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Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 2
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 3
Urheberrecht
Der vorliegende Ratgeber ist in vollem Umfang urheberrechtlich geschützt.
Der vollständige sowie der teilweise Nachdruck, die Verbreitung durch Fernsehen, Film, Rundfunk und Internet, durch fotomechanische
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Die Inhalte des Ratgebers wurden nach bestem Gewissen des Herausgebers
erstellt. Trotz größtmöglicher Sorgfalt können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der Herausgeber übernimmt aber keine Gewähr oder Haftung für
die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der enthaltenen
Informationen und Inhalte. Der Leser/die Leserin ist für sein/ihr Handeln selbst verantwortlich. Es wird keine Haftung für mögliche Schäden
übernommen, die direkt oder indirekt mit der Verwendung dieses Buches entstehen. Alle Empfehlungen und Vorgehensweisen sind nach bestem
Wissen recherchiert.
Jegliche Haftung ist somit ausgeschlossen.
Dieser Ratgeber ersetzt auch keine professionelle Beratung!
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 4
Impressum
© / Copyright: 2018, adelmayer Inh. Florian Butza
Florian Butza
Obenkatternberg 9b
42655 Solingen
Alle Angaben ohne Gewähr
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 5
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 5
Einführung 7
Grundlagen der indischen Energielehre 9
Die indische Energielehre 10
Energien in der indischen Gesundheitslehre 11
Energie und Gesundheit 13
Die universelle Energie 15
Angeborene Energie 16
Die Menschentypen im Ayurveda 17
Der Vata Typ: 17
Der Pitta Typ: 18
Der Kapha Typ: 19
Gesundheitstipps für Vata-Typen 20
Die beste Ernährung für Vata-Typen 20
Die besten Lebensmittel für Vata-Typen 20
Gesundheitstipps für Pitta-Typen 21
Die beste Ernährung für Pitta-Typen 21
Die besten Lebensmittel für Pitta-Typen 22
Gesundheitstipps für Kapha-Typen 23
Die beste Ernährung für Kapha-Typen 23
Machen Sie den Test! Welcher ayurvedische Energietyp sind Sie? 24
Prana, die Energie von außen 27
So halten Sie Ihre Energien auf hohem Niveau 28
Energie und Nahrung 29
Welche Nahrung enthält besonders viel gute Energie? 31
Sauer 31
Süß 32
Salzig 32
Bitter 32
Scharf 32
Zusammenziehend/herb 33
Ernährungsempfehlungen für jeden Dosha-Typ 33
Wie können Sie die Energie Ihrer Nahrung erhöhen? 34
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 6
Was ist ein Mantra? 36
Das Mantra und seine Macht 39
Welche Mantras sollten Sie kennen? 40
Wie können Sie Mantras beim Kochen einsetzen? 43
Die richtige Uhrzeit 44
Achtsamkeit bringt Energie 47
Auf gute Technik nicht verzichten 52
Die richtigen Techniken in der Küche 53
Welche Küchenutensilien sind Pflicht? 54
Doch was sind diese Pflicht-Utensilien? 55
Warum hochwertige Messer unersetzlich sind 57
Liebe, die universelle Energie 59
So reichern Sie Ihre Nahrung mit Liebe an 61
Die besten Rezepte für das Mantrakochen 63
Flocken Brei mit Früchten und Gewürzen 66
Reisbrei mit Kakao und Buchweizen 67
Haferbrei mit Apfel und Kokos 68
Trockenfrüchte mit Sahne 69
Kürbiscremesüppchen 71
Salat von roter Bete mit Kreuzkümmel 72
Linsensalat 73
Paneer selbst herstellen 75
Ghee selbst herstellen 77
Selbstgemachtes Naan Brot 78
Blitz-Rezept Naan Brot 80
Curry mit Kartoffeln 81
Kokoshühnchen mit Rhabarber 82
Kichererbsen mit Mandelcouscous und Safransahne 83
Tomaten, Radieschen und Quinoa 85
Geschmortes Fischfilet aus dem Ofen 89
Spinat mit Erdnüssen und Sprossen 91
Müsli 94
Datteln mit Sahne 96
Idli, gedämpfte Reiskuchen 97
Ayurvedische Gute-Nacht-Milch 101
Mung Dal, würzige Linsensuppe 102
Leckere Karottencreme 103
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 7
Einführung
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich möchte Sie zu diesem Buch begrüßen, in welchem ich Ihnen ein ganz wichtiges
Thema näherbringen möchte: Mantra und Kochen.
Achtsames Kochen und dabei vor allem das Kochen mit Mantras kann ein
wunderbarer Weg sein zu mehr Glück und Gesundheit in Ihrem Leben. Denn
Nahrung kann Ihre Medizin sein. Dabei spreche ich nicht von Medizin, die Sie
gesund macht, sondern von Medizin, die Sie gesund hält. In meinen Augen sollten
wir Westeuropäer endlich wieder damit beginnen, den Begriff Medizin so zu
verstehen, wie dies die meisten Naturvölker tun: als die Rituale, Praktiken und
Lebensmittel, die uns dabei helfen, unsere Gesundheit zu stärken und die
körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Das Kochen und Zubereiten hochwertiger Nahrung kann darüber hinaus für Sie
sehr viele Möglichkeiten bieten. Wenn Sie über die ersten Anfängerversuche
hinausgelangt sind, können Sie zum Beispiel Ihrer Intuition und Ihrer Kreativität
freien Lauf lassen. Sie können sich durch interessante Rezepte dazu inspirieren
lassen, Neues auszuprobieren. Seien dies neue Gewürze und Produkte oder auch
Techniken, Werkzeuge und Gerätschaften. So wird Kochen mit Mantra für Sie bald
zu einer neuen, bereichernden Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die Ihre Lieben
gerne in Küche und Esszimmer zusammenkommen lässt. So steigern Sie nicht nur
Ihre eigene Lebensfreude und letztendlich Lebensenergie, sondern Sie stärken auch den Zusammenhalt der Menschen, die Sie lieben. Denn für uns Menschen ist
es eine Basis für Gesundheit und Wohlbefinden, dass wir in einer harmonischen
Gemeinschaft mit anderen Menschen leben. Die Menschen aus unserem Umfeld,
inspirieren uns mit Ihrer seelischen und körperlichen Nähe, welche uns seelisch
und emotional gesund erhält.
Schon seit Jahrtausenden kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu feiern,
indem sie ihre Speisen miteinander teilen und Rezepte miteinander austauschen.
Das sind Tätigkeiten, die uns bereichern und glücklich machen. Eine Möglichkeit,
aus Nahrung viel mehr zu machen, als wohlschmeckende Speisen, bieten Mantras,
wie wir sie aus der indischen Yogalehre, aber auch aus anderen Philosophien und Religionen kennen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 8
Genauso wie sich Mantras nicht allein auf das indische Yoga beschränken, möchte
ich auch meine Rezepte nicht auf eine einzige Region dieser Welt beschränken.
Deshalb habe ich Ihnen hier Rezepte und Kreationen aus aller Herren Länder
zusammengetragen. Von fein bis herzhaft. Von fruchtig frisch bis feurig scharf. Von
wolkig süß bis erdig deftig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Wagen Sie, neue Haushaltsgeräte auszuprobieren und neue Kochtechniken zu
erlernen – es lohnt sich. Begeben Sie sich mit mir zusammen auf den Weg in ein
abenteuerliches Leben, in dem Sie mit Energie und Freude wunderbare
Lebensmittel schnippeln, raspeln, garen und garnieren. Auf dass Ihre Nahrung zu
Ihrer Medizin in oben genanntem Sinne werde!
Viel Freude dabei wünscht Ihnen Ihr
Florian Butza
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 9
Grundlagen der indischen Energielehre
Energie, die Fähigkeit, mechanische Arbeit zu leisten, Wärme abzugeben oder Licht
auszustrahlen, so definiert die Physik diesen Begriff. Doch geht das Prinzip der
Energie beim Menschen weit über solche rein physikalische Betrachtung hinaus.
Die Lehren des fernen Orients gehen von einer universellen Lebensenergie aus, die in allen lebenden Organismen fließt. Dies tut sie nicht, weil wir sie zum Fließen
bringen, sondern weil es ihr Naturell ist. Solange diese Energie, die in Japan Ki und
in China Qi genannt wird, gleichmäßig fließen kann, sind wir gesund. Kommt es
jedoch durch die verschiedensten Umstände zu einer Blockade im Energiefluss, so
kommt die Gesundheit aus dem Gleichgewicht. Gesundung ist erst wieder dann
möglich, wenn wir Maßnahmen ergreifen, die dazu geeignet sind, die Energie
erneut ungehindert fließen zu lassen. Denn nur wenn der Körper in seinem
energetischen Gleichgewicht ist, kann er das ganze Potential seiner
Selbstheilungskräfte entfalten. Indem wir dafür sorgen, dass wir durch eine
geeignete Lebensweise, soziale Kontakte, förderliche Nahrung und entsprechende
Bewegungstherapien die Lebensenergie ungehindert fließen kann, schaffen wir
die bestmöglichen Bedingungen, unter denen Leben und Gesundheit geschehen
können.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 10
Die indische Energielehre Ein wenig anders verhält es sich in der indischen Energielehre. Hier betrachtet
man das Leben als eine Einheit von Körper, Sinnen, Seele und Verstand. Die
körperliche Erscheinung des Menschen setzt sich darüber hinaus aus drei Doshas,
welche man als Lebensenergien bezeichnen könnte, sowie sieben Basisstoffen und
Abfallstoffen des Körpers zusammen. Wachstum und Gesundheit, aber auch der
Verfall des Menschen sind in erster Linie von seiner Nahrungsaufnahme abhängig.
Dies bedingt, dass die Verarbeitung, die Aufnahme und der Stoffwechsel unserer
Nahrung einen ganz wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere
Entwicklung haben. Die indische Energielehre kennt die fünf Elemente, Wasser,
Erde, Feuer, Luft und Äther, die auch im Europa des Mittelalters und der
beginnenden Neuzeit eine sehr große Rolle spielten. Diese fünf Elemente bilden die Basis der Erklärung zum Aufbau des Universums.
Im Ayurveda versteht man den Aufbau des Universums als eine Zusammensetzung
aus den so genannten „neun Substanzen“. Diese sind die fünf Elemente sowie der
Geist, die Seele, der Raum und die Zeit. Alles Stoffliche in diesem Universum setzt sich aus den 5 Elementen zusammen. Seine Individualität erhält es daher, da die
einzelnen Elemente in verschiedenen Anteilen enthalten sind. Dabei bezieht sich
Individualität nicht nur auf die Unterscheidung der verschiedenen Arten wie
Dinge, Pflanzen und Tiere, sondern auch die einzelnen Vertreter, in unserem Falle
also jeder einzelne Mensch unterscheidet sich so von seinen Mitmenschen. Die
Zusammensetzung, mit der wir geboren werden, entspricht für jeden von uns
unserem Sollwert, also unserem natürlichen Gleichgewicht der Elemente.
Krankheit entsteht, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 11
Energien in der indischen Gesundheitslehre
Im Ayurveda, einer Sammlung der wichtigsten Lehrbücher der Medizinsysteme
des alten Indien, findet sich eine sehr umfassende Energielehre. Gemäß dieser
werden Krankheiten als eine Störung des inneren Gleichgewichtes betrachtet.
Dieses muss wiederhergestellt werden, um dem Körper die Möglichkeit zur
Heilung zu geben. Ayurveda wird heute als Gesundheits- und Wellness-System auf
der ganzen Welt betrieben. Doch nirgendwo sonst hat es einen derart hohen
Stellenwert wie in seiner Heimat Indien, denn hier wird die Ayurveda-Medizin an
den Universitäten gelehrt und ständig auch mit modernsten wissenschaftlichen
Methoden erforscht und hinterfragt. Das Ziel einer ayurvedischen Behandlung ist
es, die Harmonie und das Zusammenspiel der drei Doshas wiederherzustellen. Die
drei Doshas, Vata, Pitta und Kapha, bestimmen, mit welcher ganz persönlichen
Konstitution ein Mensch geboren wird. Sie sind im übertragenen Sinne die
gesundheitlichen Schwachstellen, mit denen wir geboren werden. Jeder Mensch
hat seine ganz eigene Mischung, die seine Persönlichkeit und seine Gesundheit ein Leben lang bestimmt.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 12
Wie diese Mischung ausfällt, wird von mehreren Faktoren bestimmt. Dazu gehören
zum Beispiel die gesundheitliche Konstitution der Eltern, der Zeitpunkt der
Empfängnis und viele andere Umstände. Der energetische Zustand, also die uns
eigene Konstitution, die wir bei unserer Geburt haben, entspricht praktisch
unserem persönlichen Normzustand. Sie entspricht dem ausgeglichenen Zustand
unserer Energien, den wir durch geeignete Maßnahmen aufrechterhalten sollten.
Die Maßnahmen, mit denen dies gelingt, sind die verschiedenen Yogapraktiken.
Diese Praktiken sind: Yama, Niyama, Kriyas, Pratyahara, Pranayama, Asanas,
Meditation und Askese. In diesen Praktiken sind also Anweisungen für
Lebensführung, Bewegungsformen und Meditationen enthalten. Gerade die
Achtsamkeitsübungen und die Meditationen können besonders gut mit Mantra
kombiniert werden.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 13
Energie und Gesundheit
Wenn wir von unserer Energie sprechen, meinen wir im Allgemeinen unseren
Antrieb, unsere Lebensfreude und unsere Lebenskraft. Also all das, was uns dazu
befähigt, aus uns selbst heraus zu schaffen und zu wirken. Das können wir
durchaus in unserem Alltag selbst erleben. Verspüren wir viel Energie in uns, dann sind wir dazu in der Lage, ein glückliches, reiches, erfülltes Leben zu führen. Fühlen
wir uns energetisch geschwächt, finden wir neue Energie, indem wir uns in der
freien Natur bewegen, uns mit inspirierenden Menschen umgeben, Dinge tun, die
uns Spaß machen, und zur Ruhe kommen.
Im Yoga, das ja von seinen Lehren und Stilrichtungen her sehr reich ist, kennt man
die so genannte „Shiva-Shakti-Philosophie“. Diese Philosophie beruht darauf, dass
alles Leben ein Zusammenspiel von Bewusstsein und Energie ist. Aus dieser
Sichtweise ergibt sich der Name der Philosophie, denn Bewusstsein bedeutet
„Shiva“ und die Energie wird mit „Shakti“ bezeichnet. Die Einheit von Körper, Geist
und Energie ist derart wichtig, dass sich sogar das Sanskrit-Wort Yoga vom Wort „Yuj“ ableitet, das so viel wie „Einheit und Harmonie“ bedeutet. Das ist auch nicht
schwer zu verstehen. Stellen Sie sich zum Beispiel einmal einen Tag vor, an dem
Sie sich nicht ganz gesund gefühlt haben. Was ist es, was diesen Tag in erster Linie
von gesunden Tagen unterscheidet? Dass Ihre Energie vermindert ist. Während Sie
in gesundem Zustand viele Dinge erledigen können, ein offenes Ohr für Ihre
Kollegen, Kunden und die ganze Welt haben und selbst noch in Ihrer Freizeit zu
Höchstform auflaufen können, fehlt Ihnen an einem kranken Tag jegliche Kraft. Sie
können sich kaum auf sich selbst konzentrieren und oft genug noch nicht einmal
etwas essen. Selbst für die Verdauung, die an anderen Tagen fast unbemerkt
stattfindet, bleibt keine Energie mehr.
Bleiben wir noch einen Moment bei diesem gesundheitlich angeschlagenen Tag.
Wie ist es denn an so einem Tag um Ihre Gedanken bestellt? Sind Ihre Gedanken
positiv und heiter? Gehen Sie in die Welt hinaus mit einem offenen und liebenden
Herzen? Eher nicht. Sie neigen vielmehr dazu, sich selbst zu bemitleiden und all
Ihre Gedanken drehen sich nur um sich selbst und Ihr aktuell erlebtes Elend.
Verfügen wir dagegen über viel harmonische und positive Energie, also viel Prana,
Qi oder Ki, wie auch immer sie diese Lebensquelle nennen möchten, dann geht
vieles einfacher. Wir öffnen uns für die Welt und nehmen sie liebend und dankbar
an und leben in vollem Zuge. Unsere Kreativität, Leistungsfähigkeit und
Schaffenskraft schrauben sich in ungeahnte Höhen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 14
Ist unsere Energie geschwächt, sammeln sich dunkle, bedrückende und mitleidige
Gedanken in uns, was uns schwermütig und sogar depressiv machen kann. Ist die
Energie, die uns erfüllt, unruhig und expulsiv, werden wir leicht aggressiv und
ärgerlich. Das kann dazu führen, dass wir uns und anderen Schaden zufügen. Die
verschiedenen Praktiken des Yoga und damit auch die Mantras geben uns ein
Werkzeug an die Hand, mit dessen Hilfe wir Energie effizient aufnehmen,
speichern, bündeln und abgeben können. So können wir sie zum Wohlergehen von
uns selbst und anderen einsetzen. Durch Mantras können wir einen direkten
Einfluss auf die Menge und die Qualität der Energie nehmen, die uns durchflutet.
So können wir auch ganz direkt Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. Direkt und
indirekt. Direkt, da die Schwingungen und Energien, die das gewählte Mantra
erzeugt, den Körper beeinflussen, und indirekt, da diese Schwingungen auch auf
die Nahrungsmittel wirken, die wir zubereiten, während wir das Mantra
anwenden. So sorgen wir dafür, dass wir immer genügend Energie in uns gespeichert haben. So bleibt uns auch in schwierigen Zeiten immer eine Reserve.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 15
Die universelle Energie
Unser Universum ist angefüllt mit universeller Energie. Diese umgibt uns ständig
und sie nährt und stärkt uns, wo immer wir auch sind. Es gibt Orte, an denen diese
Energie reiner und stärker ist, und welche, an denen sie sich eher schwächer zeigt.
Darüber hinaus gibt es auch immer Orte, die die universelle Energie schwächen und verunreinigen. Halten wir uns vermehrt an solchen Orten auf, können wir
unsere eigene Energie nur mit minderwertiger universeller Energie anfüllen.
Möchten wir uns also gesund erhalten, sollten wir darauf achten, uns vermehrt
frischer, starker und reiner Energie auszusetzen. So können wir unsere
körpereigene Energie immer wieder auffüllen.
Die universelle Energie wird in den ayurvedischen Lehren auch als Prana
bezeichnet. Dabei ist Prana nicht alleine auf das zu reduzieren, was man in der
Alchemie als „Äther“ bezeichnet hat. Denn alle Dinge und Wesen des Universums
können sich mit Prana „aufladen“. In der Ayurveda Medizin geht man davon aus,
dass vor allem die Dinge und Wesen, die stark der Sonne ausgesetzt sind, mit viel wertvoller Prana Energie angereichert sind. Das bedeutet also auch für uns, wenn
wir uns mit Prana-reicher Kost versorgen möchten, sollten wir besonders häufig
zu sonnengereiften Früchten und Gemüsen greifen. Auch das Anreichern der
Speisen mit bestimmten Gewürzen kann deren Prana Gehalt erhöhen. Selbst die
Art, wie wir die Lebensmittel zubereiten, hat einen Einfluss darauf, wie Prana-reich
das Gericht letztendlich ist.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 16
Angeborene Energie
Alles auf dieser Welt enthält Energie. Das bezieht Steine und andere unbelebte
Materie genauso wie Pflanzen und Tiere. Der Unterschied liegt darin, wie viel
dieser Energie enthalten und wie hochwertig diese ist. So sind also Qualität und
Quantität die beiden Aspekte, an denen sich misst, wie energiegeladen ein Ding oder ein Lebewesen ist. Im Hinduismus unterscheidet man zwischen sauberer und
schmutziger Energie. Also Energie, die förderlich ist, und welche, die es nicht ist.
Jedes Tier und jeder Mensch wird mit einer ganz individuellen Zusammensetzung
an Energie geboren. Abhängig davon, welche Energieart mehr oder weniger stark
vertreten ist, dienen verschiedene Maßnahmen dazu, die eigene Energien zu
fördern. Dabei geht es nicht darum, von einer als wünschenswert betrachteten
Energie besonders viel anzureichern, sondern vielmehr darum, das individuelle
und damit gesundheitsfördernde Gleichgewicht der Energien herzustellen.
Diese Energiearten nennen die Hindus Doshas. Über die Doshas haben wir ja schon
einiges gelernt. Es sind die Energiearten Kapha, Pitta und Vata, die letztendlich unsere Individualität ausmachen. Unseren Charakter, unsere Art zu denken, aber
auch unsere Gesundheit. Denn der Anteil dieser drei Energiearten bestimmt über
unsere Lebensgewohnheiten, unsere Art zu handeln und zu reagieren und die Art,
wie wir uns ernähren - ganz wichtige Aspekte, die wesentlich darüber entscheiden,
wie gesund wir sind. Kommen wir auf die Welt, befinden wir uns im Prakruthi-
Zustand, in dem die drei Doshas sich in einem ausgeglichenen Verhältnis befinden.
