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Grundlagen des Modulbaus Holz, Elektrik, Landschaft Zimmer mit Zweitnutzung Demontiert die Mitte! Kreisbahn Osterode-Kreiensen Barkhoffs Plan der Bahn Oktober 2008 B 10525 Deutschland € 10,– Österreich € 11,50 Schweiz sFr 19,80 Italien, Frankreich, Spanien Portugal (cont) € 12,40 Be/Lux € 11,60 Niederlande € 12,75 Norwegen NOK 125,– SPEZIAL 78 Module und Segmente SPEZIAL 78 78 SPEZIAL Modellbahnbau heute Module und Segmente Modellbahnbau heute Module und Segmente

Miba Spezial 78 Module Und Segmente

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Miba Spezial 78

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  • Grundlagen des Modulbaus

    Holz, Elektrik, LandschaftZimmer mit Zweitnutzung

    Demontiert die Mitte!Kreisbahn Osterode-Kreiensen

    Barkhoffs Plan der Bahn

    Oktober 2008B 10525Deutschland 10,sterreich 11,50Schweiz sFr 19,80Italien, Frankreich, SpanienPortugal (cont) 12,40Be/Lux 11,60Niederlande 12,75Norwegen NOK 125,

    SP

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    IAL

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    Mo

    dule

    und

    Seg

    mente

    SPEZIAL 7878

    SP

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    IAL

    Modellbahnbau heute

    Module und Segmente

    Modellbahnbau heute

    Module und Segmente

  • Haben Sie auch so ein Riesentrumm imKeller oder auf dem Dachboden? MitAusmaen, dass selbst der beste Mbel-packer mit dem Ding nicht durch die Trkommt? Ja, so war das damals, als Modell-bahnen noch nach Plattengre kate-gorisiert wurden.

    Je grer das Rechteck, desto hher dasAnsehen bei Hobbykollegen (das Anse-hen im sonstigen sozialen Umfeld lassenwir hier malbewusst auerBetracht ). DerZugnglichkeithinterer Anla-genpartien setz-te nicht die Ver-nunft, sonderneher der Bauch-umfang gewisseGrenzen. Wieein Monolith be-herrschte somanche Anlageden jeweiligen Raum und zwar nur die-sen Raum. Immobil wie das umgebendeGebude und betrieblich auf den Kreis-oder Oval-Verkehr beschrnkt. Das muss-te doch auch anders gehen!

    Eine gewisse Erleichterung brachte daschon die Auflsung in eine offene L-oder U-Form. Ungezhlte Anlagenent-wrfe in der MIBA propagierten dieseFormen, boten sie doch in optischer Hin-sicht mehr Abwechslung: Wer dem aus-fahrenden Zug hinterherblickte, verlorden Bahnhof mit seinem urbanen Umfeldwenigstens ein bisschen aus den Augenund wandte sich dem Landschaftsteil zu.Wer den Platz hatte, konnte sogar eineAn-der-Wand-lang-Anlage realisieren,war dann aber wieder in Gefahr, demKreisverkehr zu frnen.

    Und dann die offene Rahmenbauweise!Die Platte war urpltzlich ebenso unbe-liebt wie die gleichnamigen Bauten unse-rer Brder und Schwestern in der DDR.Fortan wurden nur noch da Sperrholz-

    streifen verlegt, wo auch Trassen verliefen ein wesentlicher Schritt bei der Gestal-tung der Anlagen war gemacht: Die Land-schaft war nun erkennbar nicht mehrzweidimensional, weil die Versuchung, zuvieles auf Hhe der Platte zu belassen,einfach nicht mehr da war. Die Transport-fhigkeit war aber nach wie vor praktischnicht gegeben, sieht man mal davon ab,dass beim Abbruch einer Anlage in offe-

    ner Rahmenbauweise die Kettensgeleichteres Spiel hatte

    Vom offenen Rahmen zum verschraub-baren Aufbau aus einzelnen Rahmen seien sie nun als Module genormt oder alsSegmente individuell gestaltet ist esaber nur ein kleiner Schritt. Htte manschon frher draufkommen knnen!Doch offenbar lernt der Mensch lieber ausFehlern, statt mal vorher nachzudenken.

    Apropos: Denker! Platon, Sokrates undAristoteles allesamt Vordenker in jederHinsicht. Auf Aristoteles geht zum Bei-spiel der bemerkenswerte Satz zurck:Das Ganze ist mehr als die Summe allerTeile. Recht hat er, der alte Knabe! Es istmerkwrdigerweise nicht berliefert, obAristoteles Modellbahner war. Falls ja,wird der Schlaukopf aber bestimmtdamals schon seine Anlage in Modulenoder Segmenten aufgebaut haben. Undzusammengeschraubt ist so ein Arrange-ment ganz sicher mehr als die Summe dereinzelnen Teile, meint Ihr Martin Knaden

    MIBA-Spezial 78 3

    Mehr als dieSumme aller Teile

    Eine schne Anlagenge-staltung und Modulbau-weise mssen sich nichtwidersprechen. DieseLimburger Zigarre jeden-falls hat alle Mglichkei-ten, in die weite Weltzu kommen, sobald dasnchste Modul ange-schraubt ist.Foto: MKZur Bildleiste unten:Horst Meier erlutert inseinem ausfhrlichenBeitrag die wichtigstenGrundlagen, die beimBau von Modulen undSegmenten zu beachtensind.Rainer Barkhoff zeichne-te die Kreisbahn Ostero-deKreiensen als Anla-genentwurf in Segment-bauweise.Eine weie Schrift aufrotem Grund? War dasnicht pass? Keines-wegs, denn MichaelMeinhold will dieseParole selbstverstndlichnur in Bezug auf seinenAnlagenentwurf ver-standen wissen

    ZUR SACHE

  • Der HEB-Bahnhof Schoppenhausen entstehtAuf einer geschickt gewhlten Verbindungvon Segmenten und Modulen basiert derBahnhof Schoppenhausen. Horst Meier stelltdas Anlagenteilstck der Hobby-Eisenbahner(HEB) vor. Seite 70. Foto: Horst Meier

    4 MIBA-Spezial 78

    Plan SegA 6 tv mSK Manfred Peter propa-giert eine betriebssichere Anlagensteuerungin konventioneller Technik im Baukasten-system fr Anlagen in Segmentbauweise.Seite 55. Foto: Manfred Peter

    Eine Kleinbahn auf SegmentenDie Kreisbahn OsterodeKreiensen standPate fr diesen Entwurf, der natrlich auchauf modularer Bauweise beruht und sichnicht nur fr Schmalspur eignet.Seite 34. Schaubild: Reinhold Barkhoff

  • INHALT

    ZUR SACHEMehr als die Summe aller Teile 3

    GRUNDLAGENModellbahnerisches Modul-Domino 6

    MODELLBAHN-PRAXISZwischen den Felsen durch die Kurve 16Die Bretter, die 46Haltepunkt Breithardt 48Der HEB-Bahnhof Schoppenhausen entsteht 70Dock an mich an! 7840 Meter auf 38 Modulen 90

    ANLAGEN-PLANUNGEins, zwei, drei, vier Eppstein! Alles muss versteckt sein! 24Auf Tischen oder an Wnden 52

    VORBILD + MODELLEine Kleinbahn auf Segmenten 34

    ELEKTROTECHNIKPlan SegA 6 tv mSK 55

    MODELLBAHN-ANLAGEEin Bahnhof auf zwei Segmenten 62

    US-NORMENEndlose Weite die USA-Fraktion 86

    ZUM SCHLUSSVorschau/Impressum 102

    Haltepunkt Breit-hardt Horst Meierreferiert ber Grund-lagen der Modul-technik Bau, Ein-satzmglichkeitenund Betrieb. Seite48. Foto: Horst Meier

    Dock an mich an!Berthold Wittig hatseine eigenen Module entwickeltfr eine ausge-dehnte Schmalspur-Anlage.Seite 78. Foto:Berthold Wittich

    SPEZIAL 78

    Eins, zwei, drei, vier Eppstein! Alles muss versteckt sein! Ein Anlagenvorschlag mit mobilen Segmenten von Michael Meinholdund Thomas Siepmann rund um das VorbildEppstein im Taunus. Seite 24.Foto: Kurt Eckert/MIBA-Archiv

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  • 6 MIBA-Spezial 78

    Sobald man seinen modellbahne-risch unbedarften Bekannten offen-bart, dass man dem schnsten Hobby der Welt frnt, kommt fast immer die obligatorische Frage: Und, hast du auch eine Platte zu Hause? Geduldig versucht man dann zu erklren, wie die heimische Anlage aussieht und funkti-oniert.

    Eine Platte haben aber sicher trotz-dem die meisten im Einsatz oder zu-mindest eine fest aufgebaute Anlage. Das ist ja auch gut soweit; die Platte bzw. die fest aufgebaute Anlage hat unbestritten ihre Vorteile, wie gutes Aussehen (aus einem Guss) und pro-blemlosen Betrieb ohne genau abzu-stimmende bergnge.

    Doch wer einmal seinen angestamm-ten Platz gegen ein Kinder-, Nh- oder Gstezimmer rumen musste, einen berufsbedingten Wohnsitzwechsel oder sonstige rumlich bedingte Unannehm-lichkeiten zu ertragen hatte, wird eine zerlegbare Anlage zu schtzen wissen.

    Segmente

    Bei einer zerlegbaren Anlage reiht man mehrere Teilstcke mit jeweils passen-den bergngen aneinander, Schienen und Landschaft erstrecken sich na-

    Module und kein Ende

    Modellbahnerisches Modul-DominoWer zu Hause keinen Platz hat

    oder gerne das Hobby gesellig

    betreibt, wer gerne vorbildge-

    recht Modellzge fahren will

    oder schnelle Bastelerfolge

    schtzt, der baut auch gern

    Module und stellt diese dann

    zu einem Modellbahn-Domi-

    no zusammen. Module passen

    nmlich immer aneinander,

    wenn auch nur mit dem Kopf-

    stck. Horst Meier hat im Fol-

    genden einiges an Grundstz-

    lichem zum Thema Segmente

    und Module zusammengestellt.

    Aus sehr vielen Modulen besteht dieses

    Strecken-Arrangement (hier in Alsfeld, Bild

    oben); die einzelnen Module sind wie Domi-

    nosteine aneinandergereiht.

    Bis zur Erschpfung wird aufgebaut, erst

    danach knnen die Zge fahren!

  • MIBA-Spezial 78 7

    trlich streng abgestimmt ber diese Teilstcke. Der Bau einer Segment-anlage ist nicht irgendwie geregelt oder vorgegeben, da jeder nach seinen Vorgaben Gre, Streckenfhrung, Anlagenhhe usw. baut. Die einzige Magabe ist der passende bergang zwischen den einzelnen Anlagenteilen. Segmentanlagen findet man teilweise als Heimanlagen, viel hufiger aber als Ausstellungsanlagen. Gegenber herkmmlichen Anlagen, z.B. in Rah-men- oder Spantenbauweise, haben sie zustzlich zu sichtbaren Trennkanten vielleicht noch den groen Nachteil, dass die elektrischen Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen immer steckbar auszufhren sind, was eine Menge Mehrarbeit erforderlich macht.

    Module

    Module sind ebenso teilbare und trans-portable Anlagen-Teilstcke bestimm-ter Gre mit genormten Anschlussfl-chen, die sich jedoch beliebig kombi-nieren und zu betriebsfhigen Anlagen zusammensetzen lassen. So formuliert die NEM-Norm (# 900) sinngem die Grundstze zu Modulen. Und da sind wir schon mittendrin im Thema, denn Module unterwerfen sich immer einer bestimmten Regel und sei es nur der des festgelegten bergangs zum nchs-ten Teil.

    Whrend eine Segmentanlage in der Regel einem Erbauer zuzuordnen ist, haben Modulanlagen immer viele Besit-zer, d.h., eine Modulanlage macht erst dann richtig Sinn, wenn sich mglichst viele daran beteiligen und ihre Module zu einer Gesamtanlage zusammenstel-len. Und darin liegt der Hauptzweck einer solchen Anlagenform.

    Ein Nebeneffekt kann und wird sein, dass man in einem solchen Arrange-ment Projekte verwirklichen kann, die man so zu Hause nie bauen knnte. Groe Bahnhfe, Industrienanlagen, Gleisanschlsse, langgezogene Kurven, ein wirklicher Damm oder einfach nur viel pure Landschaft sind Dinge, die sich selbst auf einer wirklich groen Heimanlage kaum vernnftig, also rea-listisch, verwirklichen lassen. Und auch der Zugverkehr wird auf den meisten Heimanlagen immer irgendwie in eine Art Kreisverkehr mnden. Ausnahmen bilden da vielleicht kleinere, rangier-bezogene Anlagen. Auf Modulanlagen wird fast immer ein Punkt-zu-Punkt-Verkehr stattfinden, da es kaum ring-

    GRUNDLAGEN

    Segmentanlagen haben keine universellen Schnittstellen, sondern passen immer nur an einer

    ganz bestimmten Stelle aneinander. Sie knnen im Gegensatz zu Modulanlagen nicht will-

    krlich angeordnet werden, sondern immer nur in einer vorgegebenen, festen Reihenfolge.

    Gleichwohl sind sie ebenfalls zerlegbar und transportabel (Anlage: New Ponca Yard).

