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Berlinweiter Erfahrungsaustausch
„Touristische Nutzungen in Wohnquartieren“ am 10.04.2014
HERZLICH WILLKOMMEN !!!
Programm
17:00 Begrüßung + Einführung in das Thema Manuela Peltz- Grau und Dr. Peter Beckers
17:15 Aktuelle Situation im Pankower Mauerpark - Dr. Torsten Kühne
17:25 Projektergebnisse, Statements und Berichte aus den Bezirken
• Graefekiez und Wrangelkiez – Stefanie Raab • Aus Sicht der Wissenschaft – Sebastian Schlüter • Pop im Kiez – Malena Medam • Welcome – goodbye – Dokumentarfilm – Nana Rebhan • Graefekiez – Statement aus Anwohnersicht •Stellungnahme aus dem Abgeordnetenhaus – Nicole Ludwig •Die Sicht der Gastronomen – Michael Näckel •Mediterranisierung aus StadforscherInnenperspektive - Ricarda Pätzold
18:55 Diskussion - Wie weiter mit touristischen Nutzungen in Berliner Wohnquartieren ? 19:30 Get together bei Brötchen und alkoholfreien Getränken - Ende ca. 20:00
Projektergebnisse und
erprobte Methoden
im Projekt lokal.leben
Stefanie Raab, coopolis gmbh
Projektleiterin lokal.leben- Netzwerk für Standortlösungen
Kartengrundlage: Karte von Berlin 1:10.000 Herausgeber: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Stadtentwicklungsamt – Fachbereich Vermessung
Gewerbeleerstand Nutzungskonflikte
Projektgebiete und Aufgaben
Friedrichshain-Kreuzberger
Unternehmerverein
Projektteam
durchgeführt vom Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg und
gefördert durch
Graefekiez
Moderierter Dialogprozess zwischen Anwohner_innen und Gastronom_innen in drei großen Gesprächsrunden.
Runder Tisch Graefe-Kiez zum Thema „Gastronomielärm“ am:
29.03.2012 - 27.07.2012 - 22.11.2012
Resultat: Lokale Vereinbarung die für alle tragbar ist
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Gemeinsames Ziel: eine einvernehmliche Lösung finden
alle Akteure mit ins Boot holen
AnwohnerInnen- Initiative
„Kiezbürger“
„Wir sind dabei“ - Initiative der Gastronomie-
Betriebe im Gräfekiez (seit 2011)
Immobilieneigentümer im Gräfekiez (Zusammenschluss seit 2012)
Lokale Vereinbarungen
So.- Do. ab 23:00 Uhr und Fr.- Sa. ab 24:00 Uhr
Außenbewirtschaftung schließen.
Täglich ab 22:00 Uhr werden Gäste freundlich auf die Einhaltung der
Nachtruhe hingewiesen.
Graefekiez
Quartiere mit Nutzungskonflikten
KiezKartierung Graefekiez – 13.04.2013
Quartiere mit Nutzungskonflikten
KiezKartierung - Digitalisierung
Nach der ersten Runde der KiezKartierung konnten sich alle Helfer bei einem gemeinsamen Essen im Bethesda-Haus in der Grafestraße stärken. Schon zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als die Hälfte der Straßen des Graefekiezes kartiert.
Während die ehrenamtlichen Helfer im Anschluss in den Endspurt gingen und auch die letzten Gewerbeeinheiten aufnahmen, widmeten sich die Studenten und Mitarbeiterinnen von lokal.leben der Digitalisierung der Daten. Auch dies wurde direkt vor Ort umgesetzt.
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Die erhobenen Daten wurden in digitaler Form an das Vermessungsamt weitergegeben. Dort wurden aus dem gewonnenen Wissen Karten generiert, die für alle AnwohnerInnen, EigentümerInnen, Gewerbetreibende und HelferInnen zugänglich sein sollen.
