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Mitteilungen des Forums Deutscher Katholiken Herausgeber: Aktionsgemeinschaft (IK) Augsburg Im Marienmonat Mai 19. Jhrg. Nr. 05 Mai 2015 Regina caeli, laetare, alleluia, quia quem meruisti portare alleluia, resurrexit, sicut dixit, alleluia. Ora pro nobis Deum, alleluia. Gaude et laetare, virgo Maria, Quia surrexit Dominus vere, alleluia. Oremus! Deus, qui per resurrectionem Filii tui, Domini nostri Jesu Christi, Mundum laetificare dignatus es: Praesta, quaesumus, ut per eius genetricem virginem Mariam perpetuae capiamus gau- dia vitae. Per eundem Christum,Dominum nostrum. Amen. Freu dich, du Himmelskönigin, halleluia! Den Du zu tragen würdig warst, halleluia, er ist auferstanden, wie er gesagt hat, halleluia. Bitt Gott für uns, halleluia. Freu dich und frohlo- cke, Jungfrau Maria, halleluia, denn der Herr ist wahrhaft auferstanden, halleluia. Lasset uns beten! Allmächtiger Gott, durch die Auferste- hung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, hast du die Welt mit Jubel erfüllt. Lass uns durch seine jungfräuliche Mutter Maria zur unvergänglichen Osterfreude gelan- gen. Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn. Amen Unseren Lesern wünsche ich ein frohes Pfingstfest, die Fülle der Gnadengaben des Heiligen Geistes in der Gemeinschaft mit der Muttergottes und allen Heiligen. Ihr Gerhard Stumpf Maria ist die schönste Blume der Schöpfung Papst Benedikt XVI. am 10. Mai 2010 Internetadresse des IK-Augsburg: www.ik-augsburg.de; download der IKW: www.ik-augsburg.de/htm/ikw.html Verantwortliche Schriftleitung: StD i. R. Gerhard Stumpf ∙ Nordfeldstr. 3 86899 Landsberg ∙ T08191-22687F0819122680 Email:stumpf@ik-augsburg.de ∙ Wir bitten um Spenden auf das unten stehende Konto. Sie sind steuerlich abzugsfähig. Wir bitten Si e um Angabe Ihrer vollständigen Adresse, damit Sie eine Zuwendungsbestätigung erhalten können. Bankverbindung: VR Bank Landsbeerg-Ammersee e.G. IBAN: DE28 7009 1600 0005 8115 20 BIC: GENODEF1DSS Der Mai ist ein beliebter Mo- nat, und man schätzt ihn aus verschiedenen Gründen. In unserer Hemisphäre schreitet der Frühling mit seinen vielen farbenreichen Blüten voran; das Klima begünstigt Spazier- gänge und Ausflüge. Was die Liturgie anbelangt, gehört der Mai immer noch zur Os- terzeit, der Zeit des ‚Halleluia‘ , des Offenbar- werdens des Geheimnisses Christi im Licht der Auferste- hung und des österlichen Glaubens; und er ist die Zeit der Erwartung des Heiligen Geiste, der an Pfingsten machtvoll über die entstehen- de Kirche herabgekommen ist. Zu diesen beiden Berei- chen, dem „natürlichen“ und zum „liturgischen“, passt die Tradition der Kirche, den Monat der Jungfrau Maria zu weihen. Sie nämlich ist die schönste Blume der Schöp- fung, die „Rose“, die in der Fülle der Zeit erschienen ist, als Gott seinen Sohn gesandt und auf diese Weise der Welt einen neuen Frühling ge- schenkt hat. Und gleichzeitig ist sie die demütige und dis- krete Hauptperson der ersten Schritte der christlichen Ge- meinde: Maria ist deren geist- liches Herz, da ihre Gegen- wart inmitten der Jünger le- bendes Gedächtnis Jesu, des Herrn, und Unterpfand der Gabe seines Geistes ist … Maria hat tatsächlich und in Fülle dem Wort ihres Sohnes gehorcht und so gezeigt, dass sie ihn nicht nur als Mutter liebte, sondern mehr noch als demütige und gehorsame Magd: daher hat Gott Vater sie geliebt und die heilige Dreifaltigkeit in ihr Wohn- statt genommen … Die Mutter Jesu ist bereits vor und vor allem nach Ostern auch die Mutter und das Vorbild der Kirche geworden ©LEV INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT

Maria ist die schönste Blume der Schöpfung · 2015. 9. 13. · Tradition der Kirche, den Monat der Jungfrau Maria zu weihen. Sie nämlich ist die schönste Blume der Schöp-fung,

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  • Mitteilungen des Forums Deutscher Katholiken Herausgeber: Aktionsgemeinschaft (IK) Augsburg

    Im Marienmonat Mai 19. Jhrg. Nr. 05 Mai 2015

    Regina caeli, laetare, alleluia,

    quia quem meruisti portare alleluia,

    resurrexit, sicut dixit, alleluia.

    Ora pro nobis Deum, alleluia.

    Gaude et laetare, virgo Maria,

    Quia surrexit Dominus vere, alleluia.

