30
Reif für die Insel: Nosy Nato, eine Trauminsel ohne Straßen und Telefon, die nur mit Piroge erreichbar ist | 500 Die heilige Stadt der Merina: Ambohimanga, Residenz des gottgleich verehrten Königs Andrianampoinimerina | 72 Die Natur von ihrer bizarren Seite: die Tsingy de Bemaraha mit ihren 20 m hohen Kalksteinnadeln | 431 Ein Ritual voller Geheimnisse: Famadihana, die Reinigung und Umbettung der Gebeine der Ahnen | 669, 670 Der letzte Regenwald Madagaskars: Wanderungen auf der Halbinsel von Masoala | 287 Die besten Tauchgründe: Nosy Sakatia bei Nosy Be und das Riff nördlich und südlich von Toliara (Tuléar) | 482, 193 TIPPS Klaus Heimer Wolfgang Därr Handbuch für individuelles Entdecken Der komplette Reiseführer für die viertgrößte Insel der Welt, gleichermaßen hilfreich für Individual- wie für organisiert Reisende REISE KNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld

Madagaskar - download.e-bookshelf.de

  • Upload
    others

  • View
    34

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Reif für die Insel:Nosy Nato, eine Trauminsel ohne Straßen

und Telefon, die nur mit Piroge erreichbar ist | 500

Die heilige Stadt der Merina:Ambohimanga, Residenz des gottgleich

verehrten Königs Andrianampoinimerina | 72

Die Natur von ihrer bizarren Seite:die Tsingy de Bemaraha

mit ihren 20 m hohen Kalksteinnadeln | 431

Ein Ritual voller Geheimnisse:Famadihana, die Reinigung

und Umbettung der Gebeine der Ahnen | 669, 670

Der letzte Regenwald Madagaskars:Wanderungen auf der Halbinsel von Masoala | 287

Die besten Tauchgründe:Nosy Sakatia bei Nosy Be und

das Riff nördlich und südlich von Toliara (Tuléar) | 482, 193

TIPPS

Klaus Heimer Wolfgang DärrHandbuch für individuelles Entdecken

Der komplette Reiseführer für die viertgrößte Insel der Welt, gleichermaßen hilfreich für Individual- wie für organisiert Reisende

REIS

EKN

OW

-HO

WVe

rlag

Pet

er R

ump

Bi

elef

eld

Page 2: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

mad

098

kh

Klaus Heimer, Wolfgang Därr

Madagaskar

„Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.“

Jean Paul

Page 3: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

mad

082

khImpressum

Klaus Heimer, Wolfgang DärrREISE KNOW-HOW Madagaskar erschienen imREISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH, Osnabrücker Str. 79, 33649 Bielefeld

© REISE KNOW-HOW Verlag Därr GmbH 1990, 1992, 1995, 1998© REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH 2001, 2009, 2012

8., neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage 2015Alle Rechte vorbehalten.

Gestaltung:Umschlag: Günther Pawlak, Peter Rump (Layout); Michael Luck (Realisierung) Inhalt: Günther Pawlak (Layout); Michael Luck (Realisierung)Fotonachweis: Klaus Heimer (kh); Erika Därr (S. 180)Titelfoto: Klaus Heimer (Motiv: Sonnenuntergang an der „Baobab-Allee“)Karten: Bernhard Spachmüller; Thomas Buri; Catherine Raisin; der Verlag

Lektorat: Michael Luck

PDF-ISBN 978-3-8317-4231-8

Wer im Buchhandel trotzdem kein Glück hat, bekommt unsere Bücher auch über unseren Büchershop im Internet: www.reise-know-how.de

Wir freuen uns über Kritik, Kommentare und Verbesserungsvorschläge, gern auch per E-Mail an [email protected].

Alle Informationen in diesem Buch sind vonden Autoren mit größter Sorgfalt gesammeltund vom Lektorat des Verlages gewissenhaftbearbeitet und überprüft worden.

Da inhaltliche und sachliche Fehler nichtausgeschlossen werden können, erklärt der Verlag, dass alle Angaben im Sinne der Produkthaftung ohne Garantie erfolgen und dass Verlag wie Autoren keinerlei Verantwortung und Haftung für inhaltlicheund sachliche Fehler übernehmen.

Die Nennung von Firmen und ihren Produk-ten und ihre Reihenfolge sind als Beispielohne Wertung gegenüber anderen anzuse-hen. Qualitäts- und Quantitätsangaben sindrein subjektive Einschätzungen der Autorenund dienen keinesfalls der Bewerbung vonFirmen oder Produkten.

Page 4: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Klaus HeimerWolfgang Därr

MADAGASKAR

Page 5: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

4 Vorwort

Vorwort

Wer sich mit tropischen Inseln befassthat, kennt Cuba, La Réunion, Mauritius,die Seychellen, Bali oder die Philippinen.Die Insel Madagaskar mit ihren Satelli-ten Nosy Be und Nosy Boraha (Ste. Ma-rie) hingegen sagt nur wirklichen Ken-nern etwas. Sie gehört weder zu den„Rennstrecken“ der Reiseveranstalternoch zu denen der Globetrotter. Ist aller-dings von den „Inseln des westlichen In-dischen Ozeans“ die Rede, dann meinenviele, es handle sich um eine ungewöhn-liche Bezeichnung für die Malediven(westlich von Indien), oder es seien gardie karibischen Inseln („WestindischeInseln“) gemeint. Nun: Dieser Reiseführer für indivi-duelles Entdecken will das einzigartigeMadagaskar, das durch die erfolgreichenAnima tions filme aus den USA (2005,2008 und 2012) immerhin namentlichweithin bekannt geworden ist, und dieInselwelt in seinem Norden und vor derOstküste vorstellen. Zudem sollen Ver-ständnis und Res pekt für eine uns sehrfremde Welt und ihre Bewohner gewecktwerden. Dieses Buch will gleichzeitig Einstim-mung auf Land und Leute sein, der Rei-sevorbereitung dienen und dem Reisen-den umfangreiche Tipps zu Unterkunftund Verpflegung, Reisewegen und Prei-sen, behördlichen Bestimmungen undBesonderheiten, kulturellen Sehenswür-digkeiten und Landschaften geben – un-abhängig davon, ob der Madagaskar-Be-sucher finan ziell gut ausgestatteter (Indi-vidual-)Reisender oder Globetrotter mitschmalem Budget ist.

Auf der Reise zu Hausewww.reise-know-how.de

P Ergänzungen nach RedaktionsschlussP kostenlose Zusatzinformationen und DownloadsP das komplette VerlagsprogrammP aktuelle ErscheinungstermineP Newsletter abonnieren

Bequem einkaufenim Verlagsshop

Oder Freund auf Facebook werden

Page 6: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

5Vorwort

Die Autoren haben alles getan, umden Text dieser Auflage auf den neu es tenStand zu bringen. Trotzdem muss daraufhingewiesen werden, dass Madagaskartouristisch noch relativ wenig erschlos-sen ist und eine Infrastruktur, die Reisenin allen Belangen bequem macht, nur inAnsätzen vorhanden ist. Eine Verschär-fung der Lage ergab sich zudem als Folgedes poli tischen Kampfes zweier „Präsi -denten“ und eines blutigen putsch ähn -lichen Machtwechsels im März 2009,verbunden mit der Flucht des legal ge-wählten Amtsinhabers Marc Ravaloma-nana ins Exil nach Südafrika. Das Landverlangte seitdem vom Reisenden nochmehr Initiative und die Fähigkeit, sichauf viele unerwartete Situationen einzu-stellen. Erst Anfang 2014 entschärfte sich dieLage, als nach fast fünf Jahren katastro-phaler Putschistenherrschaft He ry Raja-onarimampianina, der Ex-Putschisten-Finanzminister, zum neuen Staatschefgewählt wurde. Für die Menschen hatsich die Lebenssituation jedoch inkeinster Weise verbessert. Im Gegenteil:Die Strom- und Wasserversorgung kannnicht mehr sichergestellt werden, mit derWirtschaft geht es weiter abwärts, hinzukommen hohe Inflation, Anstieg derKriminalität, allgegenwärtige Korrupti-on, Massenarbeitslosigkeit, ein Auffla-ckern der Pest auch in der Hauptstadt,stinkende Müllberge und durchlöcherteStraßen allerorten. Demonstrationsver-bote, Verletzungen von Menschenrech-ten, willkürliche Verhaftungen undÜbergriffe durch Ordnungshüter sorgenzusätzlich für Unmut. Dieser Reiseführer will nicht mit demAnspruch antreten, auf alle eventuellauftauchenden Fragen eine Antwort pa-