    Unbestreitbarer Vorteil von Modul- und langen Segmentanlagen sind die Gestaltungsmg-

    lichkeiten, z.B. grerer Bahnhfe, die auf einer Heimanlage kaum in dieser Grozgigkeit zu

    realisieren wren. Unbersehbarer Nachteil: die kaum wegzutarnenden Modulkanten!

  • 8 MIBA-Spezial 78

    frmige Anlagen gibt. Modulbesitzer oder -gemeinschaften sind zudem meist strker vorbildorientierte Modellbah-ner, die versuchen, den Vorbildverkehr nachzuempfinden. Und dieser Betrieb funktioniert auch nur in einer Gemein-schaft, weshalb man als Modulbesitzer eigentlich auch ein geselliger Mensch sein sollte.

    Grnde fr den Bau von Modulen liegen unter anderem auch darin, dass man beim Bauen schnelle Erfolgserleb-nisse verzeichnet, dass Bauen auf dem Kchentisch mglich ist und man we-gen des berschaubaren Projekts hohe Detaillierungsmglichkeiten hat.

    Normen

    Die genormten bergangsstcke, auch Kopfstcke genannt, werden von diver-sen Institutionen oder Gemeinschaften festgelegt, damit sich Nacheiferer daran halten knnen und die Teile sp-ter auch zusammenpassen.

    Die NEM als Normengeber wurde schon genannt, ein weiterer ist der Fremo, der Freundeskreis europi-scher Modellbahner, vielleicht der bedeutendste auf diesem Gebiet. Wei-terhin haben viele Vereine oder Inter-essengemeinschaften eigene Normen und Bauprinzipien herausgegeben. Ein Gesamtberblick wrde zu weit fhren, zumal die Aktualitt nicht gewhrleistet werden kann, denn auch hier vollzieht sich ein stndiger Wechsel. Einige der bekanntesten Modulnormen seien ge-sondert erwhnt, wobei auf die Fremo-Norm als gngigste (und wichtigste) nher eingegangen werden soll.

    Asymmetrische Mo-

    dulkopfstcke, bei

    denen die Strecke

    nicht in der Mitte

    liegt, haben einen

    greren Gestal-

    tungsspielraum fr

    Themen wie die

    Bauschuttdeponie

    (Bild oben, gebaut

    von Willi Meier), sind

    aber beim Aufbau

    weniger flexibel als

    Modulsysteme mit

    mittiger Strecke.

    Am Kurvenmodul

    rechts wird deutlich,

    worin der Vorteil der

    hinten liegenden

    Strecke liegt: der

    hell hervorgehobene

    Bereich im Innen-

    bogen bleibt fr die

    Themengestaltung

    frei, die Radien

    verlaufen grozgig

    (Modulbreite 40 cm).

    Die Eisenbahnfreun-

    de Breisgau haben

    ein symmetrisches

    H0-Kopfstck kre-

    iert, das einen mitti-

    gen Damm nachbil-

    det und dadurch die

    Strecke mehr in den

    Blickpunkt rckt.

    Die Gestaltungsfl-

    chen (hell) geraten

    kleiner.

    Foto: Roland Scheller

  • MIBA-Spezial 78 9

    Symmetrie

    Ein wichtiger Faktor, aber oft noch stark unterschtzt, ist die Symmetrie von Modulen. Gemeint sind in erster Linie die Lage des Gleises und der Landschaftsverlauf, also das Profil des bergangs. Symmetrisch in unserem Sinne sind nur exakt mittig liegende Gleise mit ebenem, auf beiden Seiten gleichem Profil, weil das nchste Mo-dul immer genau daran angeschlossen werden kann, egal welche Seite man nimmt. Eine sogenannte Betrachtersei-te gibt es hierbei nicht.

    blicherweise wird nmlich immer eine Betrachterseite festgelegt und auch als Sdseite defininiert, was dann auch die anderen Himmelsrichtun-gen festlegt. Die bei vielen Modulsy-stemen erhhte Rckseite wre dem-entsprechend Nord.

    Solange es den Modulgedanken gibt, wird auch die Diskussion ber das ide-ale Modulsystem gefhrt. Nur die von mir als symmetrisch definierten Modu-le knnen vollkommen frei kombiniert werden. Schon bei der Verwendung er-hhter Profile, also einem Bergprofil, wie dem B-96 von Fremo, bei dem es eine erhhte und eine abgeflachte Seite gibt, kann man schon nicht mehr uni-versell kombinieren, weil die Berg- und Talseiten zueinander passen mssen. Das gilt natrlich auch fr nebenste-hend gezeigten Profile von Nord- und Westmodul.

    Freizgigkeit?

    Eine freizgige Kombination unsym-metrischer Module ist also schon von vornherein eingeschrnkt, der nach al-len mglichen Seiten verlaufende Auf-bau nur mit bergangsmodulen oder sogenannten Jokern mglich. Bei den mittig verlaufenden Gleisen schrnkt sich der Erbauer aber bezglich der Themengestaltung doch stark ein, da auf beiden Seiten gleich wenig Platz verbleibt, um z.B. einen Bauernhof, einen See oder hnlich platzbeanspru-chende Motive glaubhaft nachzustel-len. Rckt man die Streckenfhrung nun absichtlich mehr zum Rand hin, wie wir das bei der N-Modulnorm der HEB Hobbyeisenbahner 1983 e.V. vor 18 Jahren getan haben, hat man sich die Gestaltungsoption offengehalten und kann seine Themen ohne gro-e Einschrnkungen realisieren. Der Nachteil: Es gibt eine eindeutig festge-

    Weitere H0-Modulnormen und Informationen dazu:

    Wuppermodul zweigleisig, eben www.imt-lenzen.de

    swissmodul ein- bis zweigleisig, gewlbt www.morop.org NEM 933

    berblick ber Module und Modulsysteme: www.modellbahnfreunde-lollar.de

    Modulbaustze und gelaserte Kopfstcke www.eisenbahn-modulbau.de

    Das Nordmodul

    des MEC Barsing-

    hausen ist zweiglei-

    sig angelegt; es gibt

    zwei Breiten. Info:

    ww.arge-nordmodul.

    de

    hnlich das West-

    modul der IGM

    Kaarst; hier gibt es

    ein zweites Profil.

    Info: www.modell-

    bahn-kaarst.de

    Darunter Kopfstcke

    nach Fremo-Norm

    Die Freiheit in der

    Streckenfhrung

    ist durch profilierte

    Kopfstcke oder

    gar bei Verwen-

    dung verschiedener

    Profile einer Norm

    eingeschrnkt. Ohne

    passende ber-

    gangsstcke knnen

    unschne Abstze

    entstehen (unten).

  • 10 MIBA-Spezial 78

    legte Betrachterseite und Kurvenmodu-le mssen als Innen- und Auenbogen angelegt sein und knnen auch nur so eingebaut werden. Aber dies ist im Grunde auch beim Fremo so, nur dass dann bei nicht passendem Landschafts-bergang die mittigen Gleise trotzdem passen und man sich mit Buschwerk o.. als Tarnhilfe behelfen kann. Nun werden viele auch argumentieren, dass zu viele Themen auf einer Anlage gar nicht vorbildgerecht seien und die ty-pische Bahnumgebung, nmlich die

    Landschaft, als cker, Wiesen, Felder und Wlder doch viel naturgetreuer sei.

    Das ist natrlich richtig, aber auch hier muss man, wie so oft, bei unse-rem Hobby abwgen. Eine Modulanla-ge, die provokativ gesagt nur aus Grasflchen besteht, kann auf Dauer weder die Betreiber noch die Betrach-ter befriedigen. Hier gilt es wie bei allem einen vernnftigen Ausgleich zwischen gestalteten Themen und ru-higen Flchen zu finden. Viele Vereine und Gruppierungen gehen ja auch mit ihren Modulanlagen auf Ausstellungen, wo die Besucher etwas Sehenswertes erwarten. Das muss nun nicht auf je-dem Modul einen Kirmesplatz bedeu-ten, aber liebevoll arrangierte Szenen, die in die natrliche Umgebung passen, gefallen sicher beiden Gruppen, Besu-chern und Betreibern, gleichermaen.

    Platzgewinn

    Doch auch mit den Fremo-Modulen kann man sich mithilfe von ein paar Tricks den ntigen Platz verschaffen. Das gelingt am besten mit Kurvenmo-

    Flache, symmetrische Modul-

    kopfstcke knnen sowohl

    gerade als auch im Bogen

    beliebig angesetzt werden.

    Beim Berg-bergang wird

    es schon problematischer: Von

    einem zum anderen bentigt

    man bergangsmodule.

    Noch mehr Variablen: Dem ersten Ebenen-

    Modul folgt ein (gerades) bergangsmodul,

    dann der Joker, der zudem eine Kurvenkrm-

    mung von 5 aufweist, damit man kleine

    Schwenks vollfhren kann. Dahinter kommt

    wieder ein bergangsmodul zur Geraden.

    Flache bergnge passen besser zu Bahn-

    hfen oder Betriebsstellen, weil man dann

    bezglich der Gelndekonturen keine Ver-

    renkungen machen muss.

    Beim Einsatz von B-Kopfstcken mssen Erhhun-

    gen und Vertiefungen immer auf derselben Seite lie-

    gen. Die gedachte Betrachterseite (Sdseite) liegt hier

    am Auenbogen (links).

    Die Verwendung eines sogenann-

    ten Joker-Moduls mit gegenber-

    liegenden Berg-Kopfstcken

    macht das Ganze wieder flexibel:

    Aus der normalen Kurve wird eine

    S-Kurve. Allerdings liegt dann

    auch die Betrachterseite ge-

    genber (rechts).

    Die gngigsten Fremo-Kopfstcke sind das

    Bergprofil B-96 (vorne niedrig, hinten

    hoch) und das Ebenenprofil E-96 (leicht

    erhhter Damm), auerdem gibt es noch das

    flache Profil F-96, das gute bergnge zu

    flachen Modulen gewhrleistet (unten).

  • MIBA-Spezial 78 11

    dulen, auf denen die Strecke mit ei-nem bestimmten Radius einen Bogen beschreibt. Es gilt, je grer der Gleis-radius und je krzer das Modul, umso weniger Platz wird gewonnen. Hierbei spielt auch der Seitenwinkel des Mo-dulkastens eine Rolle, denn auch er wirkt sich auf den Kreisbogen aus.

    Bei der Betrachtung der Formen von Kurvenmodulen stt man auf drei grundstzliche: a) die Kanten laufen parallel, nur die Kopfstcke sind ge-neigt (kein Platzgewinn, im Gegen-teil, das Modul ist sogar schmler), b) spitzer Winkel, die Nordseiten bilden einen rechten Winkel zum Kopfstck und treffen sich spitz in der Modulmitte (Platzgewinn innen und auen), c) die Nordseiten (u.U. auch die Sdseiten) fhren etwas nach auen, sie bilden einen Bauch (groer Platzgewinn). Zur Veranschaulichung mag das Bild oben dienen.

    Fhrt man nun ber ein langes Modul mit starkem Seitenwinkel, z.B. 45, das Gleis im Bogen fort, dann reicht es bis fast an die Nordseite und auf der Sd-seite gewinnt man enorm Platz. Beim Teilen des Moduls und Einfgen eines Zwischenstckes (Segmentbergang) kann man sogar so weit kommen, dass Platz fr zustzliche Gleise, Gebude und damit fr weitere Betriebsmg-lichkeiten gewonnen wird. Die Zeich-nungen und Bilder von auf diese Weise gestalteten Fremo-Modulen geben dies sehr gut wieder.

    Das Arrangement

    Ein Modularrangement lebt vom Wech-sel ausreichender Streckenmodule, Bahnhfe und Betriebsstellen. Erst wenn diese Ausgewogenheit herge-stellt ist, wird auch der Betrieb Spa machen. Denn gerade die Streckenmo-dule lassen einen Modellfahrplan erst richtig realistisch werden. Allerdings machen ausschlieliche Streckenfahr-ten, ohne jegliche Rangieraufgaben in

    Ein normales Streckenmodul

    (oben Mitte) hat nur wenig

    Platz fr gestaltete Szenen,

    weil die Trasse das Teilstck

    symmetrisch teilt. Platz bean-

    spruchende Themen knnen

    nur auf Kurvenmodulen

    untergebracht werden. Ein

    Kurvenmodul mit parallelen

    Kanten bringt kaum Vorteile,

    hchstens im inneren Bogen.

    Mehr Platz gewinnt man,

    wenn man die Auenkanten

    in Form eines Bauches auf-

    blht (oben links).

    Zustzlichen Raum

    fr die Gestaltung

    eines Themas, hier

    Schotterverladung,

    gewinnt man, wenn

    man auf einem Kur-

    venmodul das Gleis

    weit nach auen

    fhrt. Dann ergibt

    sich auf der Innen-

    seite oft Platz, z.B.

    fr einen Gleisan-

    schluss.

