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87 NATURPARKE EINE PERSPEKTIVE FÜR LÄNDLICHE RÄUME IN EUROPA NATURE P ARKS PROSPECTS FOR RURAL AREAS IN EUROPE Referentenbeiträge der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Oktober 2004 in Leipzig im Rahmen der EUREGIA 2004 Speaker presentations from the conference held at the EUREGIA in Leipzig on 29th October 2004 Ergebnisse einer Umfrage zu Naturparken in Europa Results of a survey on Nature Parks in Europe www.naturparke.de

Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

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Referentenbeiträge der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Oktober 2004 in Leipzig im Rahmen der EUREGIA 2004

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Page 1: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

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NATURPARKE – EINE PERSPEKTIVE FÜR

LÄNDLICHE RÄUME IN

EUROPA

NATURE PARKS –PROSPECTS FOR RURAL

AREAS IN EUROPE

Referentenbeiträge der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Oktober 2004 in Leipzig im Rahmen der EUREGIA 2004Speaker presentations from the conference held at the EUREGIA in Leipzig on 29th October 2004

Ergebnisse einer Umfrage zu Naturparken in Europa Results of a survey on Nature Parks in Europe

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NATURPARKE – EINE PERSPEKTIVE FÜR

LÄNDLICHE

RÄUME IN EUROPA

NATURE PARKS –PROSPECTS FOR RURAL

AREAS IN EUROPE

Referentenbeiträge der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Oktober 2004 in Leipzigim Rahmen der EUREGIA 2004

Speaker presentations from the conference held at the EUREGIA in Leipzig on 29th October 2004

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Herausgeber/EditorVerband Deutscher Naturparke e.V. (VDN)Federation of German Nature ParksDahlmannstr. 5-7D-53113 [email protected]

Projektbetreuung und RedaktionSupervision of the project and compilationJörg Liesen & Ulrich Köster Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN)

LayoutUte Mächler, Bonn

Druck/PrintDruckerei/Print office Leppelt, Bonn

Papier/PaperRePrint (50% AltpapieranteilProportion of Recycling Paper)

Danksagung/AcknowledgementWir danken Martina Porzelt, Rana Aydin, ValentinHollain und Kristian Auth bei der Unterstützungzur Fertigstellung dieser Publikation.We thank Martina Porzelt, Rana Aydin, ValentinHollain and Kristian Auth for the assistance of thecompletion of this publication.

Die Tagung und die Umfrage wurden gefördertdurch das Bundesamt für Naturschutz mit denMitteln des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit.The specialist conference and the survey havebeen supported by the Federal Agency of NatureConservation with financial support from the Federal Ministry for the Environment, NatureConservation and Nuclear Safety.

Bonn 2005

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

VORWORT

PREFACE

Dr. Herbert GüntherBEGRÜSSUNG

WELCOME

Michael StarrettNATURPARKE – EINE PERSPEKTIVE FÜR LÄNDLICHE RÄUME IN EUROPA

NATURE PARKS – PROSPECTS FOR RURAL AREAS IN EUROPE

Dr. Gerald ThalheimPERSPEKTIVEN FÜR LÄNDLICHE RÄUME – NEUE POLITIKANSÄTZE DES BUNDES-MINISTERIUMS FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT

PROSPECTS FOR RURAL AREAS – THE NEW POLICY OF THE FEDERAL

MINISTRY OF CONSUMER PROTECTION, FOOD AND ARGICULTURE

Jochen FlasbarthINTEGRATION VON NATURSCHUTZ, TOURISMUS UND LANDWIRTSCHAFT – EINE CHANCE FÜR GROSSSCHUTZGEBIETE

INTEGRATING NATURE CONSERVATION, TOURISM AND AGRICULTURE –AN OPPORTUNITY FOR LARGE-SCALE CONSERVATION AREAS

Gérard MoulinasDIE REGIONALEN NATURPARKE FRANKREICHS

THE REGIONAL NATURE PARKS OF FRANCE

Franz Handler NATURPARKE ALS IMPULSGEBER FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM

NATURE PARKS AS SOURCE OF INCENTIVES IN RURAL REGIONS

Oswald MarrNATURPARKE UND LEADER+ NATURE PARKS AND LEADER+

Stanka DesnikDIE ZUKUNFT DER KULTURLANDSCHAFT IM DREILÄNDERPARK

GORICKO-RAAB-ÓRSÉG

THE FUTURE OF THE CULTIVATED LANDSCAPE IN THE THREE-COUNTRIES PARK

GORICKO-RAAB-ÓRSÉG

Dr. Hartmut Rein NUTZUNG VON REGIONALENTWICKLUNGSPROZESSEN ZUR ETABLIERUNG DER

„EUROPÄISCHEN CHARTA FÜR EINEN NACHHALTIGEN TOURISMUS IN SCHUTZ-GEBIETEN“ IN DEUTSCHLAND UND IN DEN NEUEN EU-MITGLIEDSLÄNDERN

UTILISATION OF REGIONAL DEVELOPMENT PROCESSES TO ESTABLISH THE

”EUROPEAN CHARTER FOR SUSTAINABLE TOURISM IN PROTECTED AREAS“ IN GERMANY AND THE NEW EU MEMBER COMMUNITIES

Jörg Liesen & Ulrich KösterNATURPARKE IN EUROPA – ERGEBNISSE EINER EUROPÄISCHEN UMFRAGE

NATURE PARKS IN EUROPE – RESULTS OF A EUROPEAN SURVEY

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INHALT CONTENT

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

In vielen europäischen Staaten gewinnenGroßschutzgebiete wie die deutschen Natur-parke zunehmend an Bedeutung. Die zentraleAufgabe der Naturparke ist, den Schutz unddie nachhaltige Nutzung der Kulturland-schaften zu verbinden. Denn nur durch dienachhaltige Nutzung der historisch gewachse-nen europäischen Kulturlandschaften kanndie biologische Vielfalt dieser Landschaftenauf Dauer gesichert werden. Gleichzeitig sindNaturparke ein ideales Instrument für dieUmsetzung einer integrierten Entwicklung desländlichen Raumes in Europa.

Insgesamt gibt es in den europäischen Staatendeutlich über 600 den deutschen Naturparkenvergleichbare Großschutzgebiete. Dies ist einErgebnis einer Umfrage, die VDN und EURO-PARC Federation bei den Naturpark-Dach-organisationen in den europäischen Staatendurchgeführt haben, um einen europaweitenÜberblick über Naturparke zu erhalten. DieErgebnisse der Umfrage werden in dieserVeröffentlichung vorgestellt.

Mit den über 90 Naturparken in Deutschland,den 40 Naturparken in Österreich, den 44Parcs Naturels Régioneaux in Frankreich undden zahlreichen weiteren Naturparken in denanderen europäischen Staaten existierenGroßschutzgebiete, die in ihren Regionen dasGrundkonzept der nachhaltigen Entwicklung,die Integration von Schutz und Nutzung imKonsens mit den Menschen, erfolgreichumsetzen. So fördern Naturparke nicht nureine nachhaltige Regionalentwicklung, son-dern unterstützen auch natur- und land-schaftsbezogene Erholung und Tourismus und

entwickeln Angebote zu Umweltbildung undÖffentlichkeitsarbeit. Entscheidend für ihreArbeit ist die erfolgreiche Kooperation mitregionalen Verbänden und Akteuren wie u.a. aus Kommunen, Naturschutz, Touris-mus, Land- und Forstwirtschaft. Mit Hilfe die-ser Kooperationsstrukturen können Natur-parke in kontinuierlicher Arbeit dauerhaft zur Entwicklung der ländlichen Regionen bei-tragen.

Hieraus wird deutlich, dass die Naturparke inden europäischen Staaten starke Partner füreine nachhaltigen Entwicklung ländlicherRäume sein können und in vielen Staatenbereits sind, wie sie im Zuge der Reform derGemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in derEuropäischen Union angestrebt wird.

Auf der gemeinsam vom Verband DeutscherNaturparke (VDN), dem Verband derNaturparke Österreichs (VNÖ) und EURO-PARC-Federation am 29. Oktober 2004 inLeipzig veranstalteten Tagung „Naturparke –Eine Perspektive für ländliche Räume inEuropa“ wurde dieses Thema unter verschie-denen Aspekten von den Referenten aufge-griffen. Die Vorträge dieser Tagung können Siein dieser Veröffentlichung ebenfalls nachlesen.

Die Tagung und die Umfrage verfolgen weiter-hin das Ziel, die schon bestehenden interna-tionalen Kontakte zwischen den europäischenNaturparken weiter auszubauen und zu stär-ken. Dies trägt dazu bei, Natur und Landschaftin Europa gemeinsam mit den Menschen undfür die Menschen dauerhaft zu schützen undzu erhalten.

VORWORT

Michael StarrettPräsident EUROPARC-Federation

Dr. Herbert GüntherPräsident Verband Deutscher

Naturparke

Bgm. Mag. Wolfgang MairPräsident Verband der Naturparke

Österreichs

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

In many european countries large scale pro-tected areas like the German Nature Parksgain more and more importance. The centraltasks of Nature Parks consist in combining theprotection and the sustainable use of cultiva-ted landscapes. Because only through a sustai-nable use of the historically developpedEuropean cultivated landscapes is it possible topreserve the biological diversity of these land-scapes permanently. At the same time NatureParks are a perfect instrument for the imple-mentation of an integrated development ofthe rural regions in Europe.

Overall in the European countries there existmore than 600 large-scale protected areascomparable to the German Nature Parks. Thisis a result of a survey, that has been conduc-ted by the VDN and the EUROPARC Federationat the Nature Park Federations throughout theEuropean countries, to get an overview of theNature Parks. The results of this survey arepresented in this publication.

With more than 90 Nature Parks in Germany,40 Nature Parks in Austria, the 44 ParcsNaturels Régionaux in France and the mani-fold further Nature Parks in other Europeancountries there exist large-scale protectedareas that implement successfully the integra-tion of protection and the use in consensuswith man. That way Nature Parks do not onlypromote a sustainable regional developmentbut also support nature and landscape-basedrecreation and tourism and develop offers for

environmental education and public relations.Deciding for their work is the successful coo-peration with regional associations and actorslike the municipalities and actors from thefields of nature protection, tourism, agricul-ture and forestry. With the support of the coo-peration networks Nature Parks are able tocontribute through continued work perma-nently to the development of rural regions.

This makes it clear that Nature Parks in theEuropean countries can be strong partners fora sustainable development of rural regionsand in many states they already are, as it isaimed for through the reform of the CommonAgricultural Policy of the European Union.

At the conference „Nature Parks – prospectsfor rural areas in Europe“ that was held by theFederation of German Nature Parks (VDN), theFederation of Nature Parks of Austria (VNÖ)and the EUROPARC Federation on the 29thOctober 2004 at Leipzig this topic was discus-sed by the lecturers from different points ofview. The presentations of that conference arealso included in this publication.

The conference and the survey pursue conti-nously the target of an intensification andstrenghtening of the already existing interna-tional links between the European NatureParks. This contributes to the permanent pro-tection and conservation of Nature andLandscape in Europe together with man andfor man.

PREFACE

Michael StarrettPresident EUROPARC Federation

Dr. Herbert GüntherPresident Federation of German

Nature Parks

Bgm. Mag. Wolfgang MairPresident Ferderation of Nature

Parks of Austria

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zur Tagung„Naturparke – Eine Perspektive für ländlicheRäume in Europa“, die der Verband DeutscherNaturparke gemeinsam mit der FöderationEUROPARC und dem Verband der NaturparkeÖsterreichs durchführt.

Insbesondere begrüße ich als Gäste undRedner unserer Tagung:

Herrn Michael Starrett, Präsident der Föde-ration EUROPARC Herrn Dr. Gerald Thalheim, Parlamenta-rischer Staatssekretär im Bundesminis-terium für Verbraucherschutz, Ernährungund Landwirtschaft Herrn Jochen Flasbarth, AbteilungsleiterNaturschutz und nachhaltige Natur-nutzung im Bundesministerium für Um-welt, Naturschutz und ReaktorsicherheitHerrn Gérard Moulinas, Direktor derFöderation der Regionalparke Frankreichs Herrn Franz Handler, Geschäftsführer desVerband der Naturparke ÖsterreichsFrau Stanka Desnik, Geschäftsführerin desslowenischen Naturparks Goricko

Ihnen allen danke ich ganz herzlich, dass Siedie weiten Reisen auf sich genommen habenund so das vielfältige Programm unsererTagung erst möglich gemacht haben.

Ganz besonders bedanke ich mich bei HerrnFlasbarth für die Förderung unserer Tagungund auch der Umfrage zu Naturparken in deneuropäischen Staaten durch das Bundesum-weltministerium. Ohne die Unterstützungunserer Projekte durch das Bundesumwelt-ministerium wäre die erfolgreiche Arbeit desVDN zur Weiterentwicklung der Naturparkenicht möglich.

Wir erleben in den letzten Jahren eineRenaissance der Naturparke-Idee in Deutsch-land und auch in anderen europäischenStaaten. Dies führe ich auf folgende Entwick-lungen zurück:

Es hat sich gezeigt, dass es für einen langfri-stigen Erfolg des Naturschutzes wichtig ist, dieMenschen einzubinden und die Ziele desNaturschutzes mit den Interessen derBevölkerung an der Landnutzung im Sinneeiner nachhaltigen Entwicklung zu verbinden.

Viele ländliche Räume sind von Wirtschafts-problemen, Arbeitslosigkeit und Bevölke-rungsabnahme besonders betroffen. DerAnsatz, vorhandene Stärken wie Natur undLandschaft, Kultur und regionale Besonder-heiten neu zu entdecken und als dauerhaftesKapital der Region zu begreifen, hat vor die-sem Hintergrund stark an Bedeutung gewon-nen. Die Politik greift diese Erkenntnisse auf. InDeutschland macht der neue Fördergrundsatz„Integrierte ländliche Entwicklung“ derGemeinschaftsaufgabe „Verbesserung derAgrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)den integrierten Entwicklungsansatz zumBestandteil der Mainstream-Förderung. DieNaturparke begrüßen diese Entwicklung undbieten sich als Partner zur Umsetzung derneuen Zielsetzung an.

Intakte Natur und naturbezogene touristischeAngebote gewinnen zunehmend an Bedeu-tung bei der Wahl des Reiseziels und natürlichfür die Naherholung im Alltag.

Naturparke werden jetzt als ideales Instrumenterkannt, um die genannten Entwicklungenaufzugreifen. Naturparke bewahren und ent-wickeln Natur und Landschaft mit denMenschen und für die Menschen. Ihr großerVorteil ist es, auf gesetzlicher Basis dauerhaf-te Organisationsstrukturen in meist natur-räumlich abgegrenzten Regionen zu besitzen.Ein Kernstück ihrer Arbeit ist es, erfolgreicheKooperationen zwischen Kommunen, Natur-schutz, Landwirtschaft und weiteren regiona-len Akteuren zu entwickeln. So könnenNaturparke in kontinuierlicher Arbeit dauer-haft zur Entwicklung ländlicher Regionen bei-tragen. Diesbezügliche Aufgaben wurden den

BEGRÜSSUNG WELCOME

Dr. Herbert Günther

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Naturparken auf Initiative des VDN im Übrigenauch bei der Novellierung des Bundesnatur-schutzgesetzes zugewiesen. Naturparke sinddanach geeignet, eine nachhaltige Regional-entwicklung zu fördern und in ihnen wird einnachhaltiger Tourismus angestrebt. Sie dienender Erhaltung und Entwicklung einer durchvielfältige Nutzung geprägten Landschaft undihrer Arten- und Biotopvielfalt. Zu diesemZweck wird eine dauerhaft umweltgerechteLandnutzung in Naturparken angestrebt.

Eine wichtige Aufgabe des VDN ist es, dieNaturparke zu stärken und darin zu unterstüt-zen, dass sie diese vielfältigen und anspruchs-vollen gesetzlichen Aufgaben wahrnehmenkönnen. Dazu führt der VDN zurzeit dasProjekt „Entwicklung von Qualitätskriterienfür Naturparke“ durch, dass vom Bundesamtfür Naturschutz mit den Mitteln des Bundes-ministeriums für Umwelt, Naturschutz undReaktorsicherheit gefördert wird. Und wirwerden im Jahr 2006 ein „Jahr der Natur-parke“ durchführen.

Für die heutige Tagung haben wir den euro-päischen Bezug gewählt, da die Entwicklungder Politik für den ländlichen Raum inDeutschland von der europäischen Politiknicht mehr zu trennen ist. Im Rahmen derReform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)wird in der Europäischen Union eine Neu-orientierung in Richtung einer nachhaltigenEntwicklung ländlicher Räume angestrebt.Mitte Juli 2004 hat die Europäische Kom-mission einen Vorschlag für eine neue Ver-

ordnung für die künftige Förderung der Ent-wicklung des ländlichen Raums vorgelegt. Auf dieser Tagung wollen wir zeigen, dassNaturparke und selbstverständlich auch ande-re Großschutzgebiete wie insbesondere Bio-sphärenreservate eine wichtige Rolle bei derUmsetzung der europäischen Politik für einenachhaltige Entwicklung ländlicher Räume in Deutschland und in allen europäischenStaaten spielen können und spielen sollten.Diese Funktion übernehmen Naturparke bzw.vergleichbare Schutzgebiete in anderen euro-päischen Staaten im Übrigen in viel stärkeremMaß und mit großem Erfolg wie beispiels-weise die Regionalparke in Frankreich.

Mit dieser Tagung wollen wir auch eine stär-kere Kooperation der Natur- und Regional-parke in Europa anstoßen. Wir wollen vonunseren europäischen Partnern lernen undunsere Erfahrungen austauschen. DieseKooperation findet unter dem Dach derFöderation EUROPARC statt, des europäischenDachverbandes der Großschutzgebiete.

Die Föderation EUROPARC, deren Gründungs-mitglied der VDN ist, ist für den VerbandDeutscher Naturparke ein zentraler Partner.Denn mit Hilfe der Föderation EUROPARC istder VDN gemeinsam mit anderen nationalenDachverbänden in der Lage, auf europäischerEbene deutlich zu machen, dass Naturparkeund andere Großschutzgebiete einen wichti-gen Beitrag zum Erhalt und zur Weiterent-wicklung der Landschaften und der ländlichenRäume in Europa leisten.

I would like to welcome you all to our conference“Nature Parks – a prospect for rural sites in Europe”that the Federation of German Nature Parks ishosting together with the EUROPARC Federationand the Federation of Nature Parks Austria.

I especially would like to welcome as guests and spe-akers at our conference

Mr. Michael Starrett, President EUROPARCFederation Mr. Dr. Gerald Thalheim, Parlamentary statesecretary at the Federal Ministry of consumerprotection, food and agriculture,Mr. Jochen Flasbarth, head of departmentsustainable use of nature at the Federal Ministryfor the Environment, Nature Protection andNuclear safety Mr. Gerard Moulinas, Director Federation ofFrench Regional Nature Parks Mr. Franz Handler, Managing DirectorFederation of Nature Parks Austria

Mrs. Stanka Desnik, Managing Director of theslowenian Nature Park Goricko

I would like to thank you all, for having undertakenthe journey and having made possible the Pro-gramm of our conference. I would like to thankespecially Mr. Flasbarth for the support of our con-ference and also for the support of our survey in theEuropean countries by the Federal Ministry for theEnvironment, Nature Protection and Nuclear safety.Without the support of our projects through theFederal Ministry the successful work of the VDN forthe continued development of the Nature Parkswould not be possible.

During the last years we have seen a Renaissance ofthe idea of Nature Parks in Germany and in otherEuropean countries. This is caused by the followingdevelopments. It has become apparent, that for along term success of nature protection it is impor-tant to integrate the population and to combine the

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

targets of nature protection with the interests of thepopulations in favour of a land use in terms of asustainable development.

Many rural regions are especially affected by eco-nomical problems, unemployment and populationreduction. In this context the approach, to redisco-ver existing strenghts like nature and landscape, cul-ture and regional particularities and to understandthem as a persistent capital of the regions, hasstrongly gained more importance. The politics assi-milate this. In Germany the integrated developmentof rural regions represents an important part of themainstream-promotion within the common state-region law “Improvement of the agricultural struc-ture and of the coastal protection”.

Intact Nature und nature related touristic offers gain more and more importance concerning the choice of the destination and also concerning local recreation.

It is one of the important goals of the VDN, tostrenghten Nature Parks and to support them sothat they are capable to undertake their manifoldand challenging legal tasks. Therefore, the VDN is atthe moment carrying out the project „Developmentof quality criteria for Nature Parks“ with support bythe Federal Agency of Nature Conservation withfinancial support from the Federal Ministry for theEnvironment, Nature Conservation and NuclearSafety. In the year 2006 we will organize the “Yearof Nature Parks”.

For the conference today we have chosen theEuropean framework, as a division between thepolitics for rural sites in Germany and the European

politics is not possible anymore. In the framework ofthe reform of the the Common Agriculture Policy(CAP) in the European Union it is aimed for a neworientation towards an integrated, sustainable deve-lopment for rural sites. Mid July 2004 the EuropeanCommission has presented their proposal for a newdecree concerning the future promotion of thedevelopment of rural sites.

At this conference we want to show that NatureParks and of course also other large scale naturereserves like especially biosphere reserves could andshould play a vital role concerning the realisation ofthe European Politics for a sustainable developmentof rural sites in Germany and all other Europeancountries. This function is carried out by NatureParks and comparable protected areas in otherEuropean countries in a much higher degree andwith huge success like the Regional Parks in France.

At this conference we also want to bring forward astronger cooperation between the Nature andRegional Parks in Europe. We want to learn fromour European partners and exchange our experien-ces. This cooperation takes place under the roof ofthe EUROPARC Federation, the umbrella federationof Europe´s protected areas. The EUROPARCFederation, of which the VDN is a founder member,is a central partner for the Federation of GermanNature Parks. For together with the assistance of theEUROPARC Federation, the VDN together with othernational umbrella organizations is capable, to makeit understood on a European level, that Nature Parksand other large-scale protected areas contribute largely to the preservation and the advancement of the landscape and the rural sites in Europe.

| Dr. Herbert Günther |

Staatsminister a.D. / minister of state, retiredPräsident Verband DeutscherNaturparke (VDN) /President Federation of GermanNature Parks

Dahlmannstr. 5-7D-53113 Bonn, DeutschlandTel.: +49 (0)228/9212860Fax: +49 (0)228/9212869E-Mail: [email protected]: www.naturparke.de

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Es ist mir ein großes Vergnügen heute beiIhnen zu sein. Im Namen von EUROPARCFederation freue ich mich, die Möglichkeit zuhaben, mit Ihnen über die Bedeutung desBeitrags von Schutzgebieten, insbesondereihrer Naturparke, zur Regionalentwicklung zusprechen und darüber, welchen Beitrag dieseweiterhin leisten könnten.

Sie haben eine große Auswahl an Rednernhier vereint, welche ihre Erfahrungen mitIhnen teilen werden. Aus meiner Sicht würdeich gerne ihre Arbeit in einen globalen, euro-päischen und auch irischen Kontext bringen.

Ich werde insbesondere diese Arbeit in Zu-sammenhang mit EUROPARC Federation brin-gen, als Dachorganisation mit ihren Mitglie-dern aus 38 europäischen Ländern, die alleBemühungen europaweit unterstützen kann.

HERAUSFORDERUNGEN

Beim letzten IUCN-Kongress, welcher 2003 inDurban stattfand, wurden einige sehr klareHerausforderungen dargestellt. Zur Zeit neh-men Schutzgebiete, zumindest auf demPapier, ca. 11 % der Erdoberfläche ein (Steige-rungsrate von 3 % über einen Zeitraum von10 Jahren). Sie umfassen aber weniger als 1 %der Meeresfläche.

Global gesehen gibt es immer noch einenVerlust an Lebensraum, Artenvielfalt und aufnationaler Ebene einen Verlust von charakteri-stischen Landschaftstypen. In vielen Länderngibt es zu wenige Investitionen in Schutz-gebiete, einen Mangel an Überzeugung unterden Fachleuten sowie an politischem Willen.Der Beitrag, den Schutzgebiete zur Verbesse-rung der Lebensqualität, der Regionalent-wicklung, und der nachhaltigen Entwicklungim Ganzen leisten können, wird mangelhaftkommuniziert. Diese Aufzählung stellt schonan sich eine Herausforderung dar.

FÜHRUNGSSTIL UNDVORGEHENSWEISE

Wenn wir die Herausforderungen gemeinsammeistern wollen, brauchen wir einen klarenFührungsstil und eindeutige Richtlinien. Diessind zwei Tatsachen, die Nelson Mandela fürunabdingbar hält. Am Anfang seiner An-sprache in Durban äußerte er sich über dasAltersprofil des Publikums und forderte eineeffektivere Zusammenarbeit mit der jüngerenGeneration. Er betonte weiterhin die Bedeu-tung der einheimischen Bevölkerung und derlokalen Ebene beim Voranbringen unsererArbeit und kritisierte dabei auch deren unzu-reichende Berücksichtigung bisher. Er erklärte,dass wir über unsere Grenzen hinaus schauenmüssen, nicht nur im transnationalen Sinn,sondern auch im Hinblick auf die Einbindungunserer Schutzgebiete in die umgebendeLandschaft. Mandela war dabei richtungswei-send und führend. Seine Äußerungen hättennicht eindeutiger sein können. Ferner baute erauf das Paradigma für Schutzgebiete, welches2000 von Adrian Phillips und Mike Beresfordveröffentlicht wurde und zeigte welcheBedeutung Schutzgebiete in der Vergangen-heit hatten und welche sie künftig haben sollten. Die Wichtigkeit, Führung und Direk-tive auf einer wissenschaftlichen Theorie auf-zubauen, hätte nicht deutlicher sein können.

DIE FUNKTION VON EUROPARCFEDERATION

Als Präsident eines Verbandes, der 380 Mit-glieder aus 38 Ländern hat, habe ich denVorteil, auf die vorhandenen Erfahrungswerteund Ideen zurückgreifen zu können. Ich fühlemich dadurch aber auch verpflichtet dieseumzusetzen, um den Verband in positiver undstrukturierte Weise zu lenken.

Wie unser kleines Team in unserer zentralenGeschäftsstelle, die koordinierende Einheit für

NATURPARKE – EINE PERSPEKTIVE FÜR LÄNDLICHERÄUME IN EUROPA

NATURE PARKS – PROSPECTS FOR RURAL AREAS IN EUROPE

Michael Starrett

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

alle unsere Aktivitäten bildet, stehen vieleunserer Mitglieder in direkter Verbindung miteiner unserer 8 europäischen Sektionen:

Nordisch-Baltische SektionSektion der atlantischen InselnDeutsche Sektion Italienische SektionSpanische SektionFranzösische SektionBalkan-Sektion (zur Zeit nicht aktiv)

Gesteuert durch die Zentrale und den ge-wählten EUROPARC Vorstand verfolgen dieSektionen strategische Ziele in den Bereichen:

Europäische-Charter für NachhaltigenTourismusJunior-Ranger ProgrammeGrenzüberschreitende KooperationenPartnerschaften und AustauscheNatura 2000.

Bei all diesen Aufgaben zeigt sich der EinflussMandelas.

Unsere Verantwortung ist es, durch Projektewie die „Snowdonia-Declaration“ (2002) unddie „Catalonia Declaration“ (2004) die euro-päischen Schutzgebiete voran zu bringen undihren Stellenwert zu sichern, so dass ihreBedeutung auf politischer, sozialer und ökolo-gischer Ebene betont wird.

Die Herausforderung ist, zu zeigen, dassSchutzgebiete die Schönheit, Vielfalt undEinzigartigkeit von Landschaften bewahrenund dennoch eine harmonische Entwicklungfür Menschen im Einklang mit der Natur mög-lich ist. Gleichzeitig müssen wir sie darstellenals lebende und dynamische Landschaften,welche die Grundlage liefern für wirtschaft-lichen, sozialen und ökologischen Nutzen.

Unsere Schutzgebiete können für die genann-ten Aspekte Vorbildfunktion haben sowieinternationale Kooperationen fördern undmögliche Flächennutzungskonflikte mit einbe-ziehen.

Wir werden in allen Bestrebungen nur Erfolghaben, wenn wir Mandelas Anweisungenberücksichtigen:

Die aktive Miteinbeziehung aller Leistungs-träger und ihrer lokalen Kenntnisse undFähigkeiten.Die Einbindung der Jugend in alleAktivitäten.

Die effektive Kommunizierung des Nut-zens von Schutzgebieten über ihre Gren-zen hinaus.

MASSNAHMEN

Ihr heutiger Themenschwerpunkt stellt dieRolle der Schutzgebiete für die Regional-entwicklung heraus und dabei insbesondereden Zusammenhang von Wirtschaft undUmweltqualität. Ich bin gespannt auf IhreVorträge, um zu hören welche Maßnahmensie in Ihren Ländern durchführen. Ich binsicher, wir werden alle nach dem heutigen Tagdas weitere Vorgehen bestimmen, welches beiunserer Arbeit helfen wird.

Es wäre sehr nachlässig von mir, wenn ich dieeuropäische Landschaftskonvention nichterwähnen würde. Sie zeigt den Ländern sowieden einzelnen Schutzgebieten Maßnahmenund Vorgehensweisen auf, die zur Förderungdes Bewusstseins über die Bedeutung derNatur für unser kulturelles und natürlichesErbe beitragen.

Von einer Sache bin ich überzeugt, wir müs-sen die Bedeutung unserer Arbeit besser kom-munizieren. Wir müssen uns mit der Gesell-schaft und insbesondere mit den Politikernverständigen. Der Nutzen, den wir sehen und fühlen, muss mitgeteilt werden. DieFöderation ist dabei, ein stabiles Netzwerkaufzubauen, um diese Ziele zu erreichen undich hoffe von Ihnen heute lernen zu können,wie wir unsere Arbeit künftig verbessern kön-nen. Die Föderation kann für ihren TeilUnterstützung und Anregungen zu denBereichen bieten, welche ich vorher erwähnthabe.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

It is a great pleasure to be with you today and onbehalf of the EUROPARC federation I welcome theopportunity to talk to you on the significance of thecontribution which protected areas, and particular-ly areas such as your Nature Parks make, and cancontinue to make, to rural development.

You have brought together a wide range of spea-kers from Europe who will share their experiencewith you. From my perspective I wish to place yourwork in a world, a European and even an Irish con-text.

I will in particular set that work in the context of theEUROPARC Federation, which as an umbrella orga-nisation with members in 38 European Countriescan lend strength to all our efforts on a pan –European scale.

THE CHALLENGES

At the recent IUCN world parks congress in Durban(2003) some very clear challenges were set out. Itmay be the case (on paper at least) that protectedareas now cover approximately 11% of the world’sterrestrial surface (going up from 3% over a ten yearperiod) but they cover less than 1% of the marinearea. There is still overall in the global sense a lossof habitat, a loss of biodiversity and arguably on anational basis a loss of landscape quality. There is inmany countries a lack of investment in protectedareas, lack of belief amongst practitioners, a lack ofpolitical will and a failure to articulate the contribu-tion that protected areas can make to our quality oflife, our rural development and to sustainable deve-lopment as a whole. The above list is a challenge initself.

LEADERSHIP AND INSPIRATION

If we are collectively to overcome these challenges,we need clear leadership and direction. These aretwo aspects in which Nelson Mandela is not foundwanting.

In his opening address in Durban, he pointed to theage profile of the audience saying we needed toengage with our young people more effectively. Hewent on to emphasise the importance of indigenouspeople and local communities in bringing our workforward and again was critical of their insufficientconsideration. He stated that we needed to lookbeyond our boundaries, not only in the trans-natio-nal sense but also as regards the setting of our pro-tected areas in the broader landscape.

Mandela was leading and directing. It could nothave been clearer. In addition he was building onthe new paradigm for protected areas as articulatedby Adrian Philips and Mike Beresford (2000) in apaper, which illustrated what protected areas hadbeen in the past and what they need to become inthe future. The importance of leadership and direc-

tion to build on academic hypothesis could not havebeen more apparent.

THE EUROPARC FEDERATION – ITS ROLE

As President of a Federation which has 380 mem-bers in 38 countries I am privileged to feed off suchinspiration and have an obligation to translate it into action and lead the Federation forward in a posi-tive and structure manner. As well as our core, smallteam at our HQ, which acts a hub and a co-ordina-ting unit for all our activities, many of our membersnow relate directly to one of our 8 Europarc sec-tions. These are

The Nordic Baltic SectionAtlantic Isles SectionCzech SectionGerman SectionItalian SectionSpanish SectionFrench SectionBalkan Section (currently inactive)

Guided by HQ and the elected Europarc Council,sections drive forward the key strategic objectives inthe areas of

The European Charter for Sustainable TourismThe Junior Ranger ProgrammeTrans-boundary Co-operation Partnership and ExchangeNatura 2000

In all this work, you will see the influence ofMandela

Our responsibility, through such mechanisms as theSnowdonia Declaration (2002) and the CataloniaDeclaration (2004) is to lead forward and secure theplace of Europe’s protected areas in a manner whichemphasises their significance at political, social andenvironmental levels.

The challenge is to show that these areas emphasi-se the beauty, the richness and the distinctive senseof place that allows their development harmonious-ly for people and nature. At the same time, we needto show them as living and dynamic landscapes deli-vering economic, social and environmental benefits.

Our protected areas can provide models for all ofthe above as well as promoting international co-operation and integrate potentially conflicting land-uses.

We will only succeed in all of this if as “directed” byMandela we

Actively involve all stakeholders drawing onlocal knowledge and skillsInvolve young people fully in all our activities and Articulate effectively the benefits of protectedareas beyond their boundaries.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

THE ACTION

Your theme today emphasises the role of protectedareas in rural development and in particular the linkbetween economic and environmental quality. I lookforward to hearing from all the speakers you haveassembled to hear the actions they are taking intheir respective countries. As individuals I am surewe will all identify one action after today, which, ifwe take, will help us in our work. It would be remissof me not to mention also the European LandscapeConvention, which has very specific actions andmeasures, which both national states and individu-al protected areas can take to raise awareness of thesignificance of landscape to our cultural and naturalheritage.

Of one thing, I am convinced we must communica-te more effectively the relevance of what we aredoing. We must communicate with society at largeand politicians in particular. The benefits we see andfeel must be shared.

The Federation is putting in place robust structuresto achieve just that and I hope to learn from youtoday how we can improve in our work in the future. The Federation for its part can over youstrength and encouragement in line with the keyareas I have outlined above.

| Michael Starrett |

Präsident/President EUROPARCFEDERATIONVorsitzender/Chief Executive HERITAGE COUNCIL OF IRELAND

– Headquarters –Kröllstraße 5D-94481 Grafenau, DeutschlandTel.: +49 (0)8552/ 9610-0Fax: +49 (0)8552/ 9610-19E-mail:[email protected]: www.europarc.org

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

ZENTRALE BOTSCHAFTEN

Der ländliche Raum ist kein homogenes Ge-bilde – Unsere Politik muss dieser Vielfaltgerecht werden.

Wir müssen auf die bestehenden Potenzialeim ländlichen Raum setzen, regionale Lö-sungen fördern und unterstützen. Der Erfolgländlicher Entwicklung steht und fällt mit denMenschen, die sich vor Ort engagieren. Wirmüssen die vorhandenen Kräfte undInstrumente im ländlichen Raum bündeln.

Vieles haben wir bereits angestoßen:REGIONEN AKTIV GAK-Fördergrundsatz „Integrierte ländli-che Entwicklung“Verordnungsentwurf für die europäischeFörderung der ländlichen Entwicklung(ELER)

EINLEITUNG

Viele ländliche Räume stehen heute vor gro-ßen Herausforderungen. Schon in wenigenJahren wird es Landkreise in Deutschlandgeben, in denen jeder dritte Einwohner über60 Jahre alt ist. Das Statistische Bundesamtrechnet bis 2020 für einige Kreise mit einemBevölkerungsrückgang von über 20 %! Zueinem Großteil resultiert dieser Rückgang ausder demographischen Entwicklung. Er wirdaber noch erheblich verschärft durch diezunehmende Abwanderung und ihre Konse-quenzen für die Stabilität der betroffenenGebiete. Wer abwandert sind in erster Liniedie jungen und innovativen Menschen und vorallem die Frauen.

Die Herausforderungen kennen sicher vielevon Ihnen aus den Regionen, in denen Sieaktiv sind. Hier gilt es, auf kreative Weisegegenzusteuern. Denn heute haben wir nochdie Chance, bewusste Richtungsentscheidun-gen zu treffen und Prioritäten festzulegen.

Das heißt aber nicht, dass die Perspektiven fürländliche Räume durchweg düster sind.Vielmehr gibt es auch viel Positives und guteAnknüpfungspunkte für zukünftige Ent-wicklungen.

REGIONALE LÖSUNGEN

Wir müssen bei unserer Politik auf die beste-henden Potenziale im ländlichen Raum setzen,regionale Lösungen fördern und unterstützen.Ziel unserer Förderpolitik für den ländlichenRaum ist es, die Regionen dabei zu unterstüt-zen, eigene Profile herauszubilden. Erfor-derlich sind Schwerpunkte, die sich an denPotenzialen der jeweiligen Region orientieren.

Hier muss geschaut werden, welche Poten-ziale vorhanden sind und was entwickelt wer-den kann und sollte. Naturparke oder auchBiosphärenreservate bieten in ihren Regionendabei vielfältige Anknüpfungspunkte, bei-spielsweise im naturverträglichen Tourismus.

ENTWICKLUNG VON UNTEN

Und wer könnte die verschiedenen Aspektebesser und sinnvoller zusammen bringen alsdie Menschen vor Ort, die ihre Region kennen.Der Erfolg von ländlicher Entwicklung stehtund fällt deshalb mit den Menschen, die sichvor Ort engagieren. Maßnahmen sind dannam sinnvollsten, wenn sie sich an denBedürfnissen und Stärken derjenigen Men-schen orientieren, die in den ländlichenRäumen leben. In den Regionen muss einSzenario entworfen werden: Wie soll unsereRegion in 10 Jahren aussehen? Was wollen wiranbieten? Welche Potenziale haben wir?Wofür gibt es einen Markt? Und schließlich:Welche Aspekte fehlen noch? Kurz: Es brauchteine Vision für die Region.

Ländliche Entwicklung ist immer dann be-sonders erfolgreich, wenn sich ein breites

PERSPEKTIVEN FÜR LÄNDLICHE RÄUME – NEUE POLITIKANSÄTZE DESBUNDESMINISTERIUM FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UNDLANDWIRTSCHAFT

PROSPECTS FOR RURAL AREAS – THE NEW POLICY OF THE FEDERALMINISTRY OF CONSUMER PROTECTION, FOOD AND ARGICULTURE

Dr. Gerald Thalheim

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Spektrum der regionalen Politik, Wirtschaft,Verbände und Bevölkerung an dem Prozessbeteiligt. Wer das im Einzelnen ist, ist von Re-gion zu Region ganz unterschiedlich. AuchNaturparke können zu solchen Prozessen vielbeitragen, beispielsweise, wenn es um die Verbindung von Schutz und Nutzung derNatur geht.

Von den Interessen und Bedürfnisse derMenschen vor Ort auszugehen heißt auch,sich besonders intensiv mit den Zukunfts-chancen der Jugend und insbesondere derMädchen und Frauen im ländlichen Raum aus-einander zu setzen. Denn sie sind es, die dieländlichen Räume zuerst verlassen.

INSTRUMENTE BÜNDELN

Wir müssen die vorhandenen Kräfte undInstrumente im ländlichen Raum bündeln.Welche Rolle soll dabei der Staat spielen?Bisher griff der lange Arm des Staates durchbis auf die unterste lokale Ebene. Das wird esin Zukunft so nicht mehr geben können.

Eine moderne Verwaltung muss ihre Aufgabedarin sehen, die Gesellschaft zu aktivieren, zufordern und zu fördern, sich selbst alsProblemlöser zu verstehen.

Wenn Verwaltung aber künftig stärker daringefordert ist, zu moderieren und Prozesse inGang zu bringen, dann müssen wir uns –bezogen auf die heutigen Strukturen –bewusst sein, dass wir ohne Verwaltungs-vereinfachung nicht weiter kommen.

Sie wissen alle, wie viele verschiedene An-sprechpartner und Anlaufstellen es momentannoch in vielen Ländern für die Maßnahmenzur Förderung der ländlichen Entwicklung gibt.

Moderner Staat bedeutet für mich: Aufzuräumen im Dschungel der Förder-mittelbewilligung,klare Anlaufstellen zu bilden und Kompetenzen zu bündeln.

REGIONEN AKTIV

Vieles haben wir bereits angestoßen. Mit demim September 2001 gestarteten Wettbewerb„Regionen Aktiv – Land gestaltet Zukunft“haben wir einen solchen übergreifenden Pro-zess angestoßen. Bundesweit 18 Modell-regionen werden noch bis ins Jahr 2005 geför-

dert und dabei unterstützt, auf die Regionzugeschnittene innovative Antworten auf diedrängenden Zukunftsfragen zu entwickeln.

REGIONEN AKTIV setzt bei den Menschen an.Ein von der Bevölkerung getragener Entwick-lungsprozess wird in Gang gesetzt, der die inden Regionen vorhandenen Chancen nutzbarmacht, egal, ob sie im Bereich Tourismus, regenerativer Energien oder Produktion undVermarktung von regionalen Spezialitäten lie-gen. In der Praxis laufen derzeit in den ver-schiedensten Bereichen über 400 Projekte undsind Modell für Innovationen im ländlichenRaum.

Aus dem Modellvorhaben „Regionen Aktiv“können wir vieles lernen. Die Regionen habenes geschafft, in Bewegung zu kommen, einkonstruktives Miteinander zu entwickeln.Dabei gab es kontroverse und zum Teil hitzigeDiskussionen. Aber das ist auch gut so, Krisen-management und Begeisterung für dieWeiterentwicklung gehören immer dazu!

FÖRDERGRUNDSATZ INTEGRIERTELÄNDLICHE ENTWICKLUNG IN DERGAK

Die durch REGIONEN AKTIV gesammeltenErfahrungen haben bereits ihren Niederschlagin dem neuen Fördergrundsatz „Integrierteländliche Entwicklung in der Gemeinschafts-aufgabe Verbesserung der Agrarstruktur unddes Küstenschutzes“ gefunden. Hierbei wur-den verschiedene überbetrieblich ausgerichte-te Maßnahmen („Agrarstrukturelle Entwick-lungsplanung“, „Flurbereinigung und länd-licher Wegebau“ sowie „Dorferneuerung“)zusammengeführt und erweitert.

Neu ist die Förderung der professionellenUnterstützung der regionalen Akteure durchein Regionalmanagement und die Erarbeitungintegrierter ländlicher Entwicklungskonzepte.Auf der Basis solcher Entwicklungskonzeptekann beispielsweise eine sinnvolle Verknüp-fung von Landschaftspflegemaßnahmen, derDirektvermarktung und von Tourismuskon-zepten erfolgen. Die Regionen können undsollen hier eigene Entwicklungsschwerpunktesetzen.

Bei den investiven Fördermaßnahmen könnenzudem auch außerlandwirtschaftliche Aktivi-täten wie z. B. Kooperationen von Land- undForstwirten mit anderen Partnern im Rahmender Einkommensdiversifizierung unterstützt

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

werden. Damit kann eine sinnvolle wirtschaft-liche Entwicklung der Regionen wie auch derlandwirtschaftlichen Betriebe unterstützt wer-den.

Stärker als bisher wird die Förderung länd-licher Entwicklung damit künftig auf die inden ländlichen Regionen von der Bevölkerunggemeinsam festgelegten Ziele und ihre strate-gische Umsetzung achten. Dadurch ist die Er-schließung bisher noch brachliegender Inno-vationspotenziale zu erwarten.

POLITIK AUF EUROPÄISCHER EBENE

Ländliche Entwicklung hört selbstverständlichnicht an der Grenze auf. Ländliche Entwick-lung ist zunehmend ein europäisches Thema.Und es wird eines der großen Themen dererweiterten EU in den nächsten Jahren sein.

Die Kommission hat mit ihren Vorschlägen fürdie Förderung der ländlichen Entwicklung ab2007 wesentliche deutsche Forderungen auf-gegriffen:

Zukünftig soll die Förderung aus einemeinzigen europäischen Fonds erfolgen –sowohl in den Ziel 1- als auch in den Nicht- Ziel 1-Gebieten.

Die Vorschläge der Kommission bietendarüber hinaus vielfältige Möglichkeiten sowiefinanzielle Anreize, Integrierte ländliche Ent-wicklung (LEADER und Andere) in dieProgramme der Länder zu integrieren. Durchdie stärkere Übernahme von so genanntenBottom up-Ansätzen können damit zukünftigauch hinsichtlich der Maßnahmenschwer-punkte die Förderung der ländlichen Entwick-lung stärker regionalisiert erfolgen.

Darüber hinaus hat die Kommission eine wei-tere wichtige Forderung aufgenommen: DieFörderung außerlandwirtschaftlicher Arbeits-plätze – vornehmlich im Rahmen von inte-grierten Entwicklungsansätzen – wird ermög-licht. Mit diesen Neuerungen auf nationalerund europäischer Ebene werden die Erfahrun-gen, die wir mit Initiativen wie LEADER undREGIONEN AKTIV gesammelt haben, in dieBreite getragen. Die Förderpolitik wird denAnforderungen an eine moderne Politik fürländliche Räume zukünftig besser gerecht.

Die Perspektiven ländlicher Räume und derMenschen, die darin leben, sind ganz unter-schiedlich. Unsere Politik für ländliche Räumeunterstützt die Menschen vor Ort dabei, Heraus-forderungen zu bewältigen und individuelleLösungen zu entwickeln – Und damit neuePerspektiven für die Regionen zu eröffnen!

CENTRAL MESSAGES

The rural areas are not of a homogeneous structure– Our politics have to give consideration to thisdiversity.

We have to place emphasis on the existing potenti-als of the rural space, while conveying and suppor-ting regional solutions. The success of rural deve-lopment rises and falls with the people that getinvolved on the local level. We have to bundle theexisting powers and instruments in the rural regions.

Many incentives have been powered by us:

“REGIONEN AKTIV“,the conveying principles of integrated ruraldevelopment of the corporate duty “improve-ment of the agriculture structure and coastalprotection” (GAK),the enactment draft for the European promo-tion of rural development (ELER).

INTRODUCTION

Today many rural areas face great challenges. In afew years time, there will be districts in Germanythat will have every 3rd resident above the age of60 years. The German federal office for statisticspredicts that for some districts there will be a decli-ne in population of up to 20% until the year 2020.To a major part this decline is contributed to by thedemographic development. Additionally this situa-tion is considerably aggravated by migration fromthe rural regions to more developed ones, whichaffects the stability of the regions. On top of that,the only people migrating are young and innovativepeople, which consist especially of women. Many ofyou will know these challenges through first handexperiences from work in your regions.

It is important, to tackle these challenging develop-ments creatively. Today we still have the chance andtime to make conscious decisions for a specificdirection and to set our priorities.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

This however does not mean that the perspectivesfor rural regions are grim altogether. In fact thereare many positive opportunities and possibilitieswhich could be tied up with future evolutions ofthese regions.

REGIONAL SOLUTIONS

In our politics we have to put emphasis on the exi-sting potentials of rural regions and fund and sup-port regional solutions. The goal of our conveyancepolitics for rural regions is to support the regions inemerging a profile of their own. This however canonly be done by setting emphases on the specificpotentials of that particular region.

In every region we have to look for existing poten-tials which can and should be developed. NatureParks or biosphere reserves offer their regions mul-tiple possibilities to tie up with future development,for example in the field of sustainable tourism.

BOTTOM-UP DEVELOPMENT

And who could coordinate these multiple aspectsbetter than the people themselves, who know theirregion best.

The success of rural development therefore rises andfalls with the people that get involved on the locallevel. Measures only have the wanted effect, if theytake the needs and strong points of the local peo-ple, who live in these rural regions, into account.

We have to develop scenarios:How should our region look in 10 years? Whatshould/can we offer? What potentials do we have?Is there an open market for a regional product? Andfinally: Which aspect has been neglected?Short: A vision for the region is needed.

The success of rural development strongly dependson the participation of regional politics, economy,associations and the population. Who in particularplays the vital part depends on the region. NatureParks do contribute to a great extent to these pro-cesses, for example in the issue of coordinated pro-tection and use of natural resources.

To take the interests and needs of the local peopleinto account means, to focus especially on the futu-re of the young population, laying emphasis on thegirls and women. Because it is them, who leave therural regions first.

BUNDLEING OF INSTRUMENTS

We have to bundle the existing powers and instru-ments in the rural regions. Which role is to be play-ed by the state? Up to now the long arm of the statestretched down to the local level. This can not be

the case in the future. A modern administrationshould see its objective in activating the community,to challenge and fund them, so that they realize thatthey can solve the problems themselves.

With today’s administrative structures in mind, thismoderating and incentive starting function is not tobe fulfilled without a simplification of administrativeregulations.

You all know, how many different ways they are toget information about funding for rural develop-ments.

A modern state for me means:a transparent subsidies system,to build precise contact points,to bundle competences.

„REGIONEN AKTIV“ (REGIONS ACTIVE)

We have pushed many incentives.One such example is the contest „Regionen Aktiv –Land gestaltet Zukunft“ which was started inSeptember 2001. State wide 18 model regions willbe funded and supported until the year 2005, todevelop regional innovative approaches for theirfuture development.

„REGIONEN AKTIV“ puts the people first. This incen-tive starts a public-driven process of developmentwhich uncovers existing regional potentials. Thiscould be the case in the field of: tourism, renewableenergy sources or production and marketing ofregional specialties.

Experience from 400 running projects in variousfields has shown that these projects can be used asmodels for other rural regions to create innovation.We can learn many things from the „RegionenAktiv“ project.

The regions accomplished to gather momentumtowards constructive relations with each other. Thisprocess was accompanied by heated debates. This isa good thing. Crisis management and excitementfor the advancement are a vital part in the process.

CONVEYING PRINCIPLES OFINTEGRATED RURAL DEVELOPMENT OFTHE GAK

The experience from „REGIONEN AKTIV“ has resul-ted in the new funding principle of integrated ruraldevelopment as the corporate duty improvement ofthe agricultural structure and the coastal protection(GAK).

In this funding program, different measures („agri-cultural structural development plan“, „land conso-lidation and rural road construction“ together with„village renewal“) where combined and enhanced.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

New is the advancement of professional support ofregional actors through regional management andthe formulation of an integrated rural concept. Onthe basis of such concepts we can make a reasona-ble link between landscape conservation, directregional marketing and touristy concepts. Theregions can and will have to find there own deve-lopment strong points.

Through inventive funding measures also help withnon-agricultural activities, such as: the support forcooperation of farmers and forest managers withother partners to diversify their income can be sup-ported.

It is a vital and reasonable tool to support regionaleconomic development as well as the farm deve-lopment.

The funding of rural development now takes muchmore into account the objectives worked out by thelocal people and their strategic realization. Throughthis we expect to see a new boost in regional inno-vative acts which will advance yet undevelopedpotentials.

POLITIC ON A EUROPEAN LEVEL

Rural development naturally does not stop at bor-ders. It has increasingly become an European issue.And with the EU of 25 in place, it will become moreimportant in the years to come.

The European commission’s rural development plan(from 2007 onwards) takes major parts of Germanrural development concepts into account:

In future the funding should come from onlyone European fund; this means target 1 regionsas well as non target 1 regions.The European proposal also comprises manypossibilities and financial stimulation for inte-grated rural development (LEADER, …) as partof the countries own rural development pro-grams. Through the increased use of so calledbottom-up approaches the advancement ofrural development was regionalised to a stron-ger degree than it was the case in the past.

Additionally the commission agreed to anotherimportant German demand: The advancement ofnon-agricultural jobs – mostly in the context of inte-grated development approaches will be possible.

These improvements on national and European leveltake the experience we made with programs suchas LEADER and REGIONEN AKTIV into account andtake them to a much broader level. The challenge ofmodern politics to promote rural economic deve-lopment is much improved through the new advan-cement politics.

The perspectives of the rural areas and of the peo-ple living in them vary strongly.

Our politics for rural areas assist the local populationto meet and overcome the challenges by developingindividual solutions. And therefore open new per-spectives for their region!

| Dr. Gerald Thalheim |

Parlamentarischer Staatssekretär imBundesministerium für Verbraucher-schutz, Ernährung und LandwirtschaftParl. State Secretary of the FederalMinistry of Consumer Protection,Food and Agriculture

Wilhelmstr. 54D-10117 Berlin, DeutschlandTel: +49(0)30/2006-0Fax: +49(0)30/2006-4262Homepage: www.bmvel.de

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

„Naturparke – Perspektiven für die ländlichenRäume in Europa“! Kann dies wirklich einThema im Jahr 2004 sein, angesichts einer sichrasant entwickelnden globalen Weltwirt-schaft? Ist es nicht eine romantische Träume-rei, mit Naturparken auf den Megatrend glo-baler Agrar- und Rohstoffmärkte reagieren zuwollen? Verkörpern nicht viel mehr Schlag-worte wie Präzisionslandwirtschaft die Per-spektive für die ländlichen Räume? Ich glaubedies nicht: Vielmehr meine ich, dass geradewegen der auch in Europa unaufhaltsam stär-keren Einflüsse des Weltmarktes auf dieLandwirtschaft, wir einen enormen politischenHandlungsbedarf haben, Perspektiven für dieländlichen Räume zu entwickeln, die sich ebennicht an globalen Handelsstrukturen orientie-ren, sondern vielmehr ein eigenes regional-wirtschaftliches Potenzial aufweisen. Mehrnoch: Eine nachhaltige Entwicklung in Deutsch-land ist aus meiner Sicht nur möglich, wenn esauch eine eigenständige stabile wirtschaftlicheEntwicklung in den ländlichen Räumen gibt.Und hierbei kann und wird die nachhaltigeNutzung der Natur eine zentrale Rolle spielen.

Ich finde es sehr positiv, dass der VerbandDeutscher Naturparke zu seiner FachtagungVertreter anderer europäischer Regionen hiernach Leipzig eingeladen hat. Damit wird auchdeutlich, dass die Regionen ein wichtigesRückgrat der europäischen Integration dar-stellen.

Der Verband Deutscher Naturparke ist zum 3. Mal auf der EUREGIA mit einer Fach-veranstaltung vertreten. Das ist eine notweni-ge und wichtige Akzentsetzung, die derBundesumweltminister deshalb auch gernefinanziell gefördert hat. Die EUREGIA ist zueiner wichtigen Messe für Regionalentwick-lung in Europa geworden. Und dies machtmeines Erachtens auch deutlich, dass in einemimmer mehr zusammen wachsenden Europadas Denken in Regionen über Ländergren-zen hinweg richtigerweise an Bedeutunggewinnt.

Ich bin gebeten worden, über die Integrationvon Naturschutz, Tourismus und Landwirt-schaft als Chance für Großschutzgebiete zusprechen. Ich denke aber, es geht eigentlichum mehr: Es geht darum, im Zusammenhangmit Großschutzgebieten die Entwicklungs-chancen für die gesamte Region zu erkennen.

Fangen wir einmal bei den Begrifflichkeitenan: Großschutzgebiete und Regionalent-wicklung

Großschutzgebiete haben vor allem – das sagtder Begriff schon – etwas mit dem Schutz derNatur zu tun. Bei den Naturparken stand dar-über hinaus in der Vergangenheit insbesonde-re ihre Erholungsfunktion sowie ihre Eignungfür die Entwicklung sanfter Tourismusformenim Vordergrund. Diese Funktionen wurden mitder Novelle des Bundesnaturschutzgesetzesum die Rolle der Naturparke für die Regional-entwicklung ergänzt.

Biosphärenreservate haben neben ihrerSchutz- und Bildungsfunktion die Aufgabe,Vorbildregionen für eine nachhaltige wirt-schaftliche Entwicklung zu sein. Nationalparkesollen in ihrer Kernzone eine ungestörte natür-liche Entwicklung zulassen und haben außer-halb dieser Zone eine Bildungs- und Erho-lungsfunktion. Die Bedeutung aller Groß-

INTEGRATION VON NATURSCHUTZ, TOURISMUS UNDLANDWIRTSCHAFT – EINE CHANCE FÜR GROSSSCHUTZGEBIETEINTEGRATING NATURE CONSERVATION, TOURISM AND AGRICULTURE –AN OPPORTUNITY FOR LARGE-SCALE CONSERVATION AREAS

Jochen Flasbarth

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

schutzgebietskategorien geht also deutlichüber die Schutzfunktion und die damit ver-bundenen Ziele hinaus.

Großschutzgebiete stellen aufgrund ihrernatürlichen Ausstattung verbunden mit kultu-reller Identität besondere Regionen dar.Besonders deshalb, weil hier eine intakteNatur einer der wesentlichen Faktoren auchfür eine soziale und ökonomische Entwick-lung ist.

Untersuchungen haben gezeigt, dass auch dieNationalparke, obwohl ihnen gesetzlich aus-drücklich keine Aufgaben zur Regional-entwicklung zugewiesen sind, in ihrer Regioneinen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.Es ist deshalb auch kein Wunder, dass bei-spielsweise beim Kellerwald in Hessen dieFremdenverkehrswirtschaft und die Kur-betriebe neben den Naturschutzverbänden zuden frühen Befürwortern des Nationalparksgehörten. Und bei der Eröffnung des National-parks Eifel war die einzige kritische Anmer-kung bei den ansonsten überschwänglichenGrußworten, die vom Vertreter des belgischenTourismusministeriums vorgetragene Sorge, eskönnten zu viel Tourismusströme von Belgienauf Deutschland verlagert werden.

Am Beispiel des Bayerischer Waldes wurde dieBedeutung des Nationalparks für den Touris-mus durch eine 1995 durchgeführte Umfrageunterstrichen. Danach gaben 31 % der Be-fragten an, dass sie ohne die Existenz desNationalparks nicht gekommen wären, beiweiteren 56 % spielte seine Existenz einewichtige Rolle.

ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNGLÄNDLICHER REGIONEN

Die Mehrzahl der deutschen Großschutz-gebiete liegt, wenn man einmal von einigenNaturparken absieht, die in erster Linie Nah-erholungsgebiete für Ballungsräume sind, instrukturschwachen ländlichen Räumen. In vie-len dieser Gebiete befindet sich die traditio-nelle Landwirtschaft auf dem Rückzug. Dielaufende Raumbeobachtung des Bundes-amtes für Bauwesen und Raumordnung hat1999 diese Karte veröffentlicht (siehe Abb.1).

Der Trend, der sich aus diesem Bild ergibt, hatsich sogar eher verschärft. Dies deckt sichauch mit den Beobachtungen im sektoralenStrukturwandel und der Beschäftigungs-entwicklung in Deutschland. Danach nimmt

die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaftzwischen 1996 und 2015 im Durchschnittjährlich um 0,28 % ab, die Zahl der Beschäf-tigten sinkt im gleichen Zeitraum jährlich um2,28 %.

NEUE AUSRICHTUNG REGIONALERFÖRDERPROGRAMME

Diese Entwicklung stellt uns vor großeHerausforderungen, nicht nur weil die Men-schen in ländlichen Räumen Zukunftsperspek-tiven benötigen, sondern auch weil Natur-räume in Deutschland in erster Linie Kultur-landschaften sind, deren Pflege ganz erheblichvon der Landwirtschaft abhängt.

Vor diesem Hintergrund sind in den kommen-den beiden Jahren die Entscheidungen zur EU-Strukturpolitik von ganzheitlicher Bedeutung.Die EU-Kommission schlägt vor, für die Ent-wicklung ländlicher Räume 88 Mrd. EURO fürdie Jahre 2007 bis 2013 bereitzustellen.Diese Mittel müssen aus meiner Sicht stärkerals bisher für den Naturschutz und die

Abb. 1 Rückzugswahrscheinlichkeit der LandwirtschaftPropability of the retreat of the agriculture

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Landschaftspflege eingesetzt werden, wobeihiervon meistens ja auch Landwirte profitierenkönnen und sollen, vorausgesetzt sie denkenüber die klassische Nahrungsmittelproduktionhinaus. Nur so können wir aus meiner Sichtden Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaftsicherstellen. Und dies wiederum ist eine ent-scheidende Voraussetzung dafür, ob es gelingtneue Einkommens- und damit Zukunftsper-spektiven für ländliche Regionen zu schaffen.

Wir haben vom Bundesumweltministeriumaus untersuchen lassen, inwieweit der Natur-schutz Impulsgeber für sozioökonomischeEntwicklungen sein kann. In die Untersuchungwurden das Biosphärenreservat Branden-burgische Elbtalaue, die Diepholzer Moor-niederung in Niedersachsen und die PLENUM-Modellregion Isny/Leutkirch in Baden-Württemberg einbezogen. Alle untersuchtenGebiete zeichnen sich durch einen hohenAnteil geschützter und schützenswerterFlächen aus. Die Effekte lassen sich kurz wiefolgt beschreiben:

In der Brandenburgischen Elbtalaue wur-den in 7 Jahren mehr als 120 Arbeitsplätzeim Landschaftspflegebereich geschaffenbzw. gesichert. Durch Aktivitäten desNaturschutzes wurden in diesem Zeitraummehr als 24 Mio. EURO zusätzlicherZahlungsströme in die Region gelenkt.

In der Diepholzer Moorniederung wurdenebenfalls in 7 Jahren durch den Aufbauvon Schäfereien und Maßnahmen zurRegeneration des Moores über 60 Arbeits-plätze geschaffen bzw. gesichert. Zusätz-liche Zahlungsströme in Höhe von rund 44Mio. EURO sind in 20 Jahren in die Regiongeflossen. Hierbei hat das Bundesumwelt-ministerium allein rund 16 Mio. EURObereitgestellt, die im Rahmen von Natur-schutzgroßprojekten mit gesamtstaatlichrepräsentativer Bedeutung und eines Ent-wicklungs- und Erprobungsvorhabens fürFlächenankäufe genutzt wurden.

In der PLENUM-Modellregion, in der diekleinbäuerliche, extensiv oder ökologischwirtschaftende Landwirtschaft gefördertwurde, wurden in 5 Jahren ca. 40 Arbeits-plätze geschaffen bzw. gesichert und rund2,5 Mio. EURO zusätzlicher Zahlungs-ströme in die Region geleitet.

In allen Regionen wurde auf Initiative desNaturschutzes die touristische Infrastrukturverbessert. Das Angebot von Produkten,

deren Herstellung im Einklang mit den Zielendes Naturschutzes steht, hat sich deutlicherhöht. Die Kundenorientierung hat sicherheblich verbessert.

Naturschutzprojekte sind in der Regel nichtwirtschaftlich selbsttragend, das heißt sie sindnicht unabhängig von Fördermitteln. Das istaber in anderen wirtschaftlich oder gesell-schaftlich wichtigen Bereichen, wie derLandwirtschaft, der Bildung oder der Kultur,nicht anders. Entscheidend ist für eine solcheFörderung, ob die gesamtwirtschaftlichenEffekte positiv sind. Das lässt sich am Beispieldes Tourismus als zunehmend wichtigemWirtschaftsfaktor für ländliche Regionen bele-gen. Mit einem 2003 auf fast 33 % gestiege-nen Marktanteil an allen Urlaubsreisen istDeutschland das bedeutendste Urlaubslandder Deutschen, und das seit Jahren. Naturerleben zählt ebenfalls stabil zu den wichtigenUrlaubsmotiven. Für 37 % ist dies besonderswichtig, bei den Inlandsurlaubern sagen diessogar 74 %. Das macht deutlich, dass demNatur- und Landschaftsschutz für die touristi-sche Entwicklung eine bedeutende Rollezukommt. Natur- und Landschaftsschutz stel-len somit nicht nur eine direkte Einkom-mensquelle für diejenigen dar, die hierbeschäftigt sind, sondern indirekt auch für diehiervon profitierende Tourismuswirtschaft.

Die bereits erwähnte Untersuchung zu denMöglichkeiten des Naturschutzes, Impuls-geber für sozioökonomische Effekte zu sein,kommt zu dem Ergebnis, dass Großschutz-gebiete genau diese Funktion haben können.Es war aus meiner Sicht deshalb richtig, dasssich der Verband Deutscher Naturparke füreine Ausweitung der Aufgaben von Natur-parken im Rahmen der Novelle des Bundes-naturschutzgesetzes eingesetzt hat und dieRegionalentwicklung in diesen Katalog auf-genommen wurde.

Eine weitere wichtige Empfehlung dieserUntersuchung betrifft die Überprüfung vonSchutzgebieten im Rahmen eines offenenWettbewerbs. Die Gutachter erwarten hier-von, dass ein umfangreiches Naturschutz-engagement als eine regionale Auszeichnungbegriffen wird, die wiederum als ein wichtigerweicher Standortfaktor anzusehen ist. Ichstimme dem zu und bin überzeugt, dass dieEntwicklung von Qualitätskriterien für Natur-parke, die sich die Dachverbände VDN undEuroparc mit finanzieller Unterstützung desBundesumweltministeriums zum Ziel gesetzthaben, genau diesen Effekt haben wird.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Wenn Naturerleben ein wichtiges Motiv beider Auswahl von Urlaubs- und Ausflugszielenist, dann ist ein glaubwürdiges Naturschutz-engagement zugleich eine wichtige Voraus-setzung, eine Region auch erfolgreich amMarkt zu positionieren. Ich bin froh, dass diesvom VDN und von den allermeisten Natur-parken so erkannt wird und ich glaube, dassdies eine sehr positive Perspektive für das Zu-sammenwirken von Naturschutz und Re-gionalentwicklung in den Naturparken dar-stellt!

GROSSSCHUTZGEBIETE ALS IMPULS-GEBER FÜR EINE NACHHALTIGEREGIONALENTWICKLUNG

Im Bereich des Tourismus haben Groß-schutzgebiete nachgewiesen, dass sie Impuls-geber einer nachhaltigen Regionalent-wicklung sein können. Neben der naturräum-lichen Ausstattung ist für eine touristischeNachfrage eine entsprechende touristischeInfrastruktur notwendig. In vielen touristi-schen Zielgebieten oder in solchen, die es wer-den wollen, fehlt es häufig an einem touristi-schen Leitbild.

Was ist eigentlich das besondere an meinerRegion, was unterscheidet mich? Was ist meinAlleinstellungsmerkmal, was macht michattraktiv für Besucher und Urlauber? Groß-schutzgebiete können sich vor allem hier, beider Entwicklung solcher Leitbilder, profilieren.Die von der EU geförderte Entwicklung derEuropäischen Charta für nachhaltigen Touris-mus in Schutzgebieten ist hierfür ein geeigne-tes Instrument.

In Deutschland hat der Verband DeutscherNaturparke 1998 die Initiative mit drei Pilot-naturparken – dem Steinhuder Meer, demFrankenwald und der Insel Usedom – ergrif-

fen, die zwischenzeitlich alle der Charta bei-getreten sind. Die Erprobung der Chartawurde durch das Bundesumweltministeriumgefördert und wird nun im BiosphärenreservatPfälzerwald und dem Nationalpark Harz fort-geführt.

Für das Bundesumweltministerium stellt dasChartaprojekt auch einen wichtigen Bausteinzur Stärkung des Deutschlandtourismus dar.Hierzu gehört, dass das Projekt zu einerZusammenarbeit aller im weitesten Sinne amTourismus interessierten Akteure in den Großschutzgebietsregionen geführt hat undInteressenkonflikte hierüber ausgeräumt wer-den konnten. Das hat auch Vertrauen zwi-schen solchen Partnern befördert, die bisherkaum miteinander gesprochen haben.

Die Effekte, die sich hieraus ergeben, möchteich am Beispiel des Naturparks Frankenwaldkurz darstellen. Diese Region stand vor derAufgabe sich in ihren touristischen Angebotenneu ausrichten zu müssen. Ursachen warenunter anderem der Wegfall des Grenzland-tourismus nach der Wiedervereinigung unddie sich aus der Gesundheitsreform ergeben-den Veränderungen im Bereich der Kuraufent-halte. Der Charta-Prozess wurde deshalb vorallem dazu genutzt, dem Tourismus im Natur-park Frankenwald ein neues und vor allemnachhaltiges Profil zu geben. Zentrale Projektewaren deshalb die Entwicklung einesMountainbike-Wegenetzes in Zusammen-arbeit mit dem Naturschutz und die Förderungregionaler Produkte zur Profilierung des touri-stischen Zielgebietes Frankenwald. BeideVorhaben haben zu einer Steigerung dertouristischen Nachfrage und zu einer Erschlie-ßung neuer Zielgruppen geführt.

