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SchülerInnenmagazin
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SIT IN 1960 GEGEN RASSENDISKRIMINIERUNG SIT IN 2009 GEGEN HOMOPHOBIE
EDITORIAL
INHALTSVERZEICHNISEditorial ............................................................... 2
Kommentar der Vorsitzenden .............................. 3
SchülerInnenvertretung ..................................4 – 5
AKS ................................................................6 – 9
Schulrecht .......................................................... 10
Seminarbewerbung ............................................ 11
Bildungspolitik ............................................12 – 13
Politische Bildung ........................................14 – 15
Best of SchülerInnenzeitung ............................... 16
Cocktail ............................................................. 17
Kritiken .............................................................. 18
Rätselcorner. ...................................................... 19
Get Active ......................................................... 20
Redaktionsteam:Chefredakteurin: Valerie KalneinRedaktion: Katharina Rabl, Nicole Umgeher, Daniel Gürtler, Ann Kathrin Nebuda, Rebecca Rainer
Impressum:Medieninhaberin und Herausgeberin:Aktion kritischer SchülerInnen NiederösterreichKastelicgasse 2, 3100 St. PöltenDas Magazin versteht sich als Sprachrohr der Niederöster-reichischen SchülerInnenschaft und gib die Meinungen der SchülerInnen wieder.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
Was du hier in der Hand hältst, ist keine X – beliebige
Werbung, sondern die fünfte Ausgabe des Niederös-
terreichischen SchülerInnenmagazins indiskret.
Diese Ausgabe steht ganz unter dem Motto, Diskri-
minierung in jeder Hinsicht zu bekämpfen und ist ein
Appell an die Zivilcourage. So haben wir neben einem
Artikel über „Rassismus und Schule“ auch ein Inter-
view mit einer engagierten Schulsprecherin, die an
ihrer Schule mit Hilfe der AKS Antidiskriminierungs-
workshops durchgeführt hat. Außerdem stellen wir dir
einen Artikel der neuesten Ausgabe der Tullner Schü-
lerInnenzeitung Impuls vor, in dem es um die brisante
Thematik der Gleichberechtigung zwischen Mann und
Frau geht.
Des Weiteren warten in der fünften Ausgabe span-
nende Projektberichte von anderen SchülerInnenver-
tretungen, sowie eine Übersicht aller Aktivistäten und
was sich in den letzten Monaten in der AKS Niederös-
terreich alles so getan hat, auf dich.
Da bei uns natürlich auch der Spaß nicht zu kurz
kommt, fi ndest du auch in dieser Ausgabe wieder ein
leckeres Cocktailrezept, sowie ein Rätselcorner für
langweilige Schulstunden.
In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Lesen!
Die Redaktion.
Auch du möchtest etwas gegen die Ungerechtigkei-
ten in der Schule und in der Gesellschaft etwas un-
ternehmen? Auch du bist unzufrieden und möchtest
der Welt deine Meinung sagen? Dann melde dich
bei der AKS Niederösterreich und werde indiskret –
RedakteurIn!
Kontakt: offi [email protected] | 0664 / 88 54 02 87
2
Kommentar der Vorsitzenden
CHANCEN FÜR ALLE!Kommentar der Vorsitzenden
Am 27. Jänner, dem Gedenktag der Befreiung des ehe-
maligen KZ und Vernichtungslager Auschwitz, feierte
das Who is Who der europäischen Rechte ausgelas-
sen am Ball des Wiener Korporationsrings – dem WKR
Ball. Jährlich versammeln sich dort alle wichtigen Bur-
schenschaften Österreichs um Lobbyarbeit zu betrei-
ben. Nicht nur rechtsextreme Gedanken wurden auf
diesem Ball ausgetauscht, sondern auch antisemitische
Aussagen getätigt, weswegen Heinz-Christian Strache,
Klubobmannn der FPÖ, bis dato für negative Schlag-
zeilen sorgt.
Aufgrund dieser öffentlichen Provokation gingen tau-
sende Menschen auf die Straße, um gegen diese Un-
gerechtigkeit und die rassistische Hetze Straches und
Co. ein starkes Zeichen zu setzen.
Auch wir sahen dieses Ereignis als Anlass uns aktiv
gegen die rechtsextreme Hetze einzusetzen. Dass in
Österreich Gedankengut dieser Art noch immer in den
Köpfen präsent ist und nicht nur der Holocaustgedenk-
tag verhöhnt wird, sondern auch in einem Repräsen-
tationsgebäude Österreichs derartige Veranstaltungen
zugelassen werden, stimmt mich ein wenig missmu-
tig. Denn das zeigt uns, dass wir auch weiterhin dafür
kämpfen müssen, dass Vergangenes nicht vergessen
werden darf.
Deswegen steht die fünfte Ausgabe des indiskret unter
dem breiten Thema Antidiskriminierung.
Diskriminierung ist in unserer Gesellschaft allgegen-
wärtig – egal ob es um eine Benachteiligung auf Grund
von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sozialem Hinter-
grund oder körperlicher Behinderung geht. Auch in ei-
nem entwickelten Industriestaat wie Österreich haben
noch lange nicht alle Menschen die gleichen Chancen:
Die Chance auf Bildung, auf einen Arbeitsplatz, auf das
gleiche Gehalt wie die KollegInnen.
In meinen Augen muss den Ungerechtigkeiten in unse-
rer Gesellschaft endlich ein Ende gesetzt werden! Dass
Veränderungen nicht von einem Tag auf den anderen
passieren, ist mir klar. Doch genauso wie der Tropfen
den Stein höhlt, so trägt auch das kleinste Engagement
dazu bei, unsere Gesellschaft und damit unser Zusam-
menleben ein kleines bisschen offener, demokratischer
und gerechter zu gestalten.
Gerade du als SchulsprecherIn oder Mitglied der Schü-
lerInnenvertretung hast mit deinem Engagement die
Möglichkeit, gegen Diskriminierung vorzugehen und
viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Egal ob
du Workshops, Aktionstage oder eine Diskussionsver-
anstaltung zu dem Thema organisieren möchtest – wir
helfen dir dabei!
