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Magdeburger Resolution der Delegiertenversammlung der FU am 06.06.2015
Frauen Union der
CDU Sachsen-Anhalt Fürstenwallstraße 17 39104 Magdeburg www.frauenunion.de Landesvorsitzende der Frauen Union Sachsen-Anhalt Sabine Wölfer Handy: 0172 53 49 314 Landesgeschäftsführerin Brunhilde Liebrecht [email protected] Telefon: 0391 5666 813
Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen. (Artikel 14) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Frauenspezifische Verfolgung Etwa drei Viertel der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Sie sind bei der Verfolgung, auf der Flucht und im Exil besonderen Belastungen ausgesetzt. Die Ursachen der Verfolgung, aber überwiegend ihre Formen, sind häu-fig eng mit dem Umstand verbunden, dass es sich um Frauen handelt. Der Weltbevölkerungsbericht (UNFPA) stellt fest: „Während eines Krieges oder während bürgerkriegsähnlichen Zuständen innerhalb
eines Staates bleibt es gewöhnlich den Frauen überlassen, für das Überleben der Kin-
der und abhängiger älterer Verwandter zu sorgen. Bis zu 75 Prozent aller Flüchtlinge
weltweit sind möglicherweise Frauen. Zwischen 60 und 80 Prozent aller Flüchtlings-
haushalte haben einen weiblichen Haushaltsvorstand. Die besonderen Bedürfnisse der
Frauen jedoch fanden bisher im Rahmen von humanitären Maßnahmen wenig Beach-
tung. Bemühungen um die Einbeziehung von Frauen in den politischen Entschei-
dungsprozess in Flüchtlingsfragen und die Durchführung entsprechender Aktionspro-
gramme gab es ebenfalls kaum.“
Bei der Verfolgung, der Flucht und im Flüchtlingslager sind sie häufig Opfer sexueller Belästigung und Ausbeutung. Auf der Flucht erleben viele Frauen sexuelle Nötigung. Nur wenige entgehen Vergewaltigun-gen. Schlepper, Schmuggler, Passfälscher und Bürokraten erwarten für ihre Dienste sexuelle Gegenleistungen, vor allem von allein bzw. mit Kindern fliehenden Frauen. Die Betroffenen kommen traumatisiert in den Zufluchtsländern an. So auch zu uns nach Sachsen-Anhalt. Dort können und wollen sie nicht über ihre Erlebnisse sprechen, derer sie sich schämen. Wie aber sollten sie ihre begründete Furcht vor Verfolgung erklären, wenn sie über das, was ihnen in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht angetan wurde, nicht sprechen können?
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Wie sollen sie dann glaubhaft machen, was sie glaubhaft machen müs-sen, um nicht zurückgeschickt zu werden? Die Schwierigkeiten von Flüchtlingsfrauen und Arbeitsmigrantinnen setzt sich beim erschwerten Zugang zu Arbeitserlaubnissen und sozialen Dienstleistungen fort. Die Delegiertenversammlung
- bekennt sich einstimmig und mit Nachdruck dazu, Frauenrechte weltweit zu schützen
- fordert eine paritätische Beteiligung von Frauen in allen Gremien zu Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtung, friedensschaffen-den Missionen sowie den Wiederaufbau mit einzubeziehen
- sieht daher die Notwendigkeit einer weiblicheren Flüchtlingspoli-tik, die die Belange der Frauen anders begreifen und schützen kann
- stellt fest, dass die Betroffenen ein Sprachrohr und mehr An-sprechpartnerinnen benötigen
Daher fordert die Delegiertenversammlung der Frauen Union
- das Land und die Kommunen auf, den betroffenen Frauen An-sprechpartnerinnen zur Seite zu stellen und dazu bedarfsgerech-te Lösungen anzubieten.
- das Land und die Kommunen auf, eine weibliche psychologische Opferberatung einzusetzen, um eine schnellere Integration zu ermöglichen und den Frauen so Hilfestellungen zu teil werde zu lassen, damit sie ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten kön-nen.
- die Kommunen auf, sofort nach Ankunft der Flüchtlinge die Gele-genheit zu schaffen, mit Unterstützung einer Patin Deutsch zu lernen und noch nicht schulpflichtigen Flüchtlingskindern die In-tegration in Kitas zu ermöglichen.