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Jahrgang 10, Ausgabe 18
Juli 2015
Aus dem Inhalt:
• Informationen zum KFG - Jahresausflug 2015
• Protokoll der Jahreshauptversammlung 2015
• Museumsfest und Kameradschafts-Tag
Liebe Kameraden,
Freunde und Förderer,
die ersten Monate des
neuen Jahres waren ge-
kennzeichnet durch
intensive Arbeiten an
den alten Schützen-
panzern. Wir hatten uns
das ehrgeizige Ziel
gesetzt den Schützen-
panzer kurz ( Hotchkiss)
und den Schützenpanzer lang ( HS 30 ) bis zum
Museumsfest am 13. Juni im alten Glanz präsentieren zu
können. Unter Nutzung des Sanitätspanzers ( Hotchkiss)
als Ersatzteillager, leisteten Markus Budde , Philipp Leeb
und Lucas Amberg unter Führung von Karl Naumann und
der zeitweisen Mithilfe von Ingo Werner und weiteren
Kameraden unter harten Bedingungen hervorragende
Arbeit und schafften es die SPz rechtzeitig und in neuem
Glanz zum Museumsfest fertigzustellen. Den“ Restau-
rierern“ gilt ein besonderer Dank. Unterstützt wurden wir
in dieser Zeit durch Klaus Hückl und Michael Ress, die
Werkhalle bzw. Garagen für die trockene Unterstellung
der SPZ zu Verfügung stellten und durch Bernhard
Rottmann und Günter Schumm von der Fa. Streck-
Eisenmann, die die SPz bei Bedarf bewegten und Spezial-
werkzeug bereitstellten.
Daneben war einiges los: Im Januar konnten wir Oberst
a.D. Danzer für einen öffentlichen Vortrag über seine
Erfahrungen als Attaché´ in Moskau gewinnen. Die
Resonanz in der Öffentlichkeit war enorm. Das ehemalige
Wartburgzimmer mit 60 Sitzplätzen reichte nicht aus. Es
mussten zusätzlich Sitzgelegenheiten bereitgestellt
werden. Leider war O. Danzer nicht immer akustisch zu
verstehen, was dazu führte, dass einige Gäste den
Vortrag vorzeitig verließen.
Ein weiterer Vortrag von Oberst a.D. Kewitsch zum
Thema Ukrainekrise boten wir im März nach unserer
Jahreshauptversammlung an. Wieder war der Zuspruch
sehr gut und O. Kewitsch konnte ein umfassendes Bild
der derzeitigen Situation in der Ukraine vermitteln.(S´. 7)
Ende Januar führten wir unser Seminar mit den
Museumsführern im Doku – Z- durch. Gemeinsam
wurden Inhalte und die Führung unterschiedlicher
Interessengruppen festgelegt.
Im Frühjahr wurden die Lehrer der Mellrichstädter und
Bad Königshöfer Schulen ( jeweils Mittelschule,
Realschule und Gymnasium) zu einem Kennenlern-
programm in das Doku–Z- eingeladen. Alle Schulen
zeigten sich interessiert und wollen den Besuch der 10.
Jahrgangsstufen im Rahmen des Geschichtsunterichts
einplanen. Den Anfang macht die Realschule
Mellrichstadt, die am 28. Juli mit drei Klassen uns
besucht. In der zweiten Jahreshälfte wollen wir die
Schulen aus Bad Neustadt ebenfalls einladen.
Überraschend wurde uns im Mai der Schützenpanzer
Marder, der in Wildflecken als Ausstellungsobjekt zur
Sammlung der Kommandantur gehört, zum Kauf
angeboten. Eile war geboten, denn uns wurde signalisiert,
dass es starke Konkurrenz gäbe, nachdem Wildflecken
den SPz zum Verkauf freigegeben hatte. Mit Hilfe von
Empfehlungsschreiben von MdB und Staatsekretärin
Dorothee Bär und unseres Landrats konnte das
Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und
Nutzung der Bundeswehr ( BAAINBw) in Koblenz
überzeugt werden und der Kaufvertrag lag Anfang Juli
vor. Der Preis ist nicht gerade niedrig ( 15,000,- Euro )
und wir müssen unsere Reserven angreifen. Dank der
Bereitschaft eines Mitglieds, uns einen Teilbetrag mit
einem kostenlosen Darlehen zur Verfügung zu stellen,
können wir den Marder erwerben . Nach meinen
Informationen werden zur Zeit alle noch vorhandenen
Marder von Rheinmetall gekauft. Unserem Vorstand
erschien es daher wichtig eine schnelle Entscheidung zu
treffen und die Chance zu nutzen einen Marder in
Bestzustand ( allerdings ohne Motor ) für unser Museum
zu gewinnen.
Das Museumsfest und Ehemaligentreffen am 13.06.2015
war vom Wetter begünstigt und wurde ein voller Erfolg.
Unerwartet viele Menschen und Ehemalige genossen den
herrlichen Sommertag bei Erbseneintopf, Feines vom Grill
Kaffee und Kuchen und frischen Getränken. Besonderer
Dank gilt unseren Damen, die wieder für eine sehr
ansprechende und leckere Kuchenbar sorgten. Dank gilt
auch der Stadtkappelle, die uns mit flotten Märschen und
Weisen unterhalten hat. Leider konnte das Angebot des
Kommandeurs des Panzergrenadierbataillons 391, Bad
Salzungen uns für unser Fest einen Schützenpanzer
Marder ( natürlich fahrbereit ) zu Verfügung zu stellen
nicht umgesetzt werden.
Seite 2
KFG e.V. Vorsitzender
Gerhard Höhn
Der vom Verein erworbene SPz MARDER
Fortsetzung auf Seite 3
Das Logistikzentrum des Heeres in Wilhelmshafen
genehmigte den Transport und die Übernahme der
Kosten durch uns nicht und so mussten unsere Besucher
mit den restaurierten alten SPz vorlieb nehmen, die dank
der guten Vorbereitung ein Blickfang waren und intensiv
begutachtet wurden.
Am 15.08.2015 wollen wir ein Helferfest feiern und alle
Helfer zu einem „Dankeschönempfang“ einladen. Bei
diesem Fest wollen wir auch die Restauratoren der SPz
für ihren unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz
danken und sie besonders ehren.
Auch in diesem Jahr müssen wir mit der Sanierung
unserer Fenster fortfahren und bitten unsere Mitglieder
um Spenden. Insgesamt sind noch 30 Fenster zu erneuern
– also ein Thema, das uns noch Jahre beschäftigen wird.
Hier erwarten wir auch die weitere Unterstützung durch
die Stadt Mellrichstadt, die uns das Gebäude 1 kostenlos
zur Verfügung stellt und bisher auch die Nebenkosten zu
100% übernimmt. Unser Mitnutzungsvertrag muss aber
gemäß den Verwaltungsvorschriften geändert werden.
Zur Vorbereitung des neuen Vertrags und der
Unterrichtung des Stadtrats war ich am 11.06.2015 zur
Stadtratsitzung eingeladen worden und habe unsere
bisherigen Maßnahmen , die weiteren Vorhaben und
Finanzierungsplanung vorgetragen. Die jährlichen
Nebenkosten betragen ca 6.000,- Euro . An
Eintrittsgeldern führen wir ca 1.200,-Euro an die Stadt ab
.Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, wir hoffen aber
auf eine gute Lösung für uns.
Der Vorstand bemüht sich inzwischen bei verschiedenen
Stellen um Fördermittel um den weiteren
museumspädagogischen Ausbau des
Dokumentationszentrums gemäß der Projektskizze von
FranKonzept zu finanzieren.
Leider mussten wir in diesem Jahr wieder von guten
Kameraden und ehemaligen Bataillonsangehörigen für
immer Abschied nehmen. Im Januar verstarb nach
schwerer Krankheit unser Gründungsmitglied und guter
Kamerad Stabsfeldwebel a.D. Manfred Sell. Wir haben
mit militärischen Ehren und einem Nachruf seine
Beisetzung begleitet.
Ende Juni starb –für uns überraschend- Stabsfeldwebel
a.D. Bernd Hanzlik. Er war Zugführer in der 4. Kompanie
und schloss sich nach seiner zur Ruhesetzung der
Vereinigung der Pensionäre des Bataillons an. Seine
Beerdigung findet in aller Stille im Familienkreis statt.
Zu guter Letzt ein paar Hinweise auf weitere Vorhaben:
Unser Jahresausflug ist nun endgültig auf den 13. Oktober
festgelegt worden und führt uns nach Suhl im Thüringer
Wald. ( siehe Seite 17).
Am 29.11.2015 wird unser Kameradschafts- und
Freundeskreis 10 Jahre alt. Wir wollen den 10
Gründungstag mit einem festlichen Empfang am Sonntag
den 29.11.2015 in unseren Traditionsräumen begehen
und laden dazu unsere Mitglieder jetzt schon herzlich ein.
