bestimmung von SUSY-Parametern

C.-E. Wulz 23

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Trigger: Leptonen, keine Jets, ETmiss

1

CMS

CMS

Massenbestimmung von Neutralinos und Sleptonen

C.-E. Wulz 24

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Endzustand:• 2 isolierte e /m (+/-) mit hohem

pT • 2 (b-) Jets mit hohem ET • ET

miss

~~ bb g pp ->->

b~02χ

−+χ ll01

~

(26 %)

(35 %)

(0.2 %)

-+± c-> llll01

~ ~

(60 %)

±

Beispiel: Sbottom-Erzeugung(leichte Squarks analog)

Rekonstruktion von SUSY-Teilchen

C.-E. Wulz 25

01

~χp

p

g~

b~

b

b

l

02

~χ ±l~

±

l

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Squarks (“Punkt B”)

CMS 1 fb-1

+sign m

0A0

10tan b

250 GeVm1/2

100 GeVm0

~ ~ ~ ~

CMS 1 fb-1

m(uL, cL, dL, sL ) ~ 540 GeV~

~

m(g) = 595 GeVm(c1

0) = 96 GeVm(c2

0) = 175 GeVm(b1) = 496 GeV

Annahme: m(c10) bereits bekannt.

p(c20 ) aus Leptonen:

~~

~

~

M(c20q) = (536±10) GeV~

M. Chiorboli

Massenbestimmung von leichten Squarks

C.-E. Wulz 26

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M(c20b) = (500±7) GeV~ M(c2

0bb) = (594±7) GeV~ -

CMS 10 fb-1 CMS 10 fb-1

Massenbestimmung von Sbottoms und Gluinos

C.-E. Wulz 27

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Ma. Laach, Sep. 2010

SUSY-Higgssektor

C.-E. Wulz 28

Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell gibt es 5 Higgsbosonen: h0, H0, A0 und H±. Die Suche nach ihnen erfolgt teilweise ähnlich wie im Standardmodell. MSSM Higgsteilchen können aber auch in SUSY-Teilchen zerfallen, fall kinematisch erlaubt, unter Produktion von Kaskadenerfällen. Sogar ”unsichtbare” Higgszerfälle sind möglich, z.B. in Neutralinos oder Gravitinos.

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Neutrale Higgsteilchen im MSSM

C.-E. Wulz 29

Assoziierte Produktion mit b-Quarks dominant bei

hohem tanb

Direkte Produktion

Standardmodellähnliche Endzustände, aus VBF qq h/H t+t- und direkter Produktion mit h ggh/H/A t+t- 2l + 4 , n l th + 3 , 2n th + 2nh/H/A m+m-

PRODUKTION

ZERFALL

h/H/A t+t- bb Dominant bei großem tan , b aber großer Untergrund h/H/A t+t-

Großes Verzweigungsverhältnis, klarer Endzustandh/H/A m+m-

Sehr kleines Verzweigungsverhältnis, klarer Endzustand, gute Massenauflösung

TYPISCHE ENDZUSTÄNDE

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Entdeckungspotential für h, H, A

C.-E. Wulz 30

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Ma. Laach, Sep. 2010

Geladene Higgsteilchen im MSSM

C.-E. Wulz 31

Untersuchte Endzustände:tH+ bqq th , n tbH+ bqq b thnRekonstruktion des Tops essentiell!

Ma. Laach, Sep. 2010

Untersuchte Endzustände:bH+bW b th(l) n b qq, b th n b ln

Schweres H± (mH± > mt) Leichtes H± (mH± < mt)

MT > 100 GeV

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Ma. Laach, Sep. 2010

H± Entdeckungspotential

C.-E. Wulz 32

5 s Konturen bei 1, 10 und 30 fb-1

2009 D0

mhmax

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Zusätzliche DimensionenUnser bekanntes Universum: 3 Raumdimensionen + 1 ZeitdimensionStringtheorie: mindestens 6 zusätzliche Dimensionen

Seiltänzer: 1 Dimension

Ameise: 2 Dimensionen (2. Dimension aufgerollt)

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 33

Gravitation scheint 10-38 mal so schwach im Vergleich zur starken Wechselwirkung -> schwer vereinbar mit anderen Kräften! Mögliche Lösung dieses Hierarchieproblems durch Extradimensionen.