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg und Kraft
bei deiner weiteren Arbeit in der SchülerInnenvertre-
tung und würde mich freuen, mit dir gemeinsam ge-
gen die Ungleichheiten dieser Welt zu kämpfen!
Denn wie sagen wir so schön? Nur gemeinsam sind
wir stark.
Valerie Kalnein
Landesvorsitzende
AKSNÖ
Valerie Kalnein ist seit August 2011 Landesvorsitzende
der AKS Niederösterreich. Die 18 – Jährige engagiert
sich seit mittlerweile dreieinhalb Jahren in der AKS
aktiv für mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem und in
der Gesellschaft.
3
WER HAT ANGST VORM SCHWARZEN MANN?
NIEMAND!
SchülerInnenvertretung
Ganz nach dem Motto von Zara (siehe Factbox) „Ich
misch mich ein!“ fand noch in der letzten Schulwoche
vor den Weihnachtsferien ein großes Antidiskriminie-
rungsprojekt in der Schule der Schulsprecherin Meike
Recktenwald statt. Kerninhalte des Workshops wa-
ren Diskriminierung und Rassismus im (Schul-)alltag.
Durch das Serviceangebot der Aktion kritischer Schü-
lerInnen „It’s up to you“ (s. Infokasten) und der moti-
vierten Schulsprecherin Meike konnten wir ein Projekt
erfolgreich durchführen und Raum für Diskussionen
über wichtige Themen schaffen, die im herkömmlichen
Schulunterricht viel zu kurz kommen.
Mehr zu der Entstehung der Idee und der Organisation
erfährst du im folgenden Interview:
Indiskret: Wie bist du auf die Idee gekommen, für deine
Schule Workshops zu organisieren und warum liegt dir
gerade Antidiskriminierung so am Herzen?
Meike: Durch eine sehr engagierte AKS Betreuerin bin ich
auf das große Angebot an Workshops aufmerksam ge-
worden. Da in meinem Plan für das Jahr generell Work-
shops eingeplant waren, kam mir dieses Angebot gleich
sehr gelegen! Antidiskriminierung ist mir persönlich ein
großes Anliegen. Da ich selbst keine gebürtige Österrei-
cherin bin wird mir oft bewusst, dass zwar Fortschritte
im Kampf gegen den Rassismus gemacht werden, dass
es allerdings immer noch tief verwurzelte Vorurteile und
Hass gibt, gegen den gearbeitet werden muss.
Indiskret: Wie haben die TeilnehmerInnen auf das Pro-
jekt reagiert?
Meike: Zuerst waren die Klassen etwas skeptisch was
die Kurse anging... Sie haben nicht ganz verstanden,
warum ausgerechnet sie an einem Antidiskriminierungs
-Kurs teilnehmen oder wieso ich auf diese Idee komme.
Nachdem sie aber an dem mehrstündigen Workshop der
AKS teilgenommen hatten, meinten viele, dass ihnen
ihre Vorurteile gerade klar geworden sind, dass auch sie
diskriminierend handeln, ohne dass es ihnen vielleicht
bewusst ist.
Indiskret: Welche Projekte haben du und dein Team
noch für dieses Schuljahr geplant?
Meike: Wir wollen auf jeden Fall die Antidiskriminie-
rungs – Workshops am Leben erhalten. Mit den nachfol-
genden Schulsprechern und Schülervertretern sozusagen
eine neue „Tradition“ gründen, denn dieses Thema ist
zu wichtig um es außer Acht zu lassen. An dieser Stelle:
Großen Dank an die AKS und Katharina, für ihre groß-
artige Arbeit!
Außerdem haben wir für die kommenden Monate noch
verschiede Rhetorik - Kurse, zur Vorbereitung der Matu-
ra – Klassen geplant. Hinzu kommen noch Schülerveran-
staltungen, wie den Ski-Tag oder einen neu eingeführten
Thermen-Tag...es wird ein sehr aufregendes Jahr
Danke Meike, für die erfolgreiche Zusammenarbeit!
ZARA steht nicht etwa für ein High-Fashion Mode-
geschäft, sondern für Zivilcourage und Anti-Rassis-
mus- Arbeit. Die Organisation berichtet alljährlich im
Rassismus Report über rassistische Übergriffe und Vor-
kommnisse in Österreich. Er ist eine wichtige Informati-
onsquelle für nationale und internationale Organisatio-
nen und noch immer die einzige qualitative Datenquelle
in Österreich. Mehr dazu auf: http://www.zara.or.at/
It’s Up To You! …ist das Serviceangebot der Aktion kriti-
scher SchülerInnen Niederösterreich, welches nicht nur
Vorträge und Workshops für Schulen, sondern auch vie-
le andere Möglichkeiten anbietet. Wenn auch du Inter-
esse hast, für deine Schule einen Workshop zu buchen,
dann melde dich unter offi [email protected] oder schau auf
unsere Homepage www.aksnoe.at/itsuptoyou wo du
ebenfalls das „It’s Up To You“ nachlesen kannst.
4
SchülerInnenvertretung
CICERO WAR GESTERN,IT’S UP TO YOU IST HEUTE
In der Woche vor den Semesterferien fanden im BORG
St. Pölten Rhetorikworkshops für die 8. Klassen statt.
Geführt von den TrainerInnen der aks Niederösterreich
konnten sich die MaturantInnen wichtige Soft-Skills
und informatives Know-How hinsichtlich ihrer bevor-
stehenden Reifeprüfung aneignen. In 3 Gruppen wurde
einen ganzen Nachmittag lang geredet, argumentiert,
appelliert und eindeutig auch Spaß gehabt. Die Schul-
sprecherin des BORG St. Pölten erklärt im anschließen-
den Interview, wie sie ihr Projekt durchsetzen konnte:
Indiskret: Wie kamst du auf die Idee, Rhetorikwork-
shops für deine Schule zu buchen?
