Polar Expedition Survival Koh1983d

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  • 5/13/2018 Polar Expedition Survival Koh1983d

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    Berichte zur PolarforschungReports on Pola r R esearc h

    Sonderheft Nr. 3/Juli 1983

    SICHERHEIT UNO UBERLEBEBEl POLAREXPEDITIONEN

    zusammengestellt von Heinz Kohnen

    '.i

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    Inhaltsverzeichnis

    1. Sicherheit und Verhalten bei Arbeitenauf dem Kontinent

    2. Sicherheit und Verhalten auf Seea) Uberleben in Seenotb) Regeln fur das Leben und Arbeiten

    an Bord der polarstern

    3. Sicherheit und Verhalten beiHubschrauber-Operationen

    seite5

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    29

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    Einfiihrung

    seit Mitte der siebziger Jahre unternimmt die Bundesrepublikwieder Expeditionen in die Antarktis. Mit dem Beitritt zumAntarktisvertrag 1978 und der Aufnahme in die Konsultativrundeder Vertragspartner nach dem Bau der Uberwinterungsstation 1981werden solche Expeditionen Jahrlich durchgefiihrt. Trager dieserExpeditionen sind das Bundesministerium fUr Forschung und Techno-logie, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das 1980 gegrundetAlfred-Wegener-Institut fUr Polarforschung in Bremerhaven. D~esesInstitut betreibt und unterhalt die fur die Expeditionen erforderlichen logistischen ~Iittel, wie die Antarktisstationen, denForschungseisbrecher "Polarstern", zwei mit Kufen ausgerlisteteMe8- und Transportflugzeuge, einen umfangreichen Park an Schnee-f~hrzeugen, und es chartert regelma8ig Hubschrauber im Zusammenhanm~t den Fahrten der "Polarstern~. Das Expeditionsgebiet umfaBtden packeisbedeckten antarktischen Meeresring, Schelf- und Inlandeis, sowie die eisfreien Regionen im Bereich der Weddell-See undder Antarktischen Halbinsel. 1982 wurde zusatzlich mit Forschungsarbeiten im Nordpolarmeer begonnen.1rnRahmen dieser Expeditionen gehen i~er wi ed er Wi ss en sc ha ft lerund Techniker in die Polargebiete, die zum ersten Mal mit di7 serextremen Umwelt, besonders der der Antarktis konfrontiert s~nd.Diese Urnwelt verlangt ein Verhalten und ein Leben, das sichv611~g Von dem in den anderen Regionen der Erde unterscheidet.Al1e1~ ~chon in der Antarktis zu sein, so ein geflUgeltes wort,1St R1S1ko genug. Urn das Risiko fUr das Leben und Arbeiten aufdem Eis, auf dem Meer und in der Luft so gering wie maglich zUha1ten, mu8 sieh jeder Expeditionsteilnehmer mit den besonderenRls1ken der Polargebiete, ihrer Abwehr und Vermeidung vertraut.machen~ Diese BroschUre solI hierzu Anleitung und Leitfaden seln.

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    Sicherheit und Uberleben bei Polarexpeditionen

    1.) Sicherheit und Verhalten bei Arbeiten auf dem KontineDie Antarktis unterscheidet sich grundsatzlich in Uberlebefragen von allen anderen Kontinenten. Die Gefahren fUr dMenschen resultieren aus der physischen Natur. Die Antarktist eine extrem kalte wuste, die zu 98 % eisbedeckt ist uin ihrem Innern keine Lebensformen bietet, die zu Uberlebezwecken genutzt werden konnten. AIle Uberlebens-Mittel milmitgebracht werden und sollten in ausreichendem MaBe Yorhaden sein.Die wesentlichen Gefahrenquellen mit all ihren Folgeerschenungen, auf die der Mensch eingestellt sein muB sind za) extrem tiefe Temperaturen (in der Ostantarktis bis unt-800 C).b) Blizzards mit Windgeschwindigkeiten von aber 100 Knotedie in wenigen Stunden aufziehen konnen und die Sic

    vollkommen aussChalten.c) Whiteout-Situation. Diffuse Beleuchtung be! dicker Wokendecke oder Nebel. Der Horizont und alle Konturen dSchneeoberflache verschwinden. Fahrzeugspuren, FuBspureSastrugis und Spalten werden unsichtbar. Absolute Deorientierung tritt auf.d) Blackout-Situation. Durch Storung der Ionosphare kann dF'unkverbindunq iiber Stunden bzw. Tage zusammenbrechene) Spalten im Eis, besonders wenn sie lion Schneebruckenbedeckt sind.Probleme, die wegen der Besonderheiten der Antarktis entsthen kennen und denen deshalb besondere Aufmerksamkei tschenken ist, sind u.a.: Erfrierungen, Feuer, CO-Vergitungen, Schneeblindheit, Sonnenbcand, mangelnde KorperpfleWassecverlust, Behenanpassung, Unterkuhlung, Wind-Chil

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    FeuerDie groBte Gefahr an polaren Stationen, aber auch in Feld-stationen und Zelten, ist das Feuer. Infolge der geringenLuftfeuchtigkeit ist alles brennbare Material pulvertroekenund kann bei EntzUndung, verstarkt noeh durch starken windoder Blizzards, in Minuten abbrennnen. So wurde das Meteo-rOlogiegebaude der Mirny Station 1960 innerhalb VOn 30 Minu-ten total dureh Feuer zerstort. Zur zeit des Brandes wUteteein Blizzard von 200 km/h, und die Temperatur lag bei _460C.Jede BemUhung, die aeht wissensehaftler zu retten, war er-folglos.Die Ursachen von Brand sind gewoh nl ich Sorg los igke it,schlechte Haushaltung sowie fehlerhafte elektrisehe und me-chanische Operationen. Diese Ursachen gilt es zu eliminie-reno Fur eine Station ist eine Liste von Verhaltensregeln,Sicherungen und ein Uberwachungssystem zu erstellen, die dasStationspersonal kennen und einhalten muB. Aber auch fUr dieFeldoperationen sind Sicherheitsvorkehrungen fiir zelte undFeldstation zu treffen, wie z.B.:

    Kein Feuer unbeaufsiehtigt lassenNicht im Bett oder Sehlafsack rauehenOrdnung in der Kuche una beim Kochen haltenHochbrennbares Material im Freien aufbewahrenBetanken von Generatoren, Naehfililen von Koehern undLampen, Laden von Batterien im FreienBesondere Vorsicht beim SehweiBen und LatenKleidung nicht auf aer Heizung trocknenJedermann hat sieh mit den Feuersicherungen vertrautzu machen1m FaIle von Brand sofort Alarm geben und Hilfe holen;nicht versuchen, das Feuer unbedingt allein zu bekampfenUberlebensvorsorge fUr den Brandfall muB getroffen sein(Notunterkunft, Ersatzzelte, Kleidung, Lebensmittel etc.).

    CO-VergiftungKohlenmonoxid 1st ein farb- und geruchloses Gas, das infolgeunvollstandiger Verbrennung bei laufenden Motoren und bren-n:nden Ofen auftreten kann. Die symptome einer co-vergiftungale nicht immer leicht zu erkennen sind, sind brennendeAugen, Kopfschmerzen, Abgechlafftheit, Herzklopfen, Kniezit-tern, Benommenheit und Obelkeit. Da CO den Blutsauerstoffreduziert, ist die Antwort auf eine Vergiftung schnelleSauerstoffzufuhr (Frisehluft, Sauerstoff-FIaschen). DerVergiftete solIte, da Sauerstoff dureh Bewegung verbrauchtwird, mindestens einen Tag ruhig liegen. Medizinische Uber-

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    Gute Luftung und LuftungskontrolleGeneratoren und Ofen nicht unbewacht in geschlosseneRaumen laufen lassenCO-Anzeiger in gefahrdeten Raumen benutzenReine Kocher oder offene Of en wah rend der Nachtruhbrennen lassen.ErfrierungenErfrierungen treten bei nicht angemessener Bekleidung ubevorzugt im Gesicht, an Handen und Fullen auf. Ein Warnzeichen sind starke Schmerzen an den betroffenen StellenDer Beginn wird durch fahle, leichenfarbige Flecken angzeigt. Gegenseitige Kontrolle ist eine gute Vorkehrung. Btroffene Stellen sind aufzuwarmen jedoch auf keinen Fall mSchnee zu reiben. Das Aufwarmen kann uber eigene Korperwarm(isolierende Bekleidung) oder ein Warmwasserbad (40 - 43erfolgen.Vorkehrungen:- Hinreichende Kleidung (Handschuhe, Stiefel etc.)- Kapuze mit vorbau, urnden Wind abzuhalten- Feuchtigkeit (01, Benzin etc.) an der Kleidung vermeidenDie Frostbeulen konnen mit Lanolin behandelt werden. Bstarkeren Erfrierungen ist wegen Infektionsgefahr medizinische Behandlung angebracht.SchneeblindheitDas Angebot an uV-Strahlung ist in der Antarktis bis20 % hoher als in unseren Breiten. Durch die hOhe Reflektivitat der Schneeoberfliiche ist das Auge einem so haheStrahlungsangebot ausgesetzt, das zu Schneeblindheit fuhrekann. Die Anfangssymptome sind schmerzende Augen und Kapfschmerzen. Bei Schneeblindheit sind die Augen im Dunkelzu halten (abgedunkelte Raume oder Binden). Die Erholunkann bis zu ,a Tagen dauern und erhebl iche BehinderungGefahrensfall bedeuten. Permanente Schaden konnen auftretenVorkehrungen:Nicht leichtsinnig sein und stiindig, auch bei bedecktemHimmel und Whiteout,und besonders in groBen Hohen SonnenbrUle tragen.

