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www.kronicher.de Ausgabe 17 November 2012 GRATIS - Zum Mitnehmen - Historisches Aus für Stockheim - Burggrub 1987 Sport Erfolgsstory TSV Ludwigsstadt Porträt Daniel leistner DAS ATELIER DER NATUR STRAHLENDE F ARBEN AUS DEN PFLANZEN IM EIGENEN GARTEN

KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

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Ausgabe November 2012

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Page 1: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

www.kronicher.deAusgabe 17November 2012

GRATIS- Zum Mitnehmen -

HistorischesAus für Stockheim - Burggrub 1987

SportErfolgsstoryTSV Ludwigsstadt

PorträtDaniel leistner

Das atelier Der Natur

strahleNDe FarbeN aus DeN PFlaNzeN im eigeNeN garteN

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Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE

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3KRONICHER. | Ausgabe November 2012

Inhalt

KunstAndrea Partheymüller-Gerber: 6Aus dem Atelier der Natur

Editorial 4Auf den zweiten Blick 28Mein Rezept für den Landkreis 29Das allerletzte Interview 30

Rubriken

PorträtDaniel Leistner: 10Mehr als »nur« Faust

IMPRESSUMKRONICHER.Das Magazin für den Landkreis Kronach

Herausgeber:Verlag Carlo FehnMatt hias-Kaiser-Str. 196317 Kronach

Telefon: 09261-9100148Telefax: 09261-9100149E-Mail: redakti [email protected]: www.kronicher.deRedakti on/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Corinna Tübel, Gerd Fleischmann, Markt Küps

Satz/ Layout: Carlo Fehn

Anzeigen: Rainer Renk, Carlo Fehn, Katja Endres

Fotos:Carlo Fehn, Heike Schülein, Corinna Tübel, Gerd Fleisch-mann, Harald Lappe, fotolia.de, anpfi ff .info

Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen

Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen

Druckaufl age: 5.000 Stück

Kunst |6

Porträt |10

Schule � Bildung |16

LiteraturHauptkommissar Pytliks vierter Fall: 5Leseprobe des neuen Kronacher Regionalkrimis

KRONICHER. Gemeinden: KüpsDie Geburtsstunde von Küps 16Der Ortsname - Von »Chubece« zu »Küps« 18

Historisches |12

Veranstaltungen|14 |20

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VeranstaltungenKronacher Weihnachtsmarkt: 14Mit neuem Konzept am Marienplatz

Sport

HistorischesEisenbahnstrecke Stockheim - Burggrub: 12Überraschende Sti lllegung 1987

SportErfolgssgeschichte TSV Ludwigsstadt: 20Überfl ieger oder Mannschaft der Stunde?

Aus den Gemeinden»Lieder, die von Herzen kommen«: 9Windheimer Gesangsduo mit Debüt-CD

RatgeberEssen und Trinken 22Winterti pps 24 Brauchtum & Traditi on50 Jahre Kreisheimatpfl ege: 26Verständnis für Heimat entscheidend geprägt

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!

Der Blick auf den Kalender und

spätestens die kürz-lich erfolgte Zeitum-stellung kündigen das bevorstehende Jahresende und den

Beginn der Vorweihnachtszeit an. Wir alle freuen uns, nicht zuletzt, weil uns auf den Weihnachtsmärk-ten allerorts auch wieder kulinarische Köstlichkeiten sowie handwerkliche Geschenk ideen und Weihnachtsar-ti kel angeboten werden. Natürlich ist auch das Thema Geselligkeit da-bei wichti g. Mit den Arbeitskollegen nach Dienstschluss bei schönem Win-terwett er einen Glühwein trinken und dazu einen Lebkuchen oder eine Waff el genießen. Ganz ehrlich - ich freue mich schon darauf! Ganz besonders freue ich mich in diesem

Jahr auf den Kronacher Weihnachts-markt. Nach der erfolgreichen Or-ganisati on des Stadtf estes hat die Ak-ti onsgemeinschaft auch die Aufgabe »Weihnachtsmarkt Kronach 2.0« in die Hände genommen. Erstmals wird der Kronacher Weihnachtsmarkt nur in der »unteren Stadt« stattf inden. Der gesamte Marienplatz soll dann jeweils von Freitag bis Sonntag an den Adventswochenenden zu einem

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Weihnachtsvorfreude spendenden Event werden, das sich in dieser Form für die Zukunft etablieren wird. Ich wünsche Ihnen allen nun wieder gute Unterhaltung mit Ihrem Land-kreismagazin.

Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

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LiteraturANZEIGE

»Der letzte Blick«Hauptkommissar Pytliks vierter Fall

[...] Pytlik schmiss seine Kippe weg und kam schnellen Schrittes zu Hermann gelaufen. Er sah das Ekelhafte erst, als er sich mit sei-nen Händen am Zaun abstützte und zu dem Fenster hinaufblickte. Was von der anderen Straßen-seite so ausgesehen hatte, als stünde eine Person am Fenster und würde beobachtend heraus-schauen, stellte sich als die bru-tale Vollendung des Mordes an Emilie Kuhnert dar. Pytlik musste sich beherrschen, sich nicht wieder übergeben zu müssen. Dann sammelte er sich aber schnell. Er und Hermann zückten ihre Waffen und schau-ten, wo sich die Eingangstür be-fand. Ein paar Meter weiter links, ebenfalls in die Hecke integriert, fanden sie die massive Holztür, die nicht verschlossen war. Hastig traten sie ein, nachdem Hermann aus seiner Jacke eine Taschen-lampe geholt hatte. Den Innenhof bis hin zur Haustür suchten sie systema tisch ab und versuchten gleich zeitig herauszufinden, ob sich möglicher weise noch andere Personen hier befanden. Beide waren jetzt hellwach. Als sie ganz nahe an der Haustür waren, er-strahlte die gesamte Hofeinfahrt

in einem grellen Licht. Das Klicken des Bewegungsmelders hatte Pyt-lik einen Schrecken eingejagt.Er und Hermann blickten ein letz-tes Mal kontrollierend um sich und besprachen dann das weitere Vorgehen.»Was denkst du?«, wollte Her-mann wissen.Pytliks Atem klang schwer.»Ich weiß es nicht. Ich frage mich gerade nur, ob da drin möglicher-weise noch eine Leiche liegt«, flüsterte er.»Du meinst…?«»Ich weiß nicht, aber überleg doch mal. Das war sozusagen das Sahnehäubchen auf diese ganze Inszenierung. Das musste der Mörder unbedingt machen, um seine Befriedigung zu erhalten. Wie würdest du also vorgehen?«Hermann dachte kurz nach. Dann sah er die kaputte Tür.»Nun ja, er schien auf jeden Fall einen knappen Zeitplan gehabt zu haben. Lass und reingehen.«Herrmann ging voraus, im Flur war es dunkel. Er machte das Licht an. Nach ca. zwei Metern war die ebenfalls aufgebrochene Woh-nungstür zu sehen. Hermann und Pytlik gingen auf leisen Sohlen. Als sie vorsichtig in die Wohnung ein-

traten, hielt Hermann inne.»Psst, ruhig!«Beide verharrten, Pytlik hatte Probleme, seine Atmung zu kon-trollieren.»Was?«, fragte er dennoch.»Hörst du das nicht?«, flüsterte sein Assistent.Jetzt konnte auch der Hauptkom-missar das leise Wimmern hören, begleitet von einem Geräusch, das sich anhörte, als ob jemand etwas über den Boden schleifen würde. Hermann tastete nach dem Lichtschalter, ging links den Wohnungsflur entlang, bog dann rechts ab und sah an einer halb geöffneten Glastür vorbei ins Wohnzimmer, wo sich eine Person anscheinend am Boden liegend hin und her bewegte. Pytlik war ihm gefolgt und stürmte als erster in den Raum, wo Helmut Kuhnert neben seinem umgestürzten Roll-stuhl, geknebelt und gefesselt und allem Anschein nach völlig entkräftet mit Angstschweiß im ganzen Gesicht, auf dem Boden lag. [...]

Ab 11. Dezember im Buchhandel!

LESEPROBE

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Kunst

Eine Künstlerin - ein Atelier? Genau genommen beginnt dasjenige von

Andrea Partheymüller-Gerber schon im heimischen Garten. Hier findet sie nicht nur Inspiration, sondern auch die Materialien für die Herstellung ihrer eigenen Pflanzenfarben, mit denen sie nun seit fast zehn Jahren malt und seit vier Jahren experimen-tiert. »Man kann aus unglaublich vielen Naturmaterialien, an die man oft gar nicht denkt, Farben herstellen«, er klärt sie bei einem Streifzug im Grünen. »Aus der Rose, Haselnuss oder Hagebutte ebenso wie aus wil-dem Wein, Schlehen oder Weißdorn. Es müssen zudem nicht immer Blüten sein, denn es lassen sich auch aus der Rinde von Ästen eines jungen Apfel-baumes oder aus Teilen der Birken-rinde prächtige Töne gewinnen.«Eine vollständige Liste der Möglich-

keiten zu erstellen, wäre wohl end-los. Dagegen denkt die 56-Jährige in einem anderen Bereich weiter: »Ich will die Beeren zum Beispiel aber nicht radikal von den Ästen wegneh-men, sondern auch für die Vögel et-was übriglassen. Der maßvolle und behutsame Umgang mit den Res-sourcen ist eine heikle Sache. Das versuche ich auch unter anderem bei meinen Workshops an Schulen zu vermitteln.«

Unvorhersehbar und spannendDen visuellen Überraschungen folgt eine für den Verstand: Grün sei diejenige Farbe, so Andrea Parthey-müller-Gerber, die am schwierigsten herzustellen sei. Man blickt umher und trifft doch auf Gras, Blätter und Sträucher ebendieser Farbe. »Spinat beispielsweise kann später leicht grünlich werden oder die Brennnes-

sel, aber es spielen immer viele ver-schiedene Faktoren eine Rolle«, er-klärt die Künstlerin. So entstehe auch aus dem Mantel des Pfaffenhütchens ein rötlich-bläulicher Farbton, aus dem orangen Samen jedoch eine türkise Verfärbung»Warum das so ist, interessiert mich nicht. Ich gehe nur experimentell damit um. Das ist eben eine mögli-che Herangehensweise«, verrät die Künst lerin, die als Jugendliche unter anderem auch eine Ausbildung in ei-ner Apotheke absolvierte. Nach der »Ernte« im Garten geht es in das tatsächliche Atelier, das hell, ordentlich und unglaublich kreativ wirkt. Das Verfahren beginnt nun mit dem Sortieren: Die gesammel-ten Blüten und Blätter werden ge-trennt, ebenso die Samen von ihrem Äußeren. Anschließend fotografiert oder zeichnet die Künstlerin die ein-

Das atelier Der Natur

Die Künstlerin Andrea Partheymüller-Gerber aus Kronach gewinnt strahlende Farben aus den Pflanzen im eigenen Garten. Den unvorhersehbaren und bereichernden Pro-zess lehrt sie auch in Workshops.

