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Liebe Ordensgeschwister in Nah und Fern;

der Apostel Paulus rief vor fast 2000 Jahren die Gemeinde zu Korinth mit folgenden Worten zur Einheit auf:

" Führt ein Leben, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. " (Eph, 4, 3)

Diesem Ruf gerecht zu werden, ist heute unsere besondere Verpflichtung. Wir möchten die Gemeinschaft unseres Ordens leben und erleben. Darum ist es der Großballei Deutschland eine große Freude, die Internationale Ordensgemeinschaft, alle Freunde des Lazarus Ordens und die Förderer der hospitalischen Arbeit zu den

Internationalen LAZARUS TAGEN 2009 in die brandenburgische Landeshauptstadt

POTSDAM vom

20. bis zum 22.November 2009

einladen zu dürfen.

2Unser Großmeister, S.E. Don Carlos Gereda de Borbón, Marquis d’Almazán hat seine Teilnahme in Aussicht gestellt und unser geistlicher Protektor Seine Seligkeit Gregorius III Laham hat uns sein Kommen zugesagt. Dies ist Grund zu großer Freude. Die Großballei freut sich auch, diese Einladung in enger Kooperation mit dem Großpriorat Deutschland und seinem Großprior, S. D. Ernst August Prinz zur Lippe, und dem Europäischen Großpriorat und seinem Großprior, S. E. Chev. Klaus-Peter Pokolm auszusprechen.

Die "Norwich-Group" hat vor zwei Jahren in Potsdam wichtige Beschlüsse zum Zusammenschluss mit dem "wiedervereinten Orden" getroffen und ist dort aufgebrochen, um "Wege in die Zukunft " zu gehen. Nun ist das angestrebte Ziel erreicht. Lassen Sie uns gemeinsam die

„Einheit unseres ökumenischen Ordens“

feiern. Sie sind uns herzlich willkommen.

Das Triumvirat der Großballei

Clemens Stroetmann Dr. Eckhard Stegenwallner Dr. Klaus Winter GCLJ, GCMLJ GCLJ, GCMLJ KCLJ, GCMLJ

Kanzler Justitiar Hospitalier

To all Brothers and Sisters of the Order, near and far,

Almost 2000 years ago, the apostle Paul called on the parish of the Corinthians to achieve unity with the following words: "I urge you to live a life worthy of the calling you have received. Be completely humble and gentle; be patient, bearing with one another in love. Make every effort to keep the unity of the Spirit through the bond of peace." (Eph. 4:1–3) Today, it is our particular duty to live up to this calling. We wish to live and experience the confraternity of our Order. It is therefore a great honour and joy for the Grand Bailiwick of Germany to be able to invite the community of the International Order, all friends of the Order of St Lazarus and all those who promote hospitaller activities to the

2009 International Lazarus Days in the capital of Brandenburg

POTSDAM from 20 to 22 November 2009.

Our Grand Master, The Most Honourable Don Carlos Gereda de Borbón, Marquis d’Almazán, has announced that he is to participate, and our Spiritual Protector, His Beatitude Gregorius III Laham, has confirmed his attendance. This is a reason for great joy. The Grand Bailiwick is also delighted to announce this invitation in close cooperation with the Grand Priory of Germany and its Grand Prior, His Highness Ernst August Prinz zur Lippe, as well as the European Grand Priory, represented by its Grand Prior, HE Chevalier Klaus-Peter Pokolm. Two years ago in Potsdam, the "Norwich Group" made some important decisions concerning the merger with the "Reunited Order", and initiated discussions regarding "Paths for the Future". We have now achieved the objectives we aspired to then; so please join us in celebrating the

Unity of our ecumenical Order.

We wish you all a very warm welcome.

The triumvirate of the Grand Bailiwick

Clemens Stroetmann Dr Eckhard Stegenwallner Dr Klaus Winter GCLJ, GCMLJ GCLJ, GCMLJ KCLJ, GCMLJ

Chancellor Justiciary Hospitaller

Bis ins Jerusalem des 7.Jahrhundert reichen dieWurzeln desLazarus-Ordens zurück.AmWochenende kamenauf Einladung seinesGroßmeisters und desPatriarchen derBruderschaft Mitgliederaus 18 Ländern inPotsdam zusammen.

Von Steffi Pyanoe

SANSSOUCI | Vermutlich war esLepra, an der Lazarus er-krankt war, als er laut demEvangelisten Lukas in Abra-hams Schoß Trost fand. Ob essich um die Krankheit han-delte, sei dahingestellt – derName Lazarus wurde fortanzum Symbol des Leidens, undbis heute erwählen sich Ge-meinschaften, die sich derPflege Sterbender widmen,Lazarus zum Patron.