Durch Stress, ungeeignete Ernährung und andere ungünstige Lebensumstände
können wir jedoch dieses ausgewogene Verhältnis stören. Krankheit ist die Folge.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 17
Die Menschentypen im Ayurveda Im Ayurveda kategorisiert man Menschentypen dementsprechend in diese drei
Energiearten. Es kommt zwar eher nicht vor, dass ein Mensch komplett und
ausschließlich eine Energieform in sich trägt, doch meist überwiegt eine ganz klar.
Doch woran erkennt man, welcher Energietyp bei einem Menschen im
Vordergrund steht?
Dazu habe ich Ihnen hier einige Merkmale zusammengetragen:
Der Vata Typ: • geringes Gewicht und zarter Körperbau
• neigt zu trockener, dünner Haut
• dünne dunkle Haare, gekräuselt oder gelockt
• langes eckiges Gesicht, schmale Nase (gekrümmt), kleine Augen, dünner
Hals und kleiner Mund
• unregelmäßiger Appetit und unregelmäßige Verdauung, neigt zu
Verstopfung
• ist begeisterungsfähig, kreativ und handelt schnell
• kann neue Informationen schnell verarbeiten, gutes Kurzzeitgedächtnis
• leidet an Schlafstörungen, leichter Schlaf • sehr schnell erregbar, wechselnde Launen
• vergisst schnell
• neigt zu Kummer und Sorgen
• seine physische und psychische Energie kommt in Schüben
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 18
Der Pitta Typ: • helle, glänzende und weiche Haut, neigt zu Sonnenbrand, Leberflecken und
Sommersprossen
• feines, weiches Haar, oftmals in Blond- oder Rottönen • herzförmiges Gesicht, manchmal mit ausgeprägtem Kinn
• Hals, Nase, Mund und Lippen sind von durchschnittlicher Größe, ebenso die
Augen (grün, hellblau, hellgrau)
• mittelschwerer Körperbau
• geht Dinge mit mittlerem Tempo an, bei Stress leicht erregbar
• meidet die die direkte Sonne
• unternehmungslustiger, die Herausforderungen liebender Charakter
• wacher Intellekt, redegewandt
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 19
Der Kapha Typ: • dicke, fettige, weiche und weiße Haut
• glänzendes, gewelltes, volles, dickes und oftmals braunes Haar
• großes, rundes Gesicht mit massivem Hals und großer, abgerundeter Nase
• große, attraktiv wirkende Augen, braun oder blau • großer Mund und volle Lippen
• mittelschwerer Körperbau; gute körperliche Ausdauer, sehr leistungsfähig,
robust
• ausgeglichene Energie, bewegt sich langsam und elegant
• ausgeglichene und ruhige Persönlichkeitsstruktur
• gutes Langzeitgedächtnis
• schläft tief und lang
• neigt zu Übergewicht
• verdaut träge, gemäßigter Appetit
• ausdauernd und stark
• beständige und ausgeglichene Persönlichkeitsstruktur
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 20
Gesundheitstipps für Vata-Typen Überwiegt Vata in Ihrer persönlichen Konstitution, sollten Sie eher darauf
verzichten zu fasten. Meist neigen Vata-Typen schon von Haus aus dazu, die eine
oder andere Mahlzeit ausfallen zu lassen. Sie stärken sich und Ihre Verdauung aber
eher, indem Sie sich zu regelmäßiger Nahrungsaufnahme zwingen. Schwere
körperliche Anstrengungen und das Arbeiten in klimatisierten Räumen sind für Sie
nicht empfehlenswert. Als Vata-Typ sollten Sie versuchen, sich an warmen und
feuchten Orten aufzuhalten und sich ein ruhiges, sicheres und komfortables
Umfeld zu schaffen. Ölbäder, Regelmäßigkeit, gutes Essen und Trinken und immer
wieder Ruhe bedeuten Heilung für den Vata-Typ. Besonders empfohlen sind sanfte
und entspannende Massagen mit warmem Öl, sowie klassische Musik, Tanz und
Osho-Meditationen.
Die beste Ernährung für Vata-Typen Für Vata-Typen gilt vor allem eine Regel bei der Ernährung: Essen Sie warme Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten. Ihrer Verdauung wird ein solcher Rhythmus
sehr gut tun.
Die besten Lebensmittel für Vata-Typen Suchen Sie sich süße, sonnengereifte Früchte aus. Banane, Melone, Orange, Papaya,
Pfirsich, Ananas, Kokosnuss, Apfel, Feige, Grapefruit, Trauben, Mango, Pflaume,
Beeren, Kirschen, Aprikose und sogar Avocado sollten Sie regelmäßig verzehren.
Wenn Sie es nicht übertreiben, können Sie solche Früchte auch als Trockenobst
essen. Gemüse sollten Sie nur gegart essen. In Frage kommen vor allem folgende
Sorten: Spargel, rote Beete, Karotte, Süßkartoffel, Rettich, Zucchini, etwas Spinat,
Sprossen und Tomaten, Sellerie, Knoblauch, Zwiebel, diese jedoch nur gedämpft.
Dazu können Sie als Getreide gekochten Hafer, braunen Reis oder auch Weizen
reichen. Auch Hülsenfrüchte können Sie als Beilage verwenden, vermeiden Sie
allerdings außer Mungobohnen, auf alle Bohnenarten verzichten. auch schwarze
Linsen sind für Vata-Typen nicht geeignet. Als tierische Eiweißquellen kommen
Omeletts, Fisch, Hühnchen und andere helle Fleischsorten in Frage. Ihre Speisen
können Sie gerne mit getrocknetem Zuckerrohrsaft sowie braunem Zucker süßen. Beim Würzen ist alles erlaubt. Seien Sie jedoch mit Chili und Pfeffer eher vorsichtig.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 21
Sie können gerne mit geklärter Butter, frischer Milch und Paneer (indischer
Frischkäse, siehe Rezeptteil) arbeiten, aber auch Tofu und Sojamilch in Ihren
Speiseplan aufnehmen. Bei der Zubereitung können Sie jede Art biologischer Öle
einsetzen, sie sind für den Vata Typ gleichermaßen gut geeignet.
Es gilt die Grundregel: Zwischen Obstverzehr und den Mahlzeiten
mindestens eine Stunde vergehen lassen, sowie das Obst essen am Abend
vermeiden.
Gesundheitstipps für Pitta-Typen Menschen mit einer Pitta-Konstitution sollten vor allem für Ausgleich und ein
Mittelmaß in ihrem Leben sorgen. Es gilt vor allem, Extreme zu vermeiden. Sport
tut dem Pitta-Typ gut, so kann er Dampf ablassen. Am geeignetsten sind Aktivitäten
mit mittlerer Belastung wie Joggen, Tanzen oder Radfahren. Ähnliches gilt für das
Essen: vermeiden Sie allzu große Portionen zu sich zu nehmen. Sie stören Ihr
Verdauungsfeuer und überfordern Ihren Körper. Ansonsten hilft es, wenn Sie sich
von Hitzequellen fernhalten. Suchen Sie sich besser ein kühles, gut gelüftetes
Umfeld. Erlauben Sie sich, Ihre Gefühle auszudrücken. Gut tun Ihnen tiefe
Massagen mit entspannenden Ölen, sowie Osho-Meditationen.
Die beste Ernährung für Pitta-Typen Grundsätzlich lässt sich das Pitta durch vorwiegend vegetarisches Essen
besänftigen. Greifen Sie bevorzugt zu bitteren Gemüsen. Die Speisen sollten nicht
zu scharf, salzig oder sauer sein. Im Sommer wählen Sie kühlende und kühle Speisen, im Winter kann es dann eher heiß zugehen. Vermeiden Sie allzu starke
Stimulanzien, wie Alkohol, Kaffee und Tee. Gegen kleine Mengen ist nichts
einzuwenden, aber wirklich nur in kleinen Dosen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 22
Die besten Lebensmittel für Pitta-Typen Greifen Sie zu süßen Früchten und Gemüse. Sie sollten Apfel, Avocado, Kokosnuss,
Feige, Melone, Orange, Birne, Pflaume, Granatapfel und Mango auf Ihren
Speiseplan setzen. Trockenobst sollten Sie nicht auf Ihren Speiseplan setzen. Alle
anderen Früchte können Sie gerne immer wieder verzehren, halten Sie sich dabei
aber bitte auch an die Regel, zwischen Obst und Mahlzeit mindestens eine Stunde
vergehen zu lassen. Die Geschmacksrichtungen Süß und Bitter geben Ihnen einen
Hinweis darauf, welche Gemüse für Sie als Pitta-Typ geeignet sind. Spargel, Kohl,
Gurke, Blumenkohl, Sellerie, Brechbohnen, Salat, Erbsen, Petersilie, Kartoffeln,
Zucchini, Sprossen, Kresse, Chicorée und Pilze, gehören zum Beispiel in diese
Kategorie. Sie können diese Gemüse sehr gut mit gekochtem Hafer, weißem Reis
und Basmati, sowie Weizen und Gerste kombinieren. Auch Hülsenfrüchte aller Art können Sie wählen, während Sie jedoch auf Linsen eher verzichten sollten.
Zum Würzen sollten Sie in erster Linie zu Koriander, Zimt, Kurkuma, Kardamom,
Fenchel und etwas schwarzem Pfeffer greifen, andere Gewürze vermeiden Sie
besser. Sie können aber gerne auch ein wenig mit Süße experimentieren, indem Sie
braunen Zucker und frischen Honig in Ihre Küche aufnehmen. Milchprodukte wie
Butter, Ghee, Ziegenmilch, Kuhmilch, Paneer und Käse dürfen Sie auch gerne in
Ihren Speiseplan aufnehmen. Wer es lieber vegan liebt, macht sich mit Sojamilch
und Tofu leckere Gerichte.
Dazu harmonieren folgende pflanzlichen Öle: Kokosöl, Olivenöl,
Sonnenblumenöl und Sojaöl.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 23
Gesundheitstipps für Kapha-Typen Schafft es ein Kapha-dominierter Mensch regelmäßig Sport zu treiben, seinen
Beruf oder seinen Wohnort hin und wieder zu wechseln sowie weniger zu essen
als ihm angeboten wird, wird er ein Leben lang mit seiner Stärke und seinem
Durchhaltevermögen imponieren. Für den Kapha-Typ ist es gut, den
Verdauungsschlaf auszulassen. Er tut sich einen Gefallen, wenn er sich stattdessen
aufregende Situationen sucht. Laufen und Osho-Meditationen sowie ein
Arbeitsplatz, an dem er nicht allzu viel sitzen muss, halten den Kapha-Typ fit. Durch
tiefe Massagen mit warmen Kräuterölen lässt er sich gut stimulieren. Eine
ayurvedische Entschlackung ist für ihn ein Jungbrunnen. Stress kennt er ohnehin
nicht, allerhöchstens Stimulation.
Die beste Ernährung für Kapha-Typen Beim Essen lautet die goldene Regel für Kapha-Typen: Nehmen Sie weniger zu sich,
als Sie meinen, Hunger oder Appetit zu haben. Für Sie sind scharfe bzw. gut gewürzte, trockene und entwässernde Speisen gut. Diese Lebensmittel helfen dem
Kapha-Typen für eine gute Verdauung:
An Obst und Gemüse sind zu empfehlen: Apfel, Beeren, Kirschen, Mango, Pfirsich,
Birne, Rosinen. Getrocknete Feigen und Pflaumen sind gut, anderes Trockenobst
nach Möglichkeit vermeiden. Bei Gemüse sollten die Geschmacksnoten würzig und
bitter überwiegen. In Frage kommen: Rote Beete, Kohl, Karotte, Blumenkohl,
Sellerie, Aubergine, Knoblauch, Salat, Pilze, Zwiebeln, Petersilie, Erbsen, Rettich,
Spinat, Sprossen, Fenchel, Rosenkohl.
Generell gilt für rohes Obst: Mindestens eine Stunde vor oder nach den
Mahlzeiten, außerdem nicht am Abend zu verzehren.
Beim Getreide können Kapaa-Typen bei Mais, Gerste, Hirse und Hafer zugreifen.
Von Basmati Reis sollten Sie kleinere Mengen verzehren. Dazu können Sie gerne
Rühreier (besser kein Spiegelei), Huhn, Pute und Kaninchen genießen. Als
pflanzliche Eiweißquellen eignen sich alle Hülsenfrüchte außer weiße Bohnen und
schwarze Linsen. Würzen können Sie nach Herzenslust, denn für Kapha-Typen
sind alle Gewürze geeignet. Gerne darf es scharf und bitter sein, das regt das
Verdauungsfeuer des Kapha-Typen schön an.
Zurückhaltend sollte dieser Energietyp mit allen Arten von Fetten sein, vor allem
mit tierischen. In Frage kommen aber Maisöl und Walnussöl.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 24
Machen Sie den Test! Welcher ayurvedische Energietyp sind Sie? Hier möchte ich Ihnen einen Ayurveda-Energietest vorstellen, der Ihnen einen
Überblick darüber gibt, welcher Energietyp Sie nach der ayurvedischen
Gesundheitslehre sind beziehungsweise, welche Energieform bei Ihnen in
welchem Anteil vorherrscht. Entsprechend diesem Wissen können Sie Ihre
Ernährungsform an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen und somit Ihre
Gesundheit fördern. Bitte beachten Sie, dass solch ein Test keine ärztliche
Untersuchung oder ein therapeutisches Beratungsgespräch ersetzen kann. Vor
allem wenn Sie unter gesundheitlichen Problemen leiden, sollten Sie zunächst eine
ausführliche und gründliche Untersuchung bei einem geeigneten Mediziner
durchführen lassen. Gemeinsam können Sie dann beginnen, die für Sie geeignete
Therapie auszuarbeiten. Zu einer solchen Therapie können dann auch ergänzende Maßnahmen, wie die geeignete Ernährung, Bewegungsformen etc. gehören.
Um aus Ihrem Test ein aussagefähiges Ergebnis zu erhalten, müssen Sie die Fragen
so objektiv wie möglich beantworten. Dabei gilt es zu bedenken, dass sich die drei
Energieformen in einem ständigen Fließgleichgewicht befinden. Es gibt einen
sogenannten Grundtyp, sozusagen der genetische Plan für Ihren Körper. Doch je
nach Ihrem Verhalten, Ihrer Ernährungsform, den Umwelteinflüssen, denen Sie
ausgesetzt sind, und Schicksalsschlägen, die Sie erlebt haben, bewegen Sie sich
womöglich aktuell weit davon weg. Was das Leben und man selbst aus einem
gemacht hat, wird „Vikriti“ genannt, was so viel bedeutet wie „unnatürlicher oder
abnormer Zustand“. Im Ayurveda streben wir den natürlichen Zustand an, eine Rückführung zu „Prakriti“, denn dieser ist unser natürliches Gleichgewicht. Um den
Grundtyp bestmöglich nach all den Jahren der Entrückung von der eigenen Natur
bestimmen zu können, stellen Sie sich selbst beim Ausfüllen dieser Tabellen im
sehr frühen Erwachsenenalter vor.
Vergeben Sie bei jedem zutreffenden Feld einen Punkt. Es kann dabei auch
vorkommen, dass Sie in einer Reihe in allen 3 Feldern einen Punkt vergeben. Das
ist gut so. Am Ende, bei der Auswertung kommt entweder eine ganz klare
Gewichtung auf ein Dosha heraus oder Sie sind ein sogenannter Mischtyp: Vata-
Pitta, Pitta-Kapha, Vata-Kapha. Es ist zwar nicht häufig, aber es ist auch möglich, dass Sie ein Mischtyp aus allen 3 Doshas in fast gleicher Stärke sind. Dann spricht
man vom Tridosha-Typ. Ein gesunder Mensch sollte sich bei Verhalten und
Ernährung an seine individuelle Grundkonstitution halten. Vor allem bei einem
Mischtyp ist es jedoch sehr sinnvoll, wenn Sie sich professionell beraten lassen.
Wenn Sie ein sehr achtsamer Mensch sind, können Sie jedoch auch durch eigene
Beobachtungen herausfinden, welche Ernährungsweise für Sie förderlich ist. Dabei
kann ein Ernährungstagebuch sehr hilfreich sein.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 25
Vata Pitta Kapha körperliche Gestalt
auffallend groß oder klein, meist lange, dünne Knochen,
schlank und schmal, überbewegliche, meist
knackende Gelenke
mittlerer Körperbau, nicht zu groß oder zu
klein, athletisch, nimmt schnell zu und ab,
abhängig vom Verhalten
schwerer, stabiler Körperbau, gut
entwickelt, lange Glieder, lagert gut ein und nimmt leicht zu,
nicht zwingend übergewichtig, kompakt, sehr
muskulös
Kopf, Gesicht längliches Gesicht, nervöse, eher kleine
Augen, schlanke Nase, hervorstehende
Wangenknochen
eher kantiges Gesicht mit spitzem Kinn, früh Geheimratsecken oder
Glatze, hoher Haaransatz,
durchdringende, empfindliche Augen,
kurzsichtig
großes, rundes Gesicht, breite Nase, ruhige, große, feucht
glänzende Augen
Arme und Hände feingliedrig, lange, dünne Finger,
brüchige Nägel
wohl proportionierte Hände, mittelgroß,
weiche Nägel
kompakte, symmetrische Hände
mit festen, harten Nägeln
Mund kleine, unregelmäßige Zähne, schmale
Lippen, Zunge lang und dünn, pink
gräulich
große, regelmäßige Zähne, schnell gelb oder
faulig, Neigung zu Zahnfleischentzündung
und Mundgeruch, Zunge breit und rot
breite, regelmäßige und weiße Zähne,
breite Lippen, Zunge eher blass und breiter
als die Zahnreihe
Haut und Haar trocken, Neigung zu Schuppen und
Haarausfall, nicht dicht wachsend,
dunkler Typ
Muttermale und Sommerspross en,
heiße, sensible, unreine, ölige Haut,
Schweißneigung, starker Schweißgeruch,
ergrauen häufig früh
glatte, feuchtkalte, fettige Haut, kräftiges, dunkles Haar, Neigung
zu Wassereinlagerungen
Blutgefäße, Kreislauf
Venen gut sichtbar, eher schlechte Durchblutung
Venen treten je nach Trainingszustand hervor, sehr gute
Durchblutung, „Heizofen“
kaum Blutgefäße erkennbar, oft kühle
Hände
Wärmeempfinden friert leicht, vor allem an Händen und Füßen
produziert ständig viel Wärme, warme Hände
und Füße
feucht-kalte Haut, trotzdem kein
wärmesuchend er Typ
Klima Abneigung gegen Kälte und Wind
Abneigung gegen Hitze Abneigung gegen feuchtkalt
Bewegung, Training
sportlich motiviert, aber nicht ausdauernd
braucht Sport, um sich wohl zu fühlen
große Stärke und Ausdauer, aber
Neigung zu Zimmern und
Bewegungsfaulheit
Appetit veränderlich, schnell hungrig, aber auch schnell wieder satt
starker Appetit, kann schwer nur eine
Mahlzeit auslassen, große Portionen
wenig Appetit, oft Essen aus
Gewohnheit, emotionales Essen, kein Bedürfnis nach
Frühstück
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 26
Verdauung Unregelmäßigkeit, sowohl bei der
Nahrungsaufnahme, als auch bei der
Verdauung, Neigung zu Verstopfung und
Blähungen, Empfindlichkeit
starker Hunger, gute Verdauung, Neigung zu Durchfällen, fühlt sich
unwohl, wenn eine Mahlzeit ausfällt
geringes Hungergefühl,
langsame Verdauung, leicht träger, aber
regelmäßiger Stuhlgang
Intellekt schnelle Auffassungsgabe,
gutes Kurzzeitgedächtnis
gutes Gedächtnis, sowohl Kurzzeit, als
auch Langzeit
lernt langsam, hat aber ein sehr gutes Langzeitgedächtnis
Gemüt Neigung zu Nervosität, Gedankenkreis en,
Angst, Kummer, Sorgen, Wechselhaftes
Temperament, Kontaktfreudig
Unternehmungslust, Mut, Neigung zu
Ungeduld und Ärgerlichkeit, oft aufbrausen, gute
Strategen und Führer
beständige, ausgeglichene
Persönlichkeit, schwer aus der Ruhe zu bringen, Neigung zur Melancholie und
Lethargie
Schlafgewohnheiten leichter Schlaf, oft unterbrochen, meist
nur 6 Stunden
findet schwer Schlaf, meist nur 7 Stunden
tiefer, langer Schlaf, oft 8 und mehr
Stunden
Sprache schnell, abwechselnde Themen,
wechselhaftes Selbstbewusst sein
hohes Selbstwertgefühl, gute Redner
Eigenschaften, Überzeugungswille
hohes Selbstbewusstsein, langsame Sprache,
wortkarg
Arbeitsverhalten Probleme Abmachungen einzuhalten, mangelndes
Durchhaltevermögen, begeisterungsfähig,
geistig rege, kreative Ideen
präzise, genau, systematisch,
perfektionistisch, kann spannende,
interessante Projekte durchziehen, brennt für
eine Sache
ruhig, tolerant, ausdauernd, scheut
Veränderung, methodisches, wenn
auch langsames abarbeiten
geschmackliche Vorlieben
süß, sauer, salzig, ölig, heiß
süß, bitter, herb, kalt scharf, bitter, herb, heiß und trocken
Verlässlichkeit verspricht viel, kann es dann nicht
einhalten
macht Versprechen, entscheidet dann aber
für sich, welche Priorität haben
sehr verlässlich, bleibt dran, steht zu seinem
Wort
Summe der Punkte
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 27
Prana, die Energie von außen
Ein ganz zentraler Begriff im Hinduismus und damit auch im Yoga, ist der des
Prana. Unter Prana versteht man die universelle Lebensenergie. Auch in anderen
asiatischen Lehren kennt man diese Energie, auch wenn sie dort andere Namen
hat. So sprechen die Chinesen vom Qi, die Tibeter vom Lung und die Japaner vom
Ki.
