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X-Pack TEST & TECHNIK | SIG Sauer X-Series in 9 mm Para 30 | VISIER. de März 2014 30 14.02.2014 11:46:35

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Bereits im vergangen Jahr präsen-tierte die Eckernförder Waffen-schmiede SIG Sauer ihre neue

X-Series auf den großen Waffenmessen im In- und Ausland. Die überarbeiteten Modelle auf Basis der P 226 X-Five und X-Six firmierten bei den Eckernfördern hausintern zunächst unter dem Arbeits-titel „Redesign“. Bei der Neugestaltung der erfolgreichen Selbladepistolen-

Mit der Neuauflage der sportlich in diversen Disziplinen etablierten X-Line startete SIG Sauer eine Markt-Offensive im Segment der Selbstlade-pistolen mit Metall-griffstück. Aber was bringen die – nun unter „X-Series“ geführten –neuen Modelle wirklich?

Der Blick von hinten auf (v.l.) X-Five Allround, X-Six Match und X-Five SO SOA zeigt fast alle Unterschiede der Modelle.

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Reihe griff SIG Sauer nicht nur auf die-Unterstützung durch den hauseigenen Mastershop (siehe VISIER 4/2013), son-dern auch auf die Erfahrung zahlreicher internationaler Top-Schützen zurück.

Dabei sollte angesichts des herrschen-den Wettbewerbs am Ende eine Kosten-vorteile bietende Variante in modularer Bauweise stehen. Das Baukastenprinzip sollte es Einsteigern in den Schießsport genauso wie Umsteigern zu anderen und Wechslern zwischen Disziplinen er-möglichen, ihre Waffen den jeweils indi-viduellen sportlichen Erfordernissen oder ihrem finanziellen Budget anzupas-

Gleiches Bild: Die Innereien der X-Five AL SO und der mit Stahlgriffstück unter-scheiden sich nicht voneinander.

Äußerlich kann man die hier zu sehende X-Five

AL SO SAO nur durch ihr minimal dunkleres

Griffstück sowie die nur bei der AL-Version

vorhandene, auf der rechten Griffstückseite

angebrachte Laser- gravur „Made in

Germany“ von der Ganzstahl SO SAO

unterscheiden.

Die mit dem TriggerScan-Gerät aufgezeichnete Kurve des Abzugsverlaufs unter-streicht den positiven Eindruck des SO-Modells mit Alu-Griffstück: Nach geringem, kurzen Ruckeln steht der Abzug trocken und löst aus, ohne groß durchzufallen.

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Modell P226 X-Five AL SO SAO

P226 X-Five SO SAO

P 226 X-Five Allround

P226 X-Six Match

P226 X-Short (Wechselsystem)

Preis: € 1999,– € 2199,– € 1999,– € 2869,– € 999,–

Kaliber: 9 mm Para 9 mm Para 9 mm Para 9 mm Para 9 mm Para

Kapazität: 19 + 1 Patronen 17 + 1 Patronen 19 + 1 Patronen 19 + 1 Patronen 17 + 1 Patronen

Abmessungen (L x B x H): 224 x 44 x 151 mm 224 x 44 x 151 mm 224 x 44 x 151 mm 249 x 44 x 151 mm -/-

Lauflänge: 127 mm 127 mm 127 mm 153 mm 112 mm

Laufprofil: 6 Züge / rechts 6 Züge / rechts 6 Züge / rechts 6 Züge / rechts 6 Züge / rechts