Ihr
Gerhard Höhn, Vorsitzender KFG e.V.
Seite 3
Fortsetzung von Seite 2
Unsere neuen Exponate werden anlässlich des
Museumsfestes den Gästen präsentiert.
Lehrer der Mellrichstädter und Bad Königshöfer Schulen
informieren sich im DoKuZ.
Das Museumsfest war gut besucht.
Seite 4
Die zahlreichen Gäste, die in den letzten Monaten und
Jahren das Dokumentationszentrum „Eine Garnison im
Kalten Krieg“ bei Mellrichstadt besucht haben, wissen es
schon lange. Und im Landkreis Rhön-Grabfeld hat es sich
inzwischen auch herumgesprochen, dass der Kamerad-
schafts- und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt
keine vernachlässigbare Größe ist, sondern mit diesem
Dokumentationszentrum einen spektakulären Schwer-
punkt zur lokalen und internationalen Militärgeschichte
gesetzt hat. Das wurde durch die Anwesenheit von Peter
Suckfüll, dem Stellvertreter von Landrat Thomas
Habermann, bei der Jahreshauptversammlung des KFG in
Mellrichstadts „Raum 7“ am vergangenen Samstag auch
augenscheinlich.
In seinem Grußwort erinnerte Suckfüll an die Zeit, als
die Garnison und die Stadt untrennbar miteinander ver-
bunden waren. 44 Jahre habe die Kaserne mit ihren
Soldaten auch die Stadt geprägt und war dabei gleicher-
maßen auch wichtig für den Landkreis. Der damalige
Landrat Dr. Fritz Steigerwald hatte die Garnison sogar
einmal als die 37. Gemeinde des (Alt-)Landkreises
bezeichnet.
Viele Besucher haben vielleicht erst jetzt nach einem
Besuch des Museums begriffen, vermutete Suckfüll, in
welcher Gefährdungslage wir jahrzehntelang gelebt
hatten. Dies so anschaulich zusammengetragen zu haben
verdiene großen Respekt, und ganz besonders sei dafür
auch Gerd Höhn, dem Initiator und Leiter des Museums
zu danken. Im Rahmen seiner Möglichkeiten sei der
Landkreis auch bereit, das Doku-Zentrum mit
Förderungen zu beraten und zu unterstützen. In naher
Zukunft soll das Museum auch eine Erweiterung
erfahren, worüber sich auch der Landkreis freue.
Damit spielte der stellvertretende Landrat vor allem auf
die Neugestaltung der Außenanlage um das Doku-
mentationszentrum an. Dort sollen zwei sog. „Sockel-
panzer“ aufgestellt werden (ausgediente Ketten-
fahrzeuge, wie sie einst in der Garnison im Dienst waren).
Aber auch Maßnahmen wie die Aufbereitung des
Geländes um den Teich neben dem Museumsgebäude als
Freizeitstätte und die Errichtung von Fahnenmasten
gehören dazu, ebenso wie die Neu-Etikettierung der
Exponate und teilweise Umgestaltung der Ausstellungs-
räume.
Die Hauptversammlung verlief nach Suckfülls Grußwort
zügig und problemlos. Gerd Höhn erinnerte in seinem
Rechenschaftsbericht an das Museumsfest im Mai 2014,
den Jahresausflug zum Kyffhäuser und zur dortigen
Kaserne in Bad Frankenhausen. Vertreter des KFG hatten
sich auch letztes Jahr an Allerheiligen an der Sammlung
für die Kriegsgräberfürsorge ebenso wie an der
Gedenkfeier am Volkstrauertag beteiligt. 279 Mitglieder
hat der Verein zurzeit, was einen leichten Zuwachs
bedeutete. Über 1.200 Euro hatte der Verein an
Eintrittsgeld eingenommen, das ohne Abzüge an die Stadt
Mellrichstadt weitergeleitet wurde, weil diese das
Museumsgebäude für den KFG und sein Doku-Zentrum
erworben hatte. Über neun ehrenamtliche, aber
ausgebildete Museumsführer verfügt der Verein jetzt,
führte Höhn weiter aus, außerdem gibt es acht
„Gehilfen“, die den Führern bei ihrer Tätigkeit assistieren.
Für das laufende Jahr sind Veranstaltungen wie das
Museumsfest am 13. Juni, der Jahresausflug im Juli nach
Suhl, zur ehemaligen Waffenschmiede Deutschlands und
der Kameradschaftsabend im November zur Feier des
zehnjährigen Bestehens des KFG vorgesehen. Außerdem
wird der Verein sich wieder an der Gedenkfeier am
Volkstrauertag und bei der Sammlung für die
Kriegsgräberfürsorge beteiligen.
Höhn zollte auch allen Unterstützern des Doku-
Zentrums Dank, besonders der Stadt und den
Bundeswehr-Dienststellen in Wildflecken und in Hammel-
burg. Sein Dank gehörte auch den Firmen Reich,
Weihrauch, Streck, Bittorf und dem Omnibusservice
Mellrichstadt aus Mellrichstadt für ihre Unterstützung.
Nach den Berichten der Schatzmeisterin Brigitte Rommel
und des Kassenprüfers Lukas Amberg erhielt der
Vorstand die einstimmige Entlastung.
Beim letzten Tagesordnungspunkt berichtete Höhn,
dass ein Mellrichstädter Filmstudio einen Film über die
Geschichte des Bataillons 352 in der ehemaligen
Mellrichstädter Hainberg-Kaserne anfertigt. Fred Rauten-
berg informierte die Anwesenden Vereinsmitglieder über
das Projekt „Hörpfade“, mit dem die bayerischen Volks-
hochschulen unsere Heimat auf eine neue Weise für
Einheimische und Besucher erschließen wollen.
Besonders auch im Streutal im Landkreis Rhön-Grabfeld
habe die hiesige „vhs“ eine entsprechende Initiative
ergriffen, an der sich auch der KFG unbedingt beteiligen
sollte.
An die Hauptversammlung schloss sich der Vortrag von
Oberst a. D. Jürgen Kewitsch an, der über „Konflikte in
und um die Ukraine“ referierte.
Erinnerung an die Gefährdungslage im Kalten Krieg
Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll bei der KFG-Jahreshauptversammlung
von Fred Rautenberg
Seite 5
TOP 1 – Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden G. Höhn:
• Begrüßt wurden: Landrat Herr Suckfüll, Oberst a. D.
Kewitsch, besonders Herr Volker Moos sowie Herr
und Frau Küspert aus der Nähe von Hof.
• Mit der Dezemberausgabe des Kurier wurde zur JHV
geladen, dadurch ist die ordnungsgemäße Ladung.
festgestellt.
• Entschuldigt wurde Herr Bürgermeister Eberhard
Streit.
• Grußworte durch den stellvertretenden Landrat
Herrn Suckfüll.
TOP 2 - Ehrungen:
Totenehrung:
Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Irmingard
Maier und Manfred Sell,
sowie dem ehem. Kompaniefeldwebel der 1. Kompanie,
Simon Köstner
TOP 3 - Genehmigung des Protokolls der JHV 2014:
Genehmigung wurde einstimmig beschlossen.
TOP 4 - Bericht des 1. Vorsitzenden:
Aktivitäten 2014:
• 2. Museumsfest am 10. Mai 2014: Höhepunkt war
IED-Darstellung von StFw Kai Sell und OG d. R.
Lucas Amberg sowie die Ausstellung 1. Weltkrieg,
die durch HG d. R. Werner Kraus organisiert wurde.
• Jahresausflug zur Kyffhäuser-Kaserne nach Bad
Frankenhausen; Besuch des Kyffhäuser Denkmals
und des Rundbildes: „Bauernkriegspanorama“.
• Übernahme der 3 Sockelschützenpanzer (Hotchkiss
und HS-30) von Wildflecken im Oktober 2014 mit
Transport durch Mellrichstädter Unternehmen. Die
Kosten der 3 Panzer übernahm Karl-Hermann Reich
aus Mellrichstadt
• Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge zu
Allerheiligen am Friedhof in Mellrichstadt
• Teilnahme an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag
mit Dank auch an die SK / RK Ostheim für die
Unterstützung
• Kameradschaftsabend im November 2014
Weitere Informationen:
• Mitgliederstand/Entwicklung in 2014-2015: Aktuell
haben wir 279 Mitglieder, davon 20 Frauen, 256
Männer und 3 Gemeinden
• Die Besucherzahl Doku-Z in 2014: 467 Erwachsene
und 109 Schüler. Einnahmen durch Führungen:
1219,50 Euro.