In all diesen Lebenslehren geht man genau wie in unserer Kultur davon aus, dass
den Menschen mehr ausmacht als nur seine körperlichen Aspekte. Während wir
Christen von der Seele sprechen, kennen die Hindus eben den Begriff des Prana.
Das Prana wird in fünf Aspekte eingeteilt: Der Atem, das Denken, die Rede, das
Sehen und das Hören. Diese versteht man als das Unsterbliche des Menschen. Dem
Atem kommt eine besondere Bedeutung zu, denn durch einen gezielten Umgang
mit dem Atmen kann man einen Zugang zur eigenen Lebensenergie herstellen. Die
Lebensenergie Prana fließt durch unseren Körper in bestimmten Energiebahnen.
Diese sind sowohl all die Bahnen, die wir aus der Medizin kennen, also
Lymphbahnen, Blutbahnen und Nervenbahnen. Dazu kommen aber noch Nadi, wie
diese Bahnen genannt werden, die sich im feinstofflichen Körper des Menschen
befinden und anatomisch nicht erklärbar sind. Prana ist also als die uns
innewohnende Energie zu bezeichnen. Doch Prana existiert auch in allem, was uns
umgibt. Denn Prana energetisiert jedes Wesen und allgemein die ganze Welt. So nehmen wir mit unserer Atmung Prana auf, mit dem Wasser, das wir trinken, und
mit all dem, was wir essen. Der Schlüssel zu absoluter Gesundheit und
Wohlbefinden ist die perfekte individuelle Balance der Energiequalitäten.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 28
So halten Sie Ihre Energien auf hohem Niveau Es ist wichtig, dass wir jeden Tag aktiv daran arbeiten, unser Energieniveau hoch
zu halten. So tragen wir dazu bei, dass wir uns seelisch-emotional, aber auch
körperlich wohl und gesund fühlen. Im Grunde kennt die holistische Energielehre
zu jedem Aspekt des Lebens, bei dem Energieaustausch stattfindet, auch
Maßnahmen, mit denen wir vermehrt förderliche Energien aufnehmen und
schädliche ausleiten können. Dies beginnt bei der Atmung, geht über die
Nahrungsaufnahme bis hin zu unseren sonstigen alltäglichen Routinen wie
Bewegung, körperliche und seelische Hygienemaßnahmen und unsere
Schlafgewohnheiten. Lassen Sie uns unseren Atem anschauen. Sitzen wir aufrecht
und atmen tief und ruhig, so können wir unseren Körper mit sehr viel mehr als nur
mit Sauerstoff versorgen. Vor allem wenn wir energiereiche Luft atmen, wie sie etwa in der freien Natur im Wald, an einem Gewässer oder auch im Gebirge
vorkommt, verbessern wir eine ganze Menge an Körperfunktionen. Wir kräftigen
unsere Muskulatur, verbessern unsere Haltung, entgiften den Körper und kommen
zur Ruhe. Der Blutkreislauf wird angeregt und somit die Versorgung aller
Körperteile und Organe verbessert.
Doch was nützt es, wenn wir unserem Körper viel Energie zuführen, diese dann
aber innerhalb unseres Organismus ins Stocken gerät. Damit dies nicht geschieht,
können wir durch geeignete Bewegungen solchen Blockaden entgegenwirken. Am
besten täglich sorgen wir mit der richtigen und ausreichenden Bewegung dafür,
dass unser Körper stark und flexibel bleibt, aber auch dass wir überschüssige, ungünstige Energien abreagieren können. Je nach dem eigenen Dosha wirken sich
die verschiedenen Sportarten mehr oder weniger positiv auf unsere Gesundheit
aus. Am besten probieren Sie selbst aus, welche Disziplin Ihnen Spaß macht und
welche Sie energetisiert. Fühlen Sie sich nach einer Trainingseinheit ausgelaugt
und total erledigt, war entweder die Intensität zu hoch oder die Art der Bewegung
ist für Sie nicht geeignet.
Fühlen Sie sich jedoch glücklich und entspannt, dann sollten Sie diese Sportart in
Zukunft öfter in Ihre Tagesplanung einbauen. Unsere Nahrung kann Medizin für
uns sein, und zwar nicht nur, um uns gesund zu machen, sondern vor allem auch, um unsere Gesundheit zu erhalten. Wie Sie mit der richtigen Nahrung Ihre ganz
persönliche Gesundheit in Schwung bekommen, erfahren Sie in den folgenden
Kapiteln.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 29
Energie und Nahrung Alles um uns herum enthält Energie. Von der Luft, die uns umgibt und die wir
atmen, bis hin zu unseren Nahrungsmitteln. Wenn wir unsere körpereigenen
Energien fördern und stärken möchten, sollten wir darauf achten, welche Nahrung
wir essen. Denn mit unseren Lebensmitteln bringen wir Energien in unseren
Organismus ein, die einen erheblichen Einfluss ausüben können. Dieser Einfluss
kann förderlich, aber auch schädlich sein, je nachdem welche Lebensmittel wir in
welcher Zubereitung essen. Hier habe ich Ihnen eine Tabelle zusammengestellt, die
Aufschluss darüber gibt, welche Nahrungsmittel welche Dosha schwächen:
Vata Pitta Kapha kaltes Essen, Eis und eisgekühlte Getränke
zu heiße Speisen und Getränke
kaltes Essen und Getränke
Essen, dass zu stark gewürzt ist, bittere
Speisen, zu viel an Chili und Knoblauch
Essen und Trinken, das zu sauer, zu salzig und zu stark gewürzt ist (z. B.
Sojasauce, Zitronen, Chiliwürzsaucen)
fettige und ölige Gerichte, Milchprodukte
trockene Lebensmittel (z.B. Salzstangen, Cracker,
Chips, Rohkost)
fermentierte Lebensmittel und Getränke (z.B. Käse,
Alkohol, Sojasauce)
salzige und süße Speisen
zu leichtes und auch zu wenig Essen (zu viele
Früchte, Salate, Rohkost, Wasser oder auch Fasten)
zu viel in einer Mahlzeit essen, Hunger und Durst
unterdrücken (z. B. auf der Arbeit), fasten, Mahlzeiten
auslassen
zu viel trinken
zu hohe sportliche Belastung
zu viel Sport zu wenig Bewegung
wenig Schlaf wenig Schlaf zu viel Schlaf
lange Reisen, lange Flüge zu viel Sonne Regen und wolkiges Wetter
Abneigung gegen Kälte und Wind
Abneigung gegen Hitze Abneigung gegen feuchtkalt
viel und kalter Wind
Nun haben Sie zwar einen Überblick darüber, was alles die Dosha aus dem
Gleichgewicht bringen kann, doch woran erkennen Sie, ob und welche Doshas bei
Ihnen und den Menschen in Ihrem Umfeld aus dem Gleichgewicht geraten sind?
Hier die Antwort:
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 30
Die Auswirkungen eines Ungleichgewichts der Vata-Energie erkennen Sie an den
folgenden Symptomen:
Blähungen; Verstopfungen; Bauchkrämpfe; trockene Haut; (pulsierende)
Kopfschmerzen; prämenstruelles Syndrom; Schmerzen, die in ihrer Stärke, aber auch ihrem Erscheinungsort wechseln; Muskelverhärtungen; Stetigkeit und
knackende Gelenke; metallischer Geschmack im Mund; Zittern; Hörschwäche,
Nervosität; Abmagern, Schwäche; Verlust an Lebensfreude.
Dagegen zeigt sich eine gestörte Pitta-Energie an den folgenden Zeichen:
Durchfall; wenig Urin; Entzündungen; Hitzewallungen, zu starkes Schwitzen und
brennendes Gefühl; starker Körpergeruch; bitterer und saurer Geschmack im
Mund; gelbe Verfärbungen der Haut und der Augäpfel; Ohnmacht; Sehschwäche; Gereiztheit.
Ist Ihre Kapha-Energie aus dem Gleichgewicht geraten, erkennen Sie dies durch die
folgenden Merkmale:
Verschleimungen um Körper (z. B. Heuschnupfen, Schnupfen, Bronchitis etc.);
Gewichtszunahme und ein Gefühl der Schwere; Schwellungen; Juckreiz; weiße
Verfärbungen von Haut und Stuhl; Verstopfung; süß-salziger Geschmack im Mund
mit übermäßiger Speichelproduktion; Lethargie, Melancholie und Mattigkeit; eine
Überbeweglichkeit der Gelenke.
Nun wollen wir uns einmal den Nahrungsmitteln zuwenden, die die einzelnen
Doshas stärken. Zu allererst sollte erwähnt sein, dass Sie grundsätzlich möglichst
frische, naturbelassene und hochwertige Nahrungsmittel zu sich nehmen sollten.
Vermeiden Sie alle Speisen, die industriell verarbeitet und denaturiert sind.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 31
Auch Gewürze haben einen sehr wichtigen Einfluss auf unsere Gesundheit. Zudem
machen sie Essen bekömmlicher und schmackhafter. Grund genug, mit ihnen zu
experimentieren.
Vata Pitta Kapha wärmende Gewürze (z. B.
Ajwain, Ingwer, Kumin, Muskatnuss, Safran, Majoran, Lorbeer,
Thymian, Salbei und Basilikum)
schwere Gewürze (z. B. Kurkuma, Kardamom,
Kreuzkümmel,
alle Gewürze sind empfehlenswert, vor allem
die stoffwechselanregend en (z. B. Chili,
Bockshornkleesamen, Kumin, Kurkuma, Pfeffer
Gewürze mit süßlichem Geschmack (z. B. Anis,
Fenchel, Ingwer, Nelke, Zimt)
bittere und süße Gewürze (z. B. Dill, Fenchel,
Koriander, Ingwer)
bittere und scharfe Gewürze unterstützen die Verdauung
und den Stoffwechsel
Welche Nahrung enthält besonders viel gute Energie? Ein altes ayurvedisches Sprichwort besagt, „Wer richtig isst, braucht keine
Medizin, wer falsch isst, dem nützt keine Medizin.“ Daran kann man ermessen, wie groß die Rolle der Ernährung in der indischen Betrachtung der Gesundheit ist.
Lebensmittel kann man in 6 verschiedene Geschmacksrichtungen einteilen. Um in
Balance zu bleiben, sollte man bei jeder Mahlzeit nach Möglichkeit al le 6
Geschmacksrichtungen zu sich nehmen.
Sauer In Deutschland sagen wir: „Sauer macht lustig.“ Das ist gar nicht so weit hergeholt,
denn tatsächlich wird dieser Geschmacksrichtung eine anregende Wirkung zugeschrieben. Da wundert es nicht, dass fast alle Erfrischungsgetränke eine
deutlich säuerliche Komponente enthalten. Immerhin sollen sie Wohlbefinden und
gute Laune hinterlassen. Sauer erhöht die Effizienz der Verdauung und erhitzt.
Zudem regt es den Appetit an und stärkt das Herz. Übertreiben wir es mit der
Säure, sind Neid und Ungeduld das Ergebnis. Ein Übermaß an Säure führt jedoch
auch zu Kraftlosigkeit, Fieber, Herpes und Juckreizen. Saure Lebensmittel sind z. B.
Essig, Zitrusfrüchte, Käse, Joghurt und Tomaten.
Sauer verstärkt Pitta.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 32
Süß Süßspeisen bewirken Zufriedenheit und Freude, sie sind nährend und kräftigend.
Übertreiben wir es mit dieser Geschmacksrichtung, kann das auf emotionaler Ebene zu einem unerfüllten Wunschdenken führen. Körperlich können sich
Probleme wie Verdauungsstörungen, Diabetes und Übergewicht einstellen. Zu den
süßen Lebensmitteln zählen alle Energiespender. Zucker, Obst, Honig, Brot,
Nudeln, Reis, Kartoffeln, aber auch Öle und Fette sowie Nüsse und Hülsenfrüchte.
Süß erhöht Kapha.
Salzig Die Geschmacksrichtung salzig fördert die Verdauung, wirkt leicht abführend und
erhitzend. Sie ist dominant gegenüber den anderen Geschmacksrichtungen. Salzig
wirkt beruhigend und gewebserweichend. Übertreiben Sie es mit salzigen
Lebensmitteln, führt dies zu Durst, Kraftlosigkeit, Hautkrankheiten und erhöhtem
Blutdruck. Salz ist in allen salzigen Lebensmitteln sowie in Algen enthalten.
Salzig erhöht Pitta und dämpft Vata.
Bitter Diese Geschmacksrichtung wirkt auf den Organismus entgiftend, desinfizierend
und blutreinigend. Auch die Verdauung wird durch Bitter angeregt. Dieser
Geschmack hat die Eigenschaft, die anderen Würzen zu unterstützen. Nehmen wir
zu viel Bitter zu uns, kann dies dazu führen, dass wir vermehrt Kälte verspüren und
frieren.
Als bittere Lebensmittel werden z. B. Kurkuma, Kürbiskerne, Kümmel, Chicorée,
Endivien und Rhabarber eingestuft.
Mit Bitter vermindern Sie ein Übermaß an Pitta und Kapha.
Scharf Mit Scharf erhitzen Sie den Körper und fördern die Verdauung. Diese Würze wirkt
reinigend auf den Organismus und entschlackt. Mental öffnet die Schärfe den Geist,
kann allerdings auch zu Wut und Ungeduld führen. Zu viel Schärfe führt zu Hitze,
Schwindel und Magengeschwüren. Scharf ist unter anderem in den folgenden
Lebensmitteln enthalten: Pfeffer, Chili, Knoblauch, Zimt, Ingwer.
Scharf mindert Kapha.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 33
Zusammenziehend/herb Dieser Geschmack stärkt das Gefäßsystem und reinigt das Blut. Es wirkt
schleimlösend und förderlich für die Verdauung. Mental verleiht Herb Energie, führt jedoch auch zu Schlaflosigkeit und Angst. Wenn Sie zu viele herbe
Lebensmittel genossen haben, kann dies zu Herzproblemen und Verstopfung
führen.
Zu den herben Lebensmitteln zählen unter anderem: unreife Bananen, Spinat,
Sellerie, Koriander, Linsen und Ziegenkäse.
Herb mindert Pitta und stärkt Vata.
Ernährungsempfehlungen für jeden Dosha-Typ Je nachdem, welcher Dosha-Typ Sie sind, helfen Ihnen die folgenden
Ernährungsempfehlungen:
Vata: Menschen, bei denen die Vata-Energie vorherrscht, haben einen leichten
Körperbau. Solch ein Körper muss gut geerdet werden. Wurzelgemüse wie
Möhren, Rote Beete und Kartoffeln, sind für diese Menschen sehr empfehlenswert.
Bevorzugen Sie herzhafte, warme Gerichte, wie Eintöpfe, Suppen und Aufläufe. Es
ist möglich, dass Ihr Verdauungsfeuer nicht stark genug ist, um größere Mengen an
Rohkost essen zu können. Wenn Sie dennoch rohes Gemüse, Obst und Salat
genießen möchten, sollten Sie dies am Mittag tun, wenn die Verdauungsenergie am stärksten ist. Sie stärken Ihr Dosha, indem Sie die Geschmacksrichtung süß
verstärkt zu sich nehmen. Sie können Ihre Speisen also mit unraffiniertem
Rohrzucker, Birnen- und Apfeldicksaft oder Ahornsirup verfeinern. Versuchen Sie
dagegen die Geschmacksrichtungen herb, bitter und scharf nicht allzu häufig zu
essen.
Reine Pitta-Menschen sind muskulös-athletisch und sportlich. Achten Sie darauf,
dass Sie Ihre überschüssige Verdauungsenergie abgeben können. Gerichte, bei
denen Sie viel kauen und verdauen müssen, sollten bei Ihnen ganz oben auf dem
Speiseplan stehen. Rohes Obst, Gemüse, Salat und kerniges Vollkornbrot sind
solche Nahrungsmittel, die Ihnen wahrscheinlich noch nicht einmal im tiefen Winter Probleme bereiten werden. Ihre bevorzugten Geschmacksrichtungen
sollten bitter, herb und süß sein, wobei Sie keine zuckerhaltigen Naschereien
verzehren sollten, sondern lieber zu süßem Obst und Trockenfrüchten greifen
sollten. Diese sorgen für eine innere Harmonie und viel Wohlbefinden. Sollten Sie
regelmäßig unter Heißhungerattacken leiden, kann bitter für Abhilfe sorgen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 34
Kapha-Menschen sind kompakt und schwer, was sich im Laufe des Lebens jedoch
auch zu einem zum Teil ausgeprägten Übergewicht entwickeln kann. Sorgen Sie
mir leichter Nahrung für einen gewissen Gegenpol. Keimlinge, Gemüse und Obst
sollten dementsprechend die Basis Ihrer Ernährung bilden. Verfallen Sie aber nicht
dem Glauben, dass Sie zur Rohkost wechseln sollten, denn außer vielleicht im
heißen Sommer, wird Ihr Verdauungsfeuer kaum ausreichen, um rohe Nahrung gut
zu verdauen. Dünsten und kochen Sie Ihre Nahrung lieber. Bitter, herb und scharf
sind „Ihre“ Würze. Sie regen Ihr Kapha-Naturell gut an und helfen Ihnen dabei,
Ihren Körper zu entwässern. Im Winter werden Sie es lieben, sich mit heißen
Früchten- und einem Blütentee zu erwärmen.
Wie können Sie die Energie Ihrer Nahrung erhöhen? Bei der richtigen Ernährung und dem Energiegehalt der Nahrung kommt es nicht
nur darauf an, was Sie essen, sondern auch wie Sie die Nahrung zubereiten und in
welcher Atmosphäre Sie die Speisen zubereiten und zu sich nehmen. Auch die
Menschen, mit denen Sie sich beim Essen umgeben, haben einen großen Einfluss
auf die Energie, die Ihre Lebensmittel in Ihren Organismus einbringen. Wählen Sie frische, sonnengereifte und hochwertige Zutaten aus. Lagern Sie sie nur kurz und
bereiten Sie sie möglichst bald zu. Reinigen Sie sie mit Aufmerksamkeit und
Respekt und bereiten Sie sie achtsam zu. Verschwenden Sie dabei keine
Lebensmittel, sondern verwahren Sie Reste auf, um sie am nächsten Tag mit auf
die Arbeit zu nehmen oder sie am Folgetag zuzubereiten. Bereiten Sie Ihre Speisen
immer aufmerksam, achtsam und mit Respekt, Liebe und Hingabe zu, werden sich
diese Energien auch auf die Gerichte übertragen. Es hat schon seinen Grund, wenn
wir am liebsten essen möchten, „wie bei Mutter“.
Wenn Ihre Mutter Sie liebt und auch Freude am Kochen und Verwöhnen hat, dann schmeckt man dies einfach und vor allem: man fühlt es. Denn keine Nahrung ist
bekömmlicher, als die, die mit Liebe und Achtsamkeit zubereitet wurde. Da können
die Zutaten noch so einfach und bescheiden sein. Haben Sie heute einen schlechten
Tag, fühlen Sie, dass Sie mit schlechter Laune, Aggressionen oder sonstige
schlechter Energie angefüllt sind, sollten Sie keine Mahlzeiten zubereiten. Wenn es
Ihnen hilft, reagieren Sie sich lieber zunächst ab, indem Sie einen ausgiebigen
Spaziergang in der Natur machen. Sie können auch ein anderes
Bewegungsprogramm, wie Tai-Chi, Yoga oder sonst ein Workout durchführen, um
wieder zu sich zu finden, und sich mit positiver Energie zu laden. Frisch gestärkt
können Sie sich nun daran machen, zu kochen. Gelingt es Ihnen nicht, sich von der
negativen Energie zu befreien, kann vielleicht auch ein anderes Familienmitglied
die Gerichte zubereiten oder Sie gehen einmal aus. Nach Möglichkeit sollte die
größte Mahlzeit dann eingenommen werden, wenn die Sonne am höchsten steht.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Verdauungskraft am größten.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 35
Versuchen Sie auch Rohkost am besten am Mittag zu sich zu nehmen. Diese ist
nämlich verhältnismäßig schwer verdaulich, genau wie alle anderen Speisen und
Getränke, die kalt sind, rauben sie dem Körper Energie und löschen das
Verdauungsfeuer. Sie können auch mit Hilfe von Mantras die Energie Ihrer
Gerichte erhöhen. Diese Mantras können Sie sich während der Zubereitung
anhören und selbst chanten, also singen oder laut vor sich hin sprechen. Was Sie
dabei bevorzugen, sei Ihrem Geschmack überlassen. In den folgenden Kapiteln
können Sie noch sehr viel mehr über Mantras erfahren. Auch beim eigentlichen
Genießen der Speisen, können Sie viel dazu beitragen, dass diese Ihre Gesundheit
fördern. Sorgen Sie dafür, dass die Atmosphäre ruhig und harmonisch ist. Ein
harmonisches Gespräch mit geliebten Menschen ist wertvoller, als ein laufender
Fernseher oder ein Chat am Smartphone. Konzentrieren Sie sich lieber auf die
leckeren Speisen und darauf, wie diese aussehen, duften, schmecken etc. Mantras,
die Grundlagen Mantras sind ein wunderbares Werkzeug, um Energien in Fluss zu bringen. Sie können Sie jederzeit anwenden, wie es Ihnen beliebt. Wenn Sie ein
fröhliches Liedchen trällern, nutzen Sie schon die Macht eines Mantra. Sie
bemerken schon innerhalb von Augenblicken, wie Ihre Stimmung besser wird und
Sie regelrecht durch den Tag schweben. Stellen Sie sich vor, wie viel größer die
Macht eines Mantra werden kann, wenn Sie damit beginnen, es gezielt
auszuwählen und zu verwenden. Viel Freude bei einer völlig neuen Dimension in
Ihrem Leben!
