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Dokumentation der Studienfahrt vom 25. September bis 4. Oktober 2005 nach Malta Kaufmännische Schulen der Universitätsstadt Marburg Klasse 12 RA 01 Rechtsanwalts- (und Notar)fachangestellte (3. Ausbildungsjahr) Begleitlehrer: Siegfried Groß & Heike Nowak

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Dokumentation

der Studienfahrt

vom 25. September bis 4. Oktober 2005

nach Malta

Kaufmännische Schulen der Universitätsstadt Marburg

Klasse 12 RA 01

Rechtsanwalts- (und Notar)fachangestellte

(3. Ausbildungsjahr)

Begleitlehrer: Siegfried Groß & Heike Nowak

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Inhalt

Seite Einleitung 3 Programm 5 Wissenswertes über Malta 6 Anreise nach Malta 8 Stadterkundungen 11 Betriebsbesichtigung bei „Playmobil Malta“ 16 Hafenrundfahrt 18 Vortragsveranstaltung an der „University of Malta (UOM)“ 21 Infobesuch beim „Malta Law Court“ 23 Infobesuch beim „MCAST“ 26 Ausflüge 28 Freizeit auf Malta 34 Abreise von Malta 37 Fazit 39 Evaluation 39 Anhang 41

Die Silhouette von Maltas Hauptstadt Valletta von Sliema aus gesehen.

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Einleitung

Malta ist eine hervorragende Erlebnisinsel im Herzen des Mittelmeeres. Zusammen mit den Inseln Gozo und Comino weist die Republik Malta eine lebendige Geschichte als Knotenpunkt jahrhundertealter Handelswege der Seefahrt auf. Der eigentümliche Charme der Inselrepublik wird durch die honigfarbenen Steinhäuser, die beeindru-ckenden Felsklippen, die zahlreichen prähistorischen Tempelanlagen, eine gewaltige Festungsarchitektur, viele Prachtbauten des Johanniterordens, eine hügelige Land-schaft und die arabisch-italienisch-britische Mentalität seiner Bewohner bestimmt.

Quelle: ADAC-Reiseführer Malta

Aktuelle Bedeutung bekam und bekommt Malta dadurch, dass der Inselstaat sich in den letzten Jahren als Finanzplatz zwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Os-ten entwickelt und etabliert hat und seit 1. Mai 2004 als kleinster Mitgliedstaat der Eu-ropäischen Union angehört.

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Vom 26. September bis 3. Oktober 2005 hielt sich die nunmehr sechste Berufsschul-klasse der Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg auf der Mittel-meerinsel auf. Die voraus gegangenen Studienfahrten unternahmen jeweils ReNo-Abschlussklassen (1999 eine Klasse und 2001 zwei Klassen jeweils unter Leitung von Heike Nowak und Siegfried Groß), 2001 außerdem eine Bank-Mittelstufen-Klas-se unter Leitung von Alexandra Krug und Klaus Koch sowie 2002 eine IT-Mittelstu-fen-Klasse unter Leitung von Marcus Ghiai und Siegfried Groß. Seit den „Anfängen“ im Jahre 1999 wurden Programm und Zielsetzung der Studien-fahrt nach Malta als ein Mosaikstein des Schulprogramms der Kaufmännischen Schulen immer anspruchsvoller. Die Programmpunkte „Betriebsbesichtigung“, „Vor-tragsveranstaltungen in englischer und deutscher Sprache“ sowie „Informationsbesu-che bei Einrichtungen mit Berufs- und Ausbildungsbezug (University of Malta, Malta Law Court, Malta Collage of Arts, Science & Technology)“ sind die tragende Säulen dieses Auslandsaufenthaltes von Teilzeitschülerinnen und -schülern unserer Schule geworden. Natürlich dienen die Studienfahrten nach Malta auch dazu, Land und Leute kennen zu lernen sowie „Auslandserfahrungen“ in einem englischsprachigen Land mit einem anderen Rechts-, Schul- und Bildungssystem an der Schnittstelle zwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten zu sammeln. Wir hoffen, dass sich auch in Zukunft Klassen finden, die sich auf diese Erfahrung einlassen wollen.

Siegfried Groß und Heike Nowak

Typisch maltesische Balkone in Valletta.

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Programm

Sonntag, 25. September 2005 abends:

• Abfahrt nach Frankfurt

Montag, 26. September 2005 morgens: • Abflug nach Malta

nachmittags/abends: • Erkundung der Stadt Sliema • Erkundung der Stadt St. Julian’s (Paceville)

Dienstag, 27. September 2005

vormittags: • Betriebsbesichtigung der Firma „Playmobil“

in Hal Far

nachmittags: • Erkundung der Hauptstadt Valletta (u. a.

Besichtigung der „Barracca Gardens“)

Mittwoch, 28. September 2005 vormittags: • Informationsbesuch bei der „University of

Malta“ in Msida • Fachvortrag von Frau Dr. Anzinger (Firma

„Malta Enterprise“) zu den deutsch-maltesischen Wirtschaftsbeziehungen

nachmittags: • Hafenrundfahrt Sliema – Valletta – Kalkara –

Vittoriosa – Cospicua – Senglea – Sliema

Donnerstag, 29. September 2005

vormittags: • Informationsbesuch beim „Malta Law Court“

in Valletta mit Führung durch das Gerichts- gebäude und Fachvortrag zum Staats- und Gerichtsaufbau auf Malta bei der „Chamber of Advocates“

nachmittags: • Erkundung der Hauptstadt Valletta (u. a.

Besuch der Multivisionsshow „The Malta Experience“ zur Geschichte und Kultur Maltas, „Fort St. Elmo“ und „War Museum“)

Freitag, 30. September 2005

ganztägig: • Tagesausflug (Filmkulissendorf „Popeye Village“ und Badeaufenthalt an der Mellieha Bay)

Samstag, 1. Oktober 2005

ganztägig: • Tagesausflug (Stationen: Mosta, Mdina/Rabat, Dingli Cliffs, Blue Grotto)

Sonntag, 2. Oktober 2005

ganztägig: • zur freien Verfügung

Montag, 3. Oktober 2005

vormittags: • Informationsbesuch beim „Malta College of

Arts, Science & Technology (MCAST)“ in Pao-la und Diskussion mit maltesischen Schülern bzw. Auszubildenden (aus Termingründen leider ausgefallen!)

abends: • Abflug nach Frankfurt

Dienstag, 4. Oktober 2005

morgens: • Ankunft in Frankfurt-Flughafen

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Wissenswertes über Malta

Malta trat im Jahre 2004 der EU bei und hat damit Luxemburg als kleinstes EU-Land abgelöst. Auf Malta herrscht Linksverkehr und es gibt ein dicht ausgebautes Auto-busnetz, welches sternförmig von der Hauptstadt Valletta ausgeht. Der internationale Flughafen befindet sich in Luqa. Malta hat eine Fläche von ca. 316 km² (zum Vergleich: Berlin = ca. 892 km²). Die Be-völkerungszahl liegt bei rund 398 000 Einwohnern, davon leben in der Hauptstadt Valletta ca. 7 000 Menschen (Stand: 2003). Die Bevölkerungsdichte beträgt fast 1 270 Personen pro km². Amtssprachen auf Malta sind Maltesisch und Englisch, viele Malteser sprechen auch italienisch. 93 % der Malteser sind Katholiken, die protestan-tische Minderheit umfasst 7 %.

Geografische Daten Die maltesische Inselgruppe, die aus sechs Inseln besteht, liegt im Mittelmeer. Die größte bewohnte Insel ist die Hauptinsel Malta. Gozo und Comino sind ebenfalls be-siedelt. Die Landschaft der drei bewohnten Inseln wird durch Hügel und Terrassen-felder geprägt. Malta hat keine Berge oder Flüsse. An der Küste findet man Häfen, schöne Sandstrände und kleine (Fels-)Buchten. Gozo hat eine üppige Vegetation und ist mit einer Fähre von Malta aus erreichbar. Auf der Schwesterinsel gibt es sanft gewellte Hügel und schroffe Klippen. Comino, die kleinste bewohnte Insel, ist mit der Fähre von Malta und Gozo ebenfalls zu erreichen. Auf dem kleinen Inselchen leben nur drei Malteser. Drei kleinere Inseln sind unbewohnt.

