Johannsen O. 1935

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Neuere Forschungen zur Urgeschichte der Eisengewinnung. Stahl und Eisen 55 (7): 188–189.

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  • 5/23/2018 Johannsen O. 1935

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    188 Stah l und Eisen. Umschau. 5o. .Jahrg. Nr. 7.

    und -betriebes ist die persnliche Ueberwachung nicht zu ersetzen. Im Siemens-Martin-Betrieb knnen jederzeit unvorhergesehene, durch die selbstttige Regelung nicht zu beherrschende Zwischenflle eintreten, so da das persnliche Verantwortlichkeitsgefhl der Ofenmannschaft durch selbstttige Regelvorrichtungen auf keinen Fall vermindert werden darf. Fr dievollkom men selbstttige Ueberwachung ist der Siemens-Martin-Ofen nach Bau und Betrieb noch nicht reif. WichtigsteVorbedingung fr bessere Zukunftsaussichten der selbstttigen Regelung ist die bauliche Weiterentwicklung, vor allem die gute Abdichtung der Siemens-Martin-Oefen. Die selbstttige Gas

    druckregelung und die Verhltnisregelung der Gasmenge und Luftmenge oder verschiedener Brennstoffgemische ist vorteilhaft und kann schon jetzt einfach und betriebssicher durchgefhrt werden. Im brigen ist der Hauptwert nicht auf die selbstttige Regelung, sondern auf die sachgeme metechnischeUeberwachung des Siemens-Martin-Ofenbetriebes und planmigeSchulung der Ofenmannschaft zu legen. Obwohl die Ausrstungder Siemens-Martin-Oefen mit neuzeitlichen, le icht zu bedienendenSchiebern, Ventilen u. dgl. eine Selbstverstndlichkeit sein sollte,mu doch auf diese Notwendigkeit besonders hingewiesen werden.Mit elektrisch bettigten Umsteuer- und Kaminschiebern, diedurch Druckknopfsteuerung von der Ofenbhne aus bedientwerden knnen, haben mehrere Werke gute Erfahrungen gemacht.

    Er i c h Hauc k .

    Zyan und Alkalien im Hochofen.

    In einer zusammenfassenden Arbeit nimmt W. McCon-n a c h ie 1) Stellung zur Frage der Vorgnge im Innern des Hochofengestells und weist zunchst auf die wenig beachtete Rolle des W as se rs to ffs hin, dem er eine weitaus grere Bedeutung bei-gemessen haben will, als es allgemein der Fall ist. Aus Untersuchungen von S. P. K in n e y 2) ergibt sich, da ein unerwartetgroer Teil des Erzsauerstoffs nicht durch Kohlenstoff, sondern durch Wasserstoff gebunden wird. Natrlich ist der genauemengenmige Nachweis uerst schwierig, da das entstandeneWasser wieder zersetzt wird. Dann wendet sich der Verfasserder Entstehung und Bedeutung des Zyans zu, das an den chemischen Umsetzungen im Hochofen einen betrchtlichen Anteil nimmt. Zyanbildung ist nur da mglich, wo Kohlenoxyd in gengender Menge zur Verfgung steht. Oft findet man allerdingsunwahrscheinlich hohe Angaben ber Zyanbildung an oder ber

    den Windformen, obwohl hier bei dem Ueberschu an freiemSauerstoff und Kohlensure ein nennenswertes Auftreten nichtdenkbar ist, es sei denn, da die Ausfluffnung schrg nach obenin die sauerstoffarme Zone zwischen den Formen hinaufreicht, was bei 1,20 m Mauerdicke nicht ausgeschlossen ist. Die Zonenzwischen den Formen sind daher auch berhaupt die Durchstrmungsstellen des unterhalb der Formebene entstandenenZyans. In gasfrmigem Zustand setzt es im Aufsteigen der zerstrenden Wirkung der Kieselsure nur geringen Widerstandentgegen. Die entstandenen leicht schmelzbaren Silikate fallenin umgekehrter Richtung bei Erreichung der Schlackenformebeneerneuter Zersetzung anheim und bilden Alkalioxyde. Unter derEinwirkung des Windstickstoffs entstehen wieder Zyanide, woraufder Kreislauf von neuem beginnt.