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Kunst

zelnen Komponenten. Diesem Prozess komme ein hoher Stellenwert zu.

Erinnerun� und Auseinanderset�un�»Der erste Schritt ist immer eine kon-krete, sorgfältige Beobachtung, eine ganz praktische Naturbetrachtung, ein Studium der Farben und For-men.« Dieses wird dann erweitert durch ein Üben mit Vorstellungsbil-dern zu dem zunächst Beobachteten. Das heißt, das Bild der Pflanze wird erinnert. Wie war der Aufbau? Wie die Anordnung der Blätter? Hierzu gehört auch das sogenannte »Blind-zeichnen«. Angestrebt wird eine bildhaft-logische Zeichnung aus der Erinnerung heraus. Wichtig ist dabei noch der Vergleich der Zeichnun-gen aus der Naturbetrach tung und den Skizzen zur Vorstellungsbildung, also der Naturstudie mit dem »Erin-nerungsbild«.Diese Vorgehensweise helfe, zu einer sorgfältigeren, bewussteren, ganz-heitlicheren Auseinandersetzung zu gelangen.»Alleine diese schöpferische Bezie-hungsaufnahme zu den Pflanzen kann schon sehr bereichernd sein oder helfen, wenn es einem nicht so gut geht.«Die vielen Bilder, Zeichnungen und Fo-tografien vieler verschiedener Pflan-zenstadien in den sanften Räumen bestätigen dies. Nach dem Trocknen der getrennten Bestandteile in einzel-nen Dosen werden die Elemente in

einer Säuren-Basen-Mischung einge-weicht und die Flüssigkeit später durch einen Kaffeefilter abgegossen. Andrea Partheymüller-Gerber erklärt: »Der Unterschied zum Beruf des Fär-bers besteht darin, dass dieser eben den Fluid weiterbenutzt, ich aber be-nutze den Farbpudding, der im Filter zurückbleibt, um Pigmente herzustel-len.«Gerade liegt beispielsweise eine Ampferart bereit, die normalerweise bläulich-grünliche Blätter besitzt. Bei verschiedenen Wassertemperaturen ergibt sich jedoch ein brauner bis rötlicher Farbton sowie ein kräftiges Dunkelgrün.Diese Ablagerungen werden im An-schluss nochmals unter einer Glüh-birne getrocknet, um die Farben auch lichtbeständig werden zu lassen. Auf kleinen Aquarellpapieren werden am Ende einfache Probestreifen gemalt, um die Farben vor allem im Vergleich

zeitlich abweichender Herstellungs-prozesse oder um den Gegensatz zu normalen »Farbkasten-Tönen« zu verdeutlichen. Dabei kaufe auch sie noch manchmal diese synthetischen Farben im Fachgeschäft, um sich im-mer wieder den Unterschied bewusst zu machen, aber die Harmonie der Pflanzenfarben komme dem mensch-lichen Auge natürlich mehr entgegen. Diese Natürlichkeit und intensive, lebendige Strahlkraft seien die we-sentlichen Eigenschaften, die den Unterschied ausmachten.

Inspiration in IndienHier ergibt sich auch der Bezug zu den mittlerweile zahlreichen Indienreisen der Künstlerin, denn die Leuchtkraft der Farben dort erkenne man schon an den Gewändern der Bevölkerung. Seit 2005 gibt sie dort regelmäßig Workshops an der Shanti Ananda Nature School in Mudigubba, einer armen und vor allem regenarmen Gegend. Mittlerweile haben sich die Möglichkeiten der Bildungseinrich-tung zum Glück etwas verbessert. »Aber es ist nicht so, dass nur ich etwas - zum Beispiel auch durch kreative Workshops und zusätzliche Kinder-Yoga-Kurse - zu den Menschen bringe, sondern ich kann ebenfalls von ihnen lernen. Ich bin an der Be-gegnung und dem Austausch mit den

Bild links: Schicht um Schicht - Bis zu dreißig Mal trägt die Künstlerin neue Farbe auf, um ein Kunstwerk voller Strahl-kraft zu erhalten.

Das Sortieren der einzelnen Teile und erste Farbproben bilden den Anfang der Pflanzenfarbengewinnung.

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Menschen & Geschichten

Kulturen sehr interessiert«, verdeut-licht sie. »Zum Beispiel hat jede der Hindu-Gottheiten dort eine spezielle Farbe und Farbpigmente kann man dort aus großen Tüten kaufen. Es gibt viele religiöse Rituale rund um Skulp-turen, die auch mehrmals abwech-selnd mit Butterreinfett/Ghee und Pigmenten übergossen werden. Ir-gendwann bleibt nur noch eine Art Kruste erkennbar.«Andrea Partheymüller-Gerber ist hier-von sehr fasziniert. Ihre Bilder sind dennoch oft von einer »Sprödigkeit in der Unterlage«, zum Beispiel durch Sand oder Erde oder »etwas Pigment-haftem« geprägt, was interes sante Lichtbrechungen mit sich bringt: »Was in Indien eben zufällig entsteht, möchte ich bewusst machen«, erklärt sie.

Ni�ht nur Konsumenten der NaturEinen Eindruck ihrer Malerei bot sie kürzlich im Rahmen einer Ausstellung im Ökologisch-Botanischen Garten in Bayreuth an. Besonders interessant ist hierbei die angewandte Lassur-Technik, bei der mehrere Schichten einer Farbe übereinander aufgetra-

gen werden. Darüber hinaus gibt sie regelmäßig Workshops zur Herstel-lung und dem Malen mit Pflanzen-farben. Der Kursablauf sei im Großen

und Ganzem dem Beschriebenen hier ähnlich. Wichtig sei es, dass sie genügend Zeit zur Verfügung habe, damit ein kreativer Prozess entste-hen könne. Jeder suche sich seine eigene(n) Pflanze(n) aus und baue durch die intensive Beobachtung und das Zeichnen eine Beziehung zu ihr

auf. Die Kurse bietet sie deshalb für Schul-, Erwachsenen- oder beispiels-weise für Lehrergruppen an.Der Austausch und vor allem die Ex-perimente mit dem oft unvorherseh-baren Ausgang machen die Arbeit mit Pflanzenfarben für sie dauerhaft spannend. Dementsprechend kann die 56-Jährige auch keine »Lieblings-farbe« nennen: »Es ist immer die, die mir vorher ins Auge sprang, an der ich gerade arbeite und die ich gerade beobachte.« Ebenso vielfältig sind die Themen ihrer Bilder: Natur, Architektur, religiöse Motiv oder Abstraktes. Eben aus Granatapfel, Mahonien, Oregano, Mistel und so vielem mehr…

Text und Fotos: Corinna Tübel

»Alleine diese schöpferische Beziehungsauf-nahme zu den Pflanzen kann schon sehr be-reichernd sein oder helfen, wenn es einem nicht so gut geht. (Andrea Partheymüller-Gerber)

Atelier und »Labor«:Für Andrea Parteymüller-Gerber ist der nun verbleibende Satz wichtig für die Weiterverarbeitung zu den Pflanzenfarben.

Andrea Parteymüller-Gerber entscheidet meist erst vor Ort, d.h. im eigenen Garten, aus welcher Pflanze sie an diesem Tag Farben gewinnt.

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Aus den Gemeinden

Das nächste KRONICHER. Magazin

gibt es ab 12./13. Dezember in Ihrer Vertriebsstelle.

Als Norbert Fehn und Brigitte Büttner im Wanderverein in Windheim immer wieder mal ein Lied anstimmten,

war das zunächst nicht mehr, als eine passende Begleitung beim gemeinsamen Hobby mit den Wanderfreunden. »Zu diesem Zeitpunkt«, so der Metzgermeister im Ruhestand, »hätten wir doch beim besten Willen noch nicht daran gedacht, dass wir einmal unsere eigene CD herausgeben würden.« Es hätte sich dann aber peu à peu so entwickelt, dass man dann auch ab und zu bei Geburts tagen, Trauer-feierlichkeiten oder zu Weihnachten und anderen Veran-staltungen im Dorf gesungen hat. Brigitte Büttner erinnert sich: »Und plötzlich kam dann irgendwann einmal die Frage, ob wir denn auch eine eigene CD hätten. Da haben wir uns verwundert angeschaut. Die hatten wir natürlich nicht und wir konnten uns auch nicht wirklich vorstellen, so et-was zu machen.« Der Stein des Anstoßes kam dann von Norbert Fehns Sohn Andreas, der seinem Vater zum Ge-burtstag einen Gutschein für die Aufnahme einer CD bei Rainer Lohr in Marktrodach schenkte. »Damit waren wir natürlich in der Pflicht«, erinnert sich Fehn. Und schneller als es ihm und seiner Gesangspart-nerin lieb war, verbrachten die beiden insgesamt 150 Stunden über vier Monate verteilt beim Musikproduzen-ten im südlichen Landkreis, der in den Inhalt der Liedtexte

und Melodien einführte. Den Text für das Lied »Wir sind in Windheim geboren« hätten Norbert Fehn und der Ehe-mann von Brigitte Büttner, Heinz, geschrieben. Auch die seit Jahrzehnten beliebte Ballade »Aber dich gibt’s nur einmal für mich« wurde von Norbert Fehn arrangiert und neu getextet. Die CD gibt es in Kronach in der Buchhand-lung »Das Roseneck«, im Backhaus Müller in Pressig und Stockheim, bei der Tankstelle Reier in Steinbach am Wald sowie bei der Sparkasse und der Raiffeisen-Volksbank in Tettau und Ludwigsstadt. Außerdem kann man sie direkt bei Norbert Fehn unter 09263/992730 oder bei Brigitte Büttner unter 09268/1255 bestellen.

von Carlo Fehn

Freude bei der feierlichen Präsentation der eigenen CD »Lieder, die zu Herzen gehen«. Von links: Land-ratsstellvertreterin Jutta Laczo, Bürgermeister Klaus Löffler, das Gesangsduo Brigitte Büttner und Norbert Fehn, Pfarrer Diter Gläser und Produzent Rainer Lohr.

Lieder, die zu Herzen gehen

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Porträt

D����� L�is����Mehr als »nur« Faust!

