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JKA-Karate Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e.V. Heft 4/2011 FACHVERBAND FÜR TRADITIONELLES KARATE

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JKA-KarateInformationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e.V.

Heft 4/2011

FACHVERBAND FÜR TRADITIONELLES KARATE

JKA Heft 04-2011-wd:JKA Heft _0411 01.12.2011 14:07 Uhr Seite 1

Schon fast 500 Mitglieder Seit September diesen Jahres ist der DJKB nun auch offiziell auf facebook.Hierzu gab und gibt es auch viele kritische Stimmen. Die positive Resonanz(und das nicht nur der Mitglieder bis zu einem Alter von 35 Jahre) zeigt, dasswir hier auf dem richtigen Weg sind, weitere Medien in unsereKommunikation einzubeziehen. Es gibt noch viel Verbesserungspotential undviel Raum für Ideen, also seit weiterhin gespannt!

Wichtig ist, dass noch mehr den

Oss, Nadja Körner

Weitere Informationen:

www.deutscher-jka-karate-bund.de

oder auf

facebook

Präsidium des Deutschen JKA-Karate Bundes e.V.

PräsidentMartin BuchstallerIn den Vogelsäckern 566440 BlieskastelMobil: 0172 / 720 64 [email protected]

VizepräsidentKarl Eric LeyserAm Ausserberg 55dCH-4125 RiehenE-Mail:[email protected]

SchatzmeisterHorst GallenschützRadolfzeller Str. 3678467 KonstanzTel.: 0 75 31 / 7 11 44Fax: 0 75 31 / 7 11 40

Referent für OrganisationKlaus Lammers-WiegandKranichstr. 344867 BochumTel.: 0170 / 4 70 89 80Fax: 0 23 27 / 95 36 36E-Mail: [email protected]

Ref. für Öffentlichkeitsarbeitkommissarisch:Nadja KörnerSchimperstr. 1868167 MannheimTel.: 0178 / 3122579E-Mail: [email protected]

WebmasterPascal SennE-Mail: [email protected]

ChiefinstructorHideo OchiMiddeweg 6546240 BottropTel.: 0 20 41 / 2 09 93Fax: 0 20 41 / 97 57 26

Ref. für Prüfungs- u.AusbildungswesenRolf HeckingWeidegasse 3454290 TrierTel.: 06 51 / 69961009Fax: 06 51 / 69961007E-Mail: [email protected]

KampfrichterreferentUdo MeyerE-Mail: [email protected]

GeschäftsstellePetra HinschbergerSchwarzwaldstr. 6466482 ZweibrückenTel.: 0 63 37 / 67 65Fax: 0 63 37 / 99 31 [email protected]

Bankverbindung:Volksbank SaarpfalzKto.-Nr. : 20 50 23 0000Blz 592 912 00

IMPRESSUM: Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e. V.Fachverband für traditionelles Karate

REDAKTION: Martin Buchstaller

2 JKA-Karate

Mitteilungen des Präsidiums und de

Gruppenbeitritt beantragen

Liebe DJKB Mitglieder,

ein ereignisreiches Karatejahr mit vielen Höhepunkten neigt sich dem Endezu.Geprägt natürlich durch die vielen Lehrgänge unseres unermüdlichenChiefinstructors Herrn Ochi, unserer DJKB Instructoren und natürlich der vie-len internationalen Gasttrainer. Nicht zu vergessen wieder ein erfolgreicher Jahrgang, der dieNachwuchstrainerausbildung abgeschlossen hat.Und sportliche spannende nationale Wettkämpfe und tolle Erfolge bei derEuropameisterschaft in London und der Weltmeisterschaft in Thailand.

Zentral und wesentlich aber sind vor allem die vielen Stunden, in denenKarateka aller Altersgruppen und unabhängig vom sozialen Status JKA-Karate als lebensbegleitende Kampfkunst lehren oder lernen.

Allen Mitgliedern, Dojoleitern, Trainern, Instructoren, Kampfrichtern, aktivenKämpfern und Referenten ein herzliches Dankeschön für den geleistetenEinsatz.

Das Lehrgangs- und Wettkampfangebot 2012 wird uns allen wieder vieleMöglichkeiten bietenm, gemeinsam einen weiteren kleinen Schritt auf demKarate Weg zu gehen.

Wir wünschen Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest,

einen guten Rutsch in das neue Jahr

und für 2012 Glück und Gesundheit.

Eurer DJKB Präsidium

JKA Heft 04-2011-wd:JKA Heft _0411 01.12.2011 14:07 Uhr Seite 2

Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e. V.

Inhalt Heft 4 / 2011

2 - 4 Informationen / Inhalt

4 - 5 Kampfrichterwesen / Aus den Stützpunkten

6 - 9 JKA-Cup 2011 in Bottrop

10 - 12 Instructor-Lehrgang und Dan-Prüfungen

in Göttingen

14 - 15 Bundesjugend-Lehrgang 2011 in Wetzlar

16 - 17 Tschechischer Gasshuku in Prachatice

18 - 20 Nachwuchstrainer und Nachwuchstrainer-

Fortbildung 2011

21 Ausschreibung Nachwuchstrainer-Lg 2012

22 Ochi-Lehrgang in Hennef

23 - 25 Randori in der Unterstufe

26 - 27 3 Generationen zum Lehrgang in Japan

28 - 29 Zwei Kumite-Tage

30 - 42 Lehrgangs-, Turnier- und Reiseberichte

44 Turnierhinweise

45 - 48 Lehrgangsausschreibungen

49 - 54 Shihan Ochi in …

55 Bestellscheine

56 Termine

JKA-Karate 3

der Geschäftsstelle

ACHTUNG!

Redaktionsschluß Heft 1 / 201215. Februar 2012

Japanisches Kulturinstitut

Universitätsstr. 98 50674 KölnTel.: 02 21 / 9 40 55 80Fax: 02 21 / 9 40 55 89

Internet und E-Mail Adressen:Homepage: www.jki.deE-Mail: [email protected]: [email protected]

Titelfoto: Kampfszene beim JKA-Cup2011 in Bottropvon Alexander Raitz von Frentz

www.foto.Krefeld.info

Richtigstellung:

Im Bericht über die Jugend EM in Heft3/2011 ist das Herkunftsdojo vonTheresia Ventura falsch angegeben.Theresia Ventura trainiert im TV BushidoTamm!

Einführung einer neuen Rubrik:

Trainingslehre

Die Redaktion des DJKB-Fachorgansmöchte künftig an dieser Stelle in "loser Reihenfolge" Themen der allgemeinen und speziellenTrainingslehre von unterschiedlichenQuellen bzw./Autoren/innen behandelnund veröffentlichen.

Interessierte, die hierzu einen Beitragleisten können und wollen, richten ihrediesbezüglichen Beiträge direkt an denReferenten für Prüfungs- undAusbildungswesen, Rolf Hecking,Anschriften siehe Umschlagsinnenseite.

Erster Artikel siehe Seite 23 - 25:Randori in der Unterstufevon M. Beschnidt.

JKA Heft 04-2011-wd:JKA Heft _0411 01.12.2011 14:07 Uhr Seite 3

4 JKA-Karate

• Aus den Stützpunkten • • • Aus

SÜD

Homepage: www.djkb-stuetzpunkt-sued.de

Stützpunktleiter:

Xaver Eldracher, Geißacker 5, 87674 ImmenhofenTel.: 0 83 42 / 4 15 15

Stützpunkttrainer:

Henry Landeck, Ängerlein 42, 95326 KulmbachTel.: 0 92 21 / 17 75, e-mail:[email protected] Chees, Geroldshäuser Str. 9, 97271 Kleinrinderfeld

Termine:

11. Febr. Stützpunkt-Lg in Hollfeld16. Juni Stützpunkt-Lg + Kumite-Tag

+ KR-Lg in Oberviechtach

SÜDWEST

Stützpunktleiter:

Helmut Hein, Bregstr. 17, 78183 HüfingenTel.: 07 71 / 6 21 99, E-Mail: [email protected]

Stützpunkttrainer: Giovanni Torzi

Termine:11./12. Feb. Stützpunkt-Lg Jun./Sen. in Singen3./4. März Stützpunkt-Lg Jun./Sen. in Singen17. März Stützpunkt-Lg Kinder/Jugend

mit Sichtung in Donaueschingen12. Mai Süddeutsche Meisterschaft

in Donaueschingen13. Okt. Stützpunkt-Lg + Kumite-Tag in ……

Bericht vom Kumite-Tag siehe Seite 28 - 29

Informationen und Hinweise

aus dem Kampfrichterwesen

fur Betreuer, Trainer und Wettkampfer

Entscheidungen des Wettkampfarztes

Der Wettkampfarzt entscheidet aus medizinischer Sichtüber die Fähigkeit eines Athleten zur Teilnahme amWettkampf. Wird ein Wettkämpfer vom Wettkampfarzt fürnicht kampffähig erklärt und deshalb aus dem aktuellenKampf genommen, dann ist diese Entscheidung bindendund nicht von Aktiven und Betreuern in Zweifel zu ziehen. S.a. Sportordnung Abschnitt E2. Wettkampfsperre nach Verletzungen Bestrafung bei Verletzungen unter Einbeziehung des Wettkampfarztes

Bei den Meisterschaften der jüngsten Vergangenheit gabes mehrfach Situationen, bei denen die Kampfrichter nacheinem Treffer mit Verletzung auf Hansuku Chui entschie-den, der getroffene Kämpfer weiterkämpfen wollte, abervom Arzt aus dem Kampf genommen und für weitereKämpfe gesperrt wurde. In den Regeln für die Durchführung von Wettkämpfen heißtes im Abschnitt Kumite Shiai unter Punkt 8.6: wenn der Kampfer durch eigene Schuld seinen Gegnerverletzt, so daß dieser in der Weiterfuhrung des Kampfesbeeintrachtigt ist, erfolgt "Hansoku Chui" Strafe. Ist dieBeeintrachtigung erheblich oder ist der Verletzte an derWeiterfuhrung des Kampfes gehindert, erfolgt dieDisqualifikation (Hansoku Make). Selbstverstandlich hat, wie schon oben geschrieben, derArzt die alleinige Entscheidung aus medizinischer Sichtüber die Kampffähigkeit eines Wettkämpfers, die er aus derBeurteilung des aktuellen Zustand des Kämpfers gewinnt. Ebenso selbstverständlich werden die Aktionen im Kampfvon den Kampfrichtern beurteilt und entschieden. Dazugehört auch der Grad der Bestrafung (Ermahnung - Chui -Make) nach einer unkontrollierten Technik. Hierbei sindneben der unzweifelhaften Schuld des Verursachers vieleweitere Faktoren zu berücksichtigen, wie Mitschuld desGetroffenen (Mubobi), Vorverletzung des getroffenenKämpfers, psychische Folgen auch schon bei leichtenTreffern (vor allem bei Jugendlichen und Turnier-Neulingen), unsportliches Verhalten wie übertriebeneReaktion des Getroffenen. Insofern ist es also durchaus möglich, dass einWettkämpfer mit Kiken den Kampf verliert, wenn ihm nacheinem Treffer vom Wettkampfarzt die Kampffähigkeit abge-sprochen wird.

Interesse an der Kampfrichter-Tatigkeit?

Wir freuen uns über jeden erfahrenen Wettkämpfer, dernach Beendigung seiner aktiven Zeit unserKampfrichterteam verstärkt. Schickt mir – am besten als E-Mail – Eure Kontaktdaten (Anschrift, E-Mail, Telefon) undkommt zum nächsten Kampfrichterlehrgang.

Udo Meyer – fur das DJKB-Kampfrichterteam

E-Mail: [email protected]

Achtung: Termin vormerken!

Kampfrichter-Lehrgang

für alle DJKB-Kampfrichter

29. September 2012

in Darmstadt

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JKA-Karate 5

us den Stützpunkten • • • Aus den Stützpunkten • • • Aus den Stütz

RHEIN-MAIN-NECKAR

Stützpunktleiter:

Christian Gradl, Karlsbader Straße 14, 64823 Groß-Umstadt Tel.: 06078-75337 • Fax.: 06078-969677 E-Mail: [email protected]: www.karate-dojo-gross-umstadt.delink "Bundesstützpunkt Rhein-Main-Neckar"Stützpunkttrainer:

Ekkehard Schleis • In der Witz 29 • 55252 Mainz-KastelTel.: 0179 / 771 68 81 • E-Mail: [email protected] Leitner • Am Rühling 34 • 35633 Lahnau Tel.: 0163 / 219 58 83 • E-Mail: [email protected]

Termine:

21. Jan. Stützpunkt-Lg in Groß-Umstadt14. April Stützpunkt-Lg in Groß-Umstadt1. Sept. Stützpunkt-Lg + Kumite-Tag

in Groß-UmstadtKUMITE-TAG

Stützpunkt Saar-Pfalz

in Kaiserslautern

am 5. Februar 2012

Ort: BurggymnasiumBurgstr. 18, 67659 Kaiserslautern

Kampfbeginn: 11.00 Uhr (Ende ca. 16.00 Uhr)

Die Teilnahme ist für alle Karateka

ab 14 Jahre und 3. Kyu möglich.

Info: Hans Körner, Tel.: 0170 - 805 04 96E-Mail: [email protected]

Haftung: Veranstalter und Ausrichter lehnt jede Haftung ab.

siehe auch Artikel Seite 28

SAAR-PFALZ

Stützpunkttrainer:

Hans Körner, Bacchusstr. 11, 75223 Niefern-Öschel-bronnTel.:0 72 33 / 55 27 Mobil: 0170 / 805 04 69E-Mail: [email protected]

Termine:

4./5. Febr. Stützpunkt-Lg in Kaiserslautern5. Febr. Kumite-Tag in Kaiserslautern28. April Stützpunkt-Lg in Kaiserslautern22. Sept. Stützpunkt-Lg in Kaiserslautern

Ort: Pestalozzischule, Pfaffenbergstr. 108, 67663 Kaiserslautern

WEST

in Zusammenarbeit mit dem KarateNW

Ansprechpartner:

Klaus Lammers-Wiegand, Kranichstr. 3, 44867 BochumTel.: 0 23 27 / 95 36 36, Fax: 0 23 27 / 95 36 37

Stützpunkttrainer:

Andreas Klein, Tel.: 0171-9440187Marcus Haack, Tel.: 0177-2162116

NORD - OST

Aktuelles (Lg-Ausschreibungen, Stützpunkt-Info, usw.)im Stützpunkt Nord ist unter der Homepage:www.DJKB-Stuetzpunkt-Nord.de zu erfahren.

Stützpunktleiter:

Tobias Prüfert, Weitlingstr. 13-15, 39104 Magdeburge-mail: [email protected]

Stützpunkttrainer:

Thomas Schulze, Tel.: 04 21 / 378 12 16e-mail: [email protected]

Termine:

4. Feb. Stützpunkt-Lg in Lehrte (+ Sichtung)3. März Stützpunkt-Lg in Fallersleben (Kader)15. Sept. Stützpunkt-Lg in Magdeburg

SÜD - OST

Stützpunktleiter:

Dirk Leiding, Neue Schönholzer Str. 32, 13187 Berlin, Tel.: 030 / 4863 81 61, Fax: 030 / 4863 81 62, [email protected]

Stützpunkttrainer:Jörg Reuß, Derkumer Str. 6, 50968 Köln (Raderthal)Tel.: 02 21 / 42 34 85 04 • Mobil: 0160 / 9623 36 [email protected]

Termine:

10. /11. März Stützpunkt-Lg in Berlin9./10. Juni Stützpunkt-Lg in Basdorf15./16. Sept. Stützpunkt-Lg in Blankenhain (?)

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6 JKA-Karate

JKA-Cup 20

Fotos: Alexander Raitz von Frentz

www.foto-Krefeld.info

IMPRESSIONEN

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JKA-Karate 7

011

IMPRESSIONEN

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Mein Startbeim

JKA-Cup– und das als

8 JKA-Karate

Die letzten Monate standen ganz imZeichen meiner Sandan-Vorbereitung. Und jetzt? „Jetztkommt der JKA-Cup“, so meinTrainingspartner Torsten. Die “inoffizielle" zweite DeutscheMeisterschaft. Ich hatte im Vorfeldan kleineren Wettkämpfen teilge-nommen – einfach um zu sehen, obich trainiert habe, „worauf esankommt“ (Zitat eines bekannten fin-nischen Trainers). Auf dem Weg nach Bottrop wurdemir dennoch mulmig. Würde ichmich blamieren? “Du hast doch nichts zu verlieren“,machte Torsten mir Mut.

Zu Beginn sollte ich in einem hoch-karätigen Pool mit vielenKaderathletinnen im Shobu-Ippon-Kumite starten. Ausgerechnet ich,der - inzwischen leicht angegraute -"kuschelige, Pandabär“. Nun, obgrau oder nicht, der Panda hattejetzt zum Drachenkrieger zumutieren. Auf jeden Fall spürte ichgleich eine unglaubliche Energie!Die Tatsache, dass neben mei-nem lieben Sensei Jochen Glassund seiner Familie auch HanskarlRotzinger, Karate-Doc PeterSchuler und `zig Karatefreunde ander Kampffläche standen, machtemir plötzlich nichts mehr aus! UndWazari und Ippon - Wahnsinn!Nachdem ich auch die darauffol-gende Runde für mich entschei-den konnte, stand mir als näch-stes Nationalkadermitglied MalinGereke gegenüber. Ihr Sensei,Toribio Osterkamp, nahm auchdirekt am Rand der KampfflächePlatz. Der Kampf begann wie dievorigen aber vielleicht war ichangesichts meiner prominentenGegnerin nicht so konzentriert?Jedenfalls musste ich mich

geschlagen geben. Esdauerte jedoch noch einige Minuten,bis die Anspannung aus meinemKörper gewichen war. Leider wichsie dann auch voll und ganz. Imanschließenden Kampf in Gruppe Ü30 schied ich trotz Bemühungen, dieLeistung aufrecht zu erhalten sofortaus. Als es an die Disziplin "Kata ab1. Dan" ging, hatte ich plötzlich„überhaupt keine Lust mehr“! Es fielmir total schwer, meineKonzentration noch einmal zu bün-deln!

Trotzdem begrüßte mich später RistoKiiskilä auf der Tribüne mit aufmun-ternden Worten und kommentiertemeine Katas. Oh je, hatte er ausge-rechnet bei Kata zugesehen? Naja,aber er hielt sich freundlich mit Kritikzurück. Auch Julian Chees, derneben Risto saß, begrüßte michfreundlich. Was für eine schöne,familiäre Atmosphäre doch beim

JKA-Cup herrscht! Irgendwie war ichjetzt auch erleichtert, alles hinter mirzu haben. Auf so einem hochkaräti-gen Turnier zu starten war für michschon etwas Besonderes und es fielmir schwer, meine mentale und phy-sische Energie über den ganzen Tageinzuteilen. Offenbar hatte ich wohlschon gleich in den ersten Kämpfenmein Pulver verschossen. Umso mehr bewunderte ich dann amAbend die Finalrunden. Wenn dieReihenfolge des Geschehens(Kämpfe, Siegerehrungen, Kämpfe,Kata, Siegerehrungen, Kumite, ....)für meine Vorstellung auch etwasdurcheinander war, so hatten alleAthletinnen und Athleten doch mei-nen uneingeschränkten Respekt fürdie erbrachten Leistungen.

