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Mit Schwerpunkt auf Teamrollen-Modellen
Belbin, TMS, HATS, MBTI/GPOP, Big 5, Reiss-Profile, Enneagramm, Karriereanker
T. Speil, August 2013
Rechtshinweis: Dieses Dokument dient nur der Information Alle Rechte an den Inhalten bleiben bei den jeweiligen Schutzrechtsinhabern
• Es gibt eine Vielzahl von Persönlichkeitsmodellen
• Einige betrachten nur das Individuum, andere auch Rollen im Team
• Dieses Dokument gibt nur einen oberflächlichen, nicht vollständigen Vergleich einiger Modelle
• Die Basis der meisten Persönlichkeitsmodelle liegt in amerikanischen Entwicklungen der 1930er Jahre
• An strikten Typologien wird oft kritisiert, dass die meisten Menschen in vielen Aspekten eher ausgeglichen sind, als deutlich gegensätz-liche „Pole“ zu haben (Symmetrische Normalverteilung)
• Menschen können sich situativ sehr unterschiedlich verhalten, sowohl beruflich als auch privat
• Viele Modelle gehen daher von einer individuellen Gewichtung der Aspekte aus, oder von 2 oder 3 besonders stark ausgeprägten (angrenzenden) Rollen, die sich im Lauf des Lebens/Arbeitskon-textes auch ändern können.
• Präferenzen sind situativ sinnvoll oder nicht, nicht „absolut“
• Die Verteilung von Präferenzen kann sichtbar gemacht
werden (Lücken/blinde Flecken/Cluster/Rivalität)
• Sie bieten einen Ansatz zur Konfliktreduktion und Ver-
besserung der Arbeitsverteilung (Zufriedenheit, Effizienz)
• Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses/Sprache
•Gemeinsames Interesse an Verbesserung und regelmäßiger
„Messung“/aktivem Austausch schaffen
• Abgleich Anforderungen + Präferenzen im Team (Gap)
• Aufgaben können nach Erfolgskriterien/hauptsächlich
notwendigen Typen untersucht werden
•Oft sind nur 2-3 Arbeitsfunktionen für eine bestimmte
Aufgabe entscheidend/dominant (Vergleich Pareto-Prinzip)
• MBTI, GPOP, TMS, Insights basieren auf Weiterentwicklung der Typologie von C. G. Jung
• C. G. Jung war ein Schweizer Psychiater (1875-1961), Schüler von S. Freud, Begründer der Analytischen Psychologie
• Jung‘sche „Typen“: Fühlen/Denken, Intuition/Sensorisch, jeweils als intro- oder extravertiert
• 8 Typen/Eigenschaften: jeweils Paar aus extra-/introvertiert, praktisch/theoretisch, hart/kooperativ, geplant/spontan
• Es gibt deutliche Kritik, dass diese Typen intuitiv/subjektiv gewählt wurden und einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten
• In der heutigen Psychologie und Wissenschaft spielen die Jungschen „Funktionen“ keine Rolle mehr; sie sind veraltet, können aber übertragen werden
Lars Lorber (Autor; www.typentest.de) schlägt folgende Interpre-tation vor, die mit dem aktuellen Stand und Modellen wie Big 5 vereinbar ist:
• Durch Test oder Selbsteinschätzung die stärkste Eigenschaft finden = Hauptfunktion; Zweitstärkste Eigenschaft = zweite Funktion etc.
• Die Reihenfolge der 4 Komponenten kann dann nach dieser Stärke (ähnlich wie Skala bspw. bei Big 5) angeordnet werden oder unterstrichen/hervorgehoben, …
• Ambivalenz/“Unentschieden“ könnte auch durch ein „x“ gekennzeichnet werden
• Dadurch entstehen eine Vielzahl möglicher, feinerer Kombinationen (Vermeidung fester Schablonen)
• Analog anwendbar auf MBTI etc.
Belbin TMS Insight MBTI/GPOP
• „Meyer-Briggs Type Indicator“ und „Golden Profiler of Personality“
•GPOP ist in DE weiter verbreitet, eine Variante des MBTI
• 4 Dichotomien: Intra-/Extraversion, Intuition/Sensorisch, Fühlen/Denken, Urteilend/Flexibel
• Resultierend 16 mögliche „Typen“ (mit fixen Haupt- und Nebenfunktionen)
• Nur individuell, kein Teambezug
• Fragebogen, dichotom (entweder/oder)
•wissenschaftlich nicht haltbar, keine relevante Aussagekraft; Entwicklung stagniert schon lange
• „Big 5“ Hauptdimensionen der Persönlichkeit: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit
• Lässt sich recht gut auf Jung‘sche Typenlehren übertragen
• Thurstone, Goldberg, Tupes/Christal, Costa & McCrae…
• Sehr viele Studien, quasi ein Standardmodell, aber auch Kritik: eher anerzogen (Lebensumstände, Kultur) als universell (angeboren)
• Außerdem auch als negativ bewertete Eigenschaften und keine weitergehende Erklärung/Interpretation (nur „Ist“)
• Individuell, nicht teambezogen
• Varianten: NEO, IPIP, OCEAN/CANOE, Hexaco, …
Big Five Faktoren Typentest Eigenschaften
1. Extraversion niedrig: zurückhaltend, ruhig, gerne allein, reserviert hoch: aktiv, gesellig, gesprächig, heiter, positive Emotionen zeigend
niedrig Introvertiert - Extrovertiert hoch Energie auf sich selbst richten und zurückhaltend sein oder nach außen auf andere Menschen und kontaktfreudig sein.
