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Dezember 2009 Zeitung für die MitarbeiterInnen der Universität Basel Die neue zentrale Forschungsdatenbank über- nimmt externe Daten über Projekte und Publi- kationen mit wenigen Mausklicks. Das erleich- tert den Aufwand für die Eingabe. Bis Mitte Dezember 2009 sollen alle Publikatio- nen und Projekte der Basler Forscherinnen und Forscher in der neuen zentralen Forschungsdaten- bank gespeichert sein. So lautet der Aufruf, den der Rektor in einem Brief an alle Forschenden richtet. Der Aufruf besteht zwar schon seit 2003, seitdem eine zentrale Datenbank existiert. Doch bisher musste man jedes Projekt und jede Publi- kation speziell für diese Datenbank von Hand eingeben. Bei vielen Forschenden hielt sich die Motivation in Grenzen, sich an der Datenbank zu beteiligen. Das Resultat war, dass sie grosse Lü- cken aufwies. Leidtragende war in erster Linie die Universitätsleitung, die auf Anfragen aus Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft zur Forschungstätig- keit an der Universität nicht auf eine aktuelle und umfassende Datenbank verweisen konnte. Weg von der Insellösung Dabei sind von den meisten der jährlich rund 2000 neuen Publikationen und 300 Projekte zu- mindest die Eckdaten bereits irgendwo elektro- nisch erfasst, sei das in der Universitätsverwal- tung, auf Institutsebene oder in fächerspezifischen Verzeichnissen. Diesen Umstand nutzen Anita Soltermann und Dr. Bernd Hägele, Stabsmitar- beitende des Vizerektorats Forschung und Nach- wuchsförderung, die jetzt eine verbesserte Daten- bank lanciert haben. «Unser Grundsatz lautet: Weg von der Insellösung», erklärt Soltermann. «Hand- einträge sollen auf das Allernötigste reduziert P.P. 4003 Basel 1 werden.» Zu diesem Zweck untersuchten die bei- den, welche Datenbanken bereits zentral oder in den verschiedenen Fachbereichen existieren. In einem zweiten Schritt schufen sie eine Reihe von Schnittstellen, um bereits existierende Daten mög- lichst unkompliziert in die zentrale Datenbank zu übertragen. Personendaten und Daten von Drittmittelprojek- ten gelangen von der Universitätsverwaltung in die Forschungsdatenbank. Zudem können Infor- mationen aus Meta-Datenbanken wie PubMed einfach in das Basler System überspielt werden. Von der Forschungsdatenbank werden die Daten unter anderem über die Webtools des Weboffice den Instituten zur Verfügung gestellt. Was auf der zentralen Forschungsdatenbank veröffentlicht wor- den ist, gelangt damit automatisch auf die insti- tutseigenen Internetseiten. Dasselbe gilt für das Open-Access-Repository der Universitätsbibliothek. Eine Gratwanderung beim Erarbeiten der Daten- bank war, wie weit sie die Eigenheiten der ver- schiedenen Fachrichtungen berücksichtigen soll. Die Publikationsgewohnheiten von Historikern, Physikern und Juristen sind eben sehr verschieden. Handkehrum wollte man nicht zu viele Sonder- lösungen, um die Anwendung der Datenbank ein- fach und anwenderfreundlich zu gestalten. Dank der Anbindung an die zentrale Personalda- tenbank der Universität verliert man keine Zeit mit dem Eingeben von Personaldaten. Doch kommt der einzelne Forscher nicht darum herum, für die Aufnahme jedes Projektes und jeder Publikation mit einem Mausklick sein Einverständnis zu ge- ben. Die Forschungsdatenbank publiziert nicht automatisch Daten – schon nur aus Datenschutz- gründen nicht. Confidential Agreements können berücksichtigt werden, indem man versteckt pu- bliziert, wodurch die Projekte dann nur für die Michel Ecklin Forschungsdaten: Übertragen statt eintippen Zeigen, über was in Basel geforscht wird: Dr. Bernd Hägele und Anita Soltermann haben den Start der neuen Forschungsdaten- bank vorbereitet. (Foto: Peter Schnetz)

intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

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Mitarbeitendenzeitung Uni Basel

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Page 1: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

Dezember 2009

Zeitung für die MitarbeiterInnen der Universität Basel

Die neue zentrale Forschungsdatenbank über-

nimmt externe Daten über Projekte und Publi-

kationen mit wenigen Mausklicks. Das erleich-

tert den Aufwand für die Eingabe.

Bis Mitte Dezember 2009 sollen alle Publikatio-

nen und Projekte der Basler Forscherinnen und

Forscher in der neuen zentralen Forschungsdaten-

bank gespeichert sein. So lautet der Aufruf, den

der Rektor in einem Brief an alle Forschenden

richtet. Der Aufruf besteht zwar schon seit 2003,

seitdem eine zentrale Datenbank existiert. Doch

bisher musste man jedes Projekt und jede Publi-

kation speziell für diese Datenbank von Hand

eingeben. Bei vielen Forschenden hielt sich die

Motivation in Grenzen, sich an der Datenbank zu

beteiligen. Das Resultat war, dass sie grosse Lü-

cken aufwies. Leidtragende war in erster Linie die

Universitätsleitung, die auf Anfragen aus Politik,

Öffentlichkeit und Wirtschaft zur Forschungstätig-

keit an der Universität nicht auf eine aktuelle und

umfassende Datenbank verweisen konnte.

Weg von der Insellösung

Dabei sind von den meisten der jährlich rund

2000 neuen Publikationen und 300 Projekte zu-

mindest die Eckdaten bereits irgendwo elektro-

nisch erfasst, sei das in der Universitätsverwal-

tung, auf Institutsebene oder in fächerspezifischen

Verzeichnissen. Diesen Umstand nutzen Anita

Soltermann und Dr. Bernd Hägele, Stabsmitar-

beitende des Vizerektorats Forschung und Nach-

wuchsförderung, die jetzt eine verbesserte Daten-

bank lanciert haben. «Unser Grundsatz lautet: Weg

von der Insellösung», erklärt Soltermann. «Hand-

einträge sollen auf das Allernötigste reduziert

P.P. 4003 Basel

1

werden.» Zu diesem Zweck untersuchten die bei-

den, welche Datenbanken bereits zentral oder in

den verschiedenen Fachbereichen existieren. In

einem zweiten Schritt schufen sie eine Reihe von

Schnittstellen, um bereits existierende Daten mög-

lichst unkompliziert in die zentrale Datenbank zu

übertragen.

Personendaten und Daten von Drittmittelprojek-

ten gelangen von der Universitätsverwaltung in

die Forschungsdatenbank. Zudem können Infor-

mationen aus Meta-Datenbanken wie PubMed

einfach in das Basler System überspielt werden.

Von der Forschungsdatenbank werden die Daten

unter anderem über die Webtools des Weboffice

den Instituten zur Verfügung gestellt. Was auf der

zentralen Forschungsdatenbank veröffentlicht wor-

den ist, gelangt damit automatisch auf die insti-

tutseigenen Internetseiten. Dasselbe gilt für das

Open-Access-Repository der Universitätsbibliothek.

Eine Gratwanderung beim Erarbeiten der Daten-

bank war, wie weit sie die Eigenheiten der ver-

schiedenen Fachrichtungen berücksichtigen soll.

Die Publikationsgewohnheiten von Historikern,

Physikern und Juristen sind eben sehr verschieden.

Handkehrum wollte man nicht zu viele Sonder-

lösungen, um die Anwendung der Datenbank ein-

fach und anwenderfreundlich zu gestalten.

Dank der Anbindung an die zentrale Personalda-

tenbank der Universität verliert man keine Zeit mit

dem Eingeben von Personaldaten. Doch kommt

der einzelne Forscher nicht darum herum, für die

Aufnahme jedes Projektes und jeder Publikation

mit einem Mausklick sein Einverständnis zu ge-

ben. Die Forschungsdatenbank publiziert nicht

automatisch Daten – schon nur aus Datenschutz-

gründen nicht. Confidential Agreements können

berücksichtigt werden, indem man versteckt pu-

bliziert, wodurch die Projekte dann nur für die

Michel Ecklin

Forschungsdaten: Übertragen statt eintippen

Zeigen, über was in Basel geforscht wird: Dr. Bernd Hägele und Anita Soltermann haben den Start der neuen Forschungsdaten-bank vorbereitet. (Foto: Peter Schnetz)

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interne Jahresberichterstattung zur Verfügung ste-

hen. Hingegen können Forscher ihre Publikations-

hoheit delegieren, etwa an ihr Sekretariat.