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    Vorkehrungen:Benutzung von Sonnenschutzcreme und Fettstift.Mangelnde K6rperpflegeHygiene und Sauberkeit sind auch in den Polargebieten keinilberflussiges Zivilationsprodukt: sie erh6hen das person-liche Wahlbefinden und reduzieren die Anfalligkeit gegenKrankheiten. Wahlbefinden und Gesundheit sind die wichtig-sten voraussetzungen fur das iiberleben und fur effektiveForschungsarbeit. Grundvoraussetzungen sind ein haufigerWechsel (d.h. zum Beispiel bei starkem Schwitzen taglich)von Unterwasche und Socken, regelmaBiges Waschen (auch unterprimitiven Varaussetzungen). rm Extremfall von Wasserknapp-heit ist ein Abreiben des Korpers mi t nassen Lappen oderPudern der FuBe angezeigt. Schwitzen ist zu vermeiden. DieZahne saIl ten taglich geputzt werden. Barte sind keinerhohter Gesichtsschutz. Die korperliche Pflege ist eineFrage der Selbstdisziplin und sollte unbedingt aufrechtgehalten werden; sie hebt die Moral und erhoht das Wohlbefinden.Ferner ist ein ausgewogener Rhythmus zwischen Arbeit undRuhe mit angemessener Zufuhr von Nahrung und Flilssigkeiunbedingt notwendig.Schlechte korperllche und geistige Verfassung reduzierendas Leistungsvermogen und die iiberlebensehaneen.WasserverlustDie extreme Trackenheit der Luft filhrt zu groBen Was server-lusten allein durch das Atmen (bis au 3 1 tagl ieh auf dePlateau der Ostantarktis). Die Kalte vermindert das ourst-gefilhl. Wasserverlust hat Mudigkeit und geringere widerstandfahigkeit gegen Kalte zur Folge und reduziert die geistigeAktivitat.Vorkehrung: Erh6hte planmallige Fliissigkeitszufuhr Gber daVerlangen hinaus, aber nicht mit alkoholischenGetri:inken.lIohenanpassungDieses Problem ist auf dem Schelfeis von geringer Bedeutung.Grundsatzlieh ist jedoch eine langsame Anpassung des Korpersin graBen Hohen (3 000 m) erfarderlich.

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    Langsamer bewegen, langsamer arbeiten und hau f i.qez ruhen

    10 20 30 40 50 60 70

    0 10De4,4DC-1,1C-6,7 DC

    -12C00 -rasc

    . . .:I. .c u. .III -23,3eQ.E( ! ? ~29DCIII. : : -34,4C. .. . l I :Q). . .. . . ~40oCw

    -45,6e

    -100 -S1e. .::l. . .lO. .I QlQ.. . E. . .::I Ql-' . .

    10 20 30 40 50 60 70(km!h)

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    UnterkiihlungUnterktihlung ist die Absenkung der normalen Korperternpertur infolge unzureichender Kleidung, tiberanstrengung unNahrungsmangel. Es wird rnehr Korperwarme abgefiihrt als produziert wird. Folgeerscheinungen sind Mildigkeit, Selbstaufgabe und geistige Ausfallserscheingungen. Das Urteilsvermogen ist eingeschdinkt, Falscheinschatzungen der Situatiosind haufig. Unterkuhlung filhrt schlieBlich zurn Kollabiereund zur BewuBtlosigkeit. Umgehende Behandlung ist erforderlich. Als erste Hilfe ist durchzuftihren:Errichtung eines Wetterschutzes, neue trockene Kleidung,einen Schlafsack legen (u.U. mit einer zweiten Person zAufwarmen), nicht fiberwarmen, kalorienreiche Nahrung uheiBe Getriinke zuflihren, im FaIle eines Kollapses nicht bwegen, wahrend des Transports Korperternperatur auf Normalniveau halten.wind-Chillwind erhoht den Wiirrneverlust durch verst.arkt.en Austauscbzw. verstarkte Zirkulation. Der Warmeverlust wachst mwachsender Windgeschwindigkeit, was zu erhohter Erfrierungsgefahr ftihrt. oiesen Vorgang bezeichnet man als Wind-ChillDie kombinierte Wirkung von Wind und Temperatur karin meiner aquivalenten Temperatur zuordnen, die der effektiveTemperaturwirkung auf der Haut entspricht (Abb. 1). DieBeziehung ist wichtig, um die Gefahr von Erfrierungen azuschiitzen. Als Vorkehrungen sind hier dieselben zu nennendie unter dem Punkt "Erfrierungen" aufgefiihrt sind (trokene, winddichte und windschtitzende Kleidung etc.).Bernerkungen tiberangemessene KleidungEin altes Sprichtwort sagt: 'Wer friert, ist dumm oder armLetzteres gilt in den Polargebieten auBerst seiten. Dahochste Gebot ist deshalb: Warrnhalten und den Korper vWarmeverlust schiitzen. Kleidung solite deshalb winddichund wiirmeisolierend sein und trotzdem Austausch und Zirklation in gewissem MaBe ermOglichen. Feuchte Haut und Schwizen sollten vermieden werden. Beide sind gefiihrlich, da dWarmeverlust tiber eine feuchte Haut nahezu 20 mal groBeist als (iber eine trockene Haut. Die Kleidung sollte dehalb angemessen sein fur verschiedenste Wind- und Temperaturbereiche. Verschiedene Kombinationen ermoglichen opt

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    male Anpassung lind standiges Wohlbefinden. Beide sind

    Hauptlager wiihrend der Kraulberg-Expedition als Beispiel eines mobllen FeldlagersFoto; Kohne

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    UnterkiihlungUnterkiihlung ist die Absenkung der normal en Korpertemperatur infolge unzureichender Kleidung, Uberanstrengung uNahrungsmangel. Es wird mehr Korperwarme abgefiihrt als produziert wird. Folgeerscheinungen sind Miidigkeit, Selbstaufgabe und geistige Ausfallserscheingungen. Das Urteilsvermegen ist einqeachrankt, Falscheinschatzungen der Situatiosind haufig. Unterklihlung fiihrt schIieBIich zum Kollabiereund zur BewuBtlosigkeit. Umgehende Behandlung'ist erforderIich. Als erste Hilfe ist durchzuflihren:Errichtung eines Wetterschutzes, neue trockene Kleidung,einen Schlafsack le~en (u.U. mit einer zweiten Person zAufwarmen), nicht Uberwarmen, kalorienreiche Nahrung uheiBe Getranke zufiihren, im FaIle eines Koliapses nicht bwegen, wahrend des Transports Korpertemperatur auf Normalniveau halten.wind-Chillwind erhoh t, den Warmeverlust durch verst.arkten Austauscbzw. verscarkte Zirkulation. Der Warmeverlust wachst mwachsender Windgeschwindigkeit, was zu erh6hter Erfrierungsgefahr flihrt. Oiesen Vorgang bezeichnet man als Wind-ChillDie kombinierte Wirkung von Wind und Temperatur kann meiner aquivalenten Temperatur zuordnen, die der effektiveTemperaturwirkung auf der Haut entspricht (Abb. 1). OiesBeziehung ist wichtig, urn die Gefahr von Erfrierungen azuschatzen. Als Vorkehrungen sind hier dieselben zu nennendie unter dem Punkt wErfrierungenW aufgeflihrt sind (trokene, winddichte und windschiitzende Kleidung etc.).Bemerkungen iiber angemessene KleidungEin altes Sprichtwort sagt: Wer friert, ist dumm oder armLetzteres gilt in den Polargebieten auBerst selten. Ohochste Gebot ist deshaIb: Warmhalten und den Kerper vWarmeveriust schiitzen. Kleidung solite deshalb winddichund warmeisolierend sein und trotzdem Austausch und ztrklation in gewissem MaBe ermoglichen. Feuchte Haut und Schwizen solIten vermieden werden. Beide sind gefahrlich, da dWarmeverlust iiber eine feuchte Haut nahezu 20 mal groBeist als iiber eine trockene Haut. Die Kleidung solite dehalb angemessen sein fiir verschiedenste Wind- und Temperaturbereiche. Verschiedene Kombinationen ermoglichen opt

