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Leitfaden für Seminararbeiten Lehrstuhl für Stadt- und Regionalökonomie an der Universität Trier bearbeitet von Lutz Benson Trier, im Oktober 2002

Leitfaden Seminararbeiten 24-10-02 - Uni Trier

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Leitfaden für Seminararbeiten

Lehrstuhl für Stadt- und Regionalökonomiean der Universität Trier

bearbeitet von Lutz Benson Trier, im Oktober 2002

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Inhaltsverzeichnis

0. Vorbemerkung ......................................................................................................................2

1. Betreuung..............................................................................................................................2 1.1 Themenvergabe ..................................................................................................................................2 1.2 Beratung..............................................................................................................................................3 1.3 Literaturliste.........................................................................................................................................3 1.4 Abgabe ................................................................................................................................................4 1.5 Bewertung ...........................................................................................................................................4

2. Formales zum Aufbau der Arbeit .........................................................................................5 2.1 Umfang der schriftlichen Arbeiten .......................................................................................................5 2.2 Deckblatt .............................................................................................................................................5 2.3 Inhaltsverzeichnis................................................................................................................................6 2.4 Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................................6 2.5 Abbildungen, Schaubilder, Tabellen, Übersichten, Literatur ...............................................................6 2.6 Anhang ................................................................................................................................................7

3. Inhaltliches zur Arbeit...........................................................................................................7 3.1 Gliederung und Aufbau des Textes.....................................................................................................7 3.2 Verarbeitung fremden Gedankengutes ...............................................................................................9 3.3 Aktualität..............................................................................................................................................9 3.4 Sprache ...............................................................................................................................................9 3.5 Verfassermeinung .............................................................................................................................10 3.6 Gute wissenschaftliche Praxis ..........................................................................................................10

4. Quellenangaben ..................................................................................................................10 4.1 Wörtliche und sinngemäße Zitate .....................................................................................................10 4.2 Identifizierung einer Quelle................................................................................................................11 4.3 Anmerkungsziffern und Fußnoten.....................................................................................................13 4.4 Amerikanische Zitierweise ................................................................................................................15 4.5 Literaturverzeichnis ...........................................................................................................................15 4.6 Zitieren von Internetquellen...............................................................................................................15

5. Referat .................................................................................................................................17 5.1 Zweck und Inhalt ...............................................................................................................................17 5.2 Vortrag...............................................................................................................................................17 5.3 Einsatz von Medien ...........................................................................................................................18

6. Literaturempfehlungen .......................................................................................................20

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Leitfaden für Proseminar- und Seminararbeiten 2

0. Vorbemerkung

Bitte lesen Sie diesen Leitfaden vor Beginn Ihrer Arbeit sorgfältig durch.1 Sie können dadurch unnötige Beanstandungen Ihrer Ausarbeitungen vermeiden.

Es ist unumgänglich, sich im Studium eingehend mit der Form und dem Aufbau wissen-schaftlicher Arbeiten auseinanderzusetzen. Dies muss geschehen, bevor Sie mit der Semi-nararbeit2 beginnen, da viele Fehler nachträglich nur mit großem Aufwand korrigierbar sind. Die Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten können sich im Detail von Fachbereich zu Fach-bereich oder sogar von Lehrstuhl zu Lehrstuhl unterscheiden, in den wesentlichen Fragen herrscht jedoch Einvernehmen.

Dieser Leitfaden ist in sechs Teile gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit der Betreuung der Seminarteilnehmer3 und dem Material, das zur Verfügung gestellt wird (Kapitel 1). Im zweiten Teil werden die formalen Anforderungen an die Arbeit dargelegt (Kapitel 2). Auch bei der inhalt-lichen Ausarbeitung können im Voraus Fehler vermieden werden, wenn die Hinweise in Kapitel 3 beachtet werden. Eine wesentliche Basis wissenschaftlicher Arbeit sind Quellen aus der Literatur. Dem Nachweis der Quelle ist deshalb ein eigenes Kapitel 4 gewidmet. Im Rahmen eines Seminars ist der Scheinerwerb i.d.R. mit einem Referat verbunden. Dazu werden in Kapitel 5 einige Hinweise gegeben. Die Literaturempfehlungen bieten die Möglichkeit, die angesprochenen Sachverhalte weiter zu vertiefen (Kapitel 6). Auch im fortgeschrittenen Stadi-um des Studiums lohnt es sich, einen Blick in diese Literatur zu werfen.

Noch ein Wort in eigener Sache: wir nutzen am Lehrstuhl intensiv die Möglichkeiten des Inter-nets. So können Sie ausgehend von der Adresse www.uni-trier.de/spehl nicht nur dieses Dokument, sondern auch zahlreiche weitere Materialien und Hilfestellungen rund ums Studium finden.

1. Betreuung

1.1 Themenvergabe Die Themen werden durch den Veranstalter vergeben. I.d.R. wird eine erste Sitzung mit The-menvergabe noch im vorhergehenden Semester abgehalten, um eine Bearbeitung in der vorlesungsfreien Zeit zu ermöglichen. Grundsätzlich besteht in diesem Fall auch nach der ersten Sitzung die Möglichkeit, in den Sprechstunden des Veranstalters ein bisher noch nicht vergebenes Thema zu wählen. Bei dieser nachträglichen Vergabe ist die Themenauswahl aber

1 Diesem Dokument liegen Vorarbeiten von Klaus D. Diller und Thiemo W. Eser zugrunde, denen an

dieser Stelle besonderer Dank gilt. 2 Der Einfachheit halber wird im Folgenden nur von Seminararbeiten die Rede sein, die Ausführungen

gelten aber ebenso für Proseminararbeiten. 3 Wo personenbezogene Bezeichnungen nur in einer Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen

und Männer in gleicher Weise.

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dementsprechend eingeschränkt und sie erfolgt nur solange, wie ein ausreichender Bearbei-tungszeitraum gewährleistet ist.

Die Themen sind grundsätzlich zur Einzelbearbeitung vorgesehen. Auf Wunsch der Bearbeiter kann nach Rücksprache mit dem Veranstalter auch eine Gruppenarbeit ausgefertigt werden. Hierbei ist im Anschluss an das Inhaltsverzeichnis kenntlich zu machen, welcher Bearbeiter für welchen Teil der Arbeit verantwortlich zeichnet.

Es ist ein Gebot der Fairness gegenüber anderen Interessenten, dem Veranstalter gegebenen-falls rechtzeitig den Abbruch der Bearbeitung mitzuteilen!

1.2 Beratung Bevor der Text geschrieben wird, ist mindestens einmal Rücksprache mit der betreuenden Person zu halten. Ziel dieses Gespräches ist es festzustellen, ob der jeweilige Verfasser die Grundstruktur des bearbeiteten Problems erfasst hat und einen richtigen Lösungsweg einzu-schlagen beabsichtigt. Um eine optimale Betreuung zu gewährleisten, ist die Vorlage einer schriftlichen Gliederung - noch besser in kommentierter Form - notwendig. Aus dieser Vorlage sollten die Grundstruktur und der „rote Faden“ der Arbeit erkennbar sein. Nur auf Basis einer solchen Vorlage ist es hinreichend möglich, im Rahmen des Beratungsgespräches Hinweise zur Verbesserung der schriftlichen Arbeiten zu geben.

Soweit der Veranstalter nicht von vornherein eine Pflichtberatung vorsieht, wird deshalb dringend geraten, vom grundsätzlich immer bestehenden Betreuungsangebot Gebrauch zu machen. Im Betreuungsgespräch können neben der Besprechung der Gliederung auch even-tuelle Sachfragen geklärt sowie inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Themeneingrenzungen vereinbart werden. Sinn der Betreuung ist es aber nicht, bereits ausformulierte Texte oder Textteile lesen, korrigieren oder „absegnen“ zu lassen! Auch ein Beratungsgespräch „kurz vor Toresschluss“ ist in aller Regel wenig sinnvoll.

