Upload
buidiep
View
220
Download
4
Embed Size (px)
Citation preview
Hans Theodor EichHans Theodor Eich
Klinik fKlinik füür Strahlentherapie & Radioonkologier Strahlentherapie & Radioonkologie
UniversitUniversitäätsklinikum Mtsklinikum Müünsternster
Innovative strahlentherapeutische Innovative strahlentherapeutische Konzepte des primKonzepte des primäären ren
ProstatakarzinomsProstatakarzinoms
Einteilung in Risikogruppen
Niedrig Mittel Hoch
PSA < 10ng/ml PSA > 10ng/ml PSA > 20ng/ml
oder oder
Gleason < 6 Gleason = 7 Gleason > 7
oder oder
Stadium T1c – T2a Stadium T2b Stadium T2c
Lokal begrenztes Prostata-Ca: S3-Leitlinie
Operation (radikale Prostatovesikulektomie) OP
Perkutane Radiotherapie (RT) RT3D-konformale perkutane Radiotherapie 3D-RT
Perkutane RT + Brachytherapie mittels RT-ALAfterloading
Brachytherapie mit Seed-Implantation Seeds
Therapieverfahren
Operation (radikale Prostatovesikulektomie) OP
Perkutane Radiotherapie (RT) RT3D-konformale perkutane Radiotherapie 3D-RT
Perkutane RT + Brachytherapie mittels RT-ALAfterloading
Brachytherapie mit Seed-Implantation Seeds
Therapieverfahren
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
• Die perkutane Strahlentherapie ist eine primäre Therapieoption beim lokal begrenzten Prostatakarzinom
• Bessere Tumorkontrolle durch Dosiserhöhung
• Pat. mit niedrigem Risikoprofil sollten mind.72 Gy erhalten
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
• Basis der Strahlentherapie ist immer die 3D konformale RT
• Patienten eines mittleren Risikoprofils sollten 2-3 Mo. eine adjuvante Hormontherapie erhalten
• Bei Pat. mit hohem Risikoprofil sollte diese Hormontherapie mindestens 2-3 Jahre betragen
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
• Patienten mit einem lokal begrenztem oder fortgeschrittenen Prostatakarzinom sollten neben einer Prostatektomie und Lymphadenektomie auch immer über eine Strahlentherapie und zeitlich begrenzten Hormontherapie aufgeklärt werden
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
Bei der Niedrigrisikogruppe zeigten sich hinsichtlich der5-7 Jahresfreiheit vom biochemischen Rezidiv keine Unterschiede zwischen
• Radikaler Prostatektomie• Radiotherapie > 72 Gy
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
Bei Patienten des mittleren Risikos :
• 73.8 Gy 3D konformal
• Mind. 2-3 Monate antihormonelle Therapie
• Beginn der Strahlentherapie im PSA-Nadir
• Verbesserung des RfÜ von 43% auf 64% nach 5 J.(Bolla 2002, Roach 2007)
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
Bei Patienten des hohen Risikos :
• 76,5 Gy 3D konformal
• Mind. 2-3 Jahre antihormonelle Therapie (nach RTX)
• Beginn der Strahlentherapie im PSA-Nadir
• Bedeutung der RT der LAW unklar (Seaward 1998, D Amico 2007)
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
Dosiseskalations-Studie (MD Anderson, Texas)
Pollack et al., Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 45, 1999Pollack et al., J.Clin. Oncol.18, 2000
Ergebnisse (5 Jahre Überleben ohne Rezidiv)
Dosis unter 70 Gy versus Dosis über 75 Gy
• PSA>10: 48% versus 75% (p<0.05)• PSA<10: 80% versus 80% (p>0.05)• T1/2/PSA>10: 55% versus 95% (p<0.05)
• “Höhere Dosis eindeutig besser”
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Dosiseskalation - Zusammenfassung
• Eine Dosiserhöhung von 5 Gy könnte eine Verbesserung der lokalen Kontrolle in bestimmten Untergruppen von 15-45% erbringen.