Die aktive Bewerbung regionaler Küche hatdie Zusammenarbeit zwischen der Gastrono-mie und den Regionalvermarktern gefördert.Und schließlich hat der Naturpark im Marke-tingauftritt des Frankenwalds heute einenfesten Platz. Eine Studie hat belegt, dass die„Marke“ Naturpark für rund 80 % derFrankenwald-Urlauber positiv besetzt ist.

Dieses Beispiel belegt auch die Bedeutung desSporttourismus und zeigt, dass die Nutzungvon Naturräumen für die Sportausübung imEinklang mit den Erfordernissen des Natur-schutzes möglich ist.

Die Bedeutung des Tourismus in Großschutz-gebieten hat im Auftrag des DeutschenBundestags auch das Büro für Technik-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

folgenabschätzung untersucht. Danach spieltfür 52 % der Schutzgebiete und damit für diedortige Region der Übernachtungstourismuseine wichtige Rolle, für 83 Prozent der Tages-tourismus. Die Spanne der Tagesausgaben von übernachtenden Touristen lag zwischen 25 EURO im Biosphärenreservat Rhön, über 40 EURO im Durchschnitt der brandenburgi-schen Großschutzgebiete und bis zu 45 EUROim Nationalpark Bayerischer Wald.

Das Bundesumweltministerium lässt in einemzur Zeit laufenden Forschungsvorhaben diemit dem Tourismus in Großschutzgebietenzusammenhängenden ökonomischen Effekteuntersuchen und eine Methodik entwickeln,die es allen Großschutzgebieten ermöglichensoll, diese Effekte zu berechnen. Zu den in die-sem Vorhaben untersuchten Modellgebietengehören der Müritz-Nationalpark und dieNaturparke Altmühltal und Hoher Fläming.

Wir im Bundesumweltministerium enga-gieren uns seit Jahren mit einer Reihe vonProjekten, die gerade Großschutzgebietedarin unterstützen sollen, ihren vielfältigenAufgaben gerecht zu werden.Wir wollen einen Beitrag zum nachhalti-gen Strukturwandel in ländlichen Regio-nen leisten.Und wir wollen insbesondere Entschei-dungsträger außerhalb der für Umwelt-und Naturschutz zuständigen Ministe-rien und Behörden darauf aufmerksam

machen, welche Chancen sich aus derExistenz von Großschutzgebieten für ihreRegionalpolitik ergeben.

In diesem Sinne appelliere ich nicht allein andie Verwaltungen der Großschutzgebiete, sichdurch die Verknüpfung von Naturschutz,Tourismus und Landwirtschaft als Impulsgebereiner Regionalentwicklung zu profilieren. Ichhalte es für ebenso wichtig, dass die Potenzialevon Großschutzgebieten bei der Regionalför-derung größere Beachtung finden. Dies erfor-dert allergrößte Beachtung bei den derzeiti-gen Verhandlungen über die Zukunft derEuropäischen Förderpolitik. Hier bieten sichenorme Chancen, aber es gibt auch eine be-sondere Möglichkeit diese Entwicklung zu ver-schlafen.

Die Naturparke können – so ist meine These –eine wichtige Rolle für die Zukunft derRegionen spielen – und die Regionen sindwiederum für eine nachhaltige Entwicklungvon zentraler Bedeutung. Gesichtslose Regio-nen aber, die keine Ansatzpunkte für regiona-le Vermarktung bieten, können auch keineAusstrahlung nach Außen entwickeln. Weildiese Gesichtslosigkeit eben auch nicht fürandere attraktiv ist und vor allem weil es dannan überzeugten und stolzen Botschafter derRegion fehlt. Naturparke können einer Regionein Gesicht geben – und dann gehört ihnenauch ein Stück Zukunft.

"Nature parks – prospects for rural areas in Europe"!Can this really be an issue in the year 2004, in viewof a rapidly developing global economy? Isn't thedesire to react to the major trend towards globalagricultural and raw materials markets with natureparks just a romantic notion? Aren't the prospectsfor rural areas more likely to be embodied in keyconcepts such as precision farming? I don't believeso. I feel rather that the increasingly powerful in-fluence of the global market on agriculture, which isfelt also in Europe, creates a major need for politicalaction to develop prospects for rural areas which arenot geared around global trade structures butdemonstrate their own potential for regional econo-mies. Moreover, in my view, sustainable develop-ment in Germany is only possible if there is also self-contained and stable economic development in ruralareas. Sustainable use of nature can and will play akey role in achieving this.

The Federation of German Nature Parks (VDN) isrepresented at EUREGIA with a special event for the

3rd time. This was made possible not least by thefinancial support of the Federal EnvironmentMinistry. EUREGIA has become an important con-gress for regional development in Europe. In my opinion this circumstance highlights the fact that ina Europe growing ever closer together, the thinkingin regions extending beyond national borders is,rightly, gaining in importance.

The VDN uses EUREGIA to exchange experience andespecially to develop a network of European large-scale conservation areas. The aim is not only tomutually benefit from good ideas and concepts:Especially in the context of European funding policysuch as e.g. the Interreg Programme, networks arealso gaining in importance. Remaining potential stillexists in this area in particular, as is apparent fromthe at times sluggish flow of these funds.

I have been asked to speak on integrating natureconservation, tourism and agriculture as an oppor-tunity for large-scale conservation areas. But I belie-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

ve we need to take an even broader view: in con-nection with large-scale conservation areas, wemust recognise the development opportunities forthe entire region.

LARGE-SCALE CONSERVATION AREASAND REGIONAL DEVELOPMENT

As the term implies large-scale conservation areasare above all concerned with the conservation ofnature. In the past, the role of nature parks as areasof recreation and relaxation was also stressed, aswell as their suitability for the development of softtourism. The amendment to the Federal NatureConservation Act supplemented these functionswith the role of nature parks for regional develop-ment. In addition to their conservation and educa-tional functions, biosphere reserves are also inten-ded as model regions for sustainable economicdevelopment. National parks should allow undistur-bed natural development within their core zone,while outside this zone they assume an educationaland recreational function. The importance of large-scale conservation areas thus extends far beyondthe conservation function and its accompanyingobjectives.

Large-scale conservation areas are special regionsdue to their natural character and cultural identity,in particular because here an intact nature is one ofthe essential factors for social and economic deve-lopment.

Studies have shown that although the law express-ly does not assign them any regional developmenttasks, national parks are nevertheless also an impor-tant economic factor in their region. Thus it is nowonder that in Kellerwald in Hesse, for example, inaddition to nature conservation associations, thetourist industry and health resorts were among theearliest advocates of the national park. And at theopening of the Eifel national park the only criticalcomment among the otherwise effusive welcomeaddresses was the concern expressed by the repre-sentative of Belgium's tourism ministry – that toomany tourists might be diverted from Belgium toGermany.

A 1995 poll on the Bavarian Forest underlined thesignificance of national parks for tourism. 31 percent of those questioned indicated that they wouldnot have come if the national park had not existed,while for a further 56 per cent, its existence playedan important role.

FUTURE DEVELOPMENT OF RURALREGIONS

With the exception of some nature parks whichserve primarily as local areas of recreation and rela-xation for large conurbations, most of Germany'slarge-scale conservation areas are situated in struc-turally weak rural areas. In many of these areas, the

traditional farming is in decline. The ongoing landmonitoring by the Federal Office for Building andRegional Planning published this map in 1999.While the data and assumptions are unfortunatelyolder, and the picture might therefore have to beadapted somewhat to take account of the EU enlar-gement to the East and the new direction in agri-cultural policy, the trend shown in this picture isnevertheless likely if anything to be more pronoun-ced. This is also in line with observations made withregard to sectoral changes in structure and employ-ment development in Germany. This indicates anaverage decline in the gross value added of agricul-ture by 0.28 per cent a year between 1996 and2015. For the same time period, a drop of 2.38 percent a year is indicated for the number of thoseemployed in agriculture. This rate of decline inemployment is only exceeded by the leather, textilesand clothing sector.

NEW STRUCTURE OF REGIONALFUNDING PROGRAMMES

This development presents us with major challen-ges, not only because people in rural areas needfuture prospects, but also because natural areas inGermany are primarily cultural landscapes and theircare depends considerably on agriculture.

Against this background, over the next two yearsthe decisions to be taken on EU structure policy areespecially important. The EU Commission proposesmaking 88 billion euros available for rural develop-ment between 2007 and 2013. I believe these fundsmust be used to a greater extent than before fornature conservation and landscape management.Farmers can and will still profit from this funding,provided they think beyond classic food production.Only in this way, I feel, can we ensure the mainte-nance and care of the cultural landscape, which inturn is a deciding factor in whether or not we cancreate new income opportunities and hence futureprospects for rural regions.

The Federal Environment Ministry commissioned astudy into the extent to which nature conservationcan provide impetus for socio-economic develop-ment. The study included the biosphere reserveBrandenburg Elbtalaue, the moor lowland areaDiepholz Moorniederung in Lower Saxony, and thePLENUM model region Isny/ Leutkirch in Baden-Württemberg. All the sites studied are characterisedby a large number of areas worthy of conservation.The socio-economic effects can be briefly describedas follows:

In the Brandenburg Elbtalaue more than 120jobs in landscape management were created orsecured over 7 years. Nature conservation activitiesled to an additional sum of more than 24 millioneuros flowing into the region within this period.

In the Diepholz Moorniederung also over a 7-year period, the establishment of sheep farms andmeasures to regenerate the moor created or secu-red over 60 jobs. Additional sums of around 44 mil-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

lion euros have flown into the region over 20 years.The Federal Environment Ministry alone providedaround 16 million euros, which were used in theframework of major nature conservation projects ofnational representative significance and a develop-ment and trial project for land purchases.

In the PLENUM model region, which supportssmall farms and extensive or ecological agriculture,around 40 jobs were created or secured within 5years and additional payments of around 2.5 millioneuros flowed into the region.

In all regions, the tourism infrastructure was impro-ved as a result of nature conservation. The range ofgoods produced in accordance with the objectivesof nature conservation has grown considerably.Customer orientation has improved substantially.

THE SIGNIFICANCE OF NATURECONSERVATION AND LANDSCAPEPROTECTION FOR THE REGION

As a rule, nature conservation projects are not self-supporting, i.e. they are not independent of fun-ding. However, this is no different to the situation inother economically or socially important sectorssuch as agriculture, education or the arts. What isuneconomical from a business point of view interms of direct effects can still very well be success-ful with regard to the overall economic aspects.

This is demonstrated, for example, by the fact thattourism is an increasingly important economic fac-tor for rural regions. With its market share of allholiday travel up to almost 33 per cent in 2003,Germany has long been the most important holidaylocation for Germans. Experiencing nature is also awell-established reason for holidaying in a particulararea. This is an especially important factor for 37 percent of holidaymakers, while for domestic touriststhe figure is as high as 74 per cent. This highlightsthe significant role of nature conservation andlandscape protection in the development of tou-rism. Nature conservation and landscape protectionare thus both a direct source of income for thosedirectly employed in the sector, while also, indirect-ly, a source of income for the tourism industry whichbenefits from them.

The study I mentioned earlier on the possibilities fornature conservation as a catalyst for socio-economiceffects concludes that large-scale conservation areascan act as such a catalyst. This role is, rightly, especi-ally attributed to biosphere reserves and natureparks. The number of biosphere reserves inGermany will be restricted in the long term, sinceunder the international criteria of the MAB pro-gramme, they are intended to present ecosystemswhich up to now have not been adequately repres-ented. It was therefore right that the Federation ofGerman Nature Parks supported extending the roleof nature parks under the amendment to theFederal Nature Conservation Act, and that regionaldevelopment was incorporated into this catalogue.

Another important recommendation of the studyrelates to the review of protected areas in the fra-mework of open competition. The experts expectthis to lead to extensive commitment to nature con-servation being perceived as a regional merit, whichin turn should be seen as an important soft locationfactor. I agree with this viewpoint and am convincedthat developing quality criteria for nature parks - agoal set by the umbrella associations with the sup-port of the Federal Environment Ministry - will haveprecisely this effect. If experiencing nature is animportant factor in selecting destinations for holi-days and excursions, a credible commitment tonature conservation is also an important prerequisi-te for successfully positioning a region on the mar-ket. I am delighted that the VDN and most of thenature parks recognise this fact and I believe thisallows a very positive outlook for synergies betweennature conservation and regional development innature parks!

LARGE-SCALE CONSERVATION AREASPROVIDING IMPETUS FOR SUSTAINABLEREGIONAL DEVELOPMENT

In the tourism sector, large-scale conservation areashave proved that they can provide impetus for asustainable regional development. To meet thedemand for tourism, in addition to the natural cha-racter there must also be an appropriate tourisminfrastructure. In many tourist destinations, or inareas wishing to become such destinations, there isoften no tourism model. Such a model deals withquestions such as what am I offering and which tar-get groups do I want to reach? which conditionsmust be met locally in order to achieve the goals ofa sustainable tourism development which is consi-stent with nature and environment?

Large-scale conservation areas in particular candevelop their image by elaborating such models.The European Charter for sustainable tourism inprotected areas, supported by the EU, is a suitableinstrument for this. In 1998, the Federation ofGerman Nature Parks seized the initiative inGermany with three pilot nature parks – theSteinhuder Meer, Frankenwald and the island ofUsedom. These have now joined the Charter. Thetrial of the Charter was supported by the FederalEnvironment Ministry and is now being continued inthe Pfälzerwald biosphere reserve and the Harznational park.

The Charter procedure first identifies an area's tou-rism strengths and weaknesses. This is the prerequi-site for elaborating strategies for future tourismdevelopment and for implementing the necessarymeasures. Furthermore, the targeted tourism deve-lopment is reconciled to the needs of nature con-servation. This creates the conditions for long-termsustainable development.

For the Federal Environment Ministry, the Charterproject also represents an important building block

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

for strengthening Germany's domestic tourism. Thisincludes the fact that the project has led to the coo-peration of a broad spectrum of stakeholders withan interest in tourism in large-scale conservationareas, allowing conflicts of interest to be resolved.This also promoted trust between partners who pre-viously barely had any communication. I would liketo describe the resulting effects using the exampleof the Frankenwald nature park. This region facedthe task of reorganising its tourism. This was due,for example, to the disappearance of border tourismafter reunification and the changes in residentialhealth resort treatment following the reform of thehealth system. Thus the Charter process was prima-rily used to give tourism in the Frankenwald naturepark a new and above all sustainable image. The keyprojects included developing the mountain bikeroute network in cooperation with nature conserva-tion and promoting regional products in order tostrengthen the image of the Frankenwald as a tou-rism destination. Both projects led to a rise in tou-rism demand and to new target groups being rea-ched. The active promotion of regional cuisineencouraged cooperation between the catering sec-tor and regional distributors. The nature park is nowfirmly positioned in the marketing of the Franken-wald. A study has shown that the nature park"brand" has a positive image for around 80 per centof those holidaying in the Frankenwald.

This example also proves the importance of sporttourism and shows that the use of natural areas forsport can be reconciled with nature conservationneeds.

The German Bundestag commissioned the Office ofTechnology Assessment to investigate the importan-ce of tourism in large-scale conservation areas. Thisstudy found that overnight tourism plays an impor-tant role for 52 per cent of protected areas, andhence for the relevant regions, while for day-triptourism the figure is 83 per cent. Daily expenditure

of overnight tourists ranged from 25 euros in theRhön biosphere reserve to an average of 40 euros inthe Brandenburg large-scale conservation areas and45 euros in the Bavarian Forest national park.

In a research project currently underway, the FederalEnvironment Ministry has commissioned a study ofthe economic effects connected with tourism inlarge-scale conservation areas, and the develop-ment of methods to enable all large-scale conserva-tion areas to calculate these effects. The modelareas in this project include the Müritz national parkand the Altmühltal and Hoher Fläming nature parks.

The Federal Environment Ministry has long beenactively involved in a number of projects aimed atassisting large-scale conservation areas in fulfillingtheir various tasks. Our aims in this are as follows:

We want to highlight the fact that nature con-servation is a real promoter of sustainable regio-nal development.We want to contribute to the sustainable struc-tural changes in rural areas.And we want especially to draw the attentionof the decision-makers in ministries and autho-rities outside the field of environment and natu-re conservation to the opportunities for regionalpolicy offered by the existence of large-scaleconservation areas. It is no coincidence thatmany model regions which are actively suppor-ted by the Federal Ministry of Consumer Pro-tection, Food and Agriculture are large-scaleconservation areas.

In light of this I call on not only the administrationsof large-scale conservation areas to build theirimage on the combination of nature conservation,tourism and agriculture providing impetus for regio-nal development. I feel it is equally important thatthe potential of large-scale conservation areas recei-ves greater attention from the field of regional support.

| Jochen Flasbarth |

Leiter der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung imBundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit/Directorate-General NatureConservation and Sustainable Use of Nature in the Federal Ministry forthe Environment, NatureConservation and Nuclear Safety

Robert-Schuman-Platz 3D-53175 Bonn, DeutschlandTel: +49(1888)/305-0Tel: +49(1888)/305-3225Homepage: www.bmu.de

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Es gibt heute 44 regionale Naturparke, die„Parcs naturels régionaux“ (PNR). Im März2004 betrafen die PNR: 23 Regionen, 68Departements, 3689 Kommunen, 3 MillionenEinwohner und 70.788 km

2 Fläche. Das sind

ungefähr 11% der Fläche Frankreichs und 12 % zusammen mit den Übersee-GebietenFranzösisch-Guayana und Martinique. Sie lie-gen vor allem in ländlichen Regionen, aber 30 % der Fläche befindet sich im Wandel zumStadtumland.

DIE AUFGABEN DES VERBANDES

Die Kollektivinteressen der Parke bei natio-nalen und internationalen Institutionenrepräsentieren.

Mitwirkung an der Definition und derUmsetzung der Politik für die ländlichenRäume Frankreichs.Verbreitung und Bekanntmachung desKonzeptes der PNR und ihrer Tätigkeiten,in Frankreich und international.Die Gewährleistung eines Informations-und Erfahrungsaustausches zwischen denParken, Vereinfachung des Zuganges zuihren Erfahrungen und Ermutigung zumAustausch mit anderen geschützten fran-zösischen oder ausländischen Gebieten.Hilfe für die Träger, die Parke erarbeitenund managen, vor allem während derGründungsschritte oder bei der Revisionihrer Charta; sie gibt Auskunft über dieKlassifizierung und die Erneuerung derKlassifizierung.Gewährleistung von Informationen zumBesuchermanagement und Vermarktungder PNR als Ganzes.Überwachung des Schutzes der Marke PNR.

ORGANISATION UNDFUNKTIONSWEISE DER FÖDERATION

Die Generalversammlung der Föderation,gesetzlich eingetragene Vereinigung nachdem Gesetz von 1901, umfasst drei Kam-mern aktiver Mitglieder.Die erste Kammer umfasst die 44 regio-nalen Naturparke, die bis zum aktuellenZeitpunkt geschaffen sind (3 Repräsen-tanten pro Park).Die zweite Kammer umfasste 2004 11 Regionen.Die dritte Kammer 22 nationale Einrich-tungen für Entwicklung, Grundbesitz undRaumordnung, des Schutzes des nationa-len natürlichen und kulturellen Erbes, desTourismus, Fremdenverkehr und Outdoor-Aktivitäten.Die Generalversammlung trifft sich mindes-tens ein Mal im Jahr. Sie berät über denKurs der Föderation und die Ausrichtungihrer Aktivitäten.

DIE REGIONALEN NATURPARKE FRANKREICHS

THE REGIONAL NATURE PARKS OF FRANCE

Gérard Moulinas

Abb.1 „Parcs naturels régionaux“ in Frankreich/Regional Nature Parks in France

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Der Verwaltungsrat besteht aus Mit-gliedern jeder Kammer der Generalver-sammlung. Er trifft sich zwei Mal im Jahr.Er wählt den Präsidenten der Föderation,ernennt die Mitglieder des Vorstandes,und entscheidet über die Schaffung vonKommissionen.Der Vorstand umfasst 24 Mitglieder, dievom Verwaltungsrat gewählt werden.

WAS IST EIN REGIONALERNATURPARK?

Es handelt sich um ein ländliches Gebiet, aufnationaler Ebene anerkannt für seinen hohenlandschaftlichen Wert und den Wert alsNationalerbe. Es ist ein gemeinschaftlichesProjekt nachhaltiger Entwicklung auf der Basisdes Schutzes und der Inwertsetzung desKulturerbes.

Das Gebiet eines PNR profitiert von einerQualitätsauszeichnung. Ein PNR wird perDekret durch den Premierminister aufEmpfehlung des Umweltministers ausgewie-sen (für eine maximale, erneuerbare Dauervon 10 Jahren). Es wird von einer autonomenInstitution gemanagt, die alle Gebiets-körperschaften umfasst, welche die Park-Charta genehmigt haben (Kommunen,Departments, Regionen). Die Parkcharta kannder Stadtentwicklung und der lokalen Planungentgegengestellt werden.

KRITERIEN FÜR DIE AUSWEISUNGEINES REGIONALEN NATURPARKS?

QUALITÄT UND CHARAKTER DES NATUR-UND KULTURERBES

Bemerkenswerter Charakter des Erbes derbetroffenen Region.Elemente des Natur- und Kulturerbes vonnationalem Charakter.Ausreichende Ausdehnung und Relevanzdes Natur- und Kulturerbes.

QUALITÄT DES PROJEKTES

Präzise programmatische Ausrichtung undMaßnahmen als Antwort auf die Heraus-forderungen des Gebietes.Ein Projekt, das die Gesamtheit der lokalenPartner umfasst.

KAPAZITÄT DER AUSFÜHRENDEN KÖRPER-SCHAFT, DAS PROJEKT ZU LEITEN

Beteiligung aller Gebietskörperschaften.

Nachhaltige Ausstattung mit Arbeitskraftund Finanzen.Partnerschaft und Dialog.

DIE SCHAFFUNG EINES PARKS

Dies geschieht auf Initiative des Regionalrates(Conseil régional). Das Projekt wird mit einergrößtmöglichen Abstimmung der verschie-denen Körperschaften des Gebietes ausgear-beitet: Regionalräte, Departementsräte, Kom-munen des Gebietes und die verschiedenenPartner. Das Abkommen, das sich herausbildetwird in die Form eines Vertrages gebracht: DieCharta. Diese Charta unterliegt einer „enquê-te publique“, wird also der Öffentlichkeitzugänglich gemacht. Nach dem freiwilligenBeitritt aller Partner zur Charta, werden sievon den Regionen genehmigt und demUmweltminister zur Klassifizierung als PNRempfohlen. Nach Stellungnahme durch denNationalrat für Umweltschutz, den Verbandder PNR Frankreichs und die anderen betroffe-nen Ministerien wird der PNR als solcher perDekret durch den Premierminister klassifiziert(für einen erneuerbaren Zeitraum von 10 Jahren).

WIE KANN DIE EINSTUFUNG ALSREGIONALER NATURPARK ERNEUERTWERDEN?

Nach Ablauf der Gültigkeitsdauer der Chartaeines PNR beantragt die Region die Erneue-rung der Klassifizierung als PNR. Die Revisionder Charta wird von der mit dem Manage-ment beauftragten Institution durchgeführt.Sie stützt sich auf die Bilanz der Tätigkeit desParks während der vergangenen 10 Jahre.Ausgehend von dieser Bilanz und der Entwick-lung des Gebietes wird das neue Parkprojektgeschaffen. Mit diesem neuen Projekt, geneh-migt durch alle betroffenen Partner derRegion(en), kann der Umweltminister eineNeuklassifizierung des Gebietes als PNR perDekret beim Premierminister beantragen, unddies für eine neue 10-Jahres-Periode.

WIE ARBEITET EIN REGIONALERNATURPARK?

Ein Zweckverband aus Körperschaften ver-schiedener Ebenen ist normalerweise verant-wortlich für das Park-Management (syndicatmixte).

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Er definiert und implementiert die Aktionendes Parks in Einklang mit der Charta. DiesemZusammenschluss gehören mindestens an:

die betroffene(nen) Region(en),die Kommunen des Gebietes,das/die Départment(s).

Die Arbeit vollzieht sich in einem breitenDialog mit den örtlichen Mitgliedern durch dieSchaffung von Arbeitsgruppen und Konsulta-tiv-Organen. Der Zweckverband besitzt einenWissenschaftsrat und vereinigt Repräsentan-ten von Vereinen, sozioökonomischen Part-nern und öffentlichen Einrichtungen für dieImplementierung der Arbeit des Parks. DerZweckverband ernennt einen Direktor und einpermanentes Team für die Ausrichtung undRealisierung seiner Programme.

DAS KNOW-HOW EINES REGIONALENNATURPARKS: UMSETZUNG VONPROJEKTEN ZUR NACHHALTIGENENTWICKLUNG

Das Know-how eines Parks liegt in seinerFähigkeit, Kontakte zwischen verschiedenenPartnern zu stimulieren und zu schaffen, zukoordinieren und zu organisieren, Projekteaufzustellen und nach akzeptablen Lösungenzu suchen sowie der Initiator innovativer Ent-wicklungen zu sein. Das Know-how muss auchan andere Regionen weitergegeben werden.

Um dies zu tun, besitzt der PNR ein interdiszi-plinäres Team, dessen Rolle darin besteht, dieInitiativen der Volksvertreter umzusetzen. DasTeam (normalerweise 20-25 Personen) ver-sammelt verschiedene Kompetenzen aus demBereich der Umwelt und der Raumordnungund -planung, der wirtschaftlichen und touri-stischen Entwicklung, der kulturellen Aktivi-täten und der Inwertsetzung des Natur- undKulturerbes.

PARTNERSCHAFTLICHES VORGEHENDER REGIONALEN NATURPARKE

Ein interdisziplinärer Ansatz.Eine intensive Koordination mit den loka-len Autoritäten und wirtschaftlichenAkteuren.Eine Logik des Vertrages und der Partner-schaft: »eher überzeugen als zwingen«.Ein Ansatz zur Vernetzung der lokalenAkteure und eine Bewusstmachung vonVerantwortung.Zurückgreifen auf Experimente auf derBasis der Maßnahmen der PNR.

MASSNAHMEN FÜR DEN SCHUTZDES NATÜRLICHEN REICHTUMS UNDDER LANDSCHAFTEN

Wissenschaftliche Forschung und dieDurchführung von Maßnahmen zumSchutz von Flora und Fauna.Realisierung von gesetzlichem Schutz.Naturschutzgebiete.Landschaftsschutzgebiete.Implementierung von Vertragsnaturschutz.Natura 2000 Management Plan (wichtig-ster Ansatz für lokale Gebietskörper-schaften).Koordination der Pläne für Wassermana-gement und den Schutz von Feucht-gebieten.Beratung für die Kommunen bei der Sied-lungsentwicklung und vor allem bei derEinbettung von Bauten in die Landschaftfür die Ausarbeitung von Dokumenten zurSiedlungsentwicklung für Flächengemein-den und Gemeindezusammenschlüsse.Sensibilisierung und Information der be-troffenen Partner und der Öffentlichkeit.Umweltbildung als Information über dieRegion.

TÄTIGKEITEN FÜR DIEINWERTSETZUNG UND BELEBUNGDES KULTURELLEN ERBES

Inwertsetzung von Traditionen undLebensart und des Wissensschatzes derEinwohner durch Museen, Parkhäuser undDauerausstellungen.Belebung der Dörfer durch die Organi-sation von Festen, Konzerte und Theater-aufführungenUnterstützung und Vernetzung der loka-len kulturellen Akteure: Vereinbarungenzur kulturellen Entwicklung.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

TÄTIGKEITEN ZUR UNTERSTÜTZUNGUND FÖRDERUNG WIRTSCHAFT-LICHER AKTIVITÄTEN

Unterstützung bei einer nachhaltigenLandwirtschaft und den speziellen ökono-mischen Herausforderungen des Gebietes.Agro-Umwelt-Maßnahmen.Waldcharta für das Gebiet und Partner-schaften zwischen Staatswald und Privat-wald.Unterstützung von Produkten, Dienst-leistungen und Qualitäts-Know-how durchdie Verleihung einer Marke »Parc naturelrégional«: 100 landwirtschaftliche undhandwerkliche Produkte und touristischeAngebote.Ausarbeitung eines Tourismuskonzeptes inEinklang mit der Natur.Europäische Charta für nachhaltigenTourismus (6 Parke haben unterzeichnet).Förderung von Unternehmen bei derEinbeziehung der Umwelt und Unter-stützung bei neuen Aktivitäten wie z.B.Umweltmanagement von Unternehmen.Hilfe bei der Erhaltung von Dienstleis-tungen und Handel im ländlichen Raum.

TÄTIGKEITEN IM BEREICHBESUCHERMANAGEMENT UNDDER SENSIBILISIERUNG FÜR DASNATUR- UND KULTURERBE

Information der Öffentlichkeit durch dieParkhäuser und Informationszentren.Einrichtung von Aktivitäten zur Entde-ckung und von Outdoor-Freizeitmöglich-keiten (Themenpfade, Entdeckungsrund-wegen, Wanderungen…).Charta für das richtige Verhalten beimSport in der Natur.Entwicklung edukativer Aktivitäten für dieKinder und Jugendlichen des Gebietes undder nahen Städte.

REGIONALE NATURPARKE UND DIEEUROPÄISCHE UND INTERNATIONALEKOOPERATION

30 Parke engagieren sich bei internationa-len Kooperationen über ihre Regionen.Austausch zum Thema Management vonnatürlichen Habitaten, Tourismus undRegionalentwicklung.Erwartung der Parke über eine einheitlicheVorgehensweise (Governance-System).

Wo: 51% des Aktionen zusammen mit der Euro-päischen Union19% PECO18% Maghreb22% Afrika und Lateinamerika

DIE ZUKUNFT DER REGIONALENNATURPARKE

Ein sich entwickelndes Netzwerk, bis wann?10 weitere Parke projektiert; notwendigeDefinition der territorialen Kriterien.Projektbezogene Verwaltung oder Mana-gement. Institutionelle Verkomplizierungdurch die Weiterverbreitung von »Pays«(Zusammenschluss von Departements,Raumordnung) und die Schaffung vonEinrichtungen interkommunaler Koope-ration.Welchen Stellenwert haben Experimentein der Tätigkeit des Parks PNR z.B. alsReferenzterritorium bei der Regionalpolitikfür nachhaltige Entwicklung im Rahmeneiner Dezentralisierung, die langsam vor-anschreitet

REGIONALE NATURPARKE UNDEUROPA 2006-2013

Wille sich in den strategischen Rahmendes französischen Staates einzupassen.Priorität für die grenzübergreifende undtransnationale Kooperation.Antrag für einen Prioritätseintrag in dieAchse EARDF für RaumplanungDie Parke, Kandidaten für Leader-Projekte(Achse 3).Erwartungshaltung in Bezug auf eineeuropäischen Koordination der Parkebezüglich der Umwelt und der lokalenEntwicklungsstrategien.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

In March 2004, the regional nature Parks of Francerepresent: 23 Regions, 68 Departements, 3689communes, 3 million inhabitants on an area of 70 788 km2.

In all, it is close to 12% of the French territory (including Guyana and Martinique). They remainmostly rural but 30 % of their area is situated nearcities.

THE FEDERATION’S OBJECTIVES

Representing the collective interests of theregional nature Parks to national and interna-tional authorities. Participating in the definition and the imple-mentation of the policy in favour of French ruralareas.Displaying the ethics and actions of the regionalnature Parks in France and abroad.Ensuring an information exchange between theParks, facilitating the sharing of their experien-ces and inciting the exchanges with otherFrench protected areas and foreign protectedareas. Assisting the organisations in charge of thestudy and management of the Parks, in particu-lar at the time of the creation or the revisionprocedure. Giving its opinion about the classifi-cation or the classification renewal. Ensuring information to the public and promo-ting all the regional nature Parks of France.Watching and protecting the trademark »Parcnaturel régional«.

ORGANISATION OF THE FEDERATION

The General Assembly of the Federation, an associ-ation as per law of 1901, gathers the members of 3 different colleges: The first college gathers the 44 regional nature Parks, which have been classified(3 representatives per Park). The second collegegathers 11 Regions in 2004. The third collegegathers 22 national organisations of development,of site owners and managers, of natural and cultu-ral heritage, of tourism, of open-air activities.TheGeneral Assembly meets at least once a year. Itdebates about the Federation policy and designs theorientations. The Administration Council gathersmembers representing each college of the GeneralAssembly. It meets twice a year. It elects thePresident of the Federation, appoints the membersof the Bureau and creates the different committees.The bureau gathers 24 members appointed by theAdministration Council.

WHAT IS A REGIONAL NATURE PARK?

A regional nature Park is a rural area, nationallyrecognized for its strong value (natural heritage,landscape). It is organized around a devised projectof sustainable development, based on the protec-

tion and enhancement of its heritage. The area of aregional nature Park benefits from a quality trade-mark: it is classified by a Prime Minister decreebased on the report made by the Ministry ofEnvironment. It is classified for 10 years and can berenewed afterwards. It is managed by an indepen-dent body gathering all the local stakeholders whohave approved the charter (local communities,Departments, Regions).

THE CLASSIFICATION CRITERIA OF THEREGIONAL NATURE PARKS

CHARACTER AND QUALITY OF ITS HERITAGE

Remarkable character of heritage regarding theconcerned area.Heritage elements being recognized at a natio-nal level.Coherent perimeter and relevant regarding her-itage.

QUALITY OF THE TERRITORIAL PROJECT

Precision of orientations and measures propo-sed in response to the area issues.Project concerning all the local stakeholders.

ABILITY OF THE MANAGING BODY TO LEAD

THE PROJECT

Adhesion of all the communities.Sustainable human and financial means. Definite partnerships and dialogue.

THE PROCEDURE OF CREATION

Initiated by the Region council, the project is elabo-rated through a consultation as large as possible ofall the stakeholders: Region council(s), Departmentcouncil(s), area communes and all the partnersinvolved. The emerging agreement is materialisedby a contract: the Charter. After the voluntary adhe-sion of all the stakeholders to the Charter, theRegion(s) approve(s) and ask(s) the Ministry ofEnvironment for the classification of the area in“regional nature Park”. After the National Councilfor nature protection, the Federation of regionalnature Parks and the other concerned Ministershave approved, the Park is classified for 10 years bya Prime Minister decree.

HOW THE CLASSIFICATION CAN BERENEWED?

After the close of the charter validity (that is the 10year period), the Region will ask for the renewal ofthe Park classification. The Park managing bodylaunches the procedure of revision. It is based on thebalance of the Park’s actions, which have beenimplemented in the 10-year-time. From this balanceand the area evolution, a new project is designed forthe Park. After seen the new project, approved byall the involved stakeholders and the Region(s), theMinister of Environment can then ask for the rene-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

wal of the classification in “regional nature Park” bydecree, for 10 years more.

THE RUNNING OF REGIONALNATURE PARK

A “syndicat mixte” (or mixed union) is usually themanaging body of a regional nature Park. It definesand implements the Parks’ actions in reference tothe Charter. It gathers at minimum:

The concerned Region(s).The communes of its area.The Department(s).

It functions with the concern for a large dialoguewith local stakeholders in creating working commit-tees and consultative bodies. It creates a scientificcommittee and associates representing people fromlocal NGOs, socioeconomic partners, to the imple-mentation of the Parks’ actions. The managing bodyappoints a director and a permanent team to settleand realise their programmes

THE PARK KNOW-HOW: TO SET THEAREA IN A SUSTAINABLE DEVELOPMENTPROJECT

The Park know-how lies in its ability to stimulate andcreate contacts between different partners, to co-ordinate and to organise its actions, to set up pro-jects and to look for satisfactory solutions, to beinitiator of experimental actions on its territory. Thisknow-how also has to be transferred to other areas.In order to do so, a regional nature park is providedwith a multi-disciplinary team, which role is to allowto the elected people’s ideas to be implemented.This team (in average 20 to 25 persons) gathers dif-ferent skills in matter of environment, spacemanagement, spatial planning, economic and tou-rism development, cultural activities and valorisationof the heritage.

PARTNERSHIP PROCESSES OF THEPARKS

Multi-disciplinary approach.Closeness co-ordination with local authoritiesand economic actors.Systematic contractual and partnership logic. Processes of networking and organising fieldactors.Experimentation resorting.

ACTIONS IN MATTER OF THEPROTECTION OF NATURAL RICHNESSAND LANDSCAPES

Scientific research and implementation of mea-sures for the protection of fauna, flora andlandscape. Implementation of non regulatory protections.

Nature reserves.Classified landscape sites.Implementation of contractual protections.Natura 2000 management plan (1st operatorfor local authorities).Co-ordination of the sketches for water mana-ging planning and the wetlands protection.Advice to towns and villages regarding urbanorganisation and to individuals regarding theinsertion of buildings in the landscape. Association to the draft of town planning docu-ments (for area communes and multi communes)Raising awareness and displaying information.to the involved partners and public. For instance,education.Territory and environment Education.

ACTIONS IN MATTER OF HIGHLIGHTINGAND AROUSING ITS CULTURAL HERITAGE

Highlighting the traditions, ways of life, know-how of the Park’s inhabitants through muse-ums, dedicated houses, permanent exhibitions.Entertaining village life through festivals, musi-cals, theatres...Supporting and networking the local culturalstakeholders.

ACTIONS IN MATTER OF SUPPORTINGAND ENHANCING ECONOMIC ACTIVITIES

Supporting sustainable agriculture and the specific economic issues linked to the area.Agriculture-environment measures.Forestry territorial charters and partnership withpublic and private forests.Promoting produce, services and know-how ofquality thanks to the attribution of the trade-mark “Parc naturel regional”: 100 farms, art andcraft products and tourism offers.Elaborating a tourist offer respectful to the envi-ronment.The European charter for sustainable tourism.(6 Parks signatories).Inciting companies to take into account andsupporting the creation of new activities.”Ecotrophees”, environment management forcompanies, activity areas.Helping to preserve services and trade in rural areas.Communities relay workshops.

ACTIONS IN MATTER OF WELCOMING,INFORMING ABOUT HERITAGE

Information to the public through the parks’“Houses”, the centres of information, thematichouses.Setting up discovery activities, open-air leisureactivities (thematic trails, discovery trips, wal-king and hiking).Charter for a good behaviour for open air acti-vities.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Developing educative activities for the youngpeople of the Parks and closest cities.

THE REGIONAL NATURE PARKS ANDTHE EUROPEAN AND INTERNATIONALCO-OPERATION

30 Parks are involved in operations of interna-tional co-operation through their Regions.Will to exchange about the managing of natu-ral habitats, tourism, and local development.Expectation from the Parks about a general pro-cesses (governance system).

Where: 51% of the actions with the EuropeanUnion19% PECO18% Maghreb22% Africa and Latin America

THE REGIONAL NATURE PARKS IN FRONTOF THEIR FUTURE

A network in development: until when?: 10Parks in project. Necessary definition of territo-rial criteria.

Administration by objective or managing?Institutional complexification created by thegeneralisation of « Pays » (“Departement”agglomerations) - spatial planning- and the cre-ation of establishments of inter-communes co-operation.Which place for experimentation in the Parks’actions? Reference territory in the regional policy of sustainable development in a slowlysetting up decentralization.

REGIONAL NATURE PARKS ANDEUROPE 2006-2013

Will to fit in the strategic framework of FrenchStatePriority to cross-border and trans-national co-operation.Request for the priority inscription in the axisEARDF for spatial planning (axis 2).The Parks, candidates to Leader operations (axis 3).Expectation of a European co-ordination aboutthe Parks regarding environment and localdevelopment policies.

| Gérard Moulinas |

Direktor der Föderation der Natur-parke Frankreichs/Director Fédérationdes Parcs naturels régionaux deFrance9 rue ChristianiF-75018 Paris, Frankreich

Tel.: 01 44 90 86 20Fax: 01 45 22 70 78 E-mail: [email protected] Homepage: www.parcs-naturels-regionaux.tm.fr

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Naturparke und Regionalentwicklung wurdenlange Zeit als Gegensätze betrachtet.Mittlerweile gibt es sowohl in der Politik, derWissenschaft aber auch auf Naturschutzebeneund bei den Landnutzern dieser Gebiete dieErkenntnis, dass der Naturschutz nichtzwangsläufig als Verhinderer einer Regional-entwicklung zu sehen ist, sondern durchausauch eine positive Rolle oder sogar Motoreiner regionalen Entwicklung spielt. Im Fol-genden wird die Situation der Naturparke inÖsterreich beschrieben und die Anknüp-fungspunkte als „Impulsgeber“ für den länd-lichen Raum aufgezeigt.

VERANKERUNG DER „REGIONAL-ENTWICKLUNG“ IM STRATEGIE-PAPIER DER ÖSTERREICHISCHENNATURPARKE UND IN DENGESETZEN

Naturparke sind vom Menschen gepflegte,geschützte Landschaften, die durch schonen-de Formen der Landnutzung und derLandschaftspflege erhalten werden und dieaufgrund ihrer beispielgebenden Kulturland-schaft durch Verordnung der Landes-regierungen mit dem Prädikat „Naturpark“ausgezeichnet werden. Das Prädikat ist eineAuszeichnung sowohl für diese Landschaftenmit hohem Erholungswert, als auch für ihreBewohner, die diese Werte erhalten.

STRATEGIEPAPIER ÖSTERREICHISCHE

NATURPARKE

Um die zukünftige Position der österreichi-schen Naturparke im Rahmen der Natur-schutzgesetzgebung und auch in Abgrenzungzu den unterschiedlichen Schutzgebiets-kategorien zu bestimmen, erarbeitete eineKoordinationsgruppe, bestehend aus Vertre-tern von Naturparken und Naturschutz-abteilungen der betroffenen Bundesländerund sonstigen Fachleuten, ein Strategiepapier,

das vom Vorstand des Verbandes derNaturparke Österreichs einstimmig genehmigtwurde.

Neben den Zielsetzungen und einer genaue-ren Beschreibung der einzelnen Funktionensieht dieses Strategiepapier vor, dass für grö-ßere Naturparke neben den gesetzlichenFunktionen – Schutz, Erholung, Bildung –noch ein vierter Bereich, die „Regional-entwicklung“, zum Tragen kommen soll. EinNaturpark soll demnach auch als Instrumenteiner integrierten Regionalentwicklung dienenund Entwicklungsimpulse – z.B. durch Ko-operationen mit der Landwirtschaft und demTourismus – schaffen. Zielsetzung der Öster-reichischen Naturparke ist es, sich zukünftigals Modellregionen für eine nachhaltigeEntwicklung zu positionieren. Die nachfol-gend abgebildete strukturierte Darstellung„Strategiepapier für österreichische Natur-parke“ gibt einen Überblick über die einzelnenFunktionen mit ihren Zielsetzungen und Beispiele, wie diese Ziele umgesetzt werdenkönnen.

GESETZLICHER RAHMEN

Mittlerweile haben sich die neue Entwicklungund die Veränderung der Aufgaben einesNaturparkes auch in den gesetzlichen Grund-lagen niedergeschlagen. Nachdem bis vor ca.10 Jahren in den Gesetzen der Schutz-,Bildungs- und Erholungsauftrag definiertwaren, wurde in die Novellierungen derBegriff „Regionalentwicklung“ als ebenfallszentraler Aufgabenbereich zusätzlich aufge-nommen.

NATURPARKE UND LEADER+-REGIONEN IN ÖSTERREICH

In Österreich gibt es teilweise eine sehr engeVerzahnung zwischen Leader+-Regionen undNaturparkregionen.

NATURPARKE ALS IMPULSGEBER FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUMNATURE PARKS AS SOURCE OF INCENTIVES IN RURAL REGIONS

Franz Handler

Page 35: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

32

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Die Leader+-Zielsetzungen:Unterstützung von beispielgebenden

lokalen Entwicklungsinitiativen im ländlichenRaum;

Unterstützung innovativer, mustergültigerund übertragbarer Maßnahmen, die neueWege der ländlichen Entwicklung aufzeigen;

Know-how-Transfer: Austausch von Erfah-rungen, Qualifizierung und Weiterbildung;

Unterstützung von Vorhaben der grenz-überschreitenden Zusammenarbeit zwischenden lokalen Akteuren der ländlichen Gebietewerden damit auch zu den Zielsetzungen desNaturparkes. Andererseits können damit sehrviele typische Naturparkaktivitäten über diesesProgramm gefördert werden. Zum Beispiel dieNaturparkproduktlinie im landwirtschaftlichenBereich als Leader+-Kooperationsprojekt.

In der derzeitigen Leader Periode stellt sich dieSituation so dar, dass ca. die Hälfte der öster-reichischen Naturparke gleichzeitig in Leader+-Regionen liegen bzw. gleichzeitig flächen-gleich Leader+-Regionen sind. Teilweise gibtes auch ein gemeinsames Management d.h.

der Leader Manager ist gleichzeitig auch derNaturpark Manager.

MÖGLICHKEITEN REGIONAL-WIRTSCHAFTLICHER EFFEKTE

Definierte Zielsetzung der ÖsterreichischenNaturparke ist es, über den Naturpark Impulsefür eine regionale Entwicklung zu setzen, umdamit die Wertschöpfung zu erhöhen sowiedie Lebensqualität der Bevölkerung zu sichern.

Somit ist ein Naturpark ein regionales Entwick-lungskonzept bzw. Entwicklungsleitbild, dasneben anderen Funktionen auf eine positiveregionalwirtschaftliche Entwicklung abzielt.

Die Errichtung eines Schutzgebietes bzw. einerPrädikatsregion hat auf jeden Fall Auswir-kungen auf die Region. Langfristig betrachtetverschieben sich die Spektren für Chancen undRisiken. Eine zunehmende Zahl an Studienund Analysen hat die diesbezüglichen Effekteherausgearbeitet.

Schutz

Ziel ist, den Naturraumdurch nachhaltige Nut-zung in seiner Vielfaltund Schönheit zusichern und die jahr-hundertelang geprägteKulturlandschaft zu er-halten.

BesucherlenkungVertragsnaturschutz(ÖPUL)Schutzgebietsbetreu-ung, -management„Sanfte Mobilität“NaturkundlicheInformationenForschungsprojekte

Erholung

Ziel ist, dem Schutzge-biet und dem Land-schaftscharakter ent-sprechend, attraktiveund gepflegte Erho-lungseinrichtungen an-zubieten.

WanderwegeRad-, ReitwegeRast-, Ruheplätze„Betreuungspersonal“Der naturräumlichenSituation angepassteSpielplätzeFamilien- und Behinderten-freundlichkeitKeine Belastungdurch Emissionen

Regionalentwicklung

Ziel ist, über den Natur-park Impulse für eineregionale Entwicklungzu setzen, um damitdie regionale Wert-schöpfung zu erhöhensowie die Lebensquali-tät zu sichern

Kooperation zwi-schen Naturschutz,Landwirtschaft,Tourismus,Gewerbe undKulturSozial- und umweltverträg-licher TourismusNaturparkproduktenach definiertenKriterien Arbeitsplätze durchNaturparkeNaturpark-GaststättenMarketing –Informationsmate-rialien

Strategiepapier für österreichische Naturparke

Herausforderung: gleichrangiges Miteinander von

Bildung

Ziel ist, durch interakti-ve Formen des Natur-begreifens und -erle-bens und durch spe-zielle Angebote Natur,Kultur und deren Zu-sammenhänge erleb-bar zu machen.

ThemenwegeInfostelle, -zentren, -tafelnErlebnisführungenGut aufbereiteteInformations-materialien Seminare, Kurse,AusstellungenKulturlandschaft-liche Zusammen-hänge und entspre-chende Bildungs-angeboteLaufende Koope-ration mitForschungs-einrichtungenZielgruppen-spezifische AngeboteMitarbeiteraus- und-weiterbildung

M O D E L L R E G I O N F Ü R N A C H H A L T I G E E N T W I C K L U N G

Abb.1: Strategy Paper for Austrian Nature Parks

Page 36: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Lt. M. Jungmeier („Weiterentwicklung derRegionalentwicklung in den Naturparken“,Verband der Naturparke Österreichs, Graz 2003) bieten Naturparke folgendeChancen:

Imagegewinn durch Prädikatisierung: EineRegion erhält durch das Markenzeichen„Naturpark“ ein einzigartiges Image, das für dieBevölkerung identitätsbildend und -förderndist, und für TouristInnen einen Anziehungs-punkt darstellt. Die Tourismusbranche, aberauch Produkte aus Landwirtschaft und Ge-werbe können dadurch einen Wettbewerbs-vorteil erzielen.

Fokussierung und Qualitätssteigerung desregionalen Angebotes: Mit dem Einsatz derSchutzgebietsbezeichnung als Markenzeichensowie den begleitenden Aktivitäten (Marke-ting, Besucherbetreuung, Branding von Pro-dukten, etc.) kann die Qualität des Angebotesgehoben werden.

Wirtschaftliche Impulse: Die Errichtungund der Betrieb eines gemanagten Schutz-gebietes kann zusätzliche Wertschöpfung,hauptsächlich im regionalen Gewerbe, Handelund Dienstleistungssektor schaffen. Auch einzusätzlicher Bedarf an teilweise sehr spezifi-schen Dienstleistungen (Landschaftspflege,Naturpädagogik, Planungsleistungen, etc.)kann entstehen.

Positive Multiplikatoreffekte: Von derErrichtung eines Schutzgebietes könnenneben den unmittelbar betroffenen Wirt-schaftssektoren auch vor- und nachgelagerteWirtschaftsbereiche profitieren. So wirkt sichetwa ein erhöhter Standard des touristischenAngebotes auch auf Zulieferer aus anderenBranchen positiv aus.

Langfristige Fortentwicklung „weicher“Wirtschaftsfaktoren: Da die Aktivitäten einesSchutzgebietes in jedem Fall Information,Diskussion, regionale Auseinandersetzungund regionale Einbettung nach sich ziehen,können positive Auswirkungen auf die regio-nale Identität, eine Zunahme von Know-how-Flüssen, eine verstärkte Vernetzung vonSektoren und Akteuren, etc. erwartet werden.

Management: Lokale Aktionsgruppenkönnen im Vorfeld politischer Entscheidungenvermittelnd zwischen Bürgern und staatlichenStellen tätig werden (Bsp. Natura 2000). DieStrukturen können sozusagen als Moderato-ren fungieren und damit politische Entschei-dungen bürgernäher vorbereiten und gestal-ten.

Es ist wichtig, dass die Chancen zu einer posi-tiven regionalwirtschaftlichen Entwicklung

umso besser wahrgenommen werden kön-nen, je stärker die Einbindung und Unter-stützung aller Beteiligten zum Tragen kom-men. Eine Chance der Naturparke liegt dabeiin der Rolle der Vermittlung zwischen unter-schiedlichen Standpunkten in einer Region.

QUALITATIVE ANALYSE VON EFFEKTEN

Die Einschätzung der Auswirkungen erfolgtgetrennt nach wirtschaftlichen Sektoren bzw.Bereichen. Ihnen wird jeweils eine Bandbreitean Chancen und/oder Risiken zugeordnet.Diese Bandbreite ist in der Abbildung 2 darge-stellt. Die Chancen sind mit positiven Zahlen (1 = kleine Chance bis 5 = große Chance) aus-gewiesen, die Risiken sind mit negativenZahlen (-1 = kleines Risiko bis -5 = großesRisiko) dargestellt.

Die Einrichtung bzw. der „Betrieb“ einesNaturparks lassen somit folgende Chancenund Risiken erwarten:

Allgemein: Aktivierung von Mittelflüssen.– Förderungen: Es bestehen durch die Ein-richtung eines Naturparks Chancen, externeFördermittel zu erhalten. Dabei ist zu beach-ten, dass es im Gegensatz zu anderenSchutzgebietskategorien, etwa Nationalparks,seitens des Bundes oder Natura-2000 Gebieteseitens der Europäischen Union keine spezifi-schen Fördermöglichkeiten für Naturparke zurVerfügung stehen. Jedoch ist die grundsätzli-che Konzeption eines Naturparks im Wesent-lichen mit den Zielen aller Regional- undStrukturmittel der Europäischen Union verein-bar. Daraus ergeben weitreichende Möglich-keiten, die von vielen Naturparken auch aktivund erfolgreich genutzt werden. Es bestehenkeine Risiken, schlimmstenfalls können dieFörderungen nicht erlangt werden.

– Allgemein: Erhöhung von Nachfrage-impulsen. Durch „regionales Branding“ vonProdukten und Dienstleistungen sowie einesystematische Erhöhung des Bekanntheits-grades der Naturparkregion bestehen hoheChancen, zusätzliche Nachfrageimpulse zulukrieren. Diese sind primär in den BereichenTourismus sowie regionale landwirtschaftlicheund handwerkliche Produkte, und in weitererFolge in vor- und nachgelagerten Bereichen zuerwarten. Spezifische Nachfrageimpulse kön-nen im Bereich spezifischer Dienstleistungen(Naturführungen, Planungsleistungen, etc.)erwartet werden. Die bestehenden Natur-parke machen von den diesbezüglichenChancen erfolgreich Gebrauch, es gibt eine

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Reihe erfolgreicher Beispiele (vgl. www.natur-parke.at). Es bestehen keine Risiken, schlimm-stenfalls können keine zusätzlichen Nach-frageimpulse erlangt werden.

– Investitionsimpulse: Durch erhöhte Nach-frage und auch unterstützende Förderungs-möglichkeiten, Beratung und Betreuungbestehen gute Chancen, dass in der Regionzusätzliche Investitionen getätigt werden.Diese sind tendenziell breit gestreut und ineine qualitative Verbesserung des touristi-schen Angebotes sowie der regionalenProdukte und Dienstleistungen gerichtet.Dabei ist der Summeneffekt zu beachten.Großinvestitionen sind nur in geringem Um-fang zu erwarten (etwa ein Naturpark-zentrum). Es besteht jedoch das grundsätzli-che Risiko, dass in einer Naturparkregion eineGroßinvestition in einen Betrieb oder eine„harte“ touristische Infrastruktur nicht zumTragen kommt. Dabei spielen weniger beste-hende gesetzliche Restriktionen eine Rolle alsvielmehr Fragen des Leitbildes, der Akzeptanzoder auch die Verunsicherung eines etwaigenInvestors. Dieses Risiko besteht, kann jedochim Wesentlichen durch eine intelligente Pla-nung und kluge Umsetzung minimiert wer-den.

Spezielle Auswirkungen auf einzelne wirt-schaftliche Sektoren: – Landwirtschaft: Aus der Ausweisung einesNaturparks ergeben sich keine unmittelbarenRestriktionen für die Landwirtschaft. Da auchkeine Vorgaben bezüglich Betriebsführungetc. bestehen, ergeben sich für die landwirt-schaftlichen Betriebe a priori keine investiven

Kosten, Nutzungsverzichte oder Einschrän-kungen. In einem Naturpark sind jedochzusätzliche Möglichkeiten für den Einzel-betrieb gegeben. Im Bereich Landschafts-pflege ergibt sich in einer Naturparkregioneine klare Nachfrage, in der Regel jedoch keinMarkt. Man kann jedoch eine Konzentrationder landwirtschaftlichen Fördergelder auf der-artige Regionen konstatieren (vgl. Natur-schutzplan). Dieser Trend ist in Zukunft ver-stärkt zu erwarten. Von einem beachtlichenAnstieg der Nachfrage im Hinblick auf regio-nale Produkte (vor allem hochwertige) kannebenso ausgegangen werden. Risiken für dieLandwirtschaft könnten sich nur aus nichtabgegoltenen Einschränkungen der Bewirt-schaftung oder Nutzung ergeben, was in derPraxis jedoch nicht vorkommt.

– Forstwirtschaft: Aus der Ausweisung einesNaturparks ergeben sich keine unmittelbarenRestriktionen für die Forstwirtschaft. Da auchkeine Vorgaben bezüglich Betriebsführungetc. bestehen, ergeben sich für die landwirt-schaftlichen Betriebe a priori keine investivenKosten, Nutzungsverzichte oder Einschrän-kungen. Risiken für die Forstwirtschaft könn-ten sich nur aus nicht abgegoltenen Ein-schränkungen der Bewirtschaftung oderNutzung ergeben, was in der Praxis jedochnicht vorkommt. Die Chancen, zusätzlicheMittel für naturnahe Waldbewirtschaftung zuerhalten, gibt es derzeit nicht, mittelfristigdürfte dies aber eine durchaus realistischeChance darstellen. Auch spezifische Holzpro-dukte könnten im Rahmen eines Naturparksinwert gesetzt werden. Die diesbezüglichenChancen und Möglichkeiten sind jedoch

Abb.2: Ersteinschätzung der regionalwirtschaftlichen Chancen und Risiken von Naturparken. Grundlage zur Diskussion.First evaluation of regional economic chances and risks in Nature Parks

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

deutlich geringer als etwa im landwirtschaft-lichen Bereich.

– Fischerei und Jagd: Die Einrichtung einesNaturparks hat in der Regel geringe Aus-wirkungen auf Fischerei und Jagd. Denkbarsind geringfügige Änderungen im Bereich derPachten, zusätzliche Besucherprogrammeoder Aktivitäten. Es gibt auch Chancen imBereich der regionalen Vermarktung vonWildbret bzw. Fisch, insbesondere in der ört-lichen Gastronomie. In manchen Naturparkenwerden diese erfolgreich wahrgenommen.

– Rohstoffwirtschaft (Bergbau, Schotter, etc.):Naturgemäß birgt eine Rohstoffproduktion ineinem Naturpark oder einer Naturparkregiongewissen Risiken und Konfliktpotenziale.Diesen kann durch gute Planung und intelli-gente Umsetzung zu einem gewissen Gradentgegengetreten werden. Chancen lassensich für den Betreiber einer Schottergrube ineinem Naturpark nicht ausmachen.

– Gewerbe (allgemein): Gewerbebetriebe, ins-besondere wenn sie vom Naturpark direkt pro-fitierenden Bereichen vor- und nachgelagertsind, haben natürlich die Chance auf einepositive Entwicklung. Risiken bestehen unterUmständen in der Ansiedlung oder Aus-weitung von Gewerbebetrieben.

– Industrie (allgemein): Für Industriebetriebegilt sinngemäß dieselbe Aussage wie für dieRohstoffwirtschaft. Naturgemäß birgt eineindustrielle Produktion in einem Naturparkoder einer Naturparkregion gewissen Risikenund Konfliktpotenziale. Diesen kann durchgute Planung und intelligente Umsetzung zueinem gewissen Grad entgegengetreten wer-den. Chancen lassen sich für den Betrieb einesIndustriebetriebes in einem Naturpark nichtausmachen.

– Dienstleistung ohne Tourismus: Gewerbe-betriebe, insbesondere wenn sie vom Natur-park direkt profitierenden Bereichen vor- undnachgelagert sind, haben natürlich die Chanceauf eine positive Entwicklung. Besonders guteChancen bieten sich für Anbieter in denBereichen Öffentlichkeitsarbeit, Marketing,Kultur, Gesundheitswesen oder Aus- undFortbildung. Risiken bestehen für dieseBereiche keine, schlimmstenfalls kann keineVerbesserung erreicht werden.

– Tourismus: Für einen so genannten „natur-nahen“, sanften, erlebnis- und erholungs-orientierten Tourismus kann die Ausweisung

eines Naturparks ein wesentliches Standbeinsein. Durch Hebung des Bekanntheitsgradesder Region sowie einen daraus resultierendenNachfrageimpuls können sich dem Tourismussogar sehr weitreichende Chancen bieten.Risiken und Konfliktpotenziale können sich imBereich „harter“ Fremdenverkehrsinfrastruk-turen ergeben. Diesen kann durch gutePlanung und intelligente Umsetzung zu einemgewissen Grad entgegengetreten werden.

– Know-how Dienstleister (4. Sektor): In einemNaturpark entsteht ein Bedarf an teilweisehochspezialisierten Dienstleistungen wie etwaProjektentwicklung, Organisationsentwick-lung, Planung, Forschung, Naturraumexper-tise, Kommunikationsexpertise, etc. Für An-bieter in diesen Bereichen ergeben sichdadurch zusätzliche Möglichkeiten. Risikenbestehen für diese Bereiche keine, schlimm-stenfalls kann keine Verbesserung erreichtwerden.

Spezielle Auswirkungen auf „weiche“Wirtschaftsfaktoren: Weitreichende Chancenstellen Naturparke für die (Weiter-)Entwick-lung weicher Wirtschaftsfaktoren dar. Diesesind für die Standortsqualität langfristig vongroßer Bedeutung.

Kontinuierliches Management und„Betreuung“ der Region,Entwicklung regionaler Identität,Entwicklung regionaler,Entscheidungsstrukturen,Intraregionaler Know-how-Aufbau und Transfer,Intraregionale Vernetzung,Interregionale Vernetzung.

PROJEKTBEISPIELE AUSVERSCHIEDENEN BEREICHEN

Nachfolgend sollen einige Beispiele aus ver-schiedenen Bereichen zeigen, welche Impulsevon Naturparken ausgehen können.

DER NATURPARK LANDSEER BERGE

ALS IMPULSGEBER DER REGION

Ausgangslage: Der Naturpark Landseer Bergewurde im Frühling 2001 eröffnet und umfasstsechs Gemeinden mit insgesamt zwölf Ortenim mittleren Burgenland und in der BuckligenWelt (Niederösterreich). Träger der Entwick-lungsarbeit ist der Naturpark-Verein, in demdie Gemeinden, Grundbesitzer, Tourismusor-ganisationen und lokale Initiativen vertreten

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

sind und der für die professionelle Abwicklungder Projekte bezahlte Fachleute engagiert.

Zentrales Ziel ist es, über den NaturparkImpulse für eine Regionalentwicklung zu set-zen und damit die regionale Wertschöpfungzu erhöhen sowie die Lebensqualität zu sichern.

ZIELSETZUNGEN UND INHALTE

Die wichtigsten Maßnahmen zur Erreichungoben genannter Ziele sind:

NATURPARKGASTRONOMIEAls ersten Schritt zur Kooperation vonGastwirten im Naturpark wurden zwei Info-Veranstaltungen organisiert. Nach Einzel-gesprächen mit den Gastwirten konnteerreicht werden, dass sich alle im Naturparkansässigen Gastwirte an einem dreijährigenSponsoring- und Marketingpaket beteiligenund in allen Gasthäusern Naturpark-Infotafelnangebracht werden. Lobenswert ist hier auchdie Initiative der „Schmankerlwirte Mittel-burgenland“. 18 Gastwirte, davon drei ausder Naturparkregion, haben sich zu einemVerein zusammengeschlossen, um sich nachgemeinsamen Kriterien zu entwickeln und zupositionieren.

BESCHÄFTIGUNGSPROJEKT „NUP AKTIV –ARBEITSPLÄTZE IN NÖ. NATURPARKEN“Seit Frühling 2003 sind im Rahmen einesBeschäftigungsprojekts drei Personen imNaturpark Landseer Berge tätig. So könnenAufgaben in den Bereichen „Sekretariat“ (wiedie Bearbeitung von Anfragen, Organisationder Führungen, Marketing-Umsetzung) und„handwerkliche Tätigkeiten“ (Instandhaltungvon Wegen und Einrichtungen, etc.) profes-sioneller als bisher durchgeführt werden.

LANDWIRTSCHAFTLICHE NATURPARK-PRODUKTE UND DIREKTVERMARKTUNGDie Landwirtschaft ist Gestalter der Kultur-landschaft und schafft damit die Basis desNaturparks. Gerade landwirtschaftliche Pro-dukte werden durch das hohe Maß anAuthentizität von den Gästen sehr gut ange-nommen. Voraussetzung ist allerdings einhoher Qualitätsstandard.

Es ist gelungen, durch eine Reihe vonAktivitäten erste Erfolge zu erzielen:

Entwicklung von regionalen „Naturpark-Produkt-Körberl“ in vier Preiskategorien.Präsentation und Verkauf des „Naturpark-Körberls“ bei Veranstaltungen, Weih-nachtsmärkten, u.s.w.

Übergabe der Organisation und Vermark-tung der „Naturpark-Körberl“ an dieDirektvermarkter selbst.

Die bisher umgesetzten Maßnahmen wurdenüber Leader-Projekte sowie über ein Interreg-Projekt, das die gemeinsame touristischeAngebotsentwicklung mit der Region Sopron/Ungarn zum Inhalt hat, abgewickelt. Die Ei-genmittel wurden von den Gemeinden sowiedurch Marketingkooperationen mit Gast-wirten und Direktvermarktern aufgebracht.

DAS ÖKO-MODELL NATURPARKGREBENZEN

AUSGANGSLAGE

Der Naturpark Grebenzen liegt im BezirkMurau an der steirisch-kärntnerischen Grenze.Zahlreiche Teiche, eingebettet in der von eis-zeitlichen Gletschern sanftgeformten Neu-markter Passlandschaft, prägen neben Wie-sen, Feldern und Wäldern den acht Gemein-den umfassenden Naturpark Grebenzen.

ZIELSETZUNGEN UND INHALTE

Grundidee des Projektes „Öko-Modell Natur-park Grebenzen“ ist die Vernetzung undWeiterentwicklung von all jenen Projektenund Initiativen im Naturpark, die in Richtungeines ökologischen und nachhaltigen Wirt-schaftens zielen. Neben den ursprünglichenNaturparkaufgaben Naturschutz, Bildung undErholung sollen ganz bewusst auch dieWirtschaftsbereiche, vor allem Tourismus undLandwirtschaft, in die Naturparkarbeit mit ein-bezogen und so die regionale Wirtschaftgestärkt werden. Nachfolgend sind einigeBeispiele aus dem Öko-Modell dargestellt.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

NATURPARKGASTSTÄTTEN

Im Rahmen des Projektes „ÖkomodellNaturpark Grebenzen“ wurde der Ange-botsverbund „Naturparkgaststätten“ ge-schaffen, in dem mehrere Gastronomie-betriebe ihr Angebot in der Speisekarte umQualitätsprodukte der heimischen Natur-parkbauern erweitern. Der Naturparkvereinerstellte ein eigenes Beiblatt für die Speise-karten, welches nur für Gerichte aus derNaturparkregion bestimmt ist. Die Her-kunftsgarantie geschieht einfach, aber docheffizient, indem sich der Wirt dem Natur-parkverein gegenüber verpflichtet, denNamen seines bäuerlichen Lieferanten ausdem Naturpark in der Speisekarte anzuführen.

„NATURPARKKULINARIUM“

Um den regionalen landwirtschaftlichenProduktabsatz zu forcieren, wurde eineNaturparkproduktebörse ins Leben gerufen.Die Hauptaufgabengebiete des Produkt-managers liegen in der Erhebung des bäuer-lichen Produktangebotes im Naturpark, in derständigen Aktualisierung der Produktebörse,sowie in der Beratung der elf Naturpark-gaststätten. Weiters wurden neue gemeinsa-me Marketingstrategien für die Naturpark-gaststätten sowie für die Direktvermarkterentwickelt und umgesetzt. Neben einemFolder mit einer Übersicht über das Direkt-vermarktungsangebot wurde die im Internetabrufbare Produktebörse erweitert und voll-ständig aktualisiert. Zusätzlich wurde eine CD-ROM erstellt, die gratis in den Tourismus-informationsstellen, bei den Beherbergernund den Naturparkgaststätten erhältlich ist.All diese Aktivitäten im Rahmen des Projektes„Naturparkkulinarium“ sollen zur weiterenerfolgreichen Vernetzung von Landwirtschaft,Tourismus, Gastronomie und Naturschutz imNaturpark Grebenzen beitragen.

NATURPARKPRODUKTE-GESCHENKEKORB

Der neu geschaffene „Naturpark-Zegger“ –ein Geschenkekorb mit Naturpark-Produkten– beinhaltet Köstlichkeiten aus dem Naturparkund wird nach individuellen Wünschen derKonsumentInnen zusammengestellt. Der„Naturpark-Zegger“ stellt eine Geschenkideezu jedem Anlass dar. Eine derzeit laufendeVortragsreihe zum Thema „Gesundes Kochenmit Naturparkprodukten“ mit einer Lebens-mittelberaterin trägt zur Bewusstseinsbildungfür die Verwendung von regionalen Produktenbei.

