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Vorlesung
SBWL/Marketing
Pflichtmodul
SS 2017
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing
Prof. Dr. Hans Pechtl
Produktpolitik
Postadresse: Postfach, 17487 Greifswald Telefon: (0 38 34) 420 24 81
Hausadresse: Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald Fax: (0 38 34) 420 24 82
E-Mail: [email protected]
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
2
Gliederung der SBWL Marketing, Pflichtmodul: Produktpolitik
1. Grundlagen der Produktpolitik
1.1 Begriffsdefinitionen
1.2 Produkttypologien
1.3 Produktqualität
1.4 Produktmarktraum und Präferenzmodelle
2. Markenpolitik
2.1 Begriff und Funktionen der Marke
2.2 Markenpolitik im Handel
2.3 Markenstrategien
2.4 Markenarchitekturen
3. Produkt- und sortimentspolitische Alternativen
3.1 Ansatzpunkte produktpolitischer Überlegungen
3.2 Produktinnovation
3.3 Produktdifferenzierung
3.4 Produktvariation
3.5. Produktelimination
4. Ausgewählte Aspekte produktpolitischer Instrumente
5. Rechtliche Rahmenbedingungen der Produktpolitik
5.1 Schutzrechte
5.2 Produkthaftung
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
3
Literatur
Brockhoff, K.: Produktpolitik, 4.Auflage, Stuttgart 1999.
Bruhn, M. / Hadwich, K.: Produkt- und Servicemanagement, München 2006.
Esch, F.-R.: Markenführung, 6.Auflage, München 2010.
Haedrich, G. / Tomczak, T.: Strategische Markenführung, 3. Auflage, Stuttgart 2003.
Koppelmann, U.: Produktmarketing, 6.Auflage, Berlin 2007.
Schmalen, H./ Pechtl, H.: Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaftslehre,
14. Auflage, Stuttgart 2013, Kapitel 15.
sowie die in der Vorlesung angegebene Literatur.
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6
- Transaktions-
unterstützer
Produktpolitik
Vermarktungsgegenstand
(Transaktionsobjekt)
Leistungsangebot
Träger akquisitorischer
Eigenschaften
Beschränkungen
-ökonomische RB
-gesellschaftspolitische
RB
-technische RB
-Gesetze
Gestaltung des
Absatzprogramms
(Produkt-Mix)
- Absatzmittler
- Nachfrager
Befriedigung
von Ansprüchen
Überwindung des
Marktwiderstands
Gewinnerzielung
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7
Produktpolitische Gestaltungsoptionen
Elemente
Verpackung Produktkern Markierung Service Sortiment
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8
Charakteristik des Produktkerns
technisches Konzept
Der Produktkern stellt die technisch, funktionale
Dimension eines Produkts dar
Leistungsmerkmale Entsorgung
Produktionskosten Nutzenstiftung
(Grundnutzen)
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Die Verpackung ist die äußere Umhüllung eines
Erzeugnisses
Grundverpackung Außenverpackung Umverpackung Transportverpackung
unmittelbares
Produktbehältnis
Verpackung, die die
Grundverpackungen
bündelt/schützt
zusätzliche
Verpackung zur
Verkaufsverpackung,
die nicht aus
Gründen der
Hygiene/Schutz oder
Haltbarkeit
erforderlich ist
B2B
Verkaufsverpackung: definiert eine
Verkaufseinheit
9
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Verpackungspolitik (I)
Transport
Lagerung/Aufbewahrung
des Produkts beim
Verwender
Schutzfunktion Kommunikationsfunktion
Funktionen der Verpackung
Informationen über Produkt-
eigenschaften oder Verwendungs-
modalitäten/Warnhinweise
Signalisierung der Marke
Unterstützung des Brandings
(Design der Verpackung)
optische Aufwertung des Produkts
[Geschenkverpackung –
Zusatznutzen]
Onpack
10
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Kommunikationsfunktion der Verpackung –
Packvertising: Die Verpackung wird zum stillen
Verkäufer (‘Verpackung wirbt‘).
11
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Onpacks: Werbung auf der Verpackung
Gimmicks
(Extras an der
Verpackung)
Coupons/
Gutscheine
Gewinnspiel-
aktionen
Co- Advertising:
Überlassung von
Präsentationsfläche für
Dritte (z.B. Anbieter
komplementärer Produkte)
12
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Coupons sind Gutscheinwerte, die in einer
spezifischen Anzahl in eine Leistung des Händlers
oder Herstellers umgewandelt werden können.
Rabatt-Coupon Bundling-Coupon Treue-Coupon Info-Coupon
bei Einreichen eines
Coupons erhält der
Nachfrager vom
Händler einen
Geldbetrag (Rabatt)
ausgezahlt
kostenlose Zugabe
eines Produkts zum
Kauf
‘Punktesysteme‘ mit
Geld oder
Sachleistungen als
Gegenleistung
13
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Verpackungsgestaltung
Transport
logistische
Funktionalität
Funktionalität
beim Verwender Umweltschutz
Dimensionen
Element im
Branding
Handhabbarkeit
(Öffnen, Schließen,
Lagern)
Verordnung über
die Vermeidung
von Verpackungs-
abfällen
Passgenauigkeit
in Handelsregale
Schutz des
Produkts
Andersverwendung
nach Leerung
Recycling/Mehr-
wegverpackung
14
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Mogelverpackung: Die Verpackungsgestaltung
(z.B. Größe) täuscht den Nachfrager über
Produkteigenschaften (z.B. Füllmenge) –
Verstoß gegen das Eichgesetz (§7 Abs.2 EichG)
und irreführende geschäftliche Handlungen im
Sinne des UWG.
15
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Die Verpackung ist nicht mit dem Design des
Produkts gleichzusetzen, hat aber eigenständigen
Designcharakter: z.B. Suppennudeln in
Buchstabenform [Design des Produkts] in einem
pyramidenförmigen Kartonage mit buntgedruckten
Buchstaben zum Ausschneiden. Oftmals ist das
Produkt selbst so amorph (z.B. Flüssigkeit), dass
nur die Verpackung Designspielraum bietet.
16
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
17
Charakteristik der Sortiments- bzw. Programmpolitik
Geschäftsfelder
Produktlinien/ Marken in einem Geschäftsfeld (Programmbreite)
Produktvariationen innerhalb einer Produktlinie (Programmtiefe)
Die Sortimentspolitik (Programmpolitik) definiert
Art und Umfang des Leistungsangebots
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Rechtliche Rahmenbedingungen für die Produktpolitik
Patentgesetz
Urheberrecht
Gebrauchs- und
GeschmacksmusterG
Markengesetz
Immatrialgüterrecht technische Gestaltungs-
und Sicherheitsvorgaben
zahlreiche warengruppen-
bezogene Regelungen
(z.B. Geräte- und Produkt-
sicherheitsgesetz, Lebensmittel-,
Bedarfsgegenstände und
Futtermittelgesetzbuch,
Straßenverkehrszulassungs-
ordnung, Waschmittelgesetz
Schutz der Umwelt
z.B. Kreislaufwirt-
schaftsgesetz
Regelungsbereiche
betrifft teilweise auch Produktionsprozesse
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Regelungswerke zur Produktsicherheit
• Geräte- und Produktsicherheitsgesetz
Produkt darf nur in den Verkehr gebracht werden, wenn es so
beschaffen ist, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung oder
vorhersehbarer Fehlanwendung Sicherheit und Gesundheit von
Verwendern und Dritten nicht gefährdet werden.
Die konkreten technischen Spezifizierungen werden in Verordnungen für
bestimmte Warengruppen geregelt, die teilweise auf DIN-Normen oder
anderen Verbandsnormen Bezug nehmen.
• Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch
Dachgesetz des deutschen Lebensmittelrechts (einschl. Kosmetika), das
alle Produktions- und Verarbeitungsstufen entlang der Food-Value-Chain
erfasst.
Ausgestaltung durch eine Vielzahl (ca. 150) Gesetze und Verordnungen
für bestimmte Lebensmittel und Bedarfsgegenstände (z.B. Hackfleisch-
verordnung – heute: Tierische Lebensmittel-Hygiene-Verordnung)
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CE-Kennzeichnung
Charakteristik
Hersteller oder EU-Importeur erklärt, dass das Produkt den
geltenden EU-Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen
(Richtlinien) für bestimmte Warengruppen entspricht (z.B.
Richtlinie für Haushaltskühl- und Gefriergeräte, Spielzeug,
Aufzüge, Telekommunikationsendgeräte, etc.)
Ohne CE-Kennzeichnung kein Inverkehrbringen.
Hersteller erstellt eine EG-Konformitätserklärung und bringt
die CE-Kennzeichnung am Produkt an (bei einigen
Warengruppen muss eine externe Prüfstelle die Konformität
bestätigen)
CE-Kennzeichnung besagt nur, dass festgelegte
Mindeststandards eingehalten sind.
20
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
GS-Kennzeichnung
Charakteristik
Mit dem Siegel GS (geprüfte Sicherheit) wird einem Produkt
beschleunigt, dass es den Anforderungen des Geräts- und
Produktsicherheitsgesetz entspricht
GS-Kennzeichnung ist freiwillig
GS-Kennzeichnung wird durch eine vom deutschen Staat
autorisierte Prüfstelle geprüft
21
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22
Produktbegriff
Ebenen des Produktbegriffs
erweiterter
Produktbegriff
substantieller
(formaler)
Produktbegriff
generischer
Produktbegriff
anbieterbezogene
Spezifizierung
nachfragerbezogene
Spezifizierung
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23
Erweiterter Produktbegriff
• Ergänzung des substanziellen Produktes um Serviceleistungen
• System Selling: Produkt ist ein komplexes System von
Anbieterleistungen (z.B. Beratungs-, Lieferungs-, Installations-,
Wartungs-, Reparatur-, Garantieleistungen)
• after-sales-service: Jede Art von Zusatz-, Folge- oder
Nebenleistung, deren Leistungseintritt nach dem Kauf erfolgt.
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24
System Selling
Quelle: Büschken et.al. (2001)
• Mitarbeiter-
schulungen
• Kundenclubs/
-karten
• Kundenzeit-
schriften
• Reparatur-
service
• Ersatzteil-
service
• Kunden-
dienst
• Ersatzteil-
dienst
nach dem Kauf
• Finanzierung
• Kompen-
sationsge-
schäfte
• Zusatzge-
schenke
• Verpackungs-
service
• Lieferservice
• Montage
• Schulung
• Lieferung zur
Probe
• Gebrauchs-
anweisung
• Installation
zur Probe
mit dem Kauf
im Vorfeld des Kaufs
Industriegüter
• Vorträge
• Problem-
analyse
Industriegüter
• Angebotser-
stellung
• Demonstration
• Referenzanlage
• Kinderhort
• Parkraum
Konsumgüter
Güterart
produktfern
• Beratung
• Kataloge etc.
Konsumgüter
Güterart
produktnah
Produktnähe Zeitpunkt der Erbringung
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25
Gestaltungsspielräume im System Selling
• Ziel ist die Schaffung eines added value (value added services)
• Differenzierungsmöglichkeiten bei homogenen substanziellen
Produkten
• Organisatorische Durchführung der produktbegleitenden
Serviceleistungen ist auch über Kooperationspartner möglich
(Outsourcing der Leistungserbringung)
• Preispolitische Optionen
- separate Abrechnung (pure component- Strategie)
- ‚unentgeltlich‘ (pure bundling)
- Kopplungsvorläufe
- Preisbaukasten
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26
Preispolitische Optionen im System Selling
• separate Abrechnung - Preistransparenz; self bundling
- Verzicht auf Konsumentenrente; reduzierte Leistungsfähigkeit des Produkts
• Preisbündelung -Stärkeres Abschöpfen der Konsumentenrente möglich
- entspricht der Idee der komplexen Problemlösung; geringere Markttransparenz
- Mitnahmeeffekte bei Serviceleistungen
• Kopplungsverkäufe - Mischkalkulation
- Gefahr, dass Nachfrager den Erwerb der Serviceleistungen als Zwang (Einschränkung
der Entscheidungsfreiheit) sieht.
• mixed-leader-bundling - analog Kopplungsverkäufe
- Veränderung der Gefahr von Trittbrettfahren bei add-on price bundling
• Preisbaukasten - Versuch, das self-bundling mit der Idee der Preisbündelung zu verbinden
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27
Generischer Produktbegriff
„Ein Produkt ist eine im Hinblick auf eine
erwartete Bedürfnisbefriedigung beim
bekannten oder unbekannten Verwender
vom Anbieter gebündelte Menge von
Eigenschaften, die zum Gegenstand des
Tauschens werden sollen.“
Nach Brockhoff
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28
Charakteristik des generischen Produktbegriffes
Disaggregierte Sichtweise (Anbieter-/Nachfragerbezogene
Sichtweise)
Nutzen (Grund-, Zusatznutzen) eines Produkts ist eine erwartete,
mit Unsicherheit behaftet Größe
Heterogenität der Nachfrager bezogen auf die Nutzenstiftung
(Marktsegmentierung)
Marketingbedeutung hat das Produkt nur, wenn sich hierfür ein
Preis erzielen lässt.
Elemente der Begriffsdefinition
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29
Generischer Produktbegriff
3E
2E
iE
ie
1e
2e
3e
„Produkt ist ein Bündel von Eigenschaften“
: Eigenschaft i
: Eigenschaftsausprägung des Produkts bei Eigenschaft i
1E
• P
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30
Generischer Produktbegriff
Spezifizierung
Anbieterbezogen:
Produkt ist eine im Hinblick auf eine
erwartete Bedürfnisbefriedigung beim
... Verwender gebündelte Menge von
Eigenschaften.
Nachfragerbezogen:
Produkt ist ein Leistungsbündel,
das der Verwender als Mittel (means)
ansieht, um wünschenswerte Ziele
(ends, values) zu realisieren.
Transformationsproblem
ikk xfU [ ]k ijk ikU f v x
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31
Produkteigenschaften
objektive Eigenschaften subjektive Eigenschaften
technisch-konstruktive für Anspruchserfüllung
Eigenschaften (Bedürfnisbefriedigung)
relevante Eigenschafts-
ausprägungen
(physische) Erstellung Kaufentscheidung
des Produkts (Präferenz)
Kosten Umsatz (Nachfrage)
Produzentenkriterien Konsumentenkriterien
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32
Transformationsproblem I
Eigenschaft i Values (z)
objektive subjektive 1 2 3
Perzeption (j)
1 11 111 112 113k 1k
12 121 122 123k
... ...
...
k k k k
k k k
x s
s
13 131 132 133k
2
. ..
... ...
k k k
k
s
x
21 2k
22
...
k
k
U f(x ) k iki
s
s
U f( [x ])k ijk ik
ik
i
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33
Transformationsproblem II
Objektive und subjektive Eigenschaften müssen nicht übereinstimmen.