Becci: Grundsätzlich habe ich die Idee von unserem
vorherigen Schulsprecher übernommen. Rhetorikwork-
shops sind immer eine sehr gute Idee, wovon die Schü-
ler auf jeden Fall profi tieren. Aus diesem Grund hat die
diesjährige Schülervertretung beschlossen erneut einen
Workshop anzusetzen.
Indiskret: Glaubst du, dass die MaturantInnen an deiner
Schule davon profi tieren können und wie waren die Re-
aktionen auf die Workshops?
Becci: Dieses Jahr war der Rhetorikworkshop das ers-
te Mal freiwillig. Wir sind durchaus überrascht über
die Vielzahl der Anmeldungen. Die Reaktionen waren
durchwegs positiv. Die Schüler hatten Spaß, es herrschte
ein angenehmes Klima und sie lernten sich zu verkaufen.
Indiskret: War es viel Arbeitsaufwand, die Workshops
zu organisieren?
Becci: Auf gar keinen Fall. Man braucht lediglich die
Anmeldungen der Schüler an die Leiter des Workshops
weitergeben und einen Termin festlegen.
Danke für das Interview!
It’s Up To You! …ist das Serviceangebot der Aktion kriti-
scher SchülerInnen Niederösterreich, welches nicht nur
Vorträge und Workshops für Schulen, sondern auch vie-
le andere Möglichkeiten anbietet. Wenn auch du Inter-
esse hast, für deine Schule einen Workshop zu buchen,
dann melde dich unter offi [email protected] oder schau auf
unsere Homepage www.aksnoe.at wo du ebenfalls das
„It’s Up To You“ nachlesen kannst.
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AKS
SCHÜLERINNEN-UMFRAGE 2012
Wir fragen nach!
In letzter Zeit wurde in Österreich viel darüber dis-
kutiert, was an unserem Schulsystem falsch läuft. Zu
der Thematik gibt es viele verschiedene Ideen und
Lösungsvorschläge seitens von Politik, Schule und
Eltern. Doch die Betroffenen, also wir Schülerinnen
und Schüler, werden selten gefragt. Deshalb hat die
AKS Niederösterreich eine landesweite SchülerInnen-
umfrage ins Leben gerufen.
Die Debatte um unser nationales Bildungssystem exis-
tiert schon lange. Doch so richtig entfl ammt wurde
sie 2010 mit der Ergebnispräsentation der PISA – Stu-
die, bei der Österreich alarmierend schlecht ausstieg.
Bildungsministerin Claudia Schmied nutzte die Gunst
der Stunde um geplante Reformierungen vorzustellen,
ihre politischen GegnerInnen wetterten dagegen was
das Zeug hält. Daraufhin gründete sich auf Initiative
des Vizekanzlers a.D., Hannes Androsch, ein überpar-
teilicher Zusammenschluss mehrerer Interessensver-
treterInnen und arbeitete das Bildungsvolksbegehren
aus.
Die mediale Unterstützung des Diskurses um Ös-
terreichs Schulen war so intensiv wie lange
nicht mehr. Egal ob Politik, Arbeiterkammer,
Wirtschaftskammer, Industriellenvereini-
gung oder Elternvertretungen – ihnen
allen wurde Raum für ihre Meinungen
und Vorschläge gelassen.
Doch die Personengruppe die direkt
betroffen ist, wurde so gut wie immer
ausgespart – wir Schülerinnen und
Schüler. Aus diesem Grund hat sich
die AKS Niederösterreich dazu entschlossen, eine
SchülerInnenumfrage zu starten. Landesweit wer-
den über tausend Oberstufen - SchülerInnen an den
verschiedensten Schultypen über ihre Meinung zu
Themen wie Lehrkraftausbildung, Politische Bildung,
Wohlfühlen in der Schule oder LandesschülerInnen-
vertretung (LSV) befragt.
Ziel ist es, ein allgemeines Stimmungsbild von Nieder-
österreichs SchülerInnen zu schaffen und auf Grund
der Ergebnisse Forderungen an die Politik zu stellen.
Die Umfrage soll ein Bild über die Gesamtsituation an
Niederösterreichs Schulen schaffen und den Schülerin-
nen und Schülern ein Sprachrohr für ihre Meinungen
bilden.
Du möchtest mit deiner Schule auch an der Schüler-
Innenumfrage der AKS Niederösterreich teilnehmen?
Schreib uns einfach an offi [email protected] oder ruf
an unter 0664/88 54 02 87 (Vali) od. 0664/15 67
484 (Kathi) und wir lassen dir so viele Bögen wie du
brauchst zukommen!
AKAKAKKSSS
nnnnngsgsgsg vvolkklklksbsbbbbsbegegegegegegehehhrerer n n
kkkkkkururuu seseseses umummu ÖÖÖÖss--s-
wiwiwiiiwieeee e e lllallalaalaaaalaalalaaaanngnggngnn eeeeee ee
ammmemer,
eeeerererereininni-
eeneneeen
gegegeegegennn
eeeekkkt
mememeemmeeeeeerrrrr
nd d
chhh
6
AKS
Die AKS Niederösterreich ist ständig in Bewegung – egal ob es um Aktionstage, Workshops oder neue Ortsgruppen und SchülerInnenzeitungen geht. Hier fi ndestdu einen kleinen Überblick was sich in den letzten 4 Monaten alles getan hat.
Ortsgruppen
In den letzten 4 Monaten haben sich gleich 4 neue
Orts- bzw. Regionalgruppen gegründet: Die Regional-
gruppe Waldviertel, sowie die Ortsgruppen Scheibbs,
Hollabrunn und Amstetten. Die vier neuen AKS Grup-
pen haben es sich bei ihren ersten Themenabenden
gleich zur Aufgabe gemacht, unser Bildungssystem
auseinander zu nehmen und verbessert wieder zusam-
menzusetzen. Das Ziel einer AKS Orts- oder Regional-
gruppe ist, dass Schülerinnen und Schüler die Chance
bekommen, sich mit gesellschaftlichen Themen zu
beschäftigen, die in der Schule meistens zu kurz kom-
men. Beispiele hierfür gibt es zahlreiche: Angefangen
von Antirassismus über Globalisierung, bis hin zu Anti-
sexismus und Homophobie.
