Upload
dinhthien
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Miriam BlümelFG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin
(WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)&
European Observatory on Health Systems and Policies
Internationale Gesundheitssysteme
Einführung in dasManagement im Gesundheitswesen
14. Dezember 2015 Einführung MiG 1
Zahler (“Third-party payer”)
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Einführung – Akteure & Funktionen
“Steward”/Regulierer
Beitrags-einnehmer
Ressourcenpooling & (Re-)Allokation
Ressourcen-mobilisierung/
aufbringung
Leistungseinkauf/ Verträge/ Vergütung
Regulierung
Zugang undVersorgung
VersicherungWer? Für was?
14. Dezember 2015 Einführung MiG 2
Zahler (“Third-party payer”)
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Einführung – Systemtypologie
“Steward”/Regulierer
Beitrags-einnehmer
Ressourcenpooling & (Re-)Allokation
Ressourcen-mobilisierung/
aufbringung
Leistungseinkauf/ Verträge/ Vergütung
Regulierung
Zugang undVersorgung
VersicherungWer? Für was?
14. Dezember 2015 Einführung MiG 3
Zahler (“Third-party payer”)
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
“Steward”/Regulierer
Beitrags-einnehmer
Ressourcenpooling & (Re-)Allokation
Ressourcen-mobilisierung/
aufbringung
Leistungseinkauf/ Verträge/ Vergütung
Regulierung
Zugang undVersorgung
VersicherungWer? Für was?
Einkommensabhängige Beiträge& Krankenkassen =
Sozialversicherungssysteme
Steuern &Regierung/ Gesundheitsbehörden= Steuerfinanzierte Systeme (NHS)
Risiko-bezogene Prämien& private Versicherer =
Freiwillige Krankenversicherung
Einführung – Systemtypologie
414. Dezember 2015 Einführung MiG
Typen von Gesundheitssystemen
• Soziale/ gesetzl.Krankenversicherung
• Mittel- und Osteuropa (von Semashko zu GKV)
• SteuerfinanzierteNHS-Systeme
14. Dezember 2015 Einführung MiG 5
Steuerfinanzierte NHS-Systeme in Europa
Staatliche Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Zentralregierung
Allgemeine Steuern
Beschränkter Zugang
NHS = Zahler, Leistungserbringer &
“Regulierer”(aber eigentlich
“command-and-control”)
Klassisch integriertesNHS-System
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
14. Dezember 2015 Einführung MiG 6
Staatliche Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Zentralregierung
Allgemeine Steuern
Purchaser-
Providersplit
NHS-Reformentwicklung I
Beschränkter Zugang
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
Einführung MiG 714. Dezember 2015
Staatliche,rechtlich
selbstständige
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Allgemeine Steuern
Purchaser-
Providersplit
Zentralregierung
NHS-Reformentwicklung II
Beschränkter Zugang
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
14. Dezember 2015 Einführung MiG 8
Beschränkter Zugang
Staatliche,rechtlich
selbstständige
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
Allgemeine Steuern
Purchaser-
Provider split
Wahlfreiheit Geld folgt Patient
Zentralregierung
NHS-Reformentwicklung III
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
14. Dezember 2015 Einführung MiG 9
Beschränkter Zugang
Staatliche,rechtlich
selbstständige
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
ZentralRegionalregierung
Allgemeine Steuern
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
NHS-Reformentwicklung IV
Wahlfreiheit
Purchaser-
Provider split
14. Dezember 2015 Einführung MiG 10
Purchaser-
Provider split
Beschränkter Zugang
Staatliche,rechtlich
selbstständige
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
ZentralRegionalregierung
Allgemeine Steuern
Zentralregierung (Gesundheits-ministerium)
NHS-Reformentwicklung IV
Aber:• Finanzierung über nationale oder regionale Steuern?• Einheitlicher Leistungskatalog?• Angebotsplanung und Qualitätssicherung gleich?• Zugang über Regionsgrenzen hinweg möglich?