„SCHMANKERLPASS“ FÜR DIE

NATURPARKGASTSTÄTTEN

Der neue „Schmankerlpass“ bietet Gästenund der heimischen Bevölkerung die Mög-lichkeit, die Naturparkgerichte in den Natur-parkgaststätten näher kennen zu lernen. Fürsechs Naturparkgerichte in verschiedenenNaturparkgaststätten erhält der Gast alsDankeschön einen kleinen „Naturpark-Zegger“.

GEMEINNÜTZIGEBESCHÄFTIGUNGSPROJEKTEIN STEIRISCHEN UND NIEDER-ÖSTERREICHISCHENNATURPARKEN ALS BEITRAGZUR NACHHALTIGENREGIONALENTWICKLUNG INNATURPARKREGIONEN

INHALT DER

BESCHÄFTIGUNGSPROJEKTE

Naturparke liegen oft in wirtschaftlich- undstrukturschwachen Regionen, die mit demProblem der Abwanderung zu kämpfen haben.Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, ist esnotwendig, zukunftsorientierte Arbeitsplätzezu schaffen, die dazu beitragen, die Wirtschafts-kraft in der Region nachhaltig zu stärken.

Der Verband der Naturparke Österreichs rea-gierte 1999 auf diese Situation mit derKonzeption und Umsetzung eines modellhaf-ten gemeinnützigen Beschäftigungs-projektsfür steirische Naturparke („Arbeitsplätze fürsteirische Naturparkregionen“), das sich mitt-lerweile erfolgreich im vierten Jahr befindet.Im Jahr 2000 startete ein Nachfolgeprojekt fürNiederösterreich („NuP Aktiv – Arbeitsplätze

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

in NÖ. Naturparken“) und ist seither nichtminder erfolgreich.

Beiden Projekten liegt die finanziell geförderteBeschäftigung (finanziert von Arbeitsmarkt-service, Land und Naturparken) von amArbeitsmarkt benachteiligten (Personen über45 Jahre, Frauen, WiedereinsteigerInnen) undlangzeitarbeitslosen Personen für die Dauervon zwölf Monaten zugrunde, wodurch sichVorteile in zweierlei Hinsicht ergeben: Zumeinen haben die Naturparke so die Möglich-keit, Projekte und Initiativen zu realisieren, fürdie bislang weder finanzielle noch personelleRessourcen vorhanden waren. Zum anderenwird den Arbeitssuchenden die Chance gebo-ten, sich durch dieses Projekt wieder in denArbeitsmarkt zu integrieren.

Die Naturparke erhalten auf diese Weisezusätzliche MitarbeiterInnen zu sehr geringenKosten, welche die oft ehrenamtlichen Mitar-beiterInnen bei ihren Tätigkeiten im aktivenNaturschutz unterstützen. Zusätzlich habensie zwölf Monate Zeit, mit Hilfe dieser Be-schäftigten die Basis für zukünftige Ein-nahmequellen zu schaffen (z.B. durch den Bauoder die Renovierung von Eingangs- undInformationsbereichen, Planung und Um-setzung von Marketingaktivitäten, Testen vonErlebnis- und Wanderführungen, etc.). Ziel derBeschäftigungsprojekte ist, die gefördertenMitarbeiterInnen – vorausgesetzt, sie habensich während des Förderzeitraums bewährt –danach in eine Festanstellung zu übernehmen.

Die Beschäftigten ihrerseits haben ein Jahrlang die Möglichkeit, Arbeitserfahrung zusammeln und sich beruflich zu beweisen. Dasführt in der Regel zur Steigerung ihrer Eigen-verantwortlichkeit und damit ihres Selbst-wertgefühls. Darüber hinaus können sie sichwährend dieser Zeit beruflich weiterbilden(z.B. Ausbildung zum „Natur- und Land-schaftsführer“, Kurse in Bereichen wie Organi-sation und Planung oder auch Baumschnitt,etc.) und machen sich dadurch attraktiver fürden Arbeitsmarkt.

Dieses Beschäftigungsmodell verbindet so-wohl arbeitsmarktpolitische, soziale, ökologi-sche als auch ökonomische Ziele miteinander.

WIRKUNG DER BESCHÄFTIGUNGSPROJEKTE

AUF DIE NACHHALTIGE REGIONALENTWICKLUNG

Die monetäre Messung von wirtschaftlichenEffekten der Beschäftigungsprojekte auf diejeweiligen Naturparkregionen ist derzeit

schwierig. Zum einen lassen sich Auswir-kungen der Arbeiten der geförderten Be-schäftigten kaum in Geld bewerten, und zumanderen fehlen Informationen, um eventuelleQuerverbindungen dieser Arbeiten z.B. zuBesucherzahlen herzustellen (erst seit kurzemregistrieren manche Naturparke ihre Be-sucherzahlen). Daher muss sich die Bewertungder wirtschaftlichen Wirkung der Beschäf-tigungsprojekte vor allem auf qualitativeMerkmale beschränken.

Festzuhalten ist jedoch, dass im Rahmen derbeiden Beschäftigungsprojekte bis Ende desvergangenen Projektjahres 2002/03 insgesamt60 Personen beschäftigt wurden. Ein Beispielfür bezifferbare Einnahmen, das sich direkt aufdie Tätigkeiten der geförderten Beschäftigtenbezieht, ist die Ausstellung „Sinneswandeln“im steirischen Naturpark Grebenzen, an deracht Personen arbeiteten. Sie wurde 2002initiiert und zählte 25.000 BesucherInnen,wodurch sich Einnahmen von insgesamt76.800,- EUR lukrieren ließen.

Beispiele für qualitative Effekte der Projekte,die einerseits zur besseren Betreuung derNaturparke – und damit zu mehr Erholungs-wert für die BesucherInnen – führen, undandererseits auf die Naturparkregion allge-mein wirken:

Arbeiten in Naturparken, die ohne geför-derte MitarbeiterInnen nicht durchführbarwären (wie z.B. die regelmäßige Instand-haltung von Wegen und Stegen im NaturparkÖtscher-Tormäuer; das Forschungsprogramm„Biodiversität“ im Naturpark Pöllauer Tal; dieRevitalisierung des Schlossgartens im Natur-park Sölktäler; das Projekt „Landschafts-fenster“ im Naturpark Pöllauer Tal, in dem dieVeränderung von Landschaften im Lauf derZeit aufgezeigt wird; etc.). Oft ist es auch not-wendig, Leistungen im Naturpark betreffendihrer Inanspruchnahme durch BesucherInnentesten zu können, bevor der Einsatz vonbezahlten Arbeitskräften möglich ist (z.B.Betreuung von Naturpark-Shops, Anbietenvon geführten Wanderungen, etc.)

Geförderte Arbeitskräfte initiieren und pla-nen Projekte, die zur Attraktivierung desNaturparks beitragen (Gestaltung von Sagen-wegen, Leitsystemen, Erlebnispfaden, Museenetc.). Die Folge eines derartigen Angebots istzweifellos eine höhere Besucherzahl, die zuzusätzlichen Erträgen führt. Diese Besucher-Innen sind jedoch nicht nur Einnahmequellenfür den Naturpark selbst, sondern auch für

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

umliegende Gastronomie- und Hotelleriebe-triebe (z.B. hat die oben genannte Ausstellungim Naturpark Grebenzen mit ihren Besucher-Innen einen kräftigen Einnahmenschub für dieumliegenden Gastronomiebetriebe ausgelöst,sodass man daran arbeitet, diese Ausstellungzu einem jährlichen Fixpunkt zu gestalten) undsämtliche andere Infrastruktureinrichtungen,wie Tankstellen, Bahn (z.B. Mariazeller Bahnim Naturpark Ötscher-Tormäuer), etc.

KELLERSTÖCKEL-APPARTEMENTS IMNATURPARK WEINIDYLLE

AUSGANGSLAGE

Die Zahl der traditionellen Weinbaubetriebe,die hauptsächlich im Nebenerwerb und nurfür den Eigenbedarf produzieren, ist stetig imAbnehmen. Vielfach verlieren die Weinkellerihren Sinn und Zweck als landwirtschaftlicheBetriebesgebäude. Viele von ihnen werdenüberhaupt nicht mehr genutzt, stehen gar leeroder verfallen.

Der Fremdenverkehr in der Region Südbur-genland ist bislang noch sehr schwach ausge-prägt, obwohl ein touristisches Potenzial (harmonische Landschaft, erstklassige Wei-ne, Kellerviertel Heiligenbrunn und andereSehenswürdigkeiten) durchaus gegeben ist.Daher gibt es Bestrebungen, das Angebot imSinne eines „sanften Tourismus“ zu verbrei-tern und auszubauen.

ZIELSETZUNGEN UND INHALTE

Leerstehende und ungenutzte Kellergebäudesollen renoviert und geschmackvoll im Sinneeines regionstypischen Beherbergungsange-botes eingerichtet und vermietet werden.

Im Rahmen des Projektes werden die recht-lichen, technischen, infrastrukturellen undfinanziellen Rahmenbedingungen und Ge-gebenheiten einer Appartementnutzung vonKellerstöckeln abgeklärt. Vor allem aber sollenKellerbesitzer über die Möglichkeiten derRestaurierungs- und Umbauförderungen fürKellergebäude und über die Möglichkeitenzum Betrieb und zur gemeinsamen Ver-marktung von Ferienappartements in denKellerstöckeln informiert werden.

Vom touristischen Standpunkt aus gesehenbesteht die Notwendigkeit, dass jedes„Kellerstöckel-Appartement“ ein qualitativhochwertiges Produkt darstellen soll: Unter

dem Titel „Kellerstöckel-Appartement“ sollennur ehemalige Weinkeller, die sich durch ihreregionale Unverwechselbarkeit auszeichnen,vermarktet werden.

NATURPRODUKTE:KULTURLANDSCHAFTSSCHUTZ DERBESONDEREN ART

Österreichs Naturparke repräsentieren charak-teristische Kulturlandschaften, Landschaften,die durch die Menschen und ihre Land-bewirtschaftung geprägt sind. Die Schönheitund der Reiz etlicher Naturparke entstandendurch die Formung und Pflege der Land-schaft, wie sie mit der Erzeugung traditionel-ler kulinarischer Spezialitäten verbunden ist.So trägt die Produktion von Säften undSchnäpsen vielfach zur Erhaltung von Streu-obstwiesen bei. Schafe und Lämmer beweidenAlmen und andere Flächen, die nicht intensivgenutzt werden können, verhindern so dasZuwachsen und liefern darüber hinaus nochden „Rohstoff“ für qualitativ hochwertigeFleisch- und Wurstprodukte. Ein drittesBeispiel: der „Uhudler“, ein Wein aus Traubennicht veredelter Weinstöcke – die Riede sindlandschaftsprägend in den südburgenländi-schen Naturparken und der Wein eine regio-nale Spezialität. Können diese bäuerlichenSpezialitäten nicht mehr erzeugt und ver-marktet werden, weil sie mehr und mehr vonagrarindustriell gefertigten Produkten ver-drängt werden, ist auch die typische Kultur-landschaft gefährdet.

KULINARISCHE UND ANDERE ZIELE

Seit nunmehr drei Jahren arbeitet der Verbandder Naturparke Österreichs (VNÖ) an derEntwicklung einer österreichweiten Marke fürlandwirtschaftliche Produkte aus Naturparken.Im Mittelpunkt steht dabei die Produktionkulinarischer Köstlichkeiten in den Natur-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

parkregionen. Für die LandwirtInnen, die sichdieser Qualitätsstrategie verschreiben, sollendadurch zusätzliche Vermarktungs- undEinkommenschancen erschlossen werden. DerVerband der Naturparke Österreichs will mitseinem kulinarischen Engagement aber auchandere Ziele realisieren: So soll den Konsu-mentInnen vor Augen geführt werden, in wel-chem Zusammenhang die Erzeugung vonbestimmten bäuerlichen Produkten mit derErhaltung und Pflege der Kulturlandschaftsteht. Zudem soll das an und für sich schonsehr positive Image der Naturparke weiter ge-stärkt werden. Und: Es geht dem Verband derNaturparke Österreichs auch um neue Formendes Naturschutzes – nämlich unter Einbe-ziehung der betroffenen Bevölkerung, vorallem der LandbewirtschafterInnen.

KRITERIEN FÜR NATURPARK-PRODUKTE IM DETAIL

Konkret hat man sich innerhalb des Verbandsder Naturparke Österreichs auf folgende dreiwesentliche Kriterien für die Auszeichnung als„Naturparkprodukt“ geeinigt:

Der landwirtschaftliche Betrieb, der einNaturparkprodukt erzeugt, liegt in einerNaturparkgemeinde.

Naturparkprodukte sind Produkte sehrguter Qualität – und zwar bezüglich ihrer Er-zeugung, ihres Geschmackes und ihrerAufmachung.

Naturparkprodukte leisten einen Beitragzur Erhaltung der Kulturlandschaft. Sie tragendurch die Art und Weise ihrer Erzeugung zumErreichen eines Schutzzieles im jeweiligenNaturpark bei. Dies kann auf vielfältige Weisegeschehen: durch biologische Wirtschafts-weise, die Pflege ökologisch wertvollerFlächen, die Erhaltung von Streuobstbe-ständen, durch den Anbau seltener landwirt-schaftlicher Kulturpflanzen oder die Neuan-legung von Landschaftselementen. Im alpinenBereich kommen noch das Offenhalten derKulturlandschaft in Hanglagen und die Alpungder Tiere als landschaftserhaltende Maßnah-men zum Tragen.

Um die Qualität der Naturparkprodukte unddie Einhaltung der Kriterien sicherzustellen,muss eine regelmäßige Kontrolle der Betriebegewährleistet sein. Betriebe, die Naturpark-produkte erzeugen und verkaufen wollen,müssen daher die Richtlinien eines der öster-reichischen Bioverbände oder die „Gütesiegel-Richtlinien für bäuerliche Direktvermarkter“,

herausgegeben von der Präsidentenkonferenzder Landwirtschaftskammern, erfüllen undwerden von diesen Organisationen auch kon-trolliert werden. Der Verband der NaturparkeÖsterreichs wird kein eigenes Kontrollsystemaufbauen.

AUSBLICK

Wie soll es weitergehen? Mittelfristig sollendie Produkte aus den Naturparken natürlichbekannter werden und in den Naturparkenselbst, als Geschenkspakete und in ausge-wählten Geschäften in den größeren Städtenerhältlich sein.

ÖLPUL–NATURSCHUTZPLANPÖLLAUBERG

AUSGANGSLAGE

Das Pöllauer Tal ist bestimmt durch eine klein-strukturierte und abwechslungsreiche Kultur-landschaft. In betrieblicher Hinsicht dominie-ren kleine und kleinste Grünland- und Misch-betriebe. Eine Nischenproduktion (Holunder,Freilandhühner, Edelbrände, etc.) ist ansatz-weise etabliert. Im Rahmen der Naturpark –Aktivitäten setzt die Region auf verbesserteVermarktung und touristische Entwicklung.

ZIELSETZUNG

Gemeinsam mit dem Naturpark Pöllauer Talhat sich die Gemeinde Pöllauberg sehr darumbemüht, als „Testregion“ an einem Pilot-projekt des Bundesministeriums für Land- undForstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaftmitzuwirken. Dabei sollte gezeigt werden,welche Chancen für Landschaft und Land-wirtschaft in diesem Naturschutzplan stecken(können), welche Probleme bei der Umset-zung auftreten (können) und wie landwirt-schaftliche Betriebe die neuen Möglichkeitennutzen (wollen und können).

ERFOLGE, ERGEBNISSE

Der Naturschutzplan wurde in mehrerenSchritten im Zeitraum Oktober 1999 bisFebruar 2001 erstellt. Nach einer erstenInformation aller interessierten Bauern undGrundbesitzer erfolgte eine Grundlagen-erhebung (parzellenbezogen: Vegetation,Nutzung und Landschaftselement). DasInteresse der Bauern an der Mitwirkung beider Entwicklung und Umsetzung derMaßnahmen war nicht zuletzt durch die akti-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

ve Informationspolitik der Gemeinde bzw. desNaturparks sehr groß.

Folgende Maßnahmenvorschläge im Sinne desÖPUL sind umsetzungsbereit:

WF: Wertvolle Flächen, v.a. verschiedeneGrünland-Typen, Obstbaumbestände undRainstrukturen.Kleinräumig erhaltenswerte Strukturen,v.a. im Bereich der Äcker.Neuanlage von Landschaftselementen, v.a.Einrichtung von Pufferflächen und Natur-schutzmaßnahmen auf Ackerflächen.Mitwirkung am Naturschutzplan: Für dieTeilnahme „winken“ den landwirtschaft-lichen Betrieben 72,- EURO pro Feldstückund Jahr.

Von den 140 Landwirten beteiligen sich über80% bei den naturschutzrelevanten Maß-nahmen. Es konnten dadurch lukrative Förder-möglichkeiten für die Gemeinde erschlossenwerden.

NATURPARK-ERLEBNISFÜHRUNGEN

Seit 1998 wird vom Verband der NaturparkeÖsterreichs in Kooperation mit dem Länd-lichen Fortbildungsinstitut (LFI) Steiermark die Ausbildung zum „Naturpark-Erlebnis-führer“ – seit 2002 als Zertifikatslehrgang zum„Natur- und Landschaftsführer“ – angeboten.

180 Personen haben bisher diesen Kurs absol-viert. Das Interesse der Besucher an Füh-rungen in Naturparken ist in den letztenJahren konstant gestiegen. Im Jahr 2003 nah-men über 52.000 Besucher an Führungen inden Österreichischen Naturparken teil. DerThemenbogen ist weit gespannt und reichtvon Wissenswertem rund um Wiese, Wald und Wasser, über die Herstellung kulina-rischer Köstlichkeiten bis hin zu Geschichteund Kultur der Region oder auch Kanu-fahrten.

Vor allem für Kinder und Jugendliche gibt esspeziell zusammengestellte Programme.Durch interaktive Formen des Naturerlebensund -begreifens soll für sie die Natur zumAbenteuer werden. Rund 750 im Jahr 2003für Kinder bzw. Schulklassen abgehalteneFührungen, wie z.B. „Der Naturpark kommt indie Schule“, „Erlebniswanderung im Natur-park“ oder auch „Frischlinge feiern – Kinder-geburtstagsfest im Naturpark“, spiegeln dasEngagement der Naturpark-Verantwortlichenfür Kinder und Jugendliche im Sinne derBildungsfunktion, aber auch das Interesse sei-tens des jungen Publikums wider.

Regional gesehen liegt der Schwerpunkt derAktivitäten im Osten Österreichs – die meistenFührungen werden in den burgenländischenNaturparken abgehalten, gefolgt von NÖ undder Steiermark.

THE IMPLEMENTATION OF REGIONALDEVELOPMENT IN THE STRATEGY PAPEROF AUSTRIAN NATURE PARKSAND LAW

Regional development has the role of a fourth pillarbesides conservational - recreational and educatio-nal functions. Ten years ago, conservational, educa-tional and recreational tasks were defined, and nowduring the amendments the term “regional deve-lopment” has also been accepted as a central task.Austrian Nature Parks are therefore built upon fourequal pillars: conservation, recreation, educationand regional development.

AUSTRIAN NATURE PARKS – REGIONALDEVELOPMENT

It is the goal of regional development work to giveeconomical stimulus and to preserve the quality of

life of the population. This aim can be reached forexample through cooperation between nature con-servation, agriculture, tourism, commerce and cultu-re. Through Nature Park products with defined cri-teria and Nature Park restaurants job opportunitiescan be created.

NATURE PARKS AND LEADER+ REGIONS

Leader+ and Nature Park regions are often connec-ted and are overlapping each other. They have thesame goals and about 50 % of the Austrian NatureParks are situated in Leader+ regions that sometimeseven have the same management. Nature Parkshave the role of a regional development guide. Theiraim is to elevate the regional value added to preser-ve the quality of life of the population. EconomicalImage improvement is achieved through excellenceas well as a quality improvement of the regionaloffer - the protected area serves as a trademark.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

| Franz Handler |

Geschäftsführer Verband derNaturparke ÖsterreichsSecretary Federation of NatureParks Austria

Alberstraße 10 A-8010 Graz, ÖsterreichTel.: +43 (0)316 / 31 88 48 - 99Fax: +43 (0)316 / 31 88 48 - 88E-Mail: [email protected]: www.naturparke.at

Potentials of regional economic effects in a mana-ged region are:

Coordinated development, synergies, preven-tion of double rivalling strategies, Additional value added, mainly in the seconda-ry sector regional trade and commerce as in thetertiary sector,Development of soft economical factors: positi-ve effects on the regional identity, Increase ofknow-how-transfer, stronger connection bet-ween the sectors,Positive Multiplier effects in the preliminarilyand downstream markets.

PROJECT EXAMPLES

LANDSEER BERGE

Central goal here is to give stimulus for the regionaldevelopment through Nature Park gastronomy anddirect agricultural marketing.

ECO MODEL NATURE PARK GREBENZEN

In this project, the central objective is to connectand to develop all those projects and initiatives thataim in ecological and sustainable house keeping likethe Nature Park product box, Nature Park restau-rants or a Nature Park hamper.

NON-PROFIT EMPLOYMENT PROJECTS IN THE

STEIERMARK REGION AND IN LOWER AUSTRIA

New jobs are created in the areas of conservation

measures and management, lately there are 30 per-sons working in 10 Nature Parks. That way the rea-lization of new projects is possible because of addi-tional personnel resources. As a result, improvementof attractiveness and improvement of the existingoffer has been stimulated.

KELLERSTÖCKL-APARTMENTS

New use is introduced for ancient production buil-dings for wine production. This is done with jointpromotion, common quality criteria, common finan-cing, and promotion concepts.

NATURE PARK PRODUCTS

VERY SPECIAL PROTECTION OF CULTIVATED

LANDSCAPES

Criteria for products in the areas of agriculture aredeveloped: products have to be produced withgood quality in the Nature Park region and have tocontribute to the conservation of cultivated lands-capes. Therefore, these products are nature protec-tion that one can savour. There is also a Christmaspresent box special. Altogether, there are Leader+-Title 2 projects in 15 Nature Parks and 5 regions.

NATURE PARK ADVENTURE TOURS

An apprenticeship to nature and landscape guide isoffered and up to now, 180 participants have gra-duated. In 2003, 52000 people participated in gui-ded tours in Nature Parks. That way there is richoffer as well as special programmes for children andschool groups.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Der 1973 gegründete Naturpark Frankenwaldweist derzeit eine Fläche von 102.250 ha auf,liegt im Nordosten Bayerns an der Grenze zuThüringen und ist Teil des deutschen Mittel-gebirgsgürtels. Sein Landschaftsbild prägt einealte Kulturlandschaft mit gerodeten Hoch-flächen, bewaldeten Hängen und erlebnisrei-chen Wiesentälern.

Träger des Naturparks Frankenwald ist derVerein Naturpark Frankenwald e.V., dessenMitglieder die Naturparklandkreise sowieStädte und Gemeinden sind. Damit ist auchdie für eine erfolgreiche Naturparkarbeit not-wendige Verknüpfung mit den Kommunengewährleistet. Zum Vorstand zählen aber auchVertreter von „FRANKENWALD TOURISMUS“,dem regionalen Wanderverein, der Landwirt-schaft und der Staatsforstverwaltung. Touris-musverband, Wanderverein und Naturparksind gegenseitig in ihren Vorständen ver-treten, um eine enge Zusammenarbeit zuerreichen.

Im Naturparkgebiet wohnen ca. 120.000Menschen, dies entspricht einer Bevölke-rungsdichte von 117 Einw./km2 (BY 172/km2).Seit Jahren ist ein Bevölkerungsschwund vor-handen, negativ für die Region wirkt sich dieÜberalterung aus. Die Erwerbsquote liegt beica. 45 % mit den Schwerpunkten im produ-zierenden Gewerbe wie z.B. Elektronik-, Textil-und Glas-, Porzellanindustrie. Gemeinsam sindihnen große Strukturprobleme. Im Naturparkblickt der Tourismus auf eine lange erfolgrei-che Vergangenheit zurück. Nach der Wieder-vereinigung mußte er sich neu positionieren,da der traditionelle Urlaubsgast aus Berlinfernblieb. Heute verbringen vor allem ältereMenschen und junge Familien ihren Urlaub imFrankenwald und fordern Aktivurlaubs-angebote (Kultur, sportliche Aktivitäten,Wellness). Ca. 4.200 Menschen leben imNaturpark vom Tourismus, dies ist noch aus-baufähig, wenn unsere Region weitere attrak-tive, naturverträgliche Angebote entwickeltund anbietet.

DER WEG VOM CHARTA PARK INDAS LEADER+-PROGRAMM

Neben den Naturparken Insel Usedom und Stein-huder Meer hatte der Naturpark Frankenwald1998 die Chance im Pilotprojekt des VDN dieZertifizierung als „EU-Charta-Park“ zu erlan-gen. Zwischen 1998 und der Zertifizierung2001 trafen sich in zehn Foren ca. 50 Teilneh-mer und erarbeiteten das „TourismusleitbildFrankenwald“. Es waren Vertreter aus: Kom-munalpolitik, Tourismus, Wirtschaft, Verkehr-trägern, Kultur, Naturschutz, Land-, Forst- undWasserwirtschaft, die nach der Bestandsauf-nahme mit Stärken- und SchwächeanalayseEntwicklungsziele mit einem Maßnahme-katalog in das „Tourismusleitbild“ einbrachten.

Das „Tourismusleitbild“ will einen nachhalti-gen Tourismus entwickeln und balanciertdabei das Zusammenwirken ökologischer,ökonomischer und sozialer Aspekte aus. Dieverschiedenen Interessen wurden für dieRegion gebündelt. Nach § 27 des Bundes-naturschutzgesetzes wird in deutschen Natur-parken ein nachhaltiger Tourismus angestrebt.

Naturparke dienen der: Erhaltung, Entwicklung oder Wiederher-stellung einer durch vielfältigen Nutzunggeprägten Landschaft mit ihrer Arten- undBiotopvielfalt. Deshalb streben sie auch eine nachhaltigeLandnutzung an. Sie können besonders eine nachhaltigeRegionalentwicklung fördern. Naturparke und LEADER verbindet dieAufgabe, Perspektiven für die Entwicklungstrukturschwacher ländlicher Räume zuschaffen, was Naturparke in der Regel sind.

Vier Schwerpunktthemen schlug die Euro-päische Kommission für die Arbeit der LokalenAktions Gruppen vor, die sich mit der Natur-parkarbeit überschneiden:

Nachhaltige Nutzung des natürlichen undkulturellen Potenzials.

NATURPARKE UND LEADER+ NATURE PARKS AND LEADER+

Oswald Marr

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Aufwertung lokaler Erzeugnisse, Erleich-terung des Marktzugangs vor allem fürKleinbetriebe. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens-qualität. Einsatz neuen Know-hows und neuerTechnologien, um die Wettbewerbsfähig-keit regionaler Erzeugnisse und Dienstleis-tungen zu verbessern.

In den neuen „Einrichtungs- und Entwick-lungsplänen“ der Naturparke finden sichbereits diese Forderungen und die grundle-genden Ansätze von LEADER.

Dies sind: Regionale Besonderheiten als Chance fürein eigenständiges Profil entdecken undentwickeln – Territorialer Ansatz. Die dazu notwendige, breite Bürger-beteiligung mit demokratischen Spiel-regeln organisieren – Bottom-up-Ansatz.Mit privaten und öffentlichen AkteurenStrategien erarbeiten, wie der Entwick-lungsrückstand abgebaut, positive Ent-wicklungen verstärkt und Marktnischengefunden werden können – IntegrierterAnsatz. Informieren, vorhandenes Know-how nut-zen, voneinander lernen und gemeinsamarbeiten – Vernetzung der Akteure.

Eine erfolgreiche Naturparkarbeit verlangt die-selbe Basis. Bei den Naturparken und LokalenAktions-Gruppen gibt es allerdings verschie-dene Gebietskulissen. Naturparke sind groß-räumige Gebiete, die überwiegend ausLandschaftsschutz- und Naturschutzgebietenbestehen und sich wegen ihrer landschaft-lichen Voraussetzungen für die Erholungbesonders eignen. LEADER-Regionen kennenbezüglich der Schutzwürdigkeit bzw. einesSchutzstatus der Landschaft keine Vorgaben.Auswahlkriterien sind eine Bevölkerungs-grenze von 100.000 Einw. und maximal 120Einw./km2. In der BRD haben wir derzeit 93Naturparke, von denen ca. 50 direkt oder indi-rekt von Leader+ profitieren. Ca. 60 - 70, derfast 150 LEADER-Regionen befinden sich inden Naturparken, die knapp 25 % der Bun-desfläche abdecken. Im Bundesland Bran-denburg befindet sich der überwiegende Teilder LEADER+-Regionen in Naturparken,andernorts partizipieren sie nur und ihreVerwaltungen wirken dort positiv mit.

Vorteilhaft für den Naturpark ist aber, wenneine „Lokale Arbeitsgruppe“ direkt in denNaturpark integriert ist. Dies ist z.B. im

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland oder beiuns im Naturpark Frankenwald der Fall, wo wirmit der benachbarten Lokalen Aktiongruppeim Landkreis Kulmbach eng zusammenarbei-ten. Der Naturpark Frankenwald ist somit mit LEADER+ vollständig abgedeckt, die engeKooperation ist abgesichert durch Vorstands-mitglieder beider Einrichtungen. Wenn jetztbundesweite Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben wie „Naturschutz und Regional-entwicklung“ im Rahmen von LEADER+ inZusammenarbeit mit dem Bundesministeriumfür Verbraucherschutz, Ernährung und Land-wirtschaft und dem Bundesamt für Natur-schutz, unter Einbeziehung von Naturparken,untersucht werden sollen, zeigt dies, welchstarke Partner wir Naturparke sind.

Naturparke sind alle eine landes- und bundes-rechtliche Schutzkategorie und damit der An-sprechpartner. Sie arbeiten mit den verschie-densten Organisationen, Gesellschaftsgrup-pen und Kommunen ihrer Region zusammenund damit über Verwaltungsgrenzen hinweg.Naturparke können auf jahrzehntelangeErfahrungen bei der Umsetzung zahlreicherzukunftsweisender Projekte zu einer positivenRegionalentwicklung unter Einbeziehung derMenschen zurückblicken.

Positive Beispiele aus dem NaturparkFrankenwald: Aus LEADER+ erhalten wir imZeitraum 2002 - 2006 Fördermittel von minde-stens 2 Mio. € – dies entspricht Gesamtinves-titionen von 4 Mio. €.

Einzelprojekte sind unter anderem: Einrichtung von zwei Besucherbergwerken– Bessere Darstellung der früheren Flößereiund gleichzeitig ein Tourismuskonzept„Flößergeschichte im Frankenwald“. Landschaftspflege – Landwirtschaft mitWanderschäferei, Schottischen Hochland-rindern, Angusvieh und damit den Land-wirten neue Einkommenschancen geben. Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte –Selbstvermarkter und in der Gastronomiedie „Frankenwaldküche“ – „Vitalküche“„Frankenwald mobil“ – weiterer Ausbauals Radler- und Wandererbus Einführunggasbetriebener Busse. Zielgruppenorientierte Wanderangebote –Ausweisung entsprechender Wanderwegemit Informationen zu Kultur und Landschaft. Imagebefragungen im gastronomischenBereich – Qualitätschecks und Fortbil-dungsmaßnahmen in der Gastronomie. Verbesserung des Freizeit- und Sport-angebotes wie z.B. MTB-Strecken.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Qualitätsverbesserungen der Umwelt-informationen mit Infozentren, Flyern,Führungen, Vorträgen und Seminaren. Bessere Darstellung des Naturparkes fürEinheimische und Besucher durch Tafelnan Orten und Zugangsstraßen. Erhaltung und Pflege frankenwaldtypi-scher Ortsbilder durch Herausgabe einerBroschüre und Durchführung verschiede-ner Veranstaltungen zur Bewußtseins-bildung. Kooperation mit anderen Charta Parksund Lokalen Aktiongruppen.

Einer Zusammenarbeit Naturparke-LEADER+ist, wenn alle Partner uneigennützig in ihrerRegion zusammenstehen, nur Positives ab-zugewinnen – deshalb:

Es lohnt sich für Naturparke, sich intensivbei LEADER+ zu engagieren. Es lohnt sich für LEADER+-Gruppen, engmit Naturparken zusammenzuarbeiten. Es macht Sinn, daß LEADER+-Regionenräumlich und inhaltlich eng mit Natur-parken verknüpft sind. So ergibt sich dieChance, deren Potentiale im Interesseeiner langfristigen Regionalentwicklung zuverbinden.

LEADER+ läuft 2006 aus. Mitte Juli 2004 hatdie Europäische Kommission einen Vorschlagfür eine neue Verordnung zur künftigenFörderung der Entwicklung des ländlichenRaumes (2007 - 2013), dessen Zukunft wirentwickeln, vorgelegt. LEADER soll im kom-menden „Mainstream-Programm“ aufgenom-men werden. Damit können wir unserenAuftrag der Regionalentwicklung künftigweiterhin gerecht werden.

Feststellen können wir: Die verschiedenen Programme auf natio-naler und europäischer Ebene wie auch dieeinzelnen Programme müssen mit einemmaximalen Nutzen künftig besser koordi-niert werden - wir dürfen es uns nicht lei-sten potenzielle Synergien zu verlieren. Die Lebensfähigkeit des ländlichenRaumes ist nur dann zu erhalten und zuverbessern, wenn territoriale Konzepteentwickelt und umgesetzt werden. Arbeiten LEADER-Gebiete und Naturparkenoch enger zusammen, stärken sie sichgegenseitig und die knappen Finanzmittelkönnen sehr effizient mit einem langfristi-gen Nutzen in den Regionen eingesetztwerden.

The Nature Park Frankenwald has a surface of102250 ha, it is situated in the Northeast of Bavariaat the border to Thuringia and it is part of theGerman low mountain range zone. Its landscape ischaracterized through old open high plains, woodcovered slopes and meadowy valleys. The NaturePark is managed by the association Nature ParkFrankenwald e.V, whose members are the districtsand counties inside the Nature Park, but in thecouncil there are also representatives fromFrankenwald Tourism and the local hiking associa-tion.

In the Nature Park area live about 120000 people,what results in a population density of 117 inhabi-tants per square kilometre. For years now, there isdemographic decline going on and the increasingpercentage of older people has negative conse-quences for the region.

In the Nature Park Frankenwald, tourism has a longand successful history, but after the reunification, itwas time for a repositioning, as there was a hugedecline of holiday seekers from Berlin. Today especi-ally elderly people and young families spend theirholiday here and they demand appropriate offers,for example concerning culture and sports. Around4200 people in the Nature Park are economicallydependent from tourism, and there is still potentialfor intensification, if the region comes up withattractive, environmentally friendly offers.

THE WAY FROM A EUROPEAN CHARTAPARK TO THE LEADER PROGRAM

In 1998, together with the Nature Parks UsedomIsland and Steinhuder Meer, the Nature ParkFrankenwald, in the framework of a VDN pilot pro-ject, had the chance to be accepted for the certifi-cation as EU-Charter-Park. Between 1998 and thecertification in 2001, the “Tourism guideline NaturePark Frankenwald” was created in a joint processwith representatives from politics, economy, tou-rism, transport, culture, nature conservation, agri-culture, forestry and water management. The aim ofthis guideline is to establish sustainable tourism tokeep ecological, economical and social interaction inbalance. In German Nature Parks SustainableTourism is to aim for according to the article 27 ofthe Federal Nature Conservation act.

Nature Parks serve as areas:for conservation, development and regenera-tion of ecological and cultural valuable landsca-pe that was shaped by a diverse utilisation,for sustainable land-use,for encouragement of regional development.

Nature Parks and LEADER+ regions have in commonto create perspectives for the development of eco-nomically underdeveloped spaces, what NatureParks usually are.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

The European Commission suggested four keyaspects in the work of local action groups, which areoverlapping the work of Nature Parks:

sustainable use of natural and cultural resources,appreciation of regional products, facilitation ofmarket access especially for small enterprises,measures for improvement of the quality of life,input of new technologies and knowledge toimprove the competitive capability of regionalproducts and services.

These demands as well as the basic Leader tasks arealready retrieved in the newly elaborated NaturePark management plans, which are:

territorial approach: regional distinctions as achance to discover a unique selling proposition, bottom-up approach: organization of a broadlybased civil participation,integrated approach: public-private-partnership,networking of actors.

If the work of Nature Parks wants to be successfulthere has to be a common basis. Nevertheless,Nature Parks and local action groups differences inthe setting of area. Nature Parks are large areas,which are mainly composed of nature and landsca-pe conservation area and which are suitable recrea-tion purposes. LEADER+ areas have no requirementsfor the conservation of landscape. Eligibility criteriaare a maximum in population density of 120 inha-bitants per square kilometre. Recently, in Germanythere are 93 Nature Parks whereas 50 benefit fromLeader+. Approximately 60 or 70 out of 150 LEA-DER+ regions are situated in Nature Parks, whichcover almost 25% of Germanys’ surface. The majo-rity of LEADER+ regions in Nature Parks are locatedin the federal state of Brandenburg.

Favourable for Nature Parks are local workinggroups, which can be assimilated. This case occursin Nature Park Saale-Unstrut-Triasland for exampleand in our Nature Park Frankenwald as well. Wecooperate with the neighbouring local action groupof the rural district of Kulmbach. All Nature Parksare conservation areas of federal law and thereforein charge. They work together with different orga-nizations, bodies and local authorities of their areaand therefore beyond administrative boundaries.Nature Parks gained experiences over decades in theimplementation of trendsetting projects in regionaldevelopment with the contribution of local people.

Since 2002 the LEADER-project is running and theEU has granted two million € of financial aid. Nowthe provision of the own financial contributionmakes some difficulties despise 50 % of financial aidby the EU.

LEADER is at first a chance for Nature Parks to getaccess to new financing. However, when the parti-cular projects are created and developed in thediscussion groups, new ideas and thoughts appear.LEADER obligates the local action groups (LAGs) toexchange ideas, experiences etc. with other groups.This vitalizes the LAGs where all groups of societyare represented and the cohesion inside a region isstrengthened.

A cooperation Nature-Park- LEADER+ is, if all part-ners of a region cooperate unselfishly, a completelypositive affair because:

it pays off for Nature-Parks to be intensivelycommitted to LEADER+, it pays off for LEADER+-groups to work toget-her very closely with Nature Parks,it makes sense that LEADER+- regions are spati-ally and thematically closely connected withNature Parks. That way there is the chance tocombine their potential for a long-term regionaldevelopment.

LEADER+ ENDS 2006

Mid July 2004, the European Commission has madea proposal for a new decree concerning the futurepromotion of the development of rural regions(2007-2013), whose future we are developing. LEA-DER+ shall become part of the coming “Main-stream”-programme. Then, also in the future, we willbe able to fulfil our task of regional development.

We state: The different programmes on national,international, and European level as well as the sin-gle programmes need a better coordination for amaximum profit- we cannot afford to loose poten-tial synergies. The viability of rural regions can onlybe maintained and be improved, if territorial con-cepts are developed and realized. Cooperation bet-ween LEADER+- areas and Nature Parks strengthensboth and the restricted finances can be used effi-ciently with a long-term profit in the regions.

| Oswald Marr |

Landrat, Vizepräsident des VDN undVorsitzender Naturpark Frankenwald/District Administrator, Vice PresidentVDN and Chairman of NaturparkFrankenwald

Güterstr. 18D-96317 Kronach, DeutschlandTel.: +49 (0)9261/678-201Fax: +49 (0)9261/678-204E-Mail: [email protected]: www.naturpark-franken-wald.de

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

NATURPARKE IN SLOWENIEN

Der Naturschutz hat in Europa schon eine200-jährige Tradition und Slowenien hatschon sehr früh daran teilgenommen. Undzwar im Jahre 1838 mit dem BeschlussDaphne blagayana zu schützen. Bald danach,im Jahre 1888, wurde der Urwald bei Kocevjezum geschützten Gebiet erklärt. Als nächstesgrößeres Gebiet wurden die sieben TriglavSeen (1908) unter Schutz gestellt und im Jahre1924 der Nationalpark Triglav gegründet. Der NP Triglav ist das größte geschützte Gebietmit größtem Identitätswert für alle Slowenen.

In Slowenien unterscheiden wir nach demGesetz für die Erhaltung der Natur (Zakon oohranjanju narave) aus dem Jahre 1999 fünfverschiedene Kategorien. Diese sind mit denKategorien der IUCN vergleichbar: National-park (IUCN K. II, II/V) Regionalpark (IUCN K.V/III), Landschaftspark (IUCN K. V), Natur-reservat (IUCN I oder IV) und Naturdenkmal(IUCN K.III). Nach dem jetzigen Stand habenwir in Slowenien 1 Nationalpark, 3 Regional-

parke, 43 Landschaftsparke, mehr als 600Naturdenkmäler und 40 Naturreservate.Insgesamt sind mit einem Naturschutzregimeverschiedener Intensität 12,40% des Staatesgeschützt.

Beim Beitritt zur EU hat Slowenien seineFlächen im Hinblick auf die EU-Richtlinien aus-gewertet und als Gebiete nach der Vo-gelschutzrichtlinie 22,7 % der Fläche undnach der Habitatrichtlinie 31,55% der Flächevorgeschlagen. Insgesamt sind ca. 35% derFläche Sloweniens als Natura 2000 Gebieteausgewiesen. Viele davon liegen in schon vor-her geschützten Gebieten, wie Parks, Natur-reservaten oder Naturdenkmälern.

MANAGEMENT DER NATURPARKE

Naturparks in Slowenien sind verschieden ver-waltet. Die vom Staat gegründeten Parkshaben eine eigene Verwaltung, die sich ge-meinsam mit den jeweiligen Parkgemeindenverschiedenen Aufgaben wie Forschung,Naturschutz, Bildung, Führung und Entwick-lung widmet. Nach dem Gesetz sollte fürjeden Park ein Managementplan (MP) für eine

DIE ZUKUNFT DER KULTURLANDSCHAFT IM DREILÄNDERPARKGORICKO-RAAB-ÓRSÉGTHE FUTURE OF THE CULTIVATED LANDSCAPE IN THE THREE-COUNTRIESPARK GORICKO-RAAB-ÓRSÉG

Stanka Desnik

Abb. 2: Natura 2000 Gebiete und Naturparke in Slowenien.Natura 2000 areas and Nature Parks in Slovenia

Abb.1: Geschützte Gebiete in SlowenienProtected Areas in Slovenien

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Periode von 5 Jahren in voraus erstellt werden.Jedes Jahresprogramm muss von der Regie-rung bestätigt werden. Die Verwaltungenhaben kein Recht Baubewilligungen zu ertei-len oder Gutachten bei Eingriffen im Raum zuerstellen. Sie können aber eine fachlicheMeinung äußern. In Parks, die vom Staatgegründet worden sind, hat der Staat(Umweltministerium) das Vorkaufsrecht, wennein Grundstück zum Verkauf ansteht. Dieangekauften Grundstücke werden danachvom Parkmanagement verwaltet. Die Park-verwaltung kann auch Grundstücke ankaufen,wenn sie dafür genügend Geld hat und das imManagementplan von den beteiligten Part-nern, den Gemeinden und betroffenen Minis-terien so festgelegt worden war. Ein Park kannaber auch von der Gemeinde allein gegründetwerden, die dann auch die Kosten derVerwaltung trägt.

Managementpläne bestehen zurzeit nur fürein paar kleinere geschützte Gebiete inSlowenien, für viele sind sie im Entstehen.Managementpläne werden in Zukunft pilot-weise (LIFE Projekt) auch für Natura 2000Gebiete erstellt werden.

DREILÄNDER NATURPARKGORICKO-RAAB-ÓRSÉG

Nach 1990 fand sich auch unsere Region ohneEisernen Vorhang wieder. Es begann die Zeitder Wandlung. Im Jahre 1992 trafen wir unsaus allen drei Staaten zum Dorfsymposiumüber Dorflandschaften Mitteleuropas inNeumarkt an der Raab. Diese Symposion hat-ten Alpe-Adria-Alternativ und die ÖAR-Regionalberatung vorbereitet. In der Dis-kussion kam die Zukunft der regionalenLandschaft im neuen Europa zur Sprache, diesich als gut erhaltene Dorflandschaft präsen-tieren könnte. Bald nach diesem Symposiumentwickelte sich die Idee vom DreiländerNaturpark. Die Idee realisierte sich ziemlichrasch. Durch von der EU geförderte Projekte,wie einem EU-Studentencampus, wurden dieGrundlagen für ein regionales Leitbild und fürInfrastruktureinrichtungen, wie z.B. Themen-wege, entwickelt.

Durch die Bereitschaft der 7 Gemeinden inSüdburgenland wurde als erster Teil des Drei-länder Parks im Jahre 1998 am 12. September,mit Verordnung der burgenländischenLandesregierung, der Park Raab erklärt. Zurgleichen Zeit wurde auch ein Memorandumfür die trilaterale Kooperation zwischen Öster-

reich, Slowenien und Ungarn in Wien unter-schrieben, das gleich danach auch zurBereitstellung von Finanzmitteln für Projektezur Parkentstehung auf allen drei Seiten bei-getragen hat. So wurden im Park Raab in den7 Gemeinden 7 Themenwege geschaffen,welche die Grundlage für ein reichhaltigesAngebot von Erlebnisführungen darstellen.

Auf ungarische Seite, in Komitat Vas, wurdenGrundlagen erhoben und das Haus für dasParkmanagement in Öriszentpeter gebaut.Am 8. März 2002 wurde der NationalparkÓrség erklärt. Im Jahre 1999 wurde auch aufslowenische Seite im Gebiet Goricko mit vielenAktivitäten begonnen, wie den Restaurie-rungsarbeiten am größten Schloss Sloweniensin Grad, wo das Infozentrum des Parks einge-richtet werden soll. Fachliche Grundlagen, wiedie Habitatkartierung, Raumanalysen und dieAuflistung weiterer notwendiger Grundlagenfür die Parkentstehung wurden bereitgestellt.Mit der Sensibilisierung der Bevölkerung unddem Aufbau der Parkinfrastrukturbau für dieTourismusentwicklung wurde begonnen. DieArbeiten wurden in den Jahren 2002-2003 imRahmen eines PHARE-Projekts verstärkt,Schwerpunkte lagen auf der Fortsetzung derHabitatkartierung für die ganze Region, aufFremdsprachen-, Computer- und Kochkursen,auf der Ausbildung von Erlebnisführern, in derErstellung eines Webportals und Werbe-materials, im Qualitätsmanagement und derErarbeitung eines Managementplans. ImRahmen des Projekts wurde auch das not-wendigste Mobiliar, Computertechnik mitSoftware und Technik für Forschung undPräsentation des Parks angeschafft.

Im Jahre 2003 wurde die Verordnung zurErrichtung des Parks in jeder Gemeinde vorge-stellt und am 9. Oktober 2003 hat die slowe-nische Regierung den Park bestätigt.

VISION ZUR ENTWICKLUNG IMDREILÄNDER NATURPARKGORICKO-RAAB-ÓRSÉG

Die Landschaft der Region entwickelte sichseit 8000 Jahren durch den Einfluss derMenschen, die diese Hügellandschaft bearbei-teten und sie zum Überleben immer wiederänderten. In den letzen tausend Jahren bis1919 war diese Region unter ungarischerHerrschaft. Kulturell war dass Gebiet aber von3 Baukulturen und 3 landwirtschaftlichenKulturen geprägt. Nach 1919, oder besser1920, zerfiel diese Region und die Bruch-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

stücke gehörten zu drei Staaten. Nach 1945gehörten die Teile der Region außerdem ver-schiedenen Wirtschaftsystemen an. Der jetzi-ge Zustand der Kulturlandschaft spiegelt dieVerschiedenheit dieser drei Systeme, die aberdoch etwas gemeinsam hatten – die Rand-position in jedem Staat, extensive landwirt-schaftliche Nutzung, eine überalterte Bevöl-kerung, eine niedrige Bildungsstufe, Minder-heitenprobleme, keine Industrie, keine großeInfrastruktur, Arbeitsmigration, Abwanderungder Bevölkerung, die besonders stark an denGrenzen zu Ungarn war. Alle erwähntenFaktoren führten aber dazu, dass Boden,Gewässer und Luft im Vergleich zu anderen,intensiver genützten landwirtschaftlichenGebieten relativ gesund sind.

Die Kulturlandschaft ist durch kleine Bauern-höfe mit kleinstrukturierten Parzellen starkgegliedert, sehr idyllisch und attraktiv alsErholungsgebiet. Viele Naturhabitate sinddurch die traditionelle Bodenbearbeitung ent-standen. Wegen der Kleinheit der Grund-stücke sind sie stark fragmentiert, die Bio-diversität ist deswegen sehr hoch. Die kleinenBauernhöfe kultivieren fast alles – jeder hateinen Obstgarten, einen Weingarten, feuchteTalwiesen und trockene Wiesen am Hügel,Felder mit Getreide und Hackfrüchten, sowieKühe, Schweine und Geflügel. Diese Selbst-versorgungslandwirtschaft, welche die einzigeMöglichkeit der Existenz der in der Regiongebliebenen Menschen war, verschaffte uns inder modernen zivilisierten Welt eine hochwer-tige Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität.Die „Unterentwicklung“ wurde eine Chancefür eine neue Entwicklung.

Seit Anfang der Dreiländer Park-Idee bestehtdie Vision von einer neuen Art der Zusam-menarbeit zur Entwicklung in der Region.Vergessene Kontakte zwischen den dreiNationen und Kulturen sollen aufgefrischt undneue geknüpft werden. Die Biodiversität unddie Kulturlandschaftvielfalt sollen erhalten undnachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten ge-meinsam gesucht werden. Dadurch sollen dieLebensqualität und die Einkommen der Bevöl-kerung steigen.

Im Jahr 2003 haben wir mit der Ausweisungdes Landschaftsparks Goricko das erste Zielerreicht, jetzt warten auf uns weitereMaßnahmen, die es zu verwirklichen gilt.Dabei gibt es in Slowenien noch nicht genü-gend Erfahrungen wie man einen Naturparkgut verwaltet. Auch dabei würden wir gernevon unseren Partnern über der Grenze lernen.

DER NATURPARK ALS TRÄGER DERENTWICKLUNG IN DER REGION

Die Idee des Dreiländer Parks hat als Grund-stein die nachhaltige Entwicklung der Region.Dabei finden wir uns zur Zeit in einerSituation, wo wir feststellen können:

Jeder Staat hat ein eigenes Naturschutzgesetzund dabei sind Schutzregimes nicht ausge-glichen. Der österreichische Teil, Park Raab,hat eher eine touristische Ausrichtung, Natur-schutz oder Natura 2000 haben einen ver-gleichsweise geringeren Stellenwert. Der Parkwird von 1,5 Beschäftigten verwaltet. Derungarische Teil hat strengeren Naturschutz,nahe dem Niveau eines Nationalparks, er hateigene Grundstücke und eine Verwaltung mit40 Beschäftigten. Das Park-Gebiet ist alsNatura 2000 Fläche vorgeschlagen. Der slo-wenische Teil hat noch keine Verwaltung, 5Beschäftigte sind vorgesehen, Naturschutz istim Rahmen von IUCN Kategorie 5 zu verste-hen und 95% des Parks ist Natura 2000Gebiet).

Seit 1. Mai 2004 sind wir gemeinsam in derEuropäischen Union. Die Förder-Maßnahmenfür die Landwirtschaft, die der Träger derKulturlandschaft ist, haben sich einanderangeglichen. Im Grundsatz sollte nachhaltigeEntwicklung gefördert werden, in Wirklichkeitsind die Bauern aber gezwungen, kleineBauernhöfe zu verlassen, Kühe zu verkaufen,Grund zusammenlegen und größere Bauern-höfe zu bilden, weil das der EU-Markt mit sei-nen niedrigen Erzeugerpreisen so verlangt.Jeder Bauernhof hat Einschränkungen, z.B.Milchquoten, bekommen. Parke können sichnur schwer gegen landwirtschaftliche Ent-wicklungsstrategien stellen, besonders wennsie keinen Grundbesitz oder kein Geld fürnaturnahe Entwicklung haben. Die Sub-ventionen zur Erhaltung habitatgeschützterFlächen sind zu niedrig und der Bauer ackertlieber die Feuchtwiese um und bekommt mehrGeld für sogenanntes Grünland als Erosions-maßnahme. Die Bio-Landwirtschaft könnte imPrinzip mehr Einkommen bedeuten, dafür istdie Bevölkerung in der Region die aber mitnicht genügend gut ausgebildet und auch zustark überaltert. Ein Park kann jedoch zu derEntwicklung einer Region viel beitragen, wennsie für die Verwaltung zuständig ist und derManagementplan dies auch vorsieht. In derVerordnung für den Landschaftspark Gorickoist vorgesehen, dass die Verwaltung auch fürdie Bevölkerung arbeitet, im Sinne vonProjektvorbereitungen, die dann bei verschie-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

denen Fördertöpfen eingereicht werden kön-nen. Auf der anderen Seite soll die Verwaltungals Beraterin für Naturschutz und auchLandwirtschaft auftreten, wobei die Ent-wicklung auf dem Managementplan basierensoll. Die Verwaltung soll auch bei derVermarktung von Regionalprodukten imZusammenhang mit dem Tourismus unterstüt-zen und so zur Steigerung der Einkommen aufden Bauernhöfen beitragen. Der Schutz vonKulturdenkmälern soll nicht vernachlässigtwerden, da sie ein wichtiges Qualitätsangebotdes Parks sind. Die schwierigste Arbeit im Parkwird jedoch sein, das Kulturlandschaftsbildund Biodiversität zu erhalten.

EIN PARK – EINE MODERNEKULTURLANDSCHAFT?

Der jetzige Dreiländer Park hat noch klar aus-geprägte Unterschiede, die sich durch die ver-schiedenenen Wirtschaftssysteme und denEinfluss der Bevölkerung im Raum gebildethaben. Der Identitätsgrad ist relativ hoch undbei Überschreiten der Grenze auch sofortsichtbar. Die Frage stellt sich aber, ob der Parkin Stande ist diese Vielfalt zu schützen und ob das auch der richtige Weg ist? DieKulturlandschaft ist immer im Wandel gewe-sen, abhängig von der Entwicklungsstufeeiner Nation und besonders von ihrerAgrartechnik, die die Art der Bodenbewirt-schaftung bestimmt. Die Bearbeitung mitKühen oder Pferden erlaubte kleinereAckerflächen als die mit Traktoren. Begradi-gungen von Flüssen und Flurbereinigungenwaren im großen Maße wegen der schnelle-ren Bearbeitung durch Traktoren notwendig.Diese technikbedingte Änderung der Kultur-landschaft führte auf der anderen Seite zurKulturlandschaftvereinfachung und zumVerlust von Biodiversität und damit letztend-lich auch zur Verringerung der Gesundheit vonder Agrarökosysteme.

Jene Regionen, die mit dem PrädikatNaturpark ausgezeichnet wurden, sind in derRegel Gebiete, in denen die Entwicklung derAgrartechnik entweder aufgrund der Boden-qualität oder der Topografie einfach nicht soheftig war. Die Frage stellt sich aber, ob wir fürdiese Gebiete andere Techniken in der Land-wirtschaft nützen können und trotzdem kon-kurrenzfähig zu den großen BauernhöfenEuropas sein werden? Oder können in derZukunft alle kleine Bauernhöfe weiter mitSubventionen, Subsistenz-Landwirtschaft undUrlaub am Bauernhof überleben? Wie viele

Bauernwirtschaften brauchen wir in einemNaturpark, der sich als Ziel gesetzt hat, dieKulturlandschaft zu erhalten? Sollen dieseBauerwirtschaften in der europäischen Land-wirtschaft einen besonderen Status haben?Mit einem Wort, wie soll Kulturlandschaft ineinem Park aussehen? Soll sie verändert werdenoder müssen wir sie so erhalten wie sie ist?

Die moderne Kulturlandschaft soll, nach mei-ner Meinung, drei Aspekte berücksichtigen:

den wirtschaftlich-sozialen und siede-lungspolitischen Aspekt, den ökologischen Aspekt und den kulturellen Aspekt.

Moderne Landschaft die wirtschaftlich effektivist und noch mit natürlichen Elementen verse-hen ist, ist auch ästhetisch attraktiv. Sie sollauch in der Zukunft Identitätsträger einerNation bleiben und als Inspiration für Künstlerdienen. Die Seele der Nation liegt in ihrerLandschaft. Ein Park mit einer allgemeinenVision und einer guten Strategie, kann ausdieser Sicht als Grundlage dienen, weil er dieLandschaft schützt, bewertet und innovativweiterentwickelt. So kann Kulturlandschaft imPark aus Prinzip nicht statisch geschützt wer-den, sondern muss dynamisch entwickelt odergeändert werden, wobei diese Änderungengezielt durch das Management durchgeführtwerden sollten.

MÖGLICHKEITEN DER GEMEINSAMENZUKUNFT IM DREILÄNDER PARK?

In Europa, das sich durch den Fall des eisernenVorhanges in eine neue geschichtliche Epochebegeben hat, haben besonders Randgebiete,wie unser Dreiländer Park, einen besonderenWert und Status. Die Verwirklichung einerneuen EU-Region zeigt sich durch eine guteZusammenarbeit im Dreiländer Park am bes-ten. Die Bereitschaft dazu hat sich bereits inallen drei Staaten mit Gründung der Parkegezeigt. In der Zukunft soll die Zusammen-arbeit noch verstärkt werden, zum Beispieldurch folgende Schritte:

1. Einrichtung eines gemeinsamen Büros fürden Dreiländer Park, wo die Experten aus allendrei Parkteilen täglich zusammenarbeiten, dieEntwicklungsideen und die umgesetztenProjekte übersetzen und an die Bevölkerung inihrer Heimat weiter tragen.

2. Erstellung eines gemeinsamen Manage-mentplans für den Dreiländer Park, in dem die

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Maßnahmen zum Natur- und Landschafts-schutz festgelegt und in die landwirtschaftli-che Beratung integriert sind. Der Manage-mentplan soll von allen Regierungen undGemeinden mit beschlossen werden, wasauch die Garantie für die notwendigstenFinanzmittel beinhalten sollte.

3. Entwicklung einer gemeinsamen Qualitäts-produktmarke im Dreiländer Park mit einergemeinsamen Kommission, die für die Pro-duktqualität und das Monitoring in der Erzeu-gung sorgen sollte.

4. Gemeinsamer Auftritt auf dem europäi-schen touristischen und landwirtschaftlichenMarkt und im Internet, wo sich alle dreiParkteile als Dreiländer Park in 4 Sprachen präsentieren.

5. Einbindung des Dreiländer Parks in dasGrüne Band Europas und Mitwirkung in einemeuropäischen Netz geschützter Gebiete ent-lang des ehemaligen eisernen Vorhangs vomNorden bis in den Süden Europas.

Durch unsere bisherige Arbeit haben wirschon viele Kontakte zwischen den Parkteilengeknüpft, die aber mehr auf freundschaft-licher und freiwilliger Basis beruhen haben.Nach der Anerkennung durch die staatlichenBehörden, die Länder und Gemeinden, istjedoch auch die richtige Zeit gekommen fürregelmäßige und „offizielle“ Zusammen-arbeit.

Dann wird unser Dreiländerpark Goricko-Raab-Órség bestimmt auch eine gute Zukunfthaben.

NATURE PARKS IN SLOVENIA

The First protected area already existed in 1838 toprotect the rare species Daphne blagayana. TheNational Park Triglav that has been founded in 1924is the country’s largest protected area with the hig-hest value for the Slovenians.

In Slovenia there are five different categories definedby law of nature conservation (1999), which arecomparable to the categories of the IUCN:

National Park (IUCN C. II, II/V)Regional Park (IUCN K. V/III)Landscape Park (IUCN K. V)Nature reserve (IUCN I or IV) and Nature Monument (IUCN K.III)

Recently in Slovenia, there is one National Park, 3 Regional parks, 43 Landscape Parks, more than600 Nature Monument’s und 40 Nature reserves.

Altogether all the different categories of nature con-servation add up to 12.40 % of the country’s surface.

As EU-member Slovenia has responded to EU-gui-delines and has proposed 22.7 % of the surfaceaccording to the bird protection directive and 31.55% according to the habitat directive.

About 35 % of the surface of Slovenia is Natura2000 territory; many of these areas are situated inregions, which have been protected areas beforelike nature reserves or nature monuments.

MANAGEMENT OF THE NATURE PARKS

There are different types of management of NatureParks in Slovenia:State-founded parks are under their own admini-

stration, which together with the concerned munici-palities is dedicated to tasks like research, natureconservation, education and development. For eachpark, a 5-year management plan is compulsory; theprogramme for each year has to be confirmed by thestate.

The administrations are not allowed to grant con-struction permissions and are not allowed to esta-blish an expertise in case of spatial intrusions as well,though they have the possibility to pronounce theiropinion.

In state founded parks, the state (ministry for envi-ronment) has the right of pre-emption if it is inter-ested in buying parcels of land.

The bought parcels are under administration of thepark management, which has also the ability to pur-chase parcels if they have financial resources or theinvolved partners, municipalities and concernedministries in the management plan, lay this down. Amunicipality is just as well able to found a park butin this case, it has to cover the management costitself.

At the moment management plans only exist insome smaller protected areas in Slovenia, many areunder development. In the future managementplans will also be generated for Natura 2000 areas(in the framework of the EU-LIFE-project)

THREE COUNTRY-NATURE PARKGORICKO-RAAB-ÓRSÉG

After the end of the communist regimes in 1992 asymposium about Village landscapes in CentralEurope lead to a discussion about the future ofregional landscapes in Europe.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Shortly after, the idea of a 3-country Nature Parkwas born.

The first of the 3-country parks was founded inAustria in the Burgenland region on the 12thSeptember, in 1998. At the same time, a memoran-dum about trilateral cooperation between Austria,Slovenia and Hungary was signed in Vienna whatalso lead to the availability of financial resources forthe project. In 1999, the work in Slovenia began andwas reinforced in the framework of EU-Phare pro-ject 2002-2003.

Part of this work was a habitat mapping, develop-ment of infrastructure for tourism, sensibilisation ofthe people, language and computer education, edu-cation of adventure guides, creation of a web por-tal, promotion material, quality management andthe creation of a management plan. In 2002, theHungarian Nature Park Órség was founded.

In 2003, the decree for the foundation of the parkwas presented to each county, on the October 9th;in 2003, the Slovenian government confirmed thepark.

VISION FOR THE DEVELOPMENT OFTHE THREE-COUNTRY NATURE PARKGORICKO-RAAB-ÓRSÉG

Under anthropogenic influence, regional landscapehas evolved for 8000 years. Three different agricul-tural and settlement cultures formed this area andfrom 1945 on, different economic systems as well.The actual situation shows the diversity of the threesystems but there are also parallels: periphery posi-tion in each country, extensive agricultural use, loweducation, an over aged population, ethnic minori-ty problems, sparse industry, no infrastructure, jobmigration, population losses. On the other hand,the result of these aspects is that water and air arequite clean in comparison to other regions withmore intense agriculture.

The cultivated landscape is strongly segmentedbecause small farms with small-sized parcels formthis area, what is very attractive for recreational pur-poses.

Many nature habitats evolved because of the tradi-tional soil treatment, as consequence there is a highbiodiversity. The small farms cultivate almost every-thing; each one has a fruit tree garden, wine gar-den, humid valley meadows, dry meadows at thehills, fields with cereals and root crops, as well ascattle and poultry.

This subsistence agriculture as the only chance forsurvival gave us a high quality cultivated landscapewith high biodiversity. The lack of developmentbrought a chance for a new development.

Since the beginning of the 3-country-park idea,there is a vision of a new way of cooperation for the

development of the region. Biodiversity and thediversity of cultural landscape are supposed to pre-served and together sustainable developmentmethods are generated. Therefore, the quality of lifeand the income of the population are supposed toincrease.

In 2003, the foundation of Goricko Landscape Parkwas the first step, now further measures are suppo-sed to be conducted. So far, in Slovenia there is notenough experience for the management of NatureParks. Thus, we would like to learn from our part-ners across the borders.

THE NATURE PARK AS MOTOR FOR THEDEVELOPMENT OF THE REGION

The basis of the idea of the Three-country Park hasis lying in the sustainable development of theregion. Now the situation can be described like that:Each country has its own law of Nature conservationwhereas conservation regimes are not even. TheAustrian part is more focused on tourism with 1.5employees. The Hungarian Park has a more intensenature conservation, close to the level of a nationalpark, with own property and a management of 40employees. The Slovenian part has no administra-tion yet, there supposed to be five employees, natu-re conservation is to be understood according to theIUCN category 5, 95 % of the park is Natura 2000territory.

Since May the first in 2004, we are together in theEU. Support for agriculture is adjusting. The promo-tion of sustainable development is intended but inreality, many small farmers are obliged to give uptheir traditional farming because of the EU low priceof production. Eco-farming could mean higher inco-mes, but the population is not sufficiently educatedand over aged. A park can still contribute to thedevelopment of a region if this is laid down in themanagement plan. The park has to function as advi-sor for nature conservation and agriculture, is sup-posed to care for the promotion of regional pro-ducts in the context of tourism, and must notneglect the protection of cultural monuments, asthey are an important quality in the supply of thepark. Nevertheless, the most difficult task will be theconservation of cultural landscape and biodiversity.

A PARK AS A MODERN CULTIVATEDLANDSCAPE?

The question is if the park will be able to protectthat diversity and if it uses the right measures.Cultivated landscaped have always changed, especi-ally since the use of machines. That lead to a lessdiverse landscape and a loss of biodiversity, andfinally to deterioration of health of the agro-econo-mic system. Nature park regions are usually regionswith extensive agriculture. Another question is if weare able to use different agricultural methods tocompete with large farms and are small farms in the

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

future able to survive with subventions, subsistenceagriculture and Holiday offers respectively. Howmuch farms do we need in a park that wants to pro-tect the cultivated landscape. Do these farms needa special status inside the EU, or to say, how doescultivated landscape in Nature Parks suppose to looklike, has it to be changed or preserved as it is.

From my point of view, modern cultivated landsca-pe should consider the following aspects:

The socio-economic and settlement politics aspect,The ecological and cultural aspect.

Modern landscape has to be economically effectiveand still have natural elements to be aestheticallyattractive. In the future, it has to be a place of iden-tification for a nation and an inspiration for artists.The soul of a nation lies in its landscape.

In my opinion, a park with a general vision and agood strategy is able to serve as a base, because itpreserves landscape, evaluates and develops it.Therefore, cultivated landscape in parks cannot beprotected statically but has to be developed dyna-mically or changed. The modifications have to bemade by the management.

POTENTIALS OF A COMMON FUTURE INTHE THREE COUNTRY-PARK?

In Europe, where the end of the communist regimeswas leading to a new historic chapter, peripheral

areas like our Park have a special status and value.The realisation of a new EU-region is shown verywell with the cooperation here. The attendance tocollaborate has already arisen with the foundationof the park. In the future, this cooperation has to bereinforced with:

1. The adjustment of a common office;

2. A management plan for the whole park, wherenature and landscape conservation were laid downand where agricultural guidance is integrated, it hasto be approved by all governments and counties andcontain the guarantee for the financing;

3. Initiation of a quality product label with a com-mission for quality monitoring;

4. Combined presentation concerning agricultureand tourism, one web-portal with four languages;

5. Integration into the green belt of Europe and con-tribution to a network of protected areas along theold communist border from the north to the southof Europe.

It is now time to get from voluntary contacts on thebase of friendship to a regular and official coopera-tion, and then our Park Goricko-Raab-Órség will forsure have a good future.

| Stanislava Desnik |

Naturpark Goricko/Nature Park GorickoGrad 191SLO-9264 Grad, Slowenien

Tel.: +386 25304129Fax: +386 41354149E-Mail: [email protected]: www.park-goricko.org

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

ZIELE UND PRINZIPIEN DER„EUROPÄISCHEN CHARTA FÜREINEN NACHHALTIGEN TOURISMUSIN SCHUTZGEBIETEN”

Mit der „Europäischen Charta für einen nach-haltigen Tourismus in Schutzgebieten“ (vgl.www.european-charta.org) sollen Fortschritteauf dem Weg zum nachhaltigen Tourismusinitiiert werden. Im Mittelpunkt steht der Prozess zur Entwicklung eines nachhaltigenTourismus unter Beteiligung der relevantenAkteure vor Ort. Ziele des Charta-Prozessessind:

Schutz und Entwicklung des natürlichenund kulturellen Erbes.Erhalt und Verbesserung der Lebens-qualität der einheimischen Bevölkerung.Entwicklung marktgerechter touristischerAngebote.Hohe Gästezufriedenheit.Wirtschaftlicher Erfolg.