Pièce de résistance

Wird die vernetzte neue Datenbank die Basler

Forschenden dazu bringen, konsequent alle ge-

speicherten Angaben über sie up to date zu hal-

ten? «Das ist natürlich die Pièce de résistance in

unserem Projekt», sagt Hägele, der an das Pflich-

tenheft jedes Wissenschaftlers erinnert. «Wer zum

Forschen öffentliche Gelder erhält, muss über sei-

ne Tätigkeit berichten», sagt er. Forschende müss-

ten zudem zur Corporate Identity ihrer Univer-

sität beitragen, deren Verbreitung auch ein Ziel

der neuen Datenbank sei. Diese wird ab Anfang

2010 öffentlich übers Internet abrufbar sein.

Soltermann und Hägele hoffen, dass so die Sicht-

barkeit der Universität in Wirtschaft, Politik und

Medien deutlich verbessert wird. ■

Forschungsdatenbank der Universität Basel:www.forschdb2.unibas.ch

intern/Dezember 2009 Seite 2

1 Forschungsdaten:Übertragen statteintippenDie neue Forschungsdaten-bank übernimmt externe Da-ten mit wenigen Mausklicks.Das erleichtert den Aufwandfür die Eingabe.2 Forschung sichtbarmachenInterview: Vizerektor Prof.Peter Meier-Abt zum Nutzender neuen Forschungsdaten-bank.3 @unibas.chJob mit AtmosphärePorträt: Thomas Meuli, Stu-dent und Mastwart4 Basel Inkubator vordem StartNoch vor Ende Jahr soll dasStart-up-Center der Univer-sität Basel und der Fachhoch-schule Nordwestschweiz be-zugsbereit sein.5 Eucor in Zeitengebremster MobilitätEucor-Dozent Prof. Peter Jungüber die Bedeutung des Ver-bunds im Dreiländereck.6 Nach der Theorie die PraxisPraktika des Qualifizierungs-programms BNF helfen ar-beitslosen Naturwissenschaft-lern weiter.

7 ISSW for KenyaWeshalb sich das Institut fürSport und Sportwissenschaf-ten für ein Schulprojekt inKenia engagiert.8 Geschichten über die GeschichteIn einer Publikation schrei-ben Fachleute verschiedenerDisziplinen über den Nutzender Geschichte.9 Erfolgreiches BaslerProDoc-ProgrammSeit 2007 läuft in Basel einesder ersten ProDoc-Graduier-tenprogramme des Schweize-rischen Nationalfonds. DieZwischenbilanz fällt positivaus.10 Personalia11 Ehrungen undMitgliedschaften12 «Unsere Universität»zu gewinnen«intern» verlost zehn Frei-exemplare des Comics zum550-Jahr-Jubiläum der Uni-versität Basel.KurzmeldungenImpressum

Inhalt

Welchen Nutzen die neue Forschungsdaten-

bank bringt, erläutert Vizerektor Prof. Peter

Meier-Abt.

Herr Meier-Abt, weshalb braucht die Universität

eine neue Forschungsdatenbank?

Peter Meier-Abt: Wir sind oft mit dem Vorwurf

konfrontiert: «Wir wissen nicht, was ihr an der

Universität so alles forscht.» Der Vorwurf kommt

von verschiedenen Seiten, aus der Politik, aus der

Öffentlichkeit, aus der Wirtschaft. Die neue Daten-

bank gibt unserer Forschung als Ganzes viel mehr

Sichtbarkeit, zumal sie auch mit dem nationalen

Webportal «forschungsportal.ch» verknüpft ist.

Für den Erfolg ist entscheidend, dass die For-

schenden ihre Daten systematisch eingeben und

pflegen. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass dies

geschieht?

Wir haben versucht, den Aufwand klein und die

Bedienung einfach zu halten. Wo immer möglich,

haben wir Schnittstellen geschaffen, um Daten

aus bestehenden Systemen in die Forschungsda-

tenbank zu importieren. So werden zum Beispiel

alle über Drittmittel finanzierten Forschungspro-

jekte aus SAP direkt in die Forschungsdatenbank

importiert.

Wird das Rektorat die Pflege der Daten zur Pflicht

erklären?

Die Departemente sind zur strukturierten Jahres-

berichterstattung verpflichtet und wir möchten

diese Pflicht auch durchsetzen. Forschende, die

ihre Projekte und Publikationen in der Daten-

bank eingeben, haben einen Grossteil ihrer Be-

richterstattungspflicht bereits erledigt. Mir ist klar,

dass sie sich über diese Arbeit nicht freuen – das

ging mir auch so, als ich als Professor in Zürich

aufgefordert wurde, meine Projekte einzuspeisen.

Aber man muss auch den Nutzen sehen: Über die

Forschungsdatenbank haben sich zum Beispiel

bei mir Postdocs gemeldet, die in meiner Gruppe

arbeiten wollten. Hier eröffnet die Datenbank also

die Chance, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Laut «Strategie 2007» möchte die Universität

besondere Forschungsleistungen besonders för-

dern – welche Aufgabe hat hier die Forschungs-

datenbank?

Die Datenbank kann als zusätzliches Instrument

dienen, um Forschungsleistungen zu messen. Im

Hinblick auf eine leistungsorientierte Mittelallo-

kation kann es für die Forschenden von Vorteil

sein, ihre Leistungen in der Datenbank sichtbar

zu machen.

Soll die Forschungsdatenbank auch eine Brücke

zur Industrie schlagen?

Das ist klar eines der Ziele. Die grossen Pharma-

konzerne kennen zwar bereits heute viele For-

schende und ihre Projekte, an denen sie interes-

siert sind. Es bestehen aber Lücken und ein grosses

Bedürfnis nach einer umfassenderen Informa-

tion. Dann geht es vor allem auch um kleine und

mittlere Unternehmen, die über die Datenbank

nach Projekten suchen können, bei denen eine

Zusammenarbeit infrage kommt. ■

Das Interview führte Reto Caluori.

Forschung sichtbar machen

«Man muss den Nutzen sehen»: Vizerektor Prof. Peter Meier-Abt. (Foto: Peter Schnetz)

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Page 3: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

Zwischen Bernoullianum und Pharmazentrum

liegt an der Klingelbergstrasse das Institut für

Meteorologie, Klimatologie und Fernerkundung.

Von der Terrasse im fünften Stock eröffnet sich die

Aussicht über die Dächer des St. Johann. Das Pa-

norama, in dessen Genuss mehrheitlich rauchende

Studierende kommen, mag nicht dem Idealtyp

einer Idylle entsprechen. Denn es wird durch den

markanten Bau der Kehrichtverbrennungsanlage

gestört. Dennoch bietet die Anlage mit ihrem

Kamin je nach Wetterlage eine atemberaubende

Kulisse, nicht nur für jene Studierenden, die sich in

ihrem Studium mit dem Klimawandel befassen.

Wenige Meter über der Terrasse, auf dem Dach

des Instituts, erhebt sich ein Stahlgerüst, auf dem

in fünf Ebenen Messgeräte installiert sind, die

Windstärke, Luftfeuchtigkeit, Strahlung sowie

CO2-Belastung messen.

Von der UB-Caféteria aus lässt sich hie und da

beobachten, wie die Gerätschaften auf dem Mast

gewartet werden. Schwieriger ist auf diese Distanz

einzuschätzen, wer da in rund vierzig Meter Höhe

herumturnt – Studierende natürlich.

Thomas Meuli ist einer jener wissenschaftlichen

Hilfskräfte, die weder Wind noch Wetter scheuen,

Ulrich U. Schutz

Job mit AtmosphärePorträt: Thomas Meuli, Student und Mastwart

um kontinuierliche Datenerhebungen zu ermög-

lichen, und in schwindelerregende Höhen über

der vielbefahrenen Strasse klettern. Der 23-Jähri-

ge hat im vergangenen Jahr die Stelle angetreten

und ist neben Bibliotheksarbeiten auch für die

Wartung der Geräte und die Auswertung der

Daten zuständig. Seitdem steigt er wöchentlich im

Klettergurt gesichert in die Höhe. Dennoch sei

die Arbeit nicht ohne Thrill: «Bei den Arbeiten

auf den oberen Etagen gibt es schon die eine oder

andere Schrecksekunde, wenn man beim Einho-

len der Geräte auf die Strasse runterschaut.»

Doch Sicherheit werde grossgeschrieben. Generell

sei man mindestens einfach gesichert. Ausserdem

dürfe man nie auf den Mast steigen, ohne dass ein

Kollege oder Vorgesetzter im Institut anwesend

und informiert ist: «Damit keiner unbemerkt am

Mast hängen bleibt, schon gar nicht am Woche-

nende.»

Gefahrenzulage oder Schlechtwetterbonus gibt es

bei dieser Arbeit nicht, bestätigt der Student, der

im Winter seine Bachelor-Arbeit abgeben wird.

Wenn sein Vertrag im Winter verlängert wird,

kommt er als Masterstudent – dem universitären

Titel sei Dank – in eine höhere Lohnklasse. ■

intern/Dezember 2009 Seite 3

@unibas.ch

Die Universität Basel geht einem stolzen Jubiläum entgegen.