• Im Januar 2015 wurde eine Weiterbildung der 9
Museumsführer durchgeführt
Vorhaben 2015:
• Vortrag „Das österreichische Bundesheer“ am
08.04.2015 durch OTL Baier beim Stammtisch
• Museumsfest und Ehemaligentreffen am 13. Juni
• Jahresausflug im Juli nach Suhl incl. Besuch
Waffenfabrik
• Kriegsgräbersammlung zu Allerheiligen
• Teilnahme Gedenkfeier Volkstrauertag, 15.
November
• Kameradschaftsabend am 27. November: 10 Jahre
KFG
Danksagungen an:
• Stadt Mellrichstadt, insbesondere Herrn
Bürgermeister Eberhard Streit und dem Stadtrat,
die die Nebenkosten für das Gebäude 1 (ehem.
Stabsgebäude) trägt.
• Dienststellen in Wildflecken die uns insbesondere
beim Erwerb der SPz unterstützt haben.
• BW-Dienstleistungszentrum Hammelburg unter-
stützt uns u. a. durch Bereitstellung von BW-
Möbeln
• und dessen Zweigstelle in Wildflecken
• Firma Reich, Weihrauch, und Streck-Bräu, Bittorf,
OSM und viele weitere, die uns ständig
unterstützen.
• Besonderen Dank gilt allen Mitgliedern und Helfern,
die im abgelaufenen Jahr bei Arbeitseinsätzen und
Veranstaltungen beteiligt waren.
TOP 5 - Bericht der Schatzmeisterin:
Ist separat als Anlage beigefügt.
TOP 6 - Bericht der Kassenprüfer (Philipp Leeb und Lucas
Amberg):
Es wurden keine Beanstandungen festgestellt, siehe
separaten Bericht der Kassenprüfer. Entlastung wurde
einstimmig beschlossen
TOP 7 - Aussprache über die Berichte:
Keine Punkte
Protokoll der 9. Jahreshauptversammlung 2015
Tag, Datum: Samstag, 21.03.2015
Beginn der Versammlung: 18:00 Uhr
Anwesenheit siehe separater Anwesenheitsliste ( 27+Eberlein und G. Höhn= 29)
Ablauf der Versammlung:
Fortsetzung auf Seite 6
Seite 6
TOP 8 - Entlastung der Vorstandschaft:
Wurde bei TOP 6 durchgeführt
TOP 9 - Aussprache, Anträge und Anregungen:
• Volker Moos regt an, dass im Kurier die Youtube
Links zum DokuZ und Grenzübergang Eussenhausen
mit angegeben werden
• Wer Filmaufnahmen jeder Art hat die zum Bataillon
oder zur Garnison MET passen, bitte Herrn Höhn
kontaktieren.
• Wolfgang Dietz übermittelt Grüße aus Bad
Frankenhausen von Herrn OTL Sendner, der sein
Bataillon an den neuen Kommandeur Herrn OTL
Wernecke übergeben hat.
• Fred Rautenberg regt an, sich an einem VHS
Projekt: „erstellen eines Netzwerkes – Hörpfade“.
zu beteiligen. Gerd Höhn und Markus Budde
werden sich über das Projekt und der Teilnahme
informieren.
• StFw Kai Sell hat kurz die Ausbildung der
Peschmerga in Hammelburg angesprochen.
• Stefan Blatt teilt mit, dass in Bad Salzungen
ebenfalls ein Kommandeurwechsel stattfinden
wird.
• Brigitte Rommel teilt mit, dass Herr Kestler kurz vor
der JHV 50 Euro gespendet hat.
19:10 Uhr Ende der Versammlung
30 Min. Pause
Anschließend um 19.30 Uhr Vortrag Oberst a. D.
Kewitsch
Thema: „ Konflikte in und um die Ukraine. Mögliche
Folgen für Europa“
Markus Budde
Protokollführer
Gerhard Höhn
Versammlungsleiter
Anzeige Fa. LISI
Fortsetzung von Seite 5
Seite 7
Im Juli des vergangenen Jahres wurde über der Ost-
ukraine, mitten im Kampfgebiet, eine malaysische
Passagiermaschine abgeschossen. 295 Menschen verloren
dabei ihr Leben. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, wer
die Schuld an diesem Kriegsverbrechen hat. Doch eines ist
klar: Die Behauptung der russischen Regierung, ein
ukrainisches Kampfflugzeug habe dies getan, ist definitiv
falsch. Daran ließ der Oberst a. D. Jürgen Kewitsch bei
seinem Vortrag am 21.März 2015 in „Raum 7“ keinen
Zweifel. Alle Indizien, führte er aus, weisen darauf hin,
dass russische, in der Ostukraine kämpfende Separatisten
mit einer Boden-Luftrakete die Schuld an der Katastrophe
tragen, auch wenn der Abschuss vielleicht durch einen
versehentlichen Bedienungsfehler an der Abschussrampe
ausgelöst wurde.
Damit wies Kewitsch den Russen eine erhebliche
Teilschuld zu, denn von wem als der russischen Armee
sollten die Separatisten diese Raketen gehabt haben, die
Ziele in 11.000 Metern Höhe vernichten können! Kewitsch
wies Putin und seiner Regierung aber noch ganz anderes
Fehlverhalten zu. Denn in seinem Vortrag zum Thema
„Konflikte in und rund um die Ukraine“ war es
unvermeidlich, dass er auf die russische Unterstützung für
die Abspalter und somit auch den Völkerrechtsbruch der
Russen zu sprechen kam.
Der Leiter des Vortragsabends, Gerd Höhn vom
Kameradschafts- und Freundeskreis der Garnison
Mellrichstadt, stellte Kewitsch als einen Experten in
Fragen der Beziehungen zu Russland und der Ukraine vor.
Denn der Oberst a. D. war in Moskau und in Kiew als
Attaché tätig gewesen und war noch im vergangenen Jahr
als Wahlbeobachter in der Ukraine. Seine Kompetenz
bewies der hohe Offizier durch seinen sehr sorgfältig
ausgearbeiteten, gut verständlichen Vortrag und die Fülle
von Detailwissen, das er auch nach dem Vortrag bei der
Aussprache zu seinem Thema noch verbreiterte.
Er gab sich bescheiden, wollte nur „ein einigermaßen
zutreffendes Bild“ von der Problematik vermitteln. Die
Schwierigkeit sei, dass jeden Tag Neues hinzukomme, so
dass eine abschließende Beurteilung nicht möglich ist.
Sein Vortrag umfasste einen kurzen historischen
Rückblick, das Nachzeichnen der geostrategischen Lage
der Ukraine, die jüngste politische Entwicklung seit dem
November 2013 und als Schwerpunkt die Konfliktlage in
und um die Ukraine, die Vorgänge auf der Krim
eingeschlossen. Interessant waren aber auch Kewitschs
Überlegungen zu einer möglichen friedlichen Lösung,
welche Ziele Russland eigentlich verfolgt und welche
Folgen das für Europa haben kann.
Die Ukraine ist fast doppelt so groß wie die
Bundesrepublik. 47 Millionen Menschen leben dort, 39
Millionen sind ethnische Ukrainer, 8 Millionen ethnische
Russen. Letztere konzentrieren sich im Osten und Süden
des Landes.
Das Territorium der Ukraine sei in der Geschichte „ein
Durchgangsland und ein Tummelplatz“ vieler Völker-
stämme gewesen. 1991 habe sich die Ukraine von
Moskau gelöst und sich in Richtung Europa und den
Westen orientiert. 91,4 % der Ukrainer hatten sich in
einem Referendum dafür ausgesprochen. Das heißt, dass
auch viele russisch-ethnische Ukrainer dafür waren. Von
einem Sprachenstreit zwischen der russischen und der
ukrainischen Sprache redeten aber nur die westlichen
Medien, stellte Kewitsch fest. Einen diesbezüglichen
Konflikt zwischen den Ethnien habe er nie erlebt, obwohl
die Regierung jetzt versucht, die von den Zaren im 19.
Jahrhundert verbotene ukrainische Sprache als
Staatssprachewieder zum Leben zu erwecken.
Die Westorientierung erfuhr einen Bruch, als im
November 2013 das Assoziierungsabkommen mit der EU
auf Druck von Moskau nicht unterzeichnet wurde. Der
damalige Präsident Janukovich strebte stattdessen die
Mitgliedschaft in der „Eurasischen Zollunion“ mit der
Russischen Föderation und anderen Staaten an. Westlich
orientierte Aufständische trieben Janukovich in die Flucht,
im Februar etablierte sich die Übergangsregierung unter
Jazenjuk, und in dieser Zeit begannen auch der Krim-
Konflikt und die Gewalttaten der Aufständischen in den
Bezirken Donezk und Luhansk im Osten des Landes.
Russland betrieb in der Folge einen intensiven
Propagandakrieg gegen die Ukraine. Trotzdem erzielte der
westorientierte Poroschenko einen überwältigenden Sieg
mit absoluter Mehrheit im Parlament. Diese Wahlen
waren von der OSCE als fair und korrekt beurteilt worden.