Die „Europäische Charta“ stellt folgendeAnforderungen an die Schutzgebiete bzw. dieSchutzgebietsregionen:

Zustimmung zu den in der Charta formu-lierten 12 Prinzipien nachhaltiger Touris-musentwicklung– Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes– Bestandsaufnahme– Leitbild, Entwicklungsstrategie– Aktions- und Maßnahmenplan.Erarbeitung eines Fünf-Jahres-Plan.

Die 12 Prinzipien einer nachhaltigen Touris-musentwicklung der „Europäischen Charta“stellen sich wie folgt dar:

Allgemeine Ziele:Naturschutz als historische Verpflichtungund für derzeitige und zukünftigeGenerationen.Nachhaltige Tourismusentwicklung unterBeachtung von Umweltbelangen sowieder Bedürfnisse der Bevölkerung, derWirtschaft und der Besucher.

Partnerschaftliches Arbeiten:Einbeziehung Aller innerhalb und imUmkreis des Schutzgebietes, die direktvom Tourismus berührt werden oder andessen Entwicklung beteiligt sind.

Strategie:Erarbeitung und Umsetzung einer Stra-tegie und eines Aktionsplans für einenachhaltige Tourismusentwicklung imSchutzgebiet.

Schlüsselaufgaben:Allen Besuchern einen qualitativ hochwer-tigen Aufenthalt in allen Aspekten ihresBesuches bieten.Durch spezielle Angebote zum Entdeckenund Kennen lernen des Gebietes anregen.Den Gästen intensiv die besonderenQualitäten des Gebietes näher bringen.Den Kenntnisstand über das Schutzgebietund über Nachhaltigkeitskriterien bei Allenverbessern, die im Tourismus tätig sind.Sicherstellen, dass die Lebensqualität dereinheimischen Bevölkerung durch denTourismus verbessert und nicht verschlech-tert wird. Das natürliche und kulturelle Erbe desGebiets für und durch den Tourismusschützen.Wirtschaftliche Effekte durch den Touris-mus für die Bevölkerung vergrößern.Besucherströme beobachten und beein-flussen, um negative Einflüsse zu reduzie-ren.

REGIONALENTWICKLUNGSPROZESSEUND IHRE NUTZBARKEIT FÜR DIE„EUROPÄISCHE CHARTA“

Hintergrund der nachfolgenden Ausfüh-rungen ist das F+E Vorhaben des Bundesamtesfür Naturschutz „Verfahren zur Vereinbarungvon Konzept und Maßnahmen für eine nach-haltige Tourismusentwicklung in Schutz-gebieten“ das BTE Tourismusmanagement,

NUTZUNG VON REGIONALENTWICKLUNGSPROZESSEN ZUR ETABLIERUNG DER„EUROPÄISCHEN CHARTA FÜR EINEN NACHHALTIGEN TOURISMUS IN SCHUTZ-GEBIETEN“ IN DEUTSCHLAND UND IN DEN NEUEN EU-MITGLIEDSLÄNDERN

UTILISATION OF REGIONAL DEVELOPMENT PROCESSES TO ESTABLISH THE”EUROPEAN CHARTER FOR SUSTAINABLE TOURISM IN PROTECTED AREAS“IN GERMANY AND THE NEW EU MEMBER COMMUNITIES

Dr. Hartmut Rein

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Regionalentwicklung im Zeitraum 2003 bisEnde 2004 bearbeitet hat. Das Vorhaben gingdabei davon aus, dass neben der „Euro-päischen Charta“ selbst, eine Reihe von wei-teren Möglichkeiten bestehen, um eine nach-haltige Tourismusentwicklung im Sinne der„Europäischen Charta“ zu initiieren. Dabeihandelt es sich um Regionalentwicklungs-prozesse, die z.B. im Rahmen von LEADER+,REGIONEN AKTIV und REGIONALE AGENDA21 laufen und die im Hinblick auf eine nach-haltige Tourismusentwicklung in Schutzge-bieten genutzt werden können.

Diese Regionalentwicklungsprozesse wurdenim Hinblick auf ihre Nutzbarkeit für dieEtablierung der „Europäischen Charta“ bzw.der Charta-Ziele analysiert und in zweiModellregionen überprüft.

LEADER+-REGIONEN

Die EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ wur-de 1999 beschlossen. Mit ihr sollen die Haupt-programme der EU für den ländlichen Raumergänzt und integrierte Entwicklungsansätzegefördert werden, die von aktiven, auf lokalerEbene tätigen Partnerschaften erarbeitet undumgesetzt werden. In dem Vorhaben wurdendie in Deutschland existierenden LokalenAktionsgruppen (LAG) bzw. LEADER+-Regionen analysiert (Stand April 2003) und im Hinblick auf ihre Lage und Überschneidungmit Großschutzgebieten überprüft sowierecherchiert, inwieweit sie einen touristischenSchwerpunkt in ihrer Regionalentwicklungs-arbeit haben. Insgesamt fanden sich 46 LEA-DER+-Regionen in denen die Kriterien: Groß-schutzgebiet, Regionalentwicklungsinitiativeund touristische Schwerpunkt zusammen-trafen.

REGIONEN AKTIVBei dem Modell- und Demonstrations-vorhaben „REGIONEN AKTIV – Land gestaltetZukunft“ handelt es sich um einen Wett-bewerb des Bundesministeriums für Ver-braucherschutz, Ernährung und Landwirt-schaft (BMVEL), dessen Ergebnisse die neueVerbraucher- und Agrarpolitik praktisch veran-schaulichen sollen und der Teil der nationalenNachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierungist. In 18 ausgewählten Regionen in Deutsch-land soll über einen Zeitraum von vier Jahrengezeigt werden, wie die Anforderungen derBevölkerung an die Landwirtschaft stärker alsbisher berücksichtigt werden können und wel-che neuen Wege in der ländlichen Entwick-

Abb. 1: Methodisches Vorgehen im F+E Vorhaben„Verfahren zur Vereinbarung von Konzept und Maßnah-men für eine nachhaltige Tourismusentwicklung in Schutz-gebieten“ (BTE 2003/2004)

NachhaltigeTourismusentwicklung– Biodiversitäts-Konvention– Europäische Charta

Anwendung in zwei Modellregionen– Nationalpark Hainich– Naturparkregion Uckermärkische Seen

Entwicklung von Strategien zur Integration vonAnforderung an eine nachhaltige Tourismus-information in laufende und zukünftige Regional-entwicklungsinitiativen

Regionalentwicklungs-Initiativen– LEADER+– REGIONEN AKTIV– AGENDA 21

Abb. 2: LEADER+-Regionen in Deutschland sowie Anzahl der LAG in Schutzgebieten mit touristischem Schwerpunkt[Quelle: BTE, eigene Erhebung, Stand: 4/2003]

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

lung möglich sind. Zu diesen Wegen gehörtauch das Erschließen neuer Einkommens-quellen für die Bauern jenseits der traditionel-len Produktion, z.B. im Tourismus bzw. in Zu-sammenarbeit von Landwirtschaft, Handwerk,Tourismus und Gastronomie. 10 der 18 Mo-dellregionen liegen in Großschutzgebietenbzw. überlappen sich mit diesen und habeneinen touristischen Entwicklungsschwerpunkt.

REGIONALE AGENDA 21Agenda 21 Gruppen verfolgen das Ziel, zurUmsetzung des Leitbilds der nachhaltigenEntwicklung im Sinne der Konferenz derVereinigten Nationen über Umwelt undEntwicklung in Rio de Janeiro 1992 beizutra-gen. Lokale Agenda 21 Gruppen gibt es inDeutschland zahlreich, auf regionaler Ebenesind sie eher selten zu finden. Einen genauenquantitativen Überblick gibt es nicht. ImRahmen des Vorhabens wurden 34 Agenda21 Gruppen auf regionaler Ebene identifiziert,davon lagen lediglich vier in Großschutz-gebieten und hatten gleichzeitig Tourismus alsein Schwerpunktthema ihrer Agendaarbeit.

ERGEBNISSE DER ANALYSE

DER REGIONALENTWICKLUNGSINITIATIVEN

Insgesamt wurden 139 LAGs und Regionen inDeutschland identifiziert in denen Regional-entwicklungsprozesse laufen (Stand 4/2003).In insgesamt 60 Regionen trafen die Kriterien:Großschutzgebiet, Regionalentwicklungs-initiative und touristischer Schwerpunkt zu-sammen.

Bei diesen Großschutzgebieten handelt es sich um (inkl. Gebieten mit doppeltem Schutz-gebietsstatus):

42 Naturparke12 Biosphärenreservate11 Nationalparke

Die touristischen Schwerpunkte in der Arbeitder Regionalentwicklungsinitiativen lagen inden Themenfeldern:

Infrastruktur und Angebotsentwicklung(32x)Touristische Vermarktung (23x)Naturerlebnis, Umweltbildung (9x)Besucherlenkung, Verkehrskonzepte (22x)Allgemeine Zielformulierung „Tourismus“(22x)

MODELLREGION NATIONALPARK HAINICH

Der Hainich ist seit 1997 Nationalpark und dereinzige Nationalpark Thüringens. Er wirdumgeben vom Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Er liegt in 2 Landkreisen und überla-gert sich mit 2 LEADER+-Regionen (= Land-wirtschaftsämter) sowie einer REGIONENAKTIV-Region (Eichsfeld). Bisher ist der Hainichals Tourismusgebiet nicht etabliert. Es liegt einTourismuskonzept aus der Gründungsphasevor sowie das Regionale Entwicklungskonzept(REK) Hainich-Werratal aus dem Jahr 2002.

Im Juli 2003 wurde eine Kommunale Arbeits-gemeinschaft (KAG) der Hainich-Anrainerge-meinden zur Umsetzung des REK gegründet.Im Rahmen des Vorhabens wurden folgendeAktivitäten im Nationalpark Hainich durchge-führt:

Auftaktveranstaltung mit Repräsentantender KAG i.G. zur Vorstellung des Vor-habens, Vereinbarung der BTE-Leistungausgehend von den 12 Charta Prinzipien,Analysen zum Thema: „regionale Identität

Abb. 3: Gesamtzahl der Regionalentwicklungsinitiativen in Großschutzgebieten mit touristischem Schwerpunkt[Quelle: BTE, eigene Erhebung, Stand: 4/2003]

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

der Hainich-Werratal Region“ = Weiter-entwicklung des Leitbildes,Workshop zur Ergänzung und gemeinsa-men Weiterentwicklung der Analyse-ergebnisse mit touristischen Akteuren.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:Übernahme des Leitbildslogans des Natio-nalparks durch die Region: „Urwald in derMitte Deutschlands“,Erarbeitung und Qualifizierung von Pro-duktvorschlägen, Vereinbarungen zur Gründung einer regio-nalen Tourismusorganisation zur Vermark-tung der Produkte.

Folgende Erkenntnisse wurden für dasVorhaben gewonnen:

Die Kommunikation der Charta ist generellmühsam (einerseits sehr abstrakt, anderer-seits wenig Neues),Politische Entscheidungsträger sind vor-rangig an den (wirtschaftlichen) Vorteilender Charta-Zertifizierung interessiert,Eine Bearbeitung der Charta-Inhalte ist mittouristischen Experten gut möglich. Siesollte jedoch zugeschnitten auf die regio-nale Problemlage erfolgen.

Durch die Aktivitäten im Modellgebiet wurdendie Charta-Prinzipien 3 (partnerschaftlichesArbeiten) praktiziert sowie ein inhaltlicherBeitrag insbesondere zu 7 (Gästen die beson-dere Qualitäten des Gebietes näher bringen)und 11 (wirtschaftliche Effekte für die Bevöl-kerung vergrößern) geleistet.

MODELLREGION: NATURPARK

UCKERMÄRKISCHE SEEN

Der Naturpark Uckermärkische Seen liegt imNorden Brandenburgs und besteht seit 1997.Seither verfolgt er eine Vielzahl von Aktivi-täten zur Regional- und Tourismusentwick-lung. Er liegt in zwei Landkreisen und gehörtzu zwei Reisegebieten. Seit 2002 ist er LEA-DER+-Region (Modellregion im BMVEL Vor-haben) sowie an REGIONEN AKTIV „Barnim-Uckermark“ beteiligt.

Im Rahmen des Vorhabens wurden folgendeAktivitäten im Naturpark Uckermärkische Seendurchgeführt:

Auftaktbesprechungen mit Naturpark,LEADER Management und Tourismus-verein zur Vorstellung des Vorhabens,Vereinbarung der BTE-Leistung,Konzeptanalyse zum Abgleich des Ent-wicklungsstandes mit den 12 Charta-Prinzipien,

Gemeinsam mit dem Naturpark Heraus-arbeitung von Defiziten im Entwicklungs-prozess im Hinblick auf eine ChartaZertifizierung.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:Die Mehrzahl der Charta Anforderungenerscheinen erfüllt zu werden. Defizite bei naturparkspezifischen Besucherdaten(quantitativ/qualitativ, aufgrund der unter-schiedlichen Gebietskulissen Naturpark/Tourismus) und den darauf basierendenAngaben. Mögliche(s) LEADER Projekt(e): Zusam-menführung des Entwicklungsstandes(„Leitbild“), naturparkspezifische Daten-erhebung in Zusammenarbeit mit denTourismusorganisationen, Besuchermoni-toring im Naturpark (Besucher-Manage-mentplan).

Folgende Erkenntnisse wurden für das Vor-haben gewonnen:

Angesichts funktionierender Beteiligungs-strukturen kann und sollte der Charta-Prozess auf tatsächliche Defizite fokussiertsein (Prozessmüdigkeit).Die mit dem Charta-Prozess beabsichtig-ten Ziele (Bottom-up-Struktur, Bekenntniszu nachhaltiger Entwicklung, Leitbild,Aktionsplan) sind weitgehend erreicht –was fehlt sind Akteure, welche die Maß-nahmen umsetzen bzw. wirtschaftlicheAnreize.Für den Erfolg der Charta ist es wichtig,deren Nutzen bzw. wirtschaftlichen Vor-teile für die Region oder den einzelnenAkteur stärker zu kommunizieren!

GESAMTFAZIT AUS DEN MODELLREGIONEN

In Regionen mit konzeptionellen Grundlagen(REK, IREK, REP etc.) und aktiven Kommuni-kationsstrukturen (Regionalforum, LAG etc.)erscheint eine Charta-Zertifizierung mit gerin-gem Aufwand erreichbar.

Sinnvoll wären daher:eine Checkliste, anhand derer der aktuelleEntwicklungsstand einer Region bzw.eines Regionalentwicklungsprozesses imHinblick auf die Charta Zertifizierunggeprüft werden kann; eine Anleitung, wie einzelne Bausteinebearbeitet bzw. fehlende Aspekte in denRegionalentwicklungsprozess integriertwerden können.

Bislang wird allerdings zu wenig deutlich,warum eine Region vor dem Hintergrund derZertifizierungskosten überhaupt die Charta-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Zertifizierung anstreben soll (Nutzen –Kosten!).

Die Vorteile der „Europäischen Charta“ für dieGroßschutzgebiete:

Bessere Kooperation innerhalb des Groß-schutzgebietes,Aufwertung des Großschutzgebietes inder Region,Wettbewerbsvorteile durch klares touristi-sches Profil,Höhere Glaubwürdigkeit gegenüberFörderinstitutionen,Bessere Voraussetzung für erfolgreicheÖffentlichkeitsarbeit,Teil eines Netzwerks europäischer Groß-schutzgebiete, Erfahrungsaustausch, bes-serer Zugang zu EU-Mitteln,

können zum überwiegenden Teil auch überdie analysierten Regionalentwicklungspro-zesse erreicht werden, wenn sich das Schutz-gebiet an diesen aktiv beteiligt.

DIE KÜNFTIGE EU-FÖRDERPOLITIKALS CHANCE FÜR DIE VERBREITUNGDER „EUROPÄISCHEN CHARTA“

Die Entwicklung des ländlichen Raumes stehtim Mittelpunkt der aktuellen Reform der EU-Agrarpolitik für den neuen Finanzierungs-zeitraum 2006-2013 und ist zu einer über-greifenden Priorität geworden (Zweiter Pfeilerder Gemeinsamen Agrarpolitik, GAP).

Der Entwurf der EU-Kommission zur Förde-rung der Entwicklung des ländlichen Raumesfür diesen Zeitraum sieht die Verankerung desLEADER-Ansatzes in der Regelförderung vor.Das heißt, der LEADER-Entwicklungsansatzbefindet sich auf dem Weg vom Modell zurflächenhaften Einführung auf dem Land. DerLEADER-Ansatz weist eine Vielzahl vonParallelen mit REGIONEN AKTIV auf.

Daher sind die Entwicklungsansätze von LEA-DER und REGIONEN AKTIV – die viele Gemein-samkeiten mit dem Ansatz der „EuropäischenCharta“ haben – auf dem Weg vom Modellzur flächenhaften Einführung auf dem Land(„Mainstreaming“). Prinzipien wie

Bottom up – Prinzip,territorialer Ansatz, Verankerung in derlokalen Ökonomie,Einbindung vieler lokaler Akteure (Inte-grationsprinzip),konzeptionelle Entwicklungsgrundlagen(Leitbild, Strategie, z.B. REK),innovative Projekte (Projektansatz),

Förderung einer nachhaltigen Entwick-lung,

finden sich auch im Charta Prozess. Damit isteine gute Grundlage gegeben, um die Zieleder Europäischen Charta für Großschutz-gebiete mit diesen Regionalentwicklungs-prozessen zu verknüpfen.

NACHHALTIGER TOURISMUS IN DEN

GROSSSCHUTZGEBIETEN DER NEUEN

EU-MITGLIEDSLÄNDER

Die „Europäische Charta für einen nachhalti-gen Tourismus in Schutzgebieten“ bietet fürviele Großschutzgebiete in den neuen EU-Mitgliedsstaaten eine große Chance für dieInitiierung einer nachhaltigen Tourismus- undRegionalentwicklung, insbesondere auch imKontext der neuen EU-Förderpolitik für denländlichen Raum.

Betrachtet man den prozentualen Anteil, denSchutzgebiete an der Landesfläche in denneuen EU-Mitgliedsländern einnehmen, stelltsich dies wie folgt dar (Abb. 4):

Deutlich wird, dass der Schutzgebietsanteilinsbesondere in Polen, der Slowakei, Estland,Lettland und der Tschechischen Republik ver-gleichsweise hoch ist (mehr als 10%). In die-sen Ländern ist bzw. wird der Einfluss derkünftigen EU-Regional- und vor allem Agrar-politik auf die Schutzgebiete besonders großsein. Eine aktuelle Studie des Bundesamtes fürNaturschutz (BfN) zeigt dies am Beispiel vonGroßschutzgebieten in Litauen, der Slowakeiund Polen.

Erfahrungen aus Großschutzgebieten in Polenund Litauen, die BTE durch unterschiedlichstetouristische Projekte in diesen Ländern in denletzten sechs Jahren gesammelt hat, lassensich wie folgt zusammenfassen:

Tourismus ist in vielen Großschutzgebietenein großer Einfluss-/ Belastungsfaktor.Die Tourismusentwicklung vollzieht sichvielerorts ohne konzeptionelle Grundlagen(keine Tourismuskonzepte).Die Wirtschaftsentwicklung in vielenSchutzgebietsregionen basiert bzw. wirdkünftig auf Tourismus orientiert.Die Besuchermanagement- und Umwelt-bildungsinfrastruktur ist ungenügend odernicht mehr zeitgemäß.Die Kooperation zwischen den Groß-schutzgebietsverwaltungen und den kom-munalen Akteuren beschränkt sich oftmalsauf das Notwendige.Kooperative Planungs-/ bzw. Entwick-lungsprozesse sind bisher kaum erprobt.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Die „Europäische Charta“ ist vor diesemHintergrund ein idealer Ansatz, um Lösungenfür die genannten Probleme zu entwickeln.Gleichzeitig schafft der Charta-Prozess die idealen Voraussetzungen in Schutzgebiets-Regionen, um künftig EU-Strukturfonds nutz-bar zu machen. Das Beispiel Österreich, wo 50 % der 38 Naturparke gleichzeitig LEA-DER+-Region sind, zeigt wie sich EU-Mittelgezielt für die ländliche Entwicklung inSchutzgebieten nutzen lassen.

Die „Europäische Charta“ sollte daher alsChance für die Schutzgebiete in den neuenEU-Mitgliedsländern kommuniziert undgenutzt werden.

BEISPIELHAFTER ANSATZPUNKT: ÖKOTOURISMUS-NETZWERK AUS FÜNF

SCHUTZGEBIETEN AN DER OSTSEE

Ein beispielhafter Ansatzpunkt zur Etablierungder „Europäischen Charta“ ist das Ökotou-rismus-Netzwerk aus fünf Großschutzge-bieten, einigen Umweltbildungseinrichtungensowie einer Reihe von Tourismusgemeinden inPolen, Russland/Kaliningrad Region undLitauen, das sich rund um die Kurische undFrische Nehrung und ihre Haffe gebildet hat.

Dieses Netzwerk, im Rahmen eines DBU geför-derten Projektes durch WWF und BTE initiiert,existiert seit 2002 und verfolgt seither das Ziel,gemeinsam zur Entwicklung eines naturver-träglichen Tourismus in diesem Raum beizutra-gen.

Ergebnisse der Netzwerkarbeit, auf denen auf-gebaut werden kann, sind zum Beispiel:

Ein bestehendes Kooperationsnetzwerk,Eine länderübergreifende Ökotourismus-Marketingbroschüre (in fünf Sprachen),Small Fund Programme in Lesnoje undPolessk,Finanzierung von technischer Ausstattungfür die Umweltbildung in den Schutz-gebieten in Polen und Litauen (Mikros-kope, Beamer, etc.),Präsentation der Frischen und KurischenNehrung auf der Internationalen Touris-musbörse Berlin (ITB),„International Environment Award 2002“des Deutschen Reisebüro Verbandes (DRV).

Abb. 4: Schutzgebietsanteile in den neuen EU-Mitgliedsländern (BTE, eigene Zusammenstellung)[Quelle: EarthTrends 2003, www.earthtrends.wir.org]

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

AIMS AND PRINCIPLES OF THE“EUROPEAN CHARTER FOR SUSTAIN-ABLE TOURISM IN PROTECTED AREAS“

Progress along the way to sustainable tourismshould be initiated with the ‘European charter forsustainable tourism in protected areas’. The focus ofattention is the process of developing sustainabletourism with the participation of the relevant personinvolved in your area. The aims of the charter pro-cess are:

Protection and development of the natural andcultural heritage.Preservation and improvement of the quality oflife for the local population.The development of tourist offers which are inline with market conditions.Higher levels of visitor satisfaction.Economic success.

The ‘European Charter’ places the followingrequests on the (nature) reserve areas, that is thereserve area regions:

Agreement of the 12 principles formulated inthe charter for sustainable tourism development.– Formulation of tourism concepts– Stock-taking– Model development strategies– Action and measures plan– Formulation of a five-year plan

The European Charter’s 12 principles of sustainabletourism development are as follows:

General aims:Nature conservation as an historical commit-ment for current and future generations.Sustainable tourism development followingenvironmental concerns as well as the needs ofthe population, the economy and the visitors

.Work on a partnership basis:

Inclusion of all within the district of the protec-ted (nature) reserves that are directly affectedby tourism or whose development is involved

Strategy:Formulation and implementation of a strategyand action plan for sustainable tourism develop-ment in the protected (nature) reserves.

Key Tasks:All visitors to receive a high quality stay in everyaspect of their visit.The prompting of discovery of the area throughspecial offers.Making the guests more aware of the particularqualities of the area.Increasing awareness and knowledge of thereserve and sustainable criteria for all thoseinvolved in tourism.Guarantee that the quality of life for the localpopulation is improved through tourism andnot made worse.

Protection of the natural and cultural heritageof the area through tourism.Extension of the economic benefits of tourisminto the local population.Observation and influencing the stream of visitors to reduce any negative influences.

REGIONAL DEVELOPMENT PROCESSESAND THEIR USABILITY FOR THE‘EUROPEAN CHARTER’

In the background of the above remarks is theFederal Nature Conservation Agency F & E project“Procedures for agreeing on concepts and measuresfor sustainable tourism development in nature reser-ves”, that BTE tourism management worked on overthe period of 2003 until the end of 2004. The planruns alongside the European Charter and a row offurther possibilities exist to initiate sustainable tou-rism developments in the sense of the EuropeanCharter.

It deals with regional development processes like forexample those of LEADER+, ACTIVE REGIONS,REGIONAL AGENDA 21 and those with regard tosustainable tourism development that could be usedin reserve areas. These regional development pro-cesses are analysed with regard to their utilisabilityfor the establishment of the European Charter –(that is the Charter’s aims) and are inspected in 2model regions.

LEADER+-REGIONS

The EU community initiative LEADER+ was agreed in1999. Through it, the EU’s main program for ruralspace should be amended and integrated develop-ment proposals offered to local level partnershipswill be compiled and implemented. In the plan, theexisting local German action groups (LAG) will beanalysed and in view of their status and overlap intolarge nature reserves, checked; as well as investiga-ted to establish to what extent they have a tourismemphasis in their regional development work.Altogether, there are 46 LEADER+ regions in whichthe criteria: large nature reserve, regional develop-ment initiative and tourist emphasis are found.

ACTIVE REGIONS

The model and demonstration scheme “Activeregions – landscape created for the future” concernsitself with the Federal Ministry for ConsumerProtection, Nutrition and Agriculture’s competitionwhose findings of new consumers and agriculturalpolicy demonstrate that a portion of the FederalGovernment’s national sustainability strategy ishands on.

18 selected regions in Germany ought to, over aperiod of 4 years, display, how the demands of thepopulation on agriculture are stronger than was upuntil now allowed for - which means new ruraldevelopments are possible. Also belonging to thenew ways is the development revenue for the far-mers beyond that of the traditional production, in

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

tourism for example by bringing together farming,tourism and gastronomy. 10 of the 18 modelregions lie in large reserves. This means that theyoverlap with them and have a touristiy developmentfocal point.

REGIONAL AGENDA 21Agenda 21 groups follow the aim for conversion ofthe approach to sustainable development in thesense of the United Nations of Environment andDevelopment Conference which was held in Rio deJaneiro in 1992.

There are numerous local Agenda 21 groups inGermany, however on regional levels they are if any-thing unusual to find. There isn’t an exact quantita-tive overview. In the framework of the scheme,there are 34 ‘Agenda 21’ regional level groupswhich have been identified – 4 are located in largenature reserves and had at the same time tourism asa focal point in their work’s agenda.

RESULTS OF THE ANALYSIS OF REGIONAL DEVE-LOPMENT INITIATIVES

A total of 139 LAGs and regions in Germany wereidentified (in which regional development processesare in force). Altogether 60 regions met the criteria– large reserve area, regional development initiativeand touristy emphasis.

These large reserve areas are made up of (includingareas with double reserve status)

42 Nature Parks12 Biosphere reserves11 National Parks

The touristiy focal point in the work of the regionaldevelopment initiative lay in the topics:- Infrastructure and quotation history (supply deve-lopment) (32x)

Touristiy marketing (23x)Nature experience, environmental education (9x)Visitor control and traffic concepts (22x)General goal formulation ‘tourism’ (22x)

MODEL REGION – HAINICH NATIONAL PARK

Hainich has been a National Park since 1997 and isthe only National Park located in Thuringia. It is sur-rounded by the Eichsfeld-Hainich-Werratal NaturePark. Situated in two districts it overlaps two LEA-DER+ regions (agricultural departments) as well asan ACTIVE REGIONS region (Eichsfeld).

So far, Hainich is not established as a tourist area.There is however, a tourism concept from the park’sestablishment stage as well as a regional develop-ment concept (REK) from 2002. In July 2003, themunicipal work community (KAG) of the Hainichneighbour community to realise the REK was foun-ded.

Within the framework of the scheme, the followingactivities have been carried out in the HainichNational Park:

Kick off meeting with representatives of the

KAG to present the project agreement of theBTE activity, beginning with the 12 Charter prin-ciples.Analysis of the theme ‘regional identity of theHainich Werratal Region’ including furtherdevelopment of the overall concept.Completion workshop and common furtherdevelopment of the analysis results with tourismplayers.

The following results will be achieved:Adoption of the approach slogan “Virgin forestin the middle of Germany”.Working on and qualifying of product propo-sals. Stipulation as to the foundation of a regionaltourism organisation to market the products.

The following points were raised about the project:The Charter’s communication is in generaltedious (on the one hand it can be very abstract,on the other it offers nothing new)Policy makers are paramount to (economic)benefits of the Charter Certification interests,A development of the Charter’s contents withtourism experts is possible. They should how-ever be specific to the region’s problem solu-tions.

Through the activities in model areas the Charterprinciple 3 (working on a partnership basis) is prac-ticed as well as a achieving contributions to 7(making the guests more aware of the particularqualities of the area) and 11 (observation andinfluencing the stream of visitors so as to reduce anynegative influences) in particular.

MODEL REGION: UCKERMÄRKISCHE SEEN

NATURE PARK

The Uckermärkische Seen Nature Park is in northernBrandenburg and has been existed since 1997.Since then it has followed a large number of activi-ties for regional and touristiy development. It is situ-ated in two districts and belongs to two holidayareas. Since 2002 it has been a LEADER+ region (amodel region in the BMVEL scheme) as well as par-ticipated in the ACTIVE REGIONS region ‘Barnim-Uckermark’

Within the framework of the scheme, the followingactivities have been carried out in the Ucker-märkische Seen Nature Park:

Starting meeting with the Nature Park LEADERmanagement and the tourism association toagree on the ideas of the plan and BTE perfor-mance.Concept analysis to balance the level of deve-lopment with the 12 Charter principles.Working together with the Nature Park to deve-lop a way around deficiencies in the develop-ment processes with regard to a Charter certifi-cation.

The following results will be achieved:The majority of the Charter demands thatrequests are met. Deficits in Nature Parks’ spe-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

cific visitor data (quantative/qualitative of thearea’s varied scenery and tourism) will be given.Possible LEADER projects: Bringing together thelevel of development (“model”) of Nature Parks’specific data surveys together with the tourismorganisation, visitor monitoring in the NaturePark (visitor management plan).

The following points were raised about the project:In the face of participation and structural func-tions the Charter can and should actually pro-cess the focused deficit.Those with the Charter process’s intended aims(bottom-up structure, declaration to sustainabledevelopment, model, action plans) have been toa large extent reached – what is missing are theplayers which the measures realise, that is eco-nomic incentives.For the success of the Charter it is important tocommunicate the economic advantages for theregion or single players more effectively!

OVERALL CONCLUSION OF THE MODEL REGIONS

In regions with conceptual foundations (REK, IREK,REP etc.) and active communication structures(regional forum, LAG etc.) a Charter certificationwith a low outlay appears sustainable.

Suggested were:A checklist on the basis of the current level ofdevelopment of a region, that is a regionaldevelopment process in an overview that can berevised in the Charter certification.A code of practice similar to that of buildingblocks can be arranged, that means that mis-sing aspects in the regional development pro-cess can be integrated.

Up until now, it has not been clear as to why aregion should aspire to Charter certification againstthe background of certification costs.

The advantages of the European Charter for largereserve areas are:

Better co-operation within the protected area.Enhanced status of the protected area.Competitive advantages through clearer tou-rism profile.Higher credibility towards support institutes.Better premise for successful public relationswork.A part in the European large-scale protectedareas Network, leading to exchange of expe-riences and better access to EU Funds.

THE FUTURE EU SUPPORT POLITICS ASA PROSPECT FOR THE WIDENING OF THE‘EUROPEAN CHARTER’

The development of rural areas is a focal point forthe current reform of the EU agricultural policy forthe new financial period 2006-2013 and has beco-me a predominant priority (2nd pillar of theCommon Agricultural Policy GAP)1. The design of

the EU Commission for support of the developmentof rural spaces for this period has planned for thefixture of the LEADER formation in rule advance-ment. That means that the LEADER formationdemonstrates numerous parallels with ACTIVEREGIONS.

Therefore, the development formations for LEADERand ACTIVE REGIONS have a lot in common withthe formation of the European Charter – on the wayto extensive introduction on the land(“Mainstreaming) are principles such as

Bottom up principle.Territorial formation, anchoring in the local eco-nomy.Integration of many local players (integrationprinciple).Conceptional development foundations (modelstrategy e.g. REK).Improvement of a sustainable development, arealso found in the Charter process. With themgood foundations are offered for the aims ofthe European Charter for large reserve areas aresimilar to these regional development processes.

SUSTAINABLE TOURISM IN LARGE RESERVE

AREAS OF THE NEW EU MEMBERS

The ‘European Charter for sustainable tourism inprotected areas’ offers many protected areas in thenew EU member states the great chance for theinitiation of sustainable tourism and regional deve-lopment, in particular in the context of the new EUsupport politics for agricultural ideas.

The protected area’ quota, particularly in Poland,Slovakia, Estonia, Latvia and the Czech Republic iscomparatively high (more than 10%). In these coun-tries, the influence after EU Regional AgriculturalPolicy was particularly large. A current study by theFederal Nature Conservation Agency shows reflectsthese examples of reserves in Lithuania, Slovakiaand Poland.

Experiences from large reserves in Poland andLithuania through which BTE has put together diver-se tourism projects in these countries in the last 6years compiled this summary:

Tourism, is a major influence in many reserves.The tourism development takes place in lots ofplaces without conceptual foundations (no tou-rism concept).The economic development in many reserveregions is based – that is it has been oriented forfuture tourism.The management of visitors and environmentaleducation infrastructure is insufficient and nolonger up to date.The co-operation between the reserve admini-stration and the municipal players is restrictedto what is necessary.Co-operational planning, that is developmentprocesses have as yet been barely tested.

For this reason, the European Charter is an ideal pro-posal as a solution for the problems mentioned. At

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

the same time, the Charter process is working onthe ideal requirements in reserve regions to makefuture EU structural funds useful. The example ofAustria, where 50% of the 38 Nature Parks are atthe same time LEADER+ regions shows how EUmethods directed at rural development in reserveareas are of use.

The European Charter should therefore be used inthe new EU member states to give protected/reser-ve areas a better chance.

EXEMPLARY STARTING POINTS: ECOTOURISM

NETWORKS FROM 5 RESERVES ON THE BALTIC

SEA

An exemplary starting point for establishing theEuropean Charter is the Ecotourism network from 5 reserves uniting education facilities as well as anarray of tourist communities in Poland, Russia, theKaliningrad region and Lithuania that have educa-ted themselves on the Curonian Spit. This networkhas existed (been created) within the framework of

a DBU supported project through the WWF and wasBTE initiated. It has existed since 2002 and sincethen has pursued the common aim of contributingto tourism compatible with nature.

Results of the network work on which we can buildon from. For example:

An existing co-operations network.A cross national Ecotourism marketing brochu-re (in 5 languages).An internet website: www.network-ecotou-rism.de A small fund programme in Lesnoje und PolesskFinancing from technical equipment for theenvironmental education in the reserve areas inPoland and Lithuania (microscopes and projec-tors).Presentation of the Curonian Spit at theInternational Tourism Market in Berlin.International Environment Award 2002 of theGerman Travel Agency Association (DRV).

| Dr. Hartmut Rein |

BTE Tourismusmanagement/ BTE Tourism managementCzeminskistraße 1a D-10829 Berlin, Deutschland

Tel.: +49 (0)30/32 79 31-0 Fax: +49 (0)30/32 79 31-20 E-Mail: [email protected] Homepage: www.bte-tourismus.de

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

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NATURPARKE IN EUROPANATURE PARKS IN EUROPE

Ergebnisse einer europäischen UmfrageResults of a European Survey

Jörg Liesen & Ulrich Köster

Eine gemeinsame Publikation vom VerbandDeutscher Naturparke (VDN) und EUROPARCFederation

A joint publication of the Federationof German Nature Parks and EUROPARC Federation

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Inhalt

1. Einführung2. Ziele und Inhalte der Umfrage3. Definition der Naturparke4. Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP)5. Ergebnisse der Umfrage5.1 Allgemeine Angaben5.2 Anzahl und Fläche der Naturparke

sowie Angaben zu anderen Großschutz-gebieten

5.3 Rechtlicher und struktureller Rahmen5.4 Management und Finanzierung5.5 Naturparke und ihre innerstaatliche

Organisation und europäische Zusam-menarbeit

5.6 Planung5.7 Nachhaltige ländliche Entwicklung5.8 Europäische Politik5.9 Perspektiven6. Analyse der Umfrageergebnisse und

Folgerungen7. Zusammenfassung8. Literatur (siehe Seite 103)9. Anhang: (siehe Seite 104) 9.1 Umfrage9.2 Ergebnisse der Umfrage: Tabellen-

übersicht9.3 Ergebnisse der Umfrage: Ausführliche

Antworten zu einzelnen Fragen

1. EINFÜHRUNG

Naturparke sind heute in vielen europäischenStaaten etablierte Großschutzgebiete. Auf-grund ihrer zentralen Aufgabe, den Schutzund die Nutzung der Kulturlandschaften nach-haltig zu verbinden, gewinnen sie an Bedeu-tung für die Zukunft. Denn nur durch dienachhaltige Nutzung kann auf Dauer die bio-logische Vielfalt der europäischen Kulturland-schaften in Europa gesichert werden.

EUROPARC Federation und der VerbandDeutscher Naturparke (VDN) haben in derzweiten Hälfte des Jahres 2004 eine Umfrage

bei den Naturpark-Dachverbänden bzw. denzuständigen Behörden in den europäischenStaaten durchgeführt. Gefördert wurde dieUmfrage vom Bundesamt für Naturschutz mitMitteln des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Es war das Ziel dieser Umfrage, einen Über-blick über die Ausgestaltung und Aufgabender Naturparke in den einzelnen europäischenStaaten zu erhalten und Auskünfte über dieRolle, welche sie dort z.B. unter den Aspektendes Naturschutzes, der nachhaltigen Regional-entwicklung oder des nachhaltigen Tourismusspielen, zu bekommen. Aufgrund der erhalte-nen Informationen sollten Gemeinsamkeitenund Unterschiede bei den Naturparken her-ausgefunden und Perspektiven für die weitereEntwicklung aufgezeigt werden. Darüber-hinaus soll diese Studie zu einer stärkerenKooperation zwischen den Naturparken inEuropa beitragen.

In dieser Publikation sind die Ergebnisse derUmfrage dargestellt. Der Aufbau des Ergebnis-teils (Kapitel 5. bis 5.9) orientiert sich am Auf-bau des Fragebogens. Im Anhang befindetsich die Übersicht der einzelnen Antworten inTabellenform oder in ausführlicher Form.

Der Ergebnisteil ist in englischer und französi-scher Sprache, die Anhänge in englischerSprache unter www.naturparke.de als Dateiabrufbar.

2. ZIELE UND INHALTE DERUMFRAGE

Ein Ziel der Umfrage war es, herauszufinden,in welcher Form und mit welchen Aufgaben inden europäischen Staaten Großschutzgebieteexistieren, die vergleichbar sind mit den Natur-parken in Deutschland. Durch die Ergebnisseder Umfrage werden die Gemeinsamkeitenund Unterschiede der Naturparke in Europasowie Perspektiven für deren Zukunft deutlich.

NATURPARKE IN EUROPA – ERGEBNISSE EINER EUROPÄISCHEN UMFRAGE

Jörg Liesen & Ulrich Köster

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Der Begriff „Naturparke“ steht hier für eineGruppe vergleichbarer Großschutzgebiete inEuropa. Er wird in Kapitel 3 näher erläutert.

Einen besonderen Schwerpunkt setzte dieUmfrage auf den Beitrag der Naturparke fürdie nachhaltige Entwicklung ländlicher Räu-me. Damit sollte deren mögliche Rolle im Zugeder Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik(GAP) in der Europäischen Union mit einerNeuorientierung in Richtung einer nachhalti-gen Entwicklung ländlicher Räume untersuchtwerden.

Im Fragebogen wurden Angaben zum Staatund zur Naturparkdachorganisation sowie zuAnzahl und Flächengröße der Naturparke undanderen Großschutzgebieten erhoben. Wei-tere Fragen betrafen den rechtlichen undstrukturellen Rahmen für die Naturparke, dasManagement und die Finanzierung, die Dach-verbandsebene und die europäische Zusam-menarbeit sowie die Bereiche Planung undnachhaltige ländliche Entwicklung, europäi-sche Politik und Perspektiven für die Naturpar-ke (siehe 9.1 im Anhang).

Die Anmerkungen der einzelnen Dachorgani-sationen zu der Umfrage oder ausführlichereErgänzungen zu einzelnen Fragen wurden soweit wie möglich in die Auswertung der Um-frage integriert. Alle Anmerkungen, vor allemdie ausführlichen Anmerkungen und Ergän-zungen aus Südtirol und Österreich, können inder Übersicht im Anhang unter 9.3 nachgele-sen werden.

3. DEFINITION NATURPARKE

Gegenstand der Umfrage waren Großschutz-gebiete in den europäischen Staaten, die ver-gleichbar sind mit den Naturparken inDeutschland. Um für die Bearbeiter der Um-frage die Einordnung zu ermöglichen, welcheArt von Großschutzgebiet in ihrem jeweiligenStaat damit gemeint ist, wurde über die Be-schreibung der Aufgaben der deutschen Na-turparke hinaus darauf verwiesen, dass es sichum Großschutzgebiete handelt, die internatio-nal den Kriterien der Kategorie V der ge-schützten Gebiete der Vereinten Nationenentsprechen. Naturparke und Kategorie V-Schutzgebiete sind dabei nicht unbedingtidentisch. So wurden für die UN-Liste dergeschützten Gebiete 2003 von Deutschlandfür die Kategorie V 84 Naturparke und 869 Landschaftsschutzgebiete gemeldet(FISCHER ET AL., 2003).

Die jetzt gültigen 6 Management-Kategorienfür Schutzgebiete der IUCN (InternationalUnion for Conservation of Nature and NaturalResources) wurden vom Weltparkekongress1992 in Caracas erarbeitet und von der IUCN-Generalversammlung 1994 in Buenos Airesverabschiedet. Es handelt sich dabei umgleichberechtigte, nicht wertende Kategorien,die nach Managementzielen definiert sind undeine weltweite Vergleichbarkeit von Schutz-gebieten ermöglichen sollen. Im Jahre 2000wurde dann ein ergänzender Leitfaden vonIUCN, EUROPARC Federation und WorldConservation Monitoring Centers (WCMC) zuden Management-Kategorien für Schutz-gebiete herausgegeben, um die Interpretationund Anwendung der Management-Kate-gorien für Schutzgebiete in Europa zu erleich-tern (EUROPARC & IUCN, 2000; FISCHER ETAL., 2003).

Bei Katgorie V-Gebieten handelt es sich umgeschützte Landschaften bzw. geschütztemarine Gebiete, deren Management haupt-sächlich dem Schutz und der Erholung dient.In ihnen hat das Zusammenwirken von Menschund Natur im Laufe der Zeit eine Landschaftvon besonderem Charakter geformt, mit her-ausragenden ästhetischen, kulturellen, ökolo-gischen Werten und oft außergewöhnlicherbiologischer Vielfalt. Die ungestörte Fortfüh-rung dieses traditionellen Zusammenwirkensist für Schutz, Erhalt und Weiterentwicklungdes Gebiets unerlässlich (EUROPARC & IUCN,2000; FISCHER ET AL., 2003).

In den einzelnen europäischen Staaten zählenGroßschutzgebiete mit teilweise sehr unter-schiedlichen Bezeichnungen zu den KategorieV-Schutzgebieten, unabhängig davon, ob sietatsächlich in der IUCN-Liste geführt werden.So sind in Großbritannien „National Parks“ebenso Kategorie V-Schutzgebiete wie die„Areas of Outstanding National Beauty“(AONB´s). In der Tschechischen Republik und in der Slowakischen Republik werden die den deutschen Naturparken vergleichbarenSchutzgebiete „Protected Landscape Areas“,in Frankreich „Parcs naturels régionaux“, inPolen „Landscape parks“ genannt. DieseBeispiele zeigen exemplarisch die Namens-vielfalt in Europa.

4. GEMEINSAME AGRARPOLITIK DEREU (GAP)

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) beein-flusst in besonderem Maße die Entwicklung

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

und Aufgaben der Naturparke in den Staatender EU sowie den potentiellen Beitrittskandi-daten vor allem durch die Förderung der Ent-wicklung des ländlichen Raums. Die GAP-Reformen vom Juni 2003, die ab 2005 umzu-setzen sind, beruhen auf zwei Säulen. ImRahmen der 1. Säule ist eine Grundsicherungfür die Einkommen der Landwirte durchDirektzahlungen vorgesehen. Es findet abereine Entkopplung der Direktzahlungen vonder Menge der Agrarproduktion statt und dieDirektzahlungen werden an die Einhaltungvon Mindeststandards in den Bereichen Um-welt-, Tier- und Verbraucherschutz („CrossCompliance“) geknüpft. Im Rahmen der „Mo-dulation“ soll eine obligatorische Kürzung vonDirektzahlung stattfinden und die eingesetz-ten Mittel für Maßnahmen der 2. Säule ver-wendet werden. Über die 2. Säule erfolgt dieFörderung der Entwicklung des ländlichenRaums (DVL & NABU, 2005).

Für die Zeit von 2007 bis 2013 soll die gemein-same Agrarpolitik noch stärker als bisher dieEntwicklung des ländlichen Raums fördern.Dafür hat die EU-Kommission den Entwurfeiner „Verordnung des Rates über die Förde-rung der Entwicklung des ländlichen Raumsdurch den Europäischen Landwirtschaftsfondsfür die Entwicklung des ländlichen Raums“(ELER [KOM(2004) 490 ENDG.]), entwickelt.

ELER konzentriert sich dabei auf die dreiPolitikachsen Wettbewerbsfähigkeit, Land-management/Umwelt und Ländliche Entwick-lung im weiteren Sinne sowie auf eine „LEA-DER“-Achse. LEADER+ ist eine für den Zeit-raum 2000 bis 2006 vorgesehene Gemein-schaftsinitiative der EU für die Entwicklung desländlichen Raums (BUNDESAMT FÜR NATUR-SCHUTZ, 2004). Auf der Ebene der Mitglieds-staaten und Regionen soll eine ausreichendeFlexibilität erhalten bleiben, um einen Aus-gleich zwischen der sektoralen Dimension(Umstrukturierung der Landwirtschaft) undder territorialen Dimension (Landmanagementund sozioökonomische Entwicklung der länd-lichen Gebiete) zu finden.

Die drei Achsen und LEADER enthalten eineFülle von Maßnahmengruppen von denen hiereinige beispielhaft genannt seien, die für dieEntwicklung ländlicher Gebiete und damit fürNaturparke von Bedeutung sein werden:

Wettbewerbsfähigkeit (Achse 1): Humanressourcen wie z.B. Berufsbildungoder Beratungsdienste, Physisches Kapital wie z.B. Investitionen,

Vermarktung, Infrastrukturen,Qualität wie z.B. Absatzfördermaßnahmenoder Lebensmittelqualitätsregelungen.

Landmanagement/Umwelt (Achse 2): Nachhaltige Bewirtschaftung landwirt-schaftlicher Flächen wie z.B. Natura 2000-Gebiete, Agrarumweltmaßnahmen,Nachhaltige Bewirtschaftung forstwirt-schaftlicher Flächen wie z.B. Agroforst-systeme, bewaldete Natura 2000-Gebiete,Waldumweltmaßnahmen.

Ländliche Entwicklung im weiteren Sinne(Achse 3):

Steigerung der Lebensqualität durchSchutz und Erhaltung des ländlichen Erbeswie z.B. anhand von Dorferneuerungs-maßnahmen,Diversifizierung der Wirtschaft wie z.B.durch Förderung des Fremdenverkehrs.

LEADER-Achse:LEADER-Konzept für ausgewählte Gebieteim Rahmen der drei thematischen Achsen(AMT FÜR AMTLICHE VERÖFFENTLICH-UNGEN DER EUROPÄISCHEN GEMEIN-SCHAFT, 2004).

Auch der neue Vorschlag einer Verordnungdes EU-Parlamentes und des Rates über dasFinanzierungsinstrument LIFE+ für den Zeit-raum von 2007 bis 2013 erfasst bestimmteNATURA 2000-Massnahmen (z.B. Entwick-lung innovativer Bewirtschaftungskonzepteund deren Demonstration), die nicht durchandere Förderinstrumente erfasst werden (EU-PARLAMENT KOM (2004) 621 endg.; Ratsdok.13071/04).

5. ERGEBNISSE DER UMFRAGE

Die Naturpark-Dachverbände bzw. zuständi-gen Behörden aus 30 Staaten wurden ange-schrieben. Dies sind die Staaten der erweiter-ten Europäischen Union (EU), die Schweiz undNorwegen sowie aufgrund der Pläne zur EU-Erweiterung auch Kroatien, Bulgarien undRumänien.

Ergebnisse liegen aus 25 Staaten vor (Englandund Wales werden zusammen gewertet). EinErgebnis der Umfrage ist, dass es in Malta,Finnland und Norwegen keine den deutschenNaturparken vergleichbaren Großschutzge-biete gibt. Dies trifft auch auf Schweden zu. InSchweden sind alle geschützten Gebiete nachden IUCN-Schutzgebietskategorien klassifi-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

ziert, aus denen dann die Kategorie V-Parkeersichtlich sind. Schweden hat sich aber nichtauf eine knappe Antwort beschränkt, sondernin den Anworten zum Fragebogen ausführlichdie Schutzgebietssituation für Kategorie V-Schutzgebiete in Schweden dargestellt. Da-raus resultiert die in Abbildung 1 und Tabelle2 auffallende hohe Anzahl von 292 Kat. V-Schutzgebiete die nur 1,3 % der Landesflächeeinnehmen. Da die Antwort aus Schwedennicht mit den Antworten der anderen Staatenvergleichbar ist, weil dort keine Naturparke imSinne dieser Studie existieren, wird diese Ant-wort bei der weiteren Auswertung nicht be-rücksichtigt, aber in verschiedenen Abbildun-gen zum Vergleich teilweise mit aufgeführt.Gleichwohl sind die Antworten aus Schwedenim Anhang ausführlich dokumentiert.

In der Schweiz befindet sich ein Gesetz zurEinrichtung „Regionaler Naturpärke“ sowieanderen Schutzgebietskategorien noch imGesetzgebungsverfahren. Die Angaben ausder Schweiz beziehen sich also auf geplante,noch nicht realisierte Naturparke. Aus Groß-britannien liegt eine Antwort nur für die Areasof Outstanding National Beauty (AONB´s) vonEngland & Wales vor, die hier immer gemein-sam aufgeführt werden. Für die National Parksin GB, die auch der Kat. V der IUCN-Schutz-gebietskategorien angehören, liegen keineDaten vor.

Im Folgenden werden die Ergebnisse derUmfrage zusammenfassend dargestellt. Un-

abhängig von den in Tabelle 1 aufgeführtenunterschiedlichen Bezeichnungen der Natur-parke in Europa, wird im Weiteren der BegriffNaturparke für alle verwendet. Bei der Zusam-menfassung der Ergebnisse sowie den Dar-stellungen in Tabellen und Grafiken wurdennur die Staaten berücksichtigt, die zu den ent-sprechenden Fragen geantwortet haben. Sokönnen je nach den Antworten die Angabender Staaten in einzelnen Grafiken oderTabellen erscheinen, in anderen nicht. AusItalien hat nur die Autonome Provinz Bozen inSüdtirol geantwortet. Aus Polen haben aucheinige Woiwodschaften geantwortet, dieregional für die Naturparke verantwortlichsind (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ,2000). Aber nur die Angabe des polnischenMinisteriums für Umweltschutz zu allen Natur-parken wurde bei der Auswertung berücksich-tigt, um die Einheitlichkeit der Antworten zuwahren.

Soweit es der Klärung bedurfte, wurden voneinzelnen Dachorganisationen zu einzelnenAntworten im Nachgang zur Umfrage genau-ere Angaben erbeten und in die Auswertungaufgenommen.

5.1 ALLGEMEINE ANGABEN

Die allgemeinen Angaben wie der Name desNaturparkdachverbandes bzw. der zuständi-gen Behörde sowie deren Adresse, Ansprech-partner etc. sind im Anhang unter 9.3 ersicht-lich und sollen hier nicht weiter behandeltwerden.

Staat Bezeichnung der Kategorie V-SchutzgebieteBelgien Parc NaturelsBulgarien Natural ParksDänemark Nature ParksDeutschland NaturparkeFinnland keine Naturparke vorhandenFrankreich Parcs naturel régionauxGB, England & Wales Areas of Outstanding National Beauty, AONB´sGriechenland National Forest ParksItalien-Südtirol, Provinz Bozen NaturparkeKroatien Nature ParksLettland Protected Landscape AreasLuxemburg NaturparkeMalta keine Naturparke vorhandenNiederlande GrensparkNorwegen keine Naturparke vorhandenÖsterreich NaturparkePolen Landscape parksRumänien Nature ParksSchweden Category V nature reserves (kein eigenständiger Name vorhanden)Schweiz Regionale Naturpärke (noch im Gesetzgebungsverfahren)Slowakische Republik Protected Landscape AreasSlowenien Regional and Landscape ParksSpanien Nature ParksTschechische Republik Protected Landscape AreasUngarn Landscape Protection Areas und National Parks (Kat. V)

Tab. 1: Übersicht der Staaten aus welchen Ergebnisse vorliegen

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

5.2 ANZAHL UND FLÄCHE DER NATUR-PARKE SOWIE ANGABEN ZU ANDEREN GROSS-SCHUTZGEBIETEN

In den europäischen Staaten gibt es großeUnterschiede hinsichtlich der absoluten An-zahl der Naturparke als auch in Bezug zurFläche des Staates. Eine Übersicht über dieAnzahl der Naturparke und ihren prozentua-len Anteil an der Fläche der einzelnen Staatengeben Abbildung 1 und Tabelle 2.

Spanien hat die höchste Anzahl an Natur-parken (122 Nature Parks), gefolgt von Polen(120 Landscape Parks) und Deutschland (93Naturparke). Die Naturparke in Luxemburgbesitzen mit 30% den höchsten Flächenanteil,gefolgt von Deutschland mit ca. 24% undBelgien mit 20%. Einen hohen Flächenanteilvon 17% haben die Naturparke auch in derProvinz Bozen in Südtirol (Italien).

Besondere Bedeutung haben die Naturparkein Spanien, die dort 72,7% der gesamtengeschützten Fläche (der ca. 850 geschütztenGebiete) repräsentieren. Ebenso besitzen dieNaturparke in Deutschland im Bezug auf ihrenFlächenumfang gegenüber den National-parken und den Biosphärenreservaten einebesondere Bedeutung.

In einigen Fällen überschneiden sich dieNaturparke in ihrer Fläche mit den anderenGroßschutzgebieten. Außer in Belgien, Bulga-rien, Dänemark, der Provinz Bozen, Lettland,Polen, Rumänien, Slowenien und der Tschechi-schen Republik gibt es in allen Staaten Über-schneidungen von Naturparken mit Natio-nalparken und/oder Biosphärenreservaten.Meistens sind es nur wenige Naturparke inden einzelnen Staaten, die sich in der Flächemit anderen Großschutzgebieten überschnei-den.

Anteil in % Anzahl bestehender NRP Anzahl geplanter NRPBelgien 20 9 ca. 3Bulgarien 2.38 10 ca. 2Dänemark / 1 4Deutschland 24 93 ca. 5Frankreich 13 44 10GB, England & Wales 17 42 > 10Griechenland 2.25 8Italien - Südtirol 17 7 1Kroatien 4.6 10 2Lettland 2.5 9Luxemburg 30 3 geplant, Anzahl unbekanntNiederlande <1 1Österreich 3.71 38 7-10Polen 8.23 120Rumänien 1.3 6 ca. 8Schweden (1.3) (292) geplant, Anzahl unbekanntSchweiz 0 0 10-20Slowakische Republik 10.5 14Slowenien 7 42 jaSpanien 5.5 122 jährlich einigeTschechische Republik 13.12 24 2Ungarn 6.24 36 10-15

Tab. 2: Anzahl der Naturparke und ihr prozentualer Anteil an der Landesfläche sowie Anzahl geplanter Naturparke

Abb. 1: Anzahl der Naturparke und ihr prozentualer Anteil an der Landesfläche

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Zukünftig sollen in den meisten Staaten wei-tere Naturparke ausgewiesen werden (sieheTabelle 2).

Die höchste absolute Anzahl anderer Groß-schutzgebiete hat Schweden mit 1600, davon20 Nationalparke, gefolgt von Polen mit 1368Großschutzgebieten. Diese nehmen in Polenaber nur 0,51% der Fläche ein, von daher istes fraglich, ob alle diese „Groß“schutzgebietedem Kriterium der Großflächigkeit, wie in denNationalparken oder Biosphärenreservaten inDeutschland oder anderen Staaten, entspre-chen. Es folgen Deutschland mit 15 National-parken und 14 Biosphärenreservaten, Nie-derlande mit 18 anderen Großschutzgebieten,Griechenland mit 19 Großschutzgebie-ten, Frankreich mit 7 Nationalparken und 7 Biosphärenreservaten sowie England & Wales mit ca. 14 Großschutzgebieten und Österreich mit 6 Nationalparken und 5 Biosphärenreservaten. Bezogen auf dieFläche liegen England & Wales mit 25% Anteilder weiteren Großschutzgebiete an der Spitze,gefolgt von den Niederlanden (14,5%Flächenanteil) Griechenland (10,75%), Schwe-den (8%) und der Provinz Bozen-Südtirol(7,22%). Schlusslicht ist die Schweiz, dereneinziger Nationalpark eine Fläche von 1% desLandes bedeckt.

5.3 RECHTLICHER UND STRUKTURELLER

RAHMEN

In fast allen Staaten, bis auf Schweden,Belgien, Niederlande, Polen, Dänemark,Schweiz und zwei Bundesländern in Öster-reich (Bundesländer Wien und Vorarlberg),sind die Naturparke rechtlich als Schutz-gebiete in Gesetzen verankert. Grundlage fürdie Landscape Parks in Polen ist der Act ofNature Conservation vom 16. April 2004,Grundlage für die Naturparke in Belgien derErlass vom 16. Juli 1985. Beides ist einergesetzlichen Verankerung wohl gleichzuset-zen. In Dänemark ist eine Gesetzgebung fürGroßschutzgebiete auf dem Weg, nachdemein nationales Pilotprojekt ein Potential für 6-10 Nationalparke (die eher der IUCNKategorie V entsprechen werden) und einigeregionale Naturparke festgestellt hat.

Eine europäische Besonderheit stellt die recht-liche Grundlage des grenzüberschreitendendeutsch-niederländischen Naturparkes „Maas-Schwalm-Nette“ mit dem grenzüberschrei-tenden Zweckverband „Naturpark Maas-Schwalm-Nette“ dar. Grundlage für diesenNaturpark ist der Anholter Vertrag vom 23. Mai 1991 über grenzüberschreitende Zu-

sammenarbeit zwischen Gebietskörperschaf-ten und anderen öffentlichen Institutionenzwischen dem Königreich der Niederlande,dem Land Nordrhein-Westfalen, dem LandNiedersachsen und der BundesrepublikDeutschland.

Ein Staatsvertrag von 1964 zwischen demdeutschen Bundesland Rheinland-Pfalz unddem Großherzogtum Luxemburg ist auchGrundlage für den grenzübergreifenden„Deutsch-Luxemburgischen Naturpark“.

Wesentliche Bestandteile der unterschied-lichen Gesetzesformulierungen zu Naturpar-ken in europäischen Staaten sind:

Großflächigkeit, entweder allgemein for-muliert oder mit Minimumangaben wie in Luxemburg (5000 ha) oder der Slo-wakischen Republik („meistens mehr als1000 ha“);Schutz einer natürlichen oder naturnahenUmwelt und der biologischen Diversität;Schutz eines kulturellen Erbes bzw. Kultur-landschaft;Förderung einer wirtschaftlichen, sozialenund kulturellen Entwicklung (Regional-entwicklung);Möglichkeit/Förderung der Erholung unddes nachhaltigen Tourismus.

In manchen Ländern gehört zu den gesetzlichverankerten Aufgaben von Naturparken auchWissenschaft, Forschung und Bildung (z.B.Bulgarien, Südtirol (Provinz Bozen).

Zum Teil wird im Gesetzestext noch direkt aufdie Bewirtschaftungsweise in den Natur-parken eingegangen, wie die einer „umwelt-gerechten Landnutzung“ (Deutschland) oderdie „Nutzung umweltfreundlicher Bewirt-schaftungsmethoden“ (Lettland) oder es wer-den Einschränkungen und Verbote für dieNutzung der Naturparke ausgesprochen (Kro-atien, Tschechische Republik und Spanien),wenn sie nicht mit den Zielen des Naturparksvereinbar sind.

In den meisten Staaten sind die gesetzlichenVorgaben aber nicht die einzigen Vorgaben,nach denen sich ein Naturpark richten muss(Ausnahmen: Belgien, Dänemark, Nieder-lande, Kroatien, Österreich, Rumänien, Slo-wenien). So gehören Chartarichtlinien (Frank-reich), Richtlinien für Managementpläne oderLandschaftsschutzprogramme zu den weite-ren Vorgaben. Vor allem Deutschland hatdurch seine föderale Struktur eine Vielzahlunterschiedlicher Ländervorgaben.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Ausgehend von den oben genannten gesetz-lichen Anforderungen an die Naturparkeergibt sich damit eine große Bandbreite anunterschiedlichen Aufgaben, die Naturparkein Europa zu erfüllen haben. Die Haupt-aufgaben der Naturparke sind der Schutzund die Erhaltung von Natur und Landschaft,das Management, die Koordination vonPlanungen unter Einbindung der dazugehöri-gen Akteure, Öffentlichkeitsarbeit undUmweltbildung sowie die Förderung einesnachhaltigen Tourismus.

Die Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspektebzw. Regionalentwicklung ist eine zusätzlicheAufgabe in den Naturparken in Belgien („Er-greifung von Maßnahmen …in Einklang mitden Bedürfnissen der Bevölkerung und derwirtschaftlichen und sozialen Entwicklung desGebietes“), Frankreich („wirtschaftliche…Entwicklung und Lebensqualität“), Deutsch-land („Förderung einer nachhaltigen Nutzungund Vermarktung regionaler Produkte…“),Provinz Bozen („Unterstützung der Bewirt-schafter bei der Erhaltung traditioneller Wirt-schaftsformen“), Luxemburg („…den Bewoh-nern des Parkes die Möglichkeiten einer wirt-schaftlichen und soziokulturellen nachhaltigenEntwicklung sichern…“) und Österreich(„Regionalentwicklungsfunktion mit dem Ziel,über den Naturpark Impulse für eine regiona-le Entwicklung zu setzen, die Wertschöpfungzu erhöhen sowie die Lebensqualität derBevölkerung zu sichern.“) (Zitate siehe An-hang 9.3).

Eine besondere Aufgabe für die Verwaltungder Protected Landscape Areas in derTschechischen Republik ist die Bereitstellungvon staatlichen Fördermitteln. Hier muss offenbleiben für welchen Bereich oder welcheAufgaben die Fördermittel eingesetzt werden.

BESONDERHEITEN IN FRANKREICH UND IN

DER SCHWEIZ

So explizit und detailliert wie in Frankreich undder Schweiz wird in keinem Staat die nachhal-tige Bewirtschaftung grundlegend geregeltbzw. werden Instrumente zur Regional-entwicklung vorgegeben bzw. entwickelt.

Besonders hervorzuheben ist die Bedeutungder Regionalentwicklung in den französischen„Parcs naturels régionaux“ (siehe auch Beitragvon G. Moulinas Seite 24). Die Grundlage hier-für bildet eine verbindliche Charta, die für 10Jahre gültig und mit allen relevanten Akteurenabgestimmt ist. Der „Parc naturel régional“wird dann per Dekret vom Premierminister auf

Empfehlung des Umweltministers ausgewie-sen. Die Umsetzung der Charta wird nach 10Jahren überprüft. Gegebenenfalls kann nach10 Jahren der Titel eines „Parc naturel régio-nal“ und auch die Förderung wieder entzogenwerden.

In der Charta erklären alle Naturparkakteure(Vertreter des Naturschutz, des Tourismus, derKommunen und der Wirtschaft), dass sie dieNaturparkziele (u.a. Schutz des natürlichenReichtums und der Landschaften, Inwert-setzung und Belebung des kulturellen Erbes,Unterstützung und Förderung wirtschaftlicherAktivitäten, Besuchermanagement und Sensi-bilisierung für das Natur- und Kulturerbe) inden nächsten 10 Jahren unterstützen werden. Zur Unterstützung wirtschaftlicher Aktivitätenin den „Parcs naturels régionaux“ gehören dieFörderung von nachhaltiger Landwirtschaftund Agro-Umweltmaßnahmen sowie eineWaldcharta für Partnerschaften zwischenStaats- und Privatwald. Hinzu kommt dieUnterstützung der Vermarktung von regiona-len Produkten, Dienstleistungen und Quali-täts-Know-how durch die Verleihung einerMarke „Parc naturel régional“. Weitere Pro-jekte sind die Unterstützung des Umwelt-management von Unternehmen sowie dieHilfe bei Dienstleistungen und Handel im länd-lichen Raum.

In der Schweiz soll eine nachhaltige Wirt-schaftsweise und die Förderung der Ent-wicklung und Vermarktung von Waren undDienstleistungen in den Regionalen Natur-pärken gesetzlich verankert werden. Zusätz-lich sollen ein Park- und ein Produktlabel ver-geben werden. Das Parklabel soll eine Gültig-keitsdauer von 10 Jahren haben, das Produkt-label von 3 bis 5 Jahren. Damit ist beabsich-tigt, Qualitätsstandards in den Naturparken zusichern und ein marktwirtschaftliches Instru-ment zu implementieren, um die RegionalenNaturpärke und ihre Produkte zu stärken. DieLabel sollen von einer unabhängigen Zerti-fizierungsstelle überwacht werden.

Die rechtliche Zuständigkeit für die Natur-parke liegt v.a. in vielen zentral organisiertenStaaten ausschließlich beim Staat (inBulgarien, Kroatien, Lettland, Rumänien,Slowakische Republik, Tschechische Republik).In vielen anderen Staaten (Frankreich, England& Wales, Luxemburg, Schweiz, Slowenien undUngarn) teilen sich der Staat und dieBundesländer die rechtliche Zuständigkeit(bzw. Regionen, Provinzen oder Kantone), inGriechenland der Staat und lokale Mana-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

gementstellen, in Slowenien der Staat und dieGemeinden. In Belgien, Dänemark, Deutsch-land, Provinz Bozen, Österreich, Polen, Schwe-den und Spanien sind nur die Regionen bzw.Bundesländer oder Woiwodschaften rechtlichfür die Naturparke zuständig.

In den Niederlanden gibt es eine Besonderheitder rechtlichen Zuständigkeit für den einzigenNaturpark. Dort ist die Verbandsversammlungdes Zweckverbandes rechtlich für den grenz-überschreitenden Naturpark zuständig. Siewird von deutscher Seite vom ZweckverbandNaturpark Schwalm-Nette und von niederlän-discher Seite von 11 Kommunen der ProvinzLimburg repräsentiert.