Staatsform Malta ist seit 1974 eine Republik. Seit 2004 ist Eddie Fenech Adami das Staatsober-haupt von Malta.

Wirtschaft Es gibt nur wenige Wirtschafts-zweige, u. a. Landwirtschaft und Fischerei. Die Fischerei ist heute eher unbedeutend und die Landwirtschaft wird haupt-sächlich auf Gozo betrieben. Von der Gesamtfläche werden etwa vier Fünftel landwirt-schaftlich genutzt. Auf Malta sind alleine etwa 55 deutsche Unternehmen angesiedelt. Un-ter anderem die Firmen Play-mobil, Rodenstock, Lloyd-Schuhe sowie eine Elektronik-bauteilefirma.

„Malta Drydocks“ – Quelle: Internet

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Eine große Rolle spielt auch der Tourismus auf Malta. Die meisten Urlauber kommen aus Großbritannien, Deutschland und Italien. Der größte Arbeitgeber des Landes sind die „Malta Drydocks“, die zweitgrößte Werft Europas. Seit 1992 gibt es auch eine eigene Börse auf Malta.

Rita Thiel und Isabelle Cvancar

Ein Teil der Hafenanlagen um Valletta und die „drei Städte“.

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Anreise nach Malta

Am Sonntag, den 25. September 2005, ging sie endlich los, unsere gemeinsame Studienfahrt auf die Insel Malta. Abends zwischen 23:00 und 23:30 Uhr wurden wir alle von unseren Eltern, Freunden oder Bekannten zu den Bahnhöfen in unserer Nä-he gebracht, um sodann gemeinsam mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Nachdem wir alle zugestiegen waren haben wir einen ganzen Wagon blockiert und mit unseren Koffern den Gang versperrt, sodass der Schaffner und die anderen Pas-sagiere Mühe hatten, den Wagon zu durchqueren. Als wir den ganzen Wagon für uns hatten, haben wir die Sektflaschen und Plastikbecher ausgepackt, um auf den 22. Geburtstag von Anastasia und auf unsere Studienfahrt anzustoßen. Um 00:30 Uhr sind wir am Hauptbahnhof in Frankfurt angekommen und mussten dann in die S-Bahn umsteigen. Dies erfolgte sehr hektisch, da die letzte S-Bahn ihre Anschlussfahrt zum Flughafen kurz darauf fortsetzte. Kaum war der eine Teil mit Frau Nowak aus dem Zug ausgestiegen, war Herr Groß mit dem anderen Teil unse-rer Klasse auch schon verschwunden. Panisch vor Angst, die S-Bahn zu verpassen, rannten wir mit unseren schweren Koffern zur S-Bahn, die glücklicherweise, dank Herrn Groß, noch auf uns wartete. Sodann, am Frankfurter Flughafen angekommen, erwartete uns eine lange Schlange beim Einchecken, durch die wir dann letztendlich doch schnell durchkamen und un-sere Koffer am Schalter abgaben. Anschließend setzten wir uns mit der ganzen Klasse, Herrn Groß und Frau Nowak auf eine Treppe in der Wartehalle, um dort die nächsten Stunden bis zum Abflug zu warten. Als dann endlich die Durchsage für un-seren Flug ertönte, begaben wir uns alle zum entsprechenden Gate um in das Flug-zeug einzusteigen. Um 06:30 Uhr landeten wir auf Malta. Nach der Kofferausgabe mussten wir noch ei-ne Weile am Flughafen warten, da es so stark regnete, dass wir nicht in unseren Kleinbus zum Hotel einsteigen konnten. Da es auch nicht aufhörte zu regnen, kam der Kleinbus nah genug an den Eingang gefahren um uns dort einzuladen. Die anschließende Fahrt war sehr erlebnisreich, da sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelten und unser Fahrer diese mit hoher Geschwindigkeit, ohne Rück-sicht auf Verluste, durchfuhr. Nachdem wir endlich um ca. 07:30 Uhr im Hotel „Bayview“ angekommen waren, konnten wir unglücklicherweise unser Zimmer noch nicht beziehen und mussten bis 15:00 Uhr in der Lobby warten. Nach ca. 8-stündigem Warten konnten wir endlich an die Rezeption um unsere Zimmerkarten abzuholen. Dabei ist Mark leider das Hand-gepäck geklaut worden was ihm sehr zu schaffen machte, da dort unter anderem der Schlüssel für seinen Koffer drin war. Letztendlich musste er seinen Koffer aufbrechen um an seine Sachen zu kommen. Als die anfängliche Aufregung vorüber war, bezo-gen wir unsere Zimmer und machten uns frisch. Die restliche Zeit verbrachten wir mit der Erkundung des Hotels. Gegen 19:00 Uhr trafen wir uns zur Besprechung in der Hotellobby. Anschließend stand uns der Abend noch zur freien Verfügung, den wir in einer gemütlichen Runde im Restaurant verbrachten.

Silvia Grau und Anja Trümner

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Unser Hotel „Bayview“ in Sliema.

An der Strandpromenade in Sliema. Im Hintergrund ganz links das Hotel „Bayview“.

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Ausblick vom Hoteldach über die Strandpromenade von Sliema.

Mit der Fähre gelangt man am schnellsten von Sliema nach Valletta und zurück.

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Stadterkundungen

Sliema Mit „Sliema“, übersetzt „Friede“, grüßen Maltas Fischer nach der Rückkehr vom Meer. Doch die Stadt ist längst kein beschaulicher Fischerort mehr, sondern das großstädtisch anmutende Geschäftszentrum der Insel. Nahtlos schließt sich gen Norden die Touristenstadt St. Julian’s an. Obwohl die felsigen Badeplätze nur einfa-chen Ansprüchen genügen, reichen sich hier Hotels und Restaurants in dichter Fol-ge. Wenn in Sliema die Geschäfte schließen, verlagert sich auch das Leben der Ein-heimischen nach St. Julian’s und Paceville. An der schicken Promenade trifft man sich beim Flanieren, später in den Bars und Diskotheken – nur hier kann Malta mit einem lebhaften Nachtleben aufwarten. Bedeutende Sehenswürdigkeiten haben die Orte dagegen nicht.

Luftaufnahme (Postkartenfoto) von Sliema. Der Einführungstag in Sliema diente dazu herauszufinden, wo sich in Hotelnähe preisgünstige Restaurants, Bistros, Supermärkte, Souvenirläden, Wechselstuben und Geldautomaten befinden.

St. Julian’s (Paceville) Am ersten Abend fuhren wir mit dem Bus in den Nachbarort St. Julian’s (Paceville), wo das Nachtleben pulsiert. Um den „Triq San Gorg“, gruppieren sich viele Discos, Bars und Restaurants.

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Die „Spinola Bay“ in St. Julian’s.

Valletta

Maltas Hauptstadt thront auf einem Felssporn, der sich zwischen den Naturhäfen „Marsamxett“ und „Grand Harbour“ weit ins Meer schiebt. Vom Wasser betrachtet er-scheint sie mit ihren Festungsmauern und wehrhaften Bastionen als ein gewaltiges Schlachtschiff. Als erste Stadt Europas wurde Valletta im 16. Jahrhundert am Reißbrett entworfen: ein Schachbrettmuster schnurgerader Straßenfluchten und Treppen, die sich am En-de im blauen Horizont oder im Meer zu verlieren scheinen. Einen Spaziergang durch dieses Freilichtmuseum der Architektur sollte sich kein Malta-Reisender entgehen lassen. Die „Republic Street“, Vallettas Haupt- und Flanierstraße, führt vom „City Gate“, dem heutigen Stadttor am oberen Anfang der Straße, geradewegs zum „Fort St. Elmo“, der strategisch hervorragend gelegenen Festung an der Spitze der Halbinsel. Die erste und interessantere Hälfte der Republic Street bis zum „Großmeisterpalast“, u. a. Sitz des Staatspräsidenten und des maltesischen Parlaments, ist den Fußgän-gern vorbehalten. In der Republic Street befindet sich auch der 1967 erbaute „Obers-te Gerichtshof“ des Landes mit seinen sechs imposanten dorischen Säulen. „Upper Barracca Garden“, Vallettas schönste Parkanlage, liegt auf dem höchsten und eindrucksvollsten Punkt der Stadtmauer und gewährt einen grandiosen Ausblick über den „Grand Harbour“ und die alten Städte Senglea und Vittoriosa, auf die Werft sowie die tiefer gelegenen Teile der Hauptstadt. Im kleineren „Lower Barracca Gar-den“ auf der gleichnamigen Bastion der Stadtmauer erinnert ein Tempel im dorischen Stil an den ersten britischen Hochkommissar Maltas, Sir Alexander Ball.