    Oremus! Deus, qui per resurrectionem

    Filii tui, Domini nostri Jesu Christi,

    Mundum laetificare dignatus es:

    Praesta, quaesumus, ut per eius genetricem

    virginem Mariam perpetuae capiamus gau-

    dia vitae. Per eundem Christum,Dominum

    nostrum. Amen.

    Freu dich, du Himmelskönigin, halleluia! Den

    Du zu tragen würdig warst, halleluia, er ist

    auferstanden, wie er gesagt hat, halleluia. Bitt

    Gott für uns, halleluia. Freu dich und frohlo-

    cke, Jungfrau Maria, halleluia, denn der Herr

    ist wahrhaft auferstanden, halleluia. Lasset uns

    beten! Allmächtiger Gott, durch die Auferste-

    hung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus

    Christus, hast du die Welt mit Jubel erfüllt.

    Lass uns durch seine jungfräuliche Mutter

    Maria zur unvergänglichen Osterfreude gelan-

    gen. Darum bitten wir durch Christus unsern

    Herrn. Amen

    Unseren Lesern wünsche ich ein frohes Pfingstfest, die Fülle der Gnadengaben des Heiligen

    Geistes in der Gemeinschaft mit der Muttergottes und allen Heiligen. Ihr Gerhard Stumpf

    Maria ist die schönste Blume der Schöpfung

    Papst Benedikt XVI. am 10. Mai 2010

    Internetadresse des IK-Augsburg: www.ik-augsburg.de; download der IKW: www.ik-augsburg.de/htm/ikw.html

    Verantwortliche Schriftleitung: StD i. R. Gerhard Stumpf ∙ Nordfeldstr. 3 ∙ 86899 Landsberg ∙ T08191-22687F0819122680

    Email:[email protected] ∙ Wir bitten um Spenden auf das unten stehende Konto. Sie sind steuerlich abzugsfähig. Wir bitten Sie um

    Angabe Ihrer vollständigen Adresse, damit Sie eine Zuwendungsbestätigung erhalten können.

    Bankverbindung: VR Bank Landsbeerg-Ammersee e.G. IBAN: DE28 7009 1600 0005 8115 20 BIC: GENODEF1DSS

    Der Mai ist ein beliebter Mo-

    nat, und man schätzt ihn aus

    verschiedenen Gründen. In

    unserer Hemisphäre schreitet

    der Frühling mit seinen vielen

    farbenreichen Blüten voran;