    Eine Steigerung

    kann erreicht wer-

    den, wenn man

    mehrere Module zu

    Segmenten umfunk-

    tioniert. In diesem

    Fall weisen nur noch

    die ueren Enden

    die genormten Mo-

    dulkopfstcke auf,

    whrend die inne-

    ren bergnge nur

    noch untereinander

    kombiniert werden

    knnen. Auf diese

    Weise wurde im

    Beispiel rechts ein

    Industrieanschluss

    verwirklicht.

    c a

    b

    Modul-Arrangement: Drei

    Kurvenmodule (a, b, c) im

    Vergleich zu einem gera-

    den Teilstck

  • 12 MIBA-Spezial 78

    Betriebsstellen oder Bahnhfen, eigent-lich wenig Sinn. Fr einen vernnftigen Aufbau sind zudem sowohl gerade als auch Kurvenmodule notwendig, um z.B. auch die rumlichen Gegeben-heiten optimal ausnutzen zu knnen oder dem verschlungenen Kurs in der Nhe stehender Module ausweichen zu knnen. Optimal ist es dann, wenn der Planer eines Arrangements auf Kurven-module mit unterschiedlicher Krm-mung zurckgreifen kann. In der Pra-xis haben sich so auch Abzweigwinkel von 15, 30 oder 45 bewhrt, sodass mit Kombinationen solcher Teilstcke eine komplette Ecke (rechter Winkel) gestellt werden kann. Aber auch mo-derne Ausstellungshallen mit anderen Winkelmaen oder mit Pfeilern und Sulen im Raum machen hufig eine Krmmung der Streckenfhrung not-wendig. Oftmals kmpft man dann mit der Anordnung der Module, bis alles stimmt. Ich habe deshalb bei unseren H0-Modulen auch schon solche mit 5-Abzweigwinkel gebaut, mit denen sich sanfte Schwenks vollfhren las-sen.

    Auch die Reihenfolge der Einfgung, besonders bei Kurvenmodulen, ist sehr wichtig. Je frher man in der Strecken-fhrung so ein Kurvenmodul einfgt, umso strker wird nach hinten hinaus der Schwenk. So kann man z.B. mit be-sagtem 5-Modul schon am Ende der Strecke 1 bis 2 m gewinnen oder eine Engstelle entschrfen.

    Bewhrt hat sich auch, die Modu-le in ihren Umrissen mit Thema oder Bezeichnung auf kleine mastbliche Abschnitte zu zeichnen und diese zu-vor auf dem Tisch probeweise auszu-legen, um die optimale Ausrichtung zu erreichen. Hierbei wird man auch feststellen, dass ein Auseinanderziehen von Kurvenmodulen und ein Einfgen eines geraden Stckes z.B. einen Kur-venbogen entschrfen kann und eine gewisse Grozgigkeit mit sich bringt, von der erhhten Betriebssicherheit einmal abgesehen.

    Baugrundstze

    Module sind grundstzlich so breit, wie die jeweilige Norm es fr das An-schluss- oder Kopfstck vorgibt, die Lnge kann dann beliebig sein, sie wird meist zwischen 80 und 120 cm gewhlt. Hier bestimmen Lager- und Transportmglichkeiten die individu-ellen Abmessungen. Neben den schon

    Die Befestigung der Schienenprofile

    kann mittels verlteter Schrauben

    (kaum noch justierbar)

    oder mit vorgefertigten Pertinax-plttchen (Mehbu-Technik) erfolgen. Sie

    lassen sich spter noch ausrichten.

    Nicht nur

    der Kurven-

    winkel

    hier jeweils

    30 spielt

    eine Rolle

    beim Anord-

    nen der Mo-

    dule, son-

    dern auch

    der Platz

    innerhalb

    des Arrange-

    ments.

    Je frher ein Kurven-

    modul eingesetzt

    wird, umso grer

    ergibt sich am Ende

    dann die Abwei-

    chung.

    brigens kann man mit einer unterschiedlichen Anordnung von gebogenen Modulen den Kur-

    venverlauf einer auf Modulen gefhrten Strecke insgesamt gestalten.

    Der Bau des Hasen-

    kastens ist kinder-

    leicht. Man muss

    nur auf exakt rechte

    Winkel achten und

    sollte auch die Ecken

    zustzlich ausstei-

    fen (Kantholz oder

    Sttzdreieck). Eine

    zustzliche Trassen-

    untersttzung beugt

    dem Durchhngen

    vor und kann als

    Halterung fr ein

    Beinpaar dienen.

    Bgen lassen sich

    auf diese Weise

    etwas entschrfen.

    In den Beispielen

    wurden immer die

    gleichen Elemente

    verwendet.

  • MIBA-Spezial 78 13

    angesprochenen Strecken- und Bahn-hofsmodulen gibt es noch Verzweigun-gen und bergangsmodule (von einer Norm auf die andere).

    Die Holzkonstruktion des Modulkas-tens sollte als verwindungssteifer Kas-ten ausgebildet sein mit einer ebenen Unterseite, zur Auflage auf Tischen. Hierzu empfehlen sich Eckversteifun-gen, wenn keine Grundplatte verwen-det wird. Auch eine Untersttzung oder Versteifung des Trassenbrettes, z.B. durch eine untergeklebte Vierkantleis-te, ist eigentlich ein Muss. Allen Modu-len sind gemeinsame Bohrlcher eigen, ber die die Teile spter miteinander verschraubt werden. Die meisten Nor-men sehen zudem Griffffnungen vor, durch die beim Betrieb auch die Kabel gefhrt werden knnen.

    Die Oberflchengestaltung sowie die Gelndeprofilierung auf den Lngssei-ten sind freigestellt. Bei einem Thema mit ebener Ausrichtung kann man am besten auf eine eingebaute Holzplatte zurckgreifen (da haben wir sie wie-der, die Platte), ansonsten wird man die Gelndehaut nach den blichen Land-schaftsbaumethoden erstellen.

    Fr die Verbindung der Module un-tereinander dienen Schrauben mit me-trischem Gewinde, fr schnellen Auf- und Abbau ohne zustzliches Werk-zeug eignen sich Flgelschrauben am besten. Unterlegscheiben sind wichtig, da sie den Druck der Schrauben gleich-miger auf das Holz verteilen.

    Die Hhe der Schienen (Schienen-oberkante = SOK) ber dem Fuboden ist je nach Norm verschieden, gngig sind aber 130 cm. Der bergang der Schienen zwischen den einzelnen Modulen ist eine kritische Stelle. Hier entscheidet sich spter die Betriebssi-cherheit beim Fahren. Es gibt Modul-normen, die das Gleis bis an die Kopf-stckkante fhren (u.a. Fremo) oder solche, bei denen nur die Schwellen bis zum Rand laufen und einheitliche Schienenstcke eingesetzt werden mssen. Dies ist sehr zeitraubend, weil in der Regel nicht so exakt gebaut wird, dass alle Einsatzstcke mit der gleichen Lnge auskommen.

    Die dauerhafte Befestigung der Schie-nenprofile mit dem Untergrund ist ob-ligatorisch, eine reine Fixierung ber die Kleineisenteile nicht ausreichend. Lange Zeit lteten Modellbahner daher die Profile auf eingedrehte Messing-schrauben. Dabei war eine sptere Fi-xierung nur noch mit dem Ltkolben mglich. Besser ist die Methode mit

    Die Modulbeine

    brauchen eigentlich

    nur einsteckbar zu

    sein. Eine passende

    Querlatte sttzt den

    aufliegenden Kas-

    ten. Fr die Elektrik

    befestigt man 4-mm-

    Buchsen auf Aluleis-

    ten. Zur elektrischen

    Verbindung mit dem

    jeweils nchsten

    Modul dienen lose

    Kabel mit den ent-

    sprechenden 4-mm-

    Steckern.

    Hhenverstellbare

    Beine haben sich

    bewhrt, sie knnen

    Bodenunebenhei-

    ten ausgleichen.

    Einschraubfe in

    Verbindung mit

    Einschraubmuttern

    (oder Rambamuffen)

    knnen dann be-

    quem und fein mit

    einem Maulschlssel

    justiert werden.

    Gegen Herausfallen

    der Einschlagmut-

    tern hilft etwas

    Heikleber.

    Absolut sicher kann man Module und Seg-

    mente aufbewahren und transportieren,

    wenn eine komplette Haube das empfind-

    liche Teilstck sichert. Beim HEB haben fast

    alle N-Module solche Kindersrge als

    Schutz. Die Verschraubung auch der Modu-

    le untereinander erfolgt mit Flgelmuttern

    und -schrauben, weil die sich schnell und

    ohne Werkzeug verschrauben lassen.

    In der platzsparenden Variante werden

    deckungsgleiche Module mit hheren Stirn-

    brettern zu sogenannten Doppelwhoppern

    gegeneinander gekehrt. Sie lassen sich so

    beschdigungsarm stapeln und auch gut

    transportieren. Die Schraublcher in den

    Kopfstcken werden hierbei auf die Stirn-

    bretter bertragen und so fr die Befesti-

    gung benutzt.

  • 14 MIBA-Spezial 78

    gen. Was in diesem Zusammenhang zwar auch nach zustzlicher Arbeit aussieht, aber durchaus erforderlich ist, ist eine schrge Absttzung zwi-schen Beinpaaren. Ein auf diese Weise gebildetes Dreieck an einigen, wenigen Modulen hlt das ganze Arrangement halbwegs verwindungsfrei.

    Eine Justierung der Beine erfolgt durch Einschraubfe. Diese wer-den in zuvor eingelassene Einschlag-muttern (oder Ramba-Muffen) einge-schraubt und knnen mit dem passen-den Schraubschlssel im aufgestellten Zustand fein justiert werden, bis jedes Modul in der Waage steht.

    Module mssen auch in betriebs-armen Zeiten aufbewahrt oder beim Transport geschtzt werden. Ein offen gelagertes Modul kann sehr schnell beschdigt werden und die mit viel Mhe gestaltete Szenerie wird dann unter Umstnden irreparabel besch-digt. Komplette Hauben, z.B. aus Hart-faserplatten, bieten zwar einen guten Rundumschutz, nehmen aber auch viel Platz in Anspruch. Gegeneinander gela-gerte Module, ber lange Stirnbretter als Doppeldecker miteinander verbun-den, bieten bereits einen guten Schutz, erfordern aber auch mehr Arbeit beim Auf- und Abbau. Die Lagerung in so-genannten Racks ist zeitsparender, lohnt aber nur bei Clubs oder groen Modulgruppen.

    Landschaft

    Ein groer Nachteil von Modulanlagen soll nicht verschwiegen werden: Sie wirken oft wie ein bunter Flickerltep-pich. Dies ist zumindest bei den Grup-pierungen so, bei denen keine ein-heitlichen Materialien vorgeschrieben sind. In Vereinen, wo auch gemeinsam gebaut wird, ist eine Abstimmung ein-facher und zumindest hier sollte auf gleichen Schotter und gleiches Gras geachtet werden. Beim Fremo werden diese Vorgaben leider nur empfohlen. Auch scheinen sich nicht alle Erbauer an diese Empfehlungen zu halten und so wirken die Arrangements trotz der tollen Einzelmodule nicht immer zuein-ander passend.

    Elektrik

    Die Elektrik fr den Streckenbetrieb ist recht einfach: An jedem Modulen-de bringt man Buchsen fr Bananen-

    kann ein Musterkopfstck mit exakt verlegtem Gleisstck und Fhrungs-stiften in den Befestigungslchern sein.Die Beine sollte man abnehmbar oder klappbar ausfhren. Ein einfaches Ein-stecken wie in der Abbildung auf Seite 14 reicht vllig aus. Ein zustzliches Festschrauben erhht zwar die Sicher-heit, bringt aber auch wieder Mehrauf-wand beim Bauen und bei Ausstellun-

    kupferkaschierten Pertinaxplttchen (Fa. Mehbu Technik, www.mehbu.de), auerdem ber IMT, die sich auch noch nach dem Auflten der Schienen ber die Schrauben richten lassen. Zudem erhht die grere Ltflche die Fixie-rungssicherheit. Hilfreich ist auch eine Modulschablone, nach der sich alle in der Gemeinschaft richten und die die exakte Lage des Gleises vorgibt. Dies

    Am Ende jeder

    Modulstrecke muss

    sich entweder eine

    Kehre oder eine Art

    Umsetzbahnhof be-

    finden. Am meisten

    haben sich die soge-

    nannten Fiddleyards

    durchgesetzt, das

    sind quasi offene

    Schattenbahnhfe,

    aber ohne automa-

    tischen Zugwechsel.

    Schn macht es sich,

    wenn die Einfahrt

    dorthin optisch

    etwas abgetrennt

    ist, wie hier auf der

    HSH-Modulanlage,

    durch einen Tunnel.

    Der Digitalbetrieb

    bringt Riesenvor-

    teile mit sich. Das

    Steuergert eine

    Intellibox von Uhlen-

    brock wurde auf

    einem Brett direkt

    am Modulkasten

    verschraubt. Bei

    grerer Beanspru-

    chung erhitzen sich

    die Gerte leicht, so-

    dass mit einem klei-

    nen Lfter gekhlt

    werden sollte.

  • MIBA-Spezial 78 15

    nes Zuges ist eine Informationskarte zugeordnet, auf der Daten des Wagens und ber den einsteckbaren Fracht-auftrag auch Ladung, Bestimmungsort usw. vermerkt sind. Der Frachtauftrag wird im Laufe des Spielbetriebs erle-digt, wobei Wagenkarte/Frachtauftrag immer beim Wagen bleiben.