Kewitsch konnte das vor Ort mitverfolgen, denn er war
einer der OSZE-Wahlbeobachter gewesen.
Schwere Waffen vom „Flohmarkt der Welt“?
Oder doch aus Russland?
von Fred Rautenberg
Trümmer der abgeschossenen malaysischen
Passagiermaschine
Fortsetzung auf Seite 8
Seite 8
Im August 2014 standen die Separatisten vor der
militärischen Niederlage. Von den Russen erhielten sie
daraufhin schweres Kriegsgerät, es kam auch zu massiven
personellen Verstärkungen. Anfang September wurden
Waffenstillstandsbedingungen in Minsk ausgehandelt
(Minsk I). Doch die Vereinbarungen funktionierten
großenteils nicht, was sich auch als Enttäuschung in der
Bevölkerung und in den vorgezogenen Parlamentswahlen
niederschlug: Poroshenko erhielt diesmal nur noch gut 22
% der Wählerstimmen.
Bei der Darstellung der Entwicklungen auf der Krim ließ
Kewitsch keinen Zweifel an der manipulierenden Politik
Putins. Seit Februar 2014 waren russische Soldaten
eingesickert, ein unnachprüfbares Referendum hatte eine
angebliche Mehrheit von fast 97 % für den Anschluss der
Krim an die Russische Föderation ergeben. Putin räumte
endlich auch ein, dass russische Soldaten bei der Annexion
der Krim dabei gewesen waren.
Auch wenn die Verhältnisse in der Ukraine (außer in den
Kampfgebieten) heute normalisiert erscheinen, haben
doch viele Bürger Angst vor Putin und sind über die
Laxheit des Westens enttäuscht. In den Kampfgebieten
sind nach wie vor auch russische Truppen dabei, auch
wenn Moskau dies beharrlich leugnet. Kewitsch konnte
sogar sagen, von welchen militärischen Verbänden diese
kommen. Vom Westen erhofft sich die ukrainische
Regierung Militärhilfe, bekommt diese auch, wenn auch in
sehr geringem Umfang. Die Separatisten verfügen
dagegen über schwere Waffen – „auf welchem Flohmarkt
der Welt kann man diese Waffen in so großer Zahl
kaufen“, fragte Kewitsch ironisch. Für ihn und andere
Experten ist klar, dass dies alles russische Waffen sind, die
auch von russischen Soldaten bedient werden.
Im Februar dieses Jahres wurde ein neuer
Waffenstillstand in Minsk (Minsk II) ausgehandelt, der
aber auch nicht hält, was man sich von ihm verspricht. Er
ist auch nicht in Putins Interesse. Der russische Präsident
will offensichtlich die bestehende Friedensordnung in
Europa verändern, will Europa spalten und die
Glaubwürdigkeit der Europäischen Union untergraben. Er
will, war Kewitsch überzeugt, eine Ordnung in Europa, in
der Russland die Führungsmacht darstellt. Die Ukraine ist
ihm dabei der Ort, wo er den Hebel ansetzt. Die
baltischen Staaten könnten folgen, und auch der russische
Einfluss könnte in Westeuropa zunehmen, denn – und das
war für Kewitsch offenbar kaum nachvollziehbar – es gibt
hier viele „Russlandversteher“, die vielmehr zu einer
Appeasementpolitik neigen als sich entschlossen gegen
diese aggressive und expansionistische Politik zu wehren.
Fortsetzung von Seite 7
Oberst a. D. Jürgen Kewitsch und KFG Vorsitzender
Gerhard Höhn
Einsatz deutscher
Soldaten im Jahr
2015
Seite 9
Anzeige Fa. Reich
Die Stadt, in der Major
Robert Deutschlands Kampf
gegen das Böse führt, stand
vor neun Monaten kurz vor
dem Untergang. Horden ver-
mummter Gestalten waren
mit Panzern, Geschützen
und Raketenwerfern ange-
treten, die schwarze Fahne
aufgepflanzt, bereit, die
Blutspur, die sie schon Hun-
derte Kilometer hinter sich her gezogen hatten, auch in
den Straßen von Erbil zu hinterlassen. In höchster Not,
die kurdische Millionenstadt war schon fast geräumt,
bombardierten amerikanische Kampfflugzeuge die
Angriffsreihen des "Islamischen Staats" (IS). Sie töteten
Hunderte Kämpfer und retteten Abertausenden
Menschen das Leben. Die Wende in diesem Krieg brachte
aber erst eine Waffe aus Deutschland. Die "Milan"
durchbohrt Zentimeterdicke Stahlplatten, mit denen die
Terroristen Fahrzeuge voller Sprengstoff panzern, um sie
als Selbstmordvehikel gegen die Verteidigungsstellungen
der kurdischen Kämpfer zu schicken. Keine andere Waffe
im Arsenal der Peschmerga ist dazu in der Lage. Die
Menschen in Kurdistan sind darüber so begeistert, dass
sie Neugeborene inzwischen "Milan" nennen. xxxxxxxxxxx
Major Robert ist Gebirgsjäger. Vor ihm stehen 40
Männer, deren Anblick an alles, aber nicht an einen
militärisch organisierten Zug erinnert. Sie tragen
zusammengewürfelte Uniformen und Waffen in den
Händen, die teilweise älter sind als sie. Das will schon
etwas heißen, denn diese Männer, die unter breiten
Strohhüten hervorgrinsen oder Militärmützen falsch
herum aufgesetzt tragen, sind erfahrene Krieger, einige
von ihnen mehr als 50 Jahre alt. Fast ihr ganzes Leben
lang haben sie gekämpft, erst gegen Saddam Hussein,
dann gegeneinander und heute gegen den "Islamischen
Staat". Sie nennen sich Peschmerga, übersetzt: die dem
Tod ins Auge blicken. Major Robert war auch im Krieg, er
hat in Afghanistan Dörfer von den Taliban befreit. Doch
das, was die Männer vor ihm erlebt haben, kennt er sonst
nur aus Filmen. ………………………………………………………
Einer dieser Filme läuft so: Eine Gruppe der Peschmerga
liegt hinter einem Erdwall und feuert mit ihren Gewehren
pausenlos auf ein Vehikel, das sich unaufhaltsam der
Stellung nähert. Mit seiner Verkleidung aus rostigen
Stahlplatten könnte das Fahrzeug auch aus einem
Endzeitfilm wie "Mad Max" stammen. Die Kugeln der
kurdischen Kämpfer prallen ab wie ein Turner von einem
Trampolin. Dann fliegen Panzerfaustgeschosse, treffen,
detonieren, eine Rauchwolke steigt auf - aus der das
Vehikel hervorstößt, als sei nichts geschehen. Als es den
Wall erreicht hat, bricht das Inferno los. Die Explosion
hunderter Kilogramm Sprengstoff zerfetzt das Fahrzeug,
ein Feuerpilz steigt empor, der gewaltige Druck der
Detonation schlägt eine Bresche in den Erdwall.
Peschmerga, die den Anschlag überlebt haben, sterben,
als die dem Selbstmordauto folgenden Terroristen in die
Stellung eindringen und massakrieren, wer ihnen in die
Hände fällt. Die Kurden nennen diesen Krieg den "Mad-
Max-Krieg".
Seite 10
Terrorbanden gegen Peschmerga - in Kurdistan tobt ein Kampf wie aus
einem Endzeitfilm. Deutsche Soldaten sind als Ausbilder mit dabei.
DER MAD-MAX-KRIEG
Aus der Zeitschrift LOYAL
von Marco Seliger
Erneut haben sich irakische Soldaten in Mainfranken
auf den Kampf gegen die Terrormiliz IS vorbereitet.
An der Infanterieschule in Hammelburg ist die
elftägige Ausbildung von 30 Peschmerga-Kämpfern
zu Ende. In der Hauptsache ging es um die
Bedienung deutscher Waffen, mit denen die
irakische Armee unterstützt wird. Weiter wurden die
Verletztenversorgung und die Entschärfung von
Sprengfallen geübt. Man könne jetzt ruhig in den
Kampf gegen den IS ziehen, so ein irakischer
Hauptmann.
Information zum Thema
Deutsche Soldaten patrouillieren in Kundus. Die
Bundeswehr war insgesammt 10 Jahre in der
Unruheprovinz im Einsatz. Foto: dapt
Die ISAF hat sich zum Ziel gesetzt, der afghanischen
Regierung in Kabul dabei zu helfen, die vollständige
Autorität über ganz Afghanistan zu erlangen. Philipp
Münch, von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP),
prüft in seiner Studie „Local Afghan Power Structures and
the International Military Intervention. A review of
developments in Badakhshan and Kunduz provinces”, ob
ihr dies gelungen ist.