"Kungfu-Panda" alias Andrea Haeusler (Shotokan Karate Dojo Münster)

DasSiegerteamaus Marburg

grauer !!

JKA Heft 04-2011-wd:JKA Heft _0411 01.12.2011 14:07 Uhr Seite 8

ERGEBNISSE

Kumite Team Herren 14-17 Jahre

1. Remagen 2. Troisdorf 3. Münster3. Ryozanpaku TBB

Kumite Team Herren 18-20 Jahre

1. Bayreuth 2. Kulmbach 3. Bottrop3. Wesel

Kumite Team Herren

1. Marburg 2. Tamm 3. Köln3. Konstanz

Kumite Team Herren ab 38 Jahre

1. Freiburg 22. Troisdorf3. Freiburg 1 3. Coesfeld

Kumite Team Damen 14-17 Jahre

1. Bühlertal2. Kulmbach 3. Troisdorf3. Hagen

Kumite Team Damen 18-20 Jahre

1. Karlsruhe2. Troisdorf3. HKC Magdeburg

Kumite Team Damen

1. Hamburg 2. Marburg 3. Nagold3. Konstanz

Kata Team Herren 15-17 Jahre

1. Calw 2. Kaiserslautern3. HKC Magdeburg

Kata Team Herren

1. Karlsruhe 2. Team France3. Bayreuth

Kata Team Damen 14-17 Jahre

1. Niederkrüchten 2. Buhlertal 3. Troisdorf

Kata Team Damen

1. Agon Hamburg 2. Karlsruhe 3. Troisdorf

Kata Einzel Damen 15-17 Jahre

1. Katharina Feldmann HKCMagdeburg 2. Theresa Ventura Tamm3. Franziska Krahl Kulmbach

Kata Einzel Damen 3.-1. Kyu

1. Caroline Sieger Hamburg 2. Madeleine Essig Münster 3. Antje Mogwitz

Kata Einzel Damen ab 1. Dan

1. Christin Hundertmark BKCMagdeburg 2. Joana Tsesmeles Troisdorf 3. Sara Baradaran Karlsruhe

Kata Einzel Damen ab 30 Jahre

1. Yvonne Sievert-MöhleKaltenkirchen2. Nicole Salama Freiburg 3. Veronika Becker Bottrop

Kata Einzel Herren 15-17 Jahre

1. Steven Kaun Calw 2. Dennis Klassen Remagen 3. Daniel Bergmann Kulmbach

Kata Einzel Herren ab 3. Kyu

1. Stephan Klausch Berlin 2. Fabian Kolb Troisdorf 3. Thorsten Kolb Wesel

Kata Einzel Herren ab 18 Jahre

1. Roman Toponar Bayreuth2. Jacob Schmidt Krefeld 3. Christian Ollert Bayreuth

Kata Einzel Herren ab 38 Jahre

1. Michael Gehre Kiel2. Oliver Gut Freiburg 3. Christian Jürgens Bremen

Kata Einzel Herren ab 21 Jahre

1. Thomas Castilon Koln2. Emanuele Bisceglie Frankfurt 3. Davide Orlando Karlsruhe

Kumite Einzel Damen 14-15 Jahre

1. Diana Pfister Konstanz 2. Theresia Ventura Tamm 3. Nadja Meyer Willich 3. Marina Liagourgis Bühlertal

Kumite Einzel Damen 16-17 Jahre

1. Eva Touet Troisdorf 2. Michaela Roth Pforzheim 3. Nina Rogge Bühlertal 3. Katharina Feldmann HKCMagdeburg

Kumite Einzel Damen ab 18 Jahre

1. Sara Baradaran Karlsruhe 2. Nadja Stuchlik Homburg 3. Melissa Rathmann Troisdorf 3. Andrea Rogowicz Troisdorf

Kumite Einzel Damen ab 21 Jahre

1. Petra Cifkova Nagold 2. Joana Tsemeles Troisdorf 3. Michaela Rein München 3. Vanessa Landschoof Hamburg

Kumite Einzel Damen ab 30 Jahre

1. Diana Gindele Bremen 2. Colette Weiher Troisdorf 3. Yvonne Sievert-MöhleKaltenkirchen3. Nicole Salama Freiburg

Kumite Einzel Herren 14-15 Jahre

1. Alexander ZottKaiserslautern 2. Dimitri Mansurt Team France 3. Lukas Knauf Troisdorf 3. Benjamin Weiher Troisdorf

Kumite Einzel Herren 16-17 Jahre

1. Thibault Ferrani Team France 2. Pascal ChristmannKaiserslautern 3. Marc Kirchgessener Pforzheim3. Sandro Bieger Ryozanpaku

Kumite Einzel Herren ab 3. Kyu

1. Daniel BenzingDonaueschingen 2. Daniel Wessendorf Gladbeck 3. Christoph Röthlein Kulmbach 3. Till Nonhoff Münster

Kumite Einzel Herren ab 1. Dan

1. Dominik Böhler Konstanz 2. Cassian Gottlieb Remagen3. Gunnar Wendtland Pforzheim3. Marc Cesard Marburg

Kumite Einzel Herren 35-40 Jahre

1. Tilo Weinzierl Munchen 2. Edurd Schmidt Krefeld3. Stefan Gerdesmeyer Troisdorf3. Markus Kurze Freiburg

Kumite Einzel Herren ab 41 Jahre

1. Schlatt Ryozanpaku2. Reinhard Rathmann Troisdorf3. Frank Kusenberg Wesel3. Markus Kurze Freiburg

JKA-Karate 9

JKA Heft 04-2011-wd:JKA Heft _0411 01.12.2011 14:07 Uhr Seite 9

10 JKA-Karate

„Göttingen, die Stadt, dieWissen schafft“, so dasMotto der altehrwürdigenUniversitätsstadt im südli-chen Niedersachsen.Gleich vorweg ein großesLob an Holger Behme-Jahnsund sein ausrichtendesKarate Dojo. Da stimmteAlles! Speisen und Getränkezu sehr günstigen Preisen,ein ausgesprochen freundli-ches Team und nach demTraining gab’sMineralwasser ohne Endeauf Kosten des Hauses. Samstag Morgen 11:00 Uhr:Ein wie immer gut gelaunterOchi Sensei leitete das ersteTraining für die etwa 120 Angereisten.Kihon - und Kumite - Basics mit kleinen koordinativenFallstricken, bei denen so mancher vorn und hintenebenso verwechselte, wie links und rechts. Der Chefwich nur in Nuancen von der „Routine“ ab und schonwar höchst Konzentration gefragt. Später im Trainingdann anspruchsvolle Kihon – Kombinationen.

Das Nachmittagstraining übernahm Rolf Hecking undstellte pädagogisch geschickt mehrere Aufgaben.Zunächst sollten in Kleingruppen verschiedeneMöglichkeiten gymnastischer Einzel- undPartnerübungen entwickelt werden. In ihrer Ausführungsollte sich die Gymnastik an Bewegungen des Karate Doorientieren. Nach festgesetzter Zeit wurde das Ergebnisdann, durch eine von Rolf bestimmte Auswahl, denAnwesenden präsentiert. Gymnastik einmal völliganders, da konnte jeder viel mitnehmen.Danach Aufbau methodischer Reihen. Rolf ließ denSchweiß durch relativ einfache Kampfkombinationenfließen, die erst ohne, dann mit Partner geübt wurden. Dritter Teil seines lehrreichen Programms war das Kihonder Prüfung zum Grüngurt. Zwei Partner sollten sichgegenseitig beobachten und dabei korrigieren. Dasschärft den Blick und es hält zu korrekter Ausführung derTechniken an.

Sonntag Morgen 10:15 Uhr: Ein besonders gut gelaunter Ochi Sensei sagte nachentspannter Gymnastik an: „Heian Shodan, alleTechniken stark, und nur nach Kommando!“ In der Folge alle Shotokan Kata in 75 Minuten stark undpräzise. Geduldig verbesserte Ochi Sensei, erklärte undzeigte, ging auch auf einzelne Karateka ein.

Fazit: Wer den Weg ins südliche Niedersachsen nichtgeschafft hat, dem ist ein sehr interessanter und lehrrei-cher Instructor – Lehrgang in gastfreundlicherAtmosphäre und einer tollen Stadt bei hervorragendemWetter entgangen. Das Training des Karate Do kannauch mit einfachen Bewegungsabläufen hohe Ansprüchean Kondition, Koordinationsfähigkeit und Konzentrationstellen.

Ulrich Rutsatz Karate Dojo Rotenburg / Wümme

Lernen in der Stadt, die Wissen schafft

2. Instructor-Lehrgang 2011 am 10. + 11. September in Göttingen

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JKA-Karate 11

Lernen in der Stadt, die Wissen schafft …dies gilt natürlich auch für die Dan-Prüflinge

Meine Prüfung zum 3.Dan beim Instructor-LG in Göttingenvon Davide Orlando

Vor 10 Jahren bestand ich vorShihan Hideo Ochi beim Lehrgang inSaarbrücken die Prüfung zumMeistergrad. 2005 legte ich inHannover, nach einem harten abergenauso schönen Gasshuku, diePrüfung zum 2.Dan ab. Nun standich vor meiner 3.Dan-Prüfung, diewiederum bei einem anderen Eventstattfinden sollte, dem Instructor-LGin Göttingen.

Beim Ausfüllen des Prüfungsantragsbemerkte ich eine Gemeinsamkeitmit meinen vorherigenPrüfungsterminen: 1.Dan am01.12.01, 2.Dan am 05.08.05 undnun stand der Termin zur 3.Dan-Prüfung am 11.09.11 an - ein wieder-kehrendes Zahlen-Muster, welchesmich zum Schmunzeln brachte undfür den angesetzten Prüfungsterminpositiv stimmte...!

Da in der Ferienzeit im PSVKarlsruhe nur ein Mal pro WocheSommer-Training stattfand, konnteich die freie Zeit ab Ende Juli effektivnutzen und mich intensiv auf meinePrüfung vorbereiten. Dafür stand mirdie Halle donnerstags und samstagszur Verfügung - Zeit, die ich brauch-

te, denn die „To-Do“ Liste war groß:Für den 3.Dan wählt der Prüfer 5Kombinationen aus demPrüfungsprogramm zum 1. und2.Dan aus, d.h. 14 verschiedeneKombinationen beherrschen. Hinzukommen 3 Katas aus einemRepertoire von insgesamt 21, darun-ter Tekki Sandan und Meikyo, dieschon mehrmals erlernt, aber genau-so oft auch wieder vergessen wur-den!

Als der Instructor-LG endlichanstand, machte ich mich um 6.45Uhr auf den Weg nach Göttingen,um rechtzeitig zum Training, das um11 Uhr angesetzt war, zu erscheinen.Mit Ankunft um 10.30 Uhr dachte icheigentlich früh angekommen zu sein,doch wegen Parkplatzmangel mus-ste ich auf Wunsch derParkplatzanweiser zum nahe gelege-nen Schwimmbad ausweichen. SamtKarte versuchte ich den Schleichwegzurück zur Halle zu finden, dummer-weise endete das in einem Irrlaufund ich musste meine gewählteRoute im Joggingtempo fortsetzen,um noch rechtzeitig zuTrainingsbeginn anzukommen.

Die Halle war bereits voll besetzt, ca.120 Karateka waren auf 6 Reihenverteilt. Shihan Ochi begann seineTrainingseinheit mit Kihon, welcheszunächst aus einfachen Technikenbestand. Aus diesen heraus ent-wickelten sich nach und nach immer

komplexere Kombinationen,die abwechselnd bzw. kom-biniert mehrfach vorwärtsund rückwärts ausgeübtwurden. So wurde aus einereinfachen Technik eineanspruchsvolle Übung undso mancher hatte richtigdamit zu kämpfen.Anschließend übten wir imPartnertraining Gohon-Kumite mit komplexenKontertechniken aus demKihon.

Nach dem Training erklärteShihan Ochi den 27 ange-meldeten Prüflingen denAblauf der Prüfung und ließuns unsere Angaben nocheinmal überprüfen.

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Weiterhin sollte sich jederTeilnehmer seine Prüfungsnummermerken! Als jüngster Prüfling war ichNummer C1.Nach der Frage, ob er für uns eineschwere Prüfung ansetzen sollte,entließ uns Shihan Ochi mit einemLächeln in die Pause.

Die zweite Trainingseinheit leiteteRolf Hecking als „Workshop mitPartnerübungen“. Deshalb gruppier-ten wir uns gleich zu Beginn alsVierergruppe zusammen und jedesTeam sollte eine Aufwärm-Übungaus Karate-Techniken erstellen, dieanschließend präsentiert wurde.Später arbeiteten wir mit demPartner zusammen und es ging wei-ter mit Kaeshi Ippon Kumite und ver-schiedenen Kombinationen aus demPrüfungsprogramm für den 6.Kyu,bei dem jeweils ein Partner dieAusführung beobachten und gege-benenfalls korrigieren sollte.

Mein Partner, der einen Kopf größerwar als ich, outete sich ebenfalls alsPrüfling und hatte sogar dieStartnummer C2. Was für ein Zufall,denn er sollte in der Prüfung mein„Gegner“ im Kumite werden.Nach dem Training hatte ich genugZeit, mich im Hotel eine Stunde aufsOhr zu legen und etwas zu erholen.Abends saßen dieLehrgangsteilnehmer zum Essen im„Bullerjahn“ in gemütlicher Rundezusammen und ließen den Tag beiinteressanten Gesprächen ausklin-gen.

Kurz vor 23 Uhr kam ich im Hotel anund wollte mir eigentlicheinen WMBoxkampf ansehen, doch imGegensatz zu Klitschkos Gegnerging ich bereits in Runde 3 KO.

Am nächsten Morgen war ichbewusst früh in der Halle, um nocheinmal zu üben, vor allem aber auch,um den letzten freien Parkplatz zuergattern.

Das anschließende Training mitShihan Ochi rundete seine Einheitvom Vortag ab: Wir nahmen alleHeian, Sentei und Tokui Katas durch,was mir auch die letzten Zweifel ander Ausführung in den seltenergeübten Katas nahm. Das Training

war vom Schwierigkeitsgrad zwarrecht einfach, aber dennoch konditio-nell anstrengend und fordernd.

Nach dem Training hatten wir 15Minuten Pause, um einen frischen Gianzuziehen und uns in einer kleinen,verspiegelten Halle einzufinden. Dader Platz nicht für alle 27 Prüflingeausreichte, wurden wir in 2 Gruppenaufgeteilt und wiederum jeweils zuviert aufgerufen.

Nun war der Zeitpunkt gekommen:Meine Prüfung zum 3.Dan!

Wir starteten mit dem Kihon, jedeÜbung vier Schritte vor- bzw. zurück.Die Kombinationen hatten wir teilwei-se schon während des Instructor-LG’s geübt, insofern gab es keinegroßen Überraschungen. BeimSonoba-Geri hatte einer derPrüflinge einen Fehler bei derAusführung gemacht, so dass wirdiese Übung insgesamt sechs Malwiederholen mussten, aber anson-sten verlief alles reibungslos.Eigentlich hätten wir uns in derPause gar nicht umziehen müssen,denn nach der ersten Runde warenwir schon wieder komplett nassgeschwitzt.

Während die anderen Gruppen dranwaren, konnten wir etwas Kraft tan-ken und uns mental auf die nächsteRunde vorbereiten. Man merkte unsPrüflingen die Anspannung an.

Es ging weiter mit Kata. Zunächstkam Sochin dran, sofort imAnschluss wurden die Sentei undHeian Kata vorgeführt.

Ich machte mich auf einen anstren-genden zweiten Durchgang gefasst,als Shihan Ochi jedoch meinePrüfungskata Gangaku aufrief,waren wir nur zu zweit, weshalb wirerst nach einer kurzen Pausezusammen mit den Bassai ShoPrüflingen die Kata Bassai Dai undHeian Sandan präsentieren mus-sten. Nachdem ich mit allen mögli-chen Katas gerechnet hatte, und mitdem Gedanken an Shihan OchisWorten vom Vortag, dass diePrüfung schwierig verlaufen sollte,hatte er für uns letztendlich eine„gnädige“ Auswahl getroffen.

Nun kam die letzteBewährungsprobe: Kumite: Mit mei-nem großen C2-Partner vom Vortag.Der Kampf verlief gut und ich konnteverschiedene Kombinationen zeigen,so dass ich unterm Strich zufriedenwar.Während die anderen noch kämpfenmussten, dachte ich mir: „So, daswar es jetzt“, aber nachdem ich beimeiner letzten Prüfung zwei Mal ranmusste, war ich doch etwas skep-tisch. Und meine Vorahnung wurdebestätigt, denn am Ende blieben einMann und eine Frau übrig, so dassfür beide noch schnell ein Partnereinspringen musste.

Als wir dann fertig waren, stellten wiruns in einer Reihe auf und ShihanOchi erklärte, dass es nicht allegeschafft hätten, da es entwedernoch am Kihon, Kata oder Kumitegemangelt habe.Ein mulmiges Gefühl, wenn mannoch zu warten hatte, bis die zweiteGruppe fertig sein würde. Nun hießes eine Stunde bangen bis zurVerkündung der Ergebnisse.

Doch als die zweite Gruppe in diePrüfungshalle gerufen wurde, kamder Veranstalter bereits mit denDiplomen heraus. Die Erlösung kamalso früher als erwartet und als dannmein Name verkündet wurde wardas für mich der erwarteteHöhepunkt des Wochenendes. Ichwar erleichtert und überglücklich,dass mein angesetztes Ziel endlicherreicht war. Ich hatte die Prüfungzum 3.Dan bestanden.

Anschließend an die Diplom-Überga-be gab es noch ein Gruppenbild undzur Feier ein Glas Sekt, welcheneiner der Prüflinge mitgebracht undkaltgestellt hatte.

Ich weiß nicht, wie es bei den ande-ren Prüflingen gelaufen ist, aber ichnehme an, dass sie dieses Erlebnisähnlich geteilt haben und nun dieEhre haben, den 3.Dan im Karate zubesitzen. Für mich war es eine wei-tere tolle Erfahrung auf dem Wegdes Karate-Do.

Oss!Davide Orlando

12 JKA-Karate

Meine Prüfung zum 3.Dan beim Instructor-LG in Göttingen

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14 JKA-Karate

Bundesjugendlehrgang2011, Neuanfang undPrämiere für die beidenTrainer und LG-LeiterMarkus Rues und AnikaLapp. 10 Jahre lang hattenThomas Schulze und seineFrau Kirsten diesenLehrgang betreut, geleitetund geprägt. Bei der offizi-ellen Übergabe 2010, ander die beiden „Neuen“vorgestellt wurden, war dieEnttäuschung der Kinderdeutlich sichtbar. EinigeKrokodiltränen sind damalsdie Wangen hinuntergerollt. Das spricht natür-lich für die Arbeit, dieThomas und Kirsten gelei-stet haben. Es war unsalso bewusst, dass wir einschweres Erbe anzutretenhatten. Mit gemischten Gefühlen haben wirdann die Anreise nach Wetzlar ange-treten. Um eines vorweg zu nehmen,der Bundesjugendlehrgang 2011 istgelungen, die Stimmung war toll unddie Kinder durchweg zufrieden undbegeistert. Die äußeren Bedingungen in Wetzlar

tun natürlich ihr Übriges. DasHaus der Sportjugend Hessenist für solch eine Veranstaltung„einfach genial“. Helle, geräumi-ge Zimmer mit Dusche und WC,hervorragendes Essen,Sporthalle, Tischtennisplatten,Sportplätze, ein Park, freundli-ches Personal, Sauna, alles wasman für eine Trainingswochebraucht, ist vorhanden und inhervorragendem Zustand.

