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STETER WANDEL Vor allem junge Arbeitnehmer wollen sich beruflich ständig weiterentwickeln Seite 74 STARKE FRAUEN Bei Re/Max haben die Frauen die Hosen an und verdienen um 6,5% mehr Seite 75 AUFSTEIGERIN IRINA KUBADINOW, NHM © Seher & Partner © Re/Max „Es macht wieder Spaß“ © Naturhistorisches Museum/Kurt Kracher Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig. ISG - Ihr kompetenter Partner in allen Personalfragen! Durch unser Karriereportal mit 260.000 Bewerbern in Europa die besten Mitarbeiter/Innen für Ihr Unternehmen! www.ISG.com medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 27. APRIL 2012 – 71 Neustart Christian Chytil hat das Thema ‚Euro 2008‘ abgehakt und will mit impacts Catering neu durchstarten. Seite 72 Nachfrage Fach- kräftemangel, E-Recruiting und Social Media sind die bestimmenden HR-Trends, wenn es nach Monster geht. Seite 73 © Impacts Catering © Leading Search Partners GASTKOMMENTAR Die Personalberaterin Irmgard Barosch über die Frage, wie berufene und kompetente Frauen fernab der Quote für den Auf- sichtsrat zu finden sind. Seite 75 career network Wien. Bei den Arbeits- und Lohn- nebenkosten liegt Österreich je- weils auf Rang neun unter den 27 Ländern der Europäischen Union. Das geht aus einer Presseaussen- dung des deutschen Statistischen Bundesamts hervor. Demnach zahlten die heimischen Arbeitge- ber in der Privatwirtschaft 2011 für eine geleistete Arbeitsstunde durchschnittlich 29,20 € je Stunde. Somit gaben sie um 28% mehr als der EU-Schnitt (22,80 €) und 5,4% mehr als der Eurozonen-Schnitt (27,70 €) aus. Spitzenreiter dieses Rankings sind Belgien (39,30 €), Schweden (39,10 €) und Dänemarkt (38,90 €). Auch deutsche Arbeitgeber muss- ten mit 30,10 € etwas tiefer in die Tasche greifen; Arbeitgeber im krisengeschüttelten Griechenland zahlten im Vergleich dazu für eine Arbeitsstunde 16,40 €. Die gesamte Bandbreite der Ar- beitskosten innerhalb der EU ist enorm: Im Land mit den geringsten Arbeitskosten, in Bulgarien, lagen sie bei 3,50 € je Stunde, das sind um 90% weniger als beim Spitzen- reiter Belgien. Auch in Rumänien, Litauen, Lettland, Polen, Ungarn, Estland oder der Slowakei lagen sie unter 10 €. (red/APA) Arbeitskosten Österreich neunter innerhalb der EU Im oberen Mittelfeld ARBEITSKOSTEN 2011* Belgien 39,30 Schweden 39,10 Dänemark 38,90 Frankreich 34,20 Deutschland 30,10 Österreich 29,20 Eurozone 27,70 Italien 26,70 EU-Schnitt 22,80 Spanien 20,60 Griechenland 16,40 Slowenien 14,40 Tschechien 10,50 Slowakei 8,40 Ungarn 7,60 Litauen 5,50 Rumänien 4,50 Bulgarien 3,50 *Auswahl. Arbeitskosten: Privatwirtschaft in Euro pro Stunde. Quelle: APA/Statistisches Bundesamt Deutschland

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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Page 1: medianet career

Steter Wandel

Vor allem junge Arbeitnehmer wollen sich beruflich ständig weiterentwickeln Seite 74

Starke Frauen

Bei Re/Max haben die Frauen die Hosen an und verdienen um 6,5% mehr Seite 75

auFSteigerin IrIna KubadInow,

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„Es macht wieder Spaß“

© naturhistorisches Museum/Kurt Kracher

Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig.

ISG - Ihr kompetenter Partner in allen Personalfragen!

Durch unser Karriereportal mit 260.000 Bewerbernin Europa die besten Mitarbeiter/Innen für Ihr Unternehmen!

www.ISG.com

medianet InSIde your buSIneSS. today. FreItag, 27. aPrIl 2012 – 71

Neustart Christian Chytil hat das Thema ‚Euro 2008‘ abgehakt und will mit

impacts Catering neu durchstarten. Seite 72

Nachfrage Fach­kräftemangel, E­Recruiting und Social Media sind die

bestimmenden HR­Trends, wenn es nach Monster geht. Seite 73

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Die Personalberaterin Irmgard Barosch über die Frage, wie berufene und kompetente Frauen fernab der Quote für den Auf-sichtsrat zu finden sind. Seite 75

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Wien. Bei den Arbeits­ und Lohn­nebenkosten liegt Österreich je­weils auf Rang neun unter den 27 Ländern der Europäischen Union. Das geht aus einer Presseaussen­dung des deutschen Statistischen Bundesamts hervor. Demnach zahlten die heimischen Arbeitge­ber in der Privatwirtschaft 2011 für eine geleistete Arbeitsstunde durchschnittlich 29,20 € je Stunde. Somit gaben sie um 28% mehr als der EU-Schnitt (22,80 €) und 5,4% mehr als der Eurozonen­Schnitt (27,70 €) aus.