    Die NEM gibt unter den Blttern 910 bis 999 Beschreibungen der gebruch-lichen Modul-Systeme fr die verschie-denen Nenngren mit nheren Anga-ben ber die Ausfhrung der Module, die Gestaltung der Anschlussflchen sowie die elektrische Ausrstung. HM

    Betriebstag zu betreuen. Whrend hier Personenzge die langweiligere Rolle spielen (weil gedachtermaen nur die Fahrgste ein- und aussteigen), kom-men Gterzgen umfangreichere und spielintensivere Rollen zu. Wagen wer-den an Betriebsstellen zugestellt oder abgeholt, was mitunter umfangreichen Rangierverkehr notwendig macht, und das vielleicht noch zwischen weite-ren planmigen Fahrten. Der Fremo hat hier mit einem Wagenkarten- und Frachtauftragssy-stem das Ganze noch verfeinert (siehe: www.fremo.org/be-trieb/freigh_d.htm). Jedem Wagen ei-

    stecker (Gre 4 mm) an: Ein Metall-winkel kann hier gute Dienste leisten. Die eigentliche Verbindung erfolgt ber kurze, lose Kabel mit den dazu passenden Steckern. Beim Fremo ist dies unter den Baugrundstzen wie vieles andere noch einmal nher aus-gefhrt. Die Verkabelung reicht sowohl fr Analog- als auch Digitalbetrieb aus. Bahnhofsmodule sind naturgem et-was komplizierter verdrahtet, da hier Leitungen fr Weichen, Signale usw. hinzukommen. Hier muss man mit pas-senden Mehrfachsteckern arbeiten.

    Betrieb

    Der Betrieb einer Modulanlage ist ei-gentlich immer eine Angelegenheit von mehreren. Und hierin liegt auch der Spa. Ob man einen vorbildangenher-ten Betrieb nach Modellfahrplan (mit und ohne Modelluhr) vollzieht oder seine Zge wahllos verkehren lsst gerade die Abstimmung und Verstn-digung untereinander hat schon etwas vom groen Vorbild. Der Zugverkehr kann nun zwischen Bahnhfen ablau-fen, doch wird hier schnell eine Kapa-zittsgrenze erreicht.

    Daher haben sich versierte Modul-bauer die englische Idee eines Fidd-leyards zu eigen gemacht: dies ist ein offenliegender Schattenbahnhof am Ende der Strecke, wo Loks umgesetzt, ggf. gedreht und Zge zusammenge-stellt werden knnen. Die (eingleisige) Strecke fchert sich hier auf, eine Schie-bebhne oder Drehscheibe erlaubt den Lokwechsel. Dies kann elektrisch wie auch hndisch vonstatten gehen. Schn sieht es aus, wenn der bergang von den Streckenmodulen zum Fiddleyard nicht so abrupt erfolgt, indem z.B. ein Tunnelmodul oder eine Straenbrcke eine optische Trennung vollziehen.

    Spaziergnge

    Was bei normalen Anlagen kaum infrage kommt, ist bei Modulanlagen die Regel: man hat einfache, lange Strecken und der Zug fhrt seinem Bediener irgend-wann aus den Augen, sofern dieser ihn ortsgestellt steuert. Nun kann man sei-nen Zug dem nchsten Mitspieler ein-fach bergeben, die schnere Lsung ist aber, mit einem sog. Walk-around-Regler mit seinem Zug mitzulaufen, ihn am Zielpunkt weitere Aufgaben erle-digen zu lassen bzw. ihn den ganzen

    Fahrbetrieb auf Mo-

    dulen ist eigentlich

    immer gemeinsames

    Vergngen. Das Bild

    sagt uns dreierlei

    zum Thema Betrieb:

    a) auch die holde

    Weiblichkeit kann

    Spa am Fahrbe-

    trieb haben, b) ein

    einsteckbarer Hand-

    regler (Fred) ist

    sehr praktisch, c) die

    Hhe der Module

    von 130 cm macht

    es fr manche er-

    forderlich, auf einen

    Hocker zu steigen,

    um den berblick zu

    behalten.

    Von jeher wird der

    Platz unterhalb des

    Moduls gern als

    Stauraum genutzt.

    Hier dient ein ein-

    gefgtes Brett als

    Ablageflche.

    Einfallsreich ist die

    Idee, den Kasten

    fr Wagenkarten an

    der Rckseite eines

    Halbreliefgebudes

    anzubringen.

  • 16 MIBA-Spezial 78

    Im Gegensatz zu vielen Modul-Mo-dellbahnern, die ihre Teilstcke zu einem gemeinsamen Treffen aus einer Abstellmglichkeit hervorho-len, stand bei mir von Anfang an fest, dass meine Module eine komplette Heimanlage bilden sollen. Der mir zur Verfgung stehende Raum misst 5 m in der Lnge und 3 m in der Brei-te; der Zugang erfolgt ber eine mittig

    im Zimmer endende Treppe. Daher lag es nahe, meine Module an der Wand entlang zu einem geschlossenen Kreis anzuordnen.

    Hier soll es nun um den Bau des letz-ten, den Kreis schlieenden Moduls ge-hen. In der Vorbereitung wurden alle bereits vorhandenen Module aufge-stellt und in der endgltigen Lage jus-tiert und fest verschraubt. Jetzt war es

    mglich, die noch vorhandene Lcke in Augenschein zu nehmen und die ann-hernde Dimension des fehlenden Teils einzuschtzen. Durch die maximale Ausdehnung von fast 1,70 m erschien es ratsam, ein fast spiegelsymmetri-sches Doppelmodul zu entwerfen, das nur wenig Platz beansprucht, sofern es als Transporteinheit bereinanderge-stapelt wird.

    Planung und Entwurf

    Ein Vorbildmotiv fr dieses Anlagen-stck bot sich fast von alleine an der Felseinschnitt Meyersgrund an der Bahnstrecke IlmenauSchmiedefeld Schleusingen, welche heute als Muse-umsbahn von den Dampfbahnfreun-den mittlerer Rennsteig betrieben wird. Ein weiterer Vorteil dieses Dop-pelmoduls besteht darin, den inneren bergang abweichend von den Fremo-Normen frei whlen zu knnen ideal fr die Gestaltung des steilen Felsein-schnittes an dieser Stelle. Als Vorgaben fr das Anlagenstck standen auf bei-

    Modulbau in der Baugre H0

    Zwischen den Felsen durch die KurveEinen engen Einschnitt mit steil aufragenden Felswnden und

    einer im Bogen verlaufenden Strecke bildet das Hauptmotiv auf

    den beiden Anlagenteilstcken von Uwe Volkholz. Schritt fr

    Schritt zeigt der Autor, wie er bei Planung, Bau und Gestaltung

    vorgegangen ist.

  • MIBA-Spezial 78 17

    den Seiten ein ebener Modulbergang nach Fremo-Norm E96, ein Gesamt-winkel von fast 90 und daraus resul-tierend ein Gleisradius von rund 900 mm fest.

    Zum Erstellen einer genauen Zeich-nung als Baugrundlage bin ich folgen-den Weg gegangen: Als Erstes wurde die vordere Lnge der Lcke vermes-sen; die Gesamtlnge von Spitze zu Spitze war ein weiterer auszumessen-der Wert. Bei einer frei gewhlten Tiefe von 70 cm ergeben sich beide Diagona-len (Vorderkante links zu Hinterkante rechts und umgekehrt). Mithilfe des Herrn Pythagoras und ein wenig geo-metrischem Grundwissen aus der tiefs-ten Schulvergangenheit knnte man nun die fehlenden Lngen und Winkel theoretisch berechnen. Ich bin aller-dings den etwas anderen, eher prak-tisch orientierten Weg gegangen und habe eine mastbliche Zeichnung er-stellt. Das geht mit Papier, Bleistift und einem Geodreieck ebenso gut wie mit dem Computer und Zeichenprogram-men wie etwa CorelDraw oder auch Freehand.

    Feste Vorgaben waren zunchst ein-mal die Lngen der Kopfstcke von 500 mm und der einfacheren Herstellung wegen ein 90-Winkel der daran an-schlieenden Teile. Die Wandstrke muss bereits an dieser Stelle bei der Konstruktion bercksichtigt werden, da sich daraus die Zuschnittlngen der Teile ergeben. Als Material fr die Wan-gen sollte 15 mm starkes Multiplex-Sperrholz zum Einsatz kommen. Aus diesen Vorgaben entstand am PC eine auf den ersten Blick przise erschei-nende Zeichnung; alle noch fehlenden Mae und Winkel lieen sich durch die Bemaungsfunktionen des Zeichenpro-gramms ermitteln.

    Die Stunde der Wahrheit schlug aber erst, als die Computerzeichnung in die Realitt berfhrt werden sollte. Alle Mae habe ich dazu auf einen ent-sprechend groen Karton bertragen, Packpapier von der Rolle reicht dazu aber auch. Nach dem Ausschneiden

    MODELLBAHN-PRAXIS

    Das Vorbild fr die Gestaltung der beiden

    Segmente ist der Felseinschnitt bei Mey-

    ersgrund an der Museumsstrecke zwischen

    Ilmenau und Schleusingen, hier aus der Ge-

    genrichtung zu sehen.

    Linke Seite: Der Felseinschnitt konnte exakt

    im Modell wiedergegeben werden mchtig

    dampfend legt sich hier eine Lok der Baurei-

    he 94 in die Kurve. Fotos: Uwe Volkholz

    konnte eine erste Anprobe in der Lcke zwischen den vorhandenen Teilen er-folgen. In der Realitt ergaben sich bei mir geringe Verschiebungen von drei bis vier Millimetern, entstanden durch

    kleine Messfehler. Durch das Anpassen der Zeichnung am PC und nach Anfer-tigung einer neuen Schablone erhielt ich schlielich eine perfekte Montage-grundlage fr die beiden Modulteile.

    Eine alte Postkarte,

    wahrscheinlich aus

    den Dreiigerjahren,

    zeigt den Einschnitt

    bei Meyersgrund,

    noch weitgehend

    frei von Pflanzen-

    wuchs.

    Links: Vom ann-

    hernd gleichen

    Standpunkt aus

    gesehen sind Felsen

    und Sttzmauer

    heute weitgehend

    zugewuchert.

  • 18 MIBA-Spezial 78

    91

    130

    116

    195191

    0 70

    230

    250

    270

    274

    430

    500

    186

    189,5

    215

    285

    295

    305

    310

    226

    325

    12

    R 547.5Kreismittelpunkt beix=577 und y=-300

    137

    181

    165,5

    242

    175

    R20

    R 10

    70

    0

    25

    50

    y

    x

    0

    39

    25

    104100

    0 70 230

    250

    270

    274

    430

    500

    95

    190

    215

    285

    295

    305

    310

    226

    12

    y

    x

    195

    205

    90

    91

    130

    116

    195191

    0 70 230

    250

    270

    274

    430

    500

    181

    215

    285

    309

    324

    344

    226

    339

    12

    176

    R20

    70

    0

    25

    50

    y

    x

    175

    170

    319

    191

    156

    151

    Beim Bau der Module fr die Anlage wurden vor allem die Fremo-

    Modulprofile fr die Baugre H0 verwendet so knnen die ein-

    zelnen Teilstcke der Anlage neben dem stationren Aufbau auch

    auf Ausstellungen mit anderen Fremo-Modulen kombiniert wer-

    den. Ganz oben das Profil B96 fr eine Trasse in leichter Hanglage,

    in der Mitte das Profil E96 mit einem niedrigen Bahndamm und

    unten das Profil F96, gewissermaen auf dem platten Land.

    Ausfhrliche Informationen zum Aufbau der Module sind auch auf

    der Internetseite des Freundeskreises europischer Modellbah-

    ner unter www.fremo.de zu finden. Zeichnungen: Fremo

  • MIBA-Spezial 78 19

    Der Bau kann beginnen

    Fr den Zuschnitt der Sperrholzplatten steht mir glcklicherweise eine Tisch-lerwerkstatt zur Verfgung, die mit al-len notwendigen Holzbearbeitungsma-schinen ausgestattet ist. Bei den meis-ten Lesern drfte dies sicher nicht der Fall sein man kann sich aber auch

    im Baumarkt die Rahmenteile auf die notwendige Hhe zuschneiden lassen und die restlichen Zuschnitte zu Hau-se durchfhren. Eine Kapp- und Geh-rungssge sollte aber dafr mindestens vorhanden sein, um die Winkel der Wangenteile przise herstellen zu kn-nen. Die Hhe der Wangen habe ich mit 95 mm festgelegt; zur Erzielung einer

    hohen Quer- und Verwindungsstabilitt ist dies bei den Abmessungen der Teile mehr als ausreichend.

    Eine ebene Arbeitsplatte diente als Unterlage, auf der die Montageschab-lone aus Packpapier mit Klebeband be-festigt wurde. Nach dem Zuschneiden konnte ich Teil fr Teil zur Kontrolle auf der Schablone ausrichten und in

    Von der Theorie zur praktischen Planung. Die Zeichnung links

    zeigt den ersten Entwurf der beiden Module mit den Maen,

    die sich aus dem Anlagenplan ergaben sie mussten freilich

    noch an die Realitt angepasst werden.

    So entstand dann die zweite Zeichnung mit den exakten Ma-

    en, aus der auch die Winkel fr den Zuschnitt des Rahmens

    abgelesen werden knnen.

    In der Zeichnung links ist das Trassenbrett zu sehen, dessen

    Form dem Rahmen zustzliche Stabilitt verleiht.