Eine der ältesten Vereini-gungen dieser Art – der Laza-rus-Orden – kam am Wochen-ende in Potsdam zusammen.Nach einem Nachtgebet amFreitagabend in der KircheBornstedt folgte am Sonn-

abend in der Friedenskirchezu Sanssouci ein ökumeni-scher Versöhnungsgottes-dienst nebst Investitur. Vorden Augen von 240 Ordens-mitgliedern aus18 Ländern wur-den Mitgliederneu aufgenom-men oder zumRitter geschla-gen.

Seit Jahrhun-derten treten dieMitglieder des La-zarus-Ordens, er-wachsen aus derTradition dergriechischen Ost-kirche, für Glau-ben und Für-sorge an notleidenden Men-schen ein. Der weltweit aktiveOrden, in seiner ökumeni-schen Ausrichtung wohl ein-zigartig, wurde im 7. Jahrhun-dert in Jerusalem gegründet,um leprakranke Kreuzritterzu betreuen.

Seit dem 20. Jahrhundertkönnen auch Frauen Mitglie-der werden. Die organisatori-sche Doppelspitze bestehtaus dem gewählten 49. Groß-meister Don Carlos Geredade Borbón, Marquis de Alma-zàn, und dem geistlichen Pro-tektor, Gregorius III. Laham.

Beide Würdenträger warenanlässlich der „Internationa-len Tage“ des Ordens in Pots-dam. „Die Berliner Com-mende (gleichbedeutend mit

Unterbezirk – d.Red.) ist sehr ak-tiv, und in Pots-dam sind die Ar-beitsmöglichkei-ten einfach sehrgut. Außerdemist es hier natür-lich sehr schön“,begründete Cle-mens Stroet-mann, Kanzlerder GroßballeiDeutschland,warum die Wahldes Tagungsor-

tes auf Potsdam gefallen ist.Und in der Tat waren auch

viele Potsdamer zugegen, alsin der Friedenskirche Ordens-mitglieder aus ganz Deutsch-land und fast allen europäi-schen Staaten sowie aus Ka-nada die Aufnahmen von vierneuen Mitgliedern aus Berlinund Göttingen – zwei Frauenund zwei Männer – feiertenund den Ritterschlag vonacht Offizieren begleiteten.Traditionsbewusstsein gehörtzum Selbstverständnis der Or-densgemeinschaft, sämtlicheMitglieder erschienen in Uni-

formen und Mänteln, die Kir-che war prächtig ge-schmückt, die Musik vomPotsdamer Vokalkreis undvon Bläsern äußerst festlich.Zum Einzug spielte die „Ber-lin Pipes Company“ feinsteschottische Dudelsack-Hym-nen. Stadtkirchenpfarrer Mar-kus Schütte begrüßte dieGäste in der Kirche des preu-ßischen Monarchen Fried-rich Wilhelm IV., der mit einerkatholischen Prinzessin ver-heiratet war und somit selbstÖkumene praktizierte, mitder Herrnhuter Losung des Ta-

ges: „Jaget alle Zeit dem Gu-ten nach.“

Das haben sich die Ordens-brüder des Lazarus auf dieFahnen geschrieben. Das ak-tuelle Projekt der GroßballeiDeutschland bringt Hilfenach Rumänien. In SatuMaru soll Zigeunerkindernmit dem Bau einer Begeg-nungsstätte geholfen werden.Die Deutsche Lazarusstiftungist dabei als ausführendes Or-gan vor Ort tätig, in den letz-ten 15 Jahren sind bereits Kin-derheime, Kindergärten undSchulen entstanden.

Neue Ritter des Lazarus-OrdensGESELLSCHAFT Internationales Treffen in Potsdam / Hilfsprojekte für Rumänien

Gregorius III. Laham

Gegründet wurde der Ordenim 7. Jahrhundert in Jerusalem,um an Lepra erkranke Kreuzrit-ter zu betreuen. Er ist somiteine pflegerische Bruderschaft.

Mit Lepra infizierte Kreuzrit-ter galten im Kampf als beson-ders gefürchtet, weil sie nichtszu verlieren hatten.

Das Wort Lazarett stammtvon Lazarus ab.

In vielen Ländern in Afrika,Lateinamerika, Asien, aberauch in Osteuropa – vor allemin der Hilfe für Straßenkinder –ist der Orden heute tätig.

Bis heute unterhält der

Orden Leprastationen. In Rumä-nien beispielsweise gebe esimmer noch Leprakranke; derOrden hat dort mehrere Hilfs-stationen für sie aufgebaut.

