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1 Seite 11 Zweiter Blick auf Asyl-Härtefälle Die Härtefallkommission auf dem Prüfstand 200 Jahre Basler Mission… ...und warum das auch für Zürich ein Grund zum Feiern ist Seite 7 Qualitätskontrolle für menschliches Leben? Zur Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik nota bene Nr 4 / Mai 2015 Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

notabene 4/2015

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Themen: 200 Jahre Basler Mission: und warum das auch für Zürich ein Grund zum Feiern ist / Qualitätskontrolle für menschliches Leben / Zweiter Blick auf Asyl-Härtefälle

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Seite 11

Zweiter Blick auf Asyl-Härtefälle Die Härtefallkommission auf dem Prüfstand

200 Jahre Basler Mission…...und warum das auch für Zürich ein Grund zum Feiern ist

Seite 7

Qualitätskontrolle

für menschliches Leben?Zur Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik

notabeneNr 4 / Mai 2015Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

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Liebe Leserin, lieber Leser

Es gibt Worte, die sind so schwer und

sperrig, wie alte, nie ganz entrümpelte

Reisekoffer. Mission ist so ein Wort.

Was da im Laufe der Geschichte nicht

alles hineingepackt wurde!

Öffnet man die abgegriffenen Leder-

schnallen und hebt den zerbeulten De-

ckel nur schon einen kleinen Spalt, so

erahnt man unter alten Tropenhelmen

und zerlesenen Bibeln ein riesiges Sam-

melsurium von weltbewegenden Plänen,

guten und gutgemeinten Ideen, from-

men Wünschen und mehr oder minder

geglückten Weltverbesserungs- und Be-

kehrungsversuchen.

Mit so einem Koffer reist es sich nicht

mehr gar so leicht. Mission, das Wort,

das Menschen mit der Frohen Botschaft

der Bibel losschickt, um die Welt zu

verändern, will erklärt, gedeutet und in

seiner Wirkung selbstkritisch geprüft

werden – nach all den Jahren und Jahr-

hunderten, in denen Menschen sich

eifrig und bisweilen übereifrig als Send-

boten verstanden haben, mehr denn je.

Wer es heute verwendet, muss offenle-

gen, was er damit erreichen, wie er den

Menschen begegnen will – und auch,

wie er es mit den Lehrstücken hält, die in

den dunkleren Ecken des weitgereisten

Koffers liegen.

Die Basler Mission tut genau dies. Sie

ist mit solch einem Koffer seit 200 Jah-

ren unterwegs. Im Jubiläumsjahr macht

sie ihn ganz weit auf. Sie macht sich und

der Öffentlichkeit wieder einmal be-

wusst, was da alles drinsteckt. Und sie

erklärt gleichzeitig, auf welche Reisen

sie ihn in Zukunft mitnehmen will. Und

welche Reisegefährten und -partnerin-

nen in aller Welt mittlerweile mit ihr ge-

meinsam und gleichberechtigt unter-

wegs sind. Sie tut dies mit «unverschämt

viel Hoffnung». So lautet ihr

Slogan für das Jubiläums-

jahr. Diese Hoffnung braucht

es, um den Koffer immer wie-

der neu zu packen und auf

den Reisen und Stationen un-

verschämt zu erzählen, welch

gute Botschaft man eigentlich im Ge-

päck hat.

Übrigens: Beim Stöbern im Basler

Koffer merkt man schnell, dass da auch

ganz viele Zürcher Reiseutensilien zu

finden sind (siehe Artikel ab Seite 8).

Seit den Gründerjahren unterstützen

Zürcher und vor allem auch viele Zür-

cherinnen die Basler Mission. Sie tun

das bis heute. Die Zürcher Landeskirche

teilt und unterstützt die Hoffnung des

evangelischen Werks in Basel, das heute

Mission 21 heisst und zusammen mit

siebzig Partnerorganisationen in welt-

weit hundert Projekten Armut bekämpft

und Bildungs- und Friedensarbeit leis-

tet. Sie hält dies auch in ihrer Kirchen-

ordnung fest. Auch das dürfen wir Zür-

cher nebenbei ganz «unverschämt»

erwähnen.

Christian Schenk

Redaktor «notabene»

Aktuell

Nachrichten3 – 6

Kolumne «Stadtfuchs–Landei»

Stadtfüchse unter sich5

Kleines Abc der Theologie

S wie Sünde6

Schwerpunkte

Seelsorge ohne

missionarischen

Hausfriedensbruch 6

PID: Fortschritt oder Tor

zur Selektion?7

Wie die Basler Mission

mit Zürcher Hilfe ins

Rollen kam8 – 10

Asyl-Härtefälle: Warum es

einen zweiten Blick

braucht11 – 12

Rubriken

Themen und Termine12 – 14

Stellenmarkt14

Porträt:

Schwimmende Pfarrerin15

Impressum /

Bischof zeichnet16

Editorial / Inhaltsverzeichnis

«Mission mit unverschämter Hoffnung.»

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notabene 4 / 2015 3

sch. Die Mitglieder der Kirchensynode

bestimmen den Kurs der Zürcher Kir-

che massgeblich mit. Anders als bei poli-

tischen Parlamenten, weiss man bei

Neuwahlen der Kirchensynode aller-

dings nicht immer, wie sich die Kandi-

dierenden positionieren. Denn: Welcher

Fraktion sich die Synodalen anschlies-

sen, bestimmen diese erst nach ihrer

Wahl. Wer die Kandidaten nicht persön-

lich kennt, bleibt weitgehend im Unge-

wissen über deren Ausrichtung und

Schwerpunktsetzung. Das soll sich auf

die nächsten Wahlen vom 14. Juni 2015

ändern.

Die Kandidierenden haben neu die

Möglichkeit, ihren Werdegang und ihr

Kirchensynodewahlen 2015 / Wer vertritt uns eigentlich im Kirchenparlament?

Deutscher Kirchentag / Mit «Reformiert Swiss Made»-Zelt am Kirchentag

mb. Vom 3. bis 7. Juni wird in Stuttgart

der Deutsche Evangelische Kirchentag

begangen. Über 100 000 Gäste treffen

sich zu kontroverser und aktueller Dis-

kussion, zu Gemeinschaft und Feier.

Unter dem Motto «Reformiert Swiss

Made» wird die Zürcher Landeskirche

gemeinsam mit dem Schweizerischen

Evangelischen Kirchenbund und dem

Zentrum für Kirchenentwicklung der

Universität Zürich auf dem Gelände des

Kirchentags präsent sein. Der Stand

nahe der Schlosskirche am Schillerplatz

ist der Reformation einst und jetzt ge-

widmet. Geboten werden neben Infor-

mationen und Begegnung stündliche

Interviews auf dem roten Sofa, ein

Swiss Quiz am «Reformat» sowie eine

«ReformierBar». Das Standteam freut

sich auch über Besuch aus der Heimat.

Jede Schweizerstimme zählt beim offe-

nen Singen mit Andreas Hausammann

mit Projektchor und Band am Freitag,

5. Juni, ab 12 Uhr auf dem Marktplatz.

kom. Die Kirchensynode trifft sich am

9. und am 30. Juni zur Synodeversamm-

lung. Für die erste Sitzung ist die Jahres-

rechnung 2014 der Zentralkasse traktan-

diert. Dazu die Antwort des Kirchenra-

tes zur Interpellation von Jacqueline

Sonego und Mitunterzeichnenden be-

treffend Beitrag der Kirchen zu einer

Willkommenskultur für Flüchtlinge.

Ebenfalls vor das Kirchenparlament

kommen Antrag und Bericht des Kir-

chenrates zur Paarberatung (siehe Seite

4). Am 30. Juni verabschiedet die Kir-

chensynode den Jahresbericht 2014 und

den Rahmenkredit für die Ergänzungs-

pfarrstellen für die Jahre 2016 bis 2020.

Die Versammlungen der Kirchensynode

im Zürcher Rathaus sind öffentlich und

können von der Tribüne aus mitverfolgt

werden.

Alle Traktanden und Vorlagen auf:

www.zh.ref.ch/kirchensynode

Kirchensynode /

Sommersession

kirchenpolitisches Profil auf der Web-

seite der Landeskirche kurz zu skizzie-

ren: «Warum will ich mich (erneut) in

die Kirchensynode wählen lassen, und

was möchte ich dort bewirken?» Auf

diese Fragen geben Bisherige und Neue

Antwort und ermöglichen so den

Stimmberechtigten eine erste Einord-

nung.

• Auf www.zh.ref.ch/wahlen2015

lernen Sie die Vertreterinnen und

Vertreter Ihres Wahlbezirks näher

kennen.

• Weitere Infos zu den Fraktionen der

Kirchensynode auf:

www.zh.ref.ch/kirchensynode

So empfangen die Schweizer Reformierten die Besucher am Deutschen Kirchentag.

Who is who? Und wer steht für was in der

Kirchensynode?

Illustration: Daniel Lienhard

Fo

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Kirchensynode / Ökumenische Paarberatung und Mediation wird neu aufgestellt

sch. Mit einer Reorganisation wollen

Kirchenrat und katholischer Synodalrat

die Ökumenische Paarberatung und

Mediation vereinheitlichen und Qualität

und Weiterentwicklung sichern. Dazu

soll eine kantonale Geschäftsstelle er-

richtet werden. Die Beratungsstellen sol-

len weiterhin dezentral geführt werden.

Über diesen Antrag des Kirchenrates

befindet die Kirchensynode an ihrer

nächsten Sitzung vom 9. Juni. Bisher

waren Beratungsstellen durch regionale

Trägervereine finanziert und geleitet

und entsprechend unterschiedlich auf-

gebaut und ausgestattet.