Um die Frage zu beantworten werden die Macht-
strukturen in den Provinzen Kunduz und Badakhshan
(beide im Verantwortungsbereich der Bundeswehr) von
ihm analysiert. Er wirft die Frage auf, ob es der ISAF
gelungen ist, diese in ihrem Sinne zu verändern. Das
Urteil: Obgleich die Verhältnisse ins schwanken gerieten,
blieben sie „insgesamt weitgehend unverändert“. Münch
listet eine Reihe von Ursachen und Fehlern auf, unter
anderem:
Die Wahl, z. B. nach Kunduz zu gehen, war nicht
eingebettet in ein strategisches Gesamtkonzept, einen
„Comprehensive Approach“, und damit auch nicht auf die
sozioökonomische Situation Afghanistan zugeschnitten.
Gemäß des NATO-Konzepts of key leader engagement
(KLE) sollten die Befehlshaber im Feld die mächtigsten
lokalen Anführer identifizieren, Informationen über sie
sammeln und herausfinden, wie man diese, im Sinne des
zu erreichenden strategischen Ziels, beeinflussen könnte.
Eine wirkliche Afghanistanstrategie der Bundesregierung
gab es aber nicht. Die PRTs vor Ort wussten, abgesehen
von schwer greifbaren Zielen („Stabilität“, „Sicherheit“),
nicht, was sie konkret erreichen sollten.
Es fehlte also eine umfassende Strategie und darüber
hinaus detaillierte (Hintergrund-) Informationen über die
lokalen Akteure. Umstände, die einer erfolgreichen KLE
fundamental im Weg standen.
Allenfalls operative Ziele und taktische Richtlinien waren
klar: Die deutschen Kommandeure sollten die lokale
Vertretung der afghanischen Regierung stärken,
abgesehen davon aber strikte Neutralität wahren und mit
so vielen Akteuren wie nur möglich Kontakt halten.
Kollateralschäden sollten um jeden Preis vermieden
werden. Dies führte dazu, dass die Deutschen auch mit
höchst illegalen, aber eben mächtigen Machthabern
kooperierten, um Unruhe im Einsatzgebiet zu vermeiden.
Patrouillen wurden nur sehr begrenzt durchgeführt. Es
gab nur eine geringe Anzahl an Kampftruppen, die
Einsatzregeln waren strikt und force protection stand
konzeptionell im Vordergrund. Unter den Kommandeuren
im Einsatz und im BMVg herrschte eine Kultur der
Risikovermeidung (insbesondere mit Blick auf die
Karriere), die Einsatzzeit (vier bis sechs Monaten) war und
ist zudem sehr kurz. Mittel- und langfristiges Handeln
fand somit nicht statt.
Die Einheimischen begrüßten verständlicherweise, dass
die Bundeswehr Kollateralschäden zu vermeiden suchte.
Für die unterprivilegierten Teile der Gesellschaft wurde
sie, aufgrund ihrer Kooperation mit illegalen Machthabern
aus Gründen der Risikovermeidung, indes zu Komplizen
der herrschenden Klasse.
Gleichzeitig vermieden die Warlords Gewaltanwendung
untereinander und illegale Abgabenerhebung, wenn die
ISAF gerade hinschaute. So verfestigte sich der Eindruck
von Stabilität.
2006 wuchs die Aufstandsbewegung auch in Kunduz und
begrenzte den Einsatzradius von ISAF zusätzlich. Ab 2007
agierten deutsche Offiziere – vornehmlich auf eigene
Faust – langsam offensiver. Im April 2009 kamen auch das
BMVg und das Kanzleramt zu dem Schluss, dass ein
härteres Vorgehen nötig sei um weitere Verluste zu
verhindern. Bis in den Herbst wurden mehrere
Operationen zur Aufstandsbekämpfung (Counter-
insurgency) gegen die Taliban unternommen.
Für den Deutschen BundeswehrVerband ist klar, dass in
Afghanistan Fehler gemacht wurden. Doch darf nicht
vergessen werden, dass die Soldaten im Einsatz ebenfalls
zu den Leidtragenden gehören, und nicht zu den Ver-
antwortlichen.
Die Bundeswehreinsätze auf dem Balkan prägten das
Denken der politischen Eliten, wonach die Bundeswehr
als neutraler Akteur ohne richtigen Kampfauftrag Konflikt-
parteien zu trennen hatte.
Seite 11
Ist die Bundeswehr in Afghanistan
gescheitert?
Eine wissenschaftliche Studie der SWP kommt zu dem Urteil, dass es der ISAF nicht
gelungen sei die Machtstruktur in ihrem Sinne zu verändern.
Der DBwV kommt zu einem anderen Urteil.
Fortsetzung auf Seite 12
Seite 12
Für Berlin war Afghanistan zunächst daher nur ein
weiterer Fall von robustem Peacekeeping. Diese Denk-
weise wurde grundlegend als überholt entlarvt, als sich
Bundeswehrsoldaten immer häufiger gegen einen
entschlossenen und gut organisierten Feind in
langanhaltenden Feuergefechten wehren mussten. Der
Bundeswehreinsatz in Afghanistan musste neu gedacht
werden und der dafür ausschlaggebende Druck kam von
den Männern und Frauen an der Einsatzfront. Der in der
Fachwelt oftmals beklagte Mangel an strategischem
Denken bei politischen Entscheidungsträgern wird hier
greifbar.
Durch Afghanistan hat sich die Bundeswehr stark
weiterentwickelt und agiert heute auf Augenhöhe mit den
NATO-Partnern. Indem sie Aufstandsbekämpfung (z.B.
Großoffensive Herekat Yolo II) betrieb, griff sie massiv in
das innerafghanische Machtgefüge ein. Die Bundeswehr
kämpfte dabei mit und auf Seiten der afghanischen
Zentralregierung und suchte deren Einfluss in ihrem
Einsatzgebiet zu festigen. Dies hat sie im Rahmen ihrer
Möglichkeiten erfolgreich vermocht. Die Kritik muss daher
nicht auf der operativen, sondern auf der strategischen
Ebene ansetzten – für diese sind aber die Entscheidungs-
träger in Berlin verantwortlich. Diese bestimmen ferner
über Kontingent, Ausrüstung und Einsatzbeschränkungen.
Auch in diesem Punkt haben sich die Soldaten vor Ort als
sehr viel lernfähiger erwiesen, die Politik wiederum tat
sich schwerer.
Oliver Krause
Anzeige Fa. Weihrauch
Fortsetzung von Seite 11
Foto links: Deutsche Soldaten patrouillieren 2008 durch
die Vororte von Kundus. Die Bundeswehr war
insgesammt 10 Jahre in der Unruheprovinz im Einsatz.
Foto: dpa
Seite 13
Wer das Hainberg-Areal bei Mellrichstadt betritt und
den Blick nach links wendet, kann seit Anfang Juni
2015 gleich hinter dem Haupttor auf einem ge-
schotterten Platz zwei Bundeswehr-Schützenpanzer
sehen. Das sind die kaum zu übersehenden neuen
Exponate des Dokumentationszentrums „Eine Grenz-
garnison im Kalten Krieg“, welches gleich daneben im
ehemaligen Kommandeursbau der früheren Hain-
berg-Kaserne untergebracht ist.
Das kleinere der beiden Militärfahrzeuge sieht nagel-
neu aus, denn ehemalige Soldaten vom „Kamerad-
schafts- und Freundeskreis der Garnison Mellrich-
stadt“ (KFG) haben es wieder in einen vorzeigbaren
Zustand gebracht. Bei dem größeren waren sie noch
dabei, das wartete derzeit noch auf seinen neuen
Anstrich mit Original-NATO-oliv-Farbe.
Einsatzfähig aber ist keines der beiden mehr. Diese
ausgemusterten Schützenpanzer, im Jargon der
Bundeswehr ein „SPz kurz Hotchkiss“ und ein „SPz
lang HS 30“,sind zwei der drei Panzerfahrzeuge, die
der KFG bereits im vergangenen Jahr erworben hatte.
Beim Museumsfest am 13. Juni wurden sie, endgültig
und fachmännisch restauriert, auf dem Freigelände
vor dem Doku-Zentrumfür die Öffentlichkeit zugäng-
lich gemacht. Das Besondere an den beiden Fahr-
zeugen ist, wie der Vereinsvorsitzende Gerd Höhn
erzählte, dass die Garnisonsfreunde nicht nur die
beiden Panzer vor dem Verschrotten gerettet,
sondern sogar genau die beiden Fahrzeuge wieder
erworben hatten, die schon einmal in der Kaserne als
Schaustücke aufgestellt waren.