Sie kann auf einen seit 550 Jahren bestehenden Vorlesungsbe-

trieb zurückblicken. Das ist ein feierlicher Anlass der höheren

Art; der einzige, den «wir» an unserer Universität erleben wer-

den. 550 Jahre, wie viel mag das sein in Antrittsvorlesungen

und Abschiedsfeiern gerechnet? Oder gar in entworfenen oder

verworfenen wissenschaftlichen Gedankengebäuden? Wer aus

eigener Lebenserfahrung noch nicht einmal oder allenfalls den

zehnten Teil einer solchen Zeitspanne ermisst, kann nur mit

Respekt dieser Zahl von Jahren gegenübertreten.

Fast alles hat sich mehrfach und zuweilen radikal geändert in

der Abfolge der Zeiten: die Herkunft und Zusammensetzung

der Lehrpersonen und der Studierenden, die Art der Lehrver-

anstaltungen und wissenschaftlichen Arbeitsformen, die Aufga-

ben und die Zielsetzungen in der akademischen Forschung,

nicht zuletzt auch das wirtschaftliche und politische Umfeld in

Stadt und Region, auf nationaler wie internationaler Ebene.

Das für den Anlass gefundene Motto «Wissen bewegt uns»

zeigt, dass sich in der aktuellen Wahrnehmung die Dynamik

des Wandels selber an die Spitze der Prioritätenliste gesetzt

hat. Eine «pro-aktive», den Kräften der Veränderung zuge-

wandte Gemeinschaft will diese Universität sein. Die grosse

Vergangenheit und das Alleinstellungsmerkmal als älteste Uni-

versität der Schweiz sind als symbolisches Kapital «nice to

have», aber auf der Tradition allein ist die künftige Bedeutung

einer Einrichtung, deren Betrieb jährlich Hunderte Millionen

Franken erfordert, nicht zulänglich zu begründen.

Vom Geld ist in den Alltagsgeschäften ziemlich häufig die

Rede; von den strapazierten Budgets der Einrichtungen und

Fakultäten, zunehmend auch von den eingeworbenen Zusatz-

mitteln einzelner Professoren und Forschungsprojekte. Den

geistigen Brennstoff für das Leben der «Universitas» können

Drittmittel nicht ersetzen. Sollte für das Geld – das wir drin-

gend brauchen und gerne nutzen – nicht gelten, was man über

den Reichtum an geschichtlicher Tradition sich zu denken

angewöhnt hat? «Nice to have», auch dies, aber doch eben

kein Selbstzweck, sondern allenfalls partieller Gradmesser in-

haltlicher Anstrengungen und Erfolge.

alexander.honold

Nur für Schwindelfreie: Thomas Meuli wartet Instrumente auf dem Dach des Geographiegebäudes. (Foto: Peter Schnetz)

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Page 4: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

Noch vor Ende Jahr soll der Basel Inkubator,

das Start-up-Center der Universität Basel und

der Fachhochschule Nordwestschweiz, im

Stücki Business Center bezugsbereit sein.

Der Basel Inkubator richtet sich an Hightech-

Projekte aus Naturwissenschaften, Medizin, Um-

weltwissenschaften, Greentech sowie aus der In-

formations- und Kommunikationstechnologie.

In erster Linie kommen dabei Spin-offs aus der

Universität und der Fachhochschule zum Zug.

Ebenso finden Start-up-Firmen aus den anderen

universitären Instituten Unterkunft. Firmen, die

nicht direkt aus einer Hochschule entspringen,

können sich einmieten, falls noch Platz vorhan-

den ist.

Erste Basis für Ausgründungen

Angesprochen werden Gründer in der allerersten

Phase: Die Idee ist gereift, Geld konnte noch

kaum aufgenommen werden, der Businessplan

muss noch vollendet werden. Für all die anste-

henden Arbeiten braucht das Team eine Basis.

Dort kommt man zusammen, diskutiert, entwi-

ckelt weiter, beauftragt Dritte oder gar das eigene

Institut mit Projekten. Der Basel Inkubator ist

also eine veredelte Form der vielzitierten Garage,

in der grosse Unternehmen ihre ersten Schritte

machen. Während der Zeit in diesen Räumen

müssen entweder erste Kunden gewonnen oder

die Investoren gefunden werden, die längerfristig

die Weiterentwicklung des Jungunternehmens er-

möglichen. Steht die junge Firma auf solideren

Füssen, sodass sie sich erweitern kann, wird sie

aus dem Inkubator in eigene Räumlichkeiten

ziehen, die für ihre Bedürfnisse massgeschneidert

sind. Der Basel Inkubator ermöglicht so, dass In-

vestitionen in eine eigene Infrastruktur erst dann

getätigt werden müssen, wenn die Zukunft des

Unternehmens nicht mehr im Nebel liegt. Ein

Unternehmen kann maximal drei Jahre im Basel

Inkubator bleiben.

Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass ab dem ersten

Tag Firmen ihre Zelte im Inkubator aufschlagen

werden. Dabei wird es sich um eine Vielfalt von

Geschäftsinhalten handeln. Daraus versprechen

wir uns eine befruchtende Zusammenarbeit zwi-

schen den Jungunternehmern. Erfahrungsaus-

tausch wird grossgeschrieben. So werden die

Kollegen aus dem Basel Inkubator zu Sparring-

Partnern für entscheidende Präsentationen und

Auftritte. Und wer zum Beispiel schon einmal

vor einem Investor präsentiert hat, kann seine

Erfahrungen den anderen weitergeben.

Günstig mieten

Im Laufe der Zeit werden weitere Angebote ent-

wickelt werden. Dabei kann es sich um spezielle

Bedingungen von Anbietern handeln oder um ge-

meinsame Initiativen. Weiter ist geplant, auch

Weiterbildungsveranstaltungen im Zusammenhang

mit Unternehmensgründung und -entwicklung

im Basel Inkubator anzubieten.

Die Mietpreise für einen Büro- und Laborplatz

wurden bewusst möglichst niedrig gehalten. In

der Regel verfügen Jungunternehmen nur über

wenig Geld, das sie vor allem projektorientiert

Peter Burckhardt

Basel Inkubator vor dem Start

intern/Dezember 2009 Seite 4

ausgeben möchten. Eine teure Miete übersteigt

die Möglichkeit dieser Start-up-Unternehmun-

gen. Die günstigen Preise ermöglichen jedoch,

dass die Firma von Anfang an einen Hafen hat.

Das eigene Firmenschild prangt mitten unter

anderen spannenden Firmenschildern. Geschäfts-

partner, interessierte Investoren und Kunden

können in einem gediegenen Sitzungszimmer

empfangen werden.

Es ist nun sehr wichtig, dass die Botschaft über

den Basel Inkubator in der Universität und der

Fachhochschule verbreitet wird. Wer noch nicht

weiss, ob und wie ein Projekt allenfalls in eine

Unternehmung geführt werden soll, darf sich un-

verbindlich informieren. Erst wenn die potenziel-

le Jungunternehmerin und der potenzielle Grün-

der die Rahmenbedingungen kennt und weiss,

welche kritischen Fragen beantwortet werden

müssen, kann sie oder er die richtige Entschei-

dung treffen. Der Basel Inkubator ist ein Angebot,

eine ausgestreckte Hand – es wäre schade, dieses

Angebot auszuschlagen! ■

Dr. Peter E. Burckhardt ist Leiter des Basel Inkubator und Ge-schäftsführer der Basler Life Sciences Start-Up-Agentur EVA.Kontakt: Tel. 061 283 84 85, E-Mail: [email protected]

Basel Inkubator im Stücki Business Park: Der Ausbau geht zügig voran. (Foto: Peter Schnetz)

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Page 5: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 5

Seit zwanzig Jahren fördert Eucor die grenz-

überschreitende Zusammenarbeit im Dreilän-

dereck. Welche Bedeutung der Verbund heute

hat, schildert Eucor-Dozent Prof. Peter Jung

am Beispiel des Masterstudiengangs in Rechts-

wissenschaften.

Wenn die trinationale Zusammenarbeit ein Ge-

sicht bräuchte, würde sich Prof. Peter Jung ganz

gut dazu eignen. Jung leitet als Dekan die Juristi-

sche Fakultät in Basel, lebt in Freiburg, kooperiert

mit Kollegen in Strassburg und lehrt als Gastpro-

fessor in Paris. So erstaunt es nicht, dass er sich

auch im Eucor-Masterstudiengang engagiert, den

die juristischen Fakultäten in Basel, Freiburg und

Strassburg gemeinsam anbieten. Derzeit haben

sich darin acht Basler Studierende eingeschrie-

ben. Das klingt nicht gerade nach viel, doch Peter

Jung relativiert: «Es ist eine Art Elitestudiengang,

der sich zudem an Studierende richtet, die Fran-

zösisch hinreichend beherrschen.»