1.3 Literaturliste In den Seminaren wird mit der Themenvergabe in aller Regel eine Literaturliste ausgehändigt. Dazu ist folgendes zu bemerken:

1. Die zu den Themen angegebenen Literaturstellen sind als Ausgangspunkte für die weitere Literatursuche gedacht. Sie alleine genügen nicht zur Abfassung der Arbeit.

Ansatzpunkte für die weitere Literatursuche sind für das Gebiet der Stadt- und Regional-ökonomie neben den in Trier relativ vollständig verfügbaren Zeitschriften und wissen-schaftlichen Handbüchern auch Quellen wie die aktuellen Literaturangaben im Anhang der Zeitschrift „Raumforschung und Raumordnung“ und anderer Fachzeitschriften sowie die Zeitschriftenumschau der Akademie für Landesforschung und Landesplanung (www.arl-net.de). Vorausgesetzt wird i.d.R. auch eine Recherche in den thematischen Literaturdatenbanken der Bibliothek, wobei den Datenbanken WISO II, EconLit und RSWB die höchste Bedeutung zukommt. Von zunehmender Relevanz ist darüber hinaus das im Internet verfügbare Informationsangebot von Forschungsinstituten, fachverwandten Lehrstühlen etc. (siehe hierzu auch die Links auf der Lehrstuhlhomepage).

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2. Für jedes Thema ist es unabdinglich, nicht nur die angegebene themenspezifische, sondern auch die übergreifende Literatur durchzusehen. Dort sind in der Regel bessere Überblicke als in der Spezialliteratur zu gewinnen. Oft lohnt sich auch ein Blick in die spezielle Litera-tur verwandter Themen.

3. Bei der weiteren Literatursuche ist immer direkt der vollständige Fundstellennachweis zu vermerken (siehe hierzu die detaillierten Hinweise unter 4.2). Das erspart lästige Such-arbeiten bei der Fertigstellung der Arbeit.

4. Der Bearbeiter sollte frühzeitig mit der Literatursuche beginnen. Fernleihen benötigen einige Zeit. Mit zwei bis vier Wochen ist hier zu rechnen!

5. Der frühzeitige Beginn der Themenbearbeitung ermöglicht es auch, dass die knappen Bibliotheksbestände besser genutzt werden können. Im Übrigen ist bei der Konkurrenz um benötigte Bücher eine freiwillige Kooperation unter den Seminarteilnehmern unerläss-lich.

1.4 Abgabe Soweit nicht anders geregelt, sind die Arbeiten eine Woche vor dem jeweiligen Vortragstermin im Sekretariat (C 530) bis spätestens 17 Uhr einzureichen. Wird der Abgabetermin ohne vor-hergehende Absprache mit dem Veranstalter überschritten, gilt die Leistung als nicht erbracht. Dieser Fall schließt zugleich den Erwerb eines Leistungsnachweises aus.

Abzugeben sind zum einen zwei Exemplare der Arbeit in Papierform, auf einfachen Loch-streifen geheftet. Bitte verzichten Sie aus Rücksicht auf die Umwelt und Ihren eigenen Geld-beutel auf aufwändige Mappen, Bindungen und ähnliches, dies geht nicht in die Benotung ein! Abzugeben ist die Arbeit zum anderen in digitaler Form, entweder auf Diskette (3,5’’) oder CD-Rom. Auf dem Datenträger sind neben der Seminararbeit die verwendeten Internet-dokumente abzuspeichern.

1.5 Bewertung Zeigt sich, dass die eingereichte Arbeit nicht den Anforderungen an eine schriftliche Leistung entspricht und infolgedessen mit "nicht ausreichend" zu bewerten ist, so wird dem Bearbeiter die Beurteilung mitgeteilt und auf Anfrage begründet sowie Gelegenheit zur Überarbeitung in einer vereinbarten Frist gegeben.

Im Hinblick auf die Bewertung einer Seminarleistung sind außerdem die folgenden Punkte zu beachten:

- Notwendige Voraussetzung für eine ausreichende Leistung ist die regelmäßige Teilnahme an allen Seminarsitzungen.

- Die schriftlich erbrachte Leistung ist die Grundlage der Benotung.

- Des Weiteren sind von Bedeutung:

-- die Qualität des Vortrages (einschließlich Folien und Tischvorlagen),

-- die Qualität und Kontinuität der Diskussionsbeiträge, d.h. die Mitarbeit.

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2. Formales zum Aufbau der Arbeit

2.1 Umfang der schriftlichen Arbeiten Wenn nicht ausdrücklich andere Regelungen getroffen wurden, ist der Textumfang von Semi-nararbeiten auf mindestens 10 und höchstens 15 Seiten DIN A 4 festegelegt, wobei sich diese Vorgabe auf den Text sowie die im Text befindlichen Grafiken und Fußnoten bezieht. Deckblatt, Literaturverzeichnis, Anhang und weitere Verzeichnisse werden nicht eingerechnet. Der vorgeschriebene Seitenumfang darf nur in begründeten Ausnahmefällen und nur nach Absprache mit dem Betreuer über- oder unterschritten werden.

Die Angaben zur Textbegrenzung beziehen sich auf 1 1/2-zeiligen Abstand, der bei schrift-lichen Arbeiten grundsätzlich einzuhalten ist. Eine Ausnahme stellen lediglich längere Zitate und Fußnoten dar, bei denen ein einfacher Zeilenabstand ausreichend ist. Auf jeder Seite ist 1/3 der Seite, d.h. insgesamt 7 cm als Rand einzuplanen. Dieser ist so aufzuteilen, dass links ein Rand von mindestens 4 cm, rechts ein Rand von mindestens 1 cm verbleibt. Mit Ausnahme des Deckblattes sind alle Seiten (einschließlich Literaturverzeichnis) durchzunummerieren. Im Übrigen ist der Kreativität bei der Layout-Gestaltung nur eine Grenze gesetzt: die Lesbarkeit der Arbeit.

In Seminararbeiten ist die Darstellung von thematischen Details und Randfragen nur inso-weit angebracht, wie diese für das prinzipielle Verständnis der Thematik bzw. für die Diskussion bekannt sein müssen. Ansonsten genügen kommentierte Fußnoten, welche den interessierten Leser auf zusätzliche Angaben in der einschlägigen Literatur aufmerksam machen. Die Ent-scheidung darüber, was jeweils im Text dargelegt und was in die Fußnoten eingebracht werden kann, erfordert ein abgerundetes Umfeldwissen sowie ein wenig Fingerspitzengefühl. Eine solche Gewichtung der Inhalte und ihrer Randfragen ist Bestandteil der zu erbringenden Leis-tung. Gegenüber dem Leser soll die Arbeit dokumentieren, dass der Verfasser sein Thema sorgfältig bearbeitet und inhaltlich durchdrungen hat.

2.2 Deckblatt Das Deckblatt enthält folgende Informationen:

- Typ der Veranstaltung (Proseminar, Seminar)

- Thema der Veranstaltung

- Semester

- Name des Veranstalters

- gegebenenfalls Rahmenthema

- Thema des Referates

- Name, Semesteranschrift, Telefon-Nr., email-Adresse, Studienfach, Studienschwerpunkt, Fachsemester sowie die Matrikelnummer des Referenten

- Datum der Einreichung und gegebenenfalls der Veranstaltung, in der der Vortrag gehalten wird.

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2.3 Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist stets mit Seitenzahlen zu versehen, um das Auffinden von Textstellen zu erleichtern. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die einzelnen Abschnitte der Gliederung im Verzeichnis deutlich voneinander abzusetzen. Das erhöht die Übersichtlichkeit des Aufbaus und damit das Verständnis beim Lesen. Ob eine Arbeit Stringenz aufweist, lässt sich oft schon aus dem Inhaltsverzeichnis ablesen. Deshalb ist auf eine sorgfältige Wahl der Überschriften für die einzelnen Kapitel zu achten.