Die Trägerschaft der Naturparke ist in denmeisten Fällen für alle Naturparke einesStaates entweder dem Staat, den Regionenoder den Regionen gemeinsam mit dem Staatzugeordnet. Es gibt allerdings Ausnahmen. InDeutschland sind die Träger der Naturparkezum Teil die Bundesländer, zum Teil kommu-nale Zweckverbände oder einzelne Landkreiseoder zum Teil Vereine. Ähnlich ist es inFrankreich, wo öffentliche Einrichtungen wieRegionen, Gemeinden und Départmentssowie öffentliche Einrichtungen der interkom-munalen Zusammenarbeit die Träger vonNaturparken sind. Auch in Belgien sind lokaleGebietskörperschaften (Gemeindeverbändeund Management-Kommissionen) die Trägerder Naturparke. In der Provinz Bozen werdenalle 7 Naturparke vom Amt der Naturparke(Autonome Provinz Bozen) geführt. Mitge-tragen werden sie von Gemeinden, Touris-musverbänden, Bauernbund, Naturschutz-

verbänden und dem Forst- und Landwirt-schaftsinspektorat. Eine Besonderheit liegt inSlowenien vor. Dort gibt es neben der Zu-ständigkeit des Staates (3 Naturparke) und derGemeinden (2 Naturparke) auch einen Natur-park in privater Trägerschaft (Konzessions-inhaber). Die anderen 36 Naturparke inSlowenien sind sogenannte „Papierparke/Paperparks“, d.h. sie wurden von lokalen Ge-bietskörperschaften gegründet, werden abernicht gemanagt. In Österreich sind die Trägerder allermeisten Naturparke Vereine währendein Naturpark von einer Stiftung getragenwird.

In Lettland ist der Staat verantwortlich für alleNaturparke (Protected Landscape Areas). DasManagement dieser Protected LandscapeAreas kann jedoch durch den Staat (Natur-schutzrat), staatliche Aktiengesellschaften,staatliche Waldverwalter, Kommunen, Privat-personen oder Nichtregierungsorganisationenerfolgen.

5.4 MANAGEMENT UND FINANZIERUNG

Eine Basisfinanzierung (vgl. Abb.2) erfolgtfür die Naturparke anhand eines regelmäßigzur Verfügung gestellten Budgets, und exi-stiert in ganz unterschiedlichem Umfang inallen Staaten außer in Dänemark und Lettland.In Deutschland gibt es nur in 10 der 14 Bun-desländer mit Naturparken eine direkte oderindirekteBasisfinanzierung. In Frankreich mussdie Basisfinanzierung zwischen den Unter-zeichnern jeder Park-Charta ausgehandeltwerden. In Österreich findet eine Basisfinan-zierung nur in 28 der 38 Naturparke statt. AusLettland kam zum Thema Basisfinanzierung

Abb. 2: Deckung des Gesamtbudgets durch die Basisfinanzierung. - Zu Deutschland kann aufgrund der heterogenenFinanzierung der Naturparke in den einzelnen Bundesländern keine einheitliche Aussage zur Basisfinanzierung getroffenwerden (regionale Unterschiede).

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

folgende Aussage: „Der Staat ist verantwort-lich für alle Protected Areas (PA), die ergeschaffen hat, auch finanziell. So steht es aufdem Papier, aber…in der Realität gibt es keinspezielles Budget nur für Naturparke. Es sindnur einige Tausend Euro für alle Arten von PA(außer Nationalparke) zusammen in Lettland.“

Obwohl die Basisfinanzierung in den meistenStaaten existiert, ist sie nur in den wenigstenStaaten (Belgien, Schweiz, Slowenien,Tschechien, Ungarn) gesetzlich verankert. Inder Provinz Bozen wird sie per Beschluss derLandesregierung genehmigt. In Kroatien istdie Quelle der Finanzierung gesetzlich defi-niert, aber nicht die Höhe. In Rumänien wirddie Basisfinanzierung durch administrativeVerträge geregelt. Über die Form der Ver-ankerung bzw. Sicherung der Basisfinan-zierung in den übrigen Staaten kann keineweitere Auskunft gegeben werden.

Geldgeber der Basisfinanzierung in deneinzelnen Staaten sind meistens der Staat, dieRegionen bzw. die Bundesländer oder dieKommunen. In Schweden tragen auchStiftungen zur Finanzierung der Schutzgebietebei.

Über die Basisfinanzierung hinaus finanzierensich die Naturparke in den meisten Staaten

projektbezogen über EU-Mittel, staatlicheMittel und Mittel aus den Regionen undKommunen. Einige Naturparke tragen zu ihrerFinanzierung durch eigene Einnahmen (weni-ge in Deutschland; Griechenland, Frankreich,Kroatien, Luxemburg, Österreich, Rumänien,Schweiz, Slowenien, Spanien und Ungarn)oder durch Sponsoren (Belgien, Deutschland,Provinz Bozen, Luxemburg, Österreich, Slo-wenien, Spanien, Ungarn) oder andere Mittelwie Lotterie-Fonds (AONB´s in England &Wales) bei.

PERSONAL

Eine Übersicht über die Personalstruktur inden Naturparken der einzelnen Staaten gebendie Abbildungen 3 (Anzahl fest angestellterMitarbeiter pro Naturpark) und 4 (Anzahl dernicht fest angestellten Mitarbeiter pro Natur-park).

Nur von einem Teil der Staaten wurde ange-geben, dass zusätzlich zur Basisfinanzierungöffentlich finanziertes Personal in den Natur-parken arbeitet (in Belgien, Bulgarien, Däne-mark, z.T. in Deutschland, Frankreich, Grie-chenland, England & Wales, Provinz Bozen,Slowenien, Ungarn). Bei der Frage „Wer finan-ziert das Personal“ wurden fast immer derStaat, die Bundesländer/Regionen und Kom-munen angegeben. Von daher kann davon

Abb. 3: Anzahl fest angestellter Mitarbeiter pro Naturpark in den einzelnen Staaten

Abb. 4: Anzahl der nicht fest angestellten Mitarbeiter pro Naturpark in den einzelnen Staaten

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

ausgegangen werden, dass zumindest zumTeil die Basisfinanzierung die Finanzierung desPersonals über zuständige Behörden o.ä.abdeckt.

FÖRDERPROGRAMME

Mit Ausnahme von Frankreich, Luxemburg,Niederlande, Österreich und Slowenien habenje nach Förderschwerpunkt alle Staaten staat-liche oder regionale Naturparkförderpro-gramme. Die meisten Naturparke nehmendarüber hinaus europäische Förderprogrammein Anspruch, vor allem LEADER, INTERREG undLIFE. Dadurch werden in den betreffendenStaaten vor allem Naturschutzaufgaben, Land-schaftspflege- und Landnutzungsaufgaben,Tourismus und Erholung und Umweltbildungund Öffentlichkeitsarbeit gefördert. In Deutsch-land, Griechenland, der Provinz Bozen, Kro-atien, Lettland und Spanien wird in denNaturparken mit den Programmen schwer-

punktmäßig auch die Regionalentwicklunggefördert.

5.5 NATURPARKE UND IHRE

INNERSTAATLICHE ORGANISATION UND

EUROPÄISCHE ZUSAMMENARBEIT

Die Naturparke sind in ihren Staaten nur zueinem Teil in einem Dachverband organisiert(Deutschland, England & Wales, Frankreich,Österreich, Spanien). Oft wurde eine staatlichübergeordnete Behörde (z.B. Schweiz, Spa-nien und Ungarn) als Dachverband angege-ben. Mit Dachorganisation ist im Folgendensowohl der Dachverband als auch die zustän-dige Behörde gemeint (siehe auch Abb. 6).

Die Finanzierung der Dachorganisationerfolgt in den meisten Staaten zu einem gro-ßen Teil durch den Staat oder die Länder bzw.Regionen. In Deutschland, Frankreich, England& Wales, Österreich und Spanien auch über

Abb. 5: Organisation der Naturparke-Dachorganisation in Bulgarien

– In der Slowakischen Republik arbeiten die Angestellten in der Geschäftsstelle auch für Nationalparke; in Kroatien sind dieMitarbeiter für alle geschützen Gebiete zuständig.– In den mit * gekennzeichneten Länder existiert ein Dachverband für die Naturparke. In den übrigen ist dieDachorganisation der Naturparke eine staatliche Behörde.

Abb. 6: Anzahl der Mitarbeiter in den Geschäftsstellen der Dachorganisationen

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

die Mitgliedschaften der Naturparke. In nurwenigen Staaten findet eine Teilfinanzierungder Geschäftsstelle über private Sponsorenstatt (Frankreich, Österreich, Polen, Spanien).Schwierigkeiten bei der Analyse und der Ver-gleichbarkeit der Finanzierung der Geschäfts-stelle und der damit verbundenen Personal-ausstattung ergeben sich aus der unterschied-lichen Organisation der Dachorganisationen.

Eine detaillierte Auskunft über die Personal-struktur und die Finanzierung der Dachorgani-sation hat das National Forestry Board inBulgarien gegeben: „Das National ForestryBoard (NFB) ist verantwortlich für die Verwal-tung der Geldmittel, die der nationalenForstwirtschaft zur Verfügung stehen. Dazugehören alle Aktivitäten, welche mit der Forst-verwaltung und der Entwicklung von Manage-mentplänen sowie der Planung von Aktivi-täten und der Finanzierung etc. in Beziehungstehen.

Innerhalb dieser Verwaltung besteht eineAbteilung „Schutzgebiete und InternationaleKooperation“, welche sich u.a. auch mit demManagement der bulgarischen Naturparkebeschäftigt. Dies geschieht in Übereinstim-mung mit dem bulgarischen Gesetz fürSchutzgebiete, welches besagt, dass dasNational Forestry Board die verantwortlicheInstitution für die Leitung und Verwaltung derNaturparke ist.

Als ich ihnen mitteilte, dass in dieserVerwaltung 93 Menschen beschäftigt sind,meinte ich damit, dass dies alles Experten,Spezialisten und Verwaltungsangestellte desNFB sind. Drei Mitarbeiter innerhalb dieser

Verwaltung, einschließlich der Führung derAbteilung, arbeiten dabei nur für Naturparke.Abseits des Hauptsitzes hat der NFB 16 regio-nale Forstry Boards sowie ca. 200 staatlicheForstwirtschaftseinheiten. Zusätzlich gibt es10 Naturparkverwaltungen, welche ebenfallsals Einheiten des NFB zu sehen sind. In diesenNaturparkverwaltungen arbeiten 76 Mitarbei-ter speziell an der Umsetzung der Manage-mentpläne der Naturparke bezüglich derLeitung und des Umweltschutzes. Die Gehäl-ter dieser Mitarbeiter sowie die Umsetzungs-kosten der Naturschutzmaßnahmen werdenvom Staatshaushalt getragen. Das jährlicheBudget hierfür beträgt 375.500 €. Das Gehaltder drei Experten im Hauptsitz ist darin jedochnicht enthalten, da es zentral über das Budgetdes NFB vergütet wird.“

Dieses Beispiel zeigt, wie schwierig sich dieAnalyse der Finanzierung gestaltet. Bulgarienist im Übrigen ein typisches Beispiel für diestaatliche Finanzierung der Naturparke in eini-gen osteuropäischen Staaten.

Die Anzahl der Mitarbeiter in der Dach-organisation ist vor allem in den Behörden derosteuropäischen Staaten relativ hoch. Dashöchste Budget für die Dachorganisation hatdie Slowakische Republik mit knapp 4Millionen Euro. Davon gehen 400.000 €

direkt an die Naturparke (Protected LandscapeAreas), die restlichen 3,5 Millionen Euro teilensich die Geschäftstelle, 2 Zentren des Natur-und Landschaftsschutzes und 9 Nationalparkemit insgesamt 29 Mitarbeitern.

Ein beträchtliches Budget für die Dachorgani-sation hat auch die Tschechische Republik.

Abb. 7: Höhe des jährlichen Budgets der Geschäftsstelle der Dachorganisationen in den einzelnen Staaten in Euro (in derSlowakischen Republik ist das Budget der Geschäftsstelle für alle Naturparke und 9 Nationalparke)

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Dazu machte die zuständige Dachorganisationfolgende Angabe: „Die 60 Mitarbeiter derDachorganisation arbeiten ausschließlich fürdie Naturparke (Protected Landscape Areas).Vier Nationalparkbehörden sind weitere unab-hängige Institutionen der TschechischenRepublik. Eine Million Euro beträgt das Budgetnur für die Behörde selbst. Es beinhaltet diePersonalkosten, die Verwaltung, die Mana-gementplanungen, Teile des Monitoring undÖffentlichkeitsarbeit. Für das Managementvor Ort (die Protected Landscape Areas bein-halten verschiedene Arten von Schutzge-bieten) werden Projektmittel verwendet.Hierzu stehen an die 4,4 Millionen Euro jähr-lich zur Verfügung. Dieses Geld kommt haupt-sächlich direkt aus dem Staatshaushalt, teil-weise auch vom staatlichen Umweltfondsoder von sogenannten Regionalen Versamm-lungen.“

Doch auch in der autonomen Provinz Bozen isteine hohe Anzahl Mitarbeiter im zuständigenAmt für Naturparke vorhanden. Eine Übersichtüber die Anzahl fest angestellter und nicht festangestellter Mitarbeiter in den Geschäfts-stellen der Dachorganisationen zeigt Abbil-dung 6. Eine Übersicht über die Höhe desBudgets der Geschäftstellen der Dachorgani-sationen in den einzelnen Staaten gibt Abbil-dung 7. Eine Gesamtübersicht vermitteltTabelle 4 (Seite 82).

EUROPARC FEDERATION

EUROPARC Federation mit Sitz in Deutschlandist eine gesamteuropäische, politisch unab-hängige Dachorganisation für Schutzgebietein Europa. Zu den Mitgliedern von EUROPARC– derzeit mehr als 370 Organisationen in 38europäischen Ländern – gehören Schutz-gebietsverwaltungen, staatliche Institutionenund unabhängige Naturschutzorganisationen,die für Schutzgebiete verantwortlich sind odersich mit Fragen von Schutzgebieten befassen.Die EUROPARC Federation hat darüber hinaussechs Ländersektionen und eine länderüber-greifende Sektion im nordisch-baltischenRaum. Alle Mitglieder der EUROPARC Sektio-nen sind im Übrigen auch Mitglieder derEUROPARC Federation.

Die Dachorganisationen sind laut Umfrage-ergebnis zum größten Teil international überEUROPARC Federation vernetzt und Mitgliedbei EUROPARC Federation (Ausnahme Bulga-rien, Kroatien, Rumänien, Schweiz). Alle Dach-organisationen der Länder sind an einer stär-keren Zusammenarbeit mit den Dachorgani-sationen für Naturparke anderer europäischer

Staaten interessiert und zeigen Interesse aneinem Arbeitskreis „Naturparke in Europa“auf der jährlichen EUROPARC-Tagung.

Auch die EUROPARC Sektionen sind an einerZusammenarbeit mit den Dachorganisationenfür Naturparke anderer europäischer Staateninteressiert und befürworten einen Arbeits-kreis „Naturparke in Europa“, der sich jeweilsauf den EUROPARC Jahresfachtagungen tref-fen könnte.

Für eine zukünftige internationale Zusammen-arbeit der Naturparkdachorganisationen inEuropa gibt es von den Staaten eine Fülle kon-kreter Vorstellungen:

Vernetzung der europäischen Naturpark-dachorganisationen innerhalb EUROPARCFederation,Umsetzung von Naturschutzprojekten undProgrammen,best-practice Austauschprogramme,bessere Zusammenarbeit bei der Bewer-bung von Naturparken auf EU-Ebene (undbei den einflussnehmenden Politikern),Europäische und internationale Aner-kennung der Aufgaben und Forderungender Naturparke in Bezug auf die nachhalti-ge Entwicklung,Austausch von Informationen undErfahrungen, Austauschprogramme fürAngestellte, Diskussionen zu verschiede-nen Problematiken,Netzwerkbildung, Erarbeitung gemeinsa-mer Kooperationsfelder, Durchführunggemeinsamer Projekte,Trainings, Workshops, Seminare,Zugang zu Daten über die Naturparke allerStaaten über das Internet.

5.6 PLANUNG

In fast allen Staaten existieren aufgrundgesetzlicher Vorgaben für die meisten Natur-parke integrierte Pläne, welche die Richtungder Gesamtentwicklung der einzelnen Parkedarstellen (Ausnahmen Lettland, SlowakischeRepublik, Slowenien). In Dänemark, den Nie-derlanden und der Provinz Bozen existierenPläne ganz auf freiwilliger Basis. In Deutsch-land sind die Pläne in den meisten Bundes-ländern gesetzlich verankert. In einigen Bun-desländern existieren sie nur auf freiwilligerBasis. Unterschiedliche Regelungen dazu gibtes in Österreich, Luxemburg und Ungarn. Beiden Plänen handelt es sich vor allem umManagementpläne, um Landnutzungs- undLandschaftspflegepläne oder um lokale Struk-tur- und Entwicklungspläne, seltener um Frem-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

denverkehrs- und Tourismuspläne. Die Plänebehandeln immer den Naturschutz, die Land-nutzungen Landwirtschaft und Forstwirtschaftsowie meistens auch Tourismus und Erholungund die Umweltbildung und Öffentlichkeitsar-beit. Die nachhaltige Regionalentwicklungwird in Plänen der Naturparke in Belgien, Bul-garien, Deutschland, Frankreich, England &Wales, Provinz Bozen, Kroatien, Luxemburg,Österreich, Rumänien, Schweiz und Spanien inPlänen abgedeckt. Pläne zur Verkehrsent-wicklung in Naturparken liegen in Dänemark,England & Wales, Provinz Bozen, Kroatien,Luxemburg, Österreich und der Schweiz vor. In fast allen Staaten gibt es in den meistenNaturparken Initiativen und Gremien zurAbstimmung der Belange von Natur-schutz, Landnutzung, Tourismus undVerkehr (Ausnahme Lettland, Niederlande,Schweden, Slowakische Republik und Un-garn), die sowohl auf gesetzlicher als auch auffreiwilliger Basis initiiert sein können. Ent-sprechend den Plänen und den abzustimmen-den Belangen sind Vertreter des Natur-schutzes, der Landnutzung, des Tourismus,der Kommunen, der Wirtschaft und desVerkehrs in den Gremien vertreten. In Belgienund Österreich sind zusätzlich noch Vertretervon Bildungseinrichtungen in den Gremienengagiert.

Auch an anderen Planungen im Naturpark-gebiet, wie Flächennutzungs- oder Straßen-und Gemeindeplanungen, sind die Naturparkemeistens beteiligt (Ausnahmen: Bulgarien,Dänemark, Deutschland nur teilweise, ProvinzBozen, Polen, Rumänien, Slowakische Repu-blik). Diese Beteiligung ist in fast allen Staatengesetzlich festgeschrieben. In Deutschland istsie nur dann gesetzlich vorgeschrieben, wennNaturparke in den Bundesländern als Trägeröffentlicher Belange anerkannt sind, sonstfreiwillig. In England & Wales und Belgienerfolgt die Beteiligung sowohl auf gesetzlicherBasis als auch freiwillig, abhängig von staat-licher Verordnung. In den Niederlanden undÖsterreich ist sie immer freiwillig.

5.7 NACHHALTIGE LÄNDLICHE ENTWICKLUNG

In den meisten europäischen Staaten bildetdie nachhaltige ländliche Entwicklung einenSchwerpunkt der Arbeit der Naturparke (Aus-nahme Dänemark, Lettland, SlowakischeRepublik, Slowenien, Tschechische Republik;in Deutschland nur in ca. 40 der 93 Natur-parke). Der Schwerpunkt bei der nachhaltigenländlichen Entwicklung in Naturparken liegt inden einzelnen Staaten vor allem bei der

Entwicklung einer nachhaltigen Land- undForstwirtschaft sowie der Entwicklung einesnachhaltigen Tourismus. Weniger häufigwurde die Entwicklung und Vermarktungregionaler landwirtschaftlicher Produktegenannt (9 von 22 Ländern). Die Nutzungerneuerbarer Energien und nachwachsenderRohstoffe und die Entwicklung umweltver-träglicher Verkehrskonzepte bzw. einesöffentlichen Nahverkehrs ist nur in Natur-parken weniger Staaten ein Schwerpunkt dernachhaltigen ländlichen Entwicklung. Hervor-zuheben ist hier Polen, das in seinen Natur-parken neben der Entwicklung einer nachhal-tigen Land- und Forstwirtschaft vor allem aufdie Nutzung erneuerbarer Energien und nach-wachsender Rohstoffe setzt. Zusätzlich zu dengenannten Schwerpunkten setzen Bulgarienauf die Umweltbildung und die Öffentlich-keitsarbeit, England & Wales auf dieKommunalentwicklung und Ungarn sowie dieTschechische Republik auf den Naturschutz.

Inwieweit diese Ziele der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung in Naturparken von deneinzelnen Staaten auch tatsächlich umgesetztwerden, bleibt offen. Eine Antwort darauf hatSpanien gegeben: „Auch wenn diese Aspekteberücksichtigt werden, nur wenige Natur-parke haben bis jetzt eine klare Strategie undnur punktuelle Aktivitäten. In Andalusien gibtes einen relativ neuen Prozess zur Ausarbei-tung von komplexen Plänen zur nachhaltigenEntwicklung.“

Dass nachhaltige ländliche Entwicklung eineAufgabe ist, die von zahlreichen Organisatio-nen in der Region gemeinsam wahrgenom-men werden, zeigt die Antwort der Dach-organisationen: Neben den Naturparken sindfür diesen Aufgabenbereich zahlreiche andereAkteure an der nachhaltige ländlichen Ent-wicklung beteiligt. Zu den Akteuren zählenNicht-Regierungsorganisationen (NGO´s), Ge-meinden, LEADER-Regionen, Kommunalver-bände, Regionalentwicklungsagenturen, Verwaltungen anderer Großschutzgebiete,Öffentliche Institutionen z.B. Ämter für Land-schaftsökologie, Ministerien, Länderstruk-turen, Beteiligte von Agenda 21 Prozessen,Umwelt- und Fortbildungseinrichtungen,Landwirtschaftskammern, Privatleute undTouristiker.

5.8 EUROPÄISCHE POLITIK

Durch die Gemeinsame Agrarpolitik der EUsind die Naturparke in den einzelnen Staatenaußer der Schweiz und den potentiellen Bei-

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

trittskandidaten in ihrer Entwicklung starkbetroffen (siehe auch Kapitel 4). Von daher istes nicht verwunderlich, dass in den meistenStaaten die Naturparkdachorganisationen derÄnderung der europäischen Agrarpolitik hinzu einer Stärkung der nachhaltigen ländlichenEntwicklung große Bedeutung beimessen.

Eine große Anzahl der Naturparkdach-organisationen ist der Meinung, dass dieÄnderung der europäischen Agrarpolitik miteiner Stärkung der nachhaltigen ländlichenEntwicklung für ihre Naturparke nicht ausrei-chend ist. Außerdem herrscht Unsicherheitdarüber, ob die Änderungen in der Agrar-politik an sich ausreichend sind (Bulgarien,Luxemburg, Polen, Schweden, SlowakischeRepublik). Konkrete Verbesserungsvorschlägekommen aus England & Wales („Umwelt-schutzfragen sollten dieselbe Bedeutunghaben wie Wirtschaftsfragen“) sowie ausDeutschland. Die Vorschläge seitens des

Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) sind:stärkere Cross-Compliance-Bindung derLandnutzung sowohl in der Landwirtschaftals auch in der Forstwirtschaft (Wald-Umweltmaßnahmen),stärkere Förderung von Agrarumwelt-programmen,ausreichende und gesicherte Förderungder Umsetzung von Natura 2000, mehr finanzielle Mittel aus der Modulationund damit eine stärkere finanzielle Aus-stattung der 2. Säule der GAP, der „Förde-rung der Entwicklung des ländlichenRaums“,Anerkennung von Naturparken und ande-ren Großschutzgebieten als besonders för-derungswürdige Gebietskulisse für einenachhaltige ländliche Entwicklung,

Der französische Dachverband äußerte„Sorgen über die wirkliche Berücksichtigungder Territorien (Naturparke) bei der Realisie-

* Je eine Nennung: Gemeindeübergreifende Strukturen, Kulturerbe, Raumordnung, Umweltmanagement, Dialogplattformfür versch. Projekte/Förderprogramme, strenge Schutzgebietsregelung und Grenzziehung, grenzüberschreitende Netzwerke

Abb. 8: Stärken der Naturparke

Abb. 9: Schwächen der Naturparke

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

rung der Reformen und über die Bereitschaft,die erste Säule der GAP zu kompensieren“.

Fast alle Naturparkdachdachorganisationenfordern eine stärkere Einbindung derNaturparke zur Umsetzung der nachhaltigenländlichen Entwicklung in ihrem Staat. Dafürwird vor allem eine stärkere personelle undfinanzielle Ausstattung der Naturparke ver-langt. Eine gesetzliche Aufgabenerweiterungfür Naturparke für ihren Staat halten dieDachorganisationen in Belgien, Österreich undder Slowakischen Republik für erforderlich. InDänemark wird überhaupt eine nationaleGesetzgebung für den bisher einzigen Natur-park eingefordert. Die Dachorganisationen inBulgarien und Frankreich halten außerdemeine Ausweitung von Aufgaben und Kompe-tenzen für ihre Naturparke als unerlässlich,wobei der französische Dachverband äußerte:„Aber nicht nur die Erweiterung der Aufgabensondern auch der Kompetenzen und die An-erkennung der Parcs naturel régionaux in dereuropäischen Strategie für ländliche Entwick-lung ist essentiell.“

Neben einer stärkeren personellen und finan-ziellen Ausstattung fordert der VerbandDeutscher Naturparke auch eine bessereNutzung von Naturparken als Instrumente zurnachhaltigen ländlichen Entwicklung durchBundesländer und Kommunen. Dies kann bei-spielsweise durch eine bessere Einbindung inFörderprogramme geschehen. Aus Kroatienkommt die Forderung einer „besseren Koope-ration zwischen Parken und verschiedenenwirtschaftlichen Sektoren“. Ein ganz anderesProblem, das sicherlich nicht durch die EU-Agrarpolitik zu lösen ist, haben die Naturparkeder Tschechischen Republik: „Es ist paradox.Wir brauchen ein weniger strenges Natur-schutzgesetz – um eine Fülle von Verhand-

lungen zu führen und Projekte auf der lokalenEbene durchführen zu können.“

5.9 PERSPEKTIVEN

Um eine Perspektive für die Naturparke ent-wickeln zu können, ist eine Situationsanalyseder Stärken und Schwächen der Naturparke inden einzelnen Staaten hilfreich. Die weitausmeisten Naturparkdachorganisationen sehendie Stärken ihrer Naturparke bei den Natur-schutzaufgaben, der Information und Um-weltbildung sowie in der gesetzlichen Veran-kerung (vgl. Abb. 8).

Zu den am häufigsten genannten Schwächenzählen die Finanzierung und die Personalaus-stattung, zum Teil auch die fehlende gesetzli-che Verankerung (vgl. Abb. 9). Es wird alsodeutlich, dass aus Sicht der Dachorgani-sationen mit einer stärkeren personellen undfinanziellen Unterstützung der Naturparke,viele Aufgaben wie z.B. die nachhaltigeRegionalentwicklung effektiver umgesetztwerden könnten.

Auch die Naturparkdachorganisationen, dieals Stärke die gesetzliche Verankerung derNaturparke in ihren Staaten sehen, nennendiese gleichzeitig als Schwäche (Kroatien,Lettland, Ungarn). In diesen Staaten ist alsodie gesetzliche Basis für Naturparke flächen-deckend noch nicht ausreichend. Ebensonannten einige Naturparkdachorganisationenals Stärke und Schwäche ihrer Naturparke diePersonalausstattung (Provinz Bozen, Slowa-kische Republik, Tschechische Republik, Un-garn), wobei die Tschechische Republik undUngarn das Problem damit beschreiben, dasssie sehr gut ausgebildete Mitarbeiter haben,aber nur zu wenige um alle Aufgaben zu be-wältigen. Einen Schwerpunkt der zukünftigen

Abb. 10: Zukunftsperspektiven für die Naturparke in europäischen Staaten

Page 84: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Aufgaben der Naturparke in ihren Staatensehen die meisten Dachorganisationen in derKooperation mit anderen Naturparkakteurenund im Management und Monitoring vonNatura 2000-Gebieten (vgl. Abb. 10). Häufigwerden auch Information und Umwelt-bildung, nachhaltige Tourismusentwicklung,Naturschutzaufgaben und nachhaltige Re-gionalentwicklung als wichtige zukünftigeAufgaben gesehen. Die Förderung der grenz-übergreifenden Zusammenarbeit wurde von

niederländischer Seite für den staatenüber-greifenden Naturpark Maas-Schwalm-Netteals wichtige Aufgabe erachtet.

6. ANALYSE DER UMFRAGEERGEBNISSE UND

FOLGERUNGEN

Die Ergebnisse der Umfrage machen dieVielfalt der Aufgaben und Strukturen der dendeutschen Naturparken vergleichbaren Groß-

Tab. 3: Deutliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Naturparke in Europa

Gemeinsamkeiten

Rechtliche Verankerung der Naturparke alsSchutzgebiete

Gesetzliche Definition der Naturparke (& Aufgaben)

Geplante Neuausweisungen von Naturparken

Vorhandene Basisfinanzierung

Geldgeber der Basisfinanzierung (Staat,Regionen/Bundesländer, Kommunen)

Zusätzliche Projektfinanzierung über EU-Mittel,staatl. Mittel, Mittel aus Regionen/Kommunen

Finanzierung des Personals über Staat,Regionen/Bundesländer, Kommunen

Staatliche oder regionale Förderporgramme

Inanspruchnahme von EU-Förderprogrammen

Mitgliedschaft bei EUROPARC Federation

Interesse an stärkerer internationalerZusammenarbeit und einem EUROPARC-Arbeitskreis

Existenz von integrierten Plänen für die Naturparkeaufgrund gesetzlicher Vorgaben mit ähnlichenSchwerpunkten

Existenz von Initiativen /Gremien in Naturparken zurAbstimmung der Belange von u.a. Naturschutz,Landnutzung, Tourismus

Nachhaltige ländliche Entwicklung mit Schwer-punkten im Bereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft,Tourismus

Große Bedeutung der GAP für die Arbeit der Natur-parke; Naturparke sollten stärker als bisher zurUmsetzung der nachhaltigen ländlichen Entwicklungim Rahmen der GAP eingesetzt werden v.a. durchstärkere personelle & finanzielle AusstattungStärken der Naturparke: Naturschutz, Information/Umweltbildung, gesetzliche Verankerung

Schwächen der Naturparke: Finanzierung, Personal

Perspektiven: Kooperation mit anderen Naturpark-akteuren, Monitoring/Management von Natura2000-Gebieten, Information/Umweltbildung

Unterschiede

Begriffsbestimmung der Naturparke

Anzahl der Naturparke

Flächenanteil der Naturparke an der Staatsfläche

Rechtliche Zuständigkeit

Aufgaben der Naturparke

Trägerschaft

Anzahl der Beschäftigten in den Naturparken

Anteil der Deckung des Gesamtbudgets durch dieBasisfinanzierung

Innerstaatliche Organisation der Naturparke

Finanzierung der Geschäftsstelle der Dachorganisation und dessen Personal

Personalausstattung der Dachorganisation

Unterschiedliche Verbindlichkeit undSchwerpunkte der Gremien/Initiativen inNaturparken zur Abstimmung der Belange vonu.a. Naturschutz, Landnutzung, Tourismus

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

schutzgebiete in Europa deutlich (siehe auchTabelle 3).

Wie schon in der Definition von Naturparkenin Kapitel 3. erläutert, zählen die Naturparkezu den Kategorie V – Schutzgebieten imRahmen des Systems der IUCN zur Kategori-sierung von Schutzgebieten. Bei dieser Schutz-gebietskategorie handelt es sich um geschütz-te Landschaften, die durch das Zusammen-wirken von Mensch und Landschaft geprägtworden sind und deren Management demSchutz und der Erholung gilt.

Europa ist die einzige Region der Welt, in der die Kategorie V-Schutzgebiete in ihremFlächenumfang über die anderen Schutz-gebietskategorien dominieren (CHAPE ET AL.,2003). Entscheidend dafür ist, dass Europa inVergleich zu anderen Regionen der Welt rela-tiv dicht besiedelt ist. Demzufolge hat dieNutzung der Landschaft durch den Menschendie Landschaft mit den vorkommenden Bio-topen, Fauna und Flora entscheidend geprägt.

Diese für Europa so typischen Kultur-landschaften stehen aber aktuell vor demProblem, dass ihr Erhalt durch Nutzungs-intensivierung und Nutzungsaufgabe gleicher-maßen gefährdet ist. Auf den für landwirt-schaftliche Produktion günstigen Standortenwird die Nutzung intensiviert und aus den fürlandwirtschaftliche Produktion ungünstigenStandorten zieht sich die Nutzung zunehmendzurück. Gleichzeitig vollzieht sich eineEntwicklung, der zufolge die peripheren länd-lichen Räume einen Bevölkerungsrückgangund eine Schwächung ihrer wirtschaftlichenSituation zu verzeichnen haben und daherneue Perspektiven für ihre Entwicklungsuchen (KRETTINGER ET AL., 2001).

Diese Entwicklungen machen deutlich, warumes sinnvoll ist, das Instrument der Naturparkein den europäischen Staaten weiter zu stär-ken. Denn Naturparke tragen durch dasModell der Integration von Naturschutz und -nutzung sowie durch den Ansatz derKooperation mit den Menschen in der Region

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGB, England& WalesGriechenlandItalien, Provinz BozenKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSlowakischeRepublikSlowenienSpanienTschechischeRepublikUngarn

AnzahlNaturparke/Flächenanteil %

9/20%10/2,38%193/24%44/13%42/17%

8/2,55%7/17%

10/4,6%9/2,5%3/30%1/<1%38/3,71%120/8,23%6/1,3%292/1,3%14/10,5%

42/7%122/5,5%24/13,12%

36 + 5 NP/6,24%(Kategorie V)

Fest angestellte(+Nicht fest ange-stellte) Mitarbeiterin den einzelnenNRP’s (Ø)

3 bis 5 (+ 6 bis 10)6 bis 10 (+ 1bis 2)3 bis 5 (+ 1 bis 2)1 bis 5 (+ 1 bis 2) > 15 (+ 6 bis 10) 3 bis 5 (+ 6 bis 10)

1 bis 2 (+ 3 bis 10) 6 bis 10 (+ 3 bis 5)

3 bis 51 bis 2 (+1)1 bis 2 (+ 3 bis 5) 3 bis 5 (+ 11 bis 15) 11 bis 15mehr als 156 bis 10 (+ 1bis 2) 11 bis 15 (+ 3 bis 5) 6 bis 10 (+ >15) 11bis 15 (+ 1bis 2) 3 bis 5 (NRP),15(NP)

(+ 3 bis 5)

Mitarbeiter derGeschäftsstelleder Dachorgani-sation (+Nichtfest angestellte)

4

2 (+1)262

17 (+ 51)

12* (+ 5)14

4

5

29* (+ 3)

4 (+ 1)60 (+ 3)

47 (+ 5)

JährlichesBudget derGeschäftsstelle

ca. 375.500 €

ca. 200.000 €3.000.000 €144.890 €

600.000 €

ca. 500.000 €

ca.3.950.000 €*

270.000 €1.000.000 €

*in der Slowakischen Republik ist das Budget der Geschäftsstelle für Naturparke und Nationalparke sowie die Mitarbeiterin der Geschäftstelle für Natuparke und Nationalparke zuständig; in Kroatien arbeiten die Mitarbeiter der Geschäftstelle füralle geschützten Gebiete.

Tab. 4: Übersicht über die Anzahl der Naturparke, der Flächenanteil in %, Anzahl der Mitarbeiter in den einzelnenNaturparken, Anzahl der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der Dachorganisation und jährliches Budget der Geschäftsstelleder Dachorganisation (ohne Schweiz)

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

dazu bei, dass nachhaltige Landnutzungs-formen aufrecht erhalten werden, die überden reinen Ertragswert der landwirtschaft-lichen Produktion hinaus auch die damit ver-bundenen Vorteile für andere wirtschaftlicheund gesellschaftliche Bereiche wie denTourismus berücksichtigen. Sie verfolgen alsoeinen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, derdie betriebswirtschaftlichen und marktwirt-schaftlichen Aspekte einbezieht und der zueiner Identität und Perspektive für dieMenschen in den Regionen beitragen kann.

Ein weiteres Argument für die Organi-sationsform der Naturparke liefert das „FactSheet“ der Europäischen Kommission zumThema „Neue Perspektiven für die Entwick-lung des ländlichen Raums in der EU“. Hierwerden die wichtigsten Erkenntnisse aus denBewertungen der Programme zur Entwicklungdes ländlichen Raums zusammengefasst, diehier in zwei Punkten aus dem Bereich „Politik/Strategie und Programmansatz“ dargestelltwerden sollen (AMT FÜR AMTLICHE VER-ÖFFENTLICHUNGEN DER EUROPÄISCHENGEMEINSCHAFT, 2004):

Die Programme zur Entwicklung des länd-lichen Raums und die anderen europäischenoder nationalen Förderprogramme müssenebenso wie die Maßnahmen innerhalb dereinzelnen Programme besser koordiniert wer-den, um einen maximalen Nutzen zu erzielenund um zu vermeiden, dass potenzielleSynergien verloren gehen.

Die Lebensfähigkeit der ländlichen Gebietekann am besten durch territoriale Konzepteerhalten und gefördert werden, die auf meh-rere Sektoren in der ländlichen Wirtschaftabzielen. Diese Konzepte sollten auf einer ver-stärkten lokalen und regionalen Koordi-nierung und verstärkten lokalen und regiona-len Verwaltungsstrukturen basieren und vonder Etappe der Programmplanung an eineBeteiligung der lokalen Akteure ermöglichen.

Die zitierten Erkenntnisse entsprechen derArbeitsweise der Naturparke und machendeutlich, dass gerade Naturparke und LEADERsich hervorragend ergänzen und Synergie-möglichkeiten bieten.

Im Hinblick auf die EU-Förderpraxis muss auchsichergestellt sein, dass die Umsetzung vonNatura 2000 eine ausreichende und gesicher-te Finanzierung erhält. Denn viele der Natur-parkdachorganisationen sehen im Manage-ment und Monitoring von Natura 2000-Gebieten zukünftig einen ihrer Schwerpunkt-aufgaben.

Der aktuellen Entwicklung entsprechend, wirddie Schutzgebietskategorie Naturparke in derSchweiz und in Dänemark derzeit neu einge-führt. In Ungarn existiert der Begriff Naturparkerst seit kurzem in der entsprechenden Ge-setzgebung. In den meisten Staaten sind zu-sätzlich zu den bestehenden weitere neueNaturparke geplant (in Belgien, Bulgarien,Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grie-chenland, Provinz Bozen, Kroatien, Luxem-burg, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowen-ien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn).

Die steigende Zahl von Naturparken in deneuropäischen Staaten ist erfreulich, vor allemin den Ländern, in denen diese Schutzge-bietskategorie bisher unterrepräsentiert war.Doch ist es gleichzeitig erforderlich, dass dieNaturparke ein Management und eine gewis-se Qualität besitzen, um der Entstehung soge-nannter „Paperparks“ vorzubeugen, wie esvon slowenischer Seite offen angesprochenwird. Dafür ist es hilfreich, Qualitätsrichtlinienfür die Naturparke zu entwickeln und umzu-setzen wie es in Frankreich mit dem „Charta“-Modell bereits angewandt und in Deutschlandderzeit entwickelt wird. Ebenso planen Öster-reich und die Schweiz, Qualitätsrichtlinien fürihre Naturparke einzuführen. Diese Qualitäts-richtlinien sind viel detaillierter als das Systemder IUCN Schutzgebietskategorien, bei demim Wesentlichen eine Kategorisierung derSchutzgebiete stattfindet, ohne dass die in-haltliche Ausgestaltung des Managementsdieser Gebiete im einzelnen thematisiert wird.

Zu den Gemeinsamkeiten der Naturparke inEuropa gehört auch die Existenz von integrier-ten Plänen und deren Inhalten sowie Initia-tiven und Gremien zur Abstimmung der Be-lange von Naturschutz und Landnutzung beiden Naturparken. Andererseits zeigt die Um-frage auch, wie sich Aufgaben, Konzepte undBedeutung der Naturparke in den europäi-schen Staaten unterscheiden. So steht in eini-gen Staaten die Aufgabe des Naturschutzesim Vordergrund, in anderen Staaten die nach-haltige Regionalentwicklung.

Die Anzahl und der Flächenanteil der Natur-parke variiert stark. Während in einigen Staa-ten wie in Norwegen, Finnland und Malta auf-grund der naturräumlichen Ausstattung, derBevölkerungsdichte und der Landschafts-geschichte Naturparke als Schutzgebietstypusbisher gar nicht existieren, nehmen Natur-parke in Deutschland, Belgien, Frankreich undEngland & Wales zwischen 24% und 13% derLandesfläche ein.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Die Bedeutung, die den Naturparken zu-kommt, bemisst sich aber nicht nur an derAnzahl und dem Flächenumfang, sondernwird insbesondere auch durch die finanzielleund personelle Ausstattung der Parke deutlich(s. Tab. 4). In Staaten wie Frankreich, Bulga-rien, Slowenien, Kroatien, Slowakische Repu-blik und Tschechische Republik besitzen dieParke eine sehr gute finanzielle und personel-le Ausstattung. Eine besondere Positionbesitzt hierbei Frankreich. Hier nehmen dieParcs Naturels Régioneaux nicht nur einenFlächenanteil von 13% ein, sondern sind proPark mit mehr als 15 fest angestelltenMitarbeitern ausgestattet. In anderen Ländernwie Deutschland, England & Wales, Polen,Österreich, die eine große Anzahl anNaturparken haben und einen erheblichen Teilihrer Staatsfläche damit bedecken (Deutsch-land 24%, England & Wales 17%), haben dieeinzelnen Naturparke nur eine geringe Zahl anAngestellten, wobei allerdings die Unter-schiede zwischen den Bundesländern inDeutschland beträchtlich sind. Betrachtet mandie Relation Mitarbeiter pro Naturparkflächesind die deutschen Naturparke die mitAbstand am schlechtesten ausgestattetenNaturparke Europas (siehe Tabelle 4).

Die personelle und finanzielle Ausstattung dernationalen Dachorganisationen spiegelt in etwadie Ausstattung der Naturparke wider. Wäh-rend die Dachorganisationen beispielsweise inder Slowakischen Republik, der TschechischenRepublik, Kroatien, Frankreich und der ProvinzBozen gut ausgestattet sind, müssen sie in Österreich und Deutschland und Groß-britannien (England & Wales) mit erheblichweniger Personal und Finanzmitteln arbeiten.

Die Studie zeigt weiterhin, dass die Natur-parke in den meisten europäischen Staateneuropäische Förderprogramme, vor allem LEA-DER+, INTERREG und LIFE in Anspruch neh-men. Dadurch werden in den betreffendenStaaten je nach Förderschwerpunkt vor allemNaturschutzaufgaben, Landschaftspflege- undLandnutzungsaufgaben, Tourismus und Erho-lung und Umweltbildung und Öffentlichkeits-arbeit gefördert. In Deutschland, Griechen-land, Provinz Bozen, Kroatien, Lettland undSpanien wird in den Naturparken mit denProgrammen schwerpunktmäßig auch dieRegionalentwicklung gefördert.

Die Nutzung verschiedener EU-Förderpro-gramme durch die Naturparke zeigt zweierlei:1. EU-Förderprogramme sind wichtig für die

Finanzierung der Arbeit der Naturparke,

2. Naturparke sind in hohem Maße geeignet,um EU-Förderprogramme umzusetzen.

In Deutschland gibt es zum Beispiel schonzahlreiche Kooperationen von Naturparkenund LEADER+ Regionen, deren Gebiets-kulissen sich oft überschneiden oder sogardecken (KÖSTER 2004). Dies gilt in ähnlicherWeise für andere Staaten wie Österreich.In den meisten europäischen Naturparkenbesitzt die nachhaltige ländliche Entwicklungeine große Bedeutung für die Arbeit derNaturparke. Gefördert werden hierbei amhäufigsten die nachhaltige Land- und Forst-wirtschaft und der Tourismus. Eine bessereInformation über die Möglichkeit der Förde-rung von landwirtschaftlichen Produkten, vonerneuerbaren Energien und alternativen Ver-kehrskonzepten bzw. öffentlichem Nahver-kehr in Naturparken durch EU-Förderprogram-me wäre nötig, ebenso wie eine Verein-fachung der Förderpraxis und Förderverfahrenz.B. durch die Zusammenlegung unterschied-licher Bereiche in eine Förderung für nachhal-tige ländliche Entwicklung in Naturparken.

Viele der europäischen Naturparkdachorgani-sationen sehen die beabsichtigte zukünftigestärkere Förderung der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung als nicht ausreichend anoder sind über die zukünftigen Förderbedin-gungen verunsichert.

Gleichzeitig sind Naturparke besonders geeig-nete Instrumente und besonders geeigneteRäume für die Umsetzung einer nachhaltigenländlichen Entwicklung:

Sie besitzen dauerhafte Organisations-strukturen,sie existieren meistens auf gesetzlicher Basis,es bestehen dort etablierte Netzwerkeregionaler Akteure unter starker Einbe-ziehung der Kommunen,es ist eine Verwaltungsgrenzen übergrei-fende regionale Abgrenzung vorhanden.

Daher bietet es sich an, Naturparke ab 2007als besonders zielführende Gebietskulisse füreinen effizienten und nachhaltigen Einsatzvon Fördermitteln für die nachhaltige ländli-che Entwicklung anzuerkennen. Denn auch inZukunft sehen die Naturparkdachorgani-sationen eine Hauptaufgabe in der Ko-operation mit anderen Naturpark-Akteuren,die u.a. der Stärkung der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung vor Ort dienen wird.

Wichtig für den Erfolg der Arbeit der Natur-parke wie auch der anderen Organisationen

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

für die ländliche Entwicklung ist es, dass dieeinzelnen Staaten sich auf EU-Ebene für dieStärkung der ländlichen Entwicklung (2. Säule)der Gemeinsamen Agrarpolitik einsetzen(GEMEINSAMES PAPIER VON VERBÄNDENAUS UMWELT- U. NATURSCHUTZ, TIERSCHUTZUND LANDWIRTSCHAFT, DEUTSCHLAND, 2005).

Eine Aufgabe von den Naturparken und derenDachorganisationen ist es, Kommunen, Re-gionen, Bundesländer und ihre Staaten vonder Notwendigkeit einer Stärkung der Natur-parke zu überzeugen. Denn Naturparke sindein Instrument der „weichen Infrastruktur“,mit dem es möglich ist, eine nachhaltige Ent-wicklung von regionaler Wirtschaft undNaturschutz im Einvernehmen und zum Nut-zen der dort lebenden Bevölkerung voranzu-bringen. Durch die Nutzung von EU-Förder-programmen insbesondere in Naturparkenkönnen auf diese Weise kontinuierliche Ent-wicklungen auf der Basis eines regional abge-stimmten Entwicklungsleitbildes gefördertund somit auch der Einsatz von Fördermittelneffizient gelenkt und verstetigt werden.

Gleichzeitig müssen die Naturparke auf regio-naler Ebene den bereits genannten regionalenKonsens über ein Entwicklungsleitbild herstel-len und weiterentwickeln sowie Netzwerkeregionaler Partner knüpfen, um so die Chan-cen, die Naturparke als Instrument der inte-grierten Regionalenwicklung bieten, auch tat-sächlich in optimaler Weise nutzen zu können.

Eine weitere Möglichkeit, die Naturparke zustärken, ist ein intensiver internationaler Aus-tausch zwischen den Naturparkdachorgani-sationen und den einzelnen Naturparken.Anstoß für eine noch bessere internationaleKooperation soll auch diese Studie sein. DerVerband Deutscher Naturparke plant in Ko-operation mit EUROPARC Federation eineeuropäische Homepage für Naturparke einzu-richten, die zum einen der Darstellung derNaturparke und der Naturparkdachorgani-sationen in den einzelnen Staaten und zumanderen dem internen Austausch der Natur-parke und der Dachorganisationen dienen soll.

Mit diesem Vorhaben sollen die Anregungenaus dieser Umfrage wie stärkerer Austauschvon Informationen und Erfahrungen,Diskussionen zu verschiedenen Problema-tiken, Netzwerkbildung, Erarbeitung gemein-samer Kooperationsfelder, Durchführunggemeinsamer Projekte und Zugang zu Datenübers Internet in die Tat umgesetzt werden.Ebenso wichtig wird es sein, mit einem

internationalen Arbeitskreis „Naturparke inEuropa“ auf der jährlichen Tagung der EURO-PARC Federation die politische Lobbyarbeitauf EU-Ebene abzustimmen und zu verstär-ken. Weitere internationale Konferenzen wiedie gemeinsame Konferenz vom VerbandDeutscher Naturparke, EUROPARC Federationund dem Verband Österreichischer Naturparkeam 29.10.04 zum Thema „Naturparke – einePerspektive für ländliche Räume in Europa“mit internationalen Referenten und Referen-tinnen können die internationale Zusammen-arbeit stärken und politische Signale in deneuropäischen Staaten und auf EU-Ebene setzen.

7. ZUSAMMENFASSUNG

Der Verband Deutscher Naturparke (VDN) undEUROPARC Federation haben im Jahr 2004eine Umfrage zu den Naturparken in Europadurchgeführt. Gefördert wurde die Umfragevom Bundesamt für Naturschutz mit Mittelndes Bundesministeriums für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit. Ein Ziel der Um-frage war es, herauszufinden, in welcher Formund mit welchen Aufgaben in den europäi-schen Staaten Großschutzgebiete existieren,die vergleichbar sind mit den Naturparken inDeutschland.

Einen besonderen Schwerpunkt legt dieUmfrage auf den Beitrag der Naturparke fürdie nachhaltige Entwicklung ländlicher Räumevor allem im Hinblick auf die Reform derGemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der Euro-päischen Union. Durch die Ergebnisse der Um-frage werden die Gemeinsamkeiten undUnterschiede der Naturparke in Europa sowiePerspektiven für deren Zukunft deutlich. ImRahmen der Umfrage wurden die Natur-parkdachverbände bzw. zuständigen Behör-den aus 30 Staaten in Europa angeschrieben.Von ihnen haben 25 Staaten geantwortet.

Die europäischen Staaten unterscheiden sichdeutlich in der Anzahl der Naturparke undderen Flächenanteil an der Staatsfläche.Ebenso unterschiedlich sind die rechtliche Zu-ständigkeit und die Trägerschaft der Natur-parke in den einzelnen Staaten. Damit ver-bunden ist eine sehr heterogene finanzielleund personelle Ausstattung sowohl der Natur-parke als auch der Dachorganisationen in deneuropäischen Staaten. Die Naturparke undderen Dachorgansiationen in Staaten wie derSlowakischen Republik, der TschechischenRepublik, Kroatien und Frankreich verfügenbeispielsweise über eine deutlich bessere per-

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

sonelle und finanzielle Ausstattung als diejeni-gen in Staaten wie Deutschland, England &Wales und Österreich.

Zu den Gemeinsamkeiten der Naturparke inEuropa gehören die gesetzliche Verankerungals Schutzgebiete und die damit verbundenegesetzliche Aufgabenstellung der Naturparkesowie eine vorhandene Basisfinanzierung.Außerdem nehmen die Naturparke häufigeuropäische Förderprogramme in Anspruch,neben den oft vorhandenen staatlichen oderregionalen Förderporgrammen. In den mei-sten europäischen Naturparken existieren inte-grierte Entwicklungspläne sowie Initiativenund Gremien zur Abstimmung der Belangeu.a. von Naturschutz, Landnutzung, Touris-mus und Verkehr. Außerdem ist die Aus-weisung weiterer Naturparke in vielen Staatengeplant.

Die nachhaltige ländliche Entwicklung ist einSchwerpunkt der Arbeit der Naturparke. Diesbetrifft vor allem die Bereiche Landwirtschaft,Forstwirtschaft und Tourismus. Die Nutzungerneuerbarer Energien und nachwachsenderRohstoffe sowie die Entwicklung umweltver-träglicher Verkehrskonzepte ist nur in wenigenStaaten ein Schwerpunkt der Arbeit derNaturparke im Rahmen der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung.

Die Naturparkdachorganisationen in fast allenStaaten messen der Änderung der europäi-schen Agrarpolitik hin zu einer Stärkung dernachhaltigen ländlichen Entwicklung großeBedeutung bei. Überwiegende Meinung istjedoch, dass die bisher vorgesehene Stärkungder nachhaltigen ländlichen Entwicklung nichtausreichend ist. Vorschläge für eine bessereAusgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitikwerden von verschiedenen Dachorganisatio-nen unterbreitet. Ebenso werden Perspektivenfür die zukünftige nationale Arbeit und inter-nationale Zusammenarbeit der Naturparkeentwickelt. So sind alle Dachorganisationen aneiner stärkeren Zusammenarbeit mit anderenDachorganisationen europäischer Staaten in-teressiert sowie an einem Arbeitskreis „Natur-parke in Europa“ innerhalb der EUROPARCFederation. Ein Ausblick zeigt die möglichezukünftige internationale Zusammenarbeitder Naturparkdachorganisationen in Europa.

In dieser Publikation sind die Ergebnisse derUmfrage dargestellt. Im Anhang befindet sichdie Übersicht der einzelnen Antworten inTabellenform oder in ausführlicher Form. Der Ergebnisteil ist in englischer und französi-scher Sprache, die Anhänge in englischerSprache unter www.naturparke.de als Dateiabrufbar.

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List of Contents

1. Introduction2. Goals and contents of the survey3. Definition of Nature Parks4. Common Agricultural Policy of the EU (CAP)5. Results of the survey5.1 General information5.2 Number and Extent of Nature Parks5.3 Legal and structural framework5.4 Management and Financing5.5 Nature parks and their national organisation

and European cooperation5.6 Planning5.7 Sustainable rural development5.8 European Policy5.9 Perspectives6. Analysis of the results of the survey and

conclusions7. Summary8. References9. Annex:* 9.1 Text of the survey9.2 Results of the survey: Overview in a tabular

form9.3 Results of the survey: Detailed answers to the

questions*Annex is available in german language only in thisprintmedia; you will find the annex in english lang-uage on the webpage www.naturparke.de.

1. INTRODUCTION

In several European countries, Nature Parks are esta-blished large-scale nature reserves. Because of theircentral task to combine a sustainable protection anduse of cultural landscapes, Nature Parks are gainingimportance for the future. The biological diversity ofthe European cultural landscape can only be per-manently secured through a sustainable use.

The EUROPARC Federation and the Association ofGerman Nature Parks (VDN) have conducted in thesecond half of the year 2004 a survey among NaturePark federations and the responsible authorities indifferent European countries. The Federal Agency ofNature Conservation supported the survey withfinancial support from the Federal Ministry for theEnvironment, Nature Conservation and NuclearSafety.

The goal of the survey was to obtain an overview ofthe different approaches and forms that NatureParks take and to get information about their roleconcerning the aspects nature protection, sustaina-ble regional development or sustainable tourism.Based on the obtained information common aspectsand differences of Nature Parks can be determinedand perspectives for a further development present-ed. Moreover, this study aims to support a strongercooperation between Nature Parks.

In this publication, the results of the survey are pres-ented. An overview of the answers is listed in theannex in tabular or detailed form in german lang-uage only. The results can be downloaded in theinternet as a file in English and French (www.natur-parke.de), the annex in English.

2. GOALS AND CONTENTS OFTHE SURVEY

One goal of the survey was to find out the form andtasks of large-scale nature reserves in Europeancountries, which are comparable to Nature Parks inGermany. The results of the survey demonstrate thecommon ground and differences of Nature Parks inEurope as well as perspectives for the future.

The term „Nature Park“ in this survey corresponds toa group of comparable large-scale nature reserves in Europe. In chapter 3 this will be explained indetail.

As a new orientation towards sustainable develop-ment is currently taking place in the framework ofthe reform of the Common Agricultural Policy (CAP)in the European Union, the survey concentrates inparticular on the contribution of Nature Parks forsustainable development of rural areas in order tostudy possible contributions of Nature Parks.

The survey referred to general information concer-ning the country and nature park federations as wellas number and extent of Nature Parks and otherlarge-scale nature reserves. Further questions wereasked concerning the legal and structural frame-work of the Nature Parks, the management andfinancing, the organisation and European coopera-tion as well as the planning and sustainable ruraldevelopment, European policy and perspectives for

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

NATURE PARKS IN EUROPE – RESULTS OF AN EUROPEAN SURVEY

Jörg Liesen & Ulrich Köster

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Nature Parks (section 9.1 in the annex underwww.naturparke.de).

The comments of the organisations concerning thesurvey or detailed additions to the answers wereintegrated as far as possible in the evaluation of thesurvey. All comments especially those from SouthTyrol and Austria can be read in the annex.

3. DEFINITION OF NATURE PARKS

The subject of the survey were large-scale protecedareas in European countries, which are comparableto Nature Parks in Germany. In order to enable aclassification for the persons dealing with the surveywhich kind of large scale nature reserves are meantin their countries, a description of the purpose ofGerman Nature Parks was delivered and that largescale nature reserves have to corresponded to theinternational criteria of category V for protectedareas of the United Nations.

Nature Parks and category V-protected areas are notnecessarily identical. Germany registered 2003 forthe category V 84 Nature Parks and 869 landscapeconservation areas for the UN list of protected areas2003 (FISCHER ET AL., 2003).

The current 6 Management-Categories for protec-ted areas of the IUCN (International Union forConservation of Nature and Natural Resources) wereelaborated during the world parks congress in 1992in Caracas and were adopted by the IUCN-GeneralAssembly in 1994 in Buenos Aires. The categoriesare equally recognised and neutral, which are defi-ned after the management-targets and which ena-ble a worldwide comparison of protected areas.

In 2000, an additional guideline to the managementcategories for protected areas of the IUCN, EURO-PARC Federation and World Conservation Monito-ring Centres (WCMC) was elaborated in order tomake the interpretation and use of the manage-ment categories for protected areas in Europe easier(EUROPARC & IUCN, 2000; FISCHER ET AL., 2003).Category V-areas are protected landscapes or pro-tected marine areas whose management primarilyserves the protection and recreation. The inter-dependency of man and nature in these areas overa prolonged time has created landscapes with highaesthetic, cultural, ecological values and extraordi-nary biological diversity. The undisturbed continua-tion of this traditional interdependency is for theprotection, preservation and development of thearea essential (EUROPARC & IUCN, 2000; FISCHERET AL., 2003).

In some European countries large scale protectedareas with particularly different descriptions areregarded as part of category V- nature reserves thatis not dependent on whether they are registered inthe IUCN-list. In Great Britain, “National Parks” arelisted in the category V-protected areas as well as“Areas of Outstanding National Beauty” (AONB´s).

In the Czech Republic and Slovakian Republic, pro-tected areas similar to German Nature Parks arementioned “Protected Landscapes Areas”, in France“Parcs naturels régionaux” and in Poland“Landscape parks. These examples indicate thevariety of names in Europe.

4. THE COMMON AGRICULTURALPOLICY OF THE EU (CAP)

The Common Agriculture Policy (CAP) influencesnotably especially through the support of the deve-lopment of rural areas the development and tasks ofNature Parks in the states of the European Union aswell as potentially candidate countries. The GAP-reforms in June 2003, which have to be realised in2005, are based on two pillars. Within the first pil-lar, a basic protection for the farmers’ income areintended through direct payments. However thedirect payments are independent of the amount ofthe agricultural production and are linked to thekeeping of minimum standards in the fields of envi-ronment-, animal- and consumer-protection („CrossCompliance“).

Within the framework of modulation an obligatorycut of direct payments are planned and the usedmeans are employed for measures of the second pil-lar. Through the second pillar the support of thedevelopment of rural areas are carried out (DVL &NABU, 2005).

From 2007 until 2013, the Common AgriculturalPolicy is meant to support the development of ruralareas stronger than before. For this purpose the EU-Commission has developed a proposal for a„Council Regulation on support for rural develop-ment by the European Agricultural Fund for RuralDevelopment (EAFRD), [KOM (2004) 490]).

EAFRD concentrates on three policy axes competiti-veness, management of land/environment and ruraldevelopment in the broader sense as well as on the“LEADER”-axis. LEADER+ is an initiative of the com-munity of the EU for the support of the develop-ment of rural areas in the period 2000 until 2006(BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ, 2004).

On the level of member countries and regions a suf-ficient flexibility has to be preserved in order to finda balance between the sectoral dimension (restruc-turing of agriculture) and the territorial dimension(management of land and socio-economic develop-ment of rural areas).

The three axes and LEADER contain a whole host ofmeasure groups of whom some are mentioned hereexemplary which will be of great importance for thedevelopment of rural areas and thereby for NatureParks:

Competitiveness (axis 1): Human resources like for example professionaleducation or advisory services

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Physical capital like for example investment,marketing and infrastructure Quality like for example sales-support-measuresor food-quality-regulations

Management of land/Environment (axis 2): Sustainable farming of rural areas like for exam-ple Natura 2000-areas, agriculture-environ-ment-measuresSustainable cultivation of forestry areas like forexample agricultural forestry systems, woodedNatura 2000-areas, forest-environment-measures

Rural development in the broader sense (axis 3): Increase the quality of life through protectionand preservation of rural heritage like for exam-ple village-restoration-measuresDiversification of the economy like for examplethrough the support of tourism

LEADER-axis: The LEADER-concept for selectedareas within the framework of the thematic axes(AMT FÜR AMTLICHE VERÖFFENTLICHUNGEN DEREUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT, 2004).

Also the new suggestion of a decree of the EU-Parliament and the Council concerning the instru-ment of finance LIFE+ for the period from 2007 until2013 covers certain NATURA 2000-measures (forexample development of innovative farming concepts and their demonstration), which are not captured by other supportive measures (EU-PARLA-MENT KOM (2004) 621 endg.; Ratsdok. 13071/04).

5. RESULTS OF THE SURVEY

The International Survey on Nature Parks in Europewas addressed to Nature Park federations and

responsible authorities from 30 countries. These arethe countries of the enlarged European Union (EU),Switzerland, Norway and because of the EU-enlar-gement plan Croatia, Bulgaria and Romania. Thereare results from 25 countries (England and Walesare rated together). One result of the survey is thatin Malta, Finland and Norway there are no large-scale nature reserves similar to the Nature Parks inGermany. This is also the case with Sweden.

Sweden did not limit itself to this short answer butgave a detailed description of the situation of pro-tected areas for category V- nature reserves inSweden. The result is the high number of 292Nature Parks which cover only 1,3% of the countryarea illustrated in diagram 1 and chart 2.

The answers from Sweden are not comparable tothose from the other countries because NatureParks as defined in this survey do not exist inSweden, therefore these answers won’t be takeninto account for the further evaluation, but in somediagrams for comparison only partly presented.Nevertheless, the answers from Sweden are docu-mented in the annex.

In Switzerland a law for establishing “RegionaleNaturpärke” as well as other categories of protec-tion is in the legislative process. The informationfrom Switzerland refers to planned but not yet rea-lised Nature Parks. The answers from Great Britainrefer just to Areas of Outstanding National Beauty(AONB’s) in England and Wales, which are hererated together. There is no data for the NationalParks in GB, which belong to category V of theIUCN-categories of nature reserves.

In the following, the results of the survey are sum-marised.

States Name of category V – protected areasAustria NaturparkeBelgium Parc NaturelsBulgaria Natural ParksCroatia Nature ParksCzech Republic Protected Landscape AreasDenmark Nature ParksFinland No nature parks existingFrance Parcs naturel régionauxGB, England & Wales Areas of Outstanding National Beauty, AONB´sGermany NaturparkeGreece National Forest ParksHungary Landscape Protection Areas and National Parks (Kat. V)Italy South Tyrol, Province Bozen NaturparkeLatvia Protected Landscape AreasLuxembourg NaturparkeMalta No nature parks existingNetherlands GrensparkNorway No nature parks existingPoland Landscape parksRomania Nature ParksSlovakian Republic Protected Landscape AreasSlovenia Regional and Landscape ParksSpain Nature ParksSweden Category V nature reserves (no original name existing)Switzerland Regionale Naturpärke (still in the legislation process)

Chart 1: Overview of countries, which delivered results

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Irrespective of the different names for Nature Parksin Europe in chart 1 the broader term Nature Parkscovers all of them. Concerning the summary of theresults as well as the presentation in charts and gra-phics only the countries that answered the accor-ding questions are taken into account. Thereforedependent on the answers some details of thecountries appear in graphics or charts and othersnot. From Italy, only the Autonomous ProvinceBozen in South Tyrol has answered. From Poland,some voivodeships have answered which areresponsible for Nature Parks (BUNDESAMT FÜRNATURSCHUTZ, 2000). To keep the uniformity onlythe answers of the Polish Ministry for EnvironmentalProtection were considered for the evaluation.

As far as an explanation was necessary, more detai-led information concerning some answers weregiven afterwards and considered in the evaluation.

5.1 GENERAL INFORMATION

General information like the name of the NaturePark federation or the responsible authority as wellas their address is mentioned in the annex in thesection 9.3. (www.naturparke.de) and are not dealtwith here.

5.2 NUMBER AND EXTENT OF NATURE

PARKS

An overview of the number and extent of NatureParks and their percentage proportion of the surfaceof the country are given in diagram 1 and chart 2.

Spain has the highest number of Nature Parks (122Nature Parks), followed by Poland (120 LandscapeParks) and Germany (93 Naturparke). The NatureParks in Luxembourg cover with 30% the highestproportion of the surface of the country, followedby Germany with 24% and Belgium with 20%. Ahigh proportion of the surface of the country, havethe Nature Parks in the Province Bozen in SouthTyrol (Italy) with 17%. Sweden mentioned 292areas, which do not correspondent to Nature Parksof the other countries (more details in section 5).

The Nature Parks in Spain have a special importan-ce, which represent 72,7% of the whole protectedarea (of about 850 protected areas). Likewise,Nature Parks in Germany are of special importanceconcerning the surface area with regard to nationalparks and biosphere reserves.

In some cases Nature Parks overlap concerning theirsurface with other large-scale nature reserves.Except in Belgium, Bulgaria, Denmark, ProvinceBozen, Latvia, Poland, Romania, Slovenia and CzechRepublic there is no overlap of Nature Parks withnational parks and/or biosphere reserves. Mostly afew Nature Parks in the single countries overlap withlarge-scale nature reserves. In the future, furtherNature Parks will be designated in most countries(see chart 2).

With 1600 Sweden has the absolute highest num-ber of other large-scale nature reserves of whom national Parks followed by Poland with 1368 large-scale nature reserves. However these are just cove-ring 0,51% of the surface, therefore it is doubtful of

Chart 2: Number of nature parks and their percentage proportion of the surface of the country and number of plannednature parks

Austria BelgiumBulgariaCroatiaCzech RepublicDenmarkFranceGB, England & Wales GermanyGreeceHungaryItaly - South TyrolLatviaLuxembourgNetherlandsPolandRomaniaSlovakian RepublicSloveniaSpainSwedenSwitzerland

Proportion in %3.7120

2.384.6

13.12/

131724

2.256.24172.530<1

8.231.310.5

75.5(1.3)

0

Number of existing NRP38910102414442938367931

12061442122(292)

0

Number of planned NRP7-10

3222410

> 105

10-151

planned, number unknown

8

yesannually some

planned, number unknown10-20

Diagram 1: Number of nature parks and their percentageproportion of the surface of the country

Number %

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

these entire “large scale” nature reserves correspon-dent the criteria of large extension like in the natio-nal parks and biosphere reserves in Germany orother countries. Germany follows with 15 nationalparks and 14 biosphere reserves, the Netherlandswith 18 large scale nature reserves, Greece with 19large scale nature reserves, France with 7 nationalparks and 7 biosphere reserves, England & Waleswith 14 large scale nature reserves and Austria with6 national parks and 5 biosphere reserves.According to the surface England & Wales are with25 % proportion at the top, followed by theNetherlands (14,5% proportion of the surface),Greece (10,75%), Sweden (8%) and the ProvinceBozen in South Tyrol (7,22%). Switzerland is at thebottom of the table whose one and only nationalpark covers 1% of the surface of the country.

5.3 LEGAL AND STRUCTURAL FRAMEWORK

In nearly all countries, except Sweden, Belgium, theNetherlands, Poland, Denmark, Switzerland andtwo federal states in Austria (federal states Wienand Vorarlberg) Nature Parks are legally definednature reserves. The basis for the Landscape Parks inPoland is the Act of Nature Conservation in 16 April2004; basis for the Nature Parks in Belgium is thedecree/edict from the 16 July 1985. Both can be tre-ated as equivalent to a legal establishment. Switzer-land plans new large-scale nature reserve catego-ries, among other things also “Regionale Natur-pärke”. In Denmark legislation for large-scale natu-re reserves is on the way, after a national pilot-project has determined a potential for 6-10 nationalparks (which correspond the IUCN category V) andsome regional Nature Parks. In Sweden all protectedareas are classified after the IUCN-categories fornature reserve, from which the category V-parksbecome apparent. In Sweden, do not exist anylarge-scale protection areas similar to GermanNature Parks.