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Luftaufnahme (Postkartenfoto) der Hauptstadt Valletta.

Die „Republic Street“, die Hauptgeschäftsstraße von Valletta.

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Impressionen aus Valletta.

Vom „Upper Barracca Garden“ hat man einen grandiosen Blick auf Valletta sowie auf die „drei Städte“.

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„The Malta Experience“

Maltas 7 000-jährige Geschichte ist das Thema einer 45-minütigen Mul-tivisionsshow, bei der zu eindrucks-vollen Toneffekten in Quadrofonie 39 Projektoren über 3 000 hervorra-gende Dias auf eine Großleinwand werfen. Die Erläuterungen sind über Kopf-hörer in 13 verschiedenen Spra-chen, darunter auch in Deutsch, zu hören.

Quelle: „The Malta Experience“, Valletta

„The War Museum“

In einem Vorhof des Fort St. Elmo wird die Kriegs- und Militärge-schichte Maltas im 19. und 20. Jahrhundert dokumentiert. Von be-sonderem Interesse sind die zahl-reichen Fotografien, die vom Lei-den und Mut der maltesischen Be-völkerung während des Zweiten Weltkrieges berichten. Ausgestellt ist auch das den Maltesern verlie-hene „Georgskreuz“.

Der Eingangsbereich des „War Museum“ im Fort St. Elmo in Valletta.

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Hafenrundfahrt

Die ca. 1 ½-stündige Rundfahrt durch Vallettas Häfen zählt zu den Höhepunkten je-der Malta-Reise und vermittelt aus der Perspektive der vielen Eroberer den Reiz die-ses einzigartigen, natürlichen Hafens.

Ein Schiff der „Captain Morgan Cruises“, die die Hafenrundfahrt rund um Valletta durchführt.

Die Klasse 12 RA 01 bei der Hafenrundfahrt.

Die Schiffe nehmen von Sliema aus zunächst Kurs auf „Manoel Island“. Die verfalle-nen Kasernen sind heute Schauplatz von Popkonzerten und Rave-Events. Der „Laz-zaretto Creek“ zwischen der Insel und dem Nobelwohnort Ta’Xbiex hat seinen Na-men von der Quarantänestation der Ritter, wo die aus der Fremde zurückkehrenden Schiffsbesatzungen einst 40 Tage warten mussten. Während des Zweiten Weltkrie-ges diente die Station als U-Boot-Basis und wurde bei Luftangriffen stark beschädigt. Im „Msida Creek“ liegen die Jachten; die Fähren nach Gozo und Maltas bescheidene Kriegsmarine ankern im „Pieta Creek“.

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Luftaufnahme (Postkartenfoto) von Valletta und den im Hintergrund liegenden „drei Städten“ Senglea, Cospicua und Vittoriosa.

Das Schiff passiert dann Vallettas Befestigungsanlagen, umrundet „Fort St. Elmo“ und biegt in den „Grand Harbour“ ein. Entlang den Stadtwällen steuert es den „Marsa Creek“ am Kopf des tiefen Naturhafens an – eine Industrielandschaft mit Kraftwer-ken, Containern und Frachtschiffen. Riesenkräne beherrschen die Silhouette des „French Creek“ südlich von Senglea, wo die Werft in ihren Trockendocks auch Supertanker reparieren kann. Um den „Dock-yard Creek“, den Militärhafen des Johanniter-Ordens und später der britischen Mari-ne gruppieren sich die drei historischen Städte Senglea, Cospicua und Vittoriosa. Im „Kalkara Creek“ arbeitet eine weitere Werft, die als letzte des Archipels noch die tra-ditionellen Holzboote („Luzzu“) herstellt. Von den „Lower and Upper Barracca Gardens“ in Valletta hat man ebenfalls einen herrlichen Blick über den „Grand Harbour“ und die „drei Städte“.

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Betriebsbesichtigung bei „Playmobil Malta“

An unserem zweiten Tag auf Malta unternahmen wir eine Betriebsbesichtigung der maltesischen Produktionsstätte des fränkischen Spielwarenherstellers Playmobil. Mit dem Bus fuhren wir ca. 45 Minuten von Sliema über Valletta zum Playmobil-Funpark nach Hal Far im Südosten der Insel.

Der Eingang zum Playmobil-Funpark.

Zuerst wurden wir schon von riesigen Playmobilfiguren begrüßt, welche am Eingang zum Funpark standen. Es schien wie eine große Ritterburg mit König, Königin, Wa-chen und einem Thron auf welchem wir uns natürlich versammelt hatten um ein Foto zu machen.

Brandstätter Group Die Zentrale von „geobra Brandstätter“ befindet sich im fränkischen Zirndorf. Playmobil (Produk-tionsbeginn: 1974) unterhält Produktionsstätten in Deutschland, Malta, Spanien und Tschechien. Die Zahl der Beschäftigten beträgt insgesamt rund 2 500 Mitarbeiter, davon arbeiten ca. 1 350 in Deutschland und ca. 700 auf Malta (Stand: 2003). Der Umsatz der Brandstätter Gruppe betrug 370 Mio. EUR im Jahr 2004 (+ 12 % gegenüber 2003). Auf Malta werden u. a. jährlich ca. 75 Mio. Playmobil-Figuren hergestellt. Playmobil unterhält Funparks in Zirndorf (Deutschland), Paris (Frankreich), Athen (Griechenland), auf Malta sowie in West Palm Beach und Orlando (USA).

Quelle und weitere Infos: www.playmobil.de

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Mehrere übergroße Playmobilfiguren begrüßen die Besucher. Weiter ging es dann in ein Playmobilgeschäft wo es sehr viel zu sehen gab. Kurz darauf wurden wir auf englisch begrüßt.

Die Tour Erster Halt: Stephen Spiteri, unser Führer, zeigte uns die Lagerhaltung des Rohma-terials und erzählte uns, dass jährlich 3 500 Tonnen des Rohmaterials verbraucht werden (Materialien: ABS, POM, TPE, PA [Polyamid], PC [Polycarbonat] und EVA). Er erklärte uns, dass das maltesische Werk fast ausschließlich Figuren für den welt-weiten Bedarf herstellt - sprich: kein Zubehör, keine Burgen, Schiffe, Autos, Häuser oder sonstigen Schnickschnack. Zweiter Halt: Die Zufuhr des Rohmaterials aus den Silos in die Anwärmofen und von dort zu der Einspritzung in die Modelliermaschinen. Eine Maschine, der „Master Batch“, kann mehr als 5 000 verschiedene Farbtöne erstellen. Dritter Halt: Stephen sagte uns, dass das Plastikmaterial „Hydroscopic“ Feuchtigkeit aufnimmt. Ein spezieller Ofen zieht die Feuchtigkeit aus dem Material, da sonst man-gelhaftes Material entstehen würde. In diesem Ofen bleibt es ca. ein bis zwei Stun-den bei 80 bis 90 Grad bis es vollständig getrocknet ist. Vierter Halt: Wir kamen nun in die „Gussformabteilung“. Dort werden die Gussfor-men hergestellt und solche repariert, die beim Einspritzprozess beschädigt werden. Eine Gussform kostet durchschnittlich 46.000 €. Jedes Jahr werden ungefähr 70 Gussformen hergestellt, wovon jede zwischen 80 und 200 kg wiegt. Die Gussformen werden nach einem Verfahren hergestellt, das sich „Spark Erosion“ nennt.