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    male Anpassung und standiges Wohlbefinden. Beide sind

    I~,.Hauptlager wahrend der Kraulberg-Expedition als Beispiel eines mobilen FeldlagerFoto: Kohne

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    tigt wird. AuBerdem bleibt man zu leicht an Maschinen hangenEine Kapuze mit Pelzbesatz 1St zu tragen, da sie optimalenSchutz bietet. Handschuhe sollten immer und in reichl LcheAuswahl vorhanden sein.Standige Pflege der Kleidung ist eine Grundvoraussetzungadliquater Anpassung an die extreme antarktische Umweit.Innerhalb dieses Komplexes ist das Oberlebenspaket (SurvivaBag) zu erwahnen, das bei Feldarbeiten standig mitgefUhrtwerden muB. Dieses Paket muB neben vorhandener und angemeS-sener Kleidung alles enthalten, was im Uberlebensnotfallfirrmehrere Tage benot igt wird. Rucksack oder Seesack sinals Behlilter angemessen. Zum Inhalt sollte unbedingt zahlenSchlafsack, ZeIt, Nahrung, Kocher, Signalmaterial, Erste-Hilfe-Mittel, Streichholzer, Ersatzkleidungsstucke, Kletter-material, Schneesage, KompaB, Karte, Schreibzeug, Toiletten-papier, Sonnenbrille, Kerzen. Erweiterte Kombinationen sinmoglich und hangen vom Eisatzgebiet sowie von der Zusammen-setzung der personlichen Ausrustung aboGrundsatzlich ist zu beachten, daB kein Feldeinsatz, und seer nur wenige Kilometer vom Camp entfernt, ohne die Mitnahmedes Oberlebenspaketes zulassig ist.Erste HilfeBier sind die verschiedenen Methoden und Anforderungen deErsten HHfe aufzufuhren. Von jedem Expeditionsteilnehmerwerden Grundkenntnisse der Ersten Hilfe erwartet.Aligemeines zum UberlebenJeder Expeditionsteilnehmer muB innerlich auf den Notfalvorbereitet sein. Diese Bereitschaft und entsprechendesKnow-How helfen, psychologische Hemmnisse abzubauen. Ijeder Gefahrenssituation ist die erste Grundregel: Ruhund keine Panikl Dann ist die Situation zu uberdenken unLOsungsmoglichkeiten sind zu erarbeiten. Oberlebenstechni-ken mussen beherrscht sein.Das Oberleben in einer Gruppe ist einfacher als in eineEin-Nann-Situation. Eine Gruppe kann nach verschiedenenAufgaben und Quali taten organisiert werden. Eine gute Fiirung kann Sorglosigkeit und Disorganisation verhindernsowie das lebenswichtige gute Aligemeinbefinden starkenSchvieriger ist die Situation, wenn eine Einzelperson sic

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    zur angegebenen Zeit nicht erfolgt ist, wird eine Suchmaschaft ausgesandt. Diese wird eine sorgfiiltige Rettung pnen, wodurch die tibelebenschancen groOer sind als dureigene Initiative. Die eigenen Vorrate sind zu kontrollierund die Energien sparsamst aufzuteilen. Wenig Bewegunggute Warmhaltung sind zu beachten. Erkennungssignale sbereitzuhalten. Nur im Fall, daB ~remdhilfe sieh verzogeist selbst die Initiative zu ergreifen. Diese erfordert 5faltigste Planung nach Entfernung, Orientierung und EnergNotbehausungZur normalen Notausrustung gehort ein ZeIt, so daB durchfur eine Unterkunft Sorge getragen ist. Daruber hinaus kman jedoch mit einfachen Mitteln wetterfeste Notbehausungim Schnee errichten. Voraussetzung ist, daB der Schnee hbzw. fest genug ist (Anhaltspunkt: eine Stelle wahlen,der man mit den FuBen nicht mehr einsinkt). Als Ein-MaUnterkunft kann z.B. ein T-formiger Graben ausgehoben werdessen Daeh V-farmig aus Sehneeblocken gebildet wird. Egang und Quergang ist im Bereich der ~(jOe. Breite des Gbens ca. 30 cm breiter als Schulterbreite. Unterhalb derflache kann der Gang ausgeweitet werden (siehe Skizze).Abdeckung ist im Eingangsbereich flach. Der Eingang istBloeken von innenverschl ieBen. LockSchnee ist zum Abdten von Fugen 2U n

    Dach aus SchneeblOcken

    Eine gute Notuntekunft ist der klasisehe Iglu. derSchneeblocken erritet werden kannUnterkunft fur mehre Personen zu bievermag. Ein Behelfiglu kann aus einern Fallschirm oder aus groBeren Abdeckplaerrichtet werden, indem die Plane i.ibereine zentrale Saaus Schneeblocken und einern Schneeblockring gespannt wiAuBen wird die Plane ebenfaiis mit Sehneeblocken beschwerEingang und Abzug sind in die Plane zu schneiden. Die onungen sind mit Schneeblocken zu schlieBen.Eine aufwendigere Art von Notunterkunft stellt die Schnhohle (rnehrere Personen) dar, die von einem Schragtunnaus als zentrales Gewolbe unter der Schneeoberflache aus

    zen.Oberflache

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    vorherrsehenden Wind angeordnet werden. Zum Heizen oderKochen konnen. falls erforderlich, primitive 5fchen ausleeren Buchsen hergestellt werden. Locher fur die Luft-zufuhr in der Seitenwand und eine perforierte Abdeekplattesind alles, was man braueht. Ais Brennmaterial konnen Ker-zen, Ole oder Gemische aus Treibstoff und 51 benutzt werden.AnzUnden und besonders Experimentieren sollten unbedingtauBen erfolgen.FeldoperationenBei jeglichen Arbeiten auBerhalb der Station bzw. des CampssolIten strikte Regeln wie im Flugbetrieb einghalten werden,ob die Abwesenheit nun kurzer (Stunden) oder langer (Tage),in die nahe Umgebung (einige Kilometer) oder groBe Entfer-nung fuhrt. Das heiBt, daB man sich beim Verlassen bei derCampzentrale abzumelden und die Ruckkunftszeit anzugebenhat. Ferner 1st eine Ruekmeldung unbedingt erforderlieh. Vordem Aufbruch ist das Wetter zu prufen und moglichst eine Vor-hersage einzuholen. Funkkontakte zu vorgegebenen Zeitensind festzulegen. Beim Aufsuchen verschiedener Arbeitsge-biete oder auf langeren Schlittenreisen (Tage) ist zu diesenvorgegebenen Zelten uber Funk die Position durchzugeben.Diese Regeln gel ten fur Gruppen und Einzelpersonen. GroBereEntfernungen vom Camp sollten niemals allein und zu FuBzuruekgelegt werden. Aueh bei der Benutzung eines Fahrzeugsfur groBere Distanzen sollte man moglichst nicht alleinreisen. Beim Verlassen des camps bzw. der Station - hiersind nleht Arbeiten in unmittelbarer Nahe gemeint - istunbedingt darauf zu aehten, daB die Kleidung auch furSchlechtwettereinbrilehe ausreiehend ist. Das Oberlebens-paket ist mitzufiihren. 1m Falle von Schleehtwet tereinbruchund Pannen ist das Fahrzeug nieht zu verlassen. Nur beiEinhaltung dieser Regeln kann aueh bei fehlendem oder niehtfunkt ionierendem Funkkontakt eine schnelle und planmaBigeRettung organisiert werden.In einem Camp mit mehreren einzeln stehenden Gebauden, dieaueh bei sehleehtem Wetter (Blizzard etc.) erreieht werdenmilssen, ist eine Seilfiihrung zwischen den Gebauden erforder-lieh. Eine Hand sollte bei fehlender Sieht lmmer am Seilseln.FuBmarscheLangere FuBmarsehe konnen sich aus Notsi tuationen ergeben.Jeglicher Bedarf fur den Marsch (Lebensmittel, Survival Bag)sallte sorgfaltig gepackt sein (Checkliste) und bequem eutragen sein. Gute Tragen oder Rucksaeke sind zu empfehlen.

