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Ostermond a.U.154 – Folge 4 R.G.u.H.z.! Schlaraffen hört! „Es ist soweit, es ist soweit!“ Vielliebe Freunde, Ihr wisst ja, immer wenn Ihr diese Worte vernehmt, ist euer Rt Tschien am Wort. Zum ersten Mal schreibt nun hier Euer OoP den Prolog zu unserer Postille „Vindobona Aktuell“, es ist dies schon die Folge 4! Somit hat sich für mich als (funktional relativ) jungen Oberschlaraffen wiederum eine der vielen Fragen zum Teil aufgeklärt – nämlich jene um die gar mannigfaltigen Interpretationsmöglichkeiten der drei Buchstaben „OoP“: getrost kann ich nun die Variante „Oberschlaraffe ohne Prolog“ ad acta legen. Auch ich kann mich noch gut an jene früheren Zeiten erinnern, in denen mich diese Postille sozusagen „auf dem Laufenden gehalten hat“, in jenen Zeiten, wo mir aus profanen Gründen (und natürlich auch aus Gründen eines mangelhaften Zeitmanagements mit noch nicht so ausgeprägten schlaraffischen Prioritäten) eine lückenlose Teilnahme am Genuss unseres hochlöblichen Spiels noch nicht möglich war. Jetzt werdet Ihr vielleicht anmerken, dass Euer Tschien nunmehr aufgrund seiner sippungstechnischen Dauerpräsenz ohnehin genauestens über die Geschehnisse auf Veste Höllenstein informiert sein müsste. Mitnichten! (Ausnahmsweise sei hier die feminine Wortform zweckmäßig und gestattet, denn mit „mitneffen“ können nur die Wenigsten etwas anfangen). Ich möchte Euch an dieser Stelle ein kleines Geheimnis anvertrauen, das ich als Oberschlaraffe schon sehr bald kennenlernen durfte: Im Augenblick der Schmückung mit dem AHA-Orden erlangt der Fungierende Uhuerleuchtung, gleichzeitig begibt er sich aber auch in einen Ausnahmezustand, in einen Zustand des ausschließlichen „Hier und Jetzt“, in dem jegliche Erinnerung an Geschehenes ausgeblendet ist! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass unser Erbschatzmeister einen vergleichbaren Trance-ähnlichen Zustand erreicht, wenn das Schnorrlied erklingt und die Säckelwarte „flinken Schenkels“ durch die Burg fegen. Erst mit dem Ablegen des AHA-Ordens nach dem Tamtam-Schlag zum Sippungsschluss kehrt so etwas wie Normalität in den Geist und das Gemüt des „kürzlich fungiert Habenden“ ein (soweit dies eben vor der Uhuerleuchtung schon gegeben war). Wenn danach die Sassen z.B. zur Verabschiedung mit Händedruck zum Oberschlaraffen kommen, kann eben dieser dann erst den wohlwollenden oder auch kritischen Worten des Freundes entnehmen, ob er seine Sache auch gut gemacht hat! So möchte ich an dieser Stelle herzlichst danken, dass mir hier persönlich die Möglichkeit gegeben wird, später noch nachzulesen, was eigentlich wirklich während meiner Funktion geschehen ist. Meine Erwartungshaltung wurde ja auch bislang durch die schonungslose Objektivität des Redakteurs weitest übertroffen! Ich betrachte es als höchst spannend und unterhaltsam, nachträglich zu erfahren, was ich so alles während der Funktion von mir gegeben habe (Anmerkung: dies ist hier rein wörtlich zu verstehen!). Liebe Freunde, doch nun werde ich Euch nicht länger von der eigentlichen Lektüre abhalten, die schon auf der nächsten Seite beginnt. Ich wünsche Euch viel literarisches Vergnügen mit den kommenden Gustostückerln! Und so wie mir – so denke ich – geht es vielen Schlaraffenbrüdern, seien es Freunde in Ambt und Würde, seine es Freunde im Parterre. Wenn UHU manchmal lediglich mit des Sassen psychischer Präsenz oder auch nur mit dessen alleiniger physischer Anwesenheit bei einer Sippung vorlieb nehmen muss, so kann jeder Sasse das Sippungsgeschehen in all seinen wesentlichen Phasen nachempfinden, da Rt Reimmichl unermüdlich mit spitz gezücktem Griffel alle wichtigen Momente sachlich und völlig gefiltert festhält, und dann offenbar anschließend in der Heimburg in die richtige Reihenfolge und ins richtige Licht (UHU – Licht) rückt. Mit einem herzlichen Lulu, Euer

Ostermond a.U.154 – Folge 4 - Schlaraffia Vindobona...Ostermond a.U.154 – Folge 4 R.G.u.H.z.! Schlaraffen hört! „Es ist soweit, es ist soweit!“ Vielliebe Freunde, Ihr wisst

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  • Ostermond a.U.154 – Folge 4 R.G.u.H.z.! Schlaraffen hört! „Es ist soweit, es ist soweit!“ Vielliebe Freunde, Ihr wisst ja, immer wenn Ihr diese Worte vernehmt, ist euer Rt Tschien am Wort. Zum ersten Mal schreibt nun hier Euer OoP den Prolog zu unserer Postille „Vindobona Aktuell“, es ist dies schon die Folge 4! Somit hat sich für mich als (funktional relativ) jungen Oberschlaraffen wiederum eine der vielen Fragen zum Teil aufgeklärt – nämlich jene um die gar mannigfaltigen Interpretationsmöglichkeiten der drei Buchstaben „OoP“: getrost kann ich nun die Variante „Oberschlaraffe ohne Prolog“ ad acta legen. Auch ich kann mich noch gut an jene früheren Zeiten erinnern, in denen mich diese Postille sozusagen „auf dem Laufenden gehalten hat“, in jenen Zeiten, wo mir aus profanen Gründen (und natürlich auch aus Gründen eines mangelhaften Zeitmanagements mit noch nicht so ausgeprägten schlaraffischen Prioritäten) eine lückenlose Teilnahme am Genuss unseres hochlöblichen Spiels noch nicht möglich war. Jetzt werdet Ihr vielleicht anmerken, dass Euer Tschien nunmehr aufgrund seiner sippungstechnischen Dauerpräsenz ohnehin genauestens über die Geschehnisse auf Veste Höllenstein informiert sein müsste. Mitnichten! (Ausnahmsweise sei hier die feminine Wortform zweckmäßig und gestattet, denn mit „mitneffen“ können nur die Wenigsten etwas anfangen). Ich möchte Euch an dieser Stelle ein kleines Geheimnis anvertrauen, das ich als Oberschlaraffe schon sehr bald kennenlernen durfte: Im Augenblick der Schmückung mit dem AHA-Orden erlangt der Fungierende Uhuerleuchtung, gleichzeitig begibt er sich aber auch in einen Ausnahmezustand, in einen Zustand des ausschließlichen „Hier und Jetzt“, in dem jegliche Erinnerung an Geschehenes ausgeblendet ist! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass unser Erbschatzmeister einen vergleichbaren Trance-ähnlichen Zustand erreicht, wenn das Schnorrlied erklingt und die Säckelwarte „flinken Schenkels“ durch die Burg fegen. Erst mit dem Ablegen des AHA-Ordens nach dem Tamtam-Schlag zum Sippungsschluss kehrt so etwas wie Normalität in den Geist und das Gemüt des „kürzlich fungiert Habenden“ ein (soweit dies eben vor der Uhuerleuchtung schon gegeben war). Wenn danach die Sassen z.B. zur Verabschiedung mit Händedruck zum Oberschlaraffen kommen, kann eben dieser dann erst den wohlwollenden oder auch kritischen Worten des Freundes entnehmen, ob er seine Sache auch gut gemacht hat! So möchte ich an dieser Stelle herzlichst danken, dass mir hier persönlich die Möglichkeit gegeben wird, später noch nachzulesen, was eigentlich wirklich während meiner Funktion geschehen ist. Meine Erwartungshaltung wurde ja auch bislang durch die schonungslose Objektivität des Redakteurs weitest übertroffen! Ich betrachte es als höchst spannend und unterhaltsam, nachträglich zu erfahren, was ich so alles während der Funktion von mir gegeben habe (Anmerkung: dies ist hier rein wörtlich zu verstehen!). Liebe Freunde, doch nun werde ich Euch nicht länger von der eigentlichen Lektüre abhalten, die schon auf der nächsten Seite beginnt. Ich wünsche Euch viel literarisches Vergnügen mit den kommenden Gustostückerln! Und so wie mir – so denke ich – geht es vielen Schlaraffenbrüdern, seien es Freunde in Ambt und Würde, seine es Freunde im Parterre. Wenn UHU manchmal lediglich mit des Sassen psychischer Präsenz oder auch nur mit dessen alleiniger physischer Anwesenheit bei einer Sippung vorlieb nehmen muss, so kann jeder Sasse das Sippungsgeschehen in all seinen wesentlichen Phasen nachempfinden, da Rt Reimmichl unermüdlich mit spitz gezücktem Griffel alle wichtigen Momente sachlich und völlig gefiltert festhält, und dann offenbar anschließend in der Heimburg in die richtige Reihenfolge und ins richtige Licht (UHU – Licht) rückt. Mit einem herzlichen Lulu, Euer