rat zu haben. Dazu ist Madagaskar zufremd, zu viel ändert sich zu schnell, unddie Reisebedingungen und auch politi-schen Strukturen sind ständig in Bewe-gung. Die Autoren und der Verlag sindIhnen daher auch dankbar, wenn Sie unsIhre Erfahrungen, positive wie negative,Ergänzungen und Änderungsvorschlägenach Ihrem Aufenthalt mitteilen (Zu-schriften an den Verlag oder direkt [email protected]). Noch einige Worte zur Problematikdes „interkulturellen Miteinanders“ imUrlaub: Es liegt allein an uns, ob wir aufeiner Reise in unbekannte Welten undKulturen die Haltung des „touristischenKolonialherren“ einnehmen, der letzt-endlich nichts mit der bereisten Welt zutun haben will, oder ob wir bereit sind,gewohnte Verhaltensmus ter und An-spruchshaltungen aufzugeben, um in ei-nen möglichst „authentischen“ Aus-tausch mit dem gastgebenden Land undseinen Menschen zu treten. Bescheiden-heit, Zurückhaltung, Nachdenklichkeitund Toleranz sind dafür Voraussetzun-gen und sollten touristische Grundtu-genden sein. Wer dies berücksichtigt,wird auf der „großen Insel“ ein gern ge-sehener Gast sein und in schwierigen Si-tuationen meist einen freundlichen Hel-fer finden. Unterwegs in Madagaskar sollten Sieimmer bedenken, dass wir Euro päer –„Vazaha“ genannt – in abgelegenen Lan-desteilen allein wegen unserer Hautfarbe(„Wer fürchtet sich vor dem weißenMann …?“) eine Besonderheit undmanchmal auch gefürchtet sind. DerGrund: Jeder Madagasse weiß, dass inder Nacht hellhäutige „Mpakafo“ ihr Un-wesen treiben. Das sind geheimnisvolle,unbezwingbare und gefährliche Wesen,

Page 7: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Inhalt6

die den Menschen das Herz aus demLeib reißen und ihr Blut trinken. Für Eu-ropäer klingt das lächerlich, nicht jedochfür Madagassen. Es bleibt uns nur, Ihnen eine spannen-de Reise voller Erlebnisse und Über -raschungen in einer fremd- und groß -artigen (Kultur-)Welt zu wünschen!

Klaus Heimer, AntananarivoWolfgang Därr, Herrsching

Übrigens: Auch in Madagaskar darf seitOktober 2014 in öffentlichen Einrich-tungen, Bussen, Restaurants, Hotels etc.nicht mehr geraucht werden. Die Strafebei Vergehen: 2500 Ariary, umgerechnetsatte 0,80 Euro … Und eine umweltfreundliche Regie-rungsentscheidung gibt es auch zu ver-melden: Ab Mai 2015 sollen Plastiktü-ten, die bisher in rauen Mengen die Um-welt verschandelten, verboten werden.Also Stoffbeutel für Einkäufe mitbringenoder Taschen aus Naturmaterialien vorOrt kaufen und damit die lokalen Kunst-handwerker unterstützen.

Inhalt

Vorwort 4Verzeichnis der Exkurse 10Kartenverzeichnis 12Madagaskar im Überblick 14Die Regionen im Überblick 16

Antananarivo und Umgebung 21 Einleitung 22Geschichte des zentralen Hochlands 22Klima des Hochlands 27Antananarivo 28Die Umgebung nördlich von Antananarivo 72Ambohimanga 72Ilafy 75Andranoro 75Ambatofotsy 77Saha Forest Camp 77Die Umgebung östlich von Antananarivo 78Ambatomanga 78Mantasoa 78Die Umgebung südlich von Antananarivo 80Parc Gasikara und Hotel Le Carat 81Freizeitpark Analamanga 81Grotte von Amboniandrefana 81Rova von Antsahadinta und Ambohijoky 81Andramasina und die Wasserfälle des Sisaony 82Behenjy 82Ambatolampy 83Das Hochland südlich von Ambatolampy 86

1

Sonnenfinsternis!

Ein Schauspiel der besonderen Art bietet sich inMadagaskar am 1. September 2016 am Him-mel: eine ringförmige Sonnenfinsternis.

±Infos: www.sonnenfinsternis.org oder Ob-servatoire Astro Ankadiefajoro in Andoharano-fotsy-Antananarivo: Tel. 00261 33 11 822 40,[email protected].

Page 8: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Die Umgebung westlich von Antananarivo 87Ambatomirahavavy 87Lemur’s Park 88Serena Racing Kart 88Rova von Antongona 89Ambohikely 89Arivonimamo 90Miarinarivo 90Ampefy 90Analavory 94Rindermarkt in Tsiroanomandidy 94Abenteuerliche Reise von Antananarivo zu den Tsingy de Bemaraha 95

Der Süden Madagaskars 97

Einleitung 98Antananarivo bis Antsirabe im Kilometer-Raffer 98Antsirabe 105Die Umgebung von Antsirabe 122Lac Andraikiba 122Der Vulkan Tritriva 123Bergwanderungen nahe Antsirabe 123Turmalinminen 124Tsaratanana 124Flussfahrt auf dem Tsiribihina 125Ambositra 125Die Umgebung von Ambositra 129Quarzminen und heiße Quellen in Ambatofinandrahana 129Soatanana – Zentrum der Seidenverarbeitung 129Antoetra – Zentrum der Holz- schnitzkunst der Zafimaniry 130Lemur Forest Camp d’Ialatsara 132Ambohimahasoa 132

7Inhalt

Fianarantsoa 133Die Umgebung von Fianarantsoa 144Trapistenkloster 144Soatanana 145Weingüter 145Wasserfälle von Mandriampotsy 145Teeplantagen von Sahambavy 148Ambalavao 148Ranomafana 149Parc National de Ranomafana 151Ambalavao 156Die Umgebung von Ambalavao 161Pic Ambondrombe 161Weingut Soavita 161Fabrik zur Herstellung von Seidentüchern 161Parc Anja 161Parc National de l’Andringitra 162Von Ambalavao nach Ihosy 164Ihosy 165Von Ihosy nach Taolagnaro (Fort Dauphin) 167Betroka 168Beraketa 168Ambovombe 168Von Ihosy nach Ranohira 169Ranohira 169Die Umgebung von Ranohira 173Parc National de l’Isalo 173Das „Fenster von Isalo“ 176Die „Oase“ 177Rando Run (Raid de l’Isalo) 178Ochsenkarrentrekking und Flussfahrt auf dem Mangoky 178Flussfahrt auf dem Onilahy bis St. Augustin 178Von Ranohira nach Toliara (Tuléar) 178Andalamengoke 179Parc National Zombitse-Vohibasia 179Sakaraha 179Arboretum von Antsokay 181Toliara (Tuléar) 182

2

Page 9: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

8 Inhalt

Die nördliche Umgebung von Toliara (Tuléar) 193Ifaty 193Madiorano 199Die südliche Umgebung von Toliara (Tuléar) 200Sarodrano 200Aire Protégée de Tsinjoriake 200St. Augustin und Soalara 201Anakao 201Von Toliara (Tuléar) nach Taolagnaro (Fort Dauphin) 203Andranovory 204Betioky 204Ejeda 205Réserve Naturelle de Tsimanampetsotsa 206Ampanihy 207Beloha 207Lavanono 207Tsiombe 207Ambovombe 208Amboasary 209Berenty-Reservat 209Bealoka-Reservat 211Weiterfahrt nach Taolagnaro (Fort Dauphin) und Besuch des Lac Anony 211Taolagnaro (Fort Dauphin) 213Die Umgebung von Taolagnaro (Fort Dauphin) 225Pic St. Louis 225Botanischer Garten von Saiady 225Evatra 226Von Taolanaro (Fort Dauphin) nach Manantenina 227Im Westen von Taolagnaro (Fort Dauphin) 228Parc National du Andohahela 229

Der Osten Madagaskars 231

Einleitung 232Klima 232Von Mantasoa bis Toamasina (Tamatave) 233Der Exotic-Park bei Mandraka 233Moramanga 239Die „kleinen Niagarafälle“ und „Wasserfälle des Todes“ 243Abstecher in den Norden 243Ambatondrazaka 245Rund um den Lac Alaotra 246Weiterfahrt von Moramanga nach Toamasina (Tamatave) 251Andasibe (Périnet) 251Réserve Experimentale de Vohimana 253Spezialreservat Périnet-Analamazaotra 255Privatreservat Vakona 256Parc Mitsinjo 257VOIMMA 257Maromizaha 257Ampasimanolotra (Vohibinany/Brickaville) 257Wanderung nach Ambila-Lemaitso 258Besuch der heißen Quellen von Ranomafana 259Toamasina (Tamatave) 259Die Umgebung von Toamasina (Tamatave) 269Überfahrt nach Nosy Boraha 269Île aux Prunes 270Botanischer Garten von Ivoloina 270Wasserfälle des Ivondro 271Canal des Pangalanes 271Réserve Naturelle Intégrale de Betampona 273Die mittlere Ostküste: Entlang der „madagassischen Riviera“ bis Maroantsetra 274