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    Der Schritt ist langsam (angepaBt an die langsamste Person)

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    langeren Marschen solite eine skizzenhafte Routenkarte mitzurlickgeIegten Entfernungen und Tagebuch gefGhrt werden. BeiWhiteout und Blizzard ist unbedingt zu biwakieren. Bei feh-lenden Landmarken bleiben als Orientierungshilfe nur derKompaB, die Sonne und bei Dunkelheit die Sternbilder. Auchin den Polargebieten mit ihren schwachen magnetischen Hori-zontalintensitaten ist eine KompaBorientierung rnoglich, so-fern die MiBweisung (Deklination) bekannt ist. Die Deklina-tion im Bereich des Filchner-jRonne-Schelfeises liegt z.B.zwisdhen 00 und +200 (Abb. 2). Das Anbringen der MiB-weisung an die KompaBrichtung zur Bestimmung der wahren oderKartenriehtung gesehieht auf folgende Weise: KornpaBrichtung+ MiBweisung = wahre Riehtung. Umgekehrt wird die KompaB-richtung ermittelt, wenn z.B. eine Riehtung aus der Karteentnommen wurde, naeh der GIeiehung: KompaBriehtung = Kar-tenriehtung - MiBweisung. Aehtung auf das Vorzelchen derMiBweisung IGrobe Fehler bei der KompaBablesung (z.B. der bekannte 180

    0Fehler) lassen sich dureh gleiehzeitige sorgfaltige Beobach-tungen in der Umwelt verrneiden. Diese Beobaehtungen sind auewertvoll, wenn kein KompaB vorhanden 1st. 50 steht die Sonneurn6:00 Uhr wahrer Ortszeit ungefahr im Osten, urn 12:00 Uhrim Norden, urn 18:00 Uhr ungefahr im westen und urn24:00 Uhrim Sliden. Da die wahre Ortszeit in der Regel nur mit Hilfenautiseher oder astronomiseher Handbiieher bestimmt werdenkann, wird man die mittlere Ortszeit zugrunde legen, wodurehaber aueh die Richtungen urn 12:00 und 24:00 Uhr nieht rnehgenau Nord und Sud sind. Die mi ttlere Ortszei t ergibt sichnaeh der Formel

    T GMT ~ Ortslange p/1So, + bei Ostlangen und- bei Westlangen.Bei Naeht kann man sich mit Hilfe des Sternbildes Kreuz desSudens orientieren. Das sind 4 markante Sterne, die einKreuz bilden, dessen lange Aehse etwa 12 Monddurchmesser be-tragt. Wenn man d iese Achse urn etwa das 4,Sfaehe in Rieh-tung des sudl iehen Himmelspols verUingert und von dem sogefundenen Punkt aus senkreeht auf den Horizont hinunter-geht, so gibt der Lotpunkt am Horizont etwa die Sudrieh-tung an. Die richtige Richtung der AchsenverUingerung (zumHimmelspol) kann man daran uberprlifen, daB der sieh erge-bende Punkt so hoch (in Winkelgraden ausqed rucxt ) iiber derHorizont stehen mUB, wie der Beobaehtungsstandort Breiten-grade aufweist. In der GvN-Station auf 70 37' Breitebefindet sieh der Himmelspol 70037' liber dem Horizont.Diese Regel versagt allerdings in den Fallen, in denen diebeiden Sterne fur den Beobaehter horizontal nebeneinanderliegen. Dann helfen nur noeh Kenntnisse und Erfahrungenaufgrund von regelmaBigen Beobaehtungen des Himmels, so

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    es aufsteigt, ist der Pol rechts, wenn es abUillt, istlinks vom Sternbild.Gute Navigation, die auch unter primitiven Voraussetzungdurchqeftihr; werden kann, ist in Notfallen ein wichtigtlberlebenshilfsmittel. Han fertige eine Skizze an, dieaugenblicklichen Standort und den des Camps enthalt. BeiPositionen werden mit einer geraden Linie verbunden. Marscgeschwindigkeit, Marschzeit und Richtung ermoglichen ddie ungef1ihre Bestimmung der jeweiligen Position w1ihrendMarsches. Die Richtung kann mit dem KompaB oder der Schnedrift, deren Richtung wiederum mit KompaB oder Sonne wiedeholt zu bestimmen ist, standig kontrolliert und eingehaltwerden. Die Kenntnis der Position ist fur Suchaktionen auBorderrtLfch . wichtig und kann bei Funkkontakt durchgegebwerden. Nicht nur das Camp, sondern auch andere Ziele konnauf diese Art angesteuert werden.SpaltenSpalten sind Risse im Eis, die wenige Zentimeter bis einMeter, ja sogar manchmal mehrere Kilometer (Chasm) brsein kdn ne n, Die Tiefe variiert von wenigen Meternzu 30 - 40 m. Die ganz breiten Spalten, die sogenannteChasms der Schelfeise, konnen sogar bis zum Untergrundurchgehen. Schmale Spalten (bis zu einigen Metern Breitsind meistens von Schneebrucken bedeekt und stellenmit eine der groBten Gefahren bei Feldoperationen daOffene Spalten sind insofern keine Gefahr, als sie frgenug erkannt werden kennen. Spalten treten meistensder Schelfbarriere, am Festlandsaum und in den Bereichder Ice Rises auf; sie stellen lineare, haufig parallangeordnete Strukturen dar. Bei exzellenter Sichtstrahlendem Sonnenschein sind schneebedeckte Spaltmeistens als langliche oepressionen erkennbar, dieder Schelfoberflache sich ais Streifenmuster auspragkennen. Die Depressionen verstarken sich noch gegen Somerende oder brechen ganz ein, was die Gefahr in diesJahreszeit vermindert. Bei schlechter Sicht oder Whitout sind die Strukturen nicht erkennbar. Die Gefahrdann am groaten.Fur die Erkennung von schneebedeckten Spalten gibtverschiedene Methoden. Grundsatzlich sollten im spaltegetahrdeten Gebiet aIle verfugbaren Methoden zur Spalteerkennung e ingeset zt werden. Ei ne de r wi rkungsvolls tMethoden is t das Radar, das ei nen schne lIen Oberbl iuber die Existenz von Spalten und ihre Haufigkeit.~ibt.Daneben ist immer eine visuelle Flugerkundung durchzufuhreBeides schlieBt jedoch die Gefahr nicht absolut aus , BgroBer Spaltenhaufigkeit und perfekter Schneebedeekung kaleicht eine Spaite iibersehen werd~n. D.leSchneebrucke!"'ko

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    Horizont auf Breite GvNIIII,I\\I, _6

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    Scheinbare

    Horizont auf Br~ite GvN

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    infolge von Einbrechen groBer Fahrzeuge auf. Deshalb sowenn verborgene Spalten vermutet werden, eine Dreiergrangeseilt auf Skiern, das gefahrdete Areal nach Spasondieren und vermarken. Die Sondierung kann mit Stoder Eispickeln erfolgen. (Niemals auf einer Schneebstampfen oder springen!). Falls Spalten nicht umgangenkannen, sind sie mit Hilfe von Metallbrucken oder nacschiitten und Verfestigen mit Schnee zu uberqueren. Dasqueren hat immer senkrecht zum Spa! tenverlauf zu erfoDas geringste Risiko liegt jedoch stets in der Umgedenn auf die potentiellen Gefahren eines Spaltengebikann nicht genug verwiesen werden.Bei der Rettung aus Spa Iten kommen die alpinen Techzur Anwendung. Ein Lehrgang in diesen Techniken istdingt angebracht.

    Notlandung auf dern EisBruchlandungen in Polargebieten sind nahezu ausschlieBeine Falge von schlechter Sicht, auftretend unter WhiteaBlizzard- oder Driftbedingungen. Vor Flugbeginn sind degrundsatzlich die Sichtverhaltnisse genauestens 2U Gbefen. Not- oder Bruchiandungen auf dem Eis mussenimmer zu einem Desaster fuhren, wenn die Techniken deslebens beherrscht werden.1m FaIle einer Bruchlandung:

    Verlasse das Flugzeug unmittelbar und bleib fern, biTurbinen abgekuhlt sindPrilfe Verletzungen und leiste Erste HilfePrufe Kleidung und verhindere Beschadigung sowie OfeuchtungBringe tiberlebenspakete in SicherheitErrichte eine NotunterkunftJetzt ruhe aus, bis der Schock uberwunden istDanach baue eine sichere UnterkunftBestimme die ungefahre positionBereite Notsignale vorVersuche das Funkgerat in Gang zu setzen, um NachricdurchzugebenFunkkontakt ist die beste fiberlebenshilfe, da der Under allgemeine Zustand und die Position durchgegeben wkonnen.