Mit der Reorganisation der Paarbera-

tung führt die Landeskirche eine lange

Tradition der Solidarität mit den famili-

alen Lebenswelten fort, wie sie es in der

Kirchenordnung festgelegt und wie es

der Kirchenrat im Rahmen der Legisla-

turziele 2012–2016 in Aussicht genom-

men hat. «Das Einstehen der Kirche für

Familien, Paare und Kinder auf dem

Hintergrund ihrer christlichen Tradition

und eines christlichen Menschenbildes

ist ein wichtiger Dienst der Kirche in der

Offenheit gegenüber der ganzen Gesell-

schaft und gerade im interreligiösen und

interkulturellen Zusammenhang unse-

rer Zeit von Bedeutung», schreibt der

Kirchenrat in seinem Antrag und ver-

weist auf das jahrzehntelange Engage-

ment der Kirchen in der Paarberatung.

Jedes Jahr 2400 Paare

Vor 70 Jahren, im Mai 1945, befasste

sich die Kirchensynode ein erstes Mal

mit dem Thema. Ein vom Kirchenrat in

Auftrag gegebenes Gutachten ortete da-

mals, dass Ehe und Familie durch die

Belastungen der Kriegszeit und durch

den gesellschaftlichen Aufbruch der

Nachkriegsjahre verändert würden und

deshalb der Begleitung und Unterstüt-

zung bedürften. Diese Einschätzung

führte 1948 zum Beschluss, eine «Lan-

deskirchliche Eheberatung» einzurich-

ten. Seither hält die Landeskirche dieses

Angebot aufrecht. Paare können sich

bei Schwierigkeiten in ihrer Beziehung

gemeinsam oder einzeln an die kirchli-

chen Ehe- und Familienberatungsstellen

wenden. Entsprechend den sich verän-

dernden Anforderungen wurde das An-

gebot schrittweise auf heute neun Bera-

tungsstellen (mit insgesamt rund 1600

Stellenprozent) ausgebaut. Seit den

1980er Jahren wird diese Aufgabe in

ökumenischer Zusammenarbeit getra-

gen. Jährlich nehmen heute im Kanton

Zürich 2400 Paare das Beratungsange-

bot in Anspruch.

www.paarimpuls.ch

Paare und junge Familien unterstützen: Die Paarberatungsarbeit der Kirchen ist seit über siebzig Jahren gefragt.

sg. Fünf Autostunden vom Kanton Zü-

rich entfernt, im französischen Burgund,

leben reformierte Kirchgemeinden in

ganz anderen Verhältnissen als bei uns.

Sie müssen sich selbständig finanzieren,

ohne jegliche Unterstützung vom Staat.

Bei grösseren Ausgaben wie zum Bei-

spiel dem Gebäudeunterhalt stossen sie

schnell an ihre Grenzen. Hier springt

der Protestantisch-kirchliche Hilfsver-

ein des Kantons Zürich ein. Der Verein

entstand im Jahr 1843. Er half evangeli-

schen Christen in der Innerschweiz,

Kirchgemeinden zu gründen und aufzu-

bauen. Mit den Innerschweizer Refor-

mierten und den Tessinern steht der

Verein immer noch in gutem Kontakt

und unterstützt regelmässig Projekte.

Mit der Pfingstkollekte helfen Spen-

derinnen und Spender mit, reformierte

Kirchengebäude zu erhalten und das

Gemeindeleben von finanzschwächeren

Kirchgemeinden zu stärken. Der Vor-

stand des Vereins arbeitet ehrenamtlich.

Der Verein ist Mitglied des Dach-

verbandes «Protestantische Solidarität

Schweiz».

www.pkhvzh.ch

Pfingstkollekte / Protestantische Solidarität

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kom. Das Hilfswerk der Evangelischen

Kirchen Schweiz steigerte dank einem

Zuwachs von Legaten und Firmenspen-

den sowie höheren Beiträgen aus Man-

daten des Bundes, von Kantonen und

Gemeinden den Gesamtertrag 2014 ge-

genüber dem Vorjahr um 2,6 Mio. Fran-

ken. Dies meldete das Hilfswerk am

9. April.

Insgesamt erhielt HEKS im vergange-

nen Jahr Spenden und Legate in der

Höhe von 28,3 Mio. Franken. Zum Ge-

samtertrag von 69,2 Mio. Franken tru-

gen Kantonalkirchen, Kirchgemeinden

sowie weitere kirchliche Organisationen

rund 15,2 Mio. Franken bei. Von Privat-

personen stammen 8,8 Mio. Franken;

aus Beiträgen von Bund, Kantonen und

Gemeinden sowie der Glückskette resul-

tierten 18,5 Mio. Franken.

In der Schweiz finanzierte HEKS 53

Projekte mit einem Volumen von 23,4

Mio. Franken. Thematische Schwer-

punkte waren dabei die soziale Integra-

tion und die Anwaltschaft für benach-

teiligte Bevölkerungsgruppen und

Einzelpersonen.

Rund 24,5 Mio. Franken flossen in

255 Hilfsprojekte in 33 Ländern in Eu-

ropa, Asien, Afrika und Lateinamerika.

Dabei stand die Entwicklung ländlicher

Gemeinschaften und die Konfliktbear-

beitung im Vordergrund. Darüber hin-

aus leistete HEKS im vergangenen Jahr

humanitäre Hilfe nach Naturkatastro-

phen und kriegerischen Konflikten. Im

Rahmen der kirchlichen Zusammenar-

beit in Osteuropa wurden zudem Men-

schen in Albanien, Rumänien, Serbien,

Ungarn, Tschechien und in der Ukraine

mit diakonischen Angeboten wie Spitex,

Frauenhäusern oder Jugendarbeit un-

terstützt.

www.heks.ch

Jahresergebnis von HEKS / HEKS präsentiert erfreuliche Wachstumszahlen

Stadtfüchse sind neugierige Vie-

cher. Sie suchen schnuppernd und

riechen alles Gute und Feine, auch

gegen den Wind. Die erste Gross-

gruppenkonferenz des reformierten

Stadtverbandes war da ein gefun-

denes Fressen. Da hörte ich im

Fraumünster anregende Referate.

Der feine Apéro unter den Bildern

von Chagall entsprach voll meinem

Gusto. Dann der zweite Tag, draus-

sen, nicht ganz vor den Toren der

Stadt, in Saatlen. 180 Stadtfüchsin-

nen (Füchse sind mitgemeint) wa-

ren da, auf einem Haufen. Ganz

klar: Jeder und jede ein Fall für

sich. Alle neugierig. Die Chose ging

auf. Wir beschnupperten uns, viele

zum ersten Mal. Wir tauschten aus.

Wir rangen und träumten. Wir assen

zusammen. Wir suchten gemein-

sam nach Zielen.

Fazit: Da sind Stadtfüchse unter-

wegs, denen es um die Sache geht.

Die berühmte «Stimmung», auf die

wir als Kirchentiere – manchmal zu

grossen – Wert legen, sie war da.

Wir spürten: Es geht nicht um die

Verteidigung unseres eigenen Bio-

tops. Es geht darum, dass es den

Bewohnerinnen unserer je eigenen

Reviere, den Distanzierten und

Sympathisierenden, gut geht und

die von uns auch in Zukunft vieles

erwarten dürfen. So banal es tönt:

Da kommt durch Partizipation und

Engagement ein Plus heraus, das

nie obrigkeitlich verordnet werden

kann. Viel Schmackhaftes und Zu-

kunftsweisendes war da zu verneh-

men, auch gegen den Trend des ak-

tuellen Windes. Feine und

neugierige Füchsinnen und Füchse

aller Couleur sind da unterwegs,

ringend, träumend und lustvoll.

Pfr. Res Peter

Als Seelsorger stehen sie mitten im Le-

ben: sie als Dorfpfarrerin von Bonstetten

im Säuliamt, er als Stadtpfarrer in Neu-

münster in Zürich. Wie ticken die Dörfler?

Wie trendy sind Landeier und wie geerdet

die Cityaner? In dieser Kolumne erzählen

Susanne Sauder und Res Peter abwech-

selnd, wie das Kirchenleben dies- und

jenseits des Uetlibergs so spielt.

sch. Was ist eine Kippa? Was eine Mitra?

Was drehen Buddhisten beim Gebet? Wie

heisst das Gotteshaus der Hindus, und

wie nennt man den Mann auf dem Mina-

rett, der zum Gebet ruft? Wer über die

grossen Weltreligionen Bescheid weiss,

hat beim Quintett der Religionen einen

Vorteil. Voraussetzung zum Mitspielen ist

das Wissen über die eigene und die ande-

ren Religionen allerdings nicht. Spiel-

freude und Neugierde reichen bereits aus.

Das Wissen über die Religionen gewinnt

man beim Quintett, das wie ein Quartett

funktioniert, spielerisch dazu. Dafür ist

das Spiel vor fünf Jahren von der Landes-

kirche entwickelt worden. Für gute Unter-

haltung und als Ausgangspunkt für span-

nende Gespräche über die Religionen

leistet das Spiel seither in vielen Kirchge-

meinden gute Dienste.

