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Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong Ich hatte die Möglichkeit mein Wintersemester 2016/17 an der City University (kurz CityU) zu absolvieren und danke hiermit allen, die dies ermöglicht haben vom Auslandsbüro unseres Fachbereichs bis zu unser Ansprechpartnerin Jasmine Wong an der CityU. Da die letzten Erfahrungsberichte bereits recht detailliert sind, bitte ich euch diese ebenfalls zu lesen; mein Erfahrungsbericht wird die alten Berichte ergänzen bzw. aktualisierte Infos liefern. Warum solltet ihr eurer Auslandssemester in Hong Kong an der CityU verbringen? Hong Kong ist eine äußerst beeindruckende, faszinierende und imposante Großstadt sowie die Finanzhauptstadt Asiens. Es hat eine besondere Stellung (one country, two systems) im Bezug auf China als Sonderverwaltungszone und ist durch den ehemaligen britischen Einfluss insgesamt westlicher als vergleichsweise China. Der Lebensstandard ist in Bezug auf medizinische Versorgung, Transport und das Bildungssystem ähnlich gut ausgebildet wie in vergleichbaren westlichen Ländern. Geografisch bietet Hong Kong einen guten Startpunkt für Reisen in andere asiatische Länder und warme Temperaturen bis in den Dezember über. Die City University ist eine vergleichsweise junge, aufstrebende Uni in Hong Kong und in den Rankings sowohl in der asiatischen Region als auch weltweit exzellent platziert und ausgezeichnet. Wichtige Tipps, nachdem ihr euch für die City University entschieden habt Prozess bis zur Ankunft an der CityU Ihr müsst euch mit den erforderlichen Dokumenten beim Auslandsbüro und Frau Jäckel bewerben, die Aufstellung der erforderlichen Dokumente und die Anforderungen findet ihr auf der Homepage der Goethe Universität. Nachdem ihr die Bewerbung eingereicht habt, bekommt ihr hoffentlich gegen Mitte Dezember (so war es bei uns) die Nominierung von Seiten der Goethe Universität per Mail. In Folge dessen müsst ihr euch später noch offiziell bei der CityU bewerben. Nachdem ihr dort die Zusage bekommen habt, werdet ihr im Laufe der Zeit mehrere Mails von Seiten der Goethe Universität (von Frau Jäckel oder Frau Zell) oder von Seiten der CityU (Jasmine) bekommen, in denen ihr wichtige Informationen findet. Die Beantragung des Studentenvisums erfolgt kinderleicht (folgt einfach den Instruktionen in der Mail), dieses ist gültig bis zum 31.12 (bis dahin müsst ihr auch wieder ausgereist sein!!) und erlaubt in der Zeit des Aufenthalts unbegrenzte Ein- und Ausreisen. Falls ihr nach dem 31.12 noch einmal einreisen wollt, geht das recht einfach da man als deutscher Staatsbürger 90 Tage ohne Visum einreisen kann. Ebenfalls per Mail bekommt ihr einen Link über den ihr euch für das Studentenwohnheim bewerben könnt. Dieses befindet sich in der Cornwall Street 22 direkt neben der Uni, besteht aus 11 Wohngebäuden (House Nr. 10/11 sind die neusten) wobei fast alle Zimmer Doppelzimmer sind (mit Ausnahme von wenigen Einzelzimmern). Mit ungefähr 250 Euro pro Person pro Monat im Doppelzimmer (Kosten werden nächstes Semester jedoch erhöht) ist dieses unschlagbar günstig, jedoch weiß man nicht wen man als Zimmernachbar bekommt (kann entweder ein anderer Austauschstudent oder ein Local sein). Es gibt recht viele Aktivitäten von Seiten der jeweiligen Hall und man darf Besuch nur bis 12h abends aufs Zimmer nehmen (dies kann man auch nicht umgehen), daher kann auch keine Person bei einem in der Hall übernachten. WICHTIG! Bewerbt euch wenn ihr den Link habt sofort ohne eine Minute verzögern zu lassen. Es heißt zwar, dass alle Bewerbungen in der Frist gleichbehandelt werden, da ich mich aber erst gegen Mitte der Bewerbungsperiode beworben hatte, wurde ich als einziger abgelehnt. Dies ist besonders ärgerlich, da man außerhalb wohnen muss (ist sozusagen abgeschirmt von den anderen), dies kann richtig teuer werden (vergleichbares Zimmer nicht unter 600 Euro) und man muss sich von Deutschland aus blind um die Suche kümmern. Ihr dürft in das Studentenwohnheim erst einen Tag vor Beginn der Einführungswoche einchecken und müsst bis zum 22.12 ebenfalls wieder ausgezogen sein (beachten beim Buchen der Flüge!). Ihr solltet euch rechtzeitig um das Buchen des Fluges kümmern. Mein Hin-und Rückflug mit der Lufthansa hat um die 1000 Euro gekostet, allerdings kann man wohl mit einmal umsteigen und Vietnam

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Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong Ich hatte die Möglichkeit mein Wintersemester 2016/17 an der City University (kurz CityU) zu absolvieren und danke hiermit allen, die dies ermöglicht haben vom Auslandsbüro unseres Fachbereichs bis zu unser Ansprechpartnerin Jasmine Wong an der CityU. Da die letzten Erfahrungsberichte bereits recht detailliert sind, bitte ich euch diese ebenfalls zu lesen; mein Erfahrungsbericht wird die alten Berichte ergänzen bzw. aktualisierte Infos liefern.

Warum solltet ihr eurer Auslandssemester in Hong Kong an der CityU verbringen? Hong Kong ist eine äußerst beeindruckende, faszinierende und imposante Großstadt sowie die Finanzhauptstadt Asiens. Es hat eine besondere Stellung (one country, two systems) im Bezug auf China als Sonderverwaltungszone und ist durch den ehemaligen britischen Einfluss insgesamt westlicher als vergleichsweise China. Der Lebensstandard ist in Bezug auf medizinische Versorgung, Transport und das Bildungssystem ähnlich gut ausgebildet wie in vergleichbaren westlichen Ländern. Geografisch bietet Hong Kong einen guten Startpunkt für Reisen in andere asiatische Länder und warme Temperaturen bis in den Dezember über. Die City University ist eine vergleichsweise junge, aufstrebende Uni in Hong Kong und in den Rankings sowohl in der asiatischen Region als auch weltweit exzellent platziert und ausgezeichnet.

Wichtige Tipps, nachdem ihr euch für die City University entschieden habt Prozess bis zur Ankunft an der CityU Ihr müsst euch mit den erforderlichen Dokumenten beim Auslandsbüro und Frau Jäckel bewerben, die Aufstellung der erforderlichen Dokumente und die Anforderungen findet ihr auf der Homepage der Goethe Universität. Nachdem ihr die Bewerbung eingereicht habt, bekommt ihr hoffentlich gegen Mitte Dezember (so war es bei uns) die Nominierung von Seiten der Goethe Universität per Mail. In Folge dessen müsst ihr euch später noch offiziell bei der CityU bewerben. Nachdem ihr dort die Zusage bekommen habt, werdet ihr im Laufe der Zeit mehrere Mails von Seiten der Goethe Universität (von Frau Jäckel oder Frau Zell) oder von Seiten der CityU (Jasmine) bekommen, in denen ihr wichtige Informationen findet. Die Beantragung des Studentenvisums erfolgt kinderleicht (folgt einfach den Instruktionen in der Mail), dieses ist gültig bis zum 31.12 (bis dahin müsst ihr auch wieder ausgereist sein!!) und erlaubt in der Zeit des Aufenthalts unbegrenzte Ein- und Ausreisen. Falls ihr nach dem 31.12 noch einmal einreisen wollt, geht das recht einfach da man als deutscher Staatsbürger 90 Tage ohne Visum einreisen kann. Ebenfalls per Mail bekommt ihr einen Link über den ihr euch für das Studentenwohnheim bewerben könnt. Dieses befindet sich in der Cornwall Street 22 direkt neben der Uni, besteht aus 11 Wohngebäuden (House Nr. 10/11 sind die neusten) wobei fast alle Zimmer Doppelzimmer sind (mit Ausnahme von wenigen Einzelzimmern). Mit ungefähr 250 Euro pro Person pro Monat im Doppelzimmer (Kosten werden nächstes Semester jedoch erhöht) ist dieses unschlagbar günstig, jedoch weiß man nicht wen man als Zimmernachbar bekommt (kann entweder ein anderer Austauschstudent oder ein Local sein). Es gibt recht viele Aktivitäten von Seiten der jeweiligen Hall und man darf Besuch nur bis 12h abends aufs Zimmer nehmen (dies kann man auch nicht umgehen), daher kann auch keine Person bei einem in der Hall übernachten. WICHTIG! Bewerbt euch wenn ihr den Link habt sofort ohne eine Minute verzögern zu lassen. Es heißt zwar, dass alle Bewerbungen in der Frist gleichbehandelt werden, da ich mich aber erst gegen Mitte der Bewerbungsperiode beworben hatte, wurde ich als einziger abgelehnt. Dies ist besonders ärgerlich, da man außerhalb wohnen muss (ist sozusagen abgeschirmt von den anderen), dies kann richtig teuer werden (vergleichbares Zimmer nicht unter 600 Euro) und man muss sich von Deutschland aus blind um die Suche kümmern. Ihr dürft in das Studentenwohnheim erst einen Tag vor Beginn der Einführungswoche einchecken und müsst bis zum 22.12 ebenfalls wieder ausgezogen sein (beachten beim Buchen der Flüge!). Ihr solltet euch rechtzeitig um das Buchen des Fluges kümmern. Mein Hin-und Rückflug mit der Lufthansa hat um die 1000 Euro gekostet, allerdings kann man wohl mit einmal umsteigen und Vietnam

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Airlines auch ein wenig billiger fliegen. Wahrscheinlich müsst ihr gleich Hin-und Rückflug zusammen buchen da das einzelne Buchen der Flüge nicht bezahlbar ist. Wenn ihr euch nicht einhundertprozentig sicher seid (oder auch eventuell noch reisen wollt) empfehle ich euch unbedingt, in euren Tarif die Umbuchoption (gegen Gebühr) miteinzubeziehen! (Diese wurde von mehreren von uns auch genutzt). Per Mail bekommt ihr von Seiten der CityU im Laufe der Zeit ebenfalls einen Link in dem ihr eure vorläufige Kurswahl abgeben müsst. Über AIMS seht ihr die Kursbeschreibungen und müsst dann eine Präferenz von 10 Kursen abgeben aus denen euch die CityU dann erstmal 6 Kurse zuweist. Nehmt diese Wahl auf jeden Fall sehr sehr ernst! Ihr könnt an der CityU die Kurse zwar noch theoretisch umwählen, diese sind aber fast immer schon voll (außer sie sind schlecht) weshalb das Umwählen vor Ort meist nicht einwandfrei in der Praxis funktioniert. Eure vorläufige Kurswahl solltet ihr deshalb nicht unterschätzen. Ihr könnt in der Add-und Drop Phase noch online Kurse bevor ihr an der CityU seid umwählen, ein weiterer Tipp: wähl keine GE Kurse da diese online nicht umwählbar sind und da diese meistens nicht anerkannt werden! Nehmt am besten 4-6 Passbilder mit, falls ihr zusätzliches Kilos freihabt nehmt von zuhause Kosmetikartikel mit, da diese in Hong Kong recht teuer sind. Wir hatten fast alle ein Konto der DKB, dieses war zu diesem Zeitpunkt kostenfrei, was sich jedoch in der Zwischenzeit leider geändert hat. Wenn ihr an der CityU angekommen seid, gibt es erstmal eine Einführungswoche (eine Woche vor dem Semesterbeginn), in der ihr noch wichtige Informationen bekommt und andere Studenten kennenlernt. Wichtige Orte in Hong Kong/ Reisen In Hong Kong gibt es einige Plätze, die ihr euch unbedingt anschauen solltet, nachfolgend sind ein paar davon aufgezählt: Victoria Harbour, The Peak, Midlevels, Horse Race, zum Feiern Wan Chai und LKF (Club 7 always opened, Drinks in Bars sind recht teuer weshalb sich recht viel vor dem Club 7 abspielt / Tipp: in der Wagyu Lounge gibt es Freitag und Samstag von 22-24h 10 Getränke für 200 Hong Kong Dollar, müsst ihr die Bedienung fragen da es nicht auf der Karte steht). Ebenfalls anbieten tut sich zum Wandern Sai Kung (herrlicher Ausblick), Lantau Island (Tai´o Village), Lions Rock oder ein kurzer Trip nach Macau (Tipp: in die Casinos kommt man aber erst ab 21 herein). Studentische Hotspots sind ebenfalls Mr. Wong (all you can eat and drink) und Billy Boozer nahe der Uni (zumindestens am Anfang). Von Hong Kong aus könnt ihr gut in andere Länder reisen, jedoch ist dies teurer als in den vorherigen Berichten beschrieben. Wir waren während des Formel 1 Wochenendes in Singapur, dies lohnt sich allerdings zu diesem Zeitpunkt nur wenn ihr euch auch das Rennen anschaut da es sonst teurer als sonst ist und bestimmte Bereiche abgesperrt sind. (Tipp: Legt euch den Montag am besten frei falls ihr reisen wollt und schaut euch so viel ihr könnt in den ersten 6 Wochen an da es später aufgrund der ganzen Deadlines echt komplizierter wird). Essen Meiner Erfahrung nach muss man wenn man längere Zeit in Hong Kong lebt im Vergleich zu Deutschland beim Essen ein paar kleine Abstriche machen. Nachfolgend ein paar Orte in denen ihr Essen könnt: In der Uni (AC1, AC2, AC3 wobei die Qualität und der Preis zusammen mit der Nummer steigt, so ist von AC1 dringend abzuraten!) / Mr. Wong abends/ Homeys Kitchen nahe den Studentenwohnheimen (es geht nichts über „rice with fried eggs and lemon tea“)/ Garden Caffee (versteckt zwischen AC1 und Festival Walk)/ Creative Media Center 1. Stock. Ebenfalls könnt ihr euch im nahen Einkaufszentrum Festival Walk mit Essen beim Supermarkt Taste eindecken (z.B. Nudelsuppe, Baguette mit Butter, Bananen, Müsli) anderenfalls gibt es 10 Minuten von den Student Residence Halls einen Parkn Shop Supermarkt. Im oberen Bereich des Festival Walks gibt es einen Food Walk und einen McDonalds (vielen Dank an den kürzlich verstorbenen Herrn Big Mac für seine Erfindung, die uns über viele Abende gerettet hat).

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Lernen/Lernsysteme an der Uni Für die Kurswahl (Add-und Drop Phase) sowie das Abrufen der Endnoten (Funktion „grade display“) müsst ihr das AIMS System nutzen. Für die restliche Zeit an der CityU nutzt ihr Canvas (vergleichbar mit OLAT in Frankfurt), in dem Dateien hochgeladen werden, eure Ergebnisse hochgeladen werden und die Zwischennoten veröffentlicht werden. Ebenfalls solltet ihr ab und an die Mails über euren Account checken da manche Professoren euch nur so die Infos zukommen lassen. Lernen könnt ihr in eurem Doppelzimmer, in der Bibliothek in AC1, im Creative Media Center, AC2 4.Stock (zu laut tagsüber), oder absoluter Geheimtipp in AC3 5.Stock wenn dort Tische stehen (ist auch für Nachtschichten nach 23h geeignet). Die Uni ist generell recht modern, WLAN ist fast überall nahtlos vorhanden. In der Bib habt ihr zum Drucken ein kostenloses Kontingent von 1600 Seiten. Kurse/Noten/Unileben Um den vollen Workload zu absolvieren, belegt ihr an der CityU 5 Module á 3 CP (äquivalent zu 30CP an der Goethe). Die Kurse variieren theoretisch nach Schwierigkeitsgrad (von B1 leichteste bis B4 schwerste), wobei dies nicht immer ganz wörtlich zu nehmen ist. Ich würde empfehlen um die Arbeit ein wenig geringer zu halten wenigstens 1 oder 2 Kurse von 5 zu nehmen, bei denen man schon ein gewisses Vorwissen hat. Fast jeder Kurs beinhaltet Individual Assignments also Hausaufgaben, Group Projects, Midterms also Zwischenklausuren sowie Endklausuren. Die Endklausuren zählen ziemlich genau immer 50% und haben gefühlt den größten Einfluss auf die Endnote da die Streuung zwischen den Studenten hier besonders groß ist. Die Midterms sind Mitte Oktober (teilweise auch 2 Midterms direkt hintereinander möglich), die Termine für die Endklausuren wurden am 02.November veröffentlicht, die Endklausuren sind etwa vom 05. Dezember bis zum 17.Dezember. Lernt rechtzeitig und clever für die Endklausuren, da ich zum Beispiel 4 Stück am Stück (13/14/15/16 Dezember) hatte und manche Klausuren um 16 Uhr losgingen während die darauffolgende bereits wieder um 9 Uhr morgens war. Die Schwierigkeit gute Noten zu erreichen ist geringer als an der Goethe Universität, jedoch bedeutet dies im gleichen Zuge auch, dass dies auch arbeitsaufwendiger ist als in Frankfurt. Die Noten werden normalverteilt, man bekommt diese dann (bei uns am 28.12 in AIMS) auf einer Skala von A+ (beste) bis D (durchgefallen). Bis Anfang Dezember habt ihr zudem online Zeit eure Kurse und Professoren offiziell zu bewerten (Link kommt per Mail), nutzt diese Möglichkeit auch unbedingt. Die Kurse haben seit letztem Semester wöchentlich Vorlesungen á 3h, Tutorien oder Übungen gibt es im Vergleich zu Frankfurt deshalb nicht separat. Die Endklausuren werden entweder im Hörsaal oder manchmal auch in der Turnhalle geschrieben (deswegen am besten Ohrstöpsel einpacken!). Es bietet sich sehr an 1 Modul aus dem gegenüberliegenden Schwerpunkt zu wählen und die Seminararbeit bereits im Ausland zu schreiben. Im Folgenden werde ich meine gewählten Kurse bewerten: Microeconomics (CB2400) Ich würde von diesem Kurs wenn er von Dongkyu Chang geleitet wird abraten. Der Kurs behandelt Konzepte der Mikroökonomie (Consumer Theory, Producer Theory, Perfect Competition, Market Efficiency, Monopoly, Monopolistic Competition, Oligopoly) und ergänzt damit den Stoff aus Frankfurt in einigen Bereichen. Die Gewichtung der Note setzt sich zusammen aus einer Final Exam (50%), Midterm (35%), Zwischentests (10%) und einer Evaluation des Kurses (5%). Die Erklärungen dieses Professors waren dürftig und die Vorbereitung auf die Endklausur war suboptimal. Macroeconomics (CB2402) Der Kurs wird von verschiedenen Professoren geleitet, wobei die Midterm- und Endklausur die gleichen für alle Kurse ist (obwohl die Skripte teilweise ein wenig anders aufgebaut sind). Die Gewichtung der Note setzt sich zusammen aus eines zwei Problem Sets (20%), einer Midterm Exam (30%) und der Final Exam (50%). Von den Themen her baut der Kurs auf bekannten Konzepten der Goethe-Universität auf und ergänzt den Kurs an der Goethe um einige Aspekte wie Wechselkurse oder Geldpolitik die in Frankfurt zu kurz gekommen sind. Die Themen sind im Vergleich zu Frankfurt mehr auf Verständnis ausgelegt, wodurch aus Zeitmangel auf mathematische Herleitungen meist verzichtet wird. Die Noten sind fair und dem Aufwand entsprechend, der Kurs ist daher sehr empfehlenswert.

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Financial Management (CB3410) Die Inhalte des Kurses beinhalten Themen aus Finanzen 1, 2 und 3 und ergänzen diese (zum Beispiel Projektbewertung oder Financial Ratios) bzw. tragen zu tiefergehendem Verständnis bei. Da der Kurs von verschiedenen Instruktoren gehalten wird, unterscheidet sich die Gewichtung der Note ebenfalls (die Final Exam ist die gleiche, die Midterm Exams unterscheiden sich jedoch von Kurs zu Kurs, zudem gibt es Group Assignments und Group Projects). Die Benotung des Kurses ist fair, der Kurs (z.B. unter Yongjin Kim) ist sehr zu empfehlen. Mergers and Acquisitions (EF4312) Der Kurs wurde dieses Semester von dem jungen Mr. Dr. Wong gehalten und widerspricht den Erfahrungen der letzten Semester signifikant (Anmerkung: der Professor war nicht der gleiche wie die letzten Jahre). Der Kurs beschäftigt sich mit dem M&A Prozess, Unternehmensbewertungen, Rechtsformen und LBO Bewertungen. Die Notengewichtung bestand zu 40% aus der Final Exam und zu 60% aus der Allgemeinen Note (Beteiligung, Präsentation, Group Project), zudem musste man in dem Gruppenprojekt einen Vorschlag für eine Unternehmensübernahme erstellen und diese präsentieren. Ich rate jedem davon ab diesen Kurs unter diesem Professor zu nehmen – dies lag nicht nur an dem absolut überhöhten Arbeitsaufwand. Die Themen wurden nur oberflächlich behandelt, requirements zu Projekten wurden am Abend zuvor plötzlich geändert, die Notenzusammensetzung wurde nie genau kommuniziert und die Endklausur hatte mit den Vorlesungen kaum etwas zu tun. Derivatives and Risk Management (EF4321) Gehalten von Junbo Wang war dieser Kurs und dieser Professor einer der besten an der CityU. Der Professor überzeugte durch seine Erklärungen und seine Motivation. Die Themen gingen über das in Finanzen 2 gelernte hinaus (darunter Swap Bewertung, Optionen, Futures, Forwards, Risk Managment etc.). Die Endnote setzte sich aus 2 Problem Sets (20%), einer Midterm Exam (30%) und einer Final Exam (50%) zusammen. Ich würde den Kurs auf jeden Fall sehr empfehlen. Sonstiges

Die Lebenshaltungskosten in Hong Kong ohne Reisen und Wohnung betrugen in meinem Fall etwa 600 – 700 Euro pro Monat.

Wenn ihr euch sicher sein wollt, ob der Taxifahrer richtig abrechnet, verlangt am besten einen Beleg. Da dort sein Name und Taxinummer steht, besteht keine Gefahr, dass er euch zu viel berechnet.

Unserer Erfahrung nach könnt ihr euch den Anzug sparen und den Platz und die Kilos im Koffer für etwas Anderes nutzen.

Für das Visum müsst ihr vorweisen, dass ihr über genug liquide Mittel verfügt. Eine Bescheinigung der Bank auf Englisch, in der eurer Kontostand bescheinigt wird, hat bei mir dafür ausgereicht. Ihr könnt bzw müsst euch für das Ausland Krankenversichern (ist nicht immer in der

Standardversicherung abgedeckt). Dies könnt ihr über die CityU machen oder alternativ euch

selbständig darum kümmern. Wir haben letzteres gemacht und die Versicherung des ADACs genutzt.

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester im Winter 16/17

an der City University Hong Kong

Vorab: Ich habe mich auf die Punkte konzentriert, die in den älteren Berichten nicht mehr aktuell oder anders als ich es erlebt habe dargestellt wurden. Für ein umfassendes Bild bitte auch einige andere lesen. Des Weiteren: Nur weil dieser Bericht lang aussieht, solltet ihr ihn nicht skippen. Manche Teile sind erst relevant wenn ihr vor Ort seid!

Gliederung

1. Allgemeiner Rat ein Auslandssemester zu absolvieren

2. Bewerbungsprozess und Vorbereitung

3. Ankunft & Erste Wochen

4. Kosten & Geld

5. Reisen

6. Essen, Trinken & Feierei

7. Wohnen & Garten

8. Kurse

9. Freizeitliche Aktivitäten

1. Allgemeiner Rat ein Auslandssemester zu absolvieren

Grundsätzlich gilt, und das wird euch jeder bestätigen, der je ein Auslandssemester absolviert hat: bewerbt euch auf jeden Fall und geht ins Ausland, recht egal wo, es wird immer genial. Ich habe mich bei der Entscheidung anfangs auch gequält, ob ich so weit weg gehen soll; ob es nicht zu viel Aufwand ist der sich nicht lohnt; ob ich nicht zuhause zu viel verpasse; ob das mit der Seminararbeit und der Anrechnung allgemein überhaupt klappt und ob das nicht alles viel zu teuer ist, aber es stellt sich heraus, die meisten Sachverhalte sind vollkommen easy, es gibt ein, zwei Schwierigkeiten aber es ist vollkommen worth it. Ich werde die Fragen in dem Bericht - und für den schnellen Überblick möglichst im nächsten Absatz – klären.

Das Auslandssemester hat eigentlich nur Vorteile, ihr lernt neue Menschen kennen, bekommt viele neue Eindrücke, könnt eure Soft-, Hard- und Sprachskills verbessern und zusätzlich öffnet sich – wichtig für diejenigen unter euch die durchaus Wert auf ihren Lebenslauf legen – die ein oder andere Tür bei Praktika o.ä. Hong Kong ist ein super Land dafür, voller Möglichkeiten, mit asiatischer Kultur, in dem man aber auch gut mit Englisch zurechtkommt. Die Stadt bietet alles, von Wandern über Strand bis zum vollen Stadterlebnis.

Die Umrechnungsmethode des Prüfungsamtes ist in jeder Hinsicht fair, und eure Seminararbeit könnt ihr auch im Ausland schreiben und euch nachträglich anrechnen lassen (sogar wenn ihr noch nicht alle Pflichtmodule abgelegt habt (siehe Prüfungsordnung)). Ob ihr in Deutschland viel verpasst, ist euch nach den ersten Wochen sowieso recht egal.

Im weltweiten Ausland bekommt ihr zwar keine monatliche Förderung durch Erasmus, müsst aber auch keine tausend Formulare ausfüllen und Bescheinigungen einreichen. Der Zeitaufwand dafür ist nicht zu unterschätzen, einige meiner Freunde haben während ihrer Prüfungsphasen Dokumente bei Erasmus einreichen müssen. Es ist aber eine Vielzahl an Stipendien verfügbar. Die Gesamtkosten schätze ich ohne Feiern und Reisen auf ca. 3000-4000€ (je nach Konsum). Zusammengesetzt aus 700€ (1000€) bei frühem (spätem) Flug buchen, 700€ für Wohnheim, 200€ TOEFL und circa 2000€ für Unterhalt.

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2. Bewerbungsprozess und Vorbereitung

Für die Bewerbung braucht ihr einen TOEFL-Test mit entsprechendem Ergebnis, dies kann sich

mitunter auch ändern, ihr könnt die Anforderungen hier einsehen. Denkt hierbei auch daran, dass die

Zertifikate in der Regel bis zu zwei Wochen brauchen, um bei euch / der Uni einzutreffen, heißt,

frühzeitig schreiben und vorbereiten. Ich habe meinen beispielsweise am 5. September gemacht.

Passt hierbei am besten noch darauf auf, dass der TOEFL für die Masterbewerbung noch gültig ist

(Gültigkeit 2 Jahre).

Der Prozess ist an sich nicht sehr schwierig für euch, da die Mitarbeiter an beiden Universitäten euch

sehr gut betreuen (an dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön!). Falls ihr Fragen haben

solltet, während eurem Bewerbungs-, Kurseinschreibungsprozess, eurer Ankunft oder auch während

des Aufenthalts, ist eure Ansprechpartnerin Ms. Jasmine Wong (Frau Kwok ist meinen Informationen

nach ausgeschieden).

Solltet ihr von Frankfurter Seite aus nominiert worden sein, ist der Rest meistens nur noch Formsache.

Wichtig ist auch, dass ihr eine Auslandskrankenversicherung abschließt, da diese von der CityU aus

Pflicht ist! Die CityU bietet auch eine an, dies ist aber mit organisatorischem Aufwand vor Ort

verbunden und daher nicht zu empfehlen. Viele schließen die vom ADAC ab, ich kann hierzu nichts

sagen, da ich einfach bei meiner KV ein billiges Pack hinzugebucht habe. Denkt auch im Vorfeld

drüber nach ob ihr Rücktransport etc. braucht, wenn ihr schon wisst, dass ihr in entsprechende Länder

reisen werdet.

Für die Prozeduren der Kurswahl siehe Punkt Kurse

3. Ankunft & Erste Wochen

Ihr bekommt eine eMail von Frankfurter Seite, vermutlich von Frau Zell, mit euren Buddys. Diese sind

aus Hong Kong, studieren an der CityU und haben ihr Auslandssemester an der Goethe Uni gemacht.

Nehmt unbedingt Kontakt mit Ihnen auf, Sie sind meistens echt nett und helfen euch bei allem, holen

euch vielleicht sogar am Flughafen ab. Wir haben auch während unserer Zeit in HK noch das ein oder

andere Mal etwas gemacht.

Vom Flughafen gibt es eine spottbillige, direkte Busverbindung zur Residence!! Fahrt bloß

nicht Taxi. Der Bus E22 hält bei der Station Shek Kip Mei Park.

Der Handytarif, den ich empfehlen würde ist China Mobile Prepaid, die SIM Karten gibt es an jedem 7-

Eleven. Wenn ich mich richtig erinnere hat man 20 GB Data für 30 HKD/10 Tage. Umgerechnet 10

Euro im Monat.

Wenn ihr vor Ort seid, nehmt auf jeden Fall an den welcome days und den Exkursionen teil, dort lernt

ihr super gut Leute kennen.

IKEA ist in Sha Tin (Causeway Bay ist deutlich weiter!!), vorher einfach googlen. Bettzeug und

Handtücher werden nicht gestellt. Das schließt Kissen und Decke ein! Kosten etwa 50€ für alles.

Apps, die einem das Leben deutlich erleichtern können:

- Canvas: das OLAT inklusive Noten der CityU

- MTR Mobile: der offizielle Schnellbahnplan von HK

- OpenRice: so gut wie alle Restaurants HKs sind hier verzeichnet und bewertet.

- CityMapper: Busse in HK (gut für weite und abgelegene Strecken wie Strand und Airport)

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- CityU SRO: Student Residence Office, hier könnt ihr u.a. nachschauen welche

Waschmaschinen frei sein (kein Scherz, sehr praktisch).

- APP 1933 – KMB/LWB: Für Experten die Bus App inklusive Mini Busse

- Hooch: in ausgewählten Bars täglich einen free drink.

- HKTaxi: habe ich selbst nie benutzt aber hier kann man Taxen bestellen.

- Splitwise: einfaches Aufteilen von Kosten über mehrere Währungen und Leute hinweg.

4. Kosten & Geld

Vorab: Das Auslandssemester in Hong Kong ist vergleichsweise erschwinglich. Während ihr in

Ländern wie Japan und Singapur extrem hohe Lebenshaltungskosten erfahren werdet, kann man in

Hong Kong sehr gut preiswert leben. Die Kantinen der Uni sind für Frühstück, Mittag- und Abendessen

geöffnet und bieten anständiges Essen (s. Essen, Trinken & Feierei) zu angenehmen Preisen. Am

Tag habe ich etwas über 10 Euro ausgegeben, wenn ich alle Essen in der Kantine zu mir genommen

habe. In Restaurants z.B. im Stadtteil Mong Kok gibt es Gerichte in jeder Preisklasse (man muss sie

nur finden). Allerdings ist es nur erschwinglich, wenn ihr euch für das Wohnheim bewerbt, das kostet

allerdings gerade mal ~800€/Semester (siehe Wohnen & Garten). Für die Kosten des Reisens siehe

Punkt Reisen.

Die Währung ist der Hong Kong Dollar (HKD, HK$), der zumindest in meiner Zeit in 2016 an den USD

gebunden ist. Der Wechselkurs war in 2016 bei circa 8,5.

Ich habe mir im Vorhinein ein Konto bei der DKB erstellt, da diese zu dieser Zeit die aus den älteren

Erfahrungsberichten bekannten guten Bedingungen hatte. Soweit ich weiß, haben sich diese

Bedingungen allerdings zum 01. Januar 2017 geändert, also vorher nochmal informieren.Geld

abheben ist in Hong Kong selbst dann kein Problem mehr (Am Automaten: cash withdrawal -> credit

account) und im an der Uni gelegenen Festival Walk (shopping mall) finden sich gleich vier Banken,

bei denen man abheben kann.

5. Reisen

Hong Kong ist ein guter Hub für Reisen nach China, Korea, Süd-Ost Asien, die Philippinen, Australien,

etc. Wohin, müsst ihr allerdings selbst wissen. Dazu möchte ich nur bei Korea und Japan darauf

hinweisen, dass die Kulturen sehr verschlossen sind und die Temperaturen eher kalt.

Teilweise hat man Schwierigkeiten mit dem Geld abheben, also wenn ihr einen Automaten habt der

geht, viel abheben. China Visum früh beantragen, der Pass muss auf der Botschaft bleiben.

Allgemein: Reist unbedingt in euren ersten Wochen schon. Es gibt eine Midterm Phase, darauf folgt

eine Präsentationsphase und dann ist ganz schnell schon Final Klausur Phase und das Ende.

Natürlich könnt ihr auch nach dem Semester noch reisen. Passt allerdings auf wann euer

Studentenvisum ausläuft.

6. Essen, Trinken & Feierei

Essen gehen könnt ihr, wenn es billig sein soll wunderbar in einer der Kantinen (AC1, AC2, AC3,

Garden Cafe, Kebab, „Grill“). Auf keinen Fall solltet ihr in Homeys Kitchen essen, auch wenn es sehr

komfortabel in der Mitte der Wohnheime liegt. Das Garden Cafe liegt etwas versteckt, bietet aber eine

gute billige Abwechslung sowie gute Sandwiches. AC1 ist nicht sehr gut, AC3 versucht westliches

Essen, ist aber nicht sehr erfolgreich dabei. AC2 ist das beste Essen, hat auch genug Abwechslung.

Das Essen wird allgemein sehr gewöhnungsbedürftig für euch sein, aber wie das Wort sagt ihr

gewöhnt euch daran und es schmeckt oft wirklich gut. Achtet am Anfang darauf, das ihr kein Fleisch

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esst wo Knochen dran sind, das wird es euch sonst verderben. Die Asiaten schneiden das Fleisch

generell nicht vom Knochen ab, sondern kochen es mit dem Knochen und schneiden somit durch die

Knochen mit durch. Nach einer Zeit werdet ihr aber das Essen zu schätzen lernen! Keine Sorge. Auch

empfehlenswert ist der Milk Tea.

Restauratempfehlungen:

1. Tim Ho Wan (DimSum) ein Must-eat!! Sterne Restaurant, aber man zahlt trotzdem maximal

50HKD pp. Am besten geht ihr zu der Filiale in Shek Kip Mei / Sham Shui Po, da der in Central

recht überlaufen ist Link.

2. Noodle place in SSP 川味美食 Link. HK style Nudelsuppe oder Nudel ohne Suppe bei der man

sich aussuchen kann was rein soll für wenig Geld (~40HKD).

3. Malayisch: Nasi Lemak. Gibt es nicht auf Google, allerdings das Restaurant daneben Link.

4. Indisch: *Kashmir Curry House* ShamShuiPo Link Nehmt auf jeden Fall Parata statt Reis.

5. *Burgerman* ist eine ganz gute Burgerkette, falls euch mal nach westlichem ist.

6. Thai Chiu, Sham Shui Po, Link

7. *Sushi Express* ist eine Sushi Kette, empfehlenswert ist der in Mong Kok. Ab 10 Nigiri für

schlappe 3 Euro.

Ansonsten müsst ihr euch informieren, es gibt noch eine Gruppe indischer international students, die

an der CityU den gesamten Bachelor studieren. Die bestellen jeden Tag indisches Essen, die

Bestellung läuft über eine WhatsApp Gruppe und wird an das Wohnheim geliefert.

Feiern geht es jeden Tag, wirklich jeden Tag, in Lan Kwai Fong (LKF) auf HK island. Mittwochs ist

zusätzlich Ladies Night in Wan Chai auf HK island. Ein Barviertel gibt es zusätzlich noch in SoHo,

direkt an LKF angrenzend. Immer zu empfehlen, außer an großen Festen wie Halloween, da man sich

sonst auf der Straße nicht mehr bewegen kann. Es muss dazu gesagt werden, dass die Eintritte in die

–deshalb – guten Clubs wie PLAY und LEVEL2 (Levelz) (die übereinander liegen) meistens frei oder

billig sind. Die Getränke in Clubs sind wiederrum recht teuer, deshalb trifft man sich oft draußen am 7-

Eleven (Club Seven) oder Cirkle-K (Club K).

Der wichtigste Tipp zum Feiern in LKF ist, das es Kowloon und HK island Taxen gibt. Heißt: Da HK so

groß ist, fahren einige Taxen nur Kowloon, und andere nur HK island, da sich die Fahrer nicht überall

auskennen. Die Kowloon Taxen warten in LKF ganz vorne, vor der Taxi Schlange, und haben

ein Schildchen über das for-hire-Schild gesteckt! Ihr könnt an der gesamten Schlange vorbei

gehen, und euch vorne eins nehmen. Es gibt ansonsten auch eine Busverbindung per Nachtbus

Richtung Baptist Hospital, von wo aus ihr laufen könnt.

7. Wohnen & Garten

In Hong Kong ist Platz knapp und Privatsphäre das teuerste Gut. Das werdet ihr am besten verstehen,

wenn ihr einen der vielen Hikes macht und einen Blick von Oben erhascht.

Das Wohnheim ist wirklich sehr zu empfehlen. Es gibt 2er, 3er und 1er Zimmer. Dazu muss gesagt

werden, dass es nicht in jeder der 11 Halls, die jeweils zwischen 200 und 400 Menschen beinhalten,

alle Zimmertypen haben. Daraus folgt: 1er Zimmer sind vor allem in älteren Halls vorhanden. Von 3er

Zimmern habe ich in meinem ganzen Aufenthalt nichts mitbekommen. Während man in 1er Zimmern

eher mal vereinsamt, sind 2er Zimmer wirklich gut. Am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig,

aber man kann auch mit wenig Platz sehr gut auskommen. Für ein 1er Zimmer müsst ihr euch eine

Krankheit bestätigen lassen, wobei soweit ich weiß auch Asthma reicht, schaut dafür am besten die

anderen Berichte nochmal durch. Wichtig ist, diesen bei der Bewerbung einzuhängen, da man sonst

abgelehnt wird.

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Die Zimmer werden wenn möglich so verteilt, das ihr mit Deutschen, wenn nicht sogar mit den

anderen von der Uni Frankfurt (4 Plätze) in ein Zimmer kommt, also keine Sorge. Die Dusche und das

Klo werden zwischen zwei 2er bzw. einem 1er und einem 2er Zimmer geteilt. Auch gar kein Problem,

eigentlich begegnet man sich im Bad nie, und Dusche und WC sind abschließbar. Und wenn ihr wollt

könnt ihr euch auch für eine Boys- oder Girls-only Floor bewerben, schreibt das am besten in die

Kommentare.

Wie beim Punkt Kosten erwähnt kostet eine Zimmerhälfte im Semester 800€. Nicht pro Monat, pro

Semester. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr ein Zimmer bekommt, sofern ihr euch bewerbt, schätze ich

als sehr hoch ein. Solltet ihr keinen Platz bekommen, wird euch die Uni trotzdem Tipps geben, wo ihr

wohnen könnt (Appledorms Sham Shui Po, etc.). Schaut euch in diesem Fall bitte vorher auf der Karte

an wo es liegt. Sham Shui Po ist Fußentfernung, während Tsuen Wan 1,5 Stunden dauert.

8. Kurse

Generell ist zu der Kurswahl zu sagen, dass es schwierig ist, Midterms und Präsentationen zu

vermeiden. Wer marketing-lastige Kurse nimmt ist schnell bei Präsentationen und mündlicher

Mitarbeit, wer finanzen-lastige Kurse wählt hat eher Assignments an der Backe. Das liegt im

Hongkonger System, da werdet ihr kaum drum herum kommen. Des Weiteren muss ich an dieser

Stelle sagen, dass es manche Kurse mehrmals in der Woche gibt z.B. Financial Management, und

zwar auch bei verschiedenen Professoren, die auch unterschiedlich gut sind, unterschiedliche

Midterms haben, aber eine gemeinsame Endklausur.

An das Anmeldesystem erinnere ich mich leider nicht mehr richtig, sprecht euch hier am besten mit

euren Buddys ab (E-Mail)!! Sie kennen die Feinheiten. Es gibt auf jeden Fall aber eine Add’n’Drop

Phase, in der ihr die Kurse nochmals ändern könnt, und es ist auch möglich zum Professor zu gehen

und sich händisch einzutragen, falls dieser zustimmt, falls es online nicht mehr geht (einfach darauf

beharren, das ihr diesen Kurs nehmen müsst, weil…).

Die Kurse haben meistens nur eine Vorlesung in der Woche und keine Übung, oder die Übungen sind

in die Vorlesungen eingebaut, ähnlich BFIN. Selten gibt es Kurse mit extra Tutorien. Man kann auch,

obwohl man für einen Kurs auch ein Tutorium angegeben bekommt, das Tutorium wechseln ohne den

Kurs zu wechseln. Sprecht euch bei den Feinheiten des Systems unbedingt mit euren Buddys ab!!

EF4312 Mergers & Acquisition (Dr.Franko Wong)

Komplett neuer Stoff, man lernt den gesamten Prozess einer Acquisiton/ eines Mergers kennen.

Erfordert eine Gruppenarbeit inklusive Präsentation (business look = Anzug gewünscht). In

diesem Semester war leider der Professor, der den Kurs in den Vorjahren immer gehalten hat nicht an

der Universität (aber nur für ein Semester) und der Ersatzprofessor war nicht überzeugend. Eine final

Klausur, die bei uns schwer war, aber trotzdem sehr fair benotet. Kein Assignment. Kein Midterm.

Keine Anwesenheitspflicht, aber da der Kurs sehr klein ist, fällt man sehr auf.

EF3320 Security Analysis & Portfolio Management (Dr. Andrew Wong)

Netter Professor, der mir auch ermöglicht hat meine Seminararbeit zu schreiben. Stofflich eine

Wiederholung von BFIN, OFIN und PFIN, aber auch an vielen Stellen Ergänzungen, andere

Sichtweisen. Die Vorlesung wird deshalb an manchen Stellen langweilig. Keine Anwesenheitspflicht.

Eine Gruppenpräsentation über eine Kursanalysemethode der Wahl (das Thema z.B. ist komplett

neu). Ein Assignment, eine final Klausur, kein Midterm.

EF3410 Financial Management (Stephanie Fan)

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Recht angenehmer Kurs, der zwar auch Teile von BFIN wiederholt aber auch viel Neues behandelt

was eher in praktische Richtung geht. Eine Gruppenarbeit ist einzureichen. Kein Assignment, Ein

Midterm, das je nach Professor unterschiedlich und auch unterschiedlich schwer ist. Ich würde euch

deshalb von Stephanie abraten, denn ich hatte nicht genug Zeit, um alle Fragen zu beantworten. Eine

final Klausur, die über alle Professoren hinweg gleich ist. Der Kurs wird von mehreren Professoren zu

unterschiedlichen Terminen gehalten. Keine Anwesenheitspflicht.

EF4321 Derivatives & Risk Management (Dr. Junbo Wang)

Wirklich guter Kurs. Teilweise auch hier eine Wiederholung von PFIN und BFIN. Allerdings auch neue,

sehr interessante Inhalte wie Swaps und deren Bewertung. Der Professor ist sehr engagiert und

interessiert am Thema, und verdeutlicht fast jedes Thema mit einem Praxisbeispiel. Zwei

Assignments. Ein Midterm. Eine final Klausur. Bedingte Anwesenheitspflicht, er sammelt drei Mal im

Semester die Unterschriften ein, und wer alle drei Mal da ist bekommt (nicht spürbare) extra Punkte.

9. Freizeitliche Aktivitäten

Wie schon einleitend erwähnt, gibt es Hong Kong jede Menge zu erleben. Von Mong Kok, dem bis vor

wenigen Jahren am dichtesten besiedelten Gebiet der Welt, wo es eigentlich alles gibt und man nichts

findet, über die versteckten Strände von Sai Kung und beliebten Wanderungen wie dem Dragons

Back.

Mein Tipp: macht möglichst viel. Im Nachhinein ärgert ihr euch über jeden Tag den ihr im Wohnheim

gechillt habt.

Was ihr machen solltet:

Wanderungen: Lions Rock, Dragons Back, Sai Kung, Rhinos Rock etc. (findet ihr vor Ort auch schnell

heraus).

Strände: Big Wave Bay hat wie der Name sagt hohe Wellen. Der beste Strand für mich war Shek-O,

hier auch unbedingt in das Restaurant Happy Garden und dort Curry bestellen. Ansonsten sucht euch

Wanderungen auf Sai Kung heraus, dort gibt es verlassene Strände, traumhaft schön. Repulse Bay ist

auch ganz cool, aber teilweise überlaufen von (mainland-) chinesischen Reisebussen.

Stadt: Direkt neben der Uni beginnt Shek Kip Mei, dort lohnt es sich einzukaufen, da deutlich

billiger als der Taste. Neben Shek Kip mei liegt Sham Shui Po, wo es viele gute Restaurants gibt und

auch Einkaufsmöglichkeiten. Mong Kok wird euch vermutlich erst einmal überfordern, allerdings gibt

es nichts cooleres als sich dort auszukennen, es gibt einen Haustiermarkt, den Ladies Market, den

Night Market, extrem viel Essen und noch mehr Möglichkeiten zu shoppen, vor allem Schuhe.