Wahlfreiheit
14. Dezember 2015 Einführung MiG 11
Staatliche
Leistungs-erbringer
Public-private mix
Bevölkerung
Allgemeine Steuern
Purchaser-
Provider split
Wahlfreiheit
NHS-Reformentwicklung V
Regionalregierung
Beschränkter Zugang
14. Dezember 2015 Einführung MiG 12
große strukturelle Ähnlichkeit mit GKV-Systemen!
Krankenkassen
Versorgungs- und Vergütungsverträge
Wahlfreiheit
(Versicherte)Bevölkerung
Leistungs-erbringer
Public-privatemix
Überwiegend lohnabhängige Sozialbeiträge
14. Dezember 2015 Einführung MiG 13
Zahler (“Third-party payer”)
Leistungs-erbringer
Bevölkerung
“Steward”/Regulierer
Beitrags-einnehmer
Modell Gesundheitssystem - Deutschland
Gesundheitsfonds
„Risikostrukturausgleich“
Kollektivverträge(keine Verträge)
Kein Gatekeeping
Parlament & G-BA
Krankenkassen(& private
Versicherer)
Einkommens-abhängigeBeiträge
(risiko-abhängigePrämien)
Ca. 86% GKV(11% PKV) Public-Private Mix
14. Dezember 2015 Einführung MiG 14
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• GKV ist historisch an Arbeitsverhältnis gebunden, dann Versichertenkreis erweitert
• „Bürgerversicherung“ mit 100% gesetzlich nur in Niederlanden (für besondere Ausgaben seit 1968; für akute Krankenversorgung seit 2006), Schweiz (seit 1996), Belgien (seit 1998), Frankreich (seit 2000) – und seit 2009 auch in Deutschland
14. Dezember 2015 Einführung MiG 15
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• Deutschland erlaubt/ verlangt (wie die Niederlande bis 2005) private Krankenversicherung von Besserverdienenden/ Selbstständigen(NL bis 2005: keine Wahl zwischen GKV und PKV)
• Krankenkassen-Wahlfreiheit in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Schweiz
14. Dezember 2015 Einführung MiG 16
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
ABER:
• Wettbewerb auf welcher Basis?
• Preis, Leistungsumfang, Anzahl kontrahierter Leistungserbringer?
14. Dezember 2015 Einführung MiG 17
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• Überwiegend lohnbezogene Beiträge (+ variabler Anteil Steuern) in Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich
• Keine Beitragsmessungsgrenze in Belgien oder Frankreich
• Kopfpauschale/ Gesundheitsprämie in Schweiz
• Mischsystem (50% Beitrag, 45% Pauschale, 5% Steuern) in den Niederlanden seit 2006
14. Dezember 2015 Einführung MiG 18
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• Frankreich: 1998 Umstellung von Lohn-Beiträgen zu Beiträgen auf Löhne, Zinsen und Mieten = Verringerung von 6,8% auf 6,0%, aber breitere Basis
• Niederlande: Abgabe von Privatversicherten an GKV zwecks Risikoausgleich (bis 2005)
14. Dezember 2015 Einführung MiG 19
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• Beitragseinnehmer = Staat (Belgien, Frankreich, Niederlande), Kassenverband (Luxemburg) bzw. Gesundheitsfonds (D seit 2009); dadurch weniger Probleme bei Finanzallokation als wenn Kassen Beiträge einziehen (Österreich, Schweiz, bis 2008 Deutschland)
• Finanzieller Risiko-Struktur-Ausgleich in Belgien, Deutschland und Niederlande (+ regional begrenzt in CH) ermöglicht gleiche bzw. ähnliche Beitragssätze für alle
14. Dezember 2015 Einführung MiG 20
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
Anzahl der Krankenkassen
derzeit noch 123 (01.07.2015)
A* B* CH D* F* L* NL#
1992 26 127 191 1223 19 9 27
2002 24 100 93 355 18 9 24
2012 20 54 69 144 ? 9 28 (11)
*mit Selbstverwaltung
# privatwirtschaftlich organisiert, gleichzeitig aber gesetzlich stark reglementiert
14. Dezember 2015 Einführung MiG 21
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• “Alle Vergütungssysteme sind schlecht; das am wenigsten schlechte sollte gewählt werden.” (MiG Leistungsanbieter)
• Kostendämpfung = typische Schwäche von GKV-Systemen, da viele Zahler (Krankenkassen)
• Klassischer Ansatz: Kollektivverträge, am ausgeprägtesten in Deutschland -> Wettbewerb?