Wenig Spielraum

Dass die Anzahl Studierender aus seiner Sicht

durchaus in Ordnung ist, hat noch weitere Grün-

de: Zum einen steht der Eucor-Master in Konkur-

renz zu anderen Austauschangeboten, und zum

anderen hat die Bologna-Reform die studentische

Mobilität gedrosselt. Im Bachelor finde kaum

mehr Mobilität statt, berichtet Jung, nicht inner-

halb der Schweiz, geschweige denn ins Ausland.

Die Gründe dafür sieht der Dekan in der strengen

zeitlichen und formalen Studienstruktur: «Das

Programm im Bachelor ist recht dicht. Da viele

Studierende auch noch nebenher jobben, bleiben

nicht mehr allzu viele Spielräume.»

Auf Masterstufe leiden unter dieser Entwicklung

vor allem längere Auslandaufenthalte. Hier bietet

sich der Eucor-Master als Alternative für Studie-

rende an, die mehr als nur einen Kurs belegen,

aber als «Heimschläfer» im gewohnten Umfeld

bleiben möchten. «Das ist ein attraktives Angebot

für Personen, die familiär gebunden sind oder

ihre Arbeitsstelle wegen eines Auslandaufenthalts

nicht aufs Spiel setzen möchten», so Jung. In der

«integrierten» Mobilität, die einen Bestandteil des

allgemeinen Curriculums bildet, sieht er denn auch

eine herausragende Stärke des Eucor-Programms.

Doch welche Perspektive hat ein regionaler Ver-

bund in Zeiten der Globalisierung? Tatsächlich

sei für die Fakultät die internationale Koopera-

tion nicht nur im Eucor-Verbund interessant, sagt

Jung: «Wir schauen zunehmend auch auf den

anglo-amerikanischen Rechtskreis.» Trotzdem hat

für ihn die Zusammenarbeit im regionalen Netz-

werk noch lange nicht ausgedient.

Denn so gut wie Eucor laufen nicht alle interna-

tionalen Programme, besonders dann nicht, wenn

die Universitäten weit voneinander entfernt lie-

gen. Hier profitiert die Universität von einer lange

eingeübten Nähe: «Unsere Kooperation hat etwas

Naturgegebenes, da wir nicht nur ein Universi-

tätsraum, sondern auch ein Kulturraum sind, in

dem ein vielfältiger Austausch stattfindet.»

Aus der Zusammenarbeit mit den Eucor-Univer-

sitäten entstehen aber auch Vorteile, die über die

Region hinausreichen: «Bei Verhandlungen mit

einer US-amerikanischen Universität erhöht es

unsere kritische Masse, wenn wir auch Kontakte

zu anderen Universitäten anbieten können.» Wei-

tere positive Effekte ortet Jung bei der Akquisition

europäischer Fördergelder: «Da kann es durchaus

von Vorteil sein, wenn wir gemeinsame Anträge

mit unseren Partnerfakultäten stellen.»

Gleichzeitig betont der Dekan, dass es sich bei den

Eucor-Partnern um Universitäten handle, die sich

die Fakultät auch aussuchen würde, wenn sie

etwas weiter entfernt wären: «In Freiburg und

Strassburg haben wir Partnerfakultäten, die in

ihren Ländern zu den besten gehören. In Strass-

burg eröffnen sich für uns zudem interessante

Zugänge zu den europäischen Institutionen.» Die

Nähe zu diesen Hochschulen ist für den Eucor-

Professor deshalb ein Privileg, das es einzulösen

gilt: «Wir müssen die Chance nutzen, die uns die

Lage am Dreiländereck bietet – nicht zuletzt auch

zur Profilbildung der Universität Basel innerhalb

der Schweiz.» ■

Reto Caluori

Eucor in Zeiten gebremster Mobilität

Zwanzig Jahre Eucor1989 schlossen sich die Universitäten Basel, Freiburg, Karls-ruhe, Mülhausen/Colmar und Strassburg zur EuropäischenKonföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor) zu-sammen. Ziel des Verbunds ist die trinationale Zusammen-arbeit in Forschung und Lehre durch den Austausch von Stu-dierenden und Dozierenden, durch gemeinsame Studiengängeund Forschungsprogramme und durch die gegenseitige Aner-kennung von Studienleistungen.

Gelebte Eucor-Mobilität: Professor Peter Jung ist Dekan an der Universität Basel, lebt in Freiburg und kooperiert mit der Univer-sität Strassburg. (Foto: Peter Schnetz)

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Page 6: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

Auch Naturwissenschaftler können arbeitslos

werden. Denn nach dem Studium fehlt ihnen

oft die Praxisorientierung. Das Basler Büro des

Qualifizierungsprogramms BNF hilft mit Prak-

tika weiter.

Kurz vor einem Master- oder Doktoratsabschluss

ist man nur mit Prüfungen beschäftigt. In natur-

wissenschaftlichen Fächern sind dann Arbeits-

pensen von siebzig Stunden pro Woche die Regel.

Wer sich nicht schon vorher Gedanken über seine

berufliche Zukunft macht, dem droht nach dem

Abschluss erstmal Arbeitslosigkeit.

«Mindestens die Hälfte der Studierenden, mit de-

nen ich in der Cafeteria rede, glauben nicht, dass

sie in diese Falle geraten», sagt Dr. Jürg Spring, Lei-

ter der Basler Zweigstelle von BNF, dem nationalen

Qualifizierungsprogramm für arbeitslose Natur-

wissenschaftler. Und doch schreibe manch ein Ab-

gänger mit dreissig zum ersten Mal einen Lebens-

lauf und merke: «Ich bin ja ein völliger Fachidiot.»

Andere haben vor einigen Jahren ein Studium ge-

wählt, das gute Berufsaussichten versprach – nur

hat sich inzwischen der Arbeitsmarkt gewandelt.

Um rasch abzuschliessen, verzichten viele darauf,

neben dem Studium Arbeitserfahrung zu sam-

meln. Und bei der Stellensuche stellen einige

ernüchtert fest, dass in der Wirtschaft Praxis-

orientierung wichtiger ist als rein wissenschaftli-

ches Denken. «An der Universität wird gemäss

Erkenntnisinteresse eines Professors geforscht»,

sagt Spring. «Für alles andere erhält man selten

Unterstützung.» In der guten Konjunktur vor zwei,

drei Jahren hätten Studienabgänger trotz solcher

Nachteile rasch eine Stelle gefunden. Doch in der

jetzigen Krise hätten sogar die Pharma-Multis

Stellenplafonierungen beschlossen.

Wer nach einem Studium arbeitslos ist, darf Arbeits-

losengeld beanspruchen und kommt deshalb für

sogenannte arbeitsmarktliche Massnahmen in-

frage. Eine davon ist BNF («Biomedizin – Natur-

wissenschaft – Forschung»), ein Projekt der Uni-

versität Bern, das vom Bund finanziert wird.

Spring kann die Arbeitslosen in «Projekten» plat-

zieren, «ein schöneres Wort für Praktika», wie er

selber sagt. Diese dürfen aus Konkurrenzgründen

nicht in der Privatwirtschaft sein. Spring ver-

mittelt oft in kantonale Laboratorien oder andere

Ämter der Kantone und des Bundes. Infrage kom-

men auch Non-Profit-Organisationen, etwa Um-

weltverbände und Zertifizierungsstellen.

Praxisorientierte KMU

Als besonders fruchtbar erweisen sich Projekte an

Fachhochschulen. Diese sind praxisorientiert und

pflegen die Zusammenarbeit mit KMU. Uni-Ab-

gängern kann das neue Berufsaussichten eröff-

nen, stellt Spring fest. Oft sähen frisch diplomier-

te Akademiker nur den globalen Arbeitsmarkt,

auf dem multinationale Unternehmen Personal

rekrutieren. Wer aus familiären Gründen in Basel

bleiben müsse, sei dort im Nachteil. In regionalen

KMU erhalten Akademiker Zugang zu einem bis-

her unbekannten Netzwerk von Betätigungsfel-

dern und Stellen. Oft kommen sie dort erstmals

mit praxistauglichen Methoden in Berührung,

nachdem sie an der Universität eher mit Grund-

lagenforschung zu tun hatten.

Um von BNF einen Platz vermittelt zu bekom-

men, muss man arbeitslos gemeldet sein. Wäh-

rend des Projektes fliessen weiterhin Arbeitslosen-

gelder und bei Bedarf Reisekosten, und es muss

weiterhin eine Stelle gesucht werden. Die Dauer

der Projekte ist auf sechs Monate limitiert, im

Durchschnitt finden Arbeitslose nach 4,3 Mona-

ten eine Anschlusslösung. Spring betreut sechzig

Stellensuchende, wovon rund zwanzig in Projek-

ten sind. Das Staatssekretariat für Wirtschaft,

welches das BNF finanziert, hat das Budget für

110 Jahresarbeitsplätze bewilligt. Damit betreut

das BNF über 150 Personen. Für 2010 wurde das

Budget aufgrund der Wirtschaftskrise erhöht.