A European particularity is the legal basis of cross-border German Dutch Nature Parks “Maas-Schwalm-Nette” with the cross-border administration union“Naturpark Maas-Schwalm-Nette”. Basis for thisNature Park is the Anholter Agreement in 23 May1991 over cross-border cooperation between theregional administrative body and other public insti-tutions between the Kingdom of the Netherlandsand the German federal states North Rhine Westphalia,Lower Saxony and Federal Republic of Germany.

An international treaty from 1964 between theGerman federal state Rhineland-Palatinate and theGrand Duchy of Luxembourg is also a basis for thecross-border “Deutsch-Luxemburgisch Naturpark”.

Essential parts of different legislative formulations ofNature Parks in European countries are

Area extension, either generally formulated orwith minimum giving like in Luxembourg (5000ha) or in the Slovakian Republic (“mostly morethen 1000 ha”);Protection of a natural environment and biolo-gical diversity;

Protection of a cultural heritage of valuable cul-tural landscapes;Support of an economic, social and culturaldevelopment (regional development);Possibility/Support of recreation and sustainabletourism.

In some countries, the legally defined responsibilitiesof Nature Parks include Science, Research andEducation (for example Bulgaria, South Tyrol(Province Bozen)). Partly, the wording of the lawrefers directly to the manner of cultivation in NatureParks like “land use in an ecologically desirable way”(Germany) or the “use of environmentally friendlycultivation methods” (Latvia) or restrictions and bansconcerning the use of Nature Parks are declared(Croatia, Czech Republic and Spain) if they are notcompatible with the targets of the Nature Park.

In the most countries, the legal obligations are notthe only obligations the Nature Parks have to follow(Exception: Belgium, Denmark, the Netherlands,Croatia, Austria, Romania, and Slovenia). Furtherobligations are Charter-guidelines (France), guideli-ne for management-plans or landscape protectionprogrammes. Especially Germany has a multitude ofdifferent obligations of the federal states because ofits federal structure. A wide range of different tasksresults regarding the above-mentioned legal requi-rements on Nature Parks, which have to be fulfilledby the Nature Parks in Europe. The major tasks ofthe Nature Parks are the conservation and the pre-servation of nature and landscape, the manage-ment, the coordination of the planning throughintegration of participants, public relations and envi-ronmental education as well as the support of asustainable tourism..The consideration of economical aspects and regio-nal development is an additional task in the NatureParks in Belgium („To take measures… compliedwith the requirements of the population as well asthe economic and social development of the area”),France (“economical…development and quality oflife”), Germany (“Support of a sustainable use andthe marketing of regional products...”), ProvinceBozen („Support of the farmer who is preserving tra-ditional economical structures”), Luxembourg („…togive the inhabitants of the park the possibility of aneconomical and socio-cultural sustainable develop-ment...”) and Austria (“Regional development withthe aim to give impulses reaching over the NaturePark, to increase the net product and to secure thequality of life of the inhabitants”) (quotes in theannex 9.3, www.naturparke.de).

A special task for the administration of the Protec-ted Landscape Areas in the Czech Republic is theprovision of public financial support. It has to be leftopen for which parts or which purpose the financi-al support is used.

PARTICULARITIES IN FRANCE AND SWITZERLANDIn France and Switzerland the sustainable cultivationis regulated fundamentally and the instruments for

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Diagram 2: Covering of the entire budget through basic financing.– In the case of Germany a consistent statement considering the basic financing is not possible because of the hetero-geneous financing of nature parks in the different federal states (regional difference).

a regional development are developed explicitly andin detail like in no other country.

Especially the importance of regional developmentin France “Parcs naturels régionaux” has to beemphasised (see also the article of G. Moulinas page 28). The basis for this is the obligatory Charter,which is valid for 10 years and commonly agreedwith all relevant participants. The “Parc naturelregional” is designated with a decree of the PrimeMinister on the recommendation for the Minister ofenvironment. The implementation of the Charter ismonitored after 10 years. If necessary after 10 years,the title “Parc naturel régionaux” and the supportcan be withdrawn.

In the Charter, all Nature Park authorities (represen-tatives of nature conservation, of tourism, of localauthority districts and economy) declare that thegoals of the Nature Parks (protection of the naturalwealth and the landscape, use and revival of the cul-tural heritage, support of economical activities,management of visitors and sensitisation for thenatural and cultural heritage) will be supported inthe next 10 years.

The support of economical activities in the “Parcsnaturels régionaux” includes a sustainable agricultu-re and agricultural environmental measures as wellas the forest Charter for partnerships between state-and private-forests. Additionally, the marketing ofregional products, services and quality know-how issupported through the conferment of a brand “Parcnaturel régional”. Further projects are the support ofthe environmental management of enterprises andthe aid for services and trade in the rural area.

In Switzerland they are planning to establish legallya sustainable economy and to support the develop-ment and marketing of products and services in the“Regionale Naturpärke”. In addition, a park and pro-duct label is planned. The park label will have a vali-dity of 10 years, the product label from 3 to 5 years.The intention is to secure quality standards in the

Nature Parks and to implement economical instru-ments in order to enforce the “Regionale Natur-pärke” and its products. An independent certificateauthority will control the label.

The legal responsibility for Nature Parks’ lies especi-ally in centrally organised countries (in Bulgaria,Croatia, Latvia, Romania, Slovakian Republic, CzechRepublic) in the hands of the state. In many othercountries (France, England & Wales, Luxembourg,Switzerland, Slovenia and Hungary) the state andthe federal states (or regions, provinces and canton)share the legal responsibility, in Greece the state andlocal management authorities, in Slovenia the stateand the municipalities. In Belgium, Denmark, Germany,Province Bozen, Austria, Poland, Sweden and Spainthe regions or federal states or voivodeships are le-gally responsible for the Nature Parks. In the Nether-lands, there is a particularity of the legal responsibilityfor the Nature Parks. Here the federation assemblyof the administration union is legally responsible forthe cross-border Nature Park, which is on the Germanside represented by the administration union“Naturpark Schwalm-Nette” and on the Dutch sideby 11 local authorities of the Province Limburg.

Mostly the management of Nature Parks is assignedeither to the state, the regions or to the regions to-gether with the state. However there are excep-tions. In Germany, the Nature Parks are partly mana-ged by the federal states, partly by local administra-tion unions or particular administrative districts orpartly by associations. Similarly, in France wherepublic institutions like regions, local districts andDépartments as well as cooperating local authoritydistricts are manager of the Nature Parks. Also inBelgium, local regional administrative bodies (asso-ciations of municipalities and management commis-sions) are the managers of the Nature Parks. Theoffice of Nature Parks manages all 7 Nature Parks inBozen (Autonomous Province Bozen).

Municipalities, tourism associations, and associationof farmers, nature conservation associations and by

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

the forestry- and agriculture inspectorate supportthem. A particularity is striking in Slovenia. Besidethe responsibilities of the state (3 Nature Parks) andthe local authority (2 Nature Parks), there is also aNature Park under private management (owner ofthe concession). The other 36 Nature Parks inSlovenia are the so-called “Paperparks”, that meansthat they were founded by local regional admini-strative bodies but not managed by them. In Aus-tria, associations except one, which is managed bya foundation, manage most of the Nature Parks.

In Latvia, the state is responsible for all Nature Parks(Protected Landscape Areas). But the managementof these Protected Landscape Areas can be carriedout by the state (council of nature conservation),state-run joint-stock companies, forest administra-tor, local authority districts, private persons or non-governmental organisations.

5.4 MANAGEMENT AND FINANCING

A basic financing (diagram 2) for Nature Parks isprovided by a budget which is put regularly atdisposal and exists in very different amounts in thecountries except Denmark and Latvia. In Germany,only 10 out of 14 federal states with Nature Parksreceive direct or indirect basic financing.

In France the basis financing has to be negotiatedbetween the signatories of each Park-Charter. InAustria a basic financing exists only in 28 out of the38 Nature Parks. Latvia made the following state-ment in matters of basic financing: “The State is

responsible for all protected areas (PA) created bystate, also with money. That is on paper, but... inreality there is no special budget line just for NatureParks. There are only some thousand EUR for all kindof PA (except national parks) together in Latvia.”

Although basic financing exists in the most coun-tries, it is legally established only in a few countries(Belgium, Switzerland, Slovenia, Czech Republic andHungary. In the Province Bozen, it is approved by aresolution of the provincial government. In Croatia,the source of financing is legally defined but not theamount. In Romania, the basic financing is control-led through administrative contracts. Concerningthe form of its establishment in other countries nofurther information can be delivered.

Financial backer of the basic financing in the coun-tries is often the state, the regions, the federal statesor the local authorities. In Sweden, foundations arealso supporting the financing of the protected areas.

In addition to the basic financing, the Nature Parksfinance themselves through project-based EU-funds, national funds and funds from the regionsand local authorities. Some Nature Parks supporttheir financing through own revenues (a few inGermany, Greece, France, Croatia, Luxembourg,Austria, Romania, Switzerland, Slovenia, Spain andHungary) or through private sponsors (Belgium,Germany, Province Bozen, Luxembourg, Austria,Slovenia, Spain, Hungary) or lottery-funds (AONB’sin England & Wales).

Diagram 3: Number of employees on a permanent basis per Nature Park

Diagram 4: Number of employees on a non-permanent basis per Nature Park

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Diagram 5: Organisation of the nature park federation in Bulgaria

PERSONNELAn overview concerning the personnel structure inthe Nature Parks of the different countries deliverdiagram 3 (“Number of employees on a permanentbasis per Nature Park”) and 4 (“Number of employ-ees on a non-permanent basis per Nature Park”).Only a few countries indicated that in addition tothe basic financing public sponsored employeeswork in the Nature Parks (in Belgium, Bulgaria,Denmark, partly in Germany, France, Greece,England & Wales, Province Bozen, Slovenia,Hungary). Concerning the question “Who is respon-sible for the financing of the personnel?” the NatureParks answered nearly always the state, the federalstates/regions and local authorities. Hence, it can beassumed that at least partly the basic financing iscovering the financing of the employee throughresponsible authorities or something similar.

PROMOTION PROGRAMMESExcept France, Luxembourg, the Netherlands,Austria and Slovenia all countries have national orregional Nature Park promotion programmes accor-ding to different promotional activities. In addition,most Nature Parks are integrated in European pro-motion programmes like LEADER, INTERREG andLIFE. Thus in the concerning countries primarilynature conservation, land use, tourism and environ-mental education/public relations are supported. InGermany, Greece, and Italy – Province Bozen,Croatia, Latvia and Spain the main emphasis is alsoput on regional development.

5.5 NATURE PARK ORGANISATIONS AND

EUROPEAN COOPERATION

The Nature Parks are partly organised in a federationin their countries (Germany, England & Wales,France, Austria, Spain). Often a national superordi-nated authority was mentioned as a federation (forexample Switzerland, Spain and Hungary). In thefollowing, with organisation the federation as wellas the responsible authorities are meant (see alsodiagram 6).

The financing of the organisation in the most coun-tries is effected largely by the state or the federalstates/regions, in Germany, France, England &Wales, Austria and Spain also by the membershipfees of the Nature Parks. Private sponsors support

only in a few countries a partial financing of the offi-ce/headquarter (France, Austria, Poland, and Spain).

Difficulties regarding the analysis and the compara-bility of the financing of the headquarters and com-bined with that the personnel equipment resultfrom the different organisation of the federations.Detailed information about the personnel structureand the financing of the organisation was deliveredby the National Forestry Board of Bulgaria: „TheNational Forestry Board (NFB) is responsible for theadministration of the financial resources which areat the national forestry’s disposal. This compromisesall activities that are related to the forestry admini-stration, the development of management plans,the planning of activities and the financing. Withinthis administration the department “ProtectionAreas and International Cooperation” exists which isconcerned with the management of the BulgarianNature Parks. This is realised in agreement with theBulgarian legislation for protection areas that saysthat the National Forestry Board is the responsibleinstitution for the management and administrationof the Nature Parks. When I mentioned that in thisadministration 93 people are employed, I meantthat these are all experts, specialists and administra-tion employees of the NFB. Three employees withinthis administration including the management ofthe department work only for the Nature Parks.Apart from the head office, the NFB has 16 regionalForestry Boards and 200 national forestry units. Inaddition to that, 10 Nature Park-administrationsexist which are also units of the NFB. 76 employeeswork in this Nature Park-administrations especiallyon the implementation of the management plans ofthe nature parks referring the management andenvironmental protection. The salaries of theseemployees and the implementation costs of thenature protection measures are supported by thenational budget. The annual budget for thatamounts to 375.500 €. But the salary of the threeexperts in the head office is not included in thatbecause it is paid centrally from the budget of theNFB.”

This example indicates how difficult the analysis ofthe financing can be. Bulgaria is in addition a typi-cal example for a national financing of the NatureParks in some east European countries.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

The number of employees in the federation is aboveall in the authorities of the east European countriesrelatively high. The highest budget for the federa-tion has the Slovakian Republic with almost 4 Million Euros. Out of that, 400.000 € go directlyto the nature parks (Protected Landscape Areas), theremaining 3, 5 Million € are divided between theheadquarters, 2 Centres of the nature- and landsca-pe protection and 9 national parks with a total of 29employees.

In addition the Czech Republic has a considerablebudget for the federation. Detailed information deli-vered the concerned Czech federation:“60 employees of the federation work exclusivelyfor the Nature Parks (Protected Landscape Areas).Four national park authorities are additional inde-pendent institutions of the Czech Republic. Thebudget for the authority amounts to one MillionEuro. It is including the personnel costs, the admini-stration, the management plans, parts of the moni-toring and public relations. For the management on-site, the Protected Landscape Areas cover differentforms of reserves and project-based financing isused. For this 4,4 Million Euros is put annually atdisposal. This money originates mainly from thenational budget, partly from the national environ-mental fund or from the so-called regional assemblies.”

Also in the Autonomous Province Bozen there is ahigh number of employees in the responsible officeof Nature Parks. An overview of the number ofemployees on a permanent and non-permanentbasis in the headquarters of the federation showsdiagram 6. An overview concerning the amount ofthe budgets of the headquarters is delivered by dia-gram 7. A general overview is indicated in chart 4(see page 101).

THE EUROPARC FEDERATIONEUROPARC Federation, located in Germany, is apan-European, political independent umbrella orga-nisation for protected areas in Europe. Members ofEUROPARC Federation – presently more than 370organisations in 38 European countries – are admi-nistrations of protected areas, governmental bodiesand NGO’s which are responsible for protectedareas. Furthermore EUROPARC Federation cuts intosix country sections and one cross national sectionin the Nordic-Baltic area. The members of the EURO-PARC Sections are members of the EUROPARCFederation too.

According to the survey the organisations are forthe most part internationally networked by theEUROPARC Federation and are members of theEUROPARC Federation (Exception Bulgaria, Croatia,Romania and Switzerland). All federations of thefederal states are interested in a stronger coopera-tion with organisations or departments for natureparks in other European countries and show interestin a working group “Nature Parks in Europe” at theannual EUROPARC conference. The EUROPARCSections are interested in co-operation with thefederations of the Nature Parks of other Europeancountries as well and they are supporting a workinggroup “Nature Parks in Europe” at the annualEUROPARC conference.

The countries made a lot of concrete suggestions fora future international cooperation of the organisa-tions for Nature Parks in Europe:

Integration/Networking of the European organi-sations for nature parks within the EUROPARCFederation,Implementation of nature conservation projectsand programmes,

Diagram 6: Number of employees in the headquarters of the organisations - In the Slovakian Republic the employees in the headquarter work also for national parks; in Croatia the employees are

responsible for all protected areas.- In the countries signed with a * a federation for nature parks exists. In the other countries the federation of nature parks

is a national authority.

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Best-practice exchange programes,Better cooperation concerning the promotionof nature parks on the EU-level (and concerningthe influential politicians),European and international recognition of thetasks and demands of the nature parks regar-ding sustainable development,Exchange of information and experience,exchange programmes for employees, discus-sion of different problems,Development of a network, elaboration ofcommon fields of cooperation, implementationof common projects,Training, workshops, seminars,Access to data concerning the nature parks inall countries through the internet.

5.6 PLANNING

In nearly all countries, integrated plans for the mostNature Parks exist because of legal obligations.These integrated plans indicate the direction of theentire development of the Nature Parks (exceptionLatvia, Slovakian Republic, and Slovenia). In Den-mark, the Netherlands and the Province Bozen theseplans are created on a voluntary basis. In mostGerman federal states these plans are legally defi-ned. In other German federal states plans exist on avoluntary basis. Different regulations occur inAustria, Luxembourg and Hungary. The plans con-cern mainly management-plans, land use-/land-con-servation-plans or local structure- and develop-ments-plans, rarely tourism-plans. The plans dealalways with nature conservation, the land use agri-culture and forestry as well as mostly tourism/recre-ation and environmental education/ public relations.

The aspect of sustainable regional development iscovered by the plans of the Nature Parks in Belgium,Bulgaria, Germany, Romania, Switzerland andSpain. Plans concerning the development of trafficin Nature Parks exist in Denmark, England &Wales,Province Bozen, Croatia, Luxembourg, Austria andSwitzerland.

In nearly all countries initiatives/committees forbalancing the interests of nature conservation, landuse, tourism, transport (exception Latvia, theNetherlands, Sweden, Slovakian Republic andHungary) do exist. These initiatives/committees canbe created on a legal or a voluntary basis. Corres-ponding to the plans and the interests that have tobe balanced representatives of nature conservation,land use, tourism; local government, business/eco-nomy and traffic are represented in the committees.In Belgium and Austria representatives of educatio-nal institutions are committed additionally to theinitiatives.

The Nature Parks take also part at the planning innature park areas like land use-, road- or municipal-planning (exception: Bulgaria, Denmark, Germanyonly partly, Province Bozen, Poland, Romania,Slovakian Republic). This participation is almost ineach country legally defined. In Germany the parti-cipation is then only legally dictated when NatureParks in the federal states are recognised as repre-sentatives of public interests, otherwise it is volun-tarily. In England & Wales and Belgium, the partici-pation happens on a legal as well as on a voluntarybasis depending on the national decree. In theNetherlands and Austria, it is always voluntarily.

5.7 SUSTAINABLE RURAL DEVELOPMENT

In the most European countries sustainable ruraldevelopment is a major element of the work of theNature Parks (exception: Denmark, Latvia, SlovakianRepublic, Slovenia, Czech Republic; in Germany inonly 40 out of 93 Nature Parks). The main empha-sis concerning sustainable rural development inNature Parks is put mainly on the development ofsustainable agriculture and forestry as well as on thedevelopment of a sustainable tourism. The develop-ment and promotion of regional agricultural pro-ducts was mentioned not that often (9 out of 22countries). The use of renewable energies and rene-wable resources and the development of environ-mentally sustainable traffic concepts or public trans-

Diagram 7: Amount of the annual budget of the headquarters of the federations in Euros (in the Slovakian Republic thebudget of the headquarter is for all nature parks and 9 national parks)

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

port are only in a few Nature Parks the main empha-sis of the sustainable rural development.

Especially Poland has to be emphasised because itsupports the use of renewable energies and rene-wable resources in the Nature Parks beside thedevelopment of a sustainable agriculture and fore-stry. In addition to the mentioned main elements,Bulgaria concentrates on environmental educationand public relations, England & Wales on municipal-development and Hungary as well as Czech Republicon nature conservation.

How far these goals of a sustainable rural develop-ment in Nature Parks are implemented remainsopen. An answer to that was given by Spain: “Eventhough these aspects are considered, not so manyNature Parks have clear strategies yet, but punctualactivities. In Andalusia there is a quite recent processof elaboration of more complex Sustainable deve-lopment plans.”

That sustainable rural development is an obligation,which several organisations in the region are com-monly aware of, is indicated by the answer of thefederations that state that beside the Nature Parks

several other participants are involved in the area ofresponsibility of sustainable rural development.These participants are: Non-governmental-organisa-tions (NGO’s), municipalities, LEADER-regions, localorganisations, regional development offices, admi-nistrations of other large scale nature reserves,public institutions for example departments oflandscape ecology, ministries, federal state structu-res, participants of the Agenda 21 processes, envi-ronmental- and further education institutions, agri-culture chambers, private persons and tourists.

5.8 EUROPEAN POLICY

The development of Nature Parks in the countriesexcept in Switzerland and the potential candidatecountries is strongly affected by the CommonAgricultural Policy of the EU (see chapter 4).Consequently, it is not surprising that in lot of coun-tries the nature park federations attach great impor-tance to the reforms of the European AgriculturalPolicy moving towards a strengthening of the sustai-nable rural development.

A great number of nature park organisations thinkthat the reforms of the European Agricultural Policywith a strengthening of the sustainable rural deve-

[* One naming only: District-overlapping structures, cultural heritage, regional planning, environmental management, discussion-platform fordifferent projects/promotion programmes, rigid protected area regulations and drawing up of a border, cross-border networks]

Diagram 8: Strong points of nature parks

Diagram 9: Weak points of nature parks

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

lopment are not sufficient for the Nature Parks.Anyway, insecurity exists whether or not the reformsof the agricultural policy are sufficient at all(Bulgaria, Luxembourg, Poland, Sweden andSlovakian Republic). Concrete suggestions for animprovement come from England & Wales(“Environmental issues should have same weight aseconomic.”) and from Germany. Suggestions of theAssociation of German Nature Parks are:

Stronger Cross-Compliance-Commitment ofland use in the agriculture as well as in the fore-stry (forest-environment-measures).Stronger support of agricultural environmentprogrammes.Adequate and assured advancement of theimplementation of Natura 2000.More financial funds from the modulation andwith that a stronger financial equipment of thesecond pillar of the CAP “support of the deve-lopment of rural areas”. Recognition of the Nature Parks and other large-scale protected areas as especially worthy areasto support for a sustainable rural development.

The French organisation expressed “worries concer-ning the real consideration of the territories (NatureParks) when realising the reforms and concerningthe commitment to compensate the first pillar of theCAP”.

Nearly all nature park federations demand a stron-ger integration of the Nature Parks in the imple-mentation of a sustainable rural development intheir country. For that especially a stronger person-nel and financial equipment of the Nature Parks isrequired. The federations in Belgium, Austria andSlovakian Republic demand a legal expansion of thearea of responsibility of the Nature Parks. InDenmark, a national legislation is required at all forthe hitherto only Nature Park. Moreover, the fede-rations in Bulgaria and France think that the expan-sion of the tasks and competence of their NatureParks are essential. The French federation expressed:“But not only the enlargement of the tasks is essen-tial but also the competence and the acceptance ofthe Parc naturel régionaux in the European strategyfor rural development.”

Beside a stronger personnel and financial equip-ment the Association of German Nature Parksdemands a better use of Nature Parks as instrumentsof a sustainable rural development by federal statesand local authorities. This can be realised for exam-ple through a better integration into promotion pro-grammes. Croatia demands a “better cooperationbetween the parks and different economical sectors.”

A totally different problem, which surely cannot besolved through the EU-Agricultural Policy, have theNature Parks in the Czech Republic: “It is paradox.We need a less rigid nature protection law – in orderto be able to negotiate and realise projects on thelocal level.”

5.9 PERSPECTIVES

In order to be able to develop prospects forNature Parks, an analysis of the situation concerningthe strong and weak points of Nature Parks will behelpful. The most part of the nature park federa-tions regard the nature conservation tasks, theinformation and environmental education as well asthe legal framework as strong points of their NatureParks (diagram 8).

The aspects financing and personnel are the mostlymentioned weak points, partly also the missing of alegal framework (diagram 9). It is striking, that fromthe viewpoint of the organisations more tasks couldbe implemented like for example a sustainableregional development through a stronger personneland financial support of the Nature Parks.

In addition the nature park federations, which con-cern the legal framework as a strong point of the Nature Parks in their countries, mention thefinancial and personnel aspect as a weak point(Croatia, Latvia, and Hungary). In these countries,the legal basis for Nature Parks is not extensively suf-ficient. Equally, some nature park federations men-tioned as strong and weak points of their natureparks the personnel (Province Bozen, SlovakianRepublic, Czech Republic, and Hungary). The CzechRepublic and Hungary tell that they have good skil-led employees but not enough in order to cope withall tasks.

Diagram 10: Future perspectives for nature parks in European countries

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

The most organisations see one main emphasis ofthe future tasks of the Nature Parks in the coopera-tion with other Nature Parks and in the manage-ment and monitoring of Natura 2000-areas (dia-gram 10). Often the aspects information and envi-ronmental education, sustainable tourism develop-ment, nature conservation tasks and sustainableregional development are considered as importantfuture tasks. The support of cross-border coopera-tion was seen as an important task by the Dutch sidefor the Nature Park “Maas-Schwalm-Nette”.

6. ANALYSIS OF THE SURVEY RESULTSAND CONCLUSIONS

The results of the survey underline the variety of thetasks and structures of large-scale nature areas inEurope (see chart 3).

The Nature Parks are regarded as part of the cate-gory V – protected areas in the framework of theIUCN system in order to categorise protected areas.The IUCN management categories compromise pro-

Common ground

Legal establishment of nature parks as protectedareas

Legal definition of nature parks (& tasks)

Planned establishments of nature parks

Existing basic financing

Financial supporter of the basic financing (state,regions/federal states, local authority)

Additional project financing through EU-funds,national funds and funds from regions/local authority

Financing of the personnel through the state,regions/federal states, local authority

National and regional promotion programmesUtilisation of EU promotion programmes

Membership at the EUROPARC Federation

Interest in a stronger international cooperationand a EUROPARC-working group

Existence of integrated plans for nature parks basedon legal obligations with similar main emphasises

Existence of initiatives/committees in nature parksto coordinate interests of nature protection, landuse, tourism

Sustainable rural development especially in theareas agriculture, forestry and tourism

Great importance of the CAP for the work ofnature parks; nature parks should be involvedmore intensively in the implementation of sustai-nable rural development in the framework of theCAP especially through a better financial and per-sonnel equipment

Strengthening the nature parks: nature protec-tion, information/environmental education, legalestablishment

Weak points of nature parks: financing, personnelPerspectives: Cooperation with other nature parkactors, monitoring/management of NATURA2000-areas, information/environmental education

Differences

Definition of the term “nature park”

Number of nature parks

Proportion of the surface of the country

Legal responsibility

Tasks of nature parks

Management

Number of employees in the nature parks

Proportion of the coverage of the entire budgetby the basic financing

National organisation of nature parks Financing ofthe headquarters of the organisations and theirpersonnel

Personnel equipment of the organisations

Different obligations and main emphasises of thecommittees/initiatives in the nature parks concer-ning the coordination of interests (nature protec-tion, land use, tourism)

Chart 3: Striking common ground and differences of nature parks in Europe

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

tected landscapes which are influenced by the com-bined action of man and nature and whosemanagement is aimed at the protected and recrea-tion.

Europe is the only region in the world, in which thecategory V – protected areas dominate over theother categories of protected areas concerning theirextension (CHAPE ET AL., 2003).

This reflects that Europe is in comparison to otherregions of the world more densely populated.Consequently, the use of the landscape throughman has influenced the landscape with its biotope,fauna and flora.

These for Europe typical cultural landscapes are con-fronted actually with the problem that their conser-vation is endangered through intensive land use.The use is intensive on the sites, which are favoura-ble for agricultural production, and on the sites,which are not favourable the use is drawn back. Atthe same time following development is takingplace: A fall in population and a weakening of theeconomic situation forced the peripheral rural areasto search for new prospects and developments(KRETTINGER ET AL., 2001).

These developments point out why it is useful tostrengthen the instrument of Nature Parks in theEuropean countries. Nature parks support the main-tenance of sustainable land use reforms through theintegration model of nature conservation and –useand through the approach of cooperation with thepeople in the regions. In addition, sustainable landuse takes not only the earning rate of the agricultu-ral production but also the linked advantages forother economical and social areas like tourism.Nature parks are following an approach concerningall societies which combines the aspects of businessand market economy and which could contribute toan identity and prospects for the people living in theregions.

A further argument for organisational structure ofthe Nature Parks is delivered by the “Fact Sheet” ofthe European Commission that deals with the sub-ject “New prospects for the development of ruralareas in the EU”. In this paper the most importantinsights from the evaluations of the programmes forthe development of the rural area are concludedwhich are in the following presented in two pointsfrom the field “Policy / Strategy and Programmeapproach” (AMT FÜR AMTLICHE VERÖFFENT-LICHUNGEN DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT,2004):

The programmes for the development of therural area and the other European or nationalpromotion programmes as well as the measureswithin the particular programmes have to becoordinated better in order to achieve the maxi-mum benefit and to prevent that potential syn-ergy effects might be lost.The viability of the rural areas can be sustained

and supported through territorial concepts,which are targeted on several sectors of therural economy. These concepts should base ona strengthened local/regional coordination andadministration structure and enable the partici-pation of local actors from the very beginning.

The quoted insights corresponded to the functio-ning of the Nature Pparks, underline that the NatureParks and LEADER complement one another, andoffer synergy possibilities.

In view of the advancement of the EU, a guaranteehas to be given for the adequate and assured finan-cing basis of the implementation of Natura 2000.Because a lot of Nature Park federations see a mainemphasis of the future tasks in the managementand monitoring of Natura 2000 areas.

According the actual developments the category forprotected areas “Nature Park” is invented presentlyin Switzerland and Denmark. In Hungary the term„Nature Park“exists recently in the correspondinglegislation. In the most countries additional NatureParks are planned (in Belgium, Bulgaria, Denmark,Germany, France, Greece, Province Bozen, Croatia,Luxembourg, Austria, Romania, Switzerland,Slovenia, Spain, Czech Republic and Hungary).

The increasing number of Nature Parks in theEuropean countries is joyful, especially in thosecountries in which this category for protected areaswas until now underrepresented. But at the sametime it is necessary that the Nature Parks posses amanagement and a certain quality in order to pre-vent the appearance of so-called “Paperparks” likethe Slovenian side mentioned it openly. Conse-quently it would be helpful to develop and imple-ment quality guidelines for Nature Parks like it isdone in France with the “Charter-model“ and pres-ently planned in Germany. Equally, Austria andSwitzerland plan to introduce quality guidelines fortheir Nature Parks. These quality guidelines are moredetailed than the system of the IUCN categories forprotected areas, which basically categorises protec-ted areas without defining the organising of themanagement of these areas.

The common ground of the Nature Parks in Europeis built by the existence of integrated plans and theircontents as well as initiatives/committees to coordi-nate interests of the Nature Parks concerning natu-re conservation and land use.

On the other side the survey indicates, how thetasks, concepts and the importance of the NatureParks in the European countries differ. In somecountries, to the task of nature conservation is givenpriority and in other countries to sustainable regio-nal development. Also the number of the NatureParks and their proportion of the surface vary stron-gly. While in some countries like Norway and FinlandNature Parks as a type of protected area do not existbecause of nature-spatial conditions, the density of the population and the landscape history, in

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Germany, Belgium, France and England & WalesNature Parks are covering between 24% and 13 %of the countries‘ surface.

Not only the number and surface area express theimportance of Nature Parks but also their financialand personnel equipment (chart 4). Nature parks incountries like France, Bulgaria, Slovenia, Croatia,Slovakian Republic and Czech Republic are financi-ally and concerning the personnel very well equip-ped. France is taking a special position. The ParcsNaturels Régionaux are covering 13% of the surfa-ce and are equipped with more than 15 employeesin each park. Other countries like Germany, England& Wales, Poland, and Austria have a high number ofNature Parks which also cover a considerable pro-portion of the surface (Germany 24%, England %Wales 17%) but the number of employees is fewer,in which though the differences between the fede-ral states in Germany are considerable. Regardingthe relation employee per Nature Park surface, theGerman Nature Parks are the most badly equippednature parks in Europe (chart 4).

The personnel and financial equipment of the natio-nal organisations mirrors approximately the equip-ment of the Nature Parks. While the organisation forexample in the Slovakian Republic, the Czech Repu-blic, Croatia, France and in the Province Bozen aregood equipped, those in Austria, Germany and

Great Britain (England & Wales) have to work withconsiderable fewer personnel and financial resources.

Furthermore the study reveals that the Nature Parksin the most European countries benefit fromEuropean promotion programmes, in particularLEADER+, INTERREG and LIFE.

Therefore in these countries depending on the mainemphasis nature conservation, landscape conversa-tion/land use tasks; tourism/recreation and environ-mental education/public relations are supported. InGermany, Greece, Province Bozen, Croatia, Latviaand Spain these programmes support mainly theregional development.

The use of different EU-promotion programmesthrough Nature Parks points at two differentaspects:1. EU-promotion programmes are important for

the financing of the work of the Nature Parks.2. Nature parks are highly able to implement EU-

promotion programmes. In Germany, for exam-ple there are several cooperation’s of NatureParks and LEADER+ regions whose areas oftenoverlap or even cover each other (KÖSTER2004). This is the same case in Austria.

In the most European Nature Parks sustainable ruraldevelopment is of great importance for the work of

*In the Slovakian Republic the headquarters’ budget is responsible for Nature Parks and national parks and for the head-quarters' employees for nature parks and national parks; in Croatia the employees of the headquarter work for all protec-ted areas.

Chart 4: Overview of the number of nature parks, their extension in %, number of employees in the nature parks, numberof employees in the headquarters of the organisations (without Switzerland)

Country/Question

Austria BelgiumBulgariaCroatiaCzech RepublicDenmarkFranceGB, England &WalesGermanyGreeceHungary

Italy, ProvinceBozenLatviaLuxembourgNetherlandsPolandRomaniaSlovakianRepublicSloveniaSpainSweden

Number of nature parks/Extension %

38/3,71%9/20%10/2,38%10/4,6%24/13,12%144/13%42/17%

93/24%8/2,55%36 + 5 NP/6,24%(Category V)7/17%

9/2,5%3/30%1/<1%120/8,23%6/1,3%14/10,5%

42/7%122/5,5%292/1,3%

Permanent employ-ees (+non-perma-nent employees)Employees in NRP’s (Ø)

1 to 2 (+ 3 to 5) 3 to 5 + 6 to 10)6 to 10 (+ 1to 2)6 to 10 (+ 3 to 5) 11 to 15 (+ 1 to 2) 3 to 5 (+ 1 to 2)> 15 (+ 6 to 10)

3 to 5 (+ 6 to 10) 1 to 5 (+ 1 to 2)

3 to 5 (NRP), 15(NP)(+ 3 to 5)

1 to 2 (+ 3 to 10)

3 to 51 to 2 (+1)3 to 5 (+ 11 to 15) 11 to 156 to 10 (+ 1 to 2) 11 to 15 (+ 3 to 5)

6 to 10 (+ >15) more than 15

Personnel inthe headquar-ter of the orga-nisation (+non-permanentemployees)

4

412* (+ 5)60 (+ 3)

262

2 (+1)

47 (+ 5)

17 (+ 51)

14

529* (+ 3)

4 (+ 1)

Annual budget of theheadquarter

500.000 €

~ 375.500 €600.000 €1.000.000 €

3.000.000 €

144.890 €~ 200.000 €

~ 3.950.000 €*

270.000 €

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

the Nature Parks. In this framework mostly sustai-nable agriculture, forestry and tourism is supported.Better information concerning the possibilities ofthe promotion of agricultural products, renewableenergies and alternative traffic-concepts or publictransport in Nature Parks through EU-promotionprogrammes would be necessary. Equally a simplifi-cation of promotion practises and procedures likefor example through the amalgamation of differentareas in one promotion aspect for sustainable ruraldevelopment in Nature Parks would be supportive.

Most European Nature Park federations consider theintended stronger promotion of sustainable ruraldevelopment as not sufficient or are insecure con-cerning the future promotion-circumstances.

Simultaneously Nature Parks are highly efficientinstruments to drive forward sustainable develop-ment in rural regions because of their:

Permanent organisation structure,Legal basis,Established networks of regional actors whichinclude local districts,Regionally defined boundaries.

Consequently, the recognition of the Nature Parksfrom 2007 on, as target-oriented areas for an effi-cient and sustainable use of promotional funds fora sustainable rural development would be conve-nient. For a lot of Nature Parks federations see amain emphasis of the future tasks in the coopera-tion with other actors in the Nature Park territories.This will strengthen local sustainable development.

For a successful work of the Nature Parks and ofother organisations for the rural development it isimportant that the countries support the strengthe-ning of the rural development (2. pillar) of theCommon Agricultural Policy on the EU-level(GEMEINSAMES PAPIER VON VERBÄNDEN AUSUMWELT- U. NATURSCHUTZ, TIERSCHUTZ UNDLANDWIRTSCHAFT, DEUTSCHLAND, 2005).

One task of the Nature Parks and their organisationsis to convince the local authorities, regions, federalstates and their states of the necessity of strongerNature Parks. Because Nature Parks are in fact aninstrument of „soft infrastructure“ which supports asustainable development of regional economy andnature conservation in harmony and to the advan-tage of the population living there. The use of EU-promotion programmes especially in Nature Parkscan maintain continues developments on the basedon of a regional development guideline and hencethe use of promotion funds can be directed effi-ciently and perpetuated.

At the same time, Nature Parks on the regional levelhave to establish and develop the already mentio-ned regional consensus concerning a developmentguideline as well as to build up networks of regio-nal partners in order to apply optimally the possibi-lities, which are offered by the Nature Parks asinstruments of integrated regional development.

One further possibility to strengthen the NatureParks is an intensive international exchange bet-ween Nature Park federations and particular NatureParks. This study shall be an impulse for a betterinternational cooperation. The Association ofGerman Nature Parks is planning to establish aEuropean homepage of Nature Parks in cooperationwith the EUROPARC Federation, which should serveon the one side for a presentation of Nature Parksand nature park federations and on the other sidefor an internal exchange of the Nnature Parks andfederations. This project represents the realisation ofthe suggestions made in this survey like strongerexchange of information and experience, discussionof different problems, network development, ela-boration of common cooperation fields, implemen-tation of common projects and access to data overthe Internet. It will be equally important to streng-then and to coordinate the lobbying work on theEU-level together with the international workinggroup “Nature parks in Europe” on the annual con-ference of the EUROPARC Federation. Further inter-national conferences like the common conferenceof the Association of German Nature Parks, EURO-PARC Federation and the Association of AustrianNature Parks on 29 October 2004 with the topic“Nature parks – prospects for rural areas in Europe”with international speakers can strengthen theinternational cooperation and give political signalsin the European countries and on the EU-level.

7. SUMMARY

In 2004, the Association of German Nature Parks(VDN) and EUROPARC Federation have conducted asurvey among Nature Parks in Europe. The FederalAgency for Nature Conservation supported the sur-vey with financial support from the Federal Ministryfor the Environment, Nature Conservation andNuclear Safety. One goal of the survey was to findout in which form and with which tasks large-scaleprotected areas exist in the European countries,which are similar to Nature Parks in Germany.

The main emphasis of the survey was put on thecontribution of the Nature Parks for a sustainabledevelopment of rural regions especially regardingthe reforms of the Common Agricultural Policy(CAP) in the European Union.The results of the sur-vey reveal the common points and differences of theNature Parks in Europe as well as perspectives fortheir future.

In the framework of the survey Nature Park federa-tions and the responsible authorities in 30 Europeancountries were addressed. 25 countries have ans-wered to our questions. The European countries dif-fer clearly in the number of Nature Parks and theirproportion of the surface of the country. Equally dif-ferent is the legal responsibility and the manage-ment of the Nature Parks. The consequence isheterogeneous financial and personnel equipmentof the Nature Parks and of the federations in theEuropean countries. The Nature Parks and their

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103

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

federations in countries as the Slovakian Republic,the Czech Republic, Croatia and France are clearlybetter equipped regarding the aspects finance andpersonnel than the countries Germany, England &Wales and Austria.

The common ground of Nature Parks in Europe istheir legal establishment as protected areas andcombined with that their legally defined tasks aswell as an existing basic financing. In addition,Nature Parks often benefit from European promo-tion programmes beside the existing national andregional promotion programmes. In the mostEuropean Nature Parks integrated developmentplans, initiatives and committees exist in order tocoordinate the interests in the field of nature con-servation, land use, tourism and traffic. Moreover,several countries plan to designate further NatureParks. The main emphasis of the work of NatureParks is put on sustainable rural development, espe-cially concentrating on the areas agriculture, fore-stry and tourism. Whereas only a few countriesfocus on the tasks of using renewable energies andresources, as well as developing environmentallysustainable traffic concepts.

The nature park federations in many countries areregarding the reforms of the European agriculturalpolicy towards the strengthening of a sustainablerural development as highly important. However thepredominant opinion is that the hitherto plannedstrengthening of a sustainable rural development isnot sufficient. Different federations provide sugges-tions for a better arrangement of the CommonAgricultural Policy.

In addition to that new prospects for a future natio-nal work and international cooperation of theNature Parks are developed. Hence, all federationsare interested in a stronger cooperation with otherfederations of the European countries and in theworking group “Nature parks in Europe” within theEUROPARC Federation. The Prospects for a possiblefuture international cooperation of the nature parkfederations in Europe are given.

In this publication, the results of the survey are pres-ented. An overview of the different answers is avai-lable in the annex in tabular or in detailed form. Theresults can also be downloaded in the Internet as afile in English and French (www.naturparke.de), theannex in English.

8. BIBLIOGRAPHY/LITERATUR

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ELER (KOM(2004) 490 ENDG.): Vorschlag für eineVerordnung des Rates über die Förderung derEntwicklung des ländlichen Raums durch denEuropäischen Landwirtschaftsfonds für die Ent-wicklung des ländlichen Raums.

EU-PARLAMENT (KOM(2004) 621 endg.; Ratsdok.13071/04): Vorschlag für eine Verordnung desEuropäischen Parlaments und des Rates über dasFinanzierungsinstrument für die Umwelt LIFE+.

EUROPARC & IUCN (2000): Richtlinien für Manage-mentkategorien von Schutzgebieten – Interpre-tation und Anwendung der Managementkategorienin Europa. EUROPARC & WCPA, Grafenau, Deutsch-land. 48 S.

FISCHER, W., STOLPE, G. & KNAPP H.D. (2003):IUCN-Standards für Schutzgebiete in Deutschland,BfN-Skripten 94, Bonn.

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KÜTTEL, M. (2003): Neue Instrumente für ein altesAnliegen. Anthos 3, S. 9-15.

VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE, HRSG. (2001):Naturparke – Aufgaben und Ziele. (2. Fort-schreibung). 61 S.

VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE, HRSG. (2002):Naturparkplanung in der Region. 75 S.

VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE, HRSG. (2002):Nachhaltiger Tourismus in Naturparken – EinLeitfaden für die Praxis. 64 S.

9. ANNEXS

Available on the webpage www.naturparke.de9.1 Text of the survey9.2 Results of the survey: Overview in a tabular form9.3 Results of the survey: Detailed answers to thequestions

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104

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

9. ANHANG

ANHANG 9.1. UMFRAGE

1. ALLGEMEINE ANGABEN:1.1 Staat: 1.2 Name des Naturpark-Dachverbandes oder landesweit zuständige Behörde:1.3 Adresse/Telefon/Fax/E-Mail:1.4 Präsident/Geschäftsführer des Dachverbandes bzw. Beamter in zuständiger

Behörde:1.5 Bearbeiter des Fragebogens:

2. ANZAHL/FLÄCHE DER NATURPARKE2.1 Wie viele Naturparke gibt es in Ihrem Land? Anzahl:2.2 Wie hoch ist ungefähr der Flächenanteil der Naturparke an der Landesfläche? ca.__%2.3 Wie viele andere Großschutzgebiete (Nationalparks, Biosphärenreservate) haben Sie in Ihrem

Land und wie viel Fläche nehmen diese ein (Schätzung)?Anzahl anderer Großschutzgebiete:__Flächenanteil in %:__Nationalparke (Kategorie II IUCN) ca._%Biosphärenreservate (UNESCO-MAB) ca._%Sonstige

2.4 Gibt es Überschneidungen von Naturparken mit anderen Großschutzgebieten?Nein Ja

Wenn ja, wie viele Naturparke sind auch:Nationalparke: ca._(Anzahl)Biosphärenreservate: ca._(Anzahl)Sonstige: ca._ (Anzahl)

2.5 Sollen weitere Naturparke ausgewiesen werden? unbekannt Ja, Anzahl: ca.__

3. RECHTLICHER UND STRUKTURELLER RAHMEN3.1 Sind die Naturparke in Ihrem Land rechtlich als Schutzgebiete in Gesetzen verankert?

Ja Nein3.2 Wenn ja, wie definieren die Gesetze die Naturparke?

(Wenn möglich bitte Gesetzestext in englisch oder deutsch beifügen) Definition:3.3 Wenn nein, auf welcher Basis existieren die Naturparke? Antwort:3.4 Gibt es weitere Vorgaben für die Arbeit der Naturparke wie Qualitätskriterien,

Charta, Förderprogramme? Ja Nein; Wenn ja, welche:3.5 Welche Aufgaben haben die Naturparke? Antwort:3.6 Wer ist rechtlich zuständig für die Naturparke?

Staat Bundesländer sonstige (bitte nennen)3.7 Wer ist der Träger der Naturparke? Träger/Anzahl der Naturparke

Staat Bundesländer Kommunen Vereine Verbände Stiftungensonstige

4. MANAGEMENT UND FINANZIERUNG4.1 Gibt es eine Basisfinanzierung für Ihre Naturparke? Ja Nein4.2 Wenn ja, in wie vielen Ihrer Naturparke existiert eine Basisfinanzierung?

in allen nicht in allen, Anzahl:4.3 Wenn ja, wie viel Prozent des Gesamtbudgets der Naturparke deckt die Basisfinanzierung?

1-10% 11-25% 26-50% 51-75% 76-100%4.4 Ist die Basisfinanzierung gesetzlich verankert?

Ja Nein sonstige (bitte nennen)4.5 Wer sind die Geldgeber der Basisfinanzierung?

Staat Bundesländer Kommunen sonstige (bitte nennen)

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105

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

4.6 Wie finanzieren sich die Naturparke über die Basisfinanzierung hinaus?Projektfinanzierung durch:

EU Staat Länder Kommunen Sponsoren eigene Einnahmen sonstige4.7 In wie vielen Naturparken gibt es zusätzlich zur Basisfinanzierung öffentlich finanziertes

Personal? Anzahl:__4.8 Wie viele fest angestellte Mitarbeiter arbeiten in den einzelnen Naturparken im

Durchschnitt? 1-2 3-5 6-10 11-15 mehr als 154.9 Wie viele nicht fest angestellte Mitarbeiter arbeiten in den einzelnen Naturparken

im Durchschnitt? 1-2 3-5 6-10 11-15 mehr als 154.10 Wer finanziert das Personal?

Staat Länder Kommunen Sponsoren eigene Einnahmen (z.B. Verkauf von Produkten) sonstige

4.11 Sind Ihre Naturparke in europäische Förderprogramme (LEADER+, LIFE, INTERREG etc.) eingebunden? Ja Nein weiß nicht

4.12 Wenn ja, welche Förderprogramme wurden in Anspruch genommen?Programm; Anzahl der Naturparke

LEADER+; ca.__ NaturparkeLIFE; ca.__ NaturparkeINTERREG; ca.__ Naturparkesonstige; ca.__ Naturparke

4.13 Gibt es staatliche oder landesweite Naturparke Förderprogramme?staatliche landesweite keine

4.14 Wenn ja, was wird damit schwerpunktmäßig gefördert (bitte maximal 3 Nennungen)?Naturschutz Landnutzung Tourismus/Erholung VerkehrRegionalentwicklung Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit andere (bitte nennen)

5. DACHVERBAND DER NATURPARKE UND EUROPÄISCHE ZUSAMMENARBEIT5.1 Sind alle Naturparke in Ihrem Dachverband organisiert?

Ja Nein; Wenn nein, wie viele nicht?_5.2 Wie finanziert sich die Geschäftsstelle des Dachverbandes? Finanzierungsart:

Mitgliedsbeiträge der Naturparke Projektfinanzierung (öffentliche Mittel) öffentliche Mittel (nicht projektbezogen) Sponsoren sonstige

Anteil am Gesamtbudget: ca._% des Budget5.3 Wie hoch ist das Budget der Geschäftsstelle des Dachverbandes im Jahr? ca._5.4 Wie ist die Geschäftstelle des Dachverbandes personell ausgestattet?

Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter:_ nicht fest angestellten Mitarbeiter:_5.5 Ist Ihr Dachverband/Ihre Behörde Mitglied in EUROPARC FEDERATION (Europäischer

Dachverband für Großschutzgebiete)? Ja Nein5.6 Möchten Sie Informationen zu EUROPARC FEDERATION? Ja Nein5.7 Haben Sie Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit mit den Dachverbänden/

Behörden für Naturparke in anderen europäischen Staaten? Ja Nein5.8 Haben Sie Interesse an einem Arbeitskreis „Naturparke in Europa“ auf der jährlichen

EUROPARC-Tagung? Ja Nein5.9 Wie soll die internationale Zusammenarbeit in Zukunft aussehen? Antwort:_

6. PLANUNG6.1 Existieren für die einzelnen Naturparke integrierte Pläne, die die Richtung der Gesamt-

entwicklung der einzelnen Parke darstellen (z.B. Naturpark-/Management-/Pflege- oder Entwicklungspläne)? Ja, in allen Nein, in keinem Ja, in einigen (ca.__Anzahl)

6.2 Wenn ja, sind die Pläne freiwillig erstellt worden oder sind sie gesetzlich vorgeschrieben?freiwillig gesetzlich vorgeschrieben

6.3 Wenn ja, welche Pläne liegen vor? (Bitte Bezeichnung des Plans nennen und gegebenenfallsMusterexemplar beilegen)

6.4 Wenn ja, welche Bereiche decken Sie mit dem Plan ab?Naturschutz Landnutzung Tourismus/Erholung Verkehr nachhaltige Regionalentwicklung Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeitandere (bitte nennen)

6.5 Gibt es in den einzelnen Naturparken Initiativen/Gremien zur Abstimmung der Belange vonNaturschutz, Landnutzung, Tourismus, Verkehr etc.? Ja NeinWenn ja, in wie vielen: in keinem in einigen den meisten in allen

6.6 Wenn ja, auf welcher Basis gibt es diese Gremien/Initiativen? gesetzlich freiwillig sonstige (bitte nennen)

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106

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

6.7 Wenn ja, Vertreter welcher gesellschaftlichen Bereiche sind in diesen Gremien vertreten?Naturschutz Landnutzung Tourismus Kommunen Wirtschaft Verkehrandere (bitte nennen)

6.8 Werden die Naturparke an anderen Planungen im Naturpark-Gebiet beteiligt? Ja Nein weiß nicht

6.9 Wenn ja, an welchen Planungen/Maßnahmen sind die Naturparke beteiligt?Flächennutzungsplanung Straßenplanung Verkehrsplanung/ÖPNVandere kommunale Planung (bitte nennen)

6.10 Wenn ja, auf welcher Basis findet die Beteiligung statt? gesetzlich freiwillig weiß nicht

7. NACHHALTIGE LÄNDLICHE ENTWICKLUNG7.1 Ist nachhaltige ländliche Entwicklung ein Schwerpunkt in der Arbeit der Naturparke?

Ja Nein Wenn ja, in wie vielen Naturparken?7.2 Welche Schwerpunkte setzen die Naturparke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?

Entwicklung & Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher ProdukteNutzung erneuerbarer Energien/Nachwachsender RohstoffeEntwicklung eines nachhaltigen TourismusEntwicklung einer nachhaltigen Land-/ForstwirtschaftEntwicklung umweltverträglicher Verkehrskonzepte/ÖPNVsonstige (bitte nennen):

7.3 Welche anderen lokalen Akteure sind bundes-/landesweit von Bedeutung, die ähnliche Zielewie Naturparke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung verfolgen? Antwort:

8. EUROPÄISCHE POLITIK8.1 Die Änderungen der europäischen Agrarpolitik mit einer Stärkung der nachhaltigen

ländlichen Entwicklung ist für unsere Naturparke …a) von großer Bedeutung von Bedeutung nicht von Bedeutung sonstiges (bitte nennen)b) ausreichend nicht ausreichend weiß nicht

folgende Änderungen sollten noch erfolgen (bitte nennen):8.2 Sollten Naturparke stärker als bisher zur Umsetzung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung

in Ihrem Staat eingesetzt werden? Ja Nein weiß nicht8.3 Damit Naturparke stärker als bisher an der Umsetzung einer nachhaltigen ländlichen

Entwicklung mitwirken können, sind folgende Änderungen notwendig:gesetzliche Aufgabenerweiterung für Naturparkestärkere personelle/finanzielle Ausstattungweiß nichtsonstiges (bitte nennen):

9. PERSPEKTIVEN9.1 Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen in Ihren Naturparken?

StärkenGesetzliche VerankerungFinanzierungPersonalausstattungNaturschutzaufgabennachhaltige TourismusentwicklungInformation/UmweltbildungRegionalentwicklungsonstige (bitte nennen):

9.2 Welche Perspektive sehen Sie für die weitere Entwicklung Ihrer Naturparke?In Zukunft werden folgende Aufgaben wichtiger für unsere Naturparke werden:

NaturschutzaufgabenTourismusentwicklungInformation/Umweltbildungnachhaltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicher RäumeKooperation mit anderen Akteuren in Naturpark-RegionenManagement/Monitoring von Natura 2000 GebietenSonstige (bitte nennen):

Hier können Sie Ihre Antworten ergänzen, Erläuterungen geben oder grundsätzlich zum Fragebogen Stellung beziehen. Anmerkungen:

SchwächenGesetzliche VerankerungFinanzierungPersonalausstattungNaturschutzaufgabennachhaltige TourismusentwicklungInformation/UmweltbildungRegionalentwicklungsonstige (bitte nennen):

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107

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

2.1 Wie viele Naturparke gibt es in Ihrem Land?

91019344842710931381206292014421222436+5 NLP

2.2 Wie hoch ist ungefähr derFlächenanteil der Naturparke an derLandesfläche?

20%2.38%

24%13%2.25%17%17%4.6% inklusive Velebit MAB Reservat2.50%30%< 1%3.71%ca. 8.23%1.3%1.3%010.5%7%5.5%13.12%6.24%

2.3 Wie viele andereGroßschutzgebiete(Nationalparks, Biosphärenreservate) haben Sie in Ihrem Land?

03 NLP, 17 BSRkeine15 NLP, 14 BSR7 NLP, 7 BSR19ca. 1418 NLP

5

186 NLP, 5 BSR136812 NLP1600, 20 NLP1NLP, 1BSR41

4 NLP, 6 BSR5 NLP

2.3 ...und wie viel Fläche neh-men diese ein (Schätzung %)?

0

0ca. 3.3%1.7%10.75%25%7.22%1%

14.5%3.41%0.51%3.7%8%13%4%

2.37%

Anmerkungen:

Haben die Dachorganisationen ausführliche Ant-worten zu einer Frage gegeben, die nicht in dieTabellenübersicht passte, so ist mit dem Hinweis„siehe Übersicht“ die ausführliche Antwort in An-hang 9.3 zu finden.

Die Angabe „alle genannten“ bezieht sich auf dieAntworten, die vorgegeben waren und alle ange-kreuzt bzw. ausgefüllt wurden. Auf eine nochmaligeAufzählung wurde somit verzichtet. Die vorgebeneAntwort ist dann unter Anhang 9.1 „Umfrage“ersichtlich.

Schweiz: In der Schweiz befinden sich alleNaturparke noch in Planung!Italien, Südtirol: Ergebnisse zur Umfrage kamennur aus der Autonomen Provinz Bozen, Südtirol.Niederlande: Ergebnisse zur Umfrage kamen nuraus dem deutsch–niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette.GB: England & Wales, nur AONB’s (Areas ofOutstanding National Beauty)

Verwendete Abkürzungen:

BSR BiosphärenreservatFoWi ForstwirtschaftINTERREGEuropäisches Förderprogramm für grenz-

überschreitende ZusammenarbeitKat. V Kategorie V Schutzgebietkategorie nach

IUCN Liste für SchutzgebieteKEC Karst Ecosystem ConservationLaWi LandwirtschaftLEADER+ Europäisches Förderprogramm zur

ländlichen EntwicklungLIFE Europäisches Förderprogramm für

innovative Umwelt- und Naturschutz-projekte

Natura 2000 Europäisches SchutzgebietssystemNFB National Forestry BoardNGO NichtregierungsorganisationNLP NationalparkNRP NaturparkÖPNV Öffentlicher PersonennahverkehrZIEL II Europäisches Förderprogramm für

Gebiete mit Strukturproblemen

ANHANG 9.2 TABELLENÜBERSICHT DER ANTWORTEN

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

2.3Nationalpark Flächenanteil in %?

014.12%00.6%0.7%9.5%0

1%

11.5%1.12%1%1.2%1.5%

4%0.61.51%

2.3 Biosphärenreservat Flächenanteil in %?

02.95%02.7%1%0

2.26%

0.57%

2.5%

3%

2.4%5%

2.3 sonstige (%)

s. Übersicht

3%

s. Übersicht

2.4 Gibt es Überschneidungen von Naturparkenmit anderen Großschutzgebieten?

NeinNeinNeinJa, 4 NRP auch BSR, 1 NRP z.T. auch NLPJa, 5 BSR auch NRPJa, 9 auch NLP, 2 auch BSRJa, mit NLP (Kat.V)NeinJa, 1 NRP auch NLP; Im NRP Velebit sind 2 NLPNein

Ja, 1NRP auch z.T. NLPJa, 1 NRP auch NLPNeinNeinJa

Ja, 1 NRP auch BSRNeinJa, 24 NRP auch BSRNeins. Übersicht

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich

PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

2.5 Sollen weitereNaturparke ausgewiesen werden?

Ja, ca. 3Ja, ca. 2Ja, 4Ja, ca. 5Ja, 10Ja, mehr als10UnbekanntJa, 1 (Sarntaler Alpen)Ja, 2 UnbekanntJaUnbekanntJa, 7 bis 10

unbekanntJa, ca. 8JaJa, 10 bis 20unbekanntJaJa, jährlich einigeJa, 2Ja, 10 bis 15, s. Übersicht

3.1 Sind die Natur-parke in Ihrem Landrechtlich als Schutz-gebiete in Gesetzenverankert?

Nein

NeinJaJaJaJaJaJaJaJaNeinJa, bis auf LänderWien u. VorarlbergNeinJaJaJa, baldJaJaJaJaJa

3.2 Wenn ja, wie definierendie Gesetze die Naturparke?

s. Übersichts. Übersichts. Übersicht s. Übersicht s. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersicht

9 verschiedene Länder-gesetze, s. Übersicht

s. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersichts. Übersicht

3.3 Wenn nein,auf welcherBasis existierendie Naturparke?

s. Übersicht

s. Übersicht

s.Übersicht

s. Übersicht

Page 112: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

109

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische Republik

Ungarn

3.4 Gibt es weitere Vorgaben für die Arbeit der Naturparke wie Qualitätskriterien, Charta,Förderprogramme?

NeinJa, Regularien für die Struktur, Funktion und Arbeiten von Naturparkaufsichtsräten durch das NFBNeinJa, s. ÜbersichtJa, ChartaJa, in der VorbereitungJa, Richtlinien für Management-Pläne, Mitglieder BeiratJa, z.B. landschaftliche Unterschutzstellungsdekrete für jeden ParkNein

Ja (Vorgaben in Ausarbeitung)NeinNein, einzelne Bundesländer erarbeiten LeitbilderJa, spezielle natur, historische, kulturelle und landschaftliche Merkmale

Nein

NeinJaJa, “State nature conservation and landscape protection programme of the CR” (1998), “Strategy forPLA´s Development” (2000)

Nein, s. Übersicht

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemark

DeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales

Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburg

NiederlandeÖsterreich Polen

RumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

3.5 Welche Aufgaben haben die Naturparke?

s. Übersichts. ÜbersichtEine umfassendes Management zur Verbesserung der Natur undöffentlichen Einrichtungens. Übersichts. ÜbersichtErhaltung der Landschaft oder der natürlichen Formationen Erhaltung, Management und Koordination, Einrichtung vonManagement-Plänens. ÜbersichtManagement, Erhaltung, Schutz, Bildung, Öffentlichkeitsarbeits. ÜbersichtSchutz von Natur & Landschaft, Soziokulturelle wirtschaftlicheBereicherung, Förderung regionaler Strukturens. ÜbersichtSchutz-,Erholungs-, Bildungs-, RegionalentwicklungsfunktionFörderung der Natur, Geschichte, Kultur & Landschafts-kennzeichen in Verbindung mit nachhaltiger Entwicklung

Ungefähr übereinstimmend mit Kat. V

Erhaltung der biologischen Diversität und ökologischen Stabilitäts. ÜbersichtNaturschutz, Erholung, nachhaltige Entwicklungs. Übersichts. unter 3.2

3.6 Wer ist rechtlich zuständig für die Naturparke?

RegionenStaatRegionen

BundesländerStaat und Region, geteilte KompetenzStaat und lokale BefehlskörperStaat, Countryside Agency & Council of WalesProvinz BozenStaatStaatStaat, Kommunen, Deutsch-Luxem.NRPZweckverbandBundesänderRegionen/Woiwodschaften

StaatRegionenStaat und KantoneStaatStaat, GemeindenRegionenStaatStaat und andere, s. Übersicht

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburg

NiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenien

SpanienTschechische Republik

Ungarn

3.7 Wer ist der Träger der Naturparke? (Anzahl)

s. ÜbersichtStaat (10)Regionens. Übersichts. ÜbersichtStaat und lokale BefehlskörperKommunens. ÜbersichtStaat, (10)Staat, die Kommunen und andereStaat (2), Kommunen (2),Vereine (1)

Kommunen, s. ÜbersichtVereine (37), Stiftung (1)Regionen (120)StaatRegionen (state county boards)Regionen (Gemeinden & Bevölkerung)Staats. Übersicht

Regionen Regionen zusammen mit ProtectedLandscape Areas-VerwaltungenStaat

4.1 Gibt es eineBasisfinanzierung für IhreNaturparke?

JaJaNeinJa, s. ÜbersichtJa, s. ÜbersichtJaJaJaJaNein, s. ÜbersichtJa

JaJaJaJaJaJaJaJa

JaJa

Ja, s. Übersicht

4.2 Wenn ja, inwie vielen Ihrer Naturparke exi-stiert eine Basis-finanzierung?

In allen NRPIn allen NRP

s. ÜbersichtIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRP

In allen NRP

Nur in 28 NRPIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRPIn allen NRPNicht in allen

In allen NRPIn allen NRP

In allen NRP

4.3 Wenn ja, wie viel Prozent desGesamtbudgets derNaturparke deckt dieBasisfinanzierung?

76 bis100%76 bis100%

kein Angabe möglich51bis75%76 bis 100%11bis 25%76 bis100%76 bis100%

Basisfinanzierung projektbezogen

51 bis 75 %26 bis 50%51bis 75%76 bis 100%

40 bis 60%76 bis 100%76 bis100% (Nur laufende Kosten)

26 bis 50%26 bis 50%

76 bis 100%

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreich

GriechenlandGB, England & Wales

Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlande

Österreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

4.4 Ist die Basisfinanzierung gesetzlich verankert?

JaNeinNeinNeinNein

Nein

Per Beschluss der Landesregierung genehmigtJa, Quelle der Finanzierung ist definiert, die Höhe aber nichts. ÜbersichtNeinNein

Nein

Administrative VerträgeNeinJa

Ja

JaJa, im jährlichen Haushaltsgesetz

4.5 Wer sind die Geldgeber der Basisfinanzierung?

RegionenStaat

Bundesländer, Kommunen, private VereineStaat, Region, Department, Kommunen, s. ÜbersichtStaatStaat, Kommunen (staatl. Finanzierung löst Finanzierung auf lokaler Ebene aus)

Provinz BozenStaatStaatStaat, KommunenStaat (NL), Länder (Nordrhein-Westfalen),Kommunen, Provinz LimburgBundesländer & KommunenRegionenThe Romanian National AdministrationStaat, StiftungenStaatStaatStaat (4 NRP), Kommunen (38 NRP)RegionenStaatStaat

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatien

LettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

4.6 Wie finanzieren sich die Naturparke über die Basisfinanzierunghinaus?

EU, Regionen, Kommunen,Sponsoren, eigene EinnahmenEU, StaatEU, Staat, Regionen, KommunenEU, Länder, Kommunen, nur wenige über Sponsoren odereigene EinnahmenEU, Staat, Regionen, Kommunen, eigene EinnahmenEU, Staat, Regionen, eigene EinnahmenEU, Staat, Regionen, Kommunen, Lotterie-FondsEU, Sponsoren, v.a. bei öffentliche Veranstaltungen

Projetkfinanziert durch Staat und eigene Einnahmen; LIFE, KEC Projekt

Projetkfinanziert durch Staat und KommunenEU, Staat, Kommunen, Sponsoren, eigene EinnahmenEU, Kommunen, grenzüberschreitende ProjekteEU, Staat, Länder, Sponsoren, eigene EinnahmenPrivatsponsoren, Regionalfonds für Umweltschutz & WassermanagementEU, Kommunen, eigene EinnahmenRegionen ( state county boards)Länder, Kommunen, Sponsoren, eigene EinnahmenEUEU, Staat, Kommunen, Sponsoren, eigene EinnahmenEU, Regionen, priv. Sponsoren, eigene EinnahmenProjektfinanziert durch lokale BehördenEU, Staat, Länder, Sponsoren, eigene Einnahmen

4.7 In wie vielen Naturparken gibtes zusätzlich zur Basisfinanzierungöffentlich finanziertes Personal?

In allenFast alle1In ca. 45

In allen8 (Förster)In allen7In keinem NRP

0

In keinem NRPUnbekanntIn keinem NRP

4

041, s. Übersicht

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

4.8 Wie viele fest angestellte Mitarbeiter arbeiten in den einzelnenNaturparken im Durchschnitt?

3 bis 56 bis 103 bis 5s. Übersicht

Mehr als 15Mehr als 153 bis 51 bis 2 6 bis 10

3 bis 51 bis 21 bis 23 bis 511 bis 15Mehr als 15

6 bis 1011 bis 156 bis 1011bis 153 bis 5 in den LandscapeProtection Areas und mehrals 15 in den Kateg. V NLP’s

4.9 Wie viele nicht fest angestellte Mitarbeiter arbeiten in den einzelnenNaturparken im Durchschnitt?

6 bis 101 bis 21 bis 2Weniger als 1 bis 2

6 bis 103 bis 56 bis 103 bis 103 bis 5

ProjektbezogenWeniger als 1 bis 23 bis 511 bis 15

1 bis 23 bis 5Mehr als 151 bis 23 bis 5

4.10 Wer finanziert das Personal?

Regionen, Kommunen

Regionen, KommunenLänder, Kommunen, MitgliedsbeiträgeVereine, s. 4.7 & 4.5

s. Übersicht, syndicat mixteStaatKommunen, Staats-Fonds, Lotterie-FondsAutonome Provinz Bozen, z.T. GemeindenStaatStaatStaat, Kommunen, Sponsoren eigene Einn.Staat, Kommunen, ProjektfinanzierungLänder, KommunenRegionen

Staat, StiftungenGlobalbudgetStaatStaat, KommunenRegionenStaatStaat

Page 115: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

112

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

Frankreich

GriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

4.11 Sind IhreNaturparke in euro-päische Förderpro-gramme (LEADER+,LIFE, INTERREG etc.)eingebunden?JaNeinJa, EU Struktur FondsJa, zum Teil

Ja

JaJaJaJaUnbekanntJaJaJaNeinJaUnbekannt

NeinJaJaJa, einigeJa

4.12 Wenn ja, welche Förder-programme wurden in Anspruchgenommen und von wie vielen NRP?

LEADER+ (1), LIFE (2), INTERREG (4)

Andere (1)LEADER+ (ca. 35-40), LIFE (ca. 2) INTERREG (ca. 5-10), seltener ZIEL II

LEADER+ (20), LIFE, INTERREG (16),andere: Equal, Phare, ThacysLIFE (7)LEADER+ (6), LIFE (2), INTERREG (2)Alle in LEADER+, LIFE, INTERREGLIFE in (1)

LEADER+ (2), INTERREG (3)INTERREG (1)LEADER+ (15), LIFE (1), INTERREG (8)

LEADER+, LIFE (4), INTERREG, Phare (2)

LIFE (2 ), INTERREG (2 ), andere (3) LEADER+, LIFE, INTERREGLEADER+ (6), LIFE (3), INTERREG (5) LIFE (8), INTERREG (2)

4.13 Gibt es staatliche oder landesweite Naturparke Förder-programme?

RegionaleStaatliche und regionaleRegionaleLandesweite, s. 4.1

Nein

StaatlichStaatl. u. RegionaleLandesweiteLandesweite ProgrammeStaatlicheKeineKeineKeineRegionaleStaatlicheRegionale Ebene

KeineRegionaler EbeneStaatliche, landesweite werden vorbereitetStaatliche

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

4.14 Wenn ja, was wird damit schwerpunktmäßig gefördert (bitte maximal 3 Nennungen)?

Naturschutz, Tourismus, Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitNaturschutz, Tourismus, Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitTourismusNaturschutz, Landschaftspflege, Tourismus/Erholung, Regionalentwicklung, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit

Naturschutz,Regionalentwicklung,Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitLandnutzung, Tourismus, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeitalle genanntenNaturschutz, Landnutzung, Regionalentwicklung,Naturschutz, Regionalentwicklung, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit

Naturschutz, Landnutzung, TourismusNaturschutz, Tourismus, Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitNaturschutz, Landnutzung

Naturschutz, Regionalentwicklung, Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitNaturschutz, TourismusNaturschutz, Tourismus, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit

Page 116: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

113

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

Frankreich

GriechenlandGB, England & Wales Italien-Südtirol

KroatienLettland

LuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanien

Tschechische Republik

Ungarn

5.1 Sind alle Naturparke in Ihrem Dachverband organisiert?

JaJa

Ja, aber 4 nicht

Nein, keiner

Nicht von BedeutungJaNein, es sind Landesangestellte die die NRP führenJaNein; sie haben keine eigeneVerwaltung, sind aber teilweise unterunserer VerantwortungNein, Luxemburg hat keinen Dachverband

Ja, bis auf einen

JaNein, s. ÜbersichtJa, beim BundJaNeinJa, über Regionalverwaltungen

Nein, ein NRP ist Teil des SumavaNationalparkJa, aber s. Übersicht

5.2 Wie finanziert sich die Geschäftsstelle des Dachverbandes?Finanzierungsart

Öffentliche Mittel 100%Staat 100%

Mitgliedsbeiträge ca. 40 % des Budgets, Projektfinanzierung ca. 60% des Budgets

Mitgliedsbeiträge Parke/Regionen u. Partner 25 %, öffentliche Projektfinanz.10 %, öffentliche Gelder ohne Projekt-bindung 30%, Sponsoren/Spenden 10%, Verkäufe 25%

Mitgliedsbeiträge 25%,

Öffentliche Mittel 100%Projektfinanzierung 5%, andere 95%

Mitgliedsbeiträge 2% ; Projektfinanzierung 95%; Sponsoren 3%Öffentliche Finanzierung 75%, Privatsponsoren 25%andere, 100%

Öffentliche Mittel 100%Öffentliche Mittel 100%60% Mitgliedschaft NRP, 26% Projektfinanzierung, 12% private Sponsoren, andere 2%98% staatliche Finanzierung

100% öffentliche Mittel

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische Republik

SlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

5.3 Wie hoch ist das Budget derGeschäftsstelle des Dachverbandesim Jahr?

s. Übersicht

ca. 200.000 €3.000.000 €

144.000 €

600.000 €, s. Übersicht

ca. 500.000 €

ca. 3.950.000 € für Naturparke &Nationalparke, s. Übersicht

270.000 €1.000.000 €, s. Übersichts. Übersicht

5.4 Wie ist die Geschäftstelle des Dachverbandes personell ausgestattet?

4 fest Angestellte, s. Übersicht

2 fest Angestellte, 1 Praktikant26 fest Angestellte

2 fest Angestellte17 fest Angestellte und 51 nicht fest Angestellte zzgl. NRP-Forstarbeiter12 fest Angestellte und 5 nicht fest Angestellte s. Übersicht14 fest Angestellte

4 fest Angestellte

5

29 fest Angestellte, 3 nicht fest Angestellte für Naturparke & Nationalparke, s. Übersicht

s. Übersicht4 fest Angestellte, 1 nicht fest Angestellter60 fest angestellte Mitarbeiter, 3 nicht fest Angestellte, s. Übersicht47 fest angestellte Mitarbeiter, 5 nicht fest Angestellte

Page 117: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

114

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

5.5 Ist IhrDachverband/Ihre BehördeMitglied beiEUROPARCFEDERATION?

JaNein

JaJa

JaJaNeinJaJa

Ja

Nein

NeinJaJaJaJaJa

5.6 Möchten SieInformationen zuEUROPARCFEDERATION?

NeinJa

NeinJa

NeinJaJaNeinJa

JaJaja

JaJaNeinNeinJaJa

5.7 Haben Sie Interesse an einerstärkeren Zusammenarbeit mit den Dachverbänden/ Behörden für Naturparke in anderen euro-päischen Staaten?