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    3500. Sippung am 31. Eismond a.U.154 „Urs-, Erb- und 40-Jahrungs-Feyer“

    Fungierender Oberschlaraffe OK Rt Denk mal

    Der T Rt Taro-San sprach zum Sippungsbeginn: „Möge das Spiel beginnen!“ und der C Rt Danubi X fasste das Sippungsthema mit dem Reim zusammen:

    „…trotzdem gilt es – werdet alt, dann hat es sich ausgezahlt!“

    Nach penibler Durchsicht des Einrittsklebers, gestaltet von Rt Kari-Goya, wurden etliche Fehlerchen entdeckt, die der darob angesprochene Schöpfer mit langatmigen und unglaubwürdigen Entschuldigungen kleinzureden versuchte. Sogar die Reychskantzley musste als vorgebliche Fehlerquelle herhalten, was von dieser Behörde wie immer natürlich unbeantwortet blieb. Die falsche Sippungsnummer stürzte allerdings auch den Verfasser des NAP, Jk Matthäus, in Gewissensnöte, war er doch deshalb arg verunsichert – dass ihm der Fungierende aber auch noch befahl, nur jeden zweiten Satz seines Œvres vorzulesen, ergab ein schwer verständliches Wörterkonglomerat.

    Irritiert erkundigte sich dann der Fungierende beim J aus gegebenem Anlass: „Wieso verneigen sich die Junker vor euch statt vor dem Thron?“ Erklärung von Rt Bolle: „Weil sie noch ein natürliches Gefühl für Geschmack und gutes Benehmen haben!“

    Als ASR/SRA Rt Qualm (80) wegen der kommenden Feierlichkeiten eingeladen wurde, auf dem Throne Platz zu nehmen, erhielt dieser (der Thron, nicht Rt Qualm!) eine starke Schlagseite (nach links – von den Sassen aus gesehen). Rt Baritoni (80), am Clavicimbel begleitet von Prof. DI Fritz Brucker, dem Chormeister des Wiener Schubertbundes, sang zur Einstimmung eine Arie aus dem „Tannhäuser“. Der Fungierende, Rt Denk mal, Sänger in diesem Bunde, zeigte sich höchlichst erfreut, auch einmal seinem „Chor-Vorgesetzten“ Aufträge erteilen zu dürfen: „Hier bin ich allein der Chef!“

    OoP Rt Tschien wurde nun zur Erlangung des Erbschlaraffen-Tituls begratuliert:

    „Rt Tschien, noch pubertär – macht das Loben gar nicht schwer! Was der Sennerin ihr Kropf – ist dem Rt Tschien sein Zopf!“

    Auch vermeldete der Fungierende, Rt Tschien sei zwar als C unvergesslich, aber Rt Danubi X arbeite eifrig daran, ihn vergessen zu machen…

    Von Sch Rt Bob-Corn meinte Rt Denk mal unter anderem, dass dieser ebenso wie der J Rt Bolle lange Jahre in Bukarest verbracht habe, und sich deshalb die beiden Sassen bei Sprachproblemen auf Rumänisch unterhalten könnten. Und weiter:

    „Das Reych lauscht stets mit langem Mut dass Bob-Corn sagt: ‚Es geht uns gut!“

    Nun ergriff Rt Qualm das Wort und übernahm die Funktion, um Rt Benedikt zu ehren.

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    Nach einer launig-besinnlichen, vor allem aber höchst eloquenten Laudatio auf den jüngsten Träger der Auszeichnung „40 Jahrungen Schlaraffe“ teilte er zur Verleihung der Urkunde alle anwesenden „Großkopferten“, nämlich ASR Rt Viedocus (361), SRA Rt Ras Port (181) und SRA Rt Denk mal, als Statisten ein, was für großes Sesselgeschiebe im Parterre sorgte. Beim Suchen nach einem offenbar notwendigen Utensil am Throne brummte er: „Organisation ist eben alles!“ was Rt Na Bumm mit den Worten abschmetterte: „Hier herrscht die Schlamperei!“

    Im Dankgestammel des Rt Tschien wies dieser darauf hin, dass wir den vorgeblichen „Weltuntergang“ vom 21.12.2012 problemlos überstanden hätten, denn es sei lediglich ein neues „Baktun“ des Maya-Kalenders angebrochen – die 3.500 Sippung der Vindobona bedeute also ebenfalls keinen Untergang, sondern den Beginn eines neuen „Vindobonums“. Rt Casanoverl pries die Geehrten mit folgendem Spruch:

    „Schlaraffen hört, ich sag’s aufs Neue: die höchste Tugend ist die Treue!“

    Den Fechsungsteil startete der Jk Robert mit einem Tango (Rt Na Bumm: „Tango ist der vertikale Ausdruck horizontaler Vorgänge!“). Der „Schazubi“ (Schatzmeister-Auszubildender) Rt Skippy lobte seinen Chef Rt Bob-Corn mit der Maxime: „Der Schatzmeister muss die Sassen glücklich machen mit dem Spruch: Es geht uns gut!“ Rt Silberröhrl (296), begleitet von Prof. Bruckner, spielte aus der „Sonate F-Dur für Klavier und Violine (oder Flöte) und Violoncello“ (diesmal ohne Violoncello, KV 13); Kn 813 am Saxophon, begleitet von ER Bummerl (212), brachte ein Stück von Cole Porter, nämlich „Night and Day“; Rt Tee Ton verkündete den Vorteil der Autorität gegenüber Rindviechern in Texas; Rt Nar-Rentano (124), auch er begleitet von Prof. Bruckner, sang eine Arie von ES Rosenkavalier (Richard Strauss).

    Rt Reimmichl setzte seine Aufzählung von Schwanzerlversen fort:

    „Die Vindobona ein jeder kennt und sie ein herrlich‘ Reych nur nennt,

    doch wer was von Denk mals Vorsipp weiß nimmt lieber zeitgerecht reiß-

    aus!“

    Der Fungierende – zur Erinnerung, der eben apostrophierte Rt Denk mal – konterte:

    Bevor wir gehen alle heim, hören wir leider noch den Reim-

    michl!“

    Die Rostrette forderte der Vortragsmeister Rt Goscherl für die exzellente Laudatio des ASR Qualm zu Recht ein – zur Verleihung eines Berolina-Ahnens konnte sich der Hfn Rt Kari-Goya nicht durchringen. Jedoch den endgültigen Schlusspunkt setzte Rt Casanoverl mit der Sorge um seine Spende aus der letzten Sippung:

    „Ich frage mich nach vielen Stunden – wohin ist denn der Staub verschwunden?“

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    3501. Sippung am 7. Hornung a.U.154 „Schlaraffiade“

    Fungierender Oberschlaraffe OÄ Rt Na Bumm

    Der T Rt Taro-San servierte den Sassen eine neue Variation seines Lieblingsspruches:

    „Die Herrlichkeit will ich nun schmücken – auf dass sie mög‘ das Reych entzücken!“

    Nach erfolgtem Einritte, den der C Rt Danubi X durch einige nicht wiederzugebende Redewendungen ausschmückte, verkündete der Fungierende, dass sich in den unergründlichen Tiefen der Thronschubladen eine Urkunde für ER Simandl (165) gefunden habe – und überreichte dem freudig Überraschten die Bestätigung seiner ER-Ernennung von anno Uhui 147! Jaja, gehudelt wird bei uns nicht…

    Als das Reych – wie es ja fast eh nie passiert – in ziemliches Geschwätz ausbrach, knurrte Rt Na Bumm grantig: „Wollet bitte die Generalprobe für die Schmuspause sofort einstellen!“ Seine Schelte traf aber auch gleich den Redakteur, dem er eine unübersehbare Menge von Fehlern in der letzten „Vindobona aktuell“ vorhielt – das einfältige Gestammel des Betroffenen ging ruhmlos unter.

