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Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Anästhesiologie
Intensivmedizin
Notfallmedizin
Schmerztherapie
Experimentelle Anästhesie
Pflege
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1. Funktionsbereiche der Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2. Mitarbeiter zum 31.12.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3. Leistungsstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3 .1 Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3 .2 Intensivmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3 .3 Notfallmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3 .4 Schmerztherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3 .5 Experimentelle Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3 .6 Pflege- und Funktionsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4. Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4 .1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters . . . . . . 26
5. Projekte & wissenschaftliche Arbeitsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
5 .1 Drittmittel geförderte Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
5 .2 Sonstige Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
5 .3 Arbeitsgruppen der Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
6. Habilitationen und Promotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48
6 .1 Abgeschlossene Habilitationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
6 .2 Laufende Habilitationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
6 .3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
6 .4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
7. Lehrveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
7 .1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena . . . . . . . . . . . . . . 51
8. Fortbildungsveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
8 .1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin . . . . . . . . . . . . . . 55
8 .2 Fachpflegeunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
9. Kongresse, Symposien und Tagungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
4 5
I.VORWORT FUNKTIONSBEREICHE DER KLINIK
„Wer ein Lernender ist, häuft nicht bloß Informationen an. Er versteht, dass wirkliches Lernen etwas von einer Bekehrung an sich hat.“
Peter Sloterdijk
SEKTION ANÄSTHESIOLOGIE Telefon: (0 36 41) 9-32 31 05 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 22
Anästhesieambulanz Mo . – Fr . 7:00 – 15:00 Uhr Telefon: (0 36 41) 9-32 31 59 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 22
SEKTION INTENSIVMEDIZINTelefon: (0 36 41) 9-32 31 09 Telefax: (0 36 41) 9-32 21 12
Intermediate Care (IMC) Telefon: (0 36 41) 9-32 22 80/84Telefax: (0 36 41) 9-32 2 82
Arbeitsgruppe SepsisforschungTelefon: (0 36 41) 9-39 57 15 Telefax: (0 36 41) 9-39 57 89
SEKTION SCHMERZTHERAPIE Schmerzambulanz Mo . – Fr . 7:00 – 15:00 Uhr Telefon: (0 36 41) 9-32 33 50 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 52
TagesklinikTelefon: (03641) 9-32 31 50Fax: (03641) 9-32 33 37
Funktionsbereich Experimentelle Anästhesie Telefon: (0 36 41) 9-32 58 60 Telefax: (0 36 41) 9-32 58 62
Funktionsbereich Notfallmedizin Telefon: (0 36 41) 9-3 36 34 Telefax: (0 36 41) 9-3 40 23
Es ist sehr erfreulich, dass die KAI auch 2014 die Anfor-derungen und gesetzten Ziele in Krankenversorgung, For-schung und Lehre voll erfüllen konnte . Dies gilt für die fakultätsinternen Rankings-Drittmitteleinwerbungen, Impactfaktoren und Bewertung der Lehre durch die Stu-denten . Hier hat die Klinik erneut Spitzenplätze eingenom-men . Noch nie war die Zahl der durchgeführten Narkosen höher als 2014 . Auch die Zahl der auf der Intermediate Care Station behandelten Patienten hat sich, bei stabilen Zahlen im Bereich der ITS, trotz Mangel an Pflegekräften, leicht erhöht .
Den Pflegekräften und Ärzten, die trotz Personaleng-pässen zur Leistungssteigerung beigetragen haben, gilt ein ganz besonderer Dank . Dieser Dank gilt in gleicher Weise, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im nicht
direkt medizinischen Bereich, mit großem Einsatz sowohl zur Effizienz als auch zum guten Betriebsklima und zur Außendarstellung der KAI beigetragen haben . Wesentli-che Voraussetzung für die positive Entwicklung der KAI war jedoch auch in diesem Jahr die breite Unterstützung und die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Kliniken und Institute am UKJ sowie der FSU, einschließlich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen .
Bedanken möchten wir uns im Namen aller Mitarbeiter auch in diesem Jahr beim Vorstand des UKJ und seinen Geschäftsbereichsleitern, der Universitätsleitung und bei den Entscheidungsträgern des Thüringer Kultusministeri-ums, für die erfahrene Unterstützung, die eine wichtige Voraussetzung für unsere erfolgreiche Arbeit waren .
Prof. Dr. K. Reinhart Prof. M. Bauer Prof. W. Meißner Prof. N. Riedemann Direktor der Klinik Sektionsleiter
AnästhesiologieSektionsleiter Schmerztherapie
Stellv . Sektionsleiter Intensivmedizin
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MITARBEITER ZUM 31.12.20142. 2.
Oberärzte und Funktionsoberärzte
Dr . med . Ole BayerDr . med . Frank Bloos, Ph . D . Prof . Dr . med . Frank Martin Brunkhorst Dr . med . Marco BüttnerDr . med . Sina Coldewey, Ph . D .Dr . med . Andrej Gorse Dr . med . Katrin Gugel Dr . med . Carsten A . Herzog
Dr . med . Michael Hofmann Dr . med . Stefan Klinzing Dr . med . Jutta Koch Dr . med . Niels-Peter Preußler Dr . med . Jens ReichelPD Dr . med . Stefan RußwurmPD Dr . med . Yasser Sakr, PhD Dr . med . Christoph Schelenz
Dr . med . Andrea Schlüter Dr . med . Florian SetzerDr . med . Mark SimonDr . med . Helga SkupinDr . med . Christoph SponholzDr . med . Isabella WestermannDr . med . Annette Zimmer
Fachärzte
Markus Arp Anja Bickel Dr . med . Antje Bitterlich Dr . med . Susann Bock Peter D . Boicev Dr . med . Sylvia Brose Alexander BurghardtDiana DittmannDr . med . Katharina EbertThomas FrickeDr . med . Frank Fuchs Dr . med . Kathrin GeblerDr . med . Falk Alexander Gonnert Franziska Greul Nele HartmannPD Dr . med . Christiane Hartog
Dipl .-med . Manuela Heidrich Melanie Herdan Dr . med . Juliane Heß Dr . med . Sandra HuthSebastian LangSybille LautensackDr . med . Christian Lerch Dr . med . Nancy LützkendorfDr . med . Caroline Mallok Ieva Muraskaite Kathrin Oster Dr . med . Björn PapsdorfDr . med . Gudrun Paxian Dr . med . Philipp PetzelDr . med . Ansgar RaadtsYvonne Rabe
Dr . med . Caterina ReuchselDr . med . Katharina RoseDr . med . Hendrik RüddelDr . med . Florian SchacheMaik Senderrek Dr . med . Siegbert Siegel Dr . med . Philipp TeschnerDr . med . Ines Teweleit Daniel Thomas-Rüddel Dr . med . Uta Vorgrimler-Karzai Dipl . med . Yvonne Walter Dr . med . Michael Winkens Dr . med . Thomas Wittwar Dr . med . Matthias Wohlfarth Dr . med . Karin Wurm
Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin/Leiter Sektion IntensivmedizinUniv.-Professor Dr. med. Konrad Reinhart
Leitender Oberarzt Sektion IntensivmedizinProf. Dr. med. Niels C. Riedemann
IntensivmanagementOA Dr. med. Martin Brauer
Stellv. Direktor der Klinik und Leiter der Sektion Anästhesiologie Univ.-Professor Dr. med. Michael Bauer
Geschäftsführender Oberarzt klinische AnästhesiePD Dr. med. Andreas Kortgen
Leitender Oberarzt Sektion Anästhesiologie PD Dr. med. Markus Paxian
Leitender Oberarzt Anästhesiologie Bereich Innenstadt Dr. med. Dominik Geil
Leiter Sektion Schmerztherapie apl. Prof. Dr. med. Winfried Meißner
Leiter FB NotfallmedizinPD Dr. med. Johannes Winning
Leiter FB Experimentelle Anästhesiologie PD Dr. rer. nat. Ralf Alexander Claus
Leiter AG SepsisforschungProf. Dr. med. Markus Gräler
Pflegedienstleitung Kati Egerland
Stationsleitung Katja Braune-Eberdt | Kristin Schmidt
Teamleiter ITS I Carolin Ostermann | Jacqueline SchnabelManuela Lippold | Jana Weiselowski
Teamleiter ITS II Nicole Herrmann | Ingo Hüttenrauch Peter Mohring | Kerstin Barthold
Stationsleitung IMCNicole Göder
Funktionsdienst Anästhesie Ltd. Anästhesieschwester: Sabine Arndt Teamleiter Lobeda: Saskia Louis, Simone Kurth, Rene LangeTeamleiter Bachstr.: Dipl. Krankenpfl. Kent Graeve
Assistenzärzte
Anna Katharina BassarabDr . med . Lars BeckerDr . med . Matthias BeckmannHannes BreuelJakub CernyDr . med . Benjamin ConzenDarina DimitrovaHassan Ghayour DoozandehTitus George DuranChristoph FalkensteinerSusanne FauthTobias GröschelFiete HaackSylvia HaakNatalia InashviliDr . med . Katharina JacobDr . med . Sylvia KalffPierre Kley-MadausAron KrauseDr . Katalin Kristóf
MUDr . Imre KukelDr . med . Sara-Lea KweeJörg LeidenfrostJulia LeonhardtDr . med . Christian von LöffelholzKatrin LudewigSteffen MetzlerDr . med . Diana MüllerDr . med . Katrin Oschmann Dominique OuartMartin PohlmannDr . med . Bernhard Poidinger Dr . med . Christiane PorrmannDr . med . Friederike PreulMaria RamsthalerSarah Reinheckel-KloseThomas ReinzSusann RennebachDr . med . Dorit ReuterJörg Rödiger
Ingo SalzmannDr . med . Anne Schirrmeister Dr . med . Esther SchwabJulia SchwarzDr . med . Maria SetzerDr . med . Erfane ShahangiDr . med . Martin SieringOliver SommerfeldMargarita SuitchmezianDr . med . Philipp TheurerDr . med . Claudia ThomasVlasislav V . VlasakovNadja WagnerCarolin Wandelt Heide WarziniakLenard Weinmann-SchmidtJulia WolffDaniel Wünsch
Medizintechnische Assistenten
Jacqueline Fischer*Danny Himsel*Brigitte Specht
Edith Walther Ilona Witte
Studienschwestern
Petra Bloos* Anke Braune* Anja Haucke*
Almut Noack* Ulrike Redlich*
Assistenz/Dokumentation/Koordination/Sekretariat
Daniela Barthel Sandra Bauer* Ines BüchnerAnnett Hopfgarten
Antje Kortüm (DSG)* Angelika StackeM .A . Ariane Viller*Monique Vogel (DSG)*
Constanze Weczerek*Claudia Weinmann (PainOut)* Liane Willing Marina Wolf
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Prof . Dr . Markus GrälerDr . Markus Komann* Stefanie Kynast*Mareike Lipinski*Christina-Maria Reimann*
Dr . Maria RichterBarbara Schaarschmidt*Franziska Schleser*Dr . Roland Schmitz*Raphael Seidel
Luisa Ungelenk*Ulrike Vetterling*Ruth Zaslansky*
*Drittmittel finanzierte Mitarbeiter
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Anästhesiologie
3.1 Anästhesiologie
Die Sektion Anästhesiologie der Klinik betreut operative Patienten aus den Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie, Kinderchirurgie, Herz- und Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Frauenheilkunde und Geburts-hilfe . Darüber hinaus werden Anästhesieleistungen bei diagnostischen und therapeutischen Interventionen für die Kliniken für Innere Medizin (Kardiologie, Gastroente-rologie), Hautkrankheiten, Pädiatrie, Nuklearmedizin, Psy-chiatrie, Strahlentherapie, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und für die Zentrale Not-aufnahme durchgeführt .
Die Anzahl der Narkosen und Anästhesieminuten der Sek-tion Anästhesiologie zeigten gegenüber dem Vorjahr eine leichte Steigerung . Mit einer Anzahl von insgesamt 64 ärztlichen Mitarbeitern (VK) und 64 Pflegekräften (VK) im Jahresdurchschnitt für den OP-Bereich wurden 36 Anäs-thesiearbeitsplätze im Klinikum betreut und insgesamt
22 .500 Narkosen für operative und diagnostische Ein-griffe durchgeführt . Hinzu kommen noch über 700 peri-phere und zentrale Gefäßkatheter (ZVK, Dialysekatheter, Picc-Line), geburtshilfliche PDKs und weitere Regionalan-ästhesien im Rahmen konsiliarischer Leistungen für ver-schiedene operative und konservative Fachabteilungen .
Durch konsequente Prozessoptimierung, flexible und ziel-gerichtete Anpassung der Dienststrukturen an aktuelle Gegebenheiten, eine sektionsübergreifende Dienstplanung und eine effiziente Nutzung der Prämedikationsambulanz, konnten die Mehrarbeitsstunden des ärztlichen Personals innerhalb der Sektion Anästhesie, unter Einhaltung der Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes, auf einem sehr niedri-gen Niveau gehalten werden .
Neben unterschiedlichen Allgemeinanästhesieverfahren (Balancierte Anästhesie, TIVA, Ein-Lungen-Ventilation) haben periphere und neuroaxiale Regionalanästhesiever-fahren einen besonderen Stellenwert erlangt . Speziell in der Viszeral- und Gefäßchirurgie sowie der Thoraxchirurgie
Prof. Dr. med.Michael Bauerstellvertretender DirektorLeiter Sektion Anästhesiologie
PD Dr. med.Markus Paxianleitender Oberarzt Anästhesiologie
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014Patientenzahlen 19815 20057 20078 20996 21414 21931 22351 22054 21662 21793 21816 22500
Patientenzahlen
2011
2012
2010
2009
2008
2007
2005
2006
21662220542235121931214142099620078
2013
21793 21816
2014
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Abb. 1: Entwicklung der Narkosezahlen
Kliniken
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Klinik für Augenheilkunde 2 .217 139 .621 63 13 08:01:37
Klinik für Frauenheilkunde 2 .362 318 .699 135 16 07:47:28
Klinik für Geburtshilfe 643 41 .334 64 14 07:57:48
Klinik für Hautkrankheiten 127 14 .372 113 13 07:52:22
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde 2 .292 201 .825 88 15 07:49:56
Klinik für Urologie 2 .051 240 .569 117 17 07:49:56
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 36 5 .473 152 21 n .a .
Innenstadt 9.728 961.893 07:57:24
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie 3 .174 565 .518 178 25 07:53:54
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie 2 .081 460 .358 221 37 08:01:32
Klinik für Kinderchirurgie 891 83 .534 94 16 07:48:20
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 1 .464 218 .860 150 17 07:47:34
Klinik für Neurochirurgie 1 .415 265 .973 188 24 07:51:41
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie 2 .781 448 .602 161 23 07:49:24
sonstige Kliniken im ZOP 43 6 .012 140 17 n .a .
Zentral OP 11.849 2.048.857 07:48:50
Radiologie 300 30 .586 102 14 07:47:37
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie 137 24 .906 182 38 08:16:39
Klinik für Innere Medizin I - Kardiologie 164 27 .295 166 19 08:04:40
Neuroradiologie 84 19 .676 234 28 08:12:54
Hybrid-OP 685 102.463 34 08:02:48
Sonstige Narkoseleistungen in Außenbereichen 238 19.838
UKJ Gesamt 22.500 3.133.051
Abb. 2: Leistungszahlen Anästhesiologie 2014 in den versch. Fachdisziplinen
wurden Allgemeinanästhesien häufig mit rückenmarksna-hen oder peripheren Regionalverfahren kombiniert . Bei zahlreichen unfallchirurgischen Eingriffen sind periphere Nervenblockaden als alleinige Anästhesieverfahren oder in Kombination mit Allgemeinanästhesien fest etabliert . Durch routinemäßige Anwendung von Ultraschall im Rahmen von Nervenblockaden wurde die Qualität dieser Verfahren deutlich erhöht . Weitere Schwerpunkte der Sonographie in der Anästhesie sind die transösophageale Echokardiographie in der Kardiochirurgie oder bei nicht-kardiochirurgischen Eingriffen sowie ultraschallgestützte Anlage von Gefäßkathetern jeglicher Art . Weiterhin kamen intraoperativ spezielle invasive hämodynamische Monito-ringverfahren („PiCCO“, Ösophagusdoppler und Pulmona-liskatheter) bei zielgerichteter Indikation zum Einsatz .
Anspruchsvolle Aufgaben für den Bereich Anästhesiolo-gie resultieren aus der Funktion des Klinikums als Trans-plantationszentrum (Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren-, Pankreastransplantationen und multiviszerale Transplan-tationen), als überregionales Traumazentrum (Polytrau-maversorgung, Replantationschirurgie) und bei der Ver-sorgung von Neonaten mit Fehlbildungen (Gastroschisis, Ösophagusatresie, Zwerchfellhernie) . Hinzu kommen anästhesiologische Leistungen im Rahmen von komple-xen kardiochirurgischen Eingriffen mit und ohne Herz-Lungenmaschine sowie bei perkutanen minimalinvasiven Herzklappenimplantationen .
Die kontinuierliche Qualitätsverbesserung als organi-sierter und strukturierter Prozess zur Optimierung der
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Anästhesiologie
Patientenversorgung wurde, wie bereits in den Vorjah-ren, auch 2014 in der Sektion Anästhesie weitergeführt und bereits bestehende Therapiestandards für ärztliches Handeln in charakteristischen Situationen in Form von „standard operating procedures“ (SOP) erweitert und umgesetzt .
Neben der Weiterentwicklung des Patientendaten-Management-System (COPRA6®) - Anästhesiologie vor-wiegend im Bereich Regionalanästhesie und dem Ausbau der papierlosen Dokumentation mit Übernahme nahezu aller anästhesierelevanter Dokumente in das globale Kran-kenhausinformationssystem des Universitätsklinikums (SAP®) stand 2014 die abteilungsübergreifende Umset-zung des PDMS durch die Arbeitsgruppe COPRA6 für die Intensivmedizin im Fokus . Nach dem für das Jahr 2015 geplanten Versionswechsel von COPRA5® auf COPRA6® können somit alle patientenrelevanten Daten aus dem OP–Bereich und den bereits etablierten PDMS–Installa-tionen (Zentrale Notaufnahme, Neurologie sowie Allge-mein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie) auch im Intensivbe-reich weitergenutzt werden . Die einheitliche und nahtlose Übernahme der Daten führt nicht nur zu einer Reduktion des Dokumentationsaufwands und einer Qualitätsver-besserung bei der Behandlung und Pflege . Vielmehr wird speziell bei der Versorgung von kritisch kranken Patienten der Informationsverlust minimiert sowie die Beurteilung komplexer klinischer Verläufe deutlich erleichtert .
Zur qualitativen Verbesserung der Weiterbildung zum Facharzt wurde vor einigen Jahren eine strukturierte Rota-tion in alle operativen Bereiche initiiert . Diese wurde nun durch ein klinikinternes Weiterbildungslogbuch erweitert, dessen Inhalte sich an dem Kompetenzstufenmodell des DGAI-Weiterbildungs-Curriculum orientieren . Von den insgesamt 50 Weiterbildungsassistenten der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin haben 15 Kollegin-nen und Kollegen im Jahr 2014 erfolgreich die Facharzt-prüfung absolviert .
Verschiedene Arbeitsgruppen der Klinik zu den Gebieten Simulatortraining, Patientendaten-Management-System, Atemwegsmanagement, Patientensicherheit, Weiterbil-dung, Regionalanästhesie und Kardioanästhesie leisten durch ihr Engagement einen wichtigen Beitrag zur wei-teren Optimierung und Intensivierung von Ausbildung, Arbeitsabläufen, Sicherheitsaspekten und Vermittlung von theoretischen sowie praktischen Fähigkeiten . In Workshops zu den Themen „Atemwegsmanagement“, „Kinderanästhesie“ und „Sonographische Nervenblocka-den“ konnten zahlreiche Mitarbeiter der Klinik ihr Wissen und ihre praktischen Fähigkeiten weiter intensivieren . Umfangreiche Lehrleistungen im Rahmen der Ausbildung von Studenten und Pflegepersonal wurden darüber hinaus von den Mitarbeitern der Sektion erbracht .
3.2 Intensivmedizin
Bereich Intensivmedizin und Intermediate Care
Mit insgesamt 50 Intensivbetten werden auf den beiden interdisziplinären operativen zusammenhängenden Inten-sivstationen I und II unserer Abteilung alle operativen intensivpflichtigen Patienten des Universitätsklinikums behandelt . Bei Kapazitätsengpässen werden hier aber auch Patienten von anderen Fachdisziplinen regelmäßig versorgt .
Das Spektrum der Behandlungsverfahren in unserem ITS-Bereich deckt alle modernen intensivmedizinischen Thera-pie- und Diagnostikverfahren ab . Hierbei kommen u . a . die folgenden Verfahren zum Einsatz: kardiale und pulmonale Unterstützungsverfahren (Assist-Devices, IABP, ECMO, PECLA), Nierenersatztherapie inkl . SLEDD, Leberunter-stützungstherapie und Dialyse-Hybridverfahren (MARS, SPAD); Verfahren zum erweiterten hämodynamischen Monitoring (Pulmonaliskatheter, Picco®, kontinuierliche SvO2- und ScvO2-Überwachung), bildgebende Verfah-ren wie transthorakale und transösophageale Echokar-diographie, Sonographie und Gefäßduplexsonographie, transkranielle Dopplersonographie, elektrophysiologische Diagnostik (EEG, evozierte Potentiale), invasive Hirndruck-messung, differenzierte Beatmungsverfahren inklusive Jet
Ventilation, inhalativer Prostacyclin- und NO-Therapie, perkutaner Tracheotomie und Bronchoskopien inkl . inter-ventioneller bronchoskopischer Verfahren .
Angegliedert an die beiden Intensiveinheiten ist eine inter-disziplinäre operative Intermediate Care (IMC) Station mit kardiochirurgischem Schwerpunkt . Auf der IMC-Station werden auf insgesamt 10 IMC-Betten Patienten i . S . eines „step down“ Konzeptes durch unsere Abteilung behandelt . Die IMC-Station ermöglicht die postoperative Aufnahme und Versorgung von Patienten ohne schwerwiegende Organdysfunktion nach komplexen chirurgischen Eingrif-fen und anderen Verfahren . Durch die gegebene unmittel-bare räumliche Nähe zum ITS-Bereich trägt die IMC eben-falls zur Pufferung von Belegungsengpässen bei .