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    schlecht zu erkennen ist. Breite farbiges Material in regmaBigem Arragnement urndas Flugzeug aus.Auch bei relativ geringen Entfernungen von der Unfallstelzum Camp bzw. Schiff ist es auf jeden Fall angezeigt,der Unfallstelle zu verharren. Das Auffinden der Gruppedadurch wesentlich leichter: Verletzte werden geschont.Unfallstelle ist nur dann zu verlassen, wenn ganz sichergstellt ist, daB der Marsch zum Camp ohne Risiko erfolgkann.Verhalten auf MeereisFur das Verhalten auf Meereis gel ten, auch bei Bruchladungen, aIle obigen Regeln.Bei einer Bruchlandung ist besonders zu beachten:Entferne dich mit allern tlberlebensrnaterial sofort vonUnfallstelle bis zu einem guten Sieherheitsabstand,das Eis dureh den Aufprall zerbrochen sein kann. Suche edicke, ungestorte Scholle, nicht zu weit vom Wrack, aufeine Notunterkunft zu errichten ist, und die sieher gefur eine weitere Helikopter!Flugzeuglandung ist. VermeiBruche im Eis. AIle bet~iligten Personen miissen wegenBeweglichkeit der Schollen zusammenbleiben. 50 em dickintaktes Meereis tragt noch eine Twin Otter oder einHelikopter. Personen oder ein Ski-Doo werden noch von ei15 crndicken Eisdeeke getragen.Fur eine sichere Unterkunft ist eine feste dicke Schoauszuwahlen. Da normalerweise wenig Schnee vorhanden imuB die Unterkunft aus Wrackresten und der Notausrustuerrichtet werden. Falls groBe Aufpressungen in der Nasind, konnen Sehneeblocke von dort gewonnen und furErrichtung eines Zeltdachiglus (5.0.) verwendet werdeAufgrund der standigen Bewegung des Meereises muB man stzu einer Lagerverlegung bereit sein.Trinkwasser ist aus Schnee oder mehrjahrigem Meereis (schmecken) zu gewinnen. Auf dem Meereis gibt es kaum Nrungs- und Heizungsprobleme, da Seehunde und pinguinelegt werden konnen , Seehundsfett brennt ausgezeichnet.Brandreste sind eBbar.Reisen auf dem Meereis sind nicht ungefahrlich. Dasauf den Kanalen zwischen den Schollen ist oft dunn (sonders im Sommer) und kann leicht brechen. EinjahrigeEis weicht im Spatsommer auf, wird matschig und briio

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    SeenotFur das Uberleben in Seenot gel ten die vorkehrungen derSeefahrt. Eine Anleitung folgt.

    SChluBbemerkungenWiehtig ist, daB jeder Expeditionsteilnehrner sieh mit dRiehtlinien und vorkehrungen unbedingt vertraut macht,daB jedermann auf den Notfa1l vorbereitet ist. Gute Vorbreitung und innerliche Einstellung bedeuten das halbeUberleben.ZurnSehluB noeh einige wichtige Regeln zurn Einpragen:

    Lerne die UberlebensregelnSei vernunftig angezogenArbeite rnogliehst nieht alleinHalte Sieheheitsabstand zu laufenden Maschinen, Fahr-z eu ge n, Fl ugz eu ge nBediene nie ein unbekanntes GeratHantiere nieht mit Brennstoffen in geschlossenen Raumoder ZeltenVerlasse nie den Camp alleinVermeide Eisrander (Bayeis, Meereis, SchelfeislGeh in unbekannten Gebieten am Seil, benutze SkisVermeide SpaltenErriehte eine Unterkunft bei Blizzard oder Whiteoutbzw. verlasse das Fahrzeug niehtFuhre immer das tlberlebenspaket mitRauehe nieht im BettLOsehe den Of en vor dem SchlafenSorge fur gute LuftungHalte die An- und Abmelderegeln einVorsieht mit tlfen und Brennern in gesehlossenen RaumeLagere Uberlebensmaterial in gutem Sicherheitsabstandvon ZeIt und HutteHalte Brennstoffe von Lebensmitteln fernOberiB dieh niehtSorge fur hinreiehende FlussigkeitBetrinke Dieh nieht

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    2.) Sicherheit und Verhalten auf See- a) Uberieben in SeenotJedes Schiff kann zu jeder Zeit unerwartet einer Bedrohuausgesetzt sein.Wird die Bedrohung nicht rechtzeitig erkannt, so wirdzur Gefahr.AIle MaBnahmen zur Bekampfung der Gefahr sollen erreichedaB das Schiff in seinen Funktionen erhalten bIeibt,Ladung vor Zerstorung bewahrt wird und die Menschen an Bkeinen Schaden an Gesundheit und Leben erleiden.Wird die Gefahr nicht gemeistert, so wird sie zur Katastphe. Das Schiff wird zum Wrack, es geht verloren.In der Katastrophe steht die Schiffsfilhrung vor der schwsten Aufgabe, die wah rend eines ganzen Berufslebenssie herantreten kann. Unter den schwierigsten Umstandtragt sie die Verantwortung fUr Gesundheit und LebenMenschen an Bard, Besonnenheit, Umsicht, FachwissenCharakter starke sind notwendig, urnVerluste an Menschenlebzu vermeiden oder so gering wie moglich zu halten.In vielen Untersuchungen von Sch iffskatastrophen in Krund Frieden hat man nach Erkenntnissen gesucht, urnallgmeRegeln fUr den Erfolg von tlberlebensmaBnahmen zu gewinnSo hat zum Beispiel das Thalbot-Komi ttee die Erfahrunvon 27 000 SchiffbrUchigen, die in den Jahren 1940 bis 1ihre SChiffe aufgegehen haben, statistisch ausgewerteDie Erkenntnisse aus der Vielzahl dieser Untersuchungesollten tief im BewuBtsein der SchiffsfUhrungen veranksein, urn auch unter katastrophalen Bedingungen und beidann unvermeidlichen BewuBtseinseinengung RiickhaltSicherhei t fur schnelle und entscheidende Entschlussegeben.Allein im Jahre 1966 wurden im Bereich des Nordatlantik 1SOS-Rufe aufgefangen, es ist also jederzeit moglich, pasoder aktiv in einen Seenotfall verwickeit zu werden.Die folgenden Grundsatze sind in jedem FaIle striktbefolgen:1. Bleibe an Bord so lange wie eben moglich.2. Nimm vor dem verlassen des schiffes ein Mittel gegenSeekrankheit.3. Trinke vor dem Verlassen des Schiffes so viel wie em6glich.4. Ziehe Dich vor dem Verlassen des Schiffes so warmmoglich an.5. Nimm zusatzlich Trinkwasser und Decken in das Boo6. Vermeide den Sprung ins Wasser.7. Achte auf guten Sitz und gute Befestigung der Schwiweste

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    10. Trinke nichts in den ersten 24 Stunden nach dem Vesen des Schiffes.Trinke unter ke inen Umstanden Alkohol wahrend desnotfalles und unmittelbar nach der Bergung.Trinke unter keinen Umstanden Seewasser.11.12.Die im folgenden Text genannten zahlen sind angenahertDurchschnittswerte, die medizinischen Angaben sind starkeinfacht, aber im Endergebnis richtig angefuhrt.Die Erfahrung zeigt, daB immer wieder Schiffe zu fruhgegeben wurden. Die Wracks wurden spater auf der Ladunga~f intakten Schiffsabteilungen treibend geborgen, wadie SChiffbriichigen in den Booten an Erschopfung zugrgegangen sind.Selbst ein Schiffsbrand von katastrophalen AusmaBenein Schiff nicht zurn Sinken bringen. MuB in einem solFaIle das Schiff verlassen werden, sollen MaBnahmengetfen werden, um baldmoglichst wieder an Bord gehen zu konDas zerschlagene oder ausgebrannte, aber noch treibenWrack bietet fur lange Zeit gleichbleibende und hohe ilebensaussichten, im Rettungsmittel sinken die Oberlebechancen jedoch von Stunde zu Stunde und konnen durch schbar geringfugige Versehen schlagartig ganz verlorengeheWird das Schiff verlassen und ist die Rettung nicht unmbar bevorstehend, benotigt der SchiffbrUchige ein starkorperliches und seelische Durchhaltevermogen. Das Duhaltevermogen geht aber erschreckend schnell verloren,de r Schiffbruchige seekrank wird. Selbst altbefahreneleute sind im Rettungsboot oder in der Insel bei beweSee, und besonders, wenn andere in der Enge seekrank wernicht vor der Seekrankheit gefeit. Oa aber die heutigMittel gegen Seekrankheit erst eine halbe Stunde nachE~nnehmen wirksam werden, jedoch wirkungslos bleiben,die Seekrankheit bereits eingesetzt hat, mussen sie udingt rechtzeitig vor dem Verlassen des Schiffes genowerden.Durch die Seekrankheit gehen in kurzer Zeit erheblichMengen an KorperflUssigkeit verlaren. Bereits bei Vervon etwa 2 Litern FIUssigkeit setzt - unbeeinfluBbar dWillensanstrengung - der korperliche zusanunenbruch einde~ Schiffbruchige kann aus eigener Kraft nichts mehse1ner Rettung unternehmen.Die groBte Gefahrdung entsteht, wenn der Schiffbruchigenicht unmittelbar vom Schiff in das Rettungsmittel iisteigen kann. Die Talboth-Stat istik besagt, daB der w