Ursachen
Abweichende Eigen-
schaftswahrnehmung
Unterschiedliche
Konnotationen von
Eigenschaften /
Eigenschafts-
ausprägungen
Bewertung im
Sinne der
Anspruchs-
erfüllung (values)
ikijk
ikijk
xs
xfs
z
ijzkijkik sf
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34
Wahrnehmung objektiver und subjektiver Produkteigenschaften
x2
x1
s2
s1 sehr
niedrig
niedrig hoch
subjektiv
objektiv
P
P P
7l/100km (Benzin-
verbrauch)
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35
Automobileigenschaften Objektive physikalische und Subjektiv perzipierte
chemische Eigenschaften Eigenschaftskonstrukte
Technischer Eigenschaftsraum Psychologischer Eigenschaftsraum
Preis
Innenraumgröße
Kraftstoffverbrauch
Sitzpolsterung
Beschleunigung
Höchstgeschwindigkeit
Antriebsart
Gepäckraumgröße
Leistung (PS)
Hubraum (ccm)
Reparaturanfälligkeit
Wartungsintervalle
Zuverlässigkeit
Sportlichkeit/Komfort
Wirtschaftlichkeit
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Transformationsproblem III
Grundnutzen Zusatznutzen
Produktpolitik Kommunikationspolitik
‘Welche subjektive
Wahrnehmung und
Bewertung lösen bestimmte
Eigenschaftsausprägungen
aus?‘
‘Welche Wirkungen haben
bestimmte Elemente der
Werbegestaltung?‘
Arten
36
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
37
Transformationsproblem: Wie müssen die
vom Anbieter beeinflussbaren (objektiven)
Produkteigenschaften ausgeprägt sein,
damit sie bestimmte Ansprüche (values)
der Nachfrager möglichst gut erfüllen?
Universität Greifswald
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Lösungsansatz des Transformationsproblems
Anbieter
Leistungsfähigkeit
Leistungswille
Produkte
Integration des
Kunden
Features/
attributes
Problemlösungen
Nachfrager
Motive/
Ziele/
Konsumsituation
38
Universität Greifswald
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Konzept der Ansprüche der Marktteilnehmer (Koppelmann):
Die Marktteilnehmer (Verwender; Händler; Logistiker)
formulieren Ansprüche an ein Produkt und aus den
wahrgenommenen Produkteigenschaften leiten sie den
erwarteten Nutzen (benefits) des Produkts ab:
Je stärker ihre Ansprüche erfüllt werden, desto höher ist der
wahrgenommene Nutzen des Produkts. Ansprüche
reflektieren Motive/Ziele des Nachfragers/Verwenders.
39
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
40
Ansprüche der Marktteilnehmer
Verwenderansprüche
Produktansprüche
Serviceansprüche
Informationsansprüche
Beschaffungsansprüche
Ansprüche der Marktteilnehmer
Gegenstands-
ansprüche
Sach-
ansprüche
Anmutungs-
ansprüche
Händleransprüche
Rationalisierungs-
ansprüche
Verkaufsförderungs-
ansprüche
Logistik-
ansprüche
Raum-
ansprüche
Transportmittel-
eignung
Manipulations-
ansprüche
Kontroll-
ansprüche
Leistung
Handling
Wirtschaft-
lichkeit
Empfindung
Antrieb
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Gegenstandsansprüche sind Ansprüche der
Nachfrager/Verwender an das Material, Form (Größe) oder
Farbe.
Sachansprüche sind Ansprüche der Nachfrager/ Verwender,
die sich auf die rationale (kognitiv gesteuerte) Produktver-
wendung beziehen.
Anmutungsansprüche sind Ansprüche der Nachfrager/
Verwender, die sich auf die emotionale (hedonistische;
gesellschaftsbezogene) Produktverwendung beziehen.
41
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Systematisierung von Sachansprüchen
Arten
technische Ansprüche
Physiologische Ansprüche
Produktleistungs-
ansprüche
Haltbarkeit
Zuverlässigkeit
Energieverbrauch
Wiederverkäuflichkeit
Wirtschaftlichkeits-
ansprüche
Vorbereitungsansprüche
Bedienungsansprüche
Erhaltungsansprüche
Beseitigungsansprüche
Nutzungserweiterungs-
ansprüche
Produkthandling-
ansprüche
42
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Systematisierung von Anmutungsansprüchen
Gesundheit
Geborgenheit
Selbstdarstellung
Selbstbestätigung
Besitzwunsch
Antriebs-
ansprüche
Wertansprüche
Besonderheitsansprüche
Atmosphärenansprüche
Ästhetikansprüche
Empfindungs-
ansprüche
Arten
43
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Sach- und Anmutungsansprüche können situativ
bedingt sein: Beachtung der jeweiligen intendierten
Verwendungssituation des Produkts.
44
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Serviceansprüche
Mögliche Dimensionen
Kundendienst-
ansprüche
Ersatzteildienst-
ansprüche
Ansprüche an
financial services
z.B. Freundlichkeit
der
Verkaufsmitarbeiter
„Einkaufserlebnis“
Andienungs-
ansprüche
45
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Informationsansprüche
Mögliche Dimensionen
Beratungsansprüche Anleitungsansprüche Absicherungsansprüche
Implementierung/
Konfiguration
Verwendung/
Gebrauch
Reduzierung von
kognitiver Dissonanz
46
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Beschaffungsansprüche
Mögliche
Dimensionen
Ansprüche an
Erhältlichkeitsort
Ansprüche an
Erhältlichkeitsmo-
dalitäten (z.B.
Selbstabholung/
Zustellung)
Ansprüche an Lieferzeit
räumliche
Beschaffungskosten
47
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Ansprüche, die Nachfrager/Verwender an ein Produkt
stellen, kann der Hersteller mit seiner
Produktgestaltung nicht vollständig erfüllen, sondern
ist –zum Teil- auf eine Kooperation mit dem Handel
als Absatzmittler angewiesen (Service-, Information-,
Beschaffungsansprüche).
48
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Händleransprüche
Systematisierung
Rationalisierungs-
ansprüche
Mehrverkäufe im Sortiment
(verkaufsstärkeres Substitut/Cross-
Selling)
Differenzierungskraft (Sortiment wird
stärker von Konkurrenten differenziert
gesehen)
Verkaufssteigerungs-
ansprüche
Einpassbarkeitsansprüche (raum-
sparende Einordnung im Regal/Lager)
Erfassbarkeitsansprüche (Lesbarkeit
durch Scannerkassen)
Ansprüche an Personaleinsatz für
Produktverkauf (geringer Beratungs-
bedarf)
Logistische Handlingansprüche
(Auffüllbarkeit, Leergut)
49
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Verkaufssteigerungsansprüche: Der Handel ist nur
bereit, ein Produkt des Herstellers aufzunehmen
(listing), wenn das Produkt zu Mehrkäufen im
Sortiment (verkaufsstärkeres Substitut oder Cross-
Selling) führt und/oder die Attraktivität des Sortiments
des Händlers erhöht.
50
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Ansprüche, die Logistiker an ein Produkt stellen,
verhindern in der Regel nicht den Marktzugang; eine
vergleichsweise geringe Anspruchserfüllung durch
ein Produkt erhöht aber die Transport- und
Logistikkosten und erschwert damit indirekt das
Überwinden des Marktwiderstandes (höhere Preise)
oder mindert den Gewinn des Anbieters.
51
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Notwendigkeit eines Anspruchsscreening bei den
Anspruchsgruppen:
• Die Ansprüche innerhalb der Nachfrager an das
Produkt sind heterogen (verschiedene
Anspruchsschwerpunkte) – Marktsegmentierung
auf Basis der Ansprüche der Zielgruppen (Benefit-
Segmentierung)
• Die Ansprüche des Handels an das Produkt sind
heterogen bezogen auf die
Handelsbetriebsformen (Betriebslinien-
Segmentierung)
52
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
53
Anspruchsschwerpunkte bei verschiedenen Zielgruppen (technische Geräte)
Profi ambitionier- blutiger Einkäufer von
ter Laie Laie Unternehmen
Gegenstandsansprüche XXX XX O XXX
Produktleistungsansprüche XXX XX X XX
Bedienungsansprüche X XX XXX X
Wirtschaftlichkeitsansprüche XX X X XXX
Atmosphärenansprüche X XX XXX O
Nutzungserweiterungsansprüche XX XX X X
Beschaffungsansprüche X X XX XXX
O keine Bedeutung XX wichtig
X weniger wichtig XXX sehr wichtig Quelle: nach Koppelmann
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Der Grad zu dem Anspruchsniveaus durch das
Produkt bzw. Produkteigenschaften erfüllt
werden, weist eine unmittelbare Beziehung zur
Kundenzufriedenheit auf:
Anspruchsniveau = Soll-Leistung;
Anspruchserfüllung = Ist-Leistung
54
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Eigenschaften eines Produkts sprechen Werte
(values) des Nachfragers an und aus der Erfüllung
(Realisierung) dieser Werte resultiert Nutzen.
55
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Theorie der Consumption values (Sheth/Newman/Gross, 1991)
Values
functional
value
emotional
value
conditional
value social value
epistemic
value
the ability of
a product to
perform its
functional,
utilization or
physical
purposes
Grundnutzen
the ability of
a product to
arise either
positive or
negativ
feelings
Erbauungsnutzen
the depence
on the situation
faced by the
consumer
the ability of
a product to
convey an
image
congruant
with the norms
of the
consumer´s
friends
the ability of a
product to
satisfy the
desire of
curiosity,
novelity feeling
and knowledge
feeling
Geltungsnutzen Erbauungsnutzen
56
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Beispiel zur Theorie der Consumption values
functional value: Stillt den Durst.
motional value: Schmeckt gut.
social value: Ist in der Bezugsgruppe des Nachfragers eine „Trendmarke“.
conditional value: Ist nützlich nach dem Sport.
Eine Flasche Cola der Marke X
epimistic value: War beim ersten Konsum ein überraschendes Geschmackserlebnis.
57
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
58
Der Konsument in der Neuen Mikroökonomie
Esch 2007
- Produktionsfunktion des Haushalts
Effiziente Bestimmung der Produkt-/ Mengenkombinationen zur
Erstellung eines bestimmten Niveaus einer Konsumaktivität Z
(Minimalkosten-kombination): Fülle an effizienten Alternativen
- Konsumentscheidung
,;;...; zn txxZ 1
R
rr
R
BZC
dZ
Uund
Z
UmitZZUU
1
2
2
1 00
)(
,,...,
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Problem: Ist ein Konsument in der Lage, aus der Nutzenstiftung
einer Konsumaktivität auf die Nutzenstiftung einer einzelnen
Inputkomponente (Produkt) zu schließen bzw. diese
inputbezogene Nutzenstiftung abzuleiten?
59
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
60
Bedeutung der Convenience (convenience goods)
• Sie erleichtern dem Nachfrager die Produktion von
Konsumaktivitäten, da er selbst dadurch Produktionsschritte
und/oder Zeit einspart.
• Convenience goods sind mit komplexen Zulieferteilen (Modulen;
Systemen) in der industriellen Produktion vergleichbar.
• Dienstleistungen sind möglicherweise die komplette
Fremderstellung einer Konsumaktivität.
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
61
physischer Verzehr
Der Konsument als ‚Nutzenproduzent‘
Nutzenstiftung
Konsumaktivitäten
(Nutzenproduktion)
Abruf eines
Leistungspotentials
Inanspruchnahme einer
Aktivität des Anbieters
Verbrauchsgüter Gebrauchsgüter Dienstleistungen
Produkte des Anbieters als Input in den Konsumaktivitäten
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
62
Bedeutung der Verwendungssituation
• In welcher Konsumaktivität kann ein Produkt eingesetzt werden?
• single-tasking versus multi-tasking products
• single-tasking: Gefahr der perceived commoditization
• multi-tasking: Gefahr der fehlenden Glaubwürdigkeit und
wenig differenzierter/ nicht verbundener
USP gegenüber spezialisierten Produkten
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
64
Produktionsstatistik im Außenhandel
Erzeugnisse
Land- und Forstwirtschaft/Fischerei
Nahrungs- und Genußmittelgewerbe
Bergbauliche Erzeugnisse
Grundstoff- und Produktionsgewerbe
Investitionsgüter produzierendes Gewerbe
Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe
Stahlbauerzeugung/Schienenfahrzeuge
Maschinenbauerzeugnisse
Straßenfahrzeuge
Wasserfahrzeuge
Luft- und Raumfahrzeuge
elektrotechnische Erzeugnisse
feinmechanische/optische Erzeugnisse
Erzeugnisse der Stahlverformung
Eisen-, Blech-, Metallwaren
Büro-/Datenverarbeitungsgeräte
Fertigbauteile im Hochbau
Quelle: Statistisches Bundesamt
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
65
Klasseneinteilung von Waren und Dienstleistungen
(Anlage zu §15 Abs.1 MarkenG // Auszug von insgesamt 42 Klassen)
Klasse 1: chemische Erzeugnisse für gewerbliche, wissenschaftliche,
photographische, land-, garten- und forstwirtschaftliche Zwecke:
Kunstharz im Rohzustand, Kunststoff im Rohzustand; Düngemittel;
Feuerlöschmittel; Mittel zum Härten und Löten von Metallen; chemische
Erzeugnisse zum Frischhalten und Haltbarmachen von Lebensmittel;
Gerbemittel; Klebstoffe für gewerbliche Zwecke.
Klasse7: Maschinen und Werkzeugmaschinen; Motoren (ausgenommen Motoren für
Landfahrzeuge); Kupplungen und Vorrichtungen zur Kraftübertragung (ausgenommen
solche für Landfahrzeuge); landwirtschaftliche Geräte; Brutapparate für Eier
Klasse 10: Chirurgische, ärztliche, zahn- und tierärztliche Instrumente und Apparate, künstliche
Gliedmaßen, Augen und Zähne; orthopädische Artikel; chirurgisches Nahtmaterial.
Klasse 25: Bekleidungsstücke, Schuhwaren, Kopfbedeckungen.
Klasse 32: Biere; Mineralwässer und kohlensäurehaltige Wässer und andere alkoholfreie Getränke;
Fruchtgetränke und Fruchtsäfte; Sirup und andere Präparate für die Zubereitung von
Getränken
Klasse 36: Versicherungs- und Finanzwesen; Geldgeschäfte; Immobilienwesen
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Aus Marketingsicht spielen Produktklassifizierungen
dahingehend eine Rolle, dass sich Produkte aus
unterschiedlichen Produktkategorien im
Kaufverhaltensprozess der Nachfrager unterscheiden
und/oder ein unterschiedlich ausgestaltetes Marketing-
Mix erfordern.
66
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Traditionelle Produkttypologie im B2C
Systematisierung nach der Kaufweise
Convenience
goods
Shopping
goods Speciality
goods
Luxory
goods
Waren des
täglichen
Bedarfs
Häufig gekauft
Kein großer
Suchaufwand
Minimierung der
Beschaffungs-
kosten
Emergency
goods
Waren des
periodischen
Bedarfs
Seltener, aber
regelmäßig
gekauft
Ausführlichere
Informationssuche
vor Einkauf
Waren des
aperiodischen
Bedarfs
Umfangreiche
Informationssuche
vor Kauf
Bereitschaft auch
vergleichsweise
hohe Beschaf-
fungskosten auf-
zuwenden, um das
ideale Produkt zu
erhalten
Produkte, die
aufgrund einer
„Notfall“-
Situation sofort
benötigt werden
Verfügbarkeit ist
zentral („Geld
spielt keine
Rolle“)
Produkte, deren
Kauf eng an die
finanzielle
Situation des
Nachfragers
gekoppelt sind
Das „sich etwas
gönnen wollen“
steht im
Vordergrund
67
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68
Produkttypologie
Ansätze
‚think‘
useful to solve a specific
problem efficiently
satisfy the utilitarian needs
carefully
consumers pay more attention
to product attributes
are evaluated based upon
product attributes
utilitarian product
‚feel‘
related to sensual, fantastic
and sensitive experience
with the product
consumers pay more attention
to symbolic or experiential value
are evaluated based upon
a holistic image
hedonic product
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Produkttypologie bezogen auf Stimmungen (Gardner/Scott 1990)
Produktarten
feel-good-
products feel-bad-products
try-not-to-feel-
products no-feel-products
are consumed for
self-satisfaction or
as life‘s little
pleasure
„Muntermacher“
are associated
with future needs
which affectively
negative tones
„unangenehme
Produkte“
are so important
to consumers that
they try to
overcome the
impact of mood
states
„Notwendigkeit
zur rationalen
Entscheidung“
Are purchased by
habit and used as
parts of one‘s
routine
69
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70
aspiration; hopes; wishes
promotional focus
advancement; accomplishment
achieving gains/
capturing opportunities
gain related reasons
regulatory forms im Verhalten
Fokussierung
ideals ought
responsibilities; obligations; duties
prevention focus
protection; safety
preventing mistakes/
avoiding losses
loss related reasons
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Die informationsökonomische Produkttypologisierung
fokussiert auf die Überprüfbarkeit von Produktrisiken
durch den Nachfrager und die Möglichkeit des
Anbieters zu opportunistischem Verhalten durch
Ausnutzen von Informationsasymmetrien
hidden characteristics
hidden action
hidden intention
Sucheigenschaften
Erfahrungseigenschaften
Vertrauenseigenschaften
71
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Austauschgüter
Charakteristik
Produkt existiert zum Zeitpunkt des Kaufes: Auf Produktqualität kann zum Zeitpunkt des
Kaufes niemand mehr Einfluss nehmen (Ausnahme: nicht ordnungsgemäße
Lagerung/Transport): nur hidden characteristics (es besteht relative Qualitätssicherheit),
aber auch hidden intention möglich
Sucheigenschaften dominieren: Sachgüter
Kauf ist ein Umtausch von Eigentumsrechten (juristische/ökonomische Transaktion)
Abbau von Informationsasymmetrien durch Kommunizierung von Informationen, die eine
hohe Produktqualität demonstrieren (zB. Werbung mit Testurteilen,
Qualitätszertifizierung), produktbezogene Werbung zu Leistungsmerkmalen, Aussenden
von Spence-Signalen für Produktqualität (Garantieleistungen)
72
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Standardisierte Leistungsversprechen
Charakteristik
Produkt wird erst auf Veranlassung des Nachfragers (Vertrag) produziert.