Dementsprechend gibtes für die Kinder keineLangeweile. Jeder Tag begann miteinem Ausdauerlauf undanschließenderGymnastik. ImAnschluss daran konn-ten sich die Kinder undJugendlichen an einemreichhaltigenFrühstücksbuffet für denTag stärken. Es folgtenzwei Trainingseinheitenam Vormittag und zwei

Bundesjugendlehrgang2011

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am Nachmittag, jeweils Unter- undOberstufe getrennt. Am Vormittagwurde unter demBundesjugendtrainer Markus Rueshauptsächlich Kihon und Kumite trai-niert. Viele Übungen zumDistanzverhalten zogen sich durchalle Trainingseinheiten. Vorübungenfür den Freikampf, viel Bewegen,Techniken aus der Bewegung, daswaren die Schwerpunkte von MarkusRues. Anika Lapp gehörte der Nachmittag.Kihon und Kata, Dynamik,Stellungen, korrekter Ablauf, neueKata´s für die Kinder prägten ihreTrainingseinheiten. Und was machten die Kinder zwi-schendurch? Die Betreuer und das Leiterteam organi-sierten täglich Tischtennisturniere,Fußballturniere, Saunaabende,

Filmabende, Brettspielstunden etc.!Langweilig wurde es den Kindernund Jugendlichen definitiv nicht. Amtrainingsfreien Mittwochnachmittagstanden drei Stunden Samurai-Wettkämpfe auf dem Programm.Flaggen entwerfen und malen,Kissenschlacht auf einem Steg,Sumo ringen, Yoko tobi geri-Weitsprung, acht Personen-Synchronkata, alles wurde imGruppenwettstreit unter den achtTeams ausgefochten.Bemerkenswert war, mit welcherDisziplin die Kinder und

Jugendlichen dieWettkämpfe bestritten. Vielleichtmüssen sich alle Kindertrainer dasmal wieder klar machen, welch para-diesische Zustände bei uns imKarate herrschen. 62 Kinder in einerSporthalle, die Rücksicht aufeinan-der nehmen, einander unterstützen,von neun bis siebzehn Jahrenzusammen arbeiten und Spaß amSpiel haben. Mit Kindern undJugendlichen aus manch anderenSportarten wäre so etwas in diesemRahmen undenkbar. Bestätigt wurdeuns das auch von der Leitung desHauses, der „Hessischen

Sportjugend“. Unsere DJKB-Karategruppe ist seitJahren hier gerne gesehen, vorallem wegen des Anstandes und vor-bildlichen Verhaltens unserer Kinderund ihrer Disziplin. Deshalb eingroßes Kompliment an alle Trainerunserer Kindergruppen im DJKB.Macht weiter so, ermüdet nicht undlegt weiterhin viel Wert auf Disziplin,Respekt und Anstand. Erst wenndiese Eigenschaften bei den Kinderngefördert und ihnen abverlangt wer-den, kann eine solche Veranstaltungerfolgreich absolviert werden. Zum Schluss noch ein herzlichesDankeschön an die sechs ehren-amtlichen Betreuer/Innen: DianaGindele (Osnabrück), TimoKampowe (JKA Bruchhausen), KlausPhilipp (SKD Singen), MonikaSchneider (Neckarrems), Sven Evertund Dietlind Runne (Hannover) Siehaben uns in dieser Woche tatkräftigunterstützt.

OssMarkus Rues

JKA-Karate 15

Bundesjugendlehrgang

2012

in Wetzlar

vom 22. bis 27. Juli

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16 JKA-Karate

Lehrgänge sind ja enorm effizient, wenn man im Karate„weiter“ kommen will oder gar auf eine Prüfung hin arbei-tet. Besonders wenn es auf den 1. Dan-Grad zugeht. Und wer seine Vorbereitung besonders gründlichmachen will, kann z.B. nach Tschechien auf dasGasshuku gehen. Das findet ein paar Wochen vor dem deutschenGasshuku statt und dieses Jahr war es wieder inPrachatice, nahe der deutschen Grenze. Was hatten wir für Ziele ?Thomas wollte auf das Gasshuku, um möglichst vieleEinheiten mit Naka Sensei erleben zu können. Ich habe schon viele Lehrgänge bei ihm genossen undbin wirklich jedes Mal mit vielen neuen Trainings-Anreizen zurückgekommen. Zudem lockte der „komplet-te Tapetenwechsel“ in Tschechien, was einem tollenUrlaub gleich kommt!

Sandras Ziel: Mein Ziel war es wieder eine Zeit in der"Welt des Karate" zu versinken und mich auf meineDanprüfung auf dem Gasshuku in Herford vorzubereiten.Dies kann ich nur empfehlen da ich danach deutlich fitter

war (körperlich und im Karate) und zu diesem Zeitpunktnoch keinen Prüfungsstress (hoffentlich zerre ich mirnichts oder knicke um,...) hatte, somit das Gasshuku vonAnfang bis Ende voll genießen konnte. Toll war es auch,so viele bekannte Gesichter zu treffen und neueBekanntschaften zu schließen.

Ausrichter war der Karate Klub Tsunami Prachatice,

zusammen mit dem tschechischen JKA Verband.Und unter den aus Japan angereisten, extrem hochkarätigen Instruktoren befanden sich TatsuyaNaka, 6.DAN, Koichiro Okuma, 5.DAN und FrauYuko Takahashi, 3.DAN. Eine Halle, drei Instruktoren (gelegentlich unterstütztvon tschechischen Trainern), vier volle Tage lang. ImGegensatz zum Gasshuku in Deutschland reicht eineHalle völlig aus, weil es deutlich weniger Teilnehmergibt, so dass fast eine familiäre Atmosphäre auf-kommt.

Die Anzahl der Instruktoren erlaubt eine außeror-dentliche Effizienz : dadurch dass es mehrereEinheiten beim gleichen Instruktor gibt, wird es mög-lich, Inhalte über einen längeren Zeitraum aufzubau-en, am Anfang der nächsten Stunde zu wiederholenund dann weiter zu vertiefen. So konnten viele Details wie zum Beispiel dasschnelle und energiesparende Vor- undZurückbewegen über mehrere Einheiten hinweggeübt werden. Oder wie effektiv es ist, wenn man sich kurzzeitig in eine „instabile“ Position bringt. Die Instruktoren hatten sich offensichtlich zudem

untereinander abgesprochen, was eine „Verzahnung“ derTrainingsschwerpunkte möglich machte.

Hauptthema dieses Jahr war "Kumite" wobei jeder Trainer seine eigenenSchwerpunkte setzte.

Gasshuku 2011Gasshuku 2011 in Prachatice / Tschechienin Prachatice / Tschechien

oben: Naka Sensei hat alle mit seinen Tsuki-Kombinationen ins Schwitzen gebracht

links: Yuko Takahashi zeigt eine Übungsmethode für Mawashi-Geri

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Naka Sensei hat vor allem dieSchwarzgurte mit seinen Tsuki-Kombinationen ins Schwitzengebracht (körperlich und geistig) undbei den Braungurten viele Bunkai-Übungen gemacht. Er hat uns auch durch seineVorführungen von bestimmtenEffekten zum Staunen gebracht wiez.B. ein lockerer Arm ist länger alsein angespannter Arm, bewusstes„schwer“ machen und Schwerpunktabsenken erschwert das Anhebeneines Partners ...!

Okuma Sensei hat uns mit Kizami-tsukis und Gyaku-tsukis durch dieganze Halle „gejagt“. Bei dieserÜbung gibt es mehrere Gruppen, diejeweils zweigeteilt werden. EineHälfte stellt sich in einer Linie als Zielhin und die andere versucht mit per-fektem Timing von Arm und Beinmöglichst ohne Zwischenschritte zwi-schen den einzelnen Angriffen alle hintereinander anzugreifen. DasGanze wird so lange durchgeführt,bis von Okuma Sensei ein lautes"Change" zu hören ist. In einer Einheit waren wir so in dieseÜbung vertieft, dass wir das Trainingeine halbe Stunde überzogen habenund den Partybus (dieser sollte uns zu demRestaurant mit der Gasshuku-Partybringen) verpasst haben. Diese Übunghat trotz hoher Konditionsanforderungsehr viel Spaß gemacht.

Takahashi Sensei hat bei denBraungurten den Schwerpunkt auf schnelles und effizientes Vorgehengesetzt. So hat sie uns demonstriert,

wie wir unsereSchnelligkeit und dasGefühl hierfür trainie-ren können und unse-re Kamaehaltung imKampf verbessernmüssen.Beeindruckend warenihre schnellen, leichtenBewegungen.

Alle drei haben inhalt-lich sehr abwechs-lungsreicheTrainingseinheitengestaltet und habenuns zuHöchstleistungen moti-viert.

Das Gasshuku warperfekt organisiert, dieAusrichter haben mei-nen vollen Respekt fürEffizienz undProfessionalität. BeiaufkommendenFragen war stets einAnsprechpartner da.Prachatice hat übri-gens eine sehenswer-te, gut erhaltene

Altstadt und bietet den optimalen Background füreine solche Veranstaltung. Wir sind sicherlich näch-stes Jahr wieder dabei beim Gasshuku inTschechien.

Thomas & Sandra,TSG Karate Stuttgart.Fotos: Kamil Durana

Okuma Sensei hat uns mit Kizami-tsukis undGyaku-tsukis durch die ganze Halle „gejagt“

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18 JKA-Karate

Wie bereits sechs Mal in den ver-gangenen Jahren, so wurde auch indiesem Jahr wieder ein Kurs derbesonderen Art angeboten – die 7.Nachwuchstrainer-Ausbildung desDJKB.

Die Eckdaten sind in den alljährli-chen Ausschreibungen bereits ent-halten: 5 Wochenend-Termine imJahr; beim letzten Termin findet dieAbschlussprüfung statt. Nachfolgendwird in fünf Punkten knapp umrissen,an welchen Personenkreis sich dasrichtet, um was man sich kümmernmuss und in einer kurzenZielsetzung umschrieben, was idea-lerweise am Ende dabei herauskom-men soll.Was im Detail dahinter steckt undwas es tatsächlich bedeutet, so eineAusbildung einmal zu durchlaufen,dazu muss man schon ein wenigausführlicher werden…

Zunächst sollte man, was dieMotivation betrifft, vielleicht einmalein paar Worte über das Karate-Training an sich verlieren. Da gibt eszum einen die Schülerperspektive.Jeder hat das mit Sicherheit schoneinmal erlebt: nicht alle Trainings, andenen man teilnimmt, sind erstklas-sig. Das ist einfach so und in Teilenist das auch völlig in Ordnung; wirsind ja schließlich keine Roboter.Aber damit, dass einem dieseTatsache allein auffällt, ist schon der

eigentliche Schritt getan, denn: dascheint es also etwas zu geben, waszur Folge hat, dass ein Training sorichtig klasse sein kann und man –völlig erschöpft – aber mit einem rie-sigen Hochgefühl aus dem Training

kommt! Der Punkt ist nur der: solan-ge man sich ausschließlich alsSchüler bzw. als Teilnehmer durchdie Karatewelt bewegt, macht mansich im Allgemeinen keineGedanken, was eigentlich hinter derGestaltung eines Trainings steckt.Anders formuliert: was alles notwen-dig sein mochte, um solcheTrainings zuwege zu bringen undauch noch gut zu machen.

Dieser Seelenfrieden ändert sichdann schlagartig (und meist rechtabrupt…), wenn man dann zumersten Mal in die Situation kommt,selbst ein Training zu leiten. Auchwenn man sich wirklich gut daraufvorbereitet und sich einen Planmacht mit Inhalt, Ablauf, evtl. sogareinigen ausgearbeiteten Details, soist dennoch die Summe derUnzulänglichkeiten, wenn manschließlich vor der Gruppe steht,schier endlos. Das mag vielleichtschon damit anfangen, dass dochnicht die erwartete Teilnehmergruppevor einem steht, was zur Folge hat,dass man seinen schönen Plangleich wieder vergessen kann. Undselbst wenn: man merkt auf einmal,

wie sehr es darauf ankommt, dass injedem Moment des Trainings eineklare Struktur vorhanden sein muss.Ist man nur einmal unkonzentriertoder gibt es Pausen, entstehtUnruhe und man verliert womöglich

die Gruppe. Und wenndann alles gut geht unddie Gruppe all das aus-führt, was man geradeangesagt hat, so ist dieWelt leider immer nochnicht in Ordnung.

Denn: es soll ja richtig ausgeführtwerden, das heißt, man muss also inirgendeiner Form Korrekturen vor-nehmen. Ich will das ganze Elend, inwelches man da geraten kann, in allseinen Problemstellungen nicht bisins kleinste Detail ausführen.Zusammenfassend kann man abersagen: es ist eine ganze Mengeerforderlich, um ein gutes Karate-Training zuwege zu bringen.Und genau dort setzt dieNachwuchstrainer-Ausbildung an.

DJKB-Nachwuchstrainer-Ausbildung 2011

links: Die Gruppe derdiesjährigenTeilnehmer

unten: von Anfang an dabei,der treue Hausmeisterund Karateka: Guido

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Ein hochkompetentes und sehr motiviertes Trainerteam,bestehend aus Bernd Hinschberger, Rolf Hecking,Toribio Osterkamp und Anika Lapp, vermittelt gemein-sam mit ausgewählten Gastreferenten (bei uns TinaBienzle, Norbert Dalkmann und Markus Rues) sehrumfangreiche Grundlagen in mehreren Bereichen, dieeinem ein gutes Fundament geben, einen aber auchüber den Tellerrand schauen und Zusammenhänge ver-stehen lassen. Das ist meiner Meinung die Basis vonallem. Wenn die Basis nicht da ist, gibt es nichts, wasman unterrichten kann.

Da wäre zunächst der große Bereich theoretischerGrundlagen: das reicht von ganz allgemeinen großenThemen wie Trainingslehre, sportmedizinischenGrundlagen über rechtliche Fragestellungen zu detaillier-ten Ausführungen zu nahezu allen karatespezifischenGebieten. Ein weiterer Sockel ist das eigene Repertoire:Es werden in teilweise sehr (!) intensivenTrainingseinheiten die eigenen konditionellen und techni-schen Fähigkeiten verbessert. Die Notwendigkeit dessenmuss glaube ich auch nicht weiter erläutert werden,denn: wie will ich die Fehler bei Jemandem erkennen(und das auch noch im Bruchteil einer Sekunde), wennich es selbst nicht kann bzw. nicht weiß, wie einBewegungsablauf im Detail auszusehen hat?

Und schließlich gibt eseinen großen Anteil anpraktischen Übungenund Lehrproben, beidenen man immer wie-der durch unterschied-licheAufgabenstellungendie eigenenFähigkeiten alsTrainer/in üben undverbessern kann.

All das ist sehr inten-siv. Allein vom zeitli-chen Rahmen hat dasunsere Gruppe jetzt von Anfang Februar bis EndeOktober beschäftigt und es gab so manchen Teilnehmer,der einen weiten Weg nach Saarbrücken in Kauf genom-men hat. Und wenn man nicht vor Ort ist, so gibt esimmer noch die ein oder andere Hausaufgabe, die manzu erledigen hat. Aber es ist nicht nur der reine Aufwand,um den es geht. Man hat eine Tür geöffnet und sich aufeinen Weg begeben. Und hierzu ist der Kurs eine erst-klassige Hilfestellung – man bekommt viel zurück!

Natürlich ist man kein perfekter Karate-Trainer, wennman die Ausbildung absolviert hat. Aber es ist ein guterAnfang und man bekommt Gelegenheit, herauszufinden,ob man überhaupt Trainer sein möchte.Hinzu kommt meines Erachtens noch ein weiterer wichti-

ger Punkt: es ist ein großer Unterschied zwischen demUnterrichten in irgendeinem Fachgebiet und demUnterrichten als Karate-Trainer. Als fachspezifischerLehrer – sei es in der Schule, an der Universität, beiSchulungen in Firmen, in Teilen sogar bei anderenSportarten ungleich Kampfsport oder im handwerklichenBereich: man unterrichtet nie aus einer Situation heraus,wo man sich auf seinem eigenen Fachgebiet unzuläng-lich fühlt. Man hat immer sein Fundament, worauf manbauen kann und wo man einfach weiß, dass man kom-petent ist. Es gehört aber zum Wesen des Karate, dassdem hier nicht so ist. Kanazawa Sensei hat das in einemseiner Bücher recht schön beschrieben*:

„…Aus der Sicht eines Ausbilders ist es jedoch so: wennman anfängt, Karate zu unterrichten und den Fortschrittseiner Schüler in ihren Fähigkeiten feststellt, spürt manschnell das Bedürfnis, die Grundlagen erneut zu lernenund man findet sich darin wieder, seine Zeit demTraining in diesem Bereich zu widmen…“

Das muss man akzeptieren lernen, dass das hier dazugehört und man muss lernen, mit dem Druck, der darausentsteht, umzugehen.

Ich kann also nur Jede/n ermutigen, der als Trainer tätigsein will, und selbst wenn er auch „nur“ ab und zu in die-

ser Funktion unterwegssein sollte, an dieserAusbildung teilzuneh-men. DieNachwuchstrainer-Ausbildung löst nicht alleFragen undAufgabenstellungen aufeinmal, aber doch zahl-reiche. Und es gibteinem viel Rüstzeug mitan die Hand und eineVorstellung, wie der wei-tere Weg sein sollte. Undnicht zuletzt lernt manviele Gleichgesinnte ken-nen und bekommt die

Möglichkeit, sich intensiv auszutauschen.

Ich habe in diesem Jahr eine tolle Gruppe kennenlernenund mit hochmotivierten Trainern arbeiten dürfen, beidenen man merkt, dass sie viel Herz und Arbeit in dieSache hineinstecken. Wir hatten bei all der vielen Arbeitjede Menge Spaß und es war eine tolle Gemeinschaft. Indiesem Sinne, ein großes Dankeschön an alle und bishoffentlich bald wieder – und nicht nur in Saarbrücken.

OssPetra Fritzel

* Hirokazu Kanazawa: „Black Belt Karate – The IntensiveCourse“, Preface, Kodansha Int., 2006

1 – Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr

Ehrung für die besten Absolventen

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20 JKA-Karate

Vom 24. bis 25. September diesenJahres waren die Absolventen desNachwuchstrainer-Lehrgangs dervergangenen Jahre erneut eingela-den, an einemFortbildungslehrgang teilzuneh-men. Der Lehrgang wird jährlichzeitgleich zu dem viertenAusbildungs-Wochenende desaktuell laufendenNachwuchstrainer-Lehrgangsangeboten.