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Falls ihr weitere Fragen habt oder einen Party Guide haben wollt, schreibt mir auf FB

https://www.facebook.com/alexjn4

Alexander Jordan

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der City University

of Hong Kong, Hong Kong, China

WS 2016/2017

Bevor ich zu meinen persönlichen Erfahrungen bezüglich des Auslandssemesters an der CityU komme,

möchte ich die Gelegenheit nutzen mich nochmal herzlich bei Frau Jäckel, Frau Zell, Frau Jasmine

Wong(Ansprechpartnerin der City University) und der Christa-und-Norbert-Walter-Stiftung für Ihre

Unterstützung bedanken.

1.) Vorbereitung

Zunächst würde ich jedem empfehlen sich frühzeitig mit den Anforderungen der Goethe Universität

und der gewünschten Partner Universität auseinanderzusetzen, um sich frühzeitig um alles kümmern

zu können. Solltet Ihr euch für ein Auslandssemester an der City U interessieren ist dies besonders

wichtig, da die Fristen für die Internationalen Programme ein Semester früher enden. Neben den

Standard Anforderungen an ein Auslandssemester(gute Noten, soziales Engagement &

Motiviationsschreiben) müsst Ihr noch den Toeffl Test absolvieren und einen Score von mindestens

88 Punkten erzielen, was bei etwas Vorbereitung keine große Hürde darstellen sollte. Habt Ihr eure

Zusage von der Goethe Universität erhalten, müsst Ihr nur noch auf die Zusage der City U warten was

grundsätzlich reine Formsache ist. Habt ihr auch die Zusage der CityU erhalten, solltet Ihr euch um

den Flug, eine Kreditkarte und eine Auslandsversicherung kümmern. Beim Buchen des Flugs solltet

Ihr darauf achten, dass Ihr zu den Check-In Zeiten des Wohnheims an der Universität seid. Das

bedeutet man sollte einen Flug buchen der zur Mittagszeit in Hong Kong landet. Direktflüge werden

der Lufthansa und Cathay Pacific angeboten und wenn man frühzeitig bucht, zahlt man auch nicht

viel mehr als bei anderen Airlines bei denen man zusätzlich umsteigen muss.(Emirates, Qatar,

Vietnam Air...). Ich lege euch die Kreditkarte von N26 ans Herz. Hierbei handelt es sich um eine

„Prepaid“ Kreditkarte die Ihr nach Belieben auffüllen könnt und überall kostenlos bezahlen und Geld

abheben könnt. Die CityU wird euch eine Krankenversicherung anbieten, wobei ich die

Auslandsversicherung vom ADAC gewählt habe, weil diese alle denkbaren Leistungen beinhaltet und

auch preislich fair ist. Besondere Impfungen benötigt man in Hong Kong nicht, wobei es sich

empfiehlt vorab in Erfahrung zu bringen, welche Impfungen man in anderen Ländern Asiens benötigt,

falls man Reisen möchte. Eine verlässliche Quelle hierfür ist das Auswärtige Amt.

2.) Studium an der City University of Hong Kong

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Im April bekommt Ihr die Möglichkeit euch für das Wohnheim zu bewerben und eure Kurse zu

wählen. Ihr solltet unbedingt die Möglichkeit wahrnehmen im Wohnheim ein Zimmer zu ergattern.

Nicht nur das es sehr viel günstiger ist, sondern ihr wohnt auch direkt am Campus und könnt an den

verschiedenen Hall Aktivitäten teilnehmen(z.B. Sportturniere und Partys). Falls Ihr ein Einzelzimmer

wollt, solltet Ihr euch wirklich nur mit Attest darauf bewerben, denn ohne Attest werdet ihr mit

Sicherheit abgelehnt. Hierbei möchte ich auch noch erwähnen, dass es sich bei dem Attest um eine

Formsache handelt und ihr wahrscheinlich mit jeder Art von Attest ein Einzelzimmer erhaltet.

Bezüglich der Kurswahl lässt sich sagen,

dass man 10 Kurse wählen kann von denen man 5 bekommt. Ihr solltet außerdem noch die

zusätzliche online Add & Drop Phase nutzen, falls Ihr nicht eure gewünschten Kurse erhaltet habt.

Außerdem solltet Ihr euch für die Orientation Week anmelden, in der Studenten der CityU

Stadtführungen veranstalten und euch den Campus zeigen. Dies ist eine gute Möglichkeit neue Leute

kennen zu lernen, wobei Ihr auch die Chance nutzen solltet etwas mit eurem Buddy zu unternehmen

der euch von der CityU zugeteilt wird. Mein Buddy war so nett mich vom Flughafen abzuholen und

zur CityU zu begleiten. Ihr solltet euch direkt am ersten Tag eine “Karte“ besorgen mit der Ihr eure

Klimaanlage aufladen könnt. Das Klima unterscheidet sich stark von dem in Deutschland. Im August

ist es unfassbar schwül und heiß. Außerdem ist mit starken Unwettern zu rechnen, aufgrund eines

Taifuns ist sogar an zwei Tagen die Uni entfallen. Empfehlenswert ist auch die Octupus Card mit der

Ihr Bahn fahren könnt und auch sonst überall in Hong Kong bezahlen könnt. Das Essen in der Kantine

ist in Ordnung. Ich persönlich habe auf Fleischgerichte in der Kantine verzichtet und meist Gerichte

bestehend aus Reis und Gemüse gewählt. Wenn ihr Abwechslung von der Kantine braucht, könnt ihr

auch zum Food Court im Festival Walk gehen. Mr. Wong in Mong Kok ist auch eine ausgezeichnete

Möglichkeit für 60HK Dollar Essen zu gehen, wobei dies auch ein beliebter Ort für

Austauschstudenten aus ganz Hong Kong ist. Außerdem empfehlenswert ist MANA! in Central wo ihr

super Wraps bekommt oder Beef & Liberty bei dem Ihr den besten Burger Hong Kongs bekommt.

Auch in Sachen Nachtleben hat Hong Kong viel zu bieten. Die meisten Studenten treffen sich vor dem

Weggehen vor einem der vielen 7/11 in der Stadt oder in der Rooftop Bar auf dem Dach der IFC Mall

zu der man seine eigenen Getränke mitnehmen darf. Danach geht es ins LKF, was das Bar-und Club

Viertel in Hong Kong ist und sich auf Hong Kong Island befindet. An Halloween solltet Ihr unbedingt

ins LKF, weil dies in Hong Kong groß gefeiert wird und es wirklich lustig ist die ausgefallenen Kostüme

zu sehen.

3.) Kurse

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass sich alle Kursbeschreibungen auf die von mir genannten

Professoren beziehen. Wie sich gezeigt hat, können sich sich die Fächer je nachdem bei welchem

Professor man landet signifikant unterscheiden und dies sowohl inhaltlich als auch von der

Bewertung.

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CB2400 Microeconomics - Dongkyu Chang:

Dieses Fach sollte für alle die Mikro an der Goethe belegt haben inhaltlich keine größere

Herausforderung darstellen. Es werden größtenteils Modelle vorgestellt die wir schon kennen oder

von einer anderen Perspektive beleuchtet. Aus diesem Grund ist der Arbeitsaufwand für dieses Fach

auch relativ angenehm. Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen: Final Exam 50%,

Midterm 35%, 5 kleinen MC Assignments 10% und 5% „Reflect &Learn “. Auch wenn der

Arbeitsaufwand für dieses Fach sehr angenehm ist würde ich Micro bei Dongkyu Chang auf keinen

Fall empfehlen, da der Professor selbst kein besonders großes Verständnis für Mikroökonomie hat.

Das hat sich in sowohl in fehlerhaften Assignments als auch in der Endklausur bemerkbar gemacht, in

der Sachen abgefragt wurden, die wir nicht ansatzweise behandelt haben. Viele Locals haben den

größten Teil der Klausur nicht mal versucht zu bearbeiten, da Konzepte abgefragt wurden die wie

gesagt nie behandelt wurden und auch ich war nur in der Lage die Klausur einigermaßen zu lösen

aufgrund meines Vorwissens. Auch während der Lectures(die man sich hätte sparen können, wenn

nicht Anwesenheit geprüft worden wäre), hatte der Professor Schwierigkeiten einfache Sachverhalte

wie die Steigung von Angebot und Nachfrage korrekt zu erklären. Zusammenfassend lässt sich sagen,

Mircroeconomics ist empfehlenswert solange man darauf achtet in einem Kurs zu landen der von

einem anderen Professor gehalten wird.

CB2402 Macroeconomics - Dr. Guannan

Macroeconomics war einer der besten Kurse meines Auslandssemesters. Dieses Fach stellt in meinen

Augen ein perfektes Fach für Austauschstudenten dar. Man lernt neue Konzepte kennen, der

Arbeitswaufwand ist fair und die Professorin ist sehr kompetent. Die Endnote setzt sich

folgendermaßen zusammen: Final Exam 50%, Midterm 30% und 2 Assignments 20%.

EF 3320 Security Analysis & Portfolio Management - Dr. Andrew Wong

Hier werden größtenteils Konzepte vorgestellt, die man schon aus Finanzen 1,2 und 3 kennt.

Dr. Wong ist ein netter Professor und kompetenter Professor, wobei seine Vorlesung manchmal sehr

trocken war. Meine Seminararbeit konnte ich nach Absprache mit Dr. Wong auch in Security Analysis

schreiben. Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen: Final Exam 60%, Group Project 20%

und Assignment 20%.

CB 3410 Financial Management - Dr. Ryoonhee Kim

Wie in den vorherigen Berichten beschrieben beruht Financial Management auf Konzepten die man

bereits von der Goethe kennt. In diesem Kurs wurde mir leider klar, welche Folgen es haben kann

wenn man in den Gruppenprojekten nicht die Arbeit der Locals “kontrolliert“. Ein Local hat seinen

Teil einfach aus dem Internet kopiert, weshalb dieser nicht bewertet wurde und wir eine relativ

schlechte Note bekamen. Mein Tipp ist deshalb, versucht immer mit Exchange Leuten zusammen zu

arbeiten, die Ihre Noten auch transferieren müssen. Ansonsten lässt sich noch sagen, dass die

Professorin sehr nett ist und man den Financial Calculator nicht braucht, weil unser Taschenrechner

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alles ausrechnen kann. Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen: 50% Final Exam, Midterm

25%, Group Project 20%, Participation 5%.

EF 4321 Derivates & Risk Management - Prof. Junbo Wang

Derivates & Risk Management war mein Lieblingskurs im Auslandssemester. Prof Wang ist ein super

Professor, bei dem man merkt das er auch Erfahrung aus der Praxis mitbringt. Man lernt neue

Konzepte und Methoden wie die Bewertung von Swaps kennen. Außerdem versucht der Professor

auch immer einen Bezug zur Praxis herzustellen. Die Assignments und Exams waren auch fair und

wenn man die Erklärungen von Prof. Wang verstanden hat gut machbar. Die Endnote setzt sich

folgendermaßen zusammen: 50% Final Exam, Midterm 30% und die Assignments 20%.

4.) Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Auslandssemester an der City University auf jeden Fall in jeder

Hinsicht zu empfehlen ist. Es war eine unvergessliche Erfahrung und die gesammelten Eindrücke wird

man ein Leben lang in Erinnerung behalten. Man hat die einzigartige Möglichkeit, sich sowohl

akademisch weiter zu bilden als auch persönlich weiter zu entwickeln und viele neue Leute kennen

zu lernen. Bei Fragen könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben([email protected]) und auf der

nächsten Seite möchte ich noch Bilder vom Strand in Sai Kung und dem Wohnheim mit euch teilen.

Strand Sai-Kung:

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Wohnheim Einzelzimmer:

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der City

University of Hong Kong, SAR Hong Kong

Wintersemester 2016/17

Ich hatte im Wintersemester 2016/17 die Möglichkeit im Rahmen des Austauschprogramms der Goethe

Universität ein Auslandssemester an der City University of Hong Kong zu absolvieren. Hier möchte ich

nun einige meiner Erfahrungen mit Interessierten teilen.

Zunächst möchte ich mich jedoch noch einmal in jeglicher Hinsicht bei Frau Jäckel, sowie Frau Zell des

Auslandbüros des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Frau Jasmine Wong, die für alle

Austauschstudenten an der City University zuständig ist, und der Christa-und-Norbert-Walter-Stiftung

für ihre Unterstützung bedanken.

Vorbereitung

Generell würde ich empfehlen, wenn man sich dafür interessiert ein Auslandssemester an einer der

Partnerhochschulen der Goethe-Universität zu machen, sich frühzeitig darüber zu informieren. Hierzu

lassen sich eigentlich alle nötigen Informationen auf der Internetseite des Auslandbüros des

Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften finden. Als Wichtigstes für die Planung würde ich sagen, ist

es zu einem passenden Zeitpunkt den TOEFL-Test abzulegen.

Wenn ihr vom Auslandsbüro ausgewählt wurdet und für das Auslandssemester nominiert wurdet, ist die

Annahme durch die City University eigentlich nur noch reine Formsache. Der folgende Ablauf ist

automatisiert und man merkt auch, dass die CityU Erfahrung mit diesem Austauschprogramm hat,

wodurch alles sehr reibungsfrei verlief. Nach und nach bekommt man die Möglichkeit sich für das

Studentenwohnheim zu bewerben, das Visum zu beantragen, eine vorläufige Kurswahl zu treffen, etc.

Zusätzlich muss man sich natürlich noch um ein paar andere Dinge kümmern. Eines davon ist es, eine

Auslandsversicherung abzuschließen. Hier kann ich die des ADAC empfehlen, die von Leistung und

Preis nichts zu wünschen übriglässt und auch sehr einfach abzuschließen ist.

Eine spezielle Impfung benötigt man für Hong Kong nicht, jedoch ist eine Impfung gegen Hepatitis A+B

zu empfehlen, solltet man vorhaben einen Trip nach Südostasien zu machen. Sofern man diese noch

nie bekommen hat besteht sie aus drei Impfungen, die man in gewissen Abständen bekommt. Also

sollte man damit nicht erst kurzfristig vor dem Start des Auslandssemesters beginnen. Die Kosten erhält

man meist zur Hälfte von der Krankenkasse zurückerstattet, wenn man das Rezept einschickt.

Dann habe ich noch eine Kreditkarte der DKB beantragt, da man mit dieser im Ausland gebührenfrei

Geld abheben kann.

Den Flug sollte man aus Kostengründen natürlich so früh, wie möglich buchen. Hierbei ist zu beachten,

dass falls man einen Platz in der Student Residence bekommen hat, nur an dem Montag des genannten

Arrival-Days einchecken kann.

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Studieren an der CityU

- Campus

Zuerst einmal ist zu sagen, dass die geographische Lage der City University recht gut ist und man

kommt eigentlich überall recht schnell hin, da auch direkt neben dem Campus eine MTR Station ist. So

kommt man gut ins nahegelegene Mong Kok, wo sich viele kleine Läden und verschiedene Night

Markets finden lassen, an den Victoria Harbour in Tsim Sha Tsui, wo man am besten die beindruckende

Skyline betrachten kann, oder nach Hong Kong Island.

Die CityU ist eine relative junge Universität, besitzt aber dennoch viel Renommee und rangierte zuletzt

im QS Ranking der besten Universitäten Asiens auf Platz 7.

Die Ausstattung der Gebäude ist recht gut, hinzu gibt es ein Fitnessstudio, ein Schwimmbecken,

Basketballfelder und vieles mehr.

Es gibt fünf Mensen, die wir nach und nach ausprobiert haben. Da die Gerichte jedoch kaum oder gar

nicht variieren, gingen wir besonders gegen Ende oft im Festival Walk essen. Dies ist ein

Einkaufszentrum, das direkt an den Campus anschließt und in dessen obersten Stock es mehrere

Essensmöglichkeiten gibt. Hier ist die Qualität auch um einiges besser, als in den Uni-Mensen. Im

untersten Stock des Einkaufszentrums gibt es zudem einen großen Supermarkt.

- Wohnen

Man sollte unbedingt die Chance ergreifen sich für das Studentenwohnheim zu bewerben, da dieses

unschlagbar günstig ist im, in Sachen Wohnkosten, sehr teuren Hong Kong. Für ein ganzes Semester

zahlt man umgerechnet 650 Euro. Jede Monatsmiete für ein Zimmer in Kowloon (Teil Hong Kongs in

dem die CityU liegt) wird diesen Preis überschreiten. Es gibt zwar keine Garantie ein Zimmer im

Studentenwohnheim zu erhalten, von uns vier Austauschstudenten der Goethe-Uni erhielt jedoch jeder

eins und meiner Meinung nach wird man dafür auch sehr gute Chancen haben, wenn man sich für ein

Doppelzimmer oder für ein Einzelzimmer, welches um einiges teurer und für welches ein ärztliches

Attest als Begründung nötig ist, bewirbt.

Die Student Residence ist direkt anschließend zum Campus und besteht aus elf Halls. Es gibt viele

Wettbewerbe zwischen den verschiedenen Halls. Am Anfange des Semesters hat man beispielsweise

die Möglichkeit sich für das Fußball-Team zu bewerben. Neben Sport gibt es auch einige andere

Aktivitäten in den Halls, die aber oftmals etwas merkwürdig sind, weil Full-Time-Students, die in der

Residence wohnen quasi den Zwang haben an diesen teilzunehmen, um Punkte zu sammeln, die

wichtig sind, um Chancen zu haben ein weiteres Semester in der Student Residence wohnen zu dürfen.

Ich war in einem Doppelzimmer, welches mit Bett, Schreibtisch, Schrank und Klimaanlage ausgestattet

ist, untergebracht. Immer zwei Doppelzimmer teilen sich dabei ein Bad in der Mitte, welches einmal die

Woche geputzt wird. Ich hatte zusätzlich das Glück ein Zimmer auf der richtigen Seite im zwölften Stock

zu haben, wodurch ich einen Blick über halb Hong Kong hatte, von wo man auch die abendliche Light-

Show vor der Skyline sehen konnte.

In diesem Semester wurde anscheinend die Politik verfolgt gleiche Nationalitäten in ein Zimmer zu

stecken, so waren dieses Semester eigentlich alle Exchangers mit jemanden aus ihrem Heimatland auf

dem Zimmer.

- Kurse

Als Student der Goethe-Universität muss man fünf Kurse belegen, um den vollen Workload zu erfüllen.

Im Vorfeld des Semesters bekommt man die Möglichkeit ein Top 10 Ranking mit Kursen zu erstellen,

die man gerne belegen würde. Von diesen bekommt man zu Beginn des Semesters dann sechs

eingetragen. Diese Vorauswahl sollte man nicht unterschätzen, da man zwar in einer Add’n’Drop Phase

quasi die gesamte Kurswahl noch einmal umgestalten kann, dies aber auch nur möglich ist, falls in

einem gewünschten Kurs auch noch Platz ist. Zudem gibt es die meisten Kurse mehrmals, unterrichtet

von verschiedenen Professoren.

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Das Semester besteht aus einer Woche Einführung für alle Austauschstudenten, zwölf Wochen

Vorlesung, einer Revision Week und zwei Wochen, in denen alle Klausuren liegen, in einem Zeitraum

von Ende August bis vor Weihnachten. Bewertet wird man rein, wie man sich in Abhängigkeit von den

anderen Studenten des Kurses geschlagen hat. Wenn man zu den besten 25 Prozent des Kurses gehört

kann man mit einem A rechnen. Dieses Bewertungssystem klingt einerseits nicht so streng, kann aber

auch manchmal etwas willkürlich erscheinen.

Das Lehrsystem ist ein anderes, als das in Frankfurt, so wird versucht alles praktischer zu gestalten.

Die Endklausur zählt meist nur 50% in die finale Note. Der Rest setzt sich je nach Kurs zusammen aus

Assignments, Group-Projects, Case-Studies, Quizzes und Midterms. Aufgrund dessen hat man bei fünf

Kursen oft etwas zu tun und die Arbeiten können recht zeitaufwendig sein. Vor dem Schwierigkeitsgrad

muss man als Goethe-Student jedoch keine Angst haben.

Das Niveau der Kursinhalte und der Professoren kann schwanken, deswegen hier zwei Kurse, die ich

empfehlen kann: Einmal Security Analysis & Portfolio Management unterrichtet von Dr. Andrew Wong,

dessen Inhalt vergleichbar mit Finanzen 1 und 2 ist. In diesem Kurs kann man gut seine Seminararbeit

leisten, was drei von vier Goethe-Studenten auch getan haben. Des Weiteren empfehle ich Derivatives

& Risk Management unterrichtet von Professor Junbo Wang. Dies war mein interessantester Kurs, was

auch an dem, von meinen, mit Abstand besten Professor lag. Professor Wang unterrichtet

enthusiastisch und mit Spaß, man merkt, dass er einfach sehr viel Wissen in diesem Gebiet hat und

zudem ist die Benotung fair.

Hong Kong als Stadt

One country, two systems – Seit 1997 gehört Hong Kong zu China und nicht mehr zu Großbritannien,

aber es hat noch bis 2047 eine Sonderstatus, der Hong Kong Eigenständigkeit zusichert. Hong Konger

wollen als Hong Konger bezeichnet werden und nicht als Chinesen.

Das Klima in Hong Kong ist subtropisch. Am Anfang des Semesters war es sehr heiß mit hoher

Luftfeuchtigkeit, dazu regelmäßig Regen. Am Ende immer noch angenehm war, auch wenn es einem

manchmal kühl vorkam, mit eigentlich durchgehend Sonne, was man auch genießen kann, da Hong

Kong kein Problem mit Smog hat. Was etwas störend war, ist, dass in allen Gebäuden und in der U-

Bahn stark heruntergekühlt wird, sodass wir trotz eigentlich sehr hohen Temperaturen draußen

beispielsweise in der Vorlesung oft in langer Hose und Sweatshirt-Jacke saßen.

Hong Kong ist eine Weltmetropole, die extrem viel zu bieten hat. Eine Stadt, die nur aus Hochhäusern

besteht und die trotzdem noch mehr zu bieten hat, als nur eine der spektakulärsten Skylines der Welt.

Was viele nicht wissen ist, dass Hong Kong zu 70% aus Natur besteht mit vielen Nationalparks und

vielen Inseln. Die Wanderwege rund um Victoria Peak mit Blick auf die Wolkenkratzer Hong Kong

Islands, oder die Routen durch den Nationalpark Sai Kungs vorbei an paradiesischen Stränden haben

es mir definitiv angetan. Eigentlich muss man aber nur eine halbe Stunde von der Student Residence

aus in den Bergkamm direkt hinter der Residence laufen und man hat, lauter Affen um sich herum, einen

wunderschönen Blick über Hong Kong und den Pazifik. In Hong Kong ist vieles platznutzend gebaut, so

war es ganz schön, dass die Wanderwege und Strände oft relativ leer waren.

Die Lebenshaltungskosten sind etwas teurer, als in Deutschland.

Obwohl Englisch Amtssprache ist, sprechen außerhalb der Universität die meisten Menschen nur

kantonesisch und scheinen es manchmal als anstrengend zu empfinden, wenn sie mit einem auf

Englisch kommunizieren müssen.

Es heißt man könne auch in Hong Kong gut essen, das hat aber seinen Preis. Dim Sum ist eine

Spezialität, für die, die Stadt bekannt ist.

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In Hong Kong zahlt man überall mit der aufladbaren Octopus-Karte, die man sich gleich am Flughafen

holen kann und sollte. Man zahlt damit in der MTR, im Supermarkt, bis hin zum Friseur. Am Anfang des

Semesters kann man dann eine Studenten-Octopus beantragen, durch die man in der U-Bahn nur noch

die Hälfte zahlt.

Typisch sind die vielen kleinen 7/11-Läden, die oft auch im Nachtleben zu beliebten Treffpunkten

werden. An der CityU ist es Brauch geworden, dass sich in den ersten Wochen jeden Montag alle

Austauschstudenten an der Bar Billy Boozer in Kowloon treffen, wodurch man schnell viele Leute

kennenlernt. Das wohl beliebteste Ziel für Austauschstudenten ist aber wohl Mr Wong’s im vor bunten

Schildern schillernden und besonders bevölkerungsreichen Mong Kok. Hier gibt es All you can eat and

drink für 60 HK$ in charmantem Ambiente auf der Straße. Weitere beliebte Ziele sind die Red Bar, eine

von sehr vielen tollen Rooftop Bars in Hong Kong Island mit dem Slogan Bring your own beer, oder das

Pferderennen, welches jeden Mittwoch stattfindet. Doch das größte Bar-und Club Viertel ist LKF,

ebenfalls auf Hong Kong Island.

Auch zum Reisen bietet Hong Kong mit seiner geographischen Lage eine ausgezeichnete

Ausgangsposition. So machten wir zum Beispiel einen Trip zum Formel 1 Rennen in Singapur. Solche

Reisen sind vor allem am Anfang des Semesters zu empfehlen, da man da noch am meisten Zeit dafür

hat. Ein Muss sind auch die nahegelegene Spieler-Stadt Macao, die innerhalb einer Stunde mit dem

Schiff erreichbar ist, sowie die chinesische Metropole Shenzhen, die mit der U-Bahn erreichbar ist. Für

Macao braucht man kein Visum, da es wie Hong Kong eine Sonderverwaltungszone ist, für Shenzhen

kann man ein 4-Tage-Visum an der Grenze holen.

Fazit

Alles in allem war das Auslandssemester eine super Zeit mit viel Spaß und sehr interessanten

Erfahrungen, weshalb ich es nur empfehlen kann. Der zeitliche Aufwand an der CityU mag etwas mehr

sein, als in Frankfurt, das Lehrsystem eine Erfahrung, doch als Goethe-Student muss man bei der

Notenvergabe keine Angst haben. Hong Kong als Stadt spricht für sich. Spektakuläre Bauten verbunden

mit wunderschönen Bergen und Stränden wissen zu beeindrucken. Das Treffen vieler internationaler

Leute und das Machen vieler spannender Erfahrungen in einer asiatischen Metropole, die durch die

Briten jedoch auch westlich geprägt ist, machen die Zeit für mich zu einer ganz besonderen.

Blick von Victoria Harbour auf Hong Kong Island

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Strand in Sai Kung

Student Residence

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

Wintersemester 2015/2016

Ich hatte die Möglichkeit von August 2015 bis Dezember 2015 ein Auslandssemester im Rahmen des Austauschprogrammes der Goethe Universität in Frankfurt mit der City University of Hong Kong zu absolvieren. In diesem Bericht möchte ich potentiellen Bewerbern einen Einblick über meine gesammelten Erfahrungen in Hong Kong geben um somit die schwierige Entscheidung einer Wahl bezüglich des Auslandssemester vereinfachen.

Zuallererst möchte ich mich beim Auslandsbüro des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sowie Ada Kwok, der Verantwortlichen des Austauschprogrammes an der City University in Hong Kong, für die vielen Ratschläge und Hilfestellungen bedanken, die es mir wesentlich erleichtert haben, gute Erfahrungen in Hong Kong zu sammeln.

1. Vorbereitung

Am Wichtigsten ist es, sich rechtzeitig, am besten schon zu Beginn des Studiums, um die Aufnahmekriterien und Bewerbungszeitpunkte für einen Auslandsaufenthalt zu informieren. Durch teils schlechte Kommunikation seitens der Universität in Frankfurt musste ich am Ende bangen, dass mein TOEFL-Zertifikat, welches für die City University nötig ist, rechtzeitig ankommt. Die Bewerbung wäre ansonsten nicht berücksichtig worden, auch wenn man alle weiteren Kriterien erfüllt hat. Offiziell soll es zwar nur zwei Wochen dauern, bis man das Ergebnis erhält, allerdings kann sich das gerne auch mal schnell auf drei oder vier Wochen verlängern.

Nach der Annahme des Fachbereichs als Kandidat läuft alles sehr einfach und die Universitäten in Frankfurt und Hong Kong helfen einem bei jedem weiteren Schritt sehr gut weiter und alles wird hervorragend kommuniziert, sodass das Visum, die Kurswahl sowie die Bewerbungen für das Studentenwohnheim alles sehr unkompliziert und reibungslos funktioniert hat.

Zusätzlich benötigt man dann noch eine Auslandsversicherung. Die HanseMerkur Reiseversicherung bietet eine sehr gute Möglichkeit, einen Rundumschutz (Auslands- Krankenversicherung & Notfallversicherung) für einen befristeten Zeitraum abzuschließen.

Die Flugtickets sollte man am besten so früh wie möglich buchen, um die günstigen Preise zu erhalten. Als Fluggesellschaft habe ich mich für Cathay Pacific die in Hong Kong ihren sitz hat entschieden. Diese Airline bietet Direktflüge aus Frankfurt an und bietet einen super Service und Sicherheit. Allerdings sollte man beachten, dass man nur 1 Gepäckstück von 20 KG mitnehmen darf.

Als letztes habe ich mir ein kostenloses Konto bei der DKB eingerichtet und eine dauerhafte kostenlose Kreditkarte beantragt. Mit der Kreditkarte kann man weltweit kostenlos Geld abheben. In Hong Kong kamen nie Gebühren auf mich zu. Wenn dies doch mal der Fall sein sollte, einfach die Quittung aufbewahren und der DKB eine E-Mail senden und die Gebühren werden reibungslos zurückerstattet.

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2. Leben an der City University of Hong Kong

Die City University ist eine sehr junge und dadurch auch moderne Universität mit einer sehr guten Ausstattung. Neben zahlreichen Mensen und Cafés, die nationales sowie internationales Essen zu fairen Preisen anbieten, gibt es ein riesiges Sportcenter, indem verschiedene Aktivitäten ausgeübt werden können. Es gibt mehrere Fitnessstudios, Badminton-, Squash-, und Kletterhallen, Golfsimulatoren und vieles mehr. Wichtig ist hierbei, dass ihr euch am Anfang des Semesters einen Ausweis für das Fitnessstudio besorgt. Weiterhin gibt es einen Olympischen Pool, in dem ihr schwimmen könnt.

Ich empfehle euch von Anfang an eine „Oktupus“ Karte zu besorgen. Dies ist eine aufladbare Karte, mit der man bargeldlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Zudem kann man damit auch in vielen Geschäften bezahlen. Aufgrund dessen, dass es dort keine Monatskarte gibt, muss man ansonsten jede einzelne Fahrt einzeln bezahlen. Die Oktupus Karte vereinfacht euch das Leben in Hong Kong sehr. In der dritten Vorlesungswoche könnt ihr diese mit einem Formular und einem Passbild einreichen und erhaltet dann eine Studenten Oktupus Karte mit Vergünstigungen bei den Fahrkarten von 50%.

Auch in Hong Kong wird Bürokratie groß geschrieben deshalb denkt daran mindestens 6 Passbilder mitzubringen um diese nicht teuer vor Ort machen zu lassen.

Kursstruktur

Die Kursstruktur an der City University unterscheidet sich sehr von dem, was man aus Frankfurt kennt. In so gut wie jedem Fach müsst ihr Hausaufgaben abgeben, Gruppenarbeiten schreiben, Präsentationen halten, die Mitarbeit im Kurs und sogar die Anwesenheit wird bewertet. Die Qualität der Kurse schwankt extrem, teilweise wird essentielles Grundlagenwissen wie z.B. das CAPM nicht erklärt und die Dozenten vertrösten die Studenten damit, dass es nicht so wichtig sei. Andere Dozenten geben sich allerdings sehr viel mühe und bieten super Veranstaltungen an.

Kurse:

Mergers & Akquisition

Der beste Kurs, in dem ich auch meine Seminararbeit geschrieben habe, war sehr lehrreich und ich hatte einen kompetenten Professor. In diesem Kurs habe ich auch mit einer Gruppe meine Seminararbeit geschrieben, was hier sehr zu empfehlen ist, da so oder so ein Pitchbook erstellt werden muss. Den Umfang kann man auf Rückfragen beim Dozenten erhöhen das alle Frankfurter Vorgaben erfüllt werden. Der Professor hat auch schon Erfahrung damit, weil so gut wie alle Frankfurter bereits in der Vergangenheit die Seminararbeit in diesem Kurs geschrieben haben.

Econ Game Theory & Strategy

In diesem Kurs habe ich eine schlechte Erfahrung gesammelt. Der Dozent ist neu und der Kurs hat nichts mehr mit dem zu tun, was ihr in den alten Erfahrungsberichten lesen könnt. Der Inhalt ging nicht deutlich über BMGT und BMIK hinaus. Ein gutes Beispiel für die schwankende Qualität des Lehrpersonals der Universität.

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Hong Kong Business & Society

Dieser Kurs bietet interessante Einblicke in die chinesische Kultur und Hong Kong an sich sowie die Entwicklung der Beziehung zu China. Die Kultur in Hong Kong wird mit Konzepten von Marx & Engel, sowie der westlichen Kultur verglichen und auf Abweichungen analysiert. Weiterhin gab es einen Gastvortrag von einem Feng-Shui-Meister, der sehr interessant war. Alles in allem ein sehr gelungener Kurs mit einer tollen Dozentin mit super Englisch da sie Ihre komplette Ausbildung in England absolviert hat.

Financial Statement Analysis

Wenn man in Frankfurt den Schwerpunkt Finance & Accounting belegt hat, gibt es hier nicht mehr viel zu lernen. Die Financekonzepte werden etwas überflogen und da der Dozent nur schlechtes Englisch spricht, kam seine Vorlesung wie vorgelesen herüber. Interessant waren hier die Einblicke an die praktische Herangehensweise in der Bilanzanalyse, sowie die Erarbeitung einer eigenen Jahresabschlussanalyse eines selbst ausgewählten Unternehmens.

3. Wohnen

Man sollte sich auf jeden Fall für das Studentenwohnheim bewerben, da man so sehr viel Geld sparen kann. Für einen Preis von ca. 650€ für das ganze Semester wird man in einem Doppelzimmer untergebracht, meist mit einem „Local“ aus Hong Kong der sich dazu bereit erklärt, um sein Englisch zu verbessern. So erhält man weitere spannende Einblicke in die Kultur in Hong Kong.

Außerhalb des Studentenwohnheimes sind die Wohnungen sehr teuer. Für einen Monat muss man mehr zahlen als die gesamte Gebühr für das Semester im Wohnheim.

4. Hong Kong als Stadt

Hong Kong ist eine der pulsierendsten Metropolen der Welt und man fühlt sich niemals alleine, weil man das auch zu keinem Zeitpunkt seines Aufenthalts ist. Es sind immer Menschen um einen herum und die extreme Bevölkerungsdichte bleibt nicht lange versteckt. Auch wenn Hong Kong sich gerne als internationale Stadt verkauft, ist sie es in Wirklichkeit nicht wirklich. 95% der dort lebenden Bevölkerung ist chinesischer Abstammung was ich allerdings als Vorteil ansehe, da die Universität sehr viele Austauschstudenten pro Semester annimmt hat man ohnehin genug westliche Menschen um sich herum. In Hong Kong gibt es immer etwas zu tun und die Möglichkeiten, die sich euch bieten, sind optimal. Allerdings solltet ihr einplanen, dass in Hong Kong alles sehr teuer ist. Sobald man das Wohnheim verlässt, kann man sich darauf einstellen, viel Geld auszugeben. Beim Ausgehen trinkt man meistens Getränke aus den 7/11-Supermärkten, die 24 Stunden geöffnet haben und an jeder Straßenecke der Stadt zu finden sind. Vom Wohnheim aus ist eine Tankstelle in 2 Gehminuten erreichbar, die auch zu fairen Preisen kühle Getränke und Snacks anbietet. Das Gute an Hong Kong ist, dass es sehr viele Orte gibt, wo man seine eigenen Getränke mitbringen kann, besonders hervorzuheben ist der „Premium Sofa Club“, wo man lediglich den Eintritt von 8 € bezahlen muss. Weiterhin gibt es zum Vorglühen die „Red Bar“ auf dem Dach der IFC Mall in Central. Dort sind verschiedene Bars wo man an den Außentischen der Bars seine eigenen Getränke mitbringen kann, obwohl dort auch bedient wird, da die Bars keine Rechte darauf haben, dies zu verbieten. In Deutschland völlig unvorstellbar, doch Hong Kong macht’s möglich. Montags versammeln sich so gut wie alle Austauschstudenten bei Billy Boozers, einer kleinen Sportsbar, die nur 10 Gehminuten vom Wohnheim entfernt ist. Weiterhin gibt es ein unter Austauschstudenten beliebtes Restaurant in Mong Kok namens Mr. Wong, in dem man für 8€ all you can eat & drink mit kantonesischer Küche und Bier erhält.

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5. Reisen

Hong Kong eignet sich perfekt als Ausgangspunkt, um sämtliche Länder in Asien zu erreichen. Die meisten Flüge sind sehr günstig zu bekommen. Ich empfehle doch auch hier am besten ein paar Wochen im Voraus zu buchen, um die besten Angebote zu erhalten. Ich habe eine Reise nach Shanghai und Peking während des Semesters gemacht und nach dem Semester eine einmonatige Reise in die Philippinen und Thailand. Das Preisniveau in anderen asiatischen Ländern ist sehr viel niedriger als das in Hong Kong, welches das Reisen besonders attraktiv macht.

6. Fazit

Die kulturellen Erfahrungen in diesem Auslandssemester waren atemberaubend für mich. Man lernt nicht nur die asiatische Kultur kennen, sondern lernt viel über die gesamte Welt, da durch die hohe Anzahl an Austauschstudenten von fast jedem Land der Welt ein Student anwesend war. Eine wertvollere Erfahrung für mein persönliches Leben durfte ich zuvor noch nicht sammeln.

Allerdings solltet ihr genau darauf achten, welche Kurse ihr definitiv wählt aufgrund der bereits beschriebenen unterschiedlichen wechselnden Dozenten. Ich würde euch empfehlen, euch zu Beginn des Studiums für mehr Kurse einzuschreiben und anschließend vor Ort zu entscheiden, welche ihr weiterführen wollt.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong (CityU), Hongkong Wintersemester 2015/16 Von Cosmin Borsa, [email protected]

Informationen zur Gasthochschule

Die City University of Hong Kong ist eine der 8 Universitäten Hongkongs. Die Universität ist relativ neu

und der Campus ist kompakt. Obwohl sie nicht als die beste Universität in Hongkong angesehen wird

(die Hong Kong University of Science and Technology und die University of Hong Kong werden von den

meisten Hongkonger bevorzugt), ist die CityU in vielen internationalen Hochschulrankings besser als

die Goethe Universität gekennzeichnet. Das größte Unterschied zwischen der CityU und der Frankfurter

Universität ist die Benotung. Es lohnt sich an der CityU zu studieren, da die Austauschstudenten

generell sehr gute Noten erwerben können. Ungefähr 10% der Studierenden bekommen A oder A+,

was in Frankfurt mit 1,0 angerechnet wird. Im Vergleich zu der Goethe Universität, hat man bei der CityU

Projekte, Präsentation, Hausaufgaben und Assignments, die bewertet werden und in den meisten Fällen

gemeinsam zwischen 40% und 60% der Note ausmachen. Außerdem können einige Module Mid-terms

umfassen, und es gibt sogar Module die keine Endklausur (final exam) haben. Jedoch, bevor man die

Module wählt, soll man beim Prüfungsamt oder Auslandsbüro fragen, ob die gewählten Kurse an der

Goethe Uni anerkannt werden.

Informationen zur Studienstruktur an der Gasthochschule

Die Vorlesungszeit an der CityU besteht aus 13 Wochen und die Prüfungszeit beträgt 2 Wochen.

Zwischen der Vorlesungszeit und der Prüfungszeit haben die Studenten 1 Woche Zeit zu lernen und zu

wiederholen. Die Austauschstudenten haben eine Einführungswoche bevor das Semester startet,

deswegen soll man vor der Vorlesungszeit in Hongkong ankommen. In der Prüfungszeit können die

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Klausuren in den Zeitraum 8:00 - 20:30 geschrieben werden. Es kann vorkommen, dass Klausuren auch

am Wochenende (Samstag) geschrieben werden.

Studentenwohnheim

Das Studentenwohnheim ist 3 Minuten von der Uni und 7 Minuten von einen Shopping Mall entfernt, wo

man gut Essen einkaufen kann. Die City University of Hong Kong garantiert den Austauschstudenten

keinen Platz in der Student Residence. Dieses Semester ist zum ersten Mal passiert, dass bei der

Bewerbung für einen Studentenwohnheimplatz, Studierende der Goethe Universität kein Platz

bekommen haben. Die Mieten in Hongkong sind sehr hoch, bspw. ein 5 qm Zimmer (in Mong Kok) mit

2 Betten kann 800 Euro im Monat kosten. Ein 11 qm Wohnung in Hong Kong Island kann 1000 Euro im

Monat sein. Um sicher zu sein, dass man einen Platz bekommt, soll man sich für ein Einzelzimmer

bewerben und einen Arztattest holen.

Studienschwerpunkte/Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule

Während der Sommersemester muss man 10 Kurse in Hong Kong auswählen von denen man 5

besuchen muss (was 15 CP in Hong Kong entsprechen soll), damit man die 30 CP in Frankfurt erreicht.

Wenn man an der City University ankommt, merkt man, dass man in 6 Kursen eingeschrieben ist,

deswegen muss man sich aus einem Kurs ausschreiben.

In der ersten Woche darf man sich noch in Kursen eintragen oder austragen (das geht auch später

noch, aber das Prozess ist ein bisschen komplizierter); deswegen habe ich am Anfang 8 Kurse besucht

(Mergers and Acquisitions, Asia Pacific Economies, Corporate Finance II, Business Programming with

Spreadsheet, Principles of Option Pricing, Economic and Business Forecasting, International Trade und

Security Analysis and Portfolio Management) und mir danach 5 ausgewählt.

International Trade und Security Analysis and Portfolio Management schienen mir zu einfach zu sein,

deswegen habe ich mich aus denen ausgeschrieben. Security Analysis and Portfolio Management ist

eigentlich eine Kombination aus Finanzen 1, 2 und 3, und von andere Austauschstudenten habe ich

erfahren, dass die Klausur sehr leicht sein sollte. International Trade ist ein spezielles VWL Kurs. Der

Professor war neu, und der Arbeitsaufwand sollte gering sein.

Economic and Business Forecasting scheint sehr schwer zu sein. In das erste Tutorium hat der

Professor gesagt, dass sein Kurs der schwierigste in City University sei, und ungefähr 40% der

Eingeschriebenen durchfallen werden. Um Economic and Business Forecasting zu bestehen braucht

man gute Statistik- und Programmierungskenntnisse. Deswegen meine ich, dass der Kurs zu

anstrengend ist, und sich kaum lohnt.

EF 4312 Mergers and Acquisitions

Sehr viele Austauschstudenten wählen Mergers and Acquisitions. Der Kurs wird von Dr. Azizjon Alimov

unterrichtet, und meiner Meinung nach ist M&A ein gutes Modul. Jedoch muss ich zugeben, dass man

für Mergers and Acquisitions viel arbeiten muss. Man muss ein Pitchbook erstellen, Gruppen und

Tutorial Assignments schreiben, und aktiv in der Lecture und Tutorien mitmachen. Obwohl ich das

Modul gewählt habe, würde ich im Nachhinein Mergers and Acquisitions nicht weiterempfehlen. Der

Grund dafür ist, dass es zu aufwändig ist, und die Lerninhalte nicht so relevant sind, wenn man eine

Karriere nicht in einer M&A Abteilung machen möchte. Viele Austauschstudenten waren derselben

Meinung. Wenn man den Kurs trotzdem nehmen möchte, dann sollte man sich eine gute Gruppe

wählen. Das Pitchbook alleine oder zu zweit zu erstellen ist keine leichte Aufgabe.

EF3460 Asia Pacific Economies

Asia Pacific Economies wurden von Mr. Wai Ho Ho unterrichtet, und ist ein gutes Modul. Der

Arbeitsaufwand ist gering und die Klausur ist fair. Man kann Asia Pacific Economies als VWL Modul in

Frankfurt anrechnen lassen. Inhaltlich hat der Kurs nicht so vieles zu bieten, aber er ist trotzdem

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interessant. Es gibt insgesamt 7 Lectures über die wirtschaftliche Entwicklung in Süd-Ost Asien und

Japan. Zudem muss man eine Gruppenpräsentation und eine 10 seitige Country Risk Analysis erstellen.

EF4314 Corporate Finance II

Obwohl der Kurs Corporate Finance heißt, ist Corporate Finance II eher ein Accounting Kurs. Das Modul

wird von Dr. Wei Ming Lee unterrichtet. Am Anfang scheint der Kurs schwer zu sein, weil es auf die

Neuformulierung von Jahresabschlüsse (Reformulation of Financial Statements) von US GAAP und

IFRS berichtende Unternehmen fokussiert. Danach werden die Neuformulierten Abschlüssen

interpretiert mit Hilfe von Multiples und zum Schluss werden 2 neue Bewertungsmethoden angewendet

(das Residual Growth Modell und das Abnormal Earnings Growth Modell). Der Professor hat sein

Master an der Columbia Universität in New York gemacht, und erwartet ziemlich viel von den

Studierenden. Der Arbeitsaufwand ist aber fair. Es gibt ein Gruppenprojekt und eine

Gruppenpräsentation die gemeinsam 30% der Note ausmachen. Das Mitmachen in der Vorlesung zahlt

10% zu der Endnote.