Die Anzahl der behandelten Patienten (Fälle nach SAP) im ITS-Bereich lag im Jahr 2014 mit insgesamt 3 .409 etwa im Bereich des Vorjahres 2013 (3 .430 SAP Fälle) . Hieraus ergaben sich insgesamt 15 .474 Behandlungstage für 2014 . Die mitt-lere Verweildauer lag in diesem Zeitrahmen bei 3,24 Tagen pro ITS-Aufenthalt (ohne Wiederaufnahmen) bzw . bei 4,54
Aufnehmende fachliche OE Anzahl behandelte
FälleKlinik für Herz- und Thoraxchirurgie 1183Klinik für Allg.-, Viszeral- und Gefäßchirurgie 629nicht zugeordnet 586Klinik für Neurochirurgie 507Klinik für Unfallchirurgie 136Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 107Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie 79Klinik für Innere Medizin 73Klinik für Frauen- und Geburtsheilkunde 59Klinik für Urologie 21Klinik für Kinderchirurgie 14Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten 7Klinik für Neurologie 4Klinik für Psychiatrie 2Klinik für Hautkrankheiten 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin 1
Anzahl behandelte Fälle
1183629
586507
107136
7973
5921
714
21
4
1
Aufnehmende fachl. OE
Prof. Dr. med.Konrad ReinhartDirektorLeiter Sektion Intensivmedizin
Prof. Dr. med.Niels C. Riedemannleitender OberarztIntensivmedizin
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Anästhesiologie
pro SAP Fall (also inkl . Wiederaufnahmen) . Die Rate an Nie-renersatzverfahren lag etwa im Bereich des Vorjahres mit ca . 10,47 % aller behandelten Fälle . Der Beatmungsanteil war mit knapp 70 % der SAP-Fälle leicht niedriger als im Vorjahr .
Die Kliniken für Herzchirurgie, Allgemein- Viszeral- und Gefäßchirurgie, Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie blieben auch im Jahr 2014 die wesentlichen Zuweiser für operative Patienten .
Der Anteil an primär durch die Klinik für Anästhesie- und Intensivmedizin aufgenommenen Patienten blieb annä-hernd konstant .
Die Anzahl an behandelten Patienten im Bereich der IMC-Station lag im Betriebsjahr 2014 bei 1 .211 und stieg somit leicht im Vergleich zum Vorjahr 2013 (n = 1 .127) . Diese Patienten rekrutierten sich zum weit überwiegenden Anteil aus der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie .
Ärztliche Versorgung
Die ärztliche Versorgung beider Bereiche (ITS und IMC) erfolgt durch dasselbe Team von intensivmedizinisch spezialisierten Oberärzten sowie Fach- und Assistenzärzten im Schicht- und Bereitschaftsdienstsystem . Hierdurch wird auch auf der IMC-Station eine hohe ärztliche intensivmedizinische Fachkompe-tenz durchgehend sichergestellt . In die Patientenversorgung sind entsprechend dem interdisziplinären Charakter dieser Bereiche ebenfalls ärztliche Kollegen verschiedener chirurgi-scher Kliniken i . S . der Ausbildung im „Common Trunk“ der chirurgischen Weiterbildung eingebunden .
Die Versorgung der Patienten erfolgt in einem interdiszi-plinären Ansatz, in dem tägliche gemeinsame Visiten mit den Direktoren und Oberärzten der beteiligten chirurgi-schen Kliniken stattfinden .
Im ITS-Bereich erfolgt die ärztliche Versorgung mit vier (Nacht- und Wochenenden) bis sechs (Tagschichten an Arbeitstagen) Facharzt-/Assistenzarztkolleginnen und Kollegen sowie zwei Oberärztinnen/-ärzten, jeweils in der Tag- und in der Spätschicht, von denen einer ab 23:00 Uhr den Gesamtbereich der ITS als Bereitschaftsdienst verantwortlich abdeckt . Ein Team bestehend aus einem Arzt sowie 2 Intensivpflegekräften führt darüber hinaus innerklinische Transporte von Intensivpatienten zu diag-nostischen und therapeutischen Maßnahmen durch und
stellt gemeinsam mit dem diensthabenden ITS-Oberarzt eine Betreuung aller Intensivstationen sowie die inner-klinischen Reanimationen und die Primärversorgung z . B . von Polytrauma-Patienten oder anderweitig intensiv-pflichtigen Patienten im Schockraum der Notaufnahme sicher . Die IMC-Station wird ebenfalls durch eine tägliche Anwesenheit eines ITS-Oberarztes versorgt sowie durch die Anwesenheit eines intensiverfahrenen Assistenz- oder Facharztes jeweils in der Tagschicht bzw . in dem mit Anwe-senheit verbundenen Bereitschaftsdienst in der Nacht .
Unterstützt wird das Ärzteteam durch eine qualifizierte und hoch motivierte Intensivkrankenpflege, welche ein überdurchschnittlich großes Spektrum der pflegerischen Krankenversorgung vorhält . Das Angebot zur Fachweiter-bildung für unsere Pflegekräfte im Intensivbereich wurde unlängst mit der Zielsetzung erweitert, den Anteil an Fachpflegekräften kontinuierlich zu erhöhen .
Unser Team legt besonderen Wert auf einen kollegialen und freundschaftlichen Umgang mit allen interdisziplinär eingebundenen Kolleginnen und Kollegen der anderen Bereiche des Klinikums . Dabei steht im Mittelpunkt unse-rer Bemühungen stets die qualitativ hochwertige Behand-lung der uns anvertrauten Patienten anhand von interna-tional anerkannten Qualitätsstandards .
Qualität auf ITS/IMC
Die Bereiche ITS/IMC verfügen über ein ausgearbeitetes Qualitätsmanagement-System, welches u . a . durch regel-mäßig aktualisierte Standardarbeitsanweisungen ein mög-lichst hohes Maß an Versorgungsqualität sicherstellt . Die Umsetzung erfolgt unter Aufsicht und Einbindung von intensivmedizinisch erfahrenen Ober- und Fachärzten mit Zusatzbezeichnung . Unser Team nimmt regelmäßig am sog . Benchmarkprojekt „Qualitätsmanagement ITS“ unter dem Dach der LÄK Thüringen teil . Desweiteren werden wöchent-liche Oberarztbesprechungen abgehalten zur Verbesserung der Versorgungsqualität unter Teilnahme der Leitung . Die aktive Mitgliedschaft in der interdisziplinären Arbeitsge-meinschaft „Qualitätssicherung in der Intensivmedizin“ der DIVI und die regelmäßige Teilnahme am sog . KISS-Projekt zur Erfassung Device-assoziierter nosokomialer Infektionen komplettiert das Spektrum an Qualitätsmaßnahmen . Die Daten des KISS-Projektes werden regelmäßig in Zusammen-arbeit mit der Abteilung für Infektiologie und Krankenhaus-hygiene ausgewertet und dann im Oberarztkreis besprochen .
Die in den vorangegangenen Jahren begonnene Qualitäts-initiative zur Verbesserung der Angehörigen- und Team-kommunikation auf der ITS wurde fortgeführt . Für die Unterstützung von Patienten und Angehörigen sowie auch Mitarbeitern in schwierigen Situationen sorgt eine klinisch tätige Psychologin, welche bislang mit einer 50 % Anstellung
beschäftigt wird . Eine Ausweitung dieses wichtigen Angebo-tes auf zwei 50 % Stellen ist für das folgende Jahr geplant .
Ein Training der Kommunikation mit Angehörigen konnte für Intensivmediziner in Weiterbildung sowie für Medi-zinstudenten (in Zusammenarbeit mit dem Skills-Lab der Medizinischen Fakultät) erfolgreich etabliert werden . Die Etablierung eines ITS-Tagebuches für Intensivpatienten wurde im Jahr 2014 erweitert . Diese Maßnahme hat sich besonders für komplexe Behandlungsfälle mit langen Pha-sen der Bewusstseinseinschränkung bewährt .
Eine Besonderheit unserer intensivmedizinischen Patienten-versorgung ist eine nahezu komplett papierlose Dokumen-tation und elektronische Überwachung, die mit einem dafür vielfach modifizierten und verbesserten Patientendaten-Management-System (COPRA®) erzielt wird . Diese Doku-mentation wurde ebenfalls im IMC-Bereich übernommen . Ein eigenes Team an IT-Spezialisten entwickelt dieses Sys-tem in enger Kooperation mit den verantwortlichen Leitern, Ober- und Fachärzten unserer Klinik stetig weiter . Im Jahr 2012 erfolgte hier eine weitergehende Einbindung eines neuen Laboranforderungssystems, welches gleichermaßen die Anforderungen an die klinische Chemie und auch an die Transfusionsmedizin abdeckt . Die Ausarbeitung des Zusam-menspiels dieser Systeme ist noch nicht abgeschlossen .
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Anästhesiologie
Klinische Forschung im Bereich Intensivmedizin
Ein Schwerpunkt der klinischen Forschung liegt auf der Verbesserung des Verständnisses der Pathophysiologie und Epidemiologie der Sepsis und des inflammatorischen Organversagens sowie auch der Entwicklung neuer Dia-gnostik und Therapieverfahren im Bereich dieser Indi-kationsbereiche . Auch im Jahr 2014 beteiligte sich unser Intensivteam an der Durchführung verschiedener inten-sivmedizinischer Studien . Hierbei wurde in Kooperation mit der SepNet-Studiengruppe und der entwickelnden Bio-tech Firma eine multizentrische prospektiv randomisierte Placebo-kontrollierte Studie zur Bewertung eines Antikör-pers gegen den Komplementfaktor C5a begonnen, welcher bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock und definiertem Infektionsfokus in der Lunge oder im Bauchraum zur Anwendung kommt (SCIENS-Studie) . Dar-über hinaus beteiligt sich unsere Klinik an zwei internati-onalen klinischen Studien zur Prüfung von Plazomycin zur Behandlung von multiresistenten Gram-negativen Erregern sowie zur Bewertung von rekombinantem Thrombomodulin bei Sepsis-Patienten mit disseminierter intravasaler Gerin-nung . Ebenfalls in 2014 wurde unter Leitung der Universi-tät Regensburg die vom BMBF geförderte DACAPO-Studie auch in unserer Klink begonnen . In dieser Studie wird die Lebensqualität von Patienten nach ARDS im Langzeitver-lauf beurteilt . In Zusammenarbeit mit dem CAPNET (Kom-petenznetz ambulant erworbene Pneumonie) wird in einer multizentrischen Studie eine Probenbank von Pneumonie-Patienten zur Charakterisierung der inflammatorischen Wirtsantwort angelegt (PROGRESS-Studie) . Mit einer ähnli-chen Fragestellung beteiligt sich Jena an einer Probenbank von Patienten mit Sepsis nach Splenektomie (SPLEEN-OFF) .
Die Intensivstation der KAI ist als Kernbereich des vom BMBF finanzierten Center for Sepsis Control & Care (CSCC) in verschiedenen Projekten beteiligt: Die MEDUSA-Studie ist ein Qualitätsverbesserungsprojekt, bei dem die Dauer von der Diagnosestellung eines septischen Schocks bis zur ersten Antibiotikagabe verkürzt werden soll . Die EIDECS-Studie hat die Verbesserung der Angehörigenkommunika-tion, insbesondere im Rahmen der End-of-Life-Decisions zum Ziel; im Rahmen dieser Studie wurde auch der Umgang mit Patientenverfügungen prospektiv untersucht . Die MERO-REPLACE-Studie untersucht Meropenem-Plasma-spiegel bei Sepsis-Patienten, die mit verschiedenen Dia-lyseverfahren behandelt werden . Darüber hinaus wurden 2014 Pharmakokinetik-Studien zu den Antibiotika Linezolid (LineSep) und Tigecyclin (TigeSep) bei kritisch kranken Pati-enten begonnen . Desweiteren wurden an die SCIENS-Studie unabhängige CSCC-Projekte angegliedert, welche Proben der SCIENS-Studie verwenden, um u . a . Mechanismen des Leberversagens und damit verbundene mögliche Diag-nostik weitergehend zu untersuchen . Die Arbeitsgruppe zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivsta-tion erfasst alle Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock im Sepsis Registry des CSCC und ermöglicht den Patienten eine Teilnahme an den verschiedenen klinischen Studien des CSCC . Diese Arbeitsgruppe vermittelt auch Patienten für eine mögliche Studienbeteiligung an andere Projektgruppen des CSCC . Ermöglicht werden diese Leis-tungen durch ein Team erfahrener Studienschwestern und Studienärzte, welche seit vielen Jahren an Interventionsstu-dien erfolgreich teilnehmen und sich ständig entsprechend der gültigen Qualitätsstandards fortbilden .
3.3 Notfallmedizin
Die notärztliche Sicherstellung im bodengebundenen Ret-tungsdienst (NEF Jena - Stadt, Leitende Notarztgruppe (LNG) Jena/Weimar und Intensivtransport des IVD Thürin-gen – Standort Jena) sowie im Luftrettungsdienst („Chris-toph 70“ Jena-Schöngleina) wurden im Jahr 2014 erfolg-reich fortgesetzt . Die ärztliche Besetzung sowohl des NEF als auch des RTH erfolgte durch die Notärzte der KAI im Rahmen der Dienstaufgaben, während die Bereitstellung des ärztlichen Personals zur Besetzung des Intensivtrans-portwagens weiterhin in Nebentätigkeit abgedeckt wurde . Die verschiedenen Dienste im Bereich der Notfallmedizin wurden von insgesamt ca . 65 Ärzten unserer Klinik bzw . von 2 Kollegen aus der Zentralen Notaufnahme durchge-führt . Im Bereich des C70 wurden 24 Ärzte und im Bereich der LNA-Gruppe 14 Ärzte eingesetzt . Die Einsatzzahlen sowohl des NEF als auch des RTH zeigten sich auch im Jahr 2014, verglichen zu den Vorjahren, stabil (Tab .1) .
Der Rettungshubschrauber C70 wird im Wesentlichen für Primärtransporte eingesetzt . Dies bedeutet, dass der Patient in der Regel direkt am Ort des Notfallgeschehens versorgt und ggf . abtransportiert wird . Etwa 43 % der
Patienten im Jahr 2014 wiesen eine internistische Pri-märdiagnose auf . Etwa 21 % der Patienten wurden einem neurologischen Krankheitsbild zugeordnet . Fast 30 % der Patienten wurden wegen eines Traumas versorgt . Das Pro-fil der Indikationen für die Alarmierung des RTH kann in der Abb . 1 eingesehen werden .
PD Dr. med.Johannes WinningLeiter Funktionsbereich Notfallmedizin
Christoph 70 NEF Jena2005 1268 4178 54462006 1358 4025 53832007 1410 4186 55962008 1297 3828 51252009 1441 3847 52882010 1389 3543 49322011 1364 3472 48362012 1414 3637 50512013 1440 3675 51152014 1327 3698 5025
Christoph 70 NEF Jena
Abb. 1: Verlauf der Einsatzahlen für C70 und NEF Jena über den Zeitraum 2008 bis 2014
Tab. 1: Einsatzentwicklung 2006-14
Christoph 70 NEF Jena
2006 1 .358 4 .025
2007 1 .410 4 .186
2008 1 .297 3 .828
2009 1 .441 3 .847
2010 1 .389 3 .543
2011 1 .364 3 .472
2012 1 .414 3 .637
2013 1 .440 3 .675
2014 1 .327 3 .698
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Anästhesiologie
Das überregionale Einsatzgebiet des C70 wird in Abbildung 2 verdeutlicht . Mehr als die Hälfte der Einsätze entfällt auf die regionalen Bereiche Jena, Saale-Holzland-Kreis und Weimar . Die übrigen Einsätze wurde im Wesentlichen aus den Regionen um Saalfeld, Saale-Orla-Kreis, Weimarer Land, Gera, Rudolstadt, Burgenland, Hof, Coburg, Erfurt und Sömmerda angefordert .
Ca . 35,4 % der Patienten und 43,5 % der Patienten waren dem NACA-score 3 bzw . 4 zuzuordnen . Dies entspricht der Notwendigkeit einer stationären Behandlung bzw . dem Verdacht auf eine akute Lebensgefahr . Darüber wurde in 10 % der Fälle von einer sicheren Lebensgefahr für den Patienten ausgegangen . In 1,6 % der Fälle wurde eine Reanimation durchgeführt .
Da für Einsätze des C70 Sichtflug notwendig ist, findet sich eine unterschiedliche Einsatzfrequenz über das Jahr . So konnten in den Monaten November, Dezember und Januar jeweils nur ca . 75 Einsätze durchgeführt werden . In den Monaten Mai, Juni, Juli und August wurden hingegen mehr als 135 Einsätze pro Monat verzeichnet . Die Vertei-lung der Einsätze über das Jahr 2014 ist in der Abbildung 4 dargestellt .
Neben der notfallmedizinischen Sicherstellung wurden unterschiedlichste Fort- und Weiterbildungsveranstaltun-gen in Zusammenarbeit mit der Beauftragten für Lehre der KAI, Frau OÄ Dr . K . Gugel sowie Kollegen und Kolleginnen aus der zentralen Notaufnahme durch unseren Bereich durchgeführt . Wesentlicher Bestandteil ist die Ausbildung der Medizinstudenten im Querschnittsbereich Notfall-medizin mit intensiven praktischen Übungen und auch feuerwehrtechnischen Demonstrationen . Die insgesamt praktisch orientierte Ausbildung erfolgte jeweils für das 5 ., 7 . und 9 . Semester . Bei der studentischen Evaluation aller klinischen Lehrveranstaltungen wurde die durchgeführte notfallmedizinische Ausbildung mit positiver Kritik bewer-tet und als sehr wichtig für die künftige ärztliche Tätigkeit eingestuft . Entsprechend der Schulnoten von 1 - 6 wurde eine Gesamtnote von 1,72 erreicht . Das Engagement der Lehrenden wurde mit 1,58 und der Erkenntnisgewinn für Studenten mit 1,70 bewertet . Für weitere Details dürfen wir auf den Abschnitt Lehre in der Klinik für Anästhesiolo-gie und Intensivmedizin verweisen .
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Fachbereiches für Notfallmedizin ist die Strukturierung der innerklinischen Reanimations- und Notfallversorgung . Dies beinhaltet die Ausbildung von Mitarbeitern der einzelnen Kliniken, aber auch der akuten Hilfe durch das Reanimationsteam vor Ort .
Über die studentische Lehre und Ausbildung des eigenen Personals hinaus wurden auch im Jahr 2014 der 80-Stun-den-Kurs zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedi-zin, der Kurs zum Erwerb der Fachkunde Leitender Notarzt (40 h) und diverse Auffrischungskurse für notfallmedizini-sches Personal aus Klinik und Rettungsdienst eigenständig oder begleitend zu Kongressen durchgeführt .
Durch den Fachbereich für Notfallmedizin des UKJ sind ständige Vertretungen in den zuständigen Beiräten bzw . AG in den Bundes- u . Länderministerien sowie Notarzt-gremien (agtn, ÄLK, KVT) besetzt . OA Dr . Reichel des Fach-bereichs begleitet im Ehrenamt den Vorsitz des Ausschuss Rettungswesen der LÄK Thüringen, des Notarztbeirates der KVT und auch anhaltend den Vorsitz der Thüringer Notarzt-AG (agtn) .
Im Jahr 2014 konnte entsprechend der Rahmenvereinba-rung zur Qualitätssicherung im Rettungsdienst für den Bereich Jena ein die Präklinik und das UKJ umfassendes Qualitätsmanagement erweitert werden . So wurden Ver-fahrensanweisungen u . a . zu den Themen Hygiene, Ver-halten bei hochkontagiösen Erkrankungen und zur Poly-traumaversorgung von allen Hilfsorganisationen, dem Aufgabenträger und dem UKJ vereinbart . Diese Verfah-rensanweisungen regeln übergreifend den organisatori-schen Ablauf vom Eintreffen des Notrufs bei der Leitstelle, über die medizinische Versorgung durch Rettungsdienst und Notarzt am Einsatzort, bis ggf . zur Übergabe des Pati-enten in der zentralen Notaufnahme des UKJ .
Das bereits 2012 ins Leben gerufene Projekt zur gemein-samen Analyse und Ergebnisvergleich von erhobenen prä-klinischen Daten mit innerklinisch erhobenen Daten wurde weitergeführt . Durch das elektronische Zusammenführen von Daten wurde das Qualitätsmanagement beispielsweise für das Krankheitsbild der Sepsis verbessert . Eine engere Verknüpfung und Auswertung von Daten ist derzeit für das Krankheitsbild Schlaganfall in konkreter Planung und wird im Rahmen einer Dissertation ausgewertet .
Zur Verbesserung des Fehlermanagements wurde die Eta-blierung von gemeinsamen M&V-Konferenzen des Ret-tungsdienstes, der ZNA und der Notärzte weitergeführt . In den gemeinsamen Besprechungen wurden einzelne kritische Fälle unter Einbeziehen des präklinischen Ret-tungs-/Notarzdienstes, des Personals aus der Zentralen Notaufnahme sowie ggf . der weiterführenden Abteilungen
diskutiert . Zur Analyse von Kommunikationsfehlern in der präklinischen Medizin wurde im Rahmen einer Disser-tation die Datenanalyse von über 800 deutschlandweit stattgehabten Zwischenfällen auf Grund von Kommunika-tionsfehlern in der präklinischen Medizin beendet .
Um Patienten mit Verdacht auf Sepsis noch früher und effektiver zu behandeln, wurde im Januar 2012 die früh-zeitige standardisierte Sepsistherapie im Rettungsdienst begonnen . Diese Maßnahmen umfassen die diagnostische Gewinnung von Blutkulturen, die rasche antibiotische The-rapie und die entsprechende Volumentherapie nach kli-nischen Kriterien . In weiteren Auswertungen konnte eine deutliche Reduktion der Mortalität im Vergleich mit einer entsprechenden Vergleichsgruppe nachgewiesen werden . Derzeit wird die Finanzierung einer prospektiven, rando-misierten, multizentrischen Studie beantragt, die die posi-tiven Ergebnisse der durchgeführten Pilotstudie eventuell bestätigen könnten . Ein entsprechender Antrag wurde bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht .
In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nord, Nürnberg und dem Klinikum Fürth wurde eine multizentrische prospek-tive Studie zur Evaluierung des diagnostischen Wertes einer BNP-Bestimmung (Brain Natriuretic Peptide, BNP) im präklinischen Bereich beendet . Die Datenanalyse ist derzeit noch nicht abgeschlossen .
Weitere wissenschaftliche Schwerpunkte des Fachberei-ches sind der Einfluss von Thrombozytenhemmung auf die Entwicklung von Organversagen bei Patienten mit akuter außerhalb des Krankenhauses erworbener Pneumonie . Die Datenerhebung an mehr als 300 Patienten im Rahmen einer Dissertation konnte beendet werden . Ebenso wurde eine große regionale Umfrage von Mitarbeitern von Ret-tungsassistenten, Notärzten und Mitarbeitern aus Zent-ralen Notaufnahmen zur Detektion von Qualitätsdefiziten im Bereich der präklinischen Patientenversorgung abge-schlossen . Eine entsprechende Ausweitung der Befragung auf Bundesebene ist derzeit in konkreter Planung .