Auf einen Gliederungspunkt I. bzw. 1. muss stets ein Gliederungspunkt II. bzw. 2. folgen, da sonst nichts gegliedert wird. Die Anzahl der Gliederungspunkte sollte in einem angemessenen Verhältnis zum Umfang des Textes stehen: Zu viele Überschriften zerklüften den Text unnötig und hemmen den Lesefluss. Zu wenige Überschriften strukturieren den Text nur unzureichend und sagen nicht viel über den zu erwartenden Inhalt aus. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass ein Unterkapitel 3.3.1.3.2.2.1 mit einem Textumfang von 4 Zeilen ebenso verzichtbar ist, wie ein Kapitel, im Rahmen dessen der Leser lediglich erfährt, dass es zu diesem Punkt nichts zu sagen gibt.

2.4 Abkürzungsverzeichnis Wird im Text wiederholt auf sprachliche Abkürzungen von Institutionen, Gesetzen etc. zurück-gegriffen, so ist nach dem Inhaltsverzeichnis ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen einzufügen. Zudem ist bei erstmaliger Verwendung im Text der entsprechende Begriff auszu-schreiben und das Kürzel in Klammern anzufügen; im weiteren Text kann dann ausschließlich die Abkürzung Verwendung finden.

Beispiel: "...Die Bundeshaushaltsordnung (BHO) besteht seit dem Jahre 1969.... Nach § 6 BHO sollen Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplans den Grund-sätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit genügen...."

Viele Abkürzungen - wie etwa: z.B., S., vgl., usw., f. - sind so geläufig, dass sie im Abkür-zungsverzeichnis nicht genannt werden müssen.

Sinnvoll sind Abkürzungen beispielsweise bei bekannten Zeitschriften (z.B. WiSt oder WISU) und bei Gesetzen (z.B. EStG oder StabG). Abkürzungen können den Lesefluss aber auch hemmen und zeugen nicht zwingend von sprachlicher Eleganz. Gehen Sie deshalb sparsam mit ihnen um.

2.5 Abbildungen, Schaubilder, Tabellen, Übersichten, Literatur Graphische Hilfsmittel wie Abbildungen, Schaubilder, Tabellen etc. sind kein Selbstzweck und dienen nicht allein der optischen Auflockerung des Textes. Sie fassen vielmehr die geschil-derten Tatbestände zusammen, illustrieren dargelegte Sachverhalte oder unterlegen aufge-stellte Behauptungen. Sie unterstützen insofern die Argumentation oder genügen einer didaktischen Zwecksetzung, ersetzen aber niemals den geschriebenen Text. Stets bedürfen sie also der Interpretation sowie der inhaltlichen Bezugnahme und Erläuterung im Rahmen des Textes! Sofern sie notwendiger Bestandteil des Textes sind, gehören sie auch dorthin. Dem Anhang kommt deswegen nur eine - zweitrangige - Ergänzungsfunktion zu.

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Sind Abbildungen, Schaubilder und Tabellen mehrfach in den Text integriert, so sind sie nach Art des graphischen Hilfsmittels getrennt fortlaufend zu nummerieren. Darüber hinaus bedür-fen sie jeweils eines eigenen Verzeichnisses, das sich an das Inhaltsverzeichnis anschließt.

Ein Literaturverzeichnis, das die zitierte Literatur wiedergibt, gehört in jedem Fall an das Ende der Arbeit (siehe dazu im Einzelnen 5.5).

Manche wissenschaftliche Publikationen umfassen so genannte Bibliographien, in denen auch nicht zitierte Literatur aufgeführt wird. Diese dienen folgenden Funktionen:

- in Lehrbüchern wird vertiefende Literatur angegeben,

- in wissenschaftlichen Büchern wird der aktuelle Stand der Literatur wiedergegeben.

Weder das eine noch das andere können studentische Arbeiten i.d.R. leisten, deshalb sollte im Literaturverzeichnis nur die zitierte Literatur angegeben werden.

2.6 Anhang Zusammenstellungen von Materialien, auf die im Text Bezug genommen wird, die aber im Text keinen Platz finden (z.B. mathematische Herleitungen, Rechenbeispiele, Interviewleitfäden), können in den Anhang aufgenommen werden. Auch hier gilt die Forderung nach Zweckbezo-genheit: Ein Anhang, mit dem im Text nicht gearbeitet wird, verfehlt seinen Sinn; der alleinige Hinweis "Siehe Anhang..." ohne weitere Lesehilfe oder Interpretation genügt nicht.

Insbesondere dient der Anhang nicht als Sammelbecken für sämtliche Abbildungen etc., um auf diese Weise die vorgegebene Seitenzahl einhalten zu können. Bei Seminararbeiten sollte immer geprüft werden, ob ein Anhang tatsächlich erforderlich ist.

3. Inhaltliches zur Arbeit

3.1 Gliederung und Aufbau des Textes Neben der äußeren, durch Überschriften gekennzeichneten Struktur ist auch auf eine innere Strukturierung des Textes zu achten. Zu diesem Zweck ist es zwingend erforderlich, hetero-gene Gedankengänge durch Absätze zu trennen. Darüber hinaus empfiehlt es sich häufig, homogene Gedankengänge (einerseits/andererseits, zum einen/ zum anderen, zum ersten/zum zweiten) durch Aufzählungszeichen voneinander zu trennen.

Auch bei Absätzen gilt die Forderung nach einem abgewogenen Verhältnis: Zu viele Absätze zerhacken den Text und können den Lesefluss hemmen. Zu wenige Absätze versagen dem Leser eine Orientierung und verlangen von ihm eine nachträgliche Ordnung der Gedanken-gänge. Für die äußere wie die innere Gliederung gilt schließlich, dass die Übergänge zwischen einzelnen Abschnitten nicht abrupt erfolgen sollen, sondern hinführender oder glättender Formulierungen bedürfen. Erleichtert wird das Lesen einer Arbeit in dieser Hinsicht durch eine gelungene Einführung, die Darstellung des Aufbaus sowie das Festhalten von Zwischen-ergebnissen und Schlussfolgerungen:

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a) Einführung

Den inhaltlichen Aussagen im Text steht eine Einführung voran, welche ein Erkenntnisinteresse für das vorliegende Thema begründet. Das zu behandelnde Thema wird in einen wirtschafts-wissenschaftlichen oder wirtschaftspolitischen Kontext eingeordnet bzw. problematisiert. Die Einführung nimmt nicht mehr als ein bis zwei Seiten ein. Es gilt stets, dass die Notwendigkeit der Beschäftigung mit einem Thema begründet werden muss. Diese ergibt sich keineswegs schon daraus, dass das Thema auf dem Semesterprogramm des Veranstalters steht.

- Bei einem wirtschaftswissenschaftlichen und/oder wirtschaftspolitischen "Evergreen" kann der Kontext zumeist unmittelbar aus der einschlägigen Lehrbuchliteratur abgeleitet werden.

- Bei in erster Linie aktuell ausgerichteten Themen kann ein Bezug zum Tagesgeschehen gesucht und aus diesem die Notwendigkeit einer gedanklichen Auseinandersetzung abge-leitet werden.