    das Klima begünstigt Spazier-

    gänge und Ausflüge. Was die

    Liturgie anbelangt, gehört

    der Mai immer noch zur Os-

    terzeit , der Zeit des

    ‚Halleluia‘ , des Offenbar-

    werdens des Geheimnisses

    Christi im Licht der Auferste-

    hung und des österlichen

    Glaubens; und er ist die Zeit

    der Erwartung des Heiligen

    Geiste, der an Pfingsten

    machtvoll über die entstehen-

    de Kirche herabgekommen

    ist. Zu diesen beiden Berei-

    chen, dem „natürlichen“ und

    zum „liturgischen“, passt die

    Tradition der Kirche, den

    Monat der Jungfrau Maria zu

    weihen. Sie nämlich ist die

    schönste Blume der Schöp-

    fung, die „Rose“, die in der

    Fülle der Zeit erschienen ist,

    als Gott seinen Sohn gesandt

    und auf diese Weise der Welt

    einen neuen Frühling ge-

    schenkt hat. Und gleichzeitig

    ist sie die demütige und dis-

    krete Hauptperson der ersten

    Schritte der christlichen Ge-

    meinde: Maria ist deren geist-

    liches Herz, da ihre Gegen-

    wart inmitten der Jünger le-

    bendes Gedächtnis Jesu, des

    Herrn, und Unterpfand der

    Gabe seines Geistes ist …

    Maria hat tatsächlich und in

    Fülle dem Wort ihres Sohnes

    gehorcht und so gezeigt, dass

    sie ihn nicht nur als Mutter

    liebte, sondern mehr noch als

    demütige und gehorsame

    Magd: daher hat Gott Vater

    sie geliebt und die heilige

    Dreifaltigkeit in ihr Wohn-

    statt genommen … Die Mutter Jesu ist bereits vor und

    vor allem nach Ostern auch die

    Mutter und das Vorbild der Kirche

    geworden ©LEV

    INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT

  • INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 2

    Während eines Kongresses

    mit 1700 Teilnehmern zum

    Thema Familie in der Erzdiö-

    zese Dhaka in Bangladesh,

    der auch im Hinblick auf die

    vom Papst einberufene Fami-

    liensynode in Rom vom Erz-

    bischof initiiert wurde, teilten

    die Teilnehmer ihre Erfahrun-

    gen in der Ehe. „Liebe, Ge-

    duld und gegenseitige Ach-

    tung“, so ein Laie, „bilden

    den einzigen Weg zu einem

    langen und glücklichen Ehele-

    ben.“ Auch in Bangladesh

    gebe es Trennungen, Konflik-

    te und gegenseitige Missach-

    tung und Herabsetzung. In

    den Pfarreien kämen immer

    wieder die Probleme zur

    Sprache, berichtete ein Orga-

    nisator des Kongresses. Der

    Erzbischof von Dhaka, Pat-

    rick D'Rozario, ermutigte die

    Gläubigen: „Ihr müsst der

    Botschaft Gottes folgen. Lie-

    be, Vergebung und gegensei-

    tige Achtung bringen Freude

    und Glück in die Familien.“

    Was die Familien zerstöre, sei

    Arbeitslosigkeit, Gewalt

    (besonders gegen Frauen),

    Verrat gegenüber dem eige-

    nen Versprechen, Unfrucht-

    barkeit, Willkür und Egois-

    mus. Asianews 24.4. /ikw

    Die Familie ist der schönste Platz auf der Erde

    Freude am Glauben

    Kongress in Fulda vom

    31.Juli bis 2. August

    Ehe und Familie — gott-

    gewollter Auftrag und Weg

    zum Glück

    31.Juli. 13.30 Uhr

    Pontifikalamt zur Eröffnung:

    Bischof Heinz Josef Alger-

    missen, Bischof von Fulda

    2. August, 14.00 Uhr

    Pontifikalamt z. Abschluss:

    Kardinal Dominik Jaroslaw

    Duka OP, Erzbischof von

    Prag

    Die Katholische Kirche hatte

    einen gottesdienstlichen Segen

    bis zuletzt verweigert. Darauf-

    hin erklärte sich der Pfarrer der

    Alt-Katholischen Gemeinde

    Stuttgart bereit, mit dem Män-

    ner-Paar einen Gottesdienst zu

    feiern. Einer der beiden sei der

    Gemeinde beigetreten. Die Alt-

    Katholiken hatten sich vor rund

    150 Jahren von Rom losgesagt.

    „Wir freuen uns jedenfalls auf

    unsere alt-katholische Seg-

    nungsfeier“, schrieb der andere

    auf seiner Facebook-Seite,

    „ohne dann zu vergessen, unter

    welchen Mühen und Wirren sie

    am Ende zustande kam“. Der

    Bischof der Diözese Rotten-

    burg-Stuttgart, Gebhard Fürst,

    hatte die Haltung der Katholi-

    schen Kirche verteidigt: Einer

    Segnungsfeier in einer katholi-

    schen Kirche könne zum ge-

    genwärtigen Zeitpunkt nicht

    zugestimmt werden. Es bestehe

    die hohe Wahrscheinlichkeit,

    dass in der Öffentlichkeit der

    Unterschied zwischen einer

    Segnung homosexueller Paare

    und dem Ritus einer sakramen-

    talen Trauung von Mann und

    Frau nicht wahrgenommen

    werde. Vgl. dpa 13.4. - Können

    Priestern absegnen, was der

    Ordnung Gottes widerspricht ?

    Deutlichere Wort sind heute gefragt, Herr Bischof.

    Bischof Konrad Zdarsa von Augsburg forderte im Hirtenbrief zur Fastenzeit da-

    zu auf, das Gedächtnis an die gegebenen Versprechen zu aktivieren und Gott

    dauerhaft in die Lebensentscheidungen hineinzunehmen

    „Sich an Gott erinnern. Sich an das

    erinnern, was Gott an uns getan hat:

    dass er sich uns Menschen von An-

    fang an offenbart hat

    ∙ dass er uns mit seinen Geboten

    eine Lebensordnung gegeben hat

    ∙ dass er in Jesus Christus sichtbar

    unter uns erschienen ist

    ∙ dass er unser Todesschicksal in

    ihm auf sich genommen und in der

    Auferstehung von den Toten über-

    wunden hat

    ∙ dass er uns trotz aller Sünde die

    Kirche geschenkt hat, in der er uns

    begegnet und gegenwärtig bleibt in

    seinem Wort und Sakrament

    ∙ dass er uns Menschen geschenkt

    hat, … die von ihm erwählt und so

    von ihm beseelt sind, dass sie bereit

    sind ,... um des Himmelreiches wil-

    len zu verzichten.

    Wem diese Dimension und Bestim-

    mung der Nachfolge Christi gege-

    ben und aufgegangen ist, der wird

    sich nicht schwertun mit der ehelo-

    sen Lebensform der Priester. Dar-

    um beschließen ja auch die Weihe-

    kandidaten die Erklärung ihrer Be-

    reitschaft, sich zum Priester weihen

    zu lassen, mit der notwendigen Er-

    gänzung: Mit Gottes Hilfe bin ich

    bereit.

    Ich wünschte mir, dass auch die

    künftigen Eheleute auf die Frage

    nach ihrer Bereitschaft, eine Ehe

    schließen zu wollen, dasselbe er-

    klärten und nicht nur mit einem

    schlichten „Ja“ antworteten.