11 „Ehemalige“ fanden diesmalihren Weg nach Saarbrücken, umzwei Tage unter den stets wachsa-men Augen von Toribio Osterkamp,Bernd Hinschberger und RolfHecking sowie im zweiten Jahrauch unter Anleitung von AnikaLapp zu schwitzen und die grauenZellen zu bewegen. AlsGastreferenten hatte das Ausbilder-Team diesmal Markus Rues undNorbert Dalkmann gewinnen kön-nen. Die beiden bestimmten dasProgramm am Samstag; amSonntagmorgen übernahmen Toribiound Anika das Training und die letz-ten beiden Einheiten gaben Rolf undAnika.

Markus Rues, derJugendnationaltrainer unseresVerbandes, hatte mehrere Einheitenzum Kinder- und Jugendtraining imGepäck. Und dieses Gepäck hattees in sich. Nach einleitenderDiskussion (Theorie wäre eine zutrockene Bezeichnung) über dieMotivation von Kindern undJugendlichen (sowie deren Eltern),zum Karate-Training zu finden unddabei zu bleiben – wobei Letzteresdie Herausforderung für alle beteilig-ten darstellt – ging Markus zügig inmedias res. Der Schwerpunkt derersten zwei Einheiten lag aufAufwärm- und Koordinationstraining;es folgten zwei Einheiten zu Kihonund Kata für Kinder undJugendliche. Es wird nicht überra-schen, dass schnell niemandem derAnwesenden mehr kalt war.

Beeindruckend für uns war dieVielfalt und der Anspruch der Übun-gen, die Markus an und mit einfa-chen Hilfsmitteln durchführen lies.Diese Stunden waren definitiv nichtnur Anregung für Kinder- undJugendtrainer!

Am Nachmittag (erneut vierEinheiten) übernahm Markus danndie gesamte Mannschaft, d. h. auchdie Teilnehmer/-innen des laufendenNachwuchstrainer-Lehrgangs. Aufdem Programm standen vorbereiten-de Übungen für das Kumite-Training,insbesondere Distanztraining undGleiten. Mit und ohne Unterstützungdurch Hilfsmittel ließ Markus uns ausseinem Fundus an Übungen schöp-fen, mit denen Kinder undJugendliche für das Kumite-Trainingmotiviert und frühzeitig auch an Jiyu-Kumite herangeführt werden können.Wichtigste Stichwörter: Spaß,Konzentration und - Kontrolle!

Der späte Nachmittag (bis 18:45Uhr) gehörte Norbert Dalkmann undder Theorie und Praxis zum Thema:„Bewegungslehre im Sport“. Hier

waren die Fortzubildendenwieder unter sich und durf-ten sich mit der Physiologieund Biomechanik vonBewegung im Allgemeinenund von Karatetechniken imSpeziellen auseinanderset-zen. Ein besonderesSchmankerl dieser letztenEinheiten waren NorbertsAnekdoten aus der Zeit sei-ner Trainerausbildung ander Sporthochschule Köln.(Leider darf an dieser Stellenicht verraten werden, wieviel „Pfund“ ein HorstHandel hinter seinen Tsukibrachte.)

Am Sonntagmorgen brach-ten uns Anika und Toribiomit Tekki Nidan und TekkiSandan auf Touren, wobeies hier um die

Verbesserung der eigenen Technikging. Die letzten beiden Einheitenwurden nochmals der methodischenAufbereitung des eigen Unterrichtsgewidmet. Hier galt es, inKleingruppen eine Übungsreihe zueiner vorgegebenen Karatetechnikauszuarbeiten und anschließend dergesamten Gruppe vorzustellen. ZurMittagszeit war die Gruppe dann ent-lassen.

Es ist dem bereits mehr als erprob-ten Ausbilder-Team und dem aus-richtenden Dojo um WolfgangStenger (JKA-Karate-DojoSaarbrücken) der Nachwuchstrainer-Lehrgänge nicht genug zu dankenfür ihren Einsatz und ihrEngagement. DieserFortbildungslehrgang hat, so denkeich, allen Teilnehmer/-innen wiederenorm viel Anregungen, Erkenntnisund nicht zuletzt ein schönesWochenende beschert. Bleibt nur zusagen: Bitte macht weiter so! Auf einWeiteres in 2012,

Oss!Katrin

Bericht zum

Nachwuchstrainer-Fortbildungs-Lehrgang 2011

in SaarbrückenVon Dr. Katrin Sommer

Markus Rues hatte mehrere Einheiten zumKinder- und Jugendtraining im Gepäck

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8. DJKB-NACHWUCHSTRAINER-AUSBILDUNG 2012

REFERENTEN +

LEHRGANGSLEITER: Rolf Hecking und Toribio Osterkamp, Anika Lapp u.a.

Termine: 11./12. Febr. • 17./18. März • 2./3. Juni • 1./2. September • 6. Oktober

Am 1./2. September findet auch der Nachwuchstrainer-Fortbildungslehrgang 2012

für die bisherigen Absolvente/en/innen der Ausbildung statt!

Ort: Sporthalle und Seminarraum der Dellengarten-Schule, Dellengartenstr., Saarbrücken

Übernachtung: kostenlos, bereits freitags im Dojo möglich (Frühstück und Mittagessen als Selbstverpflegung), Info: Wolfgang u. Martina Stenger, Tel.: 0 68 98 / 6 33 99

1. Zielgruppe und Ziele der Ausbildung1.1 Die Nachwuchstrainer-Ausbildung des DJKB soll schwerpunktmäßig die Gruppe der Braungurte (3.-1. Kyu)

erreichen. (Ausnahmen für eine Teilnahme von Violettgurten/Schwarzgurten sind im begründeten Einzelfall

möglich und bedürfen der Genehmigung der Lehrgangsleitung.)1.2 Das Mindestalter für die Teilnahmezulassung beträgt 16 Jahre.

1.3 Um den Lehrgang für alle Beteiligten effektiv gestalten zu können, ist eine maximale Teilnehmerzahl von 30 Personen vorgesehen. Für die Lehrgangszulassung gilt die zeitliche Reihenfolge der verbindlichen

schriftlichen Anmeldung bei Erfüllung aller sonstigen Voraussetzungen.

1.4 Der Unkostenbeitrag für die Teilnehmer/innen beträgt 60,- Euro.

Übernachtungs- und Verpflegungskosten müssen selbst getragen werden.1.5 Ziel der Ausbildung ist, den/die Nachwuchstrainer/in zu befähigen, im Rahmen der DJKB-Verbandstruktur

Übungsgruppen zu leiten und nach fundierter Ausbildung das Training für unterschiedliche Ziel- bzw. Altersgruppen zu übernehmen.

1.6 Die Zulassung zur Abschlußprüfung erfordert ausnahmslos die komplette Teilnahme an allen

Lehrgangsteilen.

2. Dauer der AusbildungDie Ausbildungsdauer umfasst 1 Ausbildungsjahr mit 5 Wochenenden (Sa + So) einschl. Abschlussprüfung jeweils: samstags von 10.00 - 18.30 Uhr

sonntags von 09.00 - 13.00 Uhr

3. Mitzubringen:Karate-Gi und weißen Karategürtel!!!

Meldeschluß: 1.2.2012

VERBINDLICHE ANMELDUNG zur DJKB-Nachwuchstrainer-Ausbildung 2012an die DJKB-Geschäftsstelle, Schwarzwaldstraße 64, 66482 Zweibrücken

E-mail: [email protected], Fax: 0 63 37 / 99 31 30

DJKB-Dojo:

Name, Vorname:

Straße:

Plz, Wohnort:

Tel.-Nr.: E-Mail:

Geburtsdatum: Kyu- / Dan-Grad:

Hiermit melde ich mich verbindlich zur DJKB-Nachwuchstrainer-Ausbildung 2011 an. Die Lehrgangsgebühr in Höhe von 60,- € habe ich parallel zur Anmeldung auf das DJKB-Verbandskonto: Volksbank Saarpfalz, Kto. Nr. 20 50 23 0000, BLZ 592 912 00 eingezahlt.

Ort, Datum, Unterschrift (bei Minderjährigen zusätzlich die Unterschrift des/der gesetzlichen Vertreters/in)

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22 JKA-Karate

Wie schon seit Jahren haben diedrei Karate Dojo Ochi im Septemberdie große Ehre, den Namensgeberder Dojo Troisdorf/Hennef und Bonn,Ochi Sensei zum gemeinsamenLehrgang mit Freunden undGleichgesinnten begrüßen zu dürfen. Zahlreiche Karateka aus demganzen Bundesgebiet waren ange-reist. Entgegen dem zurzeit anhal-tenden Trend, waren wir überrascht,dass dann doch so vieleKaratebegeisterte den Weg nachHennef angetreten hatten. BeimFreitagstraining ließ „die gute Seeledes DJKB“ 10 Reihen in der dochrecht großen Dreifachhalle aufstellenund die reichten dann vom einenzum anderen Ende der Halle, ohnedass es große Lücken gab. Geradefür die zahlreichen Kinder unsererDojo war es ein aufregendesErlebnis, bei unserem Großmeistertrainieren zu dürfen.Das Training dieses Lehrgangs warüberwiegend auf die Basis unserestraditionellen Karate ausgelegt, dasheißt natürlich Kihon, Kihon undnochmals Kihon. Dass das nicht nurstupides Bahnen rauf und runterbedeuten muss, zeigte uns OchiSensei mit sehr vielen Varianten, dienicht nur an die physischen Grenzenführten, sondern auch unsere Köpfezum „Qualmen“ brachten. Bei verschiedenen Kumiteformenmusste ich beobachten, dass geradebei einigen Karateka der Oberstufe

klare, definierte Grenzen zwischenKihon Ippon Kumite und Jiyu IpponKumite verwischt wurden. DerSchwerpunkt in der Kata war eindeu-tig auf die anstehendenDanprüfungen ausgelegt.Zur den schon angesprochenenPrüfungen zum Sho und Ni Danhatte unser Sensei Somantha dies-mal recht viele Anwärter nominiert.Aber auch für andere Dojo (wieRemagen , Krefeld und besondersMeppen) sind die

Schwarzgurtprüfungen in Hennefund Troisdorf fest im Terminkalendervorgemerkt, da hier das Umfeld unddie Stimmung in familiärerAtmosphäre eben stimmen. Das istauch das Motto, unter dem dieserBericht verfasst wurde, es stimmteeinfach alles auf diesem Lehrgang:Herrliches Wetter, das Training botalles, was uns Karatekas so begei-stert und zur familiären Stimmungtrugen die vielen DJKB-Karatekaentscheidend bei.

Karate Dojo Ochi Hennef

„Alles Stimmt“

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JKA-Karate 23

Im Karate geht es um den Kampf. Doch der hohe

technische Anspruch führt oft dazu, dass man im

Unterricht in den ersten Jahren schwerpunktmäßig

nur Technik und Kata in den Vordergrund stellt. Dies

ist zwar aus unserer traditionellen Vorstellung vom

technisch „sauberen“ Karate wichtig, führt aber zu

neuen Problemen: entweder springen junge, „kamp-

feshungrige“ Schüler ab – oder es entwickelt sich

eine zwar technisch gut vorbereitete aber an Kampf-

Erfahrung sehr arme Mittel- und Oberstufe!

Beides muss nicht sein, wenn man das Training gezieltstrukturiert. Als Unterrichtender sollte man sich immerbeiden Aspekten einer anspruchsvollen Kampfkunstbewusst sein. Und so neben den „rein technischen“Elementen der Kursgestaltung auch einmal strukturelleGesichtspunkte des Trainingsaufbaus hinterfragen, umdem heutigen Publikum gerecht zu werden – und dabeiden hohen technischen Anspruch mit der Vermittlungvon ausreichender „Kampf-“Erfahrung zu verbinden!

WAS MACHT DIE „ERFAHRUNG“

IM KUMITE AUS?In der Sportwissenschaft unterscheidet man im Bereichkoordinativer Anforderungen zwischen vorgegebenenund spielerischen Aufgaben. Z.B: ist im Turnen oderleichtathletischen Disziplinen die perfekte Koordinationvorgegebener und einstudierbarer BewegungselementeHauptkriterium des Erfolgs. Wohingegen Spielsportartenzwar auch technisch-taktische Elemente beinhalten, aberein kreativer Umgang mit variablen Spiel-SITUATIONENletztlich den Erfolg der Aktion ausmacht.

Im Karate haben wir nun BEIDE Ansprüche! Zwar kön-nen wir in unserem Training die technische Perfektion inKihon und der Kata üben, das Kumite jedoch sticht ausdiesem Kanon der drei „Säulen des Karate“ durch seinenSITUATIVEN CHARAKTER heraus.

Damit kann man sich also die SITUATION als herausra-gendes Merkmal des Kumite-Trainings vormerken. Umaber ERFAHRUNG im Umgang mit wechselnden SITUA-TIONEN zu vermitteln ist nicht mehr (nur) die TechnikThema wie im Kata- oder Kihon-Training vonnöten, son-dern die ANALYSE (Bunkai!) und das Erleben verschie-dener SITUATIONEN zwischen den Partnern. Daher istes Aufgabe des Trainingsleiters, im Kumite-TrainingSITUATIONEN zu schaffen, an denen der ÜbendeERFAHRUNG SAMMELN kann. Und nicht (nur) ewigweitere, standardisierte Bewegungsmuster („Techniken“)auswendig lernen zu lassen. In der Grundschule einfachnur erfolgversprechende kumite-nahe Kombinationenlaufen zu lassen, ist also noch längst KEIN Kumite-Training!

TRENNUNG DER

SCHWERPUNKTEAus der Schwerpunktsetzung aufERFAHRUNG mittels zu bewälti-gender SITUATIONEN ergibt sichfür eine Unterstufengruppe, z.B. Weiß – bis Orangegurt,eine besondere Übungsstruktur. Eine Verwendung vonkaum stabilisierten Techniken führt zu den bekanntenungenauen Bewegungsausführungen, Verletzungen oderzur dramatischen Verschlechterung technischerKonzepte. Jedoch ist ein komplettes Auslassen derERFAHRUNGS-KOMPONENTE, wie es inzwischen wie-der beklagt wird, auch nicht wünschenswert, da so trai-nierte Schüler dann in späteren Entwicklungsstadien indieser einen Mangel haben würden.

Daher empfiehlt es sich, TECHNIKTRAINING vomSITUATIVEN TRAINING zum Sammeln von ERFAH-RUNG erst einmal zu trennen!

KUMITE-TRAINING

OHNE KARATE-TECHNIKEN?Natürlich kann man Kämpfen nur durch Kämpfen lernen.Aber wir können durch sinnvolle Übungsangebote reine„Prügeleien“ verhindern und trotzdem wirkungsvollGrundlagen-Erfahrungen zu karate-typischen Aspektenvermitteln, wie...

− Distanz-Arbeit (Ma-Ai)− Initiative (Sen)− Reaktion und Bereitschaft (Zanshin / Kamae).

Genauso wie technische Grundlagen oft in Phasen „zer-legt“ und mit verschiedenen Schwerpunkten geübt wer-den, kann man auch die o.g. Einzelaspekte als SITUATI-ONS-Training separat üben. Dies hat den Vorteil, dassdie Übenden sich tatsächlich auf den Schwerpunkt kon-zentrieren können, ohne ihre Technik in übertriebenenEhrgeiz zu verfälschen oder von unnötiger Komplexitätüberfordert zu werden.

TRANSFER – WIEDEREINFÜHRUNG DER

TECHNIKNatürlich kommen wir im Karate-Training nicht ohneunsere Techniken aus – und das wollen wir ja auch garnicht. Aber erst wenn ERFAHRUNG mit grundlegendenAspekten wie Distanz, Reaktion und Initiative etc. denÜbenden bewusst sind, macht es Sinn, die Technikenwieder einzuführen. Erst jetzt sind die Übenden in derLage, dieselben SITUATIVEN Aufgaben auszuführenohne die klassischen Techniken dafür über Gebühr ver-fremden zu müssen. Nun sind ihnen auch die Funktionund korrekte Idee der SITUATIVEN Aufgaben bewusst

Gedanken zur Methodik / Didaktik im Karate-Do von M. Beschnidt

RANDORI in der Unterstufe (?)

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24 JKA-Karate

und eine Übertragung auf eine Ausführung unterVerwendung unserer Techniken birgt weniger die Gefahrdes Missverständnisses oder der unerwünschtenVeränderung der Techniken.

Eine Übertragung von Erfahrungen aus einem Bereich ineinen anderen nennt man in der Bewegungslehre„Transfer“. Dabei spielt eine Rolle, dass der Übende dieErfahrung aus einem Bereich (z.B. des Situations-Trainings) mit anderen Mitteln (z.B. Techniken aus derGrundschule)in Verbindung bringen und umsetzen kann.

BEISPIELEBeispiele zu übender Grundlagen und deren Transfer:

Distanz-Arbeit (Ma-Ai)

A. Techniklose Vorbereitung

− verschiedene Schrittformen (Suri-ashi, Yori-ashi, Kaeashi etc. mit und ohne Partner)

− + Anpassung an Schrittformen des Partners (Erkennen / Anpassen)

− Kamae in Abhängigkeit zur Partner-Distanz− Übergang: Distanz-unterschied Arm/Bein

(„Tick“-Übung/Ausweichübungen)

B. Transfer: Technik aus der richtigen Distanz

(Angriff) für Arm-/ Bein

− Technik auf „stehenden“ oder „bewegten“ Partner − Technik/Kombination auf „Einladung“ (offensichtliche)− Technik/Kombination auf „Einladung“ (Finte?)

verborgen/frei

Reaktionstraining (Zanshin)

A Techniklose Vorbereitung

− Auge-Hand- Reaktionen ohne echte „Technik“ (z.B. „Tick“-Spiel)

− verschiedene Räume Armbewegungen (z.B. „Lauf- /Ausweich“-übung)

− Initiative (Sen-/Amashi-/Go-/Tai-/Kake-/no-Sen) im Reaktionsspiel

− Atmung (Kokyo) je nach Distanz und Initiative

B Transfer: Einladung zum Angriff + Reaktion

(Gegenangriff / Initiativwechsel)

− Uke-Konter auf Einladung (bekannter Angriff)− Uke-Konter auf freien Angriff (Finte?)− Rollenwechsel Angreifer/Verteidiger

(vorgegeben / frei)

Spätestens bei einem freien Rollenwechsel von Angreifer/ Verteidiger unter Verwendung von Karate-Technikenbefinden wir uns bereits in einem RANDORI, wenn auchmöglicherweise unter Einschränkungen des Repertoires.Aber nun ist der Übergang zu einem freien SITUATIVENKämpfen mit Karate-Techniken gelungen, ohne währendder Lernphase zu SITUATIVEN ERFAHRUNGEN dieTechniken der Gefahr unnötiger Veränderungen auszu-setzen!

PRAKTISCHE ÜBUNGEN:Im Folgenden werde ich ein paar praktische Übungsrei-hen vorstellen. Die einzelnen Übungen sind sicher vielenLesern bekannt, was jedoch hier dargestellt werden soll,ist deren aufbauende Abfolge und Anwendung im Sinneder oben ausgeführten Grundgedanken.

Auch möchte ich hervorheben, dass diese Übungen z.B.gut zum Aufwärmprogramm verwendet werden können,also wenig zusätzliche Übungszeit beanspruchen undsomit für das Karatelernen zweckmäßiger sein können,als pure körperliche Arbeit, wie „Hampelmann“ oderstundenlanges Laufen im Kreis.