Spitzenreiter dieses Rankings sind Belgien (39,30 €), Schweden

(39,10 €) und Dänemarkt (38,90 €). Auch deutsche Arbeitgeber muss­ten mit 30,10 € etwas tiefer in die Tasche greifen; Arbeitgeber im krisengeschüttelten Griechenland zahlten im Vergleich dazu für eine Arbeitsstunde 16,40 €.

Die gesamte Bandbreite der Ar­beitskosten innerhalb der EU ist enorm: Im Land mit den geringsten Arbeitskosten, in Bulgarien, lagen sie bei 3,50 € je Stunde, das sind um 90% weniger als beim Spitzen­reiter Belgien. Auch in Rumänien, Litauen, Lettland, Polen, Ungarn, Estland oder der Slowakei lagen sie unter 10 €. � (red/APA)

Arbeitskosten Österreich neunter innerhalb der eu

Im oberen MittelfeldArbEItSkoStEn 2011*

Belgien 39,30Schweden 39,10Dänemark 38,90Frankreich 34,20Deutschland 30,10Österreich 29,20Eurozone 27,70Italien 26,70EU-Schnitt 22,80Spanien 20,60Griechenland 16,40Slowenien 14,40Tschechien 10,50Slowakei 8,40Ungarn 7,60Litauen 5,50Rumänien 4,50Bulgarien 3,50

*Auswahl. Arbeitskosten: Privatwirtschaft in Euro pro Stunde. Quelle: APA/Statistisches Bundesamt Deutschland

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72 – careernetwork Career portrait Freitag, 27. April 2012

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Wien. „Action“ – davon konnte Chris- tian Chytil schon in jungen Jahren nicht genug bekommen: „Ich wollte wie so viele Kinder auch Feuer-wehrmann werden“, so der Chef von impacts Cateringsolutions im Gespräch mit medianet. „Und so gesehen bin ich es auch geworden: Bei Events brennt öfter der Hut und meine Aufgabe ist es dann, den Löschzug zu steuern.“

Geplant war dieser Schritt ins Cateringgeschäft an sich nicht: „Ich hätte Abwassertechniker werden sollen, ein guter und solider Beruf“, erzählt Chytil. „Aber ehrlich gesagt: Ich hatte mit 14 Angst vor dem In-ternat“, verrät er, warum aus die-ser Ausbildung dann doch nichts wurde und er vielmehr nach der gymnasialen Unterstufe die Tou-rismusschule in Wien absolvierte. Es sollte sich als die richtige Ent-scheidung herausstellen: „Ich bin schon dort recht umtriebig gewe-sen und habe unter anderem den Wiener Tourismusball ausgerich-tet“, beschreibt Chytil, wie ihn das Event- und Gastrofieber packte: „Mein großes Vorbild ist damals Hannes Jagerhofer gewesen, der in den Sophiensälen eine fantastische Inszenierung hingelegt hat. Wenn

‚Die Macht der Nacht‘ erklungen ist, das war schon legendär“, erin-nert er sich an die 1990er-Jahre.

Aus dem Bewirten vieler Men-schen – „das wollte ich immer schon machen“ – ist dann rasch mehr geworden: „Es gibt bei jeder Veranstaltung VIPs, die mehr als die handelsübliche Gastronomie wollen. Dann gilt es, ein Catering anzubieten, das funktioniert und auf die Kundenwünsche abge-stimmt ist“, beschreibt er den Be-weggrund, aus der 1999 gegrün-deten Event- & Webdesign GmbH schon nach kurzer Zeit die Event & Gastro GmbH zu machen.

Blubbernde Brunnen

Die Kunden honorierten diesen Zugang: 2000 klopfte etwa Life Ball-Organisator Gery Keszler bei Chytil an und holte ihn für die gesamt-gastronomische Koordination des Events an Bord: „Beim ‚Life Ball‘ galt es, innovativ zu sein. Und so haben wir einmal 45 Schokobrun-nen aus den USA einfliegen lassen, die wir in die einzelnen Tische im VIP-Bereich einbauen wollten. Die Generalprobe hat auch wunder-bar funktioniert“, braucht Chytil

das große Aber erst gar nicht aus-zusprechen. „Eineinhalb Stunden, bevor die VIPs eintrudeln sollten, plötzlich der Super-GAU: Ein Brun-nen nach dem anderen hat sich ab-geschaltet, weil die Ventilatoren den Geist aufgegeben haben“, schildert er die Horrorvision eines jeden Gas-tronomen. „Wir hatten 90 Minuten Zeit, um die Tische aufzubohren, die Brunnen neu einzubauen und die Tische neuerlich zu decken. Wir schwankten zwischen ‚Das geht sich nie aus‘ bis ‚Wir müssen das aber schaffen‘“. Und Chytils Team sollte es auch schaffen: „Um 22:30 Uhr haben die Brunnen wieder geblubbert; Stargast Naomi Camp-bell war glücklich und hat gleich mit dem Löffel genascht.“