Zum Zeitpunkt des Kaufabschlusses liegt nur ein Leistungsversprechen des Anbieters vor:
relative Qualitätsunsicherheit, da hidden characteristics im fertigen Produkt, aber auch hidden
action sowie hidden intention bestehen
Erfahrungseigenschaften dominieren: Dienstleistungen
Kauf ist eine „Erfahrungssache“
Das Leistungsversprechen ist standardisiert, da viele Personen die gleichen Leistungen beim
Anbieter nachfragen oder der Nachfrager diese öfters benötigt
Abbau von Informationsasymmetrien durch Kommunikation von Referenzen oder
„Anschauungsmaterial“, Transparenz des Produktionsprozesses, Integration des Kunden in
Produktionsprozess, Signalisierung von Qualitätssurrogaten, Aussenden von Spence-
Signalen
73
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Qualitätssurrogate: Aus Äußerlichkeiten oder
sichtbaren Merkmalen der Infrastruktur des Anbieters
oder seiner Mitarbeiter schließt der Nachfrager auf die
zu erwartende Qualität der Produktleistung.
Solche Inferenzschlüsse mögen auf Erfahrung oder
bloßer Plausibilität beruhen.
Sauberkeit der Tische im Restaurant Qualität des Essens
Outfit der Mitarbeiter Qualität der Friseurleistung
74
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Der Marktanteil eines Anbieters ist ebenfalls ein
Qualitätssurrogat, das der Anbieter in seiner
Kommunikation herstellen kann (Demonstration der
Produkterfahrung, indirekter Verweis auf
Kaufentscheidung von vielen Nachfragern).
75
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Kontraktgüter
Charakteristik
Produkt existiert zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht und es handelt sich um kein
standardisiertes Leistungsversprechen, sondern um ein hoch-spezifisches
kundenindividuelles Produkt (Sachgut/Dienstleistung).
Vertrauenseigenschaften dominieren (höchster Grad an hidden characteristics, hidden action
und hidden intention); hohes finanzielles Risiko, aber auch hohe spezifische Investitionen des
Anbieters (Hold-up-Problem)
Kauf und Produktion sind ein „gemeinsames Abenteuer“ von Nachfrager und Anbieter, aber:
Kontrakt muss die zu erbringenden Leistungen und Gegenleistungen genau spezifizieren:
Risikoreduzierung durch Vertragsmanagement (Gefahr unvollständiger Verträge)
Abbau von Informationsasymmetrien durch Spence-Signale mit Selbstbindungen, Aufbau von
Reputation, Verwendung von Qualitätssurrogaten sowie Integration des Kunden in
Produktspezifizierung und –erstellung.
76
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Profilierungsproblem eines Anbieters vor allem bei
Kontraktgütern: Da der Nachfrager a priori das
Leistungsversprechen der Anbieter (Leistungsfähigkeit;
Leistungswille) nicht überprüfen kann, vermag sich ein
guter Anbieter mit seinem Leistungsversprechen nur
schwer gegenüber „schwarzen Schafen“ (weiß, dass
er sich opportunistisch verhalten wird) durchsetzen:
Setzen von Spence-Signalen mit Selbstbindungen.
77
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Spence-Signale mit Selbstbindung im internationalen
Anlagengeschäft: Der Anbieter ist bereit, einen
„erfolgsabhängigen Preis“ einzugehen, d.h. der
Anbieter erhält eine Erfolgsprämie als Teil des
Kaufpreises, die umso höher ist, je erfolgreicher das
Produkt aus Käufersicht ist (z.B. Beteiligung an den
Umsätzen des Kunden, die er mit dem Produkt erzielt).
78
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79
Charakteristik von Dienstleistungen
Services are activities rather
than things.
Grönroos
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80
Definition von Dienstleistung
Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung (z.B. Versicherungsleistungen) und/ oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten (z.B. Friseur-leistung) verbunden sind (Potentialorientierung). Interne (z.B. Geschäftsräume, Personal, Ausstattung) und externe Faktoren (nicht beeinflussbare vom D- Anbieter) werden im Rahmen des Erstellungsprozesses kombiniert (Prozess-orientierung). Die Faktorkombination des Dienstleistungs-anbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an den Menschen (z.B. Kunden) oder deren Objekten (z.B. Auto des Kunden) nutzenstiftende Wirkung (z.B. Autoinspektion) zu erzielen (Ergebnisorientierung).
Meffert/ Bruhn (2003)
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81
Traditionelle Kriterien von Dienstleistungen
Dienstleistung
Immaterialität Integration des
externen Faktors
• Nicht-Lagerfähigkeit
• Nicht-Transportfähigkeit
• keine Wiederverkäuflichkeit
• keine Rückgängigmachung
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Uno-actu-Prinzip:
Zeitlicher Zusammenfall von Dienstleistungsproduktion
und Nachfragekonsumtion
82
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Immaterialität und Nicht-Lagerbarkeit
Implikationen
Fremdbestimmter Arbeitsanfall
Leistungsbereitschaft für
Spitzennachfrage
(Preisdifferenzierung
Yield-Management)
Kapazitätsüber- und
unterauslastungen (erhöhte
Kosten für Abdeckung der
Spitzennachfrage; Leerkosten)
Vermarktung eines Leistungs-
versprechens (Profilierungsproblem
eines guten Anbieters)
zu niedrige Kapazitäten führen zu
Wartezeiten, Unzufriedenheit,
Abwanderung der Kunden
Qualitätsprobleme bei Spitzenleistung
marketingbezogen produktionstechnisch
83
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Dienstleistungsproduktion
≠ Dienstleistungshandel
84
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Theorie der industriellen Dienstleistung:
Industrieunternehmen werden durch den
zunehmenden Wettbewerbsdruck dazu
gezwungen, besonders hochwertige
Erzeugnisse zu produzieren, was nur möglich
ist, wenn sie Dienstleistungen in ihre
Produkte „hineinkomponieren“.
H. Albach
85
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86
Portfolio aus Immaterialität und Integration
materiell
immateriell
autonom
integrativ Sondermaschine Unternehmens-
beratung
vorproduziertes
Teil
Datenbank-
dienst
II
III
I
IV
Quelle: nach Engelhardt et al.
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Qualität der Integration des externen Faktors
unterstützend-
interaktiv
problemorientiert-
interaktiv
persönlich-
interaktiv
Integrationsarten
87
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88
Nutzenorientierte Charakteristik von Dienstleistungen
Kernprodukt
am Leistungsobjekt zeitlicher/ örtlicher
vollzogene Objekttransfer
Eigenschafts-
veränderung
Infrastruktur des DL-Anbieters
Repräsentation räumliche/ zeitliche
des DL-Anbieters Interaktionsprodukt Elemente des Pro-
duktionsprozesses
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Das Ziel, für Sachgüter bzw. Dienstleistungen produktunabhängige Eigenschaftskataloge
zu entwickeln (Generalisierungen der Produktvielfalt), ist bislang gescheitert. Es existiert
bislang kein allgemeingültiger theoretisch-fundierter Eigenschaftskatalog. Es gibt lediglich
hoch-aggregierte Globaleigenschaften eines Produkts (Produktqualität) bzw. allgemeine
Klassifizierungen von Produkteigenschaften.
Technisch-funktionelle Eigenschaften:
Grundnutzen
Psychologische Eigenschaften:
Erbauungsnutzen
Soziale Eigenschaften:
Geltungsnutzen
Klassifizierung
hinsichtlich Erfüllung von
Ansprüchen
Klassifizierung nach der
Veränderungswirkung
Intrinsische Eigenschaften
Extrinsische Eigenschaften
90
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Intrinsische Eigenschaften (produktimmanente Eigenschaften) sind
Produkteigenschaften, die nicht verändert werden können, ohne die
physische, sensorische bzw. technisch-funktionale Gestalt des
Produkts zu verändern (z.B. Geschmack; Haltbarkeit): objektive
Eigenschaften
Bei extrinsischen Eigenschaften lässt eine Veränderung dieser
Eigenschaften die funktionale Gestalt (objektive Eigenschaften)
unbeeinflusst (z.B. Preis, Markenname): Sie können aber für die
subjektive Wahrnehmung von Produkteigenschaften eine Rolle
spielen (z.B. Preis-/Qualitätsinferenz).
91
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Die Produktionsqualität beinhaltet das Aggregat der
Ausprägungen von Produkteigenschaften zu einer
Gesamtgröße (eindimensionale Größe): Anhand der
Produktqualität lassen sich Produkte innerhalb einer
Produktgruppe nach einem eindimensionalen Kriterium
vergleichen.
qualitätsbestimmte
Eigenschaften (Teilqualitäten)
Alle Eigenschaften, mit
Ausnahme des Preises
Aggregationsmodell
92
Universität Greifswald
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93
Produktqualität
Qualitätsbegriffe
objektive/
produktbezogene
Qualität
fertigungsbezogene/
funktionale
Qualität
wertbezogene/
teleologische
Qualität
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94
Funktionalität (praktische Prüfung)
Haltbarkeit und Sicherheit (technische Prüfung)
Ergonomie (Handhabungsprüfung)
Ökologie (Prüfung der Umweltverträglichkeit)
Stiftung Warentest
Traditionelle Prüfbereiche (Qualitätsdimensionen)
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1
Modell SERVQUAL
Tangibles Umfeld (tangibles)
Verläßlichkeit (reliability)
Reagibilität (responsiveness)
Leistungskompetenz (assurance)
Einfühlungsvermögen (empathy)
Internes Umfeld
Präzision
Zuverlässigkeit
Schnelligkeit
Flexibilität
Reputation
Kontaktstil
Know How
Erreichbarkeit
Kommunikation
Kundenverständnis
Dienst-
leistungs-
qualität
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2
Komplexe Dienstleistungen
Merkmale
Anzahl an
Teilleistungen
Multi-
personalität
Heterogenität
der
Teilleistungen
Länge der
Leistungs-
erstellung
Individualität
der
Leistung
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1.4 Produktmarktraum und Präferenzmodelle
3
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Der Produktraum ist ein durch ein
Koordinatensystem aufgespannter, beliebig
dimensionierter Raum, auf dessen Achsen die
Produkteigenschaften abgetragen sind, und in den
Produkte anhand ihrer Eigenschaftsausprägungen
abgetragen (=positioniert) werden.
4
Universität Greifswald
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5
Produktmarktraum - Automatisierungstechniken technische Kompetenz
(hoch)
(niedrig)
Service
(hoch) (niedrig)
IBM
Siemens
Honeywell
Mitsubishi
AEG
Allan-Bradley
Fame
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6
Produktmarktraum im Kfz-Bereich und produktpolitische Überlegungen
sehr sportlich
wenig sportlich
Jaguar
Corvette
Firebird
Camaro
Monte Carlo
Vega
Chevy
Dart
VW
Continental
Buik
Cadillac
Mercedes
luxuriös nüchtern
I1 Neuprodukt-
positionierung
I3
I2 Umposi-
tionierung
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Produktmarktraum
Anwendungsmöglichkeiten
Räumliche Darstellung
der eigenen Produkt-
position zur Konkurrenz
Anhaltspunkte für die
Produktpositionierung
7
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Je weiter ein Produkt von anderen Produkten im
Produktmarktraum entfernt ist, desto größer ist
die Differenzierung.
8
Universität Greifswald
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Je näher das eigene Produkt im Produkt-
marktraum bei einem anderen Produkt liegt,
desto größer ist die Substitutionsgefahr, da der
Nachfrager beide Produkte als austauschbar
ansieht.
9
Universität Greifswald
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10
Minkowski-Metrik
1E
2E
i=1
i=2
12e 22e
21e
11e
1E
2E
1E
2E
(1) (1)
(2)
(2)
r=1 : City-Block-Metrik r=2 : Euklidische Distanz
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11
Distanzmodelle im Produktmarktraum
Minkowski-Metrik r
1rn
1j
qjpjpq eeD
r=1 : City - Block - Metrik
n
j
qjpjpq eeD1
r=2 : Euklidische Distanz
gewichtete Minkowski-Metrik
2
1
n
j
qjpjpq eeD
r
1rn
1j
qjpjj
´
pq eeaD
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Vergleich Euklidische Distanz zur City-Block-Metrik
12
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Die Euklidische Distanz führt zu einer
‘Überbetonung‘ großer Distanzen in der Berechnung
der Unähnlichkeit im Vergleich zur City-Block-Metrik.