In Deutschland hat derOrden etwa 130 Mitglieder,davon 40 Prozent Frauen.

In Potsdam gibt es derzeitdrei Ordensmitglieder. Näheresunter www.st-lazarus-pots-dam.com

Mitglied werden kann jeder,der sich den Zielen und Aufga-ben des Ordens verbundenfühlt und den Jahresbeitragvon 400 Euro zahlen möchte.

Feierlicher Akt: Großmeister Don Carlos Gereda de Borbón schlägt Thorsten Frohnhöfer zum Ordensritter. FOTOS (2): CHRISTEL KÖSTER

Der Lazarus-Orden

17Potsdamer StadtkurierMAZ | MONTAG, 23. NOVEMBER 2009

GESELLSCHAFT: Neue Ritter des Lazarus-Ordens

Internationales Treffen in Potsdam / Hilfsprojekte für Rumänien POTSDAM / SANSSOUCI - Vermutlich war es Lepra, an der Lazarus erkrankt war, als er laut dem Evangelisten Lukas in Abrahams Schoß Trost fand. Ob es sich um die Krankheit handelte, sei dahingestellt – der Name Lazarus wurde fortan zum Symbol des Leidens, und bis heute erwählen sich Gemeinschaften, die sich der Pflege Sterbender widmen, Lazarus zum Patron.

Eine der ältesten Vereinigungen dieser Art – der Lazarus-Orden – kam am Wochenende in Potsdam zusammen. Nach einem Nachtgebet am Freitagabend in der Kirche Bornstedt folgte am Sonnabend in der Friedenskirche zu Sanssouci ein ökumenischer Versöhnungsgottesdienst nebst Investitur. Vor den Augen von 240 Ordensmitgliedern aus 18 Ländern wurden Mitglieder neu aufgenommen oder zum Ritter geschlagen.

Seit Jahrhunderten treten die Mitglieder des Lazarus-Ordens, erwachsen aus der Tradition der griechischen Ostkirche, für Glauben und Fürsorge an notleidenden Menschen ein. Der weltweit aktive Orden, in seiner ökumenischen Ausrichtung wohl einzigartig, wurde im 7. Jahrhundert in Jerusalem gegründet, um leprakranke Kreuzritter zu betreuen.

Seit dem 20. Jahrhundert können auch Frauen Mitglieder werden. Die organisatorische Doppelspitze besteht aus dem gewählten 49. Großmeister Don Carlos Gereda de Borbón, Marquis de Almazàn, und dem geistlichen Protektor, Gregorius III. Laham. Beide Würdenträger waren anlässlich der „Internationalen Tage“ des Ordens in Potsdam. „Die Berliner Commende (gleichbedeutend mit Unterbezirk – d. Red.) ist sehr aktiv, und in Potsdam sind die Arbeitsmöglichkeiten einfach sehr gut. Außerdem ist es hier natürlich sehr schön“, begründete Clemens Stroetmann, Kanzler der Großballei Deutschland, warum die Wahl des Tagungsortes auf Potsdam gefallen ist.

Und in der Tat waren auch viele Potsdamer zugegen, als in der Friedenskirche Ordensmitglieder aus ganz Deutschland und fast allen europäischen Staaten sowie aus Kanada die Aufnahmen von vier neuen Mitgliedern aus Berlin und Göttingen – zwei Frauen und zwei Männer – feierten und den Ritterschlag von acht Offizieren begleiteten. Traditionsbewusstsein gehört zum Selbstverständnis der Ordensgemeinschaft, sämtliche Mitglieder erschienen in Uniformen und Mänteln, die Kirche war prächtig geschmückt, die Musik vom Potsdamer Vokalkreis und von Bläsern äußerst festlich. Zum Einzug spielte die „Berlin Pipes Company“ feinste schottische Dudelsack-Hymnen. Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte begrüßte die Gäste in der Kirche des preußischen Monarchen Friedrich Wilhelm IV., der mit einer katholischen Prinzessin verheiratet war und somit selbst Ökumene praktizierte, mit der Herrnhuter Losung des Tages: „Jaget alle Zeit dem Guten nach.“

Das haben sich die Ordensbrüder des Lazarus auf die Fahnen geschrieben. Das aktuelle Projekt der Großballei Deutschland bringt Hilfe nach Rumänien. In Satu Maru soll Zigeunerkindern mit dem Bau einer Begegnungsstätte geholfen werden. Die Deutsche Lazarusstiftung ist dabei als ausführendes Organ vor Ort tätig, in den letzten 15 Jahren sind bereits Kinderheime, Kindergärten und Schulen entstanden. (Von Steffi Pyanoe).