CB2022 Business Programming with Spreadsheet

Das Modul wird von Miss Yuenkei (Tania) Lau unterrichtet unst ist meiner Meinung nach der beste Kurs

(für Goethe Uni Austauschstudenten) an der City University. Bei Business Programming with

Spreadsheet lernt man Excel (viel mehr als in OWIN) und Programmierung in VBA. In Excel lernt man

Funktionen, What-If Analysis und PivotTables zu benutzen. In der Programmierung Teil lernt man mit

VBA Funktionen, Schleifen und If-Then-Else umzugehen. Für Business Programming with Spreadsheet

muss man auch ein Projekt (30% der Endnote) erstellen, und zwar muss man eine Versicherung in

Excel VBA entwickeln. Es gibt wöchentliche Hausaufgaben und 3 Multiple Choice Mini-Tests die

gemeinsam 10% der Note ausmachen. Außerdem, gibt es ein individual Assignment der 10% ausmacht.

EF4520 Principles of Option Pricing

Principles of Option Pricing ist auch ein gutes Modul. Der Professor, Dr. Zhong Zhang, ist jung und stark

motiviert. Der Arbeitsaufwand ist relativ gering. Bei Principles of Option Pricing lernt man, wie man

Optionen mit Hilfe von Cox-Ross-Rubinstein Modellen und Monte Carlo Simulationen preisen kann. Für

diesen Kurs sollt man minimale Programmierungskenntnisse (bspw. aus OWIN, oder VBA Kenntnisse)

besitzen. Es gibt ein Mid-term (30%), ein Gruppenprojekt und eine Gruppenpräsentation die gemeinsam

20% ausmachen. Für das Projekt muss man eine exotische Option entwickeln, und bei der

Gruppenpräsentation muss man die entwickelte exotische Option verkaufen.

Klausuren

Wie ich es schon vorher erwähnt habe, machen die Endklausuren zwischen 40% und 60% der Endnote

aus. Bei einigen Modulen (bspw. Mergers and Acquisitions und Security Analysis and Portfolio

Management) kann man ein Cheat Sheet in der Klausur mitnehmen. Ein Cheat Sheet ist eine DIN A4

Seite auf den man Formeln und Definitionen hinschreiben kann.

Das Problem bei der Klausurvorbereitung ist, dass man keine Altklausuren hat. Die Professoren

möchten alte Klausuren nicht veröffentlichen, da viele Fragen aus den alten Klausuren im Final Exam

erscheinen können. Bei den schweren Modulen wie Mergers and Acquisitions und Corporate Finance

II soll man die Beispiele aus der Vorlesung/Tutorium, sowie die take-home Assignments ganz gut

können. Bei Business Programming with Spreadsheet soll man auch auf die Theorie achten, da es

vorkommen kann, dass in der Klausur Definitionen nachgefragt werden.

Reise, Visum, Impfung, Versicherung

Die Reisekosten sind zwischen 600 und 800 Euro. Grundsätzlich braucht man für Hongkong keine

Impfungen, aber da meine Eltern sehr vorsichtig sein wollten, habe ich mich gegen Hepatitis A und

Typhus impfen lassen. Wenn man nach Thailand oder Singapur reisen möchte, sollte man darauf

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achten, dass in Süd-Ost Asien ein hohes Malariarisiko herrscht. Die City University bietet den

Austauschstudenten eine Basis Versicherung während des Semesters an, jedoch wäre es besser, wenn

man sich in Deutschland versichern würde.

Betreuung an der Gasthochschule, Ansprechpersonen

Die Betreuung an der CityU ist ganz gut, und die Ansprechperson an der College of Business, Miss Ada

Kwok ist sehr nett. Wenn man ein Problem hat, soll man sich direkt bei Ada Kwok melden.

Praktische Tipps

Wenn man ein Projekt zusammen mit den Locals machen muss, soll man darauf achten, dass diese in

den meisten Fällen erwarten, dass die Austauschstudenten die ganze Arbeite machen. Deswegen soll

man die Initiative ergreifen, und die Arbeit aufteilen. Man soll sich die Zeit nehmen den Locals ihre

Tätigkeit genau zu erklären. Viele von ihnen können sich nicht so gut auf Englisch ausdrücken,

deswegen macht es durchaus Sinn, ihnen das ganze Plan 2 mal vorzustellen.

Man soll sich nicht zu schwere Kurse wählen. Die meisten Kurse die interessant scheinen können sehr

aufwendig sein; und wenn man auch ein bisschen umreisen möchte, soll man sich maximal 3 schwere

Kurse (Level 4 – Die erste Ziffer aus dem 4-stelligen Code; z.B. EF4312 Mergers and Acquisitions ist

ein schweres Kurs) wählen.

Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters an der City University

of Hong Kong im Wintersemester 2015/2016

Zunächst möchte ich mich recht herzlich bei dem gesamten Team des Auslandsbüros des

Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sowie bei Frau Ada Kwok, der zuständigen

Korrespondentin der Partneruniversität, bedanken, die mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben

und deren Organisation mir eine große Hilfe war.

Stadt:

Hong Kong ist eine faszinierende Stadt und ich hatte im vergangenen Semester die

Möglichkeit ein tolles Auslandssemester zu absolvieren und eine Stadt kennenzulernen, die

eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet und die mich definitiv in Ihren Bann gezogen hat. Da ich

bereits zu Beginn des Jahres ein Praktikum in Hong Kong absolviert habe, versuche ich meine

Eindrücke darzustellen und besonders auf die Möglichkeit eingehen, die Stadt im Rahmen

eines Auslandssemesters kennenzulernen. Besonders auffällig ist, dass Hong Kong eine sehr

hohe Bevölkerungsdichte aufweist und daneben jedoch auch viele „Expats“ in Hong Kong

leben. Dieser Mix ist sehr interessant, da man zwar auf eine große Menge von „Locals“ trifft,

jedoch auch die Möglichkeit hat Menschen kennenzulernen aus diversen anderen Ländern.

Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen, da ich die Möglichkeit hatte in die asiatische

Kultur einzutauchen und daneben auch Europäer aus anderen Nationen kennenzulernen.

Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass für Studierende die voll und ausschließlich in die

asiatische Kultur eintauchen möchten ein Austausch in Mainland China meiner Meinung nach

zu bevorzugen wäre. Dies liegt daran, dass Hong Kong sehr westlich geprägt ist, was jedoch

auch den Vorteil hat, dass man sich als Europäer sehr schnell zurecht findet.

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Universität:

Bezüglich der Universität muss ich sagen, dass ich viele Überraschungen erlebt habe.

Zunächst muss ich sagen, dass das Englisch-Sprachniveau der Hong Kong Chinesen

teilweise sehr schwach ist, was mich sehr überrascht hat, da Englisch eine offizielle

Landessprache in Hong Kong ist. Darüber hinaus muss man sagen, dass die lokalen

Studierenden teilweise sehr unter sich bleiben. Dementsprechend muss man aktiv auf die

lokalen Studierenden eingehen und man sollte sich auch nicht davon scheuen

Gruppenprojekte mit diesen gemeinsam durchzuführen. Ich denke, dass es besonders

wertvoll ist, Gruppenprojekte gemeinsam mit Chinesen beziehungsweise Hong Kong

Chinesen durchzuführe, da man lernt worin der Unterschied in der Arbeitsweise zwischen

Ost und West liegt und dies definitiv den eigenen Horizont erweitert. Bezüglich der Qualität

der Lehrveranstaltungen möchte ich gewisse Punkte herauskristallisieren. Die Kursgröße ist

wesentlich kleiner in Hong Kong und viel praxisnäher. Generell muss ich sagen, dass ich den

Eindruck habe, dass die Dozenten in Frankfurt ein tieferes Verständnis der Materie haben

und insgesamt kompetenter erscheinen, bedingt jedoch durch die Kursgröße erscheinen die

Kurse wie Tutorien an der Goethe Universität, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich

dabei eben nicht um Tutoren sondern um Dozenten handelt. Dies führt dazu, dass die

Veranstaltungen ein sehr angenehmes Klima haben und man das Gefühl hat, dass die

Dozenten individueller auf die Kursteilnehmer eingehen und die Lehrveranstaltungen flexibler

gestalten. Zudem sind die Lehrveranstaltungen interaktiv, d.h., dass der Professor auch

Studierende während der Vorlesung aufruft und Fragen in die Runde stellt. Dies war meiner

Erfahrung nach in Frankfurt bedingt durch die deutlich größere Kursgröße kaum möglich. Ich

fand diese Art von Vorlesungen sehr ansprechend und eine gute Ergänzung zu meinem

bisherigen Studium. Unabhängig von den Lehrveranstaltungen möchte ich auf die Universität

im Allgemeinen eingehen und persönliche Tipps meinerseits geben. Ein großer Unterschied

für mich war die Tatsache, dass fast alle Austauschstudierenden auf dem Campus gewohnt

haben und auch sehr viele lokale Studierende dort residiert haben. Im Gegensatz zu

Frankfurt spielt sich somit der Großteil des Alltags auf dem Campus ab.

Ich fand dies persönlich sehr angenehm, da man seine Freunde um sich herum hat und

darüber hinaus viel Zeit spart. Im Gegensatz jedoch zu meinem Praktikum Anfang des

Jahres in Hong Kong, bei dem ich auf Hong Kong Island gewohnt und gearbeitet habe,

tendiert man dazu sich im Rahmen des Auslandssemesters lediglich mit anderen

Austauschstudierenden zu umgeben und unter sich zu bleiben. Ich denke, dass wenn man

wirklich Einblick in die asiatische Kultur erlangen möchte, man proaktiv Kontakte mit lokalen

Studierenden knüpfen sollte. Dies gelingt beispielsweise sehr gut indem man Clubs der

Universität beitritt. In meinem Fall bin ich dem CityU Football Team beigetreten. Generell

präferieren die Trainer zwar Full-time Studierende, da diese nicht nur ein Semester bleiben

und somit das Team länger unterstützen können, jedoch haben auch gute und motivierte

Spieler die Möglichkeit mitzutrainieren und der Trainer entscheidet nach dem Probetraining

ob man weiter im Team bleiben kann. Glücklicherweise habe ich die „Try-outs“ erfolgreich

beendet und konnte mir damit einen Platz im Team sichern. Als der einzige nicht-asiatische

Spieler konnte ich voll in die asiatische Kultur eintauchen und habe unvergessliche Momente

Page 30: Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong · Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong Ich hatte die Möglichkeit mein Wintersemester 2016/17 an der

gesammelt, da wir beispielsweise nach dem Training stets zu lokalen Restaurants

gemeinsam gegangen sind. Für mich war dies eine tolle Erfahrung, die zu meinen positiven

Erlebnissen des Auslandsaufenthalts sehr stark beigetragen hat und ich kann daher jedem

empfehlen einem Universitätsclub beizutreten, der den eigenen Interessen entspricht.

Besonderheiten des dort studierten Faches:

Zu den Besonderheiten des dort studierten Faches möchte ich aufgreifen, was ich bereits

vorher im Rahmen der Lehrveranstaltungen ausgeführt habe. Als Student der

Wirtschaftswissenschaften konnte ich bereits die wesentlichen Grundkonzepte in der Theorie

kennenlernen. Allerdings hat mir persönlich ein wenig der praktische Bezug gefehlt und das

Auslandssemester hat mir sehr dabei geholfen neben meinen fundierten theoretischen

Kenntnissen auch weitere praktische Skills zu erwerben. Die Kursauswahl ist sehr groß und

ich habe beispielsweise auch einen Kurs aus dem Informatik Fachbereich gewählt. Dabei

ging es um Anwendungen mit Excel und da gute Excel Kenntnisse in der Regel von

Wirtschaftswissenschaftlern erwartet werden, war dieser Kurs sehr wertvoll. Als finales

Gruppenprojekt des Kurses hat meine Gruppe sogar einen Versicherungsrechner mit VBA

kreiert. In dem Kurs „Mergers & Acquisitions“ beispielsweise haben wir ein „Pitchbook“

erstellt, welches über 60 Seiten ging. In beiden Fällen waren wir sehr flexibel und freigestellt

wie die konkrete Ausarbeitung aussieht. Dies liegt an den kleinen Kursgrößen, da die

Dozenten die Möglichkeit haben die Klausuren und Gruppenprojekte individuell zu bewerten

und kein standardisiertes Format zwingend erfordern. Insgesamt setzt sich die Endnote aus

den Gruppenprojekten beziehungsweise Einzelprojekten während des Semesters sowie aus

den Endklausuren zusammen. Diesen Ansatz fand ich persönlich sehr gut, da somit die Note

nicht lediglich von einer Prüfung abhängt wie dies in Frankfurt der Fall ist. Jedoch muss ich

auch sagen, dass einige Fächer teilweise wöchentliche Aufgaben verteilen, die in die

Endnote hineinfließen. Obwohl diese in der Regel nicht sehr schwer sind, hängt damit jedoch

auch ein konstanter Stress zusammen und man muss sich gewissermaßen an den

Lernrhythmus anpassen. Verglichen mit Frankfurt erfordern die Kurse daher insgesamt einen

höheren Aufwand, sind jedoch weniger anspruchsvoll, sodass man sich mit gesundem Fleiß

eine gute Basis für die Endnote aufbauen kann.

Die Infrastruktur und Ausstattung der Universität würde ich insgesamt als solide bezeichnen.

Man bekommt relativ schnell einen guten Überblick und die Universität teil sich in drei

Hauptgebäude auf, die alle mit einer eigenen Mensa ausgestattet sind.

Die Bibliothek ist auch ansprechend, allerdings muss man sich einen Platz in der Regel

online reservieren. Insgesamt funktioniert an der CityU viel über Online Buchungen, so

beispielsweise auch die Buchung des Fitnessstudios und die Buchung von Gruppenräumen

in der Bibliothek. Da die Sitzplätze in der Regel ziemlich ausgelastet sind, besonders an den

PCs, ist es empfehlenswert einen Platz online im Voraus zu buchen. Auch die Kurswahl

erfolgt online und man muss innerhalb der ersten 2 Wochen entscheiden welche Kurse man

wählen möchte. Falls die Kurse schon voll sind kann man sich allerdings auch noch

einschreiben, falls der Dozent dies genehmigt. Dabei muss man ein spezielles Formular von

den Dozenten unterschreiben lassen und bei Frau Kwok, die für die meisten Formalitäten

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zuständig ist und auch die entsprechende Kontaktperson vor dem Beginn des Semesters

war, abgeben.

Hinsichtlich des Gepäcks, kann in nur empfehlen von dicker Kleidung abzusehen. Ich habe

sicherheitshalber einige Pullover und Jeans mitgenommen, allerdings habe ich die Jeans in

der gesamten Zeit lediglich einmal getragen. Stattdessen trug ich Shorts und zum Ende des

Semesters lange Stoffhosen, als es ein wenig kühler wurde. Obwohl Hong Kong als Stadt

sehr sicher ist, sollte man dennoch auf der Hut sein in den Stadtviertel wie TST oder Mong

Kok, da ich bereits von ein paar wenigen Diebstählen dort zu Ohren bekommen habe.

Die Wohnsituation ist wie anfangs erörtert sehr gut in dem Studenten Wohnheim, da man

direkt am Campus wohnt und die Kosten für ein Einzelzimmer als auch Doppelzimmer sehr

niedrig sind verglichen mit dem allgemein vorherrschenden Preisniveau.

Die Preise auf dem Campus wie beispielsweise das Essen in der Mensa sind relativ günstig

und daher ist es üblich, dass die Studierenden fast ausschließlich in den Mensen essen und

eher selten selbst kochen. Studierende profitieren auch beim öffentlichen Nahverkehr. Ich

rate es, schon bereits nach der Ankuft in Hong Kong, am Flughafen eine Octopus Card zu

erwerben. Diese benötigt man um die Ubahn (MTR) benutzen zu können und man kann

damit auch bei jedem 7-11 bezahlen. In Hong Kong findet man praktisch überall einen 7-11.

Das ist ein Supermarkt und der Vorteil ist auch, dass man an jedem 7-11 kostenlos Internet

hat. Darüber hinaus kann man an jedem 7-11 sein Guthaben auffüllen für das Mobiltelefon.

Ich kann sehr empfehlen sich zu Beginn des Semesters eine China Mobile Sim Karte zu

kaufen, da dies auch den Vorteil hat, dass man sich navigieren kann und besser

zurechtfindet.

Neben der MTR, besteht auch die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen. Nach 00.30h fahren

keine Bahnen mehr und dann ist man auf Taxen angewiesen. Diese sind allerdings sehr

günstig und für eine Fahrt von Central zur Studenten Residenz bezahlt man umgerechnet

insgesamt 12 Euro, was sehr preiswert ist wenn man bedenkt, dass man sich ein Taxi mit

anderen Studierenden teilen und somit auch die Kosten aufteilen kann.

Es gibt in Hong Kong viele Sehenswürdigkeiten und tolle Restaurants. Generell kann ich

empfehlen, dass man sich den Strand anschaut, zu Mr.Wong essen geht (ein Restaurant

das sehr beliebt ist unter Austauschstudierenden) und in ein lokales Restaurant geht,

welches Dim Sum serviert. Dim Sum ist eine Tradition in Hong Kong und auf jeden Fall auch

geschmacklich empfehlenswert. Darüber hinaus kann ich sehr empfehlen sich das Pferde

Rennen anzuschauen. Die Pferde Rennen beginnen in der Regel Mitte September und sind

ein spannendes Event.

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Die finanziellen Aufwendungen sind insgesamt höher als in der Heimat, was allerdings nicht

per se an Hong Kong liegt, sondern an der Natur des Auslandssemesters. Dies liegt daran,

dass man als Austauschstudent natürlich neue Dinge ausprobieren und erleben möchte und

dies oftmals mit Kosten verbunden ist. Die höheren Kosten liegen auch daran, dass man fast

ausschließlich außerhalb isst statt selbst zu kochen. Das Promos Stipendium hilft ungemein

dabei, dass man ein tolles Auslandssemester verbringen kann, da man eine finanzielle

Unterstützung erhält und somit nicht stets auf die Kosten achten muss und somit auch mehr

unternehmen kann und einen größeren Mehrwert aus dem Auslandssemester ziehen kann.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir das Auslandssemester an der City University

of Hong Kong sehr viel Spaß bereitet hat und ich mich auch persönlich sehr stark

weiterentwickelt habe, da ich mit unterschiedlichen Kulturen und Charakteren in Kontakt

getreten bin, was ich als sehr wertvoll erachte. Ich kann es den potentiellen Kandidaten nur

ans Herz legen, dass diese aktiv den Kontakt zu lokalen Studierenden suchen, da das

Auslandssemester sehr schnell vorbeigeht und man diese einzigartige Möglichkeit nutzen

sollte. Ich fand es sehr positiv auch lokale Studierende als Freunde gewinnen zu können und

ich sehe den erhöhten finanziellen Aufwand der mit dem Auslandssemester einhergeht nicht

als Bürde, sondern eher als Investition, da der Mehrwert, den man schöpft, wesentlich höher

ist.

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der City

University of Hong Kong in Hong Kong SAR, China (WS 2015/2016)

Im Folgenden möchte ich gerne über meine Erfahrungen während meines

Auslandsaufenthaltes an der City University of Hong Kong berichten.

Zunächst möchte ich allerdings der Christa und Norbert Walter – Stiftung und hier

insbesondere Frau Walter und Frau Hock danken, die mich sehr bei meinem Vorhaben

unterstützt haben. Des Weiteren bedanke ich mich auch herzlich beim Auslandsbüro des

Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften und hier insbesondere bei Herrn Dr. Pilz, bei Frau

Jäckel und bei Frau Zell, sowie bei der Korrespondentin der City University of Hong Kong,

Frau Ada Kwok, die mein Vorhaben tatkräftig unterstützt und mir insbesondere bei der

Organisation sehr geholfen haben. Zu guter Letzt möchte ich auch dem DAAD für die

Unterstützung durch das PROMOS-Programm danken.

Ich habe an der CityU, wie sie von Einheimischen genannt wird, zwischen Mitte August 2015

und Mitte Dezember 2015 das 5. Semester meines Bachelor-Studienganges absolviert und

dort insgesamt eine sehr spannende, allerdings auch ziemlich intensive Zeit verbracht.

Nichtsdestotrotz kann ich ein Auslandssemester an der CityU uneingeschränkt

weiterempfehlen.

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Die CityU ist eine relativ junge Universität, die 1984 gegründet wurde und im Jahre 1994 ihren

vollen Universitätsstatus erlangt hat. Trotz ihrer relativ jungen Historie darf man sich allerdings

nicht täuschen lassen hinsichtlich der Qualität der Ausbildung, die man dort erfährt.

Gerade erst während meines Auslandsaufenthaltes wurde sie im letzten QS World University

Rankings weltweit auf Position 57 platziert, was mehrmals betont wurde und meiner Meinung

nach den Drive der Universität, sich kontinuierlich zu verbessern, auch sehr gut widerspiegelt.

Insgesamt besteht Hongkong aus der Halbinsel Kowloon, die sich über die New Territories an

Mainland China anschließt und aus Hong Kong Island. Die CityU befindet sich in Kowloon und

ganz in der Nähe der MTR Station Kowloon Tong. Lustigerweise befindet sich der Ausgang

der MTR Station direkt in einem Einkaufszentrum („Festival Walk“), sodass man durch das

Einkaufszentrum geht, um zur Universität zu gelangen. Insbesondere die Nähe zum

Einkaufszentrum ist sehr hilfreich, da man hier schnell etwas einkaufen kann. Im Vergleich zu

Hong Kong Island, welches das Finanzzentrum Hongkongs beherbergt und insgesamt eher

westlich bzw. europäisch orientiert ist, kann man sich die Kowloon-Seite eher „klassisch

asiatisch“ vorstellen. Das Wetter in Hongkong ist deutlich wärmer im Vergleich zu Deutschland

und wir hatten sogar bis zu meiner Abreise kurz vor Weihnachten meines Wissens nach nie

weniger als 15 Grad und bis Ende November sogar noch durchgängig mindestens 30 Grad,

was sehr angenehm ist.

Zum Campus der CityU lässt sich sagen, dass dieser ziemlich groß ist und sogar einen

Swimmingpool beherbergt, der von Studierenden genutzt werden kann, was gerade bei den

angesprochenen heißen Temperaturen sehr angenehm ist.

Der Campus besteht insgesamt aus drei Hauptgebäuden, den Gebäuden Academic 1,

Academic 2 und Academic 3, sowie der Student Residence und weiteren Nebengebäuden.

Im Academic 1 befinden sich die klassischen Hörsäle, die allerdings wesentlich kleiner sind

als die großen Hörsäle 1 und 2 am Campus Westend. Stattdessen fassen die größten Hörsäle

an der CityU vielleicht maximal um die 200 Studierenden. Von der Ausstattung her gibt es

allerdings kaum Unterschiede zum Campus Westend und sie verfügen ebenfalls über einen

Computer für den Dozenten, einen Projektor, einen Visualizer, etc.

Außerdem umfasst das Academic 1 auch die Run Run Shaw Library, die sich zwar nur über

ein Stockwerk erstreckt, allerdings meines Wissens nach eine der größten oder sogar die

größte 1-stöckige Universitätsbibliothek der Welt ist. Trotz ihrer Größe war es aber nicht

unbedingt einfach immer einen Platz zu bekommen. Gegen Ende des Semesters, als die

Prüfungsphase anstand, war sie durchgängig voll, sodass man vorher einen Platz reserviere

musste und zu meinem Erstaunen war sie auch am Anfang des Semesters schon relativ gut

gefüllt.

Bezüglich der Essmöglichkeiten an der CityU gibt es Kantinen in jedem Academic Building,

sowie die Homey’s Kitchen an der Student Residence sowie dutzende Cafés, die sich über

den ganzen Campus erstrecken.

Man muss sagen, dass das Essen an der CityU insgesamt sehr günstig ist und das Preis-

Leistungsverhältnis in Ordnung ist. Allerdings muss ich auch dazusagen, dass ich während

meines Semesters in Hongkong relativ wenig Fleisch gegessen habe, da in Hongkong gutes

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Fleisch sehr teuer ist und ich das Fleisch im klassischen Kantinenessen nicht sonderlich gut

vertragen habe.

Im Hinblick auf die Wohnmöglichkeiten, lässt sich nur Folgendes sagen. Ich kann nur jedem

Aspiranten für ein Auslandssemester an der CityU raten sich für einen Platz in der Student

Residence zu bewerben.

Die Student Residence befindet sich angrenzend an den Hauptcampus und lässt sich über

eine Brücke erreichen.

Man zahlt für eine Unterkunft in der Student Residence umgerechnet maximal ca. 1200 Euro

für das ganze Semester für Einzelzimmer (ca. 16qm) und sogar deutlich weniger, wenn man

sich das Zimmer teilt (Doppelzimmer; ca. 18qm).

Im Gegensatz dazu hatte ich allerdings auch Freunde, die Off-Campus gewohnt haben,

entweder da sie mehr in die heimische Kultur eintauchen wollten und daher nicht unbedingt in

der Student Residence wohnen wollten oder da sie einfach nichts in der Student Residence

bekommen haben, da sie sich zu spät dafür beworben haben. Diese zahlten allerdings deutlich

mehr und zahlten z.B. ab 400 Euro für ein 4 qm Zimmer im sogenannten „Appledorm“ und

deutlich mehr für größere Unterkünfte. Diese hohen Mietpreise sind nicht verwunderlich, da

Hongkong die höchsten Mietpreise weltweit hat und man sich dessen bewusst sein sollte.

Deshalb kann ich nur nochmals darauf hinweisen, dass man sich für eine Unterkunft in der

Student Residence bewerben sollte, wenn man nicht bereit ist allzu viel Geld für die Unterkunft

auszugeben.

Ich hatte auch eine Unterkunft in der Student Residence und kann die Zimmer hinsichtlich des

Preis-Leistungsverhältnisses sehr empfehlen.

Zu den Sportmöglichkeiten kann ich nur sagen, dass die CityU sehr gute Sportmöglichkeiten

anbietet, was auch damit zusammenhängt, dass die Locals sehr sportbegeistert sind. Ich war

anfangs sehr davon verwundert, dass in Hongkong so eine große Sportaffinität besteht,

allerdings waren die Sporteinrichtungen fast durchgängig voll mit Studierenden. Die CityU hat

auch ein eigenes Sportzentrum mit Squashplätzen, Badmintonplätzen, Tischtennisplatten,

Multifunktionsräumen und einem eigenen Fitnessstudio.

Das Fitnessstudio, das von der Ausstattung zwar nicht hochmodern ist, hat insgesamt

eigentlich alles was man benötigt und auch der Preis ist meiner Meinung nach unschlagbar.

Man zahlt lediglich 3 HK Dollar pro Stunde für eine Trainingseinheit (umgerechnet ca. 40 Cent)

und kann sogar für 150 HK Dollar (umgerechnet ca. 20 EUR) eine Jahresmitgliedschaft

erwerben und das Gym unbegrenzt oft nutzen.

Darüber hinaus hat die CityU auch einen Basketballplatz. Insbesondere Basketball und

Badminton sind die Hauptsportarten in Hongkong und man kann hier auch schnell neue

Kontakte knüpfen.

Wie anfangs angedeutet ist die CityU sehr bestrebt sich weiterzuentwickeln und auch die

Kurse sind insgesamt sehr interessant.

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Ich musste, um für die Anrechnung den vollen Workload eines Semesters zu erlangen, 5 Kurse

an der CityU absolvieren. Im Hinblick auf diese Kurse war ich im Grunde frei hinsichtlich der

Kursauswahl, solange sie etwas mit meinem Studium zu tun haben. Da an der CityU sehr

viele verschiedene Electives angeboten werden, hat man allerdings genügend Auswahl um

geeignete Kurse zu wählen. Ich kann Studierenden der Wirtschaftswissenschaften allerdings

nur ans Herz legen sich mit dem Prüfungsamt des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften

vorab in Verbindung zu setzen, welche Kurse man wählen sollte, da einem vom Prüfungsamt

gute Tipps gegeben werden. Beispielsweise muss man als Wirtschaftswissenschaftler im

Wahlpflichtbereich (5. und 6. Semester) ein Modul aus dem Gegenschwerpunkt wählen (beim

Schwerpunkt BWL (Finance & Accounting oder Marketing & Management) wäre dies ein

Modul aus dem Schwerpunkt VWL (Economics)). Dies habe ich auch so gemacht und ich kann

es nur empfehlen, da man dann im 6. Semester freier in der Kurswahl ist. Insbesondere, wenn

man bedenkt, dass man im Auslandssemester maximal 2 Module aus dem Schwerpunkt

angerechnet bekommt und demnach noch 2 Module aus dem Schwerpunkt wieder zu Hause

absolvieren muss ( um auf die geforderten 4 Schwerpunkts-Module zu kommen), ist es sehr

hilfreich, wenn man ein Modul aus dem Gegenschwerpunkt wahrnimmt.

Die Kurse an der CityU sind insgesamt viel praktischer ausgerichtet. Während man

beispielsweise an der Goethe-Universität lediglich eine Prüfung am Ende des Semesters hat,

hat man an der CityU meistens neben einer Prüfung am Ende des Semesters auch viele

Gruppen- oder Individualprojekte. Diese sind meistens sehr praxisnah und dienen dazu das,

im Laufe des Semesters, Erlernte auch anzuwenden. Dies hilft sehr das kontinuierliche Lernen

zu fördern und hat mir insgesamt sehr zugesagt. Nichtsdestotrotz muss man sich bewusst

sein, dass die Gruppenprojekte zwar sehr interessant sind, allerdings finden sie für die meisten

Kurse zumeist zur selben Zeit statt und zwar ungefähr nachdem 2/3 des Semesters vergangen

sind, sodass man in dieser Zeit ziemlich eingespannt ist.

Insgesamt kann ich allerdings sagen, dass man sich die Kurse auch der eigenen Intention

entsprechend auswählen kann. Ich beispielsweise wollte auch fachlich etwas aus dem

Auslandssemester mitnehmen und habe relativ schwierige und auch neue Kurs gewählt. Ich

habe allerdings auch viele Studierende kennengelernt, die sich relativ einfache Kurse

ausgewählt haben um noch mehr Reisen zu können. Ich finde diese Flexibilität sehr gut, da

jeder das wählen kann was ihm besser passt.

Außerdem sollte man sich auch bewusst sein, dass relativ viele der anderen

Austauschstudierenden sehr viel unterwegs waren, was häufig damit zusammenhängt, dass

sie lediglich ein Pass or Fail System im Auslandssemester haben und das Bestehen eines

Kurses nicht allzu schwer war. Nichtsdestotrotz galten für mich beispielsweise auch die

entsprechenden Noten, die für mich zu Hause angerechnet werden, und das Erlangen sehr

guter Noten an der CityU war nicht unbedingt einfacher als zu Hause (was möglicherweise

auch mit meiner Kursauswahl zusammenhing), sodass ich natürlich weniger unterwegs war.

Insgesamt war ich allerdings mit der Kursvielfalt sehr zufrieden und insbesondere die deutlich

kleineren Kursgrößen (ca. 30 – 40 Studierende im Durchschnitt) und die stärkere Praxisnähe

waren sehr positiv.

Zu den anderen Studierenden kann ich nur sagen, dass man hier sehr schnell Kontakte

knüpfen kann und insbesondere das große Freizeitangebot mit verschiedenen Studenten-

Clubs sehr positiv ist. Ich habe hier neue Freundschaften schließen können und bin sehr

dankbar für die schöne Zeit.

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Nun möchte ich noch kurz auf einige Punkte eingehen, die meiner Meinung nach auch sehr

wichtig sind.

Zunächst ist der öffentliche Nahverkehr und hier insbesondere die U-Bahn („MTR“) sehr gut

ausgebaut und man gelangt innerhalb kürzester Zeit in Hongkong von einem Ort zum Anderen.

Für die Benutzung der MTR benötigt man eine sogenannte Octopus-Card, mit der man auch

in vielen Geschäften bezahlen kann. Hier ist es sehr sinnvoll am Anfang des Semesters eine

Studenten-Octopus-Card zu beantragen, da hiermit die MTR-Fahrten lediglich etwa die Hälfte

kosten. Außerdem kann ich neuen Studierenden an der CityU nur empfehlen eine Prepaid-

SIM-Karte zu erbwerben. Diese kann an jedem 7 Eleven erworben werden und kostet ab 80

HKD (etwa. 9 EUR) aufwärts. Dies ist sehr hilfreich, wenn man mit anderen Studierenden

während der Zeit in Hongkong in Kontakt sein möchte.

Bezüglich der Jobmöglichkeiten kann ich nur kurz anmerken, dass das Hong-Kong-

Studierenden-Visum es nicht gestattet einen bezahlten Job während des

Auslandsaufenthaltes wahrzunehmen.

Bezüglich des Gepäcks kann ich nur empfehlen, dass man nicht zu wenig Gepäck mitnimmt,

wenn man vorhat vorerst nur in Hongkong zu bleiben. Ich habe den Fehler begangen und nicht

zu viel Gepäck mitgenommen, da ich gedacht habe, dass man dort Kleidung sowieso sehr

günstig erwerben kann und ich mich vor Ort mit Kleidung ausstatten kann. Dies ist leider nicht

unbedingt der Fall. Zwar gibt es diverse Märkte in Hongkong, die Kleidung verkaufen,

allerdings kostet adäquate Qualität dort mindestens so viel wie in Deutschland.

Auch im Allgemeinen sollte man sich bewusst sein, dass die Lebenshaltungskosten in

Hongkong mindestens so hoch sind wie in Deutschland.

Zu den Formalitäten kann ich nur sagen, dass man in der ersten Woche die meisten

Formalitäten erledigt, die vor Ort noch erledigt werden müssen. Insbesondere stehen einem

hier die Mentoren, die die Einführungswoche leiten, mit Rat und Tat zur Seite.

Außerdem wird man formal vorab sehr gut vorbereitet und muss das meiste wie beispielsweise

Visum, Unterkunft, Studierendenausweis, Auslandskrankenversicherung etc. auch schon

vorab organisieren. Hier steht einem allerdings Frau Ada Kwok zur Seite, die die Vorbereitung

meiner Ansicht nach perfekt vorbereitet und einem bei Fragen sehr hilfsbereit zur Verfügung

steht.

Zu guter Letzt möchte ich noch einen weiteren Pluspunkt eines Auslandssemesters an der

CityU erwähnen. Man befindet sich inmitten des asiatischen Raumes und sollte dies unbedingt

nutzen um Reisen in naheliegende Länder und Regionen zu unternehmen. So kann man

beispielsweise Mainland China, Singapur, Japan, Taiwan, Thailand, Vietnam und andere

Länder innerhalb kürzester Flugzeit und für relativ wenig Geld bereisen und sollte hiervon

Gebrauch machen. Sehr viele meiner Kommilitonen an der CityU haben beispielsweise im

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Anschluss an das Semester noch eine Asienreise geplant und ich denke, dass dies eine sehr

empfehlenswerte Sache ist.

Insgesamt war mein Semester an der CityU eine sehr aufregende Zeit. Ich konnte eine neue

Kultur entdecken, neue Freundschaften schließen und auch mehr über mich selbst erfahren.

Daher kann ich vorbehaltlos jedem empfehlen, sich für ein Auslandssemester an der CityU zu

erkundigen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

WS 2014/2015

Wir vier hatten die Möglichkeit, von August 2014 bis Dezember 2014 ein Semester an der City University

of Hong Kong (CityU) zu verbringen. Aufgrund der Tatsache, dass es bereits eine Vielzahl an

detaillierten und hilfreichen Erfahrungsberichten für potentielle Bewerber auf der Seite der Universität

gibt, wollen wir hier zukünftigen Austauschstudenten mit unseren Informationen eine erste Orientierung

an die Hand geben.

An dieser Stelle möchten wir außerdem dem Auslandsbüro des Fachbereichs

Wirtschaftswissenschaften sowie Ada Kwok - dem Executive Officer des Austauschprogramms an der

CityU - danken, ohne deren Hilfe und Organisation das Auslandssemester für uns nicht zu einem so

tollen Erlebnis hätte werden können.

1. Bewerbung (Bewerbung, Visum, Versicherung, Flug)

Es ist wichtig, speziell wenn man im Sommersemeter sein Studium begonnen hat, die

Bewerbungsfristen für ein Auslandssemester außerhalb Europas zu beachten, welche teilweise

schlecht kommuniziert wurden und dazu geführt haben, dass viele die Chance verpassten international

zu studieren.

Hat man sich aber rechtzeitig beworben, und wurde man von der Uni Frankfurt akzeptiert, ist die

Kommunikation hervorragend. Offiziell wird man dann für Hong Kong nominiert und muss von der CityU

erst noch akzeptiert werden. Allerdings sind uns keine Fälle bekannt, in denen man nicht angenommen

wurde.

Als weiteren Schritt muss man dann eigentlich nur noch die Kurse wählen, sich für einen

Studentenwohnheimsplatz bewerben und das Visum beantragen. Das alles wird aber sehr gut

kommuniziert, und man bekommt für alles die passenden Dokumente zugesendet, sodass man für das

Visum beispielsweise nur ein paar Dokumente ausfüllen muss, und diese dann sogar von der Goethe

Uni versendet werden. Somit entstehen dabei keinerlei Kosten.

Jetzt muss man sich eigentlich nur noch um eine Versicherung und den Flug kümmern. Die

Auslandskrankenversicherung kann direkt über die CityU gebucht werden. Allerdings habe ich diese

über den ADAC abgeschlossen. Die kostet zwar ca. 30€ im Monat, enthält aber noch zusätzliche

Leistungen, die die Versicherung der CityU nicht abdeckt.

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Bei dem Flug empfiehlt es sich frühzeitig zu buchen. Die Airline ist dabei ziemlich egal, weil alle ungefähr

den gleichen Standard bieten. Jedoch sollte man vorher die Gepäckobergrenze berücksichtigen. Wir

hatten den Hin- und Rückflug zusammen für ungefähr 650€ gebucht, durften aber nur 20kg Gepäck pro

Person mitführen. Das stellte speziell beim Rückflug einige Probleme dar. Wir konnten aber den

Zusatzkosten für Übergepäck durch bis zu drei Handgepäckstücke pro Person entgehen.

Hat man alle diese Dinge im Voraus geregelt, kann das Auslandssemester in Hong Kong auch schon

beginnen!

2. Leben an der City University of Hong Kong [Alex] [done]

Wohnen

Kurz nach der Bewerbung für das Exchange Program an der City University erhält man die Möglichkeit

sich für einen Platz im Studentenwohnheim zu bewerben. Diese Möglichkeit solltet ihr unbedingt nutzen

denn das Studentenwohnheim ist im Vergleich zu einer Wohnung ausserhalb des Campus unschlagbar

günstig. Ein Zimmer im Studentenwohnheim kostet zwischen 550€ und 800€ für ein gesamtes

Semester, während man off-campus monatlich oftmals 1000€ und mehr für eine Wohnung bezahlt.

Bei der Bewerbung kann man seine Präfenzen zwischen Einzelzimmer, Doppelzimmer, und 3-Zimmer-

Apartments angeben, wobei ein Einzelzimmer i.d.R. nur bei Vorlage eines ärtztlichen Attests vergeben

wird. Dies ist meiner Meinung nach aber gar nicht so schlimm, da das Zusammenleben mit einem

einheimischen Studenten eine wertvolle Erfahrung sein kann. Falls man dennoch eine Präferenz für ein

Einzelzimmer, aber keine schwerwiegende Krankheit hat, kann man auch versuchen, sich seine faktisch

irrelevanten Beschwerden bescheinigen lassen. So hat bei vielen Studenten bspw. ein Attest über

Heuschnupfen ausgereicht, um einem Einzelzimmer zugewiesen zu werden.

Die Zimmer sind mit Schreibtisch, Bett und Schrank ausgestattet, außerdem gibt es eine Klimaanlage

für deren Nutzung man mit seiner Zimmerkarte (Aufladeautomat ist vor Hall 3&5 sowie im SRO) eine

kleine Gebühr zahlen muss. Zudem teilt man sich mit zwei weiteren Studenten ein Bad und mit den

Bewohnern der gesamten Etage eine Gemeinschaftsküche, was den Vorteil hat auch das eine oder

andere mal mit seinen Nachbarn gemeinsam kochen zu können. Die Zimmer waren mit 12 qm nicht

wirklich groß, schon gar nicht für zwei Personen, allerdings kann man sich gut damit arrangieren und

da man sich sowieso fast nur zum Schlafen im Zimmer aufhält, stellt das keine großen Probleme dar.

Studieren

Die City University of Hong Kong befindet sich in dem wohlhabenden Stadtteil Kowloon Tong auf der

Festland Seite Hong Kong’s. Die Universität ist haupsächlich in drei Gebäude unterteilt wobei das

neuste (AC3) erst Mitte 2013 fertig gestellt wurde.

Dementsprechend modern ist die Ausstattung des Campus auf dem es überall kostenloses WLAN und

mehrere PC Pools gibt. Auch gibt es einen Swimmingpool und ein Fitness Center sowie mehrere

Cafeterien und 3 Mensen in denen man asiatische als auch westliche Gerichte zu günstigen preisen

erhält.

Das Studieren an der City University unterscheidet sich stark von dem Studium an der Goethe

Universität. Allen voran durch die Vielzahl an Gruppen Projekten, Case Study’s, Mid-Term Exams und

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Assignments verteilt sich der Lernaufwand and der CityU kontinuierlicher über das gesamte Semester

als man es als Frankfurter Student gewohnt ist.

Auch die Schwankungen des Niveaus der angebotenen Veranstaltungen ist um einiges höher, so muss

sich manche Veranstaltung was Struktur und Schwierigkeitsgrad betrifft nicht vor einem Frankfurter

Modul verstecken, während jedoch andere den Stoff weitaus oberflächlicher behandeln und abprüfen.

Insgesamt würden wir die Schwierigkeit, gute Noten zu bekommen, im Vergleich mit der Goethe-

Universität als niedriger einschätzen.

Kurswahl

Um den vollen Workload eines Semesters (30CP) beim Prüfungsamt anrechnen zu können müssen

Studenten der Goethe-Universität 5 Kurse a 3 Wochenstunden belegen. Zudem empfiehlt es sich vor

der endgültigen Kurswahl mit dem Prüfungsamt abzuklären, ob die gewählten Kurse akzeptiert werden

und welchem Schwerpunkt sie zugerechnet werden.

Im Zuge der offiziellen Bewerbung an der City University muss bereits eine Vorauswahl von 10 Kursen

gemacht werden, von denen man daraufhin unter Berrücksichtigung der Reihenfolge 5-6 Kurse zugeteilt

bekommt.

In Hong Kong kann man danach noch während der add and drop phase Kurse ab- und dazuwählen,

das ist teilweise zwar recht umständlich, da um einen Kurs hinzuzufügen eine Unterschrift des

zuständigen Professors, Departments und der Koordinatorin des student exchange programs benötigt

wird. An sich lässt sich das jedoch alles regeln, denn die Professoren waren immer sehr freundlich und

bereit einen Wechsel zu genehmigen.

Ein erster Indikator für den Arbeitsaufwand eines Kurses ist das Niveau welches von B1 (leicht) bis B4

(schwer) reicht. Dies sollte allerdings auch nicht überbewertet werden, da wir auch einige recht

angenehme B4 Kurse hatten. Unserer Rat ist es eine gute Mischung aus Interesse und Arbeitsbelastung

zu wählen, damit auch noch genug Zeit zum Reisen und für die vielen spannenden Erfahrungen

ausserhalb der Universität bleibt.

Noch ein Hinweis zur Kurswahl: Es bietet sich an, sich seine Kurse so zu legen, dass man entweder

den Freitag oder den Montag frei hat, um am Wochenende reisen zu können. Das sollte allerdings nicht

das einzige Kriterium sein. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Vorhandensein eines Final Exams.

Während viele unserer Kommilitonen kein oder nur ein Final Exam hatten, waren wir die letzten Wochen

mit 4-5 Exams gut ausgelastet.

Kurse

EF4314 Corporate Finance II

Niveau: B4

Dieser Kurs ist anders als der Name vielleicht vermuten lässt ein reiner Equity Valuation Kurs. Es wird

hauptsächlich fundamentale Analyse (d.h. auf Bilanzkennzahlen und individuellen Charakteristika der

Unternehmen basierende Bewertung) unter Nutzung earnings-basierter Modelle betrieben. Zudem hat

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die Veranstaltung einen starken Accounting-Bezug (US GAAP). Innerhalb des Kurses müssen 4

Assignments (20%) ein Gruppen Projekt (20%) und eine Endklausur (60%) abgelegt werden.

Obwohl das Thema möglicherweise interessant klingen mag, war das was einen schlussendlich

erwartete oft sehr oberflächlich. Der Professor wirkte zwar bemüht, entsprach jedoch fachlich nicht dem

aus Frankfurt für einen Professor gewohntem Niveau.

Das Gruppenprojekt (bei uns ein 25 Seiten Bericht) und die Assignments haben viel Zeit in Anspruch

genommen führten allerdings zu nahezu keinem Wissenszuwachs, da keine Vorbereitung auf die

Aufgaben (insb. das Gruppenprojekt) stattfand und kaum Feedback gegeben wurde.