    Zeichnungen: Uwe Volkholz

    Der Gesamtplan der Anlage, die in einem

    Raum von 3 x 5 m Platz findet. Die beiden hier

    vorgestellten Segmente mit dem Einschnitt

    bei Meyersgrund sind unten links zu finden

    und schlieen den Kreis.

    Zeichnung: Uwe Volkholz

  • 20 MIBA-Spezial 78

    eigentlich nur der Fixierung und dem Zusammenpressen der Teile, denn die eigentliche Festigkeit der Verbindung ist durch den Holzleim gegeben. Dazu ist es empfehlenswert, wasserfesten Leim zu verwenden, damit die Teile spter den Schwankungen der Luft-feuchtigkeit besser widerstehen.

    Bei der anschlieenden Montage der stumpfwinklig aufeinanderstoenden Teile habe ich keine Schraubverbin-dung gewhlt, sondern eine Klebever-bindung mit speziellem, hochfestem PU-Holzleim hergestellt. Zur Fixierung wurden beide Halbmodule zusammen-gelegt und mit einem Ratschenspann-gurt zusammengezogen. Um hier die Holzkanten nicht zu beschdigen, sollte man an den Ecken Pappstreifen unter-legen.

    Zur weiteren Ausgestaltung habe ich beide Teile mit Schrauben fest ver-bunden. Auf den bis jetzt noch flachen Rahmen konnten dann die Wandteile fr die Landschaftskontur aus 8 mm starkem Sperrholz aufgesetzt werden. Diese bergangsteile sind vorlufig ebenfalls durch Schrauben verbunden und werden gemeinsam ausgesgt. Da-nach habe ich die vordere und hintere Landschaftskontur ebenfalls aus 8-mm-Sperrholz angefertigt und alle Teile mit dem Grundrahmen verklebt; bis zum Festwerden des Holzleims wurden alle Teile mit mehreren Spannzwingen fi-xiert.

    Bei diesen hohen Modulteilen ist es wichtig, besonders auf die exakten Winkel der bergnge zu achten, da-mit spter keine unschnen Spalten an der Trennkante sichtbar werden. Aus diesem Grund blieben die Aufsatzteile bis zum Anfertigen der Landschaft mit Styrodurplatten durch die Hilfsschrau-ben verbunden.

    Das Gleis wird verlegt

    Der nchste Arbeitsschritt ist die An-fertigung und Verlegung der Gleistras-se. Das Trassenbrett wurde bis in die beiden inneren Ecken gezogen, daraus ergabt sich eine bessere Winkelstabili-tt. Der Gleisradius wurde mit einem Bindfaden-Zirkel angezeichnet, eben-so die innere und uere Begrenzung der Gleistrasse. Nach dem Aussgen konnte die Gleistrasse eingepasst und mit den vorher angebrachten Hilfsleis-ten verklebt und verschraubt werden.

    Die Gleisbettung besteht aus 5 mm dickem Styrodur. Um den Zuschnitt einfacher zu gestalten, habe ich die Bet-

    den beiden bergangsteilen die Ver-bindungsbohrungen und Grifflcher herstellen. Am besten beginnt man mit dem Zuschnitt der Gehrungen, anhand der Zeichnung lassen sich die Winkel zum Einstellen der Gehrungssge leicht ermitteln. Zur Anpassung der genauen Lnge der Teile ist es einfacher, an-schlieend am anderen Ende mit der rechtwinkligen Kante die entsprechen-den Korrekturen vorzunehmen.

    Bei der Montage der Teile ist es dann empfehlenswert, den umgekehrten Weg zu gehen zuerst werden alle rechtwinkligen Teile zusammengefgt. Bevor die Teile geklebt wurden, waren noch die Lcher fr die Holzschrauben zu bohren. Bei der Verwendung von Sperrholz ist es besonders wichtig, alle Schraubverbindungen vorzubohren, um ein Aufplatzen der Holzschichten zu vermeiden. Die Schrauben dienen

    Die beiden Modul-

    ksten entstanden

    aus stabilem Multi-

    plex-Sperrholz. Das

    Profil der Landschaft

    wurde separat aus

    dnnerem Sperrholz

    aufgesetzt das

    erleichtert den Zu-

    schnitt des Rahmens.

    Rechts: Der Gleis-

    bau kann beginnen.

    Die Unterlage fr

    die Schotterbet-

    tung wurde aus

    einer 5 mm starken

    Styrodurplatte ge-

    schnitten; darauf

    konnte dann die am

    Computer entstan-

    dene Gleisschablone

    geklebt werden. Sie

    zeigt den vorbildge-

    rechten Schwellen-

    abstand sowie die

    Doppelschwellen

    unter den Schienen-

    sten.

  • MIBA-Spezial 78 21

    tung gerade ausgeschnitten. Einschnit-te im Abstand von 2 cm bis fast an den inneren Rand ermglichten dann eine Verlegung im Bogen.

    Entsprechend dem Vorbild in Mey-ersgrund fiel meine Wahl auf das Stahlschwellengleis von Tillig. Von den leider etwas kurzen Schwellenbndern habe ich die jeweils ueren Schwellen ohne Kleineisen abgetrennt. Da die An-lagen in der Epoche II spielen sollte, wollte ich auch den leichten Oberbau einer Nebenbahn der damaligen Zeit darstellen. Dazu wurde der Schwel-lenabstand auf etwa 9 mm vergrert, indem alle Verbindungsstege zwischen den Schwellen entfernt wurden. Die Einzelschwellen mussten danach alle auf das vorgebogene Schienenprofil geschoben werden.

    Um einen gleichmigen Schwellen-abstand zu erzielen, erstellte ich mir am PC eine Gleisschablone aus Papier, die auf die Trasse geklebt wurde. Leich-te Differenzen im Radius lassen sich beim Aufkleben durch das feuchte Pa-pier hinbiegen, auch sollte an beiden Modulenden ein bergangsbogen ent-stehen. Nach dem Trocknen der Schab-lone legte ich das Gleis probeweise auf und schob die Schwellen an die richtige Position. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Stromzufhrungsleitungen bereits von unten an das Schienenprofil geltet sein.

    Nachdem die Trasse mit zwei lngs verlaufenden Holzleimspuren versehen wurde, konnte das Gleis endgltig auf-gelegt werden. Korrekturen sind jetzt noch mglich, da der wasserfeste Leim lnger zum Trocknen braucht; das Gleis muss mit mglichst vielen kleinen Ge-wichten beschwert werden. Der Gleis-bergang an den Modulenden sollte peinlichst genau rechtwinklig verlau-fen; die Gleislage bei Bogenmodulen kann man am besten durch Ansetzen eines geraden Moduls kontrollieren. So werden Knicke im Gleisverlauf vermie-den, die spter zu Entgleisungen fh-ren knnten. Im Anschluss lackierte ich das Gleis mit der Spritzpistole rostfar-ben. Beim Vorbild nehmen Schienen und Stahlschwellen oft fast die gleiche Rosttnung an somit kann dies in ei-nem Arbeitsgang geschehen.

    Landschaftsbau mit Styrodur

    Fr die Landschaftsgestaltung whlte ich wieder die Styrodur-Scheiben-berg-Methode. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: leichte Formgestaltung,

    hohe Stabilitt, geringes Gewicht und eine solide Grundlage fr den spter zu pflanzenden Wald die Pflanzl-cher sind einfach einzustechen und bieten den Bumen einen guten Halt. Die mit Hartschaumkleber verbunde-nen Platten von 25 mm Dicke errei-chen eine erstaunliche Festigkeit und bernehmen einen hohen Anteil an der Verwindungssteifigkeit des Mo-duls. Die Form der einzelnen Platten

    wird vor dem Verkleben zugeschnitten. So entsteht Schicht fr Schicht der ei-gentliche Berg. Dabei gibt es kaum Ver-schnitt, alle greren Reste werden mit eingearbeitet. Bei den unteren Schich-ten knnen auch Hohlrume belassen werden, lediglich am Rand sollte eine geschlossene Oberflche entstehen. Die provisorischen Verbindungsschrauben der Holzwnde sind vor Erreichen der Styrodurschicht natrlich zu entfernen.

    Die grobe Form der Landschaft wurde aus Styrodurplatten aufgeschichtet. Die Platten

    fllen den ganzen Modulkasten aus und verleihen ihm so zustzliche Stabilitt.

    Die Landschaft erhielt danach einen berzug aus Gips; anhand von Vorbildfotos knnen

    die genaue Form und die Details gestaltet werden.

  • 22 MIBA-Spezial 78

    Nach dem Trocknen der Schichten kann die Landschaft geformt werden. Am besten eignen sich Cuttermesser mit Abbrechklingen, die allerdings schnell stumpf werden und dann keinen glatten Schnitt mehr ermglichen. Um Klingen zu sparen, habe ich diese fter mit ei-nem Stahl zum Schrfen von Kchen-messern nachgeschliffen. Die Feinhei-ten der Oberflche knnen mit grobem Schleifpapier bearbeitet werden; wenn der entstandene Staub regelmig mit dem Staubsauger abgesaugt wird, hlt sich die Schweinerei in Grenzen. Wo ntig, lassen sich Vertiefungen und Unebenheiten mit einem berzug aus Spachtelmasse ausgleichen.

    Meine Gipsfelsen entstanden mithil-fe der Kautschukformen von Woodland Scenics. Die einzelnen Felsbrocken wurden mit Fllspachtel aufgeklebt

    und mit Gips verfugt. Kleinere Hohl-rume knnen dabei ruhig verbleiben, da in der Original-Felswand auch etli-che Risse und Spalten zu sehen sind. Fr die sptere Farbgebung ist es ein-facher, wenn zum Verfugen die gleiche Gipssorte wie bei der Felsherstellung verwendet wird. Die Sttzmauern aus Noch-Hartschaum wurden ebenfalls in diesem Arbeitsschritt eingeklebt und verfugt.

    Eine Besonderheit an der bergangs-stelle ist noch zu erwhnen: Um ein Ausbrechen der empfindlichen Gipsfel-sen zu vermeiden, habe ich dort zwei 1 mm dicke Kunststoffplatten eingesetzt. Nach dem Verfugen der angrenzenden Felsen wurden diese Platten mit dem Frser an die Felskontur angepasst und waren damit spter fast unsicht-bar.

    Die fertig geformte Landschaft erhlt als Basis fr die Begrnung einen An-strich aus umbra-grner Dispersions-farbe, in die gleich noch feiner Sand mit eingestreut wurde. Die Farbge-staltung der Felsen erfolgte dann mit Acrylfarben. Ich arbeite gerne nach der Methode von hell nach dunkel: Die Gipsfelsen erhalten dabei einen hellen Grundton, der dem gewnschten End-Farbton schon sehr nahe kommt. Im Anschluss werden die verschiedenen dunkleren Abtnungen aufgebracht, zum Schluss kommen dunkelgraue bis schwarze Tne mit starkverdnnter Farbe in die Ritzen und Vertiefungen. Ein allgemeingltiges Rezept zur Farb-gestaltung von Felsen kann ich nicht ge-ben einen guten Anhaltspunkt bieten nur entsprechende Vorbildfotos. Auch hier wird man aber erkennen, dass die gleichen Felsen, abhngig von Sonnen-stand, Luftfeuchtigkeit und Temperatur immer wieder anders erscheinen.

    Als nchster Arbeitsschritt stand das Einschottern der Gleise an. Ich verwen-dete selbstausgesiebten Steinschot-ter, eine Mischung aus verschiedenen Gesteinssorten aus den Steinbrchen der nheren Umgebung. Der Schotter wurde mit einer Streudose grob ver-teilt und mit einem weichen Pinsel in Form gebracht; nach dem Einsprhen mit entspanntem Wasser konnte der Schotterkleber aufgebracht werden.

    Auf der Sttzmauer befindet sich beim Vorbild ein Steinfangzaun aus Profilen mit eingeschobenen Altschwel-len. Im Modell besteht er aus 1,5 mm hohen Doppel-T-Profilen, die vor dem Einschieben der Holzteile rostfarben lackiert werden. Die Profile kann man mit einer Flachzange direkt in das Hartschaummaterial eindrcken, bei der Verklebung mit den Holzteilen und der anschlieenden Hinterfllung mit Steinbrocken erreicht der Zaun eine ausreichende Festigkeit.

    Bume und Wald

    Mein Waldboden ist ein Sammelsuri-um der verschiedensten Materialien. Zur Verwendung kamen dunkel einge-frbte Sgespne, verschiedene Sande und Streumaterialien in braunen und dunkelgrnen Farbtnen. Kleine ste und Flocken zur Moosnachbildung ergeben einen verwilderten Eindruck auch hier sind Vorbildfotos ein guter Anhaltspunkt fr eine realistische Ge-staltung. Zur Bewaldung habe ich Heki-Fichten in verschiedenen Gren ver-

    Die Felswand wurde

    aus den Gipsabgs-

    sen aufgemauert;

    die Spalten mssen

    hier noch verfugt

    werden.

    Unten: Die Trenn-

    fuge zwischen den

    Modulen wird bei

    der Felswand von 1

    mm starken Polysty-

    rolplatten gebildet,

    die noch an die Form

    der Felsen angepasst

    werden mssen. So

    kann hier der emp-

    findliche Gips nicht

    so leicht abbrckeln.