1. Phase: Situative Aufgabe ohne echte

Karate-Technik

„Tick“-Spiel:

1. Version: ein Partner „tickt“ mit der offenen Hand-fläche je einer Hand entweder Bauch oder Schulter-blatt des anderen Partners. Der „Verteidiger“ steht in seitlichem Kamae (Hamni) und tickt seinerseits den „angreifenden“ Arm auf der Innen- oder Außenseite ab.2. Version: Verteidiger „blockt“ wie in 1.Phase, aber kontert zügig mit der hinteren offenen Hand.3. Version: Angreifer und Verteidiger bewegen sich frei im Raum, der Angreifer kann fintieren, der Verteidiger ausweichen oder „blocken“ oder „blocken+ kontern“

4. Version: die Rollen von Angreifer und Verteidiger sind frei, nicht mehr fest vorgegeben.

Mit dieser Bewegungs-Aufgabe, begeben sich auchAnfänger in intensive Partnerarbeit und üben ohne langeErklärungen in SITUATIONEN zur:

− Distanz-Arbeit: Armlänge (wie bei Zuki-techniken),− Erkennen: Angriff auf der Innen- oder Außenseite,− zügiges Umschalten von Verteidigung auf

Gegenangriff (Go-/Tai-no-sen),− zusätzlich bei „freier“ Variante: Finte,

Rhythmuswechsel etc..

2. Phase: Techniktraining am Partner

(ohne situative Aufgabe)

Techniken / Kombinationen am Partner, die aber späterals „Werkzeug“ zur Adaptation der o.g. SITUATIONS-ERFAHRUNGEN dienen können:

− Kizami-Zuki / Gyaku-Zuki (Jodan-/Chudan) Steigerungen: im Stand, aus Kamae, mit Yori-Ashi oderauf einen bewegten Partner (Ziel)

− aus gleichseitigem oder spiegelverkehrter Standposition der Partner (Blöcke erfolgen dann: Innen-Außen oder Außen-Innen)− Blöcke wie Soto-Uke/Uchi-Uke oder Uchi-Uke/Soto-Uke, Abschluss: Gyaku-Zuki (bekannt aus Gohon- und Kihon-Ippon Kumite!)− Alternativ: Gyaku-Zuki (Chudan) + Uraken-Uchi (Jodan) Aufgabe: unten-oben / oben-unten etc.

RANDORI in der Unterstufe (?) Gedanken zur Methodik / Didaktik im Karate-Do

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JKA-Karate 25

Die Ausführung dieser Techniken orientiert sich dabei amAnspruch eines Kihon-Ippon Kumite.

3. Phase: Transfer (Technikanwendung

in den nun bekannten Situationen)

Die bisher grundschulmäßig auf Ansage des Trainers hinausgeführten Techniken/Kombinationen werden auf einSignal des „Verteidigers“ hin ausgeführt, jedes Paarbestimmt sein Tempo also selbst. In der Steigerungbewegen sich beide Partner frei im Raum, der Angreiferführt seine Technik-/Kombination auf das spontaneSignal („Einladung“) seines Partners hin aus. In der letz-ten Steigerung „antwortet“ der Verteidiger mitBlock+Konter auf den per Einladung erwünschtenAngriff.

In einer freien Variante erfolgt die „Einladung“ zumAngriff nicht mehr mit einem offensichtlichen Signal, alsvielmehr durch ein minimales Öffnen oder Absenken desKamae und der notwendigen Distanzvorgabe. DieseForm kann dann -ähnlich wie in der letzten Freigabe des„Tick“-Spiels- auch noch darum erweitert werden, dieRollen von Angreifer und Verteidiger frei zu geben. Nunbefinden wir uns in einer RANDORI-ähnlichen Übungs-form, bei der allerdings das technische Repertoire einge-schränkt ist.

FAZITDie Einführung randori-naher Übungsformen ist auch imAnfänger- / Unterstufenbereich möglich. Trennt manTECHNIK-TRAINING und SITUATIVESErfahrungstraining voneinander, so kann man dies auchohne allzu große Qualitätsverluste in der technischenAusführung erste ERFAHRUNGEN in kämpferischenSITUATIONEN ermöglichen. Wichtig ist aber die Übun-gen so aufeinander abzustimmen, dass technischeÜbungen (z.B. Kihon am Partner) und die parallel stu-dierten SITUATIONEN miteinander korrespondieren undabschließend ein TRANSFER stattfinden kann.

Im Transfer liegt dann die Möglichkeit, beide Aspekte:die Technik und die Situationserfahrung miteinander zuverknüpfen. Dabei können wir uns anschließend von derZwanghaftigkeit EINER bestimmten technischen Lösungbefreien und schließlich sogar nach der Angemessenheitder Situation individuelle Lösungen zulassen. So kannz.B. ein älterer Karateka, dem ein hoher Mawashi-Gerischwerfällt, mit Uraken-Uchi kontern, wenn es ihm dabeigelingt, dies der Situation angemessen umzusetzen. DieFrage nach „richtig“ und „falsch“ muss dann eher durchAspekte wie Angemessenheit und Wirksamkeit ersetztwerden. Dies ist dann bereits ein sehr hohes Niveau anKumite-Verständnis. Lernziel erreicht.

Verfasser: Dipl.Sportwiss./Dipl.-Trainer MatthiasBESCHNIDT, 4. Dan DJKB/JKAKaratelehrer seit 1984, langjähriger Leiter des Shotokan-Karate im Hochschulsport der Universität Hamburg,Leiter des SenDo Hamburg (www.sen-do.de)

RANDORI in der Unterstufe (?) Gedanken zur Methodik / Didaktik im Karate-Do

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Beim Flug von München nach Tokiostellten wir lächelnd fest, dass mitHans Körner, Markus Rues und mirgleich drei Kämpfergenerationen desDJKB in einem Flugzeug saßen. Allemit dem gleichen Ziel: Teilnahme amJKA Herbst-Camp in Japan vom 06.– 09.10.2011 mit anschließenderLizenzabnahme.Markus sah dieser Prüfung relativentspannt entgegen, war er doch mitseiner Judge A- und Instructor D-Lizenz bereits ein alter Hase, wasdie Prüfungsabnahme anging. Hansund mir konnte man eine gewisseAnspannung durchaus ansehen. Sogab es bei uns allabendlich nachSashimi und Sushi englischsprachi-ge Karateliteratur als Nachtisch.Im Vorfeld war uns schon ein wenigmulmig in das Land zu fliegen, daserst vor kurzem durch den Tsunamiund der folgende Nuklearkatastropheso schwer mitgenommen wordenwar. Aber nachdem uns dasBundesamt für Strahlenschutz undauch die Deutsche Botschaft grünesLicht für eine Japan-Reise gegebenhatten, konnte unsere Freude aufdas Training im Hombu Dojo durchnichts mehr getrübt werden. Bereits beim Eintreffen imHeadquarter der JKA lief uns einlächelnder Sensei Osaka über denWeg. Der Sensei, der mir am Endedes Camps am stärksten inErinnerung bleiben sollte.Nicht nur der freundliche Empfangund die Anwesenheit zahlreicherKarateka aus aller Welt ließen unse-re Freude auf den anstehendenLehrgang steigen. Allein derTrainingsplan bündelte unsereFaszination. Eingeteilt in dieGruppen 2. bis 3. DAN, 4. DAN,5.DAN und 6. bis 9. DAN wurde zweiMal täglich für je 1,5 Stunden trai-niert. Die ersten 45 Minuten hielten

die in den 70er Jahren geborenen,japanischen Instructoren ab. Hierbeihandelte es sich um ehemalige,erfolgreiche japanischeNationalkämpfer. Aber auch jungeMitglieder der aktuellen japanischenNationalmannschaft ließen es sichnicht nehmen, ihr Wissen undKönnen in den ersten 45 Minuten zupräsentieren.Immer im Raum waren zwei ältere,erfahrene Instructoren, die demUnterricht folgten und an der einenoder anderen Stelle technischeVerbesserungen vorschlugen. Mitetwas Stolz stellte ich fest, dass diesin etwa dem Trainingsablauf ent-sprach, den wir seit einem Jahr auchbei unseremTrainernachwuchslehrgang inSaarbrücken anwenden. (Dort über-nehme ich die erste Hälfte desTrainings. In der zweitenTrainingshälfte dürfen dann dieTeilnehmer von dem großen techni-schen Wissen und derLebenserfahrung von Sensei ToribioOsterkamp profitieren.)Am Samstag war der große Tag –der Tag der Lizenzabnahme! UnserePrüfer Sensei Ogura, Sensei Izumiyaund Sensei Osaka erwarteten unsmit strengen Blicken. Es war klar,dass sie alles von uns fordern wür-den. Gestartet wurde mit dem prakti-schen Teil. Zunächst standen ver-schiedene Kihon Techniken auf demProgramm, bevor es darum ging,eine selbst gewählte Sentei Kata zupräsentieren. Hans war als erster ander Reihe und ich wurde gemeinsammit Markus geprüft. Danach ging esan den schriftlichen Teil. 45 Minutenhatten wir Zeit, drei Bögen mitFragen in englischer Sprache zubeantworten und auszufüllen, wasdurchaus eine geistigeHerausforderung darstellte.

Am Sonntagmorgen stand noch diepraktische Prüfung zur KampfrichterD-Lizenz an. Dabei sollten unsereFähigkeiten, Situationen blitzschnellzu erfassen und ebenso schnell rich-tig zu entscheiden, geprüft werden.(Natürlich auch unsere Kenntnisseder entsprechenden japanischenFachausdrücke.)Sonntagmittag 12.00 Uhr: Unserefieberhafte Spannung hatte ihrenHöhepunkt erreicht, denn nun wur-den die Ergebnisse verkündet. Nachjapanischer Manier „immer dasGesicht der Anderen wahren“, solltennur die genannt werden, die ihrePrüfung bestanden hatten. In diesemMoment gab es für Hans, Markusund mich nur noch einen Gedanken:„Würden wir drei aufgerufen werden,um das ersehnte PASSED zuhören“? Dann ging es Schlag auf Schlag:„Lapp, Instructor D passed,Examiner D passed, Judge D pas-sed“ – „Körner, Instructor D passed“,Examiner D passed, Judge D pas-sed“ – „Rues, Instructor C passed,Examiner D passed“.Wir hatten es geschafft!

Ein paar Fragen von Anika an ihre

Mitreisenden:

"Markus, was empfindest Du bei

dem Wort "PASSED"?"

„Erleichterung und ein Glücksgefühl“"Was hat Dir an dem Training der

Japaner am stärksten gefallen und

gibt es einen Trainer, der Dir am

meisten imponiert hat?"

„Das Training ist von A-Z durch-dacht, alles passt zusammen,methodisch-didaktisch eine wahreMeisterleistung. Meine absolutenLieblingstrainer sind Tanaka undOsaka“"Wie hast Du die Reise der drei

„PASSED“Drei Generationen – ein gemeinsames Ziel

Bericht: Anika Lapp

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JKA-Karate 27

Die Karateabteilung SHOTOISSHIN-KAI vom VfB Neckarrems hat ihreersten 22 „modernen Kämpfer“

Vom 09.-10.09. wurde im Dojo, derim Oktober 2010 neu gegründetenKarateabteilung SHOTOISSHINKAI,das 1. Tanuki-Sommerendcamp ver-anstaltet. Das Karatetraining und das gemein-same Übernachten waren dabeinicht der einzige Garant für eingelungenes Wochenende. Ziel jedesKaratekindes war es, in den Bundder Tanukis aufgenommen zu wer-den. Der Bund der Tanukis entstammt derIdee die Prinzipien der Ritterschaft,sowie die starken Eigenschaften desTanukis, miteinander zu vereinen. Vor einigen Jahrhunderten galt esals eine besondere AuszeichnungRitter zu sein. Sie galten alsBeschützer der Schwachen undKämpfer gegen Ungerechtigkeit. Der Tanuki ist eine Mischung auseinem japanischen Waschbären undeinem Dachs. Er ist ein sehr klugesTier und viel beachtet in der japani-schen Mythologie. Er ist dasMaskottchen unsererKarateabteilung.

Sehr schnell wurde den Kindernbewusst, dass sie die gestelltenAufgaben nur lösen konnten, indemsie zusammenhielten. Sie musstengleichzeitige Karatebewegungen ein-

studieren, Rätsellösen und eineBrücke zumMiteinanderbasteln. Aber auchdas traditionelljapanischeAbendessen hatteseine Tücken,denn an Stelle vonMesser und Gabelwurde mitStäbchen geges-sen. Zugegeben,es brauchte seineZeit um dabei sattzu werden. Um 21.30 Uhr wares dann soweit.Eine Spur vonKerzen führte aufdie Veranda desDojo, wo sich fest-en Schrittes einRitter näherte. Erwar in schwarzgekleidet und trug einen silbernenHelm, silberne Handschuhe und einlanges Schwert. Einzeln aufgerufentraten die Kinder hervor, gingen inden Kniefall und wurden mit demSchwert auf beiden Schulternberührt. Anschließend erhielt jedes Kind eineUrkunde, die es fortan an dieGrundprinzipien eines Tanukis erin-nern soll: Den Anderen zu respektie-ren, niemanden absichtlich zu verlet-

zen, Streit zu schlichten, denSchwachen zu schützen undgemeinsam Spaß zu haben…undder Spaß kannte an diesemWochenende keine Grenzen.

Das Camp wurde auf Initiative derKarateabteilung ins Leben gerufenund soll fortan jährlich am letztenSommerferienwochenende stattfinden.

Anika Lapp

Per Ritterschlag in den Bund derTanukis aufgenommen

Generationen empfunden?”

"Extrem relaxt, angenehm und lustig.Ich denke, dass ich ein unkomplizier-ter Mensch bin und mit allen aus-kommen kann, aber mit euch beidenhat es richtig Spaß gemacht“

„Hans, welche Eindrücke hattest

du von unserer

Fortbildungsreise?”

“Zu PASSED, empfinde ich imNachhinein ein entspanntes undzufriedenes Gefühl. Alle Instructorenhaben für mich eine großeKompetenz gezeigt und ausge-

strahlt. Imura Sensei hat bei mir inder Kata Erklärung und Ausführungeinen bleibenden Eindruck hinter-lassen“

Anika: „Die Reise mit Euch hat

mir sehr gut gefallen“

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28 JKA-Karate

In grauer Vorzeit gab es eineVeranstaltung, die hieß Landesliga.Ohne sportpolitische Wertung die-ses Systems bleibt für mich alsKämpfer die Erinnerung an eineVeranstaltung, wo man mehrmals imJahr an einem Tag mehrmals alsTeam kämpfte. Positiv blicke ich aufdie Anfänge des „Hermann HesseCups“ in Calw zurück, hier hattensich die Veranstalter dazu entschlos-sen, in der Vorrunde alleMannschaften einmal gegeneinanderantreten zu lassen. Beides gibt es im DJKB nicht mehr.Zudem habe ich den Eindruck, dasssowohl auf den großenMeisterschaften als auch auf denRegionalturnieren die Teilnehmerzahlimmer kleiner wird. Ich möchte hiernicht das KO-System in Frage stel-len, aber Fakt ist, dass es Kämpfergibt, die eine lange Anfahrt (evtl. mitÜbernachtung etc.) in Kauf nehmen,um an einem Turnier teilzunehmen,dann 30 Sekunden kämpfen, einenIppon kassieren und wieder nachHause fahren können. Wenn einemdas ein paar Mal passiert, ist manfrustriert und lässt es vielleicht fürimmer bleiben. Ich will damit sagen, dass dieMöglichkeiten fürNachwuchskämpfer Kampfpraxis zusammeln und für Leute, die zwargerne kämpfen aber dabei keineKadermitgliedschaft o.ä. anstreben,mehr als überschaubar gewordensind. Jetzt gibt es einen neuen Ansatz!

Am 18. September fand inKaiserslautern der erste Kampftagdes Stützpunktes Saar-Pfalz statt.Wie oft bei neuen Dingen war dieResonanz verhalten, leider!Insgesamt 13 Kämpfer/innen tratengegeneinander an, einzelnePaarungen gab es in mehrfacher

Wiederholung. Es wurde weder aufAlter, Geschlecht noch Graduierunggeachtet(wäre anders gewesen,wenn auch 4. und 5.Kyu da gewesenwären, Schade). Zwischen 4 und 14Kämpfe hatte jeder Teilnehmer amEnde absolviert.Hans Körner und Jörg Reuß hattendie Idee, dass ein Kämpfer, derkämpfen möchte, sich an dieKampffläche stellt und ein anderersich dann spontan als Gegner dazubegibt und zwar schnell und buntgemischt. Hat auch fast funktioniert.Was auf jeden Fall funktioniert hat,war die Grundidee: Kampfpraxis zusammeln, ohne den Druck, gewin-nen zu müssen, weil das für dieTeilnahme an weiteren Kämpfen irre-levant war. Jeder durfte so oft kämpfen wie erwollte. So waren die ersten Kämpfeetwas vorsichtiger, vielleicht auchetwas „spielerischer“. Man konnteals Kämpfer auch mal was auspro-bieren, sowohl technisch als auchtaktisch. Nach einigen Kämpfen kamdann auch eine angemessene Härtehinzu. Echte Verletzungen bliebenaus.Ein anderer Aspekt des Kampftagessollte das Sammeln praktischerErfahrungen für Kampfrichter undNachwuchskampfrichter darstellen. Vor dem Beginn der Kämpfe erläu-terte Udo Meyer ein paarGrundlagen der Tätigkeit alsKampfrichter. Daneben hat er dafürgeworben, dass sich Kämpfer nachihrer aktiven Zeit dafür entscheiden,ihre Erfahrungen aus denWettkämpfen zukünftig alsKampfrichter dem Verband zurVerfügung zu stellen. DamitWettkämpfe in unserem Sinne statt-finden können, braucht der DJKBengagierte Leute alsKampfrichternachwuchs. Er machteam Kampftag sogar das Angebot andie Kämpfer, sich auch mal alsSeitenkampfrichter zu versuchen.Das hat sich aber keiner getraut.Die Idee ist aber Klasse und viel-

leicht traut sich ja beim nächsten Maljemand.

Beim einem ersten Resümee in derUmkleidekabine waren alleKommentare positiv. Gerade dieMischung der verschiedenen„Klassen“ und die Möglichkeit sohäufig zu kämpfen wurde gelobt.Ursprünglich waren sogar zweiKampfflächen vorgesehen, vondenen die zweite aber wegen dergeringen Teilnehmerzahl nichtgebraucht wurde. Wäre diese aufge-macht worden, wären auch einigeKämpfer gar nicht um ein Praktikumals Seitenkampfrichter herumgekom-men, denn auch hier war dieTeilnahme nicht so stark wie erhofft.