    Auf die apodiktisch vorgetragene Feststellung: „Der Fungierende muss nicht bitten, er kann fordern!“ meinte der Hfn Rt Kari-Goya: „Da tut er sich’s schwer, weil er das von zu Hause nicht gewohnt ist!“ – und die Streitgespräche gingen munter weiter, als der J Rt Bolle den Fungierenden aufmerksam machte, er müsse nach dem Spiegel keineswegs die Ahnen für seine Junker & Knappen übernehmen, sondern der Fungierende könne diese direkt überreichen – worauf der gehorsame Rt Na Bumm dies für den Rest der Sippung auch tat (eine Verifizierung steht noch aus).

    Nach der – wie immer – ereignislosen Schmuspause verlas Jk Jürgen seine Ritterarbeit zum Thema „Wien um 1859“. Da der Fungierende vorher festgestellt hatte, seine eigene Junkerarbeit habe 12 Minuten gedauert und deshalb sei er nun Oberschlaraffe, vermutet der Redakteur, die Länge der soeben gehörten Fechsung könne den Jk Jürgen durchaus dermaleinst in den ASR vorstoßen lassen!

    Rt Elf-Ton (221) erfreute uns mit „Begin the Beguine“ von Cole Porter; der Grazia-Sasse Rt Ganzpatent (4) führte uns mit dem „Steirischen Taucher“ in die Feinheiten des weststeirischen Dialektes ein; OoP Rt Tschien sah die Tiere durch Drogenmissbrauch gefährdet:

    „Beliebt ist bei den Wasserbüffeln – seit Jahr und Tag das UHU-Schnüffeln!“

    Rt Reimmichl quälte das von ihm schwergeplagte Reych mit einem neuen Schwanzerlvers:

    „Kantzler Rosalban, das muss man ihm lassen – schickt sehr oft E-Mails an die Sassen, er schickt sie im Sommer, er schickt sie im Winter – doch manchmal streikt das blöde Inter-

    -net!“

    Rt Jazz spielte extra für Rt Relax drei Songs von Fats Waller – und Rt Hundi-Ana (418) brachte ein fulminantes Blitz-NAP! Dafür erhielt er von Hfn Rt Kari-Goya den Berolina-Ahnen samt Erklärung; die Rostrette verlieh der stv. Vortragsmeister Rt Taro-San an Jk Jürgen.

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    3502. Sippung am 14. Hornung a.U.154 „Sippung – Einkleidung von Rt Rudolpham“ Fungierender Oberschlaraffe OoP Rt Tschien

    Rt Elf-Ton (221), der stv. Zinkenmeister des Abends, spielte nach Aufforderung durch den Fungierenden alle drei Strophen des „Strömungs-Liedes“ („Strömt herbei, Schalaraffenscharen…“), sehr zur Freude von Rt Comet. Dann fechste der C Rt Danubi X sein „Wort zum Donnerstag“: „Schon wieder kein Thema – dann red‘ ich eben über’s Wetter!“ Bei der Protokollverlesung durch den VK Rt Bon Charmin meckerte dieser: „Die Klaue des Rt Lupiter verhindert das flüssige Vorlesen!“ – als ob seine eigene Schrift dies je ermöglicht hätte…

    Nach längerer Diskussion über schlaraffische Altersangaben befahl der heute Fungierende Rt Tschien, in dieser „Vindobona aktuell“ einzufügen: Rt Tee Ton 8 – worauf die Rtt Comet & Staphylo beantragten, Rt Tee Ton gib acht zu schreiben – Verwirrung beim Redakteur (aber das ist das Reych eh von ihm gewohnt).

    Der J Rt Bolle monierte, er wäre in der letzten Zeitung achtmal, Rt Comet aber aus unerfindlichen Gründen dreizehnmal genannt worden – Erklärung von Rt Reimmichl: „Schlechte Nachrichten sind in jeder Zeitung beim Leser beliebter!“ – was ihm einen Blitzahnen einbrachte. Dann beantragte Rt Bolle für seinen Jk Willi eine besonders hohe Auszeichnung für’s Schmierbuchschleppen, wenn der VK für sein Gestammel ein Lulu bekommen hätte – Jk Willi bekam zwei Lulu zugesprochen.

    Bei den Entschuldigungen für abwesende Sassen erklärte der M Rt Scout: „Rt Rock’n Roll ist bei einem Konzert – ob er es gibt oder zuhört, steht noch nicht fest!“ Als Rt RAMI ein winziges Lethefläschchen für den Thron spendet, fragte der Hfn Rt Kari-Goya: „Hat er dafür auch einen Zerstäuber parat?“

    Nach der Schmuspause (ohne Befund, wie immer) eröffnete Rt Elf-Ton (221) die nun folgende Zeremonie mit einem Song von wld. Rt Evergreen (Horst Winter) „Ein kleiner Bär mit großen Ohren“ – wen auch immer er damit gemeint haben mag. Jetzt wurde der Rt Rudolpham (bisher 230) als Vindobonenser eingekleidet und sagte dann sehr treffend in seinem Dankesgestammel:

    „Mein Credo: Freundschaft ist ein kostbares Gut!“

    Sein profaner Bruder Rt Tee Ton fechste eine indianische Parabel über Steine; der Jk Hans (230) brachte die Abschiedsworte der hohen Claustroneoburga; Rt Kro-A-Zier (190) beschrieb mit spitzer Feder einen Schlaraffen auf der Rostra:

    „Ein Schammerl bei den Rostra-Haxen lässt einen kleine Fechser ganz schön wachsen!“

    Die Fechsung von Rt Trullala über ein gefräßiges Nilkrokodil brachte Rt Reimmichl auf den Gedanken: „So ein Krokodil unter der Rostra könnte Fechsungen mehr verkürzen als die Schere!“. Rt Bolle trug eine Fechsung von wld. Rt Lerse, seinem Jahrgangsritter, vor (die im Anhang zur Gänze zitiert wird).

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    Rt Paneello rezitierte „Der Kabeljau“ von ES Alberich von Schalk (Heinz Erhardt); darauf brachte Rt Casanoverl einen Vierzeiler:

    „Das Altern ist ein grausam Spiel, denn manchen Menschen werden senil,

    ein Hering niemals je vergreist, weil Aschermittwoch wird er verspeist!“

    Den Abschluss machte Rt Reimmichl mit einem aktuellen Schwanzerlvers:

    „Den lieben Ritter Rudolpham wir nun bei uns als Sassen ha’m. Er kam als Neuer zu uns her –

    ganz passend wohl zum Faschingskehr- -aus!“

    wofür ihm der Hfn Rt Kari-Goya den Berolina-Ahnen verlieh. Doch vorher replizierte noch Rt Denk mal ebenfalls mit einem Schwanzerlvers:

    „Die Schwundahnen-Herzen sind aus Schoko und so was frisst net amal a Kroko-

    -dil!“‘‘

    Rt Kappa Meno erzählte von einem Opfer suchenden Frauenwürger, dem ein Gastwirt empfahl: „Probiern’s doch unser Gulasch, da ham’s genug zum Würgen!“

    Die Rostrette wurde vom stv. Vortragsmeister Rt Comet für Rt Rudolphams Dankesgestammel beantragt und einen weiteren Berolina-Ahnen beantragte Rt Casanoverl für die stets heiteren Schmierbuchfechsungen des Schmierbuchwartes Rt Kari-Goya – die dieser mit den Worten übernahm: „Heißt das jetzt Schmierbuchwart – oder Schmierbuch wart‘?“

    „Ritter Vindo der Bone“ – Fechsung von wld. Rt Lerse

    Ritter Vindo der Bone kommt grundsätzlich zu spät, um nicht das Protokoll zu bekommen, verbeugt sich lächelnd ins Leere, da er von niemandem begrüßt wird, wundert sich, dass die Sippung noch nicht angefangen hat, äußert lautstark seinen Unwillen darüber, dass sein Platz von einem Gastrecken besetzt ist, setzt sich neben diesen und ignoriert ihn. Beim Einritt gibt er dem diensteifrigen Junker die Hand, statt ihm das Schwert aus der Hand zu nehmen, ist der Ansicht, dass der Ceremonienmeister endlich etwas anderes sagen könnte, als dieser als Erbceremonienmeister 13 Jahre lang gesagt hat, stört den Fungierenden durch provozierendes Husten, Winken und durch „Servus, servus, du bist auch da?“ in seiner Begrüßungsansprache und erwähnt so nebenbei, dass er einen Vortrag habe, den er aber nicht anmelde, weil sich der Vortragsmeister um ihn kümmern müsse und nicht er sich um diesen.