• Die einzelnen Zentren sollten dazu kommen 75-80 Gy sicher in 3-D Technik applizieren zu können.
Hanks et al., Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 46, 2000
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Pinover et al., Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 47, 2000
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
• Pat. mit pT3 Tumoren und/oder positivem Schnittrand sollte eine postoperative Radiotherapie empfohlen werden.
• Hinsichtlich des biochemischen Rezidivs resultiert beim positivem Schnittrand eine Risikoreduktion von 62%(Kwast et al.)
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
• Die perkutane Salvageradiotherapie sollte nach radikaler Prostatektomie und PSA-Anstieg durchgeführt werden
• Die Therapie sollte bei einem PSA-Anstieg von < 0,5 ng/ml beginnen
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
Prostata-Karzinom
17Klinische Erfahrungen mit TrueBeam am Universitätsklinikum Münster
Aktuelle Geräte am UKM
Clinac 1997
Tomotherapie 2010
TrueBeam 1 2011
TrueBeam 2 2012
Das Prostata-Karzinom
IMRT
Bei der Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT)
wird die Dosis innerhalb des Strahlenfeldes moduliert.
Damit werden auch ganz irreguläre Felder homogen
von der Dosis erfasst.
Das Prostata-Karzinom
20
56-jähriger Pat. mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom
Intensitätsmodulierte Strahlentherapie
Zelefsky et al., J. Urol 166, 2001
• Spätfolgen Rektum IMRT 3 Jahre 2% vs. 14%• Dosis signifikanter Prognosefaktor • IMRT Ergebnisse stehen aus
Probleme – offene Fragen
• Therapeutischer Gewinn möglich• Studienbedingungen• Organbeweglichkeit• Nachbeobachtungszeit nicht ausreichend• Präzision der Lagerung
„KEINE ROUTINETHERAPIE“!
Intensitätsmodulierte Strahlentherapie
Operation (radikale Prostatovesikulektomie) OP
Perkutane Radiotherapie (RT) RT3D-konformale perkutane Radiotherapie 3D-RT
Perkutane RT + Brachytherapie mittels RT-ALAfterloading
Brachytherapie mit Seed-Implantation Seeds
Therapieverfahren
Bei der Niedrigrisikogruppe zeigten sich hinsichtlich der5-7 Jahresfreiheit vom biochemischen Rezidiv keine Unterschiede zwischen
• Radikaler Prostatektomie• Radiotherapie > 72 Gy• und interstitieller Brachytherapie
(D Amico 1998, Beyer 2000, Kupelian 2004, Sharkey 2005)
Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms
Empfehlungen und Statements S3 Leitlinien 2009 / 2011
S3-Leitlinie: LDR-Brachytherapie
5.24 Die interstitielle LDR-Monotherapie ist eine primäreTherapieoption zur Therapie des lokal begrenztenProstatakarzinoms mit niedrigem Risikoprofil.Statement, LoE 2+ Gesamtabstimmung: 97 %Literatur: [118; 284; 305-308]
Statement
5.25 Patienten mit einem Prostatakarzinom hohen Risikos sollen keine LDR-Monotherapie erhalten.Empfehlungsgrad A, LoE 2+Gesamtabstimmung: 100 %Literatur: [118; 284; 305-308]
A
5.26 Die Kombination der LDR-Brachytherapie mit der per-kutanen Radiotherapie und/oder der hormonablativen Therapie für Patienten mit einem Prostatakarzinom hohen Risikos soll kontrollierten Studien vorbehaltensein.Empfehlungsgrad A, LoE 2+ Gesamtabstimmung: 95 %Literatur: [309; 310]
A
Brachytherapie des PCa
LDR (Low dose rate): permanente Seedimplantation mit Iod-125 oder Palladium-103
HDR (High dose rate): Afterloading
Moderne Ära
1995, Permanente Iod-125 Seed Implantation für das lokal begrenzte Prostatakarzinom begann in Europa zu expandieren.