Deren endgültiger Standort ist gut gewählt, denn er
ist vom Haupttor her leicht einsehbar, und die Panzer
stehen seit dem 06. Juni 2015 in unmittelbarer Nähe
zu dem Museumsgebäude, so dass über die Zuord-
nung zum Doku-Zentrum kein Zweifel aufkommen
kann. Damit hat dieses an spektakulären Exponaten
reiche Museum zwei besonders spektakuläre Aus-
stellungsobjekte dazugewonnen, auf die die Vereins-
mitglieder sehr stolz sind.
Und in nicht allzu ferner Zukunft wird sogar noch
ein dritter Schützenpanzer hinzukommen, wie der
Verein beschlossen hat. Gerd Höhn hat bereits Ver-
handlungen mit der Bundeswehr in Koblenz geführt.
Das dortige Büro des „Bundesamts für Ausrüstung,
Informationstechnik und Nutzung“ verkauft den
Freunden der ehemaligen Mellrichstädter Garnison
einen ausrangierten Schützenpanzer „Marder“. Auch
dieser wird dann von den Vereinsmitgliedern
restauriert und gesellt sich, spätestens bis Anfang
August dieses Jahres, zu den beiden anderen
Fahrzeugen dazu.
Die drei Militärfahrzeuge sind nicht nur Hingucker,
sondern dokumentieren auch die drei Generationen
von Panzern, mit denen die damalige Mellrichstädter
Garnison im Laufe ihres Bestehens ausgerüstet war.
Den Hotchkiss hatte das Panzergrenadierbataillon
352 in der Hainberg-Kaserne von 1962 an, dem Jahr
der Kasernen-Eröffnung, bis 1971. Dann wurde er
vom „SPz HS 30“ abgelöst, bis dieser seinerseits 1973
dem „SPz Marder“ weichen musste. Damit war das
Bataillon dann bis zur Auflösung des Standorts im
Jahr 2006 ausgestattet.
Dass diese Fahrzeuge, auch wenn sie zum Schrott-
preis erworben wurden, dem Verein teuer kamen,
leuchtet ein. Brigitte Rommel, die Vereinskassiererin,
würde sich deshalb sehr über Spenden freuen, die die
Finanzen aufbessern helfen. Und sie hat auch gleich
die Vereins-Kontonummer mitgeteilt: 179 879 bei der
Sparkasse Mellrichstadt, Bankleitzahl 793 530 90. Der
Verein kann den Spendern auch eine entsprechende
Quittung ausstellen.
Sichtbare Fortschritte bei der konzeptionellen
Umgestaltung des Museums
Von Fred Rautenberg
Am 03. Juni 2015 stand der Schützenpanzer „Spz HS
30“ noch vor dem ehemaligen Stabsgebäude des
Panzergrenadierbataillons 352. Inzwischen wartet er
an seinem endgültigen Platz beim Eingang zum
Hainberg-Areal.
Wichtige Renovierungsarbeiten hatten zuvor schon
vorgenommen (von links): Lucas Amberg, Philipp
Leeb, Gerd Höhn, Karl Naumann und René Fischer.
Auf dem Bild fehlen Markus Budde und Ingo Werner,
die sich ebenfalls und maßgeblich eingespannt
hatten.
Fortsetzung auf Seite 14
Gesicherte Finanzen sind die Grundlage dafür, dass
die Freunde der Garnison Mellrichstadt mit ihrem
Doku-Zentrum ihren Auftrag erfüllen können. Der
besteht darin, wie die Mitglieder im Vereinsvorstand
bereitwillig erklären, bei den Bürgern und ganz
besonders bei den jüngeren und ganz jungen eine
wichtige Bildungsarbeit zu leisten. Durch die an-
schauliche Dokumentation der Gefährdung, wie sie
unser Land und die ganze Welt in der unseligen Zeit
des Kalten Kriegs ertragen musste, wird nicht nur
bloßes historisches Wissen lebendig gehalten. Das
könnten auch die Schulen, der Geschichtsunterricht
und Lehrbücherwach halten, wenn auch bei weitem
nicht in gleich anschaulicher Weise. Aber es ver-
mittelt vor allem, betonte der Vereinsvorsitzende,
den nachwachsenden Generationen das eindringliche
Bewusstsein für eine Epoche unserer nationalen und
internationalen Geschichte und damit auch das Be-
wusstsein für die Verletzlichkeit des Friedens. Daraus
ergebe sich automatisch der Auftrag an alle
kommenden Generationen, stets für eine Politik der
internationalen Stabilität und des Friedens einzu-
treten. Und stolz fügt der Mann hinzu, der diese
seine Idee eines militärgeschichtlichen Regional-
museums mit seinen Freunden realisiert hatte: Für
Mellrichstadt und den ganzen Landkreis ist dieses
Museum eine Einrichtung, die man in Deutschland
und darüber hinaus in vergleichbarer Form kaum
noch einmal findet.
Seite 14
Fortsetzung von Seite 13
Unser „runder“
Geburtstagskalender
2015
Kontaktadresse
und
Telefonnummer
über KFG - Schriftführer
Name Vorname GebDatum
wird am …
alt
Meder Michael 28.10. 60
Wolf Roland 12.09. 60
Kraus Wolfgang 08.09. 60
Seidel Franz 15.12. 65
Kirchen Walter 05.07. 65
Petereit Hartmut 10.09. 70
Stretz Peter 03.09. 70
Naumann Karl 21.12. 75
Moos Volker 11.11. 75
Maehl Hans-Joachim 26.08. 75
Fischkal Waldemar 09.11. 80
Zwei von drei SPz stehen bereits vor dem Museum
Seite 15
Das Team:
Hauptverantwortlich: Karl Naumann, Markus Budde,
Philipp Leeb, Lucas Amberg
Helfer: Ingo Werner, Familie Budde
Organisation: Gerd Höhn
Unterstützung durch:
Fa. Bernhard Rottman (Transport der Panzer),
Fa. Steck-Eisenmann (Transport der Panzer),
Fa. Reich (Werkzeug),
Fa. Ress (Bereitstellung der Halle für SPz Kurz);
Klaus Hückel (Bereitstellung der Halle für SAN-
Hotchkiss und HS-30),
Fa. Stiel Bau Ostheim (Sandstrahlen SPz Kurz)
08.11.2014: Besprechung über Ablauf der Restau-
ration durch die Verantwortlichen Helfer mit Fest-
legung des ersten Arbeitseinsatzes am 29.11.2014.
Geplant ist, die Kette des SAN-Hotchkiss zu de-
montieren und auf den SPz Kurz zu ziehen, da dieser
momentan keine Kette besitzt. Der SAN-Hotchkiss
soll als Ersatzteilspender dienen und findet keine Ver-
wendung für das Doku-Z. Er soll nach Abschluss der
Arbeiten veräußert werden. Der SPz Kurz soll soweit
instandgesetzt werden, dass er von außen entrostet
und lackiert wird. Ferner soll der Innenraum ver-
schlossen werden, da die Restauration des Innen-
raumes den Zeit- und Finanzrahmen sprengen würde.
Der HS-30 wird ebenfalls „nur“ von außen instand-
gesetzt und lackiert. Beide Panzer kommen auf den
Vorgesehenen Platz vor das Doku-Z.
Beginn der Restauration am 29.11.2014:
Innen- und Außenreinigung des SPz Kurz mit Hoch-
druckreiniger und Nasssauger
24.01.2014:
Sandstrahlen des SPz Kurz
07.03.2015:
Einsprühen der Kettenglieder mit Rostschutzmittel
des SAN-Hotchkiss zwecks geplanter Demontage,
weitere Reinigungsarbeiten am SPz Kurz, Abbauen
der Anbauteile für die Vorbereitung zum
Sandstrahlen des SPz Kurz.
11.04.2015:
Der erste Versuch die Kette des SAN-Hotchkiss
mittels Spezialwerkzeug zu trennen. Aufgrund des
Alters und des Zustandes der Kette erwies sich dieses
Vorhaben als nicht durchführbar, da die Bolzen, die
die Kette zusammenhalten extrem eingerostet sind.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit viel
Material- und Werkzeugverschleiß musste dieses
Vorhaben abgebrochen werden. Auch das Erhitzen
der Verbindung mittels Schweißbrenner blieb
erfolglos. Abbruch des Arbeitseinsatzes nach 3
Stunden. Abschleifen, Grundieren und erste
Lackierung des SPz Kurz.
23.05.2015:
Der zweite Versuch, die Endverbinder mittels
Trennschleifer abzuflexen und dann den Bolzen
durchzugschlagen war ebenfalls erfolglos. Zwar ließ
sich der Bolzen einige Millimeter bewegen, dann ging
er aber nicht weiter raus. Abbruch der Arbeiten nach
5 Stunden.
Agenda der Restauration des SPz Kurz und HS-30
von Markus Budde
Fortsetzung auf Seite 16
Seite 16
23.05.2015:
Der zweite Versuch, die Endverbinder mittels
Trennschleifer abzuflexen und dann den Bolzen
durchzugschlagen war ebenfalls erfolglos. Zwar ließ
sich der Bolzen einige Millimeter bewegen, dann ging
er aber nicht weiter raus. Abbruch der Arbeiten nach
5 Stunden.
29.05.2015:
Das Durchtrennen der Kette mittels einer großen Flex
in der Breite war erfolgreich.