Nicht an Zeit und Raum gebunden sollte die Arbeit auch von einem Dritten gelesen und ver-standen werden können, dem die spezifischen Umstände der jeweiligen Veranstaltung nicht vertraut sind. Der thematische Brückenschlag zu vorhergehenden oder nachfolgenden Veran-staltungen ist erwünscht; inhaltsleere Verweise wie beispielsweise „...im Rahmen dieses Semi-nars...“ „...wurde bereits in einer vorhergehenden Sitzung erörtert...“ oder „... ist noch Gegenstand eines weiteren Referats...“ sind dagegen zu vermeiden.

b) Aufbau

Nach der Einführung folgt die Darstellung des Aufbaus der Arbeit. Ziel dieses Abschnittes besteht darin, dem Leser die Logik der Argumentation in der Arbeit - sozusagen den roten Faden - deutlich zu machen. Es genügt nicht aufzulisten, welche Hauptkapitel folgen werden; sondern es ist darzustellen, welcher Argumentationsschritt in welchem Kapitel und warum in dieser Reihenfolge vollzogen wird.

c) Zusammenfassungen, Schlussfolgerungen

Den Abschluss jeder Arbeit bildet die Zusammenfassung, das Fazit oder die Schlussfolgerun-gen. Es empfiehlt sich hier noch einmal die Logik der Arbeit aus dem Einführungskapitel aufzunehmen und die Ergebnisse dieser Logik folgend zusammenfassend darzustellen. Dies hat zwei Effekte: Zum einen wird dem Leser noch einmal der Gesamtzusammenhang der Arbeit deutlich, zum anderen (das gilt für die spätere Berufspraxis und nicht für die Universität!) werden von vielen Menschen im Berufsalltag nur die Einführung und der Schluss einer Arbeit gelesen. Insofern ist es ratsam, diese Teile aufeinander abzustimmen.

d) Kapiteleinführungen und Zusammenfassungen von Kapiteln

Je nach Gliederung kann es empfehlenswert sein, nicht nur am Anfang der Arbeit, sondern auch zu Beginn einzelner Kapitel kurz den Aufbau und die Logik der folgenden Unterkapitel zu erläutern. Genauso verhält es sich mit der Zusammenfassung, die nicht nur am Ende der Arbeit stehen, sondern auch den Abschluss einzelner Kapitel bilden kann. Die Zusammenfassung bietet die Möglichkeit, Zwischenergebnisse festzuhalten - und damit dem Leser eine Hilfe, sich auf den Argumentationsschritt im nächsten Kapitel zu konzentrieren. Wenn Zusammenfassun-gen einzelner Kapiteln eingefügt werden, kann hierauf später Bezug genommen werden.

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3.2 Verarbeitung fremden Gedankengutes Ein, wenn nicht sogar der wichtigste Grundsatz lautet, dass in der Arbeit fremdes Gedanken-gut als solches gekennzeichnet werden muss. Dies hat so zu geschehen, dass die genutzte Quelle jederzeit überprüfbar ist. Hintergrund dieses Grundsatzes ist zum einen die Respektie-rung geistigen Eigentums und zum anderen die Ermöglichung und Überprüfung des wissen-schaftlichen Fortschritts. Es ist wenig sinnvoll, sich mit nicht zitiertem fremden Gedankengut brüsten zu wollen: I.d.R. kennt der Veranstalter die Literatur sehr genau, ansonsten ist die Quelle zur Kontrolle oder auch aus reinem Interesse schnell überprüft. Ganz besonders auffällig und leicht enttarnt sind dabei plötzliche Stilbrüche im Laufe der Arbeit.

Da dieser Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens - auch um den Umgang mit wissenschaftli-cher Literatur so rationell wie möglich zu machen - so wichtig ist, muss dessen Beachtung in die Benotung der Hausarbeit einfließen. Bei schwerwiegenden Fehlern muss das Referat ganz überarbeitet werden, bei vorsätzlicher Täuschung sind Sanktionen unumgänglich. Die Technik der Darstellung fremden Gedankengutes wird deswegen in Kapitel 5 ausführlich behandelt.

3.3 Aktualität Die Bearbeitung darf sich vor allem bei einer empirisch ausgerichteten Arbeit nicht ausschließ-lich am Datenstand der zugrunde gelegten, meist schon älteren, deswegen aber nicht zwingend veralteten Literatur orientieren. Eine Diskussion der aktuellen Entwicklung anhand zwanzig Jahre alter Literatur ist schlicht und einfach nicht möglich! Soweit neuere Literatur bzw. die relevanten statistischen Periodika aktuellere Ergebnisse nachweisen, haben die Ausführungen den jüngsten Stand der Diskussion bzw. Daten zu berücksichtigen.

3.4 Sprache Auf eine angemessene Ausdrucksweise sollte geachtet werden. Umgangssprachliche Ele-mente, Szene- und Neudeutsch sind ebenso zu vermeiden wie ein gekünstelter, angelesener und scheinbar wissenschaftlicher Sprachstil.

Auf ebenso beliebte wie nichts sagende Redewendungen wie "gewisse", "eigentlich" oder "bestimmte" sollte verzichtet werden. Hier offenbart sich in der Regel nur der fehlende Mut zu einer eindeutigen Stellungnahme. Auch die bei inhaltlichen Ausblendungen bevorzugten Be-gründungen, dies geschehe "aus Zeitgründen" oder „um den Rahmen nicht zu sprengen", vermögen häufig nicht zu überzeugen. Stattdessen sollte in der gebotenen Kürze die Relevanz der ausgeblendeten Aspekte verdeutlicht und die dadurch gegebenenfalls in Kauf genommene Unvollständigkeit der Analyse klar und ehrlich benannt werden. Eine Fußnote mit Hinweis auf die relevante Literatur erlaubt dem Leser die Überprüfung der vorgenommenen Eingrenzung.

Um Beachtung der deutschen Orthographie, Syntax und Lexik wird gebeten. Insbesondere den Liebhabern von Schachtelsätzen ist anzuraten, die Interpunktion nicht nach einem sto-chastischen Prinzip vorzunehmen. In Punkto Schachtelsätze gilt auch: Kürzer ist manchmal mehr! Darüber hinaus hat es sich durchaus als nützlich erwiesen, die Arbeit von jemandem Korrektur lesen zu lassen, der vom Inhalt gar nicht soviel verstehen muss und sich ausschließ-lich auf formale und sprachliche Aspekte konzentriert.

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3.5 Verfassermeinung Der Leser sollte den Eindruck gewinnen, dass die Arbeit auch aus wissenschaftlichem Interesse und nicht allein zum Zweck des Erwerbs eines Leistungsnachweises ausgefertigt wurde. Es wird daher erwartet, dass eine ausgewogene Meinung des Referenten zum behandelten Thema deutlich wird. Die eigene Meinung kann – als solche deutlich gekennzeichnet - bereits im Text mitschwingen, sie sollte jedoch spätestens in der Schlussbetrachtung erkennbar werden. Die Einleitung findet in einer solchen Zusammenfassung ihr Pendant. Der Text soll nicht abrupt enden, sondern abgerundet ausklingen - beispielsweise durch einen in die Zukunft gerichteten Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der Diskussion oder auf weitere Probleme.

3.6 Gute wissenschaftliche Praxis Nachdem vorangehend auf verschiedene Detailfragen eingegangen wurde, die sich auf den Anspruch an den Inhalt von Seminararbeit beziehen, nun noch einige Anmerkungen zum generellen Anspruch an wissenschaftliches Arbeiten.

Nachdem es in den vergangenen Jahren einige spektakuläre Fälle des Fehlverhaltens von Wissenschaftlern gab, hat in der Wissenschaft eine intensive Diskussion darüber eingesetzt, was unter „guter wissenschaftlicher Praxis“ zu verstehen ist und wie sie gesichert werden kann. Im Grundsatz haben die Ergebnisse dieser Diskussion, die an der Universität Trier in der Broschüre „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ niedergelegt sind (UNIVERSITÄT TRIER o.J.), auch für studentische Arbeiten Gültigkeit.

Als Fehlverhalten sind demnach insbesondere die Falschangabe wie das Erfinden und das Fälschen von Daten, die Verletzung geistigen Eigentums und die Sabotage von For-schungstätigkeiten Anderer einzustufen (UNIVERSITÄT TRIER o.J., 12f.).4 Solches Fehlverhal-ten kann erhebliche Konsequenzen haben, die bis zum Entzug akademischer Grade reichen können! Es liegt daher nicht zuletzt in Ihrem eigenen Interesse, solchem Fehlverhalten vorzu-beugen und sich an die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens zu halten.

4. Quellenangaben

4.1 Wörtliche und sinngemäße Zitate Eine wissenschaftliche Arbeit ohne Verwendung fremden geistigen Eigentums bzw. fremden Materials ist undenkbar: Entweder macht der Wissenschaftler sich dieses in seiner Arbeit beispielsweise als Argumentationshilfe zu Eigen oder er grenzt sich explizit davon ab.