Die Endbewertung war zwar fair, trotzdem würde ich jedoch jedem der seine Kenntnisse in diesem

Bereich vertiefen möchte empfehlen, einen anderen Kurs zu belegen.

EF3440 Microeconomics for Business Strategy

Niveau: B3

Microeconomics for Business Strategy behandelt die Grundkonzepte aus Haushalts-, Unternehmens-

und Spieltheorie. Dabei setzt sich die Endnote aus Anwesendheit in den Übungen (10%), vier

assignments (10%), einer Case Study (20%), einem mid-term exam (20%) und einem final exam (40%)

zusammen.

Die Frankfurter VWL Module decken den Inhalt des Kurses recht gut ab und auch ist der

Schwierigkeitsgrad der Aufgaben nicht sonderlich hoch. Leider kahm jedoch Mitte des Semesters eine

neue Korrektorin, welche 1:1 der Musterlösung folgte, was zu teilweise unnachvollziehbaren

Punktabzügen führte, wenn es mehrere Wege zum richtigen Ergebnis gab.

An sich ist Microeconomics for Business Strategy ein Kurs mit dem man recht zeit-effizient credit points

sammeln kann, aufgrund der Probleme bei der Korrektur und da die meisten Inhalte bereits

tiefgreifender in Frankfurt behandelt wurden, würde wir euch diesen Kurs jedoch nicht empfehlen.

EF4321 Derivatives and Risk Management

Niveau: B4

Derivatives and Risk Management beschäftigt sich mit Methoden zur Bewertung von Bonds, Futures,

Forwards, Swaps und Optionen, sowie den Charakteristika der zugrundeliegenden Märkte. Die Endnote

setzt sich zusammen aus 2 Assignments (10%) einem Mid-Term (20%) und einer Endklausur (70%)

Finanzen 1 und 2 decken die hier behandelten Themen recht gut ab, allerdings haben die guten

Erklärungen von Professor Junbo Wang noch zu einem tieferem Verständnis und zur Festigung der

Inhalte beigetragen. Auch war die Vorlesung sehr interessant, da der Professor immer wieder

Praxisbeispiele nannte und auf aktuelle Forschung verwies.

Insgesamt war der Arbeitsaufwand sehr angenehm und die Endbewertung fair, ich kann den Kurs daher

empfehlen.

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EF4312 Mergers and Aquisitions

Niveau: B4

Dieses Modul umfasst alle wesentlichen Teilgebiete des Bereichs Mergers and Aquisitions (Strategy,

Valuation, Structuring etc.) und schneidet weiterhin die verwandten Themenfelder Leverage Buyout und

Restructuring an.

Besonders gut an diesem Kurs ist der hohe Praxisbezug so mussten wir mit mehreren in

Investmentbanken gängigen financial data providern arbeiten (Bloomberg, Datastream, FactSet),

eigene Excel-Modelle bauen und haben während der Vorlesung immer wieder Bezug auf reale

Transaktionen genommen.

Auch wenn der Professor teilweise etwas unorganisiert war, kompensierte er das mit hohem

Enthusiasmus und Hilfsbereitschaft.

Die Endnote setzt sich zusammen aus der Erstellung eines Pitchbooks (30%) und dessen Präsentation

(10%), 2 Group Assignments (10%), Beiteiligung und zahlreichen individual assignments (10%) sowie

einer Endklausur (40%).

Insbesondere das Pitchbook hat dabei viel Zeit in Anspruch genommen und war unser mit Abstand

zeitaufwändigstes aber auch lehrreichstes Gruppenprojekt, während unseres Auslandssemester an der

City University. Die Endklausur und -bewertung war fair und nachvollziehbar.

Wir können den Kurs daher jedem ans Herz legen der ein Interesse an dem Thema hat und bereit ist

dafür den überdurchschnittlich hohen Arbeitsaufwand in Kauf zu nehmen

CB2022 Business Programming with Spreadsheets

Niveau: B2

Dies war einer der nützlichsten Kurse in meinem bisherigen Studium. Business Programming with

Spreadsheets behandelt alle grundlegenden Excel Funktionen und gibt außerdem eine Einführung in

VBA.

Die Benotung setzte sich zusammen aus 2 Multiple-Choice Tests (10%), Anwesenheit (10%) einem

individual Assignment (10%), einer Endklausur (30%) einen Group Project (40%) in dem wir eine Excel

Applikation zur Berechnung von Lebensversicherungsprämie unter Nutzung von VBA erstellten.

Die 3-stündige Vorlesung bestand jeweils zur Hälfte aus einem Theorie und einem Praxis part innerhalb

dem das gerade gelernte angewendet wurde. Unsere Dozentin hat sich dabei immer sehr viel Zeit

genommen um bei Fragen und Probleme zu helfen und blieb dazu auch oft noch nach Ende der

Unterrichtszeit.

Die Endklausur war zwar anspruchsvoll, wobei die Endbewertung jedoch sehr fair ausfiel. Alles in allem

kann denke ich, dass ich während diesem Kurs enorm viele Dinge gelernt habe die mir innerhalb meines

weiteren Studiums und im Arbeitsleben enorm helfen werden.

EF2452 Mathematics for Economics and Finance

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Niveau: B4

Insgesamt kann ich den Kurs empfehlen, auch wenn er zeitlich relativ anspruchsvoll ist (Vorlesung kann

man sich jedoch sparen). Die Note setzt sich aus sechs benoteten Homeworks zu je 5-10 Seiten (40%),

einem Midterm Exam (20%), einem Final Exam (30%), und der Anwesenheit in den wöchentlichen

Tutorien (10%) zusammen. Die Komplexität ist mit dem Stoff aus OMAT vergleichbar, die Schnittmenge

der Inhalte ist jedoch nicht besonders groß. Ich fand den Kurs besonders spannend, da sowohl

Grundlagen gefestigt, als auch neue Gebiete kennengelernt wurden. Jeder Student mit einer hohen

Affinität zur Mathematik wird hier ohne größere Probleme eine sehr gute Note schreiben können

CB3410 Financial Management

Niveau: B3

In Financial Management werden diverse Themen aus Finanzen 1-3 behandelt: Zeitwert des Geldes

(Present und Future Values), Annuitäten, Portfolioanalyse, Unternehmens- und Bondbewertung sowie

die WACC. Da der Kurs von mehreren Professoren parallel gehalten wird, hängt es vom jeweiligen Prof

ab, wie die Vorlesungen und die Benotung aussehen. Im Regelfall gibt es ein stark gewichtetes Final

Exam, ein Midterm Exam sowie diverse Homeworks und eine Gruppenarbeit (bei mir 2-3 Stunden

Aufwand). Alles in allem hat der Kurs mein Grundlagenverständnis in Finance stark gefestigt und an

einigen Stellen sogar vertieft. Der Schwierigkeitsgrad ist gerade für Austauschstudenten angenehm, da

man die meisten Konzepte bereits kennt und die Klausuren auf MC-Fragen basieren. Den Financial

Calculator muss man sich übrigens nicht kaufen, da der “normale” Taschenrechner aus Frankfurt (Casio

fx991) alle Probleme lösen kann, auch wenn er manchmal zu lange rechnet.

EF4484 Economic Strategy and Game Theory

Niveau: B4

Game Theory ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen. Der Kurs wurde in unserem Semester von einem

japanischen Professor (Kunieda) mit relativ schlechtem Englisch gehalten, was jedoch nur begrenzt ein

Problem darstellt, da die Vorlesungen nicht wichtig sind. Die Lecture Notes des Professors sind gut

genug, um sich alle Inhalte selbst aneignen zu können. Die Inhalte gehen weit über das hinaus, was

man in BMGT gelernt hat und die meisten Themen sind konzeptionell anspruchsvoll. Die Note setzt sich

aus zwei Homeworks (von denen eine präsentiert werden muss), einem Midterm Exam und einem Final

Exam zusammen. Die Homeworks waren sehr anspruchsvoll und haben uns einige lange Nächte

gekostet, da man teilweise Beweise aus bekannten Papern reproduzieren muss. Aufgrund der

Tatsache, dass man mit den Homeworks “ins kalte Wasser geschmissen wurde”, sind die beiden

Klausuren dafür ziemlich human ausgefallen. Wir Frankfurter Studenten hatten aufgrund unserer

starken quantitativen Vorbildung keine größeren Probleme, aber viele andere Austauschstudenten

hatten mit dem Kurs große Schwierigkeiten, da ihnen sowohl Verständnis als auch elementare

mathematische Vorbildung (geometrische Reihe, Dichtefunktionen, implizites Differenzieren,

Optimierung uvm) fehlten.

Insgesamt war Game Theory wohl der anspruchsvollste Kurs, aber auch der Kurs, bei dem ich am

meisten gelernt habe. Daher kann ich ihn uneingeschränkt für diejenigen Leute empfehlen, die mit

Mathe keine Probleme haben und nicht nur “Laber-Kurse” belegen wollen.

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MS4221 Statistics for Economics and Finance

Dieses Modul wird vom Management Science Department angeboten und baut ziemlich stark auf den

vorausgesetzten Kursen auf. Da man diese als Austauschstudent natürlich nicht gehört hat, und man

die Inhalte auch nicht in Frankfurt vermittelt bekommen hat, muss man an vielen Stellen Stoff nachholen.

Behandelt wurden Returns, Matrix Algebra/Vector Calculus, Properties of Random Variables, Portfolio

Theory (auf n assets ausgeweitet), CAPM, Multiple Linear Regression und Markov Chains. Die Note

setzt sich aus zwei Zwischenklausuren und einem Final Exam zusammen. Der Kurs war definitiv nicht

einfach, aber die Klausuren waren sehr fair und angemessen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass

ich der einzige Austauschstudent im Kurs war, was jedoch kein Problem für mich war.

Insgesamt kann ich den Kurs sehr empfehlen und habe einiges dazu gelernt.

GE2106 Philosophy and Life: A Dialogue

Es sollte erwähnt werden, dass Studenten an der City University Kurse aus dem Bereich “Gateway

Education” belegen müssen, welche von allen Studiengängen gemeinsam besucht werden. Diese

Kurse sind allgemeinbildend und können auch von Austauschstudenten gewählt werden. In diesem

Kurs wird versucht, anstatt hochtrabenden philosophischen Konzepten, die Methodik der Philosophie

(analytisches und kritisches Denken) zu vermitteln. In den meisten Vorlesungen wird daher eine

Problematik angesprochen (etwa durch einen Film wie Clockwork Orange), und dann werden

verschiedene Aspekte diskutiert und kritisiert. Diese Art des Unterrichts hat den Vorteil, dass man nicht

zu abstrakte Konzepte behandelt. Gleichzeitig ist das aber auch der Nachteil: Keine Diskussion ist

wirklich in die Tiefe gegangen, da die Klasse oft wild drauf los diskutierte ohne sich vorher viele

Gedanken gemacht zu haben. Die Note wird durch die Beteiligung im Unterricht, einem Essay mit frei

wählbarem Thema, einer einstündigen Gruppenpräsentation mit frei wählbarem Thema und einem sog.

Open Book Quiz mit kleineren Aufsätzen gebildet.

Der Kurs war eine willkommene Abwechslung zu den mathematisierten, klar strukturierten Economics-

Modulen und eignet sich daher für Austauschstudenten, die noch einen fünften Kurs mit angenehmem

Arbeitsaufwand suchen. Auf der anderen Seite können stundenlange Diskussionen auch ermüdend

werden.

MS3214 Statistical Computing

Niveau: B4

Anders als der Kursname vermuten lässt liegt der Schwerpunkt des Kurses nicht auf der Vermittlung

statistischer Konzepte und deren Umsetzung per Computer. Genauer: Der Kurs ist zweigeteilt. Im ersten

Teil des Kurses werden tatsächlich statistische Konzepte (Regression, Hypothesentests, Modellierung

von Dichte- und Verteilungsfunktionen) per Excel ausgeführt. Dieser Teil ist eine sehr gute Ergänzung

zum Frankfurter Statistikkurs. Die sehr theoretische Vermittlung in OStat kann hiermit durch einen

praxisrelevanten Teil ergänzt werden. Für den Kurs sollte man jedoch über genügend Vorwissen in

Excel verfügen. Im zweiten Teil des Kurses wird sich auf Microsoft Access konzentriert, d.h. den Aufbau

von Datenbanken und deren Verwaltung. Persönlich fand ich das Thema sehr interessant, da einem die

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theoretischen Konzepte der Datenbankmodulation aus OWinf wieder begegnen und man diese in der

Praxis anweden kann. Access-Vorwissen wird nicht gebraut. Mit Statistik hat der zweite Teil jedoch

nichts zu tun. Wer also einen Kurs sucht die theoretischen Konzepte aus Frankfurt in der Praxis

anzuwenden ist hier genau richtig, wer jedoch seinen statistischen Horizont erweiteren will, sollte eher

ein anderes Modul wählen.

Die Bewertung ist fair. Es werden zwei Hausaufgaben (je 10%), ein Midterm (30%) und ein Final Exam

(50%) verlangt. Alle Examen werden am Computer ausgeführt. Man muss also keine Excelformeln etc.

auswendig lernen. Der Lernaufwand ist letztendlich gering da die Präsenzzeit während der Vorlesung

(ebenfalls am Computer) ausreicht.

IS4837 Delivery Systems for Financial Services

Niveau: B4

Der Kurs behandelt vorwiegend die Infrastruktur und Technologien bekannter Zahlungssysteme (Bsp.:

Kreditkarten-, EC-Kartensysteme, Bankautomatensystem). Des Weiteren wird ein tiefgehender Blick

auf die Aufgaben und Arbeitsweisen von Banken und Börsen genommen. Es werden keine

theoretischen Konzepte behandelt, sondern die realwirtschaftlichen Verhältnisse betrachtet. Mitarbeit

ist in dem Kurs sehr wichtig, ebenso werden 3-4 Cases als Hausaufgaben vergeben. Des Weiteren

muss eine umfangreiche Gruppenarbeit (ähnlich einer Hausarbeit) angefertigt werden. Das Modul

schließt mit einem Final Exam ab. Der Lernaufwand für das Final Exam ist sehr groß. da es keine

Berechnungen oder ähnliche Dinge gibt die hergeleitet werden können.

Wer also immer schon mal wissen wollte welche Verschlüsselung bei Bankautomaten angewendet wird

oder was die Symbole auf der Kreditkarte bedeutet ist in dem Kurs richtig. Wer jedoch keine Lust hat zu

Semesterende 400 Folien zu lernen sollte die Finger von dem Kurs lassen.

3. Zur Stadt

Klima

Es fühlt sich an, als würde man gegen eine Wand aus Hitze laufen, wenn man den Flughafen das erste

mal verlässt. Die ersten zwei Monate lang ist es so heiß und schwül, wie man es in Deutschland nur

aus Saunen kennt. Glücklicherweise sind alle Räume klimatisiert, so dass man angenehm schlafen

kann (Ohrstöpsel für die laute Klimaanlage im Zimmer sind keine schlechte Idee!). Nachts sinkt die

Temperatur auch nur um maximal 2-3 Grad ab, so dass es dauerhaft sehr warm draußen ist. So warm,

dass man zum abkühlen in einen Club rein geht, und nicht raus. Irgendwann gegen Mitte Oktober sinkt

die Luftfeuchtigkeit von einem Tag auf den anderen, so dass sich das Wetter von “Sauna” zu

“Mittelmeersommer” wandelt. Ab dann hat man eigentlich durchgehend ideales Wetter, welches

kontinuierlich abnimmt, so dass es Ende Dezember immer noch angenehme 16°-20° hat. Eine Jacke

braucht man nicht unbedingt, jedoch war ich wegen des starken Winds im Dezember froh, eine

mitgenommen zu haben.

Es sollte auch erwähnt werden, dass in Kong Kong zu Beginn des Semesters Regenzeit herrscht,

wodurch relativ starke Stürme und Regen auftreten können. In diesen Fällen wird von der Regierung

eine Warnung herausgegeben und man bleibt besser zu Hause.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Universität samt Studentenwohnheim (Residence) liegt etwas außerhalb der Innenstadt im

nördlichen Kowloon Tong. Die nächste U-Bahn Station (MTR=Mass Transit Railway) Station liegt in

einem der größten Malls in Hong Kong, dem sog. Festival Walk, welches in ca. 10 Minuten zu Fuß

erreichbar ist. Von dort aus kommt man in ungefähr 20 Minuten in die Downtown-Viertel. Insgesamt

sollte man also 40 Minuten einplanen, um von der Residence in die Innenstadt zu kommen, was doch

gar nicht so wenig ist. Bezahlt wird in der MTR mit der Octopus Card, einer Guthabenkarte, die auch

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sonst praktisch überall als Zahlungsmittel Verwendung findet. Zu Beginn des Semesters erhält man von

der Universität das Angebot, sich eine Student Octopus Card zu beantragen, bei welcher man 50%

Rabatt auf alle Bus- und MTR Fahrten erhält. Gibt man den Antrag an einer der MTR Stationen ab,

erhält man sofort eine vorübergehende Student Octopus Card. Die “echte” kann man erst Ende

November abholen.

Generell ist das MTR-Netz in Hong Kong das überschaulichste und einfachste, das ich bisher gesehen

habe. Darüberhinaus sind die Ausgänge nicht in Straßennamen organisiert, sondern alphabetisch und

numerisch, was einiges erleichtert im Gegensatz zu deutschen U-Bahn Netzen. Anders ist es mit den

Bussen. Diese decken zwar auch ganz Hong Kong ab, und sind oft sehr nützlich, wurden aber von uns

aufgrund der unübersichtlichen Organisation selten genutzt. Eine sehr nützliche Verbindung ist die Linie

E22, die direkt vor der Residence abfährt, und am Flughafen endet (für ca. 1.6€).

Ein weiteres oft benutztes Verkehrsmittel ist das Taxi: Man findet sie überall zu jeder Zeit und kann

ziemlich günstig überall hin kommen. Eine fahrt von LKF (Central) zur Residence kostet ungefähr 10€

und dauert 30 Minuten. Das Taxifahren kann manchmal anstrengend sein, da die wenigsten Taxifahrer

mehr als 10 Wörter Englisch können. Von daher bietet sich es an, sich die App “Taxi Cards”

herunterzuladen, bei der man beliebige Adressen in kantonesische Schriftzeichen konvertieren kann.

Essen und Trinken

Eine besonders coole Eigenschaft von Hong Kong ist, dass es eine unglaublich großes Angebot an

Restaurants und Straßenküchen gibt. Man kann also, wenn man möchte, einfach in Wan Chai los

laufen, und beim nächstbesten Lokal essen gehen. Typische Gegenden, um Essen zu gehen, sind

Mong Kok, Sham Shui Po, Central, Wan Chai und Tsim Sha Tsui. Dort findet man, vom einfachen

Straßenimbiss bis hin zum edlen Steakhaus, alles.

Jedoch gibt es einige Locations, die wir für besonders erwähenswert halten:

Burger Man in Sham Shui Po: Dieser kleine Imbiss in der Nähe der Universität (3€ Taxi) macht eine der

besten Burger Hong Kongs, und ist definitiv den ein oder anderen Besuch wert.

Sushi Take-Out in der Prince Edward MTR Station: Falls man Sushi mag, und von der teuren Alternative

im Uni-nahen Supermarkt (Taste) die Nase voll hat, kann man sich dort für wenig Geld unglaublich gutes

Sushi kaufen. Ist ebenfalls schnell von der Uni zu erreichen.

Nomad’s in Tsim Sha Tsui: Im Nomad’s kann man sich seine eigene Wok- und Pizza-Kreationen frisch

zubereiten. Dazu gibt es diverse Beilagen und Kleinigkeiten. Wenn es nicht schmeckt - der Koch ist

nicht schuld! Aber kein Problem, dann stellt man sich einfach einen neuen Wok zusammen.

Wooloomooloo Steakhouse: Hier kann man hoch über den Dächern Hong Kong’s sehr gehoben Essen

gehen. Die Location bietet sich besonders bei einem Besuch der Eltern oder der besseren Hälfte an.

Leider ist das Essen dort auch dementsprechend teuer.

Nachtleben

Das Nachtleben in Hong Kong ist sehr vielfältig und spielt sich häufig auf der Straße ab. Da Hong Konger

im Allgemeinen eine andere Feierkultur besitzen, trifft man nachts meistens Expats und

Austauschstudenten an. Die beiden notorischen Ausgehviertel sind Lan Kwai Fong und Wan Chai,

wobei man auch in anderen Gegenden durchaus etwas findet. Aufgrund der Fülle an 7/11-Supermärkten

kann man sich überall mit Drinks eindecken und im LKF Amphitheater oder dem IFC Rooftop Garden

vorglühen bevor man in die Bars und Clubs geht. Einmal die Woche findet ein Pub Crawl statt, den man

auf Facebook unter ‘Hong Kong Pub Crawl’ finden kann.

Unter den Studenten der City University hat es sich außerdem etabliert, sich jeden Montagabend vor

der Bar “Billy Boozer’’ zu treffen und dort zu trinken. Ein weiterer ‘regular’ im Leben eines

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Austauschstudenten ist das all-you-can-eat Restaurant “Mr. Wong’s” in Mong Kok, in dem man für 6€

so viel Bier, Essen und Trinken bestellen kann, wie man verträgt.

Ein anderes Highlight in Hong Kong stellen die vielen “Skybars” bar, auf denen man in luftiger Höhe und

mit atemberaubender Aussicht einen Cocktail genießen kann. Mein absoluter Favorit ist die

Wooloomooloo Rooftop Bar in Wan Chai, die etwas versteckt in einem Bürogebäude liegt und einen

einzigartigen Ausblick im Freien ermöglicht. Aber am besten schaut man sich so viele wie möglich an.

4. Reisen

Es bietet sich natürlich an im Auslandssemester auch den Gaststaat zu bereisen. Hong Kong ist ein

kleiner Sonderfall, da dessen Mutterland (China) ebenso als Ausland behandelt wird wie andere

umliegende Staaten. Wer also von Hong Kong aus Mainland-China bereisen will braucht zusätzlich zum

Hong Konger auch ein China-Visum. Dieses Visum bekommt man aber in Hong Kong als Deutscher

Staatsbürger in der Regel sehr einfach. Es kostet zwar 50-100€, dafür kann man dann aber auch 2-3

Mal nach China einreisen. Ihr könnt aber auch schon in Deutschland ein China-Visum beantragen. In

Frankfurt gibt es ein Chinesisches Konsulat wodurch keine langen Wege entstehen.

Als Chinesische Ziele bieten sich die üblichen Verdächtigen an: Shanghai und Peking. Andere Städte

und Landstriche sind bestimmt auch sehr interessant. Hierfür solltet ihr aber am besten einen

Reiseführer zu China um Rat fragen. Wichtig ist noch die Art des Reisens. Grundsätzlich bietet sich die

Reise per Zug oder per Flugzeug an. Solltet ihr fliegen wollen so könnt ihr mehrmals täglich vom Hong

Konger Airport nach Shanghai oder Peking aufbrechen. Alternativ könnt ihr auch vom Airport Shenzhen

(die Nachbarstadt Hong Kongs auf Chinesischer Seite) starten. Hierbei ist zu beachten, dass ihr dafür

die chinesische Grenze zwischen Hong Kong und Shenzhen überqueren müsst (Wartezeit ca. 45min).

Mit einem Chinesischen Visum ist das aber kein Problem. Der Flug zwischen Shenzhen und anderen

chinesischen Städten ist dafür jedoch ein Inlandsflug und daher in vielen Fällen günstiger als ein Flug

von Hong Kong. Die Reise per Zug ist grundsätzlich nicht von Hong Kong direkt möglich. Hierfür müsst

ihr erst die Grenze nach China überqueren und von dort eure Reise starten, beispielsweise von

Shenzhen.

Aber nicht nur China ist als Reiseland interessant. Hong Kong ist natürlich ein idealer Ausgangspunkt

um die anderen Staaten Südostasiens zu bereisen. Persönlich empfehlenswert sind die Philippinen,

Thailand und Indonesien. Vor allem die Flüge zu den Philippinen kosten nur 50 bis 80 € one Way.

Ähnlich sieht es auch für Thailand oder Singapur aus. Ein bisschen teurer sind Flüge nach Indonesien,

Malaysia, Vietnam und Myanmar. Da ist das Angebot einfach geringer und daher die Preise (ca. 100

bis 150€) höher. Ihr solltet euch am besten schon vor eurem Abflug nach Hong Kong Gedanken machen

ob und wohin ihr reisen wollt. In Thailand, Indonesien oder Singapur ist für deutsche Staatsbürger kein

Visum erforderlich, für Staaten wie Thailand jedoch schon. Des Weiteren solltet ihr euch klar sein, dass

in Südostasien Krankheiten wie Cholera oder Tollwut verbreitet sind. Daher sollte man sich gegen diese

Krankheiten impfen lassen. Fragt hierfür am besten euren Hausarzt und/oder Krankenkasse.

Jedoch ganz unabhängig ob ihr reisefreudig seid oder nicht, ein Kurztrip nach Macau ist ein Muss für

jeden Austauschstudierenden. Per Fähre geht es in einer guten halben Stunde von Hong Kong aus

nach Macau. Entweder man verbringt eine Nacht in Macau (Hostel oder Hotel) oder man fährt abends

wieder zurück. Die Fähren verkehren rund um die Uhr. Kosten betragen ca. 15€ one way.

Zu guter letzt noch ein abschließender Hinweis zu eurem Studentevisum für Hong Kong. Ihr könnt

während der Gültigkeitsdauer des Visums so oft wie ihr wollt aus Hong Kong aus- und wieder einreisen.

Des Weiteren seid ihr in dieser Zeit Hong Kong Residents und spart somit viel Zeit bei der Passkontrolle.

5. Fazit

Hong Kong ist für als Ziel für ein Auslandssemester toll. Ihr lebt in einer der pulsierendsten Großstädte

der Welt. Man bekommt einen guten Eindruck von der chinesischen Mentalität und erkennt dennoch die

Unterschiede zwischen westlich geprägten Städten wie Hong Kong und anderen asiatischen

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Metropolen wie Peking oder Bangkok. Außerdem ist es interessant die Unterschiede zwischen dem

Lehrsystem der Frankfurter Universität und der City University Hong Kong zu sehen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

Winter Semester 2013/2014

Im Wintersemester 2013 hatten wir von August bis Dezember die Gelegenheit, unser Auslandssemester an der City University of Hong Kong zu verbringen. Im Folgenden werden wir über unsere Eindrücke berichten, was euch hoffentlich selbst zu einer Bewerbung motiviert und darüber hinaus auch die Vorbereitung erleichtert.

Wir möchten die Gelegenheit auch nutzen und uns für die große Unterstützung bedanken, die das Auslandssemester zu einem großartigen Erlebnis machte. Insbesondere gilt unser Dank dem Team des Auslandsbüros der Goethe Universität und Ada Kwok, unserer Ansprechperson an der City University. Da sich Maria in ihrem Erfahrungsbericht explizit auf die generellen Vorbereitungen und die ersten Schritte in Hong Kong bezieht, beschränken wir uns in diesem Bericht auf die Kurse an der CityU und die vielfältigen Möglichkeiten zum Reisen.

Allgemeines:

Speziell für Austauschstudenten der Partneruniversitäten der City University besteht bereits vor Antritt des Semesters die Möglichkeit, sich für gewünschte Kurse vorregistrieren zu lassen. Alle relevanten Termine und genauen Details werden dabei im Vorfeld bekanntgegeben. Das Vorgehen ist besonders hilfreich, da es den Austauschstudenten ermöglicht, sich vorher Plätze, welche in an der City University immer begrenzt sind, auch in besonders beliebten Kursen zu sichern. Sollte es dann doch zu spontanen Änderungen der Präferenzen kommen, sollte man sich direkt an Ada wenden oder sich dann vor Ort mit den Professoren unterhalten. Die Professoren sind sehr bodenständig und oft bereit, individuelle Wünsche bei der Platzvergabe ihrer Kurse zu berücksichtigen. Allerdings sollte das ganze Prozedere während der ersten beiden Wochen in Hong Kong abgeschlossen werden, denn danach endet die sogenannte Add and Drop-Phase und die Kurswahl ist nur noch in klaren Ausnahmefällen zu verändern.

Gewählt werden sollten fünf Kurse, was 15CP in Hong Kong entsprechen sollte und im vereinfachten Anrechnungsverfahren in vollen 30CP an der Goethe Universität resultiert.

Zu beachten ist bei der Kurswahl als auch bei der folgenden Beschreibung der einzelnen Kurse, dass die Klassifizierung von B1 (einfacher Schwierigkeitsgrad) und B4(schwierig) nicht immer zutrifft. So kommt es selbst bei denselben Kursen im gleichen Semester zu starken Niveau- und Inhaltsschwankungen, weil es selbst innerhalb derselben Kurse zu einer Aufteilung auf verschiedene Dozenten kommt, welche ihre persönlichen Schwerpunkte setzen und dadurch die Lernerfahrungen entscheidend bestimmen.

Unbeachtet für welche Kurse man sich im Endeffekt entscheidet, man wird merken, dass das Studentenleben in Hong Kong sehr viel „verschulter“ ist. Dozenten kennen oft die Namen der kleineren Studentengruppen und wirken somit „bodenständiger bzw. zugänglicher“ als Frankfurter

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Professoren. Darüber hinaus basiert die Benotung der Leistungen nicht nur auf einer finalen Klausur, sondern zum Teil auch auf Gruppenprojekten, Vorträgen, Beteiligungen am Unterricht u.ä. . Diese Arbeitsweise und die unterschiedlichen Herangehensweisen der anderen Studenten werden dabei die größte Veränderung und Neuheit darstellen. Inhaltlich bieten die meisten Kurse nämlich ziemlich ähnliche Inhalte wie die Vorlesungen in Frankfurt und sind zudem auch weniger theoretisch (man könnte auch sagen einfacher) an der Goethe Universität.

Gerade die Motivation der Studenten kann sich dabei oft als Problem erweisen. Für die meisten anderen Austauschstudenten geht es nämlich, anders als uns, nur um Pass-or-fail, sodass sie nicht wirklich darin interessiert sind, Zeit die sie zum Reisen nutzen könnten, in Gruppenprojekte zu investieren.

Eine genaue Beschreibung der Kursinhalte und die exakte Zusammensetzung der Endnote könnt ihr im Internet entdecken ,indem ihr in Google den Namen des Kurses und als Suffix „City University of Hong Kong“ eintippt.

Asia-Pacific Economies Level: B3

Ein interessanter und lehrreicher Kurs der am Ende mehr Aufwand erforderte als anfangs erwartet. Der Inhalt des Kurses beschäftigte sich, wie der Name es bereits vermuten lässt, mit den wirtschaftlichen Entwicklungen und Gegebenheiten der benachbarten Regionen Hong Kongs. Der Besuch der Vorlesungen war nicht verpflichtend. Nichtsdestotrotz sollten diese besucht werden, um die Zusammenhänge zwischen den Vorlesungsfolien wirklich nachvollziehen zu können. Das Gelernte wird dann am Ende des Semesters in einer dreistündigen Klausur überprüft. Währende dieser soll man in Aufsatzform, Position zu Themen aus den Vorlesungen beziehen. Die Fragen sind wenig überraschend und so erwartet der Professor scheinbar auch, dass ebenso die Antworten nochmals seine Ideen aus der Vorlesung widergeben und nicht zu sehr auf andere Quellen zurückgreifen.

Auf der anderen Seite wir die Anwesenheit am Ende jeder Übung vom Professor selbst überprüft. Ironischerweise waren gerade die Übungen wenig lehrreich. Während der Übungen sollten die Studenten selbst das Tempo bestimmen, indem sie etwa in Präsentationen ihre zuvor bearbeiteten Gruppenarbeiten vorstellten. In diesen „Gruppenprojekten“, d.h. idealerweise in zweier Teams, sollten Risikoanalysen für Länder der Region erstellt werden. Das Gruppenprojekt bestimmte am Ende 30% der Gesamtnote, stand damit jedoch in keinem Verhältnis zu dem Aufwand den viele Gruppen investiert haben. Der Professor gab im Allgemeinen nur wenige Vorgaben, was genau er am Ende im rund zehn bis 20 seitigen Bericht erwartete und so bestimmten erneut die Studenten selbst, wieviel sie aus dem Projekt für sich mitnehmen und lernen wollen.

Mein Fazit wäre daher, dass man den Kurs vor allem wählen sollte, wenn man sich für das Thema wirklich interessiert und mit diesem Interesse den zusätzlichen Zeitaufwand im Vergleich zu den meisten anderen Kursen rechtfertigen kann.

Financial Management

Level: B3

Der Kurs Financial Management wurde von Ms. Stephanie Fan geleitet, die nach eigenen Angaben einen großen Hedgefonds führt. Der Kurs bestand aus einer wöchentlichen dreistündigen Vorlesung, die jedoch nicht verpflichtend war. Anfangs wurde man in AIMS (Pendant zum Frankfurter QIS/LSF-System) in eine bestimmte Vorlesungsgruppe eingeteilt, die man jedoch in der Add and Drop-Phase noch ändern konnte. Dieser Gruppentausch ist allen zu empfehlen, die einen vorlesungsfreien Montag bzw. Freitag haben wollen, um ein verlängertes Wochenende zum Reisen zu nutzen. ( Später dazu mehr). Der Kurs beinhaltet grob den Stoff aus Finanzen 1,2 und 3, geht jedoch in bestimmten Punkten darüber hinaus. Die Endnote setzte sich aus mehreren Komponenten zusammen: Es mussten zwei individuelle Assignments, eine Gruppenarbeit, eine Midterm und eine finale Klausur geschrieben werden. Der Aufwand und die Benotung des Kurses würden wir als fair einstufen.

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Tipp: Falls eure Gruppe für die Gruppenarbeit aus einem bzw. mehreren Locals besteht, rate ich euch ihre Ergebnisse genauer zu kontrollieren. Bei mir kam es mehrmals vor, dass Locals ihren Abschnitt eins-zu-eins aus Wikipedia kopiert haben und dennoch standfest behaupteten, sie hätten ihn selber verfasst.

Mergers & Acquistions Level: B4

Diese Vorlesung war mit großem Abstand, die lehrreichste, aber auch intensivste in unserem bisherigen Studium. Geleitet wird dieser Kurs von Prof. Aziz Alimov, der als früherer Investmentbanker immer topaktuelle Nachrichten über Mergers, LBOs und deren Hintergründe in seine Vorlesung integrierte. Bei der zweistündigen Vorlesung und der einstündigen Übung bestand Anwesenheitspflicht. In diesem Kurs müsst ihr zwei Gruppenarbeiten, eine finale Endklausur und ein sogenanntes Pitch Book verfassen, was ihr euch als Seminar in Frankfurt anerkennen lassen könnt. Der Zeitaufwand für diesen Kurs ist definitiv nicht zu unterschätzen, da insbesondere das Erstellen des Pitch Books viel Zeit kostet. Nichtsdestotrotz würde ich jedem, der sich für dieses Themengebiet interessiert, ans Herz legen diesen Kurs zu besuchen, da ihr hier einen großen Praxisbezug habt und der Enthusiasmus von Prof. Alimov fast schon ansteckend ist. Die finale Klausur und die Endbenotung sind als sehr fair einzustufen, solange ihr euch dementsprechend vorbereitet habt.

Security Analysis & Portfolio Management Level: B3

Dieser Kurs beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich mit den bekannten Theorien des Portfoliomanagements aus Finanzen 1 und Finanzen 3. Jedoch muss man hier berücksichtigen, dass man die in der zweistündigen Vorlesung gelernte Theorie auch praktisch anwendet. In den zwei Assignments und der Gruppenarbeit legt die Professorin deshalb viel Wert auf die Anwendung der Portfoliotheorie in Excel. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass man in der finalen Klausur einen sogenannten „Financial calculator“ braucht, den ihr euch aber vor Ort kaufen bzw. ausleihen könnt. Der Aufwand für diesen Kurs entspricht am ehesten den anfänglichen Erwartungen und ist deshalb auch gut zu meistern. Die Benotung und die finale Klausur sind als fair einzustufen.

Economics II Level: B2

Economics II behandelt größtenteils Themen, die ihr aus der Vorlesung „Makroökonomie“ schon aus Frankfurt kennengelernt haben sollt. Dieser Kurs bestand aus einer zweistündigen Vorlesung und einer einstündigen Übung, wobei die Übung ein absoluter Flopp war. Für diese Vorlesung war es notwendig jede Woche online einen Multiple- Choice zu absolvieren, der jedoch nicht allzu schwer war, da man eine unbegrenzte Anzahl von Versuchen hatte. Ebenso musste man an einer Midterm-Klausur und einer finalen Endklausur teilnehmen, die hauptsächlich aus (kniffligen) Multiple-Choice-Fragen besteht. Der Aufwand und die Benotung sind als fair einzustufen.

Fundamentals of Logistics Business Management & Supply Chain Level: B3

Wie der Name schon sagt, beinhaltet diese Vorlesung eine Einführung in das Themengebiet Logistik & Supply Chain. Der Kurs bestand aus zwei Assignments, einer Gruppenpräsentation und einer Endklausur. Zudem wurde auch die mündliche Beteiligung benotet. Die Professorin kommt ursprünglich aus der Industrie und unterlegt viele Themenkomplexe mit praxisbezogenen Beispielen, was das Verstehen der Theorie einfacher macht. Der Aufwand für diesen Kurs ist angemessen an dem Level des Kurses. Die Benotung ist als absolut fair einzustufen.

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Reisen

Einer der (für uns) wichtigsten Punkte in meinem Auslandssemester war das Reisen. Euch sollte vor allem klar sein, dass die Fläche von Hong Kong zu 70% aus Grünfläche (vorzugsweise Tropenwald) und nur aus 30% Städtfläche besteht. Dies bietet optimale Möglichkeiten auch die nicht so bekannten Seiten von Hong Kong zu sehen, die wirklich atemberaubend sind. Tagesausflüge nach Lantau Island zum Big Buddha, zum Fischerdorf Tai O oder zum Infinity Pool sind absolute Pflicht, wenn man ein Semester in Hong Kong studiert. Darüber hinaus ist ein Tagestrip nach Sai Kung empfehlenswert. Hier habt ihr die Möglichkeit mit euren Kommilitonen ein Boot für einen Tag zu mieten und ordentlich die Sau rauszulassen. Ihr könnt aber auch nach einem ca. einstündigen Wanderweg einen der weniger besuchten Strände entdecken.

Falls ihr darüber hinaus vorhabt noch mehr von Südostasien zu entdecken, gebe ich euch hier ein paar Tipps:

Es ist von großem Vorteil, wenn ihr eure Kurse in der anfänglichen Add-and Drop Phase so legt, dass ihr entweder an einem Montag bzw. Freitag freihabt, um ein verlängertes Wochenende zum Reisen zu nutzen. Hierbei müsst ihr (normalerweise) keine Angst haben, dass ihr die von euch gewünschten Kurse nicht besuchen könnt, da eine Vorlesung mehrmals pro Woche angeboten wird.

Fangt mit den Trips so früh wie möglich an. Je länger nämlich das Semester andauert, desto schwieriger wird es einen geeigneten Zeitraum zu finden, da gegen Semesterende die meisten Deadlines anstehen.

Als Abreiseflughafen würde ich euch den Flughafen in Shenzhen empfehlen, der um ein Vielfaches billiger ist als der Flughafen in Hong Kong. Ein spezielles, kostenpflichtiges Visum für die Anreise nach Shenzhen braucht ihr hierbei nicht. Wer außerdem beim Fliegen nicht zu viel Wert auf Komfort legt, sollte mit der chinesischen Spring Airlines (chinesisches Pendant zu Ryanair) fliegen. Die Flugpreise sind einfach unschlagbar günstig.

Es bietet sich an sich mit anderen Frankfurter Austauschstudenten in Kontakt zu setzen, sodass ihr euch gegenseitig besuchen kommt. So habe ich z.B ein Wochenende in Shanghai verbracht und die Stadt von einer anderen, weniger touristischen Seite kennengelernt.

Vermeidet es am chinesischen Nationalfeiertag in eine der größeren chinesischen Städte zu reisen, da die schiere Masse an Menschen an diesen Tagen außergewöhnlich groß ist.

Falls ihr in Mainland- China unterwegs seid, solltet ihr die Adresse eures Hotels immer in chinesischen Schriftzeichen mit euch tragen. Englisch wird nur von den wenigsten gesprochen.

Anbei befinden sich ein paar Reisebilder :

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Wanderweg in der Nähe von Sai Kung

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Infinity Pool auf Lantau Island

Sai Kung

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The Venetian in Macau – Das größte Casino der Welt

Aussicht auf die Skyline von Hong Kong

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

WS 2013/2014

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Von Maria Uhlmann

Porträt der Gastinstitution – Die City University of Hong Kong ist eine relativ junge Universität (voller

Universitätsstatus seit 1994) auf der Festlandseite (Kowloon) Hong Kongs. Die Universität ist zentral

gelegen, man braucht nur ca. 10 Minuten vom Campus zur nächsten MTR Station (U-Bahn). Mit der

MTR benötigt man ca. 20 Minuten zum Zentrum von Hong Kong Island, eine Taxifahrt dorthin kostet ca.

12€. Außerdem hält ein Bus in der Nähe der Universität, der zum Flughafen fährt (Nummer E22). Direkt

neben der Universität befindet sich ein großes Einkaufszentrum, in dem vor allem Bekleidungsgeschäfte

ansässig sind, aber auch ein Supermarkt mit breitem Sortiment, in dem man u.a. auch einige deutsche

Produkte erhält. Im Einkaufszentrum und in der weiteren Umgebung der Universität finden sich günstige

und teurere Essensmöglichkeiten. Die Supermärkte und Restaurants außerhalb des Einkaufszentrums

sind günstiger, bieten jedoch ein geringeres Sortiment. In der Universität gibt es mehrere Mensas, die

sowohl chinesische als auch westliche Küche zu günstigen Preisen anbieten (Komplette Mahlzeit: 2,50€

–6€).

Das College of Business ist sehr international ausgerichtet. Jedes Semester werden einige Hundert

Austauschstudenten empfangen vor allem aus Asien, Europa, Nordamerika und Australien. Das College

of Business sowie der Student Exchange Club organisieren einige Veranstaltungen für die

Austauschstundeten, u.a. verschiedene Einführungsveranstaltungen, gemeinsame Ausflüge, ein Global

Village und eine Abschiedsveranstaltung.

Das College of Business ist in sechs Departments unterteilt: Economics & Finance, Marketing,

Management, Management Sciences, Accountancy und Information Systems. Jedes Department bietet

ca. 15 Kurse an. Ich hatte z.B. folgende Kurse (Management Schwerpunkt): International Business,

Organisational Behaviour, Cross-cultural negotiations, Game Theory and Economic Strategy, Chinese

Business Decision Making, Mandarin. Studenten der Goethe-Universität müssen 5 Kurse belegen, um

die vollen Creditpoints für ein Semester zu erhalten. Ein Kurs entspricht drei Wochenstunden, also

insgesamt 15 Stunden Unterricht pro Woche. Es empfiehlt sich, vor dem Antritt des Auslandssemesters

mit dem Prüfungsamt der Goethe Universität abzuklären, ob die Kurse akzeptiert werden und welchem

Schwerpunkt sie zugerechnet werden.

Der Schwierigkeitsgrad der Kurse war nach meiner Erfahrung niedriger als an der Goethe-Universität.

Die Endnoten für die einzelnen Kurse setzen sich unterschiedlich zusammen, in der Regel gibt es

Einzelnoten für Essays, Gruppenarbeiten, Präsentationen, mündliche Beteiligung, Midterms und

Endklausuren mit je nach Kurs individueller Gewichtung. In einigen Kursen besteht Anwesenheitspflicht.

Ich rate zukünftigen Austauschstudenten, sich frühzeitig einen Plan mit allen Deadlines anzulegen und

rechtzeitig mit dem Schreiben von Essays und Gruppenarbeiten zu beginnen.

Vorbereitung auf das Auslandssemester – Die Kommunikation mit der Goethe-Universität sowie der

Gastinstitution in Hong Kong lief sehr effektiv und strukturiert ab. Wenn man von der Goethe-Universität

nominiert und von der City University Hong Kong akzeptiert wurde, durchläuft man folgende Schritte:

Online-Registrierung bei der City University und Vorauswahl der Kurse, Beantragung des Visums,

Bewerbung auf einen Platz im Studentenwohnheim, ggf. Wechsel von Kursen.

Für die Beantragung eines Studien-Visums für Hong Kong muss lediglich der von der City University

bereitgestellte Antrag ausgefüllt werden. Dieser Original-Antrag wird von der Goethe-Universität an die

Gastinstitution in Hong Kong geschickt – man hat also kaum Mühen und keine Kosten für die

Visumsbeantragung. In Hong Kong selbst muss man zu keiner Behörde, um sich zu registrieren etc.