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 36
Was ist ein Mantra?
Mantras sind Klangschwingungen, die
den Geist nach innen wenden und
erheben oder transformieren sollen. Solche Klangschwingungen kennen alle
großen Religionen und Philosophien. Die Praktik von Mantras ist sicherlich eine
der ältesten rituellen Praktiken überhaupt. Denn Mantras funktionieren in erster
Linie dann, wenn man sie immer und immer wieder wiederholt. Denn Mantras
haben eigentlich gar nichts Magisches an sich. Sie sind viel eher eine Frage der Übung. Ein Mantra ist eine kurze, kraftvolle Formel, um die höchste Macht, die wir
uns vorstellen können, aktiviert. Wie wir diese nennen möchten, ist völlig gleich.
Manche nennen sie Gott, andere die „letztgültige Realität“ und wieder andere „das
Selbst im Inneren“.
Wie auch immer, mit Mantras können Sie das Beste aus sich selbst herausholen. Sie
können sich zu dem Besten entwickeln, was möglich ist. Auch wenn die meisten
Menschen mit Mantras in erster Linie das aus Indien stammende Yoga verbinden,
so kennen auch wir Christen diese Technik. Die in den achtziger Jahren zu neuer
Beliebtheit gelangten „Gregorianischen Gesänge“ zum Beispiel. Sie wurden ab dem 7. Jahrhundert nach Christus sehr bekannt und waren ein wichtiger Bestandteil der
Kirchenmusik bis hinein ins 12. Jahrhundert. Bei ihnen handelt es sich um einen
einstimmigen liturgischen Gesang, also praktisch um in Latein gehaltene biblische
Texte. Sie wurden in Klöstern rezitiert und gesungen und waren eine Methode, die
Texte der Bibel unter den Brüdern zu verbreiten. Sie waren dazu in der Lage, die
Rezipierenden in Trance zu versetzen, und sind es auch heute noch. Durch ihre
monotone Rezitation sind sie bestens dazu geeignet, eine innere Ruhe und Leere
zu schaffen, wichtig, um Störungen von innen und außen „abzuschalten“. So
können Mantras wunderbar dabei helfen, Stress und andere Belastungen zu
vermindern sowie Ängste und Depressionen zu überwinden.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 37
Mantras müssen aber nicht zwingend gesungen werden, wie zum Beispiel auch das
„Rosenkranz-Beten“ zeigt. Bei diesem haben die Übenden eine gleichmäßig
gearbeitete Kette aus größeren und kleineren Kugeln in der Hand, die Ihnen dabei
hilft, die richtige Anzahl an Gebeten und Wiederholungen einzuhalten.
Sie brauchen nur zuverlässig eine Kugel nach der anderen durch die Hand gleiten
zu lassen, um zu wissen, welches Gebet als nächstes an der Reihe ist. So können Sie
sich ganz auf das Gebet oder die Rezitation eines anderen Textes konzentrieren.
Die sensorische Rückmeldung, die ihnen der Rosenkranz oder nach Belieben auch
eine andere Gebetskette gibt, hilft zudem dabei, sich dauerhaft zu konzentrieren.
Selbst wenn die Gedanken einmal abschweifen, erinnern die Kugeln immer wieder
daran, zum Gebet oder zu einem anderen rezitierten Text zurückzukehren. Die
Texte dienen dazu, das Herz und die inneren Energiezentren zu aktivieren. Sie
sollen dabei helfen, das Bewusstsein zu erheben und die Öffnung zu einer höheren
Wirklichkeit ermöglichen sollen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen religiösen Text, einen Sanskrit-Text oder
Ihre ganz eigenen Suggestionen verwenden - Ein Mantra verbessert Ihr Leben.
Denn bei Mantras gilt der Grundsatz: „Mind over Matter“, also der Verstand über
die Materie. Denn wenn wir alle religiösen, spirituellen und philosophischen
Aspekte außer Acht lassen, lässt sich das Phänomen Mantra auf die folgenden
Aussagen reduzieren: Ein Mantra ist ein einzelnes Wort oder auch ein kurzer,
einprägsamer Satz, den man in Gedanken, leise oder laut wiederholt, um einen
gewünschten emotionalen Zustand hervorzurufen. Für Yogis gilt auch, dass das
Chanten, also das Singen von Mantras, sowie die Musik im Allgemeinen
eigenständige Techniken im Yoga sind. Durch Mantras können andere
Körperübungen wie das bei uns besonders verbreitete Hatha Yoga oder auch
Meditationen unterstützt und auch weitergeführt werden. Möglich machen dies
die Klangströme, die durch die entsprechenden Musikinstrumente und auch die
Stimme erzeugen. Die Stimme, als Musikinstrument in uns, ist dabei absolut im Vorteil, denn durch sie kommt es zu
mehreren Vorteilen beim Chanten:
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 38
• Reflexpunkte im Gaumen werden durch die Bewegung der Zunge aktiviert
(Vergleich: Akupressur).
• Durch die Konzentration und die Affirmationen entwickeln wir unsere
Vorstellungskraft.
• Durch das Chanten verbessern wir unsere Atmung und lockern die
Muskulatur des Sprechapparates, das macht unsere Stimme angenehmer
und runder.
• Der vordere Teil unseres Schädels dient als Klangkörper. Er schwingt also
mit und diese Schwingungen übertragen sich direkt auf unser Gehirn und
den Rest des Körpers. Begünstigt wird dieser Aspekt noch durch die
Tatsache, dass unser Körper im Wesentlichen aus Wasser besteht und
dieses sich gut in Schwingungen versetzen lässt.
• Während unser eigenes Denkvermögen begrenzt sein kann, erreichen wir
durch Mantra, dass wir mit dem universellen Geist gleich schwingen. So
können wir es schaffen, kreative Lösungen zu finden, auf die wir sonst
womöglich nicht gekommen wären.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 39
Das Mantra und seine Macht Doch was passiert, wenn wir ein Mantra aufsagen? Sind das reine Phrasen oder
machen solche Worte am Ende wirklich Sinn? Alle Forschungen und
Beobachtungen der letzten Jahre deuten in die gleiche Richtung:
- Genau wie beim Autogenen Training können geübte Menschen mit Mantra-
ähnlichen Sätzen verschiedene Körperfunktionen beeinflussen, auf die sie
normalerweise keinen Einfluss hätten. Denn die Atmung, der Herzschlag, die
Körpertemperatur und andere Funktionen werden vom so genannten vegetativen Nervensystem gesteuert. Auf dieses hat jedoch unser Wille
keinen Einfluss. Vergleichbares können Mantra bewirken.
- Die westliche Medizin kennt auch sogenannte somatoforme Störungen. Bei
diesen liegen körperliche Beschwerden vor, obwohl eigentlich gar keine
körperlichen Erkrankungen vorliegen. Der Schluss liegt also auch für
Schulmediziner nahe, dass es gesundheitliche Probleme geben muss, die „im
Kopf“ entstehen.
- Wir kennen den Placebo-Effekt. Dabei handelt es sich um die Tatsache, dass auch scheinbare Medikamente eine volle Wirkung erzielen können, auch
wenn sie durch wirksame ersetzt werden. Allein der Glaube daran, ein
wirksames Produkt eingenommen zu haben, bewirkt messbare körperliche
und teilweise auch psychologische Reaktionen im Körper.
- Leistungssportler nutzen schon seit vielen Jahren die Macht ihres Geistes
aus. Mit Hilfe geeigneter Sätze beeinflussen sie erfolgreich die
Leistungsfähigkeit ihres Körpers. Kaum ein international erfolgreicher
Sportler kann heute auf das so genannte „Mentale Training“ verzichten.
Paavo Nurmi, einem seinerzeit sehr bekannten Läufer wird der Satz „All that I am, I am because of my mind“ nachgesagt. Scott Jure, ein US-
amerikanischer Ultra-Marathonläufer, hat sich angewöhnt, Schmerzen, die
sich in seinem Körper während eines Wettkampfs breitmachen, mit dem
Mantra: „This is what I came for“ zu begegnen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 40
Mantras haben also eine enorme Kraft, die sich viele Menschen schon seit langem
zu Nutze machen. Warum also nicht auch Sie? Denn Mantra können auch Ihr Leben
verbessern. Ihre Gesundheit, Ihr Wohlbefinden, Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr
jugendliches Aussehen. Das besondere an der Kombination von Mantra und
Nahrung ist, dass Sie hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können:
Sie profitieren nämlich direkt körperlich, seelisch und emotional von Ihren Mantra.
Darüber hinaus reichern Sie aber auch noch Ihre Nahrung und die Ihrer Lieben mit
positiven Energien an, wenn Sie beim Kochen Mantras rezitieren.
Welche Mantras sollten Sie kennen? In Indien geht man davon aus, dass sich ein Mensch in seinem Leben ein einziges,
in stets begleitendes Mantra wählen sollte. Dieses, wohl gewählt, kann ihm dann in
den verschiedensten Lebenssituationen behilflich sein. Sie lehnen Menschen ab,
die sich öfter dazu entscheiden, das Mantra zu wechseln. Ihrer Meinung nach
nehmen sie sich dadurch die Chance, ihre wirkliche Größe zu erreichen. Sie seien
vielmehr wie jemand, der am Strand viele kleine Löcher gräbt und so niemals
wirklich in die Tiefe gelangt. Das sehe ich persönlich deutlich entspannter. Mantras sind für mich in erster Linien Helfer. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mein
Leben verläuft nicht immer gleichförmig. Stattdessen erlebe ich immer wieder
Phasen, in denen verschiedene Aspekte im Vordergrund stehen. Einige Jahre, in
denen für mich der Sport an erster Stelle steht. Natürlich auch die Jahre der
Ausbildung und der beruflichen Orientierung. Die Zeit, in der Familie im
Vordergrund steht oder andere Zeiten des persönlichen Wachstums. Dazu kommt,
dass ich meine Mantras auch gerne den entsprechenden Umständen anpasse. Bin
ich gerade dabei, meinen Garten zu pflegen, verspüre ich eine bessere Erdung,
wenn ich das Mantra „Ich bin eins mit dieser Erde“ murmle. Manchmal fällt mir
dazu auch eine kleine Melodie ein, was mich zum Singen motiviert. Beim
Zubereiten von Mahlzeiten und natürlich beim Kochen liebe ich es, das Mantra:
„Danke für diese Speisen, die mich nähren und gesund erhalten“ vor mich hin zu
sagen. Da geht mir das Schnippeln, Raspeln und reiben gleich viel beschwingter
von der Hand.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 41
In solchen Zeiten stehen natürlich dann auch andere Ziele und
Herzensangelegenheiten im Vordergrund. Dementsprechend erscheint es mir
logisch, dass ich auch meine Mantra dementsprechend anpasse. Wie Sie die Sache
sehen, überlasse ich Ihnen gerne selbst. Wer bin ich, um Ihnen vorzuschreiben, wie
Sie mit Ihrem Leben umzugehen haben?
Wenn Sie lieber eigene Mantra gestalten möchten, dann hilft es Ihnen bestimmt,
wenn Sie sich zunächst einige folgenden Fragen stellen:
- Was ist mein Ziel? Was möchte ich erreichen?
- Welche Belohnung erreiche ich, wenn ich mein Ziel erreicht habe?
- Wie fühlt es sich an, erfolgreich zu sein?
- Welche anderen Menschen haben das schon geschafft?
- Was habe ich in dieser Hinsicht bisher schon erreicht?
- Habe ich schon einmal etwas erreicht, von dem ich zuvor überzeugt war, es
nicht zu schaffen?
- Was ist mir eine Herzensangelegenheit?
- Wo kann ich etwas in meinem Leben verbessern?
- Wo kann ich das Leben der Menschen um mich herum verbessern?
Um ein Mantra für jede Gelegenheit zu finden, können Sie gerne einschlägige
Bücher durchstöbern. Oft enthalten Motivations- und Coaching Bücher
wunderbare Sätze, die direkt oder auch ein bisschen angepasst, prima passen.
Auch das Internet kann eine wertvolle Hilfe liefern. Vielleicht haben Sie aber auch
schon ein Lebensmotto, das Sie schon ein Leben lang begleitet. Von nun an können
Sie seinen Einfluss auf Sie selbst dadurch verstärken, dass Sie es immer wieder
täglich wiederholen. Einige ganz interessante Aspekte für kreative Mantra-
Schaffer ergeben sich zweifellos auch aus der Tatsache, dass die verschiedensten
Laute bestimmte Wirkungen in uns haben. Hier eine kleine Übersicht:
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 42
1. Mantras, in denen ein scharf gesprochenes „s“ enthalten ist, verhelfen zu
einer klaren Aussprache. Sie stimulieren außerdem die Reflexzonen an der
Zungenspitze und den vorderen Zähnen. Sie sind besonders für
Meditationen geeignet, da sie eine kraftvolle Wirkung erzielen. Sie helfen,
geistigen „Müll“ zu beseitigen und am Unterbewusstsein zu arbeiten. Ein
Beispiel hierfür ist das Kundalini-Mantra „Sa ta na ma“, das übersetzt so viel
bedeutet, wie „Geburt, Leben, Tod, Wiedergeburt“. Auch „Aad Sach, Jugaad
Sach“ ist ein berühmtes Beispiel für ein solches Mantra. Es bedeutet so viel
wie „Wahr im Beginn, Wahr durch die Zeit, Wahr im Jetzt“. Um sportlichen Herausforderungen gewachsen zu sein, chante ich gerne: „Ich fließe
unaufhörlich, wie Wasser.“ Das hilft mir dabei, flexibel und kraftvoll zu sein,
bis zum Ende durchzuhalten, aber auch den richtigen Abstand zu
aufkommenden Schmerzen zu wahren.
2. Enden Ihre Mantras auf -ng, bewirken Sie, dass Ihre Stimme vor allem die
vordere, obere Schädelhälfte in Schwingungen versetzt. Solche Mantras
wirken sich reinigend auf den Geist und den Gedankenstrom aus. Sie können
dabei helfen, eingefahrene Gewohnheiten und Gedanken zu durchbrechen
und dadurch Veränderung zu bewirken. Ich fühle mich nach solchen
Mantras immer voller Energie und Freude. „Ang Sang Wahe Guru“ ist hierfür
ein gutes Beispiel. Es bedeutet so viel wie: „In jeder Zelle meines Körpers
fühle ich die Gegenwart des Schöpfers“. „Langsam beginne ich, gangbare
Wege zu finden.“ ist das Mantra, das ich mir für solche Gelegenheiten entwickelt habe. Es ist für mich ein großer Helfer, wenn ich einmal wieder
merke, dass sich in mir Blockaden aufbauen, weil ich Neues in mein Leben
lassen sollte. Es könnte für Sie auch gut sein, wenn Sie bisher mit dem
Kochen und der Küchenarbeit eher nichts am Hut hatten. Wie bei allen
anderen Aufgaben auch, braucht es erst eine Phase des Lernens von
Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, bevor Sie damit rechnen können,
dass Ihnen die Mehrzahl der Ergebnisse Ihrer Kochabenteuer auch
schmecken wird. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche.
3. Wenn Sie öfter einmal stressigen Situationen ausgesetzt sind, sollten Sie sich
vielleicht auch ein Mantra mit dem Buchstaben m zurechtlegen. Die
Vibrationen, die Sie mit diesem Buchstaben erzeugen, lockern den gesamten
Stimmapparat und helfen Ihnen, Ihren ganzen Körper und Geist besser zu
durchbluten und zu entspannen. Mein Lieblingsmantra zu diesem Zweck ist das bestimmt weltweit bekannteste Mantra: „Om“ Da muss man sich nicht
viel merken, nicht viel interpretieren, „Om“ ist einfach genial.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 43
4. Menschen, die mit ihren Mantras ihre Chakren aktivieren möchten, sollten
sich mit den folgenden Lauten auseinandersetzen. Denn jedem der 7
Chakren ist ein spezieller Laut zugeordnet. So öffnet „u“ das erste Chakra,
während ein geschlossenes „o“ das zweite Chakra aktiviert. Dazu sollte
dieses „o“ wie im Namen „Simone“ klingen. Gehen Sie weiter zum dritten
Chakra mit einem offenen „o“, wie es zum Beispiel bei den Wörtern
„Kartoffel“ oder „Otto“ zu hören ist. Bei den Chakren 4 und 5 wird es leicht,
denn während Sie das 4. Chakra mit einem ganz gewöhnlichen „a“ öffnen
können, schaffen Sie dies beim 5. mit einem simplen „e“. Dem 6. Chakra wird
das „i“ zugeordnet und den Abschluss bildet das „m“ für das 7. das
Kronenchakra. Indem Sie also ein sehr langgezogenes
„uuuuuuoooooaaaaaeeeeiiiiiimmmm“ immer und immer wieder
wiederholen, können Sie wunderbar Ihre Chakren stimulieren und dafür
sorgen, dass Ihre Energien frei fließen können. Dies macht meiner Erfahrung nach besonders mit Kindern sehr viel Freude. Sie lieben es, mit ihrem
Sprechapparat zu experimentieren. Sie werden aber auch selbst feststellen,
dass diese Laute sehr angenehm sind und den Körper in sehr angenehme
Schwingungen versetzen.
Wie können Sie Mantras beim Kochen einsetzen? Meine Eltern sagten immer, dass ich bestimmt einmal ein guter Opernsänger
werden könnte, denn ich hätte als Kind schon ganze Säle leer gesungen. Wie auch immer, es gibt böse Zungen, die behaupten, dass sich meine Stimme nicht
verbessert hätte, aber ich singe immer noch für mein Leben gern. Deswegen
trällere ich auch beim Kochen gerne meine Mantra lautstark vor mich hin. Für den
Fall, dass Sie über weniger Selbstwertgefühl verfügen, können Sie Ihre Mantra auch
gerne nur summen oder im Geist vor sich hersagen. Doch gerade das laut Sprechen
oder Singen, erzeugt die angenehmen und gesundheitsfördernden Schwingungen.
Dazu kommt, dass mir das Chanten auch gut dabei hilft, mich zu konzentrieren -
vor allem wenn der Text kurz und einprägsam ist. Mit Mantras können Sie die
Energie Ihrer Zutaten erhöhen und sie mit Liebe anreichern. So wird die Nahrung,
die Sie zubereiten, wertvoller und nährender. Mantra können Ihnen aber auch
dabei helfen, Ihren eigenen Rhythmus zu finden, um unter anderem, sicher mit
gefährlichen Küchengeräten umzugehen. Messer, Gabel und Co. werden so nicht
zum Gefahrenherd. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich für Ihre Kochprojekte
ausreichend Zeit nehmen. So können Sie an dauerhaft ultra scharfen Messer eine echte Freude haben. Genau wie ein Profikoch.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 44
Die richtige Uhrzeit Ich nehme jetzt einfach einmal an, dass Sie als Leser dieses Buches an Yoga und
Ayurveda interessiert sind. Deshalb möchte ich Ihnen in diesem Kapitel gerne
einen Überblick über den idealen Tagesablauf aus Sicht der Dosha-Lehre geben. Sie
erinnern sich sicher noch:
die Doshas sind die Grundenergien, mit denen wir geboren werden. Sie
heißen Vata, Pitta und Kapha.
Diese Lehre geht davon aus, dass jedes Dosha zu einer anderen Zeit seine
Aktivitätsphase hat. Dementsprechend wird der Tag in sechs Abschnitte zu je 4
Stunden eingeteilt. Wenn Sie Ihr Wohlbefinden optimieren möchten und in
höchstem Maße leistungsfähig sein möchten, sollten Sie sich nach Möglichkeit an
diese Zeiten halten. Vata hat seine erste Phase zwischen 2 und 6 Uhr am Morgen.
In dieser Zeit arbeitet Ihr Stoffwechsel auf Hochtouren. Nun ist die beste Zeit,
aufzustehen und zu meditieren.