JaJa

JaJa

JaJaJaJaJaJaJaJaJa

Entscheidung 2005JaJaJa

Ja

5.8 Haben SieInteresse an einemArbeitskreis „Natur-parke in Europa“ aufder jährlichen EURO-PARC-Tagung?

JaJa

JaJa

JaJaJaJaJaJaJaJaJa

Ja

Ja

Ja

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburg

NiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

5.9 Wie soll die internationale Zusammenarbeit in Zukunft aussehen?

s. ÜbersichtUmsetzung von angeschlossenen Naturschutz Projekten und Programmen

Vernetzung der europäischen Naturparkdachverbände innerhalb EUROPARC-Federation,Infoaustausch, gemeinsame Projekte

s. Übersicht

s. Übersichts. Übersichts. ÜbersichtErfahrung von best practise AustauschprogrammenDie Zusammenarbeit der NRP in Europa sollte Thema eines Arbeitskreises auf der Generalversammlung von Europarc sein.Erfahrungsaustausch, Zusammenarbeit in grenzüberschreitende NLP/NRPErarbeitung gem. Kooperationsfelder; Durchführung gemeinsamer Projekte; Erfahrungsaustauschs. Übersicht

Projekte, Austauschprogramme für Angestellte, Trainings, Workshops, Seminare

gemeinsame Projekte, Zugang zu Daten übers Internet, genereller InformationsaustauschAustausch von Erfahrungen, Schulung der Mitarbeiter

Ungarn ist besonders interessiert an der Praxis in anderen Ländern bzgl. Richtlinien,Qualitätsstandards, Karten für Naturparke errichtet von lokalen Verwaltungen, Regionen etc..

Page 118: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

115

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

6.3 Wenn ja, welche Pläne liegen vor?

s. ÜbersichtNaturpark ManagementplanManagementplan, Plan für öffentliche Nutzung ist im Drucks. Übersicht

Gesetzliche Texte definieren Landnutzung und Schutzrichtlinien sowie UmweltstudienManagementpläne, Lokale Entwicklungspläne, Regionale Struktur- u. StrategiepläneNatura 2000 Managementplan für NRP SchlernNaturpark "Kopacki rit" Managementplan

Grenzüberschreitender Ökologischer Basisplan Maas-Schwalm-Nette (1994)Landschaftspflege-, Integrierte Entwicklungs-, Touristische Marketing-PläneManagement-Pläne (für 20 Jahre) laut dem Act of Nature ConservationManagement Plänes. ÜbersichtManagementpläne (Tourismus, Landwirtschaft), Entwicklungs- u. Schutzplanung

Management-, Landnutzungs-, und Entwicklungspläne etc.Jeder NRP hat seinen eigenen Management-Plan; Raumpläne6-Jahrespläne für jede NLP-Direktion (s. Übersicht)

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenland

GB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

6.1 Existieren für die einzelnen Naturparke integrier-te Pläne, die die Richtung der Gesamtentwicklungder einzelnen Parke darstellen (z.B. Naturpark-/Management-/Pflege- oder Entwicklungspläne)?

Ja, in allenJa, in 5Ja, in allenJa, in ca. 50

Ja, Charta, Gültig für 10 JahreJa (Forsteinrichtungspläne und Umweltstudien,Umweltmanagementpläne in Vorbereitung)Ja , in allenJa in 1, 4 sind in AusarbeitungJa, in einem Nein, in keinemJa, in allenJa, in allenJa, in 15 Ja, in allen

Ja, in allenJa, in allenNein, in keinemIn einigen Parken sind Pläne in VorbereitungJa, in ca. 60%Ja, in allenJa, in allen

6.2 Wenn ja, sind die Pläne freiwillig erstellt wor-den oder sind sie gesetzlich vorgeschrieben?

GesetzlichGesetzlichFreiwilligNur wenig freiwillige, meistens gesetzlich &FörderprogrammeGesetzlichGesetzlich

GesetzlichFreiwilligGesetzlich

Freiwillig beim Deutsch.-Luxemb. NRP, sonst gesetzl.FreiwilligFreiwillig o. gesetzlich , s.3.2Gesetzlich GesetzlichGesetzlichGesetzlich

GesetzlichGesetzlichFreiwillig, (s. Übersicht)

Page 119: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

116

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

6.4 Wenn ja, welche Bereiche decken Sie mit dem Plan ab?

Naturschutz, Landnutzung, Tourismus, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit, nachhaltige RegionalentwicklungNaturschutz, Landnutzung, Tourismus, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit, nachhaltige RegionalentwicklungNaturschutz, Landnutzung, Tourismus, Nahverkehr/ ÖPNV, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeitalle genannten alle genannten außer Verkehr, + nachhaltige EntwicklungNaturschutz und Landnutzungalle genanntenalle genanntenalle genannten

alle genanntenNaturschutzalle genanntenNaturschutz, LandnutzungNaturschutz, Landnutzung, Tourismus, nachhaltige Regionalentwicklung, Umweltbildung/ÖffentlichkeitsarbeitNaturschutz, Landnutzung, TourismusAlle

Naturschutz, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeitalle bis auf öff. NahverkehrNaturschutz und Begrenzung der Entwicklung; nachhaltige RegionalentwicklungNaturschutz, Tourismus/Erholung, Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatien

LettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz

Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische Republik

Ungarn

6.5 Gibt es in den einzelnenNaturparken Initiativen/Gremien zurAbstimmung der Belange vonNaturschutz, Landnutzung, Touris-mus, Verkehr etc.?

Ja, in allenJaJaJa

JaJaJaJaJa

NeinJaNeinJa, in einigenJa, in allenJaNein

Ja, zu LaWi, FoWi, Tourismus,Regionalpolitik, Jagd/Fischerei,Raumplanung

NeinJa, in einigenJaJa, in einigen

Nein

6.5 Wenn ja,in wie vielen?

In allenIn den meistenIn allenIn ca. 50

In allenIn allenIn allenIn allenIn einigen

In den meisten

In einigenIn allen

In einigenIn den meistenIn einigen

6.6 Wenn ja, auf welcher Basisgibt es diese Gremien/Initiativen?

GesetzlichGesetzlichFreiwilligFreiwillig, teilweise auch Landesvorgabez.B. Kuratorien in BrandenburgFreiwilligGesetzlichs. ÜbersichtGesetzlichAndere: NRP „Lonjsko polje“ etablierte den „Rat für Nutzer“

Freiwillig

FreiwilligGesetzlichGesetzlich

Gesetzlich

GesetzlichGesetzlichFreiwillig, indirekt als beratendes Komiteefür die NRP-Verwaltung

Page 120: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

117

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

6.7 Wenn ja, Vertreter welcher gesellschaftlichenBereiche sind in diesen Gremien vertreten?

Alle genannten, sowie BildungAlle genannten außer VerkehrNaturschutz, Landnutzung, Tourismus, KommunenAlle genannten, wobei Wirtschaft und Verkehr seltenAlle genannten außer VerkehrAlle genannten außer Verkehr und Tourismuss. Übersichts. ÜbersichtAlle genannten außer Verkehr

Alle genannten

Alle genannten sowie BildungNaturschutz, Kommunen, andereAlle

Alle

s. ÜbersichtAlle genanntenNaturschutz, lokale Regierungen und Gemeinden

6.8 Werden die Naturparke an anderen Planungen imNaturpark-Gebiet beteiligt?

JaNeinNeinTeilweiseJaJaJaNeinJaJaWeiß nichtJaJaNeinNeinUnbekanntJa, als BeratungsgremiumNeinJaJaJaJa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales

Italien-SüdtirolKroatienLettland

LuxemburgNiederlandeÖsterreich

PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische Republik

Ungarn

6.9 Wenn ja, an welchen Planungen/Maßnahmen sind die Naturparke beteiligt?

Alle

Flächennutzungsplanung, Straßenplanung,andere je nach PlanungsbedarfFlächennutzungsplanung, andere, s. ÜbersichtFlächennutzungsplanungAlle genannten

Flächennutzungsplanung, Straßenplanung

Andere Gemeindeplanungen,Landschaftspläne der Gemeinden

Straßenplanung, Verkehrsplanung/ÖPNVAndere kommunale Planungen in lokalenu. regionalen Entwicklungskonzepten

Alle

s. Übersichts. ÜbersichtFlächennutzungsplanung, andere: Gemeindeplanungen wie Stadt- u. Dorfplanung

Landnutzung, Straßenplanung, Transport, anderekommunale Planung s. Übersicht

6.10 Wenn ja, auf welcher Basis findet dieBeteiligung statt?

Gesetzlich u. freiwillig

Gesetzlich wenn NRP als Träger öffentlicherBelange anerkannt sind, sonst freiwilligGesetzlichGesetzlichGesetzlich u. freiwillig, abhängig von staatl.Verordnungen

GesetzlichGesetzlich

FreiwilligFreiwillig

Gesetzlich

Gesetzlich

GesetzlichGesetzlichGesetzlich

Gesetzlich

Page 121: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

118

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarien

DänemarkDeutschlandFrankreichGriechenland

GB, England & Wales Italien-Südtirol

Kroatien

LettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich Polen

RumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

7.1 Ist nachhaltige ländlicheEntwicklung ein Schwerpunkt in der Arbeit der Naturparke?

Ja, in allenJa

NeinJa, in ca. 40 Ja, in allen

Ja, in den meistenJa

Ja

NeinJaJaJa, in ca. 80% Ja, in allen

Ja, in allen 18 Großschutzgebieten

Ja, in allenNeinNein

Ja, in den meistenNeinJa, s. Übersicht

7.2 Welche Schwerpunkte setzen die Naturparke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?

Entwicklung bei Vermarktung/Tourismus/Land- und ForstwirtschaftNachhaltiger Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Umweltbildungund Öffentlichkeitsarbeit

s. ÜbersichtAlle außer Verkehr, andere s. ÜbersichtNachhaltiger Tourismus, Nachhaltige Land- und ForstwirtschaftUmweltschutz

s. ÜbersichtEntwicklung bei Vermarktung (v.a. finanzielle Unterstützung)/Tourismus/Land- und Forstwirtschaft

Nachhaltiger Tourismus, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft,Förderung und Schutz des kulturellen Erbes

Alle genanntenEntwicklung eines nachhaltigen Tourismus, s. Übersicht Alle genanntenNutzung erneuerbarer Energien/Nachwachsende Rohstoffe& Entwicklung einer nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft

Nachhaltiger Tourismus, Land- und Forstwirtschaft

Alle genanntenNachhaltiger Tourismus, nachhaltige Land- und ForstwirtschaftEntwicklung bei Vermarktung/Tourismus/Land- und Forstwirtschafts. ÜbersichtEntwicklung bei Land- und Forstwirtschaft, NaturschutzEntwicklung bei Land- und Forstwirtschaft, in Verbindung mit Naturschutz

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

FrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich

PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische Republik

Ungarn

7.3 Welche anderen lokalen Akteure sind bundes-/landesweit von Bedeutung, die ähnliche Ziele wieNaturparke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung verfolgen?

Région wallonneNGOs, Gemeinden

Leader+ Aktionsgruppen, Landschaftspflegeverbände, „Regionen Aktiv“, „PLENUM“ in Baden-Württemberg, Biosphärenreservates. Übersicht

Regionalentwicklungsagenturen, lokale Zuständigkeiten von County & DistrictAmt für Landschaftsökologie, Ökoinstitut, NationalparkverwaltungÖffentliche Institutionen für geschützte Gebiete auf Bezirksebene

Ministerium für ländliche Entwicklung, Innenministerium/Landesplanungs. Übersicht

Leader-Strukturen, Landesgeförderte Strukturen, Agenda 21 Prozesse, Landwirtschaftskammern,Ländliches Fortbildungsinstitut, RM-StellenKommunen, PrivatleuteMinisterium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Bezirksämter, lokale Ämter

Sektoral Land- und Forstwirtschaft , Regionalpolitik, Tourismus, Jagd/Fischerei, RaumplanungNGO’sRegionalentwicklungsagenturen„Grupos de Acción Local“, unterstützt von LEADERregionale Zweigstellen des Ministeriums für Landwirtschaft, Landwirtschaftliche Agenturen, Center fürRegionalentwicklungÖkotourismus Manager und Organisatoren

Page 122: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

119

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales

Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

8.1 Die Änderungen dereuropäischen Agrarpolitik miteiner Stärkung der nachhal-tigen ländlichen Entwicklungist für unsere Naturparke …a)

Von BedeutungVon BedeutungVon BedeutungVon großer BedeutungVon großer BedeutungVon BedeutungVon großer Bedeutung

Von großer BedeutungVon BedeutungVon BedeutungVon großer BedeutungVon großer BedeutungVon großer BedeutungVon BedeutungVon BedeutungVon Bedeutung

Von BedeutungVon großer BedeutungVon BedeutungVon großer BedeutungVon großer Bedeutung

8.1 Die Änderungen der euro-päischen Agrarpolitik mit einerStärkung der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung ist für unsereNaturparke …b)

Nicht ausreichendWeiß nichtNicht ausreichendNicht ausreichend, s. ÜbersichtAusreichend, aber s. ÜbersichtNicht ausreichend

Nicht ausreichend, Umweltschutzfragensollten dieselbe Bedeutung habenwie Wirtschaftsfragen

Nicht ausreichendNicht ausreichendWeiß nichtNicht ausreichend, s. Übersicht

Weiß nichtNicht ausreichendWeiß nicht

Weiß nichts. ÜbersichtNicht ausreichendNicht ausreichendNicht ausreichend

8.2 Sollten Naturparke stärkerals bisher zur Umsetzung der nachhaltigen ländlichenEntwicklung in Ihrem Staateingesetzt werden?

JaJaJaJaJa

Ja

Ja, v.a. in der AufklärungJaJaNein

JaJaJakeine Meinung

JaJaJaJaJa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatien

LettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische RepublikUngarn

8.3 Damit Naturparke stärker als bisher an der Umsetzung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklungmitwirken können, sind folgende Änderungen notwendig:

Gesetzliche Aufgabenerweiterung für NRP & stärkere personelle/ finanzielle AusstattungAusweitung Von Aufgaben und Macht, stärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle/finanzielle Ausstattung und siehe Übersichts. ÜbersichtAusweitung Von Aufgaben und Macht, mehr Personal, s. Übersicht

Stärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle/finanzielle Ausstattung; bessere Kooperation zwischenParken und verschiedenen wirtschaftlichen SektorenStärkere personelle/finanzielle Ausstattung

Gesetzliche Aufgabenerweiterung für NRP & stärkere personelle/ finanzielle AusstattungGesetzliche Aufgabenerweiterung für NRP & stärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle & finanzielle AusstattungStärkere personelle & finanzielle AusstattungKeine Meinung

Gesetzliche Aufgabenerweiterung für NRP & stärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle & finanzielle AusstattungStärkere personelle/finanzielle AusstattungStärkere personelle/finanzielle Ausstattung, s. ÜbersichtStärkere personelle/finanzielle Ausstattung

Page 123: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

120

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschland

Frankreich

GriechenlandGB, England & Wales Italien-Südtirol

KroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich

PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische Republik

SlowenienSpanien

Tschechische Republik

Ungarn

9.1 Wo sehen Sie die Stärken in Ihren Naturparken?

Naturschutzaufgaben, nachhaltiger Tourismus, Information/UmweltbildungGesetzliche Verankerung, Personalausstattung, Naturschutzaufgaben, Information/UmweltbildungInformation/Umweltbildung, RegionalentwicklungGesetzliche Verankerung, teilweise Naturschutzaufgaben, nachhaltige Tourismusentwicklung,Information/UmweltbildungPersonalausstattung, Naturschutzaufgaben, nachhaltiger Tourismus, Information/Umweltbildung,andere s. Übersicht

Gesetzliche Verankerung, NaturschutzaufgabenPersonalausstattung, Naturschutzaufgaben, Information/UmweltbildungGesetzliche Verankerung, Finanzierung, Personalausstattung z.T., Naturschutzaufgaben,Information/Umweltbildung

alle genanntenGesetzliche VerankerungGesetzliche Verankerung, RegionalentwicklungNaturschutzaufgaben, nachhaltiger Tourismus, Information/Umweltbildung, Regionalentwicklung, s. ÜbersichtGesetzliche Verankerung, Naturschutz, Tourismusentwicklung, Info/Umweltbildung, Regionalentwicklung,gemeindeübergreifende Strukturen, Dialogplattform für versch. Projekte/Förderprogramme

Gesetzliche Verankerung, Naturschutzaufgaben, Information/UmweltbildungPersonal, Naturschutz

Gesetzliche Verankerung, Finanzierung, Naturschutz, Tourismus, Info/UmweltbildungGesetzliche Verankerung, Naturschutzaufgaben, gut ausgebildete Mitarbeiter u. Supervision, strengeSchutzgebietsregelung und GrenzziehungGesetzliche Verankerung, Naturschutzaufgaben, Information/UmweltbildungGesetzliche Verankerung, Naturschutzaufgaben, nachhaltige Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung

Personalausstattung, sehr gute Mitarbeiter; NaturschutzaufgabenGesetzliche Verankerung (s. Übersicht), Finanzierung (s. Übersicht), Personalausstattung (s. Übersicht).,Naturschutzaufgaben, Information/Umweltbildung

Staat/Frage

BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandFrankreichGriechenlandGB, England & Wales Italien-SüdtirolKroatienLettlandLuxemburgNiederlandeÖsterreich PolenRumänienSchwedenSchweiz Slowakische RepublikSlowenienSpanienTschechische Republik

Ungarn

9.1 Wo sehen Sie die Schwächen in Ihren Naturparken?

Gesetzliche Verankerung, Finanzierung, Personal, RegionalentwicklungFinanzierungGesetzliche Verankerung, Finanzierung, Personal, Naturschutzaufgaben, nachhaltige TourismusentwicklungFinanzierung, Personalausstattung, Regionalentwicklung, teilweise NaturschutzaufgabenFinanzierungFinanzierung, PersonalGesetzliche Verankerung, FinanzierungPersonalausstattungGesetzliche Verankerung u.a., s. ÜbersichtGesetzliche Verankerung, Finanzierung, Personal, RegionalentwicklungDa noch junge Parke ist es zu früh ein Urteil abzugebenGesetzliche Verankerung, Finanzierung, Personal, s. ÜbersichtFinanzierung, PersonalausstattungFinanzierung, Personal, RegionalentwicklungGesetzliche Verankerung, Finanzierung, nachhaltige Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung

Finanzierung, Personal, Information/Umweltbildung, geringe Anzahl Angestellter, Fehlen einer GefährdungsanalyseFinanzierung, PersonalFinanzierung, Personalausstattung, RegionalentwicklungPersonalausstattung, wir brauchen mehr Mitarbeiter um alle Aufgaben zu erfüllen, nachhaltigeTourismusentwicklung, Information/UmweltbildungGesetzliche Verankerung (im Fall der Naturparke), Finanzierung (variabel), Personal (wenig Mitarbeiter),Regionalentwicklung

Page 124: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

121

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Staat/Frage

Belgien

BulgarienDänemark

DeutschlandFrankreichGriechenland

GB, England & Wales Italien-Südtirol

Kroatien

Lettland

LuxemburgNiederlande

Österreich Polen

Rumänien

SchwedenSchweiz Slowakische Republik

Slowenien

SpanienTschechische RepublikUngarn

9.2 Welche Perspektive sehen Sie für die weitere Entwicklung Ihrer Naturparke?In Zukunft werden folgende Aufgaben wichtiger für unsere Naturparke werden:

Naturschutzaufgaben, nachhaltige Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung,nachhaltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicher Räume, Kooperation mitanderen NRP-Akteuren

Alle genannten

Naturschutzaufgaben, nachhaltige Tourismusentwicklung, nachhaltige Regionalentwicklungzukunftsfähiger ländlicher Räume, Kooperation mit anderen Naturpark-AkteurenKooperation mit anderen Naturpark-AkteurenNachhaltige Regionalentwicklung, Kooperationen

Information/Umweltbildung, nachhaltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger länd-licher Räume, Kooperation mit anderen NRP-Akteuren, Management/MonitoringNatura 2000-Gebiete

Nachhaltige Regionalentwicklung, Kooperationen, Management/Monitoring Natura 2000

Nachhaltige Regionalentwicklung, Kooperation, Management/Monitoring Natura2000-Gebiete

Naturschutzaufgaben, nachhaltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicherRäume, Kooperation mit anderen NRP -Akteuren, Management/Monitoring Natur2000-Gebiete

Naturschutzaufgaben, Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung, nachhaltigeRegionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicher Räume, Management/MonitoringNatura 2000 Gebiete

Alle genannten

Naturschutzaufgaben, nachhaltige Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung,nachhaltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicher Räume, Kooperation mitanderen NRP-Akteuren

Alle genannten

Naturschutzaufgaben, Information/Umweltbildung, nachhaltige Regionalentwicklungzukunftsfähiger ländlicher Räume, Management/Monitoring Natura 2000-Gebiete

Naturschutzaufgaben, Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung, Management/Monitoring Natura 2000 Gebiete

Tourismus, Information/Umweltbildung Kooperation mit anderen Akteuren,Management/Monitoring Natura 2000-Gebiete

Naturschutzaufgaben, Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung, nach-haltige Regionalentwicklung zukunftsfähiger ländlicher Räume, Kooperation mit anderen Akteuren in NRP-Regionen, Management/Monitoring Natura 2000-Gebiete

Kooperation, Management/Monitoring Natura 2000 Gebiete

Tourismusentwicklung, Information/Umweltbildung, nachhaltige Regionalentwicklungzukunftsfähiger ländlicher Räume, Kooperation mit anderen Akteuren inNRP-Regionen, Management/Monitoring Natura 2000

Anmerkungen

s. Übersicht

s. Übersicht

s.Übersicht

s.Übersicht

s. 3.2

Kooperationmit anderenNRP-Akteuren

s. Übersicht

s. Übersichts. Übersicht

Page 125: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

122

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

BELGIEN (PARCS NATURELS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde:Ministère de la Région wallonne – Direction de laNature

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Avenue prince de Liège, 15, B-5100 Jambe (Namur)-Belgique.0032 81/335 860 und 58 87 – 0032 477/ 266 0460032 81/335 [email protected] und [email protected]

Zu 1.4: Directeur Général: Claude DelbeuckMinistre de l’Environnement, de l’Agriculture, de laRuralité et de tourisme: Benoît Lutgen

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Jacques Stein

Zu 3.3: Wenn nein, auf welcher Basis existieren dieNaturparke?Dekret/Erlaß vom 16. Juli 1985 über die Naturparke.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Ergreifung von Maßnahmen mit dem Ziel die Um-welt zu schützen in Einklang mit den Bedürfnissender Bevölkerung und der wirtschaftlichen und sozi-alen Entwicklung des Gebietes.

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke? LokaleGebietskörperschaften (Gemeindeverbände undManagement-Kommissionen).

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen? Die Bewohner der Naturparkeverschiedener Länder einander näherzubringen.

Zu 6.3: Wenn ja, welche Pläne liegen vor?Management-Plan

BULGARIA (NATURAL PARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: National Forestry Boardwithin the Ministry Of Agriculture And Forests

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:55 “Hristo Botev” blvd.Sofia 1040Bulgariae-mail: [email protected]: [email protected]

Zu 1.4: Beamter in zuständiger Behörde: IliaSimeonov – Leiter des National Forestry Board (NFB)

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: AnnaPetrakieva – NFB

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?Naturparke sind definiert im Protected Areas Actund demzufolge: Gebiete die vielfältige Ökosystememit verschiedenen Pflanzen- und Tierarten undHabitate davon, mit typischen und außergewöhn-lichen Landschaften und nicht-lebende natürlicheKennzeichen sollen als Natural Parks ausgewiesenwerden.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Natural Parks sollten gemanagt werden zum Zweck:1. Erhaltung der Diversität von Ökosystemen undSchutz der dortigen biologischen Diversität;2. Bereitstellung von Möglichkeiten von Wissen-schaft, Forschung, Bildung und Erholung;3. Nachhaltige Nutzung von erneuerbaren natür-lichen Ressourcen bei gleichzeitiger Erhaltung tradi-tioneller Lebensformen, und die Sicherung derRahmenbedingungen für die Tourismusentwicklung.

Zu 5.3 und 5.4: Wie hoch ist das Budget derGeschäftsstelle des Dachverbandes im Jahr? undWie ist die Geschäftsstelle des Dachverbandes per-sonell ausgestattet? (Ergänzungen der Angabennach konreter Nachfrage)Um auf ihre Frage zurückzukommen, gebe ich ihneneine kurze Erläuterung. Der National Forestry Board(NFB) ist verantwortlich für die Verwaltung der Geld-mittel, die der nationalen Forstwirtschaft zur Ver-fügung stehen. Dazu gehören alle Aktivitäten, wel-che mit der Forstverwaltung und der Entwicklungvon Managementplänen sowie der Planung vonAktivitäten und der Finanzierung etc. in Beziehungstehen. Innerhalb dieser Verwaltung besteht eineAbteilung „Schutzgebiete und InternationaleKooperation“, welche sich mit dem Managementder bulgarischen Naturparken beschäftigt. Diesgeschieht in Übereinstimmung mit dem bulgari-schen Gesetz für Schutzgebiete, welches besagt,dass der National Forestry Board die verantwortlicheInstitution für die Leitung und Verwaltung derNaturparke ist.

Als ich ihnen mitteilte, dass in diesem Ausschuss 93 Menschen beschäftigt sind, meinte ich damit,dass dies alles Experten, Spezialisten und Verwal-

ANHANG 9.3AUSFÜHRLICHE ANTWORTEN DER STAATEN ZUM FRAGEBOGEN„INTERNATIONALE UMFRAGE ZU NATURPARKEN IN EUROPÄISCHENSTAATEN“

STAAT (BEZEICHNUNG DER NATURPARKE)

Page 126: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

123

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

tungsangestellte des NFB sind. Drei Mitarbeiterinnerhalb dieser Verwaltung arbeiten dabei nur fürNaturparke einschließlich der Führung der Abtei-lung. Abseits des Hauptsitzes hat der NFB 16 regio-nale Forstry Boards sowie ca. 200 staatliche Forst-wirtschaftseinheiten. Zusätzlich gibt 10 Naturpark-verwaltungen, welche ebenfalls als Einheiten desNFB zu sehen sind.

In diesen Naturparkverwaltungen arbeiten 76 Mit-arbeiter speziell an der Umsetzung der Manage-mentpläne der Naturparke bezüglich der Leitungund des Umweltschutzes. Die Gehälter dieserMitarbeiter, sowie die Umsetzungskosten der Natur-schutzmaßnahmen werden vom Staatshaushaltgetragen. Das jährliche Budget hierfür beträgt375.500 Euro. Das Gehalt der drei Experten imHauptsitz jedoch ist darin nicht enthalten, da es zen-tral über das Budget des NFB vergütet wird.

DÄNEMARK (NATURE PARK)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Naturpark Maribosøerne

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Hjulsporet 13, 4930 Maribo, Denmark

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: PresidentChristian Krag

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Jan Woollhead

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?Sie sind nicht definiert. Es gibt gewisse An-strengungen zwischen 6-10 Nationalparke zu schaf-fen sowie einige Regionalparke. In der GemeindeStorstrøm werden die Naturparke innerhalb desRegionalplans definiert werden.

Zu 3.3: Wenn nein, auf welcher Basis existieren dieNaturparke?Die Gemeinde hat Maribosøerne vor 10 Jahren zumNaturpark erklärt unter Annahme einiger internatio-naler Standards. Zum Beispiel eines Gesamtmanage-mentplanes.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Ein vernünftiges Management mit einer Verbes-serung der Natur und von öffentlichen Einrichtungensowie die Durchführung von Naturerkundungen.

Zu 8.3: Damit Naturparke stärker als bisher an derUmsetzung einer nachhaltigen ländlichen Entwick-lung mitwirken können, sind folgende Änderungennotwendig:

– Stärkere Personelle/finanzielle Situation– Wir könnten eine nationale Gesetzgebung

gebrauchen. Mit dem neuen Regionalplan fürStorstrom County wird ein Rahmenplan für 4neue Naturparke entwickelt.

Zu Anmerkungen:Bis zum 1. Juli wird ein nationales Pilotprojekt für dieErschaffung von 6 vielleicht sogar bis zu 10 Natio-nalparken in Dänemark abgeschlossen sein. Auf derBasis einer vorläufigen Analyse passen einige vonihnen eher in die Kategorie V als in die Kategorie II.Nach dem Abschlussbericht wird eine Gesetzge-bung geschaffen werden.

Zu Beginn der 70er Jahre gab es verschiedeneInitiativen für die Schaffung von Naturparken inDänemark. Ich kenne drei solcher Initiativen inDänemark, alle auf Zealand. Es handelte sich um:Farum Naturpark, Vestsjællands Naturpark undTystrup-Bavelsesøernes Naturpark. Diese Initiativensind alle gescheitert. Es gibt jedoch heute einegemeinnützige Gesellschaft die sich „Freunde desNaturpark Farum“ nennt und es hat kürzlich eingewisses Interesse daran gegeben den NamenTystrup-Bavelsesøernes Naturpark wieder zu benut-zen. So weit ich weiß hat keiner dieser Gebiete eineAnerkennung auf politischer Ebene und es gibtkeine Park Kommittees, kein Personal und keinManagementplan wie es der Naturpark Maribo-søerne hat. Daher denke ich, dass es richtig ist, sienicht als Naturparke einzustufen und sie daher nichtin diese Umfrage einzuschließen.

DEUTSCHLAND (NATURPARKE)

Zu 1.2: Name des Naturparkdachverbandes:Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN)

Zu 1.3: Adresse/Telefon/Fax/E-Mail:Dahlmannstrasse 5-7D-53113 BonnTel: (+49) 0228/921 2861Fax: (+49) 0228/921 [email protected]

Zu 1.4: Präsident/Geschäftsführer des Dachverbandes: Präsident: Staatsminister a.D. Dr. Herbert GüntherGeschäftsführer: Ulrich Köster

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Jörg Liesen,Ulrich Köster

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?Das Bundesnaturschutzgestz (BNatschG) regelt alsRahmengesetz in § 27 die Naturparke. Die einzelnenBundesländer spezifizieren in ihren Landesgesetzendie Naturparke und dessen Ausweisung. Definition: Bundesnaturschutzgesetz § 27 Naturparke1) Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde

und zu pflegende Gebiete, die1. großräumig sind,2. überwiegend Landschaftsschutzgebiete oderNaturschutzgebiete sind,

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124

Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

3. sich wegen ihrer landschaftlichen Vorausset-zungen für die Erholung besonders eignen undin denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebtwird,4. nach den Erfordernissen der Raumordnungfür die Erholung vorgesehen sind,5. der Erhaltung, Entwicklung oder Wieder-herstellung einer durch vielfältige Nutzung ge-prägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotop-vielfalt dienen und in denen zu diesem Zweckeine dauerhaft umweltgerechte Landnutzungangestrebt wird,6. besonders dazu geeignet sind, eine nachhal-tige Regionalentwicklung zufördern.

(2) Naturparke sollen entsprechend ihren in Absatz1 beschriebenen Zwecken unter Beachtung derZiele und Grundsätze des Naturschutzes undder Landschaftspflege geplant, gegliedert,erschlossen und weiterentwickelt werden.

Zu 3.4: Gibt es weitere Vorgaben für die Arbeit derNaturparke wie Qualitätskriterien, Charta, Förder-programme? Teilweise Förderprogramme auf Lan-desebene, teilweise Verordnungen für einzelne Na-turparke, teilweise direkte Vorgaben bei denNaturparken in Landesträgerschaft; Qualitäts-kriterien für Naturparke werden entwickelt.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Ausgehend von dem gesetzlichen Auftrag und demdaraus entwickelten Leitbild ergeben sich für dieNaturparke folgende Aufgabenschwerpunkte:– Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und

Landschaft, – Erhalt der charakteristischen Kulturlandschaft

durch Förderung naturnaher Methoden in der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft,

– Förderung einer nachhaltigen Nutzung und Ver-marktung regionaler Produkte und Stärkung der regionalen Identität,

– Bewahrung und Förderung des kulturellenErbes, Erhalt von Bau- und Bodendenkmalensowie Weiterentwicklung der Siedlungs- undBaukultur,

– Sicherung der landschaftsbezogenen Erholungund eines umwelt- und sozialverträglichen Tourismus,

– Schonung der natürlichen Ressourcen, Mitwir-kung an anderen, das Naturparkgebiet betreffenden Planungen,

– Zusammenarbeit mit Kommunen, Behördenund Organisationen, Förderung eines breiten Umweltbewusstseinsdurch Umweltbildung, Informations- undÖffentlichkeitsarbeit,

– Schaffung und Unterhaltung von Einrichtungenzur Erholungsnutzung und Besucherlenkung.

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke? In ca. 23 NRP sind die Bundesländer die Träger, in ca. 28NRP die Kommunalen Zweckverbände bzw. Kom-munen und in ca. 42 NRP Vereine.

Zu 4.1: Gibt es eine Basisfinanzierung für IhreNaturparke? Ja in folgenden Bundesländern: Baden-Württemberg, Brandenburg, in Bayern nur indirekt,

Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen.

Zu 4.2: Wenn ja, in wie vielen Ihrer Naturparke exi-stiert eine Basisfinanzierung? Nicht in allen: einestaatliche Basisfinazierung gibt es in ca. 60 NRP, reinkommunale Finanzierung in ca. 23 NRP und über-wiegend private Finanzierung in 2 NRP.

Zu 4.8: Wie viele fest angestellte Mitarbeiter arbei-ten in den einzelnen Naturparken im Durchschnitt?1-2 fest angestellte Mitarbeiter in ca. 62 NRP; 3-5fest angestellte Mitarbeiter in ca. 21 NRP; mehr als15 fest angestellte nur in einem NRP (NRPDrömling).

Zu 6.3: Wenn ja, welche Pläne liegen vor? sehrheterogen, u.a. Naturpark-Plan, Pflege- u. Entwick-lungs-Pläne, Fremdenverkehrs-/Marektingkonzept,Einrichtungsplan, Landschaftsrahmenplan, Maß-nahmenplan, Öffentlichkeitskonzept.

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen die Natur-parke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?Entwicklung & Vermarktung regionaler landwirt-schaftlicher Produkte, Entwicklung eines nachhalti-gen Tourismus, Entwicklung einer nachhaltigenLand- und Forstwirtschaft, nur einzelne NRP setzenden Schwerpunkt auf die Nutzung erneuerbarerEnergien/nachwachsende Rohstoffe, nur wenigeNRP (5-10 NRP) setzen den Schwerpunkt auf dieEntwicklung umweltverträglicher Verkehrskon-zepte/ÖPNV.

Zu 8.1: Die Änderungen der europäischenAgrarpolitik mit einer Stärkung der nachhaltigenländlichen Entwicklung ist für unsere Naturparke…a) von großer Bedeutungb) nicht ausreichendfolgende Änderungen sollten noch erfolgen:– stärkere Cross-Compliance-Bindungen der Land-

nutzung sowohl in der Landwirtschaft als auchin der Forstwirtschaft (Wald-Umweltmaßnahmen),

– stärkere Förderung von Agrarumweltpro-grammen,

– ausreichende und gesicherte Förderung derUmsetzung von Natura 2000,

– mehr finanzielle Mittel aus der Modulation unddamit eine stärkere finanzielle Ausstattung der2. Säule der GAP, der „Förderung der Entwick-lung des ländlichen Raums“,

– Anerkennung von Naturparken und anderenGroßschutzgebieten, als besonders förderungs-würdige Gebietskulisse für eine nachhaltigeländliche Entwicklung.

Zu 8.3: Damit Naturparke stärker als bisher an derUmsetzung einer nachhaltigen ländlichenEntwicklung mitwirken können, sind folgendeÄnderungen notwendig:– bessere personelle und finanzielle Ausstattung

der Naturparke,– bessere Nutzung von Naturparken als definierte

Regionen zur Förderung der ländlichen Entwick-lung und als Verwaltungseinheit z.B. bei Förder-programmen der Länder und Kommunen.

Page 128: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

125

Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

FRANKREICH (PARCS NATURELS RÉGIO-NAUX, PNR)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde:Féderation des Parcs naturels régionaux de France

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:9 rue Christiani, 75018 ParisTel. : 0033-144-908620Fax. : [email protected]

Zu 1.4:Präsident: Jean-Louis JosephDirektor: Gérard Moulinas

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens:G. Moulinas, Direktor

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke?Die Grundlage der Klassifizierung der Naturparke(PNR) basiert auf der Existenz „eines Gebietes miteinem instabilen Gleichgewicht, einem reichen undbedrohten natürlichen und kulturellem Erbe“, dasmacht die Parke zu einem Entwicklungsvorhaben,basierend auf der Inwertsetzung des Erbes. Ein PNRhat das Ziel das Erbe zu schützen, vor allem durcheine angepasste Nutzung der natürlichen Umge-bung und der Landschaft.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke? – der Schutz des natürlichen, kulturellen und

landschaftlichen Erbes,– die Beteiligung an der Raumordnung (aména-

gement du territoire)– die wirtschaftliche, soziale und kulturelle

Entwicklung und die Lebensqualität– der Empfang und die Information der Öffent-

lichkeit– Weiterentwicklung in den vier zuvor genannten

Bereichen

Zu 3.6: Wer ist rechtlich zuständig für dieNaturparke?Geteilte Kompetenz zwischen Zentralstaat undRegion

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke?Öffentliche Einrichtung mit administrativem Charak-ter zusammengesetzt aus (syndicat mixte): Region,Gemeinden, Département, – öffentliche Einrichtung der interkommunalen

Zusammenarbeit

Zu 4.1: Gibt es eine Basisfinanzierung für IhreNaturparke?Wird zwischen den Unterzeichnern jeder Park-Charta ausgehandelt

Zu 4.5: Wer sind die Geldgeber der Basisfinanzie-rung?Staat jährliche nicht vertragliche ZahlungenRegion, Kommunen, Département:...

Zu 4.10: Wer finanziert das Personal? Der aus meh-reren staatlichen Ebenen bestehende Zusam-menschluss „syndicat mixte“

Zu 4.12: Wenn ja, welche Förderprogramme wur-den in Anspruch genommen? EQUAL, PHARE, THACYS,

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen?Europäische und internationale Anerkennung derForderungen in Bezug auf die nachhaltige Entwick-lung wie sie gefordert sind durch die PNR mit Hilfevon Vereinigungen, Föderationen, EUROPARC, IUCN…Vervielfachung des technischen und methodischenAustausches zwischen den Territorien, unter Ein-beziehung der internationalen Dimension.

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen die Natur-parke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?Entwicklung & Vermarktung regionaler landwirt-schaftlicher Produkte, Nutzung erneuerbarer Ener-gien/Nachwachsender Rohstoffe, Entwicklung einesnachhaltigen Tourismus, Entwicklung einer nachhal-tigen Land-/Forstwirtschaft, sonstige: Qualität, Kul-tur und Bildung in den Regionen

Zu 7.3: Welche anderen lokalen Akteure sind bun-des-/landesweit von Bedeutung, die ähnliche Zielewie Naturparke bei der nachhaltigen ländlichenEntwicklung verfolgen?– die “Pays“ (Zusammenschluss von Départements

(ähnlich den Kommunalverbänden in Deutschl.))bei der sozio-ökonomischen Entwicklung

– die Kommunalverbände von Agglomerationen(Verdichtungsräumen)

Zu 8.1: Die Änderungen der europäischenAgrarpolitik mit einer Stärkung der nachhaltigenländlichen Entwicklung ist für unsere Naturparke …a) von großer Bedeutungb) ausreichend aberSorgen über die wirkliche Berücksichtigung derTerritorien bei der Realisierung der Reformen undüber die Bereitschaft die erste Säule der GAP zukompensieren

Zu 8.3: Damit Naturparke stärker als bisher an derUmsetzung einer nachhaltigen ländlichen Entwick-lung mitwirken können, sind folgende Änderungennotwendig: Ausweitung von Aufgaben und Macht,mehr Personal und stärkere finanzielle Ausstattung.Aber nicht nur die Erweiterung der Aufgaben son-dern auch der Kompetenzen; Anerkennung der PNRin der europäischen Strategie für ländliche Entwicklung.

Zu 9.1: zu Stärken: Personalausstattung, Natur-schutzaufgaben, nachhaltiger Tourismus, Informa-tion/Umweltbildung sowie Kulturerbe, nachhaltigeEntwicklung, Umweltmanagement, Raumordnung,

Zu Anmerkungen: Sehr gute Einführung, weiterma-chen und strukturieren durch: – Die Verstärkung des Netzwerkes der Personen

und Parke, die durch dieses Studie identifiziertwurden.

– Die Aufbereitung und Verfügbarmachung dergesammelten Daten über das Internet oderandere Form, und dies auf einer kooperativenBasis mit Anschluß an ein Netzwerk wie dasunsrige.

Page 129: Naturparke - eine Perspektive für ländliche Räume in Europa

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

GB, ENGLAND & WALES – AONBS(AREAS OF OUTSTANDING NATIONALBEAUTY)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: National Association forAreas of Outstanding Beauty (AONBs)

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Old Police Station, Cotswold Heritage Centre,Northleach, Gloucestershire, GL 543 JH, GBTel: 01451/862007Fax: 01451/862001

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: ManagingDirector Michael Taylor

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Michael Taylor

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?AONBs sind gesetzlich definiert zur Erhaltung derSchönheit der Natur, was den Naturschutz ein-schließt sowie SSSIs (Site of Special ScientificInterest), SSA, SACs (Special Areas of Conservation).Rechtsgrundlagen sind: Countryside & Rights WayAct 2000, zusammengelegt mit der Gesetzgebungvon 1949 bis fortschreitend.

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen? Bessere Zusammenarbeit beider Bewerbung von NP´s/AONBs auf EU-Ebene undden Einfluss nehmenden Politikern.

Zu 6.6: Wenn ja, auf welcher Basis gibt es dieseGremien/Initiativen? Gesetzlich und freiwillig, einigesind gesetzlich verankerte Körperschaften lokalerVerwaltungen.

Zu 6.7: Wenn ja, Vertreter welcher gesellschaft-lichen Bereiche sind in diesen Gremien vertreten?Naturschutz, Landnutzung, Tourismus, Kommunen,Wirtschaft, Erholungssuchende

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen die Natur-parke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?Entwicklung und Vermarktung regionaler landwirt-schaftlicher Produkte, Nutzung erneuerbarer Ener-gien/Nachwachsender Rohstoffe, Entwicklung einesnachhaltigen Tourismus, Entwicklung einer nachhal-tigen Land- und Forstwirtschaft, Kommunalentwicklung.

Zu Anmerkungen: Die AONBs von Großbritanniensind Gebiete der Kategorie V der IUCN-Kriterien wiedie Nationalparke in Großbritannien aber ohne denEinfluss einer detaillierten Landnutzungsplanungund ohne einen rechtlichen Rahmen oder Finanzenwie die Nationalparke. Trotzdem erreichen sie sehrgute Ergebnisse mit ihren limitierten Mitteln.

GRIECHENLAND (NATIONAL FORESTPARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Ministry of Enviroment,Physical Planning and Public Works, sowie Ministy ofAgricultural Development and Food

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:(For the ministry of Enviroment):Nature Management Section36 Trikalon str., 11526 Athens, GreeceTel: +30 210 69 17 620Fax: +30 210 69 E-Mail: [email protected]

Zu 1.4: Für das Ministerium für Umwelt: Mr.Vournas: Director General for the enviroment

Zu 1.5: Mrs. Dr. Mourmouri A., Mrs. Dr. Tryfon E.,Mr. Plessas S.

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke?Das aktuellste momentan gültige griechischeGesetz, welches Naturschutzgebiete abdeckt, ist dasGesetz 1650/86.

Dieses definiert 5 verschiedene Kategorien:a) strikte Naturschutzgebiete b) Naturreservatec) Nationalparked) Landschaftsschutzgebiete, geschützte natürlicheStrukturen und Landschaftselemente e) Ökologische Entwicklungsgebiete

Das Gesetz 1650/86 wurde in Kraft gesetzt vor demneuen Konzept der V IUCN Management-Kategorien, deshalb entspricht es nicht ganz denKriterien der IUCN Kategorien. Diese Kriterien wer-den hauptsächlich durch die Kategorie (d) des grie-chischen Gesetzes abgedeckt, welches Gebietebeschreibt, die einen hohen ästhetischen oder kul-turellen Wert haben, Gebiete für Erholung sind oderGebiete, die dem Schutz der natürlichen Ressourcenbeitragen. Bei den Gebieten, die unter die Kategorie(c) des Gesetzes 1650/86 fallen, sind Landschafts-schutzgebiete, geschützte natürliche Strukturenund Landschaftselemente mit inbegriffen.

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke?und Anmerkungen: – Das Kriterien der „Naturparke“ (Kategorie V derIUCN-Management-Kategorien) entsprechen derfolgenden Schutzkategorie der griechischen Um-weltgesetzgebung (1650/86 „über den Schutz derUmwelt“) während der Begriff „Naturparke“ einenanderen Sinngehalt im gleichen nationalen Gesetzbesitzt. Bis jetzt sind schutzbedürftige Landschaftenund natürliche Formationen nicht als solche ausge-wiesen worden, sondern vor allem in Schutzgebietemit anderen Schutzkriterien eingegliedert. NeunNational Forest Parks erfüllen die Kriterien der Kate-gorie V nach IUCN. Diese Forstparke waren derForstverwaltung bis 2003 zugeordnet, als neue Ver-waltungskörperschaften eingerichtet wurden. Zweider Forstparke sind in den letzten Jahren unter derVerwaltung der neuen Körperschaft zusammenge-legt worden. Zwei weitere Forstparke sind als Bio-sphärenreservate nach UNESCO-MAB eingestuftworden. Momentan werden natürliche Formationenund Landschaften von den Management-Körper-schaften der bezeichneten Gebiete gemäß den Management-Regelungen eines jeden Gebietes ver-waltet.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

– Auf der Basis des vorherigen Forstgesetzes sind 19griechische Forste der Kategorie „ÄsthetischeForste“ zugeordnet worden. 36 einzelstehende Bäu-me oder Haine und 15 Forste unterschiedlicherGröße sind der Kategorie „Naturdenkmäler“ zuge-ordnet worden. Die als Naturdenkmäler ausgewie-senen Forste charakterisieren sich durch einenhohen ästhetischen Wert. Dieses Gebiete wer-den von den zuständigen Forstverwaltungen gema-nagt.

– Zusätzlich sind eine Reihe von Landschaften mitherausragender Schönheit vom Minister für Kulturaufgrund ihres natürlichen und kulturellen Wertesausgewiesen werden. Während einer durch denUmweltminister finanzierten Umfrage, sind die 507ausgewiesenen Landschaften bewertet worden. AlsErgebnis sind 190 der bereits existierenden und 259 neue vorgeschlagen worden für die Aus-weisung innerhalb der Kategorie „geschützte natür-liche Formationen, geschützte Landschaften undLandschaftsteile“ gemäß Gesetz 1650/86. Dieursprüngliche Ausweisung ist gültig bis die neue inKraft tritt.

– Eine große Zahl der obig erwähnten Natur-denkmäler und Landschaften herausragenderSchönheit befinden sich in Gebieten, die ausgewie-sen sind gemäß, Umweltschutzgesetz 1650/86 odersind Teil des europäischen, ökologischen Netzwer-kes Natura 2000. Da das Management dieser Ge-biete noch nicht voll funktionsfähig ist, existiert bisjetzt kein Naturpark-Dachverband.

Heute existieren 27 Management-Körperschaften ingeschützten Gebieten in Griechenland. Die Mehr-heit ihrer jeweiligen Territorien erfüllen zumindestteilweise die Kriterien der griechischen Gesetz-gebung für Nationalparke. Insbesondere, die 8 alsnationale Forstparke ausgewiesenen Gebiete erfül-len die Kriterien der Kategorie V nach IUCN. Deshalbhaben wir vorgezogen, den Fragebogen in Bezugauf die nationalen Forstparke auszufüllen, um mög-lichst genaue Antworten zu geben, die nicht dazuführen die Umfrage zu verfälschen.

ITALIEN – AUTONOME PROVINZ BOZEN,SÜDTIROL (NATURPARKE)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Amt für NaturparkeBozen

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:C. Battisti Str. 21I-39100 BozenTel:0471/414300Fax: 0471/414309E-Mail: [email protected]@provincia.bz.itInternet: www.provinz.bz.it/naturparke

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: AmtsdirektorDr. Artur Kammerer

Zu 1.5: Bearbeiterin des Fragebogens: Helga Seeber,Koordinatorin für den Naturpark „Trudner Horn“

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke?Laut Landschaftsschutzgesetz vom 25. Juli 1970, Nr.16: „Naturparke sind große, natürliche und natur-nahe Gebiete von besonderen naturkundlichen undlandschaftlichem Wert.“ Siehe auch unten unterAnmerkungen.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Erhaltung der Natur- u. Kulturlandschaft; Schutz derFlora, Fauna, Habitate; Forschung u. Bildung;Unterstützung der Bewirtschafter bei der Erhaltungtraditioneller Wirtschaftsformen.

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke? Alle 7NRP werden geführt vom Amt der Naturparke(Autonome Provinz Bozen), mitgetragen werden sievon Gemeinden, Tourismusverband, Bauernbund,Naturschutzverbänden, Dachverband, Forst- undLandwirtschaftsinspektorat, AUS, CAI.

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen?– Austausch von verschiedenen Informationen

wie Umweltvermittlungsmethoden, Studienund Erhebungen, Naturschutzdienst und Natur-parkhausbetreuung.

– Diskussion zu verschiedenen Problematiken wieVerkehr, Ausbau von Wegen, Intensivierungoder Auflassung.

– Netzwerkbildung– Nachhaltigkeit

Zu 6.7: Wenn ja, Vertreter welcher gesellschaftlicherBereich sind in diesen Gremien vertreten?Naturschutz, Landnutzung, Tourismus, Kommunen,AVS, CAI, Dachverband für Umweltschutz, Forst-inspektorate

Zu Anmerkungen:Naturparke in Südtirol – Werte für die Zukunft

Die Ausweisung der 7 Naturparke in Südtirol warvon kontroversen Diskussionen begleitet, Ängsteund Vorbehalte führten zu anfanglicher Ablehnung.Diese ablehnende Haltung wich allmählich einerschrittweisen Akzeptanz, und heute ist in allen sie-ben rechtskräftig ausgewiesenen Naturparken einebreite Bevölkerungsmehrheit für den jeweiligenNaturpark. Diese Entwicklung fußt einerseits auf die konsequente Einhaltung und Durchführung der gesetzlichen Bestimmungen. Andererseitshaben auch die vielfältigen, im Laufe der Zeit ergrif-fenen, aktiven Maßnahmen wesentlich dazu beige-tragen.

Der begrenzte WirtschaftsraumAuf 7.400 km2 leben 440.000 Südtiroler. Der eigent-liche Lebens- und Erwerbsraum bis 1600 mMeereshöhe beträgt allerdings nur ungefahr 450km2, etwa 6% der Landesfläche. Der Anteil desWaldes beträgt etwa 42%, der Almen, Wiesen undWeiden 32% und der Fels- und Gletscherregionenetwa 20% der Landesfläche. In diesem Raum erfolgtschätzungsweise 90% der gesamtwirtschaftlichen

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Wertschöpfung. Auf einem km2 wohnen hier etwa900 Einheimische, einschließlich der Touristen etwa1700 Personen im Jahresdurchschnitt (bei knappvier Millionen Ankünften und etwa 25 MillionenUbernachtungen).

Von diesem Wirtschaftsraum ist mehr als ein Drittelverbaut (Siedlungen, Verkehrswege usw.). Der enor-me Druck auf Grund und Boden und damit auf dieverbliebene Restnatur besonders in der Talsohle istvor allem auf diese geographische Situation zurück-zuführen.

Gesetzliche VoraussetzungenMit dem Landesgesetz vom 24. Juli 1957, Nr. 8,wurden ungefahr zwei Drittel der Landesflächeziemlich willkürlich unter allgemeinem Landschafts-schutz gestellt. Die Folge war, daß beispielsweisebestimmte Bauvorhaben von einer zentralenLandesbehörde für Landschaftsschutz ermächtigtwerden mußten.

Im Europäischen Naturschutzjahr 1970 trat inSüdtirol das Landschaftsschutzgesetz (Landesgesetzvom 25. Juli 1970, Nr. 16) in Kraft. In diesem Gesetz sind neben dem allgemeinenLandschaftsschutz differenzierte Schutzkategorienvorgesehen, und zwar:a) Naturdenkmäler (für besondere Objekte wie z.B.

Bäume, Wasserfälle, Bergseen, Erdpyramiden);b) weite Landstriche, die unter Einbeziehung der

Siedlungsstruktur eine natürliche oder vonMenschenhand umgeformte Landschaft bilden(z.B.: Landschaftsschutzgebiete );

c) Biotope (für besondere Lebensräume wie z. B.Auwälder, Moore, Trockenrasen);

d) Naturparke (für große, natürliche und naturna-he Gebiete von besonderen naturkundlichemund landschaftlichem Wert);

e) Gärten und Parkanlagen (für besonders wertvolloder kulturhistorisch bedeutsame Grünanlagen).

Seit einiger Zeit wird eine Gesetzesnovelle diskutiert,welche die Inhalte aktualisieren und den geändertenErfordernissen gerecht werden sollte.

NaturparkdefinitionIm Sinne des Art. IId des geltenden LandesgesetzesNr. 16170 über den Landschaftsschutz sindNaturparke Gebiete mit noch unberührtem ökologi-schem Gleichgewicht, von besonderem wissen-schaftlichen Interesse und somit für die Forschung,die Umwelterziehung und allenfalls für die Erholungder Bevölkerung bestimmt.Mit einem spezifischen Naturparkgesetz aus demJahre 1981 wurden die Naturparkziele genauer prä-zisiert und die Maßnahmen zu deren Umsetzungangeführt.

Ausweisungskriterien, ParkordnungBereits 1970 wurde von einer Expertenkommissionein Vorschlag von 8 Typenlandschaften im Mittel-und Hochgebirge erarbeitet, die im Sinne deserwähnten Landesgesetzes als Naturparke ausge-wiesen werden sollten. Nun gab es langwierige und

harte Auseinandersetzungen zwischen den ver-schiedenen Interessengruppen um die Schutzinhaltedieser Landes-Naturparke.

Die Landesregierung war bemüht, ein eigenesParkmodell zu finden, das einen konsequentenNaturschutz, aber auch – verständlicherweise – eineMinimierung der Konflikte mit der betroffenenBevölkerung gewährleistete.

Das Südtiroler Naturparkkonzept beruht auf einigenwenigen Grundsätzen, die sich von anderen Naturparks in Italien oder im Ausland unterschei-den:1. Dauersiedlungen mit ihren intensiv genutztenWirtschaftsflächen werden prinzipiell vom Parkge-biet ausgeklammert. Die Naturparke umfassen dem-nach im wesentlichen Wald-, Alm-, Mittel- undHochgebirgsbereiche, reichen aber auch herunterbis in die submediterrane Stufe, etwa im NaturparkTrudner Horn oder im Naturpark Texelgruppe.2. Die traditionelle Bodennutzung (Alm- undForstwirtschaft, Jagd) wird in der bisherigen Formbeibehalten, muß jedoch die Erfordernisse desNatur- und Landschaftsschutzes berücksichtigen.3. Grundsätzlich verboten ist jede Bautätigkeit, dienicht im Zusammenhang mit der erlaubten land-und forstwirtschaftlichen Nutzung steht. Der Bauvon Seilbahnen, Straßen, Skiliften oder -pisten,Elektro- und Telefonfreileitungen, Bergbau undSchotterabbau, die Nutzung der Gewässer vonübergemeindlicher Bedeutung zu hydroelektrischenoder industriellen Zwecken sind ausnahmslos verbo-ten.4. Relativ strenge Regelungen gelten auch für denNaturparkbesucher: ein Sammelverbot für Pflanzen,Pilze, Mineralien und Fossilien, ein Fahrverbot mitmotorisierten Fahrzeugen, ein Verbot zu zelten,Lebensräume zu zerstören, zu beunruhigen oder zuverschmutzen sowie Feuer anzuzünden.

Ein Südtiroler Naturpark ist daher kein mit entspre-chenden Einrichtungen ausgestatteter Erholungs-park, kein Wildpark, in dem Tiere gezeigt werdenund ebenso kein Nationalpark, in dem die Naturweitgehend sich selbst überlassen bleiben soll. EinSüdtiroler Naturpark ist ein großes zusammenhän-gendes Gebiet mit besonderen Natur- und Kultur-landschaften. Diese natürlichen und kulturellenWerte sollen fiir die Zukunft gesichert werden.Daher gilt es die Naturbereiche in ihrer Intaktheitdurch entsprechenden Schutz vor Beeinträchtigungzu bewahren und die Kulturlandschaft in ihrerVielfalt und Eigenheit durch naturnahe Bewirt-schaftungsformen zu erhalten.

Die ZieleDie Ausweisung eines Naturparks und somit dieBestimmung einer Vorrangfläche für den Natur- undLandschaftsschutz von regionaler Bedeutung ver-folgt ganz konkrete Zielsetzungen.

Oberstes Ziel ist es, diese großräumige und zusam-menhängende, weitgehend intakte Natur- und Kul-turlandschaft zu schützen und zu erhalten, so dass

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

sowohl die extensiv bewirtschafteten Flächen(Almen und Wälder) sowie die natürlichen Bereichefiir die Zukunft gesichert werden. Es sollen also nichtdie traditionellen Bewirtschaftungsformen in Fragegestellt werden. Im Gegenteil: es hat sich gezeigt,daß Naturschutz und eine umweltschonendeBewirtschaftung einander nicht ausschließen, son-dern ergänzen, so z.B. in der Landschaftspflege.Wohl aber sind durch die gesetzlichen VorgabenProjekte nicht mehr möglich, welche die schutzwür-dige Natur und Landschaft nachhaltig beeinträchti-gen würden.

Ein Naturpark beschränkt sich nicht nur auf denNatur- und Landschaftsschutz. Er trägt auch wesent-lich zur Information und Umweltbildung bei. DieVermittlung und Kenntnis der naturkundlichen,landschaftlichen und kulturellen Eigenschaften desGebietes unterstützen über das SchätzenLernen - seies bei Einheimischen wie Gästen - ein entsprechendrücksichtsvolles Verhalten gegenüber der Land-schaft sowie einen umweltfreundlichen Umgangmit den natürlichen Ressourcen.

Die Vertiefung der Kenntnisse über dieses Gebietsoll durch Studien und Erhebungen erreicht werden,die gleichzeitig als Grundlage fiir eine umweltge-rechte Nutzung und gezielte Information dienen.Das Natur- und Landschaftserlebnis ist wohl dieVoraussetzung, um die Besucher langfristig fiir dieErhaltung der natürlichen und landschaftlichenWerte zu gewinnen, sowie den dafür erforderlichenRespekt und die notwendige Wertschätzung zuerlangen. Das soll nicht bedeuten, daß der moder-nen Freizeitgestaltung Tür und Tor geöffnet werden,sondern daß das Hauptaugenmerk auf eine natur-gerechte Erholung gelegt wird. Diese Funktion alsErholungsraum mit sehr hoher Wertigkeit ist nichtnur für den örtlichen Tourismus von Bedeutung,sondern kann wesentlich zur nachhaltigen Ent-wicklung der betroffenen Region beitragen.

Mit der Ausweisung unserer Naturparke konntenbereits in den Bauleitplänen eingetragene neue Ski-gebiete verhindert werden, wie etwa im Villnößtaloder auf der Plätzwiese in Prags. Dies wurde damalsnicht von allen Bevölkerungsschichten als positiverAspekt erkannt. Die Fremdenverkehrswirtschaftglaubte im technisierten Wintertourismus die besse-ren Chancen zu sehen als mit dem Angebot einesNaturparks, "in dem alles verboten ist". Wie durchdie Naturparke die umweltzerstörenden Schieß-manöver des Militärs auf den Hochalmen eingestelltund ein großes Stauwerkprojekt im Pfossental imNaturpark Texelgruppe verhindert werden konnte,wuchs die Zahl der Naturparkbefürworter inSüdtirol.

Eine aktuelle Akzeptanzstudie im NaturparkRieserferner-Ahrn (2001), bei welcher 1000 durchZufall ausgewählte Bewohner der 6 Naturparkge-meinden befragt wurden, brachte folgendesErgebnis: 81% stimmten für und lediglich 4%gegen den Erhalt des Naturparks. 15% enthieltensich der Stimme.

Übersicht über die Naturparke in Südtirol

Die BetreuungAllerdings erst 1981, sieben Jahre nach derSchaffung des ersten Südtiroler Naturparks, wurdevom Südtiroler Landtag ein spezifisches Naturpark-gesetz erlassen und im Zuge der Ämterneuordnungder Landesverwaltung auch ein eigenes Landesamtgeschaffen, das schwerpunktmäßig mit der Koordi-nienmg und Durchfiihrung der Naturparkaufgabenbetraut wurde. Dieses Landesgesetz sieht die direk-te Beteiligung von Vertretern der betroffenenBevölkerung am Naturparkgeschehen vor. Für jedender sieben Naturparke wurden sog. Führungs-ausschüsse eingesetzt, die sich aus Vertretern dergebietsmäßig betroffenen Gemeinden,Vertreternder Naturschutzverbände, des Bauernbundes,jeweils einem Vertreter der Forst-, der Landwirt-schafts- und der Landschaftsschutzbehörde sowieeinem Sachverständigen auf dem Gebiet derNaturwissenschaften zusammensetzen. DieseGremien schlagen der Landesverwaltung die jähr-lichen Maßnahmen und Initiativen in den einzelnenNaturparks vor, die dann vom Amt fiir Naturparkeverwirklicht oder veranlasst werden.

Das Amt für Naturparke arbeitet derzeit mit 17 ganzjährig eingestellten Personen (1 Direktor, 7 Akademiker, 2 Maturanten, 5 Facharbeiter, 1 Sekretärin, 1 Schutzgebietsbetreuer). Jeder einzel-ne Park wird von einem Naturparksachbearbeiterbetreut, welcher für die Umsetzung des Jahres-programmes und die anderen anfallenden Auf-gaben zuständig ist.

Die räumliche Organisation ist so, daß sich in Bozendie Zentrale und auch eine Tischlereiwerkstätte mitMagazin befindet. Vor Ort ist die Präsenz mit zweiAußenstellen in Meran und Bruneck, sowie dreiDienststellen in Kastelruth, Enneberg und Welsberggewährleistet. Eng zusammengearbeitet wird mitder peripher gut vertretenen Forstbehörde, welchegrundsätzlich auch die Kontrolle wahrnimmt.Hoheitliche Befugnisse haben aber auch dieMitarbeiter des Amtes fiir Naturparke.