    (erstmals vorgetragen in der Sippung vom 17. des Lenzmonds a.U.107)

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    Er ruft laut, aber zur unrechten Zeit „EHE Vindobona!“ und ärgert sich, weil das von der Styxin gebrachte Gulasch kalt und der Quell warm geworden sind und schimpft über die schlechte Bedienung. Die Begrüßung der Pilger überhört er aus Prinzip – die sollen sich ihm vorstellen. Bei den Geburtstagsgratulationen macht er ein trauriges Gesicht, weil er in der Sommerung geboren ist. Wenn der Kantzler die Einläufe verkundet, ruft er laut „Mikrofon!“, hört aber trotzdem nicht zu und plaudert mit seinem Nachbarn am Nebentisch weiter. Seine stets rege Beteiligung am offiziellen Teil beschränkt sich auf periodisch wiederkehrende Zwischenrufe wie „Das gehört in die Schlaraffiade!“ oder „…in den OR!“ – und kampfbereit, zum äußersten entschlossen meldet er sich zu Wort, um seiner Methode, den Nachwuchs zu fördern, zum Sieg zu verhelfen. Wenn das Schnorrlied angekündigt wird, begibt er sich unauffällig in die Vorburg und wartet dort auf das Ende der letzten Strophe.

    Bei Vorträgen ist er a) gekränkt und b) beleidigt, weil er noch immer nicht drangekommen ist, oder weil er als erster drankommt, oder weil er drankommt, wenn unmittelbar vor ihm der Rt Sketch drangekommen ist, oder weil er drankommt, wenn die drangekommenen schon drangekommen sind. Er beherrscht die Rostra souverän durch totale Missachtung des Mikrofons, an dem er ebenso konsequent vorbeiredet wie an einem Thema. Ansonsten brummt er „Viel zu lang!“ – „Ich verstehe kein Wort!“ – „Was hat er gesagt?“

    Wenn er per Post einen Sendboten bekommt und wenn auf dem Umschlag statt „wirklicher Hofrat“ nur „wirkl. Hofrat“ steht, ist er gekränkt und schickt ihn zurück. Manchmal droht er auszutreten, tut es aber nie. Auch dann nicht, wenn er mit einer verliehenen Adelserhöhung, einem Orden oder einem Titul nicht zufrieden zu sein können der Meinung sein zu müssen glaubt. Wenn Rostrette oder Berolina-Ahne verliehen werden, meint er, dass der eine das andere und der andere den ersteren verdient habe, obwohl von beiden nichts im Spiegel steht, den er als Junker zum letzten Mal gelesen hat. Vor Sippungsschluss ist er mit Stinkross-Besitzern besonders liebenswürdig.

    Und wenn einer ihn fragt, wie ihm die nette, heitere Sippung gefallen habe, antwortet er „Recht gut, sehr gut – aber am Montag, da hättet’s ihr auf der Mauer sein müssen!“ Seiner harrenden Burgfrau aber erzählt er: „Heute war’s wieder einmal großartig – echt Vindobona!“

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    3028. Sippung der hohen Hippolytana am 19. Hornung a.U.154 „1. Sippung der österreichischen 24er-Reyche“

    Fungierende Oberschlaraffen OÄ Rt J-uhu-rist (124) OÄ Rt Na Bumm (24) & OÄ Rt Verzauber-eych (424)

    Nichtambtliches Blitzprotokoll von Rt Reimmichl:

    Nach St. Pölten reiten wir in die Hippolytana, doch ist die Vindobona dabei net allana, mit uns kommt auch der Wogenrayn –

    das ist fain! Zum Treffen der 24er-Reyche,

    an Schönheit sind sie keinem gleiche, na klar – auch wir haben Schiache, muss ich sagen,

    aber den Comet, den muss man halt ertragen! Dafür ist der Na Bumm das Bild eines Mannes,

    na und erst Verzauber-eych, Bruada, der kann es, J-uhu-rist und Casanoverl, Pianino und Funkenblitz,

    lauter Adonisse – nein, echt, kein Witz! Genug von der Schönheit – red‘ ma von der Intelligenz: da gibt es so manchen, den als Genie ihr wohl kennt’s,

    und fragt ihr verblüfft: „Ja, wer soll denn das sein?“ Dann fallt mir auf die G’schwinde nur der Reimmichl ein!

    (Tut mir leid, aber als Protokollant bin ich zur Wahrheit verpflichtet…) Doch nun – was in der Sippung geschehen ist:

    begonnen hat der J-uhu-rist, das „Dreieckslied“ ward nunmehr gesungen,

    in meinen Ohren hat es wunderschön geklungen, meinem alten Medeliken-Blut

    dem tat das gut! Der Einritt war ein auf und nieder,

    tscha – so was erlebt man immer wieder! Vergessen wurden dabei Tee-Ton und Comet –

    ja, man verbessert sich’s, wenn es geht – doch waren sie in Wirklichkeit eh präsent

    und der Einritt war damit am End‘! Vierundsiebzig ist Rt Charm geworden und J-uhu-rist bekam den AV-Orden, dazwischen wurde froh geschwätzt,

    wie’s die Vindobonenser stets ergötzt! (Vindobonas einziger Exportartikel – die Schwätzertafel…)

    Von der Ersatzbank kommen zum Thron Na Bumm und Verzauber-eych – da ahnten wir schon,

    (allgemeine Begeisterung der Vindobonenser – bis wir erfahren mussten, dass Rt Na Bumm nicht hier bleibt, sondern wieder mit heimfährt…)

    (…dass er dann den Säckelwart sinnlos im Kreis marschieren ließ, war auch net schlecht…) Nach einer Schmuspause ohne Beschwerden

    durften den J-uhu-rist als Fechser wir hör’n – denn er beginnt mit dem Fechsungsreigen,

    ganz ergriffen alle schweigen!

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    Als nächster dann der Assekur geht frohbeschwingt zur Rostra vur,

    eine uralte Fehde grub er aus über Sauschädl’n – oh war das ein Graus!

    Nun geht Adolin – zur Rostra hin, er meint, dass die jetzige Fastenzeit

    jeden guten Menschen von Herzen erfreut – a so a G’frett – mich g’freut sie net!

    (Kommentar von Rt Na Bumm dazu: „Nix wissen und a Fechsung halten, das hamma schon gern!“ - wenn allerdings nur mehr über Themen gefechst werden darf, von denen wir etwas verstehen,

    dann wird Schlaraffia ein Trappistenkloster…) Ein musikalisches Duell

    kämpfen jetzt De Brass und Haroni schnell; Ritter Lyr-I-Kuss red’t über die Vierundzwanz’ger –

    ich atze wirklich gerne Maschanzker… (…tut mir leid, aber ein anderer Reim ist mir net eingefallen…)

    Verzauber-eych ab sofort fungiert, Casanoverl auf die Rostra gebeten wird,

    auch er stierlt in den Sippungen, den alten, das Thema „Frauenlob“ lässt ihn den Atem anhalten!

    Die Rothaut Tee-Ton über Wölfe spricht – diese Fechsung hörten wir gar noch nicht

    zu mindestens net einmal, wenn ich mich entsinne, aber immerhin endlich etwas ohne Minne!

    Musikalisch Kismet uns beglück, mit seiner alten Liebe er uns entzückt,

    seine Alte, die hat viele Knöpfe vorn dran damit sie lautstark jodeln kann,

    wenn man sie druckt – wenn man sie zieht, egal, was man tut, schweigen tut sie nit!