Kapha folgt darauf in der Zeit von 6-10 Uhr. Während der Kapaa-Phase ist unsere
Verdauung eher träge. Das bedeutet, wenn Sie Ihr Frühstück nicht erst danach einnehmen möchten, wählen Sie am besten nur leicht Verdauliches aus. Das deftige
Bauernfrühstück sollten Sie eher auf die Brunchzeit nach 10 Uhr verlegen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 45
Pünktlich zur Mittagszeit heizt das Feuer der Pitta-Phase unserer Verdauung
kräftig ein. Nach dem Mittagessen, sollten es Pitta- und Kapha Typen mit dem
deutschen Sprichwort halten und tausend Schritte tun, während Varta-Menschen
lieber ein Power-Nap halten sollten. Nach 14 Uhr erwartet uns eine zweite Vata-
Phase. Dies ist eine Phase, in der Ihre Kreativität und auch Ihre kommunikativen
Fähigkeiten zur Bestform auflaufen. Menschen, die in diesen beiden Bereichen
arbeiten, können nun erstaunliches leisten. Wer dagegen um diese Zeit Freizeit hat,
sollte bis 18h seine Sporteinheiten einlegen. So bleibt ihm anschließend genügend
Zeit, um bis zur Schlafenszeit wieder zur Ruhe kommen. Ab 18 Uhr sieht es mit der
Verdauung wieder eher mau aus. Essen Sie also besser früh zu Abend und auch
nicht allzu schwer. Dafür ist diese Uhrzeit wunderbar geeignet, um noch einmal
eine Zeit lang zu meditieren oder auch, um Yoga zu betreiben. Das bereitet Sie
bestens auf einen tiefen und erholsamen Schlaf vor. Zwischen 22 und 2 Uhr sorgt
dann die Pitta-Phase dafür, dass sich der Körper im Schlaf bestens regeneriert und Sie dann am Morgen wieder frisch und energiegeladen aufwachen können.
Das bedeutet ganz praktisch betrachtet, dass wir zum Frühstück in erster Linie
leicht verdauliche, hochwertige Kohlenhydrate zu uns nehmen sollten. Sie liefern
schnelle Energie, versorgen uns mit wertvollen Vitaminen, Mineralien und
sekundären Pflanzenstoffen. Genau das Richtige, um in einen erfolgreichen Tag zu
starten. Solch ein leichtes Frühstück kann zwischen 6 und 10 Uhr eingenommen
werden. Wer es lieber herzhaft, üppig und deftig mag, sollte damit bis nach 10 Uhr
warten. Solch ein Holzfäller oder auch Bauernfrühstück können Sie gerne einmal
an einem Feiertag oder auch am Wochenende zelebrieren. Ansonsten sind
vollwertiges Getreide und sonnengereifte Früchte und Gemüse die bessere Alternative.
Ihre Mittagsmahlzeit legen Sie am besten zwischen 10 und 14 Uhr ein. Nun arbeitet
Ihre Verdauung auf Hochtouren, so dass die wertvollen Nährstoffe besonders gut
für Ihren Organismus aufgearbeitet und zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie
es lieben, deftig zu Abend zu essen, oder Ihre Hauptmahlzeit auf den Abend fallen
muss, sollten Sie diese möglichst vor 18 Uhr einnehmen. Danach ist es besser, wenn
Sie die Mahlzeit leicht und nicht zu üppig gestalten. Während wir Deutschen häufig
eine Brotzeit mit Wurst, Käse und vielleicht auch ein paar Gürkchen zum
Abendessen einnehmen, sieht eine ayurvedische Abendmahlzeit ganz anders aus. Hier spielen würzige Suppen, leckere Eintöpfe, Gemüsegerichte und leicht
verdauliche Getreidegerichte eine große Rolle. Sie bilden die Grundlage für einen
genussvollen und entspannenden Abschluss des Tages.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 46
Verdauungsfördernde Kräuter und Gewürze sorgen dafür, dass Ihnen Ihr
Abendessen nicht den Nachtschlaf raubt. Wenn Sie Ihr Leben nach diesem
Rhythmus ausrichten möchten, sollten Sie beachten, dass die Sommerzeit in
diesem Schema nicht vorgesehen ist. Meiner Meinung nach geht es hier nicht
darum, sich im Sekundentakt an diese Zeiten zu halten, sondern dieses Schema
eher als Richtlinie zu betrachten. Wenn Ihr Arbeitstag es nicht zulässt, sich genau
an diese Vorgaben zu halten, setzen Sie sich nicht unter Druck. Richten Sie sich alles
so ein, dass es für Sie passt. Wann immer Sie frei haben, nähern Sie sich dann den
ayurvedischen Zeiten an. Auch gemeinsam verbrachte Zeit mit Familie und
Freunden sollten Sie unbedingt unbeschwert genießen. Es ist viel wichtiger, dass
Sie genießen, was Sie tun und auch was Sie essen, als dass Sie sich in ein Zeitkorsett
zwängen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 47
Achtsamkeit bringt Energie Ein Begriff, der vielen Menschen gar nicht wirklich klar ist, ist die Achtsamkeit.
Doch gerade wenn es um unsere Nahrung geht, sollten wir uns Achtsamkeit
angewöhnen. Denn sie ist dazu in der Lage einen sehr großen Unterschied für Ihre
Gesundheit auszumachen. Doch was ist Achtsamkeit, fragen Sie sich? Eine
besondere Form der Aufmerksamkeit. Während Sie achtsam sind, sind Sie dazu in
der Lage alle inneren und äußeren Erfahrungen, die aktuell stattfinden
wahrzunehmen. Wichtig ist, dass es tatsächlich bei der Wahrnehmung bleibt. Doch
das ist meistens gar nicht so einfach. Denn von frühester Kindheit an werden wir
darauf getrimmt, alles zu bewährten. Wir füllen im Laufe unseres Lebens unser
Bewusstsein mit Vorurteilen an. Wo kleine Kinder in Allem ein Wunder sehen,
teilen wir in gut und schlecht, schön und hässlich, nützlich und unnütz ein. Zu diesem Thema begleitet mich schon seit sehr vielen Jahren ein Gedicht von Rainer
Maria Rilke, das ich gerne mit Ihnen teilen möchte.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 48
„Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Aus: Die frühen Gedichte (Gebet der Mädchen zur Maria)“
Doch warum ist Achtsamkeit für Sie so wichtig? Weil die Gewohnheit, alles in eine
Schublade zu stecken, sehr viel weitreichende Folgen hat, als wir uns bewusst sind. Denn etikettiere ich zum Beispiel ein Insekt, das über meinen Arm läuft, als eklig,
schmutzig oder bedrohlich, lösen die Emotionen, die dadurch in meinem Inneren
ausgelöst werden, auf unbewusster Ebene sehr viele körperliche Vorgänge aus.
Stress, Ängste und viele andere negative Emotionen werden so zu unserem
täglichen Dilemma. Schaffen Sie es aber wertungsfrei wahrzunehmen, dann
werden Sie schon sehr schnell bemerken, dass Ihr Empfinden von Glück und
Lebensfreude nicht von äußeren Bedingungen abhängig ist. Denn Ihr Glück
entsteht in Ihnen selbst. Sie werden seelisch und emotional ausgeglichener, Ihr
Körper gesünder. Sie werden stress stabiler und schaffen es auch in turbulenten und schwierigen Lebensphasen ruhig und ausgeglichen und solche dadurch
leichter zu überwinden. Selbst Ihr Geist verändert sich, da Sie Ihre Art verändern,
wie Sie denken. Sie werden geistig flexibler, kreativer, wohlwollender und
liebevoller.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 49
Durch diese Veränderungen kann Ihr Körper seinen Funktionen ungestörter
nachkommen. Üben Sie Achtsamkeit zum Beispiel bei der Zubereitung und dem
Essen Ihrer Nahrung, können Sie damit viel dazu beitragen, dass diese
Lebensmittel mit Energie angereichert werden. Sie regen aber auch aktiv Ihren
Verdauungsapparat an.
So dass die entsprechenden Enzyme und Verdauungssäfte produziert und
ausgeschüttet werden, die die Nahrung optimal für Ihren Organismus aufarbeiten.
So wird Essen nicht nur zum Genuss. Es wird zum Energiespender, anstatt zur
Belastung. Sicher kennen Sie auch das Bild eines Menschen, der sich der Völlerei
hingibt und Essen in sich hinein schlingt, bis alle Platten und Schüsseln leer sind. Solch ein Mensch wird mit großer Wahrscheinlichkeit nach dem Essen total
erschlagen sein, sich kaum noch rühren können und von allerhand
Verdauungsbeschwerden geplagt werden. Essen Sie jedoch achtsam zubereitete
Speisen, die liebe- und kunstvoll angerichtet sind, nehmen Sie diese liebevolle
Energie mit auf.
Sie essen achtsam und sind dadurch dazu in der Lage, die subtilen Signale Ihres
Körpers wahrzunehmen. Mit ein bisschen Übung wissen Sie rechtzeitig, wann es
genug ist und welche Lebensmittel, Ihnen besonders gut tun und welche Sie eher
selten oder gar nicht mehr essen sollten. Achtsamkeit hilft uns also ganz aktiv dabei, ein Leben lang gesund zu bleiben, aber auch attraktiv und schlank. Dabei
helfen aber auch ein paar andere Maßnahmen, die ich Ihnen hier aufzeigen möchte:
• Verwenden Sie Fette mit Bedacht. Hochwertige Fette und Öle sind sehr
wichtig für unseren Körper, deshalb zählen wir sie zu den Grundnährstoffen.
Sie dienen zum Beispiel als Taxi für die wichtigen fettlöslichen Vitamine A,
D, E und K. Sie sind aber auch ein wichtiger Energieträger für unseren
Körper, der für Notzeiten in speziellen Depotfetten gespeichert werden
kann. Fette dienen einigen inneren Organen auch zum Schutz vor Stößen
und Verletzungen. So sind zum Beispiel die lebenswichtigen Nieren, in
einem Fettlager gut vor Schaden von außen geschützt. So macht uns ein Schlag auf die Nieren nicht gleich allzu viel aus und so mancher Sturz oder
leichte Unfall bleibt ohne dauerhafte Schäden. Was die wenigsten Menschen
wissen ist, dass selbst unsere Zellwände zu einem Teil aus Fettsäuren
bestehen. Es ist also wichtig, dass wir dem Körper hochwertige Fette
zuführen. Es gibt Fettsäuren, das ist ein Bestandteil eines Fettmoleküls, die
der Körper nicht selbst herstellen kann und die wir dementsprechend
unbedingt durch Nahrung aufnehmen müssen. Dazu gehören zum Beispiel
die Omega-3 Fettsäuren.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 50
• Essen Sie soviel Nahrung, bis Sie satt sind, lassen Sie es dann aber auch sein.
Denn selbst Essen, das gesunde Eigenschaften hat, kann unverträglich sein,
wenn Sie zu viel davon zu sich nehmen. Lassen Sie Ihrem Verdauungssyst em
nach dem Essen genügend Zeit für seine Arbeit. Denn die Verdauung
benötigt in der Regel zwischen 3 und 6 Stunden. Vermeiden Sie
währenddessen, Snacks zu sich zu nehmen und Ihren Organismus zu
belasten. Essen Sie stattdessen lieber erst wieder, wenn Sie deutlich Hunger
verspüren und auch Appetit auf die Mahlzeit haben.
• Unterstützen Sie Ihren Verdauungsapparat, indem Sie auf kalte Getränke und Eis nach dem Essen verzichten. Denn dieser Kälteschock stört die
Verdauung genauso, wie wenn Ihr Essen in erster Linie aus kalten Speisen
besteht.
• Bereiten Sie Ihre Speisen so zu, dass schon ihr Duft und ihr Anblick all Ihre
Sinne stimulieren So stellen Sie sicher, dass Ihr Organismus die
entsprechenden Verdauungssäfte in ausreichender Menge herstellt und
ausschüttet. Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Speisen mit allen Sinnen
genießen können, also eine achtsamkeits fördernde Atmosphäre besteht.
Aromatische Gewürze, die Auswahl farbenfroher Gemüse und dekorative Schneidetechniken können wahre Wunder bewirken.
• Ein schön gedeckter Tisch, leise, unaufdringliche Musik und keine
Ablenkung durch technische Geräte und Telefonanrufe, können erheblich
dazu beitragen.
• Versuchen Sie, Ihre Hauptmahlzeit möglichst mittags einzunehmen und
auch so oft es geht, frisch zuzubereiten.
• Vermeiden Sie, industriell verarbeitete Lebensmittel sowie künstliche und
naturidentische Zutaten.
• Sorgen Sie für regelmäßig und ausreichend Erholung und Schlaf.
Übertreiben Sie es aber auch nicht, indem Sie zu lange schlafen. Sorgen Sie
dafür, dass Ihr Körper regelmäßig Bewegung, aber auch Ruhe bekommt.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 51
• Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Ernährung, denn „man ist, was man isst“, oder
besser gesagt, „man wird zu dem, was man isst“. Wir nehmen nämlich die
Energie in uns auf, die unsere Lebensmittel in sich tragen. Aber auch die
Makronährstoffe, diese werden buchstäblich zu einem Teil von uns. Sie
finden sich irgendwann in unseren Zellen und Organen wieder. Wählen Sie
also alle Zutaten mit Achtsamkeit aus. Bereiten Sie sie in aller Ruhe und
Harmonie zu und verspeisen Sie sie mit der gebührenden Würde.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 52
Auf gute Technik nicht verzichten
Wussten Sie, dass für die Profiküche eine eigene Sprache existiert? Die meisten
Begriffe in professionellen Küchen stammen aus dem französischen
Sprachgebrauch. Dementsprechend spricht man vom „Tournieren“, wenn man von
der Kunst spricht, Obst und Gemüse eine schöne Form zu geben. Dabei ging es zunächst beim Tournieren gar nicht in erster Linie um die Schönheit des
Gesamtkunstwerks, sondern vielmehr darum, dass die Zutaten alle den gleichen
Garpunkt haben. Sie sollten also alle genau gleich zart sein, gleich, um welches
Gemüse es sich handelt. Beim klassischen Tournieren werden vor allem harte
Wurzelgemüse, wie Möhren, Pastinaken, Rübchen oder auch Kohlrabi in ovale,
längliche Stücke von etwa 3 cm Länge geschnitten. Dazu benötigt man ein
handliches, kurzes Küchenmesser, ähnlich wie wir es von Großmutters
„Kartoffelmesser“ her kennen. Je schärfer, desto besser geht die Arbeit von der
Hand.
Wichtig ist, dass Sie die Abschnitte nicht wegwerfen, sondern sie zur Zubereitung von köstlichen Gemüsebrühen, Saucen etc. verwenden. Doch das Schneiden von
Gemüse und Obst kann noch sehr viel weitergehen. So kennt man in der
klassischen Küche alleine 19 Schnittvarianten für Möhren. Doch vor allem die
Asiaten haben das dekorative Anrichten von Gartenfrüchten auf die Spitze
getrieben. Köche üben Jahre und jahrzehntelang den perfekten Gebrauch der
verschiedenen Messerarten. Auch wenn Sie es vielleicht nicht schaffen werden, ein
Kunstwerk, wie das dargestellte zu erschaffen, können Sie sich doch gerne an
einfacheren Formen und Gestalten versuchen.
Aus Äpfeln können, Sie sehr schöne und vor allem dekorative Vögel zaubern.
Und aus Wassermelonen die allerschönsten Arrangements. Vielleicht möchten Sie
solche Kreationen einmal für einen besonderen Anlass ausprobieren, einen
Geburtstag vielleicht oder einen sonstigen Feiertag. Vergessen Sie nur nicht,
zunächst einmal die einzelnen Schneidetechniken im Vorfeld zu üben, denn auch
bei diesen Techniken gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
TIPP: Bitte frustrieren Sie sich nicht bei Versuchen mit mittelmäßigen oder
schlechten Küchengeräten. Es hat schon seinen Grund, warum Profiköche
allerhöchsten Wert auf ein eigenes, hochwertiges Messer Sortiment legen. Auch
wenn sie auf Reisen gehen, haben sie ihre Schätze immer dabei. So können sie
sicher sein, dass ihre Messer immer in allerbestem Zustand sind. Sauber, scharf
geschliffen und einwandfrei.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 53
Die richtigen Techniken in der Küche Die wichtigsten Techniken und Fertigkeiten in der Küche drehen sich immer
wieder darum, wie kann ich aus dem Ausgangsprodukt, also zum Beispiel einer
Zwiebel, ein leckeres Gericht zaubern. Das kann von so deftigen Leckereien wie
einem Eintopf, einer Suppe oder auch einem Zwiebelkuchen, über ein
thailändisches Curry bis hin zu den pfiffigsten Saucen Kreationen reichen. Dabei
geht es zunächst einmal darum, das Produkt zu reinigen und in mundgerechte
Stücke zu schneiden.
Und beim Stichwort „schneiden“ sind wir auch schon in meinem Element. Denn
neben der richtigen Schnitttechnik, ist es vor allem auch gutes Arbeitsmaterial, das
dafür sorgt, dass Sie Spaß und Erfolg bei der Arbeit in der Küche haben. So muss
eine Zwiebel meist zunächst geschält werden, bevor sie weiterverarbeitet wird.
Doch Achtung: Brühen und Suppen verleiht die Zwiebel, deren Schale mitgekocht
wird, ihre goldgelbe Farbe und ein würziges Aroma. Auch zum Färben von Eiern,
zur Herstellung eines Hustensaftes oder eines Pflanzenschutzmittels für Ihren
Garten können Sie Zwiebelschalen verwenden.
Gute Argumente, um die Schalen nicht gleich wegzuwerfen. Ist alles gut vorbereitet und in dekorative Stücke geschnitten, sollten Sie sich im Klaren sein,
welche Gartechnik zum Einsatz bringen möchten. Denn der Geschmack, das
Aussehen und die Konsistenz der einzelnen Zutaten variiert erheblich, je nachdem,
welche Gartechnik Sie anwenden. Hierzu möchte ich einmal die vielseitige
Kartoffel erwähnen. Wie viele verschiedene Gartechniken gibt es doch für dieses
Wurzelgemüse! Da macht es sogar schon einen bedeutenden Unterschied,
Oberstufe sie mit oder ohne Schale in Wasser gekocht wird. Immer wieder
faszinierend. Während Kinder in erster Linie auf Kartoffelpüree, Stampfkartoffeln,
Chips und Pommes abfahren, essen Erwachsene gerne mal ein Gratin, einen
Auflauf, Puffer, Kroketten und viele andere Varianten dieses
Grundnahrungsmittels.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 54
Doch auch die asiatischen Küchen haben einige Delikatessen zu bieten. Meiner
Meinung nach, sollten Sie sich nicht entgehen lassen, wie lecker und vielfältig in
Asien gekocht wird.
Nehmen Sie sich genügend Zeit, um die neuen Techniken zu erlernen. Es ist absolut
keine gute Idee mit einem neuen, ultra scharfen Messer oder einer neuen
Garmethode zu experimentieren, wenn Sie einen schlechten und stressigen Tag
haben und schnell etwas auf den Tisch bringen müssen. Nehmen Sie sich lieber am
kommenden Wochenende etwas Zeit, um sich an das Neue zu gewöhnen.
Welche Küchenutensilien sind Pflicht? Wenn Sie bisher noch nicht viel oder auch gar nicht gekocht haben, werden Sie sich
sicherlich zunächst Gedanken machen, was Sie an Küchenutensilien benötigen werden, um gesund und lecker zu kochen.
Im Grunde kann man kurz sagen: es genügt eine herkömmliche Grundausstattung
für den Anfang. Was Sie sich dann in Zukunft zulegen möchten, wird sich im Laufe
der Zeit herausstellen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 55
Doch was sind diese Pflicht-Utensilien? Ein großer und ein kleiner Topf sind definitiv
unverzichtbar. Selbst wenn Sie eigentlich nur einen ein-
oder zwei Personen Haushalt zu bekochen haben, sollten
Sie trotzdem einen großen Topf im Hause haben. Beim
Klöße-Kochen und auch für Pasta sollte genügend Platz im
Topf sein. Auch wenn Sie einmal Milch erhitzen möchten,
wie zum Beispiel zum Herstellen von Paneer oder der
ayurvedischen Gute-Nacht-Milch, ist es viel
empfehlenswerter, einen deutlich zu großen Topf
einzusetzen, als einen zu kleinen – so kocht die Milch nicht so leicht über und auch
Verbrennungen durch Spritzer gehören der Vergangenheit an. Tomatensaucen und Spinat, die dazu neigen, stark zu spritzen, sind genauso besser in einem großen
Topf zuzubereiten, als in einem zu kleinen. Sie möchten doch Spaß am Kochen
haben, Mantra chanten und emotional im Gleichgewicht bleiben und sich nicht
durch heiße Spritzer in Stress versetzen lassen.
Neben den Töpfen sollten Sie noch eine
Pfanne in der Küche haben. Ich rate entweder
zu einer Pfanne mit hohem Rand oder einem
Wok. So können Sie sie im Zweifelsfall auch
einmal zum Schmoren oder für das
Zubereiten größerer Mengen an Speisen verwenden, zum Beispiel, wenn Sie einmal
Vorkochen möchten oder wenn Gäste kommen. Allerdings könnte es bei einem
Wok schwierig werden, Pfannkuchen, Bratlinge und Eier zu braten. Dafür sind
flache Pfannen besser geeignet. Eine Rührschüssel mit einem passenden Nudelsieb
sind sehr praktische Küchenutensilien. Sie können Obst und Gemüse darin
waschen. Zum Zubereiten von Frischkäse und zum Blanchieren von Gemüse leisten
sie auch wunderbare Hilfe und im Zweifel können Sie darin auch Ihre Gerichte
darin anreichen. Während es heutzutage schon eine Menge Tassen Rezepte gibt
und Sie mit ein wenig Übung auch sehr gut mit Schätzen über die Runden kommen
können, würde ich Ihnen trotzdem raten, sich einen Messbecher zuzulegen. Neben
dem Abmessen von Flüssigkeiten, können Sie ihn auch gut als Gefäß für einen
Pürierstab verwenden. Einen Pürierstab hatte ich schon erwähnt?