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Fünfter Halt: Stephen sagte uns, dass es in dieser Anlage insgesamt 180 Einspritz-maschinen gibt, deren Temperatur während des Betriebs zwischen 150 und 300 Grad erreichen. Damit bringt diese Einspritzmaschine das Plastik zum Schmelzen. Diese Gussformmaschine formt das Rohmaterial zu halbfertigen Teilen um, so dass diese in anderen Abteilungen weiter verarbeitet werden können. Es gibt noch eine Einspritzmaschine, welche einen Wert von 115.000 € hat und bei der Einspritzung mit einem Druck zwischen 6 und 200 Tonnen arbeitet. Sechster Halt: Dann ging es an das Drucken der Figuren. Playmobil hat vollautoma-tische sowie kleinere halbautomatische Druckmaschinen. Nahezu 750 000 Figuren-teile werden 3-mal bedruckt. Stephen erzählte uns, dass die Kosten dieser automati-schen Anlage schätzungsweise 575.000 € betragen. Das sind alles ganz schöne Be-träge, wenn man bedenkt, dass da später einfach „nur“ ein paar kleine Figuren raus-kommen … Siebter Halt: Nun ging es an das Zusammenbauen der einzelnen Teile, die zuerst in Formen gespritzt, dann bemalt wurden und nun als Einzelteile herumlagen. Früher wurden die Figuren noch von so genannten „Home workers“ zu Hause montiert: Je-der nahm sich eine Ration mit nach Hause, um sie dort zusammenzubauen. Jetzt hat das Werk jedoch zwei automatische Maschinen, die diese Arbeit – natürlich viel schneller - erledigen. Diese Maschinen montieren innerhalb einer Stunde ca. 2 400 und pro Tag ca. 50 000 Figuren. Eine Person hingegen würde bei acht Stun-den Arbeit ca. 2 000 Figuren schaffen. Eine Maschine kostet rund 598.000 €! Achter Halt: In dieser Abteilung ging es hauptsächlich um das Verpacken der ferti-gen Teile. Neunter Halt: Auch hier ging es um das Verpacken der Figuren. Zehnter Halt: In einer großen Lagerhalle werden die gefertigten Teile für den Export vorbereitet und verschickt. Etwa 15 Lkw-Anhänger gehen in der Woche nach Deutschland, jeweils ein Container pro Woche geht in die USA und nach Spanien. Und damit endete die Tour ... Also um es kurz zu fassen haben wir … ... Maschinen gesehen, die von Maschinen gebaut wurden, welche Maschinen bau-en, welche Gussformen herstellen, welche wiederum in von Maschinen gebauten Maschinen eingesetzt werden, welche die Formen gießen und spritzen, diese dann weiter in andere teure von Maschinen gebauten Maschinen kommen, welche sie be-malen und anschließend kommen sie in eine noch teurere von Maschinen gebaute Maschine und werden zusammengesetzt. Es hat sehr viel Spaß gemacht, das alles zu sehen und zu verstehen, wie viel Auf-wand in so einer kleinen Figur steckt. Wir durften später sogar selbst Playmobilfigu-ren zusammensetzen, so wie es früher die „Home worker“ getan haben. Es war fast wie Ostern, denn überall auf dem Boden lagen kleine Figuren die beschädigt oder unbrauchbar waren und die wir uns natürlich sofort mitnahmen. Es war wirklich sehr interessant und man glaubt gar nicht, was da alles so für Geld investiert wird.

Franziska Solms

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Vortragsveranstaltung an der „University of Malta (UOM)“

Die „UOM“ (University of Malta) ist seit 1999 ein fester Anlaufpunkt des Besuchspro-gramms. Einer Campusführung mit der Besichtigung der wichtigsten Einrichtungen der einzigen maltesischen Universität durch eine Mitarbeiterin des „Communication Center“ schließt sich ein deutsch- oder englischsprachiger Vortrag aus dem Bereich der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Malta und Deutschland bzw. Malta und der Europäischen Union an.

Die Klasse 12 RA 01 bei der Campus-Führung mit Ms Angela Xuereb (rechts).

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Siegfried Groß überreicht Ms Angela Xuereb ein Gastgeschenk. Frau Dr. Stefanie Anzinger von „Malta Enterprise“ informierte uns in einer Power-Point-Präsentation über „den Wirtschaftsstandort Malta und seine Investitionen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland“.

Die Power-Point-Präsentation finden Sie auf der CD unter „UOM05.ppt“.

Siegfried Groß überreicht Frau Dr. Stefanie Anzinger ein Buchpräsent.

Weitere Infos: www.um.edu.mt; www.maltaenterprise.com

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Infobesuch beim „Malta Law Court“

Nach einer kurzen Überfahrt mit der „Sliema-Valletta-Ferry“ und einem Fußmarsch zur Republic Street erreichten wir das Gebäude des „Malta Law Court“, wo wir von Dr. Frank Portelli begrüßt wurden. Dr. Portelli führte uns durch das imposante Ge-richtsgebäude und zeigte uns die verschiedenen Einrichtungen (u. a. das Strafge-richt, den Verfassungsgerichtshof, die Geschäftsstellen, die maltesische Rechtsan-waltskammer und in einem angrenzenden Gebäude auch das Familiengericht). Der Vortrag von Dr. Portelli machte deutlich, dass Fragen wie Abtreibung und Ehe-scheidung in einem Land wie Malta mit seinem großen Einfluss der katholischen Kir-che auf Bevölkerung und Staat eine andere Bedeutung als in Deutschland haben. Dr. Portelli stellte in seinem Referat auch die Grundzüge des Staatsaufbaus und der Verfassungsorgane der Mittelmeerinsel dar.

Das Gebäude des „Malta Law Court“ in Valletta.

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Christina Lecher, Silvia Grau, Anastasia Gundrum, Irina Widmeier, Anja Trümner, Franziska Solms,

Heike Nowak, Rita Thiel, Mark Ronzheimer und Isabelle Cvancar (v. l. n. r.) nach dem Besuch des „Malta Law Court“ in Valletta.

Rechtssystem auf Malta Die einzige Standesorganisation für Anwälte in Malta ist die „Chamber of Advocates“. Eine Mit-gliedschaft ist nicht obligatorisch. Die genaue Anschrift lautet: Chamber of Advocates, Court Buil-dung, Valletta (Malta). Es gibt keine regionale Gliederung, da die „Chamber of Advocates“ die einzige Organisation ohne weitere regionale Untergruppierungen ist. Rechtsanwälte erhalten ihre Zulassung durch den Präsidenten der Republik nach vorheriger er-folgreicher Absolvierung einer schriftlichen und mündlichen Prüfung durch zwei Richter des o-bersten Gerichtshofes. Für Disziplinarmaßnahmen gegen Rechtsanwälte ist bei kleineren Vergehen die Anwaltskammer, in schwerwiegenden Fällen der Generalstaatsanwalt („Attorney General“) zuständig. Anwälte sind vor allen maltesischen Gerichten zugelassen, Rechtsberater dagegen nur vor dem „Magistrate Court“. Bei einem Prozess am Magistrate Court muss ein Rechtsanwalt oder Rechts-berater die Klageschrift unterschreiben. Vor dem „Superior Court“ besteht Anwaltszwang. Notar-zwang herrscht bei Testamenten, Immobilienkauf und Handelsgeschäften. Pflichtverteidiger wer-den in Malta, abhängig von zu erwartender Höhe des Strafrahmens, gestellt.