13
Universität Greifswald
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14
Idealpunkt-Modell
iU
iEIdealpunkt *
je
2E
1E
21e
11e
12e22e
i=3 i=2
i=1
Idealpunkt
Isopräferenzlinie
Objekt i
123
12
UUU
UU
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15
Isopräferenzlinien im Idealpunkt-Modell
1E
2E
1E
2E
1E
2E
1E
2E
2
21
r
aa
1
21
r
aa
21 aa
4
21
r
aa
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17
Eigenschaftsgewichtung im Idealvektor-Modell
1E
2E
45°
1E
2E
21 aa
21 aa
b
a
221 cos
ba
aa
222
ba
bcosa
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18
Idealvektormodell
1E
2E
211 alsger ist wichti : EEI
122 alsger ist wichti : EEIi=1
i=2
i=3 2Ifür nzgeraden Isopräfere
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Präferenzmodelle im Produktmarktraum
ijijij
rn
j
r
jpijjip
k
ipi
xSeeeaD
kDbU
,mit ,
0mit ,
1
1
1 1
, mit , wenn i die Ausprägung m bei j besitztn M
i ijm ijm ij
j m
U U e U e
sonst , 0ijmije
Idealvektormodell
Idealpunktmodell
Teilpräferenzmodell (kategoriale Ausprägungen bei j : m = 1, …, M)
eaxSeeaU ijjijijijij
n
jijji
, , :mit , 1
19
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
20
Teilwertpräferenzmodell
Super-
Benzin
Diesel Benzin Biodiesel
jU
Universität Greifswald
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21
Teilwertpräferenz-Modell: Beispiel
Eigenschaft Teilnutzenwerte
Farbe Blau: 0,5 Rot: 0,9
Kraftstoff Benzin: 0,5 Diesel: 0,7
Herkunftsland Japan: 0,2 Deutschland: 0,7
Auto I : blau; Diesel; Japan
Auto II: rot; Benzin; Deutschland
1,27,05,09,0
4,12,07,05,0
II
I
V
V
Wichtigkeit der Eigenschaft
Spannweite Farbe : 0,9-0,5=0,4
Kraftstoff : 0,2
Herkunftsland : 0,5
Wichtigkeit Farbe :
Kraftstoff : 0,18
Herkunftsland : 0,45
1,1
4,0 1,1
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22
Produktpositionierung im Idealpunkt-Modell
1E
2E
i=1
i=2
i=3
1I
2I
21
2
aa
r
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23
Optimale Produktpositionierung bei mehreren Zielgruppen
Attraktivität der Zielgruppen
1 0,8 5 0,6
2 0,7 6 0,8
3 0,1 7 0,9
4 0,5 8 0,2
1I
2I
3I
4I
5I
6I
7I
8I
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Probleme des Produktmarktraums
Problemfelder
Sehr abstraktes
Denken
Optimale
Eigenschafts-
kombinationen
können nicht
realisierbar sein
High-
involvement
Produkte
konzeptionelle
Probleme Reaktives
Marketingdenken
Imitator-
image
Transformations-
problem
24
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Das Planungsinstrument des Produktmarktraums
unterstellt Heterogenität der Nachfrager nur
bezogen auf die Idealvorstellungen, nicht aber
bezogen auf die Produktwahrnehmungen.
25
Universität Greifswald
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Faustregeln für eine gute Positionierung
Kriterium
Relevanz Differenziertheit Dauerhaftigkeit Zukunftsorientierung Glaubwürdigkeit Flexibilität Kontinuität
Operationalisierbr
keit
26
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Als Präferenz wird häufig die Einstellung einer
Person gegenüber einer Handlungsalternative
(Produkt) im Sinne der Vorziehenswürdigkeit
verstanden.
Präferenzmodelle bilden formal die Höhe der
Präferenz ab; häufig wird hier die Präferenz aus
den Nutzenstiftungen der Handlungsalternative
abgeleitet.
27
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Anwendungen von Präferenzmodellen im Marketing
• Prognose der Kaufwahrscheinlichkeit (des Marktanteils), den ein
Produkt mit einem bestimmten Eigenschaftsprofil in einem Markt
erhalten wird
• Auf Basis von gegebenen (gemessenen) Marktanteilen von
Produkten in einem Markt, die sich durch spezifische
Eigenschaftsprofile auszeichnen, lassen sich auf statistischem Weg
(z.B. Regressionsanalysen) Rückschlüsse auf die Wichtigkeit der
Produkteigenschaften treffen.
28
Universität Greifswald
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Nutzen- bzw. Präferenzmodelle
Modellvarianten
Deterministisches
first-choice-Modell
wi = 1, falls Ui=max {Ui,…,Un}
0, sonst
teilstochastisch
(explizite
Annahmen über 𝜀i)
Multinomiales
Logit-Modell: 𝜀i ist
Weibull-verteilt
29
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Axiom of Choice (Wahlaxiom):
Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Nutzen
der Alternativen im choice set, der sich aus den
Eigenschaftsausprägungen ergibt, und der
Kaufwahrscheinlichkeit bezogen auf eine Alternative?
30
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Charakteristik der stochastischen
Präferenzmodelle ist, dass der Nachfrager nicht mit
Sicherheit das nutzenmaximale Produkt wählen
wird, sondern (nur) eine bestimmte
Kaufwahrscheinlichkeit hierfür hat.
Es gilt aber: Dasjenige Produkt mit dem höchsten
Nutzen besitzt die höchste Kaufwahrscheinlichkeit.
32
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Durch Aggregation der individuellen
Kaufwahrscheinlichkeiten in einem Markt lässt sich
der Marktanteil der Produkte bestimmen.
Umgekehrt gilt der Marktanteil als stellvertretende
Größe für die (durchschnittliche)
Kaufwahrscheinlichkeit eines Produkts im
betrachteten Markt/Marktsegment.
33
Universität Greifswald
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In Konstantnutzenmodellen bietet jede
Produktalternative einen deterministischen, d.h.
von situativen und zufälligen (Stör-)Einflüssen
unabhängigen (konstanten) Nutzen, der in eine
Kaufwahrscheinlichkeit transformiert wird.
34
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Die Kaufwahrscheinlichkeit für ein Produkt i nach
dem Luce-Axiom-of-Choice liegt technisch
zwischen 0 und 1 und entspricht dem
„Nutzenanteil“ des Produkts an der Summe der
Nutzenwerte aller Produkte im „evoked set“ (choice
set).
35
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Probleme des Luce-Axiom of Choice:
• Auch ein Produkt mit einem sehr geringen Nutzen besitzt
noch eine Kaufwahrscheinlichkeit >0 (es ist nicht
auszuschließen, dass ein Nachfrager – aus Versehen - das
‘Schrottprodukt‘ wählt)
• Fehlende theoretische Fundierung für die Herleitung der
Kaufwahrscheinlichkeit.
36
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(Multinomiales) Logit-Modell (MNL-Modell)
39
Universität Greifswald
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Verlauf von Nutzen und Wahrscheinlichkeit im MNL-Modell
0
1
W
40
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IIA-Prämisse: Die Präferenz-
relation zwischen den Marken i und j ist
unabhängig von der Existenz anderer
Marken im Set der Alternativen
(choice set)
42
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Beispiel zur IIA-Prämisse
• Szenario 1: 4,0 W;6,0 W;4 ;6 BA BA UU
jiU
Uw
j
ii
• Szenario 2:
Präferenzrelation A zu B 5,14,0
6,0
B
A
W
W
5,0 W;2,0 W;3,0 W10; U;4 ;6 CBAC BA UU
Präferenzrelation A zu B 5,12,0
3,0
B
A
W
W
43
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Verletzung der IIA-Prämisse (I)
• Substitutions-Effekt: Eine neu in den Markt kommende
Alternative i schädigt Alternative j stärker als Alternative k
(gemessen an den Marktanteilsverlusten), wenn i zu j
ähnlicher als zu k ist.
• decoy-Effekt: Dominiert eine Alternative j eine Alternative i
führt das zur einer Erhöhung der Präferenz von Alternative j
gegenüber Alternative k, verglichen mit der Situation, dass es
keine solche von j dominierte Alternative i im Alternativenset
gibt.
44
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Verletzung der IIA-Prämisse (II)
• Compromise-Effekt: Macht eine Alternative j eine Alternative i
aufgrund ihrer Eigenschaftsausprägungen im Alternativeset
zu einer ‘mittleren‘ Alternative, d.h. Alternative i weist keine
extremen Eigenschaftsausprägungen mehr auf, erhöht sicht
die Präferenz von Alternative j gegenüber Alternative k,
verglichen mit der Situation, dass es keine solche Alternative j
gibt.
45
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Geschichte der Marke
Marken haben ihren Ursprung im Zunftwesen (städtische Zunftmarken,
z.B. Jenaer Glas; Lübecker Marzipan; Meißner Porzellan): Eine
Kennzeichnung der Waren mit einem „Herstellersiegel“ wurde
notwendig, weil die Marktbezeichnungen zwischen Hersteller und
Nachfrager entpersonalisiert wurden (weite Handelswege), gleichzeitig
aber ein Qualitätssiegel gegeben werden sollte.
Im Rahmen der industriellen Revolution entstand die
Massenproduktion: Auch hier war es notwendig, sich von der
Konkurrenz durch Markierung der eigenen Waren abzuheben. Teilweise
wurde der Zwang zur Warenkennzeichnung dadurch veranlasst,
Anbieter schlechtere Waren zu brandmarken („made in Germany“ –
veranlasst durch die britische Regierung).
3
Universität Greifswald
Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
5
Schutzobjekte im MarkenG
§1 MarkenG
Marken
(§3 MarkenG)
Geschäftliche
Bezeichnungen
(§5 MarkenG)
Geographische
Herkunftsangaben
(§§ 126 ff. MarkenG)
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6
Legaldefinition von Marken
§ 3 MarkenG
Waren Dienstleistungen
Zeichen (Wörter), Personennamen, Abbildungen, Buchstaben-/
Zahlenkombinationen
Hörzeichen (Tonkombinationen)
dreidimensionale Gestaltungen, Form einer Ware, Verpackung
sonst. Aufmachungen, incl. Farben und Farbzusammenstellungen
... wenn sie geeignet sind, Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer
Unternehmen zu unterscheiden.
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7
Markenformen im Sinne des MarkenG
Arten
Wortmarke Bildmarke Formmarke Hörmarke sonstige
Markenformen
Markenname
Slogan
Farbmarke
kaptische
Marke
Geschmacks
(-Duft-) marke
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Wortmarke: Wörter, Personennamen, Markennamen,
Zahlenkombinationen, kurze Texte (Slogan).
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Bildmarke: zweidimensionale Darstellung und Symbole.
Hörmarke: akustische Tonfolge, Töne oder Geräusche (sound
branding).
Formmarke: dreidimensionale Formen. Sonderform –
haptische Marke (Tastmarke): Bestimmte Oberflächenstruktur
eines Produktes (z.B. Markenname in Blindenschrift).
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Positionsmarke: geschützt wird eine spezifische Positionierung
eines Kennzeichens auf einem Produkt (z.B. Adidas-Schuh: Die
drei Streifen sind in einem bestimmten Winkel in der Mitte des
Schuhes an der Außen- und Innenseite angebracht).
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Eine der Anforderungen an die Eintragung eines
Kennzeichens als Marke ist, dass sich dieses
Kennzeichen graphisch darstellen lässt.
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Juristische Markendefinition: Eine Marke
umfasst die markenrechtlichen Kennzeichen, die
ein Hersteller seinem Produkt als
Transaktionsobjekt gibt, um es als „eigenes“
Produkt auszuweisen (Herkunftsfunktion).
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Herkunftsfunktion der Marke: …Marke muss Gewähr bieten,
dass alle Waren oder Dienstleistungen, die mit ihr versehen
sind, unter der Kontrolle eines einzigen Unternehmens
hergestellt oder erbracht worden sind, das für ihre Qualität
verantwortlich gemacht werden kann.
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Herkunftsfunktion der Marke: …dem Verbraucher oder
Endabnehmer die Ursprungsidentität der gekennzeichneten
Ware oder Dienstleistung zu garantieren, indem sie ihm
ermöglicht, diese Ware oder Dienstleistung ohne
Verwechslungsgefahr von Waren und Dienstleistungen anderer
Herkunft zu unterscheiden.
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Markenrechtsschutz
Ein Kennzeichen wird in eine oder mehrere der 42 im Markengesetz definierten
Warenklassen im Markenregister als Marke eingetragen: Es besteht dann
Markenrechtsschutz für 10 Jahre, wobei beliebig oft, eine Verlängerung um
weitere 10 Jahre möglich ist.
14
Der Markenrechtsinhaber verfügt über Ausschließlichkeitsrechte (immaterielles/
intelektuelles Eigentum): Nur er darf innerhalb von Deutschland das
eingetragene Kennzeichen (die Marke) in den betreffenden Warenkategorien zur
Kennzeichnung (branding) seiner Produkte verwenden.
Durch Lizenzvergabe kann der Markenrechtsinhaber anderen die Nutzung der in
der betreffenden Warenkategorie geschützten Kennzeichen für deren Produkte
einräumen.
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2.1.2 Marketingorientierte Definition der Marke
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Umgangssprachlich werden „Produkt“ und
„Marke“ oft gleich gesetzt. Im Marketing gilt aber
vielfach: Marke = Produkt + X.
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„A product is something that is made in a factory.
A brand ist something that is bought by a customer.
A product can be copied by a competitor. A brand is unique.
A product can be outdated. A successful brand is timeless.“
Stephan King, WPP Group London
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18
„Kein Chemiker vermag Wasser in Wein zu verwandeln, alleine die
Marke schafft es.“
Klaus Brandmeyer, Alexander Deichsel
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Marke ist, wenn sich das Produkt am Puls der
Zeit bewegt.
Praktikerspruch
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Marke als immaterieller Vermögensgegenstand
Früher versuchte man, eine Schokoladenfabrik
oder einen Fertiggerichthersteller zu kaufen.
Heute will man KitKat oder Buitoni kaufen.
Kapferer (1997)
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Bedeutung der Markenbildung
Die Markenbildung ist ein wertschöpfender
Marketingprozess, der gleichrangig mit dem
physischen Produktionsprozess ist.
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Ursprüngliche Definition einer Marke
Eine Marke zeichnet sich durch Markierung (juristische Merkmale),
durch eine hohe Anerkennung im Markt, durch gleichbleibende
Qualität, Menge und Aufmachung, durch einen großen Absatzraum
(Ubiquität) durch eine starke Verbrauchswerbung, sowie durch die
Ausrichtung auf den privaten Konsum aus.
… Vorstellung der Markenartikelindustrie
bzw. des „Markenartikels“ Mellerowicz
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Integrativer Markenbegriff (I)
- Eine Marke ist ein abstraktes System von prägnanten
Zeichen, Symbolen oder Gestaltungsformen
(markenrechtliche Kennzeichen),
- die geeignet sind ein spezifisches Produkt zu kennzeichnen
(Herkunftsfunktion) und dadurch das eigene Angebot vom
Angebot von Konkurrenten zu differenzieren,
- sowie ein bei den Nachfragern verankertes Vorstellungsbild
(Image; Markenpersönlichkeit) über das Produkt, zu schaffen
(Branding; Markenbildung).
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Neuere Definitionsansätze einer Marke
Markenbegriff
nutzenorientiert persönlichkeits-
orientiert
kognitions-
psychologisch
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Es bestimmt das Nutzenerlebnis, ob ein Produkt die Bezeichnung „Marke“ verdient.
Hohe Nutzenstiftung im Bereich des Grundnutzens: Marke wird dann mit Qualität
gleichgesetzt.
Hohe Nutzenstiftung im Bereich des Zusatznutzens (Emotional Branding): Die Marke besitzt
ein Erlebnisprofil, signalisiert ein Emotionsversprechen, führt zu hedonischen
Nutzenstiftungen und/ oder besitzt eine hohe soziale Statusfunktion („Kultstatus“).
Die Höhe der Nutzenstiftung einer Marke lässt sich auch danach spezifizieren, wie stark eine
Marke ihre Markenfunktion erfüllt.
Nutzenorientierter Markenbegriff
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Marken lassen sich wie Menschen
teilweise durch ähnliche
Persönlichkeitsmerkmale charakterisieren.
Esch 2007
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Die Markenpersönlichkeit kennzeichnet die Gesamtheit an menschlichen
Eigenschaften, die mit einer Marke verbunden/assoziiert werden
(„Personifizierung der Marke“). Dies ist dann Teil des Images der Marke.
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Eine (triviale) Folge einer Marke als Person ist, dass sie einen
Facebook-Account besitzt.