    Aehnlich verlaufen die chemischen Umsetzungen anderer

    A lk al ien . Da Eisensilikate nicht durch reinen Kohlenstoffreduziert werden knnen, erfllen die Alkalien hier die Aufgabe, zersetzend auf die Eisensilikate einzuwirken. Erst das so entstandene Eisenoxyd bildet mit Kohlenoxyd zusammen metallisches Eisen. Die dabei entstandenen Alkalisilikate wirkenwiederum auf einzelne Kalkbrocken der Schlacke ein, wobei dieAlkalien verdampfen. Arno Wapenhensch.

    Neuere Forschungen zur Urgeschichte der Eisengewinnung.

    A xe l W. P er ss o n 3), dem wertvolle Eisenfunde in Grbernder mykenischen Zeit zu verdanken sind, hat krzlich zwei Aufstze ber die Anfnge der Eisentechnik verffentlicht, die eine gute Uebersicht ber den heutigen Stand der Forschung geben, aber auch einige Irrtmer enthalten, die klarzustellen sind.

    Es steht heute fest, da die alten Kulturvlker das Meteoreisen sehr frh gekannt und verarbeitet haben4). Es ist aber

    1) Iron Steel Ind. 7 (1934) S. 383/86.2) Bla st Furn. & Steel Plant 19 (1931) S. 1562/65.3) Ax el W. Pe rs so n : Eisen und Eisenbereitung in ltester

    Zeit. (K. HumanistiskaVetenskapssamfundets i Lund rsberttelse19331934, VI.) Lund: C. W. K. Gleerups Frlag 1934. A xel W. P er ss o n : Varifr&n stammar Jrnhanteringen ? (Student-freningen verdandis Smskrifter Nr. 367.) Stockholm: AlbertBonniers Frlag 1934.

    4) Stahl u. Eisen 49 (1929) S. 1807/08; 53 (1933) S. 256.

    nicht angngig, jede Erwhnung von Eisen in der Frhzeit aufMeteoreisen zu beziehen. Wenn Persson sogar in der Wurfscheibedes Eetion, die Achill bei den Kampfspiclen fr den gefallenen Patroklos als Siegespreis aussetzt, einen Eisenmeteoriten sieht,so ist zu sagen, da es sich nach Ludwig Becks berzeugenden Darlegungen um eine Rohluppe handelt. Es sei hier bemerkt,da die bliche Uebersetzung des Ausdrucks aoXo; auto^o'tuvo;mit ,, selbstgegossene Masse nicht ganz richtig ist. Die Vorsilbe7'j t o bedeutet in diesem Zusammenhang zum erstenmal; eshandelt sich also um eine zum erstenmal geschmolzene Masse.Diese Stelle der Ilias ist besonders deshalb beachtenswert, weil

    sie als erste den Eisenhandel erwhnt. Der Eisenschmelzer konnteschon damals seine Erzeugnisse nicht mehr ab Werk verkaufen, sondern mute den Weg zur Kundschaft suchen und auf denstdtischen Markt ziehen, um sein Eisen loszuwerden. VonMeteoreisen kann unter diesen Umstnden nicht die Rede sein.