Bei einer anderen Großveranstal-tung blieb das Happy End aber aus: Im Frühjahr 2008 noch als der Eu-rogastronom gefeiert – mit seiner Event & Gastro GmbH sicherte sich Chytil die Generallizenz über die Gastronomiebetriebe in der Wie-ner Fanzone während der Fußball- europameisterschaft – musste er im November desselben Jahres In-solvenz anmelden: 2,9 Mio. € Passi-va standen 1,4 Mio. € Aktiva gegen-über. „Leider hat uns der eine oder

andere große und maßgebliche Partner bei der Euro nachträg-lich im Stich gelassen“, so Chytil knapp. „Im März 2008 stellten sich die Generaldirektoren noch an, um mir zum Geburtstag zu gratulieren. Ein Jahr später galt ich plötzlich als Persona non grata.“

Aufgeben wollte Chytil nach dem Konkurs aber nicht – „natürlich zweifelte ich plötzlich an allem, was ich davor gemacht habe. Aber meine Familie, meine Freundin und meine Mitarbeiter haben alle gesagt: ‚Wir kämpfen mit‘“ – und so baute er das Geschäft wieder bei Null („eigentlich minus Null“) auf. „Wenn dann die Kunden wie-der kommen und das Feedback gut ist, macht es auch wieder Spaß. Denn eigentlich gehe ich in meinem Job auf“, kann er der Causa „Euro 2008“ mittlerweile auch Positives abgewinnen: „Der Konkurs hat mich sicherheitsbewusster ge-macht. Ich sage viel öfter ‚Nein‘ als früher und gehe nicht mehr je-des Risiko ein.“ Ob er das Rad der Zeit zurückdrehen würde, wenn er könnte? „Warum? Dann hätte ich nicht die Erfahrung, die mich zu dem macht, der ich jetzt bin“, so Chytil abschließend. � (jawe)

Am 28. März 1976 in Klosterneuburg geboren, be-sucht Christian Chytil das örtliche Gymnasium und absolivert die Tourismusschule der Wirtschaftskammer Modul in Wien. Nach der Matura gründete er 1996 sein erstes Unternehmen – „Event Support“ – und organisiert u.a. den ersten Wiener Tourismusball.

1976–1999

Aus der Event Support macht Chytil 1999 die Event- & Webdesign GmbH und 2001 die Event & Gastro GmbH. Zwischen 2001 und 2007 ist er für die gesamtgastronomische Koordination des Life Ball zuständig und fungiert u.a. als Generalgastronom der Bank Austria Halle. 2006 steigt er mit der Firma Cup Concept ins Mehrwegbechergeschäft ein.

1999–2007

2007 gewinnt Chytil die Ausschreibung für die gastronomische Ausrichtung der Fanzone der Euro 2008 in Österreich. Im November 2008 wird das Ausgleichsverfahren über die Firma eröffnet. Chytil muss wieder bei null beginnen, integriert das Webrestaurant, übernimmt das Konferenzzentrum Vista 3 und sichert sich Aufträge beim FIS Skiflug Weltcup Kulm, dem Vienna City Marathon und bei zahlreichen Großkunden. 2012 erfolgt die Umstrukturierung der impacts Cateringsolutions GmbH.

2007–Heute

9 Fragenan CHristian CHytil

Als Kind wollte ich immer … Spaß haben.

Mein Lebensmotto ist … „Es kann nur besser werden.“

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … die Firma.

Darüber kann ich lachen … die „Euro 2008“.

In 20 Jahren werde ich … hoffentlich ein ruhiges Leben haben.

Davor habe ich Angst … unheilbare Krankheit.

Das ist meine größte Stärke … meine Geduld.

Das ist meine größte Schwäche … Ich bin manchmal zu leise.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … mit einem Bergbauern, um dessen schwere, aber ruhige Aufgabe einmal live mitzuerleben.

Warum er mittlerweile über die Euro 2008 lachen kann, er nicht Abwassertechniker

wurde und wie Naomi Campbell trotz Pannen

doch aus dem Schoko­brunnen löffeln konnte,

erzählt impacts Catering­ Chef Christian Chytil

im Gespräch.

„Ich gehe in meinem Job auf“

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careernetwork – 73personalmanagementFreitag, 27. April 2012

A. Poschenreithner

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Alexander Poschen-reithner (Bild, 26) ver-

stärkt seit März 2012 ku-nunu.com und kümmert sich künftig gemeinsam mit dem ebenfalls neu ins Team eingestiegenen Holger Sadek (34) um den weiteren Ausbau des Portals.