Auch arbeitslose Akademiker mit Berufserfahrung,

deren Abschluss mehrere Jahre zurück liegt, kön-

nen sich bei Jürg Spring melden. Selber Naturwis-

senschaftler, berät er in erster Linie solche. Doch

weil es für andere Fachrichtungen kaum vergleich-

bare Angebote gibt, bietet BNF auch Nicht-Natur-

wissenschaftlern passende Projekte an. ■

Weitere Informationen: www.bnf.ch

intern/Dezember 2009 Seite 6

Michel Ecklin

Nach der Theorie die Praxis

Job-Programm: Dr. Jürg Spring vermittelt Praktika für arbeitslose Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler.(Foto: Peter Schnetz)

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Page 7: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

Das Institut für Sport und Sportwissenschaf-

ten (ISSW) hat in den letzten Jahren einen

grossen Aufschwung genommen. Neben der

Weiterentwicklung von Forschung, Lehre und

Management ist es der Leitung ein Anliegen,

dass vom Institut auch ein soziales Engage-

ment ausgeht. Deshalb engagiert sich das

ISSW seit Jahren für ein internationales Schul-

bildungsprojekt in Mwingi, Kenia.

Mwingi ist ein kleiner Ort in einer unwirtlichen,

wasserarmen Gegend im zentralen Hochland Ke-

nias. Der ausgetrocknete und mineralarme Boden

in dieser Region bietet zu wenig landwirtschaftli-

che Erzeugnisse für ein Dasein über der Armuts-

grenze (1 US-Dollar/Tag!). Deshalb ist die Bevöl-

kerung gefordert, sich neue Existenz sichernde

Ressourcen zu erschliessen, insbesondere durch

qualifiziertes Handwerk und eine bessere schuli-

sche Ausbildung.

Lebenswichtige Ausbildung

In diesem Zusammenhang entstand unter der

Aufsicht der non-profit-orientierten Mwingi East-

view Foundation ein internationales Schulentwick-

lungsprojekt, das seit 2005 vom ISSW unterstützt

wird. Die Institutsleitung, die Dozierenden und

die Studierenden spendeten bisher im Rahmen der

Kampagne «ISSW for Kenya» über 35000 Franken

für das Schulprojekt. Damit unterstützten sie das

Projektteam unter der Leitung des ehemaligen

ISSW-Dozenten Urs Illi beim Aufbau der «Mwingi

Eastview Primary». Dieses Ausbildungszentrum

bietet heute über 400 Kindern vom Kindergarten

bis zur 8. Klasse eine qualitativ gute Schulbildung

in Klassen von maximal dreissig Kindern an –

auch solchen aus wenig begüterten Familien und

HIV-/AIDS-Waisen, unabhängig von Religion,

Herkunft oder Ethnie.

Direkte Kontaktpartner und insbesondere die

Oberaufsicht und die tatkräftigen Eigenleistun-

gen von Urs Illi sorgen vor Ort dafür, dass die

Unterstützungsleistungen des Instituts zu hundert

Prozent direkt in das Projekt fliessen. Dadurch

können Kinder und Jugendliche in dieser klima-

tisch gebeutelten Region ihre lebenswichtige Aus-

bildung qualifiziert abschliessen und – so ist zu

hoffen – als Erwachsene mit einem gestärkten

Selbstwertgefühl ihre existentielle Lebensgrund-

lage eigenverantwortlich positiv verändern.

Die bereits 2006 eröffnete Primarschule wird mitt-

lerweile auf privater Basis selbsttragend durch die

Beiträge aus dem Schulgeld der Kinder geführt.

Der Fokus des Projektteams liegt heute auf der

seit 2007 im Aufbau befindlichen «Mwingi East-

view Secondary». Diese für die sekundäre Schul-

ausbildung als beispielhaft geplante Modellschule

soll im Januar 2011 eröffnet werden. Darin kön-

nen vorwiegend weibliche Jugendliche zwischen

dem 9. und 12. Schuljahr nebst Allgemeinwissen

auch ihr praktisches Know-how für eine erfolgrei-

che Lebensbewältigung entwickeln.

Weitere mit der Mwingi Eastview Foundation

kooperierende Partnerorganisationen wie regio-

nale Community Based Organisations sowie euro-

päische Bildungsinstitutionen und -fachleute leis-

ten zusätzliche Unterstützung zum Gelingen des

umfangreichen Schulentwicklungsprojektes.

Praktikum in Kenia

In jüngster Zeit haben Studierende des ISSW

praktische Erfahrungen in Kenia gesammelt. Sie

erhielten die Möglichkeit, während eines Aufent-

halts am Schulbildungszentrum der Mwingi

Eastview Foundation durch den Besuch des tra-

ditionellen Unterrichts und durch eigene Unter-

richtserteilung wertvolle Erfahrungen zu machen.

Das ISSW wird das Projekt auch weiterhin beglei-

ten. Falls auch Sie die Möglichkeit einer guten

Schulbildung von Kindern in einer sozial schwa-

chen Region Kenias unterstützen und so zum wei-

teren Ausbau der «Mwingi Eastview Secondary»

beitragen wollen, so ist Ihre Spende herzlich will-

kommen. ■

Prof. Dr. Uwe Pühse ist Ordinarius für Sportwissenschaft undLeiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaften.

intern/Dezember 2009 Seite 7

Uwe Pühse

ISSW for Kenya

Das ISSW unterstützt ein Schulprojekt in Kenia: Studierende machen authentische Erfahrungen beim Bau des Schulhauses undim Erteilen von Unterricht.

Spenden für ISSW for KenyaSpendenkonto: Credit Suisse, 8070 Zürich, zugunsten von Urs Illi, Mwingi Eastview Foundation,Konto Nr. 807343-20-2 4400Website: www.mef-kenya.ch (wird zurzeit überarbeitet),E-Mail: [email protected]

Intern_35.qxd 12.11.2009 11:37 Seite 7

Page 8: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 8

In der Publikation, die zur Emeritierung des

Historikers Georg Kreis erscheint, äussern sich

Fachleute verschiedener Disziplinen über den

Nutzen der Geschichte.

Claudia Opitz-Belakhal, Professorin für Geschich-

te der früheren Neuzeit, ist zusammen mit Regina

Wecker, emeritierte Professorin für Frauen- und

Geschlechtergeschichte, Herausgeberin des Bands

«Vom Nutzen der Geschichte», in dem acht Uni-

versitätskolleginnen und -kollegen den Umgang

mit Geschichte aus ihrer fachlichen und subjekti-

ven Perspektive ausleuchten.

Acht Beiträge, acht Welten

Den Impuls gab ein Kolloquium anlässlich der

Pensionierung von Georg Kreis als Geschichts-

professor. Der Titel bezieht sich auf Friedrich

Nietzsches «Unzeitgemässe Betrachtungen» von

1874; der Text «Vom Nutzen und Nachteil der

Historie für das Leben», der mit dem klassizisti-

schen Geschichtsbild aufräumt, beschäftigt Histo-

rikerinnen und Historiker bis heute.

Entstanden ist ein thematisch wie zeitlich breites

Panoptikum. Der Philosophieprofessor Emil An-

gehrn stellt Nietzsches These auf den Prüfstand

und warnt vor dessen Rat: «Vergesst alles und wer-

det glücklich.» Der Slawist Andreas Guski zeigt an-

hand des historischen Romans im Russland des

20. Jahrhunderts, wie Literatur ideologische Ge-

schichtsbilder entfalten kann. Die Rechtswissen-

schaftlerin Anne Peters befasst sich anhand von Per-

sonen, die den Holocaust leugnen, mit der Frage:

Gibt es historische Wahrheit und kann man diese

per Gerichtsbeschluss herbeiführen und durchset-

zen? Der Theologe Georg Pfleiderer untersucht das

Verhältnis der traditionellen Heilsgeschichte zur

nach-aufklärerischen Theologie. Der Soziologe Ueli

Mäder beschreibt sein Verhältnis zu Georg Kreis als

Wissenschaftler und als Kollege. Und der Historiker

Achatz von Müller taucht in die Rezeptionsge-

schichte des Nietzscheschen Reflektierens ein.

Die Klammer um die Beiträge bilden der Rektor

und der im Band Gewürdigte. Der Ägyptologe An-

tonio Loprieno zeigt anhand einer Fallstudie, wie

die Geschichtsdarstellung durch eine narra-tive

Geschichte abgelöst wird, und Georg Kreis schaut

hin, wo der Nutzen der Geschichte endet.

«Man darf nicht nur sich selbst fragen, wer bin

ich, sondern man kriegt es auch von anderen ge-

spiegelt», antwortet Claudia Opitz auf die Frage,

weshalb der Band sich nicht mit Beiträgen von

Historikerinnen und Historikern begnügt: «Die

Geschichte gehört ja nicht den Historikern allei-

ne.» Die interdisziplinäre und auch interfakultäre

Zusammenarbeit habe am Historischen Seminar

Tradition, erklärt sie. Doch komme sie heute

wegen des administrativen Mehraufwands leider

«etwas zu kurz».