Visierlänge: 175 mm 175 mm 181 mm 205 mm 165 mm

Abzugsgewicht: 1800 g 1800 g SA 1600 g / DA 5150 g 1050 g -/-

Waffengewicht: 1003 g 1272 g 1235 g 1363 g 482 g

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sen – quasi eine Pistole zum „Mitwach-sen“. So lässt sich etwa auch das mit ei-nem Preis von 1599 Euro günstigste Mo-dell X-Press mit allen Features aufrüs-ten, die die Topmodelle der X-Line Su-permatch bereits ab Werk mitbringen. Neben der Supermatch umfasst das Portfolio auch die Reihen „Match“ und „Classic“. Neu und in allen drei Linien verfügbar, stieß die Variante „X-Short“ mit 4,4 zölligem Lauf dazu. Da SIG Sauer alle Modelle der X-Series in 9 mm Para und .40 S & W anbietet, stellt auch der Wechsel zwischen diesen beiden Kali-bern kein Problem dar. Ein KK-Wechsel-system „X-Five.22“ soll in Kürze folgen. Und: Für Spezialisten stehen ab Werk bereits vorkonfigurierte Pakete bereit, die in puncto Ausstattungsdetails und Zubehör speziell auf die Anforderungen der einzelnen Disziplinen abgestellt sind. Dazu zählen etwa die X-Five Open für die entsprechende IPSC Klasse sowie die X-Six PPC und X-Six PPC Open für PPC 1500-Schützen.

Das ist neu: Der markanteste Unter-schied zur „alten“, vor rund zehn Jahren zunächst mit der damaligen X-Five lan-cierten X-Reihe besteht in dem im Be-reich von Mündung und Schließfeder-durchgang abgeschrägten Schlitten. Be-trachtet man die Pistole frontseitig, so wich das ehemalige, oben abgerundete Rechteck mit schmalerem „U“ darunter nun einem sich nach unten verjüngenden Trapez. Das neue Schlittendesign ver-leiht der Waffe nicht nur eine schlankere und schnittigere Anmutung, sondern re-duziert auch das Verschlussgewicht und damit die sich im Schuss bewegende Mas-se. Das wirkt sich positiv auf das Hoch-schlagverhalten der Pistole aus.

Ebenso fällt sofort ins Auge, dass jetzt alle Modelle der X-Series mit einer Pica-tinny-Schiene am Dustcover aufwarten. In den hinteren beiden von insgesamt vier Stegen der Rail nach MilStd 1913 findet sich zudem eine kreisrunde Aus-sparung für die hauseigene „X-Mount“-Montage zum Anbringen diverser opti-

scher Zielhilfen oder des als „X-Weight“ bezeichneten variierbaren Zusatzge-wichts. Mit dessen Hilfe kann man den Schwerpunkt der Waffe nach vorn verla-gern. Eine weitere, bislang den Sportmo-dellen vorbehaltene Modifikation bildet die nun bei der neuen X-Series generell vorhandene, vom Hersteller klangvoll als „Multifunktionsschnittstelle“ bezeich-nete, Kimmenaufnahme am hinteren Ver-schlussende. Diese Adapterplattform er-laubt den schnellen Wechsel mit nur we-nigen Handgriffen etwa von einer star-ren Dienstpistolen- zu einer vollverstell-baren Mirkrometerkimme. Genauso gut kann bei vorhandener optischer Visierung ein Modul ohne Kimme, aber dafür mit in-tegriertem Slide Racker zum schnellen Durchladen, aufgesetzt werden.

Genauer Hinschauen muss man bei den weiteren Änderungen: Erst auf den zwei-ten Blick – oder besser gesagt Griff – be-merkt man die nochmals weiter angeho-benen Handauflageflächen und vorn am Abzugsbügel das tiefer als bislang einge-schnittene Checkering für den Finger der Stützhand. Durch die im Vergleich zur al-

ten X-Reihe nochmals erhöhten Auflage-flächen sinkt die Seelenachse des Laufes weiter nach unten und die Waffe lässt sich besser im Schuss beherrschen. Musste man früher zum Anbringen eines Maga-zintrichters die Griffschalen demontie-ren, erhielten die Schalen der neuen X-Se-ries eine entsprechende Aussparung und das Griffstück eine passende Aufnahme am unteren Ende des Magazinschachtes. In diese lässt sich der Jet Funnel nun von hinten einschieben. Zum Fixieren des op-tional in Alu oder Kunststoff verfügbaren Trichters dient jetzt eine Schraube unten am Schlagfedergehäuse. Soweit zu den allgemeinen Neuerungen – nun zu den

Varianten im Test: Kurz vor Redakti-onsschluss für diese VISIER- Ausgabe tra-fen aus Eckernförde vier Modelle plus ein Wechselsystem der neuen X-Series ein. Neben dem X-Short Conversion Kit hatte SIG Sauer noch eine X-Five AL SO SAO, eine X-Five SO SAO, eine X-Five Allround und eine X-Six Match in den Karton gepackt. Außer dem gemeinsamen Kaliber 9 mm Para brachten alle Waffen auch einen sta-bilen Kunststoffkoffer, ein Reservemaga-

Die Entspanntaste samt Aussparung in der Griffschale über dem Magazinlöseknopf verrät, dass es sich bei diesem X-Five-Modell um eine „Allround“ handelt. Die Pistole kommt ohne Jet Funnel und mit 17-Schuss-Standardmagazin.