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 56
Auch eine Küchenschere kann wahre Wunder leisten. Egal,
ob Sie schnell eine Packung aufschneiden möchten, Kräuter
vom Strauch schneiden oder eine falsch gekaufte Filtertüte
auf Maß schneiden müssen, eine griffbereite Schere ist sehr
angenehm. An Handgeräten eignen sich ein Kochlöffel, ein
Schneebesen, eine Schöpfkelle und ein Bratenwender. Auch
eine Multifunktionsreibe ist schnell zur Hand und sehr praktisch. In was Sie
unbedingt auch investieren sollten, ist eine gute Pfeffermühle, wobei ich persönlich
auch gerne frisch gemahlenes Salz zum Würzen verwende, das heißt, in meinem Haushalt gibt es mehrere Mühlen. Hin und wieder stelle ich mir auch eine
Kräutermischung her, die ich in einer solchen Mühle bei Bedarf frisch mahle, denn
für das kräfteraubende zerstoßen im Mörser bin ich nicht wirklich zu haben. Aber
das ist ja bekanntlich Geschmacksache.
Worauf ich auch besonderen Wert lege sind gute Schneidebretter und hochwertige
Messer. Denn kaum eine Arbeit fasziniert und entspannt mich bei der
Küchenarbeit mehr, als das gekonnte Schneiden, dekorieren und tournieren der
farbenprächtigen Zutaten. Legen Sie sich am besten zwei verschiedenfarbige oder
verschiedenartige Schneidebretter zu. So können Sie eines ausschließlich für Obst und Gemüse und andere Zutaten verwenden, die
geschmacklich nicht beeinflusst werden sollten. Stark
schmeckende Gemüse wie Lauch, Zwiebeln und
Knoblauch schneiden Sie ganz konsequent immer nur
auf dem anderen Schneidebrett. So bleibt der
Eigengeschmack der Zutaten wunderbar erhalten.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 57
An Messern ist das mindeste ein kleines Küchenmesser und ein großes
Kochmesser, mit dem Sie außer Gemüse auch einmal Fleisch oder Fisch
zurechtschneiden können. Wenn Sie nur wenig Übung im Schälen von Gemüsen
haben, können Sie sich auch einen Sparschäler zulegen. Dieser kann auch beim
Garnieren verwendet werden, um gleich dünne Scheibchen zu schneiden. Das
Kochmesser sollte ein Allzweckmesser sein, das einen rutschsicheren Griff hat,
damit es gut in der Hand liegt. Die Klinge sollte möglichst hochwertig und aus
Edelstahl sein. So bleibt es lange scharf, sauber und geruchsfrei. Damit Sie die
verschiedensten Produkte zuverlässig und sauber schneiden können, sollte die
Klinge etwa 20cm lang sein und eine hohe Klinge sorgt nicht nur für eine glattere
Schnittführung, sondern ermöglicht, dass Sie die Klinge als Palette einsetzen
können. So schieben Sie bequem Ihr Schnittgut zusammen und können es
pünktlich in den Topf oder die Pfanne geben. Wenn die Spitze vorne fein
zusammenläuft, können Sie das Messer auch für feinere Arbeiten, wie das Schneiden von Zwiebeln und Knoblauch verwenden.
Einfach unter dem laufenden Wasserhahn abspülen, abreiben und schon ist eine
Edelstahlklinge geruchs- und geschmacksfrei bereit dazu, den Nachtisch
zurechtzuschneiden. Ich liebe solch elegante Lösungen. Da kommt immer für
Augenblicke ein Glücksgefühl in mir auf, als wenn ich für einen Moment Anteil
haben dürfte am Ruhm der ganz großen Sterneköche.
Warum hochwertige Messer unersetzlich sind Wenn Sie sich hochwertige Messer zulegen, haben Sie in Zukunft immer dienstbare
und vor allem hilfreiche Werkzeuge an der Hand. Machen Sie es zu Ihrem
entspannten, ständigen Begleiter in der Küche. Doch warum sind hochwertige
Messer überhaupt so unersetzlich? Heute, in Zeiten, in denen doch fast alle Arbeiten schon mit irgendeinem intelligenten Maschinen erledigt werden kann?
Meiner Meinung nach, liegt der Reiz eines guten Messers vor allem in der
Einfachheit, gepaart mit einer Vielseitigkeit, die ihresgleichen sucht. Kennen Sie ein
anderes Arbeitsgerät, mit dem Sie schaben, schälen, dekorieren, garnieren, hacken,
spicken, filetieren, tranchieren, parieren, schnitzen und formen. Ganz schön viel,
was? Ja, und all dies mit nur einem oder auch ein paar verschiedenen Messern. Klar,
dass Sie bei einem derart vielseitigen Helfer nicht gleich zum erstbesten greifen
sollten, sondern sich vielmehr ein hochwertiges Messer leisten sollten. So wird der
Kauf zu einer Investition in Ihre gesunde, energiegeladene und glückliche Zukunft.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 58
Damit Sie lange Freude an Ihrem oder Ihren Messern haben, verfügen hochwertige
Messer über allerbeste Materialien, die in aufwendigen Arbeitsschritten zu dem
Besten verarbeitet werden, dass Sie in der Küche verwenden können. Denn nur
hochwertiger Stahl mit dem richtigen Schliff bleibt lange ultrascharf, dafür sorgt
ein Schneidewinkel von 15°. Solche Klingen können Sie regelmäßig selbst in
Bestform halten, indem Sie sie nachschärfen. Das sieht nicht nur elegant und
gekonnt aus, solche Rituale sind gut für die Seele. Das Messerschärfen gibt Ihnen
die Muße, sich mit allen Sinnen auf die bevorstehende Koch Prozedur
einzustimmen. Für mich ist das eine eigene Art von Meditation, in der sich
Konzentration und Vorfreude miteinander vermischen. Ein Hochgenuss. Wichtig
ist, dass Ihr zukünftiges Lieblingsmesser gut ausbalanciert ist und dass sein Griff
gut in Ihrer Hand liegt. Dabei sollten Sie einen rutschsicheren Griff haben, der
Ihnen Sicherheit und Komfort bietet. So können Sie lange ermüdungsfrei arbeiten.
Das Eigengewicht des Messers und die richtige Schnitttechnik lässt eine scharfe Klinge wie von selbst durch das Schnittgut gleiten, so dass das Schnippeln zur
wahren Freude wird und schnell von der Hand geht. Hochwertiger Stahl sorgt
dafür, dass die Klinge besonders lange scharf bleibt und immer wieder einfach mit
einem Wetzstahl aufgerichtet werden kann.
Suchen Sie also Ihr Lieblingsmesser mit Bedacht aus und vor allem: üben Sie sich
im Gebrauch mit dem Messer. Beim richtigen Schneiden gelten die gleichen Regeln
wie bei allen Fertigkeiten: Je mehr Sie üben, desto besser werden Sie. Denken Sie
immer daran, dass ein Koch während seiner Ausbildung am Tag nicht nur fünf
Kartoffeln schält, stiftet und in Scheiben schneidet, sondern vielleicht 70 oder 80
und dies jeden Tag.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 59
Liebe, die universelle Energie
Sie kennen sicher den weltberühmten Physiker Albert Einstein. Er soll seiner
Tochter, um deren Existenz sich eine Menge Mythen ranken, Briefe hinterlassen haben. Aus einem dieser Briefe sind folgende Worte des wichtigsten
Wissenschaftlers des letzten Jahrhunderts überliefert:
„…Um die Liebe sichtbar zu machen, habe ich einen einfachen Austausch in meiner
berühmtesten Gleichung gemacht. Wenn wir anstelle von E = mc2 zu akzeptieren, die
Energie akzeptieren, um die Welt durch Liebe zu heilen, kann man durch die Liebe
multipliziert mal der Lichtgeschwindigkeit hoch Quadrat zu dem Schluss kommen,
dass die Liebe die mächtigste Kraft ist, die es gibt, weil sie keine Grenzen hat. Nach
dem Scheitern der Menschheit in der Nutzung und Kontrolle der anderen Kräfte des
Universums, die sich gegen uns gewendet haben, ist es unerlässlich, dass wir uns von
einer anderen Art von Energie ernähren. Wenn wir wollen, dass unsere Art überleben soll, wenn wir einen Sinn im Leben finden wollen, wenn wir die Welt und alle
fühlenden Wesen, das sie bewohnen, retten wollen, ist die Liebe die einzige und die
letzte Antwort…“.(Quelle:”Endlich l(i)eben von Martin Exner. 2015, GD Publishing
Ltd. & Co KG, Berlin
Also selbst dieser rational denkende Wissenschaftler, der den Grundstein für die
moderne Quantenphysik gelegt hat, räumt der Liebe als Energie einen derart
hohen Stellenwert ein. Das hat mich persönlich sehr beeinflusst. Was mich
besonders berührt ist die Tatsache, dass jeder von uns, sei er noch so mächtig oder
noch so machtlos doch einen kostenlosen Generator für diese wichtige Energie in sich hat. Dazu benötigt es keinen Energieversorger, keinen Politiker, keinen
Wirtschaftsboss: einfach nur uns selbst!
Wir selbst sind dazu in der Lage, an jedem Tag, an dem wir leben, mehr und mehr
von dieser universellen Energie zu erzeugen. Es liegt an uns selbst, dass diese
Energie stärker und mehr wird. Dazu müssen wir uns nur einmal bewusst
entscheiden und dann entsprechend handeln. Diese Vorstellung gefällt mir sehr.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 60
Die Forschung ist mit den Untersuchungen zu diesem Thema bisher noch nicht zu
allgemeingültigen Ergebnissen gekommen, doch sieht es so aus, als ob es sich bei
der Liebe als Energie um die berühmten Biophotonen handelt. Natürlich bin ich
kein Physiker oder sonst ein Gelehrter, der sich auf diesem Gebiet auskennt, aber
vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich Ihnen einmal meine Definitionen der Liebe als
Energie gebe.
Diese Biophotonen, also das, was ich Liebe nenne, werden als kleinste Lichtpakete
definiert. Sie ergeben sich aus der Bewegung von Elektronen. Sie erinnern sich
sicherlich noch an den Chemieunterricht aus Ihrer Schulzeit. Die Elektronen sind
elektrisch geladene Teilchen, die auf festen Bahnen den Atomkern umkreisen. Sie
bestimmen die Ladung des Atoms und dessen Größe. Da ja alle Dinge und
Lebewesen, die es auf unserer Erde gibt, aus Atomen bestehen, produzieren wir
alle diese universelle Energie. Ständig; jeden Tag 24h lang. Ein Leben lang und ohne
Unterlass.
Diese Biophotonen werden von allen Zellen aufgenommen und auch wieder
abgegeben. Das ist auch gut so, denn sie erfüllen wichtige Aufgaben in einem
lebenden Körper. Sie sollen nämlich zum Beispiel eine wichtige Rolle bei der
Reizübertragung der Zellen spielen, ähnlich wie eine Infrarot-Fernbedienung beim
Fernseher. Das bedeutet, dass alles, was an Information von einer Zelle zu einer
anderen gelangen soll, über diese Energieform geschieht. So regeln Biophotonen
die gesamte Ordnung des Organismus, aber auch die Funktionen von Zellen,
Zellverbänden, Geweben, Organen und allem anderen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 61
Sie regulieren alle Zellfunktionen und sind für deren Wachstum und
Gesunderhaltung wichtig. Dies bedeutet jedoch wiederum, dass unsere Gesundheit
allgemein sehr davon abhängt, ob wir eine große Menge an dieser Energie in und
um uns herum zur Verfügung haben.
Unsere Gesundheit hängt also auch davon ab, inwieweit wir uns darum kümmern,
dass genügend Liebe um uns herum vorhanden ist. Doch, wie gesagt, verfügen wir
über unsere eigenen Liebe-Generatoren. Sie erzeugen genügend dieser Energie, so
dass wir stets über ausreichend dieser Energie verfügen können, wenn wir die
Weichen dafür stellen. Wir können sogar alles um uns herum mit Liebe anreichern.
Dinge, Menschen und sogar unser Essen.
So reichern Sie Ihre Nahrung mit Liebe an „Die Liebe wächst, wenn sie verschwendet wird.“ Dies ist sicherlich eine der
wichtigsten Erkenntnisse, die man mit Bezug auf diese wichtige Energie erlangen
kann. Da Liebe zugleich die wichtigste unserer Energiequellen ist, sollten wir
unsere Nahrung möglichst energiereich verzehren. Durch die verschiedenen
Zubereitungsformen kann es passieren, dass sich der Energiegehalt unserer
Nahrungsmittel verändert. Dank geeigneter Mantra ist Ihnen aber möglich, diesen
Energiegehalt auszugleichen und Ihre Nahrung somit immer auf einem hohen
Energieniveau zu servieren und zu verspeisen. Ein solches Mantra könnte wie folgt
aussehen:
„Lieber Gott (Vater-Mutter-Schöpfergott, Göttliche Energie oder wie auch immer
es für Sie am besten passt) danke Dir für diese wunderbare Nahrung. Ich bitte
dich, ihre Energie auszugleichen und zu erhöhen. Danke“
Wenn Sie dieses Mantra ein wenig abwandeln, können Sie es auch verwenden, um
Getränke mit mehr Liebe anzureichern.
„Lieber Gott (oder was passt) ich bitte dich, bei diesem Wasser (oder was auch
immer) die Energien auszugleichen und zu erhöhen. Danke“
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 62
Rezitieren Sie dieses Mantra einmal, so können Sie damit den Energiewert auf etwa
das Doppelte des Ausgangswertes erhöhen. Mit zweimal Chancen sollten Sie es
immerhin schon auf den 10-fachen Wert schaffen und bis zum 50 fachen Wert
können Sie es bringen, indem Sie dieses Mantra 3 mal chanten. Lassen Sie es dann
aber auch dabei. Denn auch bei der Energie ist es, wie mit allen anderen Dingen:
Viel bringt nicht immer mehr.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 63
Die besten Rezepte für das Mantrakochen
Wenn Sie mit Mantra kochen möchten, geht es doch nicht alleine darum, sich selbst
und die zubereiteten Speisen mit Energie anzureichern, sondern auch um Genuss,
Glückseligkeit und Gesundheit. Das bedeutet aus meiner Sicht, dass die Rezepte
auch alles bieten, was für mich Genuss bedeutet. Dazu gehören schöne Farben, ansehnliche und leckere Zutaten und vor allem auch herrliche Gewürze. Denn
Gewürze sorgen nicht nur dafür, dass die Speisen leckerer werden. Gewürze
machen das Essen auch verträglicher und leichter verdaulich. So können Gewürze
ganz direkt und merklich Einfluss auf die Energie haben, die Sie in Ihrem Alltag in
sich verspüren. Denn leicht verdauliche Gerichte machen nicht müde und belaste n
nicht. Mit der folgenden Auswahl an Gerichten möchte ich Ihnen Anregungen
bieten, wie Sie sich und Ihre Lieben täglich mit neuen Leckereien verwöhnen
können.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 64
Frühstück
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 65
Damit der Start in den Tag unbeschwert und energiereich ist, sollte das perfekte
Frühstück nicht nur für viel Energie sorgen, sondern auch das Verdauungsfeuer
anregen. Beim Zubereiten Ihres idealen Frühstücks sollten Sie folgende
Grundlegenden Tipps beachten:
• trinken Sie direkt nach dem Aufstehen erst ein Glas mit warmem Wasser,
das Sie mit Zitrone oder Ingwer anreichern. Nach Belieben können Sie dieser
Mischung auch noch Honig zugeben.
• verwenden Sie frische, saisonale, natürliche Produkte
• mischen Sie Milchprodukte nicht mit sauren Früchten
• bereiten Sie warme und leichte Speisen zu
• halten Sie die Portionen klein
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 66
Hier ein paar Möglichkeiten, wie ein solches Frühstück aussehen kann:
Flocken Brei mit Früchten und Gewürzen
Zutaten:
Zubereitung:
Erwärmen Sie zunächst einen Topf bei mittlerer Hitze und geben die Gewürze
Ihrer Wahl hinein, um diese darin leicht zu erwärmen. Geben Sie kurz darauf die
Getreideflocken dazu und vermischen alles sehr gut. Erwärmen Sie die Masse so
lange, bis sich der Duft der Zutaten im ganzen Raum verbreitet und löschen Sie
anschließend direkt mit warmem Wasser ab, so dass die Flocken gerade bedeckt
werden. Nun kann alles bei geringer Hitze solange köcheln, bis das Wasser ganz verdampft ist. Nun die pflanzliche Milch dazugeben und alles so lange weiter
köcheln lassen, bis der Frühstücksbrei zart ist.
Währenddessen können Sie Ihre geschälten Früchte leicht direkt in der Pfanne
dünsten oder auch Ghee, Butter oder ein anderes geeignetes Fett dazu geben.
Richten Sie den Brei mit den Früchten hübsch an und genießen Sie!
1 Handvoll Getreideflocken (Hafer, Gerste, Dinkel oder Weizen)
1 Glas pflanzliche Milch (Hafer, Mandel o.ä.) Obst nach Belieben und Saison Gewürze
(Zimt, Fenchel, Kardamom, Anis, Nelken)
Süße nach Dosha-Typ
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 67
Reisbrei mit Kakao und Buchweizen
Zutaten:
Zubereitung:
Schneiden Sie zunächst den Apfel und die getrockneten Aprikosen klein. Erhitzen
Sie den Apfelsaft und geben das Obst dazu, um es leicht köcheln zu lassen. Geben
Sie das Fett, sowie die Zitronenschale und die Kakao dazu. Wenn das Kompott
weich ist, können Sie es bei Bedarf noch mit etwas Wasser flüssiger machen.
Rösten Sie parallel den Buchweizen kurz trocken an und löschen ihn mit heißem
Wasser ab. Geben Sie den gekochten Vollkornreis dazu und lassen beides
zusammen etwa 10 Minuten köcheln. Richten Sie den Brei zusammen mit dem
Kompott an und dekorieren ihn mit ein paar dünnen Apfelscheiben und den
Pinienkernen. Guten Appetit!
• 1 Tasse Vollkorn-Reis, gekocht • 6 EL Buchweizen • 1 Apfel • etwas Ghee, Butter / Fett • getrocknete Aprikosen • etwas Apfelsaft • Kakaopulver • Kardamom • Zitronensaft • Abrieb von Bio-Zitronen • nach Belieben Pinienkerne
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 68
Haferbrei mit Apfel und Kokos
Zutaten:
Zubereitung:
Schmelzen Sie zunächst das Fett bei mittlerer Hitze und rösten dann die
Sonnenblumenkerne darin so lange an, bis diese zu duften beginnen. Rühren Sie
sie dabei gut um, um ein Anbrennen zu verhindern. Geben Sie dann den fein
geschnittenen Apfel dazu und lassen ihn eine Minute mit dämpfen. Geben Sie dann
die Flocken dazu und rösten sie sie wieder eine Minute unter ständigem Rühren
an. Löschen Sie das Ganze nun mit Wasser ab und geben Kokosmilch und Kurkuma
dazu und lassen alles unter Rühren einmal aufkochen. Reduzieren Sie nun die Hitze
auf die kleinste Stufe und lassen den Brei noch zwei bis drei Minuten ziehen.
Richten Sie den Brei in einer Schale an, geben die Süße, zum Beispiel Kokosblütenzucker oder Rohrzuckersirup darauf, damit sie schmilzt und geben Sie
ein paar Sonnenblumenkerne darauf. Viel Spaß beim Genießen!
• 3 EL Haferflocken, zartschmelzend • ½ Apfel • 1 EL Sonnenblumenkerne • 1 EL Kokosflocken • 2 EL Kokosmilch • 1 EL Ghee • ½Tasse Wasser • ½ TL Kurkuma • ½ EL Süße nach Dosha-Typ
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 69
Trockenfrüchte mit Sahne
Dieses Frühstück können Sie auch
gerne als Nachtisch zubereiten.
Weichen Sie hierzu eine Handvoll
Trockenfrüchte nach Wahl (z. Beispiel
Rosinen, Feigen, Aprikosen, Pflaumen,
Datteln) in Wasser ein. Drücken Sie sie
danach aus und übergießen Sie diese
mit 200 ml Sahne. Dekorieren Sie sie
mit Zimtpulver und genießen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 70
Vorspeisen
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 71
Zur Vorspeise können Sie gerne eine leichte Gemüsebrühe, aber auch ein
Cremesüppchen oder einen Hülsenfrüchten-Salat reichen. So regen Sie nicht nur
Ihre Geschmacksnerven an, sondern führen Ihrem Körper noch viele wichtige
Nährstoffe zu.
Kürbiscremesüppchen
Zutaten:
Zubereitung:
Kochen Sie zunächst die Würfel Stückchen in einem Liter Wasser weich und
pürieren Sie sie anschließend. Erhitzen Sie danach in einer kleinen Pfanne zunächst das Ghee und rösten dann die Gewürze darin an. Die Gewürze
anschließend in die Suppe geben und mit Salz abschmecken.