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    Bei einem Sprung in die See ist immer die Gefahr eines Krlau fkollapses gegeben. Springt der Sch iffbrlichige oSChwimmweste oder verliert er sie bei dem Sprung, so muBbei einem Kreislaufkollaps ertrinken.Der Kollaps kann eintreten durchAufregung

    AngstSchreckVerletzungkrankheitsbedingte Schwacheallgemeine kerperliche SchwacheSchlafmangel und Hungerpletzlichen Kaltereiz im Wasservorherigen, selbst geringfligigen AlkoholgenuBKann man nicht trocken in das Rettungsmittl ge1angen, sman nicht in die See springen, sondern steigen oder gleitDazu dienen Fal1reep, Lotsenlei tern, Knlippelleitern, Taaber auch Feuerloschschliuche, Bett1aken und andere Hi1mittel. Taue und ahn1iches sollen in Abatande n mit Knoversehen werden, urnein Abrutschen zu verhindern. Ais Schbei dem Herabgleiten und auch als Warmeschutz im Wasserlen Handschuhe angezogen werden.1m Wasser treibend und im offenen Boot ist der Schiffbchige der Gefahr des Todes durch Unterkiihlung ausgesetDas Wasser entzieht dem Korper aufgrund seiner hohen Warlei tfahigkei t bedeutend mehr Warme als Luft von gleicTemperatur. Bei Wassertemperaturen unter 20 Grad Celskann der Korper den Warmever1ust nicht mehr durch gestgerte Warmeerzeugung ausg1eichen.1st der Schiffbriichige nur leicht bekleidet, so trittUnterkilhlungstod im Wasser ein

    bei 15 Grad Celsius nach 12 Stundenbei 10 Grad Celsius nach 5 Stundenbei 5 Grad Celsius nach 1 StundeDiese Zeiten kennen betrichtlich verlangert werden, wennSchiffbrlichige sich sehr warm anzieht, SO daB das WasserKorper festgehalten, immobilisiert, wird und die Korperwanur schwer abtransportieren kann.Grobmaschige Pullover verhindern, daB das Wasser am Korlang flieBt, lassen es jedoch leicht zum Korper vordrinund wieder fort flieBen.

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    Somit erreicht man eine groBtmogliche ImmobilisationWassers. indem man mehrere Pullover und Oberhemden abse l nd ilbereinander anzieht und auch , wegen der besonschnellen Auskuhlung der GliedmaBen, mehrere Hosen.D~e Kleidung soll moglichst eng anliegen und an HandenFUBen, ohne abzuschnuren, zugebunden werden. Bande undmussen mit Handschuhen und Schuhen geschiltzt werden.A'ICh die besonders empfindl iche Nackenpartie muB geschwerden, doch solI der Schlipsknoten gelockert werden.der im Wasser schrumpfende Stoff nicht die Halsschlagadeeinschnilrt.Entgegen einer weitverbrei teten Meinung zieht die volsogene Kleidung den Schwimmer selbst ohne Schwimmwestenach unten. Schwimmen im wasser, Rudern im Boot und ankorperliche Arbeit beschleunigt die Ausklihlung, da diemeerzeugung erhoh t, die Durchblutung der Haut beschleunund dadurch der Warmeverlust vers tar'kt wird, die Korpeserven werden schneller aufgezehrt.ocr Unterkuhlungsverlauf wird in drei Phasen unterteiAbwehrphase:Beginnt die normale Korpertemperatur von 37 Grad Celabzusinken, wehrt sich der Kerper durch e rhoht e Warzeugung, erkennbar an Zittern, Gansehaut, Puls- und Atmbeschleunigung und gesteigertes. unruhiges VerhalteErschopfungsphase:Sinkt die Temperatur im Inneren des Rumpfes - die K6kerntemperatur - auf 33 Grad ab, beginnt die Teilnahmslosikeit und das Schlafbedurfnis. Die Warmeregulation brichtSammen. Die Forderleistung des Herzens wird herabgesetztdurch Flimmerbereitschaft gefahrdet. Der Kreislauf versnur noch unvollkommen die GliedmaBen. Es kann noch eizu einem Aufflackern des Lebenswillens kommen, jedoch feleitet zu Sinnestauschungen und geistiger verwirrunLahmungsphase:Alie Lebensfunkt ionen brechen zusammen und erleschen.und Kreislauf versagen. Bei einem Absinken der Kerperketemperatur auf 25 Grad Celsius tritt der Tad ein.Entscheidend flir das Uberleben is t nicht nur die Erhaltder Karperwarme, sondern auch die Erhaltung der Korperf1si9keit.Oer Aufenthalt im wasser bedeutet nicht nur schnellen W

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    fulle im linken Herzvorhof. Hierdureh wird der dureh Hormogesteuerte Wasserhaushalt des Korpers gestort und eiunn5tige Flilssigkeitsausseheidung uber Nieren und Blabewirkt. Die Wasserreserven des Korpers werden empfindliverringert.Der mensehliche Korper besteht zu 60 % aus Wasser. 1ein Prozent des Wassers verbraueht und ausgeschieden,stellt sieh ein Durstgefilhl ein. Gehen 5 % verloren, al2,4 Liter bei einem Korpergewicht von 80 Kilogramm, beginder korperliche Zusammenbruch und die Grenze des Uberlebenwillens ist erreieht. Bei 8 bis 10 % Wasserverlust tretHalluzinationen auf, gefolgt von vOlligem korperlichen ugeistigen Zusammenbruch. Bei 20 % Wasserverlust tritt dTad ein.Besonders bei Seekrankheit oder Durehfall wird die kritiscGrenze im Wasserhaushalt des Korpers sehr schnell erreichAbhilfe ist allein durch Flilssigkeitszufuhr rnoglich.1m Normalfalle verbraucht und verliert der Korper an einTage 2,6 Liter Wasser, diese werden ersetzt durch 1Liter Getranke, 1 Liter Feuchtigkeit in den Speisen und 0Liter Wasser, die im Korper durch den Stoffwechsel entstehBei akutern wassermangel schrankt der Korper die taglicWasserabgabe von 2,6 uitern auf 0,8 Liter ein, also aetwa e in Dr ittel. Dami t werden Yom Wasserhaushal t hgesehen die tlbelebensaussichten betrachtlich erh5ht.diese Einschrankung zu errreichen, darf der Schiffbrilchiin den ersten 24 Stunden nach Verlassen des Schiffes keinelei Flussigkeit zu sich nehmen. auch nicht geringfilgiMengen, urn das Durstgefilhl zu rnildern. Seekranke und durBlutverlust Geschwachte konnen allerdings nur durch zusatliehe Wassergaben am Leben erhalten werden.Da der Korper bei den Stoffweehselvorgangen 0,3 LitWasser tagl lch selbst erzeugt, ist eine tagliehe Wasseration von 0,5 Liter ilber langere Zeit hinaus ausreiehenDie wissensehaftlich fundierten Ernpfehlungen lauten:1. Vor Verlassen des Schiffes viel trinken2. Die ersten 24 Stunden nach Verlassen des Sehiffes nichtrinken.3. Weiterhin taglieh 0,5 Liter Wasser trinken4. Die letzte Tagesration auf 5 Tage verteilen, also 100tiiglich.Der GenuB von Seewasser filhrtbeschleunigt zu qualvollem Z