Intendant und Hörbuchsprecher, aber auch Läufer und Kronacher. Daniel Leistner bringt seinem Publikum auf unterhaltsame Weise große Klassiker der Weltliteratur nahe.

Als »Überraschungserfolg« be-titelte die Presse vergangenes

Jahr noch die ersten »Shakespeare«-Spiele in Ludwigsstadt. Ihr ebendort geborener Intendant Daniel Leistner blickt nun auch auf ihre diesjährige Fortsetzung sehr positiv zurück: »Da-mals konnte ich das Ergebnis des Ex-periments nicht einschätzen, doch das Publikum, das Ensemble und die Resonanz waren einfach spitze. Auch dieses Jahr wieder!«Der 47-Jährige weiß, wovon er spricht. Nach seinem Abitur in Kronach studier te er Literatur- und Theater-wissenschaft, Komparatistik und Ge-schichte an der Universität Bayreuth, später Angewandte Theaterwissen-schaft in Mainz. Bei diversen freien Gruppen arbeitete er anschließend als Regisseur und Schauspieler, was ihn u.a. an das Schauspielhaus Nürn-berg und das Wiener Unterhaltungs-theater führte. Einige seiner eigenen Stücke wurden zudem in Kiel und Ös-terreich inszeniert.

Immer einen Fuss in der Heimat»Aber obwohl ich weg war, war ich auch immer wieder hier«, verrät der in Kronach lebende Künstler. »Ich hatte immer einen Fuß in der Heimat, besonders auch durch die Freie Werk-bühne in den 80er Jahren. Das war damals noch eine Studentengruppe, die sich regelmäßig getroffen und am Jahresende immer ein Stück in den Räumen der alten Berufsschule auf-geführt hat.«Für dieses Projekt erhielt Daniel Leistner 1990 den Kulturförderpreis des Landkreises Kronach, 2004 den Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft für die Faust-Festspiele Kronach.Als in den Neunzigern die Idee für die Faust-Festspiele entstand, sei diese zuerst auch nur experimentel-ler Natur gewesen, so ihr Intendant. Die Stücke seien aber sehr gut ange-laufen und über Jahre hinweg konnte sich die sehr gute Stimmung im Team und beim Publikum halten. Mittler-weile umfasst das Programm jährlich

vier Stücke: »Die Arbeitsdimension hierfür ist sehr groß. Durch die frühe Beschäftigung mit dem Stoff durch ein ganzes Jahr hindurch, habe ich erst gar nicht gemerkt, dass es mein Hauptberuf geworden ist.«

Theater, Comi�s und H�rb��herIn der Tat hat Daniel Leistner in den 1980ern und 1990ern seine Finger noch in anderen Bereichen der Kunst im Spiel gehabt: beispielsweise als Comiczeichner des »Eddy Eisbär«. Auch, wenn es, nicht nur aus finan-zieller Sicht gesehen, ein hartes Busi-

ness sei, bedauere er auch ein wenig, hier derzeit nicht mehr aktiv zu sein. Wo ist nun aber die Verbindung zum Theater? »Es hat alles etwas damit zu tun, Geschichten visuell zu erzählen. Einfach in Bildern zu sprechen«, er-klärt der Künstler ganz selbstverstän-dlich.Ein anderer Karrierezweig betrifft seine Rolle als Hörbuchsprecher. Ab und zu nimmt er auch noch kleine, freie Jobs in dieser Branche an.Auf all diese Interessen treffe auch teilweise der Anspruch zu, den er sich für die Faust-Festspiele gesetzt habe:

»Es ist dann immer noch Shakespeare. Es ist immer noch Goethe. Aber die Leute müssen keine Angst vor ihnen haben, wie das leider so oft der Fall ist.

(Daniel Leistner, Intendant Faust-Festspiele Kronach)

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PorträtANZEIGE

Er führt große Klassiker der Weltlitera-tur auf, weil er sie mag - aber er will sie auch in einer unterhaltsamen Art und Weise herüberbringen. »Es ist dann immer noch Shakespeare. Es ist immer noch Goethe. Aber die Leute müssen keine Angst vor ihnen haben, wie das leider so oft der Fall ist.« Er habe selbst in seiner Schulzeit er-fahren müssen, wie »unverständlich« und ohne Erklärung so manche Lek-türe sein kann. Umso erfreulicher sei es da, dass bei den Faust-Festspielen zum Beispiel auch viele junge Leute im Publikum säßen. »Das sehen die von weither angereisten Gäste meist besser als man selbst. Auch auf den besonderen Rahmen der Festung, die Spielfreude der Darsteller und das tolle Flair weisen uns diese oft hin«, weiß Daniel Leistner aus Gesprächen. »Und ein großes Lob ist natürlich auch, wenn in Kronachs Kneipen über uns geredet wird!«

Zeitmana�ement ist �i�hti�Er selbst ist dort aber weniger oft anzutreffen, obwohl er sich seine

Freizeit sehr gut einteile. Er bezeich-net sich selbst als eher »zurück-gezogen lebend«, besitze kein Handy und Internetzugang habe er nur am Arbeitsplatz. So sei er auch öfters recht schwer erreichbar. Sein Beruf sei zugleich sein Hobby und um-gekehrt, eine Trennung zwischen beidem finde nicht statt. Einen weiteren großen Teil seines Lebens bildet das Joggen durch die Wälder, oft ein bis zwei Stunden lang. Der Natur, aber auch der Re-gion verbunden, hält er dabei den Frankenwald mit seinem Übergang zum Thüringer Wald für etwas sehr Unterschätztes: »Es gibt hier so viele tolle Orte und Plätzchen. Die Region müsste eigentlich vor Urlaubern überlaufen«, grübelt er. »Ja, und un-sere Festung mochte ich schon vor 30 Jahren.«Diese Aspekte bilden möglicherweise einen Ausgleich zu manchen Proble-men seiner Branche: »Das Theater

hat seit meiner Studienzeit rapide an Bedeutung verloren - auch, wenn es natürlich schon vorher große Konkurrenz durch das TV-Angebot oder das Kino hatte. Aber dieses menschliche Bedürfnis, live etwas an-zusehen, wird nie ganz aussterben.«Auch die Tatsache, dass man es doch nie allen Menschen recht machen könne und ständig der öffentlichen Kritik ausgesetzt sei, wiegt manchmal schwer. Hinzu komme der Druck, der dazu veranlasse, als Theaterleiter eben nicht nur auf die »Kunst« zu schauen, sondern auch auf das »Ge-schäft«, d.h. Besucherzahlen und Gelder.Mit der Werkbühne bringe er nun aber »das Jahr genüsslich und im kleinen Rahmen zu Ende«: Gespielt wird das Stück »Die keusche Witwe.«, ein abenteuerliches Mantel-und-De-gen-Spektakel zum 450. Geburtstag von Lope de Vega.

von Corinna Tübel

Daniel Leistner und Oda Gräbner in »Maria Magdalena«. Foto: Harald Lappe

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Historisches

Die zuletzt vier Kilometer lange Bundesbahnnebenstrecke Stock-

heim-Burggrub ist am Samstag, 21. Februar 1987, also vor 25 Jahren, eingestellt worden. Zum letzten Mal wurde von der Porzellanfabrik Evers-berg in Burggrub von einer Diesellok V 260 ein Kesselwaggon nach Stock-heim in Richtung Pressig transporti-ert. Wenige Monate später, im Herbst 1987, kam es dann zum Rückbau der Schienen. Mit dieser Stilllegung geriet der Stockheimer Bahnhof - im Jahre 1863 erbaut - endgültig in die Bedeutungs-losigkeit. Bereits 1978 erfolgte der Abriss des einst markant wirkenden Verwaltungsgebäudes ohne nennens-werte Proteste der Kommunalpoliti-ker. Und die einstmals 13 Gleise sind auf lediglich zwei reduziert worden. Heute erinnert nichts mehr an die Bedeutung der Nebenstrecke nach Burggrub-Sonneberg, die 1900 bezie-hungsweise 1901 nach jahrzehntelan-gem Kampf realisiert werden konnte. Hauptgrund dieser Investition waren die heimischen Steinkohlengruben sowie die Industriebetriebe in der thüringischen Nachbar gemeinde

Neuhaus-Schierschnitz. Denn schließ-lich war der Bau der Schienenwege einst mals höchst bedeutungsvoll mit weitreichenden Folgen für die lokalen Wirtschaftsstrukturen. Die Menschen wurden mobiler, der Transport von Gütern einfacher, schneller und vor allem billiger. Schienen veränderten rasant die Welt. Und diese Entwick-lung kam 1903 mit der Verwirklichung der Nebenstrecke Pressig-Tettau vor allem auch der Rennsteigregion mit ihren Glas- und Porzellanfabriken zu-gute. Bereits drei Jahre zuvor war es zur Erschließung des Rodachtals bis nach Nordhalben gekommen.

Massive Prob�emeMit der endgültigen Einstellung des Bahnbetriebs nach Burggrub im Jah-re 1987 ergaben sich für die dortige Porzellanfabrik große Probleme. Die drei Tunnelöfen und alle Trocknungs-anlagen im Weißbetrieb wurden mit Flüssiggas beheizt. Und bisher war die Flüssiggasumfüllstation nur für Kesselwaggons eingerichtet. Danach wurde die Straße mit Tanklastzügen belastet. Hilfesuchend wandte sich mit Schreiben vom 21. Juli 1986 die

Geschäftsleitung der Porzellanfabrik Eversberg an Bundesverkehrsminister Dr. Werner Dollinger. Unter anderem hieß es: »Durch äußerste Sparsam-keit ist es uns in den letzten Jahren gelungen, dass unser Weiß- und Dekorationsbetrieb mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet wurde. Im Jahre 1985 haben wir eine Produk-tionshallenerweiterung von 1400 Quadratmetern durchgeführt sowie eine zusätzliche Tassentaktstraße eingerichtet. In Kürze werden wir einen Siebdruck-Vollautomaten zum Dekorieren von Tassen, Bechern und eine neue Tassenglasierungsanlage in Betrieb nehmen. Ende nächsten Jah-res soll ein neuer Rollenofen für Por-zellan-Glattbrand errichtet werden. Wir haben zur Zeit 80 Beschäftigte und werden mit der Inbetriebnahme des neuen Ofens auf einen Beschäf-tigungsstand von über 100 Personen kommen. Wir beziehen monatlich 70 Tonnen Flüssiggas und nach der Er-weiterung wird der Bedarf auf etwa 100 Tonnen steigen.« Weiter schreibt die Firmenleitung: »Um unser Inves-titionsvorhaben durchführen zu kön-nen, sind wir bereit, einen Zuschuss

eiseNbahNNebeNstreCKe NaCh burggrub 1987 ÜberrasCheND eiNgestellt

Bereits vor 40 Jahren Aus für Personenverkehr

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Historisches

von 20.000 Mark für die Überholung der Strecke Stockheim-Burggrub zu zahlen. Ferner wollen wir eine Ga-rantie von der Bundesbahn, dass wir mindestens 20 Jahre an das Strecken-netz angeschlossen bleiben.«