Richten Sie die Suppe in tiefen Tellern oder Schalen an und verzieren Sie sie mit
dem Kürbiskernöl.
• 500g Fruchtfleisch vom Hokkaidokürbis in kleinen Wüfeln
• 1 EL Ghee • 1 TL braune Senfkörner • ½ Chilischote • 1 cm frischer Ingwer, klein
geschnitten • ½ TL Kurkuma • etwas Koriander, gemahlen • 1 Prise Asafoetida • etwas Salz, nach Belieben • 1 EL Kürbiskernöl oder Sahne
zum Dekorieren
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 72
Salat von roter Bete mit Kreuzkümmel
Zutaten:
Zubereitung:
Rote Bete zunächst waschen und ungeschält kochen. Im Winter können Sie sie auch
in Alufolie eingepackt oder in einem geeigneten geschlossenen Gefäß in die Röhre
Ihres Kaminofens geben und darin etwa 1 h dünsten. Schälen Sie sie anschließend
und schneiden Sie in hauchzarte Scheiben. Die Rote Bete in eine Schüssel geben
und mit einer Marinade aus Essig, Wasser, Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel
beträufeln. Durchmischen und ein wenig einziehen lassen. Geben Sie direkt vor
dem Servieren das Olivenöl darüber und den Meerrettich in ein Schüsselchen. So
kann sich jeder nach Belieben an diesem scharfen Gemüse bedienen.
• 500g Rote Beete • 3 EL Essig • 3 EL Olivenöl • Salz • frisch gemahlener Pfeffer • 1 ½ EL Kreuzkümmelsamen • etwas Wasser • 3 EL Meerrettich, frisch gemahlen
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 73
Linsensalat
Zutaten:
Zubereitung:
Waschen Sie zunächst die Linsen gründlich und schütten Sie das Waschwasser
weg. Wenn Sie Blähungen weitestgehend vermeiden möchten, weichen Sie sie
anschließend für einige Stunden in 80° warmem Wasser ein. Auch das
Weichwasser verwerfen. Wenn Sie nur selten Hülsenfrüchte essen können Sie auch
gerne etwas Pottasche, also Kaliumcarbonat ins Kochwasser geben, das hilft auch
dabei, die blähenden Stoffe in Hülsenfrüchten zu verringern. Geben Sie in den Topf
die Linsen, das Wasser, die Pottasche und die Lorbeerblätter und lassen Sie das Ganze für 45 min. im zugedeckten Topf kochen. Derweil können Sie die Marinade
zubereiten. Geben Sie hierzu zunächst den Essig in eine Schüssel, den Zucker, das
Salz, Pfeffer, das Öl und den Porree dazu und gut vermengen. Zum Schluss die noch
warmen Linsen dazugeben und das Ganze eine Weile ziehen lassen. Mit etwas
Porree, Sprossen, Nüssen, Paprika oder Kurkumapulver dekorieren und servieren.
• 2 Tassen braune Linsen, schnellkochend • 4-5 Tassen Wasser • 2 Lorbeerblätter • 100 ml Balsamico Essig • 1 TL Zucker • ½ TL Salz • etwas Lauch • Olivenöl
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 74
Hauptspeisen
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 75
Paneer selbst herstellen
Ein wichtiger Bestandteil der indischen Küche ist Paneer, ein Frischkäse aus
Kuhmilch. Doch auch für viele Deutsche und Mittelmeergerichte ist diese Frischkäse-Variante wunderbar geeignet. Im Sommer können Sie daraus auch eine
wunderbare Beilage im Stil des griechischen Tsatsiki herstellen. Auch als schneller
Quarkersatz kann Paneer dienen und dementsprechend auf frischem Brot, aber
auch zu gegrilltem und Kartoffeln eine gute Figur machen.
Diesen Frischkäse können Sie ganz einfach und schnell zu Hause herstellen. Dazu
benötigen Sie für 4 Portionen folgendes:
Zutaten:
Zubereitung:
Bereiten Sie zunächst ein großes Sieb vor, indem Sie es mit einem Musselintuch,
einer neuen Stoffwindel oder einem dünnen Geschirrtuch auslegen. Stellen Sie
danach die Milch in einem großen Topf auf den Herd und bringen Sie sie vorsichtig
zum Kochen. Rühren sie nun mit einem langen Kochlöffel vorsichtig die Säure
hinein. Nun sollte die Milch gerinnen. Im Zweifelsfall müssen Sie noch ein wenig
Säure nachgeben, um den Gerinnungsprozess auszulösen. Nehmen Sie nun den Topf vom Herd und gießen Sie die geronnene Milch in das Sieb und lassen Sie das
Ganze 2-3 Minuten abtropfen. So bleibt bald nur noch der etwas nasse Frischkäse
im Tuch. Binden Sie das Tuch zu und drücken weiterhin Flüssigkeit aus dem Paneer
heraus.
• 2l Milch • 6 Esslöffel Zitronensaft
(zur Not tut es auch Essig)
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 76
Geben Sie den Käse nun auf einen flachen Teller und beschweren ihn mit einem
Topf, den Sie mit etwas Wasser füllen für weitere 2 Stunden. Stellen Sie diesen
Teller zuvor in die Spüle oder auf den Abtropfbereich Ihrer Spüle, da durch das
Pressen weiteres Wasser aus dem Frischkäse tropft, das so ganz bequem ablaufen
kann. Nach den 2 Stunden sollte sich der Paneer problemlos in Würfel schneiden
lassen. So kann er sehr gut direkt gegessen, aber auch in der Pfanne mit Gemüse
wie zum Beispiel Spinat zubereitet werden.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 77
Ghee selbst herstellen
Auch Ghee ist für die ayurvedische Küche sehr wesentlich. Es ist dabei sehr leicht
herzustellen und schmeckt einfach köstlich. Hier das Rezept:
Zutaten:
Zubereitung:
Geben Sie die Butter in einen Topf, der groß genug ist und erhitzen Sie sie langsam,
bis sie zu köcheln beginnt. Lassen Sie sie für weitere 20-30 Minuten weiter köcheln.
Den Schaum, der sich auf der Oberfläche bildet mit einem Schaumlöffel abheben.
Bei diesem Schaum handelt es sich um einen großen Teil des Eiweißes, das sich in
der Butter befindet. Wenn das Ganze in der Butter enthaltene Wasser verkocht ist
und das Gee damit beginnt, goldgelb zu werden, nehmen Sie den Topf vom Herd.
Um das am Boden befindliche, restliche Eiweiß auszufiltern, gießen Sie das etwas
abgekühlte Ghee durch einen papiernen Teefilter oder ein dünnes Baumwolltuch.
Füllen Sie das Ghee anschließend in ein Glas ab. Zum Verwahren verschließen Sie
das Glas gut und lagern es im Kühlschrank. So hält es problemlos mehrere Monate.
• 500g Butter
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 78
Selbstgemachtes Naan Brot
Das orientalische Fladenbrot Naan ist eines der wenigen Fladenbrote, die es mir so
richtig angetan haben.
Zutaten:
Zubereitung:
Erwärmen Sie zunächst die Milch ein wenig, geben Sie die Hefe und den Zucker
dazu und lassen Sie das Ganze etwa 20 Minuten ziehen. Vermischen Sie
währenddessen, die weiteren trockenen Zutaten. Geben Sie dann die Hefe Milch,
den Joghurt, das Fett und das Ei dazu. Verkneten Sie alles zu einem Teig für
zumindest 5 Minuten. Lassen Sie den Teig anschließend an einem zugfreien Ort für
weitere 45 Minuten gehen. Kneten Sie den Teig kurz erneut und trennen dann
einzelne Teilstücke ab. Diese können Sie zu Kugeln formen, die Sie mit einem
Nudelholz in dünne Fladen ausrollen.
• 50g Mehl (ich verwende gerne Dinkelmehl)
• 75ml lauwarme Milch • 1 Päckchen Trockenhefe
• ½ TL Backpulver
• 1 EL Pflanzenöl oder Ghee
• 2 EL Zucker • 75g Naturjoghurt
• 1 Ei
• 1 Prise Salz • Gewürze nach Geschmack
(in Frage kommen: Knoblauch, Thymian, Rosmarin, Koriander, Kümmel, Kardamom,
Kurkuma etc.)
• zum Dekorieren: einige schwarze Sesamsamen
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 79
Diese Fladen braten Sie anschließend einfach in einer Pfanne mit etwas Öl aus.
Sehen Sie, dass sich auf der Oberseite Blasen bilden, wird es Zeit das Naan zu
wenden. Die fertigen Fladen halten Sie am besten im Ofen warm, bis alle fertig
gebacken sind.
Tipp: Sie können diesen Teig auch sehr gut als Pizzaboden oder für gefüllte
Varianten des berühmten Naan Brotes verwenden. Auch als Pizza blanca, also
Pizza, die einfach trocken gebacken wird, und nur mit grobem Salz, Olivenöl und
Kräutern der Provence bestreut lecker zu Salat und anderen Leckereien gereicht
werden kann.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 80
Eine ganz schnelle Variante wenn überraschend Gäste kommen, bietet das
folgende Rezept:
Blitz-Rezept Naan Brot
Zutaten:
Zubereitung:
Bei diesem Rezept, das ja hefefrei ist, genügt es, alle Zutaten in einer Schüssel zu
vermischen und anschließend zu kneten. Aus dem Teig 6-7 Kugeln formen und zu
Fladen ausrollen. Diese Naan dann auch in einer trockenen oder gefetteten Pfanne
ausbacken, fertig.
• 250g Mehl • 1 EL Zucker • ½ TL Salz • 1 EL Öl oder Ghee • 1 TL Backpulver • 75 g Naturjoghurt • 125 ml Milch
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 81
Curry mit Kartoffeln
Zutaten für 2 Personen:
Zubereitung:
Waschen Sie den Blumenkohl und schneiden ihn in kleine Röschen. Kartoffeln schälen und vierteln. Schälen Sie anschließend auch die Ingwerwurzel und die
Knoblauchzehe und schneiden Sie beide in ganz kleine Stückchen. Braten Sie
zunächst den Blumenkohl in einer Pfanne an, in der sich erhitztes Ghee befindet.
Geben Sie auch die Kartoffelstücke dazu und lassen Sie alles goldgelb werden. Nun
die Gewürze, sowie Knoblauch und Ingwer zugeben und alles zusammen noch kurz
Weiterbraten lassen. Wenn sich ein herrlicher Duft ausbreitet, können Sie mit dem
Wasser und den Tomaten ablöschen. Salzen und pfeffern Sie das Gemüse und
lassen es anschließend etwa 40 Minuten schmoren. Dabei kann es sein, dass Sie
noch einmal etwas Wasser nachgießen müssen. Richten Sie das Curry in schönen
Schalen an. Wer möchte kann auch etwas Reis oder anderes gekochtes Getreide
dazu geben, was meiner Meinung nach aber eigentlich gar nicht nötig ist, da das
Curry sehr gehaltvoll ist. Zum Dekorieren eignen sich Panierwürfel, frische
Kräuterblättchen oder Tomatenwürfel.
• 300g Blumenkohl • 200 g Kartoffeln, festkochend • 1 EL Ghee • ca. 2 cm Ingwerwurzel • 1 Knoblauchzehe • 150ml Wasser • 200 g Dosentomaten mir Stücken • ¼ TL Kreuzkümmel • ¼ TL Koriander • ¼ TL Cayennepfeffer • ½ TL Garam Masala Würzmischung • Salz und Pfeffer aus der Mühle
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 82
Kokoshühnchen mit Rhabarber
Hier ein leckeres, frisches Sommergericht, das vor allem Vata und Pitta Typen
genießen sollten.
Zutaten für 2 Personen:
Zubereitung: Nehmen Sie zunächst die Hühnerbeine und bereiten sie vor. Danach reiben Sie sie
mit dem gestoßenen Fenchel und Salz ein. Erwärmen Sie eine große, hitzefeste
Pfanne, am besten einen Wok und geben das Fett hinein. Rösten Sie die restlichen
Gewürze darin an und geben sie die Zwiebelwürfel dazu. Dünsten Sie die Zwiebeln
an, bis sie schön glasig sind. Legen Sie nun die Hühnerbeine auf die Hautseite in die
Pfanne und braten sie sie knusprig an. Danach wenden. Sind die Beine angebraten,
wird es Zeit, das Chutney aufzugießen, sowie Rhabarberstücke, Kokosmilch und
den Ananassaft zuzugeben. Lassen Sie alle einmal kurz aufkochen, schließen mit
einem Deckel und geben es dann bei 200°C für 40 Minuten in den Ofen. Sehen Sie
nach der Hälfte der Garzeit nach, ob Sie eventuell noch einmal Flüssigkeit
nachgeben müssen. Währenddessen können Sie ein wenig Wasser aufsetzen, um
den Basmati Reis zu garen. Geben Sie erst zum Schluss etwas Salz in das Wasser.
Wenn Sie mögen, geben Sie noch einige Gewürze zum Reis, um seine Kapaa
steigernde Wirkung zu mildern. Wenn der Reis „al dente“ ist, abschütten, kurz abspülen und auf Tellern anrichten. Das Huhn darüber und alles hübsch garnieren.
• 2 Hühnerbeine • 200g Tomatenchutney • ½ Dose Kokosmilch • 150 ml Ananassaft • 2 dünne Stangen Rhabarber • 2 Zwiebeln • 1 Lorbeerblatt • 1 TL Curry • 1 Prise Korianderpulver • 1 Prise Pimentpulver • 1 Teebeutel Fenchel
• 1 Prise Garam Masala
• 1 EL Ghee
• Basmatireis als Beilage
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 83
Kichererbsen mit Mandelcouscous und Safransahne
Zutaten für dieses leckere und scharfe Mittagessen benötigen Sie für 2 Personen:
• 1 Schalotte • 1 Knoblauchzehe • 1 mittlere Kartoffel • 1 kleine Möhre • ½ rote Paprika • 40 g frische Dicke Bohnen • 2 getrocknete Feigen • 1 EL Olivenöl • 100ml passierte Tomaten • 150ml Gemüsebrühe • ½ TL Kumin • ½ TL Koriander • 2 Nelken • ½ TL Telly-Cherry oder eine andere
scharfe Pfeffersorte • ½ TL Zimt • ½ TL Chiliflocken • ½ TL Bockshornkleepulver • ½ TL Salz • Saft einer ½ Limette • ½ Glas Kichererbsen
Für die Safransahne:
• 2 EL Wasser • ½ Messerspitze Safran • 100 g Saure Sahne mit 10% Fett • 1 EL Olivenöl • 1 Messerspitze Abrieb der
Limettenschale • 1 Prise Salz • 1 Prise Telly-Cherry Pfeffer • 1 Prise Chili • Mandelcouscous • 1 EL Mandeln, ungeschält • 1 EL Butter • 180g Couscous, fein
• 450ml Gemüsebrühe
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 84
Zubereitung:
Bereiten Sie zunächst das Kichererbsengemüse zu. Dazu Zwiebeln, Knoblauch, die
Kartoffel und Möhre schälen. Den Knoblauch reiben, Kartoffel und Möhre in Würfel
schneiden und die Zwiebel in Spalten. Waschen Sie die Paprika und schneiden Sie
sie in große Stücke. Enthülsen Sie die Bohnen und brausen Sie die Kerne ab. Auch
die Feigen in schöne Würfel schneiden. Nun den Kreuzkümmel, die Nelken und den
Pfeffer fein mahlen. Die Kichererbsen abtropfen lassen und anschließend kalt
abbrausen. Erhitzen Sie nun einen EL Olivenöl in einem Topf und braten Zwiebel
und Knoblauch darin an. Geben Sie anschließend die Möhre, Kartoffel, Paprika,
Bohnen, Feinen und das Tomatenpüree dazu. Wenn alles erhitzt ist, mit Brühe ablöschen und die frisch gemahlenen Gewürze zufügen. Lassen Sie nun alles
abgedeckt für etwa 15 Minuten garen. Zum Schluss die abgetropften Kichererbsen
dazugeben und kurz erwärmen. Mit Limettensaft, Salz und Bockshornklee
abschmecken.
Nun ist das Mandelcouscous dran: Dazu die Mandeln zunächst grob hacken,
anschließend in einem EL Butter anrösten und beiseitestellen. Nehmen Sie nun den
gleichen Topf und erhitzen darin die Gemüsebrühe. Kocht sie, geben Sie den
Couscous dazu und lassen das ganze aufkochen. Schalten Sie anschließend direkt
den Herd ab und lassen den Couscous noch 10 Minuten ziehen. Geben Sie zum Schluss die Mandelbutter dazu. Während der Couscous zieht, geht es an die
Safranmilch. Dazu kochen Sie das Wasser kurz auf und gießen es dann über die
Safranfäden. Lassen Sie das ganze abkühlen, bevor Sie es mit der sauren Sahne,
dem Olivenöl, Salz, Pfeffer und Chili mischen. Waschen Sie die Limettenschale heiß
ab, bevor Sie sie in die Sauce reiben. Alles sehr gut verrühren und in einem kleinen
Schälchen anrichten.
Füllen Sie nun das fertige Couscous in ein mit kaltem Wasser ausgespülten
Schälchen oder richten Sie es mit Hilfe eines Garnierrings auf einem Teller an. Das
Gemüse drumherum anrichten und mit frischem Petersilien- oder Koriandergrün garnieren. Guten Appetit!
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 85
Tomaten, Radieschen und Quinoa
Ein leckeres Mittagessen im heißen Sommer, ist dieses Kaltgericht.
Es schmeckt frisch, sommerlich und macht herrlich satt.
Zutaten:
Zubereitung:
Waschen Sie zuerst den Quinoa unter fließendem Wasser. Bringen Sie ihn
anschließend im Gemüsefond zum Kochen. Anschließend für 15 Minuten bei
mittlerer Hitze ausquellen lassen. In den letzten 5 Minuten die in Ringe
geschnittenen Frühlingszwiebeln dazu geben. Am Ende der Garzeit über einem
Sieb abgießen und abtropfen lassen. Wenn der Quinoa abgekühlt ist, in eine schöne
Schüssel geben. Schneiden Sie die Tomaten in dünne Scheiben und geben Sie zum
Quinoa. Entkernen Sie und entfernen Sie die Haut von der Paprika und schneiden
ihn in kleine Würfel. Das Häuten geht gut mit einem feinen Sparschäler. Aber auch
ein Bad in heißem Wasser, ist eine gute Methode, um die Haut von der Paprika zu entfernen. Dazu übergießen Sie den Paprika mit kochend heißem Wasser und
lassen ihn kurz im Wasser ziehen. Danach schrecken Sie die Paprika mit eiskaltem
Wasser ab. Nun ist das Gemüse gerne bereit, sich per Messer von seiner festen Haut
zu trennen.
• 125g Quinoa • 500ml Gemüsebrühe • 1 Frühlingszwiebel • 200g kleine Flaschentomaten • 1 rote Paprika • ½ Bund Radieschen • 80g eingelegte Oliven mit Kräutern • 5 EL Apfelbalsam (ein Apfelessig, der
einen hohen Obstanteil und geringen
Säureanteil hat, sehr lecker!)
• 6 EL Walnussöl • 1 TL Honig • Salz, Pfeffer
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 86
Ist er geschnitten, kommt auch der Paprika zu Tomaten und Quinoa in die Schüssel.
Hobeln Sie die frisch gewaschenen Radieschen fein und schneiden die Oliven in
dünne Ringe. Alles in die Schüssel, bevor es an die Vinaigrette geht. Dazu
vermischen Sie den Apfelbalsam mit dem Walnussöl und dem Honig. Geben Sie das
Salz und den Pfeffer dazu und schlagen Sie die Vinaigrette mit einem Schneebesen
cremig auf. Gießen Sie die Sauce über den Salat, vermengen gut und lassen alles 30
Minuten ruhen. Vor dem Servieren noch einmal kurz abschmecken und dann mit
Paneer, Oliven, oder Radieschen dekorieren. Dazu schmeckt Naan Brot ganz
vorzüglich.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 87
Gemüsecurry mit Räuchertofu oder Paneer
Dieses köstliche Curry lässt sich wunderbar abändern, indem Sie Ihr
Lieblingsgemüse einarbeiten oder sich beim Gang über den Wochenmarkt
inspirieren lassen. Es schmeckt sehr lecker mit Räuchertofu, aber auch gebratener
Paneer mit Kurkuma und Salz, bereichert dieses fleischlose Gericht sehr gut.
Zutaten für 2 Personen:
Zubereitung:
Schälen Sie zunächst Zwiebel, Knoblauch und Ingwer und hacken alles
anschließend fein. Entkernen Sie die Chili und schneiden sie ebenfalls klein.
Anschließend die Möhren schaben und in dünne Scheiben schnippeln. Erhitzen Sie
danach das Öl in einem großen Topf und geben Zwiebel, Knoblauch, Chili und
Ingwer hinein, um alles ca. 2 Minuten lang anbraten. Zucker und Curry beigeben
und weiter braten. Nun ist es Zeit, die restlichen Gemüse in den Topf zu geben und
kurz mit anschwitzen. Ist dies geschehen, gießen Sie die Gemüsebrühe und die
Kokosmilch in den Topf, bis das Gemüse knapp mit Flüssigkeit bedeckt ist. Im
Zweifelsfall noch etwas Brühe aufgießen. Würzen Sie das Curry mit Salz und Pfeffer
und bringen Sie es auf großer Flamme zum Kochen. Danach mit einem Deckel
abdecken und bei kleiner bis mittlerer Flamme etwa 15 Minuten köcheln lassen.