Fehlt das Quintett noch in Ihren Unter-

richtsmaterialien? Holen Sie sich die letz-

ten Exemplare – wegen Lagerräumung –

gratis ab. Kommen Sie vorbei beim

Sekretariat am Hirschengraben 7, Zürich.

ganz kurz / unter uns

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Stadtfuchs& Landei

ref.ch. Brot für alle unterstützt die Kon-

zernverantwortungsinitiative. Dies mel-

dete der evangelische Entwicklungs-

dienst am 21. April. Menschenrechte

respektieren, Schöpfung bewahren, Ver-

antwortung übernehmen: Die Ziele der

Initiative entsprechen der Ausrichtung

von Brot für alle. Bfa setzt sich seit Jah-

ren dafür ein, dass Unternehmen die

Menschenrechte einhalten. Das Gleiche

gilt beim Umweltschutz.

Die Konzernverantwortungsinitiative

will, dass alle Konzerne mit Sitz in der

Schweiz Massnahmen ergreifen, um

Menschenrechtsverletzungen und Um-

weltschäden zu verhindern. Bfa will das

Thema in der Kampagne im August

2015 und vor allem in der Ökumeni-

schen Kampagne 2016 vertiefen.

www.brotfueralle.ch

Brot für alle / Konzerne in Pflicht nehmen

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notabene 4 / 20156

Kleines

es

der Theologie

S wie Sünde

Um Jesus auf die Probe zu stellen,

zerren seine Gegner eine Frau zu

ihm, die sie in flagranti beim Ehe-

bruch erwischt haben. Sie sagen:

«Im Gesetz hat Mose uns vorge-

schrieben, solche Frauen zu steini-

gen. Du nun, was sagst du dazu?»

(vgl. Joh 8, 1–11).

Mich fasziniert, wie Jesus reagiert.

Er bückt sich und schreibt mit dem

Finger auf die staubige Erde. Er

macht seinen Finger dreckig, statt

mit ihm auf die Frau zu zeigen. Er

macht seinen Rücken krumm zwi-

schen ihr und den Anklägern. Diese

Geste kommt mir vor wie ein Brü-

ckenschlag: Er selbst hält seinen

Buckel hin und überbrückt die

menschlichen Abgründe, die sich

vor ihm auftun, und zwar auf beiden

Seiten. Und dann sagt er nur: «Wer

unter euch ohne Sünde ist, werfe

als Erster einen Stein!» – ohne Ab-

grund und Zwiespalt; ohne

schmerzliche Entfremdung von sich

selbst und anderen, gottvergessen.

Jesus entlarvt und durchkreuzt mit

seiner Reaktion das eigentlich Ab-

gründige der Sünde: Sich voneinan-

der abwenden und distanzieren,

verurteilen, die Verbindung zum Le-

bensgrund verlieren, sich absetzen

auf der eigenen Wahrheitsinsel.

«Wer unter euch ohne Sünde ist,

werfe als Erster einen Stein!» Aber

es fliegen keine Steine. Auch Jesus

wirft keinen, weder auf die eine,

noch auf die andere Seite. Er bleibt

mit beiden Seiten verbunden, er er-

det den Himmel im irdischen Staub,

um Abgründe zu überwinden.

Pfrn. Sabine Stückelberger

T wie Theologiekurs?

Mit dem Abc der Theologie öffnen Angela

Wäffler und Sabine Stückelberger ein

Fensterchen zur Welt der Bibel und Theo-

logie. Möchten Sie mehr Einblick? Der

«Evangelische Theologiekurs» vermittelt

fundiertes Grundwissen zur Theologie.

Infos auf www.zh.ref.ch/eb-th

rf / kom. 60 000 Stunden stehen die Spi-

talseelsorgerinnen und -seelsorger der

Reformierten und Katholischen Kirche

im Kanton Zürich jedes Jahr im Einsatz.

Am 26. März trafen sie sich zur ökume-

nischen Spitalseelsorgetagung.

Der Zürcher Gesundheitsdirektor,

Thomas Heiniger, würdigte in seinem

Grusswort die Arbeit der Seelsorgenden

und das Engagement der Kirchen durch

ihre Präsenz in den Spitälern und Klini-

ken des Kantons. Mit ihrer täglichen Ar-

beit am Bett der Patientinnen und Pati-

enten sorgten die Seelsorgenden dafür,

dass die Patienten ganzheitlich betreut

und in allen Dimensionen wahr- und

ernst genommen würden. Auch wenn

heute die medizinische Heilung stärker

im Vordergrund stehe, sei das Grundbe-

dürfnis nach der Auseinandersetzung

mit dem Seelenheil nach wie vor vorhan-

den. Gerade im Spital, wenn der Rhyth-

mus des Lebens durchbrochen wird und

das Handy für einmal schweigt, denke

man vermehrt über diese Werte nach,

sagte Heiniger und verwies dabei auch

auf eigene, schmerzhafte und lebensbe-

drohliche Erfahrungen.

Religiöse Fremdsprachen

Wie aber einen guten Dialog finden,

wenn der Sprachwortschatz über die

Werte und das Seelenheil beim Gegen-

über nicht derselbe ist? Wie ein gutes

seelsorgliches Gespräch mit Anders-

oder Nichtglaubenden führen? Diese

Fragen stellen sich den Seelsorgenden

immer häufiger. Der Basler Theologe

Reinhold Bernhardt stellte in seinem

Referat mögliche Anworten zur Diskus-

sion. Seelsorgende können sich im Ge-

spräch entweder auf den allgemeinen

Gottesglauben beschränken, indem le-

diglich die Gemeinsamkeiten betont

werden. Oder sie können sich durch An-

eignung von Wissen über den Anderen

die Kompetenz der religiösen Fremd-

sprachigkeit aneignen. Bernhardt plä-

dierte jedoch für einen dritten Weg.

Ohne «missionarischen Hausfriedens-

bruch» zu begehen, lädt er die Seelsor-

genden ein, ihren christlichen Glauben

als Deuteangebot und spirituelle Kraft-

quelle aus der unvertrauten religiösen

Tradition ins Gespräch zu bringen.

Zuerst zuhören

Zuerst soll es den Seelsorgenden aber

darum gehen, den Menschen zu sehen

und mit ihm über seine Lebensdeutung

zu sprechen. «Der Seelsorger wird zuerst

und vor allem zuhören und weniger oder

gar nicht von seinem eigenen Glauben

sprechen. Er wird emphatisch darauf

eingehen und die von seinem Gesprächs-

partner in Anspruch genommenen

Kraftquellen und Sinnressourcen wert-

schätzen», sagte Reinhold Bernhardt.

Aber sosehr die Seelsorgenden sich auch

auf ihr Gegenüber zentrieren, so sei

doch ihr gesamtes Handeln getragen

von ihrer christlichen Identität, vom

Gottes-, Welt- und Menschenverständ-

nis der christlichen Tradition, von dem

dort betonten Zusammenhang von

Schuld und Vergebung. Deshalb plä-

dierte Bernhardt für eine interreligiöse

Offenheit bei gleichzeitiger Standortge-

bundenheit und verwies auf das Posi-

tionspapier «Wahrheit in Offenheit» des

SEK, in welchem er diese Position aus

der Mitte des trinitarischen Bekenntnis-

ses herleitet.

• Infos und Referate auf: www.zh.ref.ch

• Positionspapier des SEK auf:

www.kirchenbund.ch

Spitalseelsorgetagung / Seelsorge ohne «Hausfriedensbruch»Religiös Entwurzelte oder Angehörige anderer Religionen sind vermehrt das Gegenüber der Seelsorgenden in Spitä-lern. Wie umgehen mit der neuen «Kundschaft»?

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Präimplantationsdiagnostik / Fortschritt oder Tor zur Selektion?Soll Präimplantationsdiagnostik erlaubt werden? Am 14. Juni kommt eine entsprechende Vorlage vors Volk und wirft weitreichende ethische Fragen auf. Von Jeannette Behringer

Bei künstlicher Befruchtung ausserhalb

des Körpers werden bislang maximal

drei Embryonen entwickelt, um sie so-

fort in den Körper der Frau übertragen

zu können. Der neue Textvorschlag in

der Verfassung würde diese natürliche

Grenze aufheben und Veränderungen

im Fortpflanzungsmedizingesetz nach

sich ziehen: Neu würden bei In-vitro-

Fertilisation zwölf Embryonen pro Be-

handlungszyklus entwickelt. Damit

wird eine Aufbewahrung von Embryo-

nen notwendig, denn nicht alle können

in den Körper der Frau übertragen wer-

den. Deshalb ist vorgesehen, die bisher

für Embryonen verbotene Kryokonser-

vierung, das Einfrieren in flüssigem

Stickstoff, ebenfalls zu erlauben. Alle

Embryonen aus In-vitro-Fertilisationen

sollen auch auf mögliche «Risiken» hin

untersucht werden können. Der Bun-

desrat hatte zunächst für eine restriktive

Regelung plädiert, die das «Risiko-

Screening» ausschliesslich Eltern er-

laubt, deren Nachwuchs aufgrund von

genetischen Prägungen unheilbare

Krankheiten erwarten lässt.

Die bisher verbotene Präimplantati-

onsdiagnostik (PID) würde mit einer

Zustimmung zur Verfassungsänderung

in der Schweiz erlaubt. In Österreich

und Deutschland ist sie nur in sehr en-

gen Grenzen bei schwerwiegenden Erb-

krankheiten der Eltern legalisiert.

Befürworter der PID argumentieren,

dass durch die frühzeitige Untersuchung

Leid, wie z.B. eine Abtreibung oder eine

Fehlgeburt, vermieden werden könnte.