KiezKartierung – Erste Hochrechnungen
Mit der Hilfe von 20 engagierten Menschen konnten an nur 1 Tag 989 Erdgeschoss-/Souterraineinheiten kartiert werden. Davon werden 35% als Wohnraum und 51% gewerblich genutzt. 14% können entweder öffentlichen Nutzungen oder Leerständen zugeordnet werden. Die 51% gewerblicher Nutzungen entsprechen 505 Einheiten, 138 dieser Einheiten werden gastronomisch genutzt (27%). Diese gastronomischen Einrichtungen lassen sich wie folgt unterscheiden: Lokale mit Alkoholausschank: 85, Lokale ohne Alkoholausschank: 11, Imbisse: 19, Cafés ohne Bäcker mit Kaffeeverkauf: 23. 120 aller Gastronomieeinheiten haben nach 22 Uhr geöffnet (87%). 128 haben Außenbestuhlung (93%). Im Kerngebiet Graefestraße/Dieffenbachstraße sind 85 von 268 Erdgeschoss-Einheiten mit gastronomischer Nutzung belegt. Dies macht insgesamt 31 Prozent aus. 54 Betriebe haben bis nach 22 Uhr geöffnet. 63 besitzen eine Außenbestuhlung.
Graefekiez – Aktuelle Strategische Überlegungen
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Gewerberecht versus
Keine gewerberechtliche
Möglichkeit der zahlenmässigen Begrenzung der
gastronomischen Nutzungen in einem
Wohngebiet
Stadtplanungsrecht
Theoretisch besteht auf Grundlage des § 15
BauNutzungsVO die Möglichkeit „die Funktion Wohnen im als
solches ausgewiesenen Wohngebiet zu schützen“ -
Präzedenzfall aus Worms
Wurde bislang auf Wohngebiete
in FK nicht angewendet, am 18.03.2014 wurde die
Bereitschaft zur Anwendung signalisiert.
Strategie Graefekiez
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Die Eigentümer_innen als Entscheidungsträger im Rahmen der Kiezentwicklung als Ansprechpartner zu gewinnen, ist von den lokalen Akteuren gewünscht. Es besteht mittlerweile guter Kontakt, die Netzwerke sind stabil und ansprechbar. Das Nachbarschaftshaus Urbanstraße ist ein wichtiger Partner.
„Kleine“ Projektfortführung über LSK- Mittel gesichert.
ZIEL: Gemeinsame Gestaltung der Veränderungsprozesse, möglichst im Konsens. Aktuell wird viel von den Gastronomen erwartet, jedoch nicht an sämtlichen Lärmemissionen sind die Gastronomen unmittelbar beteiligt.
Daher:
Verbreiterung der Basis, weg von Gastronomie, hin zu Tourismus allgemein.
→ Kooperation mit VisitBerlin + Akzeptanzmanagement + weiteren Akteuren
→ Berlinweiter Erfahrungsaustausch – kennen lernen + vernetzen
→ Entwicklung Nachtschwärmerstadtplan
Spreewaldplatz
→ 3 Lösungswerkstätten 2012
→ Probeweise Aussetzung der Aussenausschanksbeschränkung
im Sommer 2013, parallel
→ Aufsuchende Beratungen bei Gastronomen
→ pilotweise Anwendung eines ersten Produktes das sich an die „Nachtschwärmer“ richtet
Quartiere mit Nutzungskonflikten Quartiere mit Nutzungskonflikten Quartiere mit Nutzungskonflikten
Spreewaldplatz 25.09.2013: Feedback-Runde mit Anwohner_innen und Gastronom_innen.
Ergebnis: Aussetzung der Aussenausschankbeschränkung hat keine Verschlechterung der Situation zur Folge, jedoch auch keine Verbesserung:
Quartiere mit Nutzungskonflikten
:-) Gastronomen sind kooperativ und gesprächs-bereit. Einzelthemen können oft vor Ort geklärt werden.
:-) Abnahme Beschwerden beim Ordnungsamt
:-( Anwohner beklagen sich trotzdem, da Belastungen insgesamt weiterhin (zu) hoch. - Parties im Park etc.
:-( Anwohner meinen: Aussenausschank zieht weitere Aktivitäten an
Und jetzt !?
Problem der Ordnungsämter:
Wie kommuniziere ich Bürgern + Gästen diesen
Flickenteppich an Regelungen !?
BASIS: Lärmschutzgesetz: Grundsätzlich Nachtruhe ab 22:00 Uhr – Bundesweit
BERLINER PRAXIS:
Quartiere mit Nutzungskonflikten
a) Keine Regelung weil keine Beschwerde-lage
b) Durch Gastronomen: Freiwillige Beschränkung des Aussenausschanks auf 23/24 Uhr
c) Durch Ordnungsamt: Aussenausschanks-beschränkung auf 22:00 Uhr nach Beschwerden: → Vollzugsproblem → wer ist ab 22 Uhr mit welcher Priorität zuständig ?