3

Page 10: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

9Inhalt

Mahavelona (Foulpointe) 274Mahambo 277Fenoarivo (Fénérive Est) 278Forêt de Tampolo 279Soanierana-Ivongo 279Manompana 280Ambodiriana 281Mananara 281Das Biosphärenreservat und der Parc National Mananara Nord 282Maroantsetra 283Parc National Nosy Mangabe 284Ausflug auf die Halbinsel Masoala 287Die nördliche Ostküste: Von Antalaha bis Iharana (Vohémar) 291Antalaha 293Sambava 297Die Umgebung von Sambava 301Von Sambava nach Iharana (Vohémar) 304Iharana (Vohémar) 305Lac Andronotsara 306Weiterreise nach Nosy Be oder Antsiranana (Diego-Suarez) 307Schutzgebiet Loky-Manambato 307Die südliche Ostküste: Von Toamasina (Tamatave) bis Toalagnaro (Fort Dauphin) 308Ifanadiana 308Mananjary 309Die Umgebung von Mananjary 311Manakara 312Vohipeno 320Farafangana 321Überlandreise nach Ihosy und an die Westküste 324Vangaindrano 324Von Vangaindrano nach Taolagnaro (Fort Dauphin) 325

Der Norden Madagaskars 327

Einleitung 328Verkehrswege 328Klima 333Von Antananarivo nach Mahajanga (Majunga) 333Ankazobe 336Der Wald von Ambohitantely 337Abstieg ins Tiefland der Provinz Mahajanga (Majunga) 337Maevatanana 337Kandreho 338Über Ambondromamy nach Mahajanga (Majunga) 338Parc National Ankarafantsika 339Ambato-Boeny 341Marovoay 341Mahajanga (Majunga) 341Die Umgebung von Mahajanga (Majunga) 354Lac Mangatsa 354Strand von Amborovy 354Katsepy 356Von Katsepy nach Soalala 356Soalala 356Parc National Baie de Baly 357Parc National Tsingy de Namoroka 357Die Grotten von Anjohibe und Andranoboka 358Anjajavy 359Von Mahajanga (Majunga) nach Antsiranana (Diego-Suarez) 359Antsohihy 360Analalava und vorgelagerte Inseln 361Bealanana und Mangindrano 364Maromandia 365Ambanja 365Ambilobe 369Ankarana-Naturreservat 371Ambondromifehy 375

4

Page 11: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

ExkurseAntananarivo und UmgebungIn vielen Wellblechhütten gibt es schon bald tagsüber Lichtblicke 38GIZ – Umweltpolitik, Schutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen 42 Hilfsprojekt für Talata Volonondry – eine Chance für Kinder in Madagaskar 76Für Ambatolampy: Bildung und Gesundheit aus Deutschland 84Betrunken im Grabhaus 88Wohn- und Bildungszentrum für madagassische Jugendliche 91

Der Süden MadagaskarsAm „Drei-Pferde-Bier“ (THB) und an Skol kommt man nur schwer vorbei 110Die Zebu-Bank – einzigartig 116Berliner Polizisten sorgen für zwei Bullen 117Lehrwerkstatt für Elektromechaniker 118Quietschbunte Kuriosa aus Fianarantsoa 140Bahnfahrt an die Ostküste 146Papierherstellung wie im alten Ägypten 158Seide aus Andriamamovoka 162Mit einem Guide im Isalo-Park 174Die Ökolodge wurde erst einmal zur Nebensache 180Sechs seltene Quastenflosser vor Madagaskar gefangen 182Das Melzer-Madagaskar-Projekt 190Fort Dauphin – ein Zuhause für Straßenkinder 216

Der Osten MadagaskarsNickel und Kobalt 240Der Masoala-Nationalpark ist Weltnaturerbe! 289

Ausverkauf der Wälder und Bushmeat 291Vary lango: Bildung, Kochkurse und Umweltschutz 302Schulbildung für eine bessere Zukunft 313Die Wurzeln der madagassischen Kultur 318Mit dem Elektroschocker gegen ungebetene Gäste 320Die „Grüne Diözese“ pflanzt und pflanzt und pflanzt 322

Der Norden MadagaskarsAchtung! Dinosaurier kreuzen 342Naturheilkunde und westliche Medizin 364Madagaskar macht Boden gut 378Mad’Eole plant kommerziell betriebenen Windpark 383Libertalia – Paradies für Reisbauern, Viehzüchter, befreite Sklaven und Piraten 394

Der Westen MadagaskarsFeldstation des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) Göttingen in Kirindy 426Fitampoha – das Bad der königlichen Reliquien 430Sakaizan’i Madagasikara – Freunde Madagaskars 432Mit dem Taxi-Brousse nach Süden 444

Madagaskars Badeinseln„… und hatten die Pest an Bord“ 457

Praktische ReisetippsElfjährige schummelt sich an Bord eines Flugzeugs 516Zebu blockiert Flugpiste – erschossen 516Und Geld stinkt doch! 528

10

Page 12: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

11Inhalt

Anivorano und Lac Antanavo 376Analamera-Spezialreservat 377Antsiranana (Diego-Suarez) 379Die Umgebung von Antsiranana (Diego-Suarez) 391Ramena 391Baie de Rigny 396Cap Diego/Cap d’Ambre 396Montagnes des Français 396Pain de Sucre (Zuckerhut) 397Montagnes d’Ambre (Joffreville) 397Ampasindava (Baie du Courrier) 401

Der Westen Madagaskars 403

Einleitung 404Klima 405Reiseroute in den Westen 405Von Antsirabe nach Morondava 409Betafo 409Miandrivazo 411Malaimbandy 415Morondava 416Im Norden von Morondava 422Die „Baobab-Allee“ 423Mangily 424Gräber der Sakalava-Könige 424Réserve Spéciale d’Andranomena 425Der „Wald der Schweizer“ (Trockenwald von Kirindy oder Wald des Menabe) 427Lac Bedo 428Privatreservat Analabe 429Belo sur Tsiribihina 429Parc National Tsingy de Bemaraha 431Die Küste im Norden von Belo sur Tsiribihina 437Maintirano 437Antsalova 437

Land und LeuteIm Magdeburger Zoo sind die Lemuren tierisch nah 586Lemuren informieren sich auf der Toilette 588Fettschwanzmakis auf Madagaskar: Kuscheln – Nein danke! 590Ur-Säuger verblüfft Paläontologen 592Aye-Ayes: Mit viel Fingerspitzen-gefühl bei der Nahrungssuche 598Forscher fordern Aktionsplan zur Rettung der letzten Lemuren 600Der seltenste Vogel der Welt braucht neuen Lebensraum 603Internationales Forscherteam entdeckt mehr als 130 neue Froscharten 606Chamäleons – Meister der Tarnung 608Die Eintagsfliege unter den Wirbeltieren 610Kleinstes Chamäleon der Welt entdeckt 611Amphibienseuche bedroht Madagaskar 612Unterwasserfriedhof gibt Rätsel auf 612Ungewöhnliche Riesenpalme entdeckt 618Die Opuntie und das Schicksal der Antandroy 654Moscheen im Norden Madagaskars 658Das Ende des Sakalava-Reiches 663Deutscher stirbt auf Madagaskar ein zweites Mal 664Der letzte König der Tsimihety 665Das heilige Vazimba-Dorf Andrebabe 668Zu Besuch bei den Toten 670Lebendig im selben Haus, tot im selben Grab 673

5

Page 13: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

In den Kopfzeilen der Buchseiten erfolgtein Verweis auf die jeweils in den Kontextpassende Karte bzw. Stadtplan.