• ½ Zwiebel • 1 Knoblauchzehe • 1cm Ingwerwurzel
• ½ Chilischote
• 200g Möhren
• 1 EL Kokosöl • 1 TL Currypulver
• ½ EL brauner Zucker
• 100g Erbsen • 100g grüne Bohnen
• 75g rote Linsen
• 200ml Gemüsebrühe • 200ml Kokosmilch
• 100g Paneer oder Räuchertofu
• etwas Petersiliengrün
• 1 EL Kokoschips • Salz, Pfeffer
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 88
Ab und an vorsichtig umrühren. Während das Curry gart, würfeln Sie den
Räuchertofu, so dass er etwa 2 cm Kantenlänge hat, wenn Sie Paneer verwenden
möchten, so würfeln Sie diesen, reiben ihn vorsichtig mit Salz und Kurkuma ein
und braten ihn anschließend in einer Pfanne mit heißem Ghee goldgelb aus. Wenn
Sie lieber neutralen Tofu nehmen möchten, so können Sie diesen etwa 10 Minuten
in Sojasauce und Currypulver marinieren und anschließend in einer heißen Pfanne
mit Ghee anbraten.
Den Räuchertofu können Sie die letzten 5 Minuten in das Curry geben, bei den
gebratenen Alternativen ziehe ich es persönlich vor, sie zum angerichteten Curry
zu legen. So bleiben die Röstaroma und die knusprige Textur besser erhalten. Sie können das Curry auf Basmatireis anrichten, es aber auch wie einen europäischen
Eintopf mit frischem Naan Brot reichen. Zum Dekorieren das frische Grün und die
Kokoschips auf das Curry streuen.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 89
Geschmortes Fischfilet aus dem Ofen
Dies ist ein köstliches Mittagessen, das sehr leicht und ungemein deftig ist. Ich liebe
es auf Spaghetti, aber auch mit anderen Nudeln macht dieses Gericht glücklich. Dabei macht es nur wenig Arbeit und ist auch für Gäste schnell gemacht. Der Clou
dabei ist nämlich die Tomatensauce, dadurch, dass sie im Ofen gart, macht der
Fisch gar keine Arbeit. Am leckersten schmeckt dieses Rezept, wenn Sie es für
wenigstens 4 Personen zubereiten.
Zutaten für 4 Personen:
• 500g Flaschentomaten • 1 Zwiebel • 2 Knoblauchzehen • 2 EL Olivenöl • 2 EL Tomatenmark • 100ml trockener Weißwein • Saft einer Zitrone • 1 TL Salz, gerne auch ein
Gewürzsalz Ihrer Wahl, z. B. Kräuter der Provence
• 1 Prise Telly-Cherry-Pfeffer • 1 Prise Bockshornkleepulver • 1 Prise Telly-Cherry-Pfeffer
• 1 Prise Bockshornkleepulver
• 2 EL Kapern
• 1 TL brauner Zucker • 1 Schuss Essig
• 600g TK Fisch Ihrer Wahl (Seehecht,
Dorade, Kabeljau u. ä.) mir schmeckt der gewässerte und anschließend
tiefgefrorene Stockfisch (Kabeljau) sehr
gut, diesen dann aber nicht mehr erneut salzen.
• 1 Prise Pfeffer
• 1TL Salz
• etwas Olivenöl
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 90
Zubereitung:
Heizen Sie zunächst den Ofen mit Umluft auf 160°C vor (andere Ofenarten
entsprechend höher). Dann die Tomaten waschen und häuten. Die Methode mit
dem Sparschäler empfinde ich als sehr mühselig, weswegen ich die Tomaten lieber
blanchiere und danach die Haut abziehe. Dazu zunächst in einem Topf Wasser zum
Kochen bringen. Die Tomatenhaut kreuzförmig leicht einritzen und die roten
Früchte in das Wasser hineingeben und kurz darin ziehen lassen. Nach etwa 1,5
Minuten mit dem Schaumlöffel aus dem Topf heben und in eine mit Eiswasser
gefüllte Schüssel geben. Nun lässt sich die Haut ganz leicht abziehen. Die Strünke
schneide ich gerne heraus, bevor ich die Tomaten in grobe Stücke schneide. Nun die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein
raspeln und Kapern hacken. Nun geht es an den Herd. Nehmen Sie einen Topf und
erhitzen darin das Olivenöl. Darin rösten Sie nun die Zwiebel und den Knoblauch
an. Das Tomatenmark dazugeben und noch eine Weile mit anbraten. Nun die
Tomaten in den Topf und das Ganze etwa 5 Minuten anbraten lassen. Nun können
Sie die Tomaten mit Weißwein und dem Essig ablöschen. Würzen Sie die Sauce mit
Zucker, Gewürzsalz, Pfeffer und Bockshornklee und geben Sie die Kapern dazu.
Nun kann die Sauce in eine feuerfeste Auflaufform umgefüllt werden. Setzen Sie
den noch tiefgekühlten Fisch darauf und würzen diesen oben mit Pfeffer und
gegebenenfalls Salz und beträufeln ihn mit etwas Olivenöl.
Nun das Ganze für 30 Minuten in den Ofen geben. Während der Fisch und die
Tomaten garen, setzen Sie die Nudeln auf und servieren sie „al dente“ auf Tellern
in Form von Nestern, um anschließend die Tomaten und den Fisch darauf zu geben.
Als Dekoration können Sie frisches Kräutergrün genauso verwenden, wie einige
Kapern, Parmesan oder auch ein wenig unseres Knuspermüslis aus der Rubrik
Snacks.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 91
Spinat mit Erdnüssen und Sprossen
Ich glaube, bei keinem anderen Gemüse scheiden sich die Geister so sehr, wie bei
Spinat. Während die einen diesen dunkelgrünen Blättern so gar nichts abgewinnen können, würden sich die anderen am liebsten darin baden. Hier für alle Spinat
Liebhaber und die, die es. Noch werden möchten, ein sehr außergewöhnliches
Rezept.
Zutaten für 2 Personen:
Zubereitung:
Schälen Sie zunächst den Knoblauch und hacken Sie ihn klein. Chilischote waschen,
entkernen und auch klein hacken. Die beiden Paprika waschen und in
mundgerechte Stücke schneiden. Spinat waschen und grob schneiden. Nun
erhitzen Sie in einer großen Pfanne 2 EL Erdnussöl und braten Knoblauch und Chili
für etwa 3 Minuten darin an. Geben Sie nun die Paprikastücke dazu und schmoren
Sie für weitere 5 Minuten an. Nehmen Sie eine zweite, kleine Pfanne und erhitzen
darin einen EL Erdnussöl bei mittlerer Hitze und geben die rohen Erdnüsse hinein.
Rösten sie diese goldgelb an und lassen Sie sie abkühlen.
• 2 Knoblauchzehen • 1 kleine Chilischote • 1 rote Paprika • 1 gelbe Paprika • 4 EL Erdnussöl • 300g Spinat, frisch • 250g Mungobohnensprossen • 200ml Weißwein • 2 EL Sojasauce • 1 Tasse geschälte, unbehandelte
Erdnüsse • Salz • Pfeffer • frisches Basilikum • 1 TL gemahlener Ingwer • 1 TL gemahlener Koriander • 1 Prise Cayennepfeffer • Basmatireis
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 92
Vermischen Sie den Weißwein, die Sojasauce, das restliche Erdnussöl und eine
Prise Pfeffer zu einer Sauce und geben diese, zusammen mit dem Spinat in die
große Pfanne. Nun sollte das Gemüse weitere 7 Minuten bei mittlerer Hitze
köcheln. Waschen und hacken Sie derweil die Basilikumblätter grob. Zum Schluss
mit Ingwerpulver, Koriander, Salz, Pfeffer und Basilikum abschmecken, in einem
Ring aus Basmatireis anrichten und mit den gerösteten Erdnüssen bestreuen.
Dieses Gericht ist normalerweise angenehm bunt, so dass es eigentlich keinen
weiteren Dekorationsbedarf. Wenn Sie trotzdem für weiteren Schmuck sorgen
möchten, können Sie Paneerwürfel dazu reichen, mit frischen Kräutern und Blüten
arbeiten oder auch Sprossen aus das Gemüse geben.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 93
Snacks
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 94
Müsli
Ein Müsli, das Sie auch sehr gut zum Verfeinern von Süßspeisen und als
Knusperzugabe von Salaten und Gemüsecremes verwenden können, ist ganz schnell selbst gemacht. Ich mache gerne etwas auf Vorrat und gebe es zum
Aufbewahren in ein Schraubdeckelglas. Hier erfahren Sie wie es geht.
Zutaten:
Zubereitung: Heizen Sie zunächst den Backofen auf 160°C vor.
Dann Geben Sie die Kokosspäne, die Nussmischung, Chia, Leinsaat und Flocken in
eine Schüssel. Hacken Sie die Mandeln grob und mischen Sie mit 1 TL Zimt.
Schneiden Sie die Vanilleschote auf und kratzen das Mark heraus. Das Kokosöl mit
dem Vanillemark, Schoten, Zimtstangen und dem 1 TL Zimt in einem Topf erwärmen, aber darauf achten, dass das Ganze nicht kocht. Vermischen Sie nun die
Kokosmischung mit der Müslimischung und streichen alles auf ein mit Backpapier
ausgelegten Backblech. Backen Sie die Masse für etwa 10 Minuten im Ofen. Dann
drehen Sie es mit einem Spaten um und verrühren leicht. Noch einmal für 10-15
Minuten in den Ofen und anschließend auf dem Backblech auskühlen lassen. Nun
zerbrechen Sie die Müsliplatte und geben sie in ein geeignetes Gefäß.
• 100g Kokosspäne • 100 g Nussmischung • 50g Chia-Samen • 50 g Leinsamen • 25g Haferflocken • 25g Dinkelflocken • 50 g Mandeln, ganz geschält • 30 g Kokosöl • 1 Vanilleschote • 2 Zimtstangen • 2 EL gemahlener Zimt
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 95
Als eigenständiges Knuspermüsli oder auch als Ergänzung zu Ihrem gewohnten
Müsli gerne mit Milchprodukten oder Obstsaft anrichten oder eben als knuspriges
Topping für die verschiedensten Gerichte verwenden.
TIPP: Als süßes Müsli können Sie vor dem Abbacken noch etwas Honig, Agavendicksaft oder Sharaka zugeben. Wenn Sie die Mischung aufbewahren
möchten, empfehle ich dringend, die Vanilleschote und Zimtstangen mit in das
Aufbewahrungsgefäß hineinzugeben. So intensiviert sich der köstliche Geschmack
noch im Laufe der Zeit.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 96
Datteln mit Sahne
Wenn Sie zwischendurch der süße Hunger packt, ist dieser schnelle und köstliche
Snack genau richtig, denn er ist auch noch ganz schnell gemacht und lässt sich in einem Schraubglas auch wunderbar mit auf die Arbeit nehmen.
Zutaten pro Person:
Zubereitung:
Vierteln Sie die Datteln und entfernen Sie bei Bedarf die Kerne. Weichen Sie sie eine Zeit, am besten mindestens 1h in der Sahne ein. Direkt vor dem Servieren Zimt
darüber streuen und schlemmen.
• 200 g getrocknete Datteln • 50 ml Sahne • Zimtpulver
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 97
Idli, gedämpfte Reiskuchen
In Indien werden diese Reiskuchen gerne zum Frühstück gegessen. Sie eignen sich
aber auch wunderbar als leichter Snack zwischendurch. Sie können Sie sehr gut auf Vorrat zubereiten, was auch sinnvoll ist, da sie doch ein wenig Zeit benötigen. Hier
ein Rezept für 6 Küchlein.
Zutaten:
Zubereitung:
Am besten schon am Vortag mit den Vorarbeiten beginnen, da der Reis und die
Urad Dal lange eingeweicht werden müssen. Geben Sie also den Reis am Morgen in
eine Schüssel und lassen ihn in reichlich Wasser einweichen. Die gleiche Prozedur
erledigen Sie mit den Urad Dal oder den Linsen zusammen mit dem
Bockshornkleesamen in einer anderen Schüssel. Am Abend schütten Sie das Einweichwasser der beiden Schüsseln weg. Nun ist es an der Zeit, die
Bohnen/Linsen und den Reis zusammen zu schütten. Geben Sie eine Tasse Wasser
dazu und pürieren das Ganze mit Hilfe eines Stabmixers oder einer
Küchenmaschine zu einer Paste, die in etwa die Konsistenz von Honig hat. Die
Paste mit der Trockenhefe vermengen und dann in einer großen Schüssel an einem
warmen Ort über Nacht stehen lassen, um den Fermentierungsprozess in Gang zu
setzen. Dies kann auf der Heizung sein, aber auch im Ofen, der kurz angewärmt
wurde. Am Morgen sollte der Teig, genau wie ein Hefeteig, deutlich aufgegangen
sein. Ist dies nicht der Fall, können Sie ihn für eine Zeit in die Sonne oder noch
einmal bei sehr niedriger Hitze in den Ofen stellen.
• 1 ½ Tassen Urad Dal, Urad Bohnen, gibt es im Feinkost- oder Asialaden, sollten Sie keine Urad Bohnen bekommen, können Sie auch schwarze Linsen verwenden.
• 3 Tassen spezieller Idli Reis oder eine andere andere Kurzkorn Reissorte
• 1 Tasse Wasser • ½ TL Bockshornkleesamen • 1 TL Trockenhefe • 2TL Salz
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 98
Da es Ihnen vermutlich wie mir geht und Sie nicht zufällig gerade einen Idli-
Dampftopf zu Hause haben, können Sie sich auch sehr gut mit Silikon-
Muffinförmchen aushelfen. Diese mit dem Idli-Teig füllen und in einen Topf füllen,
der mit kochendem Wasser gefüllt ist. Das Wasser sollte nur bis etwas mehr als
halb so hoch stehen, wie die Muffinformen hoch sind.
Lassen Sie die Idli nun für 15 Minuten bei geschlossenem Deckel im Wasserdampf
garen. Als Garprobe können Sie ein spitzes Messer in ein Idli stechen. Bleibt Teig
daran kleben, geben Sie besser noch einige Minuten dazu. Erst wenn kein Teig
mehr daran haftet, sind die Idli fertig zum Genuss.
Tipp: Gerade die Muffinformen, die die Reisküchlein eher in die Höhe, als in die
Breite zwingen, bieten die Möglichkeit, die Idli köstlich zu füllen. Dies kann mit
süßen oder scharfen Chutneys geschehen, mit Marmelade oder mit Pilzragout,
Paneer, Joghurtsauce und allerhand anderen Köstlichkeiten.
Zum Dekorieren eignen sich perfekt Cashewkerne, schwarzer Sesam, das
Knuspermüsli aus unserer Rezeptsammlung, Trockenfrüchte und vieles anderes.
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 99
Abendessen
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 100
Das Abendessen hat einen Sonderstatus, denn am Abend hat sich der Körper schon
deutlich verausgabt. Dazu kommt, dass das Verdauungsfeuer nun schwach ist, was
dazu führt, dass schwer verdauliche Lebensmittel uns am Abend eher schaden als
nähren. Um diesen Mangel an Verdauungsfeuer auszugleichen, sollten wir am
Abend eine warme, nährende und energiespendende Mahlzeit essen. Das
Abendessen dient, nach ayurvedischer Lehre, dem Ausgleich von Kapha und Vata
und sollte nach Möglichkeit vor 19.30h eingenommen werden.
Die Nahrungsmittel, die wir am leichtesten verdauen können, sind alle süßen und
kohlenhydratreichen Speisen. Fleisch und Fisch sind am Abend eher nicht geeignet.
Auch auf anregende und sehr scharfe Gewürze sollten Sie abends lieber verzichten. Mit Suppen am Abend können Sie Ihrem Körper einen großen Gefallen tun. Sie
bringen Wärme, Flüssigkeit und schenkt dem Körper Ruhe, Entspannung und
Kraft. Wenn Sie für diese Suppen aus Kartoffeln und Wurzelgemüse herstellen,
helfen Sie Ihrem Organismus dadurch sogar dabei, zu entsäuern und zur inneren
Reinigung beizutragen. Nach einem stressigen Tag endlich zur Ruhe kommen, das
schaffen Sie auch, mit der ayurvedischen Gute Nacht Milch. Sie ist auch genau das
richtige, um an einem kalten Abend vor dem Schlafengehen auf Temperatur zu
kommen. Hier das Rezept:
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 101
Ayurvedische Gute-Nacht-Milch
Zutaten pro Person:
Zubereitung:
Geben Sie alle Zutaten in einen kleinen Topf und erwärmen Sie sie. Schäumen Sie
die gewürzte Milch vor dem Trinken zunächst mit einem Milchschäumer oder
einem Schneebesen auf. Trinken Sie die Milch in kleinen Schlucken.
• 200ml frische Biomilch • 1 Messerspitze Muskatnusspulver • 1 Messerspitze Safran • 1 Teelöffel Honig oder auch Sharaka
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 102
Mung Dal, würzige Linsensuppe
Einen würzigen und gesunden Abschluss findet Ihr Tag, wenn Sie sich ein Mund
Dal zubereiten. Dies geht verhältnismäßig schnell und hilft Ihrem Körper dabei, sich über Nacht zu entgiften.
Zutaten pro Person:
Zubereitung:
Koriander oder Petersiliengrün zum Verzieren Zunächst müssen Sie die Linsen mit
einer Prise Kurkumapulver und einer Tasse Wasser in einem Dampfkochtopf
weich kochen. Anschließend werden sie mit einem Stabmixer püriert. Schneiden
Sie danach die Zwiebel, Chili, Ingwer, Knoblauch und die gewaschenen Tomaten.
Erhitzen Sie dann das Ghee in einer Pfanne und geben die Senfsaat dazu. Knackt
diese, kommen Kumin, Bockshornkleesamen, Asafoetida und die Curryblätter
dazu, um sie ganz kurz mit anbraten. Die Kuminsamen platzen dann schnell auf
und dies ist der Moment, in dem Sie die gehackten Zwiebeln, sowie Chili und
Knoblauch zufügen. Sobald die Zwiebel glasig ist, können die Tomate, Kurkuma-
und Chilipulver, sowie das Salz dazu. Sobald die Tomaten gar sind, geben Sie die pürierten Linsen, sowie eine Tasse Wasser dazu. Beginnt alles zu kochen,
reduzieren Sie die Hitze und kochen alles zusammen noch einmal 10 Minuten
durch. Richten Sie die Linsen in einer Schale an und reichen Sie Naan Brot dazu.
Ein wenig Kräuter-Grün oder schön garniertes Gemüse sorgt für den farblichen
Abschluss.
• ¼ Tasse Mung-Linsen • ½ Zwiebel • 2 Knoblauchzehen • ½ grüner Chili • ½ cm frischer Ingwer • ½ Tomate • ¼ TL Kurkuma • etwas Chilipulver • Salz nach Belieben • 2 TL Ghee • ½ TL Senfkörner • ½ TL Kumin • 1 Messerspitze Bockshornkleesamen • 1 Prise Asafoetida • ½ rote Chili • 5 Curryblätter
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 103
Leckere Karottencreme
Ein ganz mildes und leckeres Rezept, das vor allem in der kalten Jahreszeit die
Lebensgeister weckt, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Hier das schnelle und köstliche Rezept.
Zutaten:
Zubereitung:
Erhitzen Sie zunächst das Sesamöl und Karamellisieren Sie darin den Zucker. Die
in Stücke geschnittenen Möhren dazu geben und mit Wasser aufgießen, bis das
Gemüse zur Hälfte bedeckt ist. Dämpfen Sie so die Möhren, bis sie fast weich sind.
Pürieren Sie das Gemüse fein und geben den Ingwer, die Chilischote, sowie die Brühe daran und lassen sie es noch einmal aufkochen. Rühren Sie zum Schluss noch
die Sahne unter und servieren Sie mit frischem Koriandergrün. Ein paar hübsch
geschnitzt Möhrenscheiben erfreuen Herz und Auge. Guten Appetit.
• 500g Möhren • 1 EL Sesamöl • 1 EL Vollrohrzucker • ½ EL Gemüsebrühe • 1 cm frischer Ingwer • ½ Chilischote • ½ Becher Sahne • frisches Koriandergrün
Mantra und Kochen – Das Yoga des Essens 104
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich hoffe, Ihnen mit diesem Buch ein paar Anregungen für eine ganz besondere
Form der Speisenzubereitung gegeben zu haben. Das Mantrakochen liegt mir sehr
am Herzen und es würde mich freuen, wenn auch Sie sich dafür erwärmen könnten. Um die Vorteile des Mantrakochens vollends genießen zu können, ist es
wichtig, dass Sie sich optimale Voraussetzungen für ein entspanntes Kochen
schaffen. Dazu gehören hochwertige Küchengeräte unbedingt dazu.
Ich wünsche Ihnen ein erfülltes Leben und viel Spaß beim Kochen mit Mantra.
Ihr Florian Butza