    Sich an Gott erinnern heißt dann

    auch für jede und jeden von uns,

    sich selbst an das erinnern lassen,

    was wir einmal feierlich mit seiner

    Hilfe erklärt haben. Sich an das

    erinnern, was Gott an uns getan hat,

    bedeutet dann nicht weniger, uns

    selbst in dem zu erneuern, was wir

    bisher mit seiner Hilfe und in sei-

    nem Namen vollbracht haben.“

    „Die Kirche ist kein Kul-

    turverein, sondern die

    Familie Jesu!“ Papst Franziskus, 01.06.2013

  • INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 3

    Päpstliche Worte an die Kirche von Gabun sind auch für Deutschland wichtig.

    Beim Ad–Limina–Empfang der

    Bischöfe von Gabun erinnerte

    Papst Franziskus an das Jubi-

    läum der Gründung der Kirche.

    Vor 170 Jahren wurde in Gabun

    die Kirche eingepflanzt. Papst

    Franziskus dankte den Bischö-

    fen für die Anhänglichkeit und

    den „pastoralen Eifer“. Sie soll-

    ten sich immer von den ersten

    Missionaren und Pionieren der

    Kirche in Gabun für eine enga-

    gierte Erneuerung im Dienst des

    Evangeliums inspirieren lassen.

    „Dieser Dienst verlangt von den

    Bischöfen eine brüderliche Zu-

    sammenarbeit in kollegialem

    Geist für die Erfordernisse der

    Kirche. Die Einigkeit von Bi-

    schöfen und Priestern muss bei-

    spielhaft sein, damit sie so den

    Gläubigen den Sinn für die Kir-

    che als einer Familie Gottes ver-

    mitteln und die ethnischen und

    stammesmäßigen Klüfte über-

    winden. Der Papst hat auch die

    Bischöfe eingeladen, den Pries-

    teramtskandidaten und Ordens-

    leuten nahe zu sein und zwar in

    einem „konstruktiven Dialog

    und beständiger Zusammenar-

    beit auf allen Ebenen“. Er hob

    die Wertschätzung der katholi-

    schen Erziehungseinrichtungen

    hervor und begrüßte ihren Bei-

    trag zur ganzheitlichen Förde-

    rung jedes einzelnen Menschen

    wie auch der menschlichen Ge-

    meinschaft. Für den Ablauf der

    Bischofssynode über die Familie

    bat er um das Gebet.

    La Croix, 20. 4./ikw

    Famille chrétienne: Papst Franziskus galt bisher als volksnah und umgänglich,

    von jetzt an gilt er auch als deutlich und mutig.

    Die Feststellung der französi-

    schen Zeitung gründet auf der

    Aussage von Papst Franziskus

    zum Völkermord an den Arme-

    niern, hier zitiert mit dem © der

    Libreria Edititrice Vaticana:

    „Auch heute erleben wir gerade

    eine Art Genozid, der durch die

    allgemeine und kollektive

    Gleichgültigkeit verursacht

    wird, durch das komplizenhafte

    Schweigen Kains, der ausruft:

    „Was geht das mich an?“; «Bin

    ich etwa der Hüter meines Bru-

    ders?» ( Gen 4,9). Unsere

    Menschheit hat im vergangenen

    Jahrhundert drei große, unerhör-

    te Tragödien erlebt: die erste,

    die allgemein als «der erste Ge-

    nozid des 20. Jarhunderts» ange-

    sehen wird (Johannes Paul II.

    und Karekin II., Gemeinsame

    Erklärung in der Kathedrale des

    heiligen Etschmiadzin, 27. Sep-

    tember 2001); diese hat euer

    armenisches Volk getroffen –

    die erste christliche Nation –,

    zusammen mit den katholischen

    und orthodoxen Syrern, den As-

    syrern, den Chaldäern und den

    Griechen. Bischöfe, Priester,

    Ordensleute, Frauen, Männer

    und alte Menschen bis hin zu

    wehrlosen Kindern und Kranken

    wurden getötet. Die anderen

    beiden Völkermorde wurden

    durch den Nationalsozialismus

    und den Stalinismus verübt. Und

    in jüngerer Zeit gab es andere

    Massenvernichtungen wie in

    Kambodscha, in Ruanda, in Bu-

    rundi, in Bosnien. Doch schein-

    bar schafft es die Menschheit

    nicht, das Vergießen unschuldi-

    gen Blutes zu beenden. Es

    scheint, dass die nach dem

    Zweiten Weltkrieg wach gewor-

    dene Begeisterung gerade am

    Verblassen ist und sich auflöst.

    Die Menschheitsfamilie scheint

    es abzulehnen, aus den eigenen

    Fehlern, die durch das Gesetz

    des Terrors verursacht wurden,

    zu lernen; und so gibt es das

    noch heute, die eigenen Artge-

    nossen mit der Hilfe einiger und

    dem komplizenhaften Schwei-

    gen anderer, die Zuschauer blei-

    ben, eliminieren zu wollen. Wir

    haben immer noch nicht gelernt,

    dass „der Krieg ein Wahnsinn

    und ein unnötiges Blutbad

    ist“ (Predigt in Redipuglia, 13.

    September 2014).