«Die Geschichte wird bis heute dazu genutzt, um

bestimmte Ansprüche zu legitimieren oder abzu-

wehren», meint sie mit Blick auf die vitale Rolle

der Geschichte in Politik und Gesellschaft, die

auch Georg Kreis ein besonderes Anliegen ist. Der

Abschied von ihrem Kollegen falle ihr schon

schwer, sagt sie, auch wenn sie weiterhin mit ihm

zu tun habe – Opitz und Kreis schreiben zusam-

men eine zweibändige «Geschichte Frankreichs».

Das Historische Seminar erlebe im Moment einen

«Generationenwechsel», so die Professorin. Doch

steht den Ehemaligen ein Büro im Hirschgässlein

zur Verfügung, «sodass sie alle noch ein wenig da

sind».

Ähnlich ergeht es Claudia Opitz mit dem vor-

liegenden Band. Die angeregten Diskussionen im

Kolloquium hätten sie und Regina Wecker dazu

ermutigt, die Beiträge zu publizieren: «So hat

man mehr in der Hand als nur die Erinnerung an

eine interessante Veranstaltung.» ■

Claudia Opitz-Belakhal,Regina Wecker (Hg.):Vom Nutzen der Geschichte.Nachbardisziplinen im Um-gang mit Geschichte. BaslerBeiträge zur Geschichts-wissenschaft 181, Schwabe2009. Ca. 152 Seiten,ca. Fr. 38.–.ISBN 978-3-7965-2592-6

Anna Wegelin

Geschichten über die Geschichte

«Die Geschichte gehört nicht den Historikern alleine»: Mitherausgeberin Claudia Opitz-Belakhal. (Foto: Claude Giger)

Intern_35.qxd 12.11.2009 11:37 Seite 8

Page 9: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 9

Seit 2007 läuft unter Basler Leitung eines der

ersten, zunächst auf drei Jahre angelegten

ProDoc-Graduiertenprogramme des Schweize-

rischen Nationalfonds. Nun wurde das ProDoc

«Intermediale Ästhetik. Spiel – Ritual – Perfor-

manz» um weitere drei Jahre verlängert und

startet in die zweite Phase. Die Zwischenbi-

lanz fällt äusserst positiv aus.

2007 als eines der ersten ProDoc-Programme des

Schweizerischen Nationalfonds (SNF) lanciert,

steht das kulturwissenschaftliche ProDoc «Inter-

mediale Ästhetik. Spiel – Ritual – Performanz»,

geleitet vom Institut für Medienwissenschaft (Prof.

Georg Christoph Tholen), für ein genuin interdis-

ziplinär ausgerichtetes Doktoratsprogramm. Be-

teiligt sind neben dem Leading House Medien-

wissenschaft das Deutsche Seminar, die Gräzistik

sowie das Institut für Theaterwissenschaft der

Universität Bern.

Konzipiert ist das ProDoc-Programm als Förder-

instrument des Schweizerischen Nationalfonds

(SNF), das den Doktorierenden als Ausbildungs-

wie Forschungsprogramm zugute kommt: Neben

regelmässigen Forschungsseminaren, Ringvorle-

sungen und jährlichen Tagungen unterstützt es

Austauschreisen und Tagungsbesuche und bietet

zehn (von insgesamt neunzehn im Basler Pionier-

programm involvierten) Promovierenden eine An-

stellung im Rahmen von thematisch fokussierten

Forschungsmodulen. Mit dem Programm verbin-

det sich damit die Zielsetzung einer Ausbildung

auf hohem Niveau wie auch einer effizienten För-

derung der individuellen Forschungsarbeiten der

Doktorierenden.

Aus der Sicht der am kulturwissenschaftlichen

Basler ProDoc Beteiligten und nicht zuletzt der

Doktorierenden selbst haben sich diese Erwar-

tungen an das Programm bisher in hohem Mass

erfüllt: Mit dem Konzept gestaffelter Ausbil-

dungsformen vom Kolloquium bis zur internatio-

nalen Tagung bietet es einen flexiblen Rahmen,

der auch und gerade einem interdisziplinären

Doktoratsprogramm entgegenkommt. Dabei er-

leichtern die thematisch fokussierten Forschungs-

module die Kooperation über die Grenzen der

einzelnen Forschungsthemen wie auch Diszipli-

nen hinweg. Das Forschungsmodul «Intermediale

Inszenierungen» bündelt so beispielsweise im

Programm Forschungsarbeiten zu Theater, Film

wie zu digitalen Medien.

Für die Doktorierenden ist dieses Konzept an-

spruchsvoll wie produktiv. Neben dem gemeinsa-

men Lernen und der intensiven Betreuung der

einzelnen Arbeiten bietet es im Besonderen Mög-

lichkeiten, sich mit dem eigenen Forschungsthe-

ma zu vernetzen, zu publizieren und – so die Er-

fahrungen aus der ersten Phase – das Programm

zunehmend aktiv mitzugestalten. So wurde im

Oktober «/dis/connecting/media», die jüngste in-

ternationale Tagung des ProDoc, von den Dokto-

rienden konzipiert und durchgeführt. «Eine sol-

che Tagung samt Kulturprogramm auf die Beine

zu stellen, war für alle Beteiligten eine überaus

wichtige und motivierende Erfahrung», so das

Fazit des Mitorganisierenden Andy Blättler.

Interdisziplinäres Konzept

In der zweiten Phase des ProDoc soll der gemein-

same kulturwissenschaftliche Fokus weiter vertieft

werden. Hierfür ist mit dem Themenschwerpunkt

«Spiel-Räume» im zentralen Ausbildungsmodul

ein gemeinsamer Horizont aufgespannt, der Spiel-

formen der Antike wie des gegenwärtigen Media-

len, Performativen und Literarischen versammelt.

Das interdisziplinäre Konzept des ProDoc hat sich

bewährt; in der zweiten Phase soll es nun ver-

mehrt im internationalen Dialog mit verwandten

Graduierten- und Forschungsprogrammen weiter-

geführt werden. ■

Dr. des. Regine Buschauer ist Lehrbeauftragte am Institut fürMedienwissenschaft und im Rahmen einer Postdoc-Stelle alsCo-Leiterin des ProDoc «Intermediale Ästhetik. Spiel – Ritual –Performanz» tätig. ProDoc-Graduiertenprogramm:http://intermediale.unibas.ch; Tagung «/dis/connecting/me-dia»: www.disconnectingmedia.ch

Regine Buschauer

Erfolgreiches Basler ProDoc-Programm

Beteiligte PersonenIn der ersten Phase beteiligten sich am ProDoc «IntermedialeÄsthetik. Spiel – Ritual – Performanz» Prof. Anton Bierl, Prof.Alexander Honold, Prof. Klaus Neumann-Braun, Prof. GeraldSiegmund (Bern) und Prof. Georg Christoph Tholen. An derzweiten Phase des Programms nehmen Prof. Anton Bierl, Prof.Alexander Honold, Prof. Georg Christoph Tholen und Prof.Christina Thurner (Bern) teil.

ProDoc-DoktoratsprogrammeDie ProDoc-Förderprogramme, 2006 vom SchweizerischenNationalfonds (SNF) initiiert, bilden ein Subventionsinstru-ment für universitäre Forschung in allen Fachbereichen unddienen der akademischen Nachwuchsförderung sowie der Ver-netzung der Universitäten. Finanziell werden die Programmevom SNF und der Rektorenkonferenz der Schweizer Univer-sitäten getragen. Die Unterstützung wird einerseits für Ausbil-dungsprogramme von Doktorierenden gewährt, andererseitsfür Forschungsarbeiten, die im Rahmen der Promotiondurchgeführt werden. Die Förderung steht allen wissenschaft-lichen Fachgebieten offen.ProDoc-Doktoratsprogramme setzen sich aus einem zentralenAusbildungsmodul und mehreren Forschungsmodulen zu-sammen. Im Ausbildungsmodul werden den Doktorandinnenund Doktoranden wichtige Kompetenzen wie wissenschaftlicheArbeits- oder Präsentationstechniken vermittelt. In Seminarenund Vorlesungszyklen vertiefen sie ihre Forschungsthemenunter Beteiligung eingeladener auswärtiger Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler und präsentieren die Ergebnisse ihrerDissertationsprojekte.

Beschleunigter Wandel: Das ProDoc-Graduiertenkolleg «Inter-mediale Ästhetik» untersucht unter anderem die medialen, sozi-alen und kulturellen Folgen der Digitalisierung.