Madagaskar Umschlag vornDie Regionen im Überblick 17

ÜbersichtskartenAntananarivo und Umgebung 24

Der Süden MadagaskarsSüdlich von Antananarivo 100Die Südspitze Madagaskars 102

Der Osten MadagaskarsÖstlich von Antananarivo 234Nordöstlich von Antananarivo 235Die Nordspitze Madagaskars 236Südöstlich von Antananarivo 237Die Südostküste 238

Der Norden MadagaskarsNordwestlich von Antananarivo 330Nördlich von Antananarivo 332Der Norden Madagaskars 334

Der Westen MadagaskarsWestlich von Antananarivo 406Südwestlich von Antananarivo 408

Die Badeinseln MadagaskarsNosy Be 452Nosy Boraha (Île Ste. Marie) 486

Stadtpläne und sonstige KartenAmbodifotatra (Nosy Boraha) 488Analamazaotra-Reservat 254Analamera-Reservat 372Andoany (Hell-Ville) 456

Ankarana-Reservat 372Antananarivo Umschlag hintenAntananarivo: Umgebung 72Antsirabe 106Antsirabe: Umgebung 122Antsiranana (Diego-Suarez) 380Antsiranana: Umgebung 392Berenty-Reservat 210Fianarantsoa 134Fianarantsoa: Umgebung 144Isalo-Nationalpark 172Kirindy-Trockenwald 428Lac Alaotra 244Mahajanga (Majunga) 344Mahajanga (Majunga): Umgebung 354Montagne d’Ambre 398Morondava 418Ranomafana-Nationalpark 152Sambava 298Taolagnaro (Fort Dauphin) 214Taolagnaro (Fort Dauphin): Umgebung 226Toamasina (Tamatave) 260Toliara (Tuléar) 184Toliara (Tuléar): Umgebung 194Von Miandrivazo nach Morondava 412Von Moramanga nach Toamasina 250

Thematische KartenFlugverbindungen von Air Madagascar (Inland) 552Telefonnummern der madagassischen Regionen 572Klimaregionen 584Vegetationszonen Madagaskars 616Staatliche und private Reservate 622Besiedlung Madagaskars 628Ethnische Gruppen 650

Karten

12

Page 14: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

13Inhalt

Das Plateau von Bemaraha und das Reservat von Ambohiganamary 438Besalampy 439Von Morondava nach Süden 439Ankevo sur Mer 439Belo sur Mer 440Parc National Kirindy-Mitea 442Morombe 443Andavadoaka 446Die „Mörderbucht“ (Baie des Assasins) 447Lac Ihotry 447Von Morombe nach Toliara (Tuléar) 447

Madagaskars Badeinseln 449

Einleitung 450Nosy Be 451Geschichte 453Nosy Be heute 454Anreise 455Andoany (Hell-Ville) 455Parc National de Lokobe 467Le Domaine de Florette 468Die Strände an der Westküste 468Vulkan Antsamantsara 474Djamandjary 474Die Strände nördlich von Djamandjary 475Mont Passot 476Der Strand von Andilana 476Nachbarinseln von Nosy Be 478Nosy Ankazoberavina 478Nosy Vorona 478Nosy Ambariovato 479Nosy Sakatia 482Nosy Raty 483Nosy Tanikely (Nosy Antanihely) 483Das Mitsio-Archipel 484

Nosy Iranja 484Nosy Boraha (Ste. Marie) 485Ambodifotatra 489Association MEGAPTERA und Verein CétaMada 490Zoologischer und botanischer Park Endemica 490Rundgang von Ambodifotatra an die Ostküste 499Von Lonkintsy nach Anafiafy (Wald von Ampanihy) 499Das „Heilige Wasserbecken“ 499Wale beobachten 499Nosy Nato (Île aux Nattes) 500

Praktische Reisetipps 503

Als Gast in Madagaskar 504Anreise 513Ankunft und Einreise 517Ausrüstung 520Botschaften und Konsulate 523Essen und Trinken 523Feiertage und Feste 526Finanzen 527Fotografieren 529Gesundheit 531Informationen und Tipps 535Medien 538Notfall 539Reisen in Madagaskar 540Reisezeit 553Rundreisen durch die Region des westlichen Indischen Ozeans 554Sicherheit und Kriminalität 555Sportliche Aktivitäten 559Souvenirs 567Strom 570Telekommunikation 570Trinkgeld 573

6 7

Page 15: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

±Ländername: Republik Madagaskar (Repobli-kan’i Madagasikara, République de Madagascar)±Klima: subtropisch bis tropisch (an den Küsten)±Lage: im Indischen Ozean zwischen 12. und 27.Grad südlicher Breite und 45. und 54. Grad östlicherLänge. Durch den Kanal von Mosambik von Afrikagetrennt.±Größe: Madagaskar ist mit einer Gesamtflächevon 587.041 km² die viertgrößte Insel der Erde undnimmt den 44sten Platz in der Rangliste der größ-ten Staaten ein. Die größte Ausdehnung von Ostennach Wes ten beträgt 580 km, von Norden nach Sü-den 1580 km.±Hauptstadt: Antananarivo (ca. 2 Millionen Ein-wohner)±Städtenamen: Nach der Unabhängigkeit imJahr 1960 sind im Zuge der „Malgaschisierung“ ausder Kolonialzeit stammende Städte- und Straßen-namen geändert worden. Tuléar heißt Toliara, FortDauphin wurde zu Taolagnaro, Diego-Suarez zuAntsiranana, Île Ste. Marie zu Nosy Boraha, Périnetzu Andasibe usw. In diesem Buch haben wir jeneSchreibweise übernommen, die in der neuestenAusgabe der Madagaskar-Karte des staatlichenLandkartenverlags F.T.M. verwendet wird. Soweitim Sprachgebrauch noch überwiegend die „kolonia-len“ Namen benutzt werden, sind diese in Klam-mern angegeben. Auch häufig anzutreffende Ak-zente auf Städtenamen sind Schreibweisen, die denfranzösischsprachigen Kolonialherren halfen, dieNamen korrekt auszusprechen. Da sie dem Mada-gassischen aber fremd sind, wurden sie weggelas-sen (z.B. anstatt Nosy Bé jetzt Nosy Be).

±Bevölkerung: rund 22 Mio. (etwa 37 Einwohnerpro km²), darunter Franzosen, Chinesen, Inder undIndischstämmige sowie bis zu 150.000 Komorer;hohes Bevölkerungswachstum von über 3%.±Landessprachen: Madagassisch und Franzö-sisch.±Religionen: über 50% der Bevölkerung sind An-hänger der ursprünglichen Naturreligionen (Ani-misten); über 8 Mio. Christen und mehr als 1,4 Mio.Moslems.±Nationaltag: 26. Juni±Unabhängigkeit: 1960±Regierungsform: Präsidialdemokratie±Staatsoberhaupt: seit 2014 Hery Rajaonari-mampianina.±Regierungschef: seit Januar 2015 Luftwaffen-general Jean Ravelonarivo.±Parlament: besteht derzeit nur aus der Natio-nalversammlung (am 20. Dezember 2013 gewählt,151 Abgeordnete, Präsident: Jean Max Rakotoma-monjy, www.assemble-nationale.mg); der Senat istnoch nicht gewählt.±Gewerkschaften: CTM (Conférence des Travail-leurs de Madagascar, Dachverband); MIM (Mouve-ment Intersyndical Malgache); Organisationsgrad:ca. 10% des schmalen „formellen Sektors“.±Verwaltungsstruktur: Zentralstaat, eingeteiltin 22 Regionen und 119 Distrikte.±Mitglied in wichtigen internationalen Organi-sationen: Vereinte Nationen (VN), IWF, Weltbank,WTO, AU, SADC, COMESA, COI (Commission de l’Océ-an Indien), ECA (UN-Wirtschaftskommission fürAfrika), FAO, IAEA, IDA, IFC, IORA (Indian Ocean Rim

Madagaskar im Überblick

14

Page 16: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Associa tion), OIF (Organisation Internationale dela Francophonie), SADC, AU, OIF.±Medien: Radio Télévision Malagasy (ORTM),staatlich, mit Radio RNM und Fernsehen TVM;privates Fernsehen: MaTV, RTA, TVRecord, TVplus, Viva, OTV; Hörfunk: zahlreiche private Hör-funksender von begrenzter Reichweite; Printme-dien: Tageszeitungen in madagassischer Sprachesowie französischsprachig u.a. Midi, L’Express, LaGazette, Les Nouvelles, Malaza, Courrier (alle mitBeiträgen in madagassischer Sprache); Wochen-zeitungen: Dans les Medias Demain (DMD), La-kroa, Hebdo; Monatszeitungen: Revue de l’OcéanIndien, News Magazine, Mada Magazine, dane-ben eine Vielzahl von z.T. unregelmäßig erschei-nenden Veröffentlichungen, überwiegend inmadagassischer Sprache.±Bruttoinlandsprodukt: 20,6 Mrd. US-Dollar= ca. 900 US-Dollar pro Kopf (2011); zum Ver-gleich: Deutschland 3,64 Billionen US-Dollar±Wirtschaftswachstum: 1% (2011)±Pro-Kopf-Einkommen/Armut: lt. Auswär-tigem Amt leben über 75% der Bevölkerung vonweniger als 1 US-Dollar am Tag.±Inflation: 10,9% (2011)±Währung: früher Franc Malagasy, jetzt Aria-ry: 1 Euro = ca. 3100 Ariary (April 2015).±Strom: überwiegend 220 bis 240 V, gele-gentlich 110 V, französische und südafrikanischeSteckdosensysteme.±Maßsystem: metrisch±Zeit: MEZ + 2 Stunden, während der europäi-schen Sommerzeit MESZ + 1 Stunde.