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    zent Salz enthalt, kann es weder zum Auffullen der Korpzellen noeh fur den Kreislauf verwendet werden, urnwieausgeschieden werden zu konnen, muB es auf zwei ProzKonzentration herabgesetzt werden. Das hierfur benotiWasser wird dem Korpergewebe entzogen und soroit der Durstbeschleunigt. AuBerdem bewirken die im Seewasser enthalteverschiedenartigen Saize eine Funktionsstorung des zentraNervensystems, es komrnt zu Durchfall und Erbrechenweiterem katastrophalen Wasserentzug, zu Wahnsinnserschenungen und zur Lahmung der Atmungsorgane. Auch der GenuBverdunntem Seewasser muB strikt abgelehnt werden.Wiederbelebung SChiffbruchigerDie Mittel zur Wiederbelebung SchiffbrGchiger sind:

    HeiBe GetrankeMassive WarmezufuhrKunstliche BeatmungHerzmassageMassieren der Muskeln und Frott ieren der Haut ist nutzlEs verursaeht Schmerzen und kann schwere Schaden verursacdie Warmeproduktion des Korpers wird aber nicht nennenswangeregt.Bei sehr geschwachtern Korperzustand sind WirkungenSChadliche Nebenwirkungen von Medikamenten selbstFachleuten nicht zuverLassiq abzuschatzen. Bei Schiffbchigen durfen Medikamente deshalb nur von Facharzten gegewerden.HeiBe Getranke - moglichst mit Traubenzucker - wirkbelebend und aufmunternd, psychologisch sind sie von gro~utzen. Die eigentliche Warmezuuhr wird aber h1iufig stuberschatzt. Ein halber Liter Getrank mit der angemessenTemperatur von 50 Grad Celsius gibt im Korper bei Absinauf 36 Grad Celsius nur 7 Kalorien ab!Ein bis zur beginnenden Erschopfung ausgekuhlter Mensvon durchschnittlichem Gewicht braucht aber - durch Warmefuhr und korpereigene Wii.rmerpoduktion - in kurzer Zeit r300 Kalorien, urn die Normaltemperatur wieder zu erreichAlkohol bewirkt eine schnelle und betrachtliche Erweiterder KreislaufgefaBe. Bei dem erschopften Me~sche~aber nur noch ein schwach arbeitender. auf das Korperlnnezentralisierter Kreislauf vorhanden. Die Leistunggeschwachten Herzens reicht bei der plotzlichen Erweiterder Gefaee nicht mehr aus, es kommt zum Kollaps.

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    Nach 5 Minuten wird die Temperatur auf 40 Grad gesteigert.Kopf, Arme und Beine mtiaaen jedoch auSerhalh des Wasserverbleiben, da mit RUcksicht auf das geschwachte Hererst der innere Kreislauf im Korperkern angeregt werdenmua , Allerdings muS von Anfang an der Nacken intensivgewarmt werden.Kalteschaden an den Extremitaten milssen durch kalte Umschlage vor schneller Erwarmung geschutzt werden, die betreffen-den Stellen mussen vom Kerper selbst wieder durchblutet unerwarmt werden.Je starker die AuskUhlung fortgeschritten ist, desto groBeist die Gefahr des Wiedererwarmungskollapses. Atmung unHautfarbe mUssen standig beobachtet werden, bei den Pupil leist auf starke Erweiterung und Reflexlosigkeit zu achtenBel Kollaps muS der Unterkiihlte kurzzeitig aus dem heiBeWasser herausgenommen werden und der Kreislauf durcOberg ieBen rnit kal tern Wasser, kiinstliche Beatmung unHerzmassage wieder angeregt werden.1st keine Badewanne vorhanden, wird der unterkiihlte iseinen Kleidern auf den FuBboden gelegt und mit heiBerWasser von 40 Grad Temperatur Ubergossen. die langsameErwarmung im geheizten Raum oder im Bett ist ungeniigenund lebensgefahrdend. Die langsame Erwarmung bewirkt einErweiterung der BlutgefaBe unter der Haut und laBt danoch nicht enrarmte Blut beschleunigt und in groBer Mengzum geschwachten Herzen flie8en. nas Herz wird schlagartiuberfordert und versagt.1m Boot oder in der Rettungsinsel wird der Unterkiihlte sauf den SchoB genommen, daB seine Ruckenpartie von deBrustpartie des Gesunden abgedeckt wird. In dieser Haltunkann die Kerperwarme des UnterkUhlten nicht von der groBeRuckenfUiche abstrahlen, hingegen erwarmt die Korperwarmdes Gesunden den UnterkUhlten. AuBerdem wird erreicht,daB durch die Kauerstellung die Warrne ausstrahlende Vorderseite des Unterkiihlten stark verkleinert wird.

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    - b) Regeln fUr das Leben und Arbeiten an BordPolarstern

    Die Teilnahme an einer E'orschungsfahrt auf See erfordert,bedingt durch die Besonderhei ten des Schiffsbetr iebesdi: Gefahren der See, die strikte Beachtung einiger Sicheheltsregeln. Unbedachte Handlungen bei Arbeiten an Debesonders bei schwerer See, ftihren sehr schnell zu Verlezungen, zu Verlust von Gerat und, im schlimmsten Fall, sogZuVerlust von Menschenleben.Die SchiffSfuhrung tut alles in ihrer Macht stehende,Ihren Aufenthalt an Bard so sicher wie moglich zu machAber auch Sie mtissen mithelfen, daB Mitreisende, BesatzlIlind Schiff den Heimathafen wieder wohlbehalten erreichenPragen Sie sich daher - auch zu Ihrer eigenen Sicherheitdie folgenden Regeln bitte ganz besonders ein:1. Betreten und verlassen Sie das Schiff nie, bevor esicherer "Landgang" (Gangway) vorhanden ist.2. HeIden Sie sich bei Beginn der Fahrt sofort nach dAnbordkommen beim Fahrtleiter und bei dem Kapitan oseinem Vertreter an. Ihce Anwesenheit an Bard ist doffiziell bekannt und Sie brauchen vor dem Auslaufenicht gesucht zu werden.3. Wenn Sie das Schiff in einem Hafen verlassen, melden S

    sich an Bard ab, bei einem Hafenaufenthalt wahreneiner Forschungs-, Versuchs- oder E:rprobungsfahrt mlichst mit Angabe Ihres Zieles, und erkundigen Sie sistets, wann das Schiff wieder auslauft.4. In der Ihnen zugeteilten Kammer, an der Innenseite IhrBadezimmertur, finden Sie einen Aufkleber, die "Rollenkarte", die Ihnen angibt, wie Sie sich im FaIle einSchiffsbrandes oder drohenden Schiffsverlustesverhalten haben. Die Angaben auf der "Rollenkarte"

    gelten auch fur die in bestimrnten Zeitabstanden an Bdurchzufuhrenden Sicherheitsubungen, die sog. "Rollenmanover" die durch die vorgeschriebenen Signale mder SChiffssirene tiber die Generalalarrnanlage angekiidigt werden. Beteiligen Sie sich in Ihrem eigenen Intec~Sse an diesen Ubungen. Nur wenn jeder ~!lndgriff '~1m Schlaf" sitzt, besteht im E:rnstfall begrundete AUSSzu uberleben! Das Antreten auf den Sammelplatzen zu dHanovern ist Pflicht. Ein an mehreren Stellen im Schiangebrachter Aushang die Sicherheitsrolle", gibt ein(lberblick iiber alle 'an Bard bef indlichen Besatzungslli

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    5. Bei allen llbungen ist wie im Ernstfall die Schwimmwesteanzulegen. Sie finden sie in Ihrer Kammer unter dem Sitz-bankpolster. Wie sie anzulegen ist, wird Ihnen bei derersten SicherheitsUbung kurz nach dem Auslaufen desSchiffes aus dem Abfahrtshafen gezeigt.6. Meiden Sie bitte den Bruckenbereich beim Ein- und Aus-laufen des Schiffes, bei Revierfahrten, bei Nebel und

    bei schwerem wetter. Sie storen sonst die Schiffsftihrungbei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.7. Treten Sie niemals unter schwebende Lasten, die an Kranenoder Ladebiiumen hangen. Stroppen oder Ladeseile kormenbrechen.8. Betreten sie den Maschinenbereich nur mit Erlaubnis derMaschinenleitung, die dann Sicherheitsvorkehrungen tref-fen wird. Dieser Bereich birgt besondere Unfallgefahren.9. Beim An- und Ablegen des Schiffes ist das Vor- und Ach-terdeck unbedingt zu meiden. Brechende Festmacherleinenhaben schon haufig schwere Unfalle verursacht.10. Denken Sie beim Einraumen Ihrer Kammer und lhres Laborsdaran, Ihre Sachen und Gerate seefest zu stauen. Plotz-Iich aufkommender Wind und Seegang kann sonst groBenschaeen anrichten. Benotigen Sie bei der BefestigungIhrer Gerate seemannische Unterstutzung, erbi tten Siediese von der Schiffsleitung.11. Benutzen Sie bei schlechtem Wetter moglichst die Innen-gange des Schiffes und meiden Sie das freie Deck. Ober-kommende Seen konnen Sie gefahrden. Bei Arbeiten aufdem Arbeitsdeck ist stets ein Schutzhelm zu tragen.12. Arbeiten Sie bei bewegtem Schiff nie allein auf demArbeitsdeck. Tragen Sie bei diesen Arbeiten die daftirvorgesehene Arbeitsschwimmweste (nicht die Schwimmwesteaus Ihrer Kammer!) Leinen Sie sich an, wenn das Schiff

