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Heft 4 Kurze Originalmitteilungen. 141 1953 (Jg. 40) dab Aldohexosen 1nit steigendem Gehalt der L6sung an Zucker und S~iure, mit Erh6hung der Temperatur und der Ein- wirkungszeit (innerhalb der zul~ssigen Grenzen) vermehrte Mengen an Reversionsprodukten mit zunehmendem Konden- sationsgrad bilden; dab daneben auch ein desmolytischer Abbau stattfindet, bedarf keiner besonderen Erw~Lhnung. Die Reversion in saurer L6sung stellt sich nach alledem als eine durch die katalytische Mitwirkung yon Wasserstoff- ionen beeinflul3te Gleichgewichtsreaktion dar. Sie dtirfte sich abet trotz der bestehenden Analogie yon der fermentativen Resynthese unterscheiden. Es gewinnt den Anschein, dab zwischen den enzymatisch und den durch S~nre gebildeten Re- versionsprodukten Unterschiede in der Konstitution bestehen. Man mul3 annehmen, dal3 die niedrigsten Anfbauverbindungen aus der Glucose, wie sie bet der sauren Hydrolyse der St~rke gebildet werden, Isomaltose und Gentiobiose sind, bet denen die Verkntipfung der zwei Glucosemolekeln entweder in ~-l.6- oder in fl-l.6-Stellung erfolgt. Die Angaben von S. A. BARKER und E. J. BOI~RX'E ~), wonach bet der Ztichtung von Escherichia coli auI Maltose als polymere Verbindnngen Maltotri-, tetra- und pentaose mit jeweils =-t.4-Verknfipfung entstehen, legt die Folgerung nahe, dab die bet der fermentativen bzw. bet der sauren Hydrolyse der Lactose gebildeten Oligosaccharide /~hnliche Konstitutionsnnterschiede aufweisen; dafiir sprechen auch die eingangs erwghnten Befunde yon M. ARo~so~ tiber die enzymatisch nicht v611ig spaltbaren Reversionsprodukte, die bet der sauren Hydrolyse yon Lactose auftreten. Institut ]~r Erni~hrungs/orschung in Potsdam-Rehbr~cke. K. M{JLLER und K. T~UFEL. Eingegangen am 5. Januar 1953. I) WALLEI'~'FELS, t~.: Naturwiss. aS, 306 (195t). -- WALLEN- FEES, K., u. E. 13ERN~: Angew. Chem. 64, 28 (1952). 2) MALYOTH, G., u. W. STEIN: Angew, Chem. 64, 399 (t952). a) AROXSON, M.: Arch. of Biochem. a. Biophysics a9, 370 (1952). 4) TXO~EL, K., u. K. MO:L~a: Z. Lebensm.Unters. u. -Forsch. 94, 40~ (~952). ~) WortL, A.: 13er. deutsch, chem. Ges. 2a, 2084 (1890). ~) T2/,IJFEL, t~., U. J52. iV[~3LLER: Z. Lebensm.Unters. u. -Forsch. 9~, 429 (~952). ~) BARKER, S. A., u. E. J. 13OURXE: J. Chem. Soc. [London] 1952, 209; vgl. Chem. Zbl. 12a, 7~93 (~952). Photooxydation yon Thioharnstoff zu Amino-imino-methan-sulfinsiiure. Die Autoxydation substituierter Hydrazone (I) nach W. BUSCH ~) und W. DIETZ ffihrt zu den als Hydroperoxyde ~) (II) aufgeklgrten Verbindungen. Die gleichen Produkte er- hielten wir bet der durch Methylenblau oder Rubren photo- sensibiIisierten Autoxydation in L6sung. Analoge Umwand- lungsprodukte yon Semicarbazonen waren wegen