Mit den vier Neulingen gibt es nun insgesamt sechs
AKS Gruppen, die sich regelmäßig treffen und Themen-
abende abhalten oder Veranstaltungen organisieren.
WAS BISHER GESCHAH...
7
Happy Birthday – Brainstorm wird 3!
Im Dezember 2011 feierte die AKS einen Geburtstag
etwas anderer Art – die St. Pöltner SchülerInnenzei-
tung Brainstorm ist 3 geworden und die Redaktion
organisierte in Kooperation mit der Ortsgruppe St.
Pölten eine rauschende Geburtstagsparty. Pünktlich
zur Party erschien auch die 9. Ausgabe. Auch ein re-
daktioneller Wechsel fand statt: Gemeinsam mit Flori-
an Gleiss wird ab nun Marie Chahrour, Schulspreche-
rin des BG Josefsstraße in St. Pölten, die Aufgabe der
Chefradakteurin übernehmen.
Wir sagen herzlichen Glückwunsch und wünschen
dem neuen Team viel Erfolg!
Neue Nachwuchs – JournalistInnen erobern die Medienlandschaft
Gleich noch eine SchülerInnenzeitung hat sich mit Hil-
fe der AKS Niederösterreich formiert, diesmal in Krems.
Mit Hilfe eines Workshops der AKS haben sich mehrere
Kremser SchülerInnen, unter ihnen einige SchülerInnen-
vertreterInnen, zu einer Redaktion zusammengefunden
und arbeiten schon ehrgeizig an der ersten Ausgabe.
Nie mehr vergessen! Kein Frußbreit dem Faschismus!
Am 27.Jänner jährte sich zum 67. Mal die Befreiung
des Konzentrations- und Vernichtungslager Ausch-
witz. Ausgerechnet an diesem Tag veranstaltete der
rechte Wiener Kooperations Ring (WKR), ein Zusam-
menschluss mehrerer rechtsextremer Burschenschaf-
ten, jährlich ihren Ball in der Wiener Hofburg. Diese
Provokation gegen Freiheit und Demokratie wollte
sich die AKS Niederösterreich gemeinsam mit vielen
anderen Organisationen nicht bieten lassen. Gemein-
sam protestierten die AktivistInnen der AKSNÖ und
setzten ein Zeichen gegen Rassismus, Hass und Men-
schenfeindlichkeit.
AKS8
AKS
Education Fonds – Freie Bildung für alle!
Unter diesem Motto rief die AKS Niederösterreich An-
fang des Jahres den Edu.Fonds ins Leben. Der Grund-
gedanke ist, dass SchülerInnenvertretungen die Erlöse
von Benefi tzveranstaltungen an den Edu.Fonds spen-
den können, der anschließend regionale Bildungspro-
jekte unterstützt.
Als erste Aktion fi nanzierte der Edu.Fonds einer kurdi-
schen Aslywerberin aus der Türkei ein Stipendium von
500€. Die in St. Pölten lebende 16 – Jährige ist ge-
meinsam mit ihrer Mutter nach Österreich gefl üchtet.
Sie musste sich alle Schulbücher, sowie die Fahrt mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule selbst be-
zahlen, obwohl die Familie nahe am Existensminimum
dahinschlittert. Deshalb hat sich der Edu.Fonds dazu
entschlossen, die Schülerin fi nanziell zu unterstützen
um ihr so eine ausreichende Bildung und damit den
Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen.
Indiskret: Wie schaut dein Aufenthaltsstatus aus?
S.P.: Wir haben nächstes Monat einen Gerichtstermin
und warten auf den Asylbescheid. Meine Mutter hat
keine Arbeitsbewilligung, mein Opa hat uns bis jetzt
jedes Monat Geld für die Miete und das Essen ge-
schickt.
Indiskret: Fühlst du dich wohl in der Schule? Ist es dir
leicht gefallen, Anschluss zu fi nden?
S.P.: Ich habe einen kostenlosen Deutschkurs bei der
Diakonie absolviert, um besser deutsch zu lernen.
Freunde zu fi nden war nicht so leicht, aber ich habe
viel Kontakt zu Leuten aus dem kurdischen Verein, das
hat mit vor allem den Einstieg einfacher gemacht.
Indiskret: Wie kamt ihr gerade auf St. Pölten?
S.P.: Meine Tante wohnt in Pottenbrunn.
Indiskret: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg
für die Zukunft!
Um ihre Anonymität zu wahren, haben wir auf ein
Foto und die Ausschreibung ihres Namens verzichtet.
Der Education Fonds fi nanziert sich aus karitativen
Einnahmen von SchülerInnenvertretungen und dient
lediglich dazu, die SchülerInnenvertretungen bei der
Verwirklichung von Spendenprojekten im bildungspo-
litischen Bereich zu unterstützen.
Der Education Fonds bedankt sich herzlich bei der
ehemaligen Schulsprecherin des BG / BRG Josefstra-
ße, dass die Einnahmen einer Benefi zveranstaltung
dem Education Fonds zur Verwirklichung karitativer
Projekte gespendet hat.
Du fi ndest auch, dass an Österreichs Schulen und in
unserer Gesellschaft einiges falsch läuft? Du möch-
test dich engagieren, mit Gleichgesinnten diskutieren
oder durch kritischen Journalismus deine Meinung
kundtun? Dann melde dich unter offi [email protected]
oder unter 0664 / 88 54 02 87 (Vali) und werde aktiv
in der AKS Niederösterreich!