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Modelle mit Extradimensionen

Extra-Dimension

Gravitation

unser 3+1-dimensionalesUniversumGravitation

Es gibt verschiedene Modelle, die folgende Gemeinsamkeiten haben:• Wir leben im 3+1-dimensionalen (Unter)raum (Brane, Membran)• Die Brane ist eingebettet in einen 3+1+d dimensionalen Raum (Bulk) • Die d Extradimensionen haben die gleiche Größe R• Alle Teilchen und Felder, die im Bulk leben, sind in Kaluza-Klein-Türmen repliziert.O. Klein 1926: Extradimensionen sind aufgerollt, d.h. ein Teilchen, das sich entlang dieser Dimensionen bewegt, kommt wieder an den Ausgangsort zurück. Es bilden sich stehende Wellen.

Unterschiede der verschiedenen Modelle:• Größe und Geometrie des Bulk• Teilchenarten, die sich im Bulk ausbreiten dürfen

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 34

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ADD-Modell – große Extradimensionen

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 35

Arkani-Hamed, Dimopoulos, Dvali, arXiv:hep-ph/9803315v1Nicht mehr die effektive 4-dim. Planckskala, sondern die Quantengravitätsskala der höherdimensionalen Theorie MD ist relevant. Die einzige fundamentale Skala soll die elektroschwache Skala MEW ≈ MD ≈ 1 TeV sein!

• Bekannte Teilchen leben in der 3+1-dimensionalen Brane

• Graviton kann sich auch im Bulk bewegen

• Es gibt d≥2 Extradimensionen• Extradimensionen sind aufgerollt in

Torus mit Kompaktifikationsradius R

• d = 2: R ≈ 1 mm, d = 3: R ≈ 1 nm Newton-Gravitationsgesetz bis ca. 0.1 mm getestet.

• Das Graviton entspricht einem KK-Turm mit 3+1-Massenspektrum

Ml = l/R (l = 0,1,2, …).

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Graviton-Suche am LHCGravitonen können sich ungehindert auch in den Extra-Dimensionen ausbreiten.

Rückstoßprodukte

Graviton

Signal in den Detektoren: fehlende Energie!Diese kann aber auch von Neutrinos oder Neutralinos stammen, deshalb sind Modellberechnungen nötig.

Mit der Energie des LHC sollte es möglich sein, WW von Teilchen in unserer Brane bei Abständen von ca. 10-15 m (Protondurchmesser) zu untersuchen. Diese Distanzen liegen vielleicht in der gleichen Größenordnung wie die Radien der aufgerollten Dimensionen.

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 36

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Randall-Sundrum Modell (Warped Extra Dimensions)

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Randall, Sundrum, PRL 83 (1999) 3370

5D-Modell mit Metrik:

Davoudiasl, Hewett Rizzo, PRD63, 075004

2||22 dydxdxeds ykrc

4D 4D

hmn … Gravitonfeld

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Schwarze LöcherDefinition: Objekt, dessen Gravitation so stark ist, dass selbst Licht nicht nach außen gelangen kann. Ab dem Ereignishorizont ist die Fluchtgeschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit.Der Schwarzschildradius definiert die Größe eines schwarzen Lochs (MSL > MP):

Wenn die Gravitation bei kleinen Distanzen durch Extradimensionen groß wird (MP -> MD), könnte der LHC auch mikroskopische Schwarze Löcher (Ø 10-18 m) produzieren. Die kollidierenden Partonen müssten sich auf Distanzen kleiner als 2 RS annähern. Die schwarzen Löcher sollten jedoch sehr schnell (~10-26 s) durch Hawking-Strahlung verdampfen (TH ~1/MSL), unter Erzeugung aller möglichen Standard-modellteilchen. Signatur am LHC: viele Jets und Leptonen mit hohem pT.

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 38

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Schwarze Löcher bei ATLAS

Ma. Laach, Sep. 2010C.-E. Wulz 39

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BACKUP

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Ma. Laach, Sep. 2010

5 s - Konturen

SUSY-Higgse in ATLAS

C.-E. Wulz 41

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Ma. Laach, Sep. 2010

Produktion geladener MSSM Higgse

C.-E. Wulz 42