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C. Schönberger

Forstinger

Christine Schönberger (45) über-nimmt die

Leitung der Bereiche Recht und Personal bei der Autozubehör- und Zweiradkette Forstinger. Zuvor war Schönberger rund 15 Jahre im Be-reich Telekommunikati-on und Hightech tätig.

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Nathalie Parent

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Nathalie Parent über-nimmt als Vice Presi-

dent die Spitze des Hu-man Resources-Bereichs bei hybris. Parent ist seit 16 Jahren im HR-Bereich von Software-Unter-nehmen tätig und war zuletzt bei der Corel Cor-poration.

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Irina Kubadinow

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Irina Ku-badinow übernahm mit April

2012 die Kommunika-tionsleitung des Natur-historischen Museums. Zuletzt war sie Marke-ting- und Kommunika-tionsleiterin sowie Pres-sesprecherin der Kunst-meile Krems.

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börseDie Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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studiengebühren Laut Wissenschaftsminister können die Unis autonom Gebühren fixieren – die SPÖ widerspricht

töchterle: „niemand muss, aber jeder kann“Wien. Wissenschaftsminister Karl-heinz Töchterle drängt die Unis weiterhin dazu, ab Herbst selbst-ständig Studiengebühren einzuhe-ben. Nach der Aufhebung von Tei-len der Studiengebührenregelung durch den Verfassungsgerichtshof gibt es keine generelle Regelung mehr – der Minister beruft sich je-doch auf Rechtsgutachten, wonach die Unis autonom in ihrer Satzung Beiträge fixieren können. Aus Sicht der SPÖ können indes nunmehr keinerlei Gebühren eingehoben werden. Töchterle betont, dass es den Unis freistehe, zu kassieren: „Niemand muss, aber jeder kann“, betonte er am Samstag im Ö1-„Mit-tagsjournal“. Dabei soll es jedoch – entsprechend dem von Töchterle bereits vorgestellten alternativen,

von der SPÖ aber abgelehnten Stu-diengebührenmodell – eine Ober-grenze von 500 € pro Semester ge-ben. Von Studenten aus nicht-EU-Staaten sollen die Unis – wie schon jetzt die FH – Gebühren bis zur Kos- tendeckung einheben können.

Kritik auf breiter Front

Das Modell hätte weiters soziale Begleitmaßnahmen vorgesehen: Studienbeihilfebezieher zahlen demnach keine Beiträge, ein Teil des Geldes kommt in einen Sozial- fonds und auf Antrag können die Beiträge gestundet und erst im Be-rufsleben zurückgezahlt werden. Kritik erntet Töchterle mit diesem Vorstoß beim Regierungspartner: SPÖ-Wissenschaftssprecherin

Andrea Kuntzl nannte den Aufruf, dass die Universitäten autonom Studiengebühren einheben sollen, „unverantwortlich“. Diese würden dadurch in eine „sehr rechtsunsi-chere Situation gebracht“. Auch bei den Studentenvertretern stößt der Minister auf wenig Gegenliebe: „Töchterle zeigt immer mehr sein wahres Gesicht. Noch immer fühlt er sich in seiner Rolle als unfehl-barer Rektor. Wer Kritik als völlig unangebracht empfindet, sollte über das eigene politische Ver-ständnis nachdenken“, so Angelika Gruber vom Vorsitzteam der ÖH. Mit seiner Rücksichtslosigkeit in Sachen Studiengebühren dränge Töchterle die Universitäten in ei-nen rechtsleeren Raum und gebe allen anderen die Schuld dafür.

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Töchterle sieht eine Studiengebühren­obergrenze von 500 € pro Semester vor.

personaltrends Die Studie „Recruiting Trends 2012“ attestiert heimischen Top-Betrieben verhaltene Erwartungen

Die personaltrends 2012Wien. Österreichs Top 500-Unter-nehmen hegen überwiegend ver-haltene Erwartungen bezüglich der Personalbeschaffungstrends im aktuellen Jahr. Das zeigt eine Stu-die der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main, die im Auftrag des Online-Karriereportals Mons-ter.at zum sechsten Mal in Folge erstellt wurde.

„Die Recruiting-Trends der letzten Jahre setzen sich fort“, resümiert Barbara Riedl-Wiesinger, Country Manager & Sales Director von Mon-ster Worldwide Austria. Unter den externen Trends zählen demnach für heimische Leitbetriebe der de-mografische Wandel und der Fach-kräftemangel zu den wesentlichsten Themen. Erstmals unter den Top 5 dieser Skala befinden sich 2012 die Wirtschafts- und Eurokrise sowie Social Media.

Unterkühlte Stimmung

„Die generelle Wirtschaftslage wird noch negativer beurteilt als im letzten Jahr“, so Studienautor Sven Laumer von der Universität Bamberg. Im Vergleich zum Vorjahr sinke die Anzahl der Unternehmen, welche die aktuelle Geschäftsent-wicklung als gut einstufen, um 31,2%. 47,6% der Unternehmen er-warten laut Erhebung dieses Jahr eine gute Geschäftsentwicklung – knapp die Hälfte geht von einer ausgeglichenen Entwicklung aus.