Rettungshubschrauber C70 bei der Landung am Standort Schöngleina
Anforderungsgrund (nur PT und PV) MonatInternistischer Notfall 43,3Neurologischer Notfall 20,7Verkehrsunfall 8,6Freizeitunfall 7,5Kindlicher Notfall 5,4Häuslicher Unfall 4,3Fehleinsätze 4,3Arbeitsunfall 4,1Suizid 1,1Sportunfall 0,7
Internistischer NotfallNeurologischer NotfallVerkehrsunfallFreizeitunfallKindlicher NotfallHäuslicher UnfallFehleinsätzeArbeitsunfallSuizidSportunfall
Anforderungsgrund (nur PT und PV) MonatJena/Weimar 58,3Saalfeld 13,1Burgenlandkreis 10Weimarer Land 7,9Gera 4,5Erfurt 1,8Sonstige 1,7Gotha 0,8Ilmkreis 0,6Kyffhäuserkreis 0,6Wartburgkreis 0,6
Jena/WeimarSaalfeldBurgenlandkreisWeimarer LandGeraErfurtSonstigeGothaIlmkreisKyffhäuserkreisWartburgkreis
2008
NACA 1 - geringfügige Störung 7,1
NACA 2 - ambulante Abklärung 35,4
NACA 3 - stationäre Behandlung 43,5
NACA 4 - akute Lebensgefahr nicht auszuschließen
10
NACA 5 - akute Lebensgefahr 1,6
NACA 6 - Reanimation 2
NACA 7 - Tod 7,1
NACA 1 - geringfügige StörungNACA 2 - ambulante AbklärungNACA 3 - stationäre BehandlungNACA 4 - akute Lebensgefahr nicht auszuschließenNACA 5 - akute LebensgefahrNACA 6 - ReanimationNACA 7 - Tod
Tabelle 1
0Januar 75Februar 87März 125April 127Mai 137Juni 138Juli 135August 132September
115
Oktober 116November
70
Dezember
70
Janu
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März
April
Mai
Juni
Juli
Augu
st
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ber
Oktob
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75
87
125 127
137 138135 132
115 116
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Abbildung 1: Verteilung der Indikationen für die Alarmierung des Ret-tungshubschraubers C70 über das Jahr 2014 in Prozent.
Abbildung 2: Einsatzgebiete des C70 in Prozent im Jahr 2014. Der Anteil an Patienten aus dem Bereich Jena erscheint in der Abbildung mit mehr als die Hälfte der Einsätze sehr viel. Diese Einsätze verteilen sich jedoch leitstellenbedingt auf die Bereich Weimar Stadt, Saale-Holzlandkreis und Jena.
Abbildung 3: Zuordnung der Patienten des C70 in Prozent nach Schwere ihres Krankheitsbildes nach NACA-score im Jahr 2014.
Abbildung 4: Einsatzhäufigkeit pro Monat des C70 über das Jahr 2014.
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Anästhesiologie
3.4 Schmerztherapie
Die Sektion Schmerztherapie der Klinik für Anästhesiolo-gie und Intensivmedizin beinhaltet folgende Gebiete:
» Schmerzambulanz (Ermächtigung und Poliklinik), (Arzt, Psychologe)
» Konsiliartätigkeit » Akutschmerzmedizin » Schmerztagesklinik » Beteiligung an multimodaler stationärer Schmerzthe-
rapie in der Klinik für Neurologie » Beteiligung an multimodaler stationärer Schmerzthe-
rapie in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederher-stellungschirurgie (Programm CRPS)
» Forschung » Lehre, Querschnittbereich Q 14, Weiterbildungser-
mächtigung für spezielle Schmerztherapie
Akutschmerztherapie
In der postoperativen Schmerztherapie werden durch den Akutschmerzdienst alle Patienten mit peripheren und rückenmarksnahen Katheterverfahren betreut und täglich visitiert . Unterstützt wird der Anästhesist durch unsere Pain Nurses, die als spezialisierte Pflegekräfte eine wichtige Rolle im Akutschmerzdienst und in der
interdisziplinären Kommunikation spielen (s . u .) . Zusätz-lich visitieren die Pain Nurses täglich Patienten mit einer PCA- Pumpe, 87 Patienten mit PCA- Pumpe wurden durch sie 2014 betreut . Weitere 200 Patienten wurden durch die Pain Nurses mit einem TENS-Gerät versorgt .
Katheterbetreuung, TENS, PCA Schmerzkonsile ambulante besuche2014 12703 841 2607
Katheterbetreuung, TENS, PCA
Schmerzkonsile Ambulante Besuche
Anlage/Betreuung PCA 87Axiläre Katheter 601
VIP-Katheter 3Femoraliskatheter 190
Ischiadikuskatheter 210PDK 1145TENS 200
sonstige Pernio. K 31
apl. Prof. Dr. med.Winfried MeißnerLeiter Funktionsbereich Schmerztherapie
Abb. 1: Patientenkontakte Sektion Schmerztherapie 2014
Abb. 2: absolut Zahlen verschiedener postoperativer Verfahren
Chronische Schmerztherapie
Die ambulante Behandlung im Rahmen des Polikli-nikvertrages bzw . einer Ermächtigungsregelung wird ergänzt durch eine psychologische Mitbetreuung . In der ambulanten Schmerzsprechstunde wurden 2 .607 Besuche im Jahr 2014 dokumentiert, 2013 waren es 2 .492 Besuche .
Im Rahmen der Konsiliartätigkeit wurden bei 841 Patienten Schmerzkonsile durchgeführt . Zusätzlich organisiert die Sektion gemeinsam mit niedergelasse-nen Kollegen 12-mal im Jahr offene interdisziplinäre Schmerzkonferenzen . Hier werden sowohl ambulante als auch stationäre schmerztherapeutische „Problempa-tienten“ einem Spezialistenteam vorgestellt, das sich aus Experten verschiedener Fachgebiete zusammensetzt und konkrete Empfehlungen für weitere diagnostische und therapeutische Schritte ausspricht . Hieraus hat sich eine enge Zusammenarbeit mit den Kliniken für Neurologie, Psychiatrie, Innere Medizin, Neurochirurgie, dem Institut für Physiotherapie und weiteren Partnern etabliert .
Die stationäre multimodale Behandlung wird in zwei Programmen durchgeführt: Patienten mit vor allem chro-nischen neuropathischen Schmerzen werden in der Klinik für Neurologie behandelt . Patienten mit einem CRPS (Com-plex regional pain syndrome) nehmen an einem Programm in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschi-rurgie teil . Hier ist die Schmerzambulanz umfangreich an der Behandlung beteiligt: Bei Aufnahme erfolgt zunächst ein umfangreiches Assessment durch jede einzelne der beteiligten Disziplinen (bettenführende Klinik, Schmerzam-bulanz, Physiotherapie, Ergotherapie sowie Psychologie) . Anschließend wird in gemeinsamen Besprechungen für jeden Patienten ein interdisziplinärer Therapieplan aufge-stellt und durchgeführt . Wiederholte Visiten und Teambe-sprechungen begleiten den Behandlungsprozess, schließ-lich wird der Patient mit einer dezidierten Empfehlung für die Weiterbehandlung entlassen . Daneben werden von uns in der neu eingerichteten rheumatologischen Tages-klinik chronische Schmerzpatienten sowohl hinsichtlich Schmerzdiagnostik als auch Therapie betreut .
Interdisziplinäre Schmerztagesklinik
Am 03 .06 .2013 wurde die erste interdisziplinäre Tages-klinik für Schmerzpatienten in Thüringen eröffnet . Das Behandlungsangebot richtet sich an Patienten mit chro-nischen Schmerzen, bei denen das Risiko einer weite-ren Schmerzverstärkung besteht oder monodisziplinäre Therapieansätze bisher erfolglos waren . Die Leitung der Tagesklinik erfolgt interdisziplinär durch apl . Prof . Dr . Winfried Meißner und Prof . Dr . Ulrich Smolenski (Direktor Institut für Physiotherapie) . In der Tagesklinik wird eine multimodale Schmerzbehandlung mit schmerztherapeu-tischen, psychologischen, sport-, physio- und ergothera-peutischen Schwerpunkten durchgeführt .
Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, wer-den zunächst zu Voruntersuchungen eingeladen . Nach
Abb. 3: PDK-Anlage, PCA-Therapie
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Anästhesiologie
den jeweils umfangreichen schmerztherapeutischen, phy-siotherapeutischen und psychologischen Assessments werden im interdisziplinären Team-Meeting die Ein-schlussmöglichkeit in die tagesklinische Therapie disku-tiert, ein Therapieplan mit individuellen Zielen erarbeitet und Empfehlungen für die Weiterbehandlung gegeben .
Das Behandlungsziel der eigentlichen Behandlungsphase besteht in einer Verbesserung bzw . Wiederherstellung schmerzbedingt beeinträchtigter Funktionen („functional restoration“), nicht primär in einer Schmerzlinderung . Die Behandlungsdauer umfasst entsprechend der aktuellen Evidenz und Empfehlungen 100 Therapiestunden . Haupt-bestandteile sind tägliche psychologische und physiothe-rapeutische übende Behandlungen, Schmerzedukation und Stressbewältigung, ergänzt mit individuell zuge-schnittenen Elementen .
Die 4-wöchige tagesklinische Behandlung erfolgt in Gruppen bis zu acht Personen . 2014 wurden insgesamt 134 Patienten behandelt, 69 Patienten 4 Wochen multi-modal, davon kamen 65 Patienten zu weiteren zwei Auf-frischungstagen („Booster“) . Die Patienten kommen ganz-tägig in die Tagesklinik, dürfen diese jedoch am Abend wieder verlassen . Dadurch wird ein enger Anschluss an das soziale Umfeld gewährleistet . Ziel der multimodalen The-rapie ist es vor allem, Kontrolle über die Schmerzen zurück zu gewinnen, um wieder ein aktives und selbst bestimmtes Leben führen zu können . Die verschiedenen Behandlungs-elemente werden vor allem in Form von Gruppentherapien angeboten . Im Vordergrund stehen nicht-medikamentöse Behandlungen, wie aktivierende körperliche Übungen, z . B . Yoga oder Nordic Walking, Entspannungstraining und psychologische Schmerzbewältigungsverfahren . Ein weiteres Ziel ist die Optimierung, oft auch die Reduktion der medikamentösen Schmerztherapie . Täglich finden Teambesprechungen statt . Ein enger Austausch der The-rapeuten untereinander dient der laufenden Überprüfung des Therapieerfolges . Erste Daten zur Wirksamkeit zeigen
mittlere bis hohe mittelfristige Effekte der tagesklinischen Behandlung auf die durchschnittliche Schmerzstärke, die schmerzbedingte Beeinträchtigung und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten (3-Monats-Katamnese) . Die Effekte sind vergleichbar mit den Daten aus anderen Tageskliniken in Deutschland und wurden auf dem Deut-schen Schmerzkongress 2014 erstmalig veröffentlicht .
Kooperation mit der Abteilung für Palliativmedizin
Die Palliativstation und das spezialisierte ambulante Pal-liativteam ist Teil der Abteilung für Palliativmedizin der Klinik für Innere Medizin (KIM) II . Die Beziehungen der KAI zur Palliativmedizin sind jedoch nach wie vor sehr eng: Die Abteilung Palliativmedizin wird im Kollegial-system geleitet von den Chefärzten apl . Prof . Winfried Meißner (aus der KAI) sowie PD Ulrich Wedding (aus der KIM) . Ferner wurde eine Rotationsmöglichkeit für Mitar-beiter der KAI und PJler (Studenten, die ihr praktisches Jahr absolvieren) in den Bereich Palliativmedizin einge-richtet, die sehr gut angenommen wird . Nach wie vor nehmen Mitarbeiter der KAI am ambulanten palliativme-dizinischen Hintergrunddienst teil .
Qualitätssicherung
Vor einigen Jahren wurde in unserer Abteilung ein Sys-tem zum kontinuierlichen Qualitätsmanagement der Akutschmerztherapie etabliert . Aus diesem Konzept ist inzwischen ein bundesweites Projekt „QUIPS“ (Qualitäts-management in der postoperativen Schmerztherapie) entstanden .
Dazu werden postoperativ Indikatordaten zur Prozess- und vor allem Ergebnisqualität der postoperativen Schmerz-therapie erhoben . Die Indikatordaten werden in regelmä-ßigen Abständen zentral gesammelt, auf einem Bench-markserver analysiert, visualisiert und zusammen mit den Vergleichsdaten der anderen Teilnehmer und der zeitlichen Entwicklung allen Partnern über eine geschützte Webseite zurückgemeldet (Abb . 6) .
Teilnehmende Kliniken erhalten online ein Feedback und eine Analyse ihrer eigenen Versorgungsqualität (QM), sie können eigene Ergebnisse mit denen anderer Kliniken sowie im Zeitverlauf vergleichen (Benchmarking) und anhand der Ergebnisse Change-Management-Konzepte entwickeln, die eine bessere Patientenversorgung ermög-lichen . Außerdem bietet die QUIPS-Datenbank zahlreiche Forschungsmöglichkeiten . Der Zugang zur elektronischen PAIN OUT Wissensdatenbank und die Mitgliedschaft im größten Netzwerk von Akutschmerz-Medizinern sind wei-tere Vorteile einer Teilnahme an QUIPS .
Ein besonderer Erfolg des Projektes ist darin zu sehen, dass sowohl die anästhesiologische Fachgesellschaft (DGAI) als auch die Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und deren Berufsverbände sowie die Österreichische Anästhe-sie- und Chirurgiegesellschaft (ÖGARI, ÖGCH) diese Ini-tiative nach Auslaufen der BMG-Förderung fortführen . Mittlerweile nehmen 173 Klinken bundesweit sowie in Österreich und der Schweiz an dieser Initiative teil (Abb . 3), und es wurden mehr als 350 .000 Datensätze gesammelt . Neben der Datenerhebung am ersten postoperativen Tag werden künftig auch Behandlungsdaten aus der Pädiatrie
(QUIPSInfant), aus der Notaufnahme (QUIPSZNA), aus der Geburtshilfe, aus ambulanten Zentren (QUIPSambu-lant) und von konservativ behandelten Patienten (QUIPS-konservativ) gesammelt . Ferner ist es möglich, Patienten webbasiert auch 6 Monate nach der Operation zu kontak-tieren, um beispielsweise nach persistierenden postope-rativen Schmerzen zu fragen . Weitere Information sind unter www .quips-projekt .de zu finden .
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
QUIPS-Teilnehmerzuwachs 0 8 31 64 107 131 145 163 176 173
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NACA 1 - geringfügige Störung 0,4NACA 2 - ambulante Abklärung 7,1NACA 3 - stationäre Behandlung 35,4NACA 4 - akute Lebensgefahr nicht auszuschließen 43,5
NACA 5 - akute Lebensgefahr 10NACA 6 - Reanimation 1,6NACA 7 - Tod 2
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Abb. 6a: QUIPS-Eingabemaske
Abb. 6b: Zahl der an QUIPS teilnehmenden Kliniken
Abb. 4:a Einzelgespräch in der Tagesklinik
Abb. 5: Effekte der multimodalen Schmerztherapie (T1: Vor Beginn, T2: am Ende der Therapie, T3: nach 3 Monaten; Veränderungen zum Vergleich dimensionslos dargestellt)
Abb. 4b: Teambesprechung in der Tagesklinik
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Anästhesiologie
Neben QUIPS wird das im Rahmen des 7 . EU-Rahmenpro-grammes von 2009 bis 2012 mit 2,9 Mio . EUR geförderte internationale Partnerprojekt PAIN OUT unter Leitung des UKJ weitergeführt (www .pain-out .eu) . Ziel von PAIN OUT ist es, ein weltweites Schmerzregister aufzubauen, den
teilnehmenden Kliniken ein internationales Benchmarking zu ermöglichen sowie Werkzeuge zur klinischen Entschei-dungsfindung zur Verfügung zu stellen . Das internationale Interesse an PAIN OUT ist groß; neben den 17 EU-Projekt-partnern nehmen inzwischen 25 zusätzliche Kliniken welt-weit teil – Tendenz steigend . Bis Ende 2014 wurden über 50 .000 Datensätze gesammelt . Die Datenbanken der Pro-jekte QUIPS und PAIN OUT sollen 2015 zusammengeführt werden, wodurch das weltweit größte Akutschmerzregis-ter entstehen wird . Die International Association for the Study of Pain (IASP) ist Kooperationspartner .
Weitere Informationen zu den Akutschmerz-Registerprojekten: www .quips-projekt .de www .pain-out .eu
Am 17 .11 .2014 fand in der Thüringischen Landesvertre-tung in Brüssel das 2 . Internationale PAIN OUT Sympo-sium statt, das in diesem Jahr unter dem Motto: “Excel-lence in pain management after gynaecologic and obstetric surgery: What is the evidence and international best practice?” stand . Führende Schmerzmediziner, Gynä-kologen und Geburtshelfer diskutierten die Ergebnisse der PAIN OUT Daten auf diesem Gebiet, erläuterten die aktuellen Behandlungsansätze und stellten die Folgen unzureichender Schmerztherapie dar . Eine Studie über die erfolgreiche Umsetzung eines Verbesserungskonzep-tes in der klinischen Routine wurde präsentiert . Weitere Themen waren geschlechtsspezifische Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung und ein Qualitätsvergleich zwischen Schmerzmanagement in den USA und Europa . Außerdem wurde PAIN OUT zu Präsentationen auf Kon-gressen in Basel, Birmingham, Belgrad, Manila, Prag und Buenos Aires eingeladen .
Lehre, Fort- und Weiterbildung
Die durch die neue Approbationsordnung ermöglichten Gestaltungsfreiheiten in der studentischen Lehre wur-den intensiv genutzt . Im Vordergrund der Lehraktivitäten 2014 standen die Weiterentwicklung des Querschnitts-faches 14 „Schmerzmedizin“ sowie die Beteiligung an JENOS (Studienreform der med . Fakultät) in der Linie „Kli-nikorientierte Medizin“ . Zwei Projekte sollen als Beispiele für die vorklinischen und klinischen interdisziplinären Lehrangebote besonders hervorgehoben werden:
» Unter Leitung der Sektion Schmerztherapie wurde erneut eine Reihe interdisziplinärer Lehrangebote als Pflichtveranstaltung für alle Studenten durch-geführt . Dieses Modul wird im Rahmen des neuen Q14 „Schmerzmedizin“ als eigenständige Lehrver-anstaltung, jedoch in enger Kooperation mit dem Q13 „Palliativmedizin“ und einer Vielzahl weiterer Partner (Neurologie, Physiotherapie, Psychologie) durchgeführt .
» Das Wahlpflichtfach „Anatomie und Regionalanäs-thesie“ für die Studenten des vorklinischen Studien-abschnittes erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit . Nach theoretischen Einführungen in Anatomie und Pharmakologie konnten die Studenten im OP regio-nalanästhesiologische Verfahren in der Praxis beob-achten und anschließend ihre Kenntnisse im Präpa-riersaal vertiefen . Diese Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung der vorklinischen Studieninhalte für die spätere Praxis und führte nebenbei dazu, dass einige Studenten erstmals von der Existenz des ärzt-lichen Fachgebietes Anästhesiologie erfuhren .
» Besonders erfreulich: Nachdem das Wahlpflichtfach „Anatomie und Regionalanästhesie“ bereits 2009 den „Teaching Award“ der deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin gewonnen hatte, wurde der Vortrag „Schmerztherapie bei Inten-sivpatienten“ auf dem DIVI-Kongress 2014 mit dem
Abb.7: Aktuelle und künftige PAIN OUT Kooperationspartner
„Best Teacher Award“ des Fortbildungscurriculums 2013 ausgezeichnet .
Weitere Lehrtätigkeiten betrafen die Mitarbeit an einem interdisziplinären Seminar „Palliativmedizin“, diversen Querschnittsfächern sowie der Pflegeweiterbildung . Die Schmerzambulanz besitzt die volle Ermächtigung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerzthera-pie“ . Die Ausbildung wird insbesondere dadurch attraktiv, dass sowohl Methoden der Akut- als auch der chronischen Schmerztherapie erlernt werden können, die Möglichkeit
zur wissenschaftlichen Betätigung besteht und die Gele-genheit zur Hospitation in benachbarten Fachgebieten gegeben ist .
Auch 2014 gehörte Jena zu den sieben Standorten in Deutschland, in denen das Projekt „Akutschmerzkurs“ erfolgreich durchgeführt wurde . Dieses Angebot richtet sich an Ärzte und Pflegemitarbeiter, die sich kompri-miert über den „State of the Art“ im Bereich der post-operativen Schmerztherapie weiterbilden möchten (www . akutschmerzkurs .de) .
Rolle der Pflege in der Sektion Schmerztherapie
Die Erfolge der Schmerzambulanz beruhen zu einem erheblichen Anteil auf dem Engagement der dort arbei-tenden Pflegekräfte . Neben den üblichen administrativen und klinischen Aufgaben wurde hier schon frühzeitig das Konzept schmerztherapeutisch qualifizierter Pflegekräfte (Pain Nurse) nach skandinavischem Vorbild eingeführt . Diese Tätigkeit ist durch ein fach- und berufsübergrei-fendes, sehr selbstständiges Arbeiten gekennzeichnet . Die Pain Nurse führt eigenverantwortlich Visiten und auch differenzierte schmerztherapeutische Patientenversor-gungen durch und ist maßgeblich in das Konzept des post-operativen Qualitätsmanagements involviert . Regelmäßig finden Treffen der AG Schmerz mit den Pflegekräften und Ärzten der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchi-rurgie und der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederher-stellungschirurgie statt . Darüber hinaus übernehmen die Pflegekräfte Aufgaben in Fort- und Weiterbildung und sind inhaltlich an den Forschungsprojekten beteiligt . Dies wird nicht nur an den eigenen wissenschaftlichen Bei-trägen auf wissenschaftlichen Veranstaltungen deutlich, sondern auch an den zahlreichen Vortragseinladungen zum Thema QUIPS (Qualitätssicherung in der postopera-tiven Schmerztherapie), postoperative Schmerztherapie und Palliativmedizin sowie den Hospitationen auswärti-ger Pflegekräfte in Jena . Neu eingeführt wurde die routi-nemäßige Anwendung von TENS bei thoraxchirurgischen Eingriffen im Verantwortungsbereich der Pflegekräfte der Schmerzambulanz . Abb.: TENS-Therapie
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3.5 Experimentelle Anästhesie
Mitarbeiter des Fachbereichs bearbeiten mit Methoden der klinischen und experimentellen Forschung Frage-stellungen zur systemischen Inflammationsreaktion, zur Pathogenese des Organversagens und zu dessen Reso-lution . Das derzeitige Verständnis der komplexen Verän-derungen, welche den Verlauf einer Entzündungsreaktion und letztendlich die Auswirkung auf Infektort-ferne End-organe - beispielsweise Leber oder Niere - beeinflussen, ist unzulänglich . Das Arbeitsgebiet wird von der molekularen Ebene über die Biochemie der Signaltransduktion bis hin zu tierexperimentellen und pathophysiologischen Studien in einem klinisch-translationalen Ansatz bearbeitet .
Für die erfolgreiche Ausführung dieser anspruchsvollen Zielstellung ist die fächerübergreifende Zusammenarbeit zahlreicher Disziplinen notwendig . Dies wird durch die Zusammensetzung des Fachbereichs deutlich: neben Medi-zinern arbeiten Naturwissenschaftler wie Biologen, Bioche-miker und Apotheker, aber auch Experten für zellbiologi-sche Fragestellungen mit . Methodisch kommt dabei eine Kombination aus zum einen Hypothesen-generierenden Verfahren wie die genomweite Analyse von Veränderungen im Transkriptmuster sowie im Muster resultierender Meta-bolite und Stoffwechselendprodukte inkl . Sphingolipide sowie Hypothesen-basierende Untersuchungsverfahren
zum Einsatz, welche vielversprechende Kandidaten und Zellpopulationen detailliert untersucht . Auch funktionelle Aspekte werden in standardisierten Tiermodellen der poly-mikrobiellen Infektion mittels intravital-mikroskopischer Verfahren oder isoliert-perfundierten Organen untersucht .