Unfruchtbare Paare, die aufgrund von

genetischen Erkrankungen keinen

Nachwuchs zeugen können, hätten mit

der PID eine Chance, ihren Kinder-

wunsch umzusetzen. In einer liberalen

Gesellschaft sei diese Frage zudem eine

persönliche Angelegenheit, in die sich

der Staat nicht einzumischen habe. Ge-

sellschaftliche Veränderungen (z.B. spä-

tere Schwangerschaften, veränderte Ge-

schlechterverhältnisse) tragen dazu bei,

dass technische Unterstützung bei die-

sen Fragen zu Recht eine immer wichti-

gere Rolle spielt. Wenn sie zur Verfü-

gung steht, sollte sie nicht verweigert

werden.

Vom Wert des Lebens

Es ist offensichtlich, dass die Abstim-

mung über PID die schwierige Frage

nach dem Wert des Lebens stellt. Stim-

men, die die PID ablehnen, vertreten die

Auffassung, dass Menschenwürde dann

gegeben ist, wenn eine Zugehörigkeit

zur menschlichen Natur erkennbar ist;

dies ist auch bei einem Embryo der Fall.

Dass der Embryo überhaupt Bewertun-

gen unterliegt, wie es die PID ermögli-

chen würde, lässt sich auch mit der

christlichen Vorstellung von Menschen-

würde, die in der Gleichheit der ur-

sprünglichen Existenz aller Menschen

liegt, schwer vereinbaren. Mit der PID

würde dieser Bewertung Raum gegeben:

Durch das ermöglichte Screening aller

Embryonen, die aus einer In-vitro-Be-

handlung hervorgehen, ist zu fragen,

nach welchen Kriterien die Auswahl von

Embryonen stattfindet. Die Gewichtung

von Eigenschaften ist in Bezug auf die

Gleichheit aller Menschen an sich be-

reits problematisch. Welches ist der

«beste Embryo», den auszuwählen das

Ziel von Interpharma ist, des Verband

sder forschenden pharmazeutischen

Firmen der Schweiz? Und: Wer trifft

diese Entscheidung? Eine weitere offene

Frage ist, was mit eingefrorenen Embry-

onen geschehen soll, die nicht mehr be-

nötigt werden. Reproduktionsmedizini-

sche Leistungen in der Schweiz umfassen

heute bereits ein jährliches Volumen von

90 Millionen Franken. Wie wird sicher-

gestellt, dass kein Handel mit nicht be-

nötigten Embryonen entsteht?

Hat Forschung Vorrang?

Der Schweizerische Evangelische Kir-

chenbund weist in seiner Stellungnahme

darauf hin, dass die Fortpflanzungsme-

dizin durch das Gesetz in Zukunft weit-

reichende Freiheiten erhält, Entschei-

dungen zu treffen, die eigentlich einer

gesellschaftlichen und ethischen Ausein-

andersetzung bedürfen. Zudem werden

Frauen im Gesetzestext nicht mehr als

Subjekte menschlicher Reproduktion

adressiert, sondern Zielperspektive ist

das optimale medizinische Verfahren.

Forscherinnen kritisieren seit langem,

dass Frauen in der Reproduktionsmedi-

zin zum «fötalen Umfeld» degradiert

werden, der Kinderwunsch auch als

Vorwand für Forschungsinteressen

dient. Fragen, die zunächst gelöst wer-

den müssen, bevor eine rechtliche Fest-

legung stattfindet.

• Abstimmungstext: www.admin.ch

• Stellungnahme der Nationalen Ethik-

kommission: www.nek-cne.ch

• Position SEK: www.kirchenbund.ch

• Position Befürworter:

http://fortpflanzungsmedizin-ja.ch

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1815 – 2015 / Wie die Basler Mission mit Zürcher Hilfe ins Rollen kamSeit 200 Jahren ist Basel Dreh- und Angelpunkt der reformierten Missions-bewegung der Schweiz. 1815 als Basler Mission gegründet, wirkt ihre Nachfolge-Organisation Mission 21 bis heute von Basel aus in die Welt. Wie aber hielten es die Zürcher mit der Mission? Von Christian Schenk

«Ruhmsucht, Geldgier, Windbeutelein»,

so zieht ein Schreiber 1828 in der «Neuen

Zürcher Zeitung» über die Mission her

und geisselt – ohne die Anwürfe genauer

zu belegen – diese und andere «Verderb-

nisse» der Missionsbewegung. Er ist

nicht der Einzige, der sich ereifert. Un-

patriotisch und volkswirtschaftlich un-

gesund sei es, das Geld aus der Schweiz

für die Mission in fernen Winkeln der

Welt abzuziehen. Die Ärmsten hierzu-

lande hätten es geradeso nötig, liest man

in liberalen Zeitungen jener Zeit. Über-

haupt sei das «Heidenbekehren» nichts

als «missverstandene Frömmigkeit».

Mission, das ruft nicht erst im 20.

Jahrhundert Kritiker auf den Plan. An

diesem Thema scheiden sich die Geister

schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Im

liberalen Zürich sind die kritischen Töne

wohl noch etwas lauter als anderswo. Sie

entzünden sich auch an der Basler Mis-

sion. 1815 gegründet, mausert sich das

evangelisch-pietistisch inspirierte Werk

bald zur prosperierenden «Pflanzschule

für Heidenboten». In Basel bildet man

Zöglinge aus, «welche als Verbreiter ei-

ner wohltätigen Zivilisation und als Ver-

kündiger des Evangeliums des Friedens

nach verschiedenen Gegenden der heid-

nischen Welt versendet werden». So um-

schreiben die Gründer ihr Vorhaben –

eines, das in den nächsten Jahren und

Jahrzehnten ungeahnt schnell beeindru-

ckende Dimensionen annimmt: Hun-

dert Jahre nach der Gründung unterhielt

die Basler Mission weltweit 73 Haupt-

und 816 Aussenstationen, 865 Schulen,

und sie zählte rund 450 europäische

Mitarbeitende.

Frauen sammeln fleissig

Die Gründer der Basler Mission können

bei der Umsetzung ihres Werks nicht

nur auf den Zuspruch wichtiger Fami-

lien in Basel, sondern auch auf die

Unterstützung aus weiten Teilen

Süddeutschlands und der ganzen pro-

testantischen Deutschschweiz zählen.

Und ja: Auch aus Zürich gibt es, nebst

der Kritik, grossen Zuspruch für das

Anliegen der Mission und die damit ver-

bundene neue Art von Frömmigkeit und

persönlichem Erweckungs- und Sen-

dungsbewusstsein. Breite Bevölkerungs-

schichten aus Stadt und Land in Zürich

tragen es mit – auch finanziell. Kollek-

tenvereine werden ins Leben gerufen.

Frauen verrichten darin die Fleissarbeit,

klopfen bei den kleinen Leuten

an, sammeln Halbbatzen oder

Schillinge und überweisen regelmäs sig

namhafte Beträge an die Basler Mission.

Sie rapportieren auch die Erfolgsmel-

dungen der Missionare aus den fernen

Stationen und öffnen auf diese Weise

der Bevölkerung ein Fensterchen in die

Welt, die sie durch ihr Werk und die Ver-

breitung der Frohen Botschaft gerechter

und gottgefälliger machen wollen.

Auch eine Zürcher Mission

«Die Basler Mission ist auch eine Zür-

cher Mission», sagt rückblickend auch

der Leiter Kommunikation von Mission

21, Peter Felber. Die Basler Mission

hätte immer schon als grosses nationales

und internationales Netzwerk funktio-

niert. Aus seinen Recherchen zu den

Gründungsjahren der Mission geht her-

vor, dass schon unter den ersten Absol-

venten der Missionarsausbildung in Ba-

sel auch zahlreiche Zürcher vertreten

waren. Sie kamen aus Fluntern, Affol-

tern am Albis, Bassersdorf oder Fehr-

altdorf, um sich im Basler Missionshaus

zu tüchtigen Missionaren ausbilden zu

lassen. Sie holten sich dort das nötige

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theologi-

sche, aber

auch das

handwerkliche,

sprachliche und na-

turwissenschaftliche Rüst-

zeug, bevor sie mit ihrem Auftrag in die

weite Welt hinausgeschickt wurden: in

den Kaukasus, an die Goldküste Afri-

kas, später nach China, Kamerun und

viele weitere Länder .

Unverschämt viel Hoffnung

Mit welcher Motivation die Missionare

damals den Dienst antraten, mit welchen

Visionen sie ins Feld zogen, wie sie reüs-

sierten und scheiterten, mit welchen Kri-

tiken sie sich konfrontiert sahen, das hat

Mission 21 für das 200-Jahr-Jubiläum in

einem umfangreichen Jubiläumsmaga-

zin aufgearbeitet. Für Peter Felber ist

klar, dass es der Basler Mission nie nur

um eine eng definierte Mission und Be-

kehrungsaktion gegangen sei. Das, was

die Missionare taten, sei in vielen Fällen

das, was man heute Entwicklungszusam-

menarbeit nenne. Auch Wirtschaftsge-

schichte habe man geschrieben – zum

Beispiel, indem die Missionare in Ghana

die Kakaopflanzen heimisch gemacht

haben und die Plantagen später zu Zulie-

ferern für die Schweizer Schokoladenin-

dustrie wurden.

Die Geschichten, die die Basler Mis-

sion – auch mit Zürcher Beteiligung – in

den vergangenen 200 Jahren geschrieben

hat, sind nicht immer nur erbaulich,

aber auf jeden Fall bewegend und in ih-

rer globalen Dimension durchaus welt-

bewegend. «Sie zeugen von unverschämt

viel Hoffnung», sagt Peter Felber in An-

spielung auf den Slogan, den Mission 21

für das Jubiläum gewählt hat. Die Ge-

schichte der Hoffnung will Mission 21

weiter schreiben: in zwanzig Ländern

Afrikas, Asiens und Lateinamerika zu-

sammen mit siebzig Partnerkirchen –

ehemalige Missionskirchen, die alle

längst selbständig geworden sind.