14. Dezember 2015 Einführung MiG 22
Selektiv- stattKollektiv-verträge?
Wie den Zugangsteuern?Anreize?Zwang?
Mit wem? Aufwelcher Basis: Preis,
Qualität, Lage …?
Für wen? WelcheInformationen
notwendig?
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
14. Dezember 2015 Einführung MiG 23
Versicherte in Hausarztmodellen
Versicherte in HMOs
Summe: Versicherte in diesen Formen
Aargau 13,6 0,5 14,1 Appenzell-Innerrhoden und Ausserrhoden
3,4 - 3,4
Bern 3,3 1,2 4,5
Basel-Land 4,5 - 4,5 Basel-Stadt 7,9 6,5 14,4
Fribourg 0,9 - 0,9 Genf 5,8 0,6 6,4
Graubünden 10,1 - 10,1
Luzern 0,9 3,5 4,4 St.Gallen 13,7 4,2 17,9
Schaffhausen 15,6 - 15,6 Schwyz 1,0 - 1,0
Thurgau 25,4 - 25,4
Vaud 3,4 - 3,4 Zug - 2,5 2,5
Zürich 4,4 2,8 7,2 Insgesamt 7 Kantone - - -
Schweiz gesamt 5,4 1,3 6,7 Quelle: Bundesamt für Gesundheit der Schweiz. Bestandsaufnahme Managed Care Modelle 2004
Versicherte in der Schweiz (2004) in Versicherungsformen mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer in % aller Versicherten
Versicherte in Hausarztmodellen
Versicherte in HMOs
Summe: Versicherte in diesen Formen
Aargau 13,6 0,5 14,1 Appenzell-Innerrhoden und Ausserrhoden
3,4 - 3,4
Bern 3,3 1,2 4,5
Basel-Land 4,5 - 4,5 Basel-Stadt 7,9 6,5 14,4
Fribourg 0,9 - 0,9 Genf 5,8 0,6 6,4
Graubünden 10,1 - 10,1
Luzern 0,9 3,5 4,4 St.Gallen 13,7 4,2 17,9
Schaffhausen 15,6 - 15,6 Schwyz 1,0 - 1,0
Thurgau 25,4 - 25,4
Vaud 3,4 - 3,4 Zug - 2,5 2,5
Zürich 4,4 2,8 7,2 Insgesamt 7 Kantone - - -
Schweiz gesamt 5,4 1,3 6,7 Quelle: Bundesamt für Gesundheit der Schweiz. Bestandsaufnahme Managed Care Modelle 2004
Versicherte in der Schweiz (2004) in Versicherungsformen mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer in % aller Versicherten
Beitragseinnehmer Zahler
Versicherte Leistungserbringer
• Traditioneller Ansatz (außer in NL): Wahlfreiheitund direkter Zugang auch zum Facharzt unnötige Leistungen hohe Kostenund ggf. schlechte Qualität
• Lösungen: (1) “rationalerer” Patient im Wettbewerb der Leistungserbringer; (2) Zahler entscheidet
14. Dezember 2015 Einführung MiG 26
Der vielleicht berühmteste Patient, der nicht den Qualitätsdaten gefolgt ist: Bill Clinton und seine Bypass-Op
• Clinton hospital’s death rate higher for bypass surgery (NY Times 9/6/2004)
• Overall CABG death rate for New York State is 2.18% (nysdoh 2001)
• Columbia Presbyterian Center of New York Presbyterian Hospital overall CABG death rate 3.93% - nearly double (nysdoh 2001)
14. Dezember 2015 Einführung MiG 27