Die Bewerbung auf einen Platz im Studentenwohnheim erfolgt online. Im Studentenwohnheim gibt es

Einzelzimmer, Doppelzimmer, und 3-Zimmer-Apartments. Meistens wird man einem Doppelzimmer

zugeteilt. Das Bad teilt man sich mit 1-3 Personen. Das Studentenwohnheim ist sehr günstig: Ca. 550€

für ein Doppelzimmer, und ca. 750€ für ein Einzelzimmer für den kompletten Aufenthalt von vier

Monaten. Mietet man sich dagegen ein Zimmer außerhalb des Studentenwohnheims zahlt man bis zu

1000€ monatlich an Miete. Im Studentenwohnheim gibt es pro Stockwerk eine Gemeinschaftsküche,

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die man sich mit ca. 30 anderen Bewohnern teilt. Es gibt nur einen Kühlschrank, d.h. man kann nur sehr

wenig lagern. Eigenständiges Kochen scheitert häufig an nicht vorhandenen Kochutensilien, daher

essen die meisten (Austausch-)Studenten sowohl mittags als auch abends an der Universität. Vom

Studentenwohnheim braucht man ca. 10 Minuten bis zur Universität.

Bei der Online-Registrierung trifft man eine Vorauswahl an Kursen, die man belegen möchte. Später

wird einem mitgeteilt, welche Kurse zustande gekommen sind, wann die Veranstaltung stattfindet und

ob man die akademischen Voraussetzungen für eine Teilnahme an den Kursen erfüllt. Über das Online-

Portal AIMS kann man zusätzliche Kurse hinzufügen, Kurse wechseln und verlassen. Einige Kurse (vor

allem die aus dem Finance & Economics Bereich) können jedoch nicht einfach belegt werden, sondern

benötigen die Erlaubnis des Dozenten. Man muss diesem eine Mail schicken mit dem englischen

Transskript der bisherigen Lehrveranstaltungen. Um sich einen guten Stundenplan zusammenbasteln

zu können sollte man – schnell sein (bestimmte Kurse zu begehrten Zeiten sind schnell weg) und sich

vorher genau informieren, wie das mit dem Hinzufügen/Verlassen der einzelnen Kurse funktioniert (man

bekommt vorher eine Mail, in der das genau erklärt wird).

Zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt sollte man sich außerdem frühzeitig kümmern um: 1)

Versicherung – die City University bietet Austauschstudenten eine sehr günstige Möglichkeit, sich über

die Universität zu versichern. Ich habe allerdings eine Auslandskrankenversicherung über den ADAC

abgeschlossen (monatlicher Beitrag ca. 30€). 2) Flug buchen – wenn man frühzeitig bucht (an die drei

Monate im Voraus), kann man einen Flug für ca. 550€ - 600€ erwerben mit den Airlines Air Astana,

Qatar Airways oder China Airlines. Ich selbst bin mit Emirates geflogen und habe ca. 850€ gezahlt.

Emirates ist eine sehr sicherere Airline und bietet 30 kg Gepäck, daher kann ich die Airline sehr

empfehlen. 3) Impfungen – Für Hong Kong selbst sind kaum zusätzliche Impfungen über die normalen

Impfungen hinaus nötig. Möchte man allerdings von Hong Kong aus in die Umgebung nach Südostasien

reisen, werden vom Auswärtigen Amt zusätzliche Impfungen angeraten, und zwar gegen Japanische

Encephalitis, Tollwut, Typhus. Entscheidet man sich für diese Impfungen, sollte man frühzeitig damit

beginnen, da z.B. die Tollwut-Impfung dreimal in einem bestimmten Zeitabstand wiederholt werden

muss. Diese Spezialimpfungen können z.B. bei der Reisemedizinischen Impfambulanz des

Universitätsklinikums Frankfurt durchgeführt werden. Die Kosten dafür werden in der Regel nicht von

den Krankenkassen übernommen.

Die ersten Wochen an der City University of Hong Kong – Das College of Business veranstaltet eine

Einführungswoche für die Austauschstudenten des Departments. In der Einführungsphase findet eine

Reihe von Veranstaltungen statt: Begrüßung, Kennenlernen des Campus, Begrüßungsessen in dem

Restaurant der Universität, Ausflug zu IKEA, Informationen zu den Kursen und allgemeinen Regelungen

der Universität. Die Einführungswoche bietet eine gute Möglichkeit, andere Austauschstudenten kennen

zu lernen. Vor allem der Ausflug zu IKEA ist sehr nützlich: Das Studentenwohnheim stellt keine

Bettwäsche, häufig gibt es außerdem keine Bügel und Geschirr ist rar. Während dieses Ausflugs gibt

es außerdem die Möglichkeit, sich eine Hong Kong Sim Card anzuschaffen. Die Provider „One2Free“

oder „3“ werden empfohlen.

In der Einführungswoche muss man sich bei der Gastinstitution registrieren und erhält dann einen

Studentenausweis der Universität. Außerdem muss eine Student-Octupus-Karte beantragt werden, mit

der man öffentliche Verkehrsmittel vergünstigt nutzen kann. Das öffentliche Verkehrsmittelnetz in Hong

Kong ist sehr gut ausgebaut und günstig (mit Studentenrabatt zahlt man von der Universität zum

Zentrum von Hong Kong Island ca. 0,65€).

Studentenleben – Die Metropole Hong Kong bietet viele verschiedene Freizeitaktivitäten. Man kann

zum einen die Stadt erkunden – es gibt sehr viele Shoppingmöglichkeiten, viele internationale Marken

sind vertreten; es gibt mehrere günstige und sehenswerte Museen, z.B. das Hong Kong Museum of

History (Mittwochs ist der Eintritt in die Museen frei); man kann Tempel (z.B. Tempel der 10.000

Buddhas) und Parks besichtigen und verschiedene Märkte (Blumen- und Vogelmarkt, Ladies Markt).

Außerdem lohnt es sich den „Peak“ sowohl tagsüber als auch bei Nacht zu besteigen.

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Man kann in Hong Kong aber auch die Natur genießen: In Repulse Bay kann man sich an den Strand

legen, man kann den Lion Rock besteigen und in Sai Kung am Strand zelten. Außerdem kann man mit

der Fähre auf eine der vielen Inseln Hong Kongs fahren und diese erkunden.

Abends ausgehen kann man in unzähligen Rooftopbars mit tollem Ausblick über Hong Kongs Skyline

(z.B. Ozone Bar, Wooloomooloo, Sevva – hohe Preise; Dach des IFC Gebäudes – eigene Getränke

mitbringen und kostenlose Aussicht). Viele Bars und Clubs finden sich in den Viertel Lan Kwai Fong und

Wan Chai. Außerdem ist das Pferderennen im Happy Valley sehenswert. Eine Kneipe in der Nähe der

Universität, Billy Boozers, wird von vielen Studenten am Montagabend aufgesucht.

Persönliches Fazit – Im Allgemeinen kann ich einen Studienaufenthalt an der City University of Hong

Kong sehr empfehlen. Die Stadt hat unglaublich viel zu bieten und stellt einen einzigartigen Mix

chinesischer und westlicher Kultur dar. Das Austauschprogramm an der Gastinstitution ist gut

organisiert, bei Fragen kann man sich immer an die Zuständige der City University wenden und erhält

zügig eine Antwort. Das akademische Niveau der Kurse an der City University mag geringer sein als an

der Goethe-Universität, und doch macht man wertvolle Erfahrungen, z.B. Gruppenarbeiten in einem

internationalen Team, Einblicke in die chinesische Business Kultur. Das Auslandssemester hat mir viel

Spaß gemacht.

Einige Bilder

Aussicht über Hong Kong von „the Peak“

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Landschaft Hong Kongs

Campus der City University of Hong Kong

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Studentenwohnheim der City University of Hong Kong

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

WS 2012/2013 Von Fabian Knigge, Cihan Duran, Enis Celik und Paul Weber

Einleitung

Wie auch schon viele vor uns, bekamen wir im Wintersemester 2012 die Gelegenheit, ein

Auslandssemester an der Partneruniversität City University of Hong Kong zu studieren. In diesem

Bericht werden wir näher über unsere Erfahrungen während des Semesters erzählen. Vorab möchten

wir uns jedoch bei den Mitarbeitern des Auslandsbüros unseres Fachbereiches für ihre tatkräftige

Unterstützung herzlich bedanken. Insbesondere Frau Zell, die Ansprechpartnerin für die ausgehenden

Studenten nach Hong Kong, möchten wir unseren Dank ausdrücken.

Hong Kong

2.1 Allgemein

Die Sieben-Millionen-Metropole ist eine der atemberaubendsten und kulturell interessantesten Orte in

der Welt. Hier treffen West und Ost sowie Moderne und Tradition aufeinander, wodurch Hong Kong

eine einzigartige und bunte Städtelandschaft ergibt, die es zu entdecken gilt. Hong Kong selbst ist

eine Ansammlung von Halbinseln und mehreren Inseln, die in einer Sonderverwaltungszone

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zusammengefasst sind, die eine gewisse Sonderstellung gegenüber der chinesischen

Zentralregierung genießt und dadurch mehr Autonomie hat. Blickt man zurück auf die Geschichte

dieser Stadt, so war Hong Kong lange Zeit eine britische Kolonie bis zu seiner Übergabe an die

Volksrepublik China im Jahre 1997. Dadurch traf schon früh westliche auf fernöstliche Kultur und

prägte Land und Leute, sodass beispielsweise, ganz nach britischer Art, der Verkehr sich auf der

anderen Seite abspielt wie in Deutschland. Ebenso gilt dies für die Rolltreppen in den diversen

Einkaufszentren der Stadt, was anfangs etwas verwirrend war. Außerdem können die meisten in Hong

Kong sowohl Kantonesisch als auch Englisch sprechen, was im Alltag unglaublich hilfreich ist, sollte

man sich einmal verlaufen haben. Generell ist zu den Einwohnern von Hong Kong zu sagen, dass

diese unglaublich hilfsbereit und freundlich sind, sodass man sich sehr schnell an die Umgebung

anpassen und sich in der Stadt absolut frei bewegen kann. Dennoch sind einige Verhaltensweisen der

Einwohner fragwürdig. So gibt der ein oder andere Student mal während der Vorlesung komische

Geräusche von sich, was äußert skurril sein kann.

Generell ist es sehr zu empfehlen an den Aktivitäten des Student Exchange Club, welche die

Austauschstudenten betreut und gemeinsame Events organisiert, teilzunehmen, auf das

Freizeitangebot im Sportcenter (z.B. Taekwondo Club, das Fitnesscenter, etc.) zurückzugreifen oder

sich von den „Locals“ die Stadt zeigen zu lassen.

Aussichtsplattform: The Peak

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2.2 Mobilität

Die Infrastruktur in Hong Kong ist sehr gut entwickelt, sodass man auf mehrere Verkehrsmittel

zurückgreifen kann und sich sehr leicht von einem Ort zum nächsten bewegen kann. Generell ist die

Technologie sehr fortgeschritten in Hong Kong.

Die MTR (Mass Transit Railway) ist das gängigste Fortbewegungsmittel, da sie an allen wichtigen

Orten hält und preislich unglaublich günstig ist. Wichtig ist hierbei, dass ihr gleich zu Beginn des

Semesters ein Anmeldeformular für eine „Student Octopus Card“ holt (wird von der Universität in der

ersten Tagen bei Semesterbeginn ausgestellt) und eine solche beantragt. Mit der Karte, die wie eine

Guthabenkarte funktioniert, könnt ihr zum halben Preis fahren und diese auch zur Zahlung in vielen

Geschäften nutzen. Bus und Tram verkehren auch in ganz Hong Kong, wobei besonders die kleineren

Minibusse genutzt werden können und meist schneller unterwegs sind als die normalen Busse.

Besonders wenn man in die New Territories bzw. nach etwas weiter außerhalb von Hong Kong will,

sollte man auf dieses Verkehrsmittel zurückgreifen.

Ein absolutes Muss ist ab und an auch die Fähren von Kowloon nach Hong Kong Island zu nutzen,

was sowohl bei Tag als auch Nacht mit einer besonders atmosphärischen Überfahrt belohnt wird.

Fährstationen finden sich auf beiden Seiten der Inseln, z.B. in Tsim Sha Tsui.

Eine Taxifahrt in Hong Kong ist verhältnismäßig günstig und besonders wenn man in der Gruppe

unterwegs ist, sehr preiswert. In einem Taxi können bis zu fünf Personen mitgenommen werden,

sodass die Rückfahrt spätabends aus dem Barviertel nicht allzu teuer werden sollte (die MTR fährt nur

bis spätestens 1 Uhr in der Früh; erste MTR ist wieder um 6 Uhr).

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2.3 Klima

Zu den Wetterbedingungen in Hong Kong ist generell zu sagen, dass es zu Beginn des Semesters

noch sehr warm sowie schwül ist und entsprechende Sommerbekleidung empfehlenswert ist.

Dennoch sollte man sich auch etwas zum Überziehen mitnehmen, da man sich erst an die zu Beginn

noch teils arktisch anfühlende Klimatisierung in den Gebäuden gewöhnen muss. Außerdem kühlt das

Wetter in den letzten Monaten ab und da es in den Wohnheimen keine Heizungen gibt, sollte man

durchaus auch auf kühlere Tage vorbereitet sein.

2.4 Regionen in Hong Kong

Hong Kong bietet sehr viel und es sei jedem ans Herz gelegt, viel von Hong Kong zu erkunden und

auch einen Ausflug in die äußeren Gebiete der Metropole zu machen.

2.4.1. Hong Kong Island Der südliche Teil von Hong Kong ist das ökonomische und politische Zentrum Hong Kongs mit

beeindruckenden Finanzhochhäusern, aber auch der Teil der Insel wo der Großteil des Nachtlebens

stattfindet. Lan Kwai Fong (Central) sowie Wan Chai sind hierbei die zentralen Plätze und sind selbst

unter der Woche noch gut besucht. In Wan Chai befindet sich außerdem das chinesische Konsulat,

falls man ein Visum für das Festland haben möchte, sowie die bekannte Pferderennstrecke im Happy

Valley, wo regelmäßig (meist mittwochs) Pferderennen stattfinden. Des Weiteren befindet sich auch

der „The Peak“, die Aussichtsplattform von dem man einen atemberaubenden Panoramablick auf die

gesamte Stadt hat, auf diesem Teil von Hong Kong. Ist man auf der Suche nach einem schönen

Strand, so sollte man auf jeden Fall Repulse Bay Beach aufsuchen, der sehr gut von Central aus mit

einer direkten Busverbindung zu erreichen ist.

2.4.2. Kowloon Kowloon ist der größte Teil der Sonderverwaltungszone und ist auch der Teil auf dem sich die City

University befindet (genauer: in Kowloon Tong). Gleich neben der Universität in Kowloon Tong

befindet sich eine Shopping Mall (inklusive Kino) sowie eine MTR Station.

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Shek Kip Mei ist nur eine Station von Kowloon Tong entfernt und auch zu Fuß in 10 Minuten von der

Universität erreichbar. Hier befinden sich Basketballplätze sowie lokale Geschäfte und der etwas

preiswertere Supermarkt „Wellcome“. Besonders sehenswert ist Mong Kok, wohl eines der dicht

besiedelsten Orte der Welt mit zahlreichen Restaurants sowie Straßenmärkten (Ladies Market) auf

dem sich unter anderem durchaus ein paar Souvenirs (mittels hartnäckigem Verhandeln auch zu

einem sehr guten Preis) erstanden werden können.

Tsim Sha Tsui ist eines der schönsten Viertel in Hong Kong, da es nicht zu überfüllt ist und eine

wunderschöne Promenade mit Blick auf die Skyline von Hong Kong bietet. Jeden Tag um 20 Uhr

findet hier eine Laserlight-Show statt, die als erste Einführung in die Stadt auf jeden Fall zu empfehlen

ist.

1.4.3. New Territories

Die New Territories sind die Gebiete von Hong Kong, die sich nördlich von Kowloon befinden. Hier hat

man die Möglichkeit neben Wohngebieten auch mehr landschaftliche Gegenden zu erkunden. So

finden sich zahlreiche Trails für Wanderer, aber auch Strände an denen man surfen gehen kann.

Insbesondere der Strand in Tai Long Wan, in der Nähe von Sai Wan Tsuen, ist hierfür geeignet und

lohnt sich auf jeden Fall. Der IKEA befindet sich nur ein paar Stationen von Kowloon Tong entfernt in

Sha Tin, wo sich auch die Ten Thousand Buddha Monastery befindet und eines Besuchs wert ist.

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2.4.4. Lantau

Auf Lantau Island befindet sich die berühmte Buddha Statue sowie schöne Naturlandschaften. Die

Überfahrt nach Lantau Island erfolgt über eine Seilbahn, außer man möchte zum dort liegenden

Flughafen, der sich auf dem andern Teil der Insel befindet und entweder per Taxi, Bus oder über den

Airport Express (spezielle MTR-Linie) erreicht werden kann.

Vorbereitung

3.1 Anreise

Man sollte sich rechtzeitig überlegen wann man nach Hong Kong reist. Von Frankfurt aus gibt es ein

reichhaltiges Angebot an Airlines, welche HK anfliegen (Cathay Pacific, Lufthansa, Air China usw.).

Wir hatten unseren Flug so geplant, dass wir zu Beginn der Einführungswoche ankamen. Möchte man

die Stadt bereits ein wenig erkunden vor dem Start bzw. nach dem Ende des Semesters die Region

bereisen, kann man sich die An- und Abreise flexibel legen.

3.2 Geld

Gesetzliches Zahlungsmittel in Hong Kong ist der Hong Kong Dollar. Zurzeit bekommt man ca.10 HKD

für 1 Euro. Man eröffnet sich am besten ein Girokonto bei der ComDirekt Bank. Mit der zur Verfügung

gestellten Kreditkarte kann an jedem Geldautomaten mit Visazeichen kostenlos Bargeld abgehoben

werden. Jedoch fallen bei der Bezahlung mit der Kreditkarte Auslandsgebühren an, dessen Höhe

jedoch unwesentlich ist (Bares ist Wares).

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3.3 Impfungen & Medikamente

Für Hong Kong sind normalerweise keine besonderen Schutzimpfungen über die generell

Empfohlenen hinaus nötig. Plant man jedoch Reisen in die Region, sollte man sich vorher auf jeden

Fall informieren.

3.4 Bewerbungsverfahren

Im Wintersemester 2012/13 wurden vier Plätze an der City University zur Bewerbung ausgeschrieben.

Die Bewerbung muss bis Mitte oder Ende Oktober eingegangen sein. Hierfür sind unter anderem ein

Motivationsschreiben und TOEFL – Test als notwendig. Für den Test sollte man einen gewissen

Zeitpuffer einplanen und da er für zwei Jahre gültig ist, macht man ihn am besten so früh wie möglich.

Ende November/Anfang Dezember wird dann vom Fachbereich die Zusage verschickt. Diese

Zusagen sind allerdings nur als Nominierung zu verstehen. Die endgültige Zulassung erfolgt erst nach

erfolgreicher Bewerbung an der City University selbst. Hierfür müsst ihr einerseits eine

Onlinebewerbung ausfüllen und andererseits unteranderem folgende Unterlagen nach Hong Kong

senden:

- Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel

Hierfür benötigt man eine Bestätigung der Bank, dass man über ausreichend Kapital verfügt

(ca. 5000 €) bzw. durch eine zweite Person (Elternteil o.ä.) unterstützt wird. Diese muss dann

eine Bescheinigung unterschreiben (Financial Sponsorship), zusätzlich zum Nachweis.

- Krankenversicherung

Hier hat man die Wahl. Entweder man wird über die CityU versichert oder man schließt selbst

eine Auslandskrankenversicherung ab. Entscheidet man sich für Letzteres, wird zusätzlich

eine Bescheinigung über die Leistungen der Versicherungspolice notwendig, sodass

sichergestellt ist, dass man im Krankheitsfall abgesichert ist. Ich persönlich empfehle eine

eigene Versicherung zu organisieren, da der Schutz des universitätseigenen Programms zu

wünschen übrig lässt. Im Krankheitsfall sollte man zudem ein Krankenhaus aufsuchen und

sich nicht allzulange auf die Ärzte der Uni verlassen.

- Academic Transcript

Für das englischsprachige Transcript schreibt einfach eine Mail an das Prüfungsamt.

Außerdem besteht die Möglichkeit sich im April/Mai für das Promos-Stipendium des DAAD zu

bewerben. Das Promos-Stipendium wird vom International Office der Goethe-Universität vergeben

und sieht aktuell eine Unterstützung von ca. 2.000 EUR für das Semester in Hong Kong vor. Auch

wenn man nicht BAföG-berechtigt ist, so hat man in vielen Fällen doch Anspruch auf Auslands-

BAföG, ein frühzeitiges Informieren lohnt sich.

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3.5 Kurswahl

Austauschstudenten müssen vor Beginn des Semesters online zehn Kurse wählen, von denen man je

nach Verfügbarkeit und Voraussetzungen Kurse mit insgesamt 15 CP zugewiesen bekommt, wobei

sich die Universität natürlich nach eurer Rangfolge richtet. Für Studenten die im Sommersemester ihr

Studium begonnen haben und somit bei der Bewerbung weniger erreichte Credits haben, ist es

wichtig zu erwähnen, dass man bei bestimmten Kursen online zunächst höchstwahrscheinlich

abgelehnt wird (z.B. Corporate Finance I, Urban Economics oder generell die meisten B4 Kurse außer

M&A). Deshalb sollte man sich vor Abreise ein zweites Transcript ausstellen lassen, auf dem dann die

Noten bis zum dritten Semester zu sehen sind. Somit kann man sich in der Add/Drop Phase in jeden

gewünschten Kurs, sofern noch nicht überfüllt, einschreiben.

3.6 Visum

Die CityU bietet an, das Visum für Austauschstudenten zu beantragen und sich um den Prozess zu

kümmern. Diese Möglichkeit sollte auf jeden Fall wahrgenommen werden; im Regelfall funktioniert die

Vergabe problemlos. Das Visum wird vor Reiseantritt im Juli/August nach Deutschland versendet.

Nach Erhalt braucht man es nur noch in seinen Reisepass zu kleben und nach Hong Kong

einzureisen. Sollte man das Visum vor Reiseantritt noch nicht erhalten haben, besteht auch die

Möglichkeit zunächst als Tourist nach Hong Kong einzureisen und das Visum direkt an der City

University zu erhalten. Um das Studienvisum zu aktivieren, muss man lediglich erneut aus- und wieder

einreisen, z.B. durch ein Wochenendtrip nach Macau oder Shenzhen.

3.7 Unterkunft

Vor Beginn des Semesters hat man die Möglichkeit sich für ein Zimmer im Wohnheim der City

University zu bewerben. Die Zimmer sind im Vergleich unschlagbar günstig und sehr nah an der

Universität. Ihr habt die Wahl zwischen Einzel-, Doppel- und Dreierzimmer, wobei die Preise zwischen

400 € und 700€ liegen für das gesamte Semester. Die Doppelzimmer sind ca. 12 m² groß und

möbliert. Für die Klimaanlage müsst ihr mithilfe eines Automaten bei Hall 5 Geld auf eure Zimmerkarte

laden. Von Ende August bis Mitte Oktober kommt man nicht ohne Klimaanlage aus, da es rund um die

Uhr sehr warm und sehr feucht ist. Für ein Einzelzimmer ist in der Regel eine Bescheinigung über eine

Krankheit notwendig. Solltet ihr die Möglichkeit haben ein Einzelzimmer zu erhalten, lasst sie nicht

verstreichen. Selbst für gute vier Monate ist es teilweise sehr anstrengend mit jemandem auf so

engem Raum zu wohnen und sich mit weiteren zwei Studenten das Bad zu teilen. Sofern Ihr offen mit

ungewohnten Hygienestandards und spärlicher Kommunikation Eures Roommates umgehen könnt,

ergeben sich im Regelfall keine größeren Probleme im täglichen Miteinander

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Studieren an der City University of Hong Kong

Die City University of Hong Kong befindet sich im Stadtteil Kowloon Tong, eines der wohlhabendsten

Stadtteile Hong Kongs und damit auch teuersten. Die Universität war zu unserer Zeit in zwei

Komplexe unterteilt. Ein drittes Gebäude wurde allerdings neu gebaut und müsste mittlerweile den

Studenten zugänglich sein.

Die Ausstattung der Universität, was IT und Essensmöglichkeiten angeht, ist sehr gut. Kostenloses

WLAN im ganzen Gebäude sowie diverse PC Pools werden angeboten. Die Universität hat etliche

Cafeterias und 2-3 Kantinen. Die Preise sind auch relativ günstig. Zudem ist auch ein swimming pool

vorhanden und die Möglichkeit sich an sportlichen Aktivitäten zu beteiligen ist auch sehr groß.

Bereits in Frankfurt ist es möglich sich für einzelne Fächer in Hong Kong einzuschreiben. Der dafür

vorgesehene Zeitraum wird per Mail von Ada angegeben. Es ist hierbei wichtig, sich bereits in

einzelne Fächer einzuschreiben, da die Plätze nur begrenzt sind und die Nachfrage hoch ist. Wenn ihr

in Hong Kong angekommen seid, könnt ihr während der ersten zwei Wochen (Add and Drop – Phase)

euch nochmals von einzelnen Fächern ausschreiben und in andere einschreiben. Dies geschieht mit

einem ähnlichen System wie wir es vom QIS kennen. Dabei ist die Mindestanzahl an Credit Points

(Stand Januar 2013: laut Frankfurter Prüfungsamt 15 CPs für das vereinfachte

Anrechnungsverfahren) zu berücksichtigen. Ebenso könnt ihr euch in nicht mehr als 18 Credit Points

vorläufig einschreiben. Berücksichtigt auch, dass ihr nicht alle Fächer wählen könnt, sondern nur

diese, die für Exchange Students vorgesehen sind. In Hong Kong bekommt ihr dazu aber nochmals

rechtzeitig umfangreiche Informationen.

Wichtig bei der Fächerwahl ist die Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades. So wird von B1

(einfach) bis B4 (schwierig) zwischen den einzelnen Fächern unterschieden. Man sollte sich für eine

gesunde Mischung zwischen Interesse und einer angenehme Arbeitsbelastung entscheiden, wenn

man noch etwas von der Stadt und Asien sehen will.

Die Kurse an sich sind inhaltlich meistens durch die Kurse in Frankfurt gut abgedeckt. Allerdings ist es

sehr wichtig zu betonen, dass der Workload sich in dem Sinne unterscheidet von Frankfurt, als das

sehr viele Projekte, Assignments sowie Mid Terms während des Semesters durchgeführt werden

müssen. Eine Endklausur besteht in vielen Fächern ebenfalls, zählt allerdings meisten nur 40 – 70%

von der Gesamtbenotung. Durch die kontinuierlich einzubringenden Assignments und

Gruppenarbeiten ist das Lernen nachhaltiger als in Frankfurt, wo der ganze Stoff gegen Ende des

Semesters durchgekaut werden muss.

Die Seminararbeit kann individuell in einem Fach abgelegt werden, es sei denn der Professor der

dieses Fach unterrichtet hat etwas dagegen. Am besten man geht zu Beginn des Semesters zum

bevorzugten Fach und fragt den Professor. Meistens wird dieser einwilligen und ihr könnt eine

entsprechende Arbeit bei ihm ablegen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Note der

Seminararbeit mit dem vereinfachten Anrechnungsverfahren ermittelt wird. Dies bedeutet, dass das

arithmetische Mittel der Noten aller abgelegten Fächer als Seminarnote genommen wird.

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4.1 Kurswahl

4.1.1 Mergers & Acquisitions Wie der Name es bereits deutlich macht, wird in diesem Fach über Mergers & Acquisitions

gesprochen. Alternative Formen von Transaktionen wie LBO, MBO werden hier auch thematisiert.

Finanzen 3 deckt ein Teil dieses Kurses ab. Der Professor spricht relativ gut Englisch, ist allerdings in

seiner Organisationsweise etwas chaotisch. Die Endnote besteht aus einem zu erstellenden Pitchbook

im Team (Analyse von Merger oder Akquisition von zwei Unternehmen), zu bearbeitenden Local

Cases (in der Regel zwei Assignments), Tutorienbeteiligung und einer Endklausur. Das Fach ist ein

B4 Kurs, was allerdings meiner Meinung vom Schwierigkeitsgrad her nicht B4 verdient. Allerdings ist

es hier äußerst wichtig zu wissen, dass das Pitchbook sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und mit einer

Endpräsentation vor der gesamten Gruppe abgeschlossen wird. In diesem Sinne war dieses Fach

vom Umfang her mit Abstand das zeitaufwändigste. Eine Empfehlung für dieses Fach kann ich nur

geben, wenn man Zeitaufwand mit Interesse kompensieren kann.

4.1.2 Regulations & Management of Financial Institutions In diesem Fach geht es vorrangig um Finanzinstitutionen und deren Vorgehensweise bei der

Absicherung von Risiken. Wichtig ist hier zu wissen, dass die Herangehensweise des Professors an

diese Thematik eher dürftig ist. Einzelheiten von Finanzen 2 werden hier nochmals wiederholt und

sollten bekannt sein. Das Skript ist auf einem fachlichen niedrigen Niveau und die Vorlesungen sind in

einem schlechten Englisch gehalten. Zudem werden hier sehr viele Assignments und

Gruppenarbeiten gefordert. Die Endklausur macht ca. 70% der Note aus und war auch relativ

schwierig gestellt. Dieses Fach ist entsprechend ein B4 Kurs und nimmt auch viel Zeit in Anspruch.

Empfehlen kann ich dieses Fach nur, falls ein Interesse für das Bankengeschäft entsteht. Andernfalls

würde ich eher davon abraten.

4.1.3 Corporate Finance 1 Bei diesem Fach handelt es sich um eine Mischung aus Finanzen 1 und Finanzen 3. Der

Schwierigkeitsgrad beläuft sich auf B4, sollte allerdings nach Finanzen 1 und 3 subjektiv einfacher

sein. Themen wie Capital Structure, IPO, Capital Budgeting werden hier behandelt. Der Professor hat

ein relativ gutes Englisch gesprochen und seine Vorlesungen basierend auf seine Unterlagen

gehalten. In diesem Fach werden eine Gruppenarbeit, zwei Cases und drei Assignments gefordert

und fließen mit in die Endnote ein. Ebenso wird eine Endklausur abgehalten, die 50% von der

Gesamtbenotung zählt. Dieses Fach kann ich sehr gut empfehlen, da die Themen inhaltlich

interessant sind und die Aufgaben sowie die Klausur nicht zu komplex sind.

4.1.4 Security Analysis & Portfolio Management Wie der Name schon sagt, geht es in diesem Fach um Portfolio Management (Markowitz, CAL etc.)

sowie um andere Inhalte, die meistens in Frankfurt schon behandelt worden sind. Finanzen 1 und

Finanzen 2 decken größtenteils dieses Fach ab, was die Sache vereinfacht. Die Schwierigkeit beläuft

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sich laut der Uni auf B3. Die Dozentin ist äußerst kompetent und spricht in einem sehr guten Englisch.

Für die Endnote werden eine Klausur (70%) und 3 Gruppenarbeiten gefordert. Dieses Fach ist unter

den oben genannten Finance-Kursen eines der Fächer, die ich am meisten empfehlen kann, weil hier

die Mischung von Zeit und Schwierigkeitsgrad optimal ist.

4.1.5 Fundamentals of Business Logistics Dieser Kurs bietet eine sehr gute Einführung in das Themengebiet Logistik und Supply Chain

Management. Inhaltlich werden die verschiedenen Themengebiete von Beschaffung bis Inventory

Management angesprochen und mit vielen Praxisbeispielen unterlegt. Die Professorin ist absolut

kompetent und kann fließend englisch sprechen. Es gibt eine Gruppenpräsentation und eine

Abschlussklausur. Mündliche Beteiligung fließt auch in die Benotung ein, wobei die Benotung generell

sehr fair ist. Der Kurs ist für Interessierte absolut empfehlenswert.

4.1.6 Consumer Behaviour Dieser Kurs bietet einen umfangreichen Einblick in das Themengebiet des Konsumentenverhaltens,

wobei die Inhalte sehr stark auf dem Textbuch Consumer Behavior von Schiffman/Kanuk aufgebaut

sind. Der Professor ist sehr kompetent, spricht gut Englisch und ist sehr fair in der Benotung. Es gibt

zwei Multiple-Choice Tests, die Kapitelinhalte abfragen, und ein Gruppenprojekt. In dem Projekt wird

die Marketingstrategie von ausgewählten Unternehmen sowie deren Wahrnehmung aus

Konsumentensicht untersucht (insbesondere durch Umfragen, Fokusgruppen und Interviews). Es gibt

eine Abschlussklausur in Essayform. Der Kurs ist durchaus empfehlenswert, ist aber etwas

arbeitsaufwändig.

4.1.7 Business, Media & Society Dieser Kurs behandelt Themen wie Stakeholder Management, Public Relations und Umgang mit

Medien. Insgesamt war der Kurs sehr unorganisiert und hatte wenig Struktur trotz interessanter

Inhalte. Der Professor spricht gut Englisch, brachte die Inhalte aber nicht sehr gut rüber, sodass man

sehr viel Eigeninitiative zeigen muss. Es gibt eine Gruppenarbeit mit Abschlusspräsentation sowie

eine Abschlussklausur. Von diesem Kurs ist eher abzuraten.

4.1.8 Pension Planning Dieser Kurs behandelt verschiedene Formen des Investments mit Fokus auf Altersvorsorge sowie

Charakteristiken von verschiedenen Rentensystemen. Leider waren die Inhalte sehr stark auf Hong

Kong zugeschnitten, sodass viele Beispiele eher sehr spezifisch und wenig generalisierbar waren. Die

Vorlesung war wenig interessant und sehr trocken gestaltet. Der Professor ist kompetent, schreckte

durch seinen Vortragstil aber viele Studenten ab. Es gibt eine Gruppenpräsentation, zwei Tests und

eine Abschlussklausur. Die Benotung war sehr fair.

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Reisen

Hong Kong bietet sich sehr gut an, wenn man während des Semesters etwas reisen will. Sowohl der

Norden mit Städten wie Shanghai und Peking, wie auch südliche Reiseziele wie Singapur, Thailand

oder die Philippinen sind in zwei bis drei Flugstunden zu erreichen.

5.1 Singapur

Singapur bietet sich als Reiseziel vor allem wegen dem Formel 1 Grand Prix an. Der findet jedes Jahr

Ende September statt und kann einen Besuch wert sein. Das Ganze hat mehr etwas von einem

Festival als von einem reinen Autorennen. Das Areal in dem man herum laufen kann ist riesig und es

gibt mehrere Bühnen mit Livemusik. Im Jahr 2012 sind z.B. Noel Gallagher und Katy Perry

aufgetreten. Deswegen empfiehlt es sich auch, schon früh hin zu gehen. Bedenkt, dass das Rennen

erst gegen 22 Uhr zu Ende ist und ihr deswegen nicht mehr am selben Abend nach Hong Kong

zurück fliegen könnt. Wir haben z.B. am nächsten Morgen einen Flug um 6.30 Uhr genommen.

Tickets könnt ihr ruhig erst kaufen, wenn ihr in Hong Kong seid. Wir haben zehn Tage vorher noch

Tickets für Sonntag bekommen. Viel später sollte es aber auch nicht sein. Die günstigsten Tickets

kosten um die 100€ für den Sonntag, Qualifying und freies Training sind günstiger.

Weitere nützliche Infos: im Marina Bay Sands gibt es auf dem obersten Stock eine Bar mit großer

Terrasse, die für jeden zugänglich ist und eine top Aussicht über den Hafen bietet. Versucht erst gar

nicht, zum Infinity Pool zu kommen. Wir haben es versucht und glaubt mir: es ist unmöglich. Dafür

kann man sich aber im Sheraton Hotel zum Pool schleichen. Die Fahrstühle funktionieren dort nur mit

einer Zimmerkarte. Also einfach warten, bis jemand in den Fahrstuhl geht und schnell hinterher. Der

Pool ist auf der zweiten Etage. Die Tür zum Pool ist zwar auch nur mit Zimmerkarte zu öffnen,

allerdings steht draußen meist jemand vom Personal, der euch die Tür aufmacht. Handtücher

bekommt ihr dort.

Zum Feiern geht man nach Clarke Quay am Singapore River, dort gibt es haufenweise Clubs. Der

Alkohol ist in Singapur aber verflucht teuer, da kann es schon mal passieren, dass ihr 35€ für einen

Gin Tonic ausgebt. Falls ihr länger in Singapur seid und/oder mal einen Tag am Strand verbringen

wollt, fährt am besten nach Sentosa Island.

Wenn man früh genug bucht, kann man schon für 150€ hin- und zurückfliegen. Tiger Airways ist da

die Airline eurer Wahl, ist so etwas wie das Ryan Air Asiens.

5.2 Shanghai & Peking

Erst einmal ein paar Infos zum chinesischen Visum. Das Visum beantragt ihr in der chinesischen

Botschaft in Hong Kong in Wan Chai. Ein Single-Entry Visum kostet deutsche Staatsbürger circa 20€,

ein Double-Entry 30€. Es ist problemlos möglich, mehrmals ein Visum zu beantragen. Ihr müsst zwei

ausgefüllte Formulare mitbringen, die ihr entweder aus dem Internet herunterladen könnt oder aber

auch direkt dort bekommt. Zusätzlich zu dem normalen Antrag auf ein Visum, ist das ein Formular,

das ihr benötigt, wenn ihr euch in einem anderen als eurem Heimatland bewerbt. Die Bearbeitung

erfolgt ohne Probleme, nach drei Werktagen könnt ihr das Visum abholen.

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Zu China allgemein: Mandarin zu sprechen ist definitiv ein Vorteil, die wenigsten Leute sprechen dort

Englisch. Mit Händen und Füßen kann man sich aber doch einigermaßen verständigen. Es empfiehlt

sich aber, einen Zettel mit der Adresse eures Hostels in Mandarin bei sich zu führen.

Wenn ihr den Flughafen verlasst, werden dort immer Leute sein, die euch ansprechen und fragen, ob

ihr ein Taxi benötigt. Fallt nicht darauf herein, sondern geht zum richtigen Taxistand. Ihr seht auch in

den Städten öfter mal Fake-Taxis, die ein falsches Schild auf dem Dach haben. Besteht immer darauf,

dass das Taxameter eingeschaltet ist! Für kurze Strecken kann man auch schon mal die Rikscha

nehmen. Wichtig: verhandelt den Preis vorher, mehr als 8 Yuan pro Fahrt sollte man nicht zahlen.

Zu den Städten: In Shanghai kann man ausgezeichnet feiern. Es gibt eigentlich jeden Abend in

irgendeinem Club das Angebot All-you-can-drink für 100 Yuan (12€). Informiert euch am besten

vorher im Internet, in welchem Laden das am jeweiligen Abend angeboten wird. Das „Mint“ in

Shanghai ist definitiv einen Besuch wert, wenn auch die Preise etwas höher sind als woanders.

Peking würde ich nicht während des Nationalfeiertags besuchen. Ich war da und die Stadt war

brechend voll. Außerdem ist das Mao-Mausoleum zu der Zeit geschlossen. Für einen Trip zur

chinesischen Mauer fragt am besten in eurem Hostel nach einer Tour. Die meisten Hostels bieten eine

Tour zu einem etwas weiter entfernten Teil der Mauer an, was den Vorteil hat, dass dort weniger

Touristen sind. Plant für einen Besuch der chinesischen Mauer einen ganzen Tag ein.

5.3 Yangshuo

Yangshuo war bei weitem der beste Trip, den

ich während meiner Zeit in Hong Kong

unternommen habe!

Yangshuo ist ein kleines Städtchen im Süden

von China. Touristisch recht gut erschlossen

(leider), sodass ihr in der Stadt sogar einen

deutschen Biergarten finden werdet. Weshalb

ich von Yangshuo so begeistert war, ist einfach

die wunderschöne umliegende Natur. Hier trifft

man wirklich noch auf das ländliche China. Man kann wunderbar mit dem Fahrrad den ganzen Tag am

Fluss entlang und durch Reisfelder fahren, was einfach eine ganz andere Erfahrung ist, als so Städte

wie Shanghai.

Und so kommt man nach Yangshuo: von Shenzhen fährt zwei Mal täglich ein Bus, um 18.30 Uhr und

20.30 Uhr. Karten im Voraus zu kaufen ist nicht nötig, wenn ihr in Shenzhen ankommt, geht ihr einfach

zum Bus Terminal und fragt nach einem Bus nach Yangshuo. Auch wenn ihr die Karten an einem

(vermeintlich) offiziellen Ticketschalter kauft: verhandelt um den Preis! Bezahlt auf keinen Fall mehr

als 230 Yuan pro Karte. Für die Rückfahrt haben wir sogar nur 160 Yuan gezahlt, das mal so als

Anhaltspunkt. Die Busfahrt dauert 10 Stunden, da es sich hier aber um einen Sleeper Bus handelt, ist

das schon gut auszuhalten.

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In Yangshuo empfehle ich euch das Outside Inn Hotel. Das liegt etwa 3km außerhalb von der Stadt

und ist gerade deswegen sehr zu empfehlen. In die Stadt kommt ihr auch mit dem Fahrrad in 10

Minuten, dafür müsst ihr aber weniger weit fahren, wenn ihr z.B. zur Dragon Bridge wollt. Fahrräder

könnt ihr vom Hotel leihen für ca. 2€ am Tag. Absolutes Muss in Yangshuo ist eine Fahrt mit dem

Bamboo Boat auf dem Fluss. Die Fahrt könnt ihr ebenfalls bequem im Hotel buchen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University of Hong Kong, Hong Kong, China

WS 2011/12 von Dominik Jochem, Philipp Käster, Robin Rieger und Felix Schmitt

Inhaltsverzeichnis

Einleitung .................................................................................................72 Hong Kong ...............................................................................................72

Klima .............................................................................................................................................. 73

Verkehr .......................................................................................................................................... 73

Verständigung ................................................................................................................................ 73

Sehenswürdigkeiten und Nachtleben ............................................................................................ 74

Vorbereitung ............................................................................................74 Anreise ........................................................................................................................................... 74

Impfungen & Medikamente ............................................................................................................ 75

Geld ............................................................................................................................................... 75

Bewerbungsverfahren ................................................................................................................... 75

Kurswahl ........................................................................................................................................ 76

Visum ............................................................................................................................................. 76

Unterkunft ...................................................................................................................................... 76

Studentenleben im Wohnheim ...................................................................................................... 76

Studieren an der City University of Hong Kong .......................................77 Kurse .......................................................................................................77 Fazit .........................................................................................................80

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Einleitung

Jedes Wintersemester bietet sich in Frankfurt vier Studenten die einmalige Möglichkeit, ein

Auslandssemester an der City University of Hong Kong zu absolvieren. Im Wintersemester 2011 hatten

wir nun von Ende August bis Ende Dezember die Chance, das Studentenleben in Hong Kong am

eigenen Leib zu erfahren. Dieser Bericht wird nun detaillierter auf die Stadt Hong Kong, die Vorbereitung

auf ein derartiges Auslandssemester, einzelne Kurse und das Studentenleben an der City University

eingehen. An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich beim Auslandsbüro des Fachbereichs

Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität bedanken, die uns bei allen organisatorischen

Angelegenheiten tatkräftig zur Seite standen.

Blick über Hong Kong vom Victoria Peak

Hong Kong

Um sich das Leben in Hong Kong ein wenig genauer vorstellen zu können, muss man sich vor Augen

führen, dass es sich bei Hong Kong zwar um eine chinesische Stadt handelt, sich jedoch als

Sonderverwaltungszone ordentlich vom restliche China abhebt. Historisch gesehen war Hong Kong die

Ausgangsbasis und Anlaufstelle für europäische Großmächte und wurde daher von jeher durch die

westliche Kultur geprägt. Sogar noch bis in das Jahr 1997, war Hong Kong englische Kolonie.

Heutzutage ist Hong Kong durch seine Sonderrolle äußerst interessant, da sich eine spannende

Mischung aus liberalen Gesetzen, freier Marktwirtschaft und starken europäischen Einflüssen auf der

einen Seite und den Einflüssen der Jahrtausenden alten Geschichte Chinas, bietet.

Hong Kong liegt mit seinen 7 Millionen Einwohnern im Süden Chinas direkt an der Küste bzw. am

Perlflussdelta. Es unterteilt sich in vier Distrikte: Hong Kong Island mit seinem imposanten

Geschäftsviertel (SKYLINE!), das Hong Kong zu einem der führenden Finanzplätze in Asien macht.

Nicht viel weniger aufregend geht es im ebenfalls äußerst dicht besiedelten Kowloon zu, mit seinen

unzähligen Shoppingmöglichkeiten (es gibt unglaublich viele Einkaufszentren!). Die New Territories

stellen den größten Distrikt dar und liegen auf der Hong Konger Halbinsel direkt an der Grenze zu China.

In diesem Distrikt wohnen viele Hong Konger, die dann nach Kowloon und Hong Kong Island zu ihren

Arbeitsplätzen pendeln. Sowohl die New Territories, als auch Lantau Island sind dünner besiedelt als

die anderen beiden Distrikte. Vor allem aber Lantau Island bietet sehr viele Naturparks, Wanderwege

und wunderschöne Strände. Eine positive Überraschung war hier die Tatsache welch‘ schöne Strände,

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Wanderwege und Naturlandschaften es in Hong Kong gibt. Natürlich assoziiert man eher die massive

Skyline und den schieren Menschentrubel mit Hong Kong, als dass man an Hong Kong’s Natur denkt.