Vier Wochen später, am 15. Oktober,fand in Baden-Baden wieder ein sol-cher Kampftag mit vorbreitendemTraining statt. Eigentlich wollteGiovanni Torzi das Training leiten,aber er und Helmut Hein wurden voneiner Sperrung der A5 aufgehalten.Pascal Senn sprang ein. Er stimmtedie Teilnehmer mit zum Teil unkon-ventionellen Übungen auf das späte-re Kämpfen ein. Leider war eineFolge der vielen Suri Ashi (undsicher auch des Zustands desHallenbodens) eine„Blasenepedemie“. Reihenweise mussten sich dieTeilnehmer die Füße tapen. Parallel zum Training fand in derbenachbarten Schule einBundeskampfrichter-Lehrgang unterder Leitung von Udo Meyer statt.Nach einer Erholungspause wurdeum 16.00 mit dem Kumite-Tagbegonnen. Helmut Hein,Stützpunktleiter Süd-West, rief allezusammen und erläuterte denTeilnehmern den Sinn dieserVeranstaltung: Kampfpraxis zu sam-

Der Kumite-Tag: Ein neues Konzept1. Kumite-Tage der Stützpunkte Saar-Pfalz und Südwest

SAAR-PFALZ

SÜDWEST

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JKA-Karate 29

meln und zwar ohneErfolgsdruck. Auch erging darauf ein, dassKämpfer vor einigenJahren mehrGelegenheiten hattenzu kämpfen (StichwortLandesliga) und dassheute viele Kämpfer durch frühesAusscheiden auf Turnieren einfachzu wenig Kampferfahrung sammelnkönnen. Er gab uns noch mit auf denWeg, auf die eigene Gesundheit und

die des Gegners zu achten, also aufunnötige Härte zu verzichten. Dennoch sollte ernsthaft gekämpftwerden. Die Gruppen wurden unterteilt nachAlter (bis 16Jahre/ab 17Jahren) undGeschlecht. Dadurch wurde derKreis der Gegner/Partner zwaretwas eingeschränkt, dennoch hattejeder die Gelegenheit 4 bis 6 Mal zukämpfen. Ziel war „JEDER gegenJEDEN“, was nicht ganz erreichtwurde. Bis auf ein paar „Atem-

schwierigkeiten“nach Chudan-Treffern bliebenVerletzungenaus. Auch dieKampfrichterhatten genü-gendGelegenheiten

zur praktischen Schulung. Hierwaren ein paar neue Gesichterdabei. Toll! Ich möchte an dieserStelle mal allen alten und neuenKampfrichtern für ihr Engagementdanken.

Um 18.00h war dann Feierabend.Für diesen Tag war das auch genug,alle Kämpfer litten unter den Blasenan den Fußsohlen. Zudem spürteman eine gewisse Erschöpfung. Dasbringt mich zu der Frage, ob aneinem Kumite-Tag auch noch einTraining nötig ist. Ich denke nein.Wenn mehr Zeit für die Kämpfe zurVerfügung stünde, könnten dieTrainer mit ihren Kämpfern dieKampfverläufe analysieren und dieKämpfer dann versuchen, diegewonnenen Erfahrungen umzuset-zen. So wäre der Kampftag nocheffektiver.

Auf jeden Fall halte ich die Idee, sol-che Kampftage abzuhalten, für aus-gezeichnet und hoffe, dass sich hiereine Regelmäßigkeit einstellt. FürNachwuchskämpfer und fürKarateka, die sich gerne dem sportli-chen Zweikampf stellenbilden sieeine optimale Plattform!

OSS,Gunnar Wendlandt

Die Idee, einmal im Jahr einen über-regionalen Kampftag ins Leben zurufen, entstand vor knapp einemJahr auf Vorschlag von ThomasSchulze und Markus Rues.So suchten wir einen geeigneten Ort(inklusive Ausrichter) für unsereRegion, der zentral gelegen für dieDurchführung geeignet ist und fan-den mit dem Karate-Verein Makoto -unter der Leitung von Pascal Senn -mit seinem Team den perfektenGastgeber.Der Kampftag sollte den Teilnehmerndie Möglichkeit geben, mehrmals imKumite zu starten, um so noch mehrKampferfahrungen zu sammeln.Dies ist besonders wichtig für diejungen Braungurte unseresVerbandes. Dies wurde beim erstenKampftag am 15.Oktober in derSporthalle des Markgraf-Ludwig-

Gymnasiums in Baden-Baden per-fekt umgesetzt und gleichzeitigwurde hier noch ein offenes Kader-Training für Interessierte angeboten.Dem Aufruf folgten ca.30Teilnehmer, größtenteils bestehendaus der Stützpunktjugend.Ein parallel angebotenerKampfrichter Lehrgang, unter derLeitung von Udo Meyer, fand bei denKampfrichteranwärtern begeisterteZustimmung und so war es für unsOrganisatoren leicht, gleich auf zweiFlächen kämpfen zu lassen.Angesetzt waren 2 Stunden für dieDurchführung der Kämpfe, die wirauch voll ausnutzten. Somit beka-men die einzelnen Starter in ihrenGruppen die Möglichkeit, insgesamt8 bis 9 Mal zu kämpfen, für uns eingelungener Kampftag.

Dies wurde auch von den Sportlernbestätigt. Schließlich ist es auch fürdie meisten Aktiven eine neueErfahrung, so viele Kämpfe hinter-einander zu absolvieren und davorauch noch eine volle Trainings-Einheit bestritten zu haben.Wir wünschen uns für die Zukunft,dass wir auch andere Ausrichter fin-den, um so die Idee eines überre-gionalen Kampftages am Leben zuhalten.Mein Dankeschön geht besondersan Pascal und sein Dojo und natür-lich an alle Kampfrichterkollegen,ohne deren ehrenamtlichesEngagement es unmöglich ist, soeinen Kampftag zu organisieren.

Oss Helmut Hein

Guter Auftakt beim ersten Kampftag des Stützpunktes Süd-West in Baden-Baden

aus der Sicht des Stützpunkt-Leiters

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30 JKA-Karate

Kumite

macht

Spaß!

Da macht man ein paar Mal dieAugen auf und zu und schon ist dasDojo 25 geworden. Das mögen eini-ge gedacht haben, die von Anfangan dabei sind oder den ShotokanKarate Gießen e.V. seit vielenJahren begleiten. Jahre, in denen esnatürlich Höhen und Tiefen gab,wobei wir uns lieber an die Höhenerinnern. ErstklassigeTrainingseinheiten, legendäreLehrgangsfahrten, unzähligeTurniererfolge, aber am wichtigsten,da waren wir uns schnell einig, sinddie geschlossenen und bewahrtenFreundschaften. Beim Nachdenkenüber die Vereinsgeschichte wurdeuns klar, dass unser Dojo über einbesonders starkes inneres Band ver-fügt, das uns zusammenhält.

Getragen wird der Verein von unse-rem Sensei Ronny Repp, 6. DanJKA, und DJKB-Instructor. Er ist all die Jahre über Herz undSeele des Dojo geblieben und dietiefe Zuneigung, die er seinenSchülern entgegen bringt, macht dasBesondere des Shotokan Gießenaus. Er ist seiner Linie immer treugeblieben und hat zu unseremgroßen Glück in Bundesstützpunkt-trainer Andreas „AJ“ Leitner, 5.DanJKA, seit vielen Jahren einenMeisterschüler, der diesen Weg kon-sequent weitergeht.

Beide waren lange Jahre imNationalkader aktiv und könnenjeweils einen Vizeweltmeistertitelvorweisen. Dazu sind sie nationalund international als Kampfrichtertätig und in der deutschenKarateszene gut bekannt. Was unse-rem Dojo natürlich gut tut und sichbei unserem Jubiläumslehrgangdaran zeigte, dass Freunde von nahund fern zu uns ins schöne Gießenkamen. Erwähnt seien hier stellver-tretend Schlatt, Jörg Reuß und dieamtierende Europa- undVizeweltmeisterin Anika Lapp, die essich trotz eines mehr als engenTerminkalenders nicht nehmen ließ,mit uns zu trainieren und ein sehrspezielles Geschenk zu überreichen.

Zuerst ging es natürlich in die Halleund der Lehrgang stand unter dem

Motto

„Kumite tut nicht weh!“. Das ist auf eine Entwicklung zurückzu führen, die Sensei Ronny Repp inden letzten Jahren beobachtet hat.Er hat nicht nur eine Spezialisierungauf Kumite oder Kata imWettkampfbereich derSpitzenkämpfer festgestellt, sondernauch bei den Breitensportlern, alsoden Lehrgangsbesuchern. Es istschon zu sehen, dass etliche vonuns davor scheuen, auf einen ver-meintlichen oder tatsächlichenKumite-LG zu fahren. Dann vielleichtdoch lieber zum Breitensport oderzur Kata? Und wir bitten das nichtfalsch zu verstehen, denn da fassenwir uns auch kräftig an die eigeneNase!

Aber warum ist das so?

Ein Grund könnte sein, dass imKumite naturgemäß eine direkteVergleichbarkeit mit anderenKarateka gegeben ist. Wer istschneller, beweglicher, härter, usw.?Bei der Kata hingegen empfindendie meisten von uns eine ArtSchutzbereich um sich. Man wirdnicht angegriffen, man trainiert mehrfür sich. Keiner tut einem weh. Undgenau hier setzt DJKB-InstructorRonny Repp an. Denn Kumite mussnicht weh tun! Der Grundgedanke ist so nahelie-gend wie simpel: Wir trainieren mit-einander und je besser und längerdas geht, umso mehr haben alledavon.

Denn mal ehrlich, wer von uns kenntdas nicht? Man fährt auf einenLehrgang, freut sich drauf, es fängtgut an und dann heißt es „ZumPartner umdrehen“ und es geht los.Der andere ist flinker, jünger, hauteine Jodan-Beintechnik nach deranderen raus und wird gar nichtmüde, seinen Partner durch dieHalle zu treiben. Oder der andere istlangsamer, älter, steifer und hacktjeden Angriff mit gnadenlosen Blocksweg, dass der Körper schneller blauwird, als man schauen kann. Undbeides macht keinen Spaß. Keinem.

Und es kann ganz anders sein. Denn Kumite tut nicht weh, wennman sich, wie auf unseremJubiläumslehrgang zu beobachtenwar, auf Ronny Repps Methode ein-lässt und miteinander trainiert, stattgegeneinander. Über kontrollierte, vorgegebeneÜbungen mit wechselndenTechniken als Angriff oder Block,weiter zu Kombinationen, bis hinzum Zeitlupen-Randori und dannzum freien Kampf ging das Training.Auch mal ausweichen statt blocken,einen kontrollierten Treffer auch malzulassen, Distanz verringern stattsich mit „Jodan-Füßen“ Platz ver-schaffen. Und dieses Training bringt,wie man an den anschließend fröhli-chen Gesichtern sehen konnte, allenmehr. Und so entstehenFreundschaften und keiner geht fru-striert raus und denkt „Kata wäre mirlieber gewesen“, sondern freut sichbereits auf den nächsten Kumite-Lehrgang. Denn Karate ist Kampf

und wegen des Kämpfens sind wir

doch alle zum Karate gekommen.

So bedanken wir uns bei SenseiRonny und Andreas für einen sehrschönen Lehrgang, bei unserenFreunden dafür, dass sie bei uns zuGast waren, bei der Stadt Gießen fürihre Unterstützung und unsererOberbürgermeisterin für ihrenBesuch und bei Anika für dasSahnehäubchen einer großartigenLehrgangsfete!

Und der Shotokan Karate Gießene.V. geht auch in die nächsten erfol-greichen 25 Jahre unter dem Motto„Kumite tut nicht weh!“

…seit 25 Jahren

im

Shotokan Karate

Gießen e.V.

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JKA-Karate 31

Am Sonntag, dem 25.September, reiste eine GruppeKarateka des JKA NEDERLAND bereits morgens frühum 6.00 Uhr nach Darmstadt zum Shobu-Ippon-Cup an.Vierzehn Jugendliche nahmen teil und wurden von ihrenEltern begleitet.

Die Atmosphäre war an diesem Morgen sehr gut, dennmit Paloma Wewengkang war ein Geburtstagskind unterden Startern. Es war eine lange Fahrt (ca. 3 Stunden), doch das konn-te weder die Vorfreude noch den Spaß trüben.

Das JKA NEDERLAND-Team bestand aus folgendenStartern: Giuliano Domante, Devin Fredrix, MarcusVrömen, Kai Overmars, Jesse Meisters, Dayna Slangen,Paloma Wewengkang, Nouhaila Riane, Jady Collard,Nikki Bruls, Luca Meisters, Rianne Dohmen, Lana deQuillettes und Dave Kengen. Das Team wurde begleitetvon Tamara Wewengkang und ihren Kollegen GiuseppeDomante und Adrian Vartolomei als Betreuer.

Je näher man der Sporthalle kam, desto größer wurdedie Unsicherheit, denn die Leute in Darmstadt sprechennatürlich alle nur Deutsch. Unsere Teilnehmer musstensich daran erst gewöhnen, denn unsere Kinder beherr-schen zwar die limburgische und holländische Sprache,aber Deutsch war doch ziemlich schwierig. Zeit um ner-vös zu werden hatten wir eigentlich nicht, denn dieMeisterschaft fing schon um 10.00 Uhr an.

Es war doch ziemlich schwierig für unsere Jüngste,Dayna Slangen, denn sie musste gleich als Erste star-ten, vor allem weil der Austragungsmodus (Kata undKumite) ganz anders war, wie wir es aus Hollandgewohnt waren. Doch glücklicherweise stand das ganzeJKA NEDERLAND-Team hinter ihr und haben Daynatüchtig angefeuert.

Einmalig und spe-zial war, dassunser gehandicap-ter Dave einewunderschöneDemonstrationwährend dieserMeisterschaftgeben durfte.Unter den wach-

samen Augen

von Veranstalter Udo Meyer und seiner Karate-

Lehrerin Tamara Wewengkang startete Dave seine

Kata Heian Nidan.

Die Anwesenden sahen gespannt zu, wie dieser kleinenMann mit all seinen Behinderungen eine perfekte Katavorführte mit guter Hüftdrehung, Haltung und Kime. Sein

Kampfgeistkonnte man ihmansehen und vorallem seinepositiveEinstellung. DerKumitekampf mitGegner warschwer zu beur-teilen, doch erhat mit 3-2gegen LucaMeisters gewon-nen. Davebekam sehrhohe Noten undnatürlich einenohrenbetäubenden Applaus. Das war es, wofür Dave mitgekommen war. Mitmachenin einer Gruppe und einen Teil vom Team sein, zusam-men jede Woche trainieren und von allen akzeptiert wer-den, so wie er eben ist. Das ist es, wonach Sensei PeterWewengkang und seine Trainer Sohn Ramon undTochter Tamara streben. JKA-Karate ist für jedermannda: a way of life! Unser Motto ist: Denke nicht daran wasdu nicht kannst, sondern suche nach den Möglichkeiten,die du hast.

Das Schöne an dieser Meisterschaft war, dass alleKinder die Möglichkeit bekamen, neue Erfahrungen zusammeln, neue Freunde zu finden und schöneErinnerungen zu gewinnen. Die Resultate können sichauch sehen lassen, die Kinder haben verschiedene ersteund zweite sowie vierte Plätze belegt, die sie mit nachHause nehmen konnten. Begleiter und Kinder haben inDarmstadt einen super wunderschönen Tag erlebt underst während der langen Rückreise schlug die Müdigkeitzu und erschöpft fielen die Augen unserer jungenKarateka zu.

Zurück in Beek/Holland hat jeder im Team zumTagesabschluss noch einen leckeren „Hamburger“ beiMcDonalds bekommen und wir haben Paloma ein schö-nes Ständchen zu ihrem 10.Geburtstag gesungen. Unser Fazit: Wir hatten einen besonders schönen, ereig-nisreichen Tag bei unseren Nachbarn in Deutschlandund unsere Kinder haben einen Haufen neue Eindrückeund Erfahrungen mit nach Hause genommen.

Dir lieber Udo: Im Namen aller Teilnehmer und Elternvielen herzlichen Dank für die Einladung!

TAMARA WEWENGKANGJKA NEDERLAND

Jugendteam JKA Nederlandnimmt teil am

SHOBU IPPSHOBU IPPOON CUPN CUP in Darmstadt

…das Jugendteam der JKA Nederland

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32 JKA-Karate

Es fällt schwer, nach den sechsTagen des gemeinsamen Schlafens,Essens und Trainings wieder imAlltag anzukommen. So geht esnicht nur mir sondern auch den mei-sten anderen der 17 Teilnehmerunseres kleinen, sehr intensiven„Gasshuku“; hatten wir doch allezusammen eine wirklich unvergessli-che Zeit dort erlebt!

Anfang Oktober luden die beidenKarate-Trainer der Karate VereineBoppard und Koblenz-Lahnstein,Jascha Thiele (4. Dan) und JürgenHinterweller (6. Dan), zu einem ech-ten Gasshuku mit gemeinsamemSchlafen, Essen und Training ein.

Mit insgesamt 17 Teilnehmern (undfünf Kurzzeitbesuchern) aus den bei-den Dojos und befreundetenKarateka aus Stade war derLehrgang schnell ausgebucht.Untergebracht waren wir in einemFerienhaus, das so gut ausgestattetwar, dassman sichgleich wie zuHausegefühlt hat.Das liebevollrenovierteHaus bot aufinsgesamt180 qmWohnflächefünf individu-ell gestalteteSchlafräume, einen Wohn-/Essbereich mit Kaminofen, eineInfrarot-Wärmekabine, eine geräumi-ge Terrasse (mit Grill!), einenTischkickerraum, Fitnessgeräte,Waschmaschine/Trockner und eineKüche „wie bei Mama“. Selbst mit 16Personen im Haus trat man sich nieauf die Füße und hatte stets dieMöglichkeit, Rückzugsraum zu fin-den.

Um unsere ausgewogene, sportler-gerechte Ernährung kümmerte sichJürgen Hinterweller (hauptberuflichKoch) persönlich. Unterstützt voneinem täglich wechselndenKüchenteam (gemeinsames Kochen

und Essen!) warenwir stets bestensversorgt und teilwei-se sogar verwöhnt(selbstgemachtesSushi, Eis u.v.m.).

In insgesamt dreiTrainingseinheitenpro Tag von je einerStunde (mit einemfreien Nachmittag in

der Mitte der Woche) trainierten wirauthentische Techniken im Karate.Eingeleitet wurde jedes Training mitmeditativer Musik und einem selbst-ändigen Aufwärmen, eine Zeit also,in der sich jeder bewusst auf dasTraining einstimmen konnte. In dermorgendlichen, halbdunklenTrainingshalle entstand eine ganzbesondere Stimmung. Für die sinn-bildliche Anwesenheit des Shomenwurden eine Kerze und einRäucherstäbchen entzündet.Anschließend führten uns die Senseimit wiederkehrenden Ritualen sanftin das Training ein und vermitteltenin aufeinander aufbauenden

Einheiten ihr Konzept eines authenti-schen Karate. Der Schwerpunkt derWoche lag dabei auf der Hüftarbeit.Trainiert wurde miteinander stattgegeneinander. In diesem Sinne gabes auch ein „Mondo“ (Lehrer-Schüler-Gespräch) wo jeder dieMöglichkeit hatte, Themen anzuspre-chen, die ihn auf seinem Karatewegbeschäftigen.

Die beiden Sensei, beide mit mehre-ren Jahrzehnten Karateerfahrung,führten uns zu neuen Erkenntnissen,so dass jeder für sich sein Karate(-Leben) ein Stück besser verstehenlernte.Anschließend bekam jeder proTrainingseinheit Zeit, seinen individu-ellen Schwerpunkt mit einem festenPartner kontinuierlich zu üben.

Als besonderes Highlight empfandenwir die von Jascha Thiele gehaltenenTrainingseinheiten aus dem Iai-Do,dem japanischen Weg desSchwertziehens, die uns sehrberührten.Viele von uns werden diesen Wegweitergehen und üben die erste Katabereits fleißig zu Hause.