Als Herausforderungen werden in der Personalbeschaffung wie bereits im Vorjahr in erster Linie die Mitarbeiterbindung sowie das

interne Arbeitgeberimage gesehen. Weiters von besonderem internen Interesse sind laut der Studie die Kategorien „Employer Branding“, „Know your Talent“ und „Sicht-barkeit“. Seitens der Unternehmen erwartet man 2012 eine Vielzahl offener Stellen, „Fachkräfte blei-ben jedoch weiterhin umkämpft“, betont Laumer. 97,1% der Top- Betriebe wollen dieses Jahr va-kante Arbeitsstellen besetzen. Vorwiegend wird es dabei jedoch nicht darum gehen, die Mitarbei-terzahlen zu erhöhen, vielmehr sollen frei gewordene Positi-

onen nachbesetzt werden. „Man geht davon aus, dass 31 Prozent der offenen Stellen nur schwer oder gar nicht zu besetzen sein werden“, ergänzt der Studien-autor – ein Faktor, der sich über die letzten vier Jahre konstant zeigt. Internationale Rekrutierung sowie entsprechendes Alters- Management gewinnen in der Dis-kussion um den Fachkräftemangel zunehmend an Bedeutung.

„Unternehmen werden aus die-sem Grund und auch wegen des demografischen Wandels immer intensivere Anstrengungen un-

ternehmen müssen, um entspre-chende Bewerbungen generieren zu können“, prognostiziert Laumer. 31% der österreichischen Top 500-Unternehmen erhöhten dieses Jahr daher ihre Rekrutierungsbudgets.

Recruiting via Internet

Die meisten Neueinstellungen ge-hen mit 70,6% auf Stellenanzeigen im Internet zurück. Vor allem die Unternehmenswebsite (82,5%) wird zur Veröffentlichung vakanter Stel-len genutzt. 68,2% bedienen sich der Online-Karriereportale.

Die Zufriedenheit der neuen Arbeitgeber ist bei jenen Bewer-bern am größten, die mittels der firmeneigenen Webseite, eigener Netzwerke, Online-Karriereportale und durch Mitarbeiterempfeh-lungen angesprochen wurden.

Acht von zehn Bewerbungen er-reichen die Betriebe bereits heute auf elektronischem Weg, lediglich 15,3% erfolgen mittels papier- basierter Bewerbungsmappen.

Social Media erweist sich im Be-werbungskontext als „spannendes Thema, das seinen genauen Platz im Tagesgeschäft noch sucht“, so Laumer. Eine strategische Einbet-tung sei hier vonnöten, lediglich 15,8% der Befragten verfügten über eine explizite Social Media-Strate-gie in Sachen Personalbeschaffung. Rund die Hälfte der Unternehmen erwartet einen Einfluss der zu-nehmenden Nutzung mobiler End-geräten auf die Personalrekrutie-rung. 7,7% nutzen bereits Mobile- Recruiting. (cho)

Fachkräftemangel, E-Recruiting und Social Media werden als herausfordernde Trends gesehen.©

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Studienautor Sven Laumer, Universität Bamberg: „Man geht davon aus, dass 31 Pro­zent der offenen Stellen nur schwer oder gar nicht zu besetzen sein werden.“

Auf die Plätze – fertig – Team!„Nicht schon wieder Hoch-seilgarten!“ Viele Arbeitneh-mer reagieren leicht genervt, wenn sie das Wort „Team-building“ hören. In der Tat wirkt es oft etwas bemüht, wenn mit einem Nachmittag pro Jahr das herzustellen versucht wird, woran eigent-lich täglich gearbeitet wer-den sollte. Der bittere Beige-schmack vieler solcher Ver-anstaltungen ist, dass sie von oben verordnet werden und sich der Spaß dabei in Gren-zen hält, weil die Botschaft „Ihr müsst besser funktionie-ren“ zu offensichtlich ist.

Dass Teambuilding aber auch anders aussehen kann, haben die großen Frühjahrs-Marathons dieser Saison wie-der einmal gezeigt: Tausende Läufer trugen die Logos ihrer Arbeitgeber spazieren, feu-erten ihre Kollegen an und hatten in den meisten Fäl-len sogar noch Freude am sonntäglichen Schwitzen! Warum nur?

Allein die Beobachtung der „hauseigenen“ Marathon-Truppe gibt Antwort. Weil’s Spaß macht! Vom Moment der Anmeldung sorgt so ein Bewerb für Gesprächsstoff beim Mittagessen und in Pausen: Wer läuft welche Strecke? Wann wird wo trai-niert? Und warum kann wer nicht zum Mittwochs-Lauf-treff kommen? Später dann: Wie wird das Wetter? Was anziehen? Wo Treffpunkt? Und schließlich: tage- und wochenlange Analysen des Geschafften. Gegenseitiges Schulterklopfen – sogar von den Nicht-Läufern in der Kollegenschaft. Pläne fürs nächste Jahr. Und alles ohne (Erfolgs)Druck von oben.