Die detaillierte Charakterisierung des klinischen Verlaufs und die Weiterentwicklung der polymikrobiellen Sepsismodelle sind für die Realisierung intensiver Kooperationsvorhaben im Rahmen der experimentellen CSCC-Projekte von großer Bedeutung . In enger Vernetzung arbeiteten wir hierbei mit den Nachwuchsgruppen und zahlreichen CSCC-Projekten zusammen, um im Zentralbereich ‚Sepsismodelle’ neben hämodynamischem Monitoring und intravitalmikroskopi-schen Verfahren (insbesondere Leukozytentransmigration in Lebergewebe) Akut- und auch Langzeitexperimente unter Berücksichtigung hoher hygienischer Standards durchzufüh-ren . In der Grundlagenforschung befassen sich die Projekt-gruppen in DFG und BMBF-geförderten Projekten mit den molekularen Mechanismen des Organversagens und assozi-ierten Fragestellungen zu dessen Resolution und Diagnostik . Translational-klinische Aspekte werden in engem Austausch mit ärztlichem Personal auf den Intensivstationen bearbeitet . Die Experimentelle Abteilung der KAI ist personell und orga-nisatorisch im CSCC-Forschungsverbund eingebunden .
PD Dr. rer. nat. med. habil.Ralf Alexander ClausLeiter Funktionsbereich Experimentelle Anästhesiologie
3.6 Pflege- und Funktionsdienst
2014 haben insgesamt 7 Mitarbeiter die Fachweiter-bildung für Anästhesie und Intensivpflege erfolgreich absolviert . Dafür ein anerkennender Dank von dem pfle-gerischen Team der Anästhesie- und Intensivpflege für das Engagement der Weiterzubildenden, sowie viel Erfolg bei der Umsetzung der erlernten Fähigkeiten . Gleicher Dank gilt all den vielen Praxisanleitern, ohne deren regen Bemühungen die Fachweiterbildung qualitativ so nicht möglich wäre .
Aktuell befinden sich insgesamt 25 weitere pflegerische Mitarbeiter unserer Klinik in der Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivtherapie . Des Weiteren finden mittwochs unsere seit Jahren fest etablierten Kurzfortbil-dungen für alle pflegerischen Mitarbeiter der Intensivbe-reiche, Anästhesie und IMC zuverlässig statt .
Der 2-jährig stattfindende gemeinsame Workshop aller pflegerischen Führungskräfte der Intensivbereiche fach-übergreifend mit der Anästhesiepflege und den Leitungen aus dem ZOP wurde zu unterschiedlichen Themen mit gro-ßem Effekt resümiert .
Zur Weiterentwicklung ihrer fachlichen Kompeten-zen von 3 Teamleitungen, bezüglich des Low-Manage-ments in der Pflege, absolvierten diese den hiesigen Stationsleitungskurs .
In Kooperation mit der Zentralen Notaufnahme am UKJ konnten wir ein Schockraumtraining etablieren . An diesem interdisziplinären Schockraumtraining nehmen die Mitar-beiter des KAI-Pflegebereitschaftsdienstes gemeinsam mit den Kollegen des ärztlichen Bereitschaftsdienstteams teil .
Mit einem durchgehend positiven Feedback profitieren alle pflegerischen Mitarbeiter von der Etablierung monatlicher Teambesprechungen mit dem primären Ziel der direkten und persönlichen Wertschätzung .
Die Fortführung der Implementierung und eine Neuauf-lage eines Intensivtagebuchs wurden forciert . Mit Unter-stützung unserer Stationspsychologin konnten wir dieses Tool Patienten und deren Angehörigen zur Verarbeitung des Intensivaufenthaltes zur Verfügung stellen .
Mit sehr viel Manpower im pflegerischen Bereich konnten wir die Renovierung unserer Intensivstationen sowie den Umbau der Teeküchen realisieren .
Erstmalig hat auf der ANITS „Die Woche der Auszubilden-den“ stattgefunden, welche fester Bestandteil auf unseren Intensivstationen in den nächsten Jahren werden soll . In dieser Woche haben wir unter anderen die Möglichkeit, potenzielle Mitarbeiter für unsere Arbeitsbereiche zu rekrutieren .
Durch das hohe Engagement unserer Mitarbeiter konnte eine EVENT-Gruppe gegründet werden . Dieses organi-sierte 2 Events (Lagerfeuer Pfingsten/2014 und Paintball 09/2014) für unsrer Arbeitsbereiche mit vielen schönen, lustigen und musikalischen Momenten . Zudem fand im Dezember die fest verankerte Weihnachtsfeier der IMC fachübergreifend statt .
Im Jahr 2014 wurden über die Pflegedirektion, die Unter-nehmenskommunikation in Kooperation mit dem Pflege-stützpunkt in Jena, die UKJ-Pflegeabende etabliert . Hier-bei konnte sich am 22 . September 2014 die Intensivpflege vorstellen .
Die zuständige Pflegedienstleitung Frau K . Egerland sowie die Stationsleitungen der Anästhesie, der Intensivstatio-nen und der IMC danken dem pflegerischen Team für die sehr gute Zusammenarbeit, dem außerordentlichen Enga-gement und der konstruktiven Kritik .
Mehr als 35 Mitarbeiter bringen sich aktiv mit ein und agieren in den Arbeitsgruppen:
» Betriebliches Gesundheitsmanagement » Wundgruppe » Notfallmanagement » Interne Pflegefortbildungen » KAI-CIRS » AG COPRA 6 Pflege » Kooperation Pflege ZOP und Anästhesie .
Evelyn VoigtPflegedienstleitung Anästhesie
Kati EgerlandPflegedienstleitungOperative Intensivstation
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PUBLIKATIONEN4. 4.
4.1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters
Autoren Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite IF 2012/13
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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt.16,604 23,167 49,288 54,251 91,677 72,884 73,525 113,8 92,871 115,225 68,271 208,51 131,157 131,762 138,114 240,47 225,763 212,090
Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt.
Impa
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PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
5.1 Drittmittel geförderte Projekte
2014 wurden folgende nationale und internationale Projekte von den KAI-Mitarbeitern koordiniert bzw. unterstützt:
WELPICUS (Proposal full title: Consensus Guidelines for Worldwide End of Life Practice for Patients in Intensive Care Units)
Gesamtkoordination: Prof. C. Sprung (Jerusalem, für die Ethics Section of the European Society of Intensive Care Medicine)
Deutschlandweite Koordination: Prof. Dr. K. Reinhart, PD Dr. C. HartogFörderung: ESICM European Union
Das WELPICUS Projekt wurde von der ESICM (European Society of Intensive Care Medicine) und der ATS (American Thoracic Society) initiiert, um internationale Konsensus-Empfehlungen für die Behandlung am Lebensende auf der Intensivstation zu entwickeln . Es nehmen Mediziner und
Laien aus 40 Ländern der ganzen Welt teil . Definitionen und Kommentare werden auf der Basis eines systema-tischen, mehrstufigen Befragungsverfahrens (Delphi-Methode) entwickelt .
ALERTS - Nutzen eines krankenhausweiten Infektionspräventions-Programmes zur Reduktion septischer Krankenhaus-Infektionen
Projektleiter: Prof. Dr. F.M. BrunkhorstMitarbeiter: Dr. St. Hagel, K. Ludewig, S. Wacker, A. Naumann, M. PhilippFörderung: BMBF, FKZ: 01E01002Laufzeit: 01.08.2010 – 31.07.2015
Ziel ist es, wissenschaftliche Grund-lagen für ein krankenhausweites Infektionspräventionsprogramm zu schaffen und zu zeigen, dass hier-durch die Rate der im Krankenhaus erworbenen Infektionen tatsächlich reduziert werden kann . Im Rah-
men der klinikumsweiten Studie erfolgt zunächst über 12 Monate eine Erfassung aller nosokomialen Infektionen, gefolgt von einer sechsmonatigen Implementierungsphase der Infektionspräventionsmaßnahmen . Im Anschluss erfolgt über 24 Monate eine erneute Erfassung aller noso-komialen Infektionen zur Messung der Ergebnisqualität .
Surveillance(12 Monate)
Intervention(6 Monate)
Surveillance(24 Monate)
1. Aug. 2012 – 31. Jan. 20131. Aug. 2011 – 31. Juli 2012 1. Feb. 2013 – 31. Jan. 2015
AlertsNet - Nosokomiale Blutstrominfektion, Antibiotikaresistenz und leitliniengerechte Blutkulturdiag-nostik
Projektleiter: Prof. Dr. F.M. BrunkhorstMitarbeiter: Prof. Dr. R. Mikolajczyk, Dr. R. Schmitz, Dr. St. Castell, Dr. P. Keller, Dr. St. Hagel, Dipl.-Ing. F.
Rißner, Dipl.-Inf. M. Jakob, Dipl.-Kauffr. S. Töpel, C. WeczerekFörderung: BMG; IIA5-2512FSB114, INFEKT-039Laufzeit: 36 Monate (01.04.2012 – 31.03.2015)
Ziel des Projektes ist die Wei-terentwicklung der Qualitäts-sicherung in Hinblick auf eine
indikationsgerechte Blutkulturdiagnostik durch:
1 .) Etablierung einer Surveillance für Blutstrominfektionen (BSI)
2 .) Weiterentwicklung von Indikatoren zur Qualitätssiche-rung der Blutkulturdiagnostik
3 .) Modellhafte Erprobung des Einsatzes der Indikatoren zur Verbesserung Versorgungsqualität
EIDECS (End-of-life Decision Making in Patients with Sepsis related Organ Failure)
Koordination: PD Dr. Christiane HartogMitarbeiter: Dipl.-psych. D. Schwarzkopf, A. Haucke Kooperation: Dr. med. I. Westermann, Dr. med. Helga Skupin, Prof. Dr. K. Reinhart (UKJ), Dr. C. Engel, Dr. F.
Meinecke, M. Löbe (IMISE Uni Leipzig) Förderung: BMBF/UKJEin Projekt des CSCC (http://www.eidecs.uniklinikum-jena.de)
Die Behandlung von Sepsispatienten mit Therapiebeschränkungen (TB) und die Kommunikation mit Ange-hörigen über diese TB ist psychisch belastend für beteiligte Ärzte und Pflegekräfte sowie die Angehöri-gen dieser Patienten . Wir haben die
Hypothese, dass die Einführung von Strukturen, die eine verbesserte Kommunikation innerhalb des Team und mit den Angehörigen ermöglichen, zur Reduktion von Burn-out-Symptomen beim medizinischen Personal und zur
Reduktion posttraumatischer Belastung bei den Ange-hörigen führt . Die Studie ist eine auf 5 Jahre angelegte Vorher-Nachher Studie . 2012 wurde die „status quo“-Erfassungsphase abgeschlossen, Daten ausgewertet und Interventionen entwickelt . Zu den Interventionen, die die Belastung für Mitarbeiter und Angehörige erleichtern soll, gehören: (1) die Einführung des Intensivtagebuchs, (2) die Darstellung der Tagestherapieziele im COPRA Pati-entendatenmanagementsystem, (3) die Einführung von Gesprächsbegleitung für Angehörige .
Häm- und Hämabbauprodukte (HHDP): Alternative Funktionen und Signalmechanismen
Koordination: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: Dipl.-Chem. R. Seidel, M. Sc. F. Schleser, Dipl.-Biol. B. Wissuwa, Dr. rer. nat. M. KramerKooperation: Prof. Dr. S. H. Heinemann (Institut für Biochemie und Biophysik, Friedrich-Schiller-Universität
Jena), Prof. G. Pohnert (Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Mark Clemens (Department of Biological Sciences, University of North Carolina, Charlotte), Prof. Dr. M. Soares (Instituto Gulbenkian de Ciência, Oeiras, Portugal), Prof. Dr. Michael Trauner (MedUni Wien, Österreich)
Förderung: DFG FOR 1738, CSCC D 1.2
Im Rahmen der Wirtsreaktion auf Infektionen kann es durch gesteigerte Hämolyse zur Akkumulation von
Abbauprodukten des Hämoglobins sowohl im Blut als auch im Gewebe kommen . Erniedrigte Haptoglobin- bzw .
34 35
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
Hämopexinspiegel, welche unter anderem Häm entgiften, sind mit einer schlechteren Prognose assoziiert . In Tier-studien konnte gezeigt werden, dass die Konzentration des freien Häms bei Sepsis auf ein Vielfaches des Plasma-normalwertes ansteigt . Demzufolge könnten Hämoglobin, Häm und Hämabbauprodukte zur Schädigung über noch zu klärende Signalwege beitragen . Dabei nimmt die Leber sowohl im Hämstoffwechsel als auch in der metabolischen Stressantwort eine Schlüsselfunktion ein .
Systembiologische Untersuchungen unserer Arbeits-gruppe belegen die prognostische Bedeutung einer sich früh entwickelnden Exkretionsstörung der Leber und konnten molekulare Mechanismen für die Entwicklung der Cholestase aufzeigen . Darüber hinaus belegen Arbeiten aus der zurückliegenden Förderphase eine unerwartete, starke vasokonstriktorische und zytotoxische Wirkung von freiem Häm in der Leber, die durch Albumin oder eine Präinduktion der Hämoxygenase-1 (HO1) substanziell
reduziert oder verhindert werden kann . Die Endprodukte des oxidativen Häm-Abbaus Z-BOX A und Z-BOX B wer-den im Vergleich zu Häm hinsichtlich ihrer vasoaktiven Eigenschaften sowie deren Einfluss auf die Organisation des Zytoskeletts, die der Störung der exkretorischen Funk-tion bei Sepsis zu Grunde liegt, im isoliert perfundierten Organmodell untersucht .
Die Rolle von Slo1 BKCa Kanälen und Omega-3-Fettsäuren in der Physiologie und Pathophysiologie der Sepsis
Koordination: Prof. Dr. M. Bauer, Dr. R. A. ClausMitarbeiter: Dipl.-Biol. B. Wissuwa, O. Metzing, V. Maertins, D. HimselKooperation: Prof. Dr. S H. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena), Prof. T. Hoshi
(University of Pennsylvania)Förderung: CSCC Teilprojekt D1.2 (Dipl.-Biol. B. Wissuwa)
FG Forschergruppe FOR 1738 IZKF-Promotionsstipendien (O. Metzing, V. Maertins)
Langkettige, mehrfach ungesättigte Omega 3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) sind in öligen Fischarten angereichert und allgemein bekannt für ihre vermeintli-chen gesundheitsfördernden Eigenschaften . Daher sind diverse diätische Nahrungsergänzungsmittel, welche DHA-Derivate beinhalten (z . B . Fischölkapseln), sowie Omega 3-Fettsäure-angereicherte Infusionslösungen für die parenterale Applikation in kritisch kranken Patienten („Immunonutrition“) auf dem kommerziellen Markt erhält-lich . Jedoch ist deren Wirksamkeit durch widersprüchliche Ergebnisse klinischer Studien fraglich . Die Mechanismen der Wirkweisen von Omega 3-Fettsäuren sind überwie-gend unbekannt . Es sind mechanistische Studien nötig, die spezifische Effektoren untersuchen . Um diesen Anfor-derungen nachzukommen, konnten wir nachweisen, dass DHA direkt und reversibel an Slo1 BKCa Kanäle bindet und aktiviert . Diese Kanäle spielen eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation . Slo1 BKCa Kanäle sind Kaliumkanäle, welche durch Depolarisierung des Membranpotentials und Calciuminflux über spannungsabhängige Calciumkanäle bei Aktionspotentialen aktiviert werden . Sie regulieren das Membranpotential und die Repolarisation von glatten Muskelzellen . Die Aktivierung der Slo1 BKCa Kanäle führt daher zur Vasodilatation . Die physiologische Relevanz der Omega 3-Fettsäuren-vermittelten Modulation der Slo1 BKCa Kanäle wird durch unsere Forschungsergebnisse verdeutlicht, bei denen eine intravenöse Injektion von
DHA in anästhesierten Wildtypmäusen, jedoch nicht in Slo1-/--Mäusen, zu einer akuten Blutdrucksenkung führt . Docosahexaensäure-Ethylester (DHA-EE), welches u . a . in Fischölkapseln verwendet wird, hat weder einen Effekt auf den arteriellen Blutdruck in anästhesierten Versuchs-tieren, noch einen Einfluss auf die elektrophysiologischen Eigenschaften der Slo1 BKCa Kanäle .
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen haben eine funda-mentale Bedeutung für die Steuerung (gating) und Modu-lation von Ionenkanälen . Die Studie hat zudem unmit-telbar Konsequenzen für die klinische Anwendung und Volksgesundheit, da viele langkettige, mehrfach unge-sättigte Omega 3-Fettsäuren und deren Derivate als the-rapeutische Hilfsmittel sowie als diätische Nahrungser-gänzungsmittel ein breites Anwendungsspektrum finden . Durch weiterführende Versuche wird dieses Forschungs-projekt zur Aufklärung der Rolle von Slo1 BKCa Kanälen und potentieller Liganden in Hinblick auf die hämodyna-mischen und inflammatorischen Konsequenzen bei Sepsis beitragen .
Abbildung: Die Oxidation von Häm oder Bilirubin führt im zeitlichen Verlauf zu einer Vielzahl z.T. gefärbter Abbauprodukte.
Theragnostische Nanopartikel zur zelltyp-spezifischen Modulation von Signalwegen beim Sepsis-assoziier-ten Leberversagen.
Koordination: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: A.T. Press, M. Butans, M. GrögerKooperation: Prof. Dr. R. Wetzker (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena), Prof. Dr. U.S. Schubert
(IOMC, Institut für Organische und Makromolekulare Chemie ), Dr. A. Mosig (CSCC, Jena)Förderung: BMBF Biotransporter: Smart-dye-livery (A.T. Press), PRO-GRESS (A.T. Press), CSCC (M. Butans,
A.T. Press)
Nanopartikel rücken immer mehr in den Fokus der For-schung, da sie neue Möglichkeiten des Arzneimitteltrans-port und neue Behandlungsstrategien versprechen . Das Ziel der ein oder mehrschichtigen, sphärischen Partikel ist, Arzneimittel effektiver zu machen und Nebenwir-kungen, die durch Wirkung eines Medikaments in einem nicht erkranktem Gewebe entstehen, zu verringern . Neben der Verringerung von Nebenwirkungen erlauben sie auch neue Arten von Molekülen, wie kleine RNA-Sequenzen (z . B . short interfering RNA, siRNA) oder ganze Gene zu transportieren .
Die effiziente Bereitstellung solcher siRNA ist dabei die Voraussetzung für einen Wirkungserfolg . Um solche sen-sitiven Moleküle gewebsspezifisch transportieren zu kön-nen, werden oft Antikörper benutzt, welche nicht selten auch das Immunsystem aktivieren . Wir konnten dahinge-gen zelltypspezifische Nanopartikel herstellen, die durch fluoreszierende Farbstoffmoleküle gewebsspezifisch aufgenommen werden . Der Fluoreszenzfarbstoff selbst ist ein Substrat für Hepatozyten-spezifisch exprimierte Biotransporter, die üblicherweise endogene und exogene Metabolite in Hepatozyten transportieren . Weiterhin konnten wir zeigen, dass sich diese Farbstoffe ebenfalls zur Diagnose einer Leberdysfunktion eignen . Sind die Farbstoffe jedoch an Nanopartikel gebunden, dienen sie als eine Art „molekularer Kleb-stoff“, der die Nanopartikel an die Oberfläche von Hepatozyten „klebt“, wodurch sie in einem zweiten Schritt von diesen auf-genommen werden . Intrazellulär werden die zelleigenen Trans-portwege genutzt, um siRNA oder andere Arzneimittel in den Zellen freizusetzen . Die anderen Bestandteile des Nanopartikels zerfallen und können zu Zuckern abgebaut werden . Der Farbstoff wird in einem letzten Schritt in die Galle ausgeschieden . Durch diesen Mechanismus lassen sich die Nanopartikel nichtinvasiv mittels (Nah-)Infrarot-Bildge-bung verfolgen und deren Auf-nahmemonitoren . Mit diesen Nanopartikeln ist es uns gelun-gen, die Expression der 3-Hyd-roxy-Methylglutaryl-Coenzym
A Reduktase, kurzzeitig zu verringern und dadurch den Cholesterin-Spiegel zu senken . Diese Technologie soll genutzt werden, um einerseits Signalwege weiter zu untersuchen, zum anderen sollen neue nanopartikelba-sierte Therapien zur Verhinderung des Sepsis-assoziierten Organversagens etabliert werden . Als eines der rele-vantesten Enzyme bei der Entwicklung eines septischen Leberversagens konnten wir die Phosphoinositid-3-Kinase identifizieren . Es zeigte sich jedoch, dass der systemische knock-out des Enzymes auch zu einer fatalen Inhibition der Transmigration von Immunzellen führte, wodurch die Infektion nicht mehr bekämpft werden konnte . Durch die Verwendung der beschrieben Nanopartikel und selektiver Inhibitoren erwarten wir, diese Nebenwirkungen vermei-den zu können, ohne die protektive Wirkung des Inhibitors in Hepatozyten zu stören . Diese Therapie soll in Modellen ab einer bestimmten Schwere der Leberschädigung ein-gesetzt werden, welche vorher mit eben den Farbstoffen gemessen werden soll, die schließlich auch die Nanoparti-kel spezifisch machen . Eine solche Verbindung von Diag-nose und Therapie wird heute als „Theragnostik“ bezeich-net und soll dazu dienen, eine Therapie besser steuern zu können und den Therapieerfolg zu steigern .
Prinzip der Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen (DY-635) für die Polymersynethese (PLGA) und die anschließende Herstellung von siRNA-beladenen Nanopartikeln. Die Aufnahme der Nanopartikel erfolgt nach Farbstoff-Transporterinteraktion über Endozytose. Anschließend kommt es durch Ansäu-erung des Endosoms zur Destabiliserung und Freisetzung der siRNA. Die Nanopartikelbestandteile werden enzymatisch abgebaut und der Farbstoff schließlich in die Galle ausgeschieden.