Neben dem gemeinsamen Trainingfanden eine Reihe weiterer„Aktivitäten“ statt, z.B. adrenalintrei-bende Tischkicker-Wettkämpfe, einPokerabend, eine Chakra-Meditation, ein Grillabend und eine

Erfahrungsbericht Herbst-Lehrgang in Mengerschied/Hunsrück

- Authentische Techniken im Karate –

1. Reihe 2. v.l.: Jascha Thiele, 3. v.l.: Jürgen Hinterweller

Jascha Thiele bei der Einführung ins Iai-Do

Training bei Jürgen Hinterweller

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JKA-Karate 33

Der erst im Dezember letzten Jahresgegründete Verein „Karate DoGladbeck e.V.“ kann auf einen erfol-greichen und faszinierendenWochenendlehrgang mit DJKBInstruktor Risto Kiiskilä zurück-blicken. Über 70 Vereinsmitgliederfreuten sich enorm über die Zusagedes finnischen Kampfsport-Asses zuihrem ersten Karatelehrgang. Mit vielEngagement und großerLeidenschaft unterrichtete der zwei-fache Vizeweltmeister und mehrfa-che Deutsche Meister im Kumite diezahlreich angereisten und ortsansäs-sigen Karateschüler. In seinenEinheiten legte er sowohl in derUnter- als auch Oberstufe besonde-res Augenmerk auf korrektenHüfteinsatz undSchwerpunktsverlagerung, da diesesVoraussetzungen sind zurVerbesserung der Effizienz wirkungs-voller Abwehr- und Kontertechniken. Die Karateka sollten die Höhe ihresKörperschwerpunktes beimVorwärts- und Rückwärtsgehen,beim Umsetzen in eine andereStellung und bei einer Wendungoder Drehung nicht verändern, umdie Technik flexibel, ansatzlos undvor allem schnell ausführen zu kön-nen. Zur Schnelligkeit und

Wirksamkeit der Technik ist weiterhindas explosive Ein- und Ausdrehender Hüfte maßgeblich.Den Schwerpunkt derUnterstufeneinheiten legte Kiiskiläauf die Grundschultechniken. Er ver-glich Karate mit dem Bau einesHauses: Als erstes wird dasFundament gegossen und der Kellergebaut, dann die Geschosse unddas Dach. Wenn man eingezogen istund sich wohl fühlt hat man es rich-tig gemacht. Trotzdem muss der Karateka immerwieder in den Keller gehen, um zuschauen, ob noch alles in Ordnungist. Dieser Gedanke manifestiert sich imjapanischen Begriff Kihon, welcher„Grundlage“ bedeutet. Die in derGrundschule erlernten Techniken bil-den dabei das wichtigste Glied; wiedas Fundament im Hausbau, so inder Ausbildung eines jedenKarateka. Hierauf verwies bereitsFunakoshi Gichin, indem er sagte:„Verliere nie das Gefühl einesAnfängers“. Auch von seinen

Oberstufenschülern verlangte Kiiskiläabsolute Konzentration undSauberkeit bei der Ausführung derBasistechniken. Einen weiterenSchwerpunkt der Trainingseinheitenbildete das bewusste Beachten einerkorrekten Atmung. Eindringlich ver-deutlichte Risto die zentraleBedeutung der richtigen Atmung zurAusführung kraftvollerKimetechniken. Auch im Kata- undKumitetraining legte der Meistergroßen Wert auf Sauberkeit derTechnikausführung und korrekteAtmung. Durch seine eindrucksvolleKarate-Demonstration und seinecharmante finnische Art verstand eres, große und kleine Schüler zu fes-seln und zu begeistern. Besondersbeeindruckte der DJKB-Instruktordadurch, dass er in denTrainingseinheiten ein Auge aufjeden einzelnen seiner Schüler zuhaben schien und es sich nicht neh-men ließ, individuelleVerbesserungen vorzugeben. Dasgemeinschaftliche Essen amSamstagabend wurde zumAustauschen der Erfahrungen unterden Teilnehmer genutzt. An dieserStelle möchten wir uns noch einmalbei Sensei Risto Kiiskilä und beiallen Helferinnen und Helfern für denunvergesslichen erstenKaratelehrgang unseres Dojosbedanken. Die Vorfreude auf denkommenden Kumitelehrgang im Juni2012 ist bereits enorm groß.

Rainer Schwenter und Timo Porwoll,Karate Do Gladbeck e.V.

Abenteuer-Waldwanderung (mitRegen, Schlammfallen undOrientierungsschwierigkeiten) sowieeine Yoga-Einlage. Zum Ausgleichgab es einmal am Tag eine 1 ½-stündige Ruhephase, in der jeglicherLärm im Haus untersagt war. Nicht weiter eingehen muss manwohl auf die bei allen

Veranstaltungen dieser Art entste-henden Blasen an den Füßen,Muskelkater oder die intensiveErfahrung, dass jeder Menschtatsächlich etwa 206 Knochenbesitzt.

Alles in allem kann man wohl verste-hen, warum nach diesem Lehrgang

der Einstieg in den Alltag wirklichschwer fällt. Doch alles hat seineZeit.

Vielen Dank an Jascha Thiele

und Jürgen Hinterweller!

Risto Kiiskilä Risto Kiiskilä

in Gladbeck

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34 JKA-Karate

Zwölf Stunden Training, von 6:00 bis 18:00 Uhr, garniert mit Shaolin Kata,Bo- Yoga- und Meditationsübungen?

Na, wenn sich das nicht interessant anhört.

Mein Interesse war jedenfalls sofort geweckt.Da wir mit über 1 ½ Stunden Fahrt von Blumberg nachCalw rechnen müssen, machten wir uns (Andrea,Martina, Adriao und ich), wie empfohlen amFreitagabend auf den Weg. Etwa um halb zehn Uhrabends waren wir an der Halle und trafen im Foyerbereits einige Gleichgesinnte.Der erste und positive Eindruck: Für dieSpätankömmlinge war etwas zum Vespern vorbereitet,dazu Mineralwasser etc.! Eigentlich wollten wir uns rechtfrüh schlafen legen, da aber gleich ein nettes Gesprächzu Stande kam, wurde es doch mal wieder nachMitternacht.Um halb sechs aus den Federn geklettert, schauten wiruns noch etwas müde an. Schnell gewaschen, Zähnegeputzt und in den Gi gestiegen. Höchste Zeit, schonfüllte sich die Halle. Auch Janina aus unseremBlumberger Dojo tauchte noch auf.Pünktlich um sechs Uhr morgens ertönte „seiza“, wirknieten uns nieder und harrten erwartungsvoll der Dinge,die da kommen sollten.Der Vormittag gehörte ganz Hans Kaun, dem Sensei desJKA Karate Dojo Calw.Grundschule war angesagt, immer wieder aufgelockertdurch Partnerübungen. Das Training war wirklich gut und abwechslungsreich, sodass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordertwurde. Da gute Partnerübungen maßgeblich vom Partnerabhängig sind, war ich froh, in Anke aus Calw eine superTrainingspartnerin gefunden zu haben!Frühstückspause stand an. Was hier aufgefahren wurde, war vom Feinsten. VomButterbrezel über Obst, Riegel und was weiß ich sonstnoch alles. Habe ich gar nicht mehr wahrgenommen, esgab nämlich frischen Rosinenzopf und 3 Sorten hausge-

machtes „Gsälz“ - mmmhh. Um gleich bei derVerpflegung zu bleiben: Zum Mittagessen gab esMaultaschen, auch hier mit verschiedenen Sorten selbst-gemachtem Kartoffelsalat. Und dies alles imLehrgangspreis inbegriffen. Unsere einhellige Meinung,das war wirklich Klasse!Andreas Behrens vom Calwer Dojo versuchte ansch-ließend, uns in die Geheimnisse des Stockkampfes ein-zuweihen. War für uns das erste Mal und machteunwahrscheinlich Spaß, sollte man wirklich öfter prakti-zieren. Auch der Part der Shaolin Kung Fu Kata wurdevon Andy übernommen. Wir fanden diese Kata ziemlichanspruchsvoll. Obwohl der Ablauf doch verhältnismäßigeinfach ist, hatten wir einige Nüsse zu knacken. In dieserKata gibt es eine doch ziemlich „ungewöhnliche“Körperhaltung. Ich sah, dass Hans sich umschaute undwie der Schalk regelrecht in seinen Augen aufblitzte. Aufdas Foto sind wir gespannt.Die Yoga Übungen wurden uns von Sabine Kaun erklärt.Es handelte sich hier um die bekannten „Fünf Tibeter“.Auch hier kann sehr viel auf unsere Sportart übertragenwerden, ganz besonders die Atemtechnik. Tut gut undbringt uns wieder ein Stück weiter auf unseremKarateweg.Der für viele sicherlich schwierigste Part stellte dieMeditationsstunde dar. „Einfach“ nur ruhig zu sitzen undden „Kopf“ ausschalten, ist eben doch nicht ganz so ein-fach. Zum guten Schluss konnten wir nochmal so richtig „rein-hauen“. Mit Matten und Pratzen im Karate Zirkeltrainingkämpften wir in 4er Teams. Da ist gegenseitigesHochpuschen angesagt. So konnten wir die letztenKraftreserven aktivieren und ALLES aus uns rausholen.Pünktlich um 18:00Uhr ertönte abermals „seiza“.

Unser Fazit: Tolles, gut durchdachtes Training mit gutgesetzten Pausen. Neue Erfahrungen, netteBekanntschaften, super Verpflegung und tolle Stimmung.Wir haben das Dojo erschöpft aber glücklich verlassen! DANKE an das gesamte Calwer Team und hoffentlichbis nächstes Jahr!

Bericht: Andrea, Martina und Markus Dojo Blumberg

Der „ein klein wenig” andere Lehrgang

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JKA-Karate 35

Am 8. Oktober konnte der VereinKarate Gießen e.V. nach langerVorbereitungszeit Risto Kiiskilä zueinem Karatelehrgang derExtraklasse in seinenRäumlichkeiten begrüßen. Zahlreiche Teilnehmer aus denbenachbarten und befreundetenDojos aus Gießen, Lich, Frankfurt,Glauburg, Rothenburg und Konstanzfanden sich im Dojo des KarateGießen e.V. ein, um gemeinsam zutrainieren und zu schwitzen.Während der ersten Trainingseinheitlegte Risto viel Wert auf die korrekteAusführung der Karatetechniken unddie damit verbundene Verlagerungdes Schwerpunktes sowie das richti-ge Belasten des Standbeines. In derzweiten Trainingseinheit vermittelteer die Kata Hokkyokuko, eine vonihm entwickelte Halbfreikampfkataund brachte damit alle Teilnehmermächtig ins Schwitzen. Völliggeschafft und voller neuerErfahrungen ließen die Mitglieder

des Karate Gießen e.V. denLehrgang bis spät in die Nachtgemütlich mit Sensei Kiiskilä undden zahlreichen Gästen ausklingen.Dank gilt vor allem den fleißigenHelfern, die zum Gelingen dieses

Lehrganges beigetragen haben undvor allem Sensei Kiiskilä für dasexzellente Training.

Christoph AlbrechtKarate Gießen e.V.

Lehrgang mit Risto Kiiskilä in GießenRisto Kiiskilä in Gießen

In diesem Jahr wurde Sensei Ronny Repp zum DJKB-Instructor berufen. Kurzerhand fragten wir Ronny Repp,ob er einen Lehrgang in unserem erst vor einem Jahrgegründeten KARATE-Verein Dieburg abhalten würdeund er sagte prompt zu.Am verlängerten Einheitswochenende (1.10./2.10.) wares dann so weit, Ronny Repp hielt bei uns in Dieburgeinen Karatelehrgang der Extraklasse ab.

„Kumite tut nicht weh, wenn es richtig gemacht

wird“, bläute Sensei Repp den Teilnehmern immer wie-der ein.95 % aller Karateangriffe können durch Distanzwahl undAusweichen entschärft oder pariert werden, ein Blockender Angriffstechnik ist immer nur die letzte Alternative.Die Devise des Lehrgangs war, der Angriffstechnik desPartners zu vertrauen und sich durchaus auch mal kon-trolliert treffen zu lassen. Weg von den übertrieben harten Kämpfen vergangenerZeiten, in denen mit brachialer Gewalt Angriffe geblocktwurden und die Lehrgangsteilnehmer mit grünblauenGliedmaßen und Schwellungen nach den Lehrgängennach Hause fuhren, ging es hin zur Zusammenarbeit mitdem Partner. Am Sonntagmorgen wurde auf den Samstagseinheitenaufgebaut, bis hin zu einer kleinen Vorführung derKumitepartner.

Der Lehrgang wurde sehr positiv aufgenommen, so dasssich der KARATE-Verein Dieburg auf einen weiterenTermin im nächsten Jahr mit Sensei Repp einigte. Der Vorsitzende des KARATE-Vereins Dieburg, RichardGrasse, war überaus zufrieden mit dem Zuspruch undder sehr gut organisierten Veranstaltung.Wir sagen „Danke“ an Ronny Repp und auch „Danke“ analle Helfer und OSS bis im nächsten Jahr !

Kumite-Special Lehrgang mit DJKB-Instructor

Ronny ReppRonny Repp im KARATE-Verein DieburgDieburg

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36 JKA-Karate

Gewohnt heiter – so wie das Wetteran diesem Tag in Kaiserslautern -präsentierten sich GiovanniMacchitella, Emanuele Bisceglie undDavor Vranjes beim diesjährigenSeptember-Lehrgang inKaiserslautern.

Nach der letztjährigen gelungenenVeranstaltung war man Seitens desveranstaltenden Karatedojo Ken SeiKan sehr gespannt, ob die Drei anihre beeindruckende Präsentationwürden anknüpfen können – kurzgesagt, sie konnten, und wie!

Auf dem umfangreichen Programmstanden neben Kata, Kumite undFreikampf auch Koordination,Kondition und vor allem Technik-Training. Es waren dreiTrainingseinheiten angesetzt, sodass von der Trainingsintensität herfast Gasshuku-Feeling aufkam.Die drei Trainer forderten allenTeilnehmern so richtig Leistung ab:In der Unterstufe wurde mit gezieltenÜbungen zum „ freien Kämpfen“ hin-geführt:

Das erste Training begann nach dertraditionellen Begrüßung mitAufwärmübungen. Dabei wurde vor allem auf Dehn-und Lockerungsübungen gesetzt.Sportlich ging es dann mit erstenKoordinationsbewegungen los: Eine90 Grad-Drehung nach hinten mitGyaku Tsuki. Viermal hintereinanderergab das in der Form dann einViereck.Schritt zwei im Karatetraining warenschnelle Schläge von Tsukis, dieschnellstmöglich und ohne Kraftgeschlagen werden sollten. DieHeian Yondan war dann die ersteKata für diese Trainingseinheit, dieStück für Stück vorgeführt und erläu-tert wurde. Am Ende kam eine schö-ne Bauchmuskelübung zum Einsatz,wobei man das „Alphabet in die Luftmalen sollte“.Einfacher gesagt als getan, wennman dabei auf dem Rücken liegt undmit beiden Beinen in der LuftBuchstaben aufskizzieren soll.

Nach der ersten wohlverdientenPause stand das zweite Training

unter dem Motto Beweglichkeit:Ausweichen - Block – Konter.Daraufhin folgten einige wertvolleLektionen für den Freikampf.Als Kata stand hier die Heian Godanim Mittelpunkt.Wie auch im ersten Training war mitdem Unterarmliegestütz auch hiernoch eine kleine kräftezehrendeSpezialübung angesetzt.

Das letzte Training nach der zweitenPause lief unter dem MottoSchnelligkeit und Zielgenauigkeitund war hauptsächlich auf denFreikampf ausgelegt. Die Spezialübung in dieserTrainingseinheit war das Ausführenvon Mae Geris. Aber nur Mae Geristreten wäre zu einfach gewesen.Man musste mit einem Bein auf eineBank hinauf. Das andere Bein über-nahm den Tritt und wieder runter...nach gut 4 ½ Stunden Trainingwar das ganz schön anstrengend!

Die Oberstufe war nicht minderintensiv! Nach den vom letztem Jahrnoch bekannt und berüchtigten

Viel Spaß und jede Menge Können…Lehrgang mit unserem Kata-Nationalteam in Kaiserslautern

Davor Vranjes - Emanuele Bisceglie - Giovanni Macchitella

Kata Unsu in der ersten Einheit mit Davor Vranjes

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Aufwärmübungenwaren in der erstenEinheit Kata Unsu, in der zweitenEinheit Kata Enpi Schwerpunkt desTrainings. Die Unsu wurde - mitTipps vom Profi sozusagen - Schrittfür Schritt aufgebaut, die Enpi wurdein Schlüsselszenen zerlegt, die ein-zeln und mit Bunkai am Partnergeübt wurden. Dabei wurde viel Wert auf die techni-schen Feinheiten der Kata gelegt.

Die dritte Einheit war dann voll undganz dem Kumite und Freikampfgewidmet. Schnelligkeit undGewandtheit bei Angriff, Abwehr undKonter mit schnellerGewichtsverlagerung war hier dasMotto. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nichtmüde war, der wurde es jetzt. Übun-

gen, bei denen man jeweils schnellersein musste als der Partner, ließendurch den Spaßfaktor die schwerenBeine - zumindest zeitweise - ver-gessen…

Danach hatten wir es wieder, das„Fast-Gasshuku-Feeling“: Drei tolleAthleten, denen man gernezuschaut, da man solche Klassenicht alle Tage sieht und die nichtmüde wurden, uns die besonderenFeinheiten des Karate locker undtechnisch auf höchstem Niveau (undzusätzlich noch garniert mit einergehörigen Portion Spaß) nahe zubringen! Schwere Glieder und dieHoffnung, die vielen neuen Aspekteim weiteren eigenen Karatetrainingvertiefen zu können. EineWiederholung würde da sicher hel-fen! In diesem Sinne: Hoffentlich bis zumnächsten Jahr! Wir würden uns freuen!

Oss Sibylle Groß und Christian Bendert, Karatedojo Ken Sei Kan, Kaiserslautern

Schnelligkeit und Zielgenauigkeit

im Freikampf

mit Giovanni Macchitella

Bunkai

in der Kata

Enpi

JKA-Karate 37

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38 JKA-Karate

Nachdem wir in Heft 3/2007bereits über die Trainingsreisevon Alida Schmidt-Speichernach Neuseeland berichtethaben, nunmehr dieFortsetzung:

Nach vier Jahren träumen, organisie-ren und sparen war es im Februar2011 endlich wieder soweit. Ich klet-terte ins Flugzeug und landete gut40 Stunden später in Neuseeland.Acht Wochen Semesterferien im„Land der langen weißen Wolke“lagen vor mir.

Die ersten vier Wochen verbrachteich bei meinen Karatefreunden vomKarate Dojo Pukekohe (siehe„Karate im Lande der Kiwis“, JKA-Karate Heft 3/2007). Dort absolvierteich ein Praktikum in einemProjektmanagementunternehmen.Auch wenn das Praktikum an sichausgesprochen interessant war, freu-te ich mich jeden Tag auf denMoment abends, wenn es im Dojo„Line up!“ hieß und ein weiteres fröh-liches Training begann. Sensei RayIrving (7.Dan), der Leiter des Dojos,ist mittlerweile international bekanntund wurde 2010 in die AustralasianMartial Arts Hall of Fame als „MartialArtist of the Year“ aufgenommen.