Zum Preisniveau lässt sich sagen, dass es sich in Hong Kong nicht unbedingt günstiger als in

Deutschland leben lässt. Einfache Gerichte und Ausgaben für die Fortbewegung sind beispielsweise

deutlich günstiger als in Deutschland, wohingegen das Wohnen (Ausnahme: Studentenwohnheim) und

das Ausgehen in Hong Kong mindestens so teuer wie bei uns sind.

Klima Das tropisch feuchte Klima Hongkongs zeichnet sich vor allem durch hohe Temperaturen

(Jahresdurchschnittstemperatur: 22,5 °C; vgl. Deutschland: 9,2 °C) und einer höheren Luftfeuchtigkeit

(im August und September oftmals > 90 %) als in Deutschland aus. Dadurch ergibt sich in den

Sommermonaten ein recht schwüles Klima mit Temperaturen um die 30 °C. Für uns als

Austauschstudenten bedeutete das, dass man in den ersten Wochen unseres Auslandssemesters

schon bei der kleinsten Bewegung am Schwitzen war und man im Vergleich zu einem trocken heißen

Sommer in Deutschland einen gehörigen Schock erlebte. Was uns allerdings bis heute unverständlich

erscheint ist die Tatsache, dass es die Hong Konger anscheinend lieben ihre Gebäude als starken

Kontrast zu den Außentemperaturen extrem herunter zu kühlen. Als Folge dessen, war es selbst bei

solch tropischen Bedingungen oftmals geschickt sich einen Pullover für z.B. eine eiskalte Bibliothek

mitzunehmen. So drastisch wie das jetzt klingen mag, muss man dennoch zugeben, dass man sich zum

einen an das Klima gewöhnte und es zudem natürlich auch kälter wurde bzw. die Luftfeuchtigkeit auch

abnahm. Das Wetter im Oktober und November war im Schnitt schon sehr angenehm und vor allem im

Vergleich mit Deutschland wollte man zu dieser Zeit nicht daheim sein. So konnte man noch im

November bei ca. 25 °C herrlich ins Freibad der City University gehen. In den letzten Wochen unseres

Aufenthalts fiel die Temperatur dann auch schon einmal auf 10-15 °C und man musste sich dann doch

einmal nach einer wärmeren Jacke umsehen. Ach ja, einem Taifun hatten wir zwei Tage Uni-frei zu

verdanken. Der hatte nämlich dafür gesorgt, dass alle Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen

schließen mussten.

Verkehr Auch wenn es auf dem MTR-Plan gar nicht unbedingt danach aussieht, ist das Hong Konger U-

Bahnsystem absolut herausragend und man kommt mit der MTR (Mass Transit Railway) wirklich so gut

wie überall hin. Günstig ist es obendrein, da man pro Fahrt eigentlich immer deutlich unter einem Euro

bleibt (hängt von der Streckenlänge ab). Bezahlt wird mit der Octopus-Karte, die beim Betreten der

MTR-Station an die Schranken gehalten werden muss. Hat man erst einmal Geld auf diese Karte

geladen, kann man damit auch noch in vielen Geschäften bezahlen. Als zweite Alternative bietet sich

die Erkundung Hong Kongs mit dem Taxi an. Nicht nur die Tatsache, dass es in Hong Kong nur so von

Taxis wimmelt, sondern auch die günstigen Fahrpreise (3 KM für knapp 3 Euro), machen das Ganze

attraktiv.

Verständigung Jedes Mal, wenn man Hong Kong verlässt und einen Fuß ins „richtige“ China setzt, schätzt man wieder

die Bilingualität Hong Kongs. Natürlich sprechen die Einwohner Hong Kongs als Muttersprache

Kantonesisch, jedoch sind die allermeisten dem Englisch mächtig. Man kommt im Alltag sehr gut damit

zurecht und auch alle Schilder, Anweisungen, Menükarten usw. sind zweisprachig. Manchmal jedoch,

kann man auch einmal einen Taxifahrer erwischen, der kein Englisch spricht oder man verirrt sich in ein

Restaurant welches weder Menükarten auf Englisch anbietet, noch englischsprachige Servicekräfte

angestellt hat. Im akademischen Umfeld an der City University jedoch, ist Englisch die Sprache Nummer

1und auch die meisten Hong Kongoner belegen komplett englischsprachige Programme.

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Blick auf das nächtliche Hong Kong Island aus Tsim Sha Tsui

Sehenswürdigkeiten und Nachtleben Man sollte sich auf jeden Fall nicht die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entgehen lassen und sich vor

allem am Anfang dafür Zeit nehmen, um die Stadt gut kennen und lieben zu lernen. Hong Kong bietet

beispielsweise viele schöne buddhistische Bauten, wie den Tian Tan Buddha, die weltgrößte

freistehende Buddha Statue oder liebevolle Tempelanlagen wie zum Beispiel Chi Lin Nunnery.

Einen atemberaubenden Blick auf die mächtige Skyline erhält man am besten bei gutem Wetter auf

dem Victoria Peak, auf den man mit einer historischen Tram hinauffahren kann. Alternativ kann man

auch abends in die O-Zone Bar im ICC (International Commerce Center). In diesem, fünft-höchsten

Gebäude weltweit, kann man bei einem Cocktail in der höchstgelegenen Bar der Welt die Skyline Hong

Kongs von oben genießen. Die Mittwochabende verbrachten wir des Öfteren beim Pferderennen am

Happy-Valley Racecourse. Hier kann man sehr viele Westler antreffen, die in Hong Kong arbeiten,

studieren oder einfach nur als Tourist hier sind. Anschließend kann man in eine der Bars in Wan Chai

gehen, welches eines der beiden Partyviertel in Hong Kong ist. Das andere, weitaus größere Viertel, ist

Lan Kwai Fong. Hier findet man wirklich unzählige Bars und Clubs, so dass für jeden Geschmack etwas

zu finden ist. Möchte man die Location wechseln, muss man lediglich ein paar Meter gehen, da sich

alles sehr nahe beieinander befindet.

Vorbereitung

Anreise Generell sollte man sich frühzeitig Gedanken über die Anreise machen. Ab Frankfurt fliegen einige

Airlines nach Hong Kong, u.a. Lufthansa, Emirates, Air China und Cathay Pacific. Neben der Möglichkeit

direkt nach Hong Kong zu fliegen, kann man den August auch nutzen, um einige Ziele bereits vor Start

des Semesters abzuhacken, so sind wir über Moskau, Peking und Shanghai mit jeweils drei bis vier

Tagen Zwischenstopp nach Hong Kong angereist.

Man sollte jedoch definitiv zum Beginn der Einführungswoche in Hong Kong ankommen. Hier erhaltet

ihr viele wichtige Informationen über die Universität, das Studentenwohnheim und das Leben in Hong

Kong und natürlich könnt ihr so schon mal die anderen Austauschstudenten kennen lernen.

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Impfungen & Medikamente Für Hong Kong selbst sind aktuell vom Auswärtigen Amt keine zusätzlichen Schutzimpfungen

empfohlen. Sofern man jedoch plant während dem Semester einige Kurztrips zu machen, sollte man

sich informieren, welche Impfungen jeweils empfohlen sind. Einige Impfungen erfordern mehrmaliges

Spritzen, weshalb eine ausreichende Vorbereitungszeit eingeplant werden sollte.

Geld Gesetzliches Zahlungsmittel in Hong Kong ist der Hong Kong Dollar. Der aktuelle Umrechnungskurs

liegt circa bei 10 HKD zu 1 EUR. Zur Bargeldversorgung vor Ort empfiehlt es sich entweder ein Konto

bei einer lokalen Bank zu eröffnen oder eine Kreditkarte zu nutzen. Im Regelfall kann an jedem

Geldautomaten mit der Kreditkarte eines deutschen Instituts Geld abgehoben werden oder in

Geschäften bezahlt werden. Man sollte sich jedoch informieren, welche Gebühren bei Nutzung im

Ausland und mit einer Fremdwährung anfallen.

Bewerbungsverfahren Die City University of Hong Kong (CityU) ist eine Partnerhochschule der Goethe-Universität Frankfurt

an der jedes Semester bis zu 4 Plätze zur Verfügung stehen. Bis Ende Oktober muss man sich beim

Auslandsbüro um einen Studienplatz bewerben. An der City University ist Unterrichtssprache Englisch,

daher wird vom Fachbereich ein TOEFL Test gefordert. Hierfür sollte man eine gewisse Vor- und

Nachlaufzeit (ca. vier bis sechs Wochen) einplanen. Ende November/Anfang Dezember wird dann vom

Fachbereich die Zusage verschickt. Diese Zusagen sind allerdings nur als Nominierung zu verstehen.

Die endgültige Zulassung erfolgt erst nach erfolgreicher Bewerbung an der City University selbst – diese

sollte jedoch keine größeren Hürden bereiten. Die Onlinebewerbung muss bis Mitte Mai abgeschlossen

werden, anschließend ist eine gedruckte Fassung nach Hong Kong zu schicken.

Für die Bewerbung an der City University und das Studienvisum benötigt man jedoch folgende

zusätzliche Unterlagen:

(1) Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel

Hong Kong verlangt für die Erteilung des Studienvisums einen Nachweis über ausreichende

finanzielle Mittel, d.h. eine Bestätigung der eigenen Bank über die Verfügbarkeit von ca. 5.000

EUR (genaue Angaben bzgl. der erforderlichen Summe werden leider nicht gemacht). Sollte

man selbst diesen Nachweis nicht erbringen können, muss man die Bestätigung über ein

„Financial Sponsorship“ von seinen Eltern unterschreiben lassen und einen Vermögens-

/Einkommensnachweis beilegen. Sofern man selbst den Nachweis ausreichender Finanzmittel

erbringen kann, braucht man das Dokument bzgl. des „Financial Sponsorships“ nicht

einreichen.

(2) Krankenversicherung

Die endgültige Zulassung zum Studium in Hong Kong erfordert den Abschluss einer

Auslandskrankenversicherung für den kompletten Studienzeitraum. Hierzu hat man im

Bewerbungsverfahren die Wahl, ob man sich selbst eine Versicherung sucht oder sich für die

Versicherung der City University entscheidet. Sofern man nicht die Versicherung über die City

University in Anspruch nehmen möchte, kann man sich einen Anbieter seiner Wahl suchen (u.a.

der ADAC bietet eine Krankenversicherung für das Auslandsstudium für ca. 30 EUR im Monat

an). Bei der Versicherungswahl ist zu beachten, dass man für die Bewerbung eine

englischsprachige Versicherungsbestätigung benötigt und, dass die normale

Reisekrankenversicherung normalerweise keine Aufenthalte über 90 Tagen abdeckt.

(3) Academic Transcript

Die Bewerbung erfordert schließlich ein englisches Transcript der Goethe-Universität.

Während dem gesamten Bewerbungsprozess stehen sowohl im Auslandsbüro als auch an der City

University jederzeit Ansprechpartner für eventuelle Rückfragen zur Verfügung.

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Außerdem besteht die Möglichkeit sich im April/Mai für das Promos-Stipendium des DAAD zu

bewerben. Das Promos-Stipendium wird vom International Office der Goethe-Universität vergeben und

sieht aktuell eine Unterstützung von ca. 2.000 EUR für das Semester in Hong Kong vor. Auch wenn

man nicht BAföG-berechtigt ist, so hat man in vielen Fällen doch Anspruch auf Auslands-BAföG, ein

frühzeitiges Informieren lohnt sich.

Kurswahl Zusätzlich besteht bereits im Bewerbungsverfahren die Möglichkeit sich Kurse auszusuchen und für

diese vorregistrieren zu lassen. Im Regelfall funktioniert die Registrierung und Zulassung zu den

gewählten Kursen problemlos. Außerdem besteht in den ersten beiden Semesterwochen die

Möglichkeit seine Kurse zu ändern, d.h. weitere Kurse hinzuzufügen oder zu entfernen. Es empfiehlt

sich jedoch seine Wunschkurse bereits vorregistrieren zu lassen, da man dann entspannter in die ersten

beiden Semesterwochen starten kann und keinen großen Aufwand mehr mit der Umstellung seines

Stundenplans hat. Noch in Deutschland hat man die Möglichkeit sich Kurse auszusuchen und diese

vorregistrieren zu lassen. Für weitere Informationen siehe unten.

Visum Die CityU bietet an, das Visum für Austauschstudenten zu beantragen und sich um den Prozess zu

kümmern. Diese Möglichkeit sollte auf jeden Fall wahrgenommen werden; im Regelfall funktioniert die

Vergabe problemlos. Das Visum wird vor Reiseantritt im Juli/August nach Deutschland versendet. Nach

Erhalt braucht man es nur noch in seinen Reisepass zu kleben und nach Hong Kong einzureisen. Sollte

man das Visum vor Reiseantritt noch nicht erhalten haben, besteht auch die Möglichkeit zunächst als

Tourist nach Hong Kong einzureisen und das Visum direkt an der City University zu erhalten. Um das

Studienvisum zu aktivieren, muss man lediglich erneut aus- und wieder einreisen, z.B. durch ein

Wochenendtrip nach Macau oder Shenzhen.

Unterkunft Bereits bei der Bewerbung für die City University besteht die Möglichkeit sich auch für einen Platz im

Studentenwohnheim zu bewerben. Grundsätzlich ist anzumerken, dass Wohnraum in Hong Kong sehr

knapp und sehr teuer ist. Die Studentenwohnheime stellen hierzu eine gute und günstige Alternative

zur Verfügung. Bei der Bewerbung um einen Wohnheimsplatz kann man zwischen Einzel-, Doppel- und

Dreierzimmer wählen, die Kosten variierten zwischen 400 EUR und 700 EUR für das gesamte

Semester. Für die Bewerbung um ein Einzelzimmer wird meist eine Bescheinigung über Krankheiten

verlangt.

Die Doppelzimmer sind ca. 12 m2 groß und sind mit standardmäßig mit Schreibtisch, Bett und Schrank

ausgestattet. Gegen eine geringe Zusatzgebühr kann man die Klimaanlage nutzen – eine sehr zu

empfehlende Investition! Die Dreibettzimmer bestehen aus zwei Räumen, einem Arbeits- und einem

Schlafzimmer, und bieten etwas mehr Platz als das doch relativ kompakte Doppelzimmer. Falls man mit

seinem Mitbewohner überhaupt nicht auskommt, besteht während des Semesters die Möglichkeit, mit

Tauschpartnern Zimmer zu tauschen.

Studentenleben im Wohnheim Es empfiehlt sich, sich für einen Wohnheimplatz an der CityU zu bewerben. Dies wird im Regelfall auch

positiv beschieden, wodurch Ihr enorme Kosten spart. Umgerechnet 100-150 Euro pro Monat für ein

Doppel- bzw. Einzelzimmer sind in Hongkong unschlagbar. Für letzteres könnt Ihr Euch übrigens auch

ohne ärztliches Attest bewerben – mit ein paar netten Worten an Ada und etwas Glück erhaltet Ihr ein

Zimmer für Euch alleine. Ansonsten teilt Ihr Euch im Regelfall Euren Lebensraum mit einem Mainland-

Chinesen. Sofern Ihr offen mit ungewohnten Hygienestandards und spärlicher Kommunikation Eures

Roommates umgehen könnt, ergeben sich im Regelfall keine größeren Probleme im täglichen

Miteinander. Das Bad wird mit zwei anderen „Toilet Mates“ vom Nachbarzimmer geteilt. Es empfiehlt

sich, regelmäßig sein Uni-Postfach zu checken, da es mitunter vorkommen kann, dass man per Mail

über etwaige temporäre Toilettenspülungsdefekte informiert wird. Abhängig davon, in welcher Hall Ihr

landet, könnt Ihr in den Genuss von einer gesteigerten Gruppenzugehörigkeit auf Eurer Etage kommen.

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Hier werden zum Beispiel Spieleabende oder Hot Pot-Orgien veranstaltet, die wunderbar genutzt

werden können, um sich ein wenig dem asiatischen Brauchtum zu öffnen.

Das Wohnheim befindet sich 5 Gehminuten vom Campus entfernt auf einem Hügel, dessen Besteigung

gerade in den ersten Sommerwochen recht mühsam ist. Nichtsdestotrotz stellt die Student Residence

den Ausgangspunkt für alle möglichen spannenden Aktivitäten dar. Der „Lawn“ – die freie Grünfläche

vor den Halls – ist zentraler Treffpunkt der Austauschstudenten und Ort der abendlichen Geselligkeit.

Die verschiedenen Multi-Purpose Halls in der Student Residence bieten verschiedene Aktivitäten an,

wie z.B. Brettspielerunden, Tanzunterricht oder Tischtennisturniere. Des Weiteren werdet Ihr in

„Homey’s Kitchen“ den ganzen Tag über relativ preiswert verköstigt.

Studieren an der City University of Hong Kong

Die City University befindet sich in internationalen Rankings für Forschung und Lehre im Mittelfeld. Dies

spiegelt sich auch in teilweise stark schwankenden Kursniveaus wider. So genügt der Blick in den

Syllabus meist nicht, um festzustellen, ob die Veranstaltung zu einem passt und es empfiehlt sich daher,

sich ein Portfolio über die verschiedenen Kursangebote aufzubauen und die Nieten während der

anfänglichen Add&Drop-Phase auszusortieren. Auch die Lehrmethoden fluktuieren stark, abhängig von

Dozent und Kursgröße. In jedem Fall aber erhält die Endklausur weit weniger Gewicht als in Frankfurt

(meist 50%), was zwar eine höhere Diversifikation ermöglicht, aber natürlich auch mehr Arbeit erfordert.

Letztlich wird eine kontinuierlichere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Themengebiet gefördert,

das Lernen ist zweifelsohne wesentlich nachhaltiger. Hierfür sind zumeist Gruppenprojekte, Homework

Assignments und Mid Terms zu erbringen. Für erstere ist jedoch Obacht geboten: Die meisten

Austauschstudenten müssen ihre Kurse lediglich bestehen, was dem Arbeitsklima oft erheblich schadet.

Auf Grund dessen vermeiden es ambitionierte Locals zuweilen, Teams mit Austauschstudenten zu

bilden. Die richtige Vorabplanung ist somit ein Imperativ. Die Englischkenntnisse der Kommilitonen sind

als mäßig einzustufen, woran man sich aber relativ schnell gewöhnt. Alles in allem ist das geforderte

Niveau meiner Meinung nach unterhalb von Frankfurt einzustufen, jedoch bedarf es eines höheren

Aufwands, um eine vergleichbare Note zu erzielen.

Es bietet sich an, die Chance zu nutzen und Kurse zu belegen, die einen Einblick in die Region

ermöglichen, wie zum Beispiel „Economies of Hong Kong and China“ oder „Chinese Business

Decisions“. Schließlich seid Ihr vor allem im Ausland, um Euch (auch akademisch) mit vollkommen

neuem Input auseinanderzusetzen.

Kurse

Economies of China & Hong Kong (Mr. Ho Wai Ho):

Dieses VWL Modul bestand aus einer zweistündigen Vorlesung, sowie einem einstündigen Tutorium.

Man bekam detaillierte Einblicke in die Volkswirtschaften Chinas und Hong Kongs und ging vor allem

auch auf die enormen Unterschiede beider Systeme ein. Man lernte zudem viel über den politischen

Hintergrund in beiden Systemen und sprach auch aktuelle Probleme an. Der Kurs war an sich sehr

informativ und interessant, vor allem durch die intensive und detaillierte Betrachtung bekam man einen

guten Einblick in die Wirtschaft des Landes, in dem man sich gerade befindet. In den Tutorien wurden

von unterschiedlichen Teams Debatten gegeneinander gehalten, die auch benotet wurden

(Beispielthema: Should the Hong Kong Dollar be delinked from the US Dollar?). In die Endnote flossen

zudem die Resultate einer Midterm Exam zur Mitte des Semesters, sowie eine Endklausur ein.

Process Innovation & Change Management (Dr. Muammer Ozer):

Dieser dreistündige Kurs ging auf den Vorgang von Prozessinnovationen ein und worauf Unternehmen

hierbei achten müssen. Desweitern wurde das Veränderungsmanagement, sozusagen die

Implementierung solcher Innovationen, betrachtet. Die Note in diesem Modul basierte auf

einzureichenden Arbeiten, einer Midterm Exam und einem großen Gruppenprojekt. Obwohl Dr. Ozer

ein sehr guter Dozent war, der es vermochte seinen Kursinhalt anschaulich zu präsentieren, fiel der

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Wissenszuwachs doch ein wenig zu gering aus, da man bei manchen Themen doch zu stark an der

Oberfläche blieb.

Business Negotiation (Dr. Long Wang):

Hier lernte man alles Nützliche über Geschäftsverhandlungen, wie man diese analysieren und am

besten durchführen sollte. Der Kurs war sehr praktisch ausgelegt und es wurde in jeder Vorlesung in

Rollenspielen verhandelt. Benotet wurde man durch einzureichende Arbeiten, in denen man

beispielsweise real erlebte Verhandlungen analysieren musste. Des Weiteren fanden eine Midterm

Exam und ein Gruppenprojekt statt. Natürlich wurde bei diesem Kurs, wie auch in vielen anderen, auf

die Anwesenheit und Mitarbeit im Unterricht geachtet und dies sogar teilweise mitbenotet.

Organizational Behavior (Mrs. Ho Ying Fu):

Ein sehr interessanter Kurs, der die Frage in den Fokus stellte, inwiefern Unternehmen die

Arbeitsleistung und das „Organizational Commitment“ ihrer Mitarbeiter steuern können. Sehr detailliert

und mit sehr anschaulichen und aktuellen Beispielen wurden alle Faktoren betrachtet, die das Verhalten

von Menschen in Organisationen beeinflussen. Besonders die psychologische Thematik (bzw.

Herangehensweise) in diesem Kurs, stellte eine sehr interessante Abwechslung zu gewohnten

wirtschaftswissenschaftlichen Kursen dar. Neben einer Endklausur war vor allem ein großes Research-

Gruppenprojekt zu absolvieren.

Mergers & Acquisitions (Dr. Alimov Azizjon):

Dieser Kurs war mein bis dato interessantester Kurs im bisherigen Studienverlauf. Der Arbeitsaufwand

für dieses Modul war definitiv nicht ohne, nicht zuletzt wegen eines in Gruppenarbeit anzufertigendem

„Pitchbook“ (Akquisebroschüre von Investmentbanken mit Verkauf- oder Kaufargumente für ein

Unternehmen inkl. entsprechender Unternehmensbewertung). Neben verschiedenen Arten der

Unternehmensbewertung, strategischer Motive für M&A Deals, Möglichkeiten für Unternehmen sich

gegen feindliche Übernahmen zu wehren und die Möglichkeiten der Merger Arbitrage, wurden auch die

Besonderheiten von Leveraged Buy-Outs (typisches Vorgehen von Private Equity Gesellschaften)

angesprochen. Professor Alimovs Vortragsweise war außerordentlich gut und anschaulich. Er bezog

seine Studenten aktiv mit ein und sorgte auch mit seiner eigenen Begeisterung für die Thematik immer

für einen interessanten Kursverlauf. Das in der zweistündigen Vorlesung gelernte, wurde im

anschließenden Tutorium gleich in praktischen Aufgaben angewandt.

Financial Markets, Institutions and Instruments (Prof. Dr. Jimmy Fang)

Der Kurs bietet einen Überblick über die wichtigsten Finanzmärkte und Finanzinstrumente. Der Kurs

besteht aus einer dreistündigen Vorlesung und Prof. Fang baut seine Vorlesung fast ausschließlich auf

dem Buch „Financial Markets and Insitutions“ auf. Der Kurs besteht aus einem Midterm Exam, einem

Gruppenprojekt und einem End Exam. Das Gruppenprojekt bestand aus einem zehn- bis

fünfzehnseitigen Aufsatz zu den Wechselwirkungen zwischen dem HK Dollar und dem US Dollar und

den Auswirkungen auf Hong Kongs Volkswirtschaft. Die Gruppenarbeit kann auch sehr gut alleine

durchgeführt werden und so als Seminararbeit eingebracht werden. Insgesamt vermittelt der Kurs zwar

relativ wenig neues Fachwissen, jedoch ist die Gruppenprojekt relativ spannend und die Benotung als

gut einzustufen.

Principles of Econometrics (Prof. Dr. Win Lin Chou)

Der Kurs beginnt mit einer kurzen Wiederholung grundlegender Statistik, geht jedoch sehr schnell zu

einfacher linearer Regression über. Der Kurs vermittelt einen Überblick über die einfache und multiple

lineare Regression und verwandte Fragestellungen. Leider kann die Professorin die Kursinhalte jedoch

wenig strukturiert vermitteln und die Unterrichtstunde endete meist mit einem heillosen Chaos

verschiedener Formeln und Herleitungen am Whiteboard. Sofern man sich stärker am Buch und den

Vorlesungsfolien orientiert, lernt man in diesem Kurs die wichtigsten theoretischen Grundlagen der

Ökonometrie – die praktische Anwendung rückt eher in den Hintergrund. Der Kurs ist relativ

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anspruchsvoll. Midterm und End Exam sind zwar größtenteils Multiple-Choice Questions, sie

erforderlich jedoch ein tiefgehendes Verständnis der theoretischen Konzepte aus Statistik und

Ökonometrie.

Regulation and Management of Financial Institutions (Prof. Dr. Kok Chew Lim)

Der Kurs beginnt zunächst mit einer Einführung zu Finanzinstituten und gibt im weiteren Verlauf einen

Einblick in die Risiken, das Management von Risiken und das regulatorische Umfeld von

Finanzinstituten. Thematisch behandelt der Kurs u.a. die Themen Interest Rate Risk, Bank Accounting,

Credit Risk, Market Risk, Securitization und Basel III. Der Kurs besteht aus einer dreistündigen

Vorlesung und wird durch Assignments und Gruppenprojekte ergänzt. Außerdem fließt die mündliche

Mitarbeit in die Endnote mit ein. Der Professor hat die Vorlesung sehr anschaulich und spannend

gestaltet und häufig auf aktuelle Fragestellungen Bezug genommen. Insgesamt ist der Kurs für jeden

zu empfehlen, der sich einen Überblick über die Risiken in Finanzinstituten und an Finanzmärkten

beschaffen möchte.

Principles of Option Pricing (Prof. Dr. Humphrey K. K. Tung)

Der Kurs behandelt diskrete Zeitmodelle zur Bewertung von Finanzinstrumenten. Der Kurs bietet

basierend auf dem Lehrbuch „Introduction to Mathematical Finance: Discrete Time Models“ von Stanley

R. Pliska, eine sehr gute Einführung in die mathematische Modellierung von Wertpapieren und

Finanzmärkten. Hier werden nicht nur Marktdaten genommen und in die Black-Scholes-Formel

eingesetzt, vielmehr wird das zugrundeliegende diskrete Zeitmodell eingeführt und darauf aufbauend

werden Modelle zur Bewertung von Optionen, optimalen Konsum- und Investmentplänen und Futures

im Mehrperiodenfall abgeleitet. Der Kurs ist sehr gut und übersichtlich strukturiert und hat zu spürbarem

Wissen- und Verständniszuwachs geführt. Insgesamt kann ich den Kurs uneingeschränkt empfehlen.

Financial Management (Prof. Dr. Cathy Pang)

Der Kurs ist teilweise eine Wiederholung von Inhalten aus den Finanzenvorlesungen aus Frankfurt, geht

jedoch in vielen Belangen darüber hinaus. Der Kurs startet mit einer Einführung zur

Investitionsentscheidung und –bewertung und behandelt im weiteren Verlauf Themen aus Corporate

Finance, Investment Decision Making und Capital Structure. Die Vorlesung und die Folien sind relativ

übersichtlich und strukturiert und der Kurs im Allgemeinen relativ einfach.

Advanced Security Analysis (Prof. Dr. Xueping Wu)

Der Kurs baut auf dem Wissen aus Finanzen 2 aus und beschäftigt sich mit der Bewertung von Bonds,

Aktien und Derivaten (Optionen, Forwards/Futures und Swaps) sowie dem Portfoliomanagement und

der Portfoliobewertung. Der Kurs besteht aus einer dreistündigen Vorlesung, mehreren Assignments

und einem End Exam. Leider sind die didaktischen Fähigkeiten des Professoren sehr begrenzt, dafür

bauen Vorlesung und End Exam auf Unterlagen zum Buch „Investments“ von Bodie, Kane und Marcus

auf und sind daher relativ überschaubar.

Personal Finance (Stephanie Fan)

Der Kurs besteht eigentlich aus zwei Teilen, der erste Teil beschäftigt sich mit der Bewertung von

unterschiedlichen Anlagen dies sollte von Fin 1&2 schon bekannt sein, im zweiten Teil der Vorlesung

geht es dann um Personal Finance und Wealth Management, die Dozentin des Kurses ist sehr engagiert

und arbeitet eigentlich in einem Hongkonger Hedge Fund. Die Benotung bestand aus einer Präsentation

und wöchentlichen Assignments und einem Mid und End Term, die Assignments waren meist sehr kurz

und stellten keine Probleme dar, lediglich bei der Präsentation sollte darauf geachtet ein gutes Team

zubekommen. Insgesamt war der Kurs eher einfach.

Mathematics for Economics and Finance (Prof. Dr. Yu Zheng)

Der auf den ersten Blick leicht wirkende Kurs stellte sich als sehr viel aufwendiger als gedacht heraus.

Es müssen wöchentlich Assignments abgegeben werden, welche 50 % der Note ausmachen und stark

in Anforderung und Umfang schwanken. So gab es durchaus Assignments die mehr als einen Tag in

Anspruch nahmen, jedoch zeigte sich die Dozentin auch einsichtig und benotet daher einige

Assignments letztendlich nicht (es war ihr erstes Jahr als Professorin und wie es mir schien viel ihr es

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noch schwer das Leistungsniveau richtig einzuschätzen). Nichtsdestotrotz ist der Kurs sehr gut und geht

an vielen Punkten über den Mathekurs in Frankfurt hinaus, daher kann ich den Kurs nur jedem

empfehlen der Spaß an Mathematik hat und dem es nicht allzu schwer fällt.

Microeconomics for Business Strategy (Prof. Dr. Wing Hong Chan)

Der Kurs behandelt die Grundlagen der Mikroökonomie und ihre Anwendung im Alltag eines Managers.

Der Kurs war einer der besten die ich in Hong Kong besucht habe, der Dozent war sehr engagiert und

vermittelt auch viel Wissen über den Unterrichtsstoff hinweg, leider wird es diesen Kurs wohl so nicht

mehr geben, da der Dozent nur ein Gastprofessor aus Kanada war. Sollte es denn Kurs aber wieder

geben kann ich ihn nur empfehlen.

Analytics for Financial Services (IS4822)

Dieser Kurs aus dem Information Systems Department befasst sich mit Decision Support Systems

(DSS) im Finanzbereich. Die Veranstaltung besteht sowohl aus Vorlesung, als auch aus Computerlab-

Session, in der unter Anleitung Excel-Modelle erstellt werden sollen. Sind die jeweiligen Konzepte

vertieft und angewandt worden, folgen über das Semester verteilt zwei Assignments, die innerhalb eines

halben Tages bearbeitet und hochgeladen werden müssen. Diese machen 20% der Gesamtnote aus.

Das eigentliche Lernziel des Kurses ist die Auseinandersetzung mit der Microsoft-Office-internen

Skriptsprache Visual Basic for Applications (VBA). Dabei sollen Automatisierungsbefehle in Excel

erstellt werden, die die Tabellenkalkulation verbessern und es erlauben, Modelle zur Lösung komplexer

Probleme zu erstellen. Hierfür ist definitiv einiges Interesse am Thema und Wille zum Selbststudium

erforderlich, um eine sehr gute Note zu erzielen. Neben Endklausur (50%) und mündlicher Beteiligung

(5%) zählt das in einer Gruppe zu erstellende Decision Support System zu 25% in die Endnote. Die

Dozentin (Tania Y. Lau) vermittelte den Stoff zufriedenstellend und half gern bei Fragen bzgl. dem

Programmieren.

Corporate Finance 1 (EF4313)

Inhaltlich deckt sich Corporate Finance 1 stark mit Finanzen 3. Der Kurs wurde damals von 2

verschiedenen Dozenten gehalten, die einen unterschiedlichen Schwerpunkt und verschiedene zu

benotende Leistungen gewählt haben. In meinem Kurs (Prof. Hyun-Seung Na) waren fünf Problem Sets,

eine Gruppenarbeit und ein End Exam zu erbringen. Dabei bezogen sich zwei der Problem Sets und

die Gruppenarbeit auf eigenständig zu erarbeitende HBS Case Studies, die den behandelten Stoff

praxisnah illustrierten. Mit einigem Engagement und Interesse für Finanzen ist eine sehr gute Note

durchaus möglich.

Fazit

Alles in allem hatten wir alle eine wunderschöne Zeit in Hong Kong und können daher nur jedem

uneingeschränkt einen Aufenthalt in Hong Kong weiterempfehlen. Die Möglichkeiten zu reisen, zu feiern

und zu studieren sind einzigartig in Hong Kong und bieten genau den richtigen Mix für ein

Auslandssemester.

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University Hong Kong

WS 2010/11

von Simon Leicht

E-Mail: [email protected]

Inhalt

1. Einleitung ......................................................................................... ......................................... 81 2. Hong Kong ....................................................................................... ......................................... 82

2.1 Allgemein ........................................................................................................................... 82

2.2 Klima .................................................................................................................................. 82

2.3 Verkehr .............................................................................................................................. 83

2.4 Sprache ............................................................................................................................. 83

2.5 Nachtleben ......................................................................................................................... 84

3. Vorbereitung .................................................................................... ......................................... 84 3.1 Bewerbungsverfahren ............................................................................................................ 84

3.2 Visum ....................................................................................................................................... 84

3.3 Wohnsituation .......................................................................................................................... 84

3.4 Kurswahl .................................................................................................................................. 85

3.5 Flug .......................................................................................................................................... 85

3.6 Impfungen ................................................................................................................................ 86

3.7 Geld ......................................................................................................................................... 86

4. Ankunft ............................................................................................. ......................................... 86 5. City University of Hong Kong ........................................................... ......................................... 86

5.1 Campus ............................................................................................................................. 86

5.2 Studieren an der CityU ...................................................................................................... 87

5.3 Kurse ................................................................................................................................. 88

6. Reisen .............................................................................................. ......................................... 89 7. Fazit ................................................................................................. ......................................... 89

1. Einleitung

Als einer der vier Austauschstudenten der Goethe-Universität Frankfurt bekam ich im Wintersemester

2010 die Möglichkeit ein Auslandssemester an der Partneruniversität City University of Hong Kong zu

absolvieren. Im Folgenden möchte ich über Erfahrungen welche sowohl das Studium betreffen als auch

das Leben in Hong Kong beschreiben berichten, um so künftigen Austauschstudenten eine

Unterstützung für die erste Orientierung zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um Informationen aus

dem Jahr 2010, welche sich natürlich in Zukunft auch ändern können.

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2. Hong Kong

2.1 Allgemein

Die gängigste Beschreibung Hong Kongs als rasante Stadt in der chinesische Tradition auf europäische

Moderne trifft ist meiner Meinung nach sehr zutreffend. Hong Kong ist eine asiatische Stadt mit vielen

europäischen Einschlägen, was wohl traditionell durch den bis 1997 andauernden Status als britische

Kronkolonie begründet ist. Damit entwickelte sich Hong Kong für europäische Firmen und Menschen

schnell zu einer Art Tor zu Asien beziehungsweise China. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine

asiatische Stadt mit sieben Millionen Einwohnern in der es weitaus schneller, hektischer und gedrängter

zugeht als in europäischen Großstädten oder in weitaus europäischer anmutenden asiatischen Städten

wie Singapur. Die Menschen sind zumeist freundlich und hilfsbereit, sofern sie denn Englisch sprechen.

Hong Kong besteht aus zwei durch das Wasser getrennte Hauptgebiete. Hong Kong Island und

Kowloon mit sich anschließenden New Territories. Hong Kong Island ist wie der Name schon vermuten

lässt eine Insel vor dem Festland. Hier befinden sich die meisten der unzähligen Hong Konger

Wolkenkratzer, das Bankenviertel und weitere Stadtteile, die sich an der Küste entlang erstrecken. Im

Hinterland dieser Insel gibt es bergige Landschaft und weit weniger dicht besiedeltes Land. Auf der

anderen Seite des Wassers befindet sich die Halbinsel Kowloon. Hier findet man von einer schönen

Uferpromenade über unglaublich dicht besiedelte Wohn- und Shoppingviertel bis nur noch von

chinesisch stämmigen Hong Kongern besiedelten Wohngegenden alles. Hier befindet sich im eher

nördlichen Teil die City University of Hong Kong.

2.2 Klima

Das subtropische Klima Hong Kongs mit seiner sehr hohen Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten,

also der normalen Ankunftszeit von Austauschstudenten des Wintersemesters, sehr ungewohnt. Selbst

nur minimale körperliche Bewegungen verursachen Schweißausbrüche. Die Temperatur und

Luftfeuchtigkeit nimmt auch nachts nur wenig ab. Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat ist

es ganz gut zu ertragen. Darüberhinaus wird es bis Dezember immer kühler. Am angenehmsten

empfand ich den Oktober mit durchschnittlich 25 Grad und erträglicher Luftfeuchtigkeit. Was man

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beachten sollte ist, dass die meisten Gebäude sehr stark klimatisiert sind. Dies gilt auch für die City

University of Hong Kong, weshalb man sich an die ständig schwankenden Umgebungstemperaturen

erstmal gewöhnen muss. Ab und zu gibt es auch Taifune, bei denen, wenn es sich um starke Taifune

handelt, fast das gesamte Leben zum Stillstand kommt. Während meiner Zeit in Hong Kong gab es

allerdings nur einen Taifun und zu dieser Zeit habe ich mich nicht in Hong Kong aufgehalten. Alles in

allem ist es für Europäer eine schöne Erfahrung bis in den Dezember in kurzen Hosen und Flip-Flops

unterwegs zu sein. Kalt (10 Grad) kann es allerdings gegen Ende Dezember und Anfang Januar werden.

2.3 Verkehr

Das öffentliche Verkehrssystem in Hong Kong ist sehr gut ausgebaut. Die U-Bahn heißt MTR und eine

Station befindet sich direkt gegenüber der CityU. Mit der MTR sind so gut wie alle Teile Hong Kongs

problemlos erreichbar. Die Preise richten sich nach der Länge der Fahrt und betragen zwischen 40 Cent

und etwa 1,5€. Bezahlt wird für jede Fahrt einzeln mit der sogenannten Octopus Card. Die Octopus

Card kann an jeder MTR Station erworben werden. Sie ist sehr wichtiger Bestandteil des Hong Konger

Lebens, da sie nicht nur für die Bezahlung von öffentlichen Verkehrsmittel genutzt wird, sondern damit

auch bei sehr vielen anderen Gelegenheiten wie Supermärkten oder Restaurants bezahlt werden kann.

Zusätzlich zur MTR gibt es noch ein ausgebautes Busnetz, das aus großen Omnibussen, sowie aus

kleineren Minibussen besteht. Diese wurden von mir allerdings nie benutzt, da die Kenntnis der

kantonesischen Sprache sehr hilfreich ist um zu verstehen, wo man hinfährt. Des Weiteren ist die

Nutzung auf Grund des sehr gut ausgebauten MTR Netz nicht nötig.

2.4 Sprache

Amtssprachen in Hong Kong sind kantonesisch und Englisch. Dadurch sind alle

Richtungsbeschilderungen auch in Englisch und damit ist es für Europäer recht einfach sich zu Recht

zu finden. Wer allerdings hofft auf eine sehr gute englisch sprechende Bevölkerung zu stoßen wird

regelrecht enttäuscht. Kantonesisch ist für die meisten Einwohner in Hong Kong die einzige beherrschte

Sprache und effektive Kommunikation auf Englisch ist mitunter sehr schwierig und zeitaufwendig. Auch

auf der Universität war das englische Sprachniveau eher als mäßig zu beschreiben. Kantonesisch ist

eine eigenständige Sprache, welche die traditionellen chinesischen Schriftzeichen verwendet.

Abzugrenzen ist sie vom Hochchinesisch oder Mandarin, was in weiten Teilen des chinesischen

Festlands gesprochen wird. Die Sprachen sind sehr unterschiedlich, was dazu führt, dass sich auch

Hong Konger mit chinesischen Austauschstudenten oft schwer unterhalten können. Allgemein wird

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Kantonesisch als sehr schwer zu erlernende Sprache beschrieben, weshalb an der Universität nur

Mandarin-Einführungskurse angeboten werden.

2.5 Nachtleben

Das Hong Konger Nachtleben hat sehr viel zu bieten. Es gibt zwei wesentliche Feier-Gebiete, welche

sich auf Hong Kong Island befinden. Diese sind Wan Chai und Lan Kwai Fong. In Wan Chai gibt es

viele Bars und kleine Clubs, wobei es sich um eine Partymeile mit angeschlossenem Rotlichtviertel

handelt. In Wan Chai sind sowohl westliche Menschen, als auch viele Locals unterwegs. Die andere

Party-Location Lan Kwai Fong ist wohl die bekannteste in Hong Kong. Hier feiern die meisten der

westlichen Party-Gänger in den vielen kleineren Clubs und Bars. Das Verhältnis Locals zu Westlern

beträgt etwa 1:1. Lan Kwai Fong ist eine einzige Party-Area in der sehr dicht gedrängt sehr viele Clubs

ihr Dasein fristen. Hier ist eigentlich jeden Tag der Woche etwas los und am Wochenende empfinden

es manche sogar als viel zu voll. Insgesamt kann man nur sagen, dass das Nachtleben in Hong Kong

fantastisch und sehr abwechslungsreich ist. Diesbezüglich ist Hong Kong uneingeschränkt zu

empfehlen.

3. Vorbereitung

3.1 Bewerbungsverfahren Die City University of Hong Kong (CityU) ist eine Partnerhochschule der Goethe-Universität Frankfurt

für die die Uni Frankfurt jedes Wintersemester vier Plätze zur Verfügung stellt. Bis Ende Oktober musste

ich mich beim Auslandsbüro um einen Studienplatz bewerben. Bei der Bewerbung ist es möglich

Prioritäten bei den Zieluniversitäten anzugeben. Eine wichtige Sache ist der für viele Unis geforderte

TOEFL-Test, welcher rechtzeitig absolviert werden sollte. Eine gewisse Vor- und Nachlaufzeit ist

dringend einzuplanen. Mitte November kam dann die Zusage für einen Studienplatz an der CityU. Diese

Zusage ist allerdings nur als Nominierung für einen Platz des Auslandsbüros zu begreifen. Eine

endgültige Zulassung erfolgt erst nach Beendigung des Online-Bewerbungsverfahrens direkt bei der

CityU. Dieses erfolgt allerdings problemlos und sollte keine Hürde darstellen. Der Versand weiterer

Bewerbungsunterlagen an die CityU erfolgte durch das Auslandsbüro Mitte März. Die Nominierung

durch das Auslandsbüro kann praktisch als Zusage für den Studienplatz interpretiert werden. Sehr

wichtig ist die Tatsache, dass sowohl in Auslandsbüro als auch an der CityU Ansprechpartner zur

Verfügung stehen, welche bei etwaigen Fragen sehr hilfsbereit sind.

3.2 Visum Die CityU bietet an das Visum für die Austauschstudenten zu beantragen und sich um diesen Prozess

zu kümmern. Es ist auf jeden Fall sinnvoll diese Möglichkeit wahrzunehmen. In der Regel funktioniert

dies reibungslos und das Visum trifft vor dem Reiseantritt in Deutschland ein. Falls dies nicht geschieht

kann man zunächst als Tourist einreisen und das Visum später abholen und aktivieren. Für die

Beantragung des Visums ist der Nachweis über genügend finanzielle Mittel zu erbringen. Dies erfolgt

durch eine einfache Bankbestätigung über die Verfügbarkeit von 3000€-4000€.

3.3 Wohnsituation Meiner Beobachtung nach haben sich sehr wenige Austauschstudenten für die Suche nach einer

privaten Wohnung entschieden und sind stattdessen im Wohnheim der CityU untergekommen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Wohnungen in Hong Kong sehr teuer sind und das Wohnheim

eine sehr gute Alternative darstellt. Man muss sich allerdings bewusst sein, dass in den zumeist kleinen

2er Zimmern (12qm) sehr wenig Platz und Privatsphäre vorhanden ist. Wen das für den begrenzten

Zeitraum nicht weiter stört, sollte diese Möglichkeit wahrnehmen, denn Sie ist mit ca. 500€ für den

gesamten Zeitraum sehr günstig. Es besteht auch die Möglichkeit mit Tauschpartnern Zimmer im

Wohnheim zu tauschen, falls man sich mit seinem Mitbewohner nicht versteht. Dies kam das ein oder

andere Mal durchaus vor. Eine weitere Möglichkeit ist die Bewerbung für ein 3-Bett Zimmer zwei

Räumen und etwas mehr Platz, von denen es allerdings nicht sehr viele gibt. Das Selbe gilt für

Einzelzimmer, welche zwar vorhanden, aber doch schwer zu kriegen sind. Hierfür ist eine ärztliche

Bescheinigung über Krankheiten notwendig. Wenn man diese erbringen kann gibt es allerdings eine

reelle Chance auf ein Einzelzimmer.

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3.4 Kurswahl Noch in Deutschland hat man die Möglichkeit sich Kurse auszusuchen und diese vorregistrieren zu

lassen. In meinem Fall funktionierte dies problemlos und ich bekam fünf der acht ausgewählten Kurse.