    Wie die meisten Altertumsforscher nimmt auch Persson an,da die Eisenbeigaben in den Grbern ausschlielich als Kostbarkeiten anzusehen sind. Nach den religisen Anschauungen

    jener Vlker ging der Tote mit seiner ganzen Habe in das Jenseitshinber. Was man ihm nicht in Wirklichkeit mitgeben konnte,wie Soldaten, Schiffe, Vorrte, legte man in Form von Symbolen, also von Bildern, Modellen und Proben bei. Wenn beispielsweiseF lin d er s P et r ie zu Abydos in einem Grabe aus der Zeit derVT. Dynastie (etwa 2600 v. Chr.) ein kleines, sorgfltig in Leineneingewickeltes Stck Eisen gefunden hat, das der Analyse nach

    fast nickelfrei, also terrestrisches Eisen ist, so beweist dies dochnur, da man es schon damals fr ntig erachtete, dem Toten imJenseits gengend Eisen zu sichern. H ow ar d C ar ters khneBehauptung, die kleinen Eisengerte im Grabe des Tut-anch-Amonseien Gaben an den jungen Knig, um die Ankunft oder Entdeckung des Eisens in Aegypten anzukndigen, ist sicher unrichtig; aber auch Perssons Ansicht, da der Eisenwrfel vonKnossos aus der Zeit um 2000 v. Chr. siderisches Eisen ist, drftenicht ohne weiteres glaubhaft sein, und die Feststellung seines Nickelgehal tes bleibt sehr erwnscht. Auch die eisernen Fingerringe der mykenischen Zeit sollten analysiert werden, denn die.noch bei den Rmern zu findende Verwendung des Eisens zuFingerringen drfte einen ganz anderen Grund haben als dieKostbarkeit des Eisens. Persson selbst uert die Ansicht, dadie drei Viermetallringe aus dem Kuppelgrab von Dendra-Mideamit Plttchen von Eisen, Kupfer, Blei und Silber magische Be

    deutung haben. Diese von Persson gefundenen Ringe stammenaus der Zeit um 1350 v. Chr.

    Es besteht kein Zweifel mehr, da das Eisen bei den Aegyp-tern, Assyriern, Hethitern und Griechen Himmelsmetall genannt wurde. Der Berichterstatter verdankt der gtigen Vermittlung von Herrn Professor Dr. Alex. Scharff, Berlin, die beachtenswerte Mitteilung, da ein Text der Keilschrifturkundendes zu Boghazki gefundenen hethitischen Staatsarchivs (II Nr. 2,14 4 ff.) ausdrcklich sagt: Das Eisen hat m an vom Himmelherbeigebracht. Die Ste lle behandelt in sachlicher Weise dieHerkunft der Metalle und kostbarer Mineralien und gibt fr Gold,Silber. Lapis, Alabaster usw. geographische Ortsbezeichnungen;der Sinn des Textes ist also nicht mytholog isch aufzufassen. Damiterledigt sich endgltig die Ansicht, da die Bezeichnung des Eisensals Himmelsmetall von der Farbe des Eisens abgeleitet ist. Da

    sich die in spterer Zeit wieder verlorengegangenc Kenntnis desFallens von Eisenmeteoriten bei so vielen Vlkern des altenKulturkreises findet, mu man wohl annehmen, da die Verwendung des Meteoreisens von einer Stelle aus ihren Anfang genommen hat. Wie die von Flinders Petrie in El Gerzeh gefundenenEisenperlen zeigen, hatte die Verarbeitung des Meteoreisensschon in der prdynastischen Zeit Aegyptens eine beachtenswerteHhe erreicht. Die Perlen bestehen nmlich nicht aus rohenStcken Meteoreisen, sondern aus gehmmertem und zusammengebogenem Eisenband. Leider steht noch nicht fest, ob die Verarbeitung auf kaltem oder auf warmem Wege erfolgt ist.

    Man mu heute annehmen, da die Aegypter und Assyriernicht die Erfinder der Eisengewinnung gewesen sind. Es istfrher behauptet worden, da die Wiege der Eisengewinnung inNubien gestanden hat, doch mte sich dann die Eisengewinnung ber Aegypten nach Nordos ten verbreite t haben. Dies aber steht

    mit den Tatsachen im Widerspruch. Auch die Juden scheinendie Eisengewinnung nicht bei den Aegyptern gelernt zu haben,sondern bei den Ureinwohnern Kanaans. In Nordpalstina hatFlinders Petrie neuerdings Schmelzfen mit Eisenschlackenaus der Zeit um 1200 v. Chr. entdeckt. Es wre nun denkbar,da die Eisengewinnung von Ostasien gekommen ist, doch ltsich in Indien das Eisen nicht vor 1500 v. Chr. und mit Sicherheit erst seit 1200 bis 1000 v. Chr. nachweisen. Auch die Nachrichtenber frhe Verwendung des Eisens in China halten der Kritiknicht stand.