  • MIBA-Spezial 78 23

    wendet. Die meisten Bume erhielten einen zustzlichen Stamm aus einem 3 bis 4 mm dicken Rundholz, das oben mit einer Bohrung zur Aufnahme des gezwirbelten Drahts versehen wurde. Im oberen Teil quer eingebrachte Boh-rungen nehmen kurze Kupferdraht-stcke zur Darstellung abgestorbener ste auf. Die Stmme habe ich mit ei-ner dickflssigen Mischung aus Sand und graubrauner Dispersionsfarbe zur Gestaltung der Rinde gestrichen und zum Trocknen in einen alten Pappkar-ton gesteckt.

    Zur berzeugenden Gestaltung eines Nadelwaldes ist es wichtig, die Bu-me mglichst eng zu pflanzen. Da im Endergebnis fast nur Baumkronen zu sehen sind, ist es von Vorteil, klei-nere Heki-Fichten mit einem lngeren Stamm zu versehen. Als Anhaltspunkt knnen 3-4 cm Abstand zwischen den Bumen dienen, so kommen ungefhr 30 Bume auf eine Flche von 20 x 20 cm. Die Lcher werden mit einem Schraubendreher vorgestochen und die Bume dann einfach eingesteckt. Durch die Verzahnung mit den sten der Nachbarbume hlt das Ganze auch ohne Kleben superfest. Am Wald-rand kamen dann Bume ohne den ho-hen Stamm sowie Bsche und einzelne Laubbume zur Verwendung.

    Der etwas schrg zum Gleis verlau-fende Bahnbergang aus Holzbohlen war durch die Lage im Bogen etwas schwieriger herzustellen. Ich verwen-dete dazu 2-mm-Sperrholz, das im Gleiszwischenraum als Ganzes einge-passt wird. Die Breite ergibt sich aus dem Innenspurma von 14,3 mm mi-nus einer kleinen Zugabe also rund 14 mm. Die Bohlenstruktur wurde mit spitzem Werkzeug eingraviert; an der Bogeninnenseite erfolgte noch eine leichte Anschrgung, um ein Auflau-fen der Radstze zu vermeiden. Die Ausgestaltung mit vielen Details ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Den Anfang machten die Warnkreuze, ent-sprechend der damaligen Norm quer angeordnet. Jetzt fehlen noch einige Wanderer, die dem nahegelegenen Ki-ckelhahn auf Goethes Spuren entge-genstreben Uwe Volkholz

    Rechts: Die fertige Sttzmauer mit dem

    Steinfangzaun aus kurzen H-Profilen mit

    eingeschobenen Holzleistchen. Die Mauer

    selbst entstand aus einer Hartschaumplatte

    von Noch, die sich leicht in den passenden

    Bogen biegen lie.

    Die fertig gestaltete

    Felswand mit der

    Sttzmauer. Die

    Trennstelle zwischen

    den beiden Modu-

    len ist fast nicht zu

    sehen.

    Links: Hier ist schon

    etwas Bewuchs da-

    zugekommen. Auf

    dem rechten Modul

    kreuzt ein offen-

    sichtlich nur schwach

    befahrener Feldweg

    die Bahnstrecke. Die

    Bohlen zwischen den

    Gleisen entstanden

    aus einem Stck

    Sperrholz.

  • Hallo Thomas,wir haben doch erst krzlich berden Bahnhof Eppstein an der Taunus-strecke Frankfurt/MLimburg gespro-chen, der mit beachtlichem Aufwandumgestaltet wurde und uns vorge-nommen, unseren Anlagenvorschlagvon 1992 auch einmal zu aktualisieren,noch besser: vllig neu nach NSPL-Maximen (Neues konomisches SystemPlanung und Lenkung) zu entwerfen.Anbei die erste Skizze einer Rundum-Anlage mit stationren Segmenten fr

    Strecke/Betriebsbahnhof und mobilenElementen fr den Bahnhof Eppstein,damit der Raum auerhalb der Spiel-zeit auch anderweitig zu nutzen ist.Was meinst Du dazu? Gru Michael

    Hallo Michael,im Prinzip o.k., aber den Bahnhof soll-ten wir mehr in die Diagonale verlegen,um die leichte S-Form des Originalsbesser wiederzugeben. Zudem gewin-nen wir dadurch Gleislngen umsowichtiger, weil wir die groe Lngen-

    ausdehnung ohnehin ziemlich stutzenmssen. Apropos Gleislngen: Die wer-den bei betriebssicherer Weichenent-wicklung im Betriebsbahnhof zu kurz,wenn wir ihn schon vor der Tr endenlassen; ich schlage hier eine hoch-klappbare Verlngerung vor. Die Fahr-zeuge werden ja erst vor Spielbeginnauf die Gleise gesetzt und lagern an-sonsten wie gehabt in Schubladen un-ter dem Betriebsbahnhof. Was ist mitden Gebuden? Das imposante EG vonEppstein frisst ganz schn Platz

    Gru Thomas

    Hallo Thomas,das EG, in seiner schnen Jugendstil-Architektur ja ohnehin ein Selbstbau-Kandidat, stelle ich mir im Halb- oderbesser noch Viertelrelief vor. Wre dochauch reizvoll, von der Rckseite quasi

    24 MIBA-Spezial 78

    Rundherum im Anlagenraum teils fest, teils mobil

    Eins, zwei, drei, vier Eppstein!Alles muss versteckt sein!Der Titel ist bei unseren Autoren nicht ungewhnlich vonfeinem Doppelsinn: Der Reim erinnert an Bubenferien an dieserStrecke, in diesem Bahnhof und verweist auf den besonderenKick einer fr vier Mitspieler geeigneten Anlage, deren mobileBahnhofs-Segmente im Handumdrehen verrumt werden knnen.

  • MIBA-Spezial 78 25

    ANLAGENPLANUNG

    Sommer 1965: Der Heizer der 50 384 (BwLimburg) grt den Fotografen, der die Fahrtdes Gterzuges durch den Bahnhof Eppsteinfesthlt. Im Hintergrund die St. Laurentius-Kirche und der 451 m hohe Staufen mit demKaisertempel. Foto: Kurt Eckert/MIBA-Archiv

    Rechts oben: Die historische Ansichtskartezeigt das Jugendstil-Empfangsgebude vonEppstein. Im Zuge der Umgestaltung desStadtbahnhofs zu einem Zentrum fr Verkehr,Gastronomie und Kultur wurde es krzlichmit groem Aufwand renoviert. Foto: ArchivMichael Meinhold

    Darunter: V 100 2035 (Bw Ffm-Griesheim) inder sdlichen Einfahrt im Sommer 1965, alsdie Dieselloks die Nachfolge der Dampfloksim Reisezugverkehr antraten. Foto: KurtEckert/MIBA-Archiv

    Nur mit dieser Leistung gelangten die 23erdes Bw Koblenz-Mosel ber den Taunus nachFrankfurt/M: 23 053 ist mit E 2412 gekom-men und wird in Krze mit E 2427 nach Lim-burgKoblenz den Hauptbahnhof verlassen,15.5.1962. Foto: Helmut Oesterling/Archiv mm

  • 26 MIBA-Spezial 78

    Die Kursbuchkartevon 1958 zeigt dieStrecke Frankfurt/MNiedernhausenLim-burg als eine derwichtigen Zubringer-linien fr Pendler inden GroraumRhein/Main. ArchivMichael Meinhold

    Rechts: 38 2230, eineWendezug-P 8 desBw Limburg, verlsstden Haltepunkt undBlock Niederjosbachim Sommer 1964.Foto: Kurt Eckert/MIBA-Archiv

    Eisenbahn/Straen-karte mit dem ge-nauen Verlauf vonBahnlinie und Stra-en. Das rote X mar-kiert den Hubertus-hof (s. Haupttext).

    DRG-Foto des Stell-werk Es (EppsteinSd) mit Signal-brcke und Ausfahr-vorsignal. ArchivMichael Meinhold

    Situationsskizze von Bk/HaltepunktNiederjosbach um 1965. Auf demFuweg gelangte man, den Daisbachauf einem wackligen Steg querend, ineinem etwa zehnmintigen Marschzum Hubertushof.Zeichnungen: Peter Beyer

    Situationsskizze des BahnhofsEppstein um 1960. Bei seinerderzeitigen Umgestaltung wirdauch ein neuer Tunnel durch denBerg getrieben.

    X

  • MIBA-Spezial 78 27

    Mit einem Personenzug aus Einheits- undpreuischen Abteilwagen verlsst eine 38 mitgroen Windleitblechen um 1954 den Bahn-hof Eppstein in Richtung Frankfurt/M. Gleis 3wurde nur selten von Reisezgen befahren.Foto: Archiv Michael Meinhold

    Ab 1962 kommen auch Silberlinge (siehe Bildoben) in den mit P 8 bespannten Wendezgenauf der Taunusstrecke zum Einsatz; ansonstensind diese aus Umbau-Dreiachsern und vier-achsigen Steuerwagen mit Mitteleinstieg ge-bildet wie hier am 18.6.1956 bei Ffm-Gries-heim. Foto: H. Oesterling/Archiv M. Meinhold

  • Spieler 1 rangiert mit NgNiedernhausenFfm aufGleis 3.

    Spieler 4 fhrt Wende-Eilzug aus zwei 3yg-Pr-chen + BDymf) mit schie-bender P 8 aus Nieder-josbach Richtung Ffm.

    Spieler 3 stellt im Bbf Zug aus Fahrzeug-schubladen zusammen. Auf dem hinterenGleis BASF/Dstg-Zug, davor Dg.

    28 MIBA-Spezial 78

  • Der Anlagenvorschlag, wiedergegeben im Zeichnungsmastab 1:14 fr H0 (Raumgre 5,76 x3,64 m), ist wieder fr den Standard-Kellerraum des Gleisplan-Wettbewerbs in MIBA 9/93ausgelegt. Der Mindestradius betrgt 600 mm. Die Steigung EppsteinNiederjosbach wirddurch die Gelndegestaltung betont (heruntergezogener Bahndamm, Bachdurchlass); sie darfnicht zu stark ausfallen, da die Strecken ja im linken Bereich wieder zusammengefhrt wer-den. Die Empfangsgebude von Eppstein und Niederjosbach sind im Halbrelief dargestellt. DasDrehscheiben-Segment vor der Eingangstr ist hochklappbar. Zeichnung: Thomas Siepmann

    Streckenabgang durch Straen-brcke getarnt. Vorsignal/Ein-fahrsignal Eppstein im Einschnittangenommen, da sonst zu nahan Bk-Signal Niederjosbach.

    Spieler 2 fhrt Eilzug ausGl. 1 Richtung Niederjos-bach(Limburg).

    29

  • 30 MIBA-Spezial 78

    Diese Baureihe war selten auf der Taunus-strecke: 01 122 (Bw Koblenz-Mosel) fhrt mitdem hier planmig gereihten E 856 am1.5.1957 in Eppstein ein. Am linken Bildrandder damals 10-jhrige Verfasser (samtGrotante und Patenonkel), der dieses Bildfast fnf Jahrzehnte spter beim Fotografenentdeckte. Wie das Leben so spielt Foto: Joachim Claus

    Hier dreschen drei Mitspieler einen znftigenSkat; ob der vierte Mann die Punkte notiertoder den Fahrplan fr die nchste Betriebs-Session entwirft, bleibt offen. Die Segmentedes Bahnhofs Eppstein haben die Freunde je-denfalls zuvor abgebaut und unterhalb derstationren Streckenteile verstaut.Zeichnung: Thomas Siepmann

    23 004 (Bw Koblenz-Mosel) mit E 856 am4.9.1956 bei Wrsdorf zwischen Niedernhau-sen und Limburg. Die Reihung entsprichtnicht dem Zugbildungsplan (unten).Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold

    Drehscheiben-Segmentdes Betriebsbahnhofshochgeklappt

    Aufgeklapptes Gstebett(optional)

    Mobile Bahnhofs-Segmente unterstationrem Teil verstaut

  • aus der Schalterhallen-Perspektive denBetrieb am Bahnsteig zu beobachten Den berdachten Niedergang am Haus-bahnsteig, die berdachung am Mittel-bahnsteig, den Gterschuppen und dasStellwerk Es kann man voll, das klei-ne Stations- nebst Nebengebude inNiederjosbach wieder im Halbreliefwiedergeben; da wre die Rckseite jasowieso nicht zu sehen. Bin gespanntauf Deine Skizze! Gru Michael

    Hallo Michael,hier kommen gleich zwei Skizzen einevon der aufgebauten Anlage und einemit ohne Bahnhofs-Segmenten, diebei Betriebsruhe unter den stationrenAn der Wand lang-Segmenten lagern,ebenso wie diese auf Regaltrgern, ein-gesteckt in Wandschienen aus demBaumarkt. Dass man dafr die stabileAusfhrung mit doppelter Befestigungnehmen sollte, versteht sich von selbst.Vor der Reinzeichnung des Betriebs-bahnhofs brauche ich noch einige An-gaben eben zum Betrieb bzw. den vor-gesehenen Zgen! Gru Thomas

    Hallo Thomas,zunchst zu den Reisezgen: In der an-gedachten Spielzeit, dem Zeitraum1956-1966, haben wir die Eilzge FfmLimburg (Koblenz)

    und zurck, zumeist aus drei bis vierVorkriegs-Vierachsern nebst -Pack-wagen gereiht und bespannt mit 01,23, 39 oder 41, ab 1965 auch mit V100,

    den Wende-Eilzug FfmLimburgAuKln, zunchst mit VT 25/VS 145bzw. V 80+3 VS 145, dann mit V 100und Mitteleinstiegswagen gefahren,

    die Nahverkehrszge FfmNiedern-hausen (Limburg) als P8-Wendez-ge aus vier bis acht Umbau-Dreiach-

    MIBA-Spezial 78 31

    41 160 mit E 2412KoblenzFrankfurt/M1965 am StellwerkEs. Foto: KurtEckert/MIBA-Archiv

    V 80 005 mit E 1793im April 1957 unterder Signalbrcke.Foto: Kurt Eckert

    Ausfahrt frei fr39 221 mit N 2439im Sommer 1963.Rechts das Sdportaldes Eppsteiner Tun-nels nochmals ausder Nhe, aufgenom-men am 14.6.1952.Das Auhagen-Portal11343 sieht ganzhnlich aus. Fotos: K.-E. Maedel, HelmutOesterling/ArchivMichael Meinhold

  • sern und vierachsigem Steuerwagen,seltener auch mit Limburger Zigar-ren ETA 176 gefahren.