30.05.2015:
Entfernen der Kette des SAN-Hotchkiss, Transport der
Ketten zum Stellplatz vor dem Stabsgebäude,
Transport des SPz Kurz auf die Ketten zum Stellplatz,
Erneutes Anschleifen und Endlackierung des SPz
Kurz, Transport HS-30 für Außenreinigung vor das
Stabsgebäude.
Zwischen dem 29.11.2014 und dem 30.05.2015
wurden von verschiedenen Helfern außerhalb der
regulären Arbeitseinsätze in der Freizeit viele
(unzählige) Stunden für Schleifen, Grundieren,
Lackieren und Reinigungsarbeiten aufgebracht.
Ferner wurde alles rund um die Arbeitseinsätze von
Gerd Höhn organisiert, z. B. wann soll welcher Panzer
wohin geschleppt werden, welches Material muss
wann und wo verfügbar sein ect.
Weitere geplante Arbeitseinsätze:
Mittwoch, 03.06.2015:
Kette des SPz Kurz komplett aufziehen,
Hoheitsabzeichen und Nummernschild anbringen,
Kanone schwarz streichen.
Samstag, 06.06.2015:
Sandstrahlen, schleifen und lackieren des HS-30
Fortsetzung von Seite 15
Seite 17
Kennen Sie Suhl? Noch nicht? Dann darf ich Ihnen eine der reizvollsten Städte und
Gegenden in Deutschlands Mitte einmal näher vorstellen. 36.000 Menschen wohnen hier
im weiten Tal von Lauter, Hasel und Vesser mit einer Umgebung, um die man Sie einfach
beneiden muss. Der Thüringer Wald ist ja auch toll! Da gibt es Berge, tiefe, verschlungene
Täler, Wald, soweit das Auge reicht, und Suhl liegt immerhin am Rennsteig!
Die Stadt selbst kann sich auch sehen lassen. Erleben Sie eine gelungene Mischung aus Alt und Neu, eine
kleine Großstadt mit kurzen Wegen! Die Natur ist immer einen Steinwurf nah. Neben der Moderne finden Sie
viel Traditionelles, das uralte Büchsenmacher-Handwerk zum Beispiel, oder den historischen Bergbau, mit
dem in Suhl alles angefangen hat. Übrigens, ich selbst bin noch Ur-Suhler von damals, werde Sühler Wichtel
genannt und gehöre zur großen Familie der Bergmännchen. Von jeher ist das Sammeln von Edelmetallen und
-steinen unser Job, und darum hat es unsereins eben auch nach Suhl verschlagen. Auf alle Fälle stehen die
Chancen für Sie ganz gut, dass ich Ihnen in Suhl mal über den Weg laufe. Allerdings kann es sein, dass ich
gerade meine Tarnkappe trage. Genießen Sie trotzdem Ihren Aufenthalt in unserer Stadt, nutzen Sie die
zahlreichen Angebote, erholen Sie sich gut und nehmen Sie sich einen angenehmen Eindruck mit nach Hause.
Dienstag, 13. Oktober 2015 ( Informationen zum Programm siehe nächste Seite)
08.00 Uhr Abfahrt in Mellrichstadt, Streuwiese; Fahrt via A 71 – A 73 nach Suhl
> Strecke umfasst ca. 55 km
> Fahrtzeit etwa 45 Minuten
08.45 Uhr Ankunft bei C.G. Haenel GmbH, Schützenstraße 26, 98527 Suhl
09.00 Uhr Betriebsbesichtigung der Firma Haenel, Aufenthalt 2 ½ Std.
11.30 Uhr Weiterfahrt in den Suhler Stadtteil Neundorf und Einkehr zum Mittagessen ins Gasthaus Goldener
Hirsch (5,6 km)
13.30 Uhr Abfahrt zum Waffenmuseum – 2 km – nach Suhl
14.00 Uhr Sonderführung im Waffenmuseum Suhl
Damenprogramm (parallel zu Waffenmuseum)
Shoppingtour – Suhl hat eine Menge Fachgeschäfte
geführter Stadtrundgang mit Besuch der Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Bummel durch die Opti- Wohnwelt
16.00 Uhr ca. Ende der Sonderführung im Waffenmuseum
und im Anschluss daran unternehmen sie noch eine kleine Rundfahrt und genießen vom Bus aus
die herrliche Landschaft
18.00 Uhr Einkehr zum Abendessen, z.B. Gasthaus Zum braunen Roß, Bauerbach
19.30 Uhr direkte Heimfahrt nach Mellrichstadt
20.15 Uhr ca. Fahrtende
Anmeldungen bis zum 13. September 2015 bei AXA - Büro Herbig, Tel.: 09776-706666,
Fahrtkosten pro Person ohne Speisen und Getränke und Eintritt Waffenmuseum :
18,- Euro pro Person
Seite 18
Mittagessen ins Gasthaus Goldener Hirsch
Die Geschichte des Hauses reicht bis in das Jahr 1616 zurück. Das Vier-Sterne-Hotel und Gasthaus Goldener
Hirsch ist ein anspruchsvolles Haus mit Spitzenküche und ausgewogenem Ambiente für Feiern, Geschäfts-
und Individualreisen sowie Tagungen. Genießen Sie eine schöne Zeit – man bietet Erholung und
Entspannung, damit Sie Suhl und sein bergiges Umland genießen können (sehr gute Küche - ein Blick in die
Speisenkarte unter goldener-hirsch-suhl.de
Vielleicht haben Sie Lust, nach dem köstlichen Mittagessen einen kleinen Spazier-
gang durch den hoteleigenen Park zu unternehmen. Er gilt als einer der schönsten
Thüringens. Die Anlage wurde durch den deutschlandweit bekannten Landschafts-
architekten Karl Wienke angelegt.
Betriebsbesichtigung Firma Haenel
Informationen zum Programm des Informationsfahrt
EINE MARKE MIT GESCHICHTE
C.G. Haenel in Suhl ist seit 1840 eine gute Adresse für Jagd- und Präzisionswaffen. Die legendären
Konstrukteure des königlich-preussischen Gewehrfabrik-Kommissars Carl Gottlieb Haenel begründeten den
Ruf der Marke in der ganzen Welt. Sie stand für bis dahin ungekannte Präzision, neuartige Fertigungs- und
Konstruktionsprinzipien und Robustheit
Besichtigung des Waffenmuseums
28 seitlich u. rückwärtig verstellbare Sitze
knuffig und weiches Leder
Klapptische an der Rückenlehne
Ledertasche für Zeitung u. persönliche Dinge
mehrfach verstellbare Fußrasten
große Beinfreiheit durch 75 cm Abstand
Armlehnen und Beckengurt
Gepäckklappen wie im Flugzeug
individuell einstellbare Belüftung
zwei DVD-Monitore für Filmvorführungen
Klimaanlage
zwei Kühlschränke, Kaffeemaschine
Würstlkocher für den kleinen Imbiss
jeglicher technischer Komfort
Rundecke im Heck mit sechs Sesseln
Tisch in Wurzelholzoptik
Ablage für Ihr Getränk, Becher oder Tasse
Natürlich reisen wir mit Komfort der
Firma Otto Sum
Seite 19
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Seite 20
Je gefährlicher ein Auftrag, desto wichtiger die richtige
Vorbereitung. Selten gab es eine riskantere Mission als
jene, auf die Ende der ersten Augustwoche 1945 die
Besatzung des Bombers "Enola Gay", einer
amerikanischen B-29 Superfortress, geschickt wurde.
Deshalb legte Kapitän zur See William Parsons,
Vizedirektor des streng geheimen "Manhattan Project"
und Einsatzleiter, großen Wert auf genaue Erfüllung
seiner Befehle.
Die elf Besatzungsmitglieder des Bombers neben Parsons,
der als Waffenoffizier mitfliegen würde, sollten eine völlig
neuartige Bombe einsetzen, die noch nie getestet worden
war. Niemand wusste, was passieren würde, wenn der
erste Uransprengsatz überhaupt über der japanischen
Industriestadt Hiroshima detonierte. Der bis dahin einzige
Test einer Kernspaltungswaffe am 16. Juli 1945 auf einem
Sperrgebiet in New Mexico war mit einer völlig anders
konstruierten Plutoniumbombe erfolgt.
Parsons zeigte der ausgewählten Mannschaft der "Enola
Gay" bei der abschließenden Einsatzbesprechung am 3.