9
Schulrecht
SCHULRECHT
Benotung & SchummelnNach Tests, Schularbeiten und Diktaten muss dir die
Note spätestens bei der Rückgabe der Arbeit bekannt
gegeben werden. Nach mündlichen Prüfungen und
Referaten musst du die Note am Ende der Unterrichts-
stunde erfahren. Deine LehrerInnen dürfen dich nicht
wegen schlechter Noten lächerlich machen:
„Die für die Beurteilung maßgeblichen Vorzüge und
Mängel seiner Leistung sind dem Schüler mit der Beur-
teilung bekanntzugeben, ohne ihn jedoch zu entmuti-
gen oder seine Selbstachtung zu beeinträchtigen. Die
Art, wie die Mängel einer Arbeit festgestellt werden,
darf niemals beleidigend sein.“
Darf meine Arbeit mit „Nicht Genügend“ beurteil werden weil ich beim „Schummeln“ erwischt wurde?Auch wenn deine Lehrperson meint, du hättest ohne
Schummler nichts gewusst, darf er/sie die Arbeit nicht
negativ beurteilen, da sie überhaupt nicht zu beurtei-
len ist. („Vorgetäuschte Leistungen sind nicht zu be-
urteilen.“)
Wer dauernd schwindelt, gerät in Gefahr, nicht beur-
teilt zu werden und daher nicht in die nächste Klas-
se aufsteigen zu können. Arbeiten, die wegen des
„Schummelns“ nicht beurteilt wurden, musst du
nachholen.
Wir Schülerinnen und Schüler haben viele Pfl ichten. Damit wir das ja nicht vergessen, erinnern unsere Lehrkräfte uns auch brav tagtäglich daran. Aber wir haben nicht nur Pfl ichten, sondern sehr wohl auch Rechte, die wir einfordern können!
Deshalb fi ndet ihr in jeder Ausgabe der „indiskret“ Tipps in Sachen Schulrecht.
Dieses Mal:
Du möchtest noch mehr wissen? Unter offi ce@aks-
noe.at kannst du dir die Schulsrechtsbroschüre „123
Fragen an das SchUG“ der AKS bequem nach Hause
oder an deine Schule bestellen.
10
Seminarbewerbung
Das AktivistInnenseminar der AKS NÖ
SPRING SEM!Dieses Jahr ist es endlich wieder soweit – die AKS
Niederösterreich veranstaltet ein Seminar für ihre Ak-
tivistInnen und solche, die es noch werden wollen! Ein
Wochenende lang hast du die Möglichkeit, spannende
Workshops zu besuchen, dich mit anderen engagier-
ten SchülerInnen auszutauschen und bei der Party ab-
zufeiern.
Die Hard Facts:Wann: 21. – 22. April
Wo: St. Pölten
Kosten: 15€ pro Person für Übernachtung
und Verpfl egung
Workshops:Fight Racism - Schule und Rassismus
Rassismus ist in unserer Gesellschaft leider allgegen-
wärtig. Wie er sich in der Schule bemerkbar macht
und was man dagegen tun kann, erfahrt ihr in diesem
Workshop!
Fight Sexism – Frauen und Bildung
Inwiefern werden Frauen und Mädchen in der Gesell-
schaft benachteiligt? Was für einen Teil trägt unser Bil-
dungssystem dazu bei? Und was für konkrete Lösungs-
vorschläge gibt es? Auf all diese Fragen werdet ihr in
diesem Workshop eine Antwort bekommen.
Bildung: Gratis aber nicht umsonst?
In diesem Workshop wird untersucht, wie viel das ös-
terreichische Bildungssystem eigentlich kostet und wel-
che Ergebnisse es im Verhältnis zu den Ausgaben im
internationalen Vergleich erzielt. Des Weiteren werden
versteckte Kosten für Eltern und SchülerInnen aufge-
deckt und aus den erarbeiteten Ergebnissen des Work-
shops konkrete Forderungen an die Politik abgeleitet!
Projektmanagement & Organisation – Ortsgruppenar-
beit leicht gemacht!
Im Ortsgruppenworkshop erlernt ihr grundlegende
Fertigkeiten des Projektmanagements und wie ihr diese
aktiv in die Arbeit eurer Ortsgruppe einbauen könnt.
Anmeldung unter offi [email protected] oder 0664 / 88 54
02 87 (Vali)! Wir freuen uns auf ein unvergessliches
Wochenende mit euch!
11
Bildungspolitik
RASSISMUS? NEIN!SCHULE UND RASSISMUS? NEIN!
Rassismus. Jede/r kennt dieses Phänomen und viele wurden auch schon ZeugInnen von verschiedensten Formen von Rassismus. Mag dies durch Beschimpfungen, körperli-che Handlungen oder einfaches Ignorieren oder Ausschließen einzelner Personen pas-siert sein. Doch es existieren nicht nur sol-che bewussten Aktionen gegen Menschen, die aufgrund ihrer Religion, Hautfarbe, Kultur oder anderen Merkmalen diskrimi-niert werden sondern oft werden bestimmte Menschen von vornherein schlechter behan-delt. Diese systematische Benachteiligung zeigt sich beispielsweise durch den insti-tutionellen Rassismus, der durch die Un-gleichbehandlung durch öffentliche Stellen,
große Organisationen oder Institutionen der Gesellschaft gekennzeichnet ist.
Ein rassistisches Schulsystem?Ein Beispiel für diese Form des Rassismus ist die Ein-
richtung Schule. Denn neben rassistischen Äußerun-
gen von SchülerInnen aber auch Lehrpersonen, die
leider keine Seltenheit sind, zeigt sich im Bereich des
Bildungssystems von vornherein die Diskriminierung
gewisser Personen. Diese Diskriminierung betrifft in
vielen bzw. den meisten Fällen Menschen mit Mig-
rationshintergrund. Dem Großteil jener Menschen,
die eine Minderheitensprache als Muttersprache
sprechen, ist es nicht möglich, diese im Unterricht zu
vertiefen oder zu gebrauchen. „Fehlende Ressour-
cen“ und das derzeitige Schulsystem haben nicht
12
Bildungspolitik
vorgesehen, sich mit Sprachen wie Kroatisch, Serbisch
oder in manchen Fällen Türkisch auseinanderzusetzen.