Abgesehen vom PR- und Employer-Branding-Nutzen solcher Events: Kostengüns-tiger (Anmeldegebühr + Leib-chen) kann effektives Team-building nicht passieren.

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Page 4: medianet career

74 – careernetwork Jobwatch Freitag, 27. April 2012

Universitätslehrgang Werbung & VerkaufUnsere Absolventinnen sind AufsteigerinnenJanet Kath von Interio ist erfolgreiche Absolventin unseres Universitätslehrganges. Noch während ihres Studiums startete sie ihre erfolgreiche Karriere beim BML Konzern und katapultierte BIPA zur Nummer 1 im österreichischen Drogeriefachhandel. Heute ist Janet Kath Inhaberin und Geschäftsführerin der Interio Möbelhäuser mit 14 Standorten in Österreich.

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Jobwechsler-Studie Vor allem junge Arbeitnehmer wollen sich ständig weiterentwickeln und suchen aktiv nach beruflichen Herausforderungen

auf der steten Suche nach NeuemLinz. Die meisten Jobwechsler wer-den von selbst aktiv und handeln aus eigenem Antrieb: Sie suchen nach neuen Herausforderungen und neuen spannenden Aufgaben-gebieten. Das zeigt eine aktuelle IMAS-Studie, die im Auftrag des Personalberatungsinstituts Seher und Partner durchgeführt wurde.

Stillstand als Fremdwort

Mehr als die Hälfte der Be-rufsumsteiger entscheidet sich von sich aus für einen Jobwechsel, nur jeder Siebte wurde gekündigt oder wegen Konkurses entlassen, das zeigt die Befragung.

„Für viele junge, aufstrebende Persönlichkeiten ist Stillstand ein Fremdwort. Sie wollen sich ständig weiterentwickeln, dazulernen und in verschiedenen Unternehmen Er-fahrungen sammeln. Dieser Trend zum lebenslangen Lernen nimmt weiter zu“, beobachten die Perso-nalexpertinnen Susanne Seher und Helga Töpfl.

Die Häufigkeit des Jobwechsels ist aber auch eine Frage des Alters und der Bildung: Ältere und ein-facher Gebildete tendieren generell eher dazu, länger in einem Unter-nehmen zu verweilen.

Mit diesen Informationen im Hinterkopf können Unternehmen

ihr Personalmanagement zu ih-ren Gunsten ausrichten, raten die Expertinnen. „Für Unternehmen besteht die Herausforderung dar-in, Talente zu halten oder zu erken-nen, dass aktive, leistungsbereite Personen ihrem Unternehmen oft-mals mehr Wert bringen, als lang-jährige Mitarbeiter“, so Seher und Töpfl.

Jobsuche 2.0 wenig beliebt

Bei der Jobsuche liegt das Ge-spräch mit Bekannten als Infor-mationsquelle weit oben, dicht ge-folgt vom klassischen Printinserat. 34% der Jobwechsler suchen auf

Online-Jobbörsen nach passenden Angeboten. Die Jobsuche 2.0 auf Xing und Co. nutzen wenig überra-schend eher unter 30-Jährige und Höhergebildete.

Obwohl die befragten Jobwechs-ler sicheren Arbeitsplatz, gutes Betriebsklima und guten Verdienst als wichtige Faktoren für den Job nannten, waren diese Kriterien nicht ausschlaggebend für den beruflichen Wechsel. „Den Anstoß gibt in den meisten Fällen nicht ein einzelner, sondern ein Zusam-menspiel vieler Faktoren“, erklärt Paul Eiselsberg vom IMAS-Institut. Materialistisch veranlagt scheinen Jobwechsler jedenfalls nicht zu sein: Die größten Motivatoren sind die Suche nach spannenden Aufga-ben, der Wunsch, etwas Neues zu erleben sowie die Anerkennung des Vorgesetzten. „Goodies“ wie Park-platz, Diensthandy oder Laptop spielen dahingegen nur eine unter-geordnete Rolle. � (lw)

Sicherer Arbeitsplatz und guter Verdienst sind nicht Hauptfaktoren für den Wechsel des Jobs, besagt die IMAS-Studie.

Sicherheit EU-Kampagne

Gesund arbeitenBrüssel/Wien. „Gesunde Arbeits-plätze“ heißt die neue, zweijäh-rige Kampagne der Europäischen Agentur für Sicherheit und Ge-sundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA). Jährlich gäbe es in der Europäischen Union 6,9 Mio. Arbeitsunfälle und noch weit mehr arbeitsbedingte Erkrankungen, so die Initiatoren. Die wirt-schaftlichen Kosten für schlechte Gesundheitsbedingungen am Ar-beitsplatz belaufen sich auf 490 Mrd. € pro Jahr.

Die Kampagne will vor allem an das leitende Management in Fir-men appellieren und umfasst eine Reihe von Aktivitäten auf natio-naler und europäischer Ebene, dar-unter auch den 11. Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen („Good Practice Award“).