Nachtschwärmerstadtplan – noch nicht umgesetzt…
Erste konzeptionelle Überlegungen zu einem umfassenderen Informationsmedium für Touristen: „Nachtschwärmer-stadtplan“
Botschaft:
„Ihr seid herzlich willkommen in unserem Bezirk, aber bitte nehmt Rücksicht auf die Anwohner“
Inhalte sind eingeflossen in die Neuauflage der Broschüre „Berliner Kieze“ von VisitBerlin.
Umsetzung steht noch aus, weil…..
Projektfortführung ab Juli 2013
Perspektiven für 2013 + 2014
Projektidee
„ Nachtschwärmerstadtplan“
- Stadtplan als Infomedium für Touristen nutzen
- Streuung über Hostels, Hotels, Touristeninfos, beteiligte Gastonomien etc.
- Inhalte in Abstimmung mit den Konzeptgruppen in den Quartieren erarbeiten
-Kooperationen mit VisitBerlin und Tourismus-organisationen gewünscht.
-Oh Gott, die Innovation… APP / Map wäre wichtig…
- NUR umsetzbar, wenn zusätzliche Kooperationen gelingen ! -> Nachhaltigkeit !
Beispiele aus anderen Städten:
Amsterdam
Aktuell ist für Amsterdam eine App in der Entwicklung, da der Papier- Stadtplan nicht mehr das vorwiegend genutzte Medium ist.
Beispiele aus anderen Städten:
Barcelona
Temporäre Litfaßsäulen im öffentlichen Raum
Beispiele aus anderen Städten:
Barcelona
Erfahrungen aus anderen Ländern
Project 1012 im centrum von Amsterdam Ziel: Sicherheit und Lebensqualität im Amsterdamer Zentrum
Maßstab: Sicherheitsmonitoring, Zuzug von Bewohnern, in Kooperation mit den Bewohnern (entstanden aufgrund massiver Proteste!)
Aufwertung unter stadtplanerischen und gewerblichen Gesichtspunkten
Hervorragende Datenlage, fortlaufendes Monitoring,
jede einzelne Nutzung braucht eine
Genehmigung
Zusammenarbeit der Ämter wird zielgerichtet koordiniert + verzahnt. Gute Bewohner-beteiligungsstrukturen !
Konsequentes Verfolgen dont`s;
Nacht- Sonder-regelungen für
Bewohner
Regelmässige Bewohnerbeteiligung am Monitoring schafft Konsens über die Einschätzung der Problemlage. Eigene Methode; demnächst als app
Wrangelkiez
Nach Anwohnerbefragung - Ideenwerkstatt Nachtleben im Wrangelkiez – zu voll? zu laut? Wunderbar? am 26.11.12 mit 15 Teilnehmer_innen, davon 6 Eigentümer_innen und Vertreter von 3 Gastronomiebetrieben
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Wrangelkiez
In der Folge, einzelne Interventionen zur Lösung der aktuellen Konflikte: LIDO; Neueröffnung NurGida; Teilweise erfolgreich, jedoch ist die Entwicklungsdynamik aktuell zu hoch, um alle Veränderungen aufhalten zu können.
Quartiere mit Nutzungskonflikten
→ Aktuelle Problemlage:
- Zwar ist auch die nächtliche Ruhestörung durch Nachtschwärmer auch hier ein Problem, im Vordergrund steht jedoch die Massive Verdrängung des lokalen Einzelhandels und der lokalen sozialen Projekte und Angebote (Kita, Berufsberatung etc.)
Quartiere mit Nutzungskonflikten
„Heisse Phase“ im Sommer 2013:
Massive Verdrängung des lokalen Einzelhandels
im Wrangelkiez
→ Die Logiken des Marktes sind zwar dominant – Aber nicht unumstößlich:
Kooperation, Vernetzung und ein Einzelfallmanage-ment sind wichtige Instrumente gegen die Verdrängung des lokalen Einzelhandels
Quartiere mit Nutzungskonflikten
Einzelfallmanagment zeigt: Es geht auch anders:
Die Wäscherei Scheffler in der
Skalitzer Str. 71 konnte bleiben !