    (…es handelte sich um eine Knöpferlharmonika, nicht um eine Burgfrau…

    Nachschlag von Rt Denk mal:

    ) Assekur schließt besinnlich ab,

    einen Blick in die Vergangenheit er uns gab – wer über’s Heute matschkert, sollte bedenken:

    die „Gute alte Zeit“ lass‘ ich mir net amal schenken, wir leben hier und jetzt mit lieben Schlaraffen,

    egal, ob alt oder jung – Freunde, es ist zu schaffen! Doch auch Kari-Goya will noch fechsen,

    das lässt die Sippungszeit wiederum wächsen, er gibt uns zwar Ezzes – ungefragt,

    aber schön ist’s gewesen, was er gesagt! Und damit sag‘ ich fröhlich: „Es ist jetzt aus,

    bleibt’s brav und fahrt’s alle schön nach Haus‘!“

    „Ihr merkt, Ritter Reimmichl war heute da zum sippen mit uns in der Hippolyta-

    -naaaaaaaaa!“

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    3503. Sippung am 21. Hornung a.U.154 „Jeder trägt mit großer Lust seine Orden an der Brust“

    Fungierender Oberschlaraffe OI Rt Staphylo

    Nichtambtliches Protokoll von Rt Rudolpham:

    Glitzert ein Orden auf deiner Brust, – macht er dich sehr selbstbewusst. Denn er flüstert dir ins Ohr: – „Du stellst was ganz Besondres vor!“

    Die Eitelkeit wird sehr gepflegt – darum nichts über Orden geht. Der Leitgedanke steht am Beginn, – der Einritt dann macht mich ganz hin.

    Der C bemerkt zum Donnerstag, – wie sehr er große Brüste mag, ich unterschiebe ihm trotz der Brüste – keine unlauteren Gelüste!

    Er hat recht, die Auflag‘ ist wichtig, – erst dann liegt so ein Orden richtig.

    Der Einritt, der war fulminant, – die Ritter allesamt bekannt. Die Lethe wandert zur Junkertafel – um zu erhellen ihr Geschwafel.

    Rt Ol Clear die rasende Ölsardine – wankt herein mit schmerzlicher Miene, seine Orden sind ihm viel zu schwer, – da müssen zwei starke Knappen her!

    Uhu sei Dank, dass wir die ha’m, – schnell, schnell, sonst bricht er uns zusamm‘.

    Nach vielerlei Verwaltungskram – man endlich dann zum Schnorrlied kam; dieses gehörte umgestellt, – was Rt Casanoverl für richtig hält.

    Dann endlich beginnt der Fechsungsreigen – mit vielen Erklärungen, die uns zeigen,

    wie die Orden so entstanden – am Bein an der Brust und an den Banden. Rt Denkmal erklärt, wie aus dem Kegelorden – mit den Jahren entstanden viele

    Orden, sie alle hierorts aufzuzählen – hieße nur die Zuhörer zu quälen!

    Den „Alten Esel“ find‘ ich recht – doch den „Ehrensauschädl“ …nicht auszudenken…

    Das war’s und Leute, kommt’s gut ham – das wünscht euch Rt Rudolpham!

    Die Rostrette wurde vom Vortragsmeister unserem Herold Rt Bushi verliehen, den Berolina-Ahnen erhielt Rt Casanoverl aus der Hand des Hofnarren!

    „Notgelandeter Pegasus!“

  • -11-

    3504. Sippung am 28. Hornung a.U.154 „Junkerabend“

    Fungierender Oberschlaraffe OK Rt Denk mal

    Unser C Rt Danubi X fand wie immer das richtige Wort zum Donnerstag:

    „Darauf freue ich mich schon: – weggefegt wird unser Thron! Wir haben Knappe und Junker genug, – zeigen soll‘n sie uns Un- und Fug!“

    Beim Einritt knüpfte sich Rt Zfleis-net (77) mit dem Ausspruch: „Allergrößte von Weisheit strahlende Herrlichkeit!“ fast einen Knoten in die Zunge – stürmische Heiterkeit des Reyches ob dieser Tatsachenverkennung…

    Die Protokollverlesung durch den VK Rt Bon Charmin entbehrte wie immer nicht etlicher Schmankerln, so sinnierte er laut über einen Ritternamen: „Blan-de-vin – oder doch Blau-drian?“ Er lobte auch den Rt Rudolpham ob seiner letztwöchigen 33-Sekunden-Fechsung zum Thema Orden (dessen Protokoll dieser Sippung ist auf der vorhergehenden Seite nachzulesen).

    Rt Assekur (424) bekam als Belohnung für die Abgabe von Ordensurkunden einen Ahnen – aus der Hand des Jk Willi – staunendes Gaffen der Sassen. Dann verlas der Fungierende eine recht alte (Rt Filigrano, 397: „Gern geseh’n auf Höllenstein“ aus 24) und eine nagelneue (OÄ Rt Na Bumm: „Großfürst vom Marchfeld“ aus 424) Titulurkunde.

    Um die Junkertafel nicht bei der Konzentration auf ihren großen Auftritt zu stören, übernahm der J Rt Bolle eigenhändig das Herumschleppen des Protokollbuches und wurde deshalb vom Fungierenden kreuz und quer durch die Burg gehetzt!

    Nach der (wie immer sensationslosen) Schmuspause übernahm die Junkertafel das Kommando und zeigte uns ein Quodlibet zum Thema Schlaraffia. Der Kern war eine Sippung im fernen Tagen, wo bereits alle Sassen durch Computersysteme ersetzt waren – so trug der Fungierende den Namen „Erhabenes Betriebssystem“. Die Parodie von Jk Poldi, der einen böhmakelnden Neuling spielte, war umwerfend! Die Gesangsparodie der Blues Brothers (oder einer Mafia-Gang) als Schubidubidu-Girls ließ auf Nachwuchs für die „Vindobona Old Stars“ hoffen.

    Weitere Fechsungen wurden noch vom wild gestikulierenden Kn 670 (4) zur Oscar-Verleihung, von Rt Kro-A-Zier (190) als Dank an die Junkertafel und von Rt Bosnigl über den Pferdewahnsinn gebracht.

    Dann überreichte der Fungierende Rt Denk mal die zu Sippungsbeginn gespendeten Letheflaschen endlich der Junkertafel über die Hand des J Bolle. Die Rostrette beantragte der Vortragsmeister Rt Goscherl für die gesamte Junkertafel, die sie eine Woche lang reihum zu tragen hätten – stellvertretend wurde der J damit dekoriert. Das brachte Rt Na Bumm im Zusammenhang mit der Lethespende zum Grübeln: „Statt dekorieren wird man ihn gleich dekantieren müssen!“ Den Berolina-Ahnen überreichte der Hfn Rt Kari-Goya dem Jk Dieter, der sämtliche Texte der Junkersippung verfasst hatte.

  • -12-

    3505. Sippung am 7. Lenzmond a.U.154 „Schlaraffiade, Passverlängerung, Verlesung der Ritterarbeiten“

    Fungierender Oberschlaraffe OÄ Rt Na Bumm

    Wie immer der erste Glanzpunkt des Sippungsabends – das „Wort zum Donnerstag“ unseres C Rt Danubi X, übertitelt Das Ambt:

    „Die Themen für heute insgesamt – hören sich an, als wär’n wir ein Amt … … um verdammt gut aufzupassen – was geschrieben junge Sassen: Erscheinen muss es zum ersten Mal – innovativ und --- ORIGINAL!!!

    Weil falls sie etwa abgeschrieben – wird man sie bald zur Seite schieben und zwar nach dreißig Jahren schon – wenn sie zur Wahl steh‘n für den Thron.“

    Beim Einritt entfleuchten dem ER Simandl (165) die Worte: „Was kann Na Bumm denn nur dafür, dass er so schön ist? – Ihr seid schön, wohlgestaltet und wir lieben euch!“ Einige Vindobona-Sassen mussten daraufhin gelabt werden – und Rt Na Bumm revanchierte sich mit: „Wir danken Euch für die kurze Ansprache mit einem langen Lulu!“

    Rt Comet berichtete über seinen Einritt im h.R. Berolina, von wo er lediglich zehn Berolina-Ahnen als Beute heimwärts bringen konnte, gegen 50 Vindobona-Ahnen eingetauscht – was ER Simandl unvorsichtigerweise verleitete, zu sagen: „Das ist der derzeit gültige Wechselkurs!“

    Die nun folgende Junkerprüfung durch den SR Riss enthielt auch eine schriftliche Reiseplanung – die Lücke benützte Jk Otto (375) für den Vortrag einer Umdichtung der „Alten Rittersleut‘ “. Und schon begannen – nach einer wie immer ereignislosen Schmuspause – die Vorträge der Ritterarbeiten und auch noch einiger Fechsungen zwischendurch.

    Jk Willi referierte über den „Rang Schlaraffias in der Profanei“ und zog interessante Schlüsse zu Charles Darwin – der Redakteur überlegte, ob von Affe zu Schlar-Affe dabei ein weiter Weg zurückzulegen war. Eine flotte Polka, vorgetragen von ER Bummerl (212) und Rt Klax (165) lockerte die Gesichtsmuskeln auf.