Zusätzlich zu den Tochterdojos inWaiuku und Hokitika, die es auchschon bei meinem letzten Besuchdort gab, sind mittlerweile noch zweiweitere Dojos in Drury und Maraetaientstanden, wo ich der Trainerin ein-mal in der Woche assistieren durfte.Es war schön, zu sehen, wie moti-viert und fröhlich dort dieAufbaustimmung ist und wie großdie Nachfrage nach Karatetrainingist.

Das traditionelle Shotokan-Karateliegt im Mittelpunkt der Dojoarbeit,aber „Sensei“ – wie er nach wie vorim Dojo und im Alltag genannt wird –

ist offen für neue Entwicklungen undImpulse. So hielt er, während ichdort war, Lehrgänge inSelbstverteidigung, Sai und Bo ab.Dabei führte er vor allem bei denWaffen die Teilnehmer geschickt andie ungewohnte Materie heran undverdeutlichte ständig, dass dieBewegungen dem traditionellenKarate nicht fremd sind. Die Waffenwerden lediglich alsArmverlängerung betrachtet. ZurEingewöhnung wurde ausführlicheine Bo-Kata unterrichtet, sodass vorder ersten Partnerübung dieTeilnehmer bereits ein Gefühl für dendoch noch fremden „Besenstiel“ –wie der Bo manchmal scherzhaftgenannt wurde – entwickeln konn-ten. Die Partnerübungen wurdenlangsam aufgebaut, aber natürlichgab es doch den ein oder anderenSchlag auf die Finger. DieBetreffenden wussten danach zumin-dest genau, wie man den Bo bessernicht halten sollte.

Bei den Sai wurde nach einerEinführung erst einmal Heian Nidanmit Sai gelehrt. So hatte man dieMöglichkeit, mit einer sehr vertrautenKata den Umgang mit den dochetwas gefährlicheren Sai vorsichtigzu probieren. Dass das notwendigist, zeigt sich unter anderem an einerSituation, als die Gruppe gerade mitdem Rücken zu „Sensei“ stand under die Kata zählte. Wir hörten „Ichi –Ni – San – Jesus (was in der engli-schen Aussprache dem Shi sehrähnlich klingt)“. Ein Teilnehmer hatteeinen Sai knapp neben „Senseis“Fuß fallen gelassen, was ihn zu demspontanen Ausruf veranlasste unduns alle zum Lachen brachte. Späterwurde die erste Sai-Kata unterrich-tet, die kompliziert, aber in denBewegungen sehr angenehm ist.

Das Team des Dojos bereitet sichwieder auf einen internationalenWettkampf vor, sodass dieSquadtrainings zu den absolutenHighlights gehörten. Zweimal dieWoche fanden diese zurAbwechslung draußen auf einerWiese im Stadtpark statt, was insbe-sondere sonntags diverse Zuschauer

anlockte. Freitags gab es einäußerst intensives Training im Dojo.Der Schwerpunkt dabei lag auf demFreikampf, der jedoch lange mit fest-gelegten Partnerübungen trainiertwurde. Die hier praktizierte Methode,dabei wenig Verschiedenes mit vie-len Wiederholungen zu üben, halfmir dabei, mehr Selbstvertrauen imFreikampf zu gewinnen, auch wenndie Mitglieder des Teams natürlichdeutlich routinierter waren. Auchwenn das Training konzentriert undhart war, wurde viel gelacht, sodasseine fröhliche und motivierteAtmosphäre herrschte. Natürlichschlossen sich vor allem an dieFreitagstrainings gemeinsameKneipenbesuche an, die auf ihreWeise auch viel für den „Teamspirit“taten.

An den Wochenenden wurde ich vonalten Freunden aus dem Dojo einge-laden. An dem Wochenende, an dem

Karate im Lande de

Alida beim Üben von Bo- (oben) und Sai-Kata (rechts)

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JKA-Karate 39

ich bei „Sensei“ war, hatte ich dieGelegenheit, bei einemSelbstverteidigungs- und Bo-Lehrgang für Kinder auszuhelfen.Die Nachwuchsarbeit hat inNeuseeland einen hohenStellenwert, was sich gerade bei die-sem Lehrgang an den vielen freiwilli-gen Helfern zeigte. Nach demLehrgang machten wir zu dritt einenAusflug zu einem Strand, der rechtweit entfernt war, und fanden dorteine kranke Ente. „Sensei“ trug esdanach mit Humor, dass wir anstelle

des geplanten Picknicks nun eineweitere Stunde Auto fuhren, umdiese Ente zu einem Tierarzt zubringen, der sie – wie wir ein paarTage später erfuhren – auch wie-der aufpäppelte und freilassenkonnte. Im Dojo sorgten dieErzählungen von diesem etwaschaotischen, aber doch sehr lusti-gen Ausflug für Erheiterung undviel Spott. Freundlich verspottetwurde ich auch, als ich nacheinem Wochenende, an demmich Freunde zum Surfen mit-nahmen, mit einem leuchtendenSonnenbrand im Training erschi-en. Sollte je das Licht ausfallen,so hieß es, würde ich ja ausrei-chend leuchten.

Überschattet wurde mein

Aufenthalt in Neuseeland von demstarken Erdbeben, das am 22.Februar 2011 die größte Stadt derSüdinsel, Christchurch, schwererschütterte. Nach dem Erdbeben imSeptember des Vorjahres, das aufwundersame Weise keineTodesopfer gefordert hatte, traf die-ses Erdbeben die Bewohner derimmer noch von Nachbeben heimge-suchten Stadt besonders hart.Natürlich war ich, wie jeder anderedort auch, entsetzt und um Freundebesorgt. Überrascht war ich jedoch

davon, wie schnell und organisiertstaatliche und private Hilfsaktioneneinsetzten und wie schnell in einigenTeilen Christchurchs trotz derKatastrophe wieder eine Art Alltagstattfand.

Nach vier Wochen verließ ichPukekohe und startete gemeinsammit meinem nachgereisten Freundeine Reise durch Neuseeland. Wirgenossen die verschiedenstenWander-Routen und besuchtennatürlich auch meine Freunde vomKarate-Dojo Hokitika. Dort zeigtesich wieder einmal die enorme

Gastfreundschaft derKiwis, weil es trotzUmzugschaos bei ver-schiedenen Karatekasnicht in Frage kam, ineinem Backpackerszu schlafen, sondernselbstverständlichirgendwo ein Platz füruns geschaffenwurde.

Leider gehen auch dielängstenSemesterferien ein-mal zu Ende, sodasswir im April noch ein-mal das Dojo in

Pukekohe besuchten und – verse-hen mit vielfältigenAbschiedsgeschenken – uns auf denHeimflug nach Deutschland bega-ben. Es war eine besondere Zeit -angefüllt mit vielen Erlebnissen undintensivem Training. Ich freue mich,dass auch am anderen Ende derWelt, Menschen viel Freude amKarate haben.

Alida Schmidt-SpeicherKarate Dojo Groß-Umstadt

der Kiwis – Die Fortsetzung

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40 JKA-Karate

Das Shotokan-Karate-Dojo Münster,mit derzeit knapp 360 Mitgliedern,blickt inzwischen auf eine über vier-zigjährige Vereinsgeschichte zurück.Ein stolzes Alterfür einenKarateverein -aber irgendwiesind im Laufe derZeit auch dieMitglieder mit demVerein "erwach-sen" geworden:Die ganz wildenZeiten scheinenirgendwie vorbeizu sein, man wirdruhiger....

Was hatte es in

der

Vergangenheit

zum Beispiel für

geniale

Vereinsfahrten

gegeben!

Die Touren zum Zelten nachAmeland sind unvergessen und auchder Lago Maggiore lockte dieKarateka des Vereins einige Male indie Ferne. Seit einigen Jahren wares allerdings still geworden imMünsteraner "Karate-Reisebüro".Schade, eigentlich! Um jetzt mal wie-der etwas frischen Wind in dieVereins-Reisetätigkeiten zu bringen,beschlossen Vorstand und Mitglieder

auf der letzten Hauptversammlung,eine neue Dojofahrt für 2011 zu pla-nen. "Frischer Wind"? Hey, ganzzufällig hat Iris Breig, ein relativneues Vereinsmitglied, sehr guteBeziehungen zur Segel-Szene. Alsowurde kurzer Hand der nostalgischeDreimaster "Ambiance" geentert undmit Skipper Sven und Matrosin Stineeine kleine Service-Crew angeheu-ert.

Insgesamt 16 MünsteranerKaratekas machten sich dann amersten Oktoberwochenende auf denWeg nach Lelystad (NL), um anBord zu gehen. Vier Tage langgenoss man das goldeneHerbstwetter auf dem Ijsselmeer. DieKaratekas lagen aber keineswegs

nur auf der faulen Haut - vielmehrmussten sie selber unter fachkundi-ger Anleitung Segel setzen und auchin der Kajüte das Essen zubereiten.Dies war aber alles so gut durchor-ganisiert, dass noch viel Zeit blieb,um zu baden, an Deck die Sonne zugenießen und es soll auch das ein-oder andere Bier getrunken wordensein.

Selbstverständlich wurde auchKarate trainiert: Eine Trainigseinheitfand am Ufer einer traumhaften klei-nen Bucht statt: Hier wurden die blü-tenweißen Gis mit grünen Fleckenüberzogen, denn es standen zahlrei-che Wurf- und Fallübungen auf demProgramm. Die erschöpftenKaratekas stärkten sich ansch-ließend mit reichlich Grillgut.Glücklicher Weise musste die übli-che Hafenruhe hier in der freienNatur nicht eingehalten werden, sodass noch bis in die späte Nacht hin-ein gefeiert werden konnte. EinTraining der ganz anderen Art gabes dann beim Landgang in dembeschaulichen Städtchen Enkhuizen:Auf einer offenbar auch als Hundeklogenutzten Wiese direkt vor derKirche wurde nach einem ausgiebi-gen Aufwärmtraining Karate trainiert.Wegen der unmittelbaren Nähe zurreligiösen Institution waren dieTrainierenden aufgerufen, aus-nahmsweise auch die starkenTechniken ohne Kiai auszuführen. ImEifer des Gefechts soll dies aber oftschief gegangen sein - was dann mitLiegestützen geahndet wurde. KeinProblem, normaler Weise .... aller-dings soll die ein- oder andereKarateka-Nase hierbei beinaheunmittelbaren Kontakt mit den

SSegeln, SSonne, SShotokan - der etwas andere Vereinsausflug des SKDM!

oben: die Gi trocknen an Bord

rechts: Herbert und Sarah in der Kajüte

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„Die Gefährten“- Training am 22.10.2011

Zum 4. Mal in diesem Jahr trafen sichTrainingsbegeisterte aus mehreren Dojos, um beimgemeinsamen Training nicht nur Techniken zu erlernenoder zu verfeinern, sondern auch, umTrainingsmethoden kennen zu lernen und zu erproben.Das Treffen fand in Kamenz/Sachsen im TomogaraSportzentrum statt, das mit Dojo, Sauna undGesellschaftsraum optimale Bedingungen bietet.Das Training startete mit Kata Chinte, Sequenzen undDrehungen, Gesamtablauf und und Üben in 3er Gruppenmit Beobachtern, die jedes zu verbessernde Detail auf-deckten. Im Anschluss Vorführen als Kata-Team.

Kurze Pause und weiter ging es mit Kumite: Kizami-Zuki,Soto-Uke/Gyaku-Zuki mit und ohne Folgetritt wieder in3er Gruppen, diesmal mit Mittelmann abwechselnd alsAngreifer oder Uke. Das Pratzentraining begann dann nach einer kurzenPause. Insgesamt also ein runder und wohl ausgefüllterTrainingstag!Eine Feedbackrunde hinterher dient den Trainern zurOptimierung der Trainingsmethoden. Zum guten Schlusskonnten alle in der Sauna und beim köstlichenAbendessen entspannen. Als weiteres Highlight führtendie Videoaufnahmen des Trainings zu allgemeinerBelustigung. Resümee: Ich freue mich schon auf dasnächste Mal!

Oss, Steffi Dreßen

Hinterlassenschaften der lokalenHundeszene bekommen haben ;-)

Zurück auf dem Schiff erholte sichdie Mannschaft dann wieder beimEssen, Trinken, (Sonnen)Baden undWitzeerzählen - was man halt auf

einer Dojofahrt so macht, um sie zueinem unvergesslichen Ereignis wer-den zu lassen. Alle, die dabei waren,erzählen heute noch begeistertunterhaltsame Annekdoten vomLeben an Bord. Ob auch das ein-oder andere Seemannsgarn dabei

gesponnen wird? Wie auch immer -jedenfalls gibt es bereits jetzt eingroßes Interesse an einer Dojofahrt2012!

Andrea HaeuslerShotokan-Karate-Dojo Münster

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42 JKA-Karate

Rechtzeitig zum Ferienbeginn inRheinland-Pfalz und dem Saarlandrichtete die VT-Niederauerbacheinen Selbstverteidigungslehrgangder besonderen Art für dieDaheimgeblieben aus.Unter Leitung von Ralf Mielke(VTN)und Martin Walzer(SHOTOKANHomburg) entschlossen sich 17Teilnehmer an dem vierwöchigenKurs teilzunehmen. Ausgeschriebenwar der Lehrgang ab 18 Jahren fürjeweils 2 Stunden pro Trainingstagund die Gebühr von 10 € wurde derDJKB-Aktion „Tsunami-Opfer inJapan“ gespendet.Somit konnten die Teilnehmer nichtnur Notwehr-Situationen trainieren,sondern auch noch einen caritativenBeitrag leisten.Überrascht waren die Teilnehmer, alssie für die erste Trainingseinheit einbestuhltes Dojo mit Flip-Chart undMetaplan vorfanden.Nach einer kurzen Begrüßung undEinleitung war sofort jedem klar,warum jeder einen Stuhl bekam.Theorie war in der ersten Einheitangesagt.Hierbei wurden derNotwehrparagraph, die typischenOpfer, Angst, Aufmerksamkeitund Entschlossenheit besprochen.Neu war für alle die Charakteristiktypischer Schläger und die einzelnenPhasen einer Schlägerei.Diskutiert wurden die menschlichenWaffen, die der Selbstverteidigungdienen können.So ergab sich ein netter

Workshopkreis, der mit einerHausaufgabe für die 2Trainingseinheit entlassen wurde.Aufgabe war typischeSchlägersituationen frühzeitig zuerkennen und ihnen gewaltfreiund deeskalierend auszuweichen.Denn eine körperlicheAuseinandersetzung zu vermeiden,ist wahre Selbstverteidigung.Sollte dies aber einmal nicht mehrmöglich sein, welche Vorteile hatdann ein Budo-Kämpfer?Einstimmiges Urteil: In der körperli-chen Auseinandersetzung wenige.Aber in der Pre-Fight-Phase könnenwir uns durch antrainierteAufmerksamkeit, Entschlossenheit,das Bewusstsein über Distanz undunsere Techniken mit Hand, Knieund Ellenbogen einen Vorteil ver-schaffen.Voraussetzung ist, das wir im DojoDinge wie Zanshin und Distanz ernstnehmen und auch regelmäßig trai-nieren.Mit dem Bewusstsein, dass die mei-sten Schlägereien nicht länger als 3-5 Sekunden dauern und dass dertypische Straßenschläger uns inSachen Erfahrung weit voraus ist,wurde auf Block -undHebeltechniken komplett verzichtet.Einhellige Aussage von Opfern mitund ohne Budokenntnisse ist „esging alles so schnell, ich konnte garnicht abwehren und mich verteidi-gen“.Gemeinsam wurden Gegentechnikenerarbeitet, die auf kürzester Distanz

einsetzbar und zudem mit seitlichemAusweichen kombinierbar sind(Vorteil des Karateka: Sabaki).Erprobt wurden diese Techniken inder letzten Einheit an Sandsäckenund Pratzen.Die Aggressoren waren durchWesten geschützt, somit konnte derVerteidiger sich ohne Rücksicht weh-ren, um die Übungen so realistischwie möglich zu trainieren.Allen Beteiligten hat dieser Lehrgangviel Freude gemacht und viele neueErkenntnisse gebracht.Auch und gerade wegen desTheorieteils können zukünftig gefähr-liche Situationen bewusster einge-schätzt werden und das wöchentli-che Dojo-Training hat in seinerSinnhaftigkeit eine neue Dimensiongewonnen.Ich wünsche allen Teilnehmern, dassdas Erlernte nur Theorie bleibt undsie niemals in eine der angesproche-nen Verteidigungs-Situationen gera-ten.

Text: Michael ImmesbergerFoto: Manh Doan

VTN-Selbstverteidigungslehrgang

Auf großes Interesse stieß der Karate-Lehrgang desTSV Lohberg. Knapp 70 Kampfsportler tummelten sichin der Halle in Kirchlinteln, um von den Unterweisungendes Trainers der Nationalmannschaft des DeutschenJKA-Karate-Bundes, Thomas Schulze, zu profitieren.Neben vielen Sportlern aus benachbarten Vereinen nutz-ten auch Karateka aus Lohne, Hannover, Osnabrück,Jork, Hamburg und Berlin die Gelegenheit zum Training. Bei den Teilnehmern ist die konzentrierte aber auchangenehme Atmosphäre während der vierTrainingseinheiten mit Thomas Schulze gut angekom-men .Insgesamt konnten wir viele neue Eindrücke undErfahrungen sammeln.

15 Teilnehmer hatten dann aber immer noch nicht genugund legten bei Sensei Schulze die Gürtelprüfung ab. Schon im Frühjahr hatte der Verein, bewegt vomEindruck der Tsunami- und Reaktor-Katastrophe inJapan, eine Sammlung initiiert und dem aus Japan stam-menden Sensei das „rote Schweinchen“ mitSpendengeld mitgeben können. Diesmal wurde wieder eine Spendendose aufgestellt.Zusätzlich wurde ein Teil der Lehrgangsgebühr als„Japanhilfe“ gespendet.Wir freuen uns schon alle auf unsere Lehrgänge 2012 imApril mit Sensei Akita und im September mit SenseiGlad.

Thomas Schulze in Lohberg

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mit

Shihan Tatsuya NakaShihan Tatsuya Naka(7. Dan, Instructor aus dem JKA Headquarter in Japan)

und

Sensei Jean-Pierre FischerSensei Jean-Pierre Fischer (Frankreich),

unseren deutschen Trainern

Toribio Osterkamp, Thomas Schulze Toribio Osterkamp, Thomas Schulze und Julian Cheesund Julian Cheesund “Last but not least”

Shihan Hideo OchiShihan Hideo Ochiin den Hallen:Argenhalle / Lothar-Weiß-HalleArgeninsel, Aumühlweg in Wangen im Allgäu

Nähere Infos in der nächsten Ausgabe oder unter:

www.kata-spezial-wangen-2012.de

und 20 Jahre Bushido-Dojo Berlin e.V.

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www.bushido-dojo.de

Kata-Spezial 2012Kata-Spezial 201217. - 20. Mai in Wangen im Allgäu

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Willkommenim DJKB

DeutscherJKA-Karate

Bund e.V.

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