    Papst Franziskus löste mit sei-

    nen Worten die Zungen mancher

    Politiker:

    Bundespräsident Gauck: „Das

    Schicksal der Armenier steht

    beispielhaft für die Geschichte

    der Massenvernichtungen, der

    ethnischen Säuberungen, der

    Vertreibungen, ja der Völker-

    morde, von der das 20. Jahrhun-

    dert auf so schreckliche Weise

    gezeichnet ist.“

    Bundestagspräsident Prof. Dr.

    Norbert Lammert erklärte zum

    Auftakt der Bundestagsdebatte:

    „Das, was mitten im Ersten

    Weltkrieg im Osmanischen

    Reich stattgefunden hat, unter

    den Augen der Weltöffentlich-

    keit, war ein Völkermord.“

    Israel: Das israelische Außen-

    ministerium veröffentlichte eine

    diplomatische Note, in der es

    hieß, dass Israel niemals die

    „Ereignisse von 1915 und 1916

    verleugnet habe oder ihren Wert

    minderte“. Als Juden und Israe-

    lis seien sie besonders empfind-

    sam gegenüber „den Tötungen

    und menschlichen Tragödien

    1915-1916, in den letzten Jahren

    des Osmanischen Reiches“.

    Weiter heißt es in der offiziellen

    Stellungnahme: „Die Erfor-

    schung der Ereignisse bei die-

    sem delikaten Thema muss

    durch eine öffentliche Diskussi-

    on und durch Historiker gesche-

    hen, natürlich nur aufgrund von

    Dokumenten und Tatsachen.“

    Die Worte „Türkei“ oder

    „Türken“ kamen ebenso wenig

    vor wie „Völkermord“ oder

    „Genozid“. ntv, 24. 4.15

    http://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2014/documents/papa-francesco_20140913_omelia-sacrario-militare-redipuglia.htmlhttp://w2.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2014/documents/papa-francesco_20140913_omelia-sacrario-militare-redipuglia.html

  • INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 4

    Es war einmal - so beginnen

    alle Märchen!

    Und es war einmal der Grün-

    der eines Konzerns, der glo-

    bal dachte und mit seiner

    Gründung weltweite Ziele

    und einen weltweiten Einfluss

    zum Wohle seiner Mitmen-

    schen anstrebte. Er schulte

    eine Reihe ausgezeichneter

    Mitarbeiter, erließ eine gut

    durchdachte Konzernordnung

    und gründete eine Zentrale, in

    der er einen persönlichen

    Stellvertreter ... einsetzte für

    die Zeiten seiner Abwesen-

    heit.

    Die Frage des Lohns war von

    ihm jedoch etwas absonder-

    lich geregelt. Der Gründer

    wollte ein Non-profit-

    Unternehmen. Nur Arbeit und

    Mühe, selbst ohne Schuhe

    und Reisetasche, und ohne

    Ansehen und Macht unter

    Verfolgung, versprach er sei-

    nen Angestellten. Nur so soll-

    ten seine Mitarbeiter den

    weltweiten Einfluss des Un-

    ternehmens und dessen Ziele

    erreichen und sichern. Einen

    allerdings mehr als fürstli-

    chen Lohn stellte er ihnen in

    Aussicht und versprach ihn

    fest. Der sollte ihnen auch

    nicht entgehen, aber erst nach

    der Rückkehr des Gründers

    sollte er allen von diesem per-

    sönlich überreicht werden.

    Als der Gründer nun dies al-

    les geregelt hatte, sah er sich

    gezwungen zu verreisen ... als

    die Mitarbeiter die zeitlich

    ungenaue Abwesenheit ihres

    Chefs genau überdachten,

    sagten sie sich: „Bis der wie-

    derkommt, dauert es noch

    lange! Vielleicht komm er ja

    auch gar nicht mehr! Wir ha-

    ben jetzt hier allein das Sa-

    gen! Was kümmert es uns,

    was aus der Zentrale vom

    Stellvertreter des Chefs

    kommt! Wir sind vor Ort!

    Wir allein wissen, was hier

    nötig ist, um das Geschäft

    wieder zu beleben, Gewinn

    zu machen und unseren Ein-

    fluss und unser Ansehen aus-

    zubauen! Wir müssen bei den

    Leuten ankommen, sie müs-

    sen uns mögen und anerken-

    nen! Wir sind doch keine Fili-

    alisten der Zentrale!“ Und so

    begannen sie, ihr eigenes An-

    sehen als Filialleiter zu hegen

    und zu pflegen, große Teile

    der Firmendoktrin auf-

    zugeben und tragende Teile

    der Konzernorganisation

    wegzureißen, um den frischen

    Wind modernen Zeitgeistes

    einzulassen, angeblich zur

    Entfernung der Verstaubung

    und der Verkrustung der

    Konzernstrukturen.