Kein Ein�en�enSchützenhilfe kam auch von der Ge-meinde Stockheim mit Schreiben von 19. August 1986 - unterschrieben vom 2. Bürgermeister Albert Rubel -, in dem bei der Bundesbahndirek-tion Nürnberg um Beibehaltung der Nebenbahn geworben wurde. Die Antwort der Bundesbahndirektion Nürnberg vom 8. September 1986 war eindeutig und unmissverständlich: »Auch nach erneuter Überprüfung ist für die Instandhaltung der Gleisanla-gen ein betriebswirtschaftlich nicht zu rechtfertigender Kostenaufwand erforderlich. Wir sehen daher keine Möglichkeit, von der Betriebseinstel-lung Abstand zu nehmen...«Nachdem bereits am 30. Septem-

ber 1972, also vor 40 Jahren, der Personen zugverkehr auf der Neben-strecke nach Burggrub eingestellt wurde - das »Mockela« hatte nach 71 Jahren ausgedient - stand im Februar 1987 nun auch der Güter-verkehr vor dem endgültigen Aus. Fast unter Ausschluss der Öffentlich-keit - nur mit Eisenbahnfreunden aus allen Teilen Oberfrankens beladen - keuchte die Diesellok am 21. Februar 1987 in Richtung Stockheim-Pressig. Ende August 1990 war es dann zum

Abriss der Eisenbahnbrücke zwischen Stockheim und Haßlach gekommen. Damit wurde die Voraussetzung für ein umfassendes Gewerbegebiet ge-schaffen. Die letzte Spurenbeseiti-gung der Nebenstrecke erfolgte 1993. Im Zuge des erneuten doppelgleisi-gen Ausbaues der Strecke München-Berlin wurde der zweite Stockheimer Bahnsteig für die Linie Burggrub-Son-neberg eingeebnet.

Text und Fotos: Gerd Fleischmann

Bereits 1972 – also vor 40 Jahren – war es zur Einstellung des Personenverkehrs nach Burggrub gekommen.

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Veranstaltungen

Kronacher Weihnachtsmarkt heuer erstmals in der »unteren« Stadt

Der Rosenturm, dahinter das ins Abendlicht getauchte Ensemble

der Stadtpfarrkirche mit dem Pfarr-zentrum und der St.-Anna-Kapelle – so sieht das neue, von Mirjam Gwos-dek geschaffene Logo des Kronacher Weihnachtsmarktes aus. Nicht nur das Logo ist neu. Vielmehr wird sich das vorweihnachtliche Highlight, das in diesem Jahr erst-mals ausschließlich im Bereich Stadt-

graben, Marienplatz und Kühnlenz-passage abgehalten wird, im völlig neuen »Outfit« präsentieren. Dafür verantwortlich zeichnet der Werbe-beirat der Aktionsgemeinschaft rund um ihren Vorsitzenden Dietrich Denz-ner. Das zehnköpfige Team möchte wieder mehr Besucher zum Weih-nachtsmarkt locken, nachdem dieser leider in den letzten Jahren einiges von sei ner früheren Anziehungskraft

Die Vorbereitungen für den Kronacher Weihnachtsmarkt laufen auf Hochtouren. Ausrichter ist heuer erstmals die Aktionsgemeinschaft Kronach. Der Werbebeirat hat ein ebenso umfangreiches wie abwechslungsreiches Pro-gramm ausgearbeitet.

Der Werbebeirat hat ein attraktives Programm für den Kronacher Weihnachtsmarkt ausgearbe-itet. Das Bild zeigt (von links): Ulf Krause, Jochen Friedrich, Sandra Bauer, 1. Vorsitzender Dietrich Denzner, Michaela Weiss und Irene Tobiaschek

verloren hatte. An Ideen und Ein-fällen mangelt es den Mitgliedern nicht. Mit großem Engagement ha-ben sie sich bereits vor Monaten ans Werk gemacht. Zeit für ein Zwischen-resümee: »Unsere Flyer und Plakate sind fast fertig. Es fehlen nur noch Feinheiten«, erzählt Irene Tobiaschek und zeigt bei der Zusammenkunft des Werbebei-rats stolz den Entwurf eines großen Werbeplakats. Das Logo sollte laut Tobiaschek gerade den Rosenturm gebührend in Szene setzen, da der Marienplatz heuer den Kernbereich des Weihnachtsmarktes bilden wird. »Die Weihnachtshütten werden die komplette Fläche einnehmen. Sie werden zur Mauerseite des Turms als auch zur Straßenseite hin platziert. Aber auch gegenüber - vom ehema-ligen Schlecker bis zum Eingang Hus-sitenplatz - werden Hütten aufge-stellt«, kündigt Denzner an. Insgesamt 37 solcher Hütten gelte es aufzustellen. Die tatsächliche Anzahl liegt aber bei über 40, da manche Aussteller eigene Hütten besitzen. Die Rosenbergalm steht bereits, sie hat im Stadtgraben ihren neuen Platz gefunden. Der Aufbau der Hütten soll ab dem 5. November erfolgen. »Wir wollen bald mit dem Aufbau begin-nen, um flexibel zu sein. Manchmal gehen nämlich Praxis und Theorie auseinander«, weiß Denzner, der seit 2009 die Aktionsgemeinschaft Kro-nach führt. Trotz seiner Erfahrung bezeichnet der 54-Jährige das Ausrich-ten des Kronacher Weihnachtsmark-tes als »Riesen-Herausforderung«. »Wir haben wohl alle unterschätzt, wie viel Arbeit und Zeitaufwand für die Organisation eines solchen Events nötig ist«, meint er und lobt den en-

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Veranstaltungen

gagierten Werbebeirat, ohne dessen tatkräftiges Mittun eine Veranstal-tung in dieser Größenordnung nicht zu realisieren wäre. »Es war gar nicht so einfach, Aussteller zu gewinnen. Wir haben eine deutliche Zurückhal-tung gespürt.« Das lag sicherlich nicht nur daran, dass jetzt vieles neu ist. Einige Händ-ler waren wohl mit dem Verlauf der letzten Weihnachtsmärkte nicht so zu-frieden. Mittlerweile habe man aber an allen vier Advents-Wochenenden ein attraktives und umfangreiches An-gebot an Geschenkideen und Weih-nachtsdekoration, Brauchtum und Handwerk, Trendigem und Feinem sowie kulinarischen Köstlichkeiten zusammenstellen können. Verstärkt Wert legt man dabei, so Sandra Bau-er und Jochen Friedrich, auf ein stim-miges Ambiente. »Uns war es wich-tig, auch den Hussitenplatz in Szene zu setzen. Die Spitalbrücke wird beid-seitig illuminiert - ebenso der große Kastanienbaum beim Rosenturm und der Rosenturm selbst«, kündigen sie an. Besonders gedacht wird auch an die jüngsten Gäste, die sich auf ein schönes Kinderprogramm freuen dürfen. »Sie erwarten unter ander-em Bastel- und Backaktionen, Musik sowie ein Theater der ›Papplstöck‹«, macht Ulf Krause neugierig. Ein fabel-haftes Erlebnis für die ganze Familie sei der »Märchenwald« - Grimms Märchen in Lebensgröße - neben dem Rosenturm. Aber auch das Rahmen-programm im Pavillon, das von Mi-chaela Weiss und Dr. Kerstin Löw mit den Vereinen, Musikgruppen, Schulen und Kindergärten mitgestaltet wird, kann sich sehen lassen. Weitere High-lights sind der weihnachtliche Kunst-handwerkermarkt in der Kühnlenz-passage (2. Adventswochenende), die »Mittelalterweihnacht« auf dem Melchior-Otto-Platz sowie die 30. Kunstmesse »ARTkronach« (beides am 3. Adventswochenende) und die 25. Krippenausstellung in der St.-An-na-Kapelle ab dem 1. Dezember. Die Werbebeiräte versuchen, die Beein-trächtigungen für die Anwohner so

gering wie möglich zu halten.»Der Werbebeirat macht sich seit dem Frühjahr Gedanken, wie man den Besuchern eine schöne Kronach-er Weihnacht bieten kann. Welchen Zeit- und Arbeitsaufwand die Beiräte dafür ehrenamtlich aufbringen, ver-dient großen Respekt. Es ist toll, was man gemeinsam alles bewirken kann«, lobt Denzner, der gleichzeitig alle weiteren Mitglieder, aber auch Nichtmitglieder der Aktionsgemein-schaft um Unterstützung bittet. »Es ist ein Geben und Nehmen«, macht er deutlich. So sehen es auch die Werbebeiräte, die ergänzen: »Der Weihnachtsmarkt ist für die Bevöl-kerung. Es ist ein Fest von Kronach-ern für Kronacher. Der schönste Lohn für uns wäre ein großer Zuspruch der Bevölkerung. Dann hätten sich die Anstrengungen gelohnt.«

Weitere Infos unter www.kro-nacher-weihnacht.de. Auch der In-ternetauftritt hat eine komplett neue Optik, konzeptioniert und gestaltet vom Kronacher Holger Schramm. Hier ist auch das Ausstellerverzeichnis zu finden. Beim Weihnachtsmarkt wird eine Webcam installiert, so dass man übers Internet einen Blick auf den Weihnachtsmarkt werfen kann.

Öffnungszeiten: an den vier Adventswochenenden (30.11. bis 23.12.2012) jeweils von Freitag bis Sonntag: Freitag von 14 – 22 Uhr, Samstag von 12 – 22 Uhr sowie Sonn-tag von 14 – 22 Uhr. Die Eröffnung ist am Freitag, dem 30. November um 17 Uhr. Geschlossen wird der Markt am Sonntag, dem 23. Dezember um 17 Uhr mit der Verabschiedung des Christkinds – beide Male auf dem Marienplatz.

Die Aktionsgemeinschaft bedankt sich bei ihren Sponsoren Stern-Apotheke, Optik Lappe-Lindlein, Dr. Schneider, Kanzlei Jürgen Wittmann, Steuerber-ater Mark-Witzgall-Mark, Autohaus Schultz, AWK sowie Radio 1.