36 37
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
Modulation der angeborenen und adaptiven Immunität durch Sphingo-sylphosphorylcholin
Koordination: Prof. Dr. M. H. GrälerMitarbeiter: S. Kynast, M. Lipinski, C. M. ReimannKooperation: PD Dr. R. A. Claus (KAI)Förderung: DFG GR 1943/2-2, S. Kynast
Sphingolipide spielen eine wichtige Rolle bei vielen ver-schiedenen Immunfunktionen wie Lymphozytenzirku-lation und -Aktivierung, Reifung von Thymozyten und Antigenpräsentation . Sphingosin-1-phosphat (S1P) und S1P-Rezeptoren sind wichtige Mediatoren dieser Immun-zellfunktionen . Um den Einfluss eines veränderten Sphin-golipidmetabolismus auf die Immunüberwachung und auf Infektionskrankheiten zu untersuchen, und um neue Strategien zur therapeutischen Intervention aufzudecken, werden genetisch defiziente Mäuse für die saure Sphin-gomyelinase (Smpd1-/-) hinsichtlich deren veränderten Immunfunktionen aufgrund ihrer deutlich beeinträch-tigten Sphingolipidzusammensetzung analysiert . Die Untersuchung konzentriert sich auf die Evaluierung von Sphingosylp-hosphorylcholin (SPC) als Signalmolekül und Ligand von S1P-Rezeptoren und Rezeptoren mit bislang unbekannten Liganden sowie auf den Einfluss des gestör-ten sekretorischen Zellapparats in Smpd1-/- Mäusen für die Freisetzung von S1P und SPC . Dabei soll auch die Frage geklärt werden, inwieweit der Metabolismus und die Sig-naltransduktion von Sphingosin-1-phosphat (S1P) und ver-wandten Signallipiden einen Beitrag zum pathologischen Phänotyp von SMPD1-/- Mäusen leisten, die als Modell für die lysosomale Lipidspeichererkrankung Niemann-Pick Typ A und B (NPA und NPB) dienen . Die basale biochemische Analyse wird mit der Untersuchung der beeinträchtigten Immunfunktionen kombiniert, vor allem der Lymphozy-tenzirkulation . Die Verfügbarkeit von S1P und verwandten
bioaktiven Sphingolipiden wird mit Inhibitoren des wich-tigsten S1P-abbauenden Enzyms S1P-Lyase beeinflusst . Diese Studien werden die Funktion von S1P und anderen Sphingolipidmetaboliten bei verschiedenen Immunzell-funktionen aufzeigen und entscheidende Erkenntnisse zur Evaluierung neuer therapeutischer Ansätze für die Behandlung von Immunkrankheiten und Lipidspeiche-rerkrankungen hervorbringen . Erste Ergebnisse deuten bereits auf einen überraschenden und unerwarteten Zusammenhang zwischen S1P-Metabolismus und der pathologischen Lipidakkumulation in SMPD1-/- Mäusen hin . Entgegen der allgemeinen Erwartung reichern sich in den meisten untersuchten Organen der SMPD1-/- Mäuse nicht nur die Edukte der SMPD1 an wie Sphingomyelin und SPC, sondern auch deren Produkte Ceramid und Sphin-gosin . Die Inhibition des S1P-abbauenden Enzyms S1P-Lyase hat überraschenderweise in den SMPD1-/- Mäusen keine Lymphopenie erzeugt, und massenspektrometrische Untersuchungen der lymphatischen Organe dieser Mäuse zeigen eine deutlich reduzierte Akkumulation von S1P als Wildtyp (wt) Kontrollmäuse nach entsprechender Behand-lung . Auch die Behandlung mit dem Immunmodulator und Sphingosinanalog FTY720 zeigte in den SMPD1-/- Mäusen keine Wirkung, wohl aber in den wt Kontrollmäusen . Ins-gesamt zeigen die Ergebnisse einen bislang unbekannten und überraschenden Einfluss des S1P-Stoffwechsels auf die Pathologie der SMPD1-/- Mäuse .
Einfluss von endogenem und exogenem Schwefelwasserstoff auf die mitochondriale Stressantwort
Koordination: Prof. Dr. M. BauerMitarbeiter: M.Sc. L. UngelenkKooperation: Prof. Dr. M. G. Clemens (Department of Biological Sciences, University of North Carolina,
Charlotte); Prof. Dr. R. Wetzker (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena); Prof. Dr. S. H. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena)
Förderung: DFG-Research Training Group GRK1715 „Molecular Signatures of Adaptive Stress Responses“
Die Veränderung der hepatischen Makro- und Mikrozirku-lation bei Sepsis führt zu einer Ischämie in der Leber . Trotz Verbesserung der Reperfusion durch klinische Maßnahmen kommt es hierbei zu einer gestörten Sauerstoffextraktion . Die erhöhte Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und die dadurch verursachte mitochondriale Dysfunktion führt zur Leberschädigung . In diesem Zusammenhang spie-len Gasotransmitter eine vielfältige Rolle . Ein wichtiger Ver-treter der Gasotransmitter ist Schwefelwasserstoff (H2S) .
Die Cystathionin-γ-Lyase (CSE) ist das Schlüsselenzym, das H2S in der Leber endogen produziert . Daher wurden in diesem Projekt CSE-Knockout-Mäuse verwendet . Als
exogene Quelle von H2S kam ein Molekül zum Einsatz, welches H2S verzögert freisetzt (GYY4137) . Für kinetische Studien des Gasotransmitter wurde Natriumhydrogensul-fid (NaHS) verwendet, welches H2S rasch freisetzt .
In vitro konnte eine dosisabhängige, protektive Wir-kung von H2S unter oxidativen Stressbedingungen in der Mausleber beobachtet werden . Hohe Konzentrationen des Gasotransmitters (100 µM) zeigten allerdings eine Inhibierung der mitochondrialen Atmung und Depola-risation der Mitochondrienmembran . Im Vergleich zu Wildtypen konnte in CSE-Knockout-Mäusen eine erhöhte Freisetzung der Alanin-Aminotransferase (ALT) nach einer
Stunde Reperfusionsdauer gemessen werden, welches auf eine Leberschädigung hinweist . Darüber hinaus zeigte der Wildtyp eine signifikant niedrigere antioxidative Kapazität in Form eines verringerten GSH/GSSG-Verhältnisses nach Ischämie und Reperfusion . In diesem Zusammenhang zeigten schon die CSE-Knockout-Mäuse in der nicht-isch-ämischen Gruppe eine geringere antioxidative Kapazität im Vergleich zum Wildtyp . Dies bestätigt ebenfalls eine verminderte Konzentration an Gesamt-Glutathion, was zu einer veränderten Stressantwort in den Knockout-Mäusen
führt . Des Weiteren konnte mittels Intravitalmikroskopie die Depolarisation der Mitochondrien innerhalb der ersten Minuten nach der Reperfusion beobachtet werden .
In diesem Projekt sollen weitere Informationen über die Dosis-Wirkungs-Beziehungen von Schwefelwasserstoff im Rahmen des Multiorganversagens bei Sepsis gewonnen werden . Es konnte gezeigt werden, dass die Mitochondrien eine wichtige Rolle in dem hepatischen Ischämie-Reperfu-sionprozess unter Einfluss von H2S spielen .
Komplementaktivierung als Modulator der frühen Leberdysfunktion in der Sepsis
Koordination: Dr. O. SommerfeldMitarbeiter: A. T. Press, M. Ghait, B. Schikowski, J. Fischer, E. WaltherKooperation: Prof. Dr. R. Wetzker (CMB), Prof. Dr. N. Riedemann (SCIENS Trial), PD Dr. Dr. M. Kiehntopf
(Klinische Chemie/CSCC)Förderung: CSCC Rotationsstelle (Dr. O Sommerfeld)
Leberdysfunktion in der frühen Phase der Sepsis ist ver-bunden mit einer gestörten Ausscheidung von endoge-nen (Bilirubin, Gallensäure) und exogenen (Xeno-biotika, Medikamente, etc .) Verbindungen . Dabei haben Pi3K-Sig-naltransduktionswege, im speziellen die Pi3Kγ, Einfluss auf die Biotransformation in der Phase I und II . In der Sepsis ist das Komplementspaltprodukt C5a während der Wirts-reaktion durch Interaktion mit seinen beiden Rezeptoren (C5aR, C5L2) in eine Reihe von Immunprozessen invol-viert . In immunkompetenten Zellen ist ein Zusammenspiel zwischen Komplementaktivierung und Pi3K-Signaltrans-duktionswegen bekannt . Die Rolle des Komplementef-fektors C5a auf die Leberdysfunktion während der Sepsis ist dabei unklar . Im laufenden Projekt werden die Effekte einer Inhibition der Komplementaktivierung auf Ebene
der C5a/C5aR-Interaktion sowie mit Fokus auf Pi3K-Sig-naltransduktionswege deren Einfluss auf die exkretorische Leberdysfunktion während der Sepsis untersucht .
In In-vivo-Untersuchungen konnten ein deutlicher Über-lebensvorteil von C5aR-/- Mäusen (spezifischer Knockout des Komplementrezeptors für das Anaphylatoxin C5a) zur Vergleichsgruppe nach Sepsisinduktion (PCI-Modell) beobachtet werden . Vorteile des Rezeptordefektes bezüg-lich der Überlebensrate wurden bisher nur im CLP-Modell (Cecal ligation and puncture) gezeigt . In vitro führte die Stimulation von Komplementfaktor C5a zur Einschrän-kung der Funktionalität der humanen Leberzelllinie HepaRG . Eine Blockierung von C5a konnte diese wiederum verbessern .
Molekulare Mechanismen und funktionelle Signifikanz der exkretorischen Leberdysfunktion bei Sepsis
Koordination: PD Dr. A. Kortgen, PD Dr. R.A. ClausMitarbeiter: Dipl.-Biol. E. Fröhlich, Dipl.-Ing. (FH) J. FischerKooperation: PD Dr. M. Westermann, Dr. S. Nietzsche (Elektronen-mikroskopisches Zentrum); Dr. U.
Neugebauer (IPHT); OA Dr. med. T. Bruns (Klinik für Innere Medizin); Dr. S. A. Mosig (Institut für Biochemie II)
Förderung: CSCC D1.11 LEBERVERSAGEN
Im Rahmen dieses Projektes sollen hepatozelluläre Mem-brantransporter hinsichtlich ihrer Bedeutung bei der Ent-wicklung einer schweren Sepsis untersucht werden . Im Fokus befinden sich dabei die basolateralen Membran-transporter OATP1, OATP2, OATP8, NTCP und MRP3 sowie die kanalikulären Membrantransporter MDR1, MDR3, BCRP, BSEP und AE2 . Sie haben die wichtige Funktion, körpereigene toxische Stoffe und Xenobiotika aus dem Blutkreislauf zu entfernen und diese metabolisiert oder unverändert in die Galle abzugeben, um so den Körper vor einer möglichen Vergiftung zu schützen . Können die Hepatozyten diese Funktion nicht erfüllen, kommt es zur Kumulation von toxischen Substanzen in der Leber . Dies
führt abhängig von der Toxizität der Xenobiotika und der Metabolite sowie deren Verweildauer in den Zellen zu int-razellulärem Stress . Die Folgen sind je nach Art der Xeno-biotika Apoptose und Nekrose der Hepatozyten und im größeren Maßstab des Lebergewebes, was letztendlich zur Aggravierung des Leberversagens führen kann .
Molekularbiologische und histologische Analysen an Rat-tenlebern haben gezeigt, dass während der Entwicklung einer Sepsis sowohl auf translationaler als auch auf post-translationaler Ebene Regulationsmechanismen hinsicht-lich der Ausprägung der hepatozellulären Membrantrans-porter greifen . In weiteren Versuchen wurde untersucht,
38 39
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
welchen Einfluss diese Veränderungen in der Genexpres-sion und dem Einbau der Proteine in die Hepatozyten-membran auf die Pharmakokinetik von ICG hat .
Die Mortalität von Patienten, die eine Bakteriämie entwi-ckeln, ist signifikant höher, wenn sie zusätzlich an einer Leberzirrhose erkrankt sind . Leberzirrhose und Leberfib-rose sind zwei Lebererkrankungen, die durch eine verän-dere Architektur des Lebergewebes charakterisiert sind . Man findet je nach Schweregrad verschieden stark aus-geprägte nekrotische Bereiche, die nach Vernarbungen
des Gewebes durch Bindegewebe ersetzt werden . Dies führt dazu, dass die Leber in ihrer Funktionalität gestört ist . Um den Einfluss dieser Vorerkrankungen der Leber auf die Entwicklung eines Medikamenten-induzierten Leber-versagens während der Entwicklung einer Sepsis mit zu berücksichtigen, wurden zwei weitere Rattenmodelle eta-bliert, bei denen vor Sepsisinduktion die Entwicklung einer Fibrose bzw . einer Leberzirrhose induziert wird . In beiden Modellen wurden auf translationaler und posttransla-tionaler Ebene ähnliche Effekte wie bei den Tieren ohne bestehender Vorerkrankung der Leber beobachtet .
Die Rolle der lektinartigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen septischen Kardiomyopathie durch polymikrobielle Sepsis
Koordination: PD Dr. S. StehrMitarbeiter: M. Sc. N. Hechaichi, Dipl.-Ing. J. Fischer (FH)Kooperation: Prof. Dr. G. Theilmeier (Medizinische Hochschule Hannover) Apl. Prof. Dr. med. habil. R. Heller (CMB, Jena) Apl. Prof. Dr. med. Habil R. Bauer (CMB, Jena)Förderung: CSCC D 1.10 THROMBOMODULIN
Im Rahmen des Projektes soll die Bedeutung der lektinar-tigen Domäne des Thrombomodulin (TM-LED) bei der sep-tischen Kardiomyopathie in der Maus untersucht werden . Aktuelle Studien zur Bedeutung der TM-LED geben Hin-weise auf dessen anti-inflammatorische Rolle, wobei die zentrale Hypothese dieses Projektes sich auf die Rolle in der Interaktion mit dem potentiellen Liganden High mobi-lity group box 1-Protein (HMGB1) fokussiert . In den von uns durchgeführten Versuchen werden die Auswirkun-gen einer durch eine humane Stuhlsuspension induzierte Peritonitis bei Mäusen (PCI) untersucht, die durch Muta-tionen einen Verlust von TM-LED aufweisen . Das Ausmaß der myokardialen Depression in Abhängigkeit von TM-LED während einer Sepsis wird in vitro an primären Kardio-myozyten und in vivo studiert .
In vitro zeigte sich nach Stimulation eine signifikant erhöhte mRNA-Expression von il-1β in TM-LED-/- gegen-über Wildtyp-Kardiomyozyten . Die myokardiale Expres-sion von il-1β, il-6 und mcp-1 war in vivo nach sechs Stun-den in den TM-LED-/--Mäusen gegenüber den Wildtypen
signifikant erhöht . Die Parameter der Herzfunktion zeigen eine schwere Einschränkung der myokardialen Funktion nach PCI . Weiterhin zeigte sich in vivo sowohl für die plas-matischen Zytokinspiegel, als auch für die Plasmaprotein-level von kardialem Troponin und HMGB1 eine signifikante Erhöhung in den TM-LED-/--Mäusen .
Diese Forschungsarbeit konnte damit zeigen, dass TM-LED sowohl in vitro als auch in vivo die Inflammationsreak-tion und damit den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst . Bezüglich der septischen Kardiomyopathie zeigten sich signifikant erniedrigte Werte von inflammatorischen Pro-teinen und Troponin als Herzschädigungsmarker in den Wildtyp-Mäusen . Zukünftig ist zu klären, über welche Rezeptoren diese Interaktion vermittelt wird und ob deren Blockade bzw . die Applikation von TM-LED mit einem positiven Effekt bezüglich des Überlebens einhergeht . Abgeleitet von den hier erzielten Ergebnissen können neue therapeutische Strategien entwickelt werden, um die Prognose septischer Erkrankungen zu verbessern bzw . den Gesamtzustand der Patienten zu stabilisieren .
Effekte von Hypoxie auf intestinale Barrierefunktion und Translokation von Mikroorgansimen
Koordination: Prof. Dr. M. BauerMitarbeiter: M.Sc. B. SchaarschmidtKooperation: Prof. Dr. I. D. Jacobsen (HKI Jena), PD Dr. M. Westermann (Elektronenmikroskopisches Zentrum
Jena), Prof. Dr. M. Trauner (Medizinische Universität Wien)Förderung: DFG Transregio 124 – FungiNet
Lebensbedrohliche Infektionen von multi-morbiden, hospitalisierten Patienten werden häufig durch Mikroor-ganismen ausgelöst, die als Kommensale gelten und im Intestinaltrakt gesunder Menschen zu finden sind . Wird die Balance zwischen Kommensalen und Wirt gestört,
beispielsweise durch antibiotische Therapie, größere Operationen, Immunsuppression oder Störung der Barri-erefunktion, so können Mikroorgansimen diese Barrieren überwinden und disseminierte Infektionen verursachen .
Es ist experimentell bewiesen, dass intestinale Ischämie/Hypoxie, welche leicht während größerer Operationen bzw . während Schock/Sepsis auftritt, die intestinale Bar-rierefunktion schwächt und die Translokation von Mikro-organismen fördert . Zusätzlich könnten Veränderungen der Bedingungen im Intestinaltrakt während der Hypoxie zu einer veränderten Pathogenität der Mikroorganismen führen, was wiederum mit einer gesteigerten Transloka-tion assoziiert ist .
Ziel des Projektes ist es, den Einfluss von Hypoxie und immunomodulierenden Stoffen auf die intestinale Barri-erefunktion in vitro und in vivo genauer zu untersuchen und die Effekte einer anschließenden Infektion mit kom-mensalen Mikroorganismen zu charakterisieren .
In Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien wurden dazu Microarrays von duodenalen Biopsien von Patienten mit septischem Shock bzw . systemischer Inflammation und gesunden Probanden erstellt . Dadurch konnten spezifische Gene und Regulationsmechanismen identifiziert werden . Das resultierende Transkriptionsprofil soll mit Proben aus verschiedenen Zellkultur- und Maus-modellen verglichen werden, um den Einfluss von Hypo-xiebedingungen sowie pathogen-spezifischen Effekten vergleichend zu untersuchen . Weiterhin sollen Zielgene und -regionen auch auf Proteinebene und hinsichtlich ihrer Funktionalität untersucht werden .
Rolle der ADAMTS-13 beim Multiorganversagen
Koordination: PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: M.L. Ekaney, Dr. A. KussmannKooperation: Dr. C.L. Bockmeyer (Nephropathologie Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Dr. U. Budde
(Hamburg), Dr. T Bruns (KIM IV)Förderung: CSCC D 1.9 (Graduiertenstipendium ML Ekaney)
Mit der gestörten Balance zwischen der Konzentration sowie der biologischen Aktivität des Von-Willebrand-Faktors (VWF) und dessen inaktivierender Protease (ADAMTS13) konnte ein wichtiger Baustein für die Ent-wicklung einer thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) identifiziert werden . Die Metallo-Proteinase AD-AMTS-13 hydrolysiert Von-Willebrand-Faktor (VWF), welcher von Endothelzellen in Form langer Multimere sezerniert wird, in kleinere, eher inaktive Fragmente . Die Länge der ein-zelnen VWF-Adaptermoleküle ist das entscheidende Kri-terium für die Aggregation von Thrombozyten, VWF und extrazellulärer Matrix, was in einer zunehmenden Throm-bosierungstendenz resultiert . Bei Sepsis ist in Gegenwart extrem erhöhter Konzentrationen des Akut-Phase-Pro-teins VWF eine drastische Verminderung der proteoly-tischen Aktivität nachweisbar und das Auftreten hoch-thrombogener VWF-Multimere geht mit der Aktivierung und Sequestrierung der Thrombozyten sowie einer Akti-vierung des Gerinnungssystems einher . Eine verminderte Aktivität oder ein Mangel an ADAMTS-13 verändert das Multimeren-Muster . In Patienten, welche nicht an einer klassischen thrombotisch-thrombozytopenischen Mikro-angiopathie erkrankt sind, konnte das Auftreten ultralan-ger VWF-Multimere mit paralleler deutlicher proteolyti-scher Aktivitätsverminderung bei Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock nachgewiesen werden . Es kann davon ausgegangen werden, dass eine verminderte ADAMTS13-Aktivität bei der Entstehung und Progression eines Multiorganversagens aufgrund einer verstärkten Mikrothrombosierung eine wichtige Rolle spielen könnte . Einen starken Hinweis darauf bieten unter anderem VWF/plättchenreiche Mikrothromben in Niere und Lunge im Modell des septischen Schweins .
Als möglicher Pathomechanismus der Aktivitätsverminde-rung wurden extrazelluläre, zirkulierende Histonproteine identifiziert, welche zu einer Aggravierung der bestehen-den endothelialen Dysfunktion bei Sepsis beitragen . Im Plasma zirkulierende Histone konnten erstmals bei Patien-ten mit Sepsis nachgewiesen werden, und es besteht eine Assoziation mit dem klinischen Verlauf und zellschädigen-der Prozesse (Integritätsverlust, Membrandefekte) im Zell-kulturmodell . Im zellulären Signaltransduktionsmechanis-mus scheint der TLR4-Rezeptor eine entscheidende Rolle zu spielen, da sämtliche Merkmale der zellulären Stres-santwort auf aktivierende Histonpartikel nach Rezeptor-blockade vermindert sind . Auch ein endogenes Protein, das aktivierte Protein C, spielt bei der Deaktivierung zirku-lierender Histone eine entscheidende Rolle .
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PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
Oberflächenplasmonenresonanz als neue Methode zur Detektion von micro-RNAs - kleinen Molekülen, die die Genexpression steuern (Detektion molekularer Steuertools - DEMOST)
Projektleiter (TP): PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. BauerKoordination: Dr. Frank Sonntag, Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden
(Verbundkoordinator)Projektpartner: GeSiM Gesellschaft für Silizium-Mikrosysteme mbH (Dresden); QuoData Gesellschaft
für Qualitätsmanagement und Statistik mbH (Dresden); microParticles GmbH (Berlin); KDS Radeberger Präzisions-Formen- und Werkzeugbau GmbH (Großröhrsdorf); Klinik für Anästhesiologie am Klinikum der LMU (München); Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie/ Zentrallabor am Universitätsklinikum Bonn
Förderung: BMBF, FKZ 13N12851
In diesem Verbundvorhaben wird erforscht, ob durch den Einsatz von Magnetfeldern und magnetischer Nanoparti-kel eine Steigerung der Sensitivität oberflächenbasierter Sensoren beim Nachweis von Biomolekülen, insbesondere von miRNAs, erreicht werden kann . Durch die Bindung an auf magnetischen Nanopartikeln immobilisierten komple-mentären Sequenzen soll das Messsignal verstärkt werden . Zusätzlich können diese Partikel durch magnetische Felder zur Sensorfläche abgelenkt werden, was die Detektion der
miRNAs bei sehr geringen Konzentrationen ermöglicht . Es ist Ziel des Teilvorhabens am UKJ, die Eignung des Messsystems für klinische Fragestellungen nachzuweisen . Dafür testen wir das System anhand von Anwendungen im Bereich der Sepsisdiagnostik . Die Messplattform soll zeigen, dass medizinisch relevante miRNAs kostengünstig und hochspezifisch in einer Vor-Ort-Analytik ohne vor-herige aufwändige Probenaufbereitung bestimmt werden können .
Imaging Spectrometer zur parallelen Auslesung eines ultra-sensitiven plasmonischen Microarrays zur vor-Ort-Analytik von DNA/RNA (Im-Spec)
Projektleiter (TP): PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. BauerKoordination: Dr.-Ing. Walter Schott, SIOS Meßtechnik GmbH, Ilmenau (Verbundkoordinator)Projektpartner: ABS GmbH (Jena); Nanopartica GmbH (Berlin); Moldiax GmbH (Jena); Institut für Photonische
Technologien (IPHT, Jena)Förderung: BMBF, FKZ 13N12833
Bisherige Ansätze zur Kultur-unabhängigen Schnelldiag-nostik der Sepsis basieren auf der molekularbiologischen Amplifikation diagnostisch relevanter Erregerbestand-teile . Die Vorgehensweise verspricht derzeit die höchsten Erfolgswahrscheinlichkeiten, kann aber nicht umfassend in allen Punkten überzeugen .