    Jk Dieter hatte die „Sinne in Schlaraffia“ auf‘s Korn genommen – hier merkte sich der Redakteur insunders den Unsinn und den Blödsinn – von Rt Danubi X wurde auch noch der Wahn-Sinn reklamiert. Bemerkung des Fungierenden zu J Rt Bolle: „Das war zwar kürzer als der vom Willi, aber nur ganz unwesentlich!“

    Die folgende musikalische Nummer war die Ritterarbeit des Jk Robert, der eine neu komponierte „Schlaraffen-Rhapsodie“ dem begeisterten Reych vorstellte.

    Wie nun als Vierter der Jk Poldo zur Rostra eilte, seufzte der Fungierende zufrieden: „Mit Vergnügen sehen wir euren spärlichen Notizzettel!“ Dessen „Betrachtungen zum Ritterschlag“ waren wahrhaft schlaraffisch-humorvoll, seine Beobachtung eines Neulings ist überliefernswert: „Er kommt herein, hört alles, sieht alles und begreift nix!“ Dann meinte er noch: „In der Vindobona fand ein Ritterschlagen statt – niemand wurde verletzt!“

  • -13-

    Für diese Fechsung erhielt er vom Hfn Rt Kari-Goya auch verdientermaßen einen der spärlich gewordenen Berolina-Ahnen.

    Nun hörten wir noch das Blitz-NAP von Rt Comet – hier ein paar Auszüge:

    „Kommt der Ritterschlag heran – freut sich Knapp‘ und Rittersmann. Nur die Junker, zum Erbarmen – zittern ängstlich, diese Armen.

    Weil, ihr wisst es alle, heut – eine strenge Prüfung dräut. Schulrat reibt sich schon die Hände – na, wir warten auf das Ende…

    Die Gäste aus der Vorburg eilen – und vor dem Thron dann kurz verweilen. Na ja, vielleicht war es auch lang – doch so etwas macht uns nicht bang,

    weil das ja jedes Mal passiert – wenn Herrlichkeit Na Bumm fungiert. Die Zeit, die da verloren ward – hat er beim Abendlied gespart.

    Mir fällt die Frage ziemlich schwer – was da dem Reych wohl lieber wär? … Und weiter geht’s, mich haut’s fast um: – Fungiert doch wieder der Na Bumm! …

    Zieh ich nun ein Resümee – sag ich Euch, ganz ohne Schmäh, dass es mir gefallen hat – unsre Junker sind auf Draht!

    Sind paar Burschen, richtig tolle! – Na, wir haben ja den Bolle! So! Jetzt ist es endlich aus! – Seid gegrüßt und kommt gut z’haus!“

    Auch der lästige Rt Reimmichl stellte sich mit einem Schwanzerlvers zur Sippung ein:

    „Das Verlesen der Junkerwerke – entbehrt der Länge nicht und der Stärke! Doch haben wir ein Riesenglick – die Sippung endet dennoch vor dem Week-

    -end!“

    Für die Rostrette schlug der Vortragsmeister Rt Goscherl erfolgreich den Rt Comet und den Jk Robert vor – dann war’s wirklich aus…

    Heute noch Junker – aber demnächst schon Ritter!

  • -14-

    3506. Sippung am 14. Lenzmond a.U.154 „Ordensfest“

    Fungierender Oberschlaraffe OoP Rt Tschien

    Zuvörderst trug unser C Rt Danubi X sein Wort zum Donnerstag vor:

    Was erwartet uns heute? – Von wo reisen her die Leute? Vor dem Throne hab´n sie sich gebückt – nun werden´s dafür reichlich geschmückt.

    Huldigung liebt unser Thron – und ich meine, was heißt das schon? Es ist keine Kunst – auch mit leeren Taschen,

    Sich zu kaufen die Gunst – von vier leeren Flaschen! Titulus, tituli, titulorum – heute erfüllt wird jedes Quorum,

    haben wir´s uns auch verdient? – Großzügig wird man bedient, ob aufgesetzt umgehängt, oder auf die Brust gepostet Jeder wird lobend erwähnt, weil es nicht viel kostet!

    Doch irgendwie ist´s auch ein Fluch – noch dicker wird das Blaue Buch!

    Der stv. J Rt Rock’n Roll verschwätzte den Auftrag, seine Junker zur Bewaffnung der Ritterschaft ausschwärmen zu lassen – ein prima Einstand… Und beim Einritt setzte Rt Zfleis-net (77) seiner neulich erfolgten üblen Lobhudelei ein neues Glanzlicht auf: „Jugendlichste aller Herrlichkeiten…“ – da strahlte der Fungierende!

    Als Rt Bushi das Protokollbuch zur Gegenzeichnung empfing, erhoben sich seine Tischgenossen ob der Sensation, dass ein Budoka scheint’s der Schrift mächtig ist. Das NAP von Rt Reimmichl über den Junkerabend („…unser ER Bummerl und seine Geriatriecombo…“) brachte Rt Bon Charmin in Rage („Geriatrie ist mir Wurscht, aber Combo ist eine Frechheit!“) – ein fliegender Handschuh war die Folge und der Thron vergab das Thema des Duells: „Geriatrie – jetzt oder nie!“

    In einer feierlichen Zeremonie wurde der sichtlich gerührte Rt Bimini (221) zum ER der Vindobona eingekleidet – und sein Reychskollega Rt So geht’s net hielt eine treffliche Laudatio, er meinte unter anderem:

    „Der Ehrenhelm, dees is‘ aa Züü – dees mauncha mecht‘ und mauncha wüü…“

    Im Fechsungsteil brachte Rt Dalkopatscho das Gedicht „Es lebt in dulci jubilo…“ (1889 von Julius Schmidt verfasst); Rt Kro-A-Zier (190) dankte im Namen seiner daran schuldigen Bgfr für den Titul Keinohrhase; Rt Silberröhrl flötete ein Solo von Johann Baptist Vanhal (1739-1813); Rt Reisenherz (296) verdarb uns den Appetit mit der Frage, was denn nun der Grundstoff von „Wiener“ Schnitzel, „Girardi“-Braten, „Fiaker“-Gulasch und „Malakoff“-Torte sei – hoffentlich nicht das namensgebende Element, – worauf Rt Jumbo (296) erklärte: „Oliven-Öl ist ja in Ordnung, aber Baby-Öl – uäch!“; derselbe sprach dann über virtuelle Körperteile und erwähnte als Beispiel das Gemüt; Rt Viel-Papa fechste als (Eigendefinition) „verrückter Wiener aus Dresden“ über die Fiaker; Rt Funkenblitz (424) sinnierte über Teewasser aus der Klomuschel – naja, wo halt Kleinkinder schöpfen können; SRA Rt Ras-Port sprach zum Ordensfest; Rt Blau-drian (132) dankte für seine neue Würde als Botschafter.

  • -15-

    Unser Hfn Rt Kari-Goya fand kritische Worte zum Missbrauch des Schlaraffenlateins – dies war ein uralter Duellhieb gegen Rt Bon Charmin in der hohen Kremisia Wachaviae, das letzterer in absentiam des ersteren gewann (?? – ja, der Redakteur hat das auch net wirklich kapiert…).

    Als am Ende des Ordensfestes die beiden Rtt OI Staphylo und OK Denk mal vor den Thron zitiert wurden und somit dem Reych den Rücken zukehrten, da sagte der darob zufriedene Rt Casanoverl: „So sind sie auch schön…“ – Blitzahne!

    Der stv. Vortragsmeister Rt Reimmichl beantragte für die Rtt Jumbo und Reisenherz je eine Rostrette und zitierte vorher den Schwanzerlvers zum Tage:

    „Mit einem Titul kommt man z’haus – und packt ihn stolz vor der Burgfrau aus. Doch diese hat gelangweilt gesprochen: – Erzähl‘ das der Wetti-Tant‘ am Wochen-

    -end!“

    Der Hfn Rt Kari-Goya überreichte sodann dem C Rt Danubi X einen Berolina-Ahnen für die oben zitierte Einrittsfechsung.