Gehaltsangaben Inserate

Uni wehrt sichWien. Einmal mehr wies die Arbei-terkammer im Rahmen einer Ana-lyse darauf hin, dass weit nicht alle Stellenausschreibungen die gesetz-lichen Gehaltsangaben enthalten, und nannte Unis als Bad-Practice-Beispiele. Die Universitätenkonfe-renz wehrt sich: Die AK-Analyse sei in einer Übergangsphase durch-geführt worden, die Ergebnisse seien nicht aussagekräftig. Man habe aber „großes Interesse daran, transparente Information zur Ver-fügung zu stellen“.

Gehaltsangaben in Stellenaus­schreibungen: Wer hält sich dran?

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Susanne Seher und Helga Töpfl: „Firmen müssen sich Aktive holen!“

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DIversIty ManageMent careernetwork – 75Freitag, 27. April 2012

Diversity Management für FührungskräfteKrems. „Diversity Management betrachtet kulturelle Vielfalt unter den Mitarbeitenden einer Organisation als besondere Res-source, die nutzbar ist. Mit den richtigen Methoden und Werk-zeugen kann Diversity Manage-ment Potenziale freisetzen, die die Innovationskraft steigern und die Zusammenarbeit ver-bessern“, ist Christiane Hart-nack von der Donau-Universität Krems überzeugt. In einem vier-tägigen Seminar will sie im Mai die Grundlagen des Diversity Managements vermitteln und mittels Good-Practice-Beispie-len Handlungsanleitungen zur Umsetzung liefern. � www.�� donau-uni.ac.at/ikdiversity�

Iventa formiert neues Management Board

Wien. Iventa formiert anläss-lich des 20-jährigen Jubiläums und der damit einhergehenden Neuorganisation ein neues Ma-nagement Board. Künftig leiten Martin Mayer, Irma Brazda, Markus Fallenböck, Robert Koenes, Eva Leeb und Sabina Oblak die Geschicke des Hu-man Management Consulting- Unternehmens.

Training für B2B- und B2C-MarkenmanagerNürnberg. Die Managementbera-tung Brand:Trust bietet ihren Markenlehrgang „Bildung und Führung von wirksamen Mar-ken“ bereits zum vierten Mal an. In einem dreitägigen Inten-sivseminar soll zum einen vor-handenes Wissen aufgefrischt und aktualisiert, und zum ande-ren konkret vermittelt werden, wie eine Markenstrategie im tagtäglichen Handeln eingesetzt wird. Das Seminar findet von 9. bis 11. Mai in Nürnberg statt. Infos: http://marken-�� lehrgang.brand-trust.de/

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S. Oblak, R. Koenes, E. Leeb, M. Mayer, I. Brazda, M. Fallenböck.

Immobiliengeschäft Sowohl im Makler- als auch im Büroleiter-Ranking haben Frauen bei Re/Max die Nase vorn

Das stärkere geschlechtWien. Die Einkommensschere zwi-schen den Gehältern von Frauen und Männern bleibt unüberseh-bar: Über alle Branchen verteilt verdienten die Männer im Vorjahr 31,1% mehr als ihre Kolleginnen, wie aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria hervorgeht.

Dass es offenbar auch umge-kehrt geht – zu diesem doch über-raschenden Ergebnis kam nun ei-ne hausinterne Erhebung des Im-mobilienvermittlers Re/Max: „Bei der Analyse unserer Statistiken haben wir festgestellt, dass die erfolgreichsten Mitglieder im ös-terreichischen Netzwerk allesamt starke, dynamische Frauen sind“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer Re/Max Austria. „Mehr noch: Im Schnitt erwirt-schaften Frauen bei uns einen um 6,5 Prozent höheren Umsatz als Männer. Unter den Top Ten-Mak-lern sind sechs Frauen“, betont Reikersdorfer, dass in seinem Un-ternehmen die Einkommensschere in die andere Richtung aufgeht.

Vorteil Sensibilität

„Der Grund für den Erfolg von Frauen im Maklerberuf liegt unter anderem darin, dass Frauen sen-sibler sind und sich so leichter auf Kunden einstellen können“, betont Johanna Prosenik, Betreiberin des umsatzstärksten Re/Max-Büros in Österreich. Margarita Alexan- drova-Fetscher, 2010 und 2011 um-

satzstärkstes Re/Max-Mitglied in Österreich und 2008 Spitzenreite-rin in ganz Europa, schlägt in die-selbe Kerbe: Frauen gingen besser auf die Bedürfnisse der Kunden ein und hätten ihrer Meinung nach oft mehr Geduld als Männer: „Frauen sind in der Regel hartnäckiger und lassen sich von Schwierigkeiten nicht so leicht abschrecken. Damit lösen sie dann oft unlösbar schei-nende Probleme für ihre Kunden“, so das einzige heimische Mitglied im Re/Max-Diamondclub, der für

Makler vorbehalten ist, die im Jahr mindestens 800.000 € Umsatz – im Schnitt liegt der Umsatz bei 65.000 € pro Re/Max-Makler – erwirtschaf-ten. „In der Regel fühlen sich Frau-en von Frauen besser verstanden. Das ist angesichts der Tatsache, das beim Immobilienkauf zu 70 Prozent die Frauen entscheiden, ein enormer Vorteil“, ergänzt Prosenik im Gespräch mit medianet.