Zu Gast in ZürichAm 13. Juni ist die Missionssynode

von Mission 21 auf Einladung des

Kirchenrates zu Gast in Zürich. Die

rund sechzig Delegierten der Part-

nerkirchen aus 18 Ländern werden

in der Wasserkirche und im Gross-

münster empfangen und diskutie-

ren im Zentrum für Migrationskir-

chen in Wipkingen über das

500-Jahr-Jubiläum der Reformati-

on aus aussereuropäischer Sicht.

Mission 21 heuteIm Jahr 2000 hat die Basler Missi-

on sich mit anderen Missionen zu-

sammengeschlossen und ihr ope-

ratives Geschäft dem neu

gegründeten Gemeinschaftswerk

Mission 21 übertragen. Das Evan-

gelische Missionswerk Basel, Mis-

sion 21, wirkt zusammen mit sei-

nen Partnerkirchen für die

Verkündigung des Evangeliums.

Weltweit hilft Mission 21 mit rund

100 Projekten, Armut zu bekämp-

fen, Gesundheit zu fördern, Frauen

zu stärken, Konflikte gewaltlos zu

lösen und Menschen im theolo-

gisch-kirchlichen Bereich auszu-

bilden. Für die Zürcher Landeskir-

che zählt Mission 21 neben HEKS

und Brot für alle zu den wichtigs-

ten Partnern im Bereich der welt-

weiten Diakonie und Mission. Die

Zusammenarbeit mit Mission 21 ist

in Artikel 13 der Zürcher Kirchen-

ordnung namentlich festgehalten.

Mission 21 wird unterstützt vom

Schweizerischen Evangelischen

Kirchenbund sowie von der eidge-

nössischen Direktion für Entwick-

lung und Zusammenarbeit.

JubiläumsprogrammMission 21 feiert das 200-Jahr-Ju-

biläum der Basler Mission mit ei-

nem grossen Jubiläumsprogramm:

Theater, Symposium, Ausstellung

im Museum der Kulturen, Jubilä-

umspublikationen beleuchten die

Geschichte, Gegenwart und Zu-

kunft des Missionswerks. Eine

Festwoche vom 8. bis 14. Juni im

Mutterhaus an der Misssionsstras-

se 21 in Basel bildet den Höhe-

punkt. In derselben Woche tagt

auch die Missionssynode, das

oberste Entscheidungsorgan von

Mission 21, mit Delegationen aus

18 Ländern.

www.mission-21.org/jubilaeum

Aufbruch mit einer Mission: mit Bahn,

Schiff (Kamerun) und Elefantentaxi (Indien)

in die weite Welt. Bilder aus dem reichen

Bildarchiv der Basler Mission.

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Gut gemacht oder nur gut gemeint? Wer

sich für eine gute Sache engagiert, neigt

möglicherweise dazu, es mit der Rechen-

schaftslegung und Prüfung des Erreich-

ten nicht allzu genau zu nehmen. Die

Macher von «va bene» müssen sich die-

sen Vorwurf nicht gefallen lassen. Nach

Abschluss der Projektphase stellten sich

die Verantwortlichen der Landeskirche,

des Instituts Neumünster, der Pro Senec-

tute, zusammen mit dem ehemaligen

Zürcher Stadtarzt Albert Wettstein und

den beteiligten Kirchgemeinden, einer

Überprüfung ihres neu konzipierten Be-

suchsdienstes. Fachleute des Zentrums

für Gerontologie der Universität Zürich

befragten dazu betagte Personen aus

sechs Pilotgemeinden, die während meh-

rerer Monate den Besuchsdienst «va

bene» in Anspruch genommen hatten.

Lebensqualität verbessert

Die Befragungen und Bewertungen der

besuchten Personen geben nun Auf-

schluss über die Wirksamkeit regelmäs-

siger Besuche. Fazit der Evaluation: Mit

«va bene» ist es «grossmehrheitlich ge-

lungen», die anvisierten Ziele zu errei-

chen. Konkret: Die besuchten Personen

werteten die Besuche als Bereicherung.

Sie erlebten die Besuchenden, denen sie

durchschnittlich alle zwei Wochen be-

gegneten, als vertrauensvoll und unter-

stützend, zogen in verschiedenen Berei-

chen konkreten Nutzen aus den

Begegnungen und Gesprächen und stell-

ten eine Verbesserung der Selbständig-

keit und des Wohlbefindens fest.

Schlechte Ergebnisse förderte die Evalu-

ation in zwei Einzelfällen «wegen unge-

nügender Passung» zutage. Will heissen:

Dort stimmte die Chemie zwischen Be-

suchern und Besuchten offensichtlich

nicht.

Nur wenn die Chemie stimmt

Eben diese Passung ist laut der Studie

einer der Schlüsselfaktoren für den Er-

folg von «va bene». Finden Besucherin

und besuchte Person keinen guten Draht

zueinander, gelingt der Aufbau einer

vertrauensvollen Beziehung nur schwer,

Gespräche verlaufen harzig und die an-

gebotene Unterstützung kommt nicht

an. Zuständig dafür, dass die Passung

und der Beziehungsaufbau gelingt, sind

die Leitungspersonen der Besuchs-

dienste in den Gemeinden.

Silvia Angst Fuchs und Sandra Oppi-

kofer, Autorinnen der Evaluation, legen

in ihren Empfehlungen dar, dass es

wichtig sei, dass diese Leitungsaufgaben

auch künftig durch professionelle Mit-

arbeitende ausgeführt werden. Neben

der guten Passung sei von Leitungsper-

sonen eine hohe Sensibilität und Profes-

sionalität bei der Begleitung, dem Erfah-

rungsaustausch und der Weiterbildung

der freiwilligen Besucherinnen und Be-

sucher gefordert. Angst und Oppikofer

empfehlen ausserdem, die Besuchs-

dienste regional und vernetzt mit ande-

ren Institutionen aufzubauen und den

Kreis der Zielgruppe auf hochaltrige

Ehepaare auszuweiten. Nicht nur Al-

leinstehende, sondern auch Paare oder

weitere Angehörige könnten dankbare

Adressaten des Besuchsdienstes sein.

Dass sich die Zielgruppe sinnvoll aus-

weiten lässt, kommt einzelnen «va-

bene»-Pilotgemeinden gelegen. Dort

mangelt es den bereits geschulten Be-

suchsdienstleistenden bisweilen an Be-

suchsmöglichkeiten. Die Studie emp-

fiehlt deshalb, das Angebot in der

Bevölkerung sichtbar zu machen, die

betagten Personen direkt anzusprechen

und die weiteren Fachpersonen – Seel-

sorger, Hausärztinnen, Spitex-Mitarbei-

tende – auf die Möglichkeiten und die

guten Ergebnisse von «va bene» hinzu-

weisen.

Das will «va bene»Die «va bene»-Besuchsdienste set-

zen sich zum Ziel, betagte Men-

schen so zu begleiten, dass diese

bei guter Lebensqualität möglichst

lange daheim leben können. Dies

erfordert von den Freiwilligen er-

weiterte Kompetenzen im Umgang

mit Alter und Altern. Die Freiwilli-

gen sollen die Bedürfnisse der Be-

tagten wahrnehmen und mit Ver-

netzungsarbeit ein Umfeld

schaffen, das ein möglichst langes

Zuhausebleiben ermöglicht.

Richtig ausbildenFür Kirchgemeinden, die den «va-

bene-Besuchsdienst» einführen

oder im bestehenden Besuchs-

dienst eine Weiterbildung anbieten

möchten, bietet die Landeskirche

Schulungsmodule an.

Geleitet werden die Kurse von

Anemone Eglin und weiteren Fach-

leuten des Instituts Neumünster;

von PD Dr. Albert Wettstein; in Zu-

sammenarbeit mit den Verantwort-

lichen der Kirchgemeinde und je-

ner der Landeskirch, Silvia Nigg

Morger.

Auskunft und Anmeldung: silvia.

[email protected], Tel. 044 258 92 95

Hochbetagte Menschen besuchen und im Alltag unterstützen. Das ist das Ziel von «va bene – besser leben zuhause». Neun Kirchgemeinden setzten das Pilotprojekt in den letzten Jahren um. Jetzt ziehen sie Bilanz. Von Christian Schenk

Besuchsdienst / Wie gut gehts «va bene»?

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26 Gesuche landeten letztes Jahr auf

dem Tisch der Zürcher Härtefallkom-

mission. Es sind dicke Dossiers mit

Fluchtgeschichten, Gutachten und

Asyl-Entscheiden der Behörden – Ent-

scheide, die für die Asylsuchenden nega-

tiv ausgefallen sind und ihnen eine

Rückkehr in ihre Heimat auferlegen.

Darunter sind auch Familien, die seit

Jahren hier leben, deren Kinder einge-

schult sind und die mit dem Gesuch um

Anerkennung ihrer Lage als «Härtefall»

die letzte Möglichkeit zum Verbleib in

der Schweiz wahrnehmen.

Straffällige sind chancenlos

Ein Recht darauf, als Härtefall aner-

kannt zu werden und eine humanitäre

Aufenthaltsbewilligung zu erhalten, gibt

es nicht. Ob die Ausnahmeregelung in

Frage kommt, prüfen die Behörden,

vorab das Migrationsamt, anhand von

Kriterien wie beruflicher, sozialer und

schulischer Integration und wägen sie ab

mit den Wiedereingliederungsmöglich-

keiten im Herkunftsland. Wer straffällig

geworden ist oder weniger als fünf Jahre

in der Schweiz gelebt hat, ist chancenlos.