2. Offenheit für neue Erfahrungen niedrig: konventionell, bodenständig, sachlich, traditionell, konservativ hoch: phantasievoll, offen für Neues, vielfältig interessiert, intellektuell, unkonventionell
niedrig Praktisch – Theoretisch/Kreativ hoch Bei bisherigen Erfahrungen bleiben, und dem, was man kennt oder sich für Neues, ungewöhnliches und geistige Aktivitäten interessieren.
3. Verträglichkeit niedrig: kritisch, wetteifernd, konfrontierend, misstrauisch hoch: kooperativ, einfühlsam, hilfsbereit, nachgiebig, gutmütig
niedrig Hart - Kooperativ hoch Hart interagieren, auf die eigenen Interessen achten oder kooperativ interagieren und Rücksicht auf andere nehmen.
4. Gewissenhaftigkeit niedrig: locker, unbeständig, unzuverlässig, unordentlich hoch: zielstrebig, organisiert, diszipliniert, ordentlich, pedantisch, zuverlässig
niedrig Spontan/Flexibel – Geplant/ Strukturiert hoch Sich leicht ablenken lassen, spontan entscheiden oder geplant und zielstrebig vorgehen.
5. Emotionale Instabilität (Neurotizismus) niedrig: ausgeglichen, entspannt, sorgenfrei, ruhig hoch: ängstlich, nervös, besorgt, emotional unstabil
niedrig Resistent - Empfindlich hoch einen hohen Widerstand gegen negative Einflüsse haben oder empfindlich auf negative Gefühle reagieren.* *) ergänzt ggü. ursprünglichen 4 Paaren bei Jung
• Team Management System
• Charles Margerison, Dick McCann
• 4 Dichotomien (nach Jung): Skalen für Beziehungen (Intra-/Extraversion), Information (Praktisch/ Kreativ), Entscheidungen (Analytisch/Intuitiv-Überzeugung), Organisation (Strukturiert/Flexibel)
• 8 Arbeitsfunktionen (Teamrollen) sowie 13 Linking Skills zur Verbindung & Entwicklung
• Verbindung ist Aufgabe aller Mitglieder
• Das „TMS-Rad“ enthält als wesentliches Element auch eine Arbeitsabfolge (von Beraten bis Stabilisieren)
• Fragebogen mit Abstufungen (mehr – weniger)
• Meredith Belbin
• Basiert nicht auf der Typologie von Jung, aber auch Gegensatzpaare: Personen-/Sache, Verfahren-/Innovation; auch Unterschied Außen- und Innenbezug
• Eher soziologisch, nicht psychologisch motiviert; explizit keine Persönlichkeitstypen
• 8 Teamrollen + Spezialist
• 3x3 Gruppen: Handlungsorientierte Typen, kommunikationsorientiert, wissensorientiert
• Die Rollen sind auch auf einem Koordinatenkreuz (Gegensätze) darstellbar (Koordinator in der Mitte, ein Quadrant bleibt frei)
• Die Rolle „Spezialist“ kenne ich auch als „Stratege“/Führungs-kraft; dieser ist außerhalb des Teams
• Optimale Teamgröße nach Belbin sind nur 4 Mitarbeiter; mehr könnten nicht eng genug zusammenarbeiten
TMS Rolle Belbin Rolle
Informierter Berater Beobachter
Kreativer Innovator Neuerer/Erfinder
Entdeckender Promoter Wegbereiter/
Weichensteller
Auswählender Entwickler
Koordinator/ Integrator
Zielstrebiger Organisator Macher
Systematischer Umsetzer
Umsetzer
Kontrollierender Überwacher
Perfektionist
Unterstützender Stabilisator
Teamarbeiter
Spezialist
Analytisch
Strukturiert
Praktisch Introvertiert
Überzeugung
Flexibel
Kreativ Extrovertiert
• Harrison Assessment Talent System (HATS)
• basiert nicht auf Persönlichkeitsprofilen, sondern matcht
persönliche & fachliche Faktoren auf einen konkreten Job
• Der Fragebogen wird auf den jeweiligen Job angepasst
• Individual und Team
• Fragebogen 20-30 Min.
• 16 „Lebensmotive“
•Genannte Stärke: Frage nach der Motivation/Grund
•wissenschaftliche Fundierung nicht ausgeprägt
• 8 Arten möglicher „innerer Karrieren“ als individuelle
berufliche Motivatoren/Selbstbild
• Technische/funktionale Kompetenz, General Management,
Selbständigkeit/Unabhängigkeit, Sicherheit/Beständigkeit,
Unternehm. Kreativität, Dienst/Hingabe an eine Idee oder
Sache, Totale Herausforderung, Lebensstilintegration
• Von Edgar H. Schein (USA) in den 1990ern entwickelt
• In DE inzwischen recht verbreitet in der PE (?)
•Oscar Ichazo, Claudio Naranjo u. a. (altertümliche Wurzeln)
• 9 Persönlichkeitstypen (und der Typ 0)
• 3 Gruppen/“Intelligenzen“: Bauch-, Herz- oder Kopftypen
• verschiedene weitere geometrische Interpretationen
• Typ lebenslang fest
• Teilweise auch im esoterischen Bereich verbreitet
• Fragebogen dichotom (entweder/oder), keine Mischung
•wissenschaftlich nicht fundiert