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zin (sogar dem Wechsel-Kit lagen zwei Magazine bei), eine Bedienungsanleitung sowie ein Schussbild mit.

Erster Eindrücke: Eine nähere erste Betrachtung aller vorliegenden Modelle ergab: Sämtliche Pistolen wiesen eine erstklassige Verarbeitungsqualität auf. Das Oberflächenfinish sowohl der schwarz beschichteten als auch der Edelstahlvari-anten präsentierte sich durchweg sauber ausgeführt. Lediglich bei der X-Five AL SO SOA fiel die schwarze Beschichtung des Griffstück einen Hauch dunkler aus als der stählerne Schlitten. Das erklärt sich aber von selbst, da „AL“ für Aluminium steht, und das Leichtmetall natürlich andere An-forderungen an ein Coating stellt als Stahl. Auch ansonsten ließen sich keine, das ästhetische Empfinden der Tester stö-renden Makel diagnostizieren. Bei allen Probanden waren die Übergänge an den Griffschalen – egal, ob aus Kunststoff oder Schichtholz – und den jeweils unmit-

telbar daran angrenzenden Bedienele-menten optimal gepasst. Das Gleiche gilt (sofern vorhanden) auch für den Magazin-trichter. Genauso tadellos ruhten jeweils die Kimmen in ihren Schwalbenschanz-führungen. Und die untereinander aus-tauschbaren Kimmenadapter saßen alle-samt exakt eingepasst in den jeweilgen, bereits erwähnten Schnittstellen.

Der Blick ins Innere der Testwaffen gibt ebenfalls keine bösen Überraschungen preis: Auch hier der gewohnt gute SIG Sauer-Standard mit nur minimalen Werk-zeugspuren und einer durchweg gleich-mäßigen Oberflächenbeschichtung. Erste „Verschleißspuren“ nach dem Schießen ließen sich allenfalls an der Kontaktstelle ausmachen, an der der Verriegelungs-block beim Abkippen oben vor dem Aus-wurffenster des Laufes gegen die Schlit-tendecke schlägt. Aber das lässt sich kon-struktionsbedingt nicht vermeiden.

Dienstpistole: Mit der Abkürzung „SO“ (Special Operations) kennzeichnet SIG Sauer seine auch auf den Behörden-markt adressierten Modelle. Davon hält die X-Series zwei fünfzöllige X-Five-Able-ger bereit: eben die AL SO SAO und die SO SAO. Allerdings ist die Variante für 1999 Euro mit Alu-Griffstück rund ein halbes Pfund leichter als ihr 200 Euro teureres Ganzstahl-Pendant. Das war‘s dann auch schon mit den Unterschieden zwischen den zwei „SOs“. Sie besitzen beide das gleiche Innenleben, inklusive des identi-schen, nichtverstellbaren SAO Triggers (Single Action Only-Abzug). Dieser löste bei beiden Modellen bei durchschnittlich rund 1,8 Kilo Abzugsgewicht aus. Dabei wies der im Stahlgriffstück einen gering-fügig holprigeren Vorzug auf als der nahe-zu ruckelfreie im Alu-Rahmen. Beide SO-Exemplare verfügen über sehr griffige schwarze Plastikgriffschalen, die auch im Bereich des Griffrückens entsprechend angerauht wurden, und einen Jet Funnel aus dem gleichen Material. Dank eines verlängerten Bodens fasst das Magazin 19 Patronen in 9 mm Para, sprich: zwei Schuss mehr als die Standardbehälter.

Die in ihre Baugruppen zerlegte X-Six Match beweist, dass SIG Sauer, verglichen mit den jüngeren Modellen der vorherigen X-Linie, beim Innenleben keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen hat.