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Es bestehen bezüglich der Gebühren folgende Regelungen: • Für Gerichts- und Anwaltskosten gibt es jeweils eine feste Gebührentabelle. • In Zivilsachen ist Ausgangspunkt die Höhe des Streitwertes, in Straf- und Verwaltungssachen ist Ausgangspunkt eine staatlich festgesetzte Summe. • Rechtsanwälte können für Arbeiten etc., die außerhalb der festen Gebührentabellen liegen, eine zusätzliche Gebühr erheben. Prozesskostenhilfe wird gewährt. Es gibt keine anderen Institutionen (insbesondere keine Inkassobüros), die sich mit Rechtsverfol-gung usw. befassen. Die jeweiligen Gesetze sind in englischer Sprache erhältlich. Die bis Ende 1983 erlassenen und ab Januar 1984 geltenden Gesetze sind vollständig enthalten in der Samm-lung „Laws of Malta“ (Rev. Ed. 1984).

Quelle: Rechtsanwaltskammer Kassel

Staatsaufbau Staatsname: Repubblika Ta’Malta (Republic of Malta). Verfassung: „The Constitution of Malta” stammt aus dem Jahre 1964. Malta ist eine unabhängige Republik mit einer parlamentarischen Demokratie. Geschichte: Malta stand lange unter phönizischer, römischer, byzantinischer und arabischer Fremdherrschaft. 1814 wurde Malta als Kronkolonie Teil des britischen Weltreiches. Während des Zweiten Weltkrieges war die strategisch wichtige Insel fast täglich deutschen und italieni-schen Luftangriffen ausgesetzt. Das im Laufe des 19. Jahrhunderts nachdrücklicher geforderte Recht auf Selbstverwaltung wurde erst 1964 in die Tat umgesetzt, als Malta die volle Unabhän-gigkeit erlangte. Regierung und Parlament: Malta ist seit 21. September 1964 von Großbritannien politisch unab-hängig. Bis 1974 war Malta konstitutionelle Monarchie mit Königin Elisabeth II. als maltesischer Königin und einem Generalgouverneur als Vertreter. Seit 13. Dezember 1974 ist die Republik Malta Mitglied im Commonwealth, seit 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Staatspräsident ist Edward Fenech Adami, Premierminister Lawrence Gonzi (beide seit 2004). Malta stellt seit Mai 2004 fünf Abgeordnete im Europäischen Parlament und mit Joseph Borg den EU-Kommissar für Fischerei und Meeresangelegenheiten. Parlamentswahlen und Parteienlandschaft: Die letzten Wahlen fanden im April 2003 statt (Wahl-beteiligung: 96 %). Die Sitzverteilung im Parlament blieb unverändert: Nationalisten (51,7 %), So-zialisten (47,6 %), Grüne (0,7 %). Nach dem knappen Ausgang des EU-Beitrittsreferendums im März 2003 hatte die Regierung die Wahlen um einige Monate vorgezogen. Damit verband sie ihr Schicksal mit dem Beitritt Maltas zur EU. Die Sozialisten hatten sich gegen eine EU-Mitgliedschaft ausgesprochen. Die Regierung stellt die konservative „Partit Nazzionalista“ (NP, Nationalist Party) mit 35 Sitzen, Opposition ist die sozialistische „Partit ta-Haddiema“ (MLP, Malta Labour Party) mit 30 Sitzen. Die grüne „Alternattiva Demokratika“ (AD, Green Party) und die kommunistische „Partit Komunista Malti“ sind praktisch bedeutungslos.

Quellen: Jahrbuch-Aktuell, Harenberg Lexikon-Verlag, Dortmund; www.malta-online.de;

www.wikipedia.org

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Infobesuch beim „MCAST“

Quelle: MCAST, Paola

Beim „MCAST“, dem „Malta Collage of Arts, Science & Tech-nology“ handelt es sich um eine der wichtigsten Bildungsein-richtungen der Mittelmeerinsel. Das MCAST unterhält an sei-nem Hauptstandort in Paola vier verschiedene Institute: • Institute of Mechanical Engineering • Institute of Information and Communication Technology • Institute of Electrical and Electronics Engineering • Institute of Business and Commerce Ein geplanter Informationsbesuch beim „Institute of Business and Commerce“ kam aus Termingründen - dem Beginn des maltesischen Wintersemesters - in diesem Jahr leider nicht zustande.

Gern hätten wir beteiligten Schüler(innen) und Lehrer die bestehenden Kontakte zum MCAST vertieft, die Unterschiede zwischen der maltesischen und deutschen Schul- und Berufsausbildung kennen gelernt und die Malteser in die Geheimnisse der „dua-len Ausbildung“ eingeweiht. Mark Ronzheimer hatte eine Power-Point-Präsentation in englischer Sprache vorbe-reitet, die leider beim MCAST nicht vorgestellt werden konnte.

Weitere Infos: www.mcast.edu.mt

Die Power-Point-Präsentation finden Sie auf der CD unter „MCAST05.ppt“.

Schul- und Ausbildungssystem auf Malta

Da Malta früher eine englische Kronkolonie war, entspricht das Ausbildungssystem genauso wie auch das Schulsystem den englischen Normen. Kinder werden auf Malta mit ca. fünf Jahren eingeschult. Zuerst gehen sie in die Grundschule, in der sie bis zum elften Lebensjahr bleiben. Dann kommen sie meistens in Gesamtschulen. Sie durchlaufen fünf Klassen und können mit 16 Jahren ihren „Realschulabschluss“ machen. Da-nach können sie arbeiten gehen, einen Beruf erlernen oder eine weiterbildende Schule besuchen. Außerdem können sie noch an einem Trainingsprogramm für arbeitslose Jugendliche teilnehmen. Bleiben sie aber auf der Gesamtschule, kommen sie in die Oberstufe und können mit 18 Jahren ihr Abitur machen. Sie haben nun die Möglichkeit, auf eine Universität zu gehen. Die Schüler(innen) haben nach elf Jahren Schulbesuch im Alter von 16 Jahren ihre Schulpflicht erfüllt. Nun können sie ihren weiteren Bildungsweg selbst bestimmen. Für die Schüler(innen) be-stehen nämlich keine weiteren Verpflichtungen, sich im allgemeinen oder beruflichen Bereich zu qualifizieren. Falls sie sich aber für die Teilnahme an einer beruflichen Bildung entscheiden, ha-ben sie die Auswahl an folgenden Möglichkeiten:

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• Vollschulische berufliche Ausbildung in einer Einrichtung der „Further Education“; • das „Youth Training“ als Maßnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Es wird im Wesentli-

chen am Arbeitsplatz durchgeführt, außerbetriebliche Beschäftigungen finden nur ergänzend statt.;

• die traditionelle Lehre mit einer geregelten Ausbildung am Arbeitsplatz und schulischen Aus-bildungsanteilen steht Jugendlichen nur noch selten zur Verfügung;

• das „on-the-job-Training“ (Anlernen am Arbeitsplatz) als eine Möglichkeit, ins Berufsleben ein-zutreten. Doch diese Form des Übergangs ins Arbeitsleben ist nur noch selten anzutreffen.

Das „Youth Training“ wendet sich neben 16-jährigen Schulabgängern auch an 17-jährige arbeits-lose Jugendliche. Dieses System wurde im Jahre 1986 von einem Jahr auf die Dauer von zwei Jahren erweitert. Da-durch sind die Jugendlichen fürs Erste beschäftigt und können Erfahrungen sammeln. Die außerbetriebliche Ausbildung im Rahmen des „Youth Training“ soll ein geplantes und beglei-tendes Lernprogramm sein. Die Dauer der außerbetrieblichen Ausbildung beträgt im ersten Jahr 13 Wochen und im zweiten Jahr sieben Wochen. Für das Ablegen einer Abschlussprüfung besteht keine Pflicht und es werden dabei keine Ausbildungsziele vorgeschrieben, die erzielt werden müs-sen.

Christina Lecher und Irina Widmeier

Anja Trümner, Christina Lecher, Irina Widmeier, Silvia Grau, Anastasia Gundrum, Franziska Solms,

Mark Ronzheimer, Rita Thiel und Isabelle Cvancar (v. l. n. r.) im „Upper Barracca Garden“ in Valletta.