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    Man nimmt deshalb an, da die Aegypter und Assyrier das Eisen von Vlkern erhalten haben, die nrdlich von ihnen wohnten.Persson verweist auf den bekannten Brief des Tuschratta, Knigsvon Mitanni, an Amenophis III. (1419 bis 1375 v. Chr.) in den El- Amarna-Tafeln. Das Schreiben betrifft die Mitgift der PrinzessinTaduhepa, in der man die gyptische Nefretete (Nefertiti) sehenwill, deren Portrtkopf das Berliner Museum bewahrt; es erwhnt Dolche und Ringe aus habal-kin(n)u neben solchen aus gewhnlichem Eisen (parzillu). Persson schliet sich der allerdings vonanderer Seite bestrittenen Ansicht des Herausgebers der El-Amarna-Tafeln, Knudtzon, an, da unter habal-kin(n)u Stahl

    zu verstehen ist, und bringt das Wort mit dem Namen des Tubal- kain der Bibel in Zusammenhang (Kain, hebr. Schmied). Anscheinend besteht auch die Klinge des im innersten Sarge des Tut-anch-Amon gefundenen Dolches, die sich fast rostfrei erhaltenhat, aus Stahl. Auf die metallographische Untersuchung diesesFundes wartet die Altertumswissenschaft mit Spannung.

    Mit der Erfindung der Eisendarstellung werden neuerdingsdie bereits erwhnten Hethiter in Zusammenhang gebracht,ein arisches Volk, das im zweiten Jahrtausend v. Chr. in Kleinasien eine bedeutende Rolle spielte. Nach freundlicher Mitteilungvon Herrn Professor Dr. Joh. Friedrich, Leipzig, kommt das Eisen bei den Hethitern schon in der Frhzeit unter Knig Anitta vor (um 1900 v. Chr. oder frher). Die Heth iter sind das einzige Volk,bei denen eiserne Idole und eiserne Inschrifttafeln erwhnt werden. Die Eisengewinnung war ein knigliches Monopol. Persson ver

    weist auf den bekannten Brief des Knigs Chattusil III. (derseit etwa 1293 v. Chr. regierte) an Ramses II. oder den Knig von Assur. In diesem Schreiben, das sich unter den zu Boghazkigefundenen Tontafeln befindet, heit es nach der Uebersetzungvon Bruno Meiner: Was das reine Eisen anbetrif ft, wegendessen du an mich schriebst, so ist reines Eisen in Kiswadna inmeinem verschlossenen Vorratshause nicht vorhanden. Eisen zu machen, war jetzt eine ungnstige Zeit, aber ich habe geschrieben, reines Eisen zu machen. Der Hethiterknig schickte deshalbvorerst nur eine Dolchklinge.