Bezeichnung Fläche Dekret

Naturpark Schiern 5.850 ha 16.09.1974, Nr. 68

Naturpark

Texelgruppe 33.430 ha 15.03.1976, Nr. 15

Naturpark

Puez-Geisler 10.196 ha 31.10.1977, Nr. 29

Naturpark

Fanes-Sennes-Prags 25.680 ha 04.03.1980, Nr. 72

Naturpark

Trudner Horn 6.870 ha 16.12.1980, Nr. 85

Naturpark

Sextner Dolomiten 11.635 ha 22.12.1981, Nr. 103

Naturpark

Rieserferner-Ahrn 31.505 ha 28.09.1988, Nr. 212

Naturpark

Samtaler Alpen 35.000 ha geplant

Insgesamt 125.166 ha 17 % der Landesfläche

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die ge-meinsame Diskussion aller Naturparkfragen zwi-schen den verschiedenen und oft gegensätzlichenInteressenvertretern wesentlich zum Verständnis derNaturparkidee beitragen kann.

Die MaßnahmenUm eine zielgerechte Entwicklung der Erholungs-und Freizeitaktivitäten zu gewährleisten, sind für dieBesucherlenkung geeignete Maßnahmen vorgese-hen. Für eine einheitliche Beschilderung durchGrenz-, Hinweis- und Informationsschilder wird des-halb genauso gesorgt wie für die ordentlicheInstandhaltung der Hauptwanderwege. DieseArbeiten werden über die gebietsmäßig zuständigeForstbehörde durchgefiihrt. Jährlich sind zu diesemZweck saisonal ca. 70 - 75 Arbeiter im Einsatz, wel-che im Durchschnitt 60.000 - 65.000 Arbeits-stunden ableisten. Der finanzielle Aufwand beträgtca. 650.000 Euro/Jahr.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Umwelt-bildung werden verschiedene Initiativen ergriffen.Dazu gehört die Bereitstellung von Informations-material in gedruckter und audiovisueller Form, wieFaltprospekte, Broschüren, Bücher, Plakate, Tonbild-schauen und Filme sowie die Organisation von Aus-stellungen, Vorträgen und die Teilnahme an Messen.In Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen derNaturparkgemeinden werden naturkundlicheWanderungen organisiert. 24 Naturparkwander-führer begleiten im Jahr bei ca. 350 Ganz- oderHalbtagswanderungen fast 4.000 interessiertePersonen und sensibilisieren diese für die Belangedes Schutzgebietes.

An den Hauptzugängen der Naturparke sind 20 sai-sonale Naturparkbetreuer im Einsatz, um die Besucher über die Ausstattung der Parke, derenZielsetzung sowie die diesbezüglichen Bestimmun-gen zu informieren.

Einen Schwerpunkt bildet auch die Errichtung vonNaturparkhäusem, mit denen der Naturpark allenInteressierten näher gebracht werden soll. DieseInformationszentren stellen eine wichtige unddurchaus begehrte Bereicherung des kulturellenAngebotes für Einheimische und Gäste der betrof-fenen Naturparkgemeinden dar.Bisher wurden 6 Naturparkhäuser in Naturns für denNaturpark Texelgruppe, in Troden für den NaturparkTrudner Horn, in Tiers für den Naturpark Schlern St.Vigil für den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, inToblach für den Naturpark Sextner Dolomiten und inSand in Taufers für den Naturpark Rieserferner-Ahmeingerichtet.

Insgesamt wurden für den Bereich Öffentlichkeitsar-beit und Umweltbildung im Jahr 2001 rund 750.000Euro ausgegeben.Um der extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaftnicht nur einen ideellen Wert beizumessen, sonderndiese Landschaftspfegetätigkeit auch zu unterstüt-zen, werden für das Mähen von Magerrasen, Berg-und Lärchenwiesen Prämien ausbezahlt. Diese

Maßnahme kommt auch außerhalb der Naturparkezum tragen. Im Naturpark werden die Grund-prämien um 50 % erhöht (2001: 678.000 Euro). DieErhaltung von Schindeldächern, Holzzäunen,Trockenmauern und die Entfernung und unterirdi-sche Verlegung von Freileitungen werden durchBeiträge gefördert. Im Naturpark wird auch dieInstandhaltung der Zufahrtswege, welche zugleichals Hauptwanderwege dienen, unterstützt (2001:290.000 Euro).

SchlussbemerkungDamit ein Gebiet als Naturpark ausgewiesen wirdund dieses Gütesiegel erhält, müssen schon wesent-liche Bedingungen erfüllt sein. Dazu gehören Natur-schönheiten und ursprüngliche Naturlandschaftgenauso wie bäuerlich geprägte und über Jahr-hunderte gewachsene Kulturlandschaft. DieseWerte zu schützen und zu erhalten ist sicherlichnicht nur Aufgabe des amtlichen Natur- undLandschaftsschutzes, sondern wohl auch kulturelleVerpflichtung von uns allen.Wir sehen den Naturpark als Beitrag zur Stärkungder regionalen Identität in natürlicher, kulturellerund soziale Hinsicht, als Bekenntnis des Landes wieder betroffenen Gemeinden, dieses Gebiet in seinerSchönheit langfristig zu bewahren und vor zerstöre-rischen Eingriffen zu schützen.

Dr. Artur Kammerer, Amtsdirektor Bozen17.September 2001

KROATIEN (NATURE PARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes:Ministerium für Kultur, Abteilung für Naturschutz

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Ministry of Culture, Nature Protection DivisionRunjaninova 2, 10 000 ZagrebTel +385 1 6106 555Fax +385 1 6106 904e-mail: [email protected]

[email protected]

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes bzw. Beamterin zuständiger Behörde:Assistant minister Dr. sc. Marina Mlakar

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Mirna Bojic

Zu 2.3: Naturpark Velebit ist auch Biosphären-reservervat

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke? 1. Ein Naturpark ist ein großes natürliches oder teil-weise kultiviertes Gebiet, Festland oder Wasser-fläche, mit einer ökologischen Charakteristik voninternationaler und nationaler Wichtigkeit, mit einertypischen Landschaft, mit edukativem, kulturellem,historischem, touristischem und Erholungswert.2. In einem Naturpark sind solche Tätigkeiten undAktivitäten erlaubt, die keine Bedrohung für seineessentiellen Eigenschaften und Aufgaben darstellen

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

3. Die Methoden ökonomischer Nutzung und die der natürlicherRessourcen in einem Naturpark sollen durchNaturschutzregelungen festgelegt werden. Law on Nature Protection (nn 162/03)

Zu 5.3 und 5.4: Wie hoch ist das Budget derGeschäftsstelle des Dachverbandes im Jahr? undWie ist die Geschäftsstelle des Dachverbandes per-sonell ausgestattet? (Ergänzungen der Angabennach konreter Nachfrage)2.55 Millionen Euro im Jahr 2005 für alle Natur-schutzaufgaben, darin sind ungefähr 0.6 Millionenfür Naturparke enthalten. Die öffentlichen Einrich-tungen für das Naturpark Management werdenüber den Staatshaushalt und über eigene Einnah-men finanziert, hier ist ein Gesamtbetrag von 4,6Millionen Euro für da Jahr 2005 geplant. (Darin ent-halten sind 3,3 Millionen vom Staat, wo wiederumauch die 0,6 Millionen unserer Geschäftstelle ent-halten sind). 12 Mitarbeiter arbeiten für alle ge-schützten Gebiete, niemand arbeitet nur für Natur-parke. In der Struktur des Naturschutz Managementin Kroatien, ist unsere Geschäftstelle, die Abteilung„Naturschutz“ im Ministerium für Kultur, die höch-ste administrative Ebene, die für alle Betätigungenbezüglich der Naturschutzgesetze verantwortlich ist.Die Kroatische Regierung hat öffentliche Einrich-tungen zum Naturpark Management eingerichtet.Hier gibt es 10 Einrichtungen für Naturparke, in denen110 Mitarbeiter fest und 54 nicht fest beschäftigt sind.

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen?Durch nationale Organisationen, mit einer besserenKooperation zwischen den Ländern, besserer Ver-bindung zu Staaten, die nicht Mitglied internationa-ler Organisationen sind, die Verbesserung des Na-turschutzes sollte wichtiger sein, als die Mitglied-schaft in Organisationen.

Zu 9.1: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen inIhren Naturparken?...Schwächen.Gesetzliche Verankerung, fehlende Sensibilisierunganderer Bereiche (Sektoren) für Naturparkziele,schwache gesetzliche Instrumente zur Umsetzungvon Naturparkzielen in anderen Gesetzbereichen,unzureichende Finanzierung und unzureichendeAnzahl an Personal.

LETTLAND (PROTECTED LANDSCAPEAREAS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes: teilweise Nature Protection Board

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Eksporta iela 5, Riga, LV 1010, LATVIATel.: +371 7509544Fax: +371 7509544e-mail: [email protected]

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: DirectorRolands Auzins

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Rolands Auzins

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke? Gesetz zu Specially Protected Nature Territories(Besonders Geschützten Natürlichen Gebieten)§ 8. Protected Landscape AreasProtected Landscape Areas sind Territorien die her-vortreten durch eigene und vielfältige Landschaftenund eine besondere Schönheit. Die Ziele solcherTerritorien sind es, die Kulturlandschaft zu schützenund die landschaftlichen Charakteristika Lettlands inall ihrer Vielfalt zu erhalten, und auch den Schutzder Umwelt zu garantieren, die geeignet ist für dieErholung der Gesellschaft und für Tourismus, undfür die Nutzung durch umweltfreundliche Bewirt-schaftungsmethoden.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Die Ziele solcher Protected Landscape Areas sind es,die Kulturlandschaft zu schützen und die land-schaftlichen Charakteristika Lettlands in all ihrerVielfalt zu erhalten, und auch den Schutz derUmwelt zu garantieren, die geeignet ist für dieErholung der Gesellschaft und für Tourismus, undfür die Nutzung durch umweltfreundlicheBewirtschaftungsmethoden.

Zu Anmerkungen:In Übereinstimmung mit der Management-Kategorie V IUCN gibt es in Litauen besondersgeschützte Gebiete – Geschützte Landschafts-gebiete. Es handelt sich um die schwächste Formdes Schutzes(Restriktionen) im Schutzgebiet-SystemLettlands. Geschützte Landschaftsgebiete habenkeine eigene Verwaltung (kein Personal) und ihreGröße variiert zwischen 900 und bis zu 52000 ha.Oft gibt es innerhalb Geschützter Landschafts-gebiete andere Typen von Schutzgebieten wie Na-turschutzgebiete, Naturparke, Naturdenkmäler etc..Geschützte Landschaftsgebiete können durch denStaat ( Naturschutzrat), staatliche Aktiengesell-schaften „Latvijas valsts mezi“(Staatliche Wald-verwalter), Kommunen, Privatpersonen, NGOs, gemanagt werden. Schutzgebiete in Lettland wer-den nicht nach Art des Managements in Kategorieneingeteilt, sondern nach dem Schutzziel. Wenn dieUmfrage eine andere Kategorie betreffen würde,wären die Antworten und das vermittelte Bild deut-lich anders und präziser.

Auf Nachfrage zu den Fragen 4.4 und 4.5(Finanzierung) wurde die Antwort geändert mit fol-gender Bemerkung: „Der Staat ist verantwortlich füralle Protected Areas (PA), die er geschaffen hat,auch finanziell. So steht es auf dem Papier, aber…inder Realität gibt es kein spezielles Budget nur fürNaturparke. Es sind nur einige Tausend Euro für alleArten von PA (außer Nationalparke) zusammen inLettland.“

Auf Nachfrage zu den fehlenden Angaben zu 4.8und 4.9 wurde folgende Ergänzung geschrieben:„Es gibt keine Angestellten nur für Naturparke vonStaastseite, wenn es sich auf das Managementbezieht. Staatliche Umweltschutzinspektoren über-wachen diese Gebiete (besuchen die Gebiete wenn

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Gesetzesbruch vorliegt), aber sie führen keinManagement oder Monitoring durch. Es gibtProjekte, auch LIFE-Projekte, diese sind aber mit demstaatlichen Umweltschutz verbunden.“

LUXEMBURG/DEUTSCH-LUXEMBURGISCHER NATURPARK(DLNP) (NATURPARKE)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes:Ministère de l’Interieur/ Ministère de l’Environne-ment/ Ministère de Tourisme

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Roby Lenertz7, Duerfstraass L-6255 ZittigTel:00352/790177Fax: 00352/554293

Für den Deutsch-Luxemburgischen Naturpark (DLNP):Hauptstr. 9D-54668 Niederweis

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Roby Lenertz

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die Naturparke?Kapitel 1, Artikel 1:Ein Naturpark ist ein Territorium, das eine Fläche vonmindestens 5000 ha umfaßt, und mit einem natür-lichen und kulturellen Erbe von großem Wert aus-gestattet ist.Die Schaffung, Planung und das Management einesNaturparks müssen zugleich die Bewahrung, dieWiederherstellung und die Inwertsetzung des natür-lichen und kulturellen Erbes gewährleisten und denBewohnern des Parkes die Möglichkeiten einer wirt-schaftlichen und sozio-kulturellen nachhaltigenEntwicklung sichern unter Respektierung desgenannten Erbes.

Artikel 2:Der Naturpark soll vor allem zur Realisierung der fol-genden Ziele beitragen:– die Bewahrung und Wiederherstellung des

Charakters und der Vielfalt des natürlichenMilieus, der endemischen Fauna und Flora

– die Bewahrung der Reinheit der Luft, derGewässer und der Bodenqualität

– die Bewahrung und Wiederherstellung des kul-turellen Erbes

– die Förderung und Ausrichtung von wirtschaft-licher und sozio-kultureller Entwicklung unterBerücksichtigung der legitimen Ansprüche derBevölkerung, was die Möglichkeiten derErwerbstätigkeit, der Lebensqualität und derWohnqualität betrifft

– die Förderung und Ausrichtung von Aktivitätendes Tourismus und von Freizeitaktivitäten, die imEinklang stehen mit den Zielen dieses Artikels

(Gesetz vom 10. August 1993 bezüglich derNaturparke)

Zu Anmerkungen: Die Zusammensetzung desDeutsch-Luxemburgischen Naturparks (DLNP): 1. Die Luxemburgische Sektion von Eifel und Ardennen2. Dem Naturpark Südeifel

Der Vereinigung DLNP liegt ein Staatsvertrag zwi-schen Rheinland-Pfalz (BRD) und dem Großherzog-tum Luxemburg vor, der am 17.4.1964 unterschrie-ben wurde.

NIEDERLANDE (GRENSPARK)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes: nichtrelevant; die niederländische Gesetzgebung kenntkeine Naturparke, daher gibt es keine landesweitzuständige Behörde oder Dachverband

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:nicht relevant

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: nicht relevant

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Leo Reyrink(Geschäftsführer) des Zweckverbandes Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-NetteGodsweerderstraat 2NL-6040 KA [email protected]

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Regionale grenzüberschreitende Zusammenarbeitim Bereich – Erhalt und Entwicklung von Natur und Land-

schaft– Förderung von Naherholung und Tourismus– Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke?Der Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette wird getragen von den Verbands-mitgliedern: elf niederländischen Kommunen undder Deutsche Zweckverband Naturpark Schwalm-Nette.

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen die Natur-parke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?Entwicklung eines regionalen grenzüberschreiten-den Biotopverbundes entlang der deutsch-nieder-ländischen Grenze (mit der Leittierart Rothirsch).

Zu 7.3: Welche anderen lokalen Akteure sind bun-des-/landesweit von Bedeutung, die ähnliche Zielewie Naturparke bei der nachhaltigen ländlichenEntwicklung verfolgen?Verwaltungen der einzelnen Nationalparke und son-stige Organisationen aus dem Naturschutz (privatals auch behördlich), Landwirtschaft, Tourismus-för-derung und der Umweltbildung.

Zu 8.1: Die Änderungen der europäischen Agrar-politik mit einer Stärkung der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung ist für unsere Naturparke…fol-gende Änderungen sollten noch erfolgen:Weitere Unterstützung und Förderung der regiona-len nachhaltigen Entwicklung in der Landwirtschaft:Einkommenssicherung und schonenderen Umgangmit der regionaltypischen agrarischen Kulturland-schaft.

Zu 9.1: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen inIhren Naturparken?...Stärken. Doppelsprachige

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Mitarbeiter mit breiten Arbeitserfahrungen sowohlin privaten als behördlichen Organisationen (breitegrenzüberschreitende Netzwerke) in beiden Ländern

Zu 9.1: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen inIhren Naturparken?...Schwächen. Dass der Begriff Naturpark in den Niederlandennicht in der Gesetzgebung vorkommt und daherschwierig zu kommunizieren ist.

Zu 9.2: Welche Perspektive sehen Sie für die weite-re Entwicklung Ihrer Naturparke?In Zukunft werden folgende Aufgaben wichtiger fürunsere Naturparke werden:Förderung der überregionalen deutsch-niederländi-schen Zusammenarbeit entlang der Grenze.

Anmerkungen:Wie bereits erwähnt gibt es in den Niederlandenkeine Gesetzgebung zu den Naturparken.In den Niederlanden gibt es bereits 17 National-parke, der 18. ist in Vorbereitung.Die Kriterien der Nationalparke in den Niederlandensind nicht so streng wie die Kriterien in der BRD unddie Ziele der Nationalparke sind neben Naturschutzauch auf die Naherholung/Tourismus und dieUmweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit ausgerich-tet.Die 18 Nationalparke in den Niederlanden umfassenca. 477.000 ha. In den Niederlanden bilden sie denKern des nationalen Biotopverbundes. Vorgesehenist bis 2018 weitere Flächen zu kaufen um dieseGebiete im Sinne des nationalen Biotopverbundeszu verbinden. Zuständiges Ministerium in denNiederlanden ist das Ministerie van Landbouw,Natuur en Voedselkwaliteit Bezuidenhoutseweg 732594 AC Den HaagPostbus 204012500 EK Den Haag

Der Zweckverband Deutsch-Niederländische Natur-park Maas-Schwalm-Nette wurde im Juni 2002gegründet von den Verbandsmitglieder.Von der deutschen Seite:Zweckverband Naturpark Schwalm-NetteVon der niederländischen Seite:folgendeKommunen der Provinz Limburg:Venlo, Beesel, Swalmen, Roermond, Roerdalen,Ambt, Montfort, Maasbracht, Echt-Susteren, Thorn,Haelen, HeelTräger ist die Verbandsversammlung.

Da der Begriff Naturpark bei der Bevölkerung in denNiederlanden eher ein Bild von einem Tierpark mitexotischen Tieren hervorruft, ist der niederländi-schen Name „Grenspark“ gewählt.Das Formular wurde daher ausgefüllt ausschließlichbezogen auf dem Zweckverband deutsch-niederlän-dischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Alle wei-tere Informationen zu unserer Organisation findensie unter www.naturpark-msn.de Für nähere Fragen stehe ich Ihnen weiter gerne zurVerfügung.Leo Reyrink (Geschäftsführer)

ÖSTERREICH (NATURPARK)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes:Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ)

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Alberstraße 10, A-8010 GrazTel: 0043 (0) 316/318848-99Fax:0043 (0) 316/[email protected]

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: Bgm. Mag.Wolfgang MairGeschäftsführer: Franz Handler

Zu 1.5: Bearbeiterin des Fragebogens: VerenaLanger

Zu 3.2 Wie definieren die Gesetze die Naturparke?und zu Anmerkungen:Art. 15 Abs. 1 B-VG besagt, dass alle Angelegen-heiten des Naturschutzes in die Gesetzgebungs-und Vollziehungskompetenz der Länder fallen.Daraus folgt, dass in Österreich Naturschutz durch 9 verschiedene Gesetze geregelt wird.

Rechtslage des Naturschutzes in ÖsterreichGrundlagen– Art. 15 Abs. 1 B-VG besagt, dass alle Angele-

genheiten des Naturschutzes in die Gesetz-gebungs- und Vollziehungskompetenz derLänder fallen.

– Daraus folgt, dass der Naturschutz durch 9 ver-schiedene Gesetze geregelt wird.

– Die folgenden Ausführungen stammen aus ei-nem Artikel von Dr. Gerolf Forster von der stei-rischen Naturschutzabteilung, der in der Studiedes Verbandes der Naturparke Österreichs„Weiterentwicklung der Schutzfunktion inNaturparken“ Graz 2001, veröffentlicht wurde.

Inhaltliche Vorgaben der Naturschutzgesetze, allge-meiner Überblick

Alle österreichischen Bundesländer haben aufGrund ihrer Kompetenz gemäß Art. 15 Abs. 1 B-VGNaturschutzgesetze erlassen.

Diese Gesetze enthalten zumeist folgendeRegelungen, Instrumente und Einrichtungen:– allgemeine Zielvorgaben– allgemeiner Landschaftsschutz– llgemeiner Tier- und Pflanzenschutz– Schutzgebietsplanung:

– Naturschutzgebiete– Landschaftsschutzgebiete– geschützte Landschaftsteile– Ruhegebiete– Sonderschutzgebiete, etc.

– Ge- und Verbote, Bewilligungspflichten– Vertragsnaturschutz– ökologische Abgaben– Naturschutzfonds– Enteignungen/Eigentumsbeschränkungen,

Entschädigungen

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

– Information und Beratung durch eigene Organeund anderes.

Auf Grund der allgemeinen Vorgaben der Natur-schutzgesetze wurden zahlreiche Verordnungenerlassen, die detaillierter Maßnahmen vorsehen.

Die einzelnen Naturparkbestimmungen der Bundes-länder im Vergleich:

Übersicht

BURGENLAND:Burgenländisches Naturschutz- und Landschafts-pflegegesetz, LGBl. (1991/27),zuletzt i.d.F. 1996/66

§ 25, NaturparkLandschaftsschutzgebiete oder Teile derselbensowie geschützte Landschaftsteile, die sich in her-vorragendem Maße für die Erholung undVermittlung von Wissen über die Natur oder derhistorischen Bedeutung eines Gebietes eignen undin denen die Voraussetzungen für eine fachlicheInformation und Betreuung gegeben sind, könnendurch Verordnung der Landesregierung dieBezeichnung Naturpark erhalten.

KÄRNTEN:Kärntner Naturschutzgesetz, LGBl. (1986/54),zuletzt i.d.F. LGBl. 2000/44,

§ 26, Naturparke(1) Landschafts- oder Naturschutzgebiete sowiegeschlossene Teile davon, die für die Erholung undfür die Wissensvermittlung über die Naturbesonders geeignet und allgemein zugänglich sind,können von der Landesregierung durch Verordnungzum Naturpark erklärt werden, wenn sie günstigeVoraussetzungen für eine Begegnung desMenschen mit der Natur bieten und für eine fachli-che Information und Betreuung Sorge getragenwird.

(2) Die Landesregierung kann in eine Verordnungnach Abs. 1 nähere Vorschriften über dieGestaltung, Betreuung und den Besuch desNaturparks sowie die Entwicklung des Naturparks

und seines Umfeldes aufnehmen. Die Landes-regierung kann das mit einem Naturpark im räum-lichen Zusammenhang stehende Umfeld, insoweites für die Entwicklung des Naturparks Bedeutunghat, in der Verordnung nach Abs.1 zur Natur-parkregion erklären.

(3) Das Land und die Gemeinden, die Anteil aneinem Naturpark oder einer Naturparkregion haben,haben Maßnahmen zur Gestaltung sowie zurEntwicklung eines Naturparks und einer allenfallsfestgelegten Naturparkregion zu fördern.

NIEDERÖSTERREICH:Niederösterreichisches Naturschutzgesetz (2000),LGBl.Nr. 5500-0

§ 13, Naturpark(1) Schutzgebiete (Landschafts-, Europa- oderNaturschutzgebiete) oder Teile derselben, könnendurch Verordnung der Landesregierung zumNaturpark erklärt werden. Voraussetzungen für dieErklärung eines Gebietes zum Naturpark sind:1. die besondere Eignung des Gebietes für dieErholung und für die Vermittlung von Wissen überdie Natur,2. geeignete Einrichtungen für eine Begegnung desMenschen mit dem geschützten Naturgut,3. das Einverständnis des Verfügungsberechtigtenoder der Mehrzahl der Verfügungsberechtigten, diezumindest drei Viertel des Gebietes besitzen,4. die Erstellung eines Naturparkkonzeptes, das einenaturräumliche Bestandsaufnahme, einen Land-schaftspflege- und Entwicklungsplan, ein touristi-sches Konzept, den Beitrag des Naturparks zurRegionalentwicklung, sowie Planungen derInformations-, Bildungs- und Erholungseinrich-tungen beinhaltet und5. das Vorhandensein einer Trägerorganisation, wel-che die Umsetzung des Naturparkkonzeptes sowiedie Betreuung der Einrichtungen gewährleistet.

(2) Der Besuch des Naturparks kann vom Natu-rparkträger im Einvernehmen mit der Landes-regierung einer besonderen Regelung (Naturpark-ordnung) unterworfen werden. Das Einheben einesEintrittsgeldes, das höchstens den Erhaltungsauf-wand decken darf, ist im Einvernehmen mit derLandesregierung möglich.

(3) Gemeinden, auf deren Gebiet sich ein Naturparkerstreckt, sind berechtigt, die Bezeichnung„Naturparkgemeinde“ zu führen. Darüber hinauskann die Landesregierung einer Gemeinde unterBerücksichtigung eines örtlichen Naheverhältnissesund eines besonderen Interesses dieser Gemeindegleichfalls die Bezeichnung „Naturparkgemeinde“zuerkennen. Mehrere Naturparkgemeinden ineinem örtlichen Naheverhältnis bilden zusammeneine „Naturparkregion“.

OBERÖSTERREICH:Oberösterreichisches Natur- und Landschafts-schutzgesetz (1995), LGBl.Nr. 35, zuletzt i.d.F. LGBl.1999/35

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

§ 9, Landschaftsschutzgebiete(1) Gebiete, die sich wegen ihrer besonderen land-schaftlichen Eigenart oder Schönheit auszeichnenoder durch ihren Erholungswert besondereBedeutung haben, sind durch dieses Landesgesetzgeschützt, wenn das öffentliche Interesse amLandschaftsschutz alle andere Interessen überwiegt.

(2) Der Schutz gemäß Abs. 1 wird durch Verordnungder Landesregierung wirksam, in der festgestelltwird, dass die Eigenschaft als Landschaftsschutz-gebiet gegeben ist.

(3) In der Verordnung gemäß Abs. 2 ist die Grenzedes Landschaftsschutzgebietes festzulegen und zubestimmen, für welche weiteren Vorhaben nebenden gemäß § 5 bewilligungspflichtigen eineBewilligung der Behörde erforderlich ist. Als solchezusätzlich bewilligungspflichtige Vorhaben dürfennur solche festgelegt werden, die geeignet sind, diebesondere landschaftliche Eigenart oder Schönheitoder den Erholungswert des Landschaftsschutz-gebietes zu gefährden.

(4) Die Landesregierung kann für allgemein zugäng-liche, für die Erholung oder für die Vermittlung vonWissen über die Natur besonders geeignete und zudiesem Zweck entsprechend ausgestattete undgepflegte Landschaftsschutzgebiete durch Verord-nung die Bezeichnung „Naturpark“ festsetzen.

SALZBURG:Salzburger Naturschutzgesetz (1999), LGBl.Nr. 73

§ 23, Naturparke(1) Gebiete, die für die Erholung der Bevölkerungoder für die Vermittlung von Wissen über die Naturbesonders geeignet sind und deren Erholungs- oderBildungswert durch entsprechende Pflege- undGestaltungsmaßnahmen gesteigert worden ist, kön-nen durch Verordnung der Landesregierung zumNaturpark erklärt werden.

(2) Voraussetzung für die Erklärung eines Gebieteszum Naturpark ist weiters, dassa) es sich um ein Gebiet handelt, das gemäß § 12Abs.1, § 16 oder § 19 geschützt ist;b) die allgemeine Zugänglichkeit, die Erhaltung desbesonderen Wertes gemäß Abs. 1 und dieBetreuung des Gebietes gewährleistet; undc) ein entsprechender Antrag seitens der in Betrachtkommenden Grundeigentümer vorliegt.

(3) Wenn zur Darstellung der Maßnahmen, die denWert des Naturparks für die Erholung oder Bildungsicherstellen sollen, ein Erhaltungs- undGestaltungsplan notwendig erscheint, ist dieser vorErlassung der Verordnung von den Antragstellernaufzustellen und von der Landesregierung zugenehmigen. Die Genehmigung ist zu erteilen,wenn der Erhaltungs- und Gestaltungsplan dieErfüllung seines Zweckes erwarten lässt.

(4) Für den Naturpark können Anordnungen überdie allgemeine Benützung durch Verordnung der

Landesregierung getroffen werden, soweit dies zurErfüllung des Zweckes des Naturparks erforderlicherscheint. Die Zulässigkeit von Maßnahmen richtetsich nach der das betreffende Gebiet erfassendenSchutzverordnung (Abs. 2 lit.a).

(5) Das Land und die Gemeinden haben nachMaßgabe der Bedeutung des Naturparks diesenZweck unter Bedachtnahme auf den Erholungs- undGestaltungsplan zu fördern (§ 2 Abs.2).

STEIERMARK:Steiermärkisches Naturschutzgesetz (1976), LGBl.Nr.65 zuletzt i.d.F. LBGL. 2000/35

§ 8, NaturparkeEin allgemein zugänglicher Landschaftsraum,a) der durch das Zusammenwirken natürlicherFaktoren besonders günstige Voraussetzungen fürdie Vermittlung von Wissen über die Natur und fürdie Erholung bietet,b) der zu einem Schutzgebiet (§ 5 Abs.2 lit.a, §§ 6und 7) erklärt wurde oder einen Teil eines solchenbildet undc) dessen Erlebnis- sowie Bildungs- undErholungswert für die Menschen durch Pflege- undGestaltungsmaßnahmen, wie z.B. durch Anlage vonWanderwegen, Naturlehrpfaden, Tiergehegen,botanischen Gärten, Rastplätzen, Ruhezonen,Aussichtspunkten und Spielwiesen auf Grund einesLandschaftspflegeplanes(§ 31) gesteigert wird,kann durch Verordnung der Landesregierung dieBezeichnung „Naturpark“ erhalten. In dieserVerordnung können nähere Vorschriften über dieweitere Gestaltung und Betreuung des Naturparksaufgenommen werden.

TIROL:Tiroler Naturschutzgesetz (1997), LGBl. 1997/33,zuletzt i.d.F. LGBl. 1999/8,

§ 12, NaturparkDie Landesregierung kann allgemein zugängliche,für die Erholung in der freien Natur oder für dieVermittlung von Wissen über die Natur besondersgeeignete und zu diesem Zweck entsprechend aus-gestattete und gepflegte Landschaftsschutz-, Ruhe-,Naturschutz- und Sonderschutzgebiete oder Teiledavon durch Verordnung zum Naturpark erklären.

WIEN UND VORARLBERG:Die Naturschutzgesetze beider Bundesländer sehendie Errichtung eines Naturparks nicht vor.

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Die österreichischen Naturparke sützen sich auf 4 Funktionen, die gleichrangig zu erfüllen sind:1. Die Schutzfunktion mit dem Ziel der Sicherungdes Naturraumes in seiner Vielfalt und Schönheit.Diese Anliegen des Naturschutzes werden beispiel-haft durch Schutzgebietsmanagement mittelsVertragsnaturschutz, Besucherlenkung, naturkundli-che Informationen und Forschungsprojekte erreicht.2. Die Erholungsfunktion mit dem Ziel, attraktive

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

und gepflegte Erholungseinrichtungen dem Schutz-gebiets- und Landschaftscharakter entsprechendanzubieten.3. Die Bildungsfunktion mit dem Ziel, durch zeitge-mäße interaktive Formen des Naturerlebens und -begreifens und durch spezielle Zielgruppen-angebote Natur, Kultur und deren Zusammenhängebegreifbar zu machen.4. Die Regionalentwicklungsfunktion mit dem Ziel,über den Naturpark Impulse für eine regionaleEntwicklung zu setzen, die Wertschöpfung zu erhö-hen sowie die Lebensqualität der Bevölkerung zusichern. Projekte wie neue Arbeitsplätze in denNaturparken, Naturparkprodukte nach festgelegtenKriterien oder Naturpark-Gaststätten bringen neuenSchwung in die geschützten Regionen.

POLEN (LANDSCAPE PARKS)

Zu 1.2: Name der zuständigen Behörde: Ministry ofEnvironment Poland, Department of the NatureConservation, Vice-Director Helena Kaminska

Zu 1.3: Adresse: Ministry of Environment Poland,Department of the Nature Conservation,00-922 Warsaw, 52/54, Wawelska St., Poland

Zu 1.5: Bearbeiterin des Fragebogens: KrystynaWojciechowska

Zu 3.3: Wenn nein, auf welcher Basis existieren dieNaturparke? (Naturparke heißen in Polen LandscapeParks) Act of Nature Conservation vom 16. April 2004

Zu 5.9: Wie soll die internationale Zusammenarbeitin Zukunft aussehen? Stärkere kooperation zwi-schen polnischen Landscape Parks und deutschenNaturparken die vor allem den Austausch vonErfahrungen betreffen sowie die Kooperation inwissenschaftlicher Forschung und Projekten usw..

RUMÄNIEN (NATURE PARKS)

Zu 1.2 Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde:National Forest Administration

Zu 1.3 Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Magheru Street, 31 No, Bucharest Tel.:021 212 976 9 /214Fax.: 021 222 842 8Mail: [email protected]

Zu 1.4: Beamter in zuständiger Behörde: IonDumitru

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Mr. MirceaVerghelet

Zu 3.3: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparkeDefinition: L5/2000, OUG 236/2000, L 462/2001,HG 230/2003 HG 2151/2004, OM 850/2003, O552/ 2003

SCHWEDEN (KEIN SPEZIELLER NAME)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderlandesweit zuständige Behörde: Swedish Environ-mental Protection Agency

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:SE-106-48 Stockholm / Tel.: 0046-8-6981000 / Fax:0046-8-6981662

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: Lars ErikLiljelund

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Rolf Löfgren

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die NRP?Naturparke existieren nicht in der schwedischenGesetzgebung, alle geschützten Areale in Schwedensind aber in Übereinstimmung mit den IUCN-Kate-gorien klassifiziert worden. Dieser Klassifikation zu-folge entsprechen 292 Naturreservervate am ehesten.

Definition: Nature reservesEin Land- oder Wassergebiet kann zu einem Naturereserve erklärt werden durch einen Gemeinde-ausschuss oder Gemeinde zum Zwecke des Erhaltsder biologischen Vielfalt, zum Schutz und zurErhaltung wertvoller natürlicher Umwelt und zurBefriedigung der Nachfrage nach Gebieten fürFreizeit und Sport. Ein jedes Gebiet, was gebrauchtwird zum Schutze, zur Wiederherstellung und zurSchaffung wertvoller natürlicher Umwelt oder fürTierhabitate die schutzwürdig sind, kann auch alsNature reserve erklärt werden.

Zu 5.1: Sind alle Naturparke in Ihrem Dachverbandorganisiert?Es existiert keine spezielle Organisation für Natur-parke in Schweden, es gibt insgesamt 2400 ge-schützte Gebiete, von denen etwa 292 in dieKategorie V IUCN fallen

Zu 6.3: Wenn ja, welche Pläne liegen vor?Einfache und verständliche Managementpläne diein Abhängigkeit von den Zielen der jeweiligenNaturreservate geschaffen wurden

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen die Natur-parke bei der nachhaltigen ländlichen Entwicklung?Die schwedischen Kategorie-V-Gebiete sind zumeistgroßflächig (mehr als 200 ha), es kann sich umInland- oder Küstenräume (auch Inselgruppen) han-deln. Sie haben alle eine signifikante kulturelle/antrophogene Einwirkung und unterscheiden sichso von Kategorie I und II. Das Hauptziel besteht oftdarin, den Bau neuer Gebäude oder andererInfrastruktur zu verhindern, um die Szenerie undden Erholungswert zu bewahren. Diese Kategoriebeinhaltet auch solche großräumigen Kulturland-schaften, die eines speziellen Managements bedür-fen, um die kulturellen Werte zu erhalten.

Zu Anmerkungen:Naturparke (Kategorie V) umfassen circa 10% dergeschützten Fläche in Schweden, sie unterscheidensich stark voneinander und daher ist es schwierigeinen Überblick zu gewinnen, um die Fragen derKapitel 7-9 zu beantworten

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Statistiken über die verschiedenen gesetzlichenSchutzkategorien in Schweden sind an denFragebogen angefügt (Tab. 1). Die Nationalparke,Naturreservate und Naturschutzgebiete sind inÜbereinstimmung mit den IUCN-Kategorien klassifi-ziert worden (Tab. 2)

Tab.2: Anzahl und Größe von Schutzgebieten in Schwedenund deren IUCN-Kategorien

SCHWEIZ (REGIONALER NATURPARK –NOCH IM ENTWURF)

Zu 1.2: Zuständige Behörde: Bundesamt fürUmwelt, Wald und Landschaft, BUWAL

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:BUWALCH-3003 BernTel.0041-313229373Fax:0041-313247579

Zu 1.4: Zuständiger Beamter in zuständiger Behörde:Herr Daniele Oppizzi; [email protected]

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Daniele Oppizzi

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die NRP?aus: Bundesgesetz über den Natur- und Heimat-schutz, Schweiz (Entwurf)

Art. 23g (neu) Regionaler NaturparkEin Regionaler Naturpark ist ein grösseres, teilweisebesiedeltes Gebiet, das sich durch sein natur- undkulturlandschaftlichen Eigenschaften besondersauszeichnet und dessen Bauten und Anlagen sich indas Landschafts- und Ortsbild einfügen.Im Regionalen Naturpark wird:a. die Qualität von Natur und Landschaft erhaltenund aufgewertet;b. die nachhaltig betriebene Wirtschaft gestärkt unddie Vermarktung ihrer Waren und Dienstleistungengefördert.

Zu 3.4: Gibt es weitere Vorgaben für die Arbeit derNaturparke wie Qualitätskriterien, Charta, Förder-programme?

Aus: Botschaft zur Teilrevision des Bundesgesetzesüber den Natur- und Heimatschutz (NHG) (Entwurf)Aus 1.2 Grundzüge der Vorlage:

„…Das Gebiet eines Parks muss hohe Natur- undLandschaftswerte aufweisen. Dies ist auch eine derGrundvoraussetzungen für die Anerkennung derQualität von Produkten und Dienstleistungen, die imPark hergestellt oder erbracht werden. Der Bundfördert nach dem Prinzip der Freiwilligkeit nur Pärke,die auf regionalen Initiativen beruhen, von der loka-len Bevölkerung getragen werden (bottom-up) undin ein kantonales Programm eingebunden sind.“…

„…Den Kantonen kommt bei der Errichtung undbeim anschliessenden Betrieb der Pärke von natio-naler Bedeutung zu, indem sie die regionalenInitiativen begleiten. Mit dem Bund schließen dieKantone für alle auf ihrem Kantonsgebiet vorgese-henen Pärke Programmvereinbarungen ab, in denendie Finanzierung und die Bedingungen für dieVerleihung des Labels „Park von nationalerBedeutung“ geregelt wird. Die rechtliche Sicherungvon Schutzbestimmungen für die Parkgebieteerfolgt mit öffentlich-rechtlichen Instrumenten derKantone und der Gemeinden, wie jenen derRaumplanung, sowie mit privatrechtlichen Instru-menten wie beispielsweise Bewirtschaftungs-verträgen.“…

„…Wenn die gesetzlichen Anforderungen erfülltsind, anerkennt der Bund einen Park und verleihtdessen Trägerschaft das Label „Park von nationalerBedeutung“. Das Label dient dazu, die Stellung desParkgebietes auf dem touristischen Markt aufzu-werten. Die Parkträgerschaft erhält mit demParklabel auch die Kompetenz, Qualitätsprodukte(Waren und Dienstleistungen) aus dem Park auszu-zeichnen.“…

Aus 2 Besonderer Teil:Art. 23g (neu) Regionaler Naturpark…“Um seine vielfältigen Funktionen erfüllen zukönnen muss ein solcher Park mindestens 100 km2

umfassen. Damit ein Gebiet als Regionaler Natur-park anerkannt werden kann, ist nachzuweisen,dass die land-, alp-, und waldwirtschaftlichenNutzungen sowie die Produkteherstellung und dieErbringung von Dienstleistungen den heutigen öko-logischen Standards bereits genügen und dass diesebeibehalten werden können. Für die Landwirt-schaftsflächen ist beispielsweise der ökologischeLeistungsnachweis nach der Direktzahlungsverord-nung zu erbringen. Für die Waldwirtschaft dienendie im Waldprogramm Schweiz festgelegten ökolo-gischen Standards als Beurteilungsgrundlage. Miteinem Qualitätslabel ausgezeichnete Güter müssenausserdem die Anforderungen von Nachhaltigkeitund der lokalen Produktion erfüllen.“…

…“Die Parkträgerschaft erarbeitet konkrete Förde-rungsmassnahmen. Diese Massnahmen bezweckenbeispielsweise, die nachhaltige Landwirtschaft zufördern, das lokale Wirtschaftsgefüge zu stärken,die natürliche Vielfalt zu erhöhen und zu verbes-

Tab.1: Die Protected Areas nehmen 10,9 % der gesamtenFläche Schwedens ein

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

sern, Lebensräume zu schützen und zu vernetzenund das kulturelle Erbe zu erhalten oder wieder zubeleben. Die Gesamtheit dieser Massnahmen trägtauch zur Lebensqualität der Bevölkerung bei.“

Art. 23k (neu) Park- und Produktelabel„Für alle drei Parkkategorien wird je ein Label „Parkvon nationaler Bedeutung“ geschaffen, welchessich aus einem Schriftzug mit der Bezeichnung derParkkategorie und einem passenden Symbolzusammensetzt. Das Parklabel wir es der Parkträger-schaft ermöglichen, sich gegenüber den Park-besuchern klar zu identifizieren und zu eine wir-kungsvollen Vermarktung der betreffenden Regionbeizutragen. Die Verwendung des Parklabels wirdnur jenen Trägerschaften verliehen, deren Gebietevom Bund anerkannt sind. Das Parklabel wird füreine Dauer von 10 Jahren verleihen und kann erneu-ert werden.

Das Produktelabel besteht aus einem Schriftzug undeinem Piktogramm bzw. einem Symbol. Es soll dieKonsumentinnen und Konsumenten auf denMehrwert eines Produktes bzw. einer Dienstleistungaufmerksam machen. Als marktwirtschaftlichesInstrument ist das Produktelabel – neben denBundesbeiträgen – eines der tragenden Elementeder Strategie des Bundes, die Errichtung insbeson-dere von Nationalpärken und Regionalen Natur-pärken zu unterstützen.

Absatz 2 überträgt den Parkträgerschaften dieKompetenz, das Produktelabel auf der Basis vongesamtschweizerisch geltenden Anforderungen anProduzenten von Warten oder an Erbringer vonDienstleistungen zu verleihen. Diese Anforderungenberuhen auf den Grundsätzen der nachhaltigenEntwicklung und betreffen die Qualität derProduktions- bzw. Erbringungsprozesse innerhalbdes Parkgebietes.

Die Verleihung des Produktelabels durch dieParkträgerschaft erfolgt für eine Dauer von drei bisfünf Jahren und kann erneuert werden. Die Echtheitdes Produktelabels soll durch ein Zertifizierungs-system gewährleistet werden, das den ISO-Normenentspricht. Eine von der Schweizerischen Akkreditie-rungsstelle (SAS) beglaubigte Zertifzierungsstelleüberwacht die Einhaltung des Pflichtenheftes.Park- und Produktelabel werden gesetzlich ge-schützt.Aus: Vorläufige Kriterien für die Errichtung vonRegionalen Naturpärken (Stand 20. August 2003)

6. Evaluation„Während der Laufzeit des Vertrags zwischen demPark und dem Bund (d.h. zehn Jahre, verlängerbar)sind systematische Qualitätskontrollen (Beurtei-lungen) durchzuführen. Der Bund wird zu diesemZweck einen Leitfaden zur Umsetzung der Kriterienfür die Vergabe der Bezeichnung Regionaler Natur-park herausgeben.

Die Evaluation findet nicht erst bei Verfah-rensabschluss statt, sondern ist während der gesam-ten Aufbauphase des Parks vorzubereiten. Sie ver-

langt eine schrittweise, kontinuierliche Vorgehens-weise, die drei grosse Etappen umfasst:1. Errichtung der Erfolgskontrolle2. Führung des Parkprojektes3. Bilanz des Konzeptes und Analyse seiner Aus-

wirkungen

Bei der Evaluation handelt es sich weder umKontrolle noch um Forschung.“…

Die vier Zwecke der Evaluation: DemokratischerZweck, Operativer Zweck, Beschlusszweck, Weiter-bildungszweck.

Zu: 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?

Aus: Botschaft zur Teilrevision des Bundesgesetzesüber den Natur- und Heimatschutz (NHG) (Entwurf)Aus 1.2 Grundzüge der Vorlage:„…Das Gebiet eines Parks muss hohe Natur- undLandschaftswerte aufweisen. Dies ist auch eine derGrundvoraussetzungen für die Anerkennung derQualität von Produkten und Dienstleistungen, die imPark hergestellt oder erbracht werden. Der Bundfördert nach dem Prinzip der Freiwilligkeit nur Pärke,die auf regionalen Initiativen beruhen, von der loka-len Bevölkerung getragen werden (bottom-up) undin ein kantonales Programm eingebunden sind.“…

„Regionale Naturpärke umfassen großflächigeKulturlandschaften im ländlichen Raum. Sie leisteneinen konkreten Beitrag, um günstige Voraus-setzungen für eine nachhaltige Entwicklung in derRegion, für die Umweltbildung, für die Entdeckungdes natürlichen und kulturellen Erbes sowie für dieFörderung innovativer und umweltverträglicherTechnologien zu schaffen. Die wirtschaftliche undsoziale Entwicklung wird durch Maßnahmen in denManagementplänen des Parks gestärkt, besondersin den Bereichen Tourismus und Landwirtschaftsowie durch die Vermarktung qualifizierter Dienst-leistungen und Produkte.“…

SLOWAKISCHE REPUBLIK (PROTECTEDLANDSCAPE AREAS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: State Nature Conservancyof the Slovak Republic (SNC SR)

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:P.O. Box 5, Lazorná 10, Banská Bystrica, 97401Slovak RepublicTel.: 00421/484154269Fax: 00421/484153866e-Mail:[email protected]

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: Ing. PeterUrban, PhD. – Direktor des SNC SR

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: MichaelaMrázorá, Koordinatorin für Internationale Ab-kommen

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die NRP?In der Slowakischen Republik gibt es nicht den Ter-minus „Naturparke“, sondern geschützte Gebietenach der Kategorie V der IUCN –Management-Kategorien für Schutzgebiete heißen „ProtectedLandscape Areas“. Gesetzliche Grundlage der„Protected Landscape Areas“ ist § 18 des GesetzesNr. 543/2002 für Natur- und Landschaftsschutz (Actof the National Council of the Slovak Republic No.543/2002 on Nature and Landscape Protection).Protected Landscape Areas § 18 (1): Ein größeresGebiet, meistens mehr als 1000 ha, mit abwechs-lungsreichen Ökosystemen, die kennzeichnend sindfür die Erhaltung der biologischen Diversität und derökologischen Stabilität, mit charakteristischen Land-schaften ausgestattet oder speziellen Formen histo-rischer Siedlungsformen, können vom Ministeriumunter eine allgemein bindende Regulierung als Ge-schützte Landschaftsgebiete ausgewiesen werden.

Zu 5.3 und 5.4: Wie hoch ist das Budget derGeschäftsstelle des Dachverbandes im Jahr? undWie ist die Geschäftsstelle des Dachverbandes per-sonell ausgestattet? Zurzeit arbeiten 29 fest angestellte Mitarbeiter inunserer Geschäftsstelle in Banska Bystrica. IhreArbeit bezieht sich auf die Naturparke, aber auchauf andere Schutzgebiete (z.B. Nationalparke). IhreAufgabe besteht darin, die Aktivitäten in Slowa-kischen Schutzgebieten zu koordinieren. UnsereGeschäftsstelle unterscheidet nicht zwischen Mit-arbeitern, welche für Naturparke arbeiten unddenen, die für andere Schutzgebiete arbeiten.Außerhalb unserer Geschäftsstelle „StaatlicherNaturschutz der Tschechischen Republik“ in BanskaBystrica gibt es weitere Filialen in verschieden Teilender Slowakei. Es gibt 2 Zentren für Natur- und Land-schaftsschutz, 9 Nationalparks und 24 Landschafts-schutzgebiete (Naturparke). Aufgrund Ihres vorran-gigen Interesses bezüglich der Landschaftsschutz-gebiete, werden wir Ihnen im folgendem weitereInformationen zu diesen geben. Jedes Landschafts-schutzgebiet hat seine eigene Verwaltung undDirektion, eigene Mitarbeiter und Jahresbudget. DieMitarbeiter jedes NRP arbeiten auch nur innerhalbdesselbigen. Der Mitarbeiterstab besteht aus demDirektor, den Verwaltungsangestellten, Förstern,Botanikern, Zoologen, Geologen usw..

Nun zu Ihrer zweiten Frage bezüglich des Budgetder Geschäftsstelle. Das Jahrebudget von 3.950.000 €ist das Jahresbudget der ganzen Organisation(Geschäftsstelle, Zentren für Natur- und Land-schaftsschutz, National- und Naturparke). Projekt-kosten sind darin nicht enthalten. Diese Kosten wer-den anders gedeckt. Nur ein Teil des 3.950.000 €

Jahresbudget ist den NRP’s zugerechnet, etwa400.000 €. Der Rest des Geldes wird unter derGeschäftsstelle, den Zentren für Natur- und Land-schaftsschutz und den Nationalparken verteilt.

Zu Anmerkungen: s. auch 3.2;Integrierte Pläne für „Geschützte Landschaftsge-biete“ existieren im Moment nicht. Sie werden abervorbereitet. Wir werden in Zukunft einen Manage-

ment-Plan für jedes „Geschützte Landschaftsge-biet“ haben.

SLOWENIEN (REGIONAL UNDLANDSCAPE PARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Ministry of theEnvironment and Spatial Planning

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Ministry of the Environment and Spatial PlanningDunajska 48, P.O.Box 6531000 Ljubljana, SloveniaTEL.:+386 (0) 1 3094555FAX: +386 (0) 1 3094593Email: [email protected]

Zu 1.4: Präsident des Dachverbandes: MladenBerginc, State Secretary – Nature Conservation Action

Zu 1.5: Bearbeiterin des Fragebogens: Jana Kristanc

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke?Laut Gesetz: Grosse natürliche Gebiete, die einegrosse abiotische, biotische und Landschaftsdiver-sität besitzen. Die Entwicklungsmöglichkeiten vonGemeinden und die körperliche und seelischeErholung der Bevölkerung sollen berücksichtigt undgarantiert werden.

Zu 3.7: Wer ist der Träger der Naturparke?Staat (3 Naturparke), Gemeinden (2 Naturparke),Konzessionsinhaber (also privat 1 Naturpark), dieanderen 36 Naturparke wurden von lokalenGebietskörperschaften gegründet werden abernicht gemanagt, sogenannte „Papierparke“.

Zu 5.4: Wie ist die Geschäftstelle des Dachver-bandes personell ausgestattet?Die Frage war unklar: Das Ministerium

Zu 6.7: Wenn ja, Vertreter welcher gesellschaft-lichen Bereiche sind in diesen Gremien vertreten?Naturschutz, Landnutzung, Tourismus, Kommunen;NGO´s, Kultur, Finanzen

Zu 6.9: Wenn ja, an welchen Planungen/Maß-nahmensind die Naturparke beteiligt?Flächennutzungsplanung, andere kommunalePlanungen wie Raumplanung, Entwicklungplanung

Zu 8.1: Die Änderungen der europäischen Agrar-politik mit einer Stärkung der nachhaltigen länd-lichen Entwicklung ist für unsere Naturparke… folgende Änderungen sollten noch erfolgen: Einestärkere Anpassung der GAP an die Finanzmittel derRegionalentwicklung.

SPANIEN (NATURE PARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Spanische Sektion vonEUROPARC Spanien

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Oficina Técnica EUROPARC-EspañaICEI. Finca Mas Ferré. Edif. A. Campus deSomosaguas. 28223. Madrid. SPAINTEL. 34 91 394 25 22FAX: 34 91 394 24 87Email: [email protected]; [email protected]

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Marta Múgica,zuständig für die technische Abteilung

Zu 2.3: Wie viele andere Großschutzgebiete(Nationalparks, Biosphärenreservate) haben Sie inIhrem Land und wie viel Fläche nehmen diese ein(Schätzung)? Nationalparke 0,6% Biosphären-reservate 2,4%; andere: Es gibt ca. 850 geschützteGebiete. Naturparke repräsentieren 72,7% dergesamten geschützten Fläche. Der Rest sindNationalparke (7,7%), Naturreservate (2,5%) undeinige andere rechtlich geschützte Gebiete wieNatur-Monumente oder geschützte Landschaften(Protected Landscapes).

Zu 3.2: Wie definieren die Gesetze die NRP?Naturräume die vom Menschen wenig erschlossenoder verändert worden sind und die charakterisiertsind durch die Schönheit der Landschaft, derRepräsentativität ihres Ökosystems oder derEinzigartigkeit der Flora, Fauna oder geomorpholo-gischen Besonderheiten. Ihr ökologischer, ästheti-scher, pädagogischer und wissenschaftlicher Wertverdient eine besondere Beachtung. In den Parkskann die Landnutzung der natürlichen Ressourcenbeschränkt werden, verboten werden können sol-che, die nicht mit den Zielen übereinstimmen. Deröffentliche Zugang (Tourismus und Erholung) wirdermöglicht im Rahmen der Beschränkung, die not-wendig sind, um den Schutz der natürlichenRessourcen zu wahren.

Zu 6.3: Wenn Ja, welche Pläne liegen vor? Bitte schauen Sie auf der Webseite www.europarc-es.org in „Biblioteca Virtual (Virtual Library). Dortsind verschiedenen Typen von Plänen (Manage-mentpläne, genannt „planes de gestion“, Land-nutzungspläne, called PORN, development planscalled planes de desarrollo socioeconomico,…)

Zu 6.9: Wenn Ja, an welchen Planungen/ Maß-nahmen sind die Naturparke beteiligt? Flächen-nutzungsplanung, Straßenplanung, Verkehrspla-nung/ÖPNV, andere kommunale Planungen.Alle diese Aspekte sind im Landnutzungsplan derNaturparke inbegriffen, den die Naturparke habensollten, bevor sie gesetzlich anerkannt werden.Dieser Landnutzungsplan ist aus gesetzlicher Sichtwichtiger als zum Beispiel die Kommunalplanung.Aber das Eine ist die Theorie, das Andere die Praxis.Außerdem, viele Parks haben den Landnutzungs-plan nicht genehmigt, obwohl er rechtlich vorge-schrieben ist.

Zu 7.2: Welche Schwerpunkte setzen dieNaturparke bei der nachhaltigen ländlichen

Entwicklung? Entwicklung und Vermarktung regio-naler landwirtschaftlicher Produkte, Entwicklungeines nachhaltigen Tourismus, Entwicklung einernachhaltigen Land- und Forstwirtschaft, Entwick-lung umweltverträglicher Verkehrskonzepte. Auch wenn diese Aspekte berücksichtigt werden,nur wenige Naturparke haben bis jetzt ein klareStrategie und nur punktuelle Aktivitäten. InAndalusien gibt es einen relativ neuen Prozeß zuAusarbeitung von komplexen Plänen zu nachhalti-gen Entwicklung.

Zu Anmerkungen: Wir glauben es ist Zeit, nichtmehr Parke ins Leben zu rufen, sondern die Struktur(Ressourcen, Personal, Finanzierung, Material) derbestehenden Parke zu stärken. Es sollte mehr Ener-gie darauf verwendet werden gute Management-pläne zu erstellen, die die auch Monitoring undEvaluation berücksichtigen. Das andere große Zielmuss sein, die existierende Erfahrung in die Entwick-lung eines NATURA 2000 Netzwerkes zu integrieren.

TSCHECHISCHE REPUBLIK (PROTECTEDLANDSCAPE AREAS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde: Nature ConservationAuthority (mit regionalen Department-Verwal-tungen für Protected Landscape Areas)

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:Nature Conservation AuthorityNuselská 39, 140 00 Praha 4, Czech RepublicTel. : 00420-241 082 111Fax. : 00420-241 999Mail: [email protected]

Zu 1.4: Beamter in zuständiger Behörde: DirectorMr. PhDr. Petr Dolejsky

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: RNDr. LubosStárka, projects dep.

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?§ 25 Protected Landscape Areas1) Ausgedehnte Gebiete mit einer harmonisch ge-formten Landschaft, einem charakteristisch geform-ten Relief, einem signifikanten Anteil von natürlichenÖkosystemen und permanentem Graswachstum, miteiner reichhaltigen Vielfalt an Baumarten oder miterhaltenen Stätten historischer Siedlungen könnenals geschützte Landschaften ausgewiesen werden.2) Die Nutzung solcher Gebiete muss in Überein-stimmung mit den abgestuften Schutzzonen vorge-nommen werden, um so die natürlichen Beding-ungen zu erhalten und zu verbessern, und um dieoptimale ökologische Leistungsfähigkeit dieser Ge-biete zu ermöglichen und zu bewahren. Erho-lungsnutzung ist zulässig, unter der Bedingung,dass die natürlichen Eigenschaften der geschütztenLandschaft nicht beschädigt werden.3) Protected Landscape Areas, ihre Aufgabe undRahmenbedingungen werden von der Regierungder Republik per Dekret festgesetzt.

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Nature Parks –Prospects for Rural Areas in Europe

Zu 3.5: Welche Aufgaben haben die Naturparke(Protected Landscape Areas)? Staatliche Verwaltungauf dem Gebiet des Naturschutzes und dem Land-schaftsschutz; Management von Gebieten, Monito-ring und Umfragen; Bereitstellung von staatlichenSubventionen; Umweltbildung und Öffentlichkeits-arbeit.

Zu 5.3 und 5.4: Wie hoch ist das Budget derGeschäftsstelle des Dachverbandes im Jahr? undWie ist die Geschäftsstelle des Dachverbandes per-sonell ausgestattet? (Ergänzungen der Angabennach konreter Nachfrage)Was das Budget anbelangt: Eine Million Euro sindnur für die Behörde selbst (Löhne, Energie) unddecken die Verwaltung ab, die Managementpla-nungen und Teile des Monitoring, Öffentlichkeitsar-beit. Für das Management vor Ort (die ProtectedLandscape Areas beinhalten verschiedene Arten vonReservaten) verwenden wir projektfinanzierte Mittel.Hierzu stehen an die 4,4 Mio. Euro jährlich für dasManagement zur Verfügung. Dieses Geld kommthauptsächlich direkt aus dem Staatshaushalt, teil-weise auch vom staatlichen Umweltfond oder vonRegionalen Versammlungen.Die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle arbeiten aus-schließlich für die Protected Landscape Areas. VierNationalparkbehörden sind weitere unabhängigeInstitutionen der Tschechischen Republik. Wir arbei-ten eng mit dem Umwelt-Ministerium in Bezug aufunterschiedliche Methodiken, Ansätze zur Regulie-rung und der staatlichen Unterstützung usw.zusammen...

Zu 8.3: Damit Naturparke stärker als bisher an derUmsetzung einer nachhaltigen ländlichen Entwick-lung mitwirken können, sind folgende Änderungennotwendig: Stärkere personelle/finanzielle Aus-stattung; Es ist paradox. Wir brauchen ein wenigerstrenges Naturschutzgesetz – um eine Fülle vonVerhandlungen zu führen und Projekte auf derloklaen Ebene durchführen zu können.

Zu Anmerkungen: Neben den Nationalparken undden Protected Landscape Areas (PLA´s) gibt es in derTschechischen Republik die Kategorie Naturparke(Nature Parks). Unsere Protected Landscape Areassind ähnlich den Nationalparks in einigen alten EU-Mitgliedsstaaten.Nature Parks der Tschechischen Republik sind:§12 Schutz des Charakters einer Landschaft undNaturparke (Protection of the Character of theLandscape and Natural Parks)

1) Die landschaftliche Ausprägung eines Ortes odereiner Gebietes liegt in seinem natürlichen, kulturel-len und historischen Charakter und muss vorAktivitäten, die seine ästhetische und natürlicheWertigkeit reduzieren, geschützt werden. Eingriffein den Charakter der Landschaft dürfen nur ausge-führt werden unter Berücksichtigung des Erhaltswichtiger Landschaftsteile, besonders geschützterGebiete, herausragender kultureller Stätten undunter Berücksichtigung harmonischer Standardsund Beziehungen innerhalb der Landschaft.

2) Die Einwilligung der Naturschutzbehörden isterforderlich für die Genehmigung und die Platzie-rung von Gebäuden, die den Charakter der Land-schaft beschädigen oder verändern könnten. Details,die den Schutz des Landschaftscharakters betreffen,können vom Umweltministerium durch eine allge-mein verbindliche Regelung spezifiziert werden.3) Zum Zwecke des Landschaftsschutzes einerLandschaft mit einer signifikanten Konzentrationvon ästhetischen und natürlichen Werten, welchenicht besonders geschützt ist im Einklang mitParagraph 3 dieses Gesetzes, können die Natur-schutzbehörden in einer allgemein verbindlichenRegelung einen Naturpark einrichten, und solcheNutzungen einschränken, die zur Zerstörung, Be-schädigung oder Beeinträchtigung der Landschaftführen könnten.

UNGARN (LANDSCAPE PROTECTIONAREAS UND NATIONAL PARKS)

Zu 1.2: Name des Naturpark-Dachverbandes oderder zuständigen Behörde:Ministry of Environment and Water, Hungary

Zu 1.3: Adresse/Tel./Fax/E-Mail:H-1121 Budapest, Költö utca 21Tel.:0036/1-3911749Fax.: 0036/1-3911785Mail: [email protected]

Zu 1.4: Beamter in zuständiger Behörde: Mr. LászlóHaraszthy, deputy state secretary

Zu 1.5: Bearbeiter des Fragebogens: Mr. AndrásSchmidt

Zu 2.1: Wieviele Naturparke existieren in ihremLand? 36 Landschaftsschutzgebiete und 5 National-parke, alle in der Kategorie V; die ungarische Be-zeichnung „Natúrpark“ wurde erst kürzlich (2004)in die ungarische Gesetzgebung eingeführt; drei sol-cher Parke existieren und decken großflächig exi-stierende Schutzgebiete ab (Landscape ProtectionAreas und einen Kategorie V National Park); deshalbbeziehen sich alle Daten, die in der Umfragegenannt werden auf die 36 Landscape ProtectionAreas und die 5 Kategorie V National Parke.

Zu 2.4: Gibt es Überschneidungen von Naturparkenmit anderen Großschutzgebieten?Nein, im Fall von Landscape Protection Areas undKategorie V Nationalparken; die drei „Naturparke“überschneiden sich mit geschützten Gebieten.

Zu 2.5: Sollen weitere Naturparke ausgewiesenwerden?Ja, ca. 10-15 neue Landscape Protection Areas,zusätzlich einzelne große Erweiterungen von existie-renden Landscape Portection Areas sind in dennächsten Jahren geplant.

Zu 3.2: Wenn ja, wie definieren die Gesetze dieNaturparke?

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Naturparke – Eine Perspektive

für ländlicheRäume in Europa

Definition: Article 28 of Act No. LIII of 1996 on natu-re conservation:

(2) National Parks sind solche großflächigen GebieteUngarns, deren natürlicher Charakter nicht signifa-kant verändert worden ist und deren primäreFunktion es ist, die natürlichen, botanischen, zoo-logischen, geologischen, landschaftlichen, und kul-turell-historischen Werte von herausragenderBedeutung zu bewahren, die Biodiversität zu erhal-ten und ein gesunde Funktion des Natursystems,Durchführung von Umwelterziehung, wissenschaft-licher Forschung und Erholung zu gewährleisten. (3) Landscape protection reserves sind großflächigeund normalerweise einheitliche Gebiete Ungarnsreich an natürlicher und landschaftlicher Aus-stattung in denen die Tätigkeit von Mensch undNatur ihnen einen besonderen ästhetischen, kultu-rellen und natürlichen Charakter verliehen habenund deren primäre Funktion die Bewahrung derLandschaft und der natürlichen Gegebenheiten ist.

Artikel 29/A (Novellierung 2004): In Bezug aufNatural Areas, Protected Natural Areas oder derenTeilgebiete, kann der Minister den Titel “NaturePark” verleihen, vorausgesetzt, dass das Gebiet dieinternational formulierten und akzeptierten Erfor-dernisse einhält.

Zu 3.4: Gibt es weitere Vorgaben für die Arbeit derNaturparke wie Qualitätskriterien, Charta, Förder-programme?Nein, es existieren keine anderen Vorgaben für dieArbeit in geschützten Gebieten wie Nationalparkeund Landscape Protection Areas. Sie arbeiten aufder Basis der Gesetzgebung. Vorgaben sind nochnicht entwickelt für die Naturpark-Kategorie, abersie werden in naher Zukunft formuliert werden.

Zu 3.6: Wer ist rechtlich zuständig für die Natur-parke?Staat (für Nationalparke und Landscape ProtectionAreas)Andere (nur für die Naturpark Kategorie: die dreiexistierenden Naturparke wurden gegründet voneiner Vereinigung von lokalen Regierungen undNGO´s (zurzeit ohne gesetzliche Basis – die momen-tane gesetzliche Basis ist noch unklar und kärt nichtwer Naturparke gründen und managen kann)).

Zu 4.1: Gibt es eine Basisfinanzierung für IhreNaturparke?Ja (für alle Landscape Protection Areas und National-parke durch den Nationalpark-Aufsichtsrat dassinbd die regionalen Behörden des Ministeriums fürUmwelt und Wasser, und sie sind jeder für einenNationalpark verantwortlich und für alle anderengeschützten Gebiete innerhalb ihrer jeweiligenVerwaltungsgebiete).

Zu 4.7: In wie vielen Naturparken gibt es zusätzlichzur Basisfinanzierung öffentlich finanziertesPersonal?41 (öffentlich angestellte Beamte bei den Natio-nalpark Aufsichtsräten arbeiten sowohl in den

Nationalparken als auch in den Landsape ProtectionAreas).

Zu 5.1: Sind alle Naturparke in Ihrem Dachverbandorganisiert?Ja, aber die drei Naturparke und andere Naturparkedie zukünftig gegründet werden sind nicht in derstaatlichen Naturschutzorganisation.

Zu 5.3: Wie hoch ist das Budget der Geschäftsstelledes Dachverbandes im Jahr?Das operationale/Verwaltungs Budget vom Officefor Nature Conservation ist nicht separat in unsererStatistik von anderen Budgets für die Feldarbeitdurch die Nationalparkverwaltungen zu trennen. Esist nur möglich eine Vorstellung des gesamten staat-lichen Naturschutzbudgets in Ungarn zu geben.

Zu 6.2.: Wenn ja, sind die Pläne freiwillig erstelltworden oder sind sie gesetzlich vorgeschrieben?Freiwillig (Keine gesetzlichen Auflagen, aber dieVorbereitung dieser Pläne wurden zentral über-wacht und organisiert.)

Zu 6.3: Wenn ja, welche Pläne liegen vor? 6-Jahrespläne für jede NP-Direktion (Existieren nur inUngarisch, daher kein Beispiel angehängt)

Zu 6.9: Wenn ja, an welchen Planungen/Maß-nahmen sind die Naturparke beteiligt?Landnutzung, Straßenplanung, Transport, anderekommunale Planung: In Bezug auf geschützteGebiete in jeder Hinsicht, aber auch ungeschützteGebiete bezüglich des Aspektes des Landschafts-schutzes

Zu 7.1: Ist nachhaltige ländliche Entwicklung einSchwerpunkt in der Arbeit der Naturparke?Ja, im Moment gibt es neun Gebiet mit empfind-licher Natur innerhalb des Ungarischen Agrar-Umwelt- Plan, wovon einige Naturschutzgebieteoder Kategorie V National Parks sind.

Zu 9.1: Wo sehen Sie die Stärken in Ihren Natur-parken?Gesetzliche Verankerung (in Fall der Landschafts-schutzgebieten und Nationalparke), Finanzierung(Variabel), Personalausstattung (Kleine Anzahl vonMitarbeiter, aber diese sind gut ausgebildet)., Natur-schutzaufgaben, Information/Umweltbildung

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| Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) || Dahlmannstraße 5-7 | 53113 Bonn |

| [email protected] | www.naturparke.de |