zu rasch erfolgender Zersetznng (Gasentwicklung) nicht erhgitlich. In v61lig andersartiger Reaktion fiihrte die dutch Eosin photosensibilisierte Autoxydation des BenzMdehydthiosemi- carbazons (III) in A_thanol zu einer bet 90 bis 91 ~ schmelzenden Verbindung, die sich bet Zimmertemperatur unter SOe-Ent- wicklung im Laufe 1 Std zersetzt. Auf Grund ihrer Reaktions- weisen und Elementaranalyse sprechen wir die Verbindung Ms eine N-SulfinsAure der Art IV mit ether Molekel KristaU- Athanol an. Eine Xhnliche Umwandlung zeigte Aceton-thio- semicarbazon. H R--N--N = C-- R' - - H I H H [ I C~Hs--C=N--N--C NH~ - - - II s III hv/Sens/02 H -+ R--N= N~C--R' I OOH II H hv/Sens]O~ I CsH~--C = N--N = C--NH2 I SO~H IV hv/Sens (VI)/O0 H.N--C--NH= - - + HN=C--NH= I / e ~ I S SO~H V VII ; O~ "~ N~C--NH2+ H~SO, Ffir die angenommene Bildung einer N-Sulfins~ure bei der photosensibilisierten Autoxydation eines Thiosemicarba- zons sprechen unsere 13eobachtungen bet der photosensibili- sierten Autoxydation des Thioharnstoffs (V). Diese Itihrt nach O. WARBURG ~) yon V. SCHOCKEIVmit Protoporphyrin(VI) in Pyridin zu Cyanamid und Schwefelsgure und ist yon den genannten Autoren fiir aktinometrische Zwecke empfohlen worden. Analoger Erwartung entsprechend konnten wir hier als Zwischenprodukt die bekannte, stark reduzierende Amino- imino-methan-sulfins~ure 4) (VII) (Schmp. t42 bis 143 ~ Zers.) in Ausbeuten yon 45 bis 60% d. Th. fassen, wenn nach Auf- nahme yon nur einem Mol O 3 aufgearbeitet wurde. (Ansatz: 0,76g V; 0,05 g VI in 100mI Pyridin.) _X_hnlich verlguft offenbar die photosensibilisierte Autoxydation des Allylthio- harnstoffs; bereits H. GAFFRON 5) hatte beim Belichten dieser Verbindung in Aceton unter O 2 in Gegenwart yon Chlorophyll die Bildung yon SO s beobachtet. Bet Belichtung der L6sung von Thioharnstoff unter O 3 in Abwesenheit eines Sensibilisators wurden in jeder Phase der Sauerstoffaufnahme nur Cyanamid und Schwefels~ure als Umsetzungsprodukte gefunden; m6glicherweise erfolgt in diesem Falle die Weiteroxydation der Sulfins~ure wesentlich rascher als unter den Bedingungen der sensibilisierten Reak- tion, die den Thioharnstoff gegeniiber der Sulfins~ture bevor- zugt angreift. Die Beobachtungen zeigen, dab man die Akzep- torch der photosensibilisierten Autoxydation nicht generell als Reduktionsmittel bezeichnen kann, und lassen daher interes- sante Schlfisse auf die Konstitution des yon uns gefundenen labilen Zwischenproduktes Sensray} O36) der photosensibili- sierten Autoxydation zu. Organisch-Chemisches Institut der Universitat Ggttingen. GONTHER O. SCHENCK und HERBERT WIRTH 7). Eingegangen am 6. Februar 1953. 1) 113USCH, W., u. W. DIETZ: Ber. deutsch, chem. Ges. 47, 3277 (1914). ~) PAUSACKER, K.H.: J. chem. Soc. [London] 1950, 3478.