Text und Foto: Heike Schülein

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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEKüps

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In einer lieblichen Landschaft mit einer idealen Verkehrsanbind-

ung, bildet Küps die südlichste Bastion des Landkreises Kronach. Eingebettet in das Rodachtal, das sich nach dem Zusammen-fluss von Haßlach, Kronach und Rodach weit öffnet, führen die Bundesstraße 173 und die Bahn-linie München-Berlin durch eine weiträumige Bebauung. Das Tal geht von 291 Meter ü. NN in eine Hügellandschaft über, die in ihren Höhen bis auf 532 Meter über NN reicht. Der Über-gang vom Frankenwald zum Main-tal wird sicht bar und prägt eine

Landschaft von besonderem Reiz. Geografisch gehört Küps zwar zum Mittelgebirge des Frankenwaldes, es genießt aber bereits das milde-re Klima des Maintals, das die Winter kürzer und die Sommer länger macht.

Die Großgemeinde Küps mit ihren 8 OrtsteilenAm 1. Mai 1978 wurde die Gebiets-reform abschließend vollzogen und formte eine Einheitsgemeinde mit damals rund 7.400 Einwohnern. Um das Kerngebiet des damals selbständigen Marktfle ckens Küps gliedern sich im Osten die Ortsteile

Au, Hain, Tiefenklein und Burkers-dorf, die im Wesentlichen von einer faszinierend länd lichen Um-gebung geprägt sind. Im Westen hat sich der Ortsteil Oberlangen-stadt mit einer sich ständig Rich-tung Küps entwickelnden Wohn-bebauung unmittelbar dem alten Küpser Wohngebiet genähert. Das gilt auch für das in zwischen mit Küps zusammengewachsene Tüschnitz, in dem in den letzten Jahren zahlreiche neue Wohn-häuser entstanden sind. Im nord-westlichen Bereich liegt an den Hängen des Heidelberges Schmölz und nördlich, an den Theisenorter

VON »CHUBECE« ZU »KÜPS«

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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE Küps

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Wald angeschmiegt, Theisenort mit einer gemischten Struktur von gewerblichen und landwirtschaftli-chen Betrieben. Ebenfalls nördlich schließt sich Johannisthal als jüng-ster Ort der Gesamtgemeinde an.Heute bilden alle Ortsteile zusam-men eine Großgemeinde mit rund 8.200 Einwohnern, vielfältiger In-dustrie-, Handel- und Gewerbe-struktur, sowie attraktiver sozialer Infrastruktur in einer wunderba-ren, naturbelassenen Landschaft.

Die Geburtsstunde von KüpsNach alten Beschreibungen mün-dete in Küps der Rucksbach in die Rodach. Diese beiden Wasserläufe umspülten den freistehenden Felsen unterhalb des Kirchhügels und machten ihn zu einem ide-alen Burgberg, auf dem ein unbe-kannter Ritter seinen Ansitz baute und von ihm aus die Wache über die alte Straße von Bamberg nach Kronach hielt. Dieser Ritter war der Gründer von Küps.Nach den Berechnungen der His-toriker war es am 08.07.1151, als zu Theres, einem bei Hassfurt gelegenen Benediktinerkloster, die Beurkundung eines Schen-kungsvertrages zur weltlichen Besitzmehrung der Bamberger Kirche im Frankenwald besiegelt wurde. Bischof Eberhard wollte den heidnischen Bewohnern des Frankenwaldes das Christentum bringen und ließ deshalb große Be-sitzungen der Kirche übereignen.

Zur Sicherung der Straße von Bamberg nach Kronach benötigte er den Schutz des Rittersitzes des Wolfram von Chubece an der Ro-dach, welcher als Lehensmann der Grafen von Henneberg über die Straße wachte. Die Stellen, die sich auf Küps beziehen, lauten in neuhochdeutsch übersetzt:»Auf unser Bemühen und in der Hoffnung auf göttliche Vergeltung hat unser Getreuer Poppo, Burg-graf der Stadt Wirzeburg, zugleich mit seiner Gemahlin Irmingarda und seinem Bruder Pertholf, Grafen von Henneberg, die Burg Nordekke uns und unser Bam-berger Kirche durch die Hand des Grafen Raboto von Abenberch-samt den Markt und Allod Stei-naha und der ganzen Besitzung diesseitz der Rodach übergeben. Ausgenommen sind Wolfram von Chubece mit Frau und Kindern und seine Güter...«In dieser Urkunde, die sich im Bay-erischen Staatsarchiv in München befindet, wird Küps zwar erstmals urkundlich erwähnt, jedoch kann diese nicht als »Geburtsurkunde« von Küps gelten, sondern mehr als »Lebensbescheinigung«. Aus der Zeit vor diesem Dokument von 1151 gibt es keine geschicht-lich belegbaren Spuren von Küps. Es scheint aber sicher, dass die Siedlung lange vor der Zeit ent-stand und von größter Bedeutung gewesen sein muss. Warum sonst hätten die Grafen von Henneberg

ausgerechnet ihren Küpser Besitz für sich behalten, als sie die riesi-gen Ländereien östlich der Rodach einschließlich der schon damals als Markt bezeichneten Siedlung Stadtsteinach und der Burg Nord-eck an den Bischof von Bamberg abtraten?

Eine Theorie zur Entstehung der Siedlung existiert jedoch:Von den Handelsstraßen, die zur Erschließung ihrer Ostprovinzen von den Frankenkönigen bereits im 8. und 9. Jahrhundert angelegt

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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEKüps

wurden, war die von Bamberg über Küps nach Kronach und wei-ter nach Norden führende, eine der wichtigsten, die zum Schutz der Kaufmannszüge ständig überwacht werden musste.Zwischen Maintal und Franken-wald gab es wohl keine geeigne-tere Stelle für einen solchen Stütz punkt als dort, wo nahe dem linken Rodachufer ein mächtiger, freistehender Fels aus dem Was-ser ragte und sich somit als her-vorragender Platz für die Errich-tung einer Schutzburg eignete.Zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1151 saß Wolfram von Chubece, der namensgebende Ahnherr des Ortes, als Lehensmann der Grafen von Henneberg auf dem wasser-umspülten Felsen und sein »fes-tes Haus« wird der Vorläufer des »alten Schlosses« gewesen sein.Folgt man dieser Theorie, so müsste dieses »feste Haus« be-reits vor dem Jahr 1000 errich-tet worden sein, und damit wäre auch geklärt, warum im Vertrag von 1151 bereits von »Gütern« in Küps die Rede sein könnte. Städte und Dörfer entstanden meist an wichtigen Verkehrswegen und Handelsstraßen oder an seichten Flussübergängen, die das Durch-queren mit Fuhrwerken und Pfer-den gestatteten.

Der Ortsname - Von »Chubece« zu »Küps«Die Urkunde aus dem Jahr 1151 hatte in jedem Fall Auswirkung auf die Namensgebung, aus der sich im Laufe der Jahrhunderte der heutige Name Küps entwickeln sollte. Chubece, der Name des sesshaften Ritters, taucht später in verschiedenen Abwandlungen auf: Cubz (1237), Chubiz (1269), Cubez (1303), Küpß (1345), Kücz (1349), Kübtz (1416) und 1422 erstmals in der heutigen Schreib-weise Küps, die jedoch noch di-verse Male variieren sollte, bis sie seit ca. 110 Jahren unverändert blieb.

Über die Bedeutung des ur-sprünglichen Namens »Chubece« gibt es verschiedene Theorien:Eine besagt, der Geschlechtsname des namensgebenden Ritters sei auf dessen slawische Stam-meszugehörig-keit zurückzufüh-ren. Chubece sei vom slawischen Kupec abgeleitet (dies bedeutet »Kuppe«) und dies würde die örtliche Lage von Küps wider-spiegeln.Eine andere

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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE KüpsTheorie bezieht sich auf den früh-zeitlichen Schreibnamen »Chu-biz«, was auf neudeutsch »Hütte« oder gar »Haus« bedeutet und auf die erste feste Ansiedlung auf dem Rodachfelsen verweisen soll. Sicher scheint, der Name von Küps stammt von diesen Edlen von Chubece, einem Adelsge-schlecht, dem später unter an-derem die Herzöge von Meranien und die Schaumberger folgten, bis schließlich die Freiherrn von Red-witz für Jahrhunderte ansässig wurden.

Die Adelsfamilie der Herren von RedwitzDer Name des Adelsgeschlechtes »von Redwitz« ist untrennbar mit der Geschichte des Marktes Küps verbunden. Über mehrere Jahr-hunderte leiteten die Adeligen die Geschicke von Küps und Um-gebung. Es gehört zu den ältesten Adelsfamilien der reichsfreien Rit-terschaft Franken.Erstmals erscheint deren Name in Verbindung mit Küps im Jahre 1248, jedoch bereits vorher hatte das Adelsgeschlecht in mehreren Orten rund um Küps Besitzungen inne. Gegen Ende des 13. Jahr-hunderts hatte die jetzt schon weit verbreitete Familie u.a. Be-sitzungen in Redwitz, Theisenort, Weißenbrunn, Schmölz, Burkers-dorf, Tüschnitz, Hain, Oberlangen-stadt und Küps, so dass mehrere Hauptlinien des Geschlechtes be-standen. Unter anderem waren dies:

von Redwitz - Redwitzvon Redwitz - Theisenortvon Redwitz - Weißenbrunnvon Redwitz - Küps

Wie die »von Redwitz« in den

Besitz von Küps kamen, ist auf-grund des Lehensystems, Schen-kung, Erbschaft, Heirat und Schiedsspruch oder auch als Folge kriegerischer Auseinandersetzun-gen und somit häufiger Besitz-verschiebungen nicht mehr nach-vollziehbar.Jedoch waren es nachweislich die Ritter Johannes und Hermanus, Angehörige derer von Redwitz, die 1302 die erste Kirche in Küps bauen ließen.Gegen Ende des 18. Jahrhun-derts begann der Glanz dieses mächtigen und wohlhabenden Adelsgeschlecht sich allmählich zu verdunkeln. Wie viele andere, mussten auch die »von Redwitz« den politischen Umwälzungen nach der französischen Revolu-tion Tribut zollen. Änderungen der Herrschaftsverhältnisse hat-ten Verteuerungen des Grundbe-sitzes, dem einzigen Vermögen der adeligen Grundherren, zur Folge. Im Gegenzug blieben die Kosten der Lebenshaltung jedoch die gleichen. Dazu kamen Erbaus-einandersetzungen innerhalb der Familie. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten mehre-re Besitztümer, u.a. das Rittergut Theisenort und Küps mit Zustim-mung des Bayerischen Finanzmin-isteriums zerschlagen werden und wurden im September 1860 im Wasserhof zu Küps öffentlich ver-steigert.In den folgenden Jahren setzte sich die Auflösung des Besitzes fort. Heute ist nur noch ein Schloss mit etwas Grund im Besitz der einst so mächtigen Adelsfamilie. Mit Ausnahme der Küpser Linie ist das Geschlecht der Freiherren von Redwitz heute ausgestorben.