    Besondere Auszeichnungen: Dalkopatscho: Unser Liaba Danubi X: Rossschweiforden Laserz: Großherzog Satz: Vindobona-Medaille 1. Klasse Zynikus: Fürst (dazu Rt Reimmichl: „Getreu seinem Wahlspruch – Fürst of all, no sports!“) Qualm (80): Amicus Vindobonae Blau-drian (132): Botschafter Ras-Port (181): Amicus Vindobonae Bummerl (212): Comité-Medaille Bimini (221): Ehrenritter Jumbo (296): Ehrenritter Luitpold (230): Comité-Medaille Viedocus (361): Amicus Vindobonae

    Schlaraffen in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite)

    Nach dem Artikel über unseren Rt Sketch (http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Riha) gibt es dies jetzt auch für unseren wld. Jk Rudolf (http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Stürzer).

    Außerdem wurden von mir angelegt: Rt Kirawi (181) (http://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Hillebrandt) Rt Pitaval (181) (http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Edelbacher)

    Rt Potz-Blitz (239) (http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Tinti)

    Rt Reimmichl

    http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Riha�http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Stürzer�http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Tinti�

  • -16-

    3507. Sippung am 21. Lenzmond a.U.154 „Einritt der Großnichte Linzia“

    Fungierender Oberschlaraffe OK Rt Denk mal

    Das „Wort zum Donnerstag“ unseres C Rt Danubi X war wie immer der Startschuss zu einem Einritt, bei dem außer der hohen Linzia auch das Reych Under Teck stark vertreten war:

    „Wenn uns besuchen die holden Linzer – egal ob sie Künstler sind oder Winzer, einreytten lass‘ ich sie einzeln von Hand – weil wir Schlaraffen sind alle verwandt!“

    Der Fungierende forderte als Abschluss des Einrittes das Reych auf, der hohen Linzia zu Ehren ein zweifaches „LILI-LULU!“ auszubringen – naja, er ist ja auch von dort droben…

    Nach einer – gell, da schaust – ereignislosen Schmuspause folgte der Fechsungsreigen:

    Rt Da-Di-Di (13) monierte eine ewig lang ausstehende Duellforderung zwischen unserem VK Rt Bon Charmin und einem nicht weiter apostrophierten Linzer-oder sonst-woher-Sassen – da sich keiner melden wollte, ernannte Rt Bon Charmin freihändig den Rt Falstaff (132) zum Gegner und brachte seinen Hieb, der allerdings eher eine Ausredensammlung war (Rt Reimmichl: „Jetzt fürchte ich mich schon viel weniger vor m e i n e m Duell gegen Bon Charmin!“).

    Rt Elfton (221) ließ seine Finger (hat der denn zehn an jeder Hand?) zu einem rasanten Chatschaturjan-Stück über die Tasten fegen; Rt Jambus (333) erzählte die Gralslegende auf Sächsisch; Rt Abendwind (13) erzählte uns launig die „wahre“ Geschichte der Nibelungen; Rt Tastenschreck (13) brachte ein Couplet von Hans Lang und zwar die „Hobby-Polka“ – vor dem Thron brummte er nach der Überreichung eines Ahnen: „Habt’s ihr denn gar nix Flüssiges?!“ – was den stv. Md Rt Satz zum aufgescheuchten Herumwieseln bei der Suche nach dem Ehe brachte…

    Die Rtt Don Ambiento & Haltaus (beide 13) spielten ein Trio zu zweit, nämlich „’s Wirtshaus zum silbernen Kanderl“; Rt Tastenschreck brachte dadurch angeregt seinen Lieblings-Bratscher-Witz, der sensationell gut war, dem Redakteur aber leider entfallen ist – wollet euch also mit dieser Versicherung seiner Qualität zufrieden geben…

    Der an diesem Abend stv. Hfn Rt Reimmichl rezitierte nun seinen Schwanzerlvers zu Ehren unserer Großnichte:

  • -17-

    „Wem Linzia’s Freundschaft ist zu eigen, der kann vor lauter Glück net schweigen,

    sie ist ins ein steter Seelen-Tröster – und nachher fahr’n s‘ wieder ham nach Oberöster-

    -reich!“

    Das aber sollte nicht ungestraft bleiben, denn sofort meldete sich Rt Casanoverl auf die Rostra und konterte:

    „Ich bastle oft und gern daheim, gebrauche Säge, Bohrer, Stich’l

    und suche nach dem besten Reim- -michl!“

    Rt Planviel (318) sang zum Beinahe-Abschluss einer gelungenen Sippung noch „Moonlight“, begleitet von Rt Elfton am Clavicimbel; aber dann brachte uns ein Pilger der hohen Linzia ein herrliches „Pfeifkonzert mit Pantomimik“, nämlich die Jagd nach einer lästigen Mücke.

    Die Rostrette erbat der stv. Vortragsmeister Rt Skippy für Rt Tastenschreck (13), den Berolina-Ahnen überreichte nach Abwägung der Vorträge der stv. Hfn Rt Reimmichl an den Rt Abendwind (13) und zwar mit der Begründung: „Erstens war’s eine Eigenfechsung, zweitens war sie sehr humorvoll und drittens war dank dieser Fechsung der Rt Denk einmal net alleine schuld an der Länge der Sippung!“

    Der bereits in der Währingerstraße wartende Benzinelefant entführte die lieben Freunde flugsen Rades wieder zurück in die heimischen Gemarkungen.

    _________________________________________________________________________________

    Entschuldigung: Die unzähligen Tippfehler in der vorhergehenden Nummer haben natürlich Wellen

    geschlagen – tief geknickt kann ich Euch lediglich ein großzügiges Angebot machen:

    Wer einen derartigen Fehler findet, darf ihn behalten und frei weiterverwenden,

    Euer sich schämender Redakteur _________________________________________________________________________________

    Eindruck (üblicherweise Impressum genannt):

    Idee: wld. ErbK Rt Frühauf – Umsetzung derselben: Redakteur Rt Reimmichl Medieninhaber und alleiniger Verantwortlicher: das Oberschlaraffat des hohen Reyches Vindobona

    ___________________________________________________________________

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Smiley_emoticons_doh.gif�

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    3508. Sippung am 28. Lenzmond a.U.154 „Sippung – Ehrenhelmverleihung an Rt Jumbo (296)“

    Fungierender Oberschlaraffe OI Rt Staphylo

    Das Eröffnungslied “Auf Brüder…“ wurde vom Fungierenden mit den Worten angekündigt: „Dem Rt Comet zu Ehren singen wir die erste und letzte Strophe!“ Stark gebremste Begeisterung beim derart nett Apostrophierten. Das „Wort zum Grün-Donnerstag“ sprach wie immer unser C Rt Danubi X:

    „Das soll der Lenz sein? Ich sage euch: Von wegen! Frost gibt´s anstatt Sonnenschein, weißen Schnee statt Regen!“

    Als der Jk Dieter sein NAP in der b-Geheimsprache unserer Jugendzeit verlesen wollte („Schla-ba-ra-ba-fe-ben hö-bört!“), griff Rt Na Bumm nach wenigen Minuten entnervt zur Schere und beschnitt den Sermon radikal – Rt Reimmichl brummte zu diesem NAP-Vortrag: „Ich mag zwar keine Sassen mit Schusswaffen im Privatbesitz – aber wenn wir einmal

    Der Höhepunkt des Sippungsabend war die Einkleidung unseres jüngsten Ehrenritters, des Maurer ErbHfn Rt Jumbo! 17 Sassen der hohen Auf der Mauer waren als Ehrenspalierjubler gekommen – alle hatten es gewusst, sogar sein „falscher Zwilling“ Rt Quartz, aber alle hatten dichtgehalten und so wurde der Geehrte tatsächlich völlig überrumpelt. Eine launige Laudatio (kommt

    so jemanden brauchen täten…“ – der vom Fungierenden auf seinen (eigen-)artigen Junker angesprochene J Rt Bolle träumte laut vor sich hin: „In 14 Tagen haben wir einen sechsfachen Ritterschlag – ab dann beginnt für mich ein neues glückliches Leben!“

    Lau-datio eigentlich von lau

    Unser ErbHfn Rt Sketch feierte als erste in einem langen Fechsungsreigen den neuen ER der Vindobona:

    -nig?) des Fungierenden Rt Staphylo ging der Anprobe voraus, aber noch mehr gute Laune schuf die Tatsache, dass der Helm seeehr großzügig dimensioniert war und nur seine Ohren den Rt Jumbo vor dem Verlust seiner Okularfunktion bewahrten! Die Schmuspause wurde zur Gratulationstour umfunktioniert…

    „Glückselig lächelt er verschmitzt, – wenn er an seinem Schlagzeug sitzt. Auch Clavicimbel spielt er gern, – nur Friedrich Gulda liegt ihm fern. Ja und sein nächstes Standbein ist – am Brettl drob‘n als Kabarettist.