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Ausflüge

Zwei Tagesausflüge auf Malta brachten uns Land und Leuten näher. Der erste Ta-gesausflug hatte

„Popeye Village“ zum Ziel. Dabei handelt es sich um eine besondere Sehenswürdigkeit, die sich nach einer rund 45-minütigen Busfahrt entlang der Küstenstraße in der „Anchor Bay“, ca. 3 km westlich von Mellieha, befindet.

Das Filmkulissendorf „Popeye Village“ in der „Anchor Bay“. Im Filmkulissendorf „Popeye Village“ wurde der Film „Popeye der Matrose“ mit Robin Williams in der Hauptrolle gedreht. Nachdem die Dreharbeiten 1980 abgeschlossen waren, beschloss man das Dorf zu einer Touristenattraktion werden zu lassen. Hier-für muss man drei maltesische Lira für den Eintritt bezahlen, dass sind ca. 7,50 €. Doch was wir dort gesehen haben, ist sehenswert und sehr zu empfehlen. Alle, die die Möglichkeit hierzu haben, sollten sich das Dorf mit den zahlreichen, schiefen und bunten Häuschen ansehen. Viele von diesen Häusern kann man sogar betreten. Aber Achtung! Kopf einziehen nicht vergessen, denn die Häuschen sind an-scheinend für kleinere Leute gedacht. Außerdem gibt es in Popeye Village auch alle 20 Minuten ein kurzes Theaterstück über die Geschichte von Popeye, das sehr witzig und für jeden zu empfehlen ist. Es wurde zu einer solchen Touristenattraktion, dass die Malteser es nach Bränden zweimal wieder originalgetreu aufbauen ließen.

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Die Klasse 12 RA 01 vor „Popeye Village“.

Anastasia Gundrum, Christina Lecher und Irina Widmeier

Popeye Village – Die Filmkulisse Popeye Village ist die Filmkulisse des 1980 gedrehten Films, in dem Popeye „Newfoundland“ entdeckt und es „Sweethaven“ nennt. Es ist naheliegend, dass alle hölzernen Dachpfannen, die beim Bau der Dächer für dieses Popeye-Abenteuer verwendet wurden, aus Kanada importiert wurden. Die Bauphase dauerte mehr als sieben Monate bis zur Fertigstellung und man brauchte 165 Arbeiter und etwa 8 Tonnen Nägel sowie 9 000 Liter Farbe. Zusätzlich zu dem aus Kanada importierten Holz wurden Baumstämme per Lkw aus Holland geholt, um das authentische Holz-dorf zu konstruieren. Der Film wurde von der Lion’s Gate Filmgesellschaft produziert, und die Filmvertreiber waren Pa-ramount Pictures und Walt Disney Productions. Sie sicherten sich auch die Filmrechte von King Features Syndicate Inc. (USA) und begannen am 23. Januar 1980 mit den Dreharbeiten. Der photographische Direktor Guiseppe Rotunno beendete die Aufnahmen am 19. Juni 1980. Der Film basiert auf einer Geschichte von Jules Feiffer, Produzent war Robert Evans, bekannt durch die Produktion von „Odd Couple“, „Rosemary’s Baby“, „The Godfather“ und „Love Story“. Die Regie führte Robert Altman, bekannt durch „Nashville“, „Macabe“ und „Mrs. Miller“. Während unter großen Anstrengungen der Bau des Dorfes voranschritt, musste eine Besetzung ausgewählt werden, um die berühmten Popeye-Charakter in dem vom Fernsehen bekannten Zei-chentrickfilm zu spielen. Popeye wurde von Robin Williams und sein Liebling „Olive Oyl“ von Shelly Duvall gespielt. Paul Smith spielte „Pluto“, Paul Dooney „Wimpy“, Wesley Ivan Hurt „Sweetpea“, Ray Watson war „Pappy“ und Allan Nicholas „Rough House“.

Quelle: The Popeye Village Film Set, Melliha

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Mellieha Bay

Der Ausflugstag endete mit einem mehrstündigen Badeaufenthalt am Sandstrand der nahe gelegenen „Mellieha Bay“.

Die „Mellieha Bay“ verfügt über einen der wenigen Sandstrände auf Malta. Am zweiten Ausflugstag lernten wir fast die halbe Hauptinsel kennen. Mit einem ge-charterten Kleinbus wurden wir morgens am Hotel abgeholt, um zunächst nach Mosta zu fahren.

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Mosta

Der „Mosta Dome“, eine der weltgrößten Kuppelkirchen.

Einzige Attraktion der boomen-den Kleinstadt ist ihre Pfarrkir-che „Santa Marija Assunta“. 12 000 Menschen können hier gleichzeitig beten, fast die ge-samte Einwohnerschaft Mos-tas. Mit ihrer 66 Meter hohen Kuppel zählt die dem römi-schen Pantheon nachempfun-dene Rundkirche zu den größ-ten der katholischen Welt – ein imponierender Ausdruck dörfli-chen Glaubens, aber auch des Größenwahns, gleichermaßen Gott wie den Gläubigen ein Denkmal zu setzen. Der Raum-eindruck ist überwältigend. 1833 wurde nach den Plänen des Architekten George Grog-net mit dem Bau begonnen, 1871 wurde der Bau vollendet. In einem Nebenraum ist eine deutsche Fliegerbombe ausge-stellt, die im Zweiten Weltkrieg angeblich während eines Got-tesdienstes in die Kuppel ein-schlug.

Mdina (Rabat)

Auf der Felsnase eines verkarsteten Hochpla-teaus wacht Mdina, Maltas älteste Stadt. Mit ih-rer wuchtigen Wehrmauer, den stillen, verwin-kelten Gassen und den abweisend verschlos-senen Türen erinnert sie an alte arabische Städte. Honigfarbene Sandsteinpalazzi und schlossartige Kirchen schaffen sizilianische At-mosphäre. Vom „Fontanella Tea Garden“ hat man einen prachtvolle Ausblick über große Tei-le der Hauptinsel.

Impressionen aus Mdina.

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Impressionen aus Mdina.

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Dingli Cliffs Die Klippen von Dingli sind ein mehrere Kilometer langer Küstenabschnitt von gro-ßem Reiz. Größtenteils liegt zwischen der Kammlinie der über 200 Meter hohen Küs-tenfelsen und dem Meer eine schmale, landwirtschaftlich genutzte Terrasse; an eini-gen Stellen stürzen die Klippen aber auch unmittelbar ins Meer ab.

Die „Dingli Cliffs“ stürzen bis zu 250 Meter ins Meer hinab.

„Blue Grotto“ Die „Blaue Grotte“ erreicht man nur per Boot. Kleine Fischerboote fahren bei gutem Wetter ständig vom „Wied iz-Zurrieq“ aus hin. Das Boot läuft mehrere Grotten an, in denen nicht die Reflexion des Lichtes, sondern auch viele orangefarbene Algen für ein abwechslungsreiches Farbenspiel sorgen. Die größte dieser Grotten ist mit 30 Metern Höhe und 90 Metern Umfang die „Blaue Grotte“, in der die Lichteffekte be-sonders stark wirken. An der Felsenküste gab es zum Ausklang des Tages die Möglichkeit, bei herrlichem Sommerwetter ein Sonnenbad zu nehmen.

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An der Anlegestation zur „Blauen Grotte“ ankern die farbigen Fischerboote („Luzzus“).