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Dimensionen der Markenpersönlichkeit (Big Five der Marke)
1. Aufrichtigkeit (konventionell, konservativ, traditionsbewußt,
familienorientiert, freundlich, warmherzig, glücklich)
2. Excitement (trendy, aufregend, provokativ, cool, jung, lebhaft,
abenteuerlustig, humorvoll, lustig, künstlerisch, unabhängig,
innovativ)
3. Kompetenz (hart-arbeitend, sicher, glaubwürdig, effizient, technisch, ernst,
erfolgreich, einflußreich)
4. Kultiviertheit (glamourös, gut-aussehend, angeberisch, sophisticated,
smooth, sexy, gentle, weiblich)
5. Robustheit (aktiv, athletisch, stark, männlich)
Quelle: Hermann et al (2001)
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Dimensionen und Items zur Messung der Markenpersönlichkeit
Quelle: Aaker, 2005
Merkmale Facettenname Faktorname Merkmale Facettenname Faktorname
bodenständig
bodenständig
Aufrichtigkeit
zuverlässig zuverlässig
Kompetenz
familienorientiert hart arbeitend
kleinstädtisch sicher
aufrichtig
ehrlich
intelligent intelligent
ehrlich technisch
echt integrativ
gesund gesund
erfolgreich erfolgreich
ursprünglich führend
heiter
heiter
zuversichtlich
gefühlvoll vornehm vornehm
Kultiviertheit
freundlich glamourös
gewagt
gewagt
Erregung/ Spannung
gut aussehend
modisch charmant charmant
aufregend weiblich
temperamentvoll
temperamentvoll
weich
cool Naturverbunden naturverbunden
Robustheit
jung männlich
phantasievoll phantasievoll
abenteuerlich
einzigartig zäh zäh
modern
modern
robust
unabhängig
zeitgemäß
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Deutsches Markenpersönlichkeitsinventar
Attraktivität
Extravaganz
extravagant
elegant
glamourös
chic
Verlässlichkeit
Kompetenz
kompetent
verantwortungsvoll
sicher
solide
präzise
professionell
Temperament
Dynamik
progressiv
dynamisch
zeitgemäß
aktiv
aufstrebend
Revolutionär
Stabilität
unschlagbar
unverfälscht
zeitlos
einprägsam
erfolgreich
bekannt
Natürlichkeit
natürlich
naturnah
frisch
Ästhetik
ästhetisch
charismatisch
unwiderstehlich
geschmackvoll
Integrität
vertrauenswürdig
ehrlich
wertvoll
dezent
Kreativität
einfallsreich
unkonventionell
pfiffig Erotik
sinnlich
bezaubernd
rassig
Markenpersönlichkeit
Quelle: Mäder 2004
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Self Expression Model: Durch den Kauf entsprechender Marken sieht sich
der Nachfrager in die Lage versetzt, ein adäquates, individuelles Werte-
/Selbstkonzept (Selbstbild: Eigen- bzw. Fremdimage) aufzubauen.
Es findet Imagetransfer von der Marke auf den Verwender statt.
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Struktur des Selbstbildes
Ansatzpunkte
Selbstkonsistenz Selbstinszinierung Kompensation/
Selbstergänzung
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Markenpersönlichkeit und Selbstbild
Selbstinszenierung: Marke trägt dazu bei, eine bestimmte „Konsum-/
Verhaltens- bzw. Imagefassade vor anderen aufrecht zu erhalten:
Markenpersönlichkeit spiegelt anderen bestimmtes Selbstbild des
Verwenders (Fremdimage vor.
Selbstkonsistenz: Marke trägt zur Bestätigung der eigenen Ansichten oder
des gewählten Lebensstils bei (kognitive Balance- Konsonanz):
Markenpersönlichkeit stärkt Selbstbild (Eigenimage).
Kompensation/Selbstergänzung: Marke kompensiert eigene
Mangelzustände: Markenpersönlichkeit gleicht Defizite im Selbstbild
(Eigenimage) aus.
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persönlichkeitsorientierter Markenbegriff
Die Kaufwahrscheinlichkeit einer Marke hängt von
der wahrgenommenen Differenz zwischen der
Markenpersönlichkeit und der eigenen
Persönlichkeit ab.
Mc Cracken
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Eine große Übereinstimmung zwischen Markenimage und Selbstbild
(Eigenimage; gewünschtes Fremdimage) dürfte auch das Commitment des
Nachfrager gegenüber der Marke erhöhen.
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Schaffung von Persönlichkeitseigenschaften einer Marke
Ansätze
Werbestil, der die gewünschten
Persönlichkeitseigenschaften direkt
oder indirekt (durch Assoziation der
werblichen Gestaltungselemente
[z.B. Spielszene]) kommuniziert
Einsatz von Influencern/
Testimonials
(Imagetransfer Persona-
Marke)
Rückkopplungseffekt von
„typischen“ Markenverwender
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Die Personalisierung einer Marke (persönlichkeitsorientierte
Markendefinition) kann dadurch auftreten, dass die Marke mit
bekannten Influencern (virtuelles Celebrity Testimonial) in
Verbindung gebracht wird bzw. ein „Marke-Influencer-Tandem“
entsteht. Ein ökonomisches Transaktionsobjekt (Marke) wird durch
den Influencer als (virtuelle) Person ergänzt und dadurch
„personalisiert“ (Influencer als menschlicher Stellvertreter für die
Marke).
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Existenz eines Rückkopplungseffekts des Images von „typischen“
Verwendern auf das Markenimage:
Wird eine Marke mit typischen Verwendern assoziiert, kann das Image
der Markenverwender (Fremdimage) wiederum das Markenimage (vor
allem aus Sicht der potentiellen Verwender) beeinflussen.
Extern bedingte Veränderungen des Fremdimages des
Verwenderkreises der Marke schlagen auf das Markenimage durch.
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Kognitionspsychologischer Markenbegriff
Eine Marke wird durch die innere Repräsentation des konsumrelevanten
Wissens im Gedächtnis in Form von hierarchisch angeordneten kognitiven
Strukturen (semantische Netzwerke) erfasst:
Marke ist alles, was der Nachfrager bezogen auf die markenrechtlichen
Kennzeichen weiß/assoziiert.
Eine Marke spiegelt das Wissen bzw. die inneren Bilder wider die einem
Nachfrager – bspw. während der Kaufentscheidung – in den Sinn kommen.
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kognitionspsychologischer Markenbegriff
Eine Marke ist eine Struktur aus reproduzierbaren
Assoziationen im Bewusstsein des Verbrauchers.
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Marken sind Parkplätze im Bewusstsein der Kunden
Marken sind Logenplätze im Gehirn der Nachfrager
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Semantisches Netzwerk
Mc Donalds
USA
Kinder
goldener Bogen
clean/
efficient
Big Mac
Pommes
Ronald
Mc Donald
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Kategorisierung von Wissensbereichen
Image der
Marke
Persönlichkeits-
merkmale
Tonalität
Markenbild Umfeldin-
formationen
Kernkompe-
tenzen
Verwendungs
situation
Markenkern
Kennzeichen
der Marke
Elemente des
werblichen
Auftritts
Substitute
(Wettbewerber)
Verfügbarkeit
Preisniveau
Informationsfelder
Benefits (USP)
& Reason Why
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Integrativer Markenbegriff (II)
Persönlichkeitsmerkmale eines Produkts
und Assoziationen der Nachfrager
Markensymbole
Produkteigenschaften
Marketing - Mix
Name / Logo
Design
Preis
Werbestil
Vertriebsweg
emotional
technisch/
funktional
Image
values
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Brand Identity (Markenimage):
Summe aller Einstellungen, Werte, Assoziationen und
Emotionen, die ein Unternehmen mit einer Marke, d.h. mit dem
Produkt und den betreffenden Markenkennzeichen, in der
Psyche des Nachfrager verbunden sehen will: Dies ist die
spezifische Soll-Imagepositionierung der Marke aus Sicht des
Unternehmens.
46
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Der funktionsorientierte Markenbegriff spezifiziert Marken aus Sicht ihrer
Funktionen, die sie für Nachfrager, aber auch den Anbieter, Handel oder
Transaktionsunterstützer besitzen.
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Markenfunktionen
Relevanz
Nutzenstiftung der Marke
aus Sicht des Nachfragers
Bestimmung der Höhe des
Assets (Markenwert), den
eine Marke aus Sicht des
Anbieters hat
aus Sicht des Marketings
unerlaubte Beeinträchtigungen
der Markenfunktionen durch Dritte
stellen Wettbewerbsverstöße dar
und begründen Unterlassungs-
und Schadensersatzansprüche
aus juristischer Sicht
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49
Nutzen der Marke aus Nachfragerperspektive
Nutzen der Marke
aus
Nachfragersicht
Orientierungshilfe
(Identifizierungsfunktion)
Identifikationsfunktion
Entlastungsfunktion
Qualitätssicherungs-
funktion
Vertrauensfunktion
Prestigefunktion
Quelle: Meffert et al. (2002)
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Funktionen der Marke aus Nachfragerperspektive: Es ist relevant, dass
eine Marke bestimmte Funktionen aus Nachfragersicht erfüllt (means-end-
Ansatz).
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Orientierungshilfe der Marke
Identifizierungsfunktion: Marken tragen dazu bei, Produkte in der Fülle des
Angebots physisch zu erkennen (identifizieren; wiederkennen).
Werbefunktion: Durch die Marke wird das Produkt erst kommunikativ
gestaltbar (physisches Werbeobjekt).
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Entlastungsfunktion einer Marke
Die Entlastungsfunktion besteht in der Rationalisierung der Kaufentscheidungen
beim Nachfrager
Wiederholungskäufe können getätigt werden, ohne dass eine intensive Prüfung des
Produktangebots (habituelles Kaufverhalten) notwendig wird, da die gemachten
Konsumerfahrungen dem durch die Markensymbole gekennzeichneten Produkt
zugeordnet werden können: Dies erspart Transaktionskosten (Suchen; Auswählen
Beurteilen des Produktangebots) bzw. erlaubt die Anwendung der „Habitual-
Heuristik“ (Kaufe das, was du beim letzten Mal gekauft hast).
kognitive Entlastung: Unter der Marke (Markennamen) als „information chunk“
werden große Mengen an Informationen zum Produkt gespeichert und sind relativ
leicht zugänglich (Markenname als Nukleus eines semantischen Netzwerkes).
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Qualitätssicherungsfunktion:
Nachfrager können beim Erwerb der betreffenden Markenware
(Markendienstleistung) mit einer bestimmten (und meist auch
länger) gleichbleibenden Qualität und Güte der
Waren/Dienstleistungen rechnen: Die Qualität/Güte bleibt über
mehrere Transaktionen hinweg gleich. Es kommt zu einer
Wiederholung des Konsumerlebnisses.
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Qualitätssicherungsfunktion einer Marke
Bei Such- und Erfahrungsgütern werden die markenrechtlichen Kennzeichen zum
Indikator für eine bestimmte (erlebte) Produktqualität („Gleiche Marke-gleiche
Qualität“).
Der Nachfrager verbindet positive Konsumerlebnisse mit der Marke: Die Marke
(gleicher Markenname) verspricht hierbei dem Nachfrager auch in den kommenden
Konsumaktivitäten die gleichen positiven Konsumerlebnisse.
Dies entspricht der traditionellen Definition des Markenartikels: Eine Marke steht für
ein Produkt mit gleichbleibender oder verbesserter Qualität.
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Prestige- und Vertrauensfunktion einer Marke
Prestigefunktion: Der sichtbare Konsum oder Besitzt von bestimmten
Marken verschafft dem Nachfrager Prestige oder Neid in seiner sozialen
Umwelt.
Vertrauensfunktion: Einer Marke wird aufgrund von Bekanntheit und
Reputation Vertrauen entgegen gebracht, auch wenn der Nachfrager noch
keine eigenen Konsumerlebnisse mit der Marke hat.
Je anonymer die Märkte sind, desto wichtiger wird das Vertrauenskapital
zwischen den Marktpartnern: Die Marke schafft eine virtuellen Beziehung
zwischen dem unbekannten Hersteller und dem unbekannten Nachfrager.
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Identifikationsfunktion einer Marke
Die Marke steht für eine Wertewelt.
Die Marke trägt zum Selbstbild des Nachfragers bei (Self Expression
Model): Die Marke erlaubt eine Identifikation des Konsumenten mit dem
Produkt bzw. die Marke wird zum Element des „Lifestyles“ einer Person
oder zum Identifikationsobjekt einer Gruppe („Kultmarke“).
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Identifikationsfunktion von Marken
Consumers often chose brands that possess
‘personalities‘ that are similar to their own
personality or at least their idealized personality
Aaaker (1997)
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Kommunikationsfunktion einer Marke:
Alle Vorstellungen, Assoziationen und Emotionen, die durch den
Markengebrauch bei den angesprochenen Zielgruppen
hervorgerufen werden.
Qualitätssicherung Vertrauen Prestige Identifikation
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Marken ersetzen in anonymen Massenmärkten persönliche Beziehungen
zum Anbieter.
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Markenfunktionen und Markentreue
In einer zunehmend anonymer werdenden Welt versuchen
die Konsumenten ihr Bedürfnis nach Zuneigung und
Kontakt, aber auch nach Wärme durch emotionalisierte
Konsumgüter zu kompensieren
‚emotionale‘ Marken
Markentreue
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Kernfunktion einer Marke
Funktionen
Informationseffizienz Risikoreduktion
Ideeller /
symbolischer
Nutzen
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Nutzen der Marke aus Anbietersicht
Nutzen der Marke
aus
Anbietersicht
Wertsteigerung des
Unternehmens
Segmentspezifische
Marktbearbeitung
Preispolitischer
Spielraum
Plattform für neue
Produkte
Differenzierung
gegenüber der
Konkurrenz
Kundenbindung
Kosteneinsparungen
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Markenfunktionen aus Anbietersicht (I)
Preispolitischer Spielraum: Die Marke führt dazu, dass Nachfrager
gegenüber ihrer Marke eine geringere Preiselastizität als gegenüber
andere Marken aufweisen: Sie sind dadurch resistenter gegenüber
preispolitischen Aktionen der Konkurrenz.
Der Anbieter ist in der Lage, am Markt einen höheren Preis
durchzusetzen (Price Premium) verglichen mit dem identischen Produkt
ohne Markierung.
Im preispolitischen Spielraum schlagen sich die nachfragerbezogenen
Markenfunktionen nieder.
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Werbefunktion der Marke: Cross Selling
Plattform für neue Produkte
Angebot von “Nebenware“
im Umfeld der “Hauptware“
unter derselben Marke
(Accessoires)
Merchandising
Benutzung der Markenkenn-
zeichen in anderen (neuen)
Warenkategorien
Cross Branding
unter den Markenkenn-
zeichen werden neue Produkte/
Dienstleistungen aus derselben
Warenkategorie angeboten
Line Extension
meist über Lizenzvergabe
organisiert
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Markenfunktionen aus Anbietersicht (II)
Segmentspezifische Marktbearbeitung: Da ein Produkt durch die Marke
(markenrechtliche Kennzeichen) erst kommunikativ gestaltbar wird und
dadurch eine Marke bestimmte Nutzenversprechen oder
Persönlichkeitseigenschaften signalisiert, erlaubt dies
segmentspezifische Marktbearbeitung:
- Identifiziere diejenigen Marktsegmente, für die die Marke eine hohe
Attraktivität besitzt;
- Gestalte die Ausprägungen bei den Produkteigenschaften so, dass
die anvisierten Zielgruppen der Marke eine hohe Präferenz entgegen
bringen;
- Stelle diejenigen (positiven) Eigenschaftsausprägungen der Marke in
der Vordergrund, für die betreffenden Marktsegmente eine hohe
Präferenz besitzen.
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Markenfunktionen aus Anbietersicht (III)
Differenzierung gegenüber der Konkurrenz: Durch die markenrechtlichen
Kennzeichen und das spezifische Image einer Marke kann sich der
Anbieter von seinen Konkurrenten differenzieren, selbst, wenn hinsichtlich
der Produktleistung (Grundnutzen) die Produkte homogen sind.
Kundenbindung: Die Marke ist das Objekt, der ein Nachfrager Gebundenheit
und/oder Verbundenheit entgegenbringt.