Im Verbundvorhaben sollen zur raschen Erregerdiagnostik, insbesondere auch im Bereich der Pilzinfektionen, mittels eines auf lokalisierter Oberflächen-Plasmonenresonanz (LSPR) beruhenden Bioassays ein für die Vor-Ort Anwen-dung robustes und preiswertes Messsystem für eine par-allele Bioanalytik entwickelt und validiert werden . Dies wird anhand eines neuartigen kompakten Kamera-Inter-ferometeraufbaus realisiert, der ohne zusätzliches Mikro-skop arbeitet und als Grundlage für die Entwicklung eines entsprechenden bildgebenden Spektrometer-Moduls zur breiten Anwendung dient .
Im Rahmen des Projektes wird ein Demonstrator mit allen benötigten Komponenten aufgebaut, der in Kombination mit dem zu entwickelnden molekularbiologischen Assay zum Nachweis von Sepsis-erregenden Pilzen zu einem Testsystem für die Sepsis-Diagnostik führt . Schlüssel-schritte zur Probenaufarbeitung und In-prozesskontrolle zur Sicherung der Validität der Messergebnisse werden in
einer diagnostischen Studie im Teilprojekt erhoben, damit der molekularbiologische Test schließlich mittels optischer Messungen an metallischen Nanopartikeln erfolgen kann .
Faktoren der Insulinresistenz und Fettgewebsreaktion bei niedrig-gradiger Inflammation und Sepsis
Koordination: Dr. med. C. von Loeffelholz, Dipl. troph.Mitarbeiter: P. Horn, B. Schaller, R. Steidl, K. LudewigKooperation: Prof. Dr. R. Heller, Prof. Dr. U. Settmacher, PD Dr. F. Rauchfuß,PD Dr. B. Romeike, Prof. Dr. A.F.H.
Pfeiffer (DIFE, Potsdam/Charité, Berlin), Dr. H. Grallert (Helmholtz-Zentrum, München), Prof. A. Birkenfeld (Universitätsklinikum Dresden)
Förderung: CSCC-Rotationsstelle (Dr. C. von Loeffelholz), Promotionsstipendien des IZKF (P. Horn, B. Schaller)
Sepsis ist regelmäßig mit signifikanten metabolischen Stö-rungen assoziiert, wobei am häufigsten eine Hyperglykä-mie beobachtet wird . Letztere korreliert mit der Prognose der Patienten . Führendes pathophysiologisches Korrelat ist die Insulinresistenz von Leber und peripheren Gewe-ben (Skelettmuskel, Fettgewebe) . Neben dem bekannten Einfluss von Stresshormonen könnten lokale Inflammati-onsphänomene in metabolischen Schlüsselgeweben eine pathophysiologische Rolle spielen .
Typ 2 Diabetes mellitus und Metabolisches Syndrom sind Erkrankungen, deren Pathophysiologie wesentlich von der sog . chronischen niedrig-gradigen Inflammation beein-flusst wird . Diese spielt v . a . im Fettgewebe und nach neueren Erkenntnissen in der Leber eine zentrale Rolle . Sie ist u . a . durch ein verändertes zirkulierendes Adipozyto-kin- und Hepatokinmuster mit Einfluss auf die Zellfunk-tion gekennzeichnet, wie an der Insulinresistenz ersicht-lich . Langfristig können schwere Beeinträchtigungen der Organfunktion folgen, z . B . die diabetesassoziierte nichtal-koholische Steatohepatitis (NASH) . Es liegt die Vermutung nahe, dass Insulinresistenz in der Sepsis durch ähnliche Mechanismen mitbedingt wird . Da die verantwortlichen Signalwege teilweise vitale Bedeutung für die Zelle besit-zen, erscheint ein besseres Verständnis der beteiligten Mechanismen in der Sepsis vielversprechend .
Eine Auswahl wichtiger Signalwege, die für Typ 2 Diabe-tes mellitus bereits beschrieben wurden untersuchen wir
daher inklusive deren Antwort auf Inflammation für die Leber und das Fettgewebe im Inflammationsmodell in Zellkultur und im Sepsis- und Diabetesmodell der Maus . Zusätzlich werden im Rahmen der IN-SIGHT-Querschnitts-studie (German Clinical Trials Register DRKS00005450) Blut- und Gewebeproben von Patienten mit Sepsis und/oder Typ 2 Diabetes mellitus gewonnen . Neben AMPK als einem zentralen Regulator des Zellstoffwechsels sind ER-Stress- und Autophagie-Signalweg sowie Mechanismen der Fettgewebsinflammation von Interesse . Ferner unter-suchen wir Gewebeexpression und Plasmaspiegel ausge-wählter Adipo- und Hepatozytokine .
Die bisherigen Befunde lassen vermuten, dass die AMPK-Aktivität im SIRS-Modell beeinträchtigt ist, wobei die verantwortlichen Mechanismen noch zu eruieren sind . Chemerin als Adipo- und Hepatozytokin wird als wichti-ges Verknüpfungselement zwischen Adipositas, niedrig-gradiger Inflammation und metabolischer Dysregulation beschrieben . Wir konnten wir erstmals erhöhte Serum-spiegel bei Patienten mit Sepsis sowie eine Assoziationen mit klinischen Parametern nachweisen und im Sepsismo-dell der Maus reproduzieren . Ferner fanden wir im Rah-men der Sepsis eine Fettgewebsinflammation, wobei die Chemerinexpression invers korreliert ist . Dies ist insofern bedeutsam, da für Chemerin pro- wie auch antiinflamm-atoriische Wirkungen beschrieben sind, so dass dem neuen Zytokin im Rahmen der lokalen Inflammationsantwort eine mechanistisch wichtige Funktion zukommen könnte .
Simultane Messung der Plasmaverschwinderate von Polymethinfarbstoffen als Methode zur Beurteilung von Leber- und Nierenfunktion
Koordination: PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. BauerMitarbeiter: M. Butans, A. PressKooperation: Prof. Dr. A. Stallmach, Klinik für Innere Medizin IV (Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie)Förderung: CSCC B3.10
Bei kritisch kranken Patienten ist für den Behandlungs-erfolg essentiell, Organdysfunktionen schnell und sen-sitiv zu erfassen . Leber und Niere stellen dabei wichtige Organe dar, deren Beeinträchtigung sich vielfältig auf den Stoffwechsel auswirkt . Ein Monitoring der Organfunk-tionen ist daher wesentlich für das Behandlungsregime . Dabei gilt die Messung der Inulin-Clearance zur Nieren-funktionsmessung als Goldstandard, welche allerdings ein aufwendiges Verfahren darstellt . Biomarker im Blut wie Kreatinin und Harnstoff weisen eine geringe Sensiti-vität auf . Zur Bestimmung der Leberfunktion hat sich die
Messung der Plasmaverschwinderate von Indocyaningrün etabliert . Dieses dynamische Verfahren weist im Vergleich zur Messung statischer Biomarker, wie Bilirubin, gGT und Transaminasen, viele Vorteile auf . Es handelt sich um eine schnelle, sensitive und nicht-invasive Methode, die bett-seitig durchgeführt werden kann . In Anlehnung an dieses Verfahren wurden nun Farbstoffpaare untersucht, welche eine simultane Erfassung der Leber- und Nierenfunktion ermöglichen .
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PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
Durch das Screening von 16 Fluoreszenzfarbstoffen wur-den zwei Farbstoffpaare selektiert, welche aufgrund der organspezifischen Eliminierung über Leber bzw . Niere und den charakteristischen Emissionsspektren simultan gemes-sen werden können . Es wurden anschließend die Plasma-verschwinderaten und Sekretionsraten der Farbstoffkom-binationen in verschiedenen Tiermodellen (Peritoneal Contamination and Infection (PCI)-Modell und Ischämie-Reperfusions(I-R)-Modell) untersucht, um Nieren- und Leberfunktion gleichzeitig zu messen . Hierbei stellte sich heraus, dass sich die Messung der Plasmaverschwinderate
des Farbstoffpaares DY-780 + DY-654 zur Einschätzung der Organfunktion von Leber und Niere eignet, indem eine verlangsamte Eliminationsrate die Organschädigung widerspiegelt . Auch erste intravitalmikroskopische Ana-lysen zeigen, dass die Aufnahme und die Exkretion der Farbstoffe bei einer Organschädigung andere Kinetiken aufweisen als im Kontrolltier . Histologische Analysen von Leber und Niere sollen abschließend darlegen, inwieweit die Messung der Plasmaverschwinderate mit dem mor-phologischen Korrelat einer Organschädigung einhergeht .
Diagnose der sepsisassoziierten akuten Nierenschädigung mittels Neutrophilen-Gelatinase-assoziiertem Lipocalin
Koordination: Dr. G. P. OttoKooperation: Dr. M. Soßdorf (StrataTherm, Jena), PD Dr. M. Busch (KIM III, UKJ), Prof. Dr. M. Kohl (Hochschule
Furtwangen), Prof. Dr. Geis (Neurologie, UKJ), Dr. C. Bockmeyer (Nephropathologie Erlangen), Prof. Dr. P. Schlattmann (IMSID, Jena)
Förderung: CSCC D 1.21
Die akute Nierenschädigung im Rahmen von septischen Erkrankungen stellt ein häufiges und im klinischen Verlauf früh auftretendes Krankheitsbild dar, welches neben der Retention von harnpflichtigen Substanzen durch meta-bolische Störungen charakterisiert ist . In diesem Projekt konnte gezeigt werden, dass einer der aussichtsreichsten Kandidaten für eine verbesserte Diagnose einer akuten Nierenschädigung, das plasmatische NGAL, im Rahmen systemischer Infektionserkrankungen hinsichtlich seiner Aussagekraft für den Nierenschaden vorsichtig bewer-tet werden muss . Die plasmatische NGAL-Konzentration wurde primär durch die generalisierte Entzündung, im
Besonderen durch verschiedene Zytokine beeinflusst . Diese können wiederum per se einen Nierenschaden aus-lösen . Gerade bei septischen Patienten impliziert dies, dass mittels plasmatischem NGAL folglich die Möglichkeit eines Monitorings sowohl der im Patienten ablaufenden Entzündungsreaktionen als auch des Nierenschadens als dessen Konsequenz besteht . Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass NGAL im Rahmen dieser Inflamma-tionsreaktion eine regulatorische Funktion einnimmt und möglicherweise einer überschießenden Entzündung ent-gegenwirkt, so dass NGAL möglicherweise ein interessan-tes Zielmolekül zur Therapie der Sepsis ist .
Untersuchung einer neuen therapeutischen Strategie zur Organprotektion beim hämolytisch-urämischen Syndrom
Koordination: Dr. Sina M. Coldewey, PhDMitarbeiter: Dipl.-Biol. B. Wissuwa, U. VetterlingKooperation: Prof. Dr. F. Gunzer (TU Dresden), Prof. Dr. J. Kielstein (Medizinische Hochschule Hannover),
Prof. Dr. K. Amann (Universitätsklinikum Erlangen)Förderung: IZKF Juniorprojekt 44 (Coldewey), Laufzeit 09/2014 – 02/2016, 0.5 TV-L (14 Mon),
Verbrauchsmittel (18 Mon)
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine sys-temische Komplikation einer Infektion mit enterohämor-rhagischen Escherichia coli (EHEC) . Bei der Pathogenese des HUS spielt eine durch bakterielles Shiga-Toxin (Stx) vermittelte thrombotische Mikroangiopathie eine bedeu-tende Rolle, die zu der typischen Symptomtrias aus hämo-lytischer Anämie, Thrombozytopenie und akutem Nieren-versagen führt . Mangels kausaler Therapieoptionen, wird das HUS vorwiegend symptom-orientiert behandelt . Neue therapeutische Strategien sind daher dringend erforder-lich . Das pleiotrope Hormon Erythropoietin (EPO) besitzt neben den bekannten hämatopoetischen Effekten auch gewebeprotektive Eigenschaften . Daten aus zwei kleinen
klinischen Pilotstudien liefern erste Hinweise auf eine Störung der EPO-Synthese beim HUS und einen güns-tigen Einfluss von EPO auf die Transfusionsrate bei der HUS-assoziierten Anämie . Untersuchungen zur organ-protektiven Wirkung von EPO beim HUS gibt es bisher nicht . Ziel dieser Studie ist die Etablierung und Charak-terisierung eines Mausmodells des Stx-induzierten HUS und die Untersuchung EPO-vermittelter Effekte in diesem Modellsystem .
Diagnostische Risikobewertung und therapeutische Modulation lokaler und systemischer Sphingosin-1-phosphat (S1P) Konzentrationen und S1P-Rezeptoren für Sepsisabwehr
Koordination: Prof. Dr. M. H. GrälerMitarbeiter: N. Hemdan, A. Thuy, F. Röstel, C. M. ReimannKooperation: PD Dr. R. A. Claus (KAI), Prof. M. Bauer (KAI), Prof. A Brackhage (HKI), Dr. O. Kniemeyer (HKI),
Prof. C. Geis (UKJ), Dr. I. Rubio (UKJ), Dr. C. Schmidt (UKJ)Förderung: CSCC, N. Hemdan, A. Thuy, F. Röstel
Das Lipidmetabolit und Signalmolekül S1P ist ein wirksa-mer Immunmodulator, der die Ausschüttung proinflamm-atorischer Zytokine, die vaskuläre Integrität, die Antigen-präsentation und die Lymphozytenzirkulation reguliert . S1P wird systemisch in Blut und Lymphe von Erythrozyten und Endothelzellen produziert, die Sphingosinkinasen Typ 1 und Typ 2 exprimieren . Der irreversible Abbau wird durch die S1P-Lyase in Gewebezellen katalysiert, wodurch nied-rige S1P-Konzentrationen in peripheren Organen sicher-gestellt werden . Die Vielfalt zellulärer Antworten auf einen systemischen oder lokalen S1P-Stimulus durch Aktivierung von fünf G-Protein-gekoppelten Zelloberflächenrezep-toren und unterschiedlichen intrazellulären Signalwegen lassen S1P zu einem interessanten Zielmolekül für ver-gleichbar komplexe immunassoziierte Erkrankungen wie Sepsis werden . Um das diagnostische und therapeutische Potenzial von S1P und verwandten Lipidmetaboliten zu ergründen, werden in diesem Projekt experimentelle Sep-sis-modelle an Mäusen mit unterschiedlichen genetischen Defekten im Sphingolipid-metabolismus durchgeführt . Diese Studien werden ergänzt durch pharmakologische Behandlungen mit Substanzen, die den S1P-Metabolis-mus oder die Signal-transduktion von S1P-Rezeptoren beeinträchtigen . Der wesentliche Fokus dieser Untersu-chungen liegt in der Analyse der Art und Weise sowie des Beitrags von lokalen und systemischen S1P-Effekten auf
die Entwicklung der experimentell induzierten Sepsis . Eine etablierte massenspektrometrische Methode zur Lipidbe-stimmung wird verwendet, um die Bedeutung von S1P und verwandten Lipidme-taboliten als mögliche Biomarker und Risikofaktoren zu untersuchen . In Übereinstimmung mit den postulierten Meilensteinen dieses Projekts ist die Peritoneale Kontamination und Infektion (PCI) als wesent-liches murines Modell der Sepsis erfolgreich etabliert wor-den . Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass die pharma-kologische Inhibition der S1P-Lyase mit 4-Deoxypyridoxin (DOP) nur einen geringen Effekt auf die Gesamtletalität der experimentellen Sepsis hat . Allerdings zeigte sich ein positiver Einfluss auf die Genesung der Tiere, was sich in einer schnelleren Erholung des Körpergewichts äußerte . Die molekulare Grundlage dieses Effekts wird derzeit untersucht . Ferner wurden erste Versuche initiiert, um den Effekt des Immunmodulators und Sphingosinanalogs FTY720 in experimenteller Sepsis zu untersuchen . Zellkul-turexperimente wurden durchgeführt, die die Sekretion von proinflammatorischen Zytokinen nach Stimulierung von murinen Makrophagenzelllinien mit Lipopolysaccha-riden (LPS) demonstrieren . S1P hatte allerdings keinen Ein-fluss auf die Zytokinbildung in Makrophagen . Insgesamt deuten die bisherigen Experimente auf einen Einfluss des S1P-Systems auf die experimentelle Sepsis hin, dessen molekulare Grundlagen weiter untersucht werden .
PAIN OUT (Improvement in postoperative PAIN OUTcome)
Projektleiter: apl. Prof. Dr. W. MeißnerMitarbeiter: A. Göttermann, Dr. M. Komann, Dr. J. Rothaug, C. Weinmann, Dr. R. ZaslanskyFörderung: FP7 European Commission, HEALTH, GA 223590 (2.9 Mio. EUR)Laufzeit: 48 Monate (01.01.2009 – 31.12.2012) und anschließend Weiterführung als eigenständiges, sich
selbst finanzierendes Projekt
Ziel des internationalen PAIN OUT Projekts ist die Verbesserung der post-operativen Schmerzthera-pie . Dafür stellt PAIN OUT drei Instrumente zur Ver-fügung: Ein Feedback- und Benchmarking-System, das den über 60 teilneh-menden Kliniken aus aller
Welt ihre Versorgungsqualität aus Sicht der Patienten kontinuierlich zurückmeldet und so Verbesserungspo-tentiale aufzeigt; eine Elektronische Wissensbibliothek, die einen schnellen und gezielten Zugriff auf aktuelle
Leitlinien zum Thema Schmerztherapie ermöglicht und ein Clinical Decision Support System, das Klinikern individuelle Entscheidungshilfen bei der Behandlung postoperativer Schmerzen anbietet .
Weitere Informationen: s . Abschnitt Schmerztherapie weiter oben und www .pain-out .eu
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PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
5.2 Sonstige Projekte
Core-Facility Sepsis- und Infektionsmodelle
Koordination: PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. BauerMitarbeiter: Dr. Falk A. Gonnert, Dr. O. Sommerfeld, D. Himsel, B. SchikowskiKooperation: Profs. R. Bauer (CMB), R. Wetzker (CMB), C. Geis (HBN), A. Baniahmad/D. Röll (Humangenetik),
Dr. A. Karther (Immunologie), PD Dr. I. Rubio, Dr. U. Neugebauer (beide CSCC)
Viele unserer laufenden Projekte haben grundlagenmedizi-nischen Charakter mit einem ausgeprägten klinischen Bezug zur Intensivmedizin und daher auch zu zahlreichen Frage-stellungen in CSCC-Projekten . Da jedoch nicht alle Aufga-ben mittels Zell- und Gewebekulturen beantwortet werden können, haben auch in vivo Untersuchungen am narkoti-sierten Tier ihren berechtigten Stellenwert . Dies vereint die Möglichkeit der Aufklärung von Pathomechanismen mit der Option der Entwicklung neuer Therapieformen, erlaubt eine kausale Untersuchung am Gesamtorganismus unter repro-duzierbaren Bedingungen, aber ebenso die Beobachtung von möglichen Langzeiteffekten . Neben etablierten tierex-perimentellen Sepsis-/Endotoxämiemodellen, wie dem CLP- oder LPS-Modell wurde in unserer Arbeitsgruppe über die letzten Jahre ein spezifiziertes murines Sepsismodell (peri-toneal contamination and infection, PCI-Modell) validiert, das sich vor allem durch seinen Vorteil der Reproduzierbar-keit auszeichnet und somit eine Vergleichbarkeit von Daten unterschiedlich kollaborierender Labore zulässt .
Das PCI-Modell basiert ähnlich dem CLP-Modell auf einer polymikrobiellen Infektion der Bauchhöhle und simuliert somit das klinische Szenario einer Darmperforation oder Anastomoseninsuffzienz mit konsekutiver Sepsis . Um nicht nur die Ätiologie, sondern auch die Therapie in dem Modell abzubilden, wurden zudem Langzeitmodelle in Mäusen und Ratten entwickelt, die die zwei etablierten Therapiesäulen der Sepsistherapie implementieren (Volumentherapie, Antibiose) .
In einem solchen Langzeitmodell konnten wir zeigen, dass (1) Inflammation in überlebenden Tieren nach der Akut-phase persistieren kann, (2) es im Rahmen des septischen Insults zu einer Aktivierung der hepatischen Sternzellen kommt und (3) diese möglicherweise mitverantwortlich für eine Fibrosierung der Leber sein kann, die vier Wochen nach Insult in phänotypisch völlig gesunden Tieren beob-achtet werden konnte .
Gegenstand aktuell laufender Projekte sind die Klärung der Pathomechanismen des PCI Modells in Abgrenzung zum CLP-Modell (Projekt SepPvC: Prof . Riedemann, PD Claus, Drs . Gonnert / Sommerfeld), die Bedeutung des Alters auf den Verlauf der Sepsis (Projekt SepAge: PD Claus, Dr . Gon-nert), der Einfluss des Geschlechts auf die Systemantwort der Inflammation (Projekt SepSex: Prof . Bauer, Dr . Gon-nert; in Kooperation mit D . Röll, Prof . Baniahmad sowie mit Prof . R . Bauer) und die phänotypische Veränderung persistierender Keime (N . Jbeily) . Untersuchungen zur Überprüfung einer möglichen Prognosestratifizierung werden zur verbesserten Aussage hinsichtlich des zeitli-chen Verlaufs der Regulationsmechanismen des Organ-versagens durchgeführt (Drs . G . P . Otto, R . A . Claus) . Zur systematischen Asservierung und weitergehenden Nut-zung von Organ- und Gewebeproben (inkl . Serum) aus standardisierten Experimenten steht eine webbasierte Datenbank zur Verfügung (D . Himsel) .
Core facility Intravitalmikroskopie (IVM), ‚Mice-ICU’ (MICU)
Koordination: Dr. F. A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: Dr. G. P. Otto, Dr. N. Jbeily, A. T. Press, F. A. Schleser, L. Ungelenk, S. Meyer, M. Beretta, D. Himsel,
B. SchikowskiGastwissenschaftler: Prof. M. G. ClemensKooperation: Prof. Dr. R. Bauer (CMB), Prof. Dr. B. Hube (HKI)
Die Core Facility schließt die Lücke zwischen ausschließli-chen zellbiologischen (Zellkultur) und tierexperimentellen Experimenten, bei denen die Organ-Organ-Interaktion im Verlauf der Wirtsreaktion untersucht wird .
Der intravital-mikroskopische Arbeitsplatz komplettiert den translationalen Forschungsansatz der Arbeitsgruppe und trägt wesentlich zum besseren Verständnis funkti-oneller Mechanismen bei (patho-)physiologischen Ver-änderungen bei . Der Terminus intravitale Mikroskopie (IVM) beschreibt den experimentellen Ansatz, Organe und
(patho-) physiologische Prozesse am narkotisierten, leben-den Tier mikroskopisch zu visualisieren und morphologisch sowie funktionell zu beschreiben . Als Mikroskop steht ein inverses Fluoreszenzmikroskop (ZEISS Axio-Observer Z1) mit einer hochauflösenden Highspeed-Kamera (Hama-matsu EMCCD) mit digitaler Vernetzung zu einer Windows-basierten Analyseplattform zur Verfügung . Der Arbeitsplatz ist in der „mice-ICU“ integriert . Diese ist in Analogie zu modernen Intensivstationen in der Klinik ausgestattet . So stehen Geräte zur kontinuierlichen Überwachung und zur Intervention zur Verfügung (hämodynamisches Monitoring,
Perfusor-gesteuerte Volumensubstitution, automatisierte klinisch-chemische Laboranalytik) .