Freizeit auf Malta

Als wir auf Malta angekommen sind, dachten wir nicht, dass uns viel Zeit für Freizeit übrig bleibt. Sogar die Besprechungen in der Schule deuteten auf etwas anderes hin. Als nämlich die Pläne für die einzelnen Tage entstanden, waren diese mit vielen Ak-tivitäten und Besichtigungen ausgefüllt. Aber wie sich dann zeigte, war alles ganz anders. Wir haben alles gut unter einen Hut gebracht. Denn nach den betrieblichen und kul-turellen Besichtigungen und Reisen blieb uns jede Menge Freizeit übrig. Wir fuhren meistens mit dem Bus, wofür wir uns eine Wochenkarte gekauft haben (kostete sechs maltesische Lira). Das Bussystem war relativ einfach, jedoch waren die Fahrten an sich ein echtes Erlebnis. ☺ Denn neben dem Linksverkehr, woran man sich erst mal gewöhnen musste, war die Fahrweise der Malteser ebenfalls ein Erlebnis. Da macht ein Kratzer mehr oder weniger am Auto auch nicht viel aus. Nach den Besichtigungen gingen wir oft in die Stadt und schlängelten uns durch die zahlreichen, vielfältigen Geschäfte. Aber auch an unserem Pool, der sich direkt auf der Dachterrasse unseres Hotels „Bayview“ befand, entspannten wir uns und genos-sen von oben die wunderschöne Aussicht auf Sliema, Valletta und den Hafen.

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Typisch maltesischer Bus. Diejenigen, die etwas geduldiger waren, konnten auch an einen Sandstrand zum Re-laxen fahren. Dabei musste man jedoch eine 30- bis 45-minütige Busfahrt in Kauf nehmen. Doch wenn man sich für den Strand („Mellieha Bay“) entschieden hatte, ha-ben sich die Anstrengungen allemal gelohnt, weil der Strand sehr, sehr schön ist. Mit weißem Sand, himmelblauem Meer, Sonnenliegen und Sonnenschirmen. Es hat ein-fach alles rundherum gestimmt. Außerdem waren in Sliema, wo sich unser Hotel befand, zahlreiche, wunderschöne und meistens preiswerte Restaurants, in denen man sehr gut und lecker essen konn-te. Es gab alles wonach man sich sehnte (maltesische, chinesische, italienische Re-staurants).

Nachtleben Das Nachtleben findet man hauptsächlich in St. Julians (Paceville). Dort trifft man überall junge Leute, die sehr gut gelaunt sind und einfach Party machen wollen. Das Nachtleben beginnt auch hier wie bei uns so gegen 23 Uhr und zieht sich bis in die frühen Morgenstunden. Die zahlreichen Discotheken bieten für jeden Geschmack etwas an. Die Musikrichtungen, die dort am häufigsten gespielt werden, sind Hip-Hop, R’n’B, Techno und hauptsächlich ältere Musik aus den 90er Jahren. Die „Party-Straße“ in Paceville kann man sich so vorstellen: Es ist eine Disco nach der anderen aneinander gereiht und man kann einfach von der einen in die andere reingehen.

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Man muss fast nirgendwo Eintritt bezahlen, außer in der größten maltesischen Disco „Axis“. Dort hat man aber mehrere Säle in denen verschiedene Musikrichtungen ge-spielt werden. Wir waren meistens mit der ganzen Klasse im „Empire“, unserer maltesischen Stammdisco, und haben dort gefeiert und Spaß gehabt.

Die Klasse 12 RA 01 in der Diskothek „Empire“. Am Wochenende wimmelt es in ganz St. Julian’s von jungen Leuten, die höchst-wahrscheinlich außerhalb arbeiten und dann am Wochenende zu ihren Familien nach St. Julian’s und Umgebung nach Hause kommen. Man kann auch sagen, dass die Leute wie ein Haufen Ameisen auf den Straßen herumlaufen, um in die Discos, Kneipen, Bars etc. zu gelangen. Dieses Erlebnis ist einmalig, einfach unbeschreiblich und sehr, sehr toll.

Anastasia Gundrum, Christina Lecher und Irina Widmeier

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Abreise von Malta

Am Montagabend, den 03.10.05, stand nunmehr die Rückreise unserer Studienfahrt bevor. Nachdem wir gegen 08:30 Uhr aufgestanden waren und ausgiebig gefrühstückt hat-ten, begaben wir uns wieder in unsere Zimmer und fingen an, unsere Koffer zu pa-cken. Um 10:30 Uhr wurden wir von der Rezeption mit dem Hinweis auf den Zim-mern angerufen, dass wir um 11:00 Uhr aus dem Hotel auschecken müssen. Unten angekommen, gaben wir unsere Zimmerschlüssel ab und stellten unsere Koffer in die Lobby. Da wir allerdings noch den ganzen Tag vor uns hatten und wir erst gegen Abend abgeholt wurden, beschlossen wir, uns noch eine Weile an den Pool zu legen. Herr Groß erbarmte sich auch, auf unsere Koffer aufzupassen, damit nichts geklaut werden konnte. Sodann gingen wir an den Pool - die Badesachen hatte noch keiner eingepackt - und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Gegen 15:30 Uhr fingen wir langsam an, uns im Hotel zu duschen und uns wieder anzuziehen, um dann gemein-sam in die Stadt zu laufen. Ein letztes Mal zusammen Einkaufen, ein letztes Mal Es-sen gehen und dann war es auch schon soweit und wir wurden von einem kleinen Transporter so gegen 19:00 Uhr vor unserem Hotel abgeholt. Die Fahrt bis zum Flughafen dauerte ca. eine Stunde. Am Flughafen angekommen, machten ein paar von uns noch Fotos von den Palmen, die vor dem Flughafen standen. Da wir schon sehr früh am Flughafen ankamen, wa-ren wir die ersten, die Einchecken konnten. Die nächsten zwei Stunden, die wir noch warten mussten, verbrachten wir in der Wartehalle und in den Geschäften um evtl. noch das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Gegen 22:00 Uhr kam dann endlich die Durchsage für unseren Flug und wir konnten in das Flugzeug einsteigen.

Vor dem Rückflug auf dem Flughafen Luqa.

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Unser Flugzeug: ein Airbus A 320-200.

Mit viel Rückenwind landeten wir eine halbe Stunde früher als erwartet am Frankfur-ter Flughafen - jeder an der Gepäckausgabe mit der Hoffnung, dass der eigene Kof-fer nicht aufgeplatzt ist. Nachdem alle das Gepäck heil wieder bekommen hatten (bis auf Silvi, der das Shampoo ausgelaufen war), war es endlich soweit und wir konnten den Gepäckausgabe passieren. Froh, endlich unsere Liebsten wieder zu sehen, merkten wir auch sofort, wie kalt es in Deutschland ist und zogen uns sogleich unsere Jacken an. Zum Ende hin verab-schiedeten wir uns noch alle voneinander, um dann gemeinsam mit dem Freund, den Eltern oder Bekannten den Nach-Hause-Weg anzutreten.

Silvia Grau und Anja Trümner

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Fazit

Wir fanden die Klassenfahrt im Großen und Ganzen sehr schön. Die Hin- und Rück-fahrt war von der Zeit her gut gelegt, da man bei der Anreise und auch bei der Abrei-se noch den ganzen Tag zur freien Verfügung hatte. Unser (ehemaliger) Klassenlehrer, Herr Groß, hatte das Programm für die Woche sehr gut gestaltet. Wir haben viel von der Insel Malta gesehen und hatten trotzdem noch genügend Freizeit für andere Unternehmungen. So konnte man z. B. mit dem Bus, mit der Fähre oder auch zu Fuß zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, zum Strand oder auch in die Stadt gelangen, um dort Diskotheken und Restaurants zu besuchen. Das Hotel, in dem wir unseren Aufenthalt verbrachten, war zufrieden stellend. Man sollte allerdings bei einer nächsten Klassenfahrt darauf achten, dass das Hotel in der Nähe von St. Julian’s (Paceville) gelegen ist, da der Strand und die Diskotheken von dort aus besser zu erreichen sind als von unserem Hotel „Bayview“ in Sliema. Das Essen in den vielen, schönen, meist am Meer gelegenen Restaurants war sehr lecker und empfehlenswert. Über den Preis konnte man sich auch nicht beschweren. Ein Schülerausweis ist von Vorteil, da Rabatte in einigen Restaurants möglich sind. Wir empfehlen allen weiteren Klassen, wenn sie sich entschließen sollten, eine mehr-tägige Studienfahrt zu unternehmen, nach Malta zu fliegen.

Es lohnt sich!