Eine erste Entscheidung für oder gegen

einen Härtefall trifft das kantonale Mig-

rationsamt. Dann berät die Härtefall-

kommission den Fall und formuliert eine

Empfehlung. Kommen Kommission und

Migrationsamt zu unterschiedlichen Er-

gebnissen, entscheidet der Sicherheitsdi-

rektor des Zürcher Regierungsrates. So

oder so muss ein Gesuch dem Bundes-

amt für Flüchtlinge vorgelegt werden.

Dieses entscheidet, ob eine Aufenthalts-

bewilligung erteilt werden kann.

Kritik von der SVP

Die SVP will nun die seit gut vier Jahren

tätige Härtefallkommission abschaffen

und hat dazu eine Initiative lanciert, die

am 14. Juni vors Stimmvolk kommt. Es

sei ein «überflüssiges Beratungsorgan»,

heisst es im Argumentarium der SVP.

Abgewiesene Asylsuchende verfügten

überdies über ein «sehr reiches Instru-

mentarium an Rechtsmitteln», um einen

Ausweisungsvollzug abzuwenden. Kan-

tonsrat und Regierungsrat sehen das an-

ders. Sie wollen die Härtefallkommis-

sion beibehalten. Ebenso die Reformierte

und die Katholische Kirche im Kanton

Zürich, die beide im neunköpfigen Gre-

mium einen Vertreter stellen. In einem

gemeinsamen Communiqué zeigen sich

Kirchenrat und Synodalrat überzeugt,

«dass die Härtefallkommission dazu

beiträgt, die humanitäre Tradition der

Schweiz aufrechtzuerhalten und ihre

Glaubwürdigkeit zu stärken».

Kein Abnicker-Gremium

Die Stellungnahme der Kirchen verweist

auch auf die guten Erfahrungen aus der

Praxis: Die Härtefallkommission habe

bewiesen, dass sie gegenüber dem Mig-

rationsamt weder ein «Abnicker-Gre-

mium» sei noch eine Instanz, die aus

politischen Motiven in permanenter

Opposition verharre. In den seit Beste-

hen der Kommission beurteilten rund

240 Fällen hat die Kommission die nega-

tive Empfehlung des Migrationsamts

mehrheitlich bestätigt. In durchschnitt-

lich einem von sechs Fällen kam sie ent-

gegen der Einschätzung des Amtes zu

einer positiven Empfehlung. In Einzel-

Abstimmung / Asyl-Härtefälle gründlich prüfenHärtefallkommission: Ja oder nein? Am 14. Juni entschei-det das Zürcher Stimmvolk. Das Gremium, das Gesuche für humanitäre Aufenthaltsbewilligungen beurteilt, ist umstrit-ten. Die Kirchen wollen es beibehalten. Von Christian Schenk

Asylsuchende und

Sans-Papiers in einem

Deutschkurs: Nur wer gut

integriert ist und fünf Jahre

in der Schweiz lebt, hat

eine Chance auf ein

Bleiberecht durch die

Härtefall-Regelung.

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notabene 4 / 201512

Diakonie &

Seelsorge

Lebensgeschichten – Besuchsdiensttagungen

Was ist Biographie-Arbeit? Wie

können wir selber an unseren

Lebensgeschichten arbeiten?

Welche Erkenntnisse gewinnen

wir daraus für die Arbeit im

Besuchsdienst? Leitung: Silvia

Nigg Morger.

17. Juni, 9 bis 16 Uhr. Helferei,

Kirchgasse 13, Zürich.

Anmeldung: dorathea.morf@

zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Aufbau und Gestaltung eines interkulturellen Treffpunkts

Erfahrungsaustausch für Kirch-

gemeinden. Sie lernen beste-

hende Angebote kennen und

setzen sich mit den Herausfor-

derungen eines kirchlichen

Treffpunktes für Migrantinnen

und Migranten auseinander.

Leitung: Gabriela Bregenzer.

18. Juni, 13.45 bis 16.45 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: Tel. 044 258 92 39,

[email protected]

Tagung zum internationalen Flüchtlingstag 2015

Die Flüchtlingskatastrophe in

Syrien und Irak – und die

Schweiz?

Die Tagung fragt nach Hinter-

gründen und Perspektiven,

lässt Betroffene zu Worte

kommen und debattiert die

Schweizerische Flüchtlingspoli-

tik. Es laden ein: Reformierte

Kirche Kanton Zürich, Paulus-

Akademie Zürich, G2W – Öku-

menisches Forum für Glauben,

Religion und Gesellschaft in

Ost und West, Syrisch-ortho-

doxe Kirche von Antiochien in

der Schweiz, Schweizerische

Flüchtlingshilfe. Mit freundlicher

Unterstützung durch das

Staatssekretariat für Migration.

20. Juni, 10 bis 17 Uhr.

Zentrum Karl der Grosse,

Kirchgasse 14, Zürich.

Anmeldung: Tel. 043 336 70 41,

www.paulus-akademie.ch

Themen und Termine

Verkündigung &

Gottesdienst

Feier zur Eröffnung der Legislatur von Kantons- und Regierungsrat

Mit Kirchenratspräsident Michel

Müller, Generalvikar Josef

Annen, Pfr. Lars Simpson

(Christkatholische Kirche), Mar-

lise Dreifuss-Paucker (Jüdische

Liberale Gemeinde Or Cha-

dasch), Daniel Schmid (Kantor)

und Andreas Jost (Organist).

18. Mai, 8.15 Uhr.

Grossmünster, Zürich

Warum ist es gerechtfertigt, dass die

Kirche in der Kommission Einsitz hat?

Die Kirchen haben langjährige Erfah-

rung im Flüchtlingswesen, vor allem

durch ihre Hilfswerke mit deren Kon-

takten zu den Herkunftsländern. Ihr

Engagement zeichnet sich durch eine

eigenständige und empathische Haltung

gegenüber Fremden und Asylsuchenden

aus. Neben den juristisch ausgebildeten

Leuten in der Kommission braucht es

auch Leute mit den Erfahrungen aus der

Entwicklungszusammenarbeit und der

Integration im Inland, wie es Vertreter

von Kirchen und Hilfswerken mitbrin-

gen.

Die Kommission arbeitet in einem Be-

reich grosser politischer Spannungen.

Wie kann man unter diesen Umständen

arbeiten?

Das geht problemlos. Wir arbeiten enga-

giert, rasch und ruhig. Manchmal habe

ich das Gefühl, dass man die Kommis-

sion deshalb abschaffen will, gerade weil

sie Ruhe in die Sache gebracht hat. An

den Kosten der Kommission kann es

wohl kaum liegen. Allein die Debatte im

Kantonsrat hat womöglich mehr gekos-

tet als wir in einem Jahr.

Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit

mit dem Migrationsamt ein?

Die ist sehr gut und völlig entkrampft.

Und ich glaube, das Amt hält unsere Ar-

beit für hilfreich.

Welches Engagement wünschen Sie

sich von der Kirche im Bereich des

Flüchtlings- und Asylwesens?

Es ist wichtig, dass die Kirchen das

Thema Flucht im Auge behält – im In-

und Ausland. Man muss darauf hinwei-

sen, wie viele Menschen derzeit weltweit

auf der Flucht sind, wie viele Flücht-

linge auch arme Länder aufnehmen.

Ebenfalls wertvoll ist das Engagement

der Kirche und der kirchlichen Hilfs-

werke im Bereich der Rechtsberatung.

Speziell gilt es auch das Thema der un-

begleiteten minderjährigen Flüchtlinge

im Auge zu behalten. Diese Menschen

brauchen Begleitung, sie brauchen eine

Chance, etwas zu lernen, damit sie sich

später selber durchbringen können.

fällen hat sie auch schon Gesuche gegen

den positiven Entscheid des Migrations-

amtes zur Ablehnung empfohlen. Auf-

grund dieser Zurückhaltung bestehe

kein Grund zur Befürchtung, aufgrund

der Kommission würden Hunderte von

abgewiesenen Asylsuchenden in der

Schweiz bleiben, schreiben die Kirchen.

Das «Mehraugen prinzip» sei aber we-

gen der möglicherweise gravierenden

Folgen eines Entscheids mehr als ge-

rechtfertigt.

Braucht es ein «Vier-Augen-Prinzip»?

Nachgefragt bei Pfarrer Franz Schüle,

ehemals Zentralsekretär des HEKS und

heute Vertreter der Landeskirche in der

Härtefallkommission.

Herr Schüle, warum braucht Zürich wei-

terhin eine Härtefallkommission?

Härtefälle sind Ausnahmeregelungen.

Entsprechend umstritten sind die Ent-

scheide. Für die Betroffenen sind sie von

grosser Tragweite. Da macht es Sinn, die

Fälle im Vier-Augen-Prinzip zu prüfen,

und sie durch eine Kommission, die

breit zusammengesetzt ist, zu begleiten.

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13notabene 4 / 2015

Ferienlager für Flüchtlingsfamilien

Gemeinsam mit «Solinetz»

organisiert die Landeskirche im

Juli (24. bis 28.) ein Ferienlager

für Flüchtlingsfamilien. Gesucht

sind Kirchgemeinden, welche

eine ihnen bekannte Familie

anmelden und wenn möglich

auch finanzieren oder teilfinan-

zieren. Das Lager findet in der

Jugendherberge in Beinwil am

Hallwilersee statt.