Texte: Markt Küps

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Sport

Es war dieses eine Spiel, in dem die Ludwigsstädter, womöglich

berauscht vom guten Start in die Krei s liga-Saison 2012/13, in der zweiten Partie einfach nicht über-zeugen konnten und Torjäger Florian Fischbach einen seiner seltenen Auf-tritte ohne Treffer hinlegte. Es wäre sonst nach 14 Partien, die das Team von Spielertrainer Stefan Geh-

ring nun in den Vergleichen mit den Konkurrenten absolviert hat, die per-fekte Vorrunde gewesen, auch wenn das Aufeinandertreffen mit dem TSV Neukenroth witterungsbedingt abge-sagt werden musste.Die seit Jahren andauernde stetige Weiterentwicklung der »Ludschter« Fußballer könnte in einem halben Jahr die Krönung erreichen, wenn der

Gewohntes Bild: »Ludschter«Jubel nach einem Treffer des Torjägers Florian Fischbach (Mitte).

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Bezirksliga-Fußball im oberen Frankenwald scheint salonfähig zu werden. Nachdem es im letzten Jahr bereits der ASV Kleintettau geschafft hat, schickt sich nun der TSV Ludwigsstadt an, die ste-tige Entwicklung der letz-ten Jahre womöglich mit dem Aufstieg in die nächst-höhere Liga zu krönen.Die Tabelle nach Been-digung der Vorrunde spricht zwar eine deutliche Sprache, die Verantwortli-chen sind von zu großer Euphorie aber (noch) weit entfernt.

ÜberFlieger ODer maNNsChaFt Der stuNDe?

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Sport

- Stand: Anfang November - heraus-gespielte Vorsprung auch am Ende der Saison noch bestand hätte.Dies wäre dann ein Erfolg, den nie-mand im Verein so eingeplant hätte, allerdings war die Zielvorgabe von Trainer Gehring und auch Abteilungs-leiter Andreas Wohlfahrt ganz klar, sich im oberen Drittel der Tabelle zu etablieren.»Überrascht bin ich nur ein bisschen, dass wir auf Platz eins stehen und bis auf eine Partie alles gewonnen haben«, so Stefan Gehring, der als einen Erfolgsfaktor nicht nur seine Trainingsarbeit sieht, sondern auch darauf hinweist, dass er von seinem Vorgänger, Thomas Lipfert, ein über die Jahre hinweg hervorragend auf-gebautes, mit jungen Spielern immer wieder komplettiertes Teanm über-nommen hat, »bei dem die Mischung zwischen Aufwand für den Fußball und gleichzeitig Ausgleich durch die privaten Interessen so gut passt, dass es auch für einen Trainer Spaß macht, mit so einer Truppe zu arbeiten.«Immer wieder kommt natürlich die Frage auf, ob der Erfolg in erster Linie an den Treffern des Florian Fischbach festzumachen sei, der mit einer un-glaublichen Quote von über zwei Treffern pro Partie unter besonderer Beobachtung steht. Gehring sagt dazu: »Wenn man so einen Torjäger hat, kann man sich einfach nur glück-lich schätzen. Aber gerade gegen die spielstarken Teams, die uns im Na-cken sitzen, hat man gesehen, dass wir wirklich einen sehr guten Fußball

lich nicht gesprochen, so Gehring. »Darüber machen wir uns erst Ge-danken, falls es druckreif wäre.«

von Carlo Fehn

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Wichtiger Teil des Ludwigsstädter Erfolgskonzeptes: Ben Pfeiffer.

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*Stand: 02.11.12

1. TSV Ludwigsstadt 14 52:8 39Sp. Tore Pkt.

2. SV Wolfers-/Neuengrün 14 36:18 33

3. SV Friesen 2 15 47:16 30

4. SG Roth-Main 15 36:22 30

5. FC Burgkunstadt 2 15 40:19 27

6. SV Fischbach 15 36:31 23

7. SV Rothenkirchen 14 33:29 23

8. DJK-SV Neufang 15 39:27 21

9. TSV Neukenroth 14 39:31 20

10. FC Gehülz 14 36:35 20

11. SSV O.-/Unterlangenstadt 14 27:29 18

12. FSV Ziegelerden 15 24:32 14

13. FC Wacker Haig 15 22:46 14

14. SCR Steinbach am Wald 14 11:34 10

15. SV Gift ing 15 15:55 4

16. SV Neuses 14 16:67

in der Kreisliga hinlegen. Tabellenfüh-rer wirst du nur über eine konstant gute Mannschaftsleistung.«Und diese gilt es auch bis zur Win-terpause und danach im neuen Jahr weiterhin abzurufen. Gehring ist nicht zuletzt aufgrund seiner Landesligazeit beim SV Friesen so erfahren, weshalb er weiß, dass es ganz schnell gehen kann und das, was vorher alles gut funktionierte, plötzlich ins Stottern kommt.»Man darf auch nicht unterschätzen, dass wir noch einige schwere Auswärtspartien haben und die Konkurrenz natürlich nur auf einen Ausrutscher wartet«, so der Trainer weiter. Kürzlich hätte er sich wie-der einmal mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Matthias Deuerling getroffen, der den ASV Kleintettau trainiert. Über das Thema Bezirksliga wurde dabei ausdrück-

Tabelle Kreisliga Kronach*

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KRONICHER. Ratgeber

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ANZEIGENSEITEEssEn & TrinKEn

Sie ist rund, aus knusprigem Teig und mit frischem Gemüse belegt - die Pizza. Aber wo kommt sie denn

nun her? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Im Volksmund ist die Entstehung der Pizza auf Italien zurück-zuführen. Jedoch wurden Stimmen laut, dass die erste Variante, die in die Richtung einer Pizza geht, von den Etruskern und Griechen kommt.Diese haben ein Fladenbrot zubereitet und dieses über dem offenen Feuer gebacken und als Lebensmittelunter-lage genutzt. Sie hielten den gebackenen Teig in der Hand und legten dort ihre Speisen drauf. Diese Art einer Pizza haben die Griechen abgewandelt. Sie haben den Teig vor dem Backen mit frischen Zutaten belegt und sie danach über dem Feuer gebacken. Zu dieser Zeit war die Tomate in Europa noch nicht bekannt. 1522 - die zu der Zeit noch gelbe Frucht kam aus Südamerika in Form der Samen nach Europa, jedoch galt sie wegen ihrer Farbe als giftig und wurde nicht gegessen. Erst im 18. Jahrhundert durfte sie auf Märkten verkauft und auch verzehrt werden. Ein Jahr-hundert früher wurde in Neapel eine leckere Backware entdeckt. Besucher der Stadt ließen sich in ärmere Viertel der Stadt führen, um die Köstlichkeit zu probieren.Die Pizza war offiziell geboren. Die Bäcker der Pizza nennt man im Italieneschen »Pizzaioli«. 1889 wurde dann die er-ste Pizza frei Haus geliefert. Der Pizzaioli Raffaele Esposi to bekam den Auftrag, eine Pizza ans königliche Haus zu lie-fern. Der König Umberto und seine Gemahlin Margherita hatten von der Backware gehört und wollten sie auch pro-bieren. Patriotisch belegte Esposito die Pizza, deren Na-men sie der Königin zu verdanken hat, in den Farben des Landes: Rot die Tomaten, Grün der Basilikum und Weiß der Mozzarella - die Pizza Margherita war entstanden. Diese Art der Pizza bildet heute noch die Grundlange für fast alle Pizzen, die es gibt.Bis heute ist sie, nicht nur in Italien, sondern überall auf der Welt eine Köstlichkeit, die man gerne isst. Auch die Restaurants haben sich im 20. Jahrhundert und bis der Entwicklung angeschlossen und liefern nun auch die Pizza nach Hause.

Text: Christi n Kinza / 77.am

Die Pizza wurde in Italien geboren?

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KRONICHER. Ratgeber

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ANZEIGENSEITE EssEn & TrinKEnANZEIGE

Informationen und Rezeptideen zum Thema Wildbret gibt es im Internet unter www.wild-auf-wild.de. Über-

sichtlich strukturiert bietet das Angebot viel Informatives und Nützliches vom Einkauf von Wildbret über Waren-kunde und Zubereitung bis hin zum Wildlexikon. Eine Aus-wahl an Rezepten ergänzt den Internetauftritt.Initiator dieser appetitanregenden Wissensbörse ist der Deutsche Jagdschutzverband (DJV). »Unser Portal richtet sich an Wildliebhaber und Freunde gesundheitsbewusster Ernährung«, erklärt DJV-Präsident Jochen Borchert. »Auf der Internetseite informieren wir Verbraucher beispiels-weise, warum es Wildbret ganzjährig im Angebot und nicht nur zur Winterzeit gibt. Wir erklären den Unter-schied zwischen frischem Wildbret aus der heimischen Region und Import-Wildfleisch.«

Rezeptsammlung mit WildspezialitätenAuf der Internetseite räumt der Verband auf mit dem Mythos, Wildbret schmecke streng und sei kompliziert in der Zubereitung. Viele köstliche Rezepte - von Grillsteak bis Weihnachtsbraten - machen Lust auf die neue, ge-sunde Küche. Die Rezepte sind einfach und nachvollzieh-

bar be schrieben und können kostenfrei für die private Rezeptesamm lung ausgedruckt werden. In der Rubrik »Warenkunde« wird erklärt, warum Wildbret von Natur aus fit ist und von Fachleuten als gesundes, kalorien- und fettarmes Fleisch bewertet wird. Unter »Küchentipps« fin-den sich wertvolle Hinweise zum Einkauf und Einfrieren. »Aktuelles« informiert den Internetbesucher regelmäßig über Wildwochen, Hubertusmärkte und weitere Veran-staltungen der Jäger vor Ort. Das Internetangebot ist im-mer auf dem neuesten Stand. Regelmäßig werden die Seiten mit Wissenswertem über das Wild aus der Region aktualisiert.