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Markenfunktionen aus Anbietersicht (IV)
Kosteneinsparungen resultieren aus einer höheren
Umschlagsgeschwindigkeit einer (bekannten) Marken (geringere
Kapitalbindung- und Logistikkosten pro Stück) sowie
Rationalisierungseffekten (z.B. geringerer Beratungsbedarf bei einer
Marke).
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Die Markenstärke (Brand Strength) ist ein zentrales Konzept um
den „Wertgehalt“ des Assets „Marke“ zu beschreiben.
Die Markenstärke bildet die Gesamtheit der Eigenschaften einer
Marke ab, die den Markterfolg der Marke beeinflussen (globaler
Erfolgstreiber).
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Wertorientierter Markenansatz
Die Marke stellt ein Marketing Asset dar, das zu vorteilhafter
Markenposition („market perfromance“) und dadurch zu einer
„financial performacne“ des Markenrechtsinhabers
(Untersuchenen) führt. Der wertorientierte Markenansatz ist
Ausdruck des „marketing-finance-interface“.
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Investitionsfunktion der Marke
Marke als Wirtschaftsgut
Marken sind ein Asset
(immaterieller Gegenstand)
Investitionen in die
Markenstärke
(Markenfunktionen)
Generierung zukünftiger
Cash Flows/Profite
Steigerung des
Unternehmenswertes
(Shareholder Value)
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Markenstärke (brand strength)
Kriterien
positive Assoziationen
(Markenelemente) bei
den Nachfragern, die
eine hohe
Präferenzwirkung
besitzen (Relevanz)
Differenziertheit
von der
Konkurrenz
(Alleinstellungs
merkmal)
Hohe Bekanntheit
der
Markenkennzeichen
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Passive Markenbekanntheit: Eine Person erkennt bei
einem physischen Kontakt die markenrechtlichen
Kennzeichen des Produkts dahingehend wieder, dass sie
das Produkt der betreffenden Waren-/
Dienstleistungskategorie richtig zuordnet (Recognition)
bzw. es fallen ihr zu den markenrechtlichen Kennzeichen
des Produkts abgespeicherte Informationen ein.
Aktive Markenbekanntheit: Einer Person fallen die
markenrechtlichen Kennzeichen (v.a. Name) des Produkts
ein (Recall), wenn er an die betreffende Waren-/
Dienstleistungskategorie (Geschäftsfeld) des Produkts
denkt.
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Top-of-the-Mind-Marken: Diese markenrechtlichen
Kennzeichen fallen einer Person als erste (spontan,
sofort) ein (Recall), wenn sie sich mit der
betreffenden Produktkategorie kognitiv beschäftigt.
Diese Marken sind im Gedächtnis damit sehr
präsent bzw. weisen eine starke kognitive
Vernetzung mit der betreffenden Waren-/
Dienstleistungskategorie auf.
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Breite der Markenbekanntheit: In welchen Kauf- bzw.
Verwendungssituationen fällt einer Person die Marke
ein?
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Markenstärke – Market Performance
„Marktwirkung“ einer
starken Marke
Wettbewerbs
-vorteil
geringe
Preissensibilität
der Nachfrager Starke
Kunden-
bindung Resistent gegen
Wettbewerbs-
aktivitäten
Starke Position
gegenüber
Handel
Niedrigere
Marketing-
kosten
Höhere
Effizienz des
Marketing-Mix
Bekanntheit
Differenzierung von Konkurrenz
Positives Image
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Wirkung der Markenstärke
Markenstärke
Market Performance
Potenzial für Brand
Extensions
höhere
Lizenzeinnahmen Mengenpremium Preispremium
Financial Performance
77
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Der Markenwert (brand equity) ist der
finanzielle Wert der Marke (monetäre
Bewertung der Markenstärke).
78
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Branding (holistischer Ansatz) umfasst die
Gesamtheit aller Maßnahmen zum Aufbau und
Führung einer Marke. Das zentrale
Erfolgskriterium im Branding ist die Erhöhung der
Werthaltigkeit des Assets „Marke“ (wertorientierter
Markenbegriff).
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Arbeitsteilung im Produktmarketing: Während die
Produktpolitik auf technisch-funktionale Ausgestaltung
des Produkts als Transaktionsobjekt abzielt
(sachbezogene Positionierung), fokussiert das Branding
bei den als relevant erachteten Zielgruppen auf die
Schaffung
einer möglichst hohen Bekanntheit der
markenrechtlichen Kennzeichen und
einer möglichst positiven affektiven
(„gefühlsbezogene“) Wahrnehmung (emotionale
Positionierung) des Produkts, repräsentiert durch die
markenrechtlichen Kennzeichen,
sowie einer auf Emotionen basierenden Bindung der
Nachfrager (emotionale Markenbindung) an das
Produkt/Marke.
80
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Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Emotional Branding is the successful
attachment of a specific emotion to a brand.
Rossiter/Bellman (2012)
81
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Emotional Branding umfasst einen Teilbereich des
Branding, der sich darauf bezieht, die
markenrechtlichen Kennzeichen eines Produkts
„emotional aufzuladen“ bzw. in eine Erlebniswelt zu
integrieren. Beim Kontakt von Nachfragern mit den
markenrechtlichen Kennzeichen eines Produkts
(z.B. Konsumkontakt, Entscheidungssituation,
Werbekontakt) werden diese Emotionen/Erlebnisse
beim Nachfrager freigesetzt/ausgelöst, was die
Präferenz für bzw. die Zufriedenheit mit dem
Produkt (erwarteter und erlebter Nutzen) erhöht
(emotionaler Zusatznutzen).
82
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Markenemotionen nach Bosch et al. (2006)
Basisemotionen
Freude Traurigkeit Ärger Vertrauen Überraschung Ekel Abscheu Erwartung
Sekundäremotionen
Begehren Interesse Enttäu-
schung
Langeweile Liebe Sorge Stolz Verachtung
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Emotional Branding: Je mehr Emotion,
desto weniger Analyse!
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Das Branding befasst sich mit dem Aufbau einer möglichst
vorteilhaften (marktwirksamen) Brand Identity (Markenidentität).
Die Markenidentität gibt das „Big Picture“ zur Marke wieder.
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Identitätsansatz von Aaker
Kern-Identität: Bis zu vier
Markeneigenschaften, die zentral für die
Marke sind und eine lang andauernde
Gültigkeit (strategischen Aussagegehalt)
besitzen.
Die Kern-Identität wird oftmals durch
einen Slogan noch verdichtet.
Die Kern-Identität formt den
Markenkern.
Erweiterte Markenidentität:
Markeneigenschaften, die die Kern-Identität
weiter ausführen (konkretisieren), ergänzen
oder begründen.
Die erweiterte Markenidentität ist im
Zeitablauf variabler.
Elemente der Markenidentität können sich
auf das Produkt, die Marke als Organisation,
Marke als Persönlichkeit und die
Markensymbole beziehen.
Die Brand Identity kennzeichnet, wofür die Marke steht.
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Fallbeispiel (nach Aaker 1996)
Kern-Identität
Gut-schmeckende Hamburger
Extras zum Essen (z.B. Spiele)
Kinder & Familie
Erweiterte Markenidentität
Warmes Essen (Produkt)
Schnell / zeitsparender Service (Produkt)
Weltweit vertreten (Organisation)
Amerikanisch (Person)
Originell/Lustig (Person)
Familienorientiert (Produkt)
Unterhaltung für Kinder (Produkt)
Örtliche Nähe zu Menschen (Organisation)
Goldener Bogen (Symbol)
Markenidentität von Mc Donalds
Universität Greifswald
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Markensteuerrad (Icon Added Value)
Die Markenkompetenz bildet den Markenkern
Markenhistorie/
Zeitdauer der
Marke im Markt
Rolle der Marke
im Markt (z.B.
Marktführer;
Nischenanbieter;
Marktherausforde
rer)
zentrale Markenassets
(z.B. Qualität; Kundennähe) geographische
Herkunft der Marke
(Country-of-Origin)
Universität Greifswald
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Markensteuerrad
Marken-
kompetenz
Was bietet die Marke?
Nutzenversprechen der Marke
• Funktionaler Nutzen
• Psychosozialer Nutzen
Wie tritt die Marke auf?
Alle wahrnehmbaren
modalitätsspezifischen
Eindrücke
• Sehen
• Fühlen
• Riechen
• Hören
• Schmecken
Über welche Eigenschaften
verfügt die Marke?
Attribute, die das
Nutzenversprechen stützen
• Eigenschaften der Angebote
• Eigenschaften des
Unternehmens
Wie ist die Marke?
Emotionen und Gefühle,
verknüpft mit der Marke
• Persönlichkeitsmerkmale
• Markenerlebnisse
• Markenbeziehungen
Quelle: Esch. The Brand Consultans 89
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Beispiel für das Markensteuerrad
einzigartiges
Leistungs-
versprechen
zuverlässig
modern
sachlich
aktivierend
ehrlich
Anerkennung
Status
Zugehörigkeit
Vertrauen
Vereinfach-
ung
Ordnung
Professio-
nalität
Zuverlässig-
keit
Ehrlichkeit
Dynamik
konstanter
Aufbau
an Zielgruppe
gerichtet
reale Bilder,
Markenwelt
aufgreifend
deutsche
Sprache
„Alu
gebürstet“
Wie präsentiere
ich mich?
Welchen Nutzen
biete ich an?
Was zeichnet
mich aus?
Wie kommuniziere
ich?
90
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Big 4 der Mission/ Vision einer Marke (Kernbotschaften)
91
Sicherheit/Stabilität
Gemeinschaft/Liebe Selbstverwirklichung/
Entfaltung
Freiheit/Unabhängigkeit
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Markenorientierung (brand orientation)
Spezifische Ausprägungen der Unternehmenskultur, die sich
durch eine hohe Relevanz der Marke (des Brandings) in der
Unternehmensführung sowie durch ein hohes Ausmaß an
systematischer (strategischer) Markenführung auszeichnet:
„Die Marken stehen im Vordergrund des Marketings“.
92
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2
Klassifizierung von Marken
Marken
Premiummarken
Zweitmarke
Handelsmarke
Gattungsmarke (No Name)
schwach gekennzeichnete Ware
Produktmarken/ Dienstleistungsmarken
Sortimentsmarken
Firmenmarken/ Unternehmensmarken
Objekt der Markierung
Komponentenmarken (Materialmarken, ingredient branding)
Markenstärke
Einzelproduktmarke
Familienmarke
Dachmarke
Markenumfang
Herstellermarke
Handelsmarke
Lizenz- /Kooperations-marke
Markenführung
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Klassifikation von Handelsmarken
Anzahl:
• Monomarke: Taudil (Aldi)
• Produktgruppenmarke: Füllhorn (Rewe)
• Programm-Marke (Dachmarke): Gut und günstig (Edeka)
Preis:
• Premiummarke: Füllhorn (Rewe)
• B-Marke: Erlenhof (Rewe)
• Preiseinstiegsmarke (Dachmarke): Ja! (Rewe)
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
4
Positionierung von Marken Qualifikationsniveau hoch
niedrig
niedrig
hoch Preisniveau
schwach gekenn- zeichnete Ware
Discounter Handelsmarken Gattungsmarken
klassische Handelsmarke Drittmarke
Zweitmarke (B-Marke)
Premiummarken (A-Marken)
Marken- artikel
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5
Hersteller- und Handelsmarken
Marketing-dominanz des
Herstellers gegeben gegeben
Marketing-dominanz des
Handels
Hersteller- marke
Lizenz- marke
Exklusiv- marke
Vertikale/ Horizontale &
Laterale Kooperations-
marke
Handels- marke
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Typologien von Marken
Orientierungs- Hilfe Funktionsstatus: (Mindestqualität)
Markenware
Entlastungs- funktion
Qualitäts- sicherung
Markenartikel
emotionale (zusatznutzen- orientierte) Zustände
positionierte Marke
Selbstins- zenierung der Konsumenten durch Marke Life-Style- Orientierung
Identitäts- stiftende Marke
sehr starke Selbstins- zenierung (soziale Identität)
Kultmarke
Ubiquität
Prestigefunktion
+ + +
Marktstatus (Bekanntheit; hohe Distribution
Psychographischer Status (Markenpersönlichkeit; Image)
Identitätsstatus (Commitment; hohe Markentreue)
Kultstatus
6
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Charakteristik einer Kultmarke
starkes Meaning System
Marke ist ein Kultobjekt
Gebrauch/Konsum der Marke hat rituellen Charakter
Mitarbeiter des Herstellers sind Mitglieder der Communitiy
Existenz von Brand Communities
Nachfrager der Kultmarke haben hohes Differenzierungsbedürfnis
Eigenschaften
7
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Meaning System:
Die Kultmarke hat einen Mythos
(spektakuläre eigene Geschichte), verlängert einen Mythos oder ist zentraler Bestandteil eines bestimmten
Lebensstils.
8
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Dilemma der Kultmarke:
Eine erfolgreiche Kultmarke sägt am Ast auf dem sie sitzt.
9
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
aktives Schaffen von Kultmarken
Sichtweisen
Nachfrager machen Marke zur Kultmarke
Anbieter machen aus Marken Kultmarken
10
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
12
Markenwert als Managementvariable
Anwendung als zentrale Steuerungs- und Erfolgsgröße im Brand Management
Benchmarking Controlling-Größe
Frühindikator Potential für Brand Extension
12
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
13
Markenstärke und Marketinginvestitionen Markenstärke
Marketing- investitionen je Absatz- einheit
t
t
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Universität Greifswald Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Markenwertmessung
Verwendungszwecke
diagnostisch evaluativ
Markenlizenzierung Kauf / Verkauf von Marken Markenbilanzierung
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing Universität Greifswald
Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Markenwertbegriffe
Markenwert
finanzorientiert marketingorientiert
Substanzwert
Ertragswert
Brand Value Contribution
flagranter und latenter Markenwert
Bruttowert
Nettowert
verhaltensorientiert
preisorientiert
zusatznutzenorientiert
konkurrenzorientiert
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16
Indikatoren für einen verhaltensorientierten Markenwert
Ansätze
Aaker (1992) - Bekanntheit - wahrgenommene Qualität - Assoziation mit der Marke - Markentreue - weitere Marken- vorzüge (z.B. Patente)
Kirchgeorg (2002) - Bekanntheit
- Uniqueness
- Sympathie
- Vertrauen
- Wiederkaufabsicht
Brand Potential Index (GfK)
- Bekanntheit - Mehrpreisakzeptanz - Uniqueness - Sympathie - Vetrauen - Identifikation mit der Marke - Bereitschaft zur Weiter- empfehlung - Markentreue - Kaufabsicht
I M A G E
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17
Portfolio mit Brand Potential Index
Brand Potential Index
Anteil der First-Choice Buyer
H O C H
N I E D R I G
NIEDRIG HOCH
gefährdete Marken
starke Marken
schwache Marken
kommende Marken
eigene Marke
Konkurrenzmarke
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18
Referenz Biermarken
82
27
50
24
26
51 36
34
24
14 20 19
0
3
2
2
-2
5
Markenbekanntheit
Subjektiv wahrgenommener Werbedruck
Einprägsamkeit der Werbung Markenuniqueness
Klarheit des inneren Bilds
Attraktivität des inneren Bilds Markensympathie
Markenvertrauen
Markenloyalität
Ergebnisse zum Markeneisberg für Biermarke A
Quelle: icon Forschung & Consulting, Nürnberg
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
19
34
33
32
31 30
24 23 22 21 20 19
Frühjahr 95 Herbst 95 Frühjahr 96 Herbst 96 Frühjahr 97 Herbst 97
Mar
kenw
ert
Mar
ktan
teil
Marktanteil
Markenwert
Time-Lag zwischen verhaltenswissenschaftlichem Markenwert (Markenguthaben und Markenbild) und Marktanteil im Automobilmarkt
Beispiel: Automobilmarke (Mittelklassesegment)
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Universität Greifswald Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Finanzorientierte Markenwerte
Bruttowert:
Nettowert:
Brand Value Contribution:
( ) ( )
( ) ( )
( ) ( )( )( )
( ) ( )
1
1
0 0
, 11
,
, 1
1
1
neue Marke in t : 0
[ ] (1 )
Tt
t tt
Tt
t tt
t t
Tt
t t prod t tt
t
t S WerbungS t n
t Werbung tt t
BW E A i
NW E A i
MW IK M BVC IK M
BVC E A Ab i IK M i
Ab r A
IK M IK M A Ab
−
=
−
=
= =
−−
=
= −
−
= − +
= ∆ − ∆ +
= + =
= ∆ − ∆ − − ∗ ⋅ +
= ∗
= + −
∑
∑
∑
∑
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Zehn Grundsätze der monetären Markenbewertung
1. Berücksichtigung des Bewertungsanlasses und der Bewertungsfunktion.
2. Berücksichtigung der Markenart und Markenfunktion. 3. Berücksichtigung des Markenschutzes. 4. Berücksichtigung der Marken- und Zielgruppenrelevanz. 5. Berücksichtigung des aktuellen Markenstatus auf der Basis von
repräsentativen Daten der relevanten Zielgruppe. 6. Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lebensdauer der Marke. 7. Isolierung von markenspezifischen Einzahlungsüberschüssen. 8. Berücksichtigung eines kapitalwertorientierten Verfahrens und
eines angemessenen Diskontierungssatzes . 9. Berücksichtigung der markenspezifischen Risiken (Markt-,
Wettbewerbsrisiken). 10. Nachvollziehbarkeit und Transparenz.