Diese Stärken will man bei Re/Max-Österreich künftig noch mehr nutzen: „Derzeit liegt der Frauen-

anteil bei unseren Maklern in Ös-terreich noch bei 31 Prozent“, so Reikersdorfer. „International ha-ben wir bereits eine Quote von 52 Prozent. Dort wollen wir mittelfris-tig auch in Österreich hin“. Geplant sei, die Zahl der Maklerinnen und Makler von derzeit 450 bis 2021 auf 1.200 aufzustocken.

Das große Aufstocken

Ködern will man das offenbar stärkere Geschlecht bei Re/Max mit dem transparenten Bezahlmodell: „Ein drittel weniger Gehalt gibt es bei uns nicht. Man bestimmt den Erfolg selbst und bekommt den gleichen Provisionsschlüssel, egal ob man weiblich oder männlich ist“, konkretisiert Doris Scarpatet-ti-Matheis, Leiterin der auf Luxus-Immobilien spezialisierten „The Re/Max-Collection“. Ihrer Meinung nach sei der Maklerberuf geradezu optimal für Frauen: „Aufgrund der relativ freien Zeiteinteilung lassen sich Familie und Selbstständigkeit gut vereinbaren.“

All jenen, die nun ganz spontan ihr Heil im Immobilienbusiness finden wollen, gibt sie dennoch eine Warnung mit: „Man braucht schon einen langen Atem, denn in den er-sten sechs Monaten wird man ver-mutlich noch keine Umsätze ma-chen.“ Und Alexandrova-Fetscher ergänzt: „Man braucht drei Jahre, bis man gut ist. Und manche lernen es auch in 20 Jahren nicht.“ � (red)

2011 erwirtschafteten die Re/Max-Frauen einen um 6,5% höheren Umsatz als ihre männlichen Kollegen.©

Re/

Max

Starkes Trio: J. Prosenik, Leiterin des umsatzstärksten Büros, D. Scarpatetti-Matheis, The Re/Max-Collection, und die umsatzstärkste Maklerin, M. Alexandrova-Fetscher.

gastkommentar Irmgard Barosch beschreibt, wie berufene und kompetente Frauen für den Aufsichtsrat zu finden wären

Professionelle suche schlägt QuoteWien. Qualifizierte Frauen sind da. Man muss auf sie zugehen, es ehrlich meinen und nicht nur Alibi-Handlungen setzen. Essenzi-ell ist ein gutes Entscheidungskli-ma zum Wohle des Unternehmens im Aufsichtsrat. Dieses hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von Persönlichkeiten, die über unter-nehmerische Erfahrung, betriebs-wirtschaftliche Kompetenz und ethische Integrität verfügen. Solche Persönlichkeiten werden bisher oft nicht professionell, sondern in den eigenen Zirkeln und Netzwerken gesucht. In diesen „Kreisen“ sind eben Frauen oft in der Minderheit. Wir wissen aus unserer langjäh-

rigen Erfahrung, dass die besten Führungspersönlichkeiten durch neutrale Dritte eher gefunden wer-den, als in eigenen Netzwerken. Die Unternehmen sollten sich diese professionelle Suche, wenn es um die Besetzung des Aufsichtsrats geht, in der Zukunft „öfter gönnen“. Ich bin überzeugt, dass sich durch diesen Blick über den „Aufsichts-rats-Tellerrand“ die Diskussion um die Quote ganz anders darstel-len und sie langfristig kein Thema mehr sein wird.

Berufung ist der wesentlichste Motor für Leistung und positive Weiterentwicklung. Das sollte auch stärker beim Thema Auf-

sichtsratsbesetzung berücksichtigt werden. Der oder die Aufsichtsrä-tin hat eine kontrollierende und beratende Funktion. Dafür braucht es erfahrene Persönlichkeiten, die aber nicht „alt“ sein müssen. Per-sönlichkeiten, die sich gut in der Branche auskennen und erkennen, in welcher Phase sich das Unter-nehmen befindet. Ist der nächste strategische Schritt Wachstum, Internationalisierung oder Ab-bau? Fragestellungen, bei denen die Aufsichtsräte sich ihrer unter-nehmerischen Erfahrung, betriebs-wirtschaftlichen Kompetenz und ethischen Integrität zu bedienen haben.

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Irmgard Barosch hat mit fünf Kollegen „Leading Search Partners“ gegründet.

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Goldener Hahn 3.5

Es gibt viele bunte Vögel,

aber nur einen Goldenen hahn