Wildbret: Bundesweites Logo hilft bei der OrientierungFür alle, die Lust auf Wildbret aus der Region bekommen, bietet der DJV im Serviceteil der Internetseite Adressen von Wildbretanbietern mit praktischer Postleitzahlen-suche. Damit Verbraucher sicher sein können, wirklich heimisches Wildbret einzukaufen, hat der Verband ein bundesweites Logo eingeführt: Wild aus der Region. Wer dieses Logo sieht, weiß: Hier gibt es Wild aus dem Wald nebenan.

Text: RGZ/Ratgeberzentrale

Was Sie über Wildbret wissen sollten

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KRONICHER. Ratgeber

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ANZEIGENSEITEWinTErTipps

Winterwunder im Naturparadies

Abwechslungsreicher Pistenspaß, aber auch ein stilles Winterwunder erwarten Urlauber im österreichischen Raurisertal. Die Ferienregion im Bundesland Salzburg liegt im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern und lockt mit dem Charme der Gegensätze: Majestätische Berge und einsame Täler, steile Abfahrten und sanfte Loipen, eine aufregende Eiskletter-Arena und ruhige Winterwan-derwege.

Auf Schneeschuhen durch den Nationalpark

Vor allem Gäste, die abseits des Massentourismus die ur-sprüngliche Natur genießen wollen, fühlen sich im einsti-gen Goldgräbertal wohl. Je nach Lust und Laune lässt sich das Wintererlebnis beim Langlaufen, auf Skitouren oder beim Winterwandern erfahren. Freunden der nordischen Disziplinen bieten sich optimale Bedingungen: Die 30 Ki-lometer bestens gespurter Loipen verlaufen in Höhen zwischen 950 und 1.200 Metern, sind meist nebelfrei und führen an vielen landschaftlichen Höhepunkten des ro-mantischen Raurisertals vorbei. Ein besonderes Winter-wunder verspricht etwa die Sonnenloipe im hinteren Hütt-winkltal, einem Seitenarm des Haupttals.

Ein nicht alltägliches Winterwunder ist eine organisierte »Schneeroaf-Roas«. In Begleitung eines Nationalpark-Ran-gers geht es auf Schneeschuhen durch die beeindrucken-de Winterlandschaft. Gäste haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Touren, die durch den mystischen Rauriser Urwald und das malerische Hüttwinkltal führen. Wer will, erkundet die Natur auf eigene Faust. Ein gut ausgeschilderter Schneeschuhtrail führt durch den Hoch-wald zum Talschluss Kolm Saigurn. Als Belohnung warten faszinie rende Winterwunder und ein Ausblick auf die Dreitausender gipfel der Goldberggruppe und kulinarische Schmankerl bei den »Talschlusswirten«.

Winterwunder: Winterwandern und Telemarken

Aber auch ohne Schneeschuhe kann die ehemalige Gold-gräberregion ganz entspannt erforscht werden. Gut präparierte Wege führen mitten hinein in das beein-

druckende Naturparadies. Eine Tour zu den verfallenen Bergwerkseinrichtungen und Knappenhäusern des einsti-gen Goldabbaus im Hüttwinkltal lässt »Goldgräberstim-mung« aufkommen. Praktisch ist der kostenlose Tälerbus, der Langläufer, Schneeschuh- und Winterwanderer zu den verschiedenen Ausgangspunkten bringt.

Eine faszinierende Wintersportart, die in den letzten Jah-ren wiederbelebt wurde, ist das Telemarken. Bei diesem traditionellen Skistil kniet der Fahrer auf dem bergseitigen Ski, indem er die Ferse des hinteren Fußes hochhebt und den Talski nach vorne schiebt. Wer diese nicht ganz leichte Technik einmal ausprobieren möchte, ist im Raurisertal an der richtigen Adresse. Die Skischulen bieten Trainingsstun-den für Anfänger und Fortgeschrittene.

Umweltschutz wird großgeschrieben

Natürlich kommen auch die übrigen Pistenfreaks auf ihre Kosten. Die Rauriser Hochalmbahnen bringen Skibe-geisterte in kürzester Zeit auf 2.175 Meter Seehöhe, wo schneesichere Pisten und spektakuläre Aussichten auf sie warten. Ein eigenes kleines Wasserkraftwerk liefert übrigens auf umweltfreundliche Weise die gesamte elek-trische Energie, die für den Betrieb aller Liftanlagen und für die Beschneiungsanlage benötigt wird.

Text: RGZ/Ratgeberzentrale

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KRONICHER. Ratgeber

25KRONICHER. | Ausgabe November 2012

ANZEIGENSEITE WinTErTipps

Gesund durch den Winter

Das rät Ihr ApothekerSchlapp, müde, melancholisch und immer wieder

erkältet - so erleben viele die kalte Jahreszeit. Kaum werden die Tage kürzer, scheint es so, als würde die Ge-sundheit in den Winterschlaf verfallen. Hilfe beim Apo-theker suchen viele in der Regel leider erst dann, wenn der Hals kratzt und die Nase läuft. Schade, denn wer sich frühzeitig Tipps der Experten einholt, könnte statt mit grauer Stimmung und Hustenreiz, fit und gesund durch den Winter kommen. Mal ehrlich, kennen wir das nicht fast alle: Kaum kommt über Deutschland das Einheitsgrau des Winters, geht es mit unserer Kondition abwärts. Wir sind müde, können uns schlecht konzentrieren und kämp-fen uns von einer Erkältung zur nächsten. Die Risiken und Nebenwirkungen der kalten Jahreszeit lassen sich jedoch erheblich mildern, wenn unser Körper jetzt durch ein paar Extras die richtige Unterstützung bekommt. Was uns im Winter gesund halten kann, erfahren wir bei einer Bera-tung vom Apotheker.

Zu wenig Sauerstoff macht schlapp

Dort erfahren wir beispielsweise, dass für den Mangel an Konzentration und fehlenden Elan unter anderem zu geringe Mengen an Sauerstoff in unserem Blut verant-wortlich sein können. Eine Folge von zu wenig frischer Luft und Bewegung. Sauerstoff ist aber quasi das Lebenselixier für jede unserer Zellen. Gelangt zu wenig in unsere Blut-bahnen, werden wir schlapp, unkonzentriert und lustlos. Wer für eine Verbesserung der Sauerstoffaufnahme des Körpers sorgt, kann darum schnell wieder munter werden. Doch laut Experten, wie dem Internisten Dr. med. Joachim Haist, ist es damit allein nicht getan: »Ein gesteigerter Ener giestoffwechsel erhöht auch automatisch den Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, ins-besondere der B-Vitamine B6, B12 und Folsäure sowie den Bedarf an Eisen als wichtigem Bestandteil der Sauer-stoff transportierenden roten Blutkörperchen.« Apothek-er raten darum zu regelmäßigem Sport und einer ausge-wogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Und allen, die zusätzlich etwas für den Erhalt ihrer Vitalität tun wol-len, empfiehlt der Gesundheitsexperte, zu entsprechen-den, langjährig erforschten Arzneimitteln zu greifen. Als Sauerstofflieferant ist beispielsweise die regelmäßige Einnahme von Präparaten mit Ginseng-Extrakt G115® plus Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen (erhältlich in Apotheken) empfehlenswert. Ein Grund für das körperliche und seelische »Winter-Tief« ist bei Frauen häufig auch ein Eisenmangel. Hintergrund: Die roten Blut-

körperchen sind dafür zuständig, unsere Organe optimal mit Sauerstoff zu versorgen. Bei der monatlichen Regel-blutung geht ein nicht unerheblicher Teil davon verloren und muss vom Körper ersetzt werden. Dafür braucht der Organismus unter anderem Eisen, das mit der Nahrung zugeführt und im Dünndarm aufgenommen wird. Fehlt Eisen, beeinträchtigt dies mit der Zeit die Produktion von roten Blutkörperchen und führt zur so genannten Eisen-mangelanämie. Um den Schlappmacher Eisenmangel zu vermeiden, raten Apotheker zu regelmäßigen Kuren mit aufbauenden Präparaten, die zweiwertiges Eisen, Vitamin C und kräftigende Kräuterauszüge enthalten.

Text: Brigitte Moser-Schlicht, Ratgeber Wellness und Gesundheit

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Brauchtum & Traditi on

Erinnerung ist das Innehalten zwi schen Rückschau und Aus-

blick. Damit bietet sich eine gute Gelegenheit zum Nachdenken über das Erreich te. Und ein Jubiläum ist schließlich eine hervorragende Möglichkeit, Bilanz über das Erreichte zu ziehen. Am Montag, 19. Novem-ber, blickt der Arbeitskreis für Hei-matpflege im Landkreis Kronach im Wasserschloss Mitwitz im Rahmen einer Sonderveranstaltung um 18.30 Uhr auf das 50-jährige Bestehen der Kreisheimatpflege zurück. Würdigun-gen erfolgen durch Landrat Oswald Marr und Bezirksheimatpfleger Pro-fessor Dr. Günter Dippold. Vorab kann festgestellt werden: »Die Kreishei-matpflege und der Arbeitskreis für Heimatpflege im Landkreis Kronach haben das Verständnis von Heimat geprägt und durch ihr Wirken zum Heimatbewusstsein beigetragen.« In diesem halben Jahrhundert haben immer wieder verantwortungsbe-wusste Bürger sich geradezu leiden-schaftlich in den Dienst der Heimat gestellt. Denn Heimatbewusstsein setzt Aktivitäten voraus, fordert ein Verpflichtetsein gegenüber der Landschaft und ihrer Geschichte, ge-genüber dem Kulturraum, den wir mitgestalten und in dem wir zusam-men leben wollen.Es sind ja immer wieder diese son-derbaren Zufälle des Lebens, wenn die richtigen Leute am richtigen Platz sich zu entfalten verstehen und mit ihren immensen Aktivitäten Ehrenämter prägen. Und es war ein geglückter Start, als im Jahre 1962 der populäre Heimatdichter Andreas Bauer durch den Kreisausschuss zum ehrenamtlichen Kreisheimatpfleger und Kreisarchivar des Landkreises Kronach ernannt wurde. Von den

Das VerstÄNDNis FÜr heimat eNtsCheiDeND gePrÄgt50 Jahre KreisheimatPFlege im laNDKreis - FestaKt am 19. NOVember

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Nachkriegsanfängen bis hin zum heu-tigen »Kronacher Modell« hat sich die Kreisheimatpflege bewährt und ganz wesentliche Akzente gesetzt. Neben Andreas Bauer hat sich in den Anfangsjahren vor allem auch Redak-teur Willi Schreiber, der ja insbeson-dere die Flößerei in den Vordergrund seiner Aktivitäten stellte, große Ver-dienste erworben.