Quelle: Brand Valuation Forum im Markenverband
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Module des Modells Interbrand
Segmentierung der Marke
Gegenwartswert der zukünftigen Markenerträge
EVA Stellenwert der Marke
Marken- stärke
Finanzanalyse Analyse der Nachfragefaktoren
Wettbewerbs- analyse
EVA Markenrisiko (Diskontrate)
Quelle: Stucky, 2004a, S.238.
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Finanzanalyse im Modell Interbrand (I)
• Umsatz der Marke (Erlöse) - markenspezifische Kosten (Herstellungskosten; Werbungs-,
Vertriebskosten) ----------------------------------------- EBIT - Steuern (anteilige Gewinnsteuern) - Kapitalkosten (WACC) ----------------------------------------- EVA (Economic Value Added)
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Finanzanalyse im Modell Interbrand (II)
5
1(1 ) (1 )
nt t
tt
EVAEVA r r
r− −
=
+ + + ∑
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Weighted Average Cost of Capital (WACC)
EK FKEK FKWACC r r
EK FK EK FK= +
+ +(1-s)
EKr aus CAPM
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Analyse der Nachfragefaktoren im Modell Interbrand
Kaufentscheidung: ‘Kaufwahrscheinlichkeit‘
physische Produktleistung Markierung des Produkts:
Markenfunktionen = Nutzenstiftung durch die
Marke
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27
1. Marktführerschaft (Marktbeeinflussungsmöglichkeiten) - Gegenwärtiger Status und Rolle (Marktanteil, Marktposition, Marktanteile der Wettbewerber, Marktsegment, regionale/nationale/internationale Aspekte u.a.) - Wie wurde diese Position erreicht? (Marktstruktur, Breite der Konsumentenbasis, Handelsdurchsetzung, Produktvorteile, Verbraucherimage u.a.) - Zukunftsaspekte 2. Stabilität (Überlebensfähigkeit) - Historie (Produkte mit Markennamen, Alter, Langlebigkeit u.a.) - Aktuelle Position (Produktrange, visuelle Präsentation, Verbraucherakzeptanz, Abhängigkeit von Vertriebssystemen u.a.) - Zukünftige Entwicklung 3. Markt - Übersicht (Wettbewerbsstruktur, Marktsegment, Verbraucherbindung, Wert, Volumen, u.a.) - Trend (Verbrauchernachfrage, markenunabhängige Einflüsse, Marktdynamik) - Zukunftsperspektiven 4. Internationalität (Eignung, kulturelle/geographische Grenzen zu überschreiten) - Gegenwart (Vertretung auf ausländischen Märkten, Bedeutung in diesen Märkten u.a.) - Vergangenheit (Export-Historie, Stabilität der Märkte, Werbung im Ausland u.a.) - Zukunftsperspektiven 5. Trend der Marke - Entwicklung (Verkaufsvolumen, Verkaufswert, Marktanteil) - Status (Wettbewerbstrend, Gefahren) - Planung (Entwicklungspläne, zukünftige Chancen u.a.) 6. Marketing-Unterstützung - Qualität und Kontinuität (Werbeaktivitäten, Verkaufsförderung, Handelsunterstützung, Präsenz im Geschäft) - Qualität (Entwicklung der Markenpersönlichkeit, Kongruenz von Botschaft und Image, Durchsetzung von Markenwerten) - Zukünftige Strategie 7. Rechtlicher Schutz der Marke
Kriterien zur Bewertung einer Marke im Interbrand-Modell
27
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
28
Gewichtung der Hauptfaktoren des Interbrand-Modells
Bewertungskriterium Maximaler Punktwert
Markenprodukt
A B C D
Marktführerschaft Stabilität Markt Internationalität Trend der Marke Marketingunterstützung Schutz der Marke „Markenstärke“
25
15
10
25
10
10
5
100
19
12 7
18 7 8 5
76
19 9 6 5 5 7 3
54
10 7 8 2 7 8 4
46
7
11 6 0 6 5 3
38
28
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Ermittlung der Diskontierungsrate im Modell Interbrand
r
Markenstärke
20 40 60 80 100 50
WACC
risikofreier Zinssatz
29
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Probleme des Modells Interbrand
• leistungsfähige Absatzsegmentrechnung notwendig (segmentspezifische Markengewinne und Kapitalbindung)
• Prognoseschwierigkeiten • subjektive Auswahl der Kriterien zur Messung der
Markenstärke (Doppelerfassungen) • Konzeptionelle Doppelfassungen (Risiko der Marke im
Multiplikator, aber auch in den Prognosewerten) • finanztheoretische Pseudogenauigkeit (WACC) • Ermittlung des Stellenwerts der Marke in der
Kaufentscheidung methodisch nicht unproblematisch • Zusammenhang von Markenstärke und Multiplikator
30
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Es gibt keinen objektiven oder wahren Wert einer Marke
31
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Die wertvollsten Marken der Welt (I)
Rank Previous Rank Brand Country of Origin Sector Brand
Value ($m)Change in Brand
Value1 1 Coca-Cola United States Beverages 70,452 2%2 2 IBM United States Business Services 64,727 7%3 3 Microsoft United States Computer Software 60,895 7%4 7 Google United States Internet Services 43,557 36%5 4 GE United States Diversified 42,808 -10%6 6 McDonald`s United States Restaurants 33,578 4%7 9 Intel United States Electronics 32,015 4%8 5 Nokia Finland Electronics 29,495 -15%9 10 Disney United States Media 28,731 1%
10 11 HP United States Electronics 26,867 12%11 8 Toyota Japan Automotive 26,192 -16%12 12 Mercedes-Benz Germany Automotive 25,179 6%13 13 Gilette United States FMCG 23,298 2%14 14 Cisco United States Business Services 23,219 5%15 15 BMW Germany Automotive 22,322 3%16 16 Louis Vuitton France Luxury 21,86 4%17 20 Apple United States Electronics 21,143 37%18 17 Malboro United States Tobacco 19,961 5%19 19 Samsung South Korea Electronics 19,491 11%20 18 Honda Japan Automotive 18,506 4%21 21 H&M Sweden Apparel 16,136 5%22 24 Oracle United States Business Services 14,881 9%23 23 Pepsi United States Beverages 14,061 3%24 22 American Express United States Financial Services 13,944 -7%25 26 Nike United States Sporting Goods 13,706 4%
Quelle: www.interbrand.com 32
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33
Charakteristik der Markenerosion
Frühindikatoren Spätfolgen
Markenerosion Verschlechterung von
Imagedimensionen des Markenwerts (Markenstärke)
sinkende Markentreue, sinkende Bereitschaft zur
Weiterempfehlung, sinkende Kaufabsicht
Umsatzverluste, Marktanteilsverluste
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34
Markenerosion: Ursachen
Ursachen • verlorengegangene Einzigartigkeit
• mangelnde Innovationskraft („Veralterung“)
• mangelnde Konsistenz und Kontinuität der Markenführung im vertikalen System
• häufiger Wechsel der Entscheidungsträger im Brand Management
• Anreizdefizite der Brand Manager zur Langzeitsteuerung
• häufige Preisaktionen im Handel (Zweifel an der Qualitätskompetenz der Marke)
Quelle: Kirchgeorg/ Klante (2002)
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35
Markenerosion als Anforderung an das Marketing: Frühzeitig Anzeichen für
eine psychographische und ökonomische Erosion erkennen, die
Ursachen identifizieren und Gegenmaßnahmen einleiten.
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36
Markenerosion: Erosionsmatrix
Psychographischer Markenerfolg (verhaltensorientierter Markenwert)
Ökonomischer Markenerfolg (aktueller Gewinn)
H O C H G E R I N G
GERING HOCH
schlafende Marken
geschwächte Marken
starke Marken
erodierte Marken
ökonomisch fehlgeplante
Marken
Quelle: Kirchgeorg / Klante (2002)
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37
Retromarke
Arten
Retrodesign
die äußere Erscheinungsform erinnert an ein (nostalgisches) Design aus der Vergangenheit
(echte) Retromarke
Produkte mit Markenkennzeichen, die in der Vergangenheit Marktpräsenz und Markenstärke aufwiesen, werden (wieder) auf den Markt gebracht Wiederaufgreifen alter Produkt- und Markenelemente
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38
Retromarken: Alter Wein in neuen Schläuchen.
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39
Beispiele für Retromarken
Afri Cola
Ahoy-Brause
Bambina
Bluna
Carrera
Commodore
Creme 21 F6-Zigaretten
Fiat 500 (Redesign)
Florena
Halloren
Rotkäppchen Sekt Sinalco
Sunkist Trabant
Tri-TOP
VW-Beetle (Redesign)
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Vorteile einer Retromarke gegenüber einer neuen Marke
mögliche Vorteile
Nutzung von bestehenden positiven Wissenselementen, Erinnerungen, Assoziationen
Spezifische Imagedimensionen machen Retromarke einzigartig
Marktpotenzial
Image der betreffenden Zeitepoche Markengeschichte eignet sich für Storytelling
Leichteres lernen neuer Informationen Nostalgienutzen
Existenz von ‘alten‘ Stammkäufern (Markentreue) Transgenerational Brand
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Ein Nostalgienutzen (Zusatznutzen) kann entstehen, wenn der Kontakt mit der Retromarke angenehme Erinnerungen „an früher!“ auslöst oder die Retromarke ein Werte- und Normensystem aktiviert (daran erinnert), für das den Nachfrager immer noch eine große Bedeutung besitzt.
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Storytelling einer Retromarke: Die Retromarke besitzt eine Geschichte, sie „bringt etwas mit“, das im Werbestil des Brand Storytelling genutzt und in die aktuelle Zeit transformiert werden kann.
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Retromarke als ‘transgenerational brand‘: Die Marke bietet für alle Alterskategorien etwas: Jüngere Konsumenten spricht die aktuellen technischen ‘Features‘ an; ältere Konsumenten spricht das Nostalgie-Image an.
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Voraussetzungen für den Erfolg von Retromarken
Antinomy: positives Spannungsverhältnis zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Aura: Retromarke hat Einzigartigkeit und Authentizität bezogen auf gemeinsame Geschichte
Allegory: Marke hat ‘Geschichte‘
Arcadia: Marke und Käufer verbindet eine gemeinsame (positive) Geschichte (Ostalgie)
44
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Antinomy einer Retromarke
• Retromarke gewährleistet Bewährtes, Tradition, Sicherheit, Geborgenheit in einer dynamischen Gegenwart
• Retromarke ist ein Instrument, sich kritisch mit der
Gegenwart auseinanderzusetzen (Kritik an der Gegenwart
45
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46
Probleme der Retromarke
Problemfelder
Irritationen bei neuem Produktkern (Kompetenzzweifel)
Historisch vorbelastetes
Image
Fehlende Authenzität Marke spricht nur
„in der Vergangenheit“
lebende Zielgruppe an
46
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Fehlende Authentizität der Retromarke: Nachfrager sehen die Retromarke nicht als glaubhafte Verkörperung [Wiederauferstehung, Kontinuität] einer vergangenen Zeitepoche an, sondern empfinden die Retromarke als Anbiederung an eine vergangene Zeit [Zeitattrappe; Zeitfake].
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Evolution der Handelsmarken (HM)
Generationen
erste zweite dritte vierte
Marke No-Name Quasi-Marke Dachmarke segmentierte Handelsmarken Produkte Basislebensmittel großvolumige viele Produkt- imagebildende Einzelartikel kategorien Produkte Technologie Basistechnologie großer Rückstand näher am Markt- innovativ (Minimum) zum Marktführer führer Qualität/Image geringer als mittel, aber als wie führende Qualitätsführer Herstellermarke geringer wahr- Marke genommen USP Preis Preis Preis/Leistungs- besseres Produkt verhältnis Hersteller national, meist national, zum Teil national, auf HM international, auf nicht spezialisiert auf HM spezialisiert spezialisiert HM spezialisiert
49
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Erosion der Herstellermarke
Ursachen
Veraktio- nierung
im Handel
Verringe- rung der Kommuni- kations- budgets
zugunsten von Werbe- kostenzu- schüssen
und Promotions
Ausufernde
Brand Extension
= Verwässe- rung des
Marktimage
Me-too
Produkte statt
echten Inno-
vationen
Preisab- stände zu Handels- marken, die mit Nutzen-
differenzen nicht
überein- stimmen
Exklusiv- anspruch
und ubiquitäre
Distribution
50
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Bedeutung der Handelsmarke
Seit 2001 ist die Summe der Marktanteile aller Handelsmarken in 17 FMCG- Warengruppen (ohne Frische) im Durchschnitt höher als der Marktanteil des jeweiligen Marktführers (2006: Handelsmarken 31,6%, Marktführer 21,7%). Quelle GfK: 2007
51
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Klassifikation von Handelsmarken
Anzahl:
• Monomarke: Tandil (Aldi)
• Produktgruppenmarke: Füllhorn (Rewe)
• Programm-Marke (Dachmarke): Gut und günstig (Edeka)
Preis:
• Premiummarke: Füllhorn (Rewe)
• B-Marke: Erlenhof (Rewe)
• Preiseinstiegsmarke (Dachmarke): Ja! (Rewe)
52
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Strategisches Profil von Eigenmarken
Ziele
Handling-Vorteile
Emanzipation gegen Markenartikelindustrie
Preisprofilierung
Sortimentsprofilierung
53
Universität Greifswald Lehrstuhl für ABWL, insb. Marketing
Ziele der Gattungsmarkenstrategie (I)
• Preisprofilierung:
- Discounter haben Segment der Billigläufer (Präferenz für niedrige Preis-/Qualitätslagen) vom traditionellen Handel abgezogen.
- Gattungsmarken sollen dieses Preis-/ Qualitätssegment besetzen.