Jedoch steht das Erlernen von Deutsch, und dies so
schnellstmöglich im Vordergrund und wird unter an-
derem von Seiten der Politik gefordert. Doch zwang-
haftes Deutsch lernen und sprechen, beziehungsweise
das Verdrängen der Muttersprache, kann auch negati-
ve Folgen haben. Zeigt sich nämlich der Spracherwerb
der Muttersprache in den ersten Schuljahren unterbro-
chen, leidet nicht nur die Sprachbeherrschung sondern
auch die allgemeine Entwicklung kognitiver Fähigkei-
ten darunter. Kinder, die Angehörige von sprachlichen
Minderheiten sind, erlernen in den ersten Jahren die
Erstsprache und werden mit dem Eintritt in die Schule
in der Zweitsprache (Deutsch) alphabetisiert. Die Fol-
ge davon ist, dass sich weder die eine noch die andere
Sprache voll entwickeln kann und das Phänomen der
Halbsprachigkeit eintritt. Diese eingeschränkte Sprach-
fähigkeit führt in weiterer Folge zu eingeschränkten
Lese-, Schreib- und sonstigen Schulleistungen und er
erklärt somit teilweise das schlechte Abschneiden von
SchülerInnen mit Migrationshintergrund bei der PISA-
Studie. Schlechte Schulleistungen führen weiters zu ei-
ner schlechten Ausbildung, was wiederum den Eintritt
in das Berufsleben erschwert. Noch dazu kommt, dass
der institutionelle Rassismus auch vor dem Arbeits-
markt keinen Halt macht und diese Menschen doppelt
(wenn auch indirekt) benachteiligt werden.
Schule ist gleich Gesellschaft ist gleich SchuleDa sich Gesellschaft und Schule kaum trennen lassen
und in ständiger Wechselwirkung zueinander stehen,
ist es schwierig ein Phänomen wie Rassismus aus der
Schule zu verbannen. Wenn SchülerInnen in einem
System zu Bildung gelangen, in dem soziale Selektion,
Konkurrenzdenken und die Diskriminierung gewisser
Personen zum Alltag gehören dann wird auch die Ge-
sellschaft damit weitermachen. Doch sollte man sich
nicht dadurch höher stellen versuchen, indem man
andere fertigmacht. Wichtiger wäre es, wenn jede und
jeder soweit wie möglich, auf rassistische Handlungen
aufmerksam macht und zeigt, dass es auch ohne sie
geht. Egal ob im schulischen Bereich odern im rest-
lichen Alltag. Denn jede Beschimpfung spiegelt nur
eine Unsicherheit wider oder um es in den Worten des
französischen Schriftstellers und Philosophen Albert
Camus zu sagen „Jede einem Menschen zugefügte
Beleidigung, gleichgültig welcher
Rasse er angehört, ist eine Herab-
würdigung der ganzen Menschheit“.
Anmerkung der Autorin: Die Exis-
tenz von „Rassen“ ist mittlerweile
wissenschaftlich widerlegt und somit
nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage
spricht man von Volksgruppen oder
den verschiedenen ethnischen Zuge-
hörigkeiten.
13
Politische Bildung
DER DEMOKRATIEDIE ENTSTEHUNG
Heute denken wir, morgen wählen wir und übermorgen bewegen wir!
Österreichs Regierung basiert auf einer Staatsform,
deren Wurzeln und Entstehung man bereits in der An-
tike erkennt. Wir sprechen hier von der Demokratie,
der mündlich tradierten „Volksherrschaft“, einer Re-
gierungsform, deren tragende Stützen freie Wahlen,
das Mehrheitsprinzip, politische Repräsentation, die
Toleranz politischer Opposition, Verfassungsmäßigkeit
und die Wahrung der Grund- und Bürgerrechte sind.
Diese grundlegenden Anforderungen müssen nicht
nur BürgerInnen eines Staates erfüllen, sondern auch
im PolitikerInnenalltag und bei Behörden eine große
Rolle spielen.
Heute sehen wir das Recht der Mitbestimmung als
Selbstverständlichkeit an, aber ein Katzensprung zu-
rück in der Geschichte lässt uns feststellen, dass es im-
mer notwendig sein wird, für ein besseres System zu
kämpfen- denn Perfektion kann es niemals geben.
Erstmals in der Geschichte der Menschheit war es in
der griechischen Polis die Bürgerschaft, die Entschei-
dungen selbst traf und deren Zusammenleben durch
schriftlich aufgezeichnete Gesetze geregelt wurde.
Dennoch existierte der Adel, durch seinen ausschwei-
fenden Lebensstil geprägt und nach Macht lüstern.
Vereinzelt bildeten sich Adelige zu Tyrannen, die sich
um Arme annahmen, die Infrastruktur verbesserten
und zentrale Kulte und Feste feierten. Hierbei kann
man bereits erkennen, dass sich die Geschichte wohl
zwangsläufi g wiederholt- auch tausende Jahre später
kristallisierten sich führende Persönlichkeiten heraus,
die, trivial gesagt, kaum ein anderes Schema in der
Manipulation eines Volkes anwendeten. Dennoch, um
die Geschichte der Demokratie weiterzuverfolgen, war
die Freiheitsliebe des Volkes damals immens in ihren
Grundgedanken verankert, sodass der Adel nach und
nach entmachtet wurde. Obwohl das System damals
noch sehr labil war, kann man bereits von Idealen wie
Autonomie, Autarkie und staatlichen Institutionen,
wie Versammlungen oder Ämter, sprechen. Die De-
mokratie selbst wurde erstmals in der großen Philoso-
phenstadt Athen Wirklichkeit, allerdings basierte ihre
Expansion auf unterschiedlichste Reformversuche im
gesamten Mittelmeerraum.