Das verwendete fremde Material muss sowohl bei wörtlicher als auch bei sinngemäßer Wie-dergabe als solches deutlich gemacht und mit einer Quellenangabe versehen werden. Ziel der Quellenangabe ist es, dass Dritte jederzeit die Herkunft des fremden Materials überprüfen oder weitere Informationen aus dem Original gewinnen können.

4 Die Broschüre kann bei Interesse am Lehrstuhl eingesehen werden.

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Bevor auf das Aussehen einer Quellenangabe und die Einbindung von Zitat und Quellenangabe eingegangen wird, sei zu wörtlichen und sinngemäßen Zitaten angemerkt:

- Wörtliche Zitate sind immer mit Anführungszeichen zu versehen. Sie müssen in Recht-schreibung und Zeichensetzung genau dem Original entsprechen, Auslassungen und Er-gänzungen sind genau zu kennzeichnen. Der Inhalt des Zitats muss seinen ursprünglichen Sinn behalten.

- Dem sinngemäßen Zitat ist der Vorzug gegenüber dem wörtlichen Zitat zu geben. Wörtliche Zitate sind nur dann statthaft, wenn

-- der Sachverhalt nicht kürzer und prägnanter formuliert werden kann,

-- das Zitat aus definitorischen Gründen verwendet wird,

-- das Zitat selbst Gegenstand einer Analyse ist, oder

-- das Zitat keiner deutschsprachigen Veröffentlichung entnommen und eine zweifelsfreie Übersetzung nicht sicherzustellen ist.

Quellen werden in der Arbeit an zwei Stellen wiedergegeben. Dies ist erstens im Text die Stelle, an der wörtlich oder sinngemäß zitiert wird. Zum zweiten ist dies das Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit, in dem alle im Text zitierten Literaturstellen noch einmal zusammengefasst dargestellt werden.

Allgemein ist bezüglich der Quellenangaben auf folgendes hinzuweisen:

- In der Regel erfolgt die Quellenangabe ohne jeglichen Zusatz. Wird bei der Entwicklung eines eigenen Gedankens festgestellt, dass dieser von bereits veröffentlichter Literatur ge-stützt wird, so ist in der Fußnote durch "Vgl...." auf diese Quelle hinzuweisen. Einem Ge-dankengang zustimmende Quellen werden in der Fußnote mit dem Zusatz "Siehe hierzu ..." oder "Dazu auch ..." versehen, entgegen gesetzte Meinungen mit dem Zusatz "Anderer An-sicht ist ...".

- Ein Zitat sollte stets aus der Primärquelle und nicht aus Sekundärquellen übernommen werden. Wird ausnahmsweise - beispielsweise bei nicht zugänglichen klassischen Veröf-fentlichungen oder bei ausländischen Publikationen - aus Sekundärquellen zitiert, so ist dies anzugeben ("'Originalquelle', zitiert nach: 'Sekundärquelle"').

Im Folgenden wird nun zunächst dargestellt, aufgrund welcher Angaben eine Quelle grundsätz-lich zu identifizieren ist (Punkt 5.2). Anschließend wird auf die konkreten Anforderungen der Quellenangabe in einer Fußnote oder im laufenden Text (auch amerikanische Zitierweise genannt) und im Literaturverzeichnis eingegangen.

4.2 Identifizierung einer Quelle Die eindeutige Identifizierung von Quellen erfordert eine Reihe von Angaben, die nun im Detail vorgestellt werden. Vorauszuschicken ist, dass es hinsichtlich der genauen Art und Weise der Quellenangabe durchaus mehrere Varianten mit teils nur sehr feinen Unterschieden geben kann, deren Wahl letztlich beliebig und auch eine Frage des Geschmacks ist. Die einmal getroffene Wahl ist jedoch innerhalb einer Arbeit unbedingt für alle Quellenangaben einheit-lich beizubehalten! Die folgenden Ausführungen sind auf die Varianten der Quellenangabe beschränkt, die von uns am Lehrstuhl präferiert werden.

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- Monographie

Grassl, W. (1984): Die These der Staatsschuldenneutralität - Kritische Erörterung unter be-sonderer Berücksichtigung von Kreditmarktimperfektionen (= Veröffentlichungen des For-schungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, Bd. 47), Berlin, S. 99 – 120.

Hinzuweisen ist darauf, dass bei Veröffentlichungen in einer Publikationsreihe (hier: Veröffentli-chungen des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz) auch diese Reihe und die jeweilige Veröffentlichungsnummer (hier: Bd. 47) vor der Ortsangabe zu benen-nen sind.

- Beitrag in einem Sammelwerk

Rürup, B. (1982): Begrenzungskriterien der staatlichen Kreditaufnahme, in: Bombach, G.; Gahlen, B.; Ott, A.E. (Hrsg.): Möglichkeiten und Grenzen der Staatstätigkeit, Tübingen, S. 603 – 637.

- Zeitschriftenaufsatz

Beeson, P.; Montgomery, E. (1993): The Effects of Colleges and Universities on Local Labor Markets, in: The review of economics and statistics, Vol. 75, No. 4, pp. 753-761.

- Zeitungsaufsatz (mit Verfasserangabe)

Schlesinger, H. (1984): Das Verhängnis der öffentlichen Verschuldung, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 24 /27.10.1984, S. 15.

- Zeitschriften- oder Zeitungsaufsatz (ohne Verfasserangabe)

o.V. (1985): Wie eine Wanderdüne - Rekord-Kreditaufnahme trotz Haushaltskonsolidierung, in: Der Volks- und Betriebswirt, o.J., H. 2, S. 20 f.

- Gesetz

Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1985 (Haus-haltsgesetz 1985) vom 20.12.1984, BGBl. I, S. 1658.

- Broschüre

Deutsche Bundesbank (Hrsg.) (o.J.): Die Deutsche Bundesbank - Geldpolitische Aufgaben und Instrumente, Sonderdrucke der Deutschen Bundesbank, Nr. 7, 2. Aufl., o.O. (Frankfurt am Main, 1983), S. 47 ff.

Nach einer Konvention werden Verfassernamen sowohl im Text als auch in den Fußnoten ohne akademische Grade (Prof., Dr. etc.) angeführt. Dies gilt auch für akademische Titel des Veran-stalters, wobei das Deckblatt ausgenommen ist. In den Fußnoten werden nur Verlagsorte genannt, nicht aber die Firmennamen der Verlage. Bei englischen Literaturangaben wird statt mit den deutschen Begriffen „Band“, „Heft“ und „Seiten“ alternativ mit den Begriffen „Volume“ (Vol.), „Number“ (No.) und „Pages“ (pp.) gearbeitet (siehe obiges Beispiel).

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Ein eigenes, bisher nicht besprochenes Thema, das aber zunehmend an Relevanz gewinnt, ist das Zitieren von Internetquellen. Aufgrund der Komplexität wird diesem Thema unter 4.6 ein separater Abschnitt gewidmet.

4.3 Anmerkungsziffern und Fußnoten Eine Möglichkeit der Quellenangabe besteht darin, die Zitate im Text mit Anmerkungsziffern zu versehen und die Quellen in Fußnoten auf der jeweiligen Seite anzugeben. Die Nummerierung sollte dabei vom Anfang bis zum Ende der Arbeit durchgehend erfolgen. Bevor auf die Platzie-rung der Anmerkungsziffer eingegangen wird, ist zunächst auf die folgenden, die Fußnoten betreffenden Konventionen hinzuweisen:

- Wird eine Literaturstelle zum ersten Mal herangezogen, so ist eine vollständige Quellenangabe erforderlich (siehe vorhergehenden Punkt).

Beispiel:

1) Rürup, B. (1982): Begrenzungskriterien der staatlichen Kreditaufnahme, in: Bombach, G.; Gahlen, B.; Ott, A.E. (Hrsg.): Möglichkeiten und Grenzen der Staatstätigkeit, Tübin-gen, S. 603.

- Bei mehrmaliger Verwendung einer Literaturquelle ist eine Abkürzung zulässig:

2) Rürup (1982), S. 603.

und bei mehreren Werken eines Autors mit gleichem Erscheinungsjahr:

2) Rürup (1982a), S. 603 sowie Rürup (1982b), S. 55.