August 1945 nachmittags mittels einer Grafik genau, wie
der Anflug zu erfolgen hatte – und Copilot Robert Lewis
notierte sich diese Vorgaben und machte irgendwann in
den folgenden Stunden eine Reinzeichnung. Jetzt, fast
genau 70 Jahre nach dem ersten Einsatz einer Kernwaffe,
bringt das britische Auktionshaus Bonhams aus dem
Nachlass des 1983 verstorbenen Lewis genau diese
Reinzeichnung auf den Markt.
Als Schätzpreis sind 20.000 bis 30.000 Dollar angegeben,
geboten werden kann ab Mittwoch, dem 29. April 2015,
10 Uhr New Yorker Zeit im Rahmen der großen
Versteigerung historischer Artefakte und Autographen
aus Anlass des 70. Jahrestages des Kriegsendes. Großes
Interesse in der US-Filiale des Auktionshauses darf
vorausgesetzt werden.
Insgesamt kommen aus dem Besitz von Lewis' Sohn
Steven zehn Lose zum Aufruf, darunter Fotos der Crew
der "Enola Gay", eine Rechenscheibe für Piloten, ein
handgeschriebener Auszug aus dem Originallogbuch der
B-29 und Mitschriften aus Schulungen. Das wichtigste
Angebot ist aber ohne Zweifel die Zeichnung des An- und
Abfluges, den Parsons Lewis und seinem Vorgesetzten
Paul W. Tibbets befahl. Denn die originale Grafik des
"Manhattan Project"-Vizes ist nicht erhalten.
Die B-29 sollte Hiroshima in einer konstanten Höhe von
30.000 Fuß, also knapp 10.000 Meter, anfliegen.
Während des Horizontalfluges nahe an der
Dienstgipfelhöhe sollte Parsons die Uranbombe mit dem
Spitznamen "Little Boy" scharfmachen. Dann, ungefähr
fünf Minuten vor dem für 8.15 Uhr morgens Ortszeit
geplanten Abwurf, sollte der Bombenschütze der "Enola
Gay", Major Thomas Ferebee, die Steuerung
übernehmen. Er würde die ungewöhnliche T-förmige
Aioi-Brücke im Zentrum von Hiroshima anvisieren und
genau zwei Meilen vor dem Ziel in horizontaler Richtung
"Little Boy" ausklinken.
Tibbets und Lewis sollten die schwere B-29 daraufhin
sofort in einer steile Kurve bringen um bei einem
Höhenverlust von nur 1500 Fuß auf Gegenkurs zu gehen.
Nach Lewis' Erinnerung zeigte Parsons auf seine Grafik
und sagte: "Werfen Sie einen Blick auf diese Skizze, und
Sie werden dieses genau geplante Manöver besser
verstehen und vor allem, warum jede Sekunde wichtig
ist".
Vor fast 70 Jahren wurde die Besatzung der B-29 "Enola Gay" auf ihren Einsatz
über Hiroshima vorbereitet. Skizzen der Einsatzpläne sollen jetzt versteigert
werden. Sie liefern bemerkenswerte Details.
Von Sven Felix Kellerhoff (Die Welt)
Foto: Die Bombe "Little Boy" wird in den Bomber
"Enola Gay" geladen
Fortsetzung auf Seite 21
Die Besatzung der B29 vor dem Start
Am Einsatztag versuchte die Cockpit-Crew der "Enola
Gay", sich an diese Vorgaben zu halten – was aber nur
zum Teil gelang. Die B-29 flog an diesem Morgen
zwischen 500 und 1000 Fuß zu hoch. Zwar klinkte
Ferebee die Bombe im richtigen Moment aus, aber
Gegenwind und der aufgrund der größeren Flughöhe
leicht andere Fallwinkel sorgte dafür, dass die Aioi-Brücke
verfehlt wurde und die Bombe nach 44 Sekunden freiem
Fall in einer Höhe von etwa 1900 Fuß, also etwa 580
Metern, über der Klinik des Arztes Kaoru Shima
explodierte.
Angesichts der Sprengkraft von etwa 16 Kilotonnen TNT
war diese Abweichung um etwa 240 Meter vom
eigentlichen Ziel allerdings völlig unbedeutend: Die
Innenstadt von Hiroshima wurde pulverisiert; nur ganz
wenige neuere, aus Beton oder massivem Stein errichtete
Gebäude blieben stehen wie der berühmte "Atom-Dom",
eigentlich Sitz der Industrie- und Handelskammer der
Stadt, und die Aioi-Brücke selbst. Bis zu 80.000 Menschen
starben sofort, weitere 40.000 in den kommenden Tagen
und Wochen.
Die Zeichnung von Lewis zeigt, dass sich Parsons und die
anderen Verantwortlichen für den Einsatz der
Uranbombe wohl klar waren über die Folgen des
Einsatzes. Über dem Zielgebiet malte der Copilot nämlich
einen riesigen roten Feuerball ein, der ganze
Häuserblocks verschlang.
Das befohlene Manöver erwies sich als richtig. Tibbets
und Lewis gingen unmittelbar nach dem Abwurf
tatsächlich auf Gegenkurs und schafften es, ihr Flugzeug
etwas mehr als zehn Meilen von Hiroshima wegzufliegen,
bevor die Schockwelle der Detonation hinter ihnen
herraste. Als sie 11,5 Meilen, also knapp 19 Kilometer,
vom Abwurfpunkt entfernt waren, holte sie die extrem
verdichtete Luft ein und schüttelte das Flugzeug
fürchterlich durch. Doch die "Enola Gay" wurde nicht
ernsthaft beschädigt. Hätten sich die Piloten allerdings
nicht an das in Parsons' Grafik vorgeschriebene Manöver
gehalten, sondern wären eine weniger scharfe Kurve
geflogen oder hätten gar Hiroshima überquert, wäre die
B-29 wohl zerfetzt worden.
Seite 21
Fotos oben: Das Stadtzentrum von Hiroshima einen
Tag nach der Atombombenexplosion. Es stehen nur
noch wenige, aus massivem Stein oder Beton
errichtete Gebäude.
Diese Kopie der Einsatzzeichnung wird jetzt von Bonhams
versteigert. Sie stammt aus dem Nachlass von Copilot
Robert Lewis
Fortsetzung von Seite 20
Seite 22
Mitgliedsanträge
unter
Vorhaben der Pensionäre
Uffz-Korps 352
im Kalenderjahr 2015
08.07.2015, 1600 Uhr
Grillnachmittag im
Doku-Zentrum
13.12.2015, 11:30 Uhr
Jahresabschlussessen
im Gasthaus
Goldenes Roß
Manfred Sell
Wir trauern um Stabfeldwebel a.D.
der am 11.01.2015 im Alter von 72 Jahren
verstorben ist.
Manfred Sell war Gründungsmitglied
unseres Vereins, Kassenprüfer und hat
bis zu seinem Tod aktiv im Verein
mitgewirkt.
Seite 23
Aktueller Mitgliederstand des
KFG e. V. zum 01.06.2015
Mitglieder der KFG Gesamt
280
davon aktive Soldaten 76
davon Soldaten a. D. 46
davon Soldaten d. R. 85
davon Beamte/ Angestellte 3
davon ehemalige Beamte/ Angestellte 5
davon zivile Personen 63
davon jur. Personen öffentl. Rechts 2
männlich 258
weiblich 20
Alle bisherigen Ausgaben des
Kuriers auch als PDF-Datei
erhältlich.
Wir begrüßen als neue
Mitglieder
in unserem Verein:
Bitte werbt weitere Mitglieder !
Becker Franz Hofbieber
Sell Rita Mellrichstadt
Grösch Andreas Hausen
Werner Ingo Hendungen
Kremin Matthias Meckenheim
Budde Lukas Mellrichstadt
Schneider Rudi Hendungen
Beck Rainer Mellrichstadt
Wenzel Kai Förtha
Seite 24
Impressum
Herausgeber:
Kameradschafts und Freundeskreis der
Garnison Mellrichstadt e.V. (KFG)
Gerhard Höhn, 1. Vorsitzender
Ignaz -Reder -Straße 26
97638 Mellrichstadt
Tel.: 09776 – 5840
Beiträge, soweit nicht besonders
gekennzeichnet:
Mit freundlicher Genehmigung der
Redaktion des Rhön- und Streuboten
Redaktion, Bearbeitung und Gestaltung:
Udo Straub
Titelbild:
Museumsfest und Kameradschaftstreffen 2015
Adressaufkleber
Stammtisch
im Gasthaus „Goldenes Roß“
in Mellrichstadt
Am zweiten Mittwoch im Monat haben wir
unseren Stammtisch.
Mittwoch, 09.09.2015 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 14.10.2015 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 11.11.2015 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 09.12.2015 ab 17:30 Uhr