    Er ist kein Farkas, kein Armin Berg, – gegen solche Größen nur ein Zwerg, doch ein Unterschied ist gegeben: – die gibt’s nicht mehr, er

    Die beiden Rtt Liebfried und Pfeifenklang (296) brachten ihrem Reychs-Musikerkollegen ein Ständchen nach der bekannten Melodie von Pirron & Knapp’s altem Hadern „Blitzo, Blitzo...“; Rt Reisenherz (296) verglich Rt Jumbo mit seinen geliebten Elefanten; SRA Rt Ras Port (181) meinte unter anderem „…alle wollen zeigen, was sie von euch halten…“ (so arg wurde es dank UHU‘s hilfreichem Eingreifen dann doch net); Rt Reimmichl trug ein Konglomerat aus Osterhasenlaudatio und angewandter Jumboistik vor (mit sehr heiserer Stimme z‘wegen einer Verkühlung):

    ist am Leben!“

    „Was gibt es denn für Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Figuren? Optisch hat der Osterhase einen kleinen flauschigen Pummelschwanz und zwei riesengroße Ohren – beim Jumbo sind mir eigentlich körperliche Absonderlichkeiten noch gar net aufgefallen.“

    Zwischen den einzelnen nun folgenden Oster-Fechsungen beglückte uns der Fungierende mit seinem Osterbräuche-Wissen – manche Textpassagen hörten wir deshalb doppelt…

  • -19-

    Rt Lerhachd referierte über das Osterbrauchtum in seinem geliebten Lungau; unser Volkskundler Rt Denk mal dehnte dieses Thema gnadenlos auf Mitteleuropa und die Nachbargebiete aus (Rt Na Bumm eilte wieder zur Schere – aber da war es schon zu spät, denn der Fechser hatte freiwillig schlussgemacht); Rt Jazz zauberte aus dem Bauch des Clavicimbels Variationen des 1928er-Schlagers „In der Bar zum Krokodil“ von Willy Engel-Berger (1890-1946) – ein Lied, das bekanntermaßen ja auch unser J Rt Bolle in seinem Gesangsprogramm hat.

    Unser ER Jumbo und sein Bruder Rt Quartz (296) brachten eine ihrer intellektuellen Doppel-Fechsungen – wie immer für niemanden zu enträtseln – diesmal über so epochale Dinge wie den relevanten Unterschied zwischen Freilandbananen und Schokobananen, Würfelzucker und Blutzucker, und dies ad infinitum…

    Kn 140 (313) schlug uns einen Deal vor: Er bringe entweder ein Clavicimbel-Stück oder einen Vierzeiler – oder beides! Der entmenschte Fungierende entschied sich für „oder beides“, was sodann auch erfolgte. Der musikalische Teil war ausgedehnt – der Vier- dafür dann nur ein Zweizeiler und alle waren glücklich. Rt Tee-Ton ließ sich zum Schlusse nicht von seinen Indianern abbringen – wenn’s auch kein Prärie-Eiersuchen wurde, sondern eine hübsche Parabel über Winter und Frühling (wo auch immer der heuer bleibt).

    Der stv. Vortragsmeister Rt Reimmichl – obwohl der Vortragsmeister Rt Goscherl ja ohnehin anwesend war, aber großzügig verzichtete – die angedeutete Prügelei in der Schmuspause entsprang lediglich seiner blutrünstigen Phantasie – schlug den Rt Quartz für die Rostrette vor, weil der zweite Doppel-Fechser ER Jumbo sonst noch übermütig werden könne; der Fungierende in seiner überbordenden Großzügigkeit spendierte dann doch noch eine zweite Rostrette für diesen heute so reichlich bejubilierten.

    Den Berolina-Ahnen verlieh der Hfn Rt Kari-Goya an Rt Sketch, weil

    „…es doch wirklich höchst selten vorkommt, dass der jahrzehntelange Berolina-Ahnen-Überreicher heute als ErbHfn in (Un-)Ruhe eine ausgezeichnete Laudation für einen ErbHfn gehalten hat, was den aktiven Hfn zu dieser Geste beflügelt, damit auch Rt Sketch einmal einen Berolina-Ahnen bekomme!“

  • -20-

    Gedanken zur Freundschaft

    Freundschaft erleben zu dürfen, heißt, eines der schönsten Geschenke zu empfangen, die das Schicksal für uns bereithält. Aber Geschenkannahme verpflichtet auch. Nicht nur zur Dankbarkeit! Wie Freundschaft sich äußert, wie sie verstanden wird, ist nicht unabhängig vom Denken und fühle, vom Wesen des Einzelnen. Doch bei all dieser individuellen Differenziertheit ist die Freundschaft das stärkste uns umschlingende vereinende Band, und nicht nur das, sie ist auch der tragfähigste, der solideste Pfeiler Schlaraffias, da sie vom Ort kaum beeinflusst wird und auch den Zeitgeschmack an sich vorüberziehen lässt, ohne bleibende Spuren zu erleiden.

    Wir haben allen Grund, glücklich zu sein. Wo sonst schließen sich Männer meist reiferen Alters zusammen, um Freundschaft zu pflegen?! Wo sonst sind 11.000 über den Globus verstreute Gleichgesinnte bereit, einander Freund zu sein, Freund bis ans Ende ihrer Tage?! Diese Freundschaft und die ihr innewohnenden Ideale waren es, die die Jahre und weiter östlich die Jahrzehnte der Uhufinsternis überdauerten und uns wieder zusammenfinden ließen.

    Natürlich gibt es Freundschaften auch anderswo. Die vielen nur aus Nachbarschaft oder beruflicher Gemeinsamkeit sich ergebenden sind oft nicht sehr beständig und überleben eine längere Trennung nicht, anders als die schon in Kindheit und Jugend geschlossenen oder die aus gemeinsamem Suchen oder gemeinsam erlebten Leid gewachsenen. Leid erfährt der dem Ethos verhaftete Mensch durch den Verfall der guten Sitten, der uns heute allerorts begegnet und der Anstand und Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Treue genauso berührt wie Umgangsformen und Manieren. Nur wenige der vom sozialen Aufstieg mit materiellem Zugewinn Begünstigten erkennen die Pflicht, einen Nachholbedarf an Erziehung abzudecken. Nur wenige zollen dem Faktum Tribut, dass sich Regeln des Anstands und die daraus erwachsenden guten Sitten in Jahrhunderten als Basis für ein erträgliches oder gar angenehmes Mit- und Nebeneinander entwickelt haben. Das Leid darob müsste uns noch fester verbinden, die Freundschaft noch enger werden lassen, um eine Weiterung dieses Übelstandes, seinem Einsickern in unsern Kreis entgegenzuwirken.

    Wir dürfen hoffen, dass der Herr in des Wortes ursprünglichem bestem Sinn bei uns häufiger zu finden ist, als in der Profanei, wo man ihm öffentlich nur mehr als singulärem Wesen begegnet. Wie dürfen aber auch nicht vergessen, dass zur Zeit unserer Altvorderen so gut wie jeder Sasse solch ein Herr war, was am besten aus dem Respekt erhellt, mit dem in der profanen Welt von einem gesprochen wurde, wenn allein schon seine Zugehörigkeit zu unserem Bund bekannt war. In Richtung dieses Idealzustandes zu steuern, ist trotz der mit den Veränderungen in der Welt gewachsenen Hemmnisse möglich, wenn wir dem Bewusstsein folgen, dass die Freundschaft auch Pflichten einschließt und dass zur Freundschaft nicht nur gehört, tolerant zu sein, sondern weit mehr, nämlich in allem und jedem sich so zu verhalten, dass Toleranz gar nicht mehr gefordert wird, gar nicht geübt werden muss.

    Nach diesem Grundsatz unser ganzes Tun auszurichten muss unser vorrangiges Gebot sein. Ihm zu folgen wird bestehende Freundschaften festigen und uns neue, strengen Ansprüchen gerecht werdende Freunde gewinnen lassen. Rt Casanoverl ___________________________________________________________________

    …und damit endet auch die vierte Nummer der Postille LULU, Euer Reimmichl

    4-154 s14-154 s2&34-154 s44-154 s5-74-154 s8&94-154 s104-154 s114-154 s12&134-154 s14&154-154 s16-174-154 s18-194-154 s20