    Diese Pendlerzge fahren am frhenMorgen bndelweise Richtung Frank-furt/M, ab dem spten Nachmittag ditoin der Gegenrichtung. All das habe ichso manchen Feriensommer vom Hu-bertushof aus am liebsten beim Mit-fahren auf Onkels Traktor, einem Hol-der B 12 oder auf den Bahnsteigenvon Niederjosbach und Eppstein beob-achtet.

    Und da mich interessiert, ob dasberhaupt ein Schw ... interessiert: Wersich bei der Redaktion als Erster auf ge-nau diese Textstelle bezieht, erhlt aus

    meinem Archiv ein fast schalterfrischesKursbuch vom Sommer 1965, nebstbersichtskarte und Kurswagenver-zeichnis. Bei gleichzeitig eingehendenMeldungen entscheidet das Los. Ha!!!Wre doch gelacht, wenn wir so nichtauf das Leseverhalten unserer Ziel-gruppe schlieen knnten

    Gru Michael

    Hallo Michael,da bin ich jetzt aber auch gespannt!Aber zurck zu dem von Dir damals be-obachteten und heute dokumentiertenBetrieb: Was ist im Betriebsbahnhof anGterzug-Gleisen einzuplanen?

    Gru Thomas

    Hallo Thomas,der schwere Durchgangsgterverkehrmeidet die Taunusrampe; es gibt je dreiDg in Richtung Limburg (Morgen, Vor-mittag, frher Abend) und Frankfurt/M(Nacht, frher Morgen, frher Nach-mittag). Die Bedienung von Eppstein er-folgt klassisch mit Verteiler-Ng FfmNiedernhausen in der Nacht (bzw. Nie-dernhausenFfm in der Nacht und amfrhen Morgen) und Sammler-Ng Nie-dernhausenFfm am frhen Abend (s.Buchfahrplan). Es drften also jeweilsein Gleis fr Dg (die nach Packwagen-Umsetzung wahlweise Richtung Lim-burg oder Frankfurt/M verkehren) undein Gleis fr Ng gengen, auf dem diese

    32 MIBA-Spezial 78

    Nahgterzge rangieren in Eppstein: Frh-abendlicher Sammler-Ng im BuchfahrplanHeft 4G von 1965 der BundesbahndirektionFrankfurt/M. Archiv Michael Meinhold

    Darunter: 50 1920, 1966 in Frankfurt/M 1 sta-tioniert, schleppt einen langen Gterzugdurch den Haltepunkt Niederjosbach.Fotos: Kurt Eckert/MIBA-Archiv

    Im Sommer 1964 fhrt 41 160 in Eppstein mitdem E 2427 Frankfurt/MKoblenz ein, der um16.18 Uhr weiterfahren wird. An Gleis 2 war-tet man auf den sonntglichen N 2462 Lim-burgFrankfurt/M (Eppstein ab 16.17 Uhr).

    Umbau- und Schrzenwagen bilden den Nah-verkehrszug, mit dem V 100 2025 (Bw Ffm-Griesheim) im Sommer 1965 Eppstein in Rich-tung Niedernhausen verlsst.

    Rechte Seite: 50 1963 (Bw Limburg) mit demBASF-Leerzug auf der Rampe bei Niederjos-bach, 1963. H0-Zug: 50 und Pwg von Roco,Kalkkbelwagen von Sachsenmodelle. Foto:Kurt Eckert/MIBA-Archiv, Modellfoto: Lutz Kuhl

  • gebildet werden. Als Gterzugloks rei-chen zwei 50er aus; dann kann manden BASF-Zug (er befrderte ja Kalkvon Steeden bei Kerkerbach nach Lud-wigshafen) auch mal mit Vorspann fah-ren. In den Meisterfotos von Dr. Br-ning ist er auch in der Leer-RichtungLimburg mit zwei 50ern dokumentiert bei Niederjosbach! Gru Michael

    Hallo Michael,ich sehe mal ein Gleis mehr vor. DerBASF-Zug bekommt ein eigenes Gleis,ebenso der Schotter-Dstg von Wilsen-roth im Westerwald nach Sddeutsch-land. In welcher Zeitlage ist der gefah-ren? Gru Thomas

    Hallo Thomas,nach der Fahrplananordnung Nr. 7601fr Bedarfs-Schotterzge der BD Frank-furt/M von 1965 sind Dstg 17516 B und17530 B am frhen Abend durch Nie-derjosbachEppstein Richtung Frank-furt/M gefahren. Das deckt sich mitmeinen Erinnerungen. Die Leerzge inder Gegenrichtung fuhren mitten in derNacht. Wer auch einen Leerzug fahrenwill, muss wohl Schotter schaufeln,denn eine zweite Garnitur dieser Wa-gen wird sich kaum einer leisten. bri-gens kommt mit Schotter- und BASF-Zug sowie Dg und Ng doch so einigeszusammen, weswegen wir eine kleineLok-Abstellgruppe vorsehen sollten

    neben der Einfahrt, angeschlossen andas Umfahrgleis. Gru Michael

    Hallo Michael,es kommt berhaupt allerhand zusam-men, wenn man den typischen Betriebvorbildnah nachspielen will: Man be-deutet, dass hier vier Mitspieler gut be-schftigt sind, wobei ja auch ein paarHnde mehr beim Auf- und Abbau derSegmente nicht schaden! Gru Thomas

    Hallo Thomas,sprst Du auch schon das Gtzenhof-Syndrom? Lass uns EppsteinNieder-josbach noch mal fr den Westbahn-Raum planen Gru Michael

    MIBA-Spezial 78 33

    So sah der damals 16-jhrige Verfasser 1963seine Strecke mit dem BASF-Zug (oder ei-nem Dstg von Wilsenroth). Foto: mm

    50 1570 des Bw Limburg am 26.7.1958, lt. Fo-tograf mit dem BASF-Leerzug LudwigshafenKerkerbach. Ob der vielen Schotterwagenknnte es sich auch um einen der leeren Dstgnach Wilsenroth handeln. Foto: Joachim Claus

  • 34 MIBA-Spezial 78

    Eine Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite, die von 1898 bis 1967 ein wichtiger Verkehrstrger des Land-kreises Osterode war, gehrte wohl zu den schnsten Schmalspurbahnen Deutschlands. Sie verband die Kreis-stadt Osterode am Harz mit dem Ei-senbahnknotenpunkt Kreiensen. Ihr Verlauf passt sich harmonisch in das Landschaftsbild des Nordteils des Landkreises in gelungener Form ein.

    Bei einer Fahrt vom Ausgangspunkt Osterode fhrte sie zunchst an den steilen Gipsfelsen vorbei, die der Kreis-stadt vorgelagert sind. Sie berhrte da-bei die Drfer Petershtte, Lasfelde und Katzenstein zu Fen der Gipsfelsen. Dem Verlauf des Flusses Sse folgend beschrieb sie einen Bogen um den Bergsporn bei Badenhausen, auf dem die Ruine der Hindenburg liegt.

    Vorbei an Eisdorf, Frste und Nien-stedt folgte sie dem Fluss, den sie zwei-mal mit groen Stahlbogenbrcken berquerte. Danach trennte sich die

    Kleinbahnstrecke vom Flsschen Sse und strebte dem Westerhfer Wald zu, einem sehr ansehnlichen Hhenzug. Seine Auslufer erstrecken sich aus der Nhe der Stadt Seesen bis vor die Tore Northeims. In starken Windungen und Steigungen erklommen die Schmal-spurzge die bewaldete Hhe, von der sich den Fahrgsten ein herrlicher Blick ins Ssetal und auf die Harzberge mit ihren Tannenwldern bot.

    Nach Passieren der Waldgrenze ging es in sanften Windungen dem Hal-tepunkt Goldbach-Marke entgegen. Einsam und in tiefer Ruh lag dieser idyllische Haltepunkt, umgeben von prchtigem Hochwald. Auch heute kann der abgehetzte Mensch in unserer schnelllebigen Zeit hier in wundersch-nen Spaziergngen Erholung und neue Kraft finden. Immer weiter ging es in die Tiefe des Waldes hinein, bis sich vllige Dunkelheit beim Durchfahren des 467 m langen Tunnels durch den Scheitel des Hhenzuges einstellte.

    Nach berqueren des hchsten Stre-ckenpunktes gelangte man, inmitten herrlicher Forsten und in schwindeler-regender Hhe ber Brcken und ein Viadukt hinweg in die sich ffnende Westerhfer Hochebene. Nach Errei-chen des malerischen Dorfes Wester-hof, ber dem auf einem Bergplateau liegend die frhere Domne thront, folgte die Bahn dem Verlauf des Aue-bachs.

    In dessen fruchtbarem Tal verlief das Bhnchen bis zum Endpunkt Kreien-sen. Vorbei an Willershausen, Olders-hausen, Echte, Kalefeld und Sebexen durchfuhr man das landwirtschaftlich genutzte, sich weiter ffnende Aue-tal. In Opperhausen wurde der Nach-barkreis Bad Gandersheim erreicht, der schon anfangs bei Badenhausen berhrt wurde. Nach Passieren des Haltepunktes Billerbeck/Haieshausen mndete die Bahn unmittelbar in den Eisenbahnknotenpunkt Kreiensen.

    Jedem Besucher aus Nord, Sd, West und Ost, der mit der Hauptbahn nach Kreiensen kam und dem Harz zustreb-te, bot die 32,8 km lange Kreisbahn-fahrt nach Osterode, das mit seinen schnen mittelalterlichen Bauten mit Recht als das westliche Einfallstor des Harzes bezeichnet wird, einen land-schaftlich herrlichen Reisegenuss.

    Nicht wenige Modellbahner spezialisieren sich auf Vorbildthe-

    men wie z.B. eine Kreisbahn. Eine Umsetzung ins Modell kann

    nur auf der Basis von Segmenten oder Modulen erfolgen. Rein-

    hold Barkhoff und Bernd-Joachim Nolte liebugeln mit der KOK

    und machen das Thema schmackhaft.

    Wiederbelebung der Kreisbahn OsterodeKreiensen in der Baugre H0

    Eine Kleinbahn auf Segmenten

  • MIBA-Spezial 78

    ANLAGENPLANUNG

  • 36

  • 37

    derlich. Die Bahnhfe lassen sich wegen der

    Gleisanlagen nur auf Segmenten realisieren.

    Auch die Ausfdelung der Schmalspurstrecke

    aus dem Bahnhofsbereich ist auf einem nicht

    tauschbaren Segment untergebracht.

    Die Strecke durch den Westerhfer Wald

    ist wegen der geschwungenen Trassierung

    und der Geografie ebenfalls auf Segmenten

    untergebracht. Wer eine modulare Bauweise

    vorzieht, muss Gleisbergnge und das Land-

    schaftsprofil der Anlagenteile normen.

    Austausch- bzw. erweiterbar ist der Ab-

    schnitt zwischen dem Hp Landwehr und dem

    Bf Frste. Bei ausreichend Platz, z.B. auf Aus-

    stellungen, kann man noch einige Strecken-

    module mit den Gipsfelsen im Hintergrund

    einhngen oder gar noch einen Bahnhof wie

    Badenhausen oder Eisdorf.

    Komprimierte Auswahl

    Die Nachbildung einer konkreten Vorbildsitu-

    ation erfordert die Konzentration auf einen

    ausgesuchten Ausschnitt wie dem eines Bahn-

    hofs mit einem kurzem Streckenabschnitt. Bei

    der Umsetzung einer real existierenden Bahn-

    strecke wie der Schwarzwaldbahn oder eines

    Streckennetzes wie das einer Kleinbahn, egal

    ob regel- oder schmalspurig, bleibt selbst In-

    teressengemeinschaften nur die Auswahl mar-

    kanter Bahnhfe bzw. Streckenabschnitte.

    Die Konzentration bzw. Komprimierung

    auf ausgewhlte, also selektierte Strecken-

    bereiche bezeichnen unsere amerikanischen

    Modellbahnkollegen als Selective Compres-

    sion. Und eine Selektion von betrieblich in-

    teressanten oder landschaftlich markanten

    Stellen ist auch bei der KOK angesagt. Sinn-

    voll ist die Planung einer solchen Anlage auf

    Segmenten und Modulen. Sie erlauben neben

    der praktischen Handhabung der Anlagenteile

    auch den schrittweisen Ausbau.