Innerhalb des letzten Jahres konnten wir unser Methoden-spektrum zur Untersuchung der Leber in unserem ex vivo Labor weiter ausbauen . Unter anderem wurde die Isola-tion primärer Hepatozyten aus Maus und Ratte etabliert, welche gruppenübergreifend in Anspruch genommen wird und für neue Erkenntnisse im Bereich der Rolle von Hepa-tozyten im Inflammationsgeschehen sorgte . Des Weiteren kommt es zu einem vielseitigen Einsatz unseres Setups zur isolierten Organperfusion, welches ein stetiges simultanes Monitoring verschiedener Parameter, wie z . B . portalve-nöser Druck und Gewichtsänderungen, erlaubt . Dieser Versuchsaufbau bietet uns die Möglichkeit, vasoaktive Substanzen in der Leber zu identifizieren und gleichzeitig
verantwortlichen Strukturen innerhalb der hepatischen Makro- und Mikrozirkulation ausfindig zu machen . Außer-dem war es uns möglich, Mitochondrien aus Lebergewebe zu isolieren . Mit Hilfe dieses Setups ist es uns möglich, den Sauerstoffverbrauch der Mitochondrien unter definierten Bedingungen zu messen . Dadurch sind wir in der Lage, den Einfluss verschiedener Substanzen auf die mitochon-driale Atmungskette zu untersuchen .
Am intravitalmikroskopischen Arbeitsplatz wurden im vergangenen Jahr mittels der zuvor etablierten Verfah-ren zum in-vivo Monitoring der exkretorischen Funktion der Leber sowie der Leukozyten-Endothel-Interaktion wichtige Mechanismen der Frühphase der Wirtsreaktion untersucht (Jbeily N et al ., J Biophotonics 2014; Press AT et al ., Nat Commun . 2014; Gonnert FA et al ., Crit Care 2013) .
Modulation des Sphingolipidstoffwechsels - Rolle der Sphingomyelinasen bei systemischer Inflammation und Sepsis
Koordination: PD Dr. R. A. Claus, Prof. M. GrälerMitarbeiter: Dr. N. Jbeily, G. P. Otto, M. Atanasova, M. Hartkopf, HAY. Chung, B. Specht, E. WaltherKooperation: Dr. U. Neugebauer (CSCC SPADE), Prof. B. Kleuser (Potsdam)
Zur Untersuchung inflammationsrelevanter Pathomecha-nismen der Zellschädigung bei Sepsis und SIRS sowie des pathophysiologischen Hintergrundes bedeutsamer Lipid-mediatoren steht die Aktivitätsveränderung der sezernier-ten Sphingomyelinase mit der Bildung des Lipidmediators Ceramid sowie Mediatoren höherer Ordnung (S1P) sowie die darauf beruhenden biomedizinischen Effekte im Mit-telpunkt dieses Projektes .
Unabhängig vom initialen Auslöser der systemischen Inflammation fanden wir eine Schweregrad-abhängige Aktivitätssteigerung im Plasma von Patienten mit SIRS und Sepsis . In Endothelzellkulturen induzierte Serum sep-tischer Patienten sehr rasch die Bildung des hochaktiven Lipidmediators Ceramid, die mit dem Auftreten von Lipid Rafts mit großer biofunktioneller Bedeutung korrespon-dierte . Lipid Rafts sind eine pathobiologische Grundlage für die Assemblierung von Membranproteinen zu funktio-nell aktiven Rezeptorkomplexen und scheinen eine Schlüs-selrolle in der Pathogenese der endothelialen Dysfunktion und des Infektort-fernen Organversagens zu spielen .
Die Ausbildung Ceramid-angereicherter Lipidrafts ist mit der Sphingomyelinase-Aktivität und der Apoptoseinduktion assoziiert, wobei beide Phänomene durch niedermolekulare Inhibitoren unterdrückt werden . Niedermolekulare Inhibi-toren wie Desipramin verhindern den Aktivitätsanstieg bei Sepsis und attenuieren die Wirtsreaktion, wogegen in Sphin-gomyelinase-defizienten Mäusen die Keimlast in Geweben septischer Tiere erhöht, zirkulierende Leukozyten einen höhe-ren Aktivierungsstatus aufweisen, die Anzahl an das Endo-thel adhärierender und eingewanderter Leukozyten jedoch verzögert ist, was mit der Übersterblichkeit dieser Tiere in der Frühphase der Sepsis korrespondiert . Unterschiede in der Keimlast wurden in unterschiedlichen Organen beobachtet . Sphingomyelinase-Inhibition vermindert und verzögert das resultierende Organversagen . Zahlreiche Arzneistoffe aus verschiedenen Substanzklassen weisen ein ausgeprägtes Inhibitionsprofil gegenüber der Sphingomyelinase als zusätz-liche Wirkung auf . In einer retrospektiven Studie ergeben sich Hinweise darauf, dass eine Therapie mit diesen Substanzen aus anderer Indikationsstellung (bspw . Depression) im Vorfeld eines Aufenthaltes auf Intensivstation die Inzidenz und den Verlauf einer Sepsis positiv beeinflusst .
Hepatische Fibrose als Langzeitfolge einer Sepsis
Koordination: PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: B. Giszas, HAY. Chung, CJ Witt, J. Fischer, B. SpechtKooperation: Profs. M.H. Gräler (KAI), A. Lupp (CSCC), R. Weisskirchen (RWTH), U. A. Maus (MHH), A.
Stallmach (KIM IV)Förderung: HAY. Chung, B. Giszas (CSCC Promotionsstipendien)
Im Ziel dieses Projektes ist die Charakterisierung einer Sepsis-assoziierten Leber-fibrosierung im zeitlichen Verlauf von der
Akutreaktion bis hin zur Chronifizierung als organspezifi-sche Langzeitfolge einer septischen Episode . Hierfür wurde
46 47
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN5. 5.
in Mäusen eine Sepsis unterschiedlicher Genese ausgelöst, einerseits mit pneumogenem (Monoinfektion mit Strep . pneumoniae) anderseits mit abdominellem (Peritoneal Con-tamination and Infection Model - PCI) Infektionsfokus . In Zusammenarbeit mit Prof . Ulrich Maus wurden die Proben von Pneumonie-erkrankten Mäusen generiert . Im Verlauf wurde mehr und mehr deutlich, wie stark der Einfluss der Infektionsquelle auf die septischen Langzeitfolgen ist .
Die Hypothese einer Serotyp-spezifischen Wirtsreak-tion bei Pneumonie konnte somit in Bezug auf die hepa-tische Fibrosierung nicht nachgewiesen werden . Dies führte allerdings zur Überlegung, welche Ursachen der Fibroseentstehung bei der Peritonitis-induzierten Sepsis zugrunde liegen . Aus diesem Grund fokussierten die weite-ren Analysen zunächst die zeitabhängige und funktionelle Charakterisierung der Fibrogenese und der Leberschädi-gung im PCI-Modell . Gemeinsam mit Frau Prof . Lupp wur-den unter anderem mit Modelsubstraten die Aktivitäten
verschiedener Enzyme der ersten Phase der Biotrans-formation analysiert und eine deutliche Verminderung registriert . Mit Unterstützung des SFB-Transregio 57 - Organ-fibrose - der RWTH Aachen und der besonderen Expertise von Prof . Ralf Weiskirchen wurden detaillierte Stimulationsuntersuchungen an den Schrittmacherzellen der Leberfibrose, den hepatische Sternzelle, durchgeführt . Es zeigten sich vielversprechende Übereinstimmungen in Fibrose-assoziierten Genen zwischen den Organanalysen und den in-vitro Stimulationen .
Darüber hinaus wurde die saure Sphingomyelinase als Schlüsselenzyme der Sepsis-assoziierten Fibrosierung iden-tifiziert . In Inhibitionsstudien mittels niedermo-lekularer Substanzen konnte nicht nur bei vorheriger Applikation, sondern auch bei Gabe nach Sepsisinduktion ein positiver Effekt auf die Aktivierung der Sternzellen und die Bildung und Ablagerung von Bindegewebe gezeigt werden .
Rolle der sezernierten Sphingomyelinase bei der Pathogenese der septischen Kardiomyopathie
Koordination: PD Dr. R. A. ClausMitarbeiter: A.S. Kollmey, HAY. Chung,Kooperation: Drs. Schwarzer und Schrepper (HTG), Profs. M. H. Gräler, A. Lupp (Pharmakologie)
Die kardiale Dysfunktion im Zuge der inflammatorischen Wirtsantwort stellt als septische Kardiomyopathie eine häufig unterschätzte, aber Prognose-relevante Komplika-tion der Sepsis dar . Im Mausmodell der polymikrobiellen Sepsis wurde die Rolle der sezernierten Sphingomyelinase mit konsekutiver Ceramidgenerierung untersucht . Im Ver-gleich zu funktionellen Parametern der Herzleistung nach
Sepsisinduktion, welche mittels transthorakaler Echo-kardiographie erhoben wurden, stellte sich die pharma-kologische Hemmung des Enzyms als möglicher Ansatz-punkt dar, um das Ausmaß des oxidativen Stresses, die Gewebsintegrität und insgesamt die Herzleistung positiv zu beeinflussen .
Automatisiertes Monitoring zur Stratifizierung und Belastungsreduktion in der tierexperimentellen Forschung
Koordination: PD Dr. R. A. Claus, Dr. G. P. OttoMitarbeiter: Philipp RotheKooperation: Prof. Dr.-Ing. A. Richter (Ernst-Abbe Hochschule); Dr. M. Soßdorf, Dipl.-Ing. C. Queissner
(StrataTherm, Jena)Förderung: BMBF-EXIST Gründungsstipendium (EAH)
Die Interpretation von Ergebnissen aus der Untersuchung pathophysiologischer Mechanismen und der Wirksamkeit möglicher Wirkstoffkandidaten in den Klinik-nahen Model-len der Sepsis ist trotz hoher Standardisierung durch den zeitlich unterschiedlichen Verlauf und durch eine teils aus-geprägte individuelle Dynamik der Wirtsreaktion limitiert . Die Ergebnisqualität zu den einzelnen Untersuchungszeit-punkten wird daher durch hohe Streubreiten beeinflusst . In enger Zusammenarbeit mit der Ernst-Abbe-Hochschule wurde ein thermographisches Überwachungssystem ent-wickelt, welches durch die Integration von Infrarotkame-ras in konventionelle Tierhaltungssysteme gekennzeichnet ist . Eine eigens entwickelte Software erfasst kontinuierlich Bewegungs- und Temperaturprofile als Surrogat-parame-ter der Wirtsreaktion .
Die Daten können web-basiert auf mobile Endgeräte über-tragen werden, so dass sich der Versuchsleiter jederzeit und ortsungebunden über den Gesundheitszustand der Versuchstiere informieren kann . Auftretende Verände-rungen der einzelnen Parameter werden ohne zusätzliche Belastung für die Tiere lückenlos dokumentiert und aktiv an den Nutzer übermittelt, sodass dieser beispielsweise durch eine zusätzliche Wirkstoffgabe rechtzeitig interve-nieren kann . Von der noch präziseren Stratifizierung der Versuchstiere erwarten wir eine höhere Standardisierung tierexperimenteller Studien, dadurch können sowohl expe-rimenteller Aufwand, aber insbesondere die Anzahl sowie Belastung eingesetzter Versuchstiere vermindert werden .
5.3 Arbeitsgruppen der Klinik
Arbeitsgruppe zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivstation
Teilnehmer: Dr. F. Bloos, Prof. Dr. F. M. Brunkhorst, K. Ludewig, P. Bloos, U. Redlich, A. Braune, D. Fergen, A. Noack, Prof. Dr. K. Reinhart
Dieses Team sichert die Durchführung klinischer Studien auf der Intensivmedizin gemäß GCP-Richtlinien . Es werden sowohl Interventionsstudien als auch Observationsstudien betreut . Das Team besteht aus 5 Studienschwestern (davon 3 zertifizierte study nurses) und Ärzten . Dabei erfolgt das Screening der Patienten für die gegenwärtig durchge-führten Studien täglich durch die Studienschwestern . Es
existiert außerdem eine Rufbereitschaft, die Studienein-schlüsse auch außerhalb der Dienstzeit ermöglichen . Die Ärzte des Teams sind für die medizinischen Belange der Studien zuständig und unterstützen die Ärzte der Inten-sivstation beim Einholen der Einverständniserklärungen .
Arbeitsgruppe Perioperative Hämostaseologie
Koordination: Dr. Michael HofmannMitarbeiter: Dr. Isabella Westermann, PD. Dr. Wolfgang LöscheKooperation: PD Dr. Klas Böer (Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik)
Störungen des Hämostasesystems sind bei kritisch kran-ken Patienten multifaktoriell bedingt und besitzen einen wesentlichen Einfluss auf Mortalität und Letalität .
Blutungen und Hypokoagulabilität führen zu einem erhöhten Transfusionsbedarf, die Patienten benötigen signifikant längere Beatmungszeiten und weisen höhere APACHE-II- und SOFA- Scores auf . Dies spiegelt sich in einer signifikant höheren Rate an Multiorgandysfunktion bis hin zum Multiorganversagen wider, was letztlich zu einer erhöhten 30-Tage- und 1-Jahres- Mortalität führt .
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Diagnostik und Therapie intra- und postoperativer Gerinnungsstörungen sowie der Evaluation neuer Messverfahren .
Laufende Untersuchungen:
» Evaluation des Testansatzes Ecarin (eca-tem) zum Monitoring des Thrombininhibitors Argaroban (Hofmann/Böer)
» Wertigkeit eines Algorithmus zur hämostaseologi-schen Therapie bei Blutung auf der chirurgischen Intensivstation (Hofmann/Westermann)
» Die Rotationsthrombelastometrie in der Frühphase des septischen Schocks (Hofmann/Lösche)
Arbeitsgruppe: Simulationstraining
Koordination: Dr. K. Pahlke, Mitarbeiter: Dr. K. Ebert, Dr. K. Wurm, Dr. H. Skupin, N. Hartmann, Dr. C. Lerch, M. Lesemann, C. Stumme,
S. Engler, B. Poidinger
Im Simulationslabor können komplexe Abläufe aus den Bereichen Rettungsmedizin, Anästhesiologie oder Inten-sivtherapie trainiert und im Team videogestützt aus-gewertet werden . Der Jenaer Notfall-Simulator (JeNS) wird für jeden Medizinstudierenden im Rahmen der Querschnittsbereiche Notfallmedizin (9 . Semester) und Perioperative Medizin (10 . Semester) eingesetzt . Neben der Erarbeitung und Durchführung von studentischen Simulationsszenarien beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit Fragen der Implementierung der Simulation in Crisis-Resource-Management-Kurse und in objektive praktische Prüfungsformate .
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HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN6. 6.
6.1 Abgeschlossene Habilitationen
-
6.2 Laufende Habilitationen
Bloos F: Möglichkeiten der frühzeitigen Intervention in der Versorgung von Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock
Gonnert FA: Sepsis-assoziierte Leberdysfunktion – Etablierung tierexperimenteller Konzepte mit Anwen-dung biophotonischer Technologien zur Untersuchung zugrunde liegender molekularer Mechanismen und ih-rer funktionellen Resonanz
Hilbert-Carius P: Optimierung der Polytraumaversor-gung an einem überregionalen Traumazentrum
6.3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten
Englert S: Morphologie und Funktion der Skelettmus-kulatur bei Sepsis und deren Beeinflussung durch phy-sische Belastung (zum M .Sc . Mol . Med .; Betreuer RA Claus und Maik Soßdorf) .
Hertz D: Properties of tungsten on sepsis inducing bac-teria and host response (zum M . Sc . Mol . Med; Supervi-sion PD Dr . R .A . Claus)
Hurtado-Oliveros J: Characterisation of Parameters of Inflammation after Hemoadsorption Therapy (zum M . Sc . Mol . Med; Supervision Prof . M . Bauer)
Fleischmann C: Global burden of sepsis, meta-analysis of observational studies (zum MD; Betreuer: Prof . Dr . Reinhart, PD Dr . C . Hartog)
Kussmann A: Hepatische Sternzellaktivierung bei Sepsis und deren zelluläre Funktion am Beispiel der VWF-spal-tenden Protease ADAMTS13 (IZKF-Promotionsstipendi-um, Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Lehré S: Die frühzeitige postoperative Gabe von Phy-sostigminsalicylat nach kardiopulmonaler Bypass-Ope-ration (Betreuer: PD Dr . M . Paxian)
Quickert S: Alternative splicing of SMPD1 in patients with SIRS or severe sepsis (zum M . Sc . Mol . Med; Super-vision Dr . M . Kramer, Prof . M . Bauer; PD Dr . R . A . Claus)
Seidel C: Physisches Training als Modulator der Wirts-reaktion bei schwerer Sepsis (Betreuer Dr . M . Soßdorf, PD Dr . R . A . Claus) .
6.4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten
Acht B: Biologischer Effekt der Sphingomyelinase in in-fektortfernen Geweben . (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, PD Dr . R . A . Claus)
Atanasova M: Bedeutung der sezernierten Sphingomy-elinase beim sterilen Organversagen (Betreuer: PD Dr .R . A . Claus)
Beretta M: Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, Zweitbetreuer: Prof . Dr . Reinhard Wetzker .
Bertram D: Expressionsprofile hepatischer Transporter bei postoperativen Stress (Betreuer PD Dr . R .A . Claus, PD Dr . F .A . Rauchfuss – AVC)
Bläß M: Die Signaltransduktion bei Apoptose in Mak-rophagen unter besonderer Berücksichtigung synthe-tischer Ceramid-Analoga und neuer Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase . (Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Breuel H: Unterschiede im klinischen Phänotyp und Krankheitsverlauf zwischen bakteriellen und fungalen systemischen Infektionen (Betreuer: Prof . Dr . N . C Rie-demann, PD Dr . R . A . Claus)
Buescher GLB: The Role of Phosphatidylinositol-3-/Akt-Kinase and its phosphoproteome on the excretory dysfunction in hepatocytes in early sepsis, HepatoPhos (Promotionsstipendium des CSCC, Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Butans MJ, geb. Schulz: Simultane Messung der Leber- und Nierenfunktion und deren prognostische Bedeu-tung für den Krankheitsverlauf bei Sepsis - SimAMOD (Promotionsstipendium des CSCC, Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Chung HAY: Role of low-molecular-weight drugs as an inhibitor of the acid sphingomyelinase in hepatic stel-late cells - SphingoHSC (Promotionsstipendium des CSCC, Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Dimitrova D: Retrospektive Studie über den Stellenwert der Impedanzaggregometrie bei kardiochirurgischen Patienten in der postoperativen Phase (Betreuer: Dr . M . Hofmann, Prof . Dr . N . Riedemann)
Ekaney ML: Impact of Plasma Histones in Human Sepsis and their contribution to cellular injury and inflamma-tion (Promotionsstipendium des CSCC, Betreuer PD Dr . R . A . Claus, Zweitbetreuer Frau Prof . R . Heller)
Engel S: Regulation Fibrose-induzierender Prozesse in hepatischen Sternzellen (zum M .Sc ., Betreuer PD Dr . R .A . Claus)
Englert S: Einfluss des Mikrobioms auf die fäkale Pe-ritonitis (IZKF-Promotionsstipendium; Betreuer: PD Dr . R . A . Claus, Dr . O . Sommerfeld)
Fröhlich E: Molekulare Mechanismen und die Bedeu-tung der exkretorischen Dysfunktion und des gestör-ten Xenobiotika-Stoffwechsels für die Klinische Phar-makologie in der Intensivmedizin (Betreuer: PD Dr . A . Kortgen)
Giszas B: Analyse der hepatischen Sternzellaktivierung bei pneumonie-induzierter Sepsis (Promotionsstipen-dium des CSCC, Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Ghait M: Complement-5-Rezeptor vermittelte Induk-tion eines septischen Leberversagens (zum M .Sc .; Be-treuer PD Dr . R .A . Claus, Prof . M . Meyer, EAH)
Hartkopf M: Die funktionelle Inhibition der sezernier-ten Sphingomyelinase in Patienten mit Sepsis – eine retrospektive und experimentelle Betrachtung (IZKF-Promotionsstipendium, Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Hechaichi N: Die Rolle der Lektin-artigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen septischen Kardio-myopathie durch polymikrobielle Sepsis (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, PD Dr . S . Stehr)
Herzog C: Retrospektive Studie über die Einführung ei-nes Hämotherapie- Algorithmus in der Therapie post-operativer Blutungen bei kardiochirurgischen Patien-ten (Betreuer: Dr . M . Hofmann, Prof . Dr . N . Riedemann)
Horn P: Regulation der Glukosehomöostase bei systemi-scher Inflammation - explorative Analyse ausgewählter intrazelluärer Signalwege in humanen Geweben (IZKF-Promotionsstipendium, Betreuer Dr . C . v . Löffelholz, PD Dr . R . A . Claus)
Jentho E: The influence of monocytic signalling on tis-sue damage control and disease tolerance (Betreuer: Prof . M . Bauer)
Kammeyer CB: Role of chemerin, its receptor & resol-vin E1 in transactivation of hepatic stellate cells - HSC-Resolve (Promotionsstipendium des CSCC, Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Kern A: Funktionell genomische Aspekte des Häm-Stoffwechsels in Patienten mit schwerer Sepsis, septi-schem Schock und Multiorganversagen (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Klockgether A: Autophagie als adaptive Stressreaktion in der septischen Leber (Promotions-stipendium des IZKF, Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Kollmey AS: Rolle der sezernierten Sphingomyelinase bei der Pathogenese der septischen Kardiomyopathie (Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Krug M: Erregerdiagnostik anhand gebrauchter Hämo-dialysekartuschen (Betreuer: Dr . G . P . Otto, PD Dr . R . A . Claus)
Lemm J: Untersuchungen zur Wirkung von Schwefel-wasserstoff (H2S) und zur Funktion der Cystathionin-γ-lyase im Rahmen der septischen Kardiomyopathie (Betreuer: PD Dr . R . A . Claus, Prof . Dr . M . Bauer, Prof . R . Wetzker - CMB)
Maertins V: Slo1-Kanal vermittelte Immunmodulation durch die ω-3-Fettsäure Docosahexaensäure (IZKFPro-motionsstipendium; Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Metzing O: Interaktion von Häm- und Hämabbaupro-dukten mit dem Slo1-Kanal als Pathomechanismus des septischen Schocks (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Otto GP, Dr. med., M.Sc.: Mechanismen der Pathoge-nese und der Resolution des Sepsis-assoziierten Nie-renversagens (MD-PhD-Stipendium CSCC; Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Potratz P: Untersuchungen von Einflüssen physiothe-rapeutischer Intervention bei Patienten mit Sepsis, schwerer Sepsis und septischen Schock (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, Dr . M . Soßdorf, Dr . G . P . Otto, Prof . Dr . U . Smolenski)
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7.HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN6.