    Persson schliet aus dieser Stelle, da die Hethiter das Eisenerz aus Flssen und Smpfen gewonnen haben und deshalb nur zu gewissen Zeiten Eisen hersteilen konnten, wobei er auch andie wohl von allen Technikern abgelehnte Behauptung Q ui rings denkt, das Eisen der Urzeit sei als Nebenerzeugnis beim Schmelzen von goldhaltigem Magneteisensand im Tiegel erhalten worden. Diese Schlufolgerung ist ein Schulbeispiel fr das Unheil, daseine ungenaue Uebersetzung anrichten kann. Nach einer demBerichterstatter durch Vermittlung von Herrn Professor Scharffzugegangenen Auskunft des Berliner assyriologischen Institutshandelt es sich in dem Briefe nicht um technische Schwierigkeiten, sondern um mystische Bedenken. Der Text sagt, daEisen zu machen damals ,,lemenu war. Nach der allgemeinenBedeutung der Wurzel lmn und nach allem, was man ber die im ganzen vorderen Orient verbreitete Tagewhlerei wei, heit dies, da man zu jener Zeit Eisen nicht machen durfte, da dieTage dafr nicht g nstig waren. Es sei nebenbei bemerkt,da auch die Uebersetzung reines Eisen nicht sinngem ist.Im Text steht gutes Eisen . Das Beiwort findet sich auch beiBegriffen wie Wolle, Kleider, Schweine und lt keine technischenSchlsse zu. Bei dem hohen Stande der Eisen industrie der He

    thiter mu man annehmen, da die Entschuldigung des Knigseine Ausrede gewesen ist.

    Die Funde best tigen die schriftlichen Quellen. Neuerdings haben die Amerikaner in Alishar Hyk, stlich von Ankara, eine groe Menge Eisenzeug, besonders Waffen, aus der Zeitvon 1400 bis 1200 v. Chr. gefunden. Allerdings reichen auch dieseEisenfunde nicht bis in die frhe Zeit zurck, in der trotz allerBehauptungen der Archologen das aus Erzen gewonnene Eisen in Aegypten schon weit verbreitet war. Bere its Herodot, der diePyramiden besuchte, machte sich Gedanken ber den groenVerbrauch an Eisen beim Bau der Cheopspyramide. Man tte Herodot zuviel Ehre an, wenn man diese Bemerkung fr einen eigenen Geistesblitz halten wrde.

    Nachdem nun englische, amerikanische, polnische und schwedische Altertumsforscher und Sprachkenner ihre Ansichten ber

    den Ursprung und die Anfnge der Eisengewinnung dargelegt haben, drfte es von Bedeutung sein, die Ansicht unserer deutschenForscher ber diese Fragen zu hren, die so beraus grndliche Kenntnisse der alten Sprachen verlangen, da nur wenige Fachleute die Irrtmer vermeiden knnen, die man in fast allen Arbeiten ber den Ursprung des Eisens findet. Vor allem aber kann nicht oft genug betont werden, da smtliche Eisenfundstcke aus dem zweiten und dritten Jahrtausend v. Chr. analysiert werden mssen, denn es hat keinen Zweck, Hypothesen aufzustellen, denen die analytische Grundlage fehlt. Otto Johannsen.

    Archiv fr das Eisenhttenwesen.Die physikalisch-chemischen Grundlagen der Mllerung von

    Eisenerzen. (Teil II.)

    Wie Reduktionsversuche von J o se f K l rd in g 1) an reinenMischungen von Eisenoxyd, Kalk und Tonerde zeigen, liegt diegnstigste Mllerung von Eisenoxyd, Kalk und Tonerde bei einem Molverhltnis von Kalk zu Tonerde wie eins zu eins vor. Da dieTonerde in ihrer Wirkung auf die Reduktion des Eisenoxyds durch Kalk abgebunden wird, so kann man im blichen Sinne die Tonerde als Sure auffassen. Dikalziumferrit ist in homo

    gener Mischung wenigstens in einem sehr groen Mischungsbereich neben Tonerde nicht bestndig. Spinell tr itt bis zu sehrgroem Kalkberschu bei niedrigeren Sauerstoffgehalten desBodenkrpers als bestndige Phase auf.

    Grundlagen, Entwicklung und Beispiele feuerungstechnischerBerechnungen.

    II. Teil: Beispiele und Zusammenstellung der Formeln.

    In der vorliegenden Arbeit von H ellm uth S ch w ie d e en 2)sind die frher3) aus den Stoffbilanzen entwickelten Formeln durch Rechnungsbeispiele erlutert und durch zwei Sonderbeispiele erweitert worden. Am Schlu der Arbeit befindet sich eineZusammenstellung der gebruchlichsten Formeln der Berechnungder trockenen Rauchgasmenge, der feuchten Rauchgasmenge, des Luftbedarfs, des Luftberschusses und des Luftfaktors.