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Page 10: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 10

Prof. Dr. Stephan G. Wetzel fürRadiologieProf. Dr. Christian ErnstZaugg für ExperimentelleKardiologie

Phil IIProf. Dr. Thomas A. Jung fürNanowissenschaftenProf. Dr. Hanno Langen fürBiochemieProf. Dr. Frithjof Nolting fürNanowissenschaften

Venia docendi

TheologiePD Dr. Susanne Plietzsch fürJüdische Studien

MedizinPD Dr. Jan Philipp Benthiemfür Orthopädie(Umhabilitation)PD Dr. Stefan Jörg Borgwardtfür PsychiatriePD Dr. Daniela DorotheeMargarethe Finke fürExperimentelle MedizinPD Dr. Ute Gschwandtner fürPsychiatriePD Dr. Peter Häusermann fürDermatologiePD Dr. Rolf Hügli fürRadiologiePD Dr. Birgit Ledermann fürExperimentelle Medizin(Labortierkunde,Umhabilitation)PD Dr. Matthias EmanuelLiechti für Innere Medizin,speziell PharmakologiePD Dr. Beat Andreas Schär fürKardiologiePD Dr. ChristophThalhammer für InnereMedizin, speziell AngiologiePD Dr. Daniel MarkusTrachsel für PädiatrischePneumologie undIntensivmedizinPD Dr. Andreas Werner Zellerfür Innere Medizin

Phil IIPD Dr. Daniel Häussinger fürChemiePD Dr. Dirk Schübeler fürMolekularbiologie

Dienstjubiläen(November, Dezember,Januar)

10 JahreBrigitte BerglasLaborgehilfin, BiozentrumAnouschka BürginGarderobière,UniversitätsbibliothekDr. Daniel HäussingerWissenschaftlicherMitarbeiter, DepartementChemieDr. Rolf KellerLeiter StudienzentrumKulturmanagement

EintritteIrene AmstutzWWZ-BibliothekIrene AppelSAP-WartungLindy BauerRessort PersonalMatthias BieriDekanat Philosophisch-Historische FakultätErnesta DammassaBiozentrumEvelyne GerberUniversitätskliniken fürZahnmedizinDr. Kenneth GoldieSystems X, C-CINASusanne GrulichUniversitätsarchivarinElisabeth HohmannInstitut für MedizinischeMikrobiologieIsa HollenbacherUniversitätskliniken fürZahnmedizinKarine JonnardFakultät für PsychologieAimee Jade McCreedyBiozentrumLiliane Moresi-EhrlerJuristische FakultätSimone MuntwilerBiozentrumDr. Alexander SchmidtBiozentrumBettina VolmRessort ChancengleichheitDr. David WindelsBotanisches InstitutChristoph WyssSAP Competence CenterYuya YonezawaInstitut für PharmazeutischeTechnologie

PensionierungenCharlotte EttlinUniversitätsbibliothekSvend GallUniversitätskliniken fürZahnmedizinMarianne LiechtiBiozentrum, AbteilungPharmakologie/Neurobiologie

WahlProf. Dr. Philipp Treutlein,Assistenzprofessor fürexperimentelle Nanophysik(mit Tenure Track),per 1. Februar 2010

Ernennungen

Titularprofessuren

MedizinProf. Dr. Mario J. Bargetzi fürHämatologieProf. Dr. Joachim Diebold fürPathologie (Umhabilitierung)Prof. Dr. André Linka fürKardiologieProf. Dr. Christoph AndreasMaurer für Chirurgie

Wer? Was? Wann? – Personalia

Maria FerraraDentalassistentin,Universitätskliniken fürZahnmedizinRuth KuertMitarbeiterin StudentServicesThomas MelgesWissenschaftlicherMitarbeiter, Institut für Sportund SportwissenschaftenProf. Dr. Sabina De GeestOrdinaria, Institut fürPflegewissenschaftMarco RogowskiBiotechnologe, BiozentrumChristine Saladin-TrüsselAdministration BiozentrumSuzanne StöckliAdministration Biozentrum

15 JahreBrigitte BitterliMitarbeiterinStudiensekretariatStefan HäusermannLehrbeauftragterMedizinische FakultätBarbara Merz-BauerBiozentrum

20 JahreDr. Hans BernerWissenschaftlicherMitarbeiter, Universitäts-bibliothekNikosz KalkoszMitarbeiter in derBenutzungsabteilung,Universitätsbibliothek

Susanna RiedlAkademisch-TechnischeAssistentin, Botanisches InstitutDorothea TrottenbergFachreferentin/Wissenschaft-liche Mitarbeiterin,Universitätsbibliothek

25 JahreAndreas von ArxWissenschaftlicherMitarbeiter, Universitäts-bibliothek

35 JahreProf. Dr. Renée HeilbronnerTitularprofessorin,Geologisch-Paläontologi-sches Institut

Prof. Dr. John Paul MaierOrdinarius, DepartementChemieJörg StrubZahntechniker,Universitätskliniken fürZahnmedizin

40 JahreProf. Dr. Joachim SeeligOrdinarius, Biozentrum

45 JahreFranz HaefeliFeinmechaniker,Departement Chemie

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Page 11: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 11

Juristische Fakultät

Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst A. Kramer, emeritierter Ordinarius für

Privatrecht, wurde am Fakultätstag der Rechtswissenschaft-

lichen Fakultät der Universität Innsbruck für sein Lebenswerk

mit dem Franz-Gschnitzer-Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

Medizinische Fakultät

Prof. Dr. Alois Gratwohl, Ordinarius für Hämatologie und

Leiter der Abteilung Hämatologie am Universitätsspital Basel,

wurde mit dem Krebspreis 2009 der Krebsliga Schweiz ausge-

zeichnet.

Prof. Dr. Markus Heim, Extraordinarius für Hepatologie und

Leitender Arzt der Abteilung für Gastroenterologie und Hepa-

tologie am Universitätsspital Basel, wurde zum Mitglied des

Nationalen Forschungsrats, Abteilung III (Biologie und Medi-

zin), gewählt.

Dr. Ralf Jox, MA, PhD, Absolvent des PhD-Programms Medi-

zin- und Gesundheitsethik am gleichnamigen Fachbereich der

Medizinischen Fakultät, hat für seine Dissertation einen zwei-

ten Preis beim Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung

erhalten.

Prof. Dr. Carlo P. Marinello, MS, Ordinarius für Prothetik und

Kaufunktionslehre, wurde in der Zahnmedizin zum «Teacher

of the Year» gewählt. Eine Auszeichnung als «Assistent of the

Year» erhielten die Oberärzte Dr. Gabriel Krastl, Dr. Clemens

Walter und Dr. Leonard Büttel.

Prof. Dr. Reto Obrist, Titularprofessor für Innere Medizin und

Direktor der Dachorganisation OncoSuisse, wurde vom Bun-

desrat zum Mitglied des Institutsrates des Schweizerischen

Heilmittelinstituts Swissmedic ernannt.

Philosophisch-Historische Fakultät

Prof. Dr. Annelies Häcki Buhofer, Ordinaria für Deutsche

Sprachwissenschaft, wurde in den Nationalen Forschungsrat,

Abteilung I (Geistes- und Sozialwissenschaften), berufen.

Ehrungen und Mitgliedschaften

Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius für Volkskunde/Euro-

päische Ethnologie, wurde in den Vorstand der Schweizeri-

schen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften ge-

wählt.

Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Andreas Lüthi, Titularprofessor für Neurobiologie

der Universität Basel und Mitarbeiter am Friedrich Miescher

Institut, wurde mit dem Preis der Betty und David Koetser-

Stiftung für Hirnforschung ausgezeichnet. Lüthi erhielt den

mit 20000 Franken dotierten Preis für seine Forschung zu

Furcht- und Angstzuständen.

Prof. Dr. Anne Spang, Extraordinaria für Biochemie am Bio-

zentrum, wurde in die Europäische Organisation für Moleku-

larbiologie (EMBO) aufgenommen. Die Mitgliedschaft gilt als

Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der

Molekularbiologie.

Fakultät für Psychologie

Prof. Dr. Frank Wilhelm, Assistenzprofessor für Psychologie

und Psychophysiologie, wurde in den Nationalen Forschungs-

rat, Abteilung I (Geistes- und Sozialwissenschaften), berufen.

Weiteres

Prof. Dr. Hedwig J. Kaiser, Vizerektorin Lehre, wurde für die

Amtsperiode 2009–2012 als externes Mitglied des Universi-

tätsrats der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

bestätigt.

Acht Nachwuchsforschende wurden am BioValley Science Day

2009 mit einem BioValley Poster Award ausgezeichnet: Romy

Walser und Jason Gill (Departement Biomedizin) in der Kate-

gorie Gold; Andreas Diepold (Biozentrum), Katrin Benako-

vitsch und Neha Pandey (Departement Biomedizin) in der

Kategorie Silber; Klaas Romanino (Biozentrum), Alexandre

Goncalves (Departement Biomedizin), Himanish Gosh (Uni-

versität Zürich) in der Kategorie Bronze.

Dr. Dragan Ilic erhielt für seine an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät entstandene Doktor-arbeit den mit 35000 Franken dotierten Bâloise-Wissenschaftspreis. Der Preisträger untersuchte, obund in welchem Ausmass das Verhalten von Poli-zisten auf US-amerikanischen Strassen den Tatbe-stand mutwilliger Diskriminierung erfüllt.