Kontakt: gabriela.bregenzer@

zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 39

Bildung &

Spiritualität

Vertrauensgeschichten im «Fiire mit de Chliine»

Biblische wie profane

Geschichten erzählen von

einem Urvertrauen, welches im

Gottvertrauen gründet. Ent-

scheidend ist, die Aussage und

das Gottesbild einer

Geschichte zu erkennen. Dazu

will der Kurs anleiten. Leitung:

Elisabeth Schönholzer.

20. Mai, 19 bis 21.20 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: dorathea.morf@

zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Wie führe ich ein Eltern-Kind-Singen in meiner Kirchgemeinde ein?

Von der Idee zur Umsetzung.

Worauf ist zu achten? Wie kann

das Angebot gut in das kirchli-

che Leben eingepasst werden?

Leitung: Andreas Manig.

22. Mai, 9.15 bis 11.15 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: Tel. 044 258 91 40,

[email protected]

Katechetische AusbildungInformationsveranstaltung

Die Teilnehmenden gewinnen

eine Übersicht über Aufbau,

Inhalt und Arbeitsweise der

Ausbildung zur Katechetin, zum

Katecheten: Die Veranstaltung

stellt die katechetische Ausbil-

dung vor, die sich einerseits

zusammensetzt aus der Schu-

lung in Grundmodulen, Wahl-

pflicht- und Aufbaumodulen,

anderseits aus der Übungs-

schule und der begleiteten Pra-

xis. Leitung: Katharina Sigel

und Sabine Stückelberger (Aus-

bildung Katechetik).

3. Juni, 17.30 bis 19.30 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: Annemarie Huber, Katja

Martin. Tel. 044 258 91 40 oder

Tel. 044 258 92 93, katechetik@

zh.ref.ch www.rpg-zh.ch/phase-2

Einführung in das neue Konflehrmittel

Die Teilnehmenden erhalten

einen Überblick über die

Arbeitshilfe und das FaithBook

und lernen die Inhalte und die

Begleitmaterialien kennen. Lei-

tung: Dorothea Meyer-Liedholz,

Barbara Schleuniger. Literatur-

hinweis: «Wir leben in Bezie-

hungen». Arbeitshilfe für die

Konfirmationsarbeit. TVZ 2014.

9. Juni, 17.30 bis 20 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: Tel. 044 258 92 93,

[email protected]

Lieder-Repertoire rpg

Die Teilnehmenden gewinnen

Sicherheit im Singen der Lieder

aus den Lehrmitteln des rpg.

Sie kennen verschiedene Mög-

lichkeiten, diese Lieder zu

gestalten und in der Arbeit mit

Kindern umzusetzen. Leitung:

Anita Steiner, Marianne Barth,

Eugenio Giovine.

12. und 19. Juni. 8.30 bis 16.15

Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Anmeldung: Tel. 044 258 92 93,

[email protected]

Improviso!Neue Wege mit Texten von Johannes vom Kreuz

Johannes vom Kreuz schreibt

für Glaubende, die auf der

Suche nach dem Licht uner-

wartet in eine tiefe Nacht gera-

ten. Was tun, wenn bisherige

Glaubensgewissheiten nicht

mehr tragen und die vertraute

Gebetspraxis nicht weiterführt?

Einladung zu Bewegung und

improvisiertem Theaterspiel, zu

Experimenten mit Blitzen und

Dunkelkammern, zu Erfahrun-

gen mit Lichtblicken und Schat-

tenseiten. Leitung: Brigitte

Becker, Mark Schwyter.

Gemeindeaufbau &

Leitung

Kirchenpflege-Forum 2015

Am 26. Mai starten die jährli-

chen Weiterbildungsveranstal-

tungen für Kirchenpflegerinnen

und Kirchenpfleger. Sie ermög-

lichen den Erfahrungsaus-

tausch über die Arbeit im eige-

nen Ressort und geben Impulse

zu einer konkreten Fragestel-

lung. Themensetzung und

Detailinfos finden Sie durch die

Eingabe der Kursnummer im

Suchfeld auf www.zh.ref.ch

Ressort: Kursnummer:

• Präsidium (Stamm) GL1510

• Personelles GL1528

• Finanzen GL1529

• Aktuariat GL1522

• Liegenschaften GL1526

• Kommunikation GL1519

• Freiwilligenarbeit GL1521

• Gottesdienst & Musik VG1504

• Diakonie DS1515

• Bildung BS1528

9. Mai, 9 bis 17 Uhr. Hirschengra-

ben 50, Zürich. Follow-up:

27. Juni. Anmeldung:

[email protected],

Tel. 044 258 92 80

Abschluss von Zwinglis Werken

Mit dem Druck der «exegeti-

schen» Bände von «Huldreich

Zwinglis sämtliche Werke« sind

zwei buchstäblich so zu nen-

nende Jahrhundertprojekte zu

ihrem Abschluss gekommen.

Feier im Rahmen der Jahres-

versammlung des Zwingliver-

eins. Mit Dankesworten von

Prof. Peter Opitz (Institut für

Schweizerische Reformations-

geschichte) und Kirchenrats-

präsident Michel Müller.

11. Mai, 16.30 Uhr. Helferei, Kirch-

gasse 13, Zürich

Frauentreff Winterthur: El CorazònZwei Frauen auf der Jagd nach

dem grossen Glück! Dorothee

Labusch (Gesang) und Elisabeth

Trechslin (Gitarre).

30. Mai, 9 bis 11 Uhr. Restaurant

Krone, Marktgasse 49, Winter-

thur. www.vefz.ch

Solidarität mit orientalischen Christen – Offene Tagung und Begegnung

Syrisch-orthodoxe Christinnen und Christen in der Schweiz

haben ihr Zentrum im Kloster St. Avgin in Arth. Ein Tag der

Begegnung gibt Einblick in ihr Leben hier in der Schweiz

und informiert über die schwierige Situation der christli-

chen Kirchen in Syrien, der Osttürkei (Tur Abdin) und im

Nordirak. Leitung: Philippe Dätwyler, Peter Dettwiler, Chris-

tian Schenk (Abteilung Kommunikation), in Zusammenar-

beit mit Pater Lahdo Dogdu (Bischofssekretär) und Elena

Jakob Banz (Gesamtleiterin des Klosterumbaus und Mit-

glied der Syrisch-orthodoxen Gemeinde).

Samstag, 6. Juni 2015, 10 bis 16 Uhr, Kloster St. Avgin, in

Arth SZ. Anmeldung: [email protected],

Tel. 044 258 91 40.

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14 notabene 4 / 2015

«reformiert.regional»

Wie können wir uns in der

Region sinnvoll organisieren,

um gemeinsam eine Beilage im

«reformiert.» herauszugeben?

Wie strukturieren wir Inhalte so,

dass die Leser und Leserinnen

gut geführt werden und eine

interessante Zeitung bekom-

men? Neue Konzepte werden

präsentiert und erste Praxisbei-

spiele vorgestellt. Leitung:

Abteilung Kommunikation und

Verlagsleitung «reformiert.»

12. Juni, 9 bis 13 Uhr. Hirschen-

graben 7, Zürich. Anmeldung:

[email protected],

Tel. 044 258 91 40

Von & für

Gemeinden

Ortsmuseum Höngg: Bilder und Geschichten des Glaubens

Ausstellung und Fotoschau

geben Einblick in die jüngere

Höngger Kirchengeschichte.

Vernissage: 8. Mai, ab 18 Uhr.

Ortsmuseum Höngg, Vogtsrain 2,

8049 Zürich. Öffnungszeiten:

Sonntag, 14 bis 16 Uhr, ausg.

Ferien und Feiertage. Führungen

auf Anfrage, Tel. 044 341 83 61

Friedensgebet in der Ladenkirche

Seit Ende April finden in der

Ladenkirche Schwamendingen

interreligiöse Friedensgebete

statt. Die lebensfördernden

Kräfte der Religionen und der

säkularen Weltanschauungen

sollen anerkannt und genutzt

werden. Einmal pro Monat tref-

Mystikerin und Dichterin.

Peter Wild.

12. bis 14. Juni

Im Rhythmus des Lebens schwingen

Annehmen was ist.

Margret Surdmann.

13. bis 14. Juni

Zeichnen als Weg geschärfter Wahrnehmung

Frische Erfahrungen im

Umgang mit dem ursprüng-

lichsten gestalterischen Mittel.

Marcus Watta.

19. bis 21. Juni

Liebe im Alltag

Inspirationskurs für Paare.

Sina Bardill und Christof Arn.

19. bis 20. Juni

Buchtipp:

Umwelthandbuch

für Gemeinden

Der oekumenische Verein «Kir-

che und Umwelt» legt mit «Es

werde grün» ein Umwelthand-

buch für Kirchgemeinden vor.

Der erste Teil enthält sieben

praktische Handlungsfelder

(Energie sparen, Umbauen und

sanieren, Nachhaltig einkaufen,

Gebäudeunterhalt, Veranstal-

tungen, Umgebung gestalten

und Schöpfungsspiritualität).