15Inhalt

Unterkunft 574Versicherungen 576Zoll 577

Land und Leute 581

Naturraum 582Klima 583Fauna und Flora 585Naturschutz 621Geschichte und Politik 627Wirtschaft und Sozialwesen 642Bevölkerung 649Religion und Kult 667Kunst und Kultur 674

Anhang 681

Sprachhilfe 682Literaturverzeichnis 686Register 694Die Autoren 708

9

8

Nicht verpassen!

In jedem Kapitel sind einige (touristische) High-lights hervorgehoben – man erkennt sie an der gelben Hinterlegung.

Hinweis

Die Internet- und E-Mail-Adressen in diesemBuch können – bedingt durch den Zei len um -bruch – so ge trennt werden, dass ein Trennstricherscheint, der nicht zur Adresse gehören muss!

Page 17: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

16 Die Regionen im Überblick

Die Regionen im Überblick

ordentlichem Zustand ist, kann man ingut einer Woche die 1000 km über dieEdelsteinmetropole Antsirabe (S. 105),Ambositra (S. 125; Holzschnitzerkunst),Fianarantsoa (S. 133; Autofabrik Karen-jy, alte Oberstadt, 1001 Kirchen, Bahn-fahrt Richtung Südosten nach Manaka-ra), Ambalavao (S. 156; traditionelle Pa-pier- und Seidenherstellung), Ihosy(S. 165; Zentrum des Volksstammes derRinderhirten, Bara genannt), Ranohira(S. 169; Isalo-Gebirge), Ilakaka (S. 178;Saphirrausch) und Sakaraha (S. 179;prächtige Gräber) bis zur Hafenstadt To-liara (Tuléar) (S. 182) am Kanal vonMosambik zurücklegen. Links undrechts dieser „Autobahn“ gibt es viel zuentdecken. Wer dann noch „auf die Pistegehen“ möchte, kann dies drei Tage langtun; dann ist Taolagnaro (Fort Dau-phin) (S. 213) im Südosten erreicht. Un-terwegs wird Natur pur geboten.

Der Osten Madagaskars 231

Die Fahrt von der Hauptstadt zur größ-ten Hafenstadt Toamasina (Tamatave)(S. 259) an der Ostküste und dann ent-weder hoch in den Norden bis Sambava(S. 297) oder am Indischen Ozean ent-lang Richtung Süden bis Manakara(S. 312) und weiter erfordert gutes Sitz-fleisch, Ausdauer und viel Zeit. Belohntwird man für die Reisestrapazen mit(vom Norden an abwärts) Vanilleplanta-gen, duftenden Gewürznelken, den letz-

1

2

3

Antananarivo und Umgebung 21 Die Hauptstadt Antananarivo (S. 28)mit ihrer näheren Umgebung ist für Be-sucher oftmals nur eine kurze Zwischen-station auf dem Weg in Nationalparks,zu paradiesischen Stränden, zu Pisten-fahrten in abgelegene Regionen oder Ba-sis für gemütliche Tagesetappen in allevier Himmelsrichtungen. Wer hinter dieKulissen der Metropole schauen möchte,die für die zwei Millionen Menschenumfassende Bevölkerung schon jetzt vielzu eng ist, der sollte im Stadtteil Antani-narenina (gegenüber dem Hotel Louvre)zum regionalen Tourismusbüro der Re-gion Analamanga (ORTANA) gehen, dieregelmäßig an Samstagen gut geführteExkursionen abseits der üblichen Rou -ten anbietet; gut ausgebildete Führer ste-hen zur Verfügung. Das Umland (ab S. 72) bietet ge-schichtliche Spuren, reiches Kunsthand-werk, traditionelle Gesangskunst, Gele-genheit zu Wanderungen und für denBesuch in Dörfern, in denen die Zeit stillzu stehen scheint, ein reiches gastrono-misches Angebot für jeden Geschmackund allerorten buntes Markttreiben.

Der Süden Madagaskars 97

Auf der nicht nur von Besuchern starkfrequentierten Nationalstraße 7, die bisauf wenige Teilabschnitte noch in recht

Page 18: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

17Die Regionen im Überblick�������������

��������

����������

�����������

����������

������

���������

����������������������������������

�����!��

�������

���������

������ ��

��������

������

����"#$��������

� �� ����

�������

�������

� ����������

������

���� ����

���!�

����������������

��� ���

�%����

������������

������

������

��������&���

��������

�!�&����

���&���

�����������

$������������

�������

����������

���������

��������&�

����"#"���������

��������

$��������

����������

�������'����

(!���

'�������

������

$������

)������

�������

������

�����������

�������� ����

*������'��� '������

�����&�

'���������

��������

������

����������������

�����������

������ �+ ��

�����

�$�������

����",�#����

�$#�%�

�������

���������

��������

�������

��������

$�����������������������

����������

��������������

�������

��������

��������

)������

�������

���� ������

'���������%��

������������

���&����-��"���%

����!�

��������

���������

�������

����������

���������� ���������

�,�����)#��&

�!�!���

���!#���

���������

��� ����������

�������

����������

���� �����������

)������

�����������

�������!�.������

������

������

'������

��������

��������� ��

�����

����� ��������

��������

��������

��������

�� ���

�� ��

������

����

��

�� �

� � � �

� � � � � � � �

� � � �

����������

� �����!����

����������� ��������������

���

�������� ��������������������

��������������

��������� ����������

Page 19: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

18 Die Regionen im Überblick

ten zusammenhängenden Regenwäldernmit ihrer einzigartigen Tier-und Pflan-zenwelt, Bootsfahrten auf dem Pangala-nes-Kanal (S. 271) mit Abstecher zu denurigen Fingertieren, das Ausprobierenvon Fähren unterschiedlichster Bauwei-sen, die das Queren von Flüssen ermög-lichen, Sonnenuntergänge wie aus demBilderbuch, durchweg freundliche Men-schen unterschiedlicher Volksstämmeund ein genussvolles Eintauchen in diebreite Palette exotischer Früchte.

Der Norden Madagaskars 327

Mahajanga (Majunga) (S. 341) undAntsiranana (Diego-Suarez) (S. 379)sind die Metropolen nordwestlich vonAntananarivo bzw. ganz im hohen Nor-den. Auch dieser Teil der viertgrößtenInsel der Welt zieht Besucher aus allerWelt in seinen Bann. Highlights sind dieverschiedenartigen Nationalparks (An-karafantsika, S. 339; Montagnes d’Am-bre, S. 397) mit endemischer Fauna undFlora oder bizarren Sandsteinformatio-nen (Ankarana, S. 371), ferner Fischer-dörfer, Überreste ausgestorbener Saurier,herrliche Buchten, schier endlose Strän-de, Goldgräber an Flüssen, Kakaoplanta-gen und, und, und …

Der Westen Madagaskars 403

Der sogenannte „Wilde Westen“ ist beiWeitem nicht so dicht besiedelt wie dieübrigen Regionen der Insel. Vom Zen-trum Morondavas führen Sand- undschlimmere Pisten durch die weltbe-kannte „Baobab-Allee“ (S. 423) mit ih-ren jahrhundertealten Baumgigantenund durch Trockenwälder mit bestensan das Klima angepassten Lemuren bisin die berühmten Tsingy de Bemaraha(S. 431). Tagelang kann man in den biszu über 70 m hohen Canyons und Ka-thedralen oder auf den Spitzen der Kalk-sandsteinformationen klettern. Von Mi-andrivazo (S. 411) bis Belo sur Tsiribi-

4

5

mad

15-0

17 k

h

f Gewürzverkäufer an einer Bahnstation des „Dschungel-Express“ an der Südostküste

Page 20: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

19Die Regionen im Überblick

hina (S. 429) am Kanal von Mosambikkann die Seele auf dem Tsiribihina-Flussdrei Tage oder länger bei der Fahrt inEinbäumen baumeln. Die mehrtägigeAutofahrt (unbedingt per Allrad) odereine Tour mit Segel-Holzlastenbootenauf dem Kanal von Morondava RichtungTuléar im Südwesten gehören zu denletzten Abenteuern. Also: Für jeden Ge-schmack ist etwas dabei.

Madagaskars Badeinseln 449

Wer sich von Reisestrapazen erholenmöchte oder zu den reinen Sonnenanbe-tern gehört, der ist auf den Madagaskar

vorgelagerten Inseln Nosy Be (S. 451) imNordwesten und Nosy Boraha (Ste. Ma-rie) (S. 485) im Osten goldrichtig. Ho-tels, die mit anderen touristischen Ein-richtungen und Resorts rund um denGlobus gut mithalten können, Spitzen-gastronomie mit wahren Gewürzkünst-lern, Ausflugsmöglichkeiten zu Wasser,zu Lande und in der Luft, die Beobach-tung von Buckelwalen von Juni bis Sep-tember, die Teilhabe an der Lebensfreu-de der musikbegeisterten und tanzfreu-digen Bewohner, die Erkundung derSchlupfwinkel ehemaliger Piraten aufSte. Marie oder die dschungelähnlicherParks wie Lokobe auf Nosy Be bietenAbwechslung zu Baden, Tauchen,Schnorcheln, Kite-Surfen oder auchFischfang bzw. Hochseefischen.