- Erstreckt sich die zitierte Stelle in der Literaturquelle auch über die folgende Seite, ist bei der Seitenzahl der Zusatz "f." anzugeben:

3) Rürup (1982), S. 603 f.

Bei mehreren folgenden Seiten erfolgt der Zusatz "ff.":

3) Rürup (1982), S. 603 ff.

- Wird das Werk eines Autors in zwei aufeinander folgenden Fußnoten erwähnt, so ist bei der zweiten Fußnote die Kurzfassung "Ebenda" bei gleichzeitiger Seitenangabe anzuwen-den:

4) Rürup (1982), S. 603.

5) Ebenda, S. 630.

- Werden in zwei aufeinander folgenden Fußnoten zwei verschiedene Arbeiten dessel-ben Autors erwähnt, wird statt des Namens die Kurzform "Derselbe" ("Dieselbe", "Dassel-be", "Dieselben") verwendet:

2) Rürup (1982), S. 603.

3) Derselbe (1983):….

Der Zweck von Fußnoten liegt nicht nur in der Aufnahme von Quellenangaben begründet. In ihnen können auch Gedankengänge angedeutet und fortgeführt werden, die im Hinblick auf

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den Text zwar relevant sind, den Lesefluss in der entsprechenden Textpassage jedoch stören würden.

Beispiel:

1) Die Betonung des fiskalischen Zieles soll hier nicht bedeuten, dass stabilitätspolitische, allokative und distributive Zielsetzungen grundsätzlich zu vernachlässigen sind. Da ihre Einbeziehung den Untersuchungsgegenstand jedoch erheblich ausweiten würde, bleiben sie im Folgenden gleichwohl unbeachtet.

Auch Quellenangaben können - insbesondere bei den Angaben "f." und "ff." - mit derartigen Hinweisen versehen werden, damit dem Leser deutlich wird, auf welche Ausführungen des zitierten Autors präzise Bezug genommen wird.

Beispiel:

2) Schlesinger (1990), S. 15, führt dazu im Detail aus, dass...

3) Patzig (1990), S. 301 f., vertritt demgegenüber dezidiert die Auffassung, wonach...

4) Grassl (1984), S. 99 ff., verweist beispielhaft auf ...

Zugleich dokumentieren diese Ergänzungen, dass der Text tatsächlich gelesen und umgesetzt wurde. Der Fußnotenapparat muss schließlich nicht minder attraktiv als der eigentliche Text gestaltet sein; er kann den Text in wesentlichen Punkten bereichern und lebendig gestalten.

Eine wichtige, dennoch selten thematisierte Frage ist, wo im Text die Anmerkungsziffer, die auf die Fußnote verweist, platziert wird. Um Missverständnisse darüber zu vermeiden, für welche Gedankengänge und Fakten die Angabe in der Fußnote nun steht, gibt es auch hierfür Regeln. Bei wörtlichen Zitaten steht die Anmerkungsziffer immer nach dem schließenden Anführungszeichen. Bei sinngemäßen Zitaten sind die Regeln etwas komplizierter.

Allgemein hat die Anmerkungsziffer am Ende eines Gedankens zu stehen. Oft ist das am Ende eines Satzes. Bezieht sich die Fußnote aber z.B. nur auf ein Wort (z.B. eine Anmerkung zu einer Person) oder auf einen Halbsatz, so hat die Anmerkungsziffer hinter dem Wort oder hinter dem Halbsatz vor dem folgenden Satzzeichen zu stehen.

Etwas schwieriger ist es, wenn sich der Gedankengang über mehrere Sätze oder vielleicht sogar über ein ganzes Kapitel hinzieht. Stände hier die Anmerkungsziffer am Ende des letzten Satzes, so wäre zunächst davon auszugehen, dass sich die Fußnote und damit die Quellenan-gabe nur auf diesen letzten Satz bezieht. Deshalb gibt es für diesen Fall besondere Regelun-gen:

- Bei zwei oder drei Sätzen, bei denen nicht auf andere Weise ersichtlich gemacht werden kann, dass sie aus der gleichen Quelle stammen, können der folgende Satz bzw. die fol-genden beiden Sätze jeweils in einer eigenen Fußnote mit "ebenda, S. …" belegt werden.

Um jedoch insbesondere bei einer Vielzahl von Sätzen, die sich auf die gleiche Quelle stützen, "ebenda-Friedhöfe" zu vermeiden, gibt es weitere Möglichkeiten:

- Falls sich unter einer Überschrift das meiste auf einen Autor stützt, kann die Anmerkungszif-fer an das Ende der Überschrift gesetzt werden. Das erspart jedoch nicht, im Text wesentli-che Aussagen dieser Quelle oder Aussagen aus anderen Quellen mit genauer Seitenzahl zu belegen.

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- Besser ist es, eine Fußnote nach dem ersten Satz zu machen und dort zu erläutern, dass sich die folgenden Ausführungen auf diese Quelle stützen.

- Diese Erläuterungen in der Fußnote können weggelassen werden, wenn im eigentlichen Text auf den Autor hingewiesen wird.

Beispiel:

"Müller hat zu diesem Problem einige Lösungsvorschläge gemacht, die im Folgenden referiert werden.“1

Die Anmerkungsziffer verweist auf die Quelle. Im Text sollte dann später deutlich gemacht werden, wo der Bezug zu Müller endet. Aber auch ein Doppelpunkt mit Anmerkungsziffer macht deutlich, dass das dem Doppelpunkt folgende zu einer Quelle gehört. Darüber hinaus kann auch etwas sprachliche Phantasie zur gewünschten Klarheit führen.

In Zweifelsfällen ist es sinnvoll, das Betreuungsangebot zu nutzen und nachzufragen.

4.4 Amerikanische Zitierweise Bei der amerikanischen Zitierweise wird die Quellenangabe in Klammern in den laufenden Text platziert, jedoch in einer erheblich gekürzten Form: Es werden nur der Nachname des Verfassers, das Veröffentlichungsjahr und die Seiten angegeben, z.B. (Patzig 1990, S. 104) oder (Patzig 1990: 104). Werden verschiedene Arbeiten eines Verfassers verwendet, ist die Jahresangabe hinzuzufügen. Werden mehrere Arbeiten eines Autors verwendet, die im gleichen Jahr erschienen sind, so ist die Jahreszahl in der Reihenfolge des Literaturverzeichnisses um Buchstaben zu ergänzen (z.B. Patzig 1990a, Patzig 1990b etc.). Die vollständige Quellenanga-be erschließt sich aus dem immer obligatorischen Literaturverzeichnis.

Diese Zitierweise, die sich mehr und mehr durchzusetzen scheint, hat den Vorteil der Einfach-heit. Sie unterliegt bei inflationärer Verwendung aber der Gefahr, dass der Lesefluss allzu stark gehemmt wird. Zur Platzierung der Quellenangaben im Text gelten die gleichen Überlegungen wie bei den Anmerkungsziffern.

4.5 Literaturverzeichnis Die Arbeit wird durch eine vollständige Benennung der erkennbar verwendeten Literatur abge-schlossen. Eine erkennbare Verwendung setzt mindestens ein sinngemäßes oder wörtliches Zitat bzw. einen Verweis innerhalb der Arbeit voraus. Die Literaturquellen sind in alphabetischer Reihenfolge der Autoren bzw. Herausgeber aufzulisten mit allen Angaben, wie sie bereits unter Punkt 4.2 aufgeführt wurden.

4.6 Zitieren von Internetquellen In den letzten Jahren hat sich das Internet rasant zu einem schier unerschöpflichen Fundus an wissenschaftlichen Quellen und Materialien entwickelt. Das ist nicht überraschend, lässt sich das Internet in seiner heutigen Form doch nicht zuletzt auf seine Wurzeln als Wissenschafts-netzwerk zwischen Universitäten und Hochschulen zurückführen, das sich erst im Laufe der Zeit für andere Lebensbereichen geöffnet hat. Die Nutzung von Internetquellen wirft dennoch

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besondere Probleme auf. Dabei ist mit Blick auf die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens als besonders problematisch einzustufen, dass eine Überprüfbarkeit der Quellen in den seltensten Fällen hundertprozentig gewährleistet werden kann.