• Sortimentsprofilierung
- Gattungsmarken sind „einzigartig“ für ein Sortiment, das ansonsten bezogen auf Herstellermarken homogen ist:
- starke Gattungsmarken führen zur Auslistung schwacher Herstellermarken: Sortiment wird klarer und akzentuierter.
- Gattungsmarken dienen als Ankerpunkt in einer Warengruppe: Sortiment wird übersichtlicher.
54
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Ziele der Gattungsmarkenstrategie (II)
• Emanzipation gegenüber Markenartikelindustrie
- Handel hat Marketinghoheit und muss nicht Konzepte der Hersteller vermarkten
- zusätzliches Drohpotential gegenüber Hersteller
• Handling-Vorteile
- effizientere Gestaltung des Warenflusses bei Gattungsmarken (Logistik; Warenwirtschaft) im Vergleich zu den kleinen Herstellern
- geringere Transaktionskosten durch Verringerung der Anzahl an Transaktionsbeziehungen mit Herstellern
- Stärkung der Corporate Identity in der Handelsorganisation
- aber: Gattungsmarken sind eine Rückwärtsintegration mit entsprechenden zusätzlichen Organisationskosten (Entwicklung; Produktion, Vermarktung)
55
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56
Optimaler Durchdringungsgrad mit Handelsmarken
0
100
Gewinn
Kosten
Umsatz
Veränderung Umsatz Kosten
Gewinn
%
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57
Handelsmarkenproduktion aus Herstellersicht
Vorteile
produktions - kostenmäßige Vorteile - Erhöhung der Losgrößen - schnellere Amortisation - Forderung der Spezialisierung - Abnahmegarantien - Nutzung von bestehenden Überkapazitäten Verbesserung der Beziehung zu Handelsunternehmen - Sicherung der eigenen Produktleistung
Reduzierung der eigenen Marketingaktivitäten - Konzentration des eigenen Produkt- programms (Verzicht auf unrentable Zweit- und Drittmarken) - Reduzierung des Werbebudgets und Aufwendungen für Marketingplanung Eintritt in das Niedrigpreissegment ohne eigene Imageverluste teilweiser Haftungsübergang vom Hersteller auf Handel
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58
Handelsmarkenproduktion aus Herstellersicht
Nachteile
Senkung der Gewinnspannen (Verzicht auf Wertschöpfung) Schaffung zu enger Abhängigkeiten (Verlust von Verhandlungsmacht) Offenlegung von Kosten- und Margenstrukturen Know How - Verluste, insbesondere wenn Handel den Lieferanten wechselt Belegung von Produktionskapazitäten durch den Handel Kannibalisierung eigener Marken
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Markenstrategien
Arten
Einzelmarken-strategie
Familienmarken-strategie
Dachmarken-strategie
Mehrmarken-strategie
Einzelmarke
Familienmarke (Mehrfamilienmarken- strategie
60
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Produktumfang bei klassischen Markenstrategien
Quelle: Esch (2007)
61
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Einzelmarken der Firma Ferrero
Quelle: Esch (2007)
62
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Mehrmarken-Strategie
Henkell & Söhnlein Sektkellerei KG
C-Marke < 6 EUR
B-Marke 6-8 EUR
Zuliefermarke 3-4 EUR
Fürst von Metternich
Henkell (Trocken etc.) Carstens SC Bio
Söhnlein Brillant Rütgers Club
Schloß Königstein (Edeka)
A-Marke >8 EUR
63
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64
Einzel- marken- strategie
Dach- marken- strategie
Vorteile Nachteile
spezifische Positionierung Konzentration der Werbeaufwendungen isolierte Markenführung geringer Koordinationsbedarf zwischen Marken
Ansprache neuer Zielgruppen durch Marktausweitung (brand extension) Kompetenzsignalisierung Zusammenfassung von Produkten mit niedrigem Marktvolumen Verringerung des Floprisikos: Imagetransfer hohe Akzeptanz im Handel Produkte tragen Markenaufwand gemeinsam
Markenkosten trägt ein Produkt hohe Outputmengen erforderlich, um Kosten- degression und Erfahrungskurveneffekte zu erreichen Amortisationsproblematik bei kurzen Lebenszyklen
eindeutige Markenprofilierung wird erschwert negative Ausstrahlungseffekte zwischen Artikeln hoher markenspezifischer Koordinationsbedarf Gefahr von heterogenen Marketing-Mix-Strategien Gefahr der länderübergreifenden „Aufblähung“ des Dachmarkensortiments
Markenstrategien (I)
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65
Markenstrategien (II)
Mehr- marken- strategie
Familien- marken- strategie
Vorteile Nachteile hohe Marktausschöpfung: verschiedene Zielgruppen Halten von Markenwechslern breite Regalplatzabdeckung im Handel Möglichkeiten der länderübergreifenden Differenzierung Schutz der übrigen Produkte durch die Einführung von „Kampfmarken“
Vorteile der Dachmarkenstrategie (in abgeschwächter Form)
Gefahr der Übersegmentierung Kannibalisierungseffekte geringere Marktanteils- und Kosten- degressionseffekte Kreativitätsprobleme bei der Markenführung
Nachteile der Dachmarkenstrategie (in abgeschwächter Form)
65
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Markenpositionierung im Volkswagen-Konzern
VW: Maßstab für automobile Werte Audi: Vorsprung durch Technik Seat: Auto Emocion Skoda: Spitzenqualität zu attraktiven Preisen Rolls Royce: Die Ikone des Luxus (bis 2002) Bently: The Gentleman‘s Sporting Tour Bugatti: Meisterstück der automobilen Ingenieurskunst Lamborghini: Der ultimative Sportwagen
Quelle: Esch (2007)
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Mehrmarkenstrategie
Kannibalisiere dich selbst, bevor es andere tun!
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Evolution einer Einzelmarke zur Familienmarke (Beispiel Nivea, Ausschnitt)
Quelle: Becker (1998)
Nivea-Milk/ -Lotion
Nivea-Sonnenpflege Nivea-Gesicht
Nivea-Haarpflege
Nivea-Creme
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Restrukturierung einer Dachmarke zu einem System von Familienmarken
Ausgangspunkt: Diffuse Dachmarke „Melitta“
Kaffee- genuss
Frische und Geschmack
Praktische Sauberkeit
Bessere Wohnumwelt Teegenuss
Korrektur: Geschäftsfeldspezifische Markendifferenzierung
Marke „Melitta“
Marke („Melitta“)/ „Toppitz“
Marke „Swirl“
Marke „Aclimat“
Marke „Cilia“
Kaffee, Filterpapier, Kaffeeauto-maten, Kaffeefilter
Lebensmittelfolien zum Frischhalten, Einfrieren, Backen und Braten
Staubsauger-beutel, Müllbeutel, Dunstfilter
Luftreiniger, Luftbefeuchter
Teefilter, Teefiltersystem
Quelle: Körfer-Schün (1988)
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6-C-Konzept der Markenführung (I)
1. Competence: Je höher die Qualitätsanforderung an den funktionalen, ökologischen und erlebnisbezogenen Markennutzen sind, desto wichtiger erscheinen Markenkonzepte, die in der Gebrauchs-, Verbrauchs- und Entsorgungsphase echte Problemlösungskompetenz beweisen.
2. Credibility: Je kritischer Konsumenten und Öffentlichkeit gegenüber Marktleistungen von Unternehmen werden, um so wichtiger ist die Glaubwürdigkeit des Unternehmensverhaltens, getragen durch eine identitätsorientierte ganzheitliche Markenpolitik.
3. Concentration: Je intensiver der Wettbewerb und je größer der Kostendruck, um so wichtiger ist die Konzentration der Unternehmens-ressourcen auf wenige starke Marken
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6-C-Konzept der Markenführung (II)
4. Continuity: Je größer die Umweltdynamik und Komplexität auf den Märkten, um so wichtiger ist die Kontinuität des Markenauftritts als Orientierungshilfe bei der Markenwahl der Konsumenten.
5. Commitment: Je größer die Gefahr der Markenimitation und die mangels echter Leistungsvorteile bestehende Markenähnlichkeit, desto wichtiger erweist sich ein konsequentes Innovationsstreben, das in der Unternehmenskultur verankert ist.
6. Cooperation: Je heterogener die Wertvorstellungen, Denk- und Verhaltensweisen der Konsumenten werden, um so wichtiger ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Hersteller und Handel zur frühzeitigen Anpassung an Marktveränderungen.
Quelle: Meffert (2000)
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Strukturierung des Markenportfolios (innere Logik), um starke Markenidentitäten zu
schaffen und Effizienz und Effektivität der Markenführung durch Vermeidung
unnötiger Komplexität des Markenportfolios und unter Ausnutzung bestehender Synergiepotenziale zu erreichen.
Burmann/ Meffert (2005)
Ziele der Markenarchitektur
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Brand architecture organizing structure of the brand portfolio that specifies the brand roles and the
relationships among brands.
Aaker (1996)
Markenarchitektur
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Co-Branding
Co-Branding stellt die gemeinsame, systematische Markierung eines Produkts oder Leistung durch
mindestens zwei Marken dar. Hierbei sind alle beteiligten Marken für Dritte wahrnehmbar und treten auch weiterhin
eigenständig auf.
Baumgarth (2004)
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Beispiele für Co-Branding
- Philips und Nike: Portable Sport Audio Player (Philips-Nike MP3 Player PSA260RUN)
- Langnese und Milka: Speiseeis mit Schokoladengeschmack
- Coca- Cola und Nutrasweet: Süßstoff in der Cola [Ingredient Branding]
- Sony und Ericson: Mobiltelefone [substitutive Marken]
- Haribo und Smarties (Nestlé): Fruity Smarties (Smarties mit Gummibärchenfüllung)
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Beispiele für Werbe-Allianzen (Co-Advertising)
VISA - Lufthansa Philips - Alessi Nintendo - Langenscheid Sega - TDK Allianz - Baedecker Mövenpick - Darboren
Bahncard - Visa - City-Bank Bacardi - Lipton Wasa - Du darfst Schiesser - Ariel Futur Nescafe - Opel Corsa
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Ausprägungsformen des Co-Branding
Formen des Co-Branding
Horizontales Co-Branding Vertikales Co-Branding
Gemeinsame Erstellung und Markierung einer Leistung in einer …
für beide Anbieter oder für einen der beiden Anbieter bestehenden
Produktkategorie
Gemeinsame Markierung einer Leistung und vertikale
Integration bestehender Leistungsbestandteile
für beide Anbieter neuen
Produkt-kategorie
Huber (2005)
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Werbeallianzen und Co-Branding
Vorteile
Höhere Aufmerk- samkeit
Teilen von Kommunika- tionskosten
Image- transfer
Kompetenz- ausweitung
Ansprache von neuen
Zielgruppen
Zusatz- nutzen
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Imagetransfer bei Co-Branding und Markenallianzen
Beurteilungs-prozesse,
Heuristiken
Urteil zur Markenallianz Sony-Kodak Urlaub
Qualität
Schärfe
Filme gelb
Kodak
Farbbrillanz
Walkman
Japan
Sony-Center
Technik Qualität
Sony
Miniatisierung
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Voraussetzungen für den Erfolg des Co-Branding
„Erfolgsfaktoren“
Erfolgsfaktoren des Imagetransfers
Erfolgsfaktoren in einer Kooperation
- Existenz von Affinitäten
- Markenkompetenz bzw. Produktfit
- überlappende Zielgruppen
- Partnerwahl (strategischer Fit)
- Anreiz-Beitrags-Gleichgewicht
- Kooperationseignung des Partners (Beziehungsfit)
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Das abstrakte Image einer Marke kennzeichnet grundlegende Imagedimensionen, die im Sinne einer Leitidee bzw. Kernaussage für die Marke stehen: z.B. Wellness [Wohlfühl-] -Produkt.
Das spezifische Image beinhaltet solche Imagedimensionen, die im Sinne eines Zwischenziels für das abstrakte Image förderlich sind oder im Sinne einer „reason-why“-Aussage das abstrakte Image mit Leben füllen: z.B. Ruhe/Erholung oder mit der Familie zusammen sein oder sich selbst was gutes tun als spezifisches Image für „Wellness“.
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Der Bezug zwischen abstraktem und spezifischem Image ist mit der Relation von Werten und Motiven vergleichbar.
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Konzernmarke VW
Unternehmensmarke Unternehmensmarke Unternehmensmarke Unternehmensmarke VW Audi Skoda Seat
Klasse Lupo
Klasse Polo
Klasse Golf
Klasse Passat
Partner-Marke Karmann
Ingredient-Marke Recaro
Extra-Klasse Golf Bon Jovi
Dienstleistungsmarke VW-Bank
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Kombination von Einzel-, Familien- und Unternehmensmarke Unternehmensmarke, z. B. Henkel
Einzelmarke, z. B. Persil, Pril, General, Dor
Unternehmensmarke, z. B. Bahlsen
Familienmarke, z. B. Leibnitz-Linie, Snack-Linie
Unternehmensmarke (Dachmarke), z. B. Volkswagen
Familienmarke, z. B. Golf III
Einzelmarke, z. B. GL, GT, GTI
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Hierarchical Branding – Gefahr der Namensüberfrachtung
Namensstruktur Namenstyp Funktion Marke
Submarke
Produkt- bezeichnung
Varianten- bezeichnung
IGLO
Grüne Küche
Pfannengemüse
Bauernart
Metaphorischer Name
Metaphorischer Name
beschreibend
beschreibend informativ
erklärend
Emotional einordnend
Absender, Garantiegeber
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Markenhierarchien nach Laforet und Saunders
Markenarchitekturtypen
Corporate Dominant Unternehmensmarke dominiert Mixed Brands Brand Dominant
Produktmarke dominiert
Corporate Brands
der Name des Unternehmens wird eingesetzt
Siemens
House Brands
der Name einer
Tochter wird eingesetzt
Maggi
(Nestlé)
Dual Brands
zwei oder
mehr Name werden gleich-
berechtigt eingesetzt
Gillette Sensor
Endorsed Brands
Unter-
nehmens-marke oder
Tochter unterstützen die Marke
Persil
(Henkel)
Mono Brands
einzelner
Markenname, der Hersteller
(Unternehmen) erscheint auf
der Verpackung
Ariel (P&G)
Furtive Brands
einzelner
Markenname, der Hersteller
(Unternehmen) bleibt
verborgen
Pedigree (Mars)
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House-of-Brands bei Procter & Gamble
Quelle: Esch 2008
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House-of-Brands bei Procter & Gamble
Pringles Ariel Bounty Charmin always Oil of Olaz Head and Lenor shoulders Wick Herbal Pampers Bess Essences febreze Meister Proper Alldays Tempo
Quelle: Esch 2008
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Symbolisierung der Markenarchitektur
Quelle: Esch 2006
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Handlungsempfehlungen für Markenarchitekturen
• Prinzipiell ist ein Double Branding (Mixed Brands) einer Corporate Dominant- und Brand Dominant-Strategie überlegen, wenn Synergien zwischen über- und untergeordneter Marke (Unternehmens- und Produktmarke) bestehen: Imagefusion, Imageanreicherung.
• Wenn abstrakte Imagedimensionen (Unternehmensmarke) wie Kompetenz oder Reputation für Nachfrager wichtig sind, sollte die übergeordnete Marke den Marktauftritt bestimmen (im Vordergrund stehen).
• Wenn die übergeordnete Marke nur einen wenig eigenständigen Imagebeitrag aufweist oder keine Kompetenz/Reputationsanmutung auslöst, weil mit dem Produkt ein neuer Geschäftsbereich erschlossen wird, bzw. das Produkt eine von der übergeordneten Marke eigenständige (differenzierte) Positionierung benötigt (keine Synergien), sollte die Produktmarke dominieren bzw. lediglich die Produktmarke auftreten
(Brand Dominant-Strategie).
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