6

Page 21: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

20 Antananarivo

1

Ambatofotsy | 77

Ambatolampy | 83

Ambatolampy, südliches Hochland | 86

Ambatomanga | 78

Ambatomirahavavy | 87

Ambohijoky | 81

Ambohikely | 89

Ambohimanga | 72

Amboniandrefana-Grotte | 81

Ampefy | 90

Analamanga-Freizeitpark | 81

Analavory | 94

Andramasina und

die Wasserfälle des Sisaony | 82

Andranoro | 75

Antananarivo | 28

Antananarivo –

Tsingy de Bemaraha | 95

Antongona | 89

Antsahadinta | 81

Arivonimamo | 90

Behenjy | 82

Gasikara-Park und Hotel Le Carat | 81

Ilafy | 75

Lemur’s Park | 88

Mantasoa | 78

Miarinarivo | 90

Saha Forest Camp | 77

Serena Racing Kart | 88

Tsiroanomandidy | 94

Page 22: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Anta

nana

rivo

und

Umge

bung

21

nad0

01 k

h

Die Hauptstadt und ihr Umland bieten Geschichte,

Traditionen und Handwerk, Gelegenheit zu Wande-

rungen und für den Besuch von Dörfern, ein reiches

gastrono-

misches

Angebot

für jeden

Geschmack

und aller-

orten bun-

tes Markt-

treiben.

1 Antana-narivo und Umgebung

�������� ����������

�����������

��������

����������

����������������� �������!"��#������ $

�� �����

������������������

�����������

�������

����%����

���������

�������

������������

" �����

����������%�����&�%����

���������%�

������

���������

�������

'& ��

�� ���

" ��� �� ������ ����

(��� ���)�� ��

)���������

������

�������� $

������*�+� ��$

��+�,��$

������� ���

��������

" ������

����������

" ���������

����������� �&����

-������

-������

����������

) �������� ,���$

����������

������� ��

����� ����

�*� ���-+�� %$

���&+���$

���������� ��������

�������

���� �

�������

�������������

�����������

�����

���

�� �

� � � �

� � � � � � � � � � � �

1

j Antananarivo: der zentrale Parkplatz mit den Marktpavillons, dahinter die Oberstadt

Page 23: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

22 Einleitung

EINLEITUNG

Jede Reise nach Madagaskar beginntnormalerweise mit dem Besuch der

Hauptstadt Antananarivo. Die Stadt,kurz „Tana“ genannt, liegt auf 1245 mHöhe inmitten des zentralen Hochlands.Der Merina-König Andrianjaka baute zuBeginn des 18. Jahrhunderts auf derhöchsten Erhebung der Imerina eineFestung und verteidigte sie mit 1000Mann gegen Angriffe der Vazimba. Die-se für damalige Verhältnisse riesige Ar-mee wurde zur Namensgeberin derStadt, die sich um den Rova, die Fes tung,entwickelte: Ins Deutsche übersetztheißt Antananarivo „Stadt der Tausend“.

Geschichte deszentralen Hochlands

Die Geschichte des zentralen Hochlandsrund um die Hauptstadt, genannt Imeri-na, ist erst seit den ersten Aufzeichnun-gen von Nicolas Mayeur (1777) einiger-maßen sicher zu rekons truieren. Wasvorher geschehen sein könnte, muss ausden Märchen und Mythen des Volks-stammes der Merina abgeleitet werden.Es ist wahrscheinlich, dass die Vorgän-ger der Merina die heute als eigenerStamm nicht mehr identifizierbaren Va-zimba waren, die der Zuwanderung derMerina von der Ostküste aus nur wenigWiderstand entgegensetzten, auch alsdiese begannen, das Reich in Provinzenaufzuteilen und Verwaltungs- undMachtstrukturen zu schaffen. Kennerder madagassischen Mythen vermuten,dass die Vazimba wie die Merina eineaus Südostasien eingewanderte, kulturellsehr hoch stehende Volksgruppe waren,deren Traditionen sich kaum von denender Neuankömmlinge unterschieden.Manche vermuten sogar, dass die späte-ren Königsfami lien und hoch stehendenAdeligen sogar Nachfolger der Adeligender Vazimba waren. Einigermaßen gesi-chert sind jedoch die Erkenntnisse erstab Beginn des 18. Jahrhunderts. Andrianjaka war der erste Merina-König, der von allen Merina als Regentrespektiert wurde. Um 1700 teilte er seinReich unter seinen vier Söhnen auf, diesich jedoch nicht auf eine gemeinsameRegierung einigen konnten. Eines dervier neuen Herrschaftsgebiete lag rundum Ambohimanga, den „Blauen Hügel“im Norden des heutigen Antananarivo,auf dem einer der Söhne Andrianjakas

1

NICH

T VER

PASS

EN!P Zoma (Freitagsmarkt) und

andere Märkte in Antananarivo: madagassisches Alltagsleben und Einkaufsmöglichkeit | 30P „Liter of Lights“ (Antananarivo):im Stadtteil Alasora fertigen ehemalige Straßenkinder effektive Lichtquellen, die zumindest tagsüber für Helligkeit in denHütten der Elendsviertel sorgen | 38P Lemur’s Park: 22 km westlich der Hauptstadt hüpfen in einem privaten Park etliche Lemuren frei herum | 88P Geysire: nahe dem Ort Analavory auf dem Weg zum Ferienstädtchen Ampefy sprudelt es aus der Erde | 94

Diese Tipps sind gelb hinterlegt.

Page 24: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Anta

nana

rivo

und

Umge

bung

23EinleitungÜbersichtskarte S. 24/25

seine Residenz (Ro va) errichtet hatte.Dessen Sohn und Nachfolger wiederumgalt als kluger und gütiger Herrscher, derden Streit in der Königsfamilie schlich-ten und das Land vereinen wollte, wie esunter seinem Großvater gewesen war.Als ihm das mit friedlichen Mitteln nichtgelingen wollte, eroberte er 1794 Anta-nanarivo, ließ sich zum König aller Me-rina krönen und nahm den Namen An-drianampoinimerina („Herrscher imHerzen des Landes der Merina“) an. Vonden Merina wird er bis heute wie einHeiliger verehrt. 1810 übergab er die Königswürde anseinen Sohn Radama I. (1810– 1828),der den sich anbahnenden Kontakt miteuropäischen Missionaren nutzte, umdas Reich zu modernisieren. Die von sei-nem Vater geduldete „London Missiona-ry Society“ wurde von Radama I. aktivgefördert; Missionsschulen wurden ein-gerichtet, die von 3000 Schülern derHauptstadt besucht wurden, in Relationzu den insgesamt nur 30.000 Einwoh-nern eine eindrucksvolle Zahl, die zeigt,wie aufgeschlossen die Merina allemNeuen gegenüber waren/sind, ohne da-bei ihre eigenen Traditionen zu verges-sen. Wie bei Missionsschulen nicht an-ders zu erwarten, haben die Mönche ih-ren Schülern aber nicht nur Lesen undSchreiben beigebracht, sondern auch dieGrundlagen des christlichen Glaubensund der europäischen Kultur gelehrt.Gleichzeitig wurde die madagassischeReligion als „Aberglaube“ und „Toten-kult“ abgewertet. Dieser Konflikt zwi-schen dem traditionellen Glauben an dieMacht der Ahnen (als Vermittler zwi-schen Gott und den Menschen) unddem Glauben der Christen an die Machtvon Jesus Christus (als Vermittler zwi-

schen Gott und den Menschen) solltebald schlimme Folgen haben. Im Alter von nur 36 Jahren starb Ra-dama I., angeblich als Folge von Alko -hol exzessen und sexuellen Ausschwei-fungen. Andere meinen, er sei vergiftetworden, um das Testament seines VatersAndrianampoinimerina durchzusetzen,wonach nicht Radama I., sondern des-sen Frau nach des Vaters Tode Königinwerden sollte. Tatsächlich folgte ihm sei-ne damals noch sehr junge Frau als Kö-nigin Ranavalona I. (1828–1861) aufden Thron. Sie drängte den europäi-schen Einfluss zu rück, indem sie denMissionaren ihren Sonderstatus entzogund alle Europäer – gleich Madagassen –zu normalen Untertanen erklärte. Den-noch ließ sie europäische Bauherren denKönigs palast vergrößern, das Industrie-gelände von ihrem Vertrauten Jean La-borde in Mantasoa bauen (1837) unddem von ihr berufenen Premierminis-ter Rainilaiarivony – der ihr Geliebterwar – ein Prachtgrabmal (1852) errich-ten, das äußerlich kaum etwas mit dentraditionellen Bauwerken Madagaskarszu tun hatte. Als in Europa allerdings be-kannt wurde, dass Missionare in Ma -dagaskar einer „Christenverfolgung“zum Opfer fielen, beschlossen Englandund Frankreich gemeinsam einzugrei-fen. Sie errangen bald mili tärische Erfol-ge bei mehreren Invasionen sowohl vonMahajanga (Majunga) im Nordwestenals auch von Toamasina (Tamatave) imOsten aus. Nach diesen Niederlagenrichtete sich der Volkszorn gegen dieKönigin. Man warf ihr vor, ungeschickttaktiert zu haben, und war auch der Mei-nung, dass das Schicksal sich gegen dieMerina gewendet habe, da traditionellkeine Frau Herrscherin des Reiches sein