Grundsätzlich gilt für Internetquellen zunächst das gleiche wie für jede andere Literaturquelle auch: sie ist im Literaturverzeichnis in vollständiger Form unter Nennung der bekannten biblio-graphischen Angaben aufzuführen. Diese Angaben sind zu ergänzen um die vollständige Nennung des Universal Resource Locator (URL) und des Datums des Abrufs.

Beispiel:

Bleuel, J. (2000): Citing of Internet sources, http://www.bleuel.com/ip-cit.html (11.10.2002).

Verzichtet wird häufig auf das Kürzel „http://“, das Browser der neusten Generation im Normal-fall voraussetzen und selbständig ergänzen. Bei Zeilenlänge überschreitenden URL´s ist auf eine sinnvolle Trennung der Adresse zu achten.

Doch trotz genauer Benennung von URL und Abrufdatum ist eine nachträgliche Überprüfbarkeit der Quelle so alleine nicht gesichert. Jeder Nutzer des Internets kennt wahrscheinlich die Fehlermeldungen, die erscheinen, wenn eine nicht mehr gültige URL aufgerufen wird. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und können von der Einstellung des Internetangebots über den Umzug der entsprechenden Homepage bis hin zu einer bloßen Umstrukturierung der Seiten reichen. Betroffen ist hiervon zum einen das World Wide Web, in besonderem Maße aber das Geschehen in den Newsgroups des Usenets.

Aus diesem Grund ist es zwingend erforderlich, Materialien, mit denen später gearbeitet werden soll, lokal bereitzuhalten. Das kann durch Download auf den lokalen Rechner und anschließende digitale Sicherung auf Diskette, CD-Roms etc., besser jedoch durch Ausdrucken erreicht werden. Diese lokalen Versionen sind auch über den Abgabetermin der Arbeit hin aus zu archivieren, um eine spätere Überprüfbarkeit der Quellen zu ermöglichen.

Ein eigenes Thema ist die genaue Benennung der Stelle, auf die in der Arbeit Bezug genom-men wird, denn eine Angabe von Seitenzahlen ist bei Internetquellen oft nicht möglich. Relativ problemlos sind Downloads von Dateien im PDF-, Word-, Powerpoint-Format etc., bei denen explizit Seitenzahlen angegeben werden. Diese Seitenzahlen sind i.d.R. nutzerunabhän-gig fest vergeben, entsprechen den Seitenzahlen eventueller Ausgaben in Papierform und können somit grundsätzlich in der Quellenangabe verwendet werden. Ein Verrutschen von Seitenumbrüchen und damit der Seitenzahlen ist aber dennoch nicht hundertprozentig auszu-schließen, so dass stets Vorsicht geboten ist.

Problematischer ist es, wenn direkt von Internetseiten im HTML-Format zitiert wird. Zwar fügen Browser beim Ausdruck dieser Seiten meistens automatisch Seitenzahlen ein. Diese haben aber keine Nutzer überschreitende Gültigkeit, d.h. das gleiche Dokument auf einem anderen Rechner mit einem anderen Drucker ausgedruckt kann zu völlig anderen Seitenumbrü-chen führen. Daher wird in diesen Fällen auf die Angabe von Seitenzahlen verzichtet. Dieser grundsätzlich negative Aspekt relativiert sich insofern, als der Umfang von Internetquellen, wenn sie mit der genauen URL angegeben sind, in aller Regel überschaubar ist.

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5. Referat

5.1 Zweck und Inhalt Der Sinn eines Seminars besteht nicht nur darin, dass die Teilnehmer jeweils zu einem be-stimmten Thema eine Hausarbeit erstellen. Ein zweiter wichtiger Aspekt, von dem die Veran-staltung "lebt", ist der Wissenstransfer vom einzelnen Themenbearbeiter - der nun für seinen Bereich gewissermaßen als Experte bezeichnet werden kann - zu den anderen Teilnehmern. Einen solchen Wissenstransfer zu leisten ist zentrales Lernziel des Studiums, weshalb die Güte des Vortrags mit in die Endnote einfließt. Für den Vortrag und die Diskussion wird voraus-gesetzt, dass der Verfasser in Bezug auf sein Thema über Kenntnisse verfügt, die über die Hausarbeit hinausreichen.

In der Regel ist die Hausarbeit durch eine Begrenzung der Vortragszeit auf 20 bis 30 Minuten nicht unmittelbar für einen Vortrag geeignet und muss für den Vortrag umgearbeitet werden. Der Vortrag sollte zudem in freier Rede gehalten werden. Auch deshalb bedarf der Vortrag einer eigenen Vorbereitung! Zentrale Aspekte der Vorbereitung sind dabei die Einhaltung des vorge-gebenen Zeitrahmens, die Konzentration auf wesentliche Ergebnisse und eine ansprechen-de und interessante Aufbereitung dieser Ergebnisse.

Im Folgenden finden Sie für diese Vorbereitung einige Hinweise, die sich auf den Vortragsstil allgemein (5.2) und den Einsatz einiger gängiger Medien, die bei Vorträgen zum Einsatz kom-men (5.3), konzentrieren.

5.2 Vortrag Hier einige Tipps, wie Sie Ihren Kommilitonen am besten erläutern können, was Sie in Ihrer Hausarbeit herausgefunden haben:

- Erklären Sie am Anfang den Aufbau Ihres Referates. So können die Zuhörer den Ausfüh-rungen leichter folgen.

- Sprechen Sie langsam und ruhig. Auf keinen Fall sollten Sie sich darauf beschränken, Ihre Hausarbeit, Folien etc. wortwörtlich vorzulesen. Selbst wenn Sie sich öfter versprechen, ist das wesentlich besser, als komplizierte Endlossätze zu verlesen oder nur genau das wie-derzugeben, was sowieso alle bereits gelesen haben.

- Zur Sicherheit kann man Rednerkärtchen, am besten nicht größer als DIN A 6 verwenden. Größere Unterlagen wie DIN A 5-Kärtchen oder DIN A 4-Seiten verleiten zu sehr zum Lesen und stören, wenn sie in der Hand gehalten werden. Auf den Rednerkärtchen sollten nur Stichworte vermerkt sein, damit die freie Rede geübt wird.

- Unterstützen Sie Ihre mündlichen Ausführungen visuell: Stichworte oder Schaubilder, die Zusammenhänge optisch transparent machen, sind schnell auf Folie kopiert. Schaubilder direkt vor dem Publikum auf Folie oder an der Tafel zu entwickeln, kann sehr effektvoll sein, erfordert aber etwas Übung.

- Überladen Sie den Vortrag nicht mit Details. Bringen Sie für die wirklich wichtigen Aspek-te lieber ein paar Beispiele mehr.

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- Beim Präsentieren sollte Blickkontakt zum Publikum gewahrt werden! Nur bei Blickkon-takt merken Sie auch, ob noch alle Ihrem Vortrag folgen können.

- Bei nachlassender Aufmerksamkeit haben Sie durch Augenkontakt zu den Zuhörern, langsameres und akzentuierteres Sprechen, Variation der Lautstärke zwischen leiser und lauter, ggf. auch durch eine Pause, bis Gespräche im Raum beendet werden, die Möglich-keit, die Aufmerksamkeit wieder für sich zu gewinnen

- Fragen Sie ruhig zwischendurch, ob ihre Ausführungen verstanden werden.

- Sehr sinnvoll ist die Einbeziehung des Publikums, beispielsweise durch Fragen. Stellen Sie aber keine Fragen, die das Publikum nicht beantworten kann, oder die dem Publikum gleichgültig sind. Auch für das Ende der Präsentation ist eine Frage an das Publikum zum Einstieg in eine Diskussion ein guter Ausklang.