Wie sind Sie zu Ihrem Thema gekommen?

Das Interesse an nicht-klassischen Themen der Ökonomiemanifestierte sich während meines Studiums. Vorlesungen zuinformationsökonomischen und spieltheoretischen Themenzeigten die Versatilität potenzieller Anwendungen auf alltäg-liche (und nicht-alltägliche!) Phänomene. Weitere Kurse ope-rierten an der Schnittstelle von Ökonomie, Soziologie undPhilosophie. Diese Kombination eröffnete mir ein erweitertesVerständnis der Ökonomie als unmittelbare Theorie, losgelöstvon spezifischen Inhalten. Zudem förderte sie die kritischeDenkfähigkeit am vorherrschenden ökonomischen Selbstver-ständnis. Im Marktprozess beeindruckte mich insbesondereder Trade-Off zwischen Equity und Efficiency im Kontext un-gleicher Behandlung von Frauen und Minderheiten. Es hatmich denn auch überrascht, wie viel die Ökonomie zu diesemThema zu sagen hat.

Was motiviert Sie, auf diesem Gebiet zu arbeiten?

Mir scheint es essenziell, gerade die Emotionalität von gesell-schaftlich so delikaten Sachverhalten möglichst stark zu ob-jektivieren, damit politische Entscheidungen auf Grund vonWerten getroffen werden können. Die Ökonomie vermag dies-bezüglich zum Diskurs einiges beizutragen. Die Möglichkeit,dabei mitzuwirken, ist für mich äusserst faszinierend.

Welche praktischen Anwendungen könnten sich aus Ihrer Studie ergeben?

Die zentrale Fragestellung bei konsequenzialistischen Un-gleichheiten unter Marktteilnehmern gleicher Ausstattungund Präferenzen ist, ob diese durch vorsätzliches Handeln(nutzenbasierte Diskriminierung) oder Effizienzgründen (sta-tistische Diskriminierung) entstanden sind. Je nach Ursacheist das Vorgehen, sollte eines denn gesellschaftlich erwünschtsein, ein anderes. In meiner Studie könnten zum Beispiel gutgemeinte Verbote, welche die Berücksichtigung der Ethnizitätbei Kontrollen verbieten, kontraproduktiv wirken, sprich dieKriminalitätsrate erhöhen.

Wie geht es nun mit Ihrer Karriere weiter?

Es ist mir ein Anliegen, das Verständnis für sozio-ökonomi-schen Themen auf akademischer Ebene zu vermitteln.

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Page 12: intern - Zeitung für die Mitarbeitenden der Universität Basel

intern/Dezember 2009 Seite 12Seite 12

Impressum

intern Zeitung für die MitarbeiterInnen der Universität BaselHerausgegeben von der Öffentlichkeitsarbeit (Leitung:Hans Syfrig)Redaktion: Reto CaluoriE-Mail: [email protected]: intern, Öffentlichkeitsarbeit der Universität Basel,Petersplatz 1, Postfach, 4003 BaselTel. 061 267 24 95; Fax 061 267 30 13Gestaltungskonzept: Marianne DiethelmFreie MitarbeitText: Michel Ecklin, Ulrich U. Schutz, Anna WegelinFotografie: Claude Giger, Peter SchnetzLayout: Kreis Druck AG, BaselKorrektorat: Birgit Althaler, BaselDruck: Kreis Druck AG, BaselPapier: FSC-Mix-Qualität, Zert.-Nr. SGS-COC-003355Auflage: 5500 Ex.intern ist die Personalzeitung der Universität Basel. Sie stehtallen Universitätsmitarbeitenden als Forum für Informationund Diskussion zur Verfügung. www.unibas.ch/intern

Der Comic zum 550-Jahr-Jubiläum der Univer-

sität Basel zeichnet anhand einer spannenden

Story nach, wie es 1460 zur Gründung der

Basler Hochschule kam. «intern» verlost unter

seinen Leserinnen und Lesern zehn Freiexem-

plare.

Gründungsgeschichten von mittelalterlichen Uni-

versitäten leiden oft daran, dass sie entweder

schlecht belegt oder als unspektakulärer Beschluss

eines Kaisers, Königs oder Papstes überliefert

sind. Ganz anders präsentiert sich die Grün-

dungsgeschichte der Universität Basel. Die Entste-

hung der ältesten Hochschule der Schweiz ist

nicht nur gut belegt, sondern gibt auch Stoff für

einen Comic her, der den Schwung der Grün-

dungszeit noch einmal aufleben lässt.

Rasante Gründung

Die rasante Gründung der Universität erfolgte

innerhalb eines Jahres, was angesichts der Länge

heutiger politischer Findungs- und Entscheidungs-

wege Bewunderung hervorruft. Ausgangspunkt

des Lobbyings zugunsten einer Basler Hochschule

war die Wahl von Enea Silvio Piccolomini zum

Papst Pius II. am 19. August 1458 – ein Ereignis,

mit dem die wenigsten rechneten, am allerwenigs-

ten die Baslerinnen und Basler. Wie überlieferte

Dokumente belegen, packten damals Basler Per-

sönlichkeiten die Gelegenheit beim Schopf und

trieben die Gründung der Hochschule energisch

und letztlich erfolgreich voran.

Auf der Grundlage historischer Fakten entwi-

ckelten die Historiker PD Dr. Claudius Sieber-

Lehmann und Prof. Martin Schaffner, die Zeichne-

rin Elena Pini sowie der Texter Andreas K. Heyne

das Drehbuch zu «Unsere Universität». Entstan-

den ist eine witzige, mit vielen mehr oder weniger

versteckten Anspielungen auf die Gegenwart durch-

setzte Universitätsgeschichte.

Tiefere Gebühren beim IDS-Kurierdienst

Auf den ersten Dezember sinken die Gebühren für den Kurier-

versand aus andern IDS-Bibliotheken von derzeit sieben auf

neu fünf Franken. Mit der entsprechenden Forderung der

Skuba im Rücken hat sich die Universitätsbibliothek schweiz-

weit durchsetzen können.

dings-Filiale in der UB-Reproabteilung

In der Reproabteilung der Universitätsbibliothek bietet der

dings-Shop ein ausgewähltes Sortiment der wichtigsten Papete-

rieartikel wie Post-it, Leuchtmarker, Schreibmaterialien, Hefte

und Blöcke an. Studierende erhalten zwanzig Prozent Rabatt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr.

Ausstellung zu Marion Gräfin Dönhoff

Aus Anlass des 100. Geburtstags von Marion Gräfin Dönhoff

(1909–2002) zeigt das Museum Kleines Klingental eine

Sonderausstellung über die Journalistin und «Zeit»-Herausge-

berin, die ihr Doktoratsstudium zwischen 1933 und 1935

beim Nationalökonomen Prof. Edgar Salin an der Universität

Basel absolvierte. Die Ausstellung widmet sich den frühen Prä-

gungen Marion Dönhoffs durch Studium und Promotion und

schlägt einen Bogen zu den grossen Themen, die sie bewegten:

Widerstand gegen die NS-Diktatur und Kritik an der zerstöre-

rischen Seite des Kapitalismus. Zugleich zeigt die Ausstellung

die Universität Basel als Forum und Wegweiser für europäi-

sche Debatten des 20. Jahrhunderts.

«... wie ein nicht zu Ende gesprochener Satz». Marion Dönhoff,

die Universität Basel und Europa. Sonderausstellung, bis 13. Dezem-

ber 2009. www.mkk.ch

Kurzmeldungen

«Unsere Universität» knüpft aus Tatsachen und

Erfundenem auf 64 Seiten einen witzigen und

spannenden Bildteppich, der zeigt wie:

• visionäre Baslerinnen und Basler mehr wissen

wollen und das Unmögliche verlangen …

• ein frisch gewählter Papst sich wehmütig an sei-

ne Jugendzeit erinnert …

• Kaufleute und Zünfte sich für ein gezieltes

Standortmarketing einsetzen …

• ängstliche Ratsherren sich einen Ruck geben

und überraschend ja sagen …

Ein Anhang mit einer Zeittafel, einem Poster und

Hinweisen zur Verbindung von Facts und Fiction

rundet den Band ab.

«intern» verlost Freiexemplare

Mit etwas Glück können «intern»-Leserinnen

und -Leser eines von zehn Exemplaren des Co-

mics «Unsere Universität» gewinnen. Füllen Sie

dazu bis zum 13. Dezember 2009 einfach das On-

line-Formular aus unter: www.unibas.ch/intern ■

Universität Basel (Hrsg.): Unsere Universität. Der Comic zurGründung der Universität Basel 1460. F. Reinhardt 2009, 48 Sei-ten, Fr. 28.-, ISBN 978-3-7245-1611-8

Reto Caluori

«Unsere Universität» zu gewinnen

UNSE RE UNIVE RSITÄTDer Comic zur Gründung der Universität Basel 1460

Universität Basel (Hrsg.) F. Reinhardt

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