- CRIE~EE, R., n. G. LOHAUS: Chem. Ber. 81, 219 (t951). a) WARBURG, 0., U. V. SC~OCKEN: Arch. of 13iochem. 21, 363 (1949). -- 13URK, D., u. O. WARBURG: Z. Naturforsch. 6b, t2 (1951). 4) BARNET% E. DE 13.: J. Chem. Soe. [London] 97, 64 (1910). s) GAF~XON, H.: Bet. dtsch, chem. Ges. 60, 2229 (I927). 6) SC~CK, G. O. : Naturwiss. aS, 28 (1948). -- Z. Elektrochenl. 55, 505 (1951); 56, 855 (t952). ~) Auszug arts der Dissertation yon H. WIRTH. G6ttingen 1953. Nachweis und Trennung von Hiimosiderin und Hilmoglobin durch Papierelektrophorese. H~i.mosiderin, das eisenhaltige Abbauprodukt des Blut- farbstoffes H~imoglobin, soll eine uneinheitliche, lockere che- mische Verbindung, die noch der chemischen Aufklgrung harrtl), yon Eisen-(III)-hydroxyd mit eiweil3haltigen Kom- plexen darstellen2). Zur Priifung dieser Ansicht schien eine Untersuchung des Verhaltens yon H~mosiderin bet der Papierelektrophorese aus- sichtsreich [Methodik vgl. 3),4)]. Als Untersuchungsmaterial diente in unseren Versuchen ungereinigtes Hgmosiderin aus der Leber eines Falles yon H/imochromatose, aus einer Leber mit H~tmosiderose anderer Genese und aus ether Teercyste bet Endometriose. Bet einer Laufzeit yon t6 Std, einem Pl~ yon 8,5 [MICHA- ELIs-PufferS)] und einer angelegten Spannung yon l l0V (Streifenlgnge 20 cm, Streifer/breite 6 cm) zeigten sich am un- gef~trbten Papierstreifen zwei deutlich voneinander getrennte, braun bis braungrfin gefgrbte Fraktionen, die mit Amido- schwarz angefgrbt werden konnten, also eiweil3haltig waren. Die am weitesten yon der Auftragstelle abgewanderte Fraktion ergab ohne weitere Vorbehandlung die Reaktionen III-werti- gen Eisens (Berlinerblau-Probe, Reaktion mit Rhodanwasser- stoff), unterschied sich somit deutlich vom Ferritin nnd zeigte das yon HUECK6) geforderte Verhalten yon H~imosiderin. Die zweite Fraktion ergab keine unmittelbare Eisenreaktion, wurde jedoch mit I-I~O 2 gebleicht und zeigte bet Anwendung der t~enzidinprobe eine braungraue Fiirbung, die deutlich von der Eigenfarbe dieser Fraktion verschieden war und durch Trocknung des Papieres bet 70~ haltbar gemacht werden konnte ; es handelte sich demnach um H~tmoglobin. Die Hgmo- siderinfraktion wurde bet der Benzidinprobe nicht angefarbt (Fig. 1). Im Reihenversuch mit Puffergemischen yon unterschied- licher Wasserstoffionen-Konzentration wurde ftir diese Hgtmo- siderinfraktion ein Umladungsbereich (sog. ,,isoelektrischer Punkt") yon Px 6,8 bis 6,5 ermittelt. Die eisen-(III)-positive Fraktion (HXmosiderin) entsprach beim Vergleich der Wanderungsstrecken mit Blutserumfrak- tionen und deren kurvenmgl3iger Auswertung dem c%-Globulin und unterschied sich in dieser I-Iinsicht deutlich vom metall- bindenden Protein der /~l-Fraktion des Blutserums2). Die