Evaluation

Auf die Frage „Was hat mir sehr gut gefallen?“ gab es folgende Schüler(innen)-Antworten: „Tolle Aussichten, tolles Wetter, das Meer, der Stand, der Pool, das Essen, das Pro-gramm bzw. die Tagesaufteilung (Besichtigungen, Ausflüge ...), Busfahrt (ein Erleb-nis), die Busfahrkarten (man kommt überall hin), viel Freizeit (vor allem abends), Pa-ceville/St. Julian’s, Malta und die Malteser an sich, der Roomservice, teilweise freundliches, kompetentes Personal, der Wein, perfekte Jahreszeit für die Studien-fahrt.“ Das persönliche Fazit der teilnehmenden Schüler(innen) lautete: • „Die Fahrt ist alles in allem ziemlich gut gelaufen. Gut organisiert und geplant.

Trotz Terminen hatte man genug Freizeit, um auch etwa zu tun, was man selbst mag.“

• „Die Studienfahrt war sehr schön und man hat sehr viel von Malta gesehen. Wir

hatten auch genügend Freizeit, so dass wir an den Strand konnten und auch an den Pool. Ich danke, dass ich bestimmt noch mal nach Malta fliegen werde!“

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• „Das Zahlen in den Restaurants war am Anfang gewöhnungsbedürftig, da die Rechnung nicht getrennt bezahlt werden konnte. Die Studienfahrt war nach mei-ner Meinung im Großen und Ganzen sehr gelungen.“

• „Mir hat die Studienfahrt insgesamt sehr gut gefallen. Sie entsprach voll meinen

Erwartungen. Ich finde, man hat in dieser Woche sehr viel von der Insel gesehen. Man hatte auch viel Freizeit.“

• „Alles in allem eine rundum gelungene Fahrt.“ • „Die Studienfahrt war schön und informativ.“ • „Ich fand die Studienfahrt sehr, sehr schön und man hat in dieser Woche sehr viel

gesehen. Außerdem fand ich gut, dass man viel Freizeit hatte, um an den Strand bzw. an den Pool zu gehen. Ich würde die Fahrt noch mal machen.“

• „Die Studienfahrt war insgesamt sehr, sehr schön und man hat in wenigen Tagen

fast alles von Malta gesehen. Außerdem hat man auch viel Freizeit gehabt. Man konnte abends auch gut weggehen und Spaß haben.“

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Anhang

Unser Dank gilt der

Deutsch-Maltesischen Gesellschaft (DMG) e. V. Adenau

die unsere Studienfahrt großzügig finanziell unterstützt hat.

Wir danken

der Firma „Playmobil Malta“ und Mr Stephen Spiteri Ms Angela Xuereb von der „University of Malta“

Frau Dr. Stefanie Anzinger von der Firma „Malta Enterprise“ Dr. Frank Portelli vom „Malta Law Court“

für die programmatische Unterstützung unserer Studienfahrt.

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Text- und Bildquellen

Klaus Bötig Marco Polo Malta – Gozo Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern ISBN 3-89525-760-5 Felix Färber Polyglott-Reisebuch Malta Polyglott-Verlag GmbH, München ISBN 3-493-60419-X Hans E. Latzke ADAC-Reiseführer Malta ADAC-Verlag GmbH, München ISBN 3-78003-761-X Werner Lips Malta, Gozo, Comino Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld ISBN 3-89416-880-3 Katja Müller Malta Dumont Extra DuMont-Buchverlag, Köln ISBN- 3-7701-5131-3 Reisebegleiter Malta, Gozo und Comino FTI Frosch Touristik GmbH, München ohne ISBN-Nr. www.auswaertiges-amt.de www.bildungsserver.de www.europa.eu.int www.gov.mt www.malta.com www.malta-online.de www.maltaenterprise.com www.malta-portal.de www.marco-polo.de www.mcast.edu.mt www.tui.de www.um.edu.mt www.visitmalta.com/de www.weltatlas.de www.wikipedia.com www.wissen.de Bei allen nicht besonders gekennzeichneten Fotos handelt es sich um private Auf-nahmen der beteiligten Schüler(innen) und Lehrkräfte.

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Presseveröffentlichung

Studienfahrt der Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg Zum 5. Mal führte eine Berufsschulklasse der Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Mar-burg eine Studienfahrt nach Malta durch, diesmal eine Klasse mit auszubildenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Die Schule unterhält seit 1999 Kontakte zu der Mittelmeerinsel, die durch die Lehrkräfte Siegfried Groß und Heike Nowak ausgebaut und vertieft werden konnten. Umfangreiches Programm Das umfangreiche Programm umfasste einen Besuch an der „University of Malta“ in Msida. Die Presse- und Öffentlichkeitsreferentin der Universität, Angela Xuereb, informierte die Berufsschüler(innen) bei ei-nem Rundgang über das Uni-Gelände über die ver-schiedenen Einrichtungen der einzigen maltesischen Universität mit rund 9.000 Studierenden in zehn Fachbereichen. Zehn Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland. In einer Vortragsveranstaltung referierte Frau Dr. Stefanie Anzinger von der maltesischen Wirtschafts-förderungsgesellschaft „Malta Enterprise“ über den „Wirtschaftsstandort Malta und seine Investitionen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland“. Mittlerweile engagieren sich über 3000 ausländische Firmen - darunter zahlreiche namhafte Unter-nehmen aus Deutschland - auf der Mittelmeerinsel, die seit Mai 2004 der Europäischen Union an-gehört. Malta hat sich in den letzten Jahren aufgrund seiner stategischen Lage im Mittelmeer und seiner traditionell guten Beziehungen zu Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten zu einem Fi-nanzdienstleistungs- und Softwarezentrum entwickelt. Desweiteren führte die Gruppe eine Betriebsbesichtigung durch. In Hal Far besuchten die Auszubil-denden die maltesische Produktionsstätte des fränkischen Spielwarenherstellers Playmobil. Die Auszubildenden konnten den gesamten Produktionsprozess bei der Herstellung von Playmobil-Figuren verfolgen und eigene Figuren herstellen. Ein weiterer Informationsbesuch führte die Marburger Berufsschüler(innen) zum „Malta Law Court“ in Valletta. Dr. Frank Portelli zeigte den Auszubildenden die verschiedenen Einrichtungen des Ge-richtshofes, u. a. die verschiedenen Strafgerichte, das Familiengericht und das Verfassungsgericht der Mittelmeerinsel. Dr. Portelli informierte die Gruppe auch über den Staats- und Gerichtsaufbau auf Malta. Um Land und Leute kennen zu lernen, erkundete die Berufsschulklasse ihren Aufenthaltsort Sliema und die maltesische Hauptstadt Valletta. Zwei Tagesausflüge führten zum Filmkulissendorf „Popeye Village“ sowie nach Mosta (dort befindet sich ein Dom mit der drittgrößten freitragenden Kuppel Europas), in die alte Hauptstadt Mdina, zu den Dingli Cliffs, an denen die Steilküste fast 250 m tief ins Meer hinabfällt und zur „Blauen Grotte“. Eine Hafenrundfahrt entlang der Hauptstadt Valletta mit dem größten Naturhafen im Mittelmeerraum und den drei Städten Senglea, Cospicua und Vitto-riosa rundete das Programm ab. Aus Termingründen kam ein geplanter Schüleraustausch mit Auszubildenden des „Institutes of Bu-siness and Commerce“ des „MCAST“, des „Malta College of Arts, Science and Technology“ in Paola, nicht zustande. Die Studienfahrt wurde durch die Deutsch-Maltesische Gesellschaft e. V. finanziell gefördert.

Von Siegfried Groß, www.sigi-gross.de [2005]

FOTO (von Heike Nowak): Die Marburger Berufsschüler mit ihrem Begleitlehrer Siegfried Groß vor dem Eingang des „Malta Law Court“ in Valletta

Quelle: www.malta-online.de/index.php?option=content&task=view&id=472&Itemid=316

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Typisch maltesische Haustür mit Türklopfer.

Layout & Realisierung: Siegfried Groß (Januar 2006)

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