    Zwar hatte der Gründer in

    weiser Voraussicht fest ver-

    sprochen, dass er dafür sor-

    gen werde, dass der Konzern

    auf Dauer Bestand hätte ̶ er

    nannte das

    „Unüberwindlichkeit durch

    die Pforten der Hölle“ ̶ aber

    ein moderner Filialist weiß

    das natürlich besser. Nur er

    hat sein Ohr am Puls der Zeit

    und weiß die Zeichen der Zeit

    richtig zu deuten. Einem von

    ihnen erscheint sogar ein

    „Paradigmenwechsel“ not-

    wendig, wenn auch im Nebel

    bleibt, welches Paradigma

    denn gegen welches andere

    ausgetauscht werden soll.

    Vielleicht ist ja der Paradi-

    menwechsel der New-Age-

    Verkünderin Marylin Fergu-

    son gemeint, die durchaus

    pragmatisch vorschlägt, für

    ihre New- Age- Ideen die

    Ressourcen des Konzerns

    durch innere Unterwanderung

    und „Neues Denken“ zu nut-

    zen.

    Wie dem auch sei! Ein grund-

    legender Umbau des Kon-

    zerns scheint vielen Filialis-

    ten unumgänglich! Auf die

    Worte, Taten und Forderun-

    gen des Gründers und seiner

    Getreuen - man nennt sie

    auch Bibel und katholisches

    Lehramt - allein will man sich

    nicht mehr verlassen. Jetzt

    endlich wissen die Filialen

    eine bessere Quelle für ihre

    Entscheidungen: das gesell-

    schaftliche Befinden! Was die

    Noch-Kunden der Filiale den-

    ken, wie sie handeln, soll als

    Maßstab für das Handeln der

    Filiale gelten. Endlich keine

    lästigen moralischen Anfor-

    derungen mehr, jeder, der Fi-

    lialist und seine Kunden,

    kann dem Mainstream folgen

    und glaubt sich doch immer

    noch als Teil und Mitglied

    des Konzerns! Schließlich,

    sagt man, ist es ja unumgäng-

    lich, dass der Konzern ̶ nach

    so langer Abwesenheit des

    Gründers ̶ mit Hilfe der Fili-

    albetreiber auf die Höhe der

    Zeit gebracht wird! ..

    Was aber wird der Gründer

    des Konzerns, der „Herr des

    Hauses“, sagen und tun, wenn

    er von der Reise zurück

    kommt? Was wird er zu den

    Filialisten sagen, die nicht im

    Interesse des Konzerns und

    seines Gründers, sondern nur

    für ihr eigenes Interesse gear-

    beitet haben? Und wie steht

    es mit dem Lohn, wenn die

    vom Gründer genannten Vor-

    aussetzungen nicht erfüllt

    sind? Reinhard Dörner

    Satirische Presseerklärung: Filialisten … Die Antwort: siehe Mt 21,41

  • INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 5

    Hedwig Freifrau von Bever-

    foerde, Birgit Kelle, Gabriele

    Kuby, Mütter und Väter er-

    mutigen zu demokratischen

    Formen des Widerstandes

    gegen eine familien-verach-

    tende Politik. Sie setzen sich

    gegen eine staatlich verordne-

    te Pädagogik, die die Kinder

    und Jugendlichen geistig-

    seelisch deformiert, zur

    Wehr. In der homepage

    „Familien-Schutz.de“ rufen

    sie zu noch mehr Widerstand

    gegen eine Politik auf, die

    massiv gegen die Grundrech-

    te der Bürger verstößt. Es gilt,

    die Ideologen zur Umkehr zu

    bewegen. In dem Text der

    homepage heißt es:

    »Kultusminister Andreas

    Stoch ist schwer genervt«, so

    konnte man es vor kurzem in

    der Schwäbischen Zeitung

    lesen. Er ist genervt von den

    vielen kritischen Zuschriften

    zum Bildungsplan und

    LSBTTIQ…-Aktionsplan in

    Baden-Württemberg ebenso

    wie vom anhaltenden Wider-

    stand und den Protesten der

    DEMO FÜR ALLE.

    Das verwundert nicht, denn

    die grün -rote Regierung

    fürchtet, dass wir mit weiter

    wachsenden Protesten auf der

    Straße die totale ideologische

    Beeinflussung unserer Kinder

    und unserer Gesellschaft

    stoppen werden. Zu Recht,

    denn genau das wollen wir!

    Dazu bündeln wir unsere

    Kräfte in Baden-Württemberg

    stellvertretend für ganz

    Deutschland. Deswegen:

    Kommen Sie unbedingt zur

    nächsten DEMO FÜR ALLE

    ‚Für Ehe und Familie – gegen

    Gender-Ideologie und Sexua-

    lisierung unserer Kinder‘ am

    Sonntag, den 21. Juni 2015

    um 14 Uhr auf den Schiller-

    platz nach Stuttgart!

    Rühren Sie ab sofort bitte

    kräftig die Werbetrommel für

    die Demo in Ihrem Umfeld –

    Werbematerialien wie Anste-

    cker, Aufkleber, Flyer etc.

    können Sie per Mail unter

    Angabe von Stückzahl und

    Ihrer Adresse an demofueral-

    [email protected] bestel-

    len und verbreiten Sie den

    Termin auf Facebook, Twitter

    und über Ihre Verteiler.