G����s�a�� ��r den Land�reis Ein wichtiges Element der Kronacher Kreisheimatpflege ist der Arbeitskreis für Heimatpflege, dessen Anfänge bis 1973/74 zurückgehen. So ist der lose Zusammenschluss von heimat-kundlich interessierten Bürgern, die sich für den Erhalt und für die Pflege der Heimat engagieren, zu einem Glücksfall für den Landkreis Kronach geworden. Die Erhaltung der Fran-kenwaldhäuser mit ihren typischen Schieferfassaden sowie die Aktion zur Rettung der Martern und Bildstöcke im Landkreis Kronach sind außeror-dentlich positive Beispiele für Privat-initiativen. Vor allem Roland Graf ist es zu ver-danken, dass zahlreiche Sandstein-martern restauriert wurden. Der Frankenwald wäre um einiges ärmer ohne die steinernen Flurdenkmäler, die an die Glaubensverbundenheit unserer Vorfahren erinnern. Viele Anregungen und Initiativen sind in den letzten 50 Jahren von den Kre-

isheimatpflegern eingebracht und umgesetzt worden. Bisher zeichneten für dieses nicht immer leichte Amt Andreas Bauer, Willi Schreiber, Ro-land Graf, Karl Hundt, Siegfried Schei-dig, Gerhard Wich-Heiter, Wilhelm Neuperth, Egon Herrmann, Thomas Heider und Gerd Fleischmann ver-antwortlich. Die Koordination der vielfältigen Aktivitäten - man denke hier beispielsweise auch an den »Tag des offenen Denkmals« - erfolgt pro-fessionell und mit viel Engagement durch Diplom-Verwaltungswirt (FH) Bernd Graf im Landratsamt Kronach als Kreisheimatpflege-Sachgebiets-leiter. Inzwischen sind mit großem Er-folg 25 heimatkundliche Jahrbücher durch den Arbeitskreis bzw. die Kreis-heimatpflege - vom Landkreis Kro-nach finanziell getragen - veröffent-licht worden. Die große Themenvielfalt - von der Flößerei, der Schieferverarbeitung, den Mühlen, der Sandsteinverar-beitung, den Wegkapellen bis hin zu unterschiedlichsten historischen Begebenheiten - beweist die Not-wendigkeit einer Publizierung für die Nachwelt. Ein weiterer umfassender Band ist für das Jahr 2013 vorgese-hen. Neben den Kreisheimatpflegern bringen aber auch die örtlichen Hei-matpfleger sowie weitere Geschichts-experten und Heimatkundler ihre Erfahrungen und ihr Basiswissen in diese Gemeinschaft mit ein.Die Heimatpflege ist ein außeror-dentlich wichtiger Bestandteil im Spektrum der kulturellen Aufgaben des Landkreises Kronach. Der hiesige Kreis nimmt bei der Wahrnehmung seiner Kulturaufgaben in Bayern eine Spitzenstellung ein. Der Vorsitzende des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, Johann Böhm, stellte beim Jubiläum der Haßlacherberg-Heimatpflege zu Beginn dieses Jahres deutlich heraus: »Das bewährte Kro-

nacher Modell mit einer kompetent besetzten Geschäftsstelle im Land-ratsamt könne der Landesverein allen Landkreisen nur wärmstens zur Nach-ahmung empfehlen.« Die bisherigen Landräte Edgar Em-mert, Heinz Köhler, Werner Schnapp-auf und nun aktuell Oswald Marr standen beziehungsweise stehen voll und ganz hinter den Heimatkundlern und Laienforschern. Oswald Marr: »Im Zeitalter der Globalisierung er-hält die identitätsstiftende Rolle der Heimatpflege einen neuen Stellen-wert, dem sich die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft nicht ver-schließen dürfen.«Trotz sichtbarer Erfolge sind die Kreis heimatpfleger nicht arbeitslos geworden. Noch viele Aufgaben har-ren der Erledigung. Man denke hier aktuell besonders an die Erfassung der vielfältigen Trinitätsdarstellungen (Dreifaltigkeit) im Kreisgebiet.Seit 1989 gibt es drei gleichberechtigte Kreisheimatpfleger mit unterschiedli-chen Zuständigkeiten. Die Aufgaben-verteilung unter ihnen ist sowohl nach örtlichen als auch nach fachli-chen Kriterien geregelt. Die fachliche Aufteilung sieht so aus:Roland Graf, Dörfles: Vor- und Früh-geschichte, Archäologie, Flur- und Kleindenkmäler. - Siegfried Scheidig, Lauenstein: Schiefer- und Erzberg-bau, Schieferverabeitung, fränkisch-thüringische Beziehungen. - Gerd Fleischmann, Stockheim: Flößerei und Mühlenwesen, Steinkohlenberg-bau, Glasindustrie.Bezirksheimatpfleger Günter Dippold bringt es auf den Punkt und sieht eine zentrale Aufgabe der Heimatpflege in der Pflege einer aktiven Gemein-schaft, »denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern er braucht auch Heimat.«

Text und Fotos: Gerd Fleischmann

Auf der nächsten Seite: »Dem Volk auf’s Maul geschaut« - Erinnerung an den ersten Kreishei-matpfleger Andreas Bauer.

Bild links: Kreisheimatpfleger Willi Schreiber aus Vogtendorf setzte in den Anfangsjahren der Kreisheimatpflege Akzente.

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Brauchtum & Traditi on

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Auf den zweiten Blick

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Am 11. September 1897 erblickte der wohl populärste Mundart-

dichter des Frankenwaldes, Andreas Bauer, in der Lucas-Cranach-Stadt das Licht der Welt. Der »Bauern-Andres«, wie er respektvoll genannt wurde, war ein Stück Kronach, ein Stück Heimat. Dem Volk hat er wie

kein anderer aufs Maul geschaut. Auch heute noch geraten diejenigen, die den Heimat dichter und ersten Kreisheimatpfleger des Landkreises Kronach kannten, ins Schwärmen. Der »Bauern-Andres«, im Jahre 1964 verstorben, verkörperte die Heimat im wahrsten Sinne des Wortes. Sein schriftstellerisches Schaffen wurzelt in Brauchtum und Sitte und auf dem Boden seiner Frankenwald-heimat, deren derbe Mundart er bühnenfähig gemacht und erhalten hat. Fast alle seine zahlreichen The-

aterstücke zeugen von seinem ur-wüchsigen, mitunter hintergründigen Humor. Und in seinen Mundarthei-matspielen ist der Kronacher ein Klassiker geworden. Zehntausenden hat er in Hunderten von Aufführungen, die er oft selbst leitete oder darin tragende Rollen verkörperte, Freude, Spaß, Erholung und Entspannung vom Alltag berei-tet und sein ganzes Herz darin ver-strömt.

Text und Foto: Gerd Fleischmann

Dem VOlK auF ’s maul gesChaut!In Erinnerung an den Mundartdichter Andreas Bauer

Wo befindet sich der Fotograf?

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Mein Rezept

Sie hier? Ganz einfach! Schicken Sie uns Ihren Rezept-Tipp an:

redakti [email protected] : Mein Rezept

Ein aktuelles Foto (Aufl ösung 300 dpi) sollte ebenfalls dabei sein.

für den Landkreis

von Christina Dits�heaus Kronach

Zutaten (4 Personen):

6 große Blätt er Wirsing•

einige Egerlinge•

getrocknete Steinpilze (mit •

Wasser bedeckt ca. eine

Stunde einweichen)

1 Becher Mascarpone•

1 Tasse Gemüsebrühe•

100 g geräucherter Bauch •

in 0,5 cm Scheiben oder

gleich gewürfelt

Spaghetti (ca. 200g pro •

Person)

geriebener Parmesan•

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Spa�hetti mit Steinpi��-Wirsin�-Sau�e

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Zubereitun�:

Wirsingblätter vom Strunk be-freien, halbieren und in ca. 1 cm breite Streifen schneiden.Salzwasser zum Kochen brin-gen und den Wirsing darin 10 Minuten ziehen lassen.Den Bauch in Würfel schnei den und in etwas Öl anbraten.Die Egerlinge in Scheiben schnei den und zum leicht kros-sen Speck geben.Kurz danach die in kleine Stücke geschnittenen Steinpilze und das Einweichwasser zugeben.Kurz aufkochen lassen und dann die Wirsingstreifen aus dem Wasser abschöpfen und zugeben. Danach heiße Ge-müsebrühe hinzugeben.

In dem Kochwasser des Wirsings können nun die Nudeln nach Belieben gekocht werden.Die Sauce nur leicht bei ge-schlossenem Deckel köcheln lassen und nach 5 Minuten ausschalten.Den zimmerwarmen Mas-carpone esslöffelweise in die Sauce einrühren, damit diese sämig wird. Sauce nochmal kurz erhitzen und dann mit et-was Pfeffer aus der Mühle und Muskatnuss abschmecken.Die Spaghetti mit der Sauce und Parmesan servieren!

Guten Appetit!

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ein Mensch vollbracht hat?Die Landung auf dem Mond.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?Heli-Skiing in Kanda wäre da mal ein Thema.

Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus-tausch treff en und warum?Unabhängig von seiner Wiederwahl würde ich mich gerne einmal mit Ba-rack Obama darüber unterhalten, wie er diese große Managementleistung in seinem Amt vollbringen kann.

Wie würden Sie in einer Pilsbar in Hamburg einem Nordlicht die »Kronicher« beschreiben!Hart aber herzlich!

Das letzte Buch, das Sie gelesen ha-ben?»Das Hirtenprinzip«.

Das allerletzte Interview

Roland Beierwaltes ist Geschäft sführer des BRK Kreis-verbands Kronach. Der 51-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Mal ehrlich, Herr Beierwaltes!

Was steht auf Ihrem Frühstücks-ti sch?Alles, was ich brauche, um gut in den Tag zu starten.

Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn...... ich früh um halb sechs mit meinem Schweizer Sennhund durch die schöne Natur des Frankenwaldes gehe.

Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Im Juli.

Welcher Film?»Ziemlich beste Freunde«. Ein hinter-gründiger Film mit viel Humor.

Welches Thema in der Öff entlichkeit interessiert Sie im Moment am meis-ten und warum?Das Thema »Demografi sche Entwick-lung« und zwar nicht im Sinne von »Um Gott es Willen«, sondern als ein Thema im Sinne einer Chance für un-sere Region.

Ihre Lieblingsfarbe?Grün.

Die beeindruckendste Leistung, die

Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren und warum?Landkreis Kronach - Lebensqualität für Generati onen.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Ein gutes Steak.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn

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