Während X-Six und X-Five zusätzliche Pufferfedern nutzen, kommt die X-Short (r.) mit einer einfachen Schließfeder aus.

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Während man Verschlussfang, Magazinlö-ser und Zerlegehebel nur an der linken Waffenseite antrifft, findet man hier ei-nen beidseitigen Sicherungshebel vor. Zur Zielerfassung dienen jeweils ein seitlich driftbares, im Schwalbenschanz sitzen-des 3,5 mm breites Balkenkorn mit wei-ßem Kontrastpunkt und eine starre, 3,8 mm breit eingeschnittene Rechteckkim-me mit senkrechtem weißem Strich unter dem Ausschnitt.

Übrigens: Unmittelbar vor Druckschluss dieses Heftes befanden sich die beiden neuen SO-Modelle noch in der abschlie-ßenden Zulassungsprüfung durch den Bund der Militär- und Polizeischützen e.V. In Eckernförde zeigte man sich aber zuversichtlich, dass diese Prüfung mit einem „positiven Vorabentscheid be-schlossen wird“. VISIER reicht das Ergeb-nis auf jeden Fall kurzfristig nach.

Multitalent: Das breiteste Einsatz-spektrum quer durch die Verbandsland-schaft des Schießsports bringt wohl die X-Five Allround mit. Die in Stainless Steel gehaltene Waffe besitzt aus-schließlich linksseitig angeordnete Be-dienelemente, die da wären: Zerlegehe-bel, Verschlussfang, Magazinlöser. An-stelle eines Sicherungshebels bringt die Allround eine Taste zum gefahrlosen En-spannen des Hahnes mit. Die Bedienele-mente ließen sich allesamt gut errei-chen. Hinzu kommt ein SA/DA-Trigger, der vorgespannt bei etwa 1600 g und im Double Action-Betrieb bei satten 5150 g

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Der voll justierbare Matchabzug der X-Six Match erfüllte die Erwartungen der Tester nicht ganz: Er kroch minimal und stand nicht hundertprozentig trocken, bevor er dann – positiverweise und dank Triggerstop – ohne durchzufallen brach.

Die Match-Version der X-Series hält neben einem durchbrochenen Hahn auch ein skelettiertes und auf einer Trägerschiene in Längsrichtung ver-schiebbares Abzugs-züngel parat. Der Magazintrichter besteht hier aus Alu-minium. Das Magazin fasst dank seines ver-längerten Bodens zwei Patronen mehr als die Standardversion.

VISIER-Abzugsprofil: SIG Sauer X-Six Match MessdatenSingleAction

DoubleAction

Maximale Kraft

0,916 –

Auslöseweg

2,36 –

Vorzug

0,84 –

Auslöseenergie

Waffenart Fabrikat Modell Abzug Zündverzugszeit

Pistole SIG Sauer X-Six Match Single Action – –

Kraft4,0

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

0,00,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

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Weg

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jeweils ohne ungebührlich zu kriechen brach. SIG Sauer stattet die Pistole standardmäßig mit schwarz-grauen Schichtholzgriffschalen aus, deren Fisch- haut zuvor in Form des Logos der X-Se-ries eingeschnitten wurde. Das Orna-ment verleiht der Schusshand in Verbin-dung mit dem jetzt allen X-Series-Waf-fen innewohnenden Checkering an der Griffstückvorderseite hinreichend Halt. Im Griffstück selbst steckt ab Werk ein 17 Patronen fassendes Standardmaga-zin. Und auf dem Schlitten thront eine Visierung aus 3,2 mm starkem Balken-

korn und volljustierbarer Mikrometer-Kimme mit 3,8 mm breitem Auschnitt.