    Die Debatte um Gender

    Mainstreaminung und die

    Pläne der Landesregierung

    hat in den Wochen nach unse-

    rer letzten Demo noch einmal

    ordentlich an Fahrt gewon-

    nen. Eine Gruppe von CDU-

    Abgeordneten hat kurz nach

    der Demo eine parlamentari-

    sche Anfrage zum Inhalt des

    Aktionsplans an das Kultus-

    ministerium gestellt und ver-

    fassungsrechtliche Bedenken

    angemeldet. Die AfD kriti-

    sierte bereits mehrfach »die

    absurde Überhöhung des The-

    mas der Sexualität und Ge-

    schlechtlichkeit in allen Fa-

    cetten« und ruft dazu auf,

    »den Protest wenn nötig auf

    die Straße« zu bringen.

    Die JU Baden-Württemberg

    forderte erst jüngst,

    »Lehrstühle, die sich mit

    Genderforschung beschäfti-

    gen, nicht länger zu finanzie-

    ren. Diese sogenannte For-

    schung ist nichts anderes als

    knallharte Ideologie ohne

    Wissenschaftlichkeit.« Be-

    sonders prominente Kritik an

    der Gender-Ideologie kam

    auch von Papst Franziskus,

    der in der Gender-Theorie

    einen »Rückschritt für die

    Menschheit« sieht.

    Wir sind auf einem sehr guten

    Weg. Von entscheidender

    Bedeutung ist jedoch, dass

    wir am 21. Juni in Stuttgart

    mehrere Tausend Menschen

    werden. Mit Ihrer Unterstüt-

    zung schaffen wir das.

    Hedwig Freifrau v. Bever-

    foerde: „Die Familie ̶ das

    Fundament unserer Gesell-

    schaft ̶ ist heute in vielfälti-

    ger Weise existenziell be-

    droht. Recht und Freiheit der

    Familie, die im Naturrecht

    begründet sind, finden nicht

    mehr die selbstverständliche

    Achtung, die ihnen zukom-

    men.

    Unser Grundgesetz stellt in

    Artikel 6 fest: „Ehe und Fa-

    milie stehen unter dem beson-

    deren Schutz der staatlichen

    Ordnung. Pflege und Erzie-

    hung der Kinder sind das na-

    türliche Recht der Eltern und

    die zuvörderst ihnen oblie-

    gende Pflicht.“ Desungeach-

    tet laufen immer mehr politi-

    sche Entscheidungen dieser

    Schutzgarantie zuwider.

    Die Familienschutzbewegung

    hat sich deshalb zum Ziel ge-

    setzt, für die Familie einzu-

    stehen, sie in einem breiten

    Bürgerbündnis zu verteidi-

    gen, wo sie offenen oder ver-

    steckten Angriffen ausgesetzt

    ist und sie in allen gesell-

    schaftlichen Bereichen zu för-

    dern und zu stärken.

    Familien–Schutz.de: Es geht um die Zukunft der Menschen und der gesamten

    Gesellschaft

  • Aktionsgemeinschaften im Forum Deutscher Katholiken Augsburg 22. bis 25. Juli · Haus St. Ulrich · 23. Theologische Sommerakademie · Ge-

    meinschaft der Heiligen—Zeugen der Kirche · Hinw.:08191-22687

    Fulda Kongress „Freude am Glauben“ · Ehe und Familie – gottgewollter Auftrag

    und Weg zum Glück · 31. Juli bis 2. August · forum-deutscher-katholiken.de

    Mainz 30. Mai · 15.45 Uhr · im Haus am Dom · Die Bibel: „Alles Lug und Trug“ -

    oder? · Prof. em. Dr. Klaus Berger, Heidelberg · 18.30 Uhr · hl. Messe: Marien-

    kirche a. d. Weintorstraße · Hinw.: Dipl.-Ing. Willi SchreiberT/F 06725-4556

    Osnabrück 12. Mai · Osnabrück- Nahne · Pfarrheim St. Ansgar · 19.30 h · Erzbischof

    Wilhelm Berning – eine prägende Bischofspersönlichkeit ·

    Referent:Dr. Klemens- August Recker · Hinweise: Josef Uhlen Tel 05429/929235

    Priorat Gräfinthal täglich 10.30 Uhr Konventsmesse der Benediktiner Kontaktadresse: Priorat Gräfinthal, 66399 Mandelbachtal, Tel. 0 68 04-68 36.