1

Page 25: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

24 Antananarivo

1

���

��

��

��

��

����

��

���� �

��

��

��

��

��

���

��

��

��

��

����

��

��

���

��

��

��

��

��

���

��

���

���

�����

����

����

� � � � � � � � � � � �

����"���

���������� �������

����

�� ������!&�� �

�� ������$�

*��������

����

���

���� ����

������

���������

�����������

��������

�����

�����

�����

����� �������

���������

� � � � �

����� �

��������

�� ���������

������ �� �������

���������

��������������

���������

����������� ��� �

����������

���������

����������

������

������������

����������� ����������

���������

���� ����

��� ��

�������� ��������� ���

������������� �

������������

���������

�� �������

�����������

���������������������

����������

�������� ���� ������!���

�������

�������

%��������������

������ �

�� ��� ���

���������

�� ���!���

���������

���������������������� �

��������

�� ����!���

�� � �������������

���������

�������������

�� � ���������

��������

��������

�� ������������

������ ����������

�����������!�

�������

������!�����

��������� �����������������

������� �

��������

������ �

������

��������

��������

������!���

����!�!�

���� ��

"�������

���������

##�� ��(����������+

��������� �

�����������

)(�� �� !��%�%�

��

��

��

��

��

���

,������� �����������

���

- ./������ �+���������0

����

����� �

� � � � � � � �

��� �

#$%��� �

���)�!�� ���

��������������

��� �

��

��

��

��

�������������

�����������

����!�

�"�,��')����������

������!�������������

���

����

����������

��

�����������������

'�

��

'

'�'

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

�����!(�

� � � � � � � �

� � �

�� ����������������

�� ����������������

�� ����������������

���

��

���������������������

Page 26: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Anta

nana

rivo

und

Umge

bung

25AntananarivoÜbersichtskarte S. 26, Stadtplan Umschlag hinten

1

���

���

��

��

��

��

���

��

��

��

��

� ��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

��

���

����

���

��

��

���

���

���

���

��

��

��

��� ��

���

�������� ��

����

����

�� !"�����#$�%

����

���

��������������

�� ����������

& �'%�(')�#�����

)(��$���� ��

���������

�����������

���

����

��

��������

��������

�������

�������

�����

���

���

���

����

���!� ����"�� �����

��!� ��������

#���

� �

$�������

���� "��

� ��!�� �

)����

��

���!&��

������

�������� �

��������

��������

��������

���� �����������!���

�������������

����������

���������� ������

������ �����������

���������

��������

������� ���

��������

���������

��������

"���

�������������

������������

�����������

���������

���� ��������

�������

������

������������

��������� ���� ���������#���$����� ����

��������

����� ���

��������������

���� ���

�������������������

��������

���!�

���������

�����������

���������� ��������!�

������� ��������������� �

�����������

���������

��� � �

��������

����������

������!���

�������������

��������

���������

��������

���������&���� ���

�������������

��������������

��������!� � ��������

���������������

�������������� &����������������

������������

��������������

�������� ����

��� �

��������

���������

���������

����� ��������

��������������������

����������

�����������

&� ���

��!�����

��������

������#��'����!����

������!���

������������ �

������� ���������� �������

�������������

�����������

������������ ��������

����� ��������

������������������� �

����������������#()*�����+

��������

����������� �

������!���

���������������������� �

��������

������!�������

�����

�� � ���

�������������� ��������������(����������.���/ ������+

+!��� �%����,�

� ��!����

+!��� ��!#�

+!� (����

+��(�����

���������������

%&��������

��

��

���*�+��� ����������

���*�+��� ��� ����

��

��

��

����� ��

#$%��� �

���!�* �(�

������������

��"#� ��������������������

���� �����

���

(����� �������������

���

������������

�������

1���

���������

������������

�������

������������

���

+� ���� ��,

��� � ��!-"�

� � �

��� '- �

����

��������

��������

������

����������

��

����������������������

�����������

���������!���

0������� �

������������������� �

������� +�"��+� �������

���.���.���.���

�������������

���������

�������������

��

���

����������

������������

��!��� �������������

���������

'����� '��

��� '��

���

' '�'�

'��

'��

'�� '��

'��'��

�� '��

'��

'��

'��

'��

'��

'��

��

���

������

�����

���

���

���

��

��

���

��

���

���

���

���

���

��

���

� � � � � �

�� ����������������

������������

"�2����� *�#4��������

�'��

������������

���,������5���

���

��/*�/#�012 �012�/4�2������4�

�',! ��

Page 27: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

26 Einleitung

durfte. Ranavalona I. übertrug darauf-hin die Herrscherrechte dem Premier-minister Rainilaiarivony und beschränk-te sich auf Repräsentationsaufgaben. Bald darauf wurde ein Komplott ge-gen die Königin aufgedeckt, an demauch Jean Laborde, Vertrauter, Freundund Berater der Königin, und ihr SohnRakoto beteiligt gewesen sein sollen. La-borde wurde des Landes verwiesen, eineungewöhnlich milde Strafe unter der Re-gentschaft Ranavalona I. Als Folge brachdie in Mantasoa von Jean Laborde mitköniglicher Unterstützung und 20.000Fronarbeitern aufgebaute Produktionvon Waffen, Geschirr, Alkohol und Seifezusammen – die Arbeiter verließen dieFabriken und kehrten zu ihren Reisfel-dern zurück. Vom Fabrikgelände stehennur noch wenige Mauerreste, inzwi-schen von Vegetation überwuchert, da -runter das Grabmal Jean Labordes, derwenige Jahre nach seiner Ausweisung alsfranzösischer Konsul zurückgekehrt warund sich zunächst nicht weit des Palastesder Königin ein prachtvolles Wohnhausund später vorsorglich sein Grab naheseines untergegangenen „Lebenswerkes“in Mantasoa errichten hatte lassen. Diemeisten der Fabrikgebäude liegen heuteunterhalb der Oberfläche des Lac Man-tasoa, der als Wasserreservoir und fürdie Stromerzeugung später von der Ko-lonialmacht aufgestaut wurde. 1861 verstarb die Königin. Sie wurdein Ambohimanga nördlich von Anta na -narivo beerdigt. 25.000 Rinder sollen an-lässlich ihres Begräbnisses geopfert wor-den sein. Als unfreiwilliger Hö hepunktder Feierlichkeiten explodierte ein Mu-nitionslager neben den Kanonen, die dertoten Königin zu Ehren Salut schossen.Dadurch folgten der Königin außer den

Rindern auch noch achtzig Soldaten inden Tod. Nachfolger auf dem Thron wurde Ra-dama II., ein Bruder ihres früh verstor-benen Ehemannes Radama I. Er kehrtedie vom Premierminister eingeleiteteEntwicklung einer Regierung nach ma-dagassischen Traditionen und madagas-sischer Lebensweise wieder um, holteeuropäische Berater ins Land und ließSchulen bauen. Schon gut ein Jahr nachseiner Krönung allerdings fiel er einemAttentat im Auftrag des Premierminis-ters zum Opfer, der seine unumschränk-te Macht gefährdet sah. Nun wurde vonden adeligen Familien eine junge Fraunamens Rabodo zur Königin ernannt,die sich Rasoherina nannte und von1863 bis 1868 regierte. Sie heiratete baldden Premierminister, der in jungen Jah-ren schon Berater und Liebhaber derKönigin Ranavalona I. gewesen war undnun endgültig an allen Schalthebeln derMacht saß. Auf Rasoherina, die 1868 ausunbekannten Gründen starb, folgten von1868 bis 1883 Königin Ranavalona II.und nach deren Ableben RanavalonaIII., die bis 1895 auf dem Thron verblei-ben durfte. Beide wurden nacheinanderEhefrauen des Premierministers, eigent-licher Regent des Landes. Dessen All-macht endete aber, als am 29. September1895 der französische General Duchès-nes von Maha janga (Majunga) einmar-schierte, auch Antananarivo besetzteund Madagaskar am 6. August 1896 zurfranzösischen Kolonie erklärt wurde. Ein Jahr später übernahm Gouver-neur Joseph Simon Gallieni die Verwal-tung der neuen Kolonie. Er wollte vomHerzen des mächtigsten Stammes Mada-gaskars aus die Insel beherrschen undwählte Antananarivo zur Hauptstadt der

1

Page 28: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

r Zuckersüße Leckereien

Anta

nana

rivo

und

Umge

bung

27EinleitungÜbersichtskarte S. 24/25

Kolonie Madagaskar und zum Sitz derKolonialverwaltung. Das Königtumwurde abgeschafft (28. Februar 1897),die Verwaltung nach französischem Vor-bild gestaltet, mit Gerichten, Schulenund Universitäten, in denen ausschließ-lich in französischer Sprache unterrich-tet wurde.