Leistungssportler: Die X-Six bietet sich aufgrund ihrer „riesigen“ Visierlän-ge von gemessenen 205 mm (falls zuge-lassen) überall dort an, wo es gilt, seine Schüsse möglichst präzise in das Zent-rum des Zieles zu befördern. Dabei hilft auch die bereits bei der Allround be-schriebene Visierkombination aus 3,2-mm-Balkenkorn und Mikrometerkim-me. Allerdings hält die Kimme der X-Six aufgrund der längeren Visierlänge nur einen 2,7 mm breiten rechteckigen Aus-schnitt parat. Die Lichthöfe zwischen Kimme und Korn fallen hier auch schma-ler aus als bei der Allround und auch den SO-Varianten. Das fördert zwar die ge-nauere, nicht aber unbedingt die schnel-le Zielerfassung. Dagegen erlaubt der unten am Griffstück angesetzte Jet Fun-nel aus Aluminium ein schnelles Wech-seln des 19 Schuss beherbergenden Ma-gazins. Die Griffschalen entsprechen denen der Allround und die Bedienele-mente jenen der SO-Modelle (mit Aus-nahme des um fünf Millimeter verlänger-ten Magazinlösers). Die Match wartet mit einem, inklusive Züngelposition vollverstellbarem SAO-Matchtrigger mit skelettiertem Züngel sowie einem eben-falls durchbrochenen Hahn auf.

Auf dem Schießstand bestätigte sich der positive erste Eindruck der neu-en Pistolen. Zunächst mussten alle Kan-didaten einen Funktionstest absolvie-

ren. Bei dem entluden die Tester mehre-re – sowohl sortenrein als auch gemischt befüllte – Magazine in rascher Folge durch den Lauf. Anschließend ging es zum Präzisionstest. Aufgrund des sehr kurzfristig anstehenden Redaktions-schlusses ließen sich die für X-Series-Pistolen ohne Sicherungshebel ausge-legten Spannbacken der Ransom Rest-Schießmaschine leider nicht mehr für die Modelle mit solchen Hebeln modifi-zieren. Daher entschlossen sich die Tes-ter dazu, die X-Six Match und nur eine der beiden SO-Pistolen sitzend von der Sandsackauflage zu prüfen. Dagegen durften sich die X-Five Allround und an-schließend das X-Short-Wechselsystem auf deren Griffstück aus der Ransom Rest beweisen. Das relativiert das End-resultat, bei dem die X-Five Allround ge-genüber der X-Six Match die um drei Mil-limeter engere Top-Gruppe von 31 Milli-metern vorlegte. Es ist wohl anzuneh-men, dass die „Match“, wäre sie eben-falls in der Maschine gewesen, diesen Streukreis hätte unterbieten können – aber das geht schon in den Bereich der „Kaffeesatzleserei“. Erfreulich: Alle Pis-tolen verrichteten tadellos ihren Dienst. Es gab während des gesamten Test weder Zuführ- noch Auswurfstörungen.

Fazit: Mit der neuen X-Series legt SIG Sauer eine durchdachte Pistolenrei-he in gewohnt guter Verarbeitung und Qualität vor. Zwar tummeln sich die meisten Modelle preislich schon im Be-reich der Oberklasse. Dafür aber lässt

Das hier zerlegt abgebildete X-Short-Wechselsystem in schwarzer Stahlaus-führung schlägt mit 999 Euro zu Buche.

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Schießtest SIG Sauer X-Serie in 9 mm Para

Modell P 226 X-Five AL SO SAO 1) P 226 X-Five Allround 2) P 226 X-Six Match 1) P 226 X-Six Short (Wechselsystem) 2) 3)

Nr. Fabrikpatronen SK (mm)

v2 (m/s)

E2 (J) MIP Faktor SK

(mm)v2

(m/s)E2

(J) MIP Faktor SK (mm)

v2 (m/s)

E2 (J) MIP Faktor SK

(mm)v2

(m/s)E2

(J) MIP Faktor

1 115 grs Geco JHP 57 (43) 346 446 258 131 29 339 428 253 128 52 (38) 354 467 264 134 56 (23) 338 426 252 128

2 115 grs Sellier & Bellot JHP 42 350 456 261 132 45 (23) 349 454 260 132 51 358 478 267 135 84 338 426 252 128

3 124 grs MagTech FMC 44 352 498 283 143 68 (58) 364 532 292 148 47 (28) 365 535 293 148 87 (61) 353 501 284 144

4 124 grs TopShot Vlm.RK 43 326 427 262 133 31 (21) 336 454 270 137 42 336 454 270 137 62 319 409 256 130

5 154 grs Geco FMJ 40 272 369 271 137 48 (23) 266 353 265 134 34 277 383 276 140 55 268 358 267 135

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sich – dank der modularen Konzeption der neuen Baureihe – nahezu jedes Mo-dell mit einigen Zubehörteilen oder mit-tels Wechselsystem(en) auch für den Einsatz in anderen Disziplinen modifi-zieren oder ergänzen. Das ist auch ange-sichts hierzulande begrenzter WBK-Ein-träge für Kurzwaffen sicher nicht die schlechteste Idee. Auch in puncto Zu-verlässigkeit und Präzision schafft man sich mit einem Modell aus der X-Series bestimmt nichts Verkehrtes an.