    Die Bestimmung des Aluminiums im Stahl.I. Teil: Bestimmung als Phosphat.

    Die Aluminiumbestimmung im Stahl nach dem Phosphatverfahren ist vom Arbeitsausschu des Chemikerausschusses desVereins deutscher Eisenhttenleute einer kritischen Bearbeitungunterworfen worden. Wie P a u l K li n g e r 4) im Auftrge desArbeitsausschusses berichtet, wurde die Phosphatfllung an Handreiner synthetis cher Lsungen (reine Aluminium lsung, Eisen -Aluminium-Lsung, Stahllsung mit Zusatz von Aluminiumlsung) nachgeprft und auf die Aluminiumbestimmung in zweiStahlleitproben angewandt. Anschlieend wurde der Einflu derblichen Legierungselemente (Kupfer, Nickel, Chrom, Titan, Vanadin, Molybdn und Wolfram) in synthetischen Lsungen untersucht. Fr die Elemente Chrom, Titan und Vanadin, dieeinen Einflu ausben, wurden Arbeitsvorschriften aufgestellt,

    die an entsprechenden Stahlproben nachgeprft wurden. De sgleichen wurden fr mehrfach legierte Aluminiumsthle Tren-nungs- und Bestimmungsverfahren angegeben, die an Sthlender blichen Erzeugung nachgeprft wurden.

    Die Untersuchungen zeigten, da die Aluminiumbestimmung im Stahl nach dem Phosphatverfahren, entgegen der vielfachgeuerten Ansicht und den Angaben im Schrifttum, sehr gute Ergebnisse liefert und auch in verwickelten Sthlen mit gutem Erfolg angewandt werden kann.

    Ferner wurde ein Schnellverfahren aus der Praxis zur Bestimmung des Aluminiums in einfachen Sthlen nachgeprft undbewertet.

    Die Bestimmung des Schwefels in Ferrolegierungen.

    Der vom Chemikerausschu des Vereins deutscher Eisenhttenleute eingesetzte Unterausschu zur Analyse von Sonder

    sthlen befate sich eingehend mit der Schwefelbestimmung inFerrolegierungen. Auf Grund der Untersuchungen, ber dieCarl H o lt h a u s5) im Auftrge des Unterausschusses Bericht erstattete, kann folgendes festgestellt werden:

    1. Das Aetherverfahren ist ohne weiteres brauchbar frdie surelslichen Ferrolegierungen, wie Spiegeleisen, Ferro-mangan, Ferrophosphor, Ferrovanadin und Ferromolybdn. Mitgewissen Abnderungen ist das Verfahren auch anzuwenden bei13prozentigem Ferrosilizium und niedriggekohltem Ferrochrom,wenn auch die Werte nicht so gut sind wie bei den brigen Ferrolegierungen.

    2. Die nach dem Verbrennungsverfahren erhaltenen Werte stimmen mit denen des Aetherverfahrens bei der Untersuchung der gleichen Ferrolegierungen vollkommen berein;eine Ausnahme macht nur niedriggekohltes Ferrochrom, daswegen seiner Schwerverbrennlichkeit grere Streuungen auf

    1) Arch. Eise nhtten wes. 8 (1934/35) S. 325/28.2) Arch. Eisenhttenwes. 8 (1934/35) S. 329/36 (Wrme

    stelle 211).3) Arch. Eisenhttenwes. 8 (1934/35) S. 231/38 (Wrme

    stelle 208).4) Arch. Eisenhttenwes. 8 (1934/35) S. 337/47 (Chem.-

    Aussch. 103).5) Arch. Eisenhttenwes. 8 (1934/35) S. 349/55 (Chem.-

    Aussch. 104).

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