- Bei mehreren Präsentationen hintereinander ist es erforderlich, auf das, was die Vorred-ner gesagt haben, einzugehen. Dies kann durch den Hinweis geschehen, dass man selbst anderer Meinung ist, oder dass etwas schon gesagt wurde und deshalb nicht wiederholt wird, dass etwas ergänzt wird usw. Keinesfalls sollten Sie die Ausführungen von Vorrednern einfach doppeln!

- Häufig besteht eine Zeitbegrenzung für den Vortrag, damit anschließend über die angeris-sene Thematik diskutiert werden kann. Probieren Sie auch deshalb Ihren Vortrag hinsicht-lich Zeitrahmen und Inhalt vorher aus!

- In der Regel ist man selbst bei guter Vorbereitung vor dem Vortrag und auch während des Vortrages etwas aufgeregt. Das ist nicht so schlimm, weil es Ihren Kommilitonen - manch-mal auch den Veranstaltern - genauso geht. Versuchen Sie nicht, diese natürliche Nervosi-tät mit "Mätzchen" zu überspielen.

- Verbinden Sie sich inhaltlich mit dem Stoff, wirken Sie als Experte. Vermitteln Sie den Zuhörern Ihr Engagement für das Thema.

- Jeder hat seinen persönlichen Stil, versuchen Sie Ihren Stil herauszufinden.

5.3 Einsatz von Medien In der Regel wird ein Vortrag durch die Verwendung von Medien wie Overhead-Projektor, Beamer oder Handout weiter aufgewertet. Welches Medium das angemessene ist, kann nicht grundsätzlich gesagt werden, sondern ist jeweils im Hinblick auf das Thema, Rahmenbedingun-gen wie dem Zielpublikum, den technischen und räumlichen Gegebenheiten etc. und nicht zuletzt auf Basis der eigenen Präferenzen zu entscheiden. Im Folgenden finden Sie stichpunkt-artig einige Hinweise, die bei der Verwendung von Folien, des Beamers und eines Handouts zu beachten sind.

Folien

- Schrift- und Zahlengröße beachten: schon in der Vorbereitung Folie auflegen und prüfen, ob sie auch aus der letzten Zuhörerreihe lesbar sein wird

- Keine Abhandlungen, sondern Stichworte oder kurze Sätze

- Andererseits sind Kapitelüberschriften zu wenig: kurze Inhalte

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- Auf der Folie sollte weniger als der Vortragstext stehen, Folientext nicht ablesen

- Bezug des Vortrages zur Folie: Folie vom Projektor nehmen, wenn der Vortrag sich nicht mehr auf die Folie bezieht

- Position zum Projektor: der/die Vortragende sollte rechts oder links vom Projektor stehen und ihn nicht verdecken, die Höhe des Projektors sollte für die/den Vortragenden angenehm sein

- Folien nicht abdecken, sondern mit Stift oder Zeiger die Punkte markieren, an denen der/die Vortragende gerade ist

- Der Overhead-Projektor projiziert die Folie verlässlich an die Wand, man sollte zum Publi-kum sprechen und sich nicht nach hinten drehen oder zur Wand sprechen

Beamer

- Beamer-Einsatz sollte mehr enthalten als eine Abfolge von Folien, andernfalls sollte man den Overhead-Projektor benutzen, da er weniger Risiko beinhaltet.

- Der Vorteil des Beamers ist die Integration von Text, Bild und Grafik, zudem bietet der Beamer die Möglichkeit der Führung der Zuhörer und Zuschauer

- Die vorgenannten Möglichkeiten sollten nicht als "Mätzchen", sondern sachdienlich einge-setzt werden; ansonsten droht die Gefahr der Lächerlichkeit

- Bei der Beamer-Präsentation sollte der/die Vortragende auf den Laptop schauen oder sich seitlich zum Bild stellen, in der Regel jedoch nicht zur Wand umdrehen, es sei denn, es werden Ergebnisse oder Besonderheiten mit einem Marker an der Wand deutlich gemacht

- Wenn zu zweit arbeitsteilig vorgetragen wird - einer präsentiert, einer macht die Technik- ist besonders auf die Koordination und die Tatsache zu achten, dass der Vortragende "im Bild" ist, sonst folgt eine Präsentation zur Wand

- Beamer sind sehr anfällig, ebenso die Verbindung zum Laptop. Daher als Sicherheitsreser-ve einen Foliensatz bereithalten.

Unterlage/Handout

- Es kann nicht generell gesagt werden, ob eine Unterlage über den Vortrag vorher oder nachher ausgeteilt werden soll. Die Entscheidung hängt von der Funktion des Handouts für den Vortrag ab. Wichtig ist, den Zuhörern zu erklären, wozu sie das Handout zu Beginn er-halten oder warum sie es erst am Ende bekommen (Sie brauchen nicht mitzuschreiben!)

- Handouts sollten nicht identisch mit der Gliederung sein, sondern wesentliche Ergebnisse oder sonst schwer zu vermittelnde Tabellen oder Grafiken beinhalten, dazu einige wenige Literaturangaben

- Die reinen Beamerfolien eignen sich nur dann gut als Handout, wenn während des Vortra-ges damit gearbeitet werden kann

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6. Literaturempfehlungen

Bänsch, A. (1994): Wissenschaftliches Arbeiten, Seminar- und Diplomarbeiten, München.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (1998): Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“; Denkschrift, Weinheim.

Eco, U. (1998): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, Heidelberg.

Engel, S. (1997): Die Diplomarbeit, Stuttgart.

Franck, N. (1998): Fit fürs Studium. Erfolgreich lesen, reden, schreiben, München.

Gerhards, G. (1991): Seminar-, Diplom- und Doktorarbeit. Muster und Empfehlungen zur Gestaltung von rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Prüfungsarbeiten, Bern.

Hug, T. (2001): Wie kommt Wissenschaft zu Wissen? – Bände, Baltmannsweiler.

Hülshoff, F.: Kaldewey, R. (1984): Mit Erfolg studieren. Studienorganisation und Arbeitstechniken, Mün-chen.

Jacob, R. (1997): Wissenschaftliches Arbeiten. Eine praxisorientierte Einführung für Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Opladen.

Kraemer, W. (1994): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens- und Diplomarbeit. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten für Studierende aller Fächer an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien, Stuttgart.

Meehan, E. (1992): Praxis des wissenschaftlichen Denkens. Ein Arbeitsbuch für Studierende, Hamburg.

Preißner, A. (1994): Wissenschaftliches Arbeiten, München.

Preißner, A. (2001): Promotionsratgeber, München.

Seidenspinner, G. (1994): Wissenschaftliches Arbeiten. Techniken, Methoden, Hilfsmittel, Aufbau, Gliederung, Gestaltung, richtiges Zitieren, München.

Stickel-Wolf, C. (2001): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken: Erfolgreich studieren – gewußt wie!, Wiesbaden.

Theisen, M.R. (1991): Wissenschaftliches Arbeiten. Technik – Methodik – Form, München.

Universität Trier (Hrsg.) (o.J.): Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, o.O. (Trier 2002).

Zum Zitieren von Internetquellen sei beispielhaft verwiesen auf: Bleuel, J. (2001): Zitation von Internet-Quellen (Citing of Internet sources), In: Hug, T. (Hrsg.): Wie kommt

Wissenschaft zu Wissen? Band 1: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Hohengehren.

Zur Vertiefung der Fragen des Referierens wird darüber hinaus folgende kleine Aufsatzserie empfohlen, die zwar leider nicht in Trier verfügbar ist, aber per Fernleihe bestellt werden kann: Baumann, H.-W.; Röpnack, R. (2001): Gekonnt vortragen und präsentieren – Vorbereitung und Aufbau

einer Rede (Teil 1), HV-Journal, H. 12, S. 14-19.

Baumann, H.-W.; Röpnack, R. (2001): Gekonnt vortragen und präsentieren – Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte (Teil 2), HV-Journal, H. 13, S. 20-22.

Baumann, H.-W.; Röpnack, R. (2001): Gekonnt vortragen und präsentieren – Overhead, Laptop und Flipchart. Visualisieren und Medieneinsatz (Teil 3), HV-Journal, H. 14/15, S. 15-17.