Reimann C-M: Die Rolle von Sphingosin-1-phosphat (S1P) und dessen Rezeptoren bei sepsisinduziertem Or-ganversagen (Betreuer: Prof . Dr . M .H . Gräler, Prof . Dr . R . Wetzker)
Rothe P: Kontinuierliches Monitoring der Temperatur- und Bewegungsprofile als Stratifizierungsparameter in murinen Infektionsmodellen (Betreuer PD Dr . R . A . Claus)
Schaller B: Veränderungen der AMPK im Inflammati-onsmodell in einer Skelettmuskelzelllinie und die Aus-wirkungen auf Insulinsignalweg und Glucosemetabo-lismus (IZKF-Promotionsstipendium; Betreuer: Dr . C . v . Löffelholz, PD Dr . R . A . Claus)
Schaarschmidt B: Gastrointestinal colonization and mechanisms of translocation through gut mucosa (Be-treuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Schleser FA: Heme and Heme degradation products as modulators of hepatic stellate cell tone in health and disease (zum Dr . rer nat .; Betreuer Profs . M Bauer, SH Heinemann, Institut für Biophysik)
Seibold D: Die Rolle von NGAL in verschiedenen Organ-systemen bei Sepsis (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Seidel R: Heme and heme degradation products as modulators of hepatic stellate cell tone in the stres-sexposed liver (zum Dr . rer . nat .; Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, Prof . Dr . G . Pohnert, Institut für Anorganische und Analytische Chemie)
Thuy A: Die Rolle von Sphingosin-1-phosphat (S1P) und dessen Rezeptoren bei der sepsisinduzierten Immu-nantwort (Betreuer: Prof . Dr . M . H . Gräler, Dr . I . Rubio)
Ungelenk L: Dosis-Wirkungsbezogene Analyse der en-dogenen H2S-Bildung als Modulator der Organschädi-gung bei Sepsis (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer)
Winderlich A: Retrospektive Studie über den Einfluss indikationsfremder Wirkstoffe auf das Outcome von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock (Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Wissuwa B: Funktion von Slo-Kanälen in der Makro-und Mikrozirkulation sowie deren Regulation Häm und Häm-Abbauprodukten im septischen Schock (Betreuer: Prof . Dr . M . Bauer, Prof . Dr . S Heinemann - CMB)
Witt CJ: Post-hoc Behandlung mit dem Sphingomyeli-nase-Inhibitor Desipramin vermindert Leberfibrose als Langzeitfolge im Mausmodell der Sepsis (Betreuer: PD Dr . R . A . Claus)
Woest I: Effekte des Gasotransmitters Schwefelwasser-stoff auf Genexpression und Proteinebene im Rahmen der septischen Kardiomyopathie (Betreuer: Jana Lemm, PD Dr . R . A . Claus)
7.1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Studentische Lehre
Die KAI koordiniert den Querschnittsbereich Notfallmedi-zin (QB Notfallmedizin I, II, III) im 5 ., 7 . und 9 . Semester und den Themenblock Perioperative Medizin (TB POM) im 10 . Semester . In jedem dieser Semester studieren ca . 260 zukünftige Ärzte .
Die KAI errang mit ihrem hohen Anteil an praktischen Ver-anstaltungen, innovativen Prüfungsformaten und über-wiegend herausragenden Evaluationen erneut und anhal-tend den ersten Platz bei der Vergabe leistungsorientierter Mittel (LOM) für die Lehre an unserer Fakultät .
An der Konzeption und Durchführung sind sehr viele Kol-legen der KAI beteiligt . Dies ist bedingt durch die Menge
und Vielfalt der Veranstaltungen und den hohen Anteil an interaktiven und praktischen Kleingruppenformaten, ist aber auch ein Zeichen der hohen Wertschätzung und Motivation der ärztlichen Kollegen für diese Arbeitsauf-gabe an Universitätskliniken .
In der folgenden Tabelle sind die Unterrichtseinheiten aufgeführt, die durch alle Dozenten und Ausbilder der beteiligten Partner und der KAI des UKJ im Wintersemes-ter 2013/4 und Sommersemester 2014 im Querschnitts-bereich Notfallmedizin und Themenblock Perioperative Medizin realisiert wurden . Hier sind keine Zeiten für die Organisation, Koordination, Vor- oder Nachbereitung oder medizindidaktische Weiterbildung enthalten .)
LEHRVERANSTALTUNGEN
Dozenten- und Tutorenstunden in Unterrichtseinheiten
Anteil in Prozent [%] aus Einrichtungssicht
QB Notfallmedizin I, II, III (WS 2013/14)
Gesamt 1.375 100
Anteil Zentrale Notaufnahme 188 13,67
Anteil andere Kliniken 9 0,65
Anteil KAI 1 .178 85,67
Themenblock Perioperative Medizin 10. Semester
Gesamt 1.386 100
Anteil Externe Dozenten 154 11,11
Anteil KAI 1 .232 88,89
Mündlich-praktische Prüfungsformate
OSCE Notfallmedizin QB II 2014 7 . Semester 344 100
strukturierte Mündlich-Praktische Prüfung QB III Notfallmedizin 9 . Semester 244 100
OSCE TB Perioperative Medizin = POMMES 10 . Semester 236 100
Die KAI hat den Auftrag der Medizinischen Fakultät, ver-mehrt innovative und praktische Prüfungen abzubilden, durch die Implementierung von je einem semesterweiten verpflichtenden OSCE - Prüfungsformat in den QB Not-fallmedizin II (Notfall - OSCE mit 6 Stationen) und in den Themenblock Perioperative Medizin (POMMES - OSCE mit 4 Stationen) umgesetzt . Außerdem wird die Abschlussprü-fung im Querschnittsbereich Notfallmedizin III als struk-turierte praktisch-mündliche Prüfung durchgeführt . Diese personal- und zeitintensiven Formate werden aufgrund der Praxisorientiertheit und Intensivität durch die Studie-renden sehr geschätzt .
Um eine professionelle und strukturierte Lehre abbilden zu können, werden die Evaluationsergebnisse, die Ideen und Eindrücke der beteiligten Dozenten und die Prüfungs-ergebnisse jährlich analysiert und unter verschiedenen Aspekten und Prioritäten die Curricula aktualisiert und
weiterentwickelt . Vor jedem Querschnittsbereich bzw . Themenblock werden medizindidaktische Dozenten- und Prüferworkshops für verschiedene Lehr- und Prüfungs-veranstaltungen durchgeführt . Es existieren, wie vom Studiendekanat der Medizinischen Fakultät empfohlen, spezifische Prüfungsthemenlisten, die den Studierenden das strukturierte und selbstreflektierte Konsolidieren der Lerninhalte und somit eine gezielte und effektive Prü-fungsvorbereitung ermöglichen sollen .
Außerdem absolvierten 22 Studierende 2014 im Prakti-schen Jahr das Wahltertial in der KAI . Es wurden Famulan-ten/Hospitanten und Praktikanten in den verschiedenen Bereichen aus- bzw . weitergebildet .
Die Kollegen der KAI sind in anderen Querschnittsberei-chen/Themenblöcken und des vorklinischen Abschnitts und an verschiedenen Wahlfächern beteiligt .
Tabelle: Geleistete Unterrichtseinheiten in den Pflichtcurricula QB Notfallmedizin / TB POM WS 2013/14, SS 2014
52 53
LEHRVERANSTALTUNGEN7. 7.
Themenblock Perioperative Medizin
Im Jahr 2014 wurde für ca . 260 Studierende des 10 . Semesters erneut der Themenblock Perioperative Medizin durchgeführt . Jeder Studierende hatte hierbei insgesamt 30 verschiedene Veranstaltungen mit einem Zeitumfang von 72 Unterrichtseinheiten zu besuchen .
Neben 12 Vorlesungen und 9 Pflichtseminaren zu rele-vanten anästhesiologisch-intensivmedizinischen Themen wurden insgesamt 26 verschiedene Wahlpflichtveranstal-tungen angeboten, aus denen sich die Studierenden je 3 auswählen konnten . In diesem Curriculum für den Erwerb des Leistungsnachweises Anästhesiologie gemäß der Ärzt-lichen Approbationsordnung sind neben den Kollegen der KAI des UKJ auch externe Dozenten, die Angehörige der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität sind in Vorlesungen, Pflicht- und Wahlpflichtseminaren beteiligt .
Im Hands-on-Workshop Anästhesie und im Simulatortrai-ning erlernten und trainierten die Studierenden in Klein-gruppen ärztliche Basisfertigkeiten und auch komplexe Prozeduren unseres Fachgebietes . Ärztliche Instruktoren
bildeten an jedem Anästhesiearbeitsplatz im Operations-saal über insgesamt 8 Wochen Studierende in Kleinstgrup-pen (1 - 2 Studierende pro Instruktor) aus . Ein gesondertes Kleingruppenpraktikum auf der Intensivstation ergänzte den Unterricht am Krankenbett .
Die Praktika am Patientenbett erfüllten alle die Kriterien für einen Qualifizierten Unterricht am Krankenbett, die durch das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Jena gefordert werden .
Als Leistungsüberprüfung wurde neben der Klausur (MC Format) auch die praktische Prüfung POMMES im OSCE-Format durch alle Studierenden des 10 . Semesters absolviert .
Im Rahmen der Evaluation lobten die Studierenden das Gesamtkonstrukt der Mischung und Verzahnung von theoretischen und praktischen Ausbildungsformaten und die breite Aufstellung der Bereiche Anästhesiologie und Intensivmedizin .
Querschnittsbereich Notfallmedizin
Der Querschnittsbereich Notfallmedizin (QB Notfall) wird durch die KAI koordiniert .
Um dem Anspruch eines Interdisziplinären Querschnitts-bereiches Inhalt zu verleihen, sind verschiedene Fach-disziplinen in die notfallmedizinische Lehre integriert . Vertreter der Fachdisziplinen Innere Medizin, Neurologie, Kinderheilkunde und HNO waren als Dozenten der Vorle-sungen aktiv . Kollegen der Zentralen Notaufnahme (ZNA) waren als Dozenten in Vorlesungen, Tutoren in Praktika bzw . Seminarreferenten tätig .
Die Abbildung der Notfallmedizin als Blockveranstaltungen in drei Semestern (5 ., 7 ., 9 . Semester) machen eine longitudinale Vermittlung und Vertiefung notfallmedizinischer ärztlicher Kompetenzen möglich . Neben Seminaren und Vorlesungen werden verschiedene Kleingruppenveranstaltungen angebo-ten . Hierbei kommen neben dem klassischen Skilltraining an Phantomen, simulatorgestützte Veranstaltungen, interaktive
Fallbearbeitungen in der Gruppe und Teamtrainings (Mega-code, Full-Schale-Simulator) zum Einsatz . Ein Praktikumstag Notfallmanagement auf einem Rettungswagen bzw . in der Zentralen Notaufnahme, im Sinne eines Unterrichts am Kran-kenbett und ein Tag „Technische Rettung“ in Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz ver-vollständigen das Curriculum .
Insgesamt absolviert jeder Studierende im Laufe der drei Abschnitte des Querschnittsbereiches Notfallmedizin ins-gesamt 90 Unterrichtseinheiten .
Die verschiedenen Veranstaltungen werden aufgrund des hohen Anteils an praktischen Trainingsmöglichkeiten, Relevanz für jeden Arzt und des Engagements der Ausbil-der von den Studierenden hoch geschätzt . In der studen-tische Evaluation im WS 2013/14 belegt die Notfallmedizin anhaltend vordere Plätze (Gesamtnote: 5 . Semester – 1,69, 7 . Semester – 1,59, 9 . Semester 1,72) .
Querschnittsbereich Schmerzmedizin
s . Bericht auf Seite 22-23
Ausbildung im Praktischen Jahr
Die KAI bildet jährlich mehr als 20 Studierende im Prak-tischen Jahr aus . Die Studierende sollen die Breite des anästhesiologischen Betätigungsfeldes mit den Säulen AINS kennenlernen, hier basale und spezifische Kenntnisse erwerben und supervidiert basale und komplexe Fertigkei-ten erlernen und trainieren . Dies wird durch die Rotation durch verschiedene operativ-anästhesiologischen Berei-che und die Intensivstation umgesetzt . Fakultativ kön-nen unsere Studierenden im PJ in die Abteilung für Pal-liativmedizin bzw . die Zentrale Notaufnahme rotieren . Im Auftrag der Medizinischen Fakultät Jena entwickelten die Kollegen der KAI ein PJ-Logbuch für die praktischen Ärzt-lichen Fertigkeiten im Wahltertial Anästhesiologie, Inten-sivmedizin, Schmerzmedizin und Palliativmedizin, das für alle Lehrkrankenhäuser der FSU Verwendung findet .
Seit dem Jahr 2014 nimmt die KAI am Projekt PJ+ zur Wei-terentwicklung des Praktischen Jahres im Studiengang Humanmedizin (Projekt im Rahmen des Gemeinsamen Bund-Länder-Programmes für bessere Studienbedingungen
und mehr Qualität in der Lehre) teil . In Zusammenarbeit mit der Projektgruppe wurde das Mentorensystem der KAI analysiert und überarbeitet, so dass die Studierenden für ihr PJ-Tertial einen festen Ansprechpartner für Fragen sowie Hinweise zu persönlichen Weiterentwicklung erhal-ten . Mentoren der KAI sind motivierte, erfahrene Weiter-bildungsassistenten bzw . Fachärzte, die für diese Aufgabe durch das Studiendekanat gezielt geschult werden . Ein wei-teres Ziel des Projektes ist die Etablierung und Entwicklung verschiedener und wiederholter Supervisionen spezifischer ärztlicher Fertigkeiten am Patienten und ein nachfolgendes strukturiertes Feedback (MiniCEX) . In der KAI wurde 2014 mit der Entwicklung und Durchführung dieser MiniCEX begonnen . Auch hierfür wurden die Kollegen geschult . Es ist Ziel der KAI, diese Form der Ausbildung und Auswertung am Patienten in Themenvielfalt und Anwendung weiter auszubauen .
Die Gesamtnote der 13 Studierenden, die das PJ-Tertial eva-luiert haben, beträgt 1,0 .
54 55
8.LEHRVERANSTALTUNGEN7.
Veranstaltungen Themenblock Perioperative Medizin (POM) 2014
Umgang mit klinischen Studien
Sauerstofftransport
Einführung in die Anästhesiologie und pharmakologische Grundlagen der
Allgemeinanästhesie
Allgemeinanästhesie -"Normalfall":
Vom Einschleusen das Patienten in den OP bis zur Freigabe für den Operateur:
Narkoseeinleitung, Grundlagen der Atemwegssicherung, Basismonitoring
Allgemeinanästhesie: Narkosesysteme, Narkosebeatmung, Narkoseausleitung
Narkose bei nicht nüchternen Patienten - "Notfallnarkose"
Regionalanästhesie: Grundlagen der rückenmarksnahen
Anästhesieverfahren und der iv- Regionalanästhesie
Perioperative Schmerztherapie
Sepsis I: Pathophysiologie, Epidemiologie, Grundprinzipien der
Diagnostik und Therapie
Analgosedierung in der Intensivmedizin
Kreislauftherapie in der perioperativen Medizin
Sepsis II: Infektiologische Diagnostik und antimikrobielle Therapie
Aspekte der (Intensiv-)Therapie beim Polytrauma
Volumentherapie in der perioperativen Medizin
Akutes Nierenversagen in der perioperativen Phase
Anästhesie: das Davor und das Danach
Ernährung in der perioperativen Phase
Der Säure-Basen-Haushalt / Die BGA
Vermeiden perioperativer Infektionen
Beatmung
Regionalanästhesie der oberen und unteren Extremität
Praktikum 1 Anästhesie-Arbeitsplatz
Zentral-Lobeda
Praktikum 2 Anästhesie-Arbeitsplatz
Op-Innenstadt
Praktikum 3 Intensivstation
Praktikum 4 Hands-on-workshop
Anästhesiologie
Praktikum 5 Simulatortraining Anästhesiologie
Praktische Prüfung („POMMES“) = OSCE – mit 4 Stationen MC-Klausur
12 Vorlesungen 9 Pflichtseminare
5 Pflichtpraktika
Prüfungen
3 Wahlpflichtseminare(Studierender wählt aus 23)
Nierenersatzverfahren in der perioperativen Phase
Nosokomiale Infektionen: klinische Relevanz, Diagnostik, Therapie
Diagnostische Marker in der Intensivmedizin
Kalkulierte Antibiotikatherapie auf der Intensivstation
Grundlagen der Therapie mit vasoaktiven Substanzen
Invasives hämodynamisches Monitoring
Der herzkranke Patient in Anästhesie und Intensivmedizin
Konzepte zur Optimierung / Aufrecht-erhaltung von Organfunktionen beim
kritisch Kranken
Anästhesiologiches Management des Thoraxtraumas
Anästhesie in der Thoraxchirurgie
Akutes Lungenversagen (ARDS) Beatmungsassoziierte
Lungenschädigung
Intensivmedizinisches Management bei Patienten mit SHT
Anästhesie in der Geburtshilfe
Asphyxie – Der blaue Tod: Atemwegsmanagement bei Säuglingen
und Kleinkindern
Anästhesie im Säuglings- und Kindesalter
Der zentrale Venenkatheter.
Ultraschall peripherer Nerven in der Regionalanästhesie
Konzepte zur Akutschmerztherapie in der perioperativen Phase
Konzepte zur Akutschmerztherapie in der perioperativen Phase
Die Anästhesieabteilung als perioperativer Dienstleister
-ein Planspiel-
Leben nach der Intensivstation
Handeln oder Unterlassen – Ethische Entscheidungen. Ein Fallbeispiel
Intensivtherapie und Menschlichkeit
8.1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin
Im Jahre 2014 konnte die kontinuierliche Fort- und Weiter-bildung in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivme-dizin der Universität Jena dank des großen Engagements unserer Mitarbeiter, welche in ihrer Funktion als Referent agierten, beibehalten werden . Die Fortbildungen der KAI werden von der LÄK Thüringen zertifiziert . Bis zu viermal im Monat werden Fortbildungsveranstaltungen durchge-führt . Ziele dieser Veranstaltungen sind einerseits die Dar-stellung und Diskussion der Standards der Klinik und die Präsentation praktisch klinischer Themenbereiche für die Mitarbeiter der Klinik, andererseits -auch in Kenntnis der überregionalen Bedeutung der Universitätsklinik- die Vor-stellung innovativer und aktueller Themen aus den Berei-chen der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie durch international bekannte Referenten . Die Fortbildungsveranstaltungen werden überregional ausgeschrieben und Besucher aller Fachbereiche und Kli-niken hierzu eingeladen .
Die Morbidity & Mortality-Konferenz und ein intensiv-medizinischer Journal Club wurden fortgeführt, um eine konsequente anästhesiologische und intensivmedizini-sche Fort- und Weiterbildung bzw . das Qualitätsmanage-ment abzusichern . Auch die gesetzlich im jährlichen Min-destrhythmus vorgeschriebenen Pflichtveranstaltungen und Belehrungen zum Katastrophenschutz (Dr . K . Krohn, Dr . K . Pahlke), Transfusionsmedizin (Dr . C . Herzog, Dr . M . Hofmann) und Hygiene (Dr . U . Dobermann) wurden im Jahr 2014 abgehalten . Seit 2006 veranstaltet die KAI einmal monatlich gemeinsam mit der Klinik für Herz-Thoraxchi-rurgie und der Abteilung Pathologie eine interdisziplinäre pathologische Konferenz . Außerdem fand 2014 zehnmal eine interdisziplinäre Schmerkonferenz unter der Leitung von Dr . Annette Zimmer statt .
Fortbildungen
Januar » M & V-Konferenz mit den Kollegen der Transfusionsmedizin » M & V-Konferenz aus dem Bereich Notfallmedizin » Vorstellung der wichtigsten CIRS-Fälle aus dem Jahr 2013
Februar » Anästhesie bei thorakalen Eingriffen » Forschungskonferenz – Überblick über die Ergebnisse aktueller Studien
März » PONV-freies Krankenhaus – eine realistische Vision? » ITS-Starterworkshop » Multiresistente Erreger und der Umgang mit Patienten, MRSA Fallkonferenz » Update der aktuellen SOP´s im Rettungsdienst » Blutung beim herzchirurgischen Patienten – ein Therapiealgorithmus » VAPA-Guide als Online-Hilfe bei Gifttierunfällen
April » Sicherheitskultur in der Luftrettung » Praktische Erfahrungen von Einsätzen mit Anfall von mehreren Patienten in Jena und Umgebung
Mai » Wie bestimme ich die richtige Dosierung von Antibiotika
Juni » Das interdisziplinäre Behandlungskonzept „Patient Blood Management“-wie setzen wir es um? » Der gastroenterologische Notfall auf der Intensivstation » Sicherheitseinweisung ins MRT-wo liegen die Gefahren für Mitarbeiter und Patienten?
Juli » Geriatrische Anästhesie » Wo drückt der Schuh im Rettungsdienst? Auswertung der Mitarbeiterbefragung im Rettungsdienst . » M & V im Rettungsdienst
September » M & V-Konferenz – klinische Fallvorstellungen » Erfolgreiche Therapie der Sepsis » Unfallchirurgische Erstversorgung » Regelungen und gesetzliche Vorgaben – Hirntoddiagnostik, Angehörigengespräche, Anamnesebogen,
Oktober » Abrechnung leicht gemacht » Was tun bei Verdacht auf Ebola? » Organprotektive Intensivmedizin und Regelung zur Vermittlung
November » Mechanische Reanimationshilfen – sinnvoll oder Spielerei? » Treffen der Hilfsorganisationen » Seminar des WAKWIN „All about publishing – Der Weg vom Antrag zur Veröffentlichung“ » Entscheidungsbegleitung für Angehörige » Kinderanästhesie – Update und Workshop
Dezember » Perioperative Antibiose » Gewalt in der Präklinik
FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN
56 MF
FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN8.
8.2 Fachpflegeunterricht
» Fachweiterbildung: Endokrinologie, Spezielle intensiv-medizinische Erkrankungen
» Vortrag/Vorlesung für Pflegepersonal des Klinikums: Reanimation für Pflegepersonal
» Workshop: Schwieriger Atemweg
» Fachweiterbildung: Pädiatrie
» Fachweiterbildung: Anästhesie/Intensivtherapie
» Fortbildung: Postendoskopische Überwachung
Die Anästhesietage Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (ABBSAT) 2014 wurden federführend von der KAI unter der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Prof . Bauer in Zusammenarbeit mit Vertretern aller beteilig-ter Landesverbände von DGAI und BDA organisiert .
Die Sektion Schmerzmedizin hat am 17 .11 .2014 in der Thü-ringischen Landesvertretung in Brüssel das 2 . Internatio-nale PAIN OUT Symposium zum Thema “Excellence in pain management after gynaecologic and obstetric surgery: What is the evidence and international best practice?” sowie zum wiederholten Mal den Akutschmerzkurs durch-geführt (s auch S . 22) .
KONGRESSE, SYMPOSIEN UND TAGUNGEN9
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Herausgeber: Prof. Dr. med. Konrad Reinhart Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsklinikum JenaGestaltung: Klinisches MedienzentrumAuflage: 300Druck: DieDruckerei.deRedaktionsschluss: 31. Juli 2015Materialnummer: 626414__________________________________________________________________________________
Kontakt
Prof. Dr. K. Reinhart Direktor
Klinik für Anästhesiologie und IntensivmedizinUniversitätsklinikum JenaErlanger Allee 101 ▪ 07747 Jena
Tel.: (0 36 41) 9 32 31 01Fax: (0 36 41) 9 32 31 02www.kai.uniklinikum-jena.de