Photooxydation von Thioharnstoff zu Amino-imino-methan-sulfinsäure

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Page 1: Photooxydation von Thioharnstoff zu Amino-imino-methan-sulfinsäure

Heft 4 K u r z e Or ig ina lmi t t e i lungen . 1 4 1 1953 (Jg. 40)

dab A ldohexosen 1nit s t e i g e n d e m Geha l t der L 6 s u n g an Zucke r u n d S~iure, m i t E r h 6 h u n g der T e m p e r a t u r u n d der E in - wi rkungsze i t ( innerha lb der zul~ss igen Grenzen) v e r m e h r t e Mengen a n R e v e r s i o n s p r o d u k t e n m i t z u n e h m e n d e m K o n d e n - s a t i onsg rad b i lden; dab d a n e b e n auch ein desmoly t i s che r A b b a u s t a t t f i nde t , beda r f ke iner be sonde ren Erw~Lhnung.

Die Reve r s ion in s au re r L 6 s u n g s te l l t s ich n a c h a l l edem als eine du rch die k a t a l y t i s c h e M i t w i rkung yon Wasse r s to f f - ionen beeinflul3te Gle ichgewich t s reak t ion dar. Sie dt i rf te s ich abe t t ro tz der b e s t e h e n d e n Analogie yon der f e r m e n t a t i v e n R e s y n t h e s e un t e r sche iden . E s gewinn t den Ansche in , dab zwischen den e n z y m a t i s c h u n d den du rch S~nre geb i lde ten Re- v e r s i o n s p r o d u k t e n U n t e r s c h i e d e in der K o n s t i t u t i o n bes tehen . Man mul3 a n n e h m e n , dal3 die n ied r igs ten A n f b a u v e r b i n d u n g e n aus der Glucose, wie sie bet der s a u r e n H y d r o l y s e der St~rke gebi lde t werden , I soma l to se u n d Gent iob iose sind, bet denen die Verkn t ip fung der zwei Glucosemoleke ln e n t w e d e r in ~- l .6- oder in f l - l .6 -S te l lung erfolgt . Die A n g a b e n von S. A. BARKER u n d E. J. BOI~RX'E ~), w o n a c h bet der Z t i ch tung von Escherichia coli auI Mal tose als p o l y m e r e V e r b i n d n n g e n Maltotr i - , t e t r a - u n d pen t aose m i t jeweils = - t . 4 -Verknf ip fung en t s t ehen , legt die F o l g e r u n g nahe , dab die bet der f e r m e n t a t i v e n bzw. bet der s a u r e n H y d r o l y s e der Lac tose geb i lde ten Ol igosacchar ide /~hnliche K o n s t i t u t i o n s n n t e r s c h i e d e aufweisen ; dafi ir sp rechen a u c h die e ingangs e r w g h n t e n B e f u n d e y o n M. A R o ~ s o ~ tiber die e n z y m a t i s c h n i ch t v611ig s p a l t b a r e n R eve r s i onsp roduk t e , die bet der s au ren H y d r o l y s e yon Lac tose au f t r e t en .

Ins t i tu t ]~r Erni~hrungs/orschung in Potsdam-Rehbr~cke. K. M{JLLER u n d K. T~UFEL.

Eingegangen am 5. Januar 1953.

I) WALLEI'~'FELS, t~.: Naturwiss. aS, 306 (195t). - - WALLEN- FEES, K., u. E. 13ERN~: Angew. Chem. 64, 28 (1952).

2) MALYOTH, G., u. W. STEIN: Angew, Chem. 64, 399 (t952). a) AROXSON, M.: Arch. of Biochem. a. Biophysics a9, 370 (1952). 4) TXO~EL, K., u. K. MO:L~a: Z. Lebensm.Unters. u. -Forsch.

94, 40~ (~952). ~) WortL, A.: 13er. deutsch, chem. Ges. 2a, 2084 (1890). ~) T2/,IJFEL, t~., U. J52. iV[~3LLER: Z. Lebensm.Unters . u. -Forsch.

9~, 429 (~952). ~) BARKER, S. A., u. E. J. 13OURXE: J. Chem. Soc. [London]

1952, 209; vgl. Chem. Zbl. 12a, 7~93 (~952).

Photooxydation yon Thioharnstoff zu Amino-imino-methan-sulfinsiiure.

Die A u t o x y d a t i o n s u b s t i t u i e r t e r H y d r a z o n e (I) n a c h W. BUSCH ~) u n d W. DIETZ ff ihr t zu den als H y d r o p e r o x y d e ~) (II) au fgek lg r t en V e r b i n d u n g e n . Die gle ichen P r o d u k t e er- h ie l ten wir bet der du rch M e t h y l e n b l a u oder R u b r e n p h o t o - sensibi I is ier ten A u t o x y d a t i o n in L 6sung . Ana loge U m w a n d - l u n g s p r o d u k t e yon S emi ca rbazonen wa ren wegen zu r a sch e r fo lgender Ze r se t znng (Gasen twick lung) n i ch t erhgi t l ich.

I n v61lig a n d e r s a r t i g e r R e a k t i o n f i ihr te die d u t c h Eos in photosens ib i l i s ie r te A u t o x y d a t i o n des B e n z M d e h y d t h i o s e m i - c a rbazons (III) in A_thanol zu e iner bet 90 bis 91 ~ s chme lzenden V e r b i n d u n g , die sich bet Z i m m e r t e m p e r a t u r u n t e r SOe-Ent- w ick lung im L a u f e 1 S td zersetz t . Au f G r u n d ihrer R e a k t i o n s - weisen u n d E l e m e n t a r a n a l y s e sp rechen wir die V e r b i n d u n g Ms eine N-Sulf insAure der Ar t IV m i t e ther Molekel Kr is taU- A t h a n o l an. E ine Xhnliche U m w a n d l u n g zeigte Ace ton- th io - s emica rbazon .