Der zweite Teil thematisiert das

Umweltlabel Grüner Güggel, ein

speziell für Kirchgemeinden

entwickeltes Umweltmanage-

mentsystem. Das Buch ist ein

Einstiegsbuch für umweltge-

rechtes Handeln. In übersichtli-

chen Kapiteln und mit einer

sinnvollen Fülle an Informatio-

nen wird die Relevanz des The-

mas erklärt, um dann sogleich

Handlungsvorschläge und das

entsprechende Vorgehen zu

erläutern. Checklisten fassen

die wichtigsten Informationen

zusammen und Beispiele geben

Hinweise auf Pioniergemein-

den. Die Cartoons von Mix &

Remix aus Lausanne sorgen für

Schmunzeln. Ein Buch, das ins-

besondere durch die anregen-

den Beispiele (z.B. Nelken vom

kircheneigenen Solardach!)

motiviert. Manche Themen hät-

ten etwas mehr Raum verdient,

so z.B. das Thema «Ethische

fen sich fortan interessierte und

gläubige Menschen zu einem

gemeinsamen Gebet und

anschliessendem gemütlichen

Beisammensein.

Leitung: Isabelle Schär.

1. Juni, 29. Juni, 31. August, 28.

September, 26. Oktober, 30.

November, 28. Dezember.

Winterthurerstr. 659, Zürich.

www.ladenkirche.ch

Kontakt: Tel. 052 202 61 49,

[email protected]

Kloster Kappel

Auskunft / Anmeldung:

Tel. 044 764 88 30

www.klosterkappel.ch

Chortage Auffahrt 2015

Vier Tage Chormusik in Zusam-

menarbeit mit dem Kantorat

Grossmünster und dem

Schweizerischen Kirchenge-

sangsbund SKGB. Daniel

Schmid und Markus J. Frey.

14. bis 17. Mai

Musik und Wort zu Pfingsten

Collegium Vocale und Colle-

gium Musicum Grossmünster

(Leitung: Daniel Schmid):

«Lutherische Messe F-Dur»

BWV 233, Kantate «Dazu ist

erschienen der Sohn Gottes».

Lesungen: Pfr. Markus Sahli.

24. Mai, 17.15 Uhr

Mann – Lebensmitte – Wechseljahre

Von der Kunst, im Älterwerden

zu sich selber zu finden.

Mark Schwyter.

29. bis 31. Mai

Musik und Wort

Der Niklaus-Chor Hombrechti-

kon (Leitung: Bernhard Hettich)

singt Werke von Peter Roth:

Toggenburger Messe «Juchzet

und singet», «Din Atem trait min

Gsang». Lesungen: Pfr. Markus

Sahli.

31. Mai, 17.15 Uhr

Abendrundgang durch den Klostergarten

«Gemüse säen im Garten».

Treffpunkt: Amtshausplatz.

Christine Schmid.

5. Juni, 17 Uhr

Vom Mut, Gott zu lieben

Mechthild von Magdeburg:

Geldanlagen». Die Begründung

kirchlichen Handelns hätte

neben der theologischen

Abstützung auch einen kurzen

Überblick über die bedeutende

Verschlechterung der Umwelt-

bedingungen verdient, um die

Notwendigkeit kirchlichen Han-

delns im Umweltbereich noch

besser abzustützen.

Jeannette Behringer

Kurt Aufdereggen: Es werde

grün. Umwelthandbuch für Kirch-

gemeinden. Fr. 34.80. Bestellen:

[email protected], Tel. 031 398 23 45,

www.oeku.ch

Vakante Pfarrstellen

Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13

Bachs 1.03.15

Bäretswil, 50% 1.04.15

Bülach 1.11.14

Dietikon 1.05.15

Dürnten 1.11.14

Maschwanden 1.09.14

Maur, 50 bis 60% 1.01.15

Opfikon, 80% 1.11.13

Otelfingen 1.11.14

Rümlang 1.03.12

Rümlang, 30%, EPS* 1.07.12

Schlatt, 70% 1.04.15

Volketswil 1.09.14

Winterthur Mattenbach 1.04.16

Winterthur Seen 1.01.15

Winterthur Wülflingen 1.07.15

Zürich Aussersihl, EPS 1.07.14

Zürich Industriequartier 1.09.11

Zürich Industriequartier,

50%, EPS 1.09.11

Zürich Matthäus, 80% 1.08.13

Zürich Saatlen-

Schwamendingen 1.07.15

Zürich Wipkingen,

30%, EPS 1.08.12

Zürich Wollishofen 1.12.15

Zürich Wollishofen,

50%, EPS 15.08.13

*Ergänzungspfarrstelle

Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web

Offene Stellen in den Gesamt-

kirchlichen Diensten und den

Kirchgemeinden finden Sie auf:

www.zh.ref.ch/stelle

Page 15: notabene 4/2015

notabene 4 / 2015 15

Porträt / So beginnt mein TagSeit zehn Jahren startet Pfarrerin Undine Gellner schwimmend in den Tag. Jeden Tag! Text und Bild: Viviane Schwizer

«Morgens um sechs ist die Welt noch in

Ordnung», sagt Undine Gellner und

strahlt, wenn sie davon erzählt, was das

für sie bedeutet. Die Wädenswiler Pfar-

rerin radelt jeden Morgen um diese Zeit

mit dem Velo an den Zürichsee, um dort

ihre Runde zu schwimmen. Sommers

und winters, bei Wind und Wetter, 365

Tage im Jahr.

«Ich habe gemerkt, dass es mir nicht

guttut, am Morgen zu lange im Haus zu

bleiben», sagt die Pfarrerin. Darum be-

ginne sie den Tag mit diesem Ritual, das

seelisch beglücke und körperlich belebe.

Das kalte Wasser rege den Stoffwechsel

und den Kreislauf an. Auch Tageslicht

und frische Luft tuen ihr gut. «Nach

dem Schwimmen strotze ich jeweils vor

Energie», schwärmt sie. Bei klirrender

Winterkälte liegen zwar nur drei, vier

Züge drin, damit der Körper nicht un-

terkühlt. Aber auch diese seien für sie

mittlerweile ein Genuss mit gesundheits-

förderndem Nebeneffekt. In den letzten

Jahren sei sie wohl deswegen nie krank

gewesen.

Winterschwimmen

Im Sommer trifft Undine Gellner am

frühen Morgen am See auf eine kleine

Gruppe von Schwimmerinnen und

Schwimmern. Im Winter schrumpfe die

Gruppe auf einen harten Kern. «Zur

kalten Jahreszeit steigen so früh ausser

mir nur drei andere Frauen ins Wasser»,

erzählt Undine Gellner. Sie gehöre seit

rund zehn Jahren dazu. Man kenne sich

mittlerweile, auch wenn meist jede für

sich alleine die Ruhe und den schwim-

menden Auftakt in den Tag geniesst.

Kraft tanken für den Pfarralltag

Undine Gellner arbeitet und lebt mit ih-

rer Familie seit bald fünfzehn Jahren in

Wädenswil. Sie schätze die Aufgaben-

vielfalt, die ein Gemeindepfarramt mit

sich bringt, besonders das Privileg einer

Seelsorgerin, Menschen an entscheiden-

den Schnittstellen im Leben begleiten zu

dürfen. Zur ihren Arbeitsschwerpunk-

ten im Pfarrteam zählt die Erwachse-

nenbildung, wo sie Veranstaltungen zu

Zeitfragen und Bibelarbeit anbietet.

Auch die Betreuung des «Kolibri» und

Gottesdienste für die Kleinsten gehören

zu ihren Aufgaben. Dass sie gerne singt,

näht und bastelt, kommt der 50-Jährigen

hier zugute. Ebenso ihre Liebe zur Mu-

sik: Die Geige spielt sie im privaten

Kammerquartett und immer wieder

auch im Gottesdienst.

Die Pfarrerin setzt sich auch für gute

kirchliche Pressearbeit ein. Seit sieben

Jahren arbeitet sie im Trägerverein von

«reformiert.zürich» mit und ist im Som-

mer als Präsidentin zur Wahl vorge-

schlagen. Undine Gellner sagt: «Die

Zeitung ‹reformiert.› ist eine wichtige

Brücke zu Mitgliedern, die den Kontakt

zur örtlichen Kirchgemeinde nicht pfle-

gen wollen, sich aber trotzdem für kirch-

liche und religiöse Fragen interessieren.»

Hier könne die Kirchenzeitung Binde-

glied sein, wenn sie in Sprache und The-

menmix gefalle. Genau dafür möchte sie

sich einsetzen und möglichst verschiede-

nen Zielgruppen den Zugang zu Glaube

und Kirche ermöglichen.

Alle diese Aufgaben brauchen Kraft

und bestimmen die Agenda der Pfarre-

rin. Die Stille des Morgens, der Sonnen-

aufgang am Wasser und die Weite des

Sees gehören ihr aber ganz allein. Auch

morgen wieder.

Im Winter manchmal nur vier Züge: Undine Gellner im Zürichsee.

Page 16: notabene 4/2015

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Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mit-glieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten.HerausgeberinEvangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Abteilung Kommunikation (kom), Blaufahnenstrasse 10, 8001 ZürichRedaktion und GestaltungChristian Schenk (sch), Tel. 044 258 92 97, [email protected] Helena Klöti, [email protected]. 044 258 92 13

Autorinnen und Autoren

Nicolas Mori (mo), Rita Famos (rf), Martin

Breitenfeldt (mb), Stefanie Gysel (sg).

Druck Robert Hürlimann AG, Zürich

Auflage 7000 Exemplare

Erscheint monatlich mit Doppelnummern im

Juli / August und Dezember / Januar.

Nächste AusgabenNr. 5 / 2015 (Juni, Woche 24)Nr. 6 / 2015 (Juli / August, Woche 28)Redaktionsschluss: am 15. des Vormonats«notabene» im Webwww.zh.ref.ch / notabene

Titelbild: Begegnungen am Missionsfest 2014 in Basel. Foto: Mission 21