    Der gezeigte Gleisplan konzentriert sich auf

    den sdlichen Teil der Strecke, der von Ostero-

    de ausgehend vorbei an den Gipsfelsen ber

    den Westerhfer Wald fhrt. Der Tunnel mit

    467 m Lnge gehrt sicherlich ebenso in die

    engere Auswahl wie die groen Steinviadukte

    im Bereich des Westerhfer Waldes. Auch die

    Auswahl der Bahnhfe und Haltepunkte zwi-

    schen Osterode und dem Westerhfer Wald

    kann sich nur auf wenige konzentrieren.

    Bahnhfe und Strecken machen eine Kom-

    bination aus Segmenten und Modulen erfor-

    Der DB-Bahnhof erstreckt sich ber fnf

    Segmente von jeweils 1,5 m Lnge. Als Basis

    dient Gleis- und Weichenmaterial von Peco.

    Um den Bahnhof nicht zu sehr in die Lnge

    zu ziehen, wurden die mittleren Weichen mit

    12 Abzweigwinkel mit den passenden DKW

    eingeplant.

    Fr den schmalspurigen Teil ist das 9-mm-

    Gleis von Bemo vorgesehen, dessen Weichen

    ebenfalls einen Abzweigwinkel von 12 haben.

    Betriebsmittelpunkt

    Plant man auf Modulen und Segmenten, liegt

    es nahe, den Bahnhof Osterode mit in das Kon-

    zept einzubeziehen. Hier bieten sich zustzli-

    che Mglichkeiten zum Rangieren und auch

    zum Umsetzen regelspuriger Gterwagen auf

    Rollbcke der KOK.

    Der Bahnhof von Osterode ist, zumindest

    was eine annhernd mastbliche Umset-

    zung ins Modell betrifft, nicht als klein zu

    bezeichnen. Trotzdem haben wir ihn mit sei-

    nen kompletten Gleisanlagen dargestellt. So

    fllt es leichter, die Gleisanlage der DB wegen

    mglicher Platzeinschrnkungen individuell zu

    reduzieren. Sei es, um die Gleisnutzlngen zu

    krzen oder auch die Zahl der Gleise zu ver-

    ringern.

    Der Schattenbahnhof der DRG- bzw. DB-Strecke ist in den Seg-

    mentksten des Bf Osterode untergebracht. Richtung Herzberg ver-

    schwindet die Trasse hinter der Kulisse und wird per Wendel nach

    Die Gleiswen-

    del verbindet

    Bf Osterode

    und den dar-

    unter befind-

    lichen Schat-

    tenbahnhof.

    Gleisplan: gp

  • MIBA-Spezial 78

    Die Gleisnutzlngen sind zwar nicht sklavisch

    umgesetzt, entsprechen jedoch im Wesentli-

    chen dem Vorbild. Daher nimmt es auch nicht

    wunder, dass schon der Schmalspurteil eine

    Lnge von 6 m aufweist, da alle Betriebsstel-

    len hintereinander angeordnet sind. Der Teil

    mit dem Betriebswerk und den Rollbockanla-

    gen nimmt bereits eine Hlfte des erforder-

    lichen Platzes ein und wre schon allein ein

    durchaus interessantes Betriebsdiorama.

    Unterfhrung bei Petershtte

    Eine sehr markante Stelle der KOK ist die

    Streckenunterfhrung bei Petershtte. Hier

    unterquert nicht nur das 750-mm-Gleis der

    Kreisbahn das regelspurige Streckengleis.

    Quasi niveaugleich wurden spter sowohl ein

    Feldweg als auch das Gleis einer Feldbahn

    durch das Unterfhrungsgewlbe gefhrt. Da

    nun auch Fuhrwerke und Fugnger

    die Unterfhrung nutzten, wurde eine Siche-

    rung des Durchgangs notwendig. Dazu instal-

    lierte man damals eine Schrankenanlage mit

    drei Schlagbumen, wie es das Schaubild von

    Reinhold Barkhoff zeigt. Diese Situation lsst

    sich auch auf Modellbahnanlagen umsetzen,

    die sich nicht an der KOK orientieren. Dort

    avancieren sie sicherlich zu einem Hingucker.

    Der Abstand zwischen Unterfhrung und

    Haltepunkt Badenhausen ist gegenber der

    Vorbildsituation deutlich reduziert. Auch die

    Ortschaft musste sich fr unseren Entwurf eine

    selektive Komprimierung auf das Notwendige

    gefallen lassen. So ist der Haltepunkt nur mit

    seiner unmittelbaren Umgebung dargestellt.

    Ab Hp Badenhausen sind die folgenden An-

    lagenteile bis zum bergang in den Westerh-

    fer Wald als Modulksten mit einem genorm-

    ten bergang angedacht. Um einen rela-

    tiv kompakten Aufbau

    zu er-

    Die Strecke der KOK sollte aus praktischen berlegungen

    heraus mit einem als Fiddleyard ausgefhrten Modul

    abschlieen. So kann der Fiddleyard an jeden als Modul

    ausgefhrten Anlagenteil angesetzt werden. Gleichfalls

    praktisch ist die Installation der Abstellgleise auf einer

    Schiebebhne, die in Art einer Schublade in den Modulkas-

    ten integriert ist. Man spart sich neben den Kosten fr die

    Weichen auch Platz zugunsten der Zuglnge oder aber der

    Lngenausdehnung.

    nf

    asis

    eco.

    nge

    mit

    KW

    mm-

    hen

    ben.

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    zu

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    So

    gen

    l zu

    n zu

    ver-

    unten gefhrt. In der Gegenrichtung bleibt die Strecke ein Stck

    sichtbar, um die Unterfhrung bei Petershtte zu realisieren. Sie

    verschwindet spter unter einer Straenbrcke im Untergrund.

    Die mit M markierten Trennstellen kennzeichnen ber-

    gnge mit genormten Landschaftsprofil und Gleislage fr

    den modularen Aufbau.

  • MIBA-Spezial 78

    Die Gleisnutzlngen sind zwar nicht sklavisch

    umgesetzt, entsprechen jedoch im Wesentli-

    chen dem Vorbild. Daher nimmt es auch nicht

    wunder, dass schon der Schmalspurteil eine

    Lnge von 6 m aufweist, da alle Betriebsstel-

    len hintereinander angeordnet sind. Der Teil

    mit dem Betriebswerk und den Rollbockanla-

    gen nimmt bereits eine Hlfte des erforder-

    lichen Platzes ein und wre schon allein ein

    durchaus interessantes Betriebsdiorama.

    Unterfhrung bei Petershtte

    Eine sehr markante Stelle der KOK ist die

    Streckenunterfhrung bei Petershtte. Hier

    unterquert nicht nur das 750-mm-Gleis der

    Kreisbahn das regelspurige Streckengleis.

    Quasi niveaugleich wurden spter sowohl ein

    Feldweg als auch das Gleis einer Feldbahn

    durch das Unterfhrungsgewlbe gefhrt. Da

    nun auch Fuhrwerke und Fugnger

    die Unterfhrung nutzten, wurde eine Siche-

    rung des Durchgangs notwendig. Dazu instal-

    lierte man damals eine Schrankenanlage mit

    drei Schlagbumen, wie es das Schaubild von

    Reinhold Barkhoff zeigt. Diese Situation lsst

    sich auch auf Modellbahnanlagen umsetzen,

    die sich nicht an der KOK orientieren. Dort

    avancieren sie sicherlich zu einem Hingucker.

    Der Abstand zwischen Unterfhrung und

    Haltepunkt Badenhausen ist gegenber der

    Vorbildsituation deutlich reduziert. Auch die

    Ortschaft musste sich fr unseren Entwurf eine

    selektive Komprimierung auf das Notwendige

    gefallen lassen. So ist der Haltepunkt nur mit

    seiner unmittelbaren Umgebung dargestellt.

    Ab Hp Badenhausen sind die folgenden An-

    lagenteile bis zum bergang in den Westerh-

    fer Wald als Modulksten mit einem genorm-

    ten bergang angedacht. Um einen rela-

    tiv kompakten Aufbau

    zu er-

    Die Strecke der KOK sollte aus praktischen berlegungen

    heraus mit einem als Fiddleyard ausgefhrten Modul

    abschlieen. So kann der Fiddleyard an jeden als Modul

    ausgefhrten Anlagenteil angesetzt werden. Gleichfalls

    praktisch ist die Installation der Abstellgleise auf einer

    Schiebebhne, die in Art einer Schublade in den Modulkas-

    ten integriert ist. Man spart sich neben den Kosten fr die

    Weichen auch Platz zugunsten der Zuglnge oder aber der

    Lngenausdehnung.

    nf

    asis

    eco.

    nge

    mit

    KW

    mm-

    hen

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    unten gefhrt. In der Gegenrichtung bleibt die Strecke ein Stck

    sichtbar, um die Unterfhrung bei Petershtte zu realisieren. Sie

    verschwindet spter unter einer Straenbrcke im Untergrund.

    Die mit M markierten Trennstellen kennzeichnen ber-

    gnge mit genormten Landschaftsprofil und Gleislage fr

    den modularen Aufbau.

  • MIBA-Spezial 78 39

    mglichen, schwenkt die Schmalspur-

    strecke auf einem kleinen quadrati-

    schen Modul um 90 ab. So knnen

    die weiteren Module parallel zum Bf

    Osterode inklusive eines schmalen

    Bediengangs aufgestellt werden.

    Modulksten mssen nicht immer

    rechtwinklig ausgefhrt sein, auch

    wenn diese sich einfacher bauen las-

    sen. So hat das Modul Hp Peterstt-

    ten mit der Ssebrcke beispielhaft

    eine rhomboide Grundform, um die

    Anordnung der Modulksten sowie

    die Strecke verschwenken zu kn-

    nen.

    Wie eingangs schon geschildert,

    ist der Streckenabschnitt ab Bf Frs-

    te auf Segmenten untergebracht.

    Der Vorteil der geschwungenen

    Streckenfhrung mit Radien von

    etwa 500 mm wird mit dem Nachteil

    erkauft, dass sich dieser Anlagenab-

    schnitt fr einen kleineren Aufbau

    nicht teilen lsst. Bei entsprechender

    Planung mit kleineren Radien oder

    in der Grundform angepasster Mo-

    dulksten (mit genormten Modul-

    kopfplatten) lsst sich auch dieser

    Abschnitt modular gestalten. gp

    Zeichenerklrung

    1 EG Osterode (DB)

    2 Fass- & Kbel Fabrik Krome

    3 Direktionsgebude (KOK)

    4 EG Osterode (KOK)

    5 Kopf-/Seitenrampe

    6 Tanklager

    7 Gterschuppen

    8 Lager

    9 Werkstatt

    10 Lokschuppen

    11 Werkstatt

    12 Fabrik Krome

    13 Schuppen

    14 Stellwerk

    15 Unterfhrung Petershtte

    16 Fluss Sse

    17 Sgewerk

    18 Gipsverladeturm

    19 Seitenrampe

    20 EG Frste

    21 Gterschuppen

    22 Ansiedlung Nienstedt

    23 Westerhfer Wald

    24 Kleines Viadukt

    25 Holzverladung

    26 Westerhfer Tunnel

    27 Groes Viadukt (Kappbach)

    Unterfhrung

    bei Petershtte.

    Zeichnung:

    Reinhold Barkhoff

  • 40 MIBA-Spezial 78

    Osteroder Gleisanlagen

    Die Gleisanlagen des Personenbahnhofs beschrnkten sich auf das notwendige Ma. Zudem bot sich zwischen dem Empfangsgebude und dem ansteigen-den Gelnde zur Lindenstrae auch nicht viel Platz. So gab es neben dem Hauptgleis nur ein Umfahrgleis.

    Der Bahnsteig mit etwa 75 m Ln-ge bestand aus leicht aufgeschttetem, verfestigtem Sand ohne jegliche Bahn-steigkante. Das Gleis lag etwas tiefer und lie nur die Schienenkpfe erschei-nen. Der Einstieg ber die Trittbretter in die Personenwagen bereitete dabei jedoch keine Schwierigkeiten. Die letz-te, beziehungsweise erste Weiche des Gleisnetzes der Kreisbahn lag in Hhe des Direktionsgebudes. Etwa 5 Meter weiter installierte man in der Folgezeit einen Wasserkran als zustzliche Was-serentnahmestelle.

    Im weiteren Gleisverlauf zum Ende der Gleisanlagen hin wurde ein Lager-schuppen des Eimerfabrikanten H.L. Krome erreicht. Mit dem Neubau des Direktionsgebudes wurde das Gleis um 1905 an einer Laderampe vorbei bis zum neugebauten Kesselhaus der Krome-Fabrik verlngert. Hier endete das etwa 50 m lange Anschlussgleis.

    Die Osteroder Fass & Kbel Fabrik wurde von Louis Krome in den 1880er-Jahren gegrndet und produzierte in erster Linie Holzeimer. Der Betrieb ent-wickelte sich positiv und weitere Pro-duktionsgebude wurden im Laufe der Zeit angebaut. Zur Stromversorgung des Betriebes und der Wohngebude wurde ein Lokomobil angeschafft. Als Energietrger dienten Braunkohle und die Holzreste des Betriebes.

    Wurde der Inhaber in den Anfangs-jahren als Eimerfabrikant bezeichnet, hatte er ab dem Jahr 1930 eine Kbel-fabrik. Die Produkte reichten von Hol