Test: Andreas WilhelmusFotos: Michael Schippers

Layout: Fernando Monasterio, [email protected]

Die Testwaffen stellte die SIG Sauer GmbH & Co. KG (www.sigsauer.de) zur Verfügung – vielen Dank!

IWA 2014Halle 7AStand 115!

Wegen der Lauflänge von 4,4 Zoll fällt der

X-Short-Verschluss 15 mm kürzer aus als der der

hier darüber liegenden X-Five SO SAO. Deutlich

erkennbar kürzer sind bei der X-Short auch die

abgeschrägten Flächen im Mündungsbereich. SIG Sauer stattet auch

das Wechselsystem mit zwei Magazinen und

Kunststoffkoffer aus.

Anmerkungen: SK (mm) = Streukreis in Millimetern. Schussdistanz: 25 Meter. Fünf-Schuss-Gruppen, gemessen von Einschussmitte zu -mitte, Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. JHP = Jacket(ed) Hollow Point (Hohlspitz). FMC = Full Metal Cas und FMJ = Full Metal Jacket(ed) = Vollmantel, ebenso Vlm. RK = Rundkopf. v2 (m/s) = durchschnittliche Mündungsgeschwindigkeit einen Meter vor der Mündung gemessen, Angabe in Meter pro Sekunde. E2 (J) = durchschnittliche Geschossen-ergie errechnet aus v2 und Geschossgewicht, Angabe in Joule. grs = Geschossgewicht in Grains. MIP = vom Deutschen Schützenbund geforderter Mindestimpuls, berechnet nach der Formel: Geschossgewicht in Gramm x Geschossgeschwindigkeit in Meter/Sekunde x 0,1 (gefordert für 9 mm Luger = 250). Die Werte für Faktor und MIP sind gerundet. Faktor = vom Bund Deutscher Sportschützen minimal geforderter Faktor, berechnet nach der Formel: Geschossgewicht in Gramm x 15,432 x Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde x 3,281, dividiert durch 1000 (gefordert für Kurzwaffen bis 9 mm = 125). 1) Geschossen sitzend, aufgelegt vom Sandsack. 2) aus der Ransom Rest. 3) X-Short-Wechselsystem auf dem Griffstück der X-Five Allround montiert.

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Schießtest SIG Sauer X-Serie in 9 mm Para

Modell P 226 X-Five AL SO SAO 1) P 226 X-Five Allround 2) P 226 X-Six Match 1) P 226 X-Six Short (Wechselsystem) 2) 3)

Nr. Fabrikpatronen SK (mm)

v2 (m/s)

E2 (J) MIP Faktor SK

(mm)v2

(m/s)E2

(J) MIP Faktor SK (mm)

v2 (m/s)

E2 (J) MIP Faktor SK

(mm)v2

(m/s)E2

(J) MIP Faktor

1 115 grs Geco JHP 57 (43) 346 446 258 131 29 339 428 253 128 52 (38) 354 467 264 134 56 (23) 338 426 252 128

2 115 grs Sellier & Bellot JHP 42 350 456 261 132 45 (23) 349 454 260 132 51 358 478 267 135 84 338 426 252 128

3 124 grs MagTech FMC 44 352 498 283 143 68 (58) 364 532 292 148 47 (28) 365 535 293 148 87 (61) 353 501 284 144

4 124 grs TopShot Vlm.RK 43 326 427 262 133 31 (21) 336 454 270 137 42 336 454 270 137 62 319 409 256 130

5 154 grs Geco FMJ 40 272 369 271 137 48 (23) 266 353 265 134 34 277 383 276 140 55 268 358 267 135

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