H R--N--N = C-- R' - -

H

I

H H [ I

C~Hs--C=N--N--C NH~ - - - II s

III

hv/Sens/02 H -+ R--N= N~C--R'

I OOH

II

H hv/Sens]O~ I

CsH~--C = N--N = C--NH2 I SO~H

IV

hv/Sens (VI)/O0 H.N--C--NH= - - + HN=C--NH=

I / e ~ I S SO~H

V VII ; O~

"~ N~C--NH2+ H~SO,

Ffir die a n g e n o m m e n e B i ldung e iner N-Su l f ins~ure bei der pho tosens ib i l i s i e r t en A u t o x y d a t i o n eines T h i o s e m i c a r b a - zons sp rechen unse re 13eobachtungen bet der photosens ib i l i - s i e r t en A u t o x y d a t i o n des T h i o h a r n s t o f f s (V). Diese I t ihr t n a c h O. WARBURG ~) y o n V. SCHOCKEIV m i t P r o t o p o r p h y r i n ( V I ) in P y r i d i n zu C y a n a m i d u n d Schwefelsgure u n d is t yon den

g e n a n n t e n A u t o r e n fiir a k t i n o m e t r i s c h e Zwecke empfoh len worden . Ana loge r E r w a r t u n g e n t s p r e c h e n d k o n n t e n wir hier als Z w i s c h e n p r o d u k t die bekann t e , s t a rk reduz ie rende A m i n o - i m i n o - m e t h a n - s u l f i n s ~ u r e 4) (VII) (Schmp. t 42 bis 143 ~ Zers.) in A u s b e u t e n yon 45 bis 60% d. Th. fassen, wenn n a c h Auf- n a h m e yon n u r e inem Mol O 3 au fgea rbe i t e t wurde . (Ansa tz : 0 , 7 6 g V; 0,05 g VI in 1 0 0 m I Pyr idin . ) _X_hnlich ve r lgu f t o f fenbar die photosens ib i l i s ie r te A u t o x y d a t i o n des Al lyl th io- ha rns to f f s ; bere i t s H. GAFFRON 5) h a t t e be im Bel ich ten dieser V e r b i n d u n g in A c e t o n u n t e r O 2 in G e g e n w a r t yon Chlorophyl l die B i ldung yon SO s beobach t e t .

Bet B e l i c h t u n g der L 6 s u n g von T h i o h a r n s t o f f u n t e r O 3 in Abwesenhe i t eines Sensibi l isators w u r d e n in j eder P h a s e der S a u e r s t o f f a u f n a h m e n u r C y a n a m i d u n d Schwefels~ure als U m s e t z u n g s p r o d u k t e ge funden ; m6gl icherweise erfolgt in d iesem Falle die W e i t e r o x y d a t i o n der Sulf ins~ure wesen t l i ch ra scher als u n t e r den B e d i n g u n g e n der sensibi l i s ier ten Reak- t ion, die den Th ioha rns to f f gegeni iber der Sulfins~ture bevor - zug t angrei f t . Die B e o b a c h t u n g e n zeigen, dab m a n die Akzep- to rch der pho tosens ib i l i s i e r ten A u t o x y d a t i o n n i ch t generel l als R e d u k t i o n s m i t t e l beze ichnen kann , u n d lassen dahe r in teres- s an t e Schlfisse au f die K o n s t i t u t i o n des yon u n s g e f u n d e n e n labilen Zwi schenp roduk t e s Sensray} O36) der photosens ib i l i - s ier ten A u t o x y d a t i o n zu.

Organisch-Chemisches Ins t i tu t der Universitat Ggttingen.

GONTHER O. SCHENCK u n d HERBERT WIRTH 7).

Eingegangen am 6. Februar 1953.

1) 113USCH, W., u. W. DIETZ: Ber. deutsch, chem. Ges. 47, 3277 (1914).

~) PAUSACKER, K . H . : J. chem. Soc. [London] 1950, 3 4 7 8 . - CRIE~EE, R., n. G. LOHAUS: Chem. Ber. 81, 219 (t951).

a) WARBURG, 0., U. V. SC~OCKEN: Arch. of 13iochem. 21, 363 (1949). - - 13URK, D., u. O. WARBURG: Z. Naturforsch. 6b, t2 (1951).