Die attische Demokratie, wie sie damals den klingen-
den Namen trug, wurde von den einzelnen Territorien
getragen, die sich wiederum in einzelne Selbstverwal-
tungseinheiten, in Form von Dörfern oder Bezirken,
aufteilten. Die Macht der Adeligen verschwand, so-
bald jede Einheit ihre eigenen Befugnisse erteilt be-
kam. Dieser Schritt war wohl einer der wichtigsten in
der Geschichte der Staatsphilosophie, noch nie zuvor,
war der Gedanke und Wunsch nach Freiheit und Mit-
bestimmung tief in den Gedanken der Menschheit
verankert. Auch wenn es keine Parteien oder eine Re-
gierung wie im heutigen Sinn gab, wurden bestimmt
und Volksversammlungen einberufen. Die Entschei-
dungsfi ndung fand vor allem bei letzteren statt, wo
geschulte Rhetoriker das Wort ergriffen. Auch damals
schon waren diejenigen federführend, die dem Volk
Authentizität vorführten- Rhetorik und Politik sind so-
mit immer ein sich ergänzendes Zusammenspiel ge-
wesen.
Zusammenfassend kann man das antike Demokratie-
modell kaum mit der modernen Staatsform verglei-
chen. Damals war die Polis mit ihrer ethisch - religi-
ösen und politischen Einheit das Pendant zu unserem
heutigen Flächen- und Nationalstaat. Im antiken Mo-
dell lag die Staatsgewalt in der Macht des Volkes, die
Amtsträger waren gewählte Beamte und die Rechts-
sprechung lag größtenteils auch in der Hand des
14
Politische Bildung
Volkes durch die Wahl von nicht geschulten Laienrich-
tern aus dem Volk. Die moderne Demokratie teilt sich
in Rechts- und Verfassungsstaat, in dem Menschen-
rechte bewahrt und Gewaltenteilung in Judikative,
Legislative und Exekutive vollzogen wird. Es gib Ge-
setzen, die das Zusammenleben formen, die jedes In-
dividuum einhalten muss und bei Verstoß sich einem
Urteil eines - laut Gesetz - unabhängigen Richter zu
unterwerfen hat. Letztendlich bleibt zu sagen, dass
das Urdemokratiemodell sich auf den direkten Weg
verließ, denn jeder Vollbürger konnte am politischen
Geschehen teilhaben. Wobei auch hier zu betonen
ist, dass Frauen, Kinder, Sklaven und Fremde nicht als
Vollbürger galten. Heutzutage kann man zumindest
laut dem Gesetz behaupten, dass sich hier die Grenzen
in Richtung Liberalität verschoben haben. Durch die
Wahl von RepräsentantInnen (Abgeordneten), die das
Volk vertreten und Beschlüsse fassen, entsteht eine
sogenannte mittelbare Demokratie. Das Wahlrecht als
Mitbestimmungssymbol jedes einzelnen Bürger/ jeder
einzelnen Bürgerin, kann in der Wahl des Parlaments
oder auch in der Wahl des Regierungschefs genützt
werden. Die Verbindung der Bevölkerung zum Parla-
ment oder zur Regierung werden in der Regel durch
die Parteien hergestellt.
Schon allein aus dem Grund, dass bereits seit der An-
tike Menschen für ein gerechtes, geregeltes und bar-
rierefreies System kämpfen, und in Österreich nun
jeder Mensch mit der Vollendung seines 16. Lebens-
jahres eine Wahlkabine von innen betreten darf, ist
der Kampf um die Verbesserung unseres politischen
Systems noch lange nicht vorbei. Auch wenn uns die
Theorie maßgebliche Unterschiede zum antiken Mo-
dell zeigt, kann in der Praxis immer noch Veränderung
und Verbesserung stattfi nden! Schon allein aus Res-
pekt vor der Geschichte sollte jede/r sein Wahlrecht
ernst nehmen, denn als Selbstverständlich sollte man
auch in Zeiten wie heute nichts ansehen. Der Wunsch
nach der besten Staatsform wird immer bestehen blei-
ben, an Utopien kann man sich stetig festhalten und
der Wille nach Verbesserung wird konstant bleiben.
Aber das Wichtigste daran ist und bleibt, dass man nur
gemeinsam stark ist!
Anmerkung der Autorin: Da in der Antike die Frauen
von jeglichem öffentlichen Leben ausgeschlossen wa-
ren, wurde bei den Personenbezeichnungen bewusst
nur die männliche Form gewählt.
15
BEST OF SCHÜLER-INNENZEITUNGEN
Harte Arbeit will belohnt werden. Deshalb stellen wir euch jede Ausgabe gelungene Ar-tikel einer SchülerInnenzeitung vor! Diesmal informiert Daniel Gürtler von “Impuls” aus Tulln über Gehaltsunterschiede von Män-nern und Frauen.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit – Der Einkommens-
unterschied zwischen Frau und Mann
Seit über dreißig Jahren ist in Österreich gesetzlich ver-
ankert, dass Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche
Geld bekommen wie Männer, doch die Realität sieht
anders aus. Tatsächlich geht die Einkommensschere
zwischen den Geschlechtern immer wei-
ter auseinander.
Laut dem aktuellen Einkommensbericht
des österreichischen Rechnungshofes
verdienten unselbständig erwerbstätige
Frauen im Jahr 2007 durchschnittlich
um 41 Prozent weniger als ihre männ-
lichen Kollegen, dabei sind die hohen
Zahlen an Frauen, die teilzeitlich arbei-
ten, miteinberechnet. Geht man rein
von vollzeitig Beschäftigten aus, dann
sinkt der Prozentsatz trotzdem nur auf
22 Prozent. Frauen verdienen also durchschnittlich bei
gleicher Arbeitszeit und Produktivität gerade mal 78
Prozent des Einkommens von Männern. Damit liegt
Österreich im EU - Durchschnitt an zweitletzter Stel-
le, noch schlechter verdienen Frauen nur in Estland.