Dies hängt von etwaigen zeitlichen Überschneidungen der Kurse ab. Am Anfang des Semesters kann

man in der sogenannten Drop Phase noch Kurse fallen lassen und unter Absprache mit den Professoren

noch andere Kurse hinzu wählen. Formal beginnt diese Phase für Austauschstudenten später als für

Locals, weswegen viele Kurse dann schon ausgebucht sind. Es empfiehlt sich daher so viele Kurse wie

möglich zu registrieren und dann ggf. wieder zu droppen.

3.5 Flug Man sollte sich rechtzeitig um einen Flug kümmern, da dies meist günstiger ist als kurz vorher zu

buchen. Ab Frankfurt fliegen einige Fluglienen nach Hong Kong. Am günstigsten war zu meiner Zeit

Emirates mit einem Zwischenstopp in Dubai. Des Weiteren fliegt Air China über Peking oft recht günstig.

Des Weiteren wurde von einigen Austauschstudenten Cathay Pacific und einen dort vorhandenen

Studententarif erwähnt. Falls man sich über den genauen Zeitpunkt seiner Rückkehr noch nicht sicher

ist, da man eventuell noch reisen möchte, sollte man die Möglichkeit, umbuchen zu können nur als

begrenzt praktikabel einschätzen. Theoretisch kann man z.B. bei Emirates gegen eine Gebühr von 75

Euro umbuchen, allerdings nur solange in der eigenen (günstigen Buchungsklasse) noch Plätze zur

Verfügung stehen. In meinem Fall war eine Umbuchung nicht möglich, weil alle Rückflüge in einem

Zeitraum von 2-3 Wochen bereits voll waren in meiner Buchungsklasse. Man könnte sich daher für ein

flexibles Rückflugticket entscheiden. Zur Ankunft kann man sagen, dass man definitiv rechtzeitig zur

Einführungswoche vor Ort sein sollte, da hier zum einen einige Informationen gegeben werden, zum

anderen die erste Woche mit dem gemeinsamen Erkunden Hong Kongs mit anderen

Austauschstudenten sehr viel Spaß macht. Eine Ankunft vor der Einführungswoche, um auch

tatsächlich am ersten Tag morgens dort zu sein ist nicht nötig. Eine Ankunft im Laufe des ersten Tages

ist definitiv ausreichend.

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3.6 Impfungen Es empfiehlt sich vor Abflug sich Gedanken zu machen, welche Länder man gerne bereisen möchte.

Je nach dem sind andere Impfungen empfehlenswert. Die nötigen Informationen sind sehr einfach auf

der Internetseite des Auswärtigen Amts einzuholen. Einige Impfungen erfordern mehrmaliges Spritzen,

weshalb eine ausreichende Vorbereitungszeit eingeplant werden sollte.

3.7 Geld Der Hong Kong Dollar ist für Europäer sehr angenehm, da sein Kurs, zumindest im Herbst 2010,

ungefähr immer das Zehnfache des Euro betrug. Die Bargeldversorgung ist auf unterschiedliche Weise

sicherzustellen. Einige Austauschstudenten haben vor Ort ein Konto eröffnet von dem Sie ohne

Gebühren vorher überwiesenes Geld abheben konnten. Dies funktioniert zwar problemlos ist aber nicht

so bequem, wie eine Kreditkarte eines deutschen Kreditinstituts, mit der man weltweit kostenlos

abheben kann. Ich hatte mich damals für die comdirect Bank entschieden, da das Konto und die

Kreditkarte für Studenten kostenlos ist und man noch eine Prämie erhält. Damit war das Abheben von

Bargeld an den zahlreichen Geldautomaten in Hong Kong problemlos möglich und man war nicht an

eine bestimmte Bank zum Abheben gebunden.

4. Ankunft

Wie bereits im Teil Flug erwähnt ist es absolut ausreichend am ersten Tag der Orientierungswoche

anzukommen. Am Flughafen angekommen gibt es mehrere Möglichkeiten zur CityU zu gelangen. Man

kann mit dem Taxi fahren, wobei man beachten sollte die Adresse der CityU aufgeschrieben zu haben,

da die meisten Taxifahrer kein Englisch sprechen. Das kostet in etwa 30€. Des Weiteren kann man mit

dem Airport Express Train fahren. Es kostet etwas weniger als 10€, wobei man allerdings mehrfach

umsteigen muss. Im unter dem Punkt Transport angefügten Netzplan kann man dies erkennen. Als

weitere Möglichkeit kann man den Bus E22 nehmen. Dieser hält direkt am Wohnheim, ist aus diesem

Grund also sehr geschickt und mit knapp 2€, die man passen in HKD haben muss, sehr günstig.

Allerdings gibt es keine angesagten Haltestellen und man muss wissen wo man aussteigen muss, was

schwer werden kann, wenn man das erste Mal vor Ort ist. Es soll auch einen Shuttle-Bus der Universität

geben, wozu ich allerdings keine weiteren Informationen geben kann. An der CityU angekommen sollte

man sich zunächst Campus einfinden um sich einzuschreiben und die ersten Formalitäten abzuwickeln.

Sehr erfreulich ist, dass es auf dem Campus sogenannte Exchange Buddies gibt, welche einem den

Weg zum Enrollment Office und allen anderen wichtigen Orten auf dem Campus zeigen. Als nächstes

begibt man sich zum etwa 10 Minuten Fußweg entfernten Wohnheim um sich anzumelden und sein

Zimmer zu beziehen. Insgesamt kann man sagen, dass einem mit den Formalitäten sehr geholfen wird

von den Verantwortlichen vor Ort. Die Orientierungsphase unterschied sich bei mir in einen offiziellen

und einen inoffiziellen Teil, welcher von unterschiedlichen Gruppen organisiert wurde. Beim offiziellen

Teil wurden alle notwendigen Informationen für die Uni, das Uni-Leben usw. bei diversen

Infoveranstaltungen gegeben. Zusätzlich gab es auch noch einige Ausflüge und andere

Programmpunkte. Für das inoffizielle Programm sollte man vorher der Facebook Gruppe von Lorencio

Matteo Schwarz beitreten, um die wichtigsten Informationen und Treffpunkte zu erhalten. Inwiefern

dieses inoffizielle Programm aufrecht erhalten wird, ist noch nicht entschieden. Im inoffiziellen

Programm geht es mehr um das Kennenlernen der anderen Austauschstudenten und der Erkundung

der Party-Ecken Hong Kongs. Ein wichtiger Programmpunkt ist der Besuch von IKEA am ersten Tag,

bei dem man sich mit allem notwendigen wie Bettwäsche, Bügel, Teller usw. eindecken kann, welche

im Wohnheim NICHT zur Verfügung stehen.

5. City University of Hong Kong

5.1 Campus

Der Campus der City University ist mit allem Notwendigen ausgestattet. Es gibt eine Bibliothek, einen

Schreibwarenladen, einen Buchladen, in dem Lehrbücher gekauft werden können, eine Bankfiliale,

Speisemöglichkeiten usw. Der Campus ist nicht mehr ganz neu, allerdings auch noch nicht sehr alt. Die

Gebäude sind gepflegt und das äußere Erscheinungsbild ist als gut zu bezeichnen. Die

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Vorlesungsräume sind auf Grund der kleinen Kursgröße auch klein, aber medientechnisch gut

ausgestattet. Gegenüber des Campus befindet sich eine von Hong Kongs Shopping Malls mit diversen

Geschäften und Restaurants, was sich als sehr nützlich erweisen wird, wenn man nicht immer das

eigentlich ganz gute Essen in den Mensen verzehren möchte. Des Weiteren befinden sich auf dem

Campus diverse Sportanlagen, unter anderem ein Swimming-Pool, die von den Studenten nach

vorheriger Anmeldung genutzt werden können. Alles in allem sind die Studienbedingungen an der City

University sehr gut.

5.2 Studieren an der CityU

Die City University of Hong Kong ist in Asien eine recht angesehene, wenn auch nicht übermäßig

renommierte Universität. Es gibt einige Universitäten in Hong Kong, von denen auch einige in Rankings

besser abschneiden als die CityU. Nichtsdestotrotz ist die CityU eine noch recht junge und aufstrebende

Universität. Man muss allerdings auch sagen, dass das Niveau der Lehre und der Kommilitonen mitunter

sehr zu wünschen übrig lässt. Vor allem die englischen Sprachkenntnisse vieler Kommilitonen sind

fragwürdig, was dann in diversen Gruppenarbeiten sehr deutlich zum Vorschein kommt. Zur Form der

Lehre möchte ich ein paar Sätze loswerden. Im Gegensatz zu deutschen Massenunis, in denen die

Vorlesungen stets von mehreren hundert Studenten besucht werden und der individuelle Kontakt

zwischen Studenten und Professoren beschränkt ist, ist dies an der CityU anders. Die Kurse bestehen

normalerweise aus nicht mehr als 30 Personen und individueller Kontakt zu den Dozenten ist jederzeit

möglich. Es handelt sich nicht wie in Deutschland um Vorlesungen, sondern vielmehr um Unterricht,

welcher eher mit dem was wir aus der Schule kennen vergleichbar ist. Dies hat natürlich sowohl Vor-

als auch Nachteile. Einhergehend mit dieser Art von Unterricht wird viel mehr Wert auf ständige Mitarbeit

gelegt. So zählt in vielen Kursen die Endklausur weniger als 50% und der Rest der Note setzt sich aus

Gruppenarbeiten, Essays, Vorträgen usw. zusammen. Dies ist in der Regel nicht besonders

anspruchsvoll, aber dennoch oft zeitaufwendig. Alles in allem fühlte ich mich doch recht oft zurück in die

Schulzeit versetzt, was auch an dem teilweise kindischen Verhalten von Kommilitonen, sowie einer mir

vorher nicht bekannten High-School-Atmosphäre auf dem gesamten Campus lag.

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5.3 Kurse

Wie bereits beschrieben kann man sich Kurse vorregistrieren lassen. Allgemein wurde die Erfahrung

von Austausch-Studenten gemacht, dass das Niveau der Kurse oft sehr unterschiedlich ist und sehr

vom Dozenten abhängt. Deshalb sollte man sich viele Kurse anschauen und die besten auswählen. Zu

erwähnen ist noch, dass die erste Zahl der Kurskennung sich auf das Level bzw. das Jahr in welchem

der Kurs besucht wird bezieht. Vier bedeutet, dass hier 3rd year students die teilnehmenden Studenten

sind. Um sich in Frankfurt die volle Workload anrechnen lassen zu können musste ich entweder 15

Credit Points oder fünf Kurse belegen(Stand: WS 10/11). Ich werde hier nun meine gewählten Kurse

beschreiben.

5.3.1 EF4312 Mergers&Acquisitions

Diesen Kurs empfand ich als sehr interessant. Professor Alimov sprach sehr gut Englisch und hatte in

den USA studiert. Wer sich für Mergers&Acquisitions interessiert ist hier gut aufgehoben. Die Theorie,

die behandelt wird besteht zum Teil aus Konzepten, die bereits aus Frankfurt bekannt sind, zum anderen

Teil aber auch aus der Betrachtung vieler empirischer Studien. Zusätzlich gibt in diesem Kurs einen

ausgeprägten Praxisbezug. Aktuelle M&A Aktivität wird oft anhand von aktuellen Zeitungsartikeln

analysiert. In diesem Kurs sind zwei Gruppenarbeiten nötig, von denen eine eine Präsentation und die

andere ein Paper ist. Des Weiteren sind in den wöchentlichen Tutorien oft kurze Tests zu bearbeiten.

Es herrscht keine offizielle Anwesenheitspflicht. Die Abschlussklausur ist sehr fair, man muss sich

allerdings schon mit den Konzepten auseinandergesetzt haben.

5.3.2 EF4313 Corporate Finance

Dieser Kurse deckt sich inhaltlich recht stark mit Finanzen 3. Allerdings werden hier einige theoretische

Aspekte weniger genau analysiert, dafür aber auch zusätzlich zu denen an der Universität Frankfurt

einige angesprochen. Es gibt recht starke Unterschiede zwischen den einzelnen Dozenten des Kurses.

Es müssen eine Gruppenarbeit und einige Assignments bearbeitet werden. Die Abschlussklausur ist

als fair einzustufen und machbar.

5.3.3 EF4320 Advanced Security Analysis and Portfolio Management

Die didaktischen Fähigkeiten des Dozenten dieses Kurses halten sich in Grenzen. Nichtsdestotrotz ist

er einer der fähigsten Professoren im Department of Economics and Finance und die Inhalte des Kurses

sind durchaus spannend. Größtenteils handelt es sich um Konzepte aus Finanzen 2, wobei allerdings

auch einiges darüberhinaus und praxisorientierter mit der Analyse von empirischen Studien behandelt

wird. Hier müssen Assignments bearbeitet werden, welche 30% der Note zählen und eine den restlichen

Teil der Note ausmachende Abschlussklausur geschrieben werden. Die Klausur war fair. Keine offizielle

Anwesenheitspflicht.

5.3.4 MGT3428 Business Negotiation

Ein völlig anderer Kurs mit völlig anderem Inhalt, als man aus Frankfurt kennt. Es wurden die Konzepte

von Verhandlungen im Business Kontext analysiert. Hier war der Fokus stärker auf der praktischen

Seite. Zwei Essays und eine Gruppenpräsentation werden erwartet. Zusätzlich noch eine Mid-Term

Klausur, welche allerdings recht spät stattfindet und deshalb als End-Term Klausur interpretiert werden

kann. Interessanter Dozent, welcher bis vor kurzem noch in der freien Wirtschaft tätig war. Ich empfand

den Kurs als recht spannend und die Notengebung als recht fair. Anwesenheitspflicht. Maximales

dreimaliges Fehlen.

5.3.5 MGT2209 Hong Kong Business and Society

Ein ganz interessanter Kurs um sich über die Geschichte und Gesellschaft Hong Kongs zu informieren.

Allerdings empfand ich den Kurs als nicht besonders tiefgehend und wahrscheinlich auch bedingt durch

die zwei in der Kursbezeichnung, war hier ein eher niedriges Niveau vorzufinden. Eine

Gruppenpräsentation, ein Gruppenessay und eine Abschlussklausur. Benotung sehr fair. Die Dozentin

sprach ausgezeichnet Englisch. Anwesenheitspflicht. Maximales dreimaliges Fehlen.

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6. Reisen

Hong Kong eignet sich sehr gut als Hub, um Asien zu erkunden. Man muss allerdings auch gleichzeitig

sagen, dass viele südliche Ziele doch ein wenig entfernt sind. Ein weiteres Manko ist, dass viele der

asiatischen Billigfluglinien ihre Hubs in Singapur haben. Deshalb waren die Flüge teilweise nicht so

günstig wie erhofft. Günstige Flüge findet man am besten unter www.zuji.com.hk oder direkt auf den

Homepages der Airlines. Die Philippinen sind ein günstiges und wunderschönes Reiseziel:

www.cebupacific.com oder www.philippinesairlines.com . Zusätzlich gibt es noch die Billigflieger

www.airasia.com, www.jetstar.com, www.tigerairways.com

Ein Vorteil von Hong Kong ist natürlich die Nähe zum Festland China. Hier sind sehr viele spannende

Reisen mit dem Zug oder dem Flugzeug möglich. Fast alle der Austauschstudenten reisen während

dem Auslandssemester. Deshalb empfiehlt es sich mit seinen Kommilitonen auszutauschen und die

besten Reisetipps und Reisegruppen zu finden. Eine Sache die für das Reisen sehr hilfreich sein kann

ist die vorausschauende Gestaltung des Stundenplans. Viele Austauschstudenten hatten mehrere Tage

in der Woche frei und konnten deshalb oft verlängerte Wochenenden oder längere Reisen unternehmen.

Wichtig ist auf die Anwesenheitspflichten in den Kursen zu achten.

7. Fazit

Da ich schon recht viel in obigen Ausführungen geschildert habe möchte ich das Fazit kurz halten. Hong

Kong ist eine unglaubliche Erfahrung. Als Weltstadt, die gleichzeitig viel asiatisches Flair sowie

westliche Einschläge besitzt ist Hong Kong einzigartig. Während dem Auslandssemester kann man sehr

viel erleben, sehr viel Spaß haben und eine tolle Zeit verbringen, welche man wahrscheinlich nie wieder

vergessen wird.

Wer sich für ein Auslandssemester an der CityU interessiert oder sonstige Informationen benötigt, kann

sich gerne an mich wenden.

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der City University Hong Kong

WS 2010/11 (Semester 2010 A)

Inhalt

1. Bewerbung 1

2. Vorbereitung 1

3. Anreise und Einführungswoche 2

4. Kurse 4

5. Universitäres und Außeruniversitäres Leben 6

6. Fazit 7

1. Bewerbung

Im Sommer 2009 entschied ich, mich für einen Platz im internationalen Austauschprogramm der Johann

Wolfgang Goethe Universität zu bewerben. Meine Erstwahl fiel sehr schnell auf die Partneruniversität

City University of Hong Kong, weil der Ort eine interessante Mischung aus Fernost und West versprach.

Die Planung sollte man frühzeitig angehen. Man benötigt einen TOEFL, dessen Mindestpunktzahl zum

Zeitpunkt meiner Bewerbung 80 betrug. Außerdem ist es sicherlich von Vorteil, wenn der

einzureichende Lebenslauf einen als aktiven und international ausgerichteten Studenten herausstellen

kann. Im Oktober 2009 reichte ich das erforderliche Formular und andere Unterlagen beim Auslandsamt

des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften ein. Die positive Rückmeldung erhielt ich dann im

Dezember.

2. Vorbereitung

Ich erhielt dann Informationen, wie ich mich im Frühjahr 2010 auf einem Portal der City University

registrieren konnte. Ferner war es nötig, den Visumsantrag für Hong Kong und andere Unterlagen per

Post nach Hong Kong zu senden. Auch war eine Bewerbung für einen Platz im Studentenwohnheim

nahe der Uni auszufüllen. Die vier Monate in einem Doppelzimmer waren mit 4.840 HKD überaus billig.

Vor allem musste online eine Vorwahl der Kurse mit Angabe der Priorität erfolgen. Dies ist ein Service

für Austauschstudenten und bedeutet, dass vorab Plätze in den gewünschten Kursen reserviert werden.

Hier sollte man möglichst viele Kurse aufzählen, denn auf Grund von Überschneidungen oder anderen

Restriktionen kann es passieren, dass bestimmte Kurse nicht infrage kommen. Die verbindliche

Kurswahl konnte ich dann im Juli auf dem Onlineportal der City University durchführen. Von den

ausgewählten Kursen der Vorwahl blieben dann maximal 6 Kurse à 3 Credit Points, das war ein Kurs

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mehr als die nötigen 15 CPs für das vereinfachte Anerkennungsverfahren der Goethe Universität.

Änderungen waren nun noch möglich, aber schwieriger, weil die „locals“ einige Tage früher beginnen

durften, online ihre Kurse verbindlich zu wählen. Wer Marketing- oder Management- Kurse besuchen

möchte, sollte möglichst am Tag der Freischaltung für Austauschstudenten seine Kurse wählen, weil

man dann mit vielen anderen Austauschstudenten um Plätze in den von den locals bereits gut gefüllten

Kursen konkurriert. Bei Finance- oder Economics- Kursen war die Lage entspannter.

Ich habe mich Anfang 2010 selbst über ein DAAD-Stipendium informiert und mich dafür beworben. Wer

das machen möchte, muss an die Frist im Frühjahr denken. Es wird auch ein aussagekräftiges

Empfehlungsschreiben eines Professors erwartet, man sollte also auch dies frühzeitig angehen. Ich

wurde mit einer beträchtlichen finanziellen Unterstützung belohnt, über die ich mich sehr gefreut habe.

3. Anreise und Einführungswoche

Wer früh genug bucht, kann den Flug mit Lufthansa schon für 600€ und weniger bekommen und ich

hörte von den noch billigeren Flügen mit Emirates über Dubai. Die Gepäckgrenze von 20 kg kann man

nur einhalten, wenn man Dinge wie Bettzeug erst in Hong Kong kauft. Im Folgenden schildere ich kurz

den ersten Tag, um einen Überblick über seinen etwas anstrengenden Ablauf darzustellen. Mit dem

Bus E22 gelangt man direkt vom Flughafen zum Gelände des Wohnheims, allerdings ist nur schwer

auszumachen, wo man aussteigen muss, denn es gibt keine englischen Anzeigetafeln. Ich fragte den

Busfahrer und hatte Glück, dass er ein bisschen Englisch verstand. Dies ist nicht immer so und deshalb

ließ ich mir im Vorfeld die Adresse in chinesischen Schriftzeichen per E-Mail schicken, um sie dem

Busfahrer zu zeigen. Die Universität organisiert auch einen Abholservice mit bestimmten Zeiten und

Treffpunkten. Im Vorfeld sollte man die Organisatoren des Austauschs in Hong Kong kontaktieren und

nach der Anmeldung und dem Plan fragen. Ein Taxi ist nach deutschen Maßstäben sehr billig, von der

umständlichen Fahrt mit der Untergrundbahn MTR rate ich ab.

Für den gesamten öffentlichen Nahverkehr braucht man die „Octopus Card“, mit der man auch in Läden

bezahlen kann. Man bekommt sie am Flughafen kurz nach der Zollkontrolle. Ein Wert von 100 HKD

reichte schon für ein paar Tage. Ich beantragte auch eine solche Karte nur für Studenten, die einige

Ermäßigungen mit sich brachte. Zuerst benötigte ich ein Formular für eine Student Octopus Card,

welches an einem Schalter in praktisch jeder MTR Station erhältlich war. Außer einem Bild benötigt man

auch noch einen Stempel der Universität. In der Einführungswoche erfuhr ich, wann und wo dies möglich

war. Unbedingt sollte man bei Abgabe dieses Formulars an einem MTR Schalter nach einer Temporary

Student Octopus Card fragen, denn die richtige kann man erst im November abholen.

Auf dem Wohnheimgelände angekommen ging ich sofort zur Mehrzweckhalle auf dem Platz zwischen

den Gebäuden. Dort erfuhr ich, in welchem der 9 „halls“ ich untergebracht war. Ich erhielt eine

Schlüsselkarte, die mit einem Guthaben für die Klimaanlage im Zimmer aufgeladen werden konnte. Ich

rate auch hier zu einem Wert von 100 HKD, dies reichte selbst in der schwülen und sehr heißen

Anfangszeit für knapp zwei Wochen. Außerdem wurde ich über den Zugang zum Internet informiert, der

für jeden erst einmal konfiguriert werden musste. Das dafür nötige LAN-Kabel konnte ich am Kiosk in

der Mensa „Homey Kitchen“ auf dem Wohnheimgelände kaufen. Dann machte ich mich auf den Weg

Page 92: Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong · Mein Auslandssemester an der City University in Hong Kong Ich hatte die Möglichkeit mein Wintersemester 2016/17 an der

zum meinem Wohnheimgebäude. Die Eingänge waren prinzipiell nur mit einem Studentenausweis

passierbar, den ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatte. An der Tür musste man dann dem dahinter

sitzenden Sicherheitsbeauftragten mit entsprechenden Gesten deutlich machen, dass man hinein

wollte. Dieses etwas umständliche Verfahren war normal in den ersten Tagen, weil der Ausweis auch

erst intern freigeschaltet werden musste. Ich stellte das Gepäck in mein Zimmer und ging zum Campus,

der ausgeschildert war, um meinen Ausweis zu bekommen. Freundliche Studenten halfen mir, den

etwas versteckten Raum für diese Prozedur zu finden. Als nächstes konnte man an einer Campus-

Führung teilnehmen. Wer es mit dem Studieren nicht so eilig hatte, ging zurück ins Zimmer, packte aus

und informierte sich über die Facebook-Seite von Lorencio Schwarz über das inoffizielle

Einführungsprogramm. Dieser sehr engagierte Jurastudent organisierte es seit Jahren und es bestand

aus Abendprogramm, z.B. Barbesuche, und Ausflügen am Wochenende. Am Montagabend der

Einführungswoche stand immer ein Besuch bei IKEA an, um Bettzeug und andere

Einrichtungsgegenstände zu kaufen. Der Zeitplan des offiziellen Einführungsprogramms war in einer

Broschüre abgedruckt, die ich nach dem Erstellen des Ausweises erhielt. Es bestand aus Reden,

gemeinsamen Mittagessen und Informationsveranstaltungen über Sport- und Sprachangebote sowie

kulturelle Unterschiede. Wenn auch nicht jede Veranstaltung mit großer Informationsdichte aufwartete,

so konnte man doch andere Austauschstudenten kennen lernen, was in dieser „Cliquen-Bildungs-

Phase“ sehr wichtig war. Ich traf andere Studenten, die die gleichen Kurse wie ich belegten und konnte

abschätzen, mit wem ich in den Gruppenprojekten zusammen arbeiten wollte.

4. Kurse

Mergers and Acquisitions

In diesem Kurs darf man nicht zu viel Unternehmensbewertung und Accounting erwarten. Allerdings

lernten wir einiges über Strategie und viel über die Bewertung von Synergien seitens der Anteilseigner.

Des Weiteren nahm die Hedge Fund-Strategie Merger Arbitrage einen wichtigen Platz ein. Die

Hausaufgaben waren relativ einfach: Es war an Hand von Artikeln die Motivation für eine Fusion zu

erklären, die Argumente gingen einem nach zwei bis drei solcher gleichartigen Aufgaben in Fleisch und

Blut über. Die Berechnung von Kapitalkosten und Firmenwerten wurde auch abgefragt. Doch gegen

Ende des Semesters gab es gleich zwei große Gruppenprojekte und das war zeitlich in Kombination mit

den unteren Fächern eine erhebliche Arbeitsbelastung, die man so aus Frankfurt sicher nicht kannte.

Die Abschlussarbeit war sehr fokussiert auf eine akademische Argumentation für oder wider Mergers

und LBOs und trotz erlaubter Aufzeichnungen anspruchsvoll. Wer sich vorher mit dem Thema kaum

beschäftigt hat, ist in diesem Kurs richtig.

Financial Markets, Institutions, and Instruments

Dieser Kurs bot einen Überblick über Finanzmärkte und behandelte einfache Berechnungen von

Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen. Es gab einen midterm test und ein Aufsatz war in Gruppenarbeit

zu schreiben: Es war zu erläutern, wie sich der feste Wechselkursmechanismus des Hong Kong Dollar

auf die Wirtschaft auswirkte. Ein sehr interessantes Thema war es sicherlich, aber der Kurs hatte rein

gar nichts damit zu tun. Überhaupt wurde die Vorlesung mit Folien zum Buch „Financial Markets and

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Institutions“ des Verlages Pearson gestaltet. Es lief also auf Vorhersehbarkeit hinaus. Sowohl im

midterm test als auch in der Klausur am Ende wurde in Multiple Choice- Fragen viel Detailwissen über

den amerikanischen Finanzmarkt abgefragt, das man als Europäer nicht unbedingt haben muss. Wer

gut „pauken” kann und die Strukturen der Finanzmärkte verstehen möchte, sollte diesen Kurs wählen.

Analytics for Finance (ehemals DSS for Financial Services)

Ich kann diesen Kurs nicht uneingeschränkt empfehlen. Es fing harmlos mit der Erstellung von

professionellen Excel-Sheets an. Diese beinhalteten beispielsweise das Einbauen von List-Boxen in ein

Finanzmodell, mit der verschiedene Kapitalkosten ausgewählt werden konnten. Diese praktischen

Übungen wurden sofort nach der zweistündigen Vorlesung abgehalten, der dreistündige Block war

definitiv zu lang. In der Vorlesung selbst wurden Grundlagen wie Problemstrukturierung besprochen. Im

Syllabus wurde das Erlernen von Visual Basic for Applications (VBA) in Excel als ein Kernpunkt

angegeben und dies war auch mein Beweggrund. Wir lernten dann auch in kurzer Zeit relativ viel

Programmierung, aber zu wenig Spezielles, das man für das anzufertigende vollprogrammierte Modell

nutzen konnte. Dann war Selbststudium angesagt. Es gab sehr aufwendige Hausaufgaben, allgemein

war auch jedes Tutorium mit viel Aufwand verbunden, weil jeder an seinem Computer individuell

mitarbeiten und das Ergebnis der Dozentin zukommen lassen musste. Nicht zuletzt war jeder Schritt

der Projektmodellierung zu dokumentieren. Etwas nicht zu verstehen war kein Argument. Die

Abschlussarbeit war fair, aber das Material war genau zu kennen, es war weder „open notes“ noch

„open book“ wie in vielen anderen Kursen. Fazit: Wer seine Fähigkeiten in anderen Fächern nicht voll

ausschöpft, kann diesen Kurs wählen; immerhin lernt man einiges über VBA, das in vielen quantitativen

Bereichen in der Finanzwirtschaft, z.B. Trading, genutzt wird. Allerdings muss einem der Arbeitsaufwand

bewusst sein. Außerdem war die Chance auf ein A verschwindend gering, weil die Kommilitonen die

kompetitivsten verglichen mit meinen anderen Kursen waren.

Economies of China and Hong Kong

Diesen Kurs besuchten sehr viele Austauschstudenten. Wir bekamen zuerst einen groben Überblick

über die chinesische Geschichte. Hier wurden nicht trocken irgendwelche Jahreszahlen besprochen,

sondern es lief darauf hinaus, zu erklären, warum China jahrhundertelang dem Westen überlegen war

und es trotzdem keine industrielle Revolution dort gab. Außerdem ging es um die Handelsbeziehungen

Chinas, den Finanzsektor und die Landwirtschaft. Hong Kong wurde auch thematisiert, stand aber

sicher nicht im Mittelpunkt. Statt eines Tests wurden zwei sehr aufwendige Essays verlangt, die man

am besten in Gruppenarbeit erledigte. Hier waren etwas Phantasie im Umgang mit den

vorgeschlagenen Themen und auch technisches Wissen aus dem Bereich Volkswirtschaftslehre für die

Argumentation in den Essays sehr hilfreich. Im Kurs selbst wurden Modelle aus dem Bereich VWL

jedoch nur angesprochen, wenn sie zur Erläuterung eines Sachverhaltes dienten. Wer etwas über China

lernen wollte, ohne sich unzulängliche Bücher westlicher Autoren durchzulesen, war hier richtig.

Principles of Econometrics

Dieser Kurs begann mit Basiswissen aus dem Bereich Statistik. Nach den ersten Wochen allerdings

gab es viel über Regressionen zu lernen, z.B. wie man die richtige Gleichung einer

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Regressionsgleichung findet – sowohl linear als auch nichtlinear – und wie man Fehlerquellen wie dem

Weglassen einer erklärenden Variablen begegnet. Diesen Kurs halte ich für sehr empfehlenswert und

praxisrelevant, es wird auf umständliche Herleitungen verzichtet und für alle Aufgaben eine

Statistiksoftware (EViews) verwendet. Es waren alle zwei Wochen Hausaufgaben abzugeben und es

gab einen midterm test. Erstere waren relativ einfach und wurden teilweise schon in den Tutorien

besprochen. Für den Test und die Klausur am Ende des Semesters konnte man mit dem Buch zur

Vorlesung genügend lernen.

5. Universitäres und Außeruniversitäres Leben

Allgemein gilt, dass man sich auf alle Kommilitonen und besonders jene aus Hong Kong einlassen sollte.

Ich teilte mir ein Zimmer mit einem „local“ und es war sehr spaßig, weil er trotz seines ausbaufähigen

Englisch meinen Humor verstand. Auf keinen Fall sollte man sich nur in den Gruppen der

Austauschstudenten oder gar nur mit Deutschen austauschen. Natürlich ist es bequemer aber ziemlich

langweilig. Es gab natürlich kulturelle Unterschiede und besonders bei Gruppenarbeiten fiel dies auf.

Es existierten sehr viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen: Es gibt ein sehr gut ausgestattetes

Fitness-Studio. Außerdem kann man Kurse belegen, so lernte ich zum Beispiel die Grundlagen des Tai

Chi. Es gibt aber auch Tennis oder Golf. Gleich nach der Vorstellung der Möglichkeiten bei

entsprechenden Veranstaltungen in der Einführungswoche sollte man die Termine mit dem individuellen

Plan abgleichen und sich anmelden, denn die Kurse waren schnell voll.

Es existierten auch andere Möglichkeiten, sich einzubringen: Mit sehr guten Kenntnissen des Englisch

versehen konnte man an einem Programm teilnehmen, das Studenten aus Hong Kong half, ihre

Sprachkenntnisse zu verbessern.

Auch beim Thema Essen sollte man sich an Studenten aus Hong Kong halten. Die traditionellen

Restaurants sind oft in Wohn- oder Bürohäusern gut versteckt und unscheinbar. Sie sind wie auch die

alltägliche Versorgung in der Mensa oder in der obersten Etage des nahen Einkaufszentrums „Festival

Walk“ ziemlich preiswert.

Ich reiste über ein durch einen Feiertag verlängertes Wochenende nach Singapur. Die Stadt ist sehr

westlich, strahlt aber bisweilen eine sehr kalte und langweilige Atmosphäre aus. Dort besuchte ich

Kommilitonen aus Frankfurt und zusammen waren wir beim Formel 1- Nachtrennen. Ferner flog ich

gegen Ende des Semesters nach Peking. Diese Stadt ist riesig, es gibt viele historische Stätten zu

entdecken. Auch die Chinesische Mauer ist per Tagesauflug zu erreichen. Für Singapur empfehle ich

Tiger Airways, für den Flug nach Peking Hong Kong Express. Aus meiner Sicht sollte man schon am

Anfang des Semesters mit besonderem Augenmerk auf Feiertage planen und sich keinem Wettbewerb

hingeben, wer am meisten reist. Unter Umständen bereut man am Ende dann, Hong Kong gar nicht

richtig kennen gelernt zu haben. Außerdem sollte man bedenken, dass die meisten Austauschstudenten

ihre Noten gar nicht anerkennen lassen können oder müssen; für viele ist es daher ein Urlaubssemester

und resultiert darin, dass sie nach der Einführungswoche nicht auf dem Campus, sondern eher in

Südostasien zu finden sind.

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6. Fazit

Ich habe viel über China und die Unterschiede zu Hong Kong gelernt. Durch meine Fächerwahl habe

ich dafür gesorgt, dass ich auf fachlichem Niveau nicht stagnierte. Die Kombination von anderer Kultur,

neuen Leuten und spannenden Themen hat mir großen Spaß gemacht. Inwieweit man sich auf diese

drei Schwerpunkte einlässt, bleibt jedem selbst überlassen. Man maximiert seinen Erfahrungsschatz

aber beträchtlich, indem man es sich nicht zu leicht macht.

Gerne stehe ich bei Fragen zur Stadt und zur Universität zur Verfügung: [email protected]

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der City

University of Hong Kong, SAR Hong Kong

WS 2010/11

von Stefan Gregor

[email protected]

1) Einleitung

2) Bewerbungsverfahren

3) Hong Kong (allgemein)

4) Klima

5) Verkehrsmittel

6) Wohnen

7) Universität

8) Lehrveranstaltungen

9) Reisen

10) Praktische Tipps

11) Nachtleben

12) Fazit

1) Einleitung

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bietet vier

Studierenden pro Jahr die Möglichkeit ein Auslandssemester an der City University of Hong Kong zu

absolvieren. Die City University of Hong Kong ist nur eine der vielen Universitäten mit denen die Goethe

Universität eine Partnerschaft pflegt. Diese Partnerschaften erleichtern den Studierenden das

Absolvieren des Auslandssemesters sehr, denn als Freemover ergeben sich oftmals Probleme, bei

denen eine Unterstützung des Auslandsbüros der Universität sehr hilfreich ist. Das fängt schon bei der

Kontaktaufnahme an und endet bei der Anerkennung der Prüfungsleistung aus dem Ausland.

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2) Bewerbungsverfahren

Die Bewerbung für ein Auslandssemester braucht sehr viel Zeit, die Vorbereitung erstreckt sich über

fast 1 Jahr. Der erste Schritt ist das Absolvieren des TOEFL-Tests, der für die Bewerbung nötig ist und

für die Bewerbung reicht ein Score von 80 Punkten, aber mit Hinblick auf einen Masterplatz ist es

sinnvoll sich gut vorzubereiten und einen Score von über 100 Punkten zu erzielen, der von den vielen

Universitäten ein Zulassungskriterium für das Masterprogramm ist und man sich somit Zeit und Kosten

spart, noch einen zweiten TOEFL-Test abzulegen. Auf den TOEFL-Test habe ich mich mit

Englischkurse an der Universität vorbereitet, um mein Englisch aus der Schulzeit frisch zu halten.

Dennoch sind Bücher, die speziell auf den Test vorbereiten auch nötig, um die speziellen Strukturen

des standardisierten Tests zu verstehen.

Für die Bewerbung und die Auswahl an der Goethe Universität werden Noten aus der

Orientierungsphase (1. und 2. Semester), soziales Engagement, Motivationsschreiben und das

Ergebnis des TOEFL-Test als Auswahlkriterium herangezogen. Das Motivationsschreiben sollte

erläutern, warum man sich für das Gastland entschieden hat und welche Erfahrungen aus dem Studium

und dem privaten Engagement für den Auslandsaufenthalt qualifizierend sind.

Für die Bewerbung um ein Stipendium beim DAAD müssen diese Unterlagen noch um einen

Studienverlaufsplan und ein Gutachten eines Professors ergänzt werden. Den Aufwand, der mit den

letzten zwei Unterlagen verbunden ist, darf man nicht unterschätzen. Die Ausarbeitung des

Studienverlaufsplans macht auch für einen persönlich viel Sinn, da man seine akademische Entwicklung

genauer plant und auch schon Weichen für den späteren Berufseinstieg stellt. Mit dem Gutachten des

Professors entstehen Kontakte, die in einem normalen Bachelor-Studiengang so nicht mehr üblich sind.

Diese Kontakte können durch Beratung unterstützen, aber man kann sich auch als studentische

Hilfskraft für den Lehrstuhl empfehlen.

3) Hongkong (allgemein)

Hongkong war bis 1997 britische Kronkolonie und wurde dann an die Volksrepublik China

zurückgegeben, jedoch hat die Stadt als Sonderverwaltungszone einen herausgehobenen Status und

unterscheidet sich in manchen Aspekten deutlich von Mainland China. Genau diese Mischung hat mich

besonders interessiert und auch das wirtschaftlich aufstrebende Umfeld Asiens und im speziellen

Chinas haben mich schon immer fasziniert. Das Konzept „Ein Land zwei Systeme“ hat dazu

beigetragen, dass Hongkong auch nach der Übergabe an Attraktivität nicht verloren hat. Die

kapitalistische Wirtschaft und das liberale politische System stehen natürlich im krassen Gegensatz zum

kommunistischen und traditionellen China mit seiner 5000 Jahre alten Kultur. Das wird in Hongkong an

jeder Straßenecke offensichtlich. Auf der einen Seite Türmen sich in der Stadt die Hochhäuser auf und

sind Beweis für die Finanzkraft und Kapitalismus und auf der anderen Seite ist die chinesische Kultur

fast überall immer noch in Form von Tempeln und traditionellen Läden und Restaurants präsent, daran

konnte auch die Kolonialzeit nicht viel verändern. Somit ist Hongkong als eine der Finanzmetropolen

Asiens hervorragend geeignet, um dort als BWL-Student ein Auslandssemester zu verbringen und

zahlreiche Erfahrungen zu sammeln. Die Stadt verbindet viele Dinge miteinander: Einerseits kann man

Erfahrungen mit der chinesischen Kultur machen, andererseits kann man auch den Charakter einer

internationalen Stadt kennenlernen, die innerhalb der letzten 60 Jahre stark gewachsen ist. Das macht

sich an dem internationalen Publikum bemerkbar das in der ganzen Stadt unterwegs ist. Hongkong ist

wohl eine der angenehmsten Anlaufstationen, um einen ersten Blick auf China zu werfen ohne gleich

einen Kulturschock zu erleiden. Außerdem ist die Stadt ein ausgezeichneter Ort, um nicht nur seine

interkulturelle Kompetenz zu verbessern sondern auch um seine sprachlichen Kenntnisse auszubauen.

Neben Kantonesisch ist Englisch die zweite Amtssprache und durch die vielen internationalen

Begegnungen in dieser Stadt, gewöhnt man sich schnell an viele Formen der Englischen Akzente und

Stile. Mit Englisch kann man sich überall gut verständigen, aber trotzdem gibt es Probleme mit

Taxifahrern oder Supermarktverkäufern. Die Leute sind aber sehr freundlich und warten geduldig bis

man mit Händen und Füßen sein Anliegen mitgeteilt hat. Seine Chinesisch Kenntnisse kann man

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durchaus auf universitärem Niveau entwickeln, jedoch wird hier nur Mandarin gelehrt, das so

unterschiedlich zu Kantonesisch ist, das man auf Hongkongs Straßen nicht weit damit kommt.

In diesem Abschnitt habe ich den internationalen Charakter der Stadt sehr betont, man muss sich der

Tatsache bewusst sein, dass Hongkong nicht China ist. Mehr dazu erläutere ich in dem Abschnitt

„Reisen“ über meine Erfahrungen in Peking.

4) Klima

Das Klima Hongkongs ist tropisch und feucht mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 22,5 °C.

Im Sommer liegen die Temperaturen um die 30 °C bei 90% Luftfeuchtigkeit, diese Schwüle ist natürlich

ungewohnt und erschlägt einen zu Beginn in der Stadt, besonders wenn man sie im Wechsel mit den

stark klimatisierten Häusern erlebt. Der Körper kann sich aber wirklich auch an diese Verhältnisse

gewöhnen und mit der Zeit empfindet man das Klima in Hongkong bei zurückgehenden Temperaturen

als sehr angenehm. Ab Oktober wird es langsam kälter, aber das Thermometer kann an guten Tagen

im Dezember auch nochmal 20 °C erreichen.

5) Verkehrsmittel

Hongkong verfügt über ein gut ausgebautes U-Bahn-System mit dem man sich schnell von A nach B

bewegen kann. Kürzere Distanzen kann man mit dem Minibus zurücklegen, wobei es sinnvoll ist sich

zu Beginn von einem einheimischen Kommilitonen helfen zu lassen, da die Fährpläne auf Chinesisch

sind und Haltestellen auch nicht eindeutig gekennzeichnet sind. Eine dritte Alternative ist das Taxi, das

im Vergleich zu deutschen Verhältnissen sehr billig ist. Jedoch ist wegen dem großen

Verkehrsaufkommen in der Stadt die U-Bahn unschlagbar. Man darf auch nicht vergessen, dass man

sich in einer Großstadt mit 7 Mio. Einwohnern befindet, hier sind viele Wege sehr weit, deshalb empfiehlt

es sich in der Nähe der Universität zu wohnen, da man sich so lange Fahrtzeiten im Berufsverkehr

erspart. Außerdem sind die U-Bahnen immer sehr voll und zur Rush-Hour bilden sich Schlangen vor

den Eingängen, die sich aber schnell wieder auflösen da die Bahnen in einem Takt von 2 Minuten

verkehren.

6) Wohnen

Es bietet sich an im Wohnheim der Universität zu wohnen, da wie schon gesagt, die täglichen Wege

zur Universität dann sehr kurz sind und man sich auch besser in das Leben an der Uni integrieren kann.

Unser Wohnheim lag an einem Berg direkt hinter der Universität, der Fußweg war sehr kurz, aber im

Sommer bei den schwül warmen Themperaturen war der Weg zurück oftmals sehr beschwerlich. Es ist

nicht zu unterschätzen welchen Flair eine Wohnheimanlage mit mehreren hundert Studenten hat unter

denen auch eine Vielzahl von Austauschstudenten sind. Preislich ist das Wohnheim auch unschlagbar,

er liegt zwischen 400 und 600 Euro pro Semester je nach Zimmer, jedoch darf man keine großen

Ansprüche an Platz und Privatsphäre haben. Das gilt sowohl für das Wohnheim als auch für Apartments

in der Stadt. Hongkong ist eines der dicht besiedelten Ballungszentren der Welt, deshalb ist Wohnraum

knapp und teuer. Man gewöhnt sich aber nach einiger Zeit daran sich ein Zimmer mit zwei Personen zu

teilen, außerdem bietet der große Campus zahlreiche Ausweichmöglichkeiten. Das schöne Wetter und

die attraktiven Freizeitmöglichkeiten in der Stadt laden ohnehin dazu ein sich eher draußen zu bewegen,

als seine Zeit in der Wohnung zu verbringen. Auch die Lernvorbereitung während der Klausurphase

zum Ende des Semesters war nicht durch dieses enge Zusammenleben gestört, da man sich zu diesem

Zeitpunkt schon daran gewöhnt hat und die Bibliothek war eine optimale Alternative zum eigenen

Schreibtisch.