4) BARNET% E. DE 13.: J. Chem. Soe. [London] 97, 64 (1910). s) GAF~XON, H.: Bet. dtsch, chem. Ges. 60, 2229 (I927). 6) S C ~ C K , G. O. : Naturwiss. aS, 28 (1948). - - Z. Elektrochenl.

55, 505 (1951); 56, 855 (t952). ~) Auszug arts der Dissertation yon H. WIRTH. G6ttingen 1953.

Nachweis und Trennung von Hiimosiderin und Hilmoglobin durch Papierelektrophorese.

H~i.mosiderin, das e i senha l t ige A b b a u p r o d u k t des B lu t - fa rbs tof fes H~imoglobin, soll eine uneinhei t l iche , lockere che- mische Ve rb indung , die noch der c h e m i s c h e n A u f k l g r u n g ha r r t l ) , yon E i s e n - ( I I I ) - h y d r o x y d m i t eiweil3haltigen K o m - p l exen darstel len2).

Zu r P r i i fung dieser A n s i c h t sch ien eine U n t e r s u c h u n g des Ve rha l t en s yon H~mos ide r i n bet der Pap ie re lek t rophorese aus- s ich ts re ich [Methodik vgl. 3),4)]. Als U n t e r s u c h u n g s m a t e r i a l d ien te in u n s e r e n V e r s u c h e n unge re in ig t e s H g m o s i d e r i n au s der Lebe r eines Fal les yon H / imoch roma tose , aus e iner Leber m i t H~tmosiderose andere r Genese u n d aus e ther Tee rcys t e bet Endome t r i o se .

Bet e iner Laufze i t yon t6 Std, e inem Pl~ yon 8,5 [MICHA- ELIs-PufferS)] u n d e iner ange leg ten S p a n n u n g yon l l 0 V (Stre i fenlgnge 20 cm, Streifer/brei te 6 cm) ze ig ten sich a m u n - gef~trbten Pap ie r s t re i fen zwei deu t l i ch v o n e i n a n d e r ge t renn te , b r a u n bis b r aung r f i n gefgrb te F r a k t i o n e n , die m i t Am id o - schwarz a n g e f g r b t we rden k o n n t e n , also eiweil3haltig waren . Die a m we i t e s t en yon der Auf t rags te l l e a b g e w a n d e r t e F r a k t i o n ergab ohne wei tere V o r b e h a n d l u n g die R e a k t i o n e n I I I -wer t i - gen E i sens (Ber l inerb lau-Probe , R e a k t i o n m i t R h o d a n w a s s e r - stoff), un t e r sch i ed s ich somi t deu t l i ch v o m Fer r i t in n n d zeigte das yon HUECK6) geforder te Ve rha l t en yon H~imosiderin. Die zweite F r a k t i o n ergab ke ine u n m i t t e l b a r e E i sen reak t ion , wurde j edoch m i t I-I~O 2 geble ich t u n d zeigte bet A n w e n d u n g der t~enzidinprobe eine b r a u n g r a u e Fi i rbung, die deu t l i ch v o n der E igen fa rbe dieser F r a k t i o n ve r sch ieden war u n d d u rch T r o c k n u n g des Pap ie res bet 7 0 ~ h a l t b a r g e m a c h t werden k o n n t e ; es hande l t e s ich d e m n a c h u m H~tmoglobin. Die H g m o - s ide r in f rak t ion wurde bet der Benz id inp robe n i ch t a n g e f a r b t (Fig. 1).

I m R e i h e n v e r s u c h m i t P u f f e r g e m i s c h e n yon un te r sch ied - l icher W a s s e r s t o f f i o n e n - K o n z e n t r a t i o n w u r d e ftir diese Hgtmo- s ide r in f rak t ion ein U m l a d u n g s b e r e i c h (sog. , , i soelektr ischer P u n k t " ) yon Px 6,8 bis 6,5 e rmi t t e l t .

Die e i sen- ( I I I ) -pos i t ive F r a k t i o n (HXmosiderin) e n t s p r a c h b e i m Vergle ich der W a n d e r u n g s s t r e c k e n m i t B l u t s e r u m f r a k - t i onen u n d deren kurvenmgl3 iger A u s w e r t u n g d e m c%-Globulin u n d u n t e r s c h i e d sich in dieser I-Iinsicht deu t l i ch v o m me ta l l - b i n d e n d e n P ro te in der /~l-Fraktion des B lu t se rums2) . Die