1998, 3 Zentren etablierten in Deutschland die Seedimplantation mit RAPID Strand.
Heute: Seedimplantation ist eine Standardmethode für die PCa-Therapie;Implantationszentren flächendeckend in Deutschland
Besteht aus 10 Strahlenquellen OncoSeed und 11absorbierbaren Abstandshaltern (Spacern), die sich in einem absorbierbarem Nahtmaterial befinden, dasverstärkt und mit Ethylenoxid sterilisiert wurde.
Permanente SeedPermanente Seed--ImplantationImplantation
Kontraindikationen für die Seedimplantation
– Prostatavolumen > 55ml (“pubic arch phenomenon”)
– ungünstiger Ausgangs-IPSS– prominenter Mittellappen– “großes“ Gewebedefizit nach TURP
bei kleinerer Defekten ist Seedimplantation möglich! Höhere Inkontinenzrate?
– geplanter proktologischer Eingriff– Lebenserwartung < 10 Jahre
Volumenbestimmung
Die Prostata wird in 5mm Abständen dreidimensional mit dem transrektalen Ultraschall vermessen und das Volumen individuell bestimmt.
Dosisplanung
Konturierung der Prostata in jedem Schichtbild
Einzeichnung der Urethra und des Rektums und exakte Bestimmung der Anzahl und Lage der Seeds(einer bestimmten Aktivität)
Implantation
Implantation
Entsprechend des Dosisplans werden die Hohlnadeln über den Damm (perineal) unter Ultraschallkontrolle eingeführtund die Seeds abgelegt.
Post-Plan (Qualitätskontrolle)
Nach 4-6 Wochen: Durchführung eines CT oder MRT
Die Lage jedes einzelnen Seed wird erfasst und mit dem Dosisplan verglichen und dokumentiert.
Dosimetr. Parameter des Dosisplans
gemäß ESTRO/EAU/EORTC-Empfehlungen (2007)
Zielvolumen:- V100 > 95% der CTV möglichst >99%- V150 < 50% der CTV- D90 > 100% der Verschreibungsdosis
Risikoorgane:Primäre Parameter:- Dmax-Rektum < 160 Gy- Dmax-Urethra < 220Gy
Vorteile der Seedimplantation
Minimal invasive TherapieMinimal invasive Therapie
Der einzige Eingriff dauert ca. 1Der einzige Eingriff dauert ca. 1--2 Stunden und kann auch ambulant 2 Stunden und kann auch ambulant durchgefdurchgefüührt werden.hrt werden.
Exzellente Wirksamkeitsdaten nach 15 Jahren.Exzellente Wirksamkeitsdaten nach 15 Jahren.
Die Risiken wie Inkontinenz und Impotenz kDie Risiken wie Inkontinenz und Impotenz köönnen deutlich vermindert nnen deutlich vermindert werden.werden.
Hohe Strahlendosen im gewHohe Strahlendosen im gewüünschten Bereich. Umliegende Organe nschten Bereich. Umliegende Organe und Gewebe werden weitgehend geschont.und Gewebe werden weitgehend geschont.
Nach der Implantation mNach der Implantation müüssen keine langen Schonzeiten eingehalten ssen keine langen Schonzeiten eingehalten werden. Nach wenigen Tagen kann der Alltag wieder aufgenommen werden. Nach wenigen Tagen kann der Alltag wieder aufgenommen werden.werden.
• Allgemein: Unterschiedliches Nebenwirkungspektrum von RT und OP;Interdisziplinäre Therapieentscheidung
• Frühstadium (geringes Risiko) : Alle Bestrahlungsverfahren und OP gleichwertig
• Mittleres Risiko:Dosiseskalation mittels 3D-Technik (IMRT) oder Brachytherapie erforderlich
• Hohes Risiko:zusätzliche Hormontherapie bei Bestrahlung
Zusammenfassung