Leider blieb der Kontakt mit den einheimischen Studenten etwas aus, da diese doch recht scheu und

eher nicht so ausgehfreudig sind, dennoch gibt es auch Ausnahmen und so bekommt man doch mit

was es bedeutet ein Hong Kong Chinese zu sein. Man braucht sich aber keine Sorgen zu machen, dass

man dort nicht viele Kontakte aufbaut, da an der City University fast 400 Austauschstudenten pro

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Semester zugelassen werden, die fast alle auf wie schon erwähnt im Wohnheim leben. Alle waren sehr

ausgeh- und reisefreudig, wer also etwas unternehmen wollte, hat schnell viele Begleiter gefunden. Die

meisten Austauschstudenten haben in Hong Kong nach dem Motto „Work hard and play hard“ gelebt,

mit dem uns auch die Dekanin der wirtschaftlichen Fakultät begrüßt hat. Demzufolge war auch die

Arbeitsbereitschaft unter den Austauschstudenten sehr hoch und durch die räumlichen Gegebenheiten

im Wohnheim war ein Zusammenarbeiten in der Gruppe leicht herzustellen. Dennoch gibt es immer

wieder ein paar Trittbrettfahrer die ihre Noten nicht transferieren müssen, sondern nur die Kurse

bestehen wollen. Mit ihnen ist es manchmal schwer gefallen ein Projekt auf die Beine zu stellen, da man

jedoch die Gruppen zur Zusammenarbeit an Projekten (mehr dazu im Teil Lehrveranstaltungen)

meistens selbst wählen konnte, war es kein Problem diesem Problem aus dem Weg zu gehen.

7) Universität

Die City University of Hong Kong war noch bis vor einigen Jahren eine Fachhochschule und ist gerade

auf dem Weg sich unter den zahlreichen anderen Universitäten in Hong Kong einen großen Namen zu

machen, dementsprechend ist das Umfeld sehr dynamisch und aufstrebend an der Universität. Dieser

Eindruck bestätigt sich auch in den zahlreichen Baustellen um die Universität herum, in den nächsten

Monaten und Jahren werden zahlreiche neue Wohnheime und Universitätsgebäude entstehen. Das

Universitätsgebäude erinnerte mich, wegen den engen und verwinkelten Fluren sehr an meine alte

Schule. Der Mangel an Platz ist in Hongkong wirklich an jeder Ecke festzustellen, dennoch empfindet

man es nicht als eine bedrückende Enge in der man sich nicht wohlfühlen könnte, viel mehr weiß man

das Platzangebot und die Großzügigkeit der Goethe Universität danach viel mehr zu schätzen.

8) Lehrveranstaltungen

Das Kursangebot an der City University of Hong Kong ist ähnlich groß wie ich es von meiner

Heimatuniversität gewohnt bin und bietet auch für Finanzen, Marketing und Volkswirtschaftslehre ein

ansprechendes Angebot.

Zu den Kursen lässt sich grundsätzlich sagen, dass sie sich in ihrem Aufbau und in den angewendeten

Methoden von Kursen an deutschen Universitäten unterscheiden. Die Kursgröße liegt bei ca. 30

Personen und man steht in viel direkterem Kontakt mit den Professoren. Desweiteren gibt es

Hausaufgaben, Präsentationen, Zwischenklausuren und Endklausuren. Diese Vielzahl an

Leistungskontrollen erinnert an die Schulzeit, dennoch werden hier auch Fähigkeiten trainiert, die an

deutschen Universitäten zu kurz kommen, denn hier schreibt man nur die Endklausur um den Kurs

abzuschließen. Dieser andere Ansatz der Lehrmethoden war für mich etwas gewöhnungsbedürftig,

dennoch war es sehr interessant diese unterschiedlichen Konzepte zu erleben und vergleich zu können.

Die fachliche Kompetenz der Professoren ist sehr unterschiedlich. Man muss sie auch vor dem

Hintergrund bewerten, dass sie vor Gruppen von 30 Personen lehren. Die Unterschiede im Hinblick auf

Forschungsmöglichkeiten und Vergütung ziehen eine andere Klientel von Professoren an als man es

von deutschen Universitäten gewöhnt ist, was Vorteile aber auch Nachteile nach sich zieht.

Grundsätzlich war der Ansatz eher praktisch als theoretisch, was sich in der Vorgehenseiwese der

Professoren und in den vielen Projektarbeiten zeigt. Diese Projektarbeiten waren für mich sehr wertvoll,

da ich nach den vielen theoretischen Veranstaltungen mich sehr über eine mehr anwendungsbezogene

Arbeitsweise gefreut habe.

Meine Kurse waren Mergers and Acquisitions, Corporate Finance, Advanced Portfolio Management and

Portfolio Selection, Hong Kong Business and Society und Business Negotiation.

Im Kurs Mergers and Acquisitions werden die Grundlagen von Unternehmensübernahmen besprochen,

es geht um Bewertung, Strategie und auch rechtliche Grundlagen. Der Kursleiter war durch seine

internationale Erfahrung sehr kompetent und konnte viel aus persönlicher Erfahrung berichten, da er

schon bei zahlreichen Investment Banken gearbeitet hat. Ganz besonders im Hinblick auf das

internationale Umfeld der Kursteilnehmer ist, dieser Kurs sehr interessant, da viele Länder

unterschiedliche „M&A-Kulturen“ haben.

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Der Kurs Corporate Finance vermittelt Konzepte der Unternehmensfinanzierung auch hier werden

sowohl quantitative Methoden als auch strategische Konzepte vermittelt, die ein Problembewusstsein

für Finanzierung kreieren. Den Kurs habe ich als sehr interessant empfunden, dennoch war ich leider

von der Arbeitsweise des Professors nicht sehr begeistert. Hier hat sich auch gezeigt, dass eine gute

Auswahl der Kurse vorab sehr wertvoll ist. Viele Inhalten waren mir schon bekannt und haben mich

fachlich wenig weitergebracht. An dieser Stelle ist die zweiwöchige Add and Drop Phase zu Beginn des

Semesters zu erwähnen, die die Möglichkeit bietet Kurse zu wechseln nachdem der Veranstalter sein

Kurskonzept vorgestellt hat.

Advanced Portfolio Management and Security Selection vermittel fortgeschrittene Kenntnisse über die

Analyse von Wertpapieren und Portfolios. Meine Kritikpunkte zu diesem Kurs sind ähnlich zu denen, die

ich schon für den Kurs Corporate Finance genannt habe. Dennoch war auch dieser Kurs keine

Zeitverschwendung, da man schon gelerntes Vertiefen konnte und auch die Zeit hatte sich mit

englischen Fachbegriffen vertraut zu machen.

Hong Kong Business und Society vermittelt die Geschichte Hong Kongs und den daraus entstandenen

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen seit Beginn der Kolonialisierung bis heute. Der Kurs

ergänzt optimal den Aufenthalt mit Wissen, das nötig ist, um Begebenheiten in der Stadt zu verstehen.

In dem Kurs Business Negotiation werden Strategien der Verhandlungsführung vermittel, die sich

sowohl im täglichen Leben anwenden lassen, sie sind aber auch sehr hilfreich für Verhandlungen im

wirtschaftlichen Kontext. Dieser Kurs beschrieb die Verhandlungsführung sowohl vor einem

chinesischem als auch vor einem internationalen Hintergrund. Der Kursleiter begeisterte mich durch

seine Persönlichkeit, da er von Erfahrungen als Unternehmer und Händler in Hongkong berichten

konnte. Interessant war es zu sehen, was es bedeutet in einer kapitalistischen Wirtschaft als

selbstständiger Unternehmer zu handeln.

9) Reisen

Hongkong ist als Drehkreuz im Flugverkehr ein optimaler Ausgangspunkt, um in Asien zu reisen. Die

Flüge sind verhältnismäßig günstig und Zahlreiche attraktive Reiseziele sind nur wenige Flugstunden

entfernt. Es empfiehlt sich diese Reisen frühzeitig zu planen und am besten am Anfang des Semesters

zu machen, da man zum Ende des Semesters sehr stark von Projekten an der Uni in Anspruch

genommen wird.

Als Reiseziele muss man als erstes Peking nennen, da man hier wirklich in die chinesische Kultur

eintaucht. Die Stadt ist kein Vergleich zu Hongkong und offenbart Einblicke in die Mentalität der

Chinesen. Eindrücke vom Platz des himmlischen Friedens oder der chinesischen Mauer bleiben einfach

unvergesslich. Auch eine Tour außerhalb der Stadt hat offenbart was es heiß in einer chinesischen

Provinz zu leben. Mit den Gegensätzen von Armut und Reichtum wie man sie in Peking beobachten

kann, sieht man sich als Europäer selten konfrontiert und diese Erfahrung hinterlässt einen bleibenden

Eindruck.

Wer sich eine ähnliche Stadt wie Hongkong anschauen möchte fliegt nach Singapur, wo es sich auch

um eine Finanzmetropole handelt, die durch ihre Internationalität geprägt ist. Hier reicht ein kurzer

Aufenthalt und am besten reist man nach kurzer Zeit weiter nach Malaysia.

Wer gerne Strand und Sonne genießt, ist in kurzer Zeit in Indonesien oder auf den Philippinen, man

kann hier wirklich die Seele baumeln lassen und an paradiesischen Stränden das Auslandssemester

ausklingen lassen.

10) Praktische Tipps

Visum: Die CityU unterstützt euch bei dem Visumsantrag, hierzu müssen einige Formulare ausgefüllt

werden und eine Gebühr von ca. 40 Euro entrichtet werden. Man muss seine finanzielle Vermögenslage

offenlegen, um das Visum zu erhalten, das heißt, es wird ein Nachweis benötigt, dass man über einen

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Betrag über ca. 3.000 bis 4.000 Euro verfügt. Diesen Betrag kann auch durch einen Bürgen

nachgewiesen werden. Den entsprechenden Nachweis erhaltet ihr relativ unkompliziert von eurer Bank.

Wohnung: Die beste Unterbringungsmöglichkeit ist das Wohnheim, hier hat man auch als

Austauschstudent die besten Chancen, einen Platz zu bekommen. In der Stadt eine Wohnung zu

suchen, ist relativ schwierig und die Wohnungen sind teuer und klein. Je nach Größe des Zimmers im

Wohnheim zahlt man pro Semester ca. 400 bis 700 Euro. Die beste Wahl ist meiner Ansicht nach das

3er-Zimmer; hier gibt es ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer mit Kochecke. Im Gegensatz zum 2er-

Zimmer, wo Bett und Schreibtisch in einem Raum stehen, wird man im 3er-Zimmer nicht gestört, wenn

der Mitbewohner noch bis spät in die Nacht arbeitet.

Kursregistrierung: Bevor man in Hong Kong ankommt, muss man eine Kurswahl treffen. Diese

Kurswahl ist jedoch nicht endgültig. Zu Beginn des Semesters gibt es ein zweiwöchige Add and Drop

Phase, in der man sich nochmal neu entscheiden kann, wenn die Kurse einem nicht gefallen. Es gibt

einige Kurse, für die man bestimmte Voraussetzungen braucht. Da diese nicht im System hinterlegt

sind, muss man per Mail Ada Kwok darum bitten, diese Kurse frei zu schalten. Miss Kwok ist auch eure

erste Kontaktperson in vielen Angelegenheiten und war immer eine große Hilfe bei organisatorischen

Fragen.

Anreise: Der Flug sollte rechtzeitig gebucht werden! Alle großen Airlines fliegen Hong Kong an, einige direkt, die meisten jedoch mit Zwischenstopp. Grundsätzlich ist es eine Preisfrage, welche Variante ihr wählt. Die Flugdaten sind schwer zu bestimmen, sollten aber vor der Einführungswoche und nach der Klausurphase liegen. Das Problem ist, dass der Rückflug kurz vor Weihnachten liegt, also ist es schon sehr wichtig, früh zu buchen. Ein flexibles Ticket klingt interessant, aber vor und nach Weihnachten sind die Flüge meist schon ausgebucht, so dass ein Umbuchen fast unmöglich wird oder der Aufpreis sehr hoch ist.

Kreditkarte: Man sollte einige Wochen schon vor der Abreise ein Konto bei einem Internetanbieter eröffnen, da hier meist eine Visa Karte ausgestellt wird, mit der man kostenlos Geld an Visa-Geldautomaten auf der ganzen Welt abheben kann. Das eignet sich auch sehr gut für Reisen ins Ausland. Das Eröffnen eines Kontos in Hong Kong kann ich nicht empfehlen, da Auslandsüberweisungen sehr teuer sind und das Ganze doch sehr umständlich ist.

Telefonieren: Die Nutzung der deutschen Sim-Karte ist in Hong Kong zu teuer, deswegen ist es sinnvoll sich bei einem der dortigen Prepaid-Anbieter eine Karte zu kaufen. Die Karten sind an jedem Kiosk (7/11) verfügbar. Das Telefonieren und SMS Verschicken ist sehr günstig, sogar ein Telefonanruf nach Deutschland kostet nur wenige Cent pro Minute.

11) Nachtleben

Von dem Nachtleben in Hong Kong kann man gar nicht genug schwärmen. Eine erste Einführung bekommt ihr bei der inoffiziellen Einführungswoche. Die zwei großen Bezirke sind Lan Kwai Fong und Wan Chai, wo es eine große Auswahl an Clubs und Bars gibt, die für jeden Geschmack das Passende bieten. Das beste Viertel ist Lan Kwai Fong. In einem Block liegt eine Bar neben der anderen, die besten sind hier Club 97 und Zinc. Über den Dächern gibt es zahlreiche Rooftop-Clubs wie den Club Pi, Club Beijing oder Azure auf der Spitze des LKF-Towers. SoHo schließt sich direkt an LKF an und bietet eine Vielzahl von Restaurants vor allem für die, die nach dem vielen chinesischen Essen wieder Lust haben auf europäische Küche. Ein anderer Ausgehtipp sind die Pferderennen in Sha Tin (Sonntag) und Happy Valley (Mittwoch). Happy Valley wird im Gegensatz zu Sha Tin weniger von Chinesen sondern mehr von Expats besucht und das Stadion erinnert sehr an eine moderne Fußballarena.

12) Fazit

Das Auslandssemester hat mich um einige Erfahrungen bereichert, die ich so in Deutschland nicht hätte

machen können. Dass es sich hier um einen Türöffner für Praktika oder Berufseinstiege handelt, ist für

mich nur zweitrangig. Viel wichtiger ist die persönliche Erfahrung, die an keiner Universität der Welt

gelehrt werden kann. Ein neues Land mit all seinen Facetten so intensiv zu erleben ist eine einmalige

Chance, die jeder Student nach Möglichkeit auch erleben sollte. Wichtig ist auch, dass man ein Land

mal als „Einheimischer“ kennenlernt und nicht nur als Tourist von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten

eilt. Die vielen Freundschaften, die ich während dieser Zeit geknüpft habe, halten bisher noch an und

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haben meine Auslandsaufenthalt komplettiert. Diese aufregende Zeit ging leider viel zu schnell vorbei

und ich kann nur jedem empfehlen, die gleichen Erfahrungen zu machen. Ich würde es sofort

wiederholen und habe auch schon den festen Entschluss gefasst, ein zweites Auslandssemester nach

Möglichkeit während meines Masterstudiengangs zu absolvieren. Ich kann Hong Kong für diese

Erfahrungen nur empfehlen, da es aus meiner Sicht das Tor zu Asien ist.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der CityU Hong Kong WS 2010/11 Von Christian Nick

1. Einleitung 1 a. Visa 1 b. Transport 1 c. Nützliches 1 d. Residence 2

2. Leben 3 a. Einführungswoche 3 b. Abendliche Aktivitäten 3 c. Sport & Einkaufen 4 d. HK im Allgemeinen 4

3. Studieren 5 a. CityU 5 b. Kurse 5

4. Reisen 6 a. Allgemeines 6 b. Ziele 7

5. Fazit 7

1. Einleitung

Ich schreibe diesen Bericht während ich am Pool liege – an der Uni, bei über 20 °C – im November.

Damit ist eigentlich alles gesagt, oder?

Nein, etwas differenzierter muss man den Auslandsaufenthalt in Hong Kong schon sehen. Mit meinem

Bericht versuche ich bei allen Unentschlossenen für HK zu werben und gleichzeitig einen hoffentlich

hilfreichen Leitfaden zu bieten, für die die das Glück haben dann auch wirklich nach HK reisen zu dürfen.

Um eine möglichst sinnvolle Gliederung und einen gleichzeitig lebhaften Erzählstil zu ermöglichen ist

der Bericht größtenteils chronologisch angeordnet. Verständlicher Weise hat der Bericht eine subjektive

Note, die ihr am besten ausschaltet indem ihr auch die anderen Erfahrungsberichte lest.

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a. Visa

Wenn ihr aus dem Flieger steigt, müsst ihr wie immer als erstes zur Passkontrolle. Hier geht ihr lässig

an den orangen „Visitor“-Schaltern mit den langen Schlangen vorbei zu den grünen „HK Resident“-

Schaltern, denn das seid ihr mit eurem Studentenvisum jetzt: HK Residents. Das auf dem Visum (das

das Auslandsbüro rechtzeitig vorher von HK zugeschickt bekommt) „Valid for SINGLE journey to HK“

steht, braucht euch nicht weiter stören: ihr könnt mit diesem Visum trotzdem so oft nach HK ein- und

ausreisen, wie ihr wollt. Allerdings nur bis maximal zum 01.01.201x, danach könnt ihr aber als normaler

Tourist für mindestens weitere 30 Tage einreisen.

Dann nehmt ihr euren Koffer und geht durch den Zoll zur Ankunftshalle. Eigentlich überflüssig zu

erwähnen, aber ihr solltet keine Drogen mitnehmen bzw. darauf achten, dass euch niemand was

zusteckt: in Südost-Asien ist man damit um Einiges strenger und die Strafen sind entsprechend

drakonisch.

b. Transport

Vom Flughafen aus habt ihr nun mehrere Möglichkeiten zur Uni zu gelangen:

Mit dem Taxi ist es natürlich am teuersten (gut 20€), allgemein sind Taxis in HK aber sehr günstig und

zu jederzeit an jeder Ecke zu finden. Eine Fahrt quer durch HK (inklusive 2€ Tunnelgebühr, die erst am

Ende der Fahrt auf das Taximeter addiert wird) kostet eigentlich nie mehr als 12€ und da meist 5

Personen (+ Fahrer) in ein Taxi dürfen, ist es für den Einzelnen so gut wie geschenkt. Ihr bekommt

übrigens vom Wohnheim eine kleine Karte auf der alle Notfallnummern und die Adresse des Wohnheims

in Kantonesisch (Kantonesisch = HK, Mandarin = Mainland China) stehen. Diese solltet ihr immer dabei

haben, da die Taxifahrer doch nicht so gut Englisch verstehen. (Adresse: 22 Cornwall Street, Kowloon

Tong)

Einen von der Uni organisierten Shuttle Bus gibt es zur Anreisezeit auch, zu dem kann ich aber leider

nichts sagen, da ich schon ein paar Tage vorher in HK war. Ihr bekommt aber rechtzeitig eine Email

von der Uni, in der alle wichtigen Termine genannt werden. Allgemein werdet ihr in HK eher selten Bus

fahren, da das doch eher chaotisch ist und etwas Recherche erfordert, wo Bus X nun wirklich hinfährt.

Dafür könnt ihr in HK so gut wie alles mit der U-Bahn, MTR genannt, (Symbol: roter Kreis mit weisem

Dreizack nach oben und unten) erreichen. Diese ist günstig, sehr zuverlässig und fährt je nach Linie bis

0:00 – 0:30. Sie ist leider auch meist sehr voll, zwar nicht wie man es aus Japan kennt, aber Privatsphäre

wird in Hong Kong nicht besonders großgeschrieben und etwas drängeln gehört wohl auch zum guten

Ton. Wer ein richtiger Hong Konger ist, ignoriert rein schon aus Prinzip das „Please let passengers exit

the train first“. Am Flughafen gibt es direkt eine Station („Airport“), die euch über „Hong Kong / Central“

und „Mong Kok“ direkt nach „Kowloon Tong“ führt, wo ihr das Wohnheim eigentlich nicht übersehen

könnt: der blau-graue Hochhauskomplex oben auf dem Berg. Zuvor müsst ihr euch allerdings noch…

c. Nützliches

.. eine Octopus Karte kaufen, diese Check-Karte könnt ihr mit Geld aufladen um damit an den

Drehkreuzen der MTR zu bezahlen. Außerdem könnt ihr damit auch an der Uni und bei 7Eleven

(weltweite Mini-Supermarktkette, die in HK an jeder Ecke anzutreffen ist) bezahlen.

Ihr könnt übrigens eine Studenten-Octopus Karte beantragen, mit der ihr nur die Hälfte für die MTR

bezahlt (Antrag gibt es an jeder MTR Station), die Ausstellung dieser Karte dauert zwar ziemlich lange,

aber mit dem ausgefüllten Antrag könnt ihr sofort eine Vorläufige erhalten.

Bei 7Eleven kauft ihr euch dann als erstes eine PrepaidSim-Karte am besten von Peoples von China

Mobile. Es gibt wohl noch andere Anbieter, aber Peoples ist mit Abstand am weitesten verbreitet. Damit

könnt ihr dann kostenlos ins HK Festnetz und für 0,02€ auf andere HK Handys anrufen. Nach Hause

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bezahlt ihr ins Festnetz auch nur 2Cent und auf deutsche Handys kostet es 20Cent die Minute. Ja, es

ist wirklich so günstig und Nein, ihr braucht dafür keine Extra-Vorwahl.

d. Residence

Mittlerweile solltet ihr in eurem neuen Zuhause angekommen sein: geht einfach auf das einzige runde,

einstöckige Gebäude zu und sagt euren Namen, dann bekommt ihr Zimmernummer und Schlüsselkarte.

Die Schlüsselkarte solltet ihr gleich mit Geld für die Klimaanlage (10Cent die Stunde) aufladen, da ihr

diese bis Anfang Oktober bitter nötig habt.

Es stimmt übrigens nicht, dass Einzelzimmer schwierig zu bekommen sind: ihr könntet (rein im

Konjunktiv gesprochen) z.B. behaupten, dass ihr schlafwandelt, oder Migräne bzw. Asthma habt. Da

sich die meisten Chinesen aus Kostengründen nicht für Einzelzimmer interessieren habt ihr da gute

Chancen. Alternativ könnt ihr euch auch gleich ein Dreier-Zimmer nehmen, was den Vorteil hat, dass

ihr zwei getrennte Räume besitzt: einen zum Schlafen und einen zum Wachsein inklusive Kühlschrank.

Es stimmt des Weiteren auch nicht, dass versucht wird, Austauschstudenten unbedingt mit Locals zu

mischen. Ob ihr auf die Wahl eures Zimmerpartners Einfluss nehmen könnt, weiß ich aber leider auch

nicht: zumindest könnt ihr im Nachhinein noch tauschen (wenn ihr jemanden zum tauschen findet).

Wenn ihr ein normales Doppelzimmer habt, warten jetzt ca. 15qm mit zwei 1,80m-Betten und zwei

Schreibtischen auf euch und ein Bad, das ihr euch mit einem weiteren Zimmer teilt – willkommen in

Hong Kong! So klein wie es klingt, ist es dann aber auch nicht bzw. man gewöhnt sich sehr schnell

daran und ihr seid oft nur zum Schlafen dort. Außerdem ist es für 400€ (für das ganze Semester) mehr

als geschenkt! Die oder der einzige Unbekannte ist euer Mitbewohner: meist habt ihr Glück und sie

sind relativ zurückhaltend und/oder bei ihrer Familie in HK zu Hause. Wenn euer Mitbewohner aber z.B.

erkältet ist und die Erfindung des Taschentuchs an ihm vorbeigegangen ist, kann das manchmal schon

etwas nerven, aber viel direkter kann man kulturelle Unterschiede nicht erleben.

Dafür gibt es sogar eine Putzfrau für das gemeinsame Bad (aber nicht zu viel erwarten). Jeder

Floor/Etage hat außerdem seine eigene Küche, die ich aber bis auf die Kühlschränke nie benutzt habe

– sah aber alles ganz sauber und funktionsfähig aus. Meistens tummeln sich hier einige Locals, die

mehr oder weniger lautstark zusammen kochen usw. Die Waschmaschinen und Trockner befinden

sich auf dem Dach (einfach durch die Notausgangtür im obersten Stock gehen – keine Angst, die Tür

löst erst ab 2 Uhr morgens Alarm aus). Ein Waschgang kostet 50Cent und 10Cent je 4 Minuten

Trockner. Des Weiteren hat jede Hall (also euer Wohnblock) im Erdgeschoss Multifunktionsräume mit

Billard, Klavier, Beamer oder Ähnlichem. Ein paar PCs mit Drucker für 150 Blätter (und keines mehr)

gibt es dort auch.

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Zum Hall-Leben allgemein ist zu sagen, dass es stark von eurer Hall und auch von eurem Floor

abhängig ist: ich war z.B. der einzige Nicht-Asiat auf meinem Floor, was dazu führte, das einmal die

Woche irgendwer klopfte und ein Foto oder Video von mir für irgendein Projekt wollte. Außerdem gibt

es in den Halls so lustige Sachen wie: Cleaning Contests, Decoration Competitions oder Country Parties

– sicherlich alles Geschmackssache, aber es wird zumindest etwas geboten. Genauso wie die Inter-

Hall Wettkämpfe, an denen ich aus Zeitgründen leider nicht teilnehmen konnte. Wenn man aber

bedenkt, dass es vermehrt Asiaten gibt die nicht mal schwimmen können – solltet ihr euch da profilieren

können, wenn ihr das denn wollt.

Abschließend noch zu erwähnen: Homey Kitchen, die Kantine in der Mitte der Residence, die täglich

von ca. 8:00 – 23:00 offen hat. Dort kann man gut Wasser und ähnliches kaufen. Folgender Hinweis gilt

analog auch für die Unimensa: das Essen dort ist sehr günstig (ca. 1,50€) und auch genießbar (ich hatte

zumindest bei meinen wenigen Versuchen keine Probleme), es besteht aber zu 80% aus trockenem

Reis und selbst wenn ihr euer Lieblingsgericht gefunden habt, wird es schwierig den Angestellten zu

erklären, was ihr wollt oder am nächsten Tag hat sich die Karte geändert und ihr müsst wieder neu

auswählen. Deshalb war ich eigentlich ausschließlich im Festival Walk (Einkaufszentrum neben der Uni)

essen – dazu aber später mehr.

Nun solltet ihr noch kurz bei der Uni vorbeischauen, um eure Student ID Karte zu erstellen, dazu folgt

ihr einfach der Ausschilderung und sagt wieder euren Namen – einfacher geht es wirklich nicht.

2. Leben

a. Einführungswoche

Nachdem die organisatorische Arbeit erledigt ist, wartet das Vergnügen der Einführungswoche auf euch.

Vergnügen ist hier keines Falls ironisch gemeint, höchstens wenn man es auf die zwei offiziellen, recht

langweiligen Infoveranstaltungen bezieht, auf denen eigentlich nichts Neues und teilweise auch nichts

auf Englisch gesagt wurde.

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Das eigentliche Orientierungsprogramm wird von Lorencio Mateo Schwarz (Hofar Mateo) organisiert,

dazu wird er euch in seine Facebook-Gruppe einladen. Allgemein ist Facebook für eure soziale

Integration während des Austauschs unumgänglich, da dort die meisten größeren Partys usw.

angekündigt werden.

Aber nun zum Programm: Am ersten Abend werdet ihr euch bei IKEA mit allem nötigen (Bettwäsche

usw.) eindecken können. Weitere Stationen in der ersten Woche sind dann: der legendäre Peak,

Pferderennen, Schlangenessen (schmeckt - wie alles das man nicht kennt - nach Hühnchen, die ganz

Harten trinken das Blut aus einer noch lebendigen Schlange), ein Ausflug mit der Fähre zum Strand und

anderes – es wird also einiges geboten. Diese Veranstaltungen solltet ihr auf jeden Fall besuchen und

nutzen, um Freunde unter den zahlreichen anderen Austauschlern zu finden (sonst wird das schnell ein

sehr langweiliges Semester). Diese kommen größtenteils auch aus Europa bzw. Nordamerika und sind

mindestens genauso extrovertiert und feierwütig, wie ihr es hoffentlich seid.

Was uns auch schon zu unserem nächsten Punkt führt:

b. Abendliche Aktivitäten

In Hong Kong kann man, wenn man will, eigentlich so gut wie jeden Abend feiern gehen. Montags geht

es los in Billy Boozer – ein Irish Pub nahe der Residence mit Open Bar (=Flatrate) für 15€. Mittwochs

ist Ladies Night in „Wan Chai“, auch hier gibt es Open Bar im Skittz für 16€ bzw. umsonst für Frauen

(als Frau muss man in HK eigentlich gar kein Geld für Getränke ausgeben), ihr werdet in der

Einführungswoche dort so oder so vorbeikommen, ob es euch zusagt, muss jeder selbst wissen, wir

haben es nach ein paar negativen Erfahrungen (miese Getränke) dann gelassen – es gibt noch

genügend andere Bars in WanChai. Es ist also keines Falls sinnvoll, Kurse früh morgens zu belegen,

besonders nicht donnerstags. Ab Donnerstagabend kann man eigentlich das ganze Wochenende in

LKF (Lan Kwai Fong MTR: „Central“) verbringen: Dort ist wirklich eine Bar neben der anderen und

immer was los. Leider sieht man dort deutlich mehr westliche Leute als Asiaten, aber dafür gibt es auch

richtig gute Clubs (Tipp 1: LKF Hotel am oberen Ende – dort kann man für ein Pflichtgetränk im obersten

Stock zu einer traumhaften Aussicht feiern. Tipp 2: Bejing Club ist zwar irgendwie „die“ Adresse, aber

den Eintritt sicherlich nicht wert.).

Ansonsten wird auch z.B. beim Oktoberfest (Marco Polo Hotel), Weinfest oder besonders an Halloween

groß gefeiert.

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(Ausblick vom Studentwohnheim: Berg im Rücken & Blick richtung Wasser = bestes Feng Shui)

c. Sport & Einkaufen

Sport kommt in HK natürlich auch nicht zu kurz: an der Uni gibt es, wie anfangs erwähnt, einen Pool

(für 40Cent), ein Fitnessstudio (für 30Cent – und ihr müsst vorher ein Einleitungsvideo geschaut haben)

sowie Golfsimulator, Kletterwand usw. Die Hong Kongnesen sind relativ Basketball begeistert, ein Feld

sowie Tennisanlagen und auch einen Fußballplatz gibt es in der unmittelbaren Umgebung. Also es ist

wirklich für jeden etwas dabei, nur die Temperaturen sind in der Anfangszeit nicht wirklich Sport-

freundlich. Tai Chi oder Tanz- und Erste Hilfe Kurse werden übrigens auch angeboten.

Einkaufen und Essen kann man sehr gut im Festival Walk, das ist das Upper Class – Einkaufszentrum

direkt gegenüber von der Uni indem es inklusive Kino und Eislaufbahn wirklich alles gibt, was man

braucht. Neben Klamotten (zu westlichen Preisen) ist vor allem der Supermarkt „Taste“ im Keller

interessant, der ähnlich wie REWE alles hat, was ihr für den Alltag braucht. Im obersten Stock gibt es

dann einen FoodCourt, der neben KFC und McDonalds (komplettes BigMac Menü kostet je nach

Verkäuferin zwischen 2,00 und 2,65€!) allerlei akzeptables asiatisches Essen zu sehr guten Preisen

bietet. Ihr solltet aber nicht zwischen 12:00 und 14:00 dort hingehen, es ist einfach zu voll und man

muss lange anstehen bzw. nach einem Sitzplatz suchen. Wenn ihr aber irgendwann genug von Reis

mit Reis oder Burgern habt, gibt es auch noch eine relativ teure, aber gute Pizzeria. Ansonsten findet

sich in Hong Kong eigentlich an jeder Ecke etwas Interessantes zu Essen: einfach probieren und

überraschen lassen.

An den vielen Sportplätzen und dem erstklassigen Einkaufszentrum kann man auch sehr gut erkennen,

dass die CityU auf jeden Fall in einer der teureren Gegenden von HK liegt.

d. HK im Allgemeinen

Ich will mir hier nicht anmaßen Reiseführer zu spielen, das können MarcoPolo (für die schnelle,

oberflächliche Rundfahrt) und LonelyPlanet (für wochenlange kulturelle Entdeckungen) sicher besser.

Aber ein paar allgemeine Eindrücke kann ich mir dann doch nicht verkneifen: Hong Kong ist ein sehr

intensives Erlebnis, ich hab noch nie eine so dynamische und lebendige Stadt erlebt.

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Alles hier geschieht auf engstem Raum – ihr solltet also keine Berührungsängste haben. Englisch wird

leider weniger gut gesprochen, als ich angenommen habe, aber die Asiaten helfen euch eigentlich ganz

gern weiter, zumindest lieber als man es in Deutschland gewohnt ist. Wie bereits erwähnt, gibt es in

Hong Kong unglaublich viel zu entdecken. Einen guten ersten Eindruck werdet ihr in der

Einführungswoche bekommen, damit sollten eure Erkundungstouren aber keines Falls enden: der

Nachtmarkt - mit billigen (nicht zu verwechseln mit dem Adjektiv: günstig) Fälschungen, der Platz der

tausend goldenen Buddhas und die große Buddhastatue auf Lantau Island oder die all-abendliche

Wolkenkratzer Lichtshow sind nur einige Beispiele für das, was ihr alles erleben könnt. Hong Kong ist

eine sehr sichere Großstadt (wie eigentlich ganz Südost-Asien). Ihr könnt euch also bedenkenlos ins

Getümmel stürzen und einfach drauf loslaufen: wichtig ist nur sich auf Asien einzulassen und erst mal

alles auszuprobieren, bevor man mit westlicher Arroganz ein Urteil fällt.

Ganz kurz noch zum Wetter: es ist super! Wenn ihr ankommt werdet ihr zwar erst einmal ordentlich

schwitzen, besonders die extrem hohe Luftfeuchtigkeit macht anfangs zu schaffen. Aber wenn ihr euch

erst mal an die Wärme gewöhnt habt werdet ihr sie nicht missen wollen. Müsst ihr auch nicht: lediglich

in den Dezember-Nächten ist ein Pullover nötig.

3. Studieren

a. CityU

Jetzt aber zum eigentlichen Grund unserer Reise: das Studium! Ich muss sagen nach der perfekt

organisierten Ankunft und Einführungswoche bin ich von der Organisation des Unialltags etwas

enttäuscht. Kein Zweifel, die Uni ist sehr gut mit IT usw. ausgestattet, sogar Bankschalter und

dergleichen sind vorhanden. Außerdem sind die Klassen sehr klein, es gibt also ein gutes

Betreuungsverhältnis. Genau da liegt aber das Problem: das Ganze wirkt eher wie eine Schule: es gibt

Hausaufgaben, Anwesenheitspflicht, Gruppenarbeiten usw. Was sich nach guten Lernmethoden mit

einem gesunden Soft-Skill Fokus anhört, nervt allerdings sehr schnell, da man von zu Hause doch mehr

„akademische Freiheit“ gewohnt ist. Dafür kommt ihr so auch viel schneller mit euren Kommilitonen in

Kontakt. Aber wenn man auf den „Überraschungstest“ in der zweiten Woche in der achten Woche immer

noch kein Feedback erhalten hat oder eine Woche vorher erfährt, dass es jetzt doch eine MidTerm

Klausur gibt, dann ist das schon etwas frustrierend. Da vermisst man sehr schnell deutsche

Organisationswut und lernt unsere Bürokratie zu schätzen. Ein weitere Eigenart ist, dass sich die Hong

Kongnesischen Studenten auch wie Schulkinder verhalten – Beispiel: Jemand, der in der letzten Reihe

schläft, wird durch sein nicht leise gestelltes Handy geweckt, was ihn dazu veranlasst, erst mal den

Raum zu verlassen, um beim zurückehren dann schmatzend an der Klimaanlage rumzuspielen. Aber

wir sind ja alle nur Menschen und solche „Zwischenfälle“ sorgen zumindest für genügend

Gesprächsstoff zwischen den Austauschlern. Besonderes Schmankerl: die dreiwöchige, lautstarke

Wahlkampfphase der Studentenorganisationen – besser als Fasching.

Allgemein wird das Studium durch sowas aber einfach lustiger und auch interessanter und lässt so die

mangelnde Organisation verschmerzen und man sollte das Ganze wohl einfach als Herausforderung

an die eigene Flexibilität betrachten.

Eine Anmerkung noch: auch wenn Hong Kong sehr sicher ist, solltet ihr euch nicht auf die überall

präsenten Secruity-Guards verlassen: in einem meiner Kurse ist ein Chinese total durchgedreht und hat

mit Sachen wild um sich geworfen, die Reaktion des Guards war: drei Schritte zurückzuweichen und

hilflos in sein Walkie-Talkie zu sprechen. In Asien geht man Konfrontationen eben lieber aus dem Weg.

b. Kurse

Noch kurz eine Zusammenfassung zu den Kursen. Zum Workload sind zwei wichtige Dinge zu sagen:

Erstens, der Standard sind fünf belegte Kurse. Ihr könnt mehr machen (weil es in HK etwas leichter ist

gute Noten zu bekommen oder weil es hier Kurse gibt die es zu Hause nicht gibt) oder weniger (weil ihr

die Chance nutzen wollt, um viel zu reisen usw.). Zweitens, Marketing und Management Kurse sind viel

gruppenarbeitslastiger als Finanzkurse und damit weniger gut geeignet, falls ihr mal länger verreisen

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wollt. Dafür sind Finanzkurse zahlenlastiger und legen mehr Gewicht auf die Endklausur, wodurch eure

Notenrisiko-Diversifikation sinkt und ihr natürlich auch nicht so stark an euren Soft-Skills feilen könnt.

Noch eine Anmerkung: auch wenn Asiaten nicht die souveränsten Präsentationen halten, erscheinen

sie doch alle in Anzug und Krawatte, falls ihr euch da anpassen wollt, solltet ihr das beim Koffer packen

beachten.

Meine Kurse waren:

Pension Planning:

Ein sehr fähiger Dozent redet über Investments. Teilweise ziemlich interessant und nützlich, leider auch

etwas langatmig, da dreistündig. Ansonsten aber ein super dankbarer Kurs, der von erstaunlich wenigen

Austauschlern belegt wird. Wobei ich mich im Nachhinein auch etwas Frage ob mich der Kurs inhaltlich

wirklich weitergebracht hat.

Achtung! Eine zweistündige Klausur wird auch gerne mal zum Schluss um 20min verlängert. Da ihr

darüber aber vorher nicht sicher sein könnt, nützt euch diese Information natürlich wenig – aber

zumindest seid ihr dann nicht überrascht.

Econometrics:

Regressionen, Regressionen und noch mal Regressionen. Ein ganz lustiger, aber doch kompetenter

Dozent, der sich über alle Facetten dieses ziemlich wichtigen „Research-Tools“ auslässt. Das Tutorium

ist etwas nervig, da es sich weniger mit dem Vorlesungsstoff als mit einem PC-Programm dazu

beschäftigt. Es ist aber ansonsten zu empfehlen.

Wie die Hausaufgaben bewertet werden ist uns leider bis zum Schluss nicht klar geworden: es ist aber

wohl davon auszugehen, dass ihr ein Plus bekommt solange ihr irgendetwas abgebt.

Mergers and Acquisition:

Ein netter, wenn auch nicht immer ganz stoff-sicherer Dozent, der gerne viele, aber einfache Tests

schreibt und viel Wert auf Gruppenpräsentationen legt. Eigentlich auch ein ganz lockerer Kurs, kommt

natürlich auch immer auf eure Gruppe an.

Achtung! Wenn ihr Gruppenarbeit mit Leuten aus dem Mainland China macht: Achtet darauf dass sie

nicht 1:1 vom ersten Google-Eintrag kopieren und ihr deshalb noch mal alles neu schreiben dürft. (Wie

gesagt: die akademische Reife lässt teilweise doch sehr zu wünschen übrig.)

Option Pricing:

Hier geht es nicht um Optionen oder dergleichen sondern wirklich nur um Mathe. Um es noch mal zu

betonen, das ist ein REINER Mathekurs. Wenn ihr so etwas wirklich besser könnt als der Durchschnitts-

BWLer - okay - ansonsten absolut nicht zu empfehlen.

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4. Reisen

a. Allgemeines

Zu diesem Zeitpunkt habt ihr euch wahrscheinlich gut eingelebt und die ersten Feiertage bzw. langen

Wochenende stehen an. Ein idealer Anlass HK Lage und Infrastruktur zu nutzen, um etwas mehr von

der Welt zu sehen. Erst mal ein paar allgemeine Tipps, die genauso für Hong Kong selbst gelten:

Besondere Impfungen braucht ihr eigentlich keine, die Standardimpfungen sollte allerdings jeder haben

und Hepatitis B ist auch nicht verkehrt, genauso wie man über Malariaprophylaxen in gewissen Gebieten

nachdenken sollte. Generell sollte man sich vor Reiseantritt natürlich immer über solche Dinge

informieren.

Vorher zu beantragende Visa sind eigentlich in den wenigstens Ländern nötig. Euer Chinavisum

bekommt ihr im Hong Kong Exhibition Centre (Erdgeschoss MTR „Wan Chai“) in 4 Tagen für 22€ (ob

Double oder Multi Entry ist leider Willkür).

Immer dabei haben sollte man natürlich auch mindestens eine Kreditkarte: von z.B. comdirekt gibt es

welche, bei denen Geld abheben kostenlos ist und euch dafür beim normalen Bezahlen Gebühren

berechnet werden. Normale Kreditkarten funktionieren genau andersherum, so dass euch jedes

Geldabheben mit ca. 5€ zu Buche schlägt.

Günstige Flüge werden von Air Asia (meist über Kuala Lumpur), Tiger und Jetstar angeboten. Eine

Suchanfrage über www.zuji.com schadet auch nie. Für Hotels eignet sich hervorragend www.hrs.com.

Meine persönliche Empfehlung, die zwar etwas teurer ist, aber sich meiner Meinung nach wirklich sehr

lohnt (wenn ihr es denn richtig nutzt) ist ein Around–the-World-Ticket, mit dem ihr für einen festen

Geldbetrag innerhalb eines Jahres 12 mehr oder weniger beliebige Flüge buchen könnt. Gibt es bei

allen drei großen Luftfahrtverbünden, oneworld ist ideal für die Südsee, StarAlliance (mit Lufthansa,

Thai usw.) aber sicher die sinnvollere Wahl.

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b. Ziele

Das ist sicherlich von euren eigenen Präferenzen abhängig und auch etwas davon welche Gruppen

sich finden. Macau (das mittlerweile genauso viel Umsatz generiert wie Las Vegas, aber nicht ganz so

imposant ist) ist sicher einen Ein- oder Zweitagesausflug mit der Fähre wert. Und in Peking sollte man

auch mal gewesen sein – Stichwort: Chinesische Mauer und Verbotene Stadt. Shanghai bietet außer

einer Mega-Skyline nicht so viel sehenswertes. Für Strandurlaub sind die Philippinen sehr zu empfehlen.

Und Vietnam bzw. Kambodscha (Stichwort: Angkor Wat) sind super interessant, um einen Blick auf das

„ursprünglichere Asien“ zu werfen. Taiwan, Korea und Japan sind natürlich auch tolle Reiseziele und

wenn ihr mit Air Asia fliegt, werdet ihr so oder so auch in Kuala Lumpur vorbeikommen, das bis auf die

Petronas Towers aber eher unspektakulär ist. Meine Empfehlung wären noch Bangkok und Singapur

(am besten zum Formel 1 – Nachtrennen). Idealerweise reist ihr natürlich mit einer überschaulichen

Gruppe, die ähnliche Interessen hat. So etwas findet man schneller, als ihr denkt. Wenn ihr jetzt immer

noch Zeit und Geld übrig habt, ist ein Trip nach Indien sehr interessant – hier erlebt auch der Mann von

Welt einen einschlägigen Kulturschock (man sollte allerdings mehr als nur ein verlängertes

Wochenende einplanen). Und falls ihr euch wirklich ein Around the World Ticket gekauft habt – besucht

doch mal Kommilitonen auf anderen Kontinenten ;-)

Trotz der extremen Masse an hochinteressanten Zielen solltet ihr euch im Klaren sein, dass euer Geld

wahrscheinlich einfach nicht langt um euch die Zeit bis zum Frankfurter Unistart Mitte April zu vertreiben.

Ihr solltet also frühzeitig daran denken euch ein Praktikum zu organisieren, falls ihr das denn wollt. (Und

vielleicht beim Koffer packen daran denken, dass ihr für ein Interview per Videokonferenz einen Anzug

tragen solltet.)

5. Fazit

Meiner Meinung nach geht es im Auslandsemester um mehr als nur ums Studieren. Und auch wenn die

CityU etwas chaotisch ist, kann Hong Kong in allen anderen Bereichen sehr gut punkten: Allein das

Wetter ist einfach um Welten besser als in Deutschland. Nimmt man dann noch all die neuen

interessanten Kultureindrücke, sind das eigentlich schon Gründe genug. Hinzu kommt noch die

Möglichkeit, viele exotische Orte innerhalb weniger Flugstunden zu erreichen und ein nicht zu

vernachlässigender Faktor: Der rege Austausch mit den anderen internationalen Studenten.

Ich denke, die meisten werden mir zustimmten, wenn ich sage, dass das Auslandsemester eine eurer

besten und mit Abstand interessantesten Zeiten im Leben ist bzw. sein wird. In Hong Kong habt ihr, wie

in fast keiner anderen Stadt, die Möglichkeit, diese Zeit zu ihrem Maximum in allen Bereichen

auszuschöpfen!