Klima des Hochlands

Von Mai bis Oktober, im sogenannten„Südwinter“, liegen die Lufttemperatu-ren im Schatten mittags bei etwa 15Grad Celsius, und es ist trocken. VorSonnenaufgang und nach Sonnenunter-gang ist es kühl, im Juli und August oftsogar empfindlich kalt. Während des Ta-ges jedoch ist die Sonneneinstrahlungintensiv, sodass man die relativ kühleSchattentemperatur als angenehm emp-findet. Man sollte für die Abendstundenunbedingt einen warmen Pullover ein-packen, denn es gibt nur wenige beheizteRestaurants oder Hotelzimmer, und Spa-ziergänge am späten Nachmittag könn-ten ungemütlich werden. In den Monaten November bis April,im „Südsommer“, regnet es häufiger,und es wird tagsüber auch im Schattenbis zu 28 Grad warm. Vor allem gegenAbend gibt es dann meist einen kräfti-gen Schauer, nachts bleibt es feucht-warm. Dies ist auch die Zeit der Zyklo-ne, die Madagaskar regelmäßig heimsu-chen und schwere Schäden anrichten.Im Februar 2012 war es der Zyklon„Giovanna“, der insbesondere in Bricka -ville, Vato mandry und Moramanga eineSchneise der Verwüstung schlug. Die Bi-lanz: mindestens 36 Tote, über 250.000Obdachlose, sehr ho her Sachschaden.

1

nad0

13 k

h

Knapp zwei Wochen später wütete „Iri-na“ vor allem im Nord- und Südosten.Im Januar 2015 brachte der Zyklon„Chezda“ Tod und Verwüstung. Insbe-sondere die Hauptstadt war betroffenmit mehreren zehntausend Obdachlo-sen. In den darauffolgenden Wochenverschlimmerte sich die Situation insel-weit durch Dauerregen weiter. Die Bi-lanz: fast 100 Tote. Im tiefen Süden dage-gen litten die Bewohner unter einerschlimmen Dürre.

Informationen zum Wetter±Die folgende Website gibt Auskünfte über tropi-sche Wirbelstürme im Bereich Madagaskars: www.meteo.fr/temps/domtom/La_Reunion/TGPR/actif/activite_en_ cours±www.meteomadagascar.mg±www.wetteronline.de/Madagaskar±www.wetter.net/laenderinformation/madagaskar±http://hurrikansaison.blogspot.com±Zyklonmeldungen im Bureau National de Ges-tion des Risques et des Catastrophes (BNG RC) in derRoute de Mausolée/Antanimora in Antananarivo,Tel. 020 22 594 50, www.bngrc.mg.

Page 29: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

28 Antananarivo

Antananarivo

„Tana“ ist die Hauptstadt des Landesund das unumstrittene Zentrum vonPolitik, Verwaltung, Handel und Indus-trie, auch wenn die Regierung durch De-zentralisierung der Universität, durchdie Verlegung von Verwaltungsbehör-den in die „Provinz“ nach Toamasina(Tamatave), Toliara (Tuléar) und Maha-janga (Majunga) darum bemüht ist, einemehr „föderale“ Struktur zu schaffen. In der Stadt und ihrer Umgebung istder Einfluss europäischer Architektenim 18. Jahrhundert bis heute im Baustilsichtbar. Von den Europäern lernten dieMerina, dass man Häuser auch aus Ton-ziegeln bauen kann. Unter Leitung desVertrauten der Königin Ranavalona I.,Jean Laborde, wurde das Steingebäudeum den bis dahin ausschließlich ausEdelholz gefertigten Palast der Königinim Zentrum von Antananarivo errichtet.Dieses Steingebäude überlebte den ver-heerenden Brand, der Anfang November1995 die wie Heiligtümer verehrtenEdelholzgebäude innerhalb und außer-halb der Stein konstruktion vernichtete.Dieses jetzt nur noch als Ruine zu be-sichtigende Gebäude, das seit Jahren mitfinanzieller Hilfe aus dem Ausland voneiner französischen Firma wiederaufge-baut wird und erst zu 60% fertiggestelltist, das Privathaus Labordes und die vonihm für Arbeiter in Mantasoa errichte-ten Wohnhäuser dienten vom 18. Jahr-hundert an als Vorbilder für die kleinenSteinhäuser, die das Gesicht der Haupt-stadt und ihres Umlands bis heute prä-gen. Vor allem auf der Haupt einkaufs -straße, der Avenue de l’Indépendance,

kann man Bauten im französischen Ko-lonialstil entde cken. Aber es ist das Le-ben auf der Straße, es sind die Märkte,die Ge rüche und Düfte der feilgebote-nen Speisen, auch der Kontrast von of-fensichtlicher Armut und ausgeprägterLebenslust und Heiterkeit, die der Stadtihren eigenständigen, unverwechselba-ren und faszinierend fremd artigen Cha-rakter gaben und immer noch geben. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg be-gann sich Antananarivo stark auszudeh-nen und wurde zu einer Millionenme-tropole. Zunächst entstanden kleinereIndustriebetriebe, und in der Nä he desLac Anosy wurde ein Verwaltungszen-trum errichtet. Durch Zuwanderungwuchs die Stadt zunächst kontrolliert,bald aber blitzartig und wild über Hügelund Täler, in denen einst Reisfelder kul-tiviert wurden. Das unkontrollierte Wachstum führteschnell zu Chaos, Enge und Schmutz.Im Zentrum stockt der Stra ßenverkehrnicht nur zu Stoßzeiten, in den Tunnelsin Ambohidahy (erbaut 1914–24) undAmbanidia (1932–37) erstickt man fastvon den Abgasen der uralten, natürlichkatalysatorlosen Autos, Busse und Last-wagen, welche offiziell nur nachts in dieCity dürfen. Lediglich in den höher gele-genen Stadtteilen, in denen die Stra ßenfür Autos zu steil und zu eng sind, undwo an schmalen Treppen und Fußpfa-den die Häuser wohlhabender Bürgerund 14 Kirchen verschiedener christli-cher Kon fessionen stehen, findet manRuhe und kann weite Ausblicke über diesieben Hügel der Stadt genießen.

1f Markttreiben in der Hauptstadt

Page 30: Madagaskar - download.e-bookshelf.de

Anta

nana

rivo

und

Umge

bung

29AntananarivoÜbersichtskarte S. 25, Stadtplan Umschlag hinten

Interessant und sehenswert

In einer anstrengenden Tageswande-rung können Sie alle wichtigen Sehens-würdigkeiten der Hauptstadt erkunden.Wer nicht so fit ist und Zeit hat, solltesich besser pro Tag einen Teil vorneh-men und die Strecken mit dem Taxi zu-rücklegen. Ausgangspunkt ist der Place de l’In -dépendance nahe dem Hotel Colbert,der Post und dem von Ausländern starkfrequentierten Restaurant Buffet du Jar-din. Alle liegen am oberen Ende derTreppe, die zum Südostende der Avenuede l’Indépendance führt. Steigen Sie dieTreppe hinunter zum Marktplatz (Zo-ma), wenden Sie sich dort nach links(Nordosten), und spazieren Sie die Av.

de l’Indépendance unter den Arkaden anden Schaufens tern von teuren Geschäf-ten und Cafés entlang bis zum neu ge-stalteten Bahnhof. Dort biegen Sie linksab in die Arabe Rainibetsimi saraka, diein den Stadtteil Isotry führt, wo ein bun-ter Samstagsmarkt, das madagassischeTheater (Hira Gasy) und das Grabmaldes Premierministers liegen. Dort machtdie Straße einen Bogen nach links (Sü-den) und führt durch eines der ärmstenViertel der Stadt zum Nordwestende desLac Ano sy, dem VerwaltungszentrumAntananarivos und dem unübersehba-ren 5-Sterne-Hotel Carlton. Gehen Sieum den See herum, und biegen Sie amSüd ost ende in die Avenue Pascal Rako-tombe ab. Diese führt um das Mahama-sina-Stadion zur Arabe Ratobazaka, derSie nach Süden folgen. Nach etwa 500 mendet sie am Botanischen Garten von

1

mad002 kh