Diese Zahlen gelten für fast alle Berufsgruppen, wobei
bei Beamten und Staatsbediensteten der Unterschied
„nur“ bei 2 Prozent liegt. Frauen sind überproportio-
nal in Dienstleistungs- und Hilfstätigkeiten und damit
in schlecht bezahlten Berufen zu fi nden. In diesen Be-
rufsgruppen arbeiten sie überdurchschnittlich häufi g
Teilzeit, was sich zusätzlich negativ auf ihre Einkom-
menssituation auswirkt. 89 Prozent aller ganzjährig
Teilzeitbeschäftigten sind weiblich. 39 Prozent aller
erwerbstätigen Frauen befi nden sich in einem Teilzeit-
arbeitsverhältnis - bei Männern liegt dieser Anteil nur
bei vier Prozent.
Was heißt das?
Daraus kann man den Schluss ziehen, dass im Ös-
terreich von heute der Frau immer noch oftmals die
Rolle der „Hausfrau und Mutter“ zugedacht wird. Die
Entscheidung ihr Potential auf dem Gebiet zu nutzen,
auf dem sie möchte, trifft die durchschnittliche Frau
nicht selbst. Durch die Meinung, die sich
in unserer leider immer noch patriar-
chalischen (von Männern dominierten)
Gesellschaft durchgesetzt hat, werden
Frauen in dieses Rollenbild hineinge-
drängt. Von Kindheit an werden viele
Mädchen darauf trainiert, den Haushalt
zu führen, etwa durch das frühe Lernen
von Fähigkeiten wie Bügeln und Ko-
chen, während Männer eher sportlich
und technisch erzogen werden. Das Bild
einer Familie, das in vielen Köpfen noch
gültig ist, stellt sich als eines dar, in dem die Frau sich
halbtags, wenn nicht ganztags, um die Kinder küm-
mert, und bereits das Essen gemacht hat, wenn der
Mann abends nach Hause kommt. Doch wie kommen
Frauen in einer eigentlich modernen, aufgeklärten Ge-
sellschaft dazu, sich diesem Bild zu unterwerfen? Der
Frau von heute sollten alle Möglichkeiten offenstehen,
die Männer auch haben.
t
Best of SchülerInnenzeitung16
Zutaten:• 40 cl Cachaca
• 30 cl Erdbeer Limes
• 10 cl Limettensirup
• 2 BL weißen Rohrzucker
• 8 Erdbeeren
• 1 Limette
Zubereitung:Die Limetten achteln und in einen großes Glas geben,
zwei Barlöffel Rohrzucker dazu. Mit einem Holzstößel
zerdrücken, danach kommen Limettensirup und Erd-
beer Limes dazu. Das Glas bis zum Rand mit Crushed
Ice füllen. Über das Crushed Ice kommen noch 4 cl
Cachaca. Den Drink gut umrühren, die Erdbeeren
dazugeben und servieren!
GOLACAIPIFRA-
Cocktail 17
St. Pölten University of Applied Sciences
Tage der offenen Tür
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201223. und 24. März Fr, 14 bis 19 UhrSa, 9 bis 15 Uhr
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Kritiken
BUCHKRITIKDas Tagebuch der Anne FrankAnne Frank ist ein jüdisches Mädchen, das zur Zeit
des Nationalsozialismus lebt. Weil die SS nach jüdi-
schen Menschen im Dritten Reich sucht, um diese in
Internierungslager zu bringen und dort grausamst zu
töten, versteckt sich Annes Familie gemeinsam mit
FreundInnen in einem Hinterhaus, um der Verfolgung
zu entgehen. Dort schreibt das Mädchen Tag für Tag
in ihr Tagebuch und berichtet sowohl von den Zeiten
vor dem Nationalsozialismus, als sie noch normal le-
ben durfte, als auch von der sie im Versteck ständig
begleitenden Angst, entdeckt zu werden. Die LeserIn-
nenschaft bekommt Einblicke in die Gedankenwelt ei-
nes Mädchens, das wider alle Gerechtigkeit ihr Leben
unter andauerndem Zwang verbringen musste. Anne
erzählt von Streitereien innerhalb der Familie, von
weltpolitischen Ereignissen, die sie nur zum Teil mit-
bekommt und von ihrer Liebe zu einem Jungen, der
sich im gleichen Versteck aufhält wie sie. Mit dem 1.
August 1944 – das Dritte Reich steht vor der Vernich-
tung – endet Anne Franks Tagebuch. Anne wurde in
das KZ Bergen-Belsen gebracht und starb wenig später
dort. Als einziger überlebender Untergetauchter aus
dem Hinterhaus betrachtete es Otto Frank als seine
Pfl icht, das Tagebuch seiner Tochter weltweit zu ver-
breiten, um das Andenken an sie zu wahren und der
Welt zu verdeutlichen, dass eine solche rechtsextreme
Strömung nie wieder an die Macht kommen darf.
Anne Frank war ohne jeden Zweifel eine herausragen-
de Schriftstellerin und mit „Das Tagebuch der Anne
Frank“ stöbert die/der LeserIn in einem Stück gelebte
Geschichte. Dieses Buch ist ein Symbol für den Völ-
kermord an den Juden durch die Nazi-Verbrecher und
ist eine Pfl ichtlektüre für all jene, die sich wirklich ein
Bild von der Zeit des Nationalsozialismus machen
möchten.
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Copyright Fotos: © Wojciech Gajda - Fotolia.com; © AuPairCare; © David Pruter - Fotolia.com; © Franz Pfluegl - Fotolia.com
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Rätselcorner
… ein 70-jähriger Mensch hat in seinem Leben
schätzungsweise mehr als 200 Erkältungen durch-
gemacht.
… Krokodile fressen Steine, um tiefer tauchen zu
können.
… Homer Simpsons Synchronsprecher Norbert Gastell
ist 82 Jahre alt.
… der Weltrekord im Marshmallow-Nasenweitpusten
liegt bei 4,96 Metern.
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Menschen.
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Strophen.
… Zehennägel wachsen fast vier Mal langsamer als
Fingernägel.
… auch männliche Affen können eine Glatze
bekommen.
… die Geschmacksrichtung grüner Gummibärchen
war bis 2008 „Erdbeere“.
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höher als das Orginal ist.
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zu sehen.
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