    Omnia ad maiorem Dei gloriam

    Wallfahrt nach Kaisheim zum gotischen Zisterzienser-Münster

    Unserer Lieben Frau

    im Rahmen der 23. Theologischen Sommerakademie

    23. Juli: Abfahrt mit Bus am Haus St. Ulrich 14.00 Uhr Anmeldung: s. Titelseite S. 1 unten

    15.00 Uhr Führung : Kaisersaal http://www.kaisheim.de/index.php?id=444

    15.45 Uhr Pontifikalamt mit Bischof em. Dr. Walter Mixa

    anschließend: Führung Kirche

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mari%C3%A4_Himmelfahrt_%28Kaisheim%29

    INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 6

    Günter Grass ein poeta laureatus? De mortuis nihl nisi bene

    und doch muss auch Kritik möglich sein

    SPD-Chef Sigmar Gabriel. „Die deut-

    sche Sozialdemokratie verliert einen

    Wegbegleiter, engen Freund und Rat-

    geber. Mit ihm verlieren wir einen

    der bedeutendsten Schriftsteller der

    deutschen Nachkriegsgeschichte und

    einen engagierten Autor und Kämpfer

    für Demokratie und Frieden.“ Hen-ryk M. Broder: „Es ist ein alter Brauch, über Tote nur gut zu re-den … Deswegen wird nirgendwo mehr gelogen als in Nachrufen. Jeder kleine Despot, der seine Frau

    und seine Kinder quälte, verwandelt

    sich in einen ‚liebevollen Familienva-

    ter‘; jeder Versager hatte, kaum dass

    er tot ist, ‚ein erfülltes Leben‘. Wie

    man Trauer inszenieren kann, haben

    wir zuletzt nach dem Ableben des

    nordkoreanischen Diktators Kim Jong

    -il erlebt. Ein ganzes Volk wollte

    nicht mehr leben, weil der „geliebte

    Führer“ nicht mehr da war. Vergli-

    chen damit sind die Reaktionen auf

    den Tod von Günter Grass harmlos,

    wenn auch nicht weniger verlogen.

    In aspekte, dem Kulturmagazin des

    ZDF, wurde Grass zum ‚Vater der

    Nation‘ gesalbt, er sei ein ‚homo poli-

    ticus‘ gewesen, nur mit Grass im

    Rücken habe Willy Brandt seine Ost-

    politik durchsetzen können, sogar

    Brandts Kniefall in Warschau sei von

    Grass ‚literarisch vorbereitet‘ worden.

    Grass habe auch einen maßgeblichen

    Anteil daran gehabt, dass Gerhard

    Schröder den Amis im Irak -Krieg die

    Gefolgschaft verweigerte. Das ist so

    gaga und überzeichnet, dass nicht

    einmal das Gegenteil richtig wäre …

    Den Supernachruf auf Günter Grass

    hat allerdings ... unser Außenminister

    Frank-Walter Steinmeier verfasst. Er

    schrieb: „Mit dem Tod von Günter

    Grass hat Deutschland einen seiner

    ganz Großen verloren. Eine Vaterfi-

    gur für die erwachsen werdende Bun-

    desrepublik, an der sich viele ge-

    rieben haben – besonders die, die das

    Vergangene möglichst schnell ver-

    gessen machen wollten. Er wird uns

    fehlen als Schriftsteller, als Bildhau-

    er, als Mahner, Warner und Visionär.

    Lieber Günter, halte Dein kritisches

    Auge auf uns.“ … Gegensatz zu

    Steinmeier und aspekte halte ich

    Grass weder „für einen ganz Großen“

    noch für eine ‚Vaterfigur‘. Also:

    Hängt ihn tiefer! Grass war ein

    schwadronierender Langweiler, ein

    geschwätziger Wortakrobat, der blut-

    leere Figuren nach seinem Abbild

    formte ... Auch Kritiker, die ihn in

    den Himmel lobten, gaben unter vier

    Augen zu, dass sie Mühe hatten, seine

    Bücher von der ersten bis zur letzten

    Seite zu lesen. Ihn einen „ganz Gro-

    ßen“ zu nennen, ist eine Beleidigung

    für Erich Maria Remarque, Heinrich

    Mann, Oskar Maria Graf, Hans Falla-

    da und viele andere deutsche Dichter.

    Von den Klassikern der modernen

    Literatur wie Mark Twain, Victor

    Hugo und Jules Verne nicht zu reden.

    Dass Grass mit dem Nobelpreis für

    Literatur geehrt wurde, bedeutet gar

    nichts. Wenn Arafat und Obama mit

    dem Friedensnobelpreis ausgezeich-

    net werden konnten, dann hat auch

    Grass den Literaturnobelpreis ver-

    dient ... Die deutsche Teilung war

    ihm die gerechte ‚Strafe für Au -

    schwitz‘, die DDR kein Unrechts-

    staat, sondern eine ‚kommode Dikta-

    tur‘. Möge er nun in Frieden ruhen

    und der Allmächtige seinen Nachred-

    nern vergeben.“

    Vgl.http://www.bild.de/politik/inland/

    henryk-m-broder/haengt-ihn-tiefer-

    40688582.bild.html

  • INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 5

    „Das eine ist, die Bibel als streng historische Lektüre zu betrachten, die sozusagen die menschliche Komponen-

    te schonungslos bloßlegt. Das andere ist, die Bibel nur in ihrer Ganzheit als Wort Gottes zu sehen, in der sich

    die einzelnen Dinge aufeinander beziehen und sich im Verlauf des Weges erschließen . „Benedikt XVI.