    stark uberholt und das Deck ilberspult wird. InformierenSie grundsiitzlich vor Beginn der Arbeiten die Schiffs-leitung. die Ihnen zur Unterstiltzung Seeleute zur Ver-fUgung stellt bzw. die Arbeiten durch diese ausfilhrenlaBt. Foigen Sie in jedem Fall dem Rat der Schiffslei-tung.13. Stellen Sie sich bei Arbeiten an der Reeling (z.B. Was-serschopfen mit einem Eimer) nie auf das Gelander. Beimplotzlichen Uberholen des Schiffes konnten Sie dasGleichgewicht verlieren und tiber Bord sturzen.

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    15. Sind Sie Zeuge eines Unfalls oder eines anderen unwohnliehen Ereignisses (Feuer, Wassereinbruch USWbenachrichtigen Sie bitte sofort die Brucke.FiHlt jemand ins Wasser, schlagen Sie sofort lautstAlarm mit dem Ruf "Mann uber Bard an Stb./Bb.", werSie gleichzeitig einen Rettungsring hinterher und vsuchen Sie, den verungllickten im Auge zu behalteMachen Sie es sich zur Gewohnheit, sieh vor allenbeiten an Deck zu informieren, wo sieh der naehste Rtungsring befindet.

    16. Sind Sie selbst Dber Bord gefallen, bewahren Sie RuPanik fDhrt zu schnellem Verbrauch der Krafte. WIhnen ein Rettungsring nachgeworfen, schwimlllensiediesem und halten Sie sich an ihm fest. Machen Sie sbei Annaherung des Schiffes oder eines Bootes dureh ltes Rufen bemerkbar.17. Gehen Sie die steilen Treppen an Bord stets ruekwahinunter und halten Sie sieh mit be iden Handen amlander fest.1B. Tragen Sie an Bord festes Schuhzeug. vermeiden Siebedingt Pantoffeln, holzerne Gesundheits-FuBbekleidunund dergleichen. Vor allem im Seegang und bei nasund dadurch sehr glattem Deck erhoht ungeeignetes Schzeug die Unfallgefahr. Achten Sie iromer auf die zareichen Stolperstellen an Bord.19. Schlafen Sie in den Tropen nie unbedeckt im [,uftMagen- und Nierenerkrankungen konnen die Foige seSeien Sie vorsichtig beirn GenuS von Eisgetranken. lirnaBiger GenuB schadet Ihrer Gesundheit.20. Die Seeschiagbienden in den Kabinen und Laborraumen sbei schwerem Wetter unbedingt geschlossen zu halt

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    FS Polarstern Foto:Wasserth

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    3.) Sieherheit und Verhalten bei HubsehrauberoperationeUrn Bubsehrauberoperationen sieher und ohne Zwisehenfidurehfilhren zu k6nnen, solI ten aIle Flugteilnehmervorher mit den Sieherheitsinformationen und Verhaltensregevertraut maehen:

    Nahern Sie sieh dem Bubsehrauber nur, wenn Sichtkontamit der Besatzung besteht und Sie dureh Winken zurnaherung aufgefordert werden. Betreten und verlassendie Rotorkreisebene des Hubschraubers nur naeh vornbis zu 900naeh beiden Seiten. Niemals von oderhinten, oder bei unebenem Gelande hangaufwarts.Machen Sie sieh bei der Annaber unq bzw. beim Entferso klein wie m6glich, denn der Rotor kann im Extremaueh bei ebenem Gelande bis auf ca. 1,5 m herunterschlgen.Hal ten Sie sieh niemals beim Starten oder AbstellenTriebwerke innerhalb der Rotorkreisebene auf.Begeben Sie sieh niemals in die Nahe des HeekrotorVerlassen Sie den Hubsehrauber immer in die Riehtudie Ihnen von der Besatzung angewiesen wird, und dieSiehtbereieh des Piloten liegt. Rotoren kormen toBeim Flug und in Notfallsituationen sind folgende Rzu beaehten:a) Bleiben Sie wiihrend des Fluges angeschnallt.b) Rauehen Sie nur mit Erlaubnis der Besatzung.c) Nehmen Sie die Notfallhaltung ein (Arme und Kopfdie Obersehenkel), wenn Sie von der Besatzung

    aufgefordert werden.d) 1m FaIle einer Notlandung, bleiben Sie im Hubsehber bis keine Bewegung des Hubschraubers mehrhanden ist.e) Machen Sie sieh mit den positionen der Notausgander Erste Hilfe- sowie der Notausriistung vertrauf) Verlassen Sie den Hubsehrauber nicht ohne Ihreausrustung.

    Die Beladung im Innern des Hubschraubers liegt inVerantwortliehkeit der Besatzung. Normalerweise be-entladt bei laufendem Rotor nur die Besatzung Gestande von uber 1.5 m L.ange, urn eine BeschadigungRotorblatter zu vermeiden. Gegenstiinde solcher Ar~,fen nur waagereeht transportiert werden. Unterstutzubei der Beladung erleiehtert die Arbeit d:r Besatzuis e jedoeh nur unter Anweisung dureh die Besatzudurehzufilhren.Wahrend des Fluges sind die p?,ssagi,ere mit ,Kopfhoausgerustet, urn die KommunikatI0n mit dem Pilotencherzustellen. Wahrend der Start- und Landephase s,

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    nur bei Aufforderung gesprochen werden. Fot?grafler

    FS Polarstern Foto: wasse

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    3.) Sicherheit und Verhalten bei HubschrauberoperationenUrn Hubschrauberoperationen sieher und ohne Zwischenfiidurchfuhren zu konnen, sollten aile Flugteilnehmervorher mit den Sicherheitsinformatianen und Verhaltensregelnvertraut machen:

    Nahern Sie sieh dern Hubschrauber nur , wenn Sichtkontamit der Besatzung besteht und Sie durch Winken zurnahe runq aufgefordert weLden. Betreten und verlassendie Rotorkreisebene des Elubschraubers nur nacr, 'lornbis zu 900 nach beiden Seiten. Niemals van oderhinten, oder bel unebenem Gelande hangaufwarts.Machen Sie sieh bel der Annaherung ozv , beim Entfernso klein wie moglieh, denn der Rotor kann im El

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    nur bei Auf or de rung gesprochen werden. Fot?graf i

    dem Piloten abgesprochen werden. Die Absprache istsanders notwendig, wenn Turen dabei geoffnet werdsollen.Nach der Landung bleiben die Passagiere so lange anschnallt auf den Sitzen bis sie vom Piloten aufgefordewerden, das Fluggerat zu verlassen. Verlassen sie denschrauber nur nach v~rn oder zur Seite im BlickfeldPiloten.Bei Betankungen mussen aIle Passagiere den Hubschraubverlassen. Rauchen ist wahrend dieser Phase im Urnkrvon 30 m nicht gestattet.Da sieh die technisehen Sicherheitsvor:kehrungen von Flger:at zu Fluggedit unterscheiden, werden aIle passagievor dern Flugeinsatz von der Besatzung in die typspezifsehen E inrich tungen un d Vo rkehrungen einqo fUh rt. JedPassagier muB von den Uber:lebens- und NotausrUstungenformiert werden. Die Passagiere mus sen unbedingt furNotfall notwendige Kleidung und die von der Expeditiobereitgestellte Notausrustung mitsichflihren (s. TeilLesen Sie aufmerksam das Uberlebenshandbuch.Lassen Sie beim Flug die Sicherheitsgurte moglichstgelegt. Beim Fliegen liber Wasser soliten geeignete Rtungsmittel vor dem Abflug angelegt werden. Rauchenin und urn den Hubschrauber nicht gestattet, solange erBoden ist. Verstandigen Sie sich wahrend des Fluges darlimit dem Piloten.Orte, an denen Hubsehrauberoperationen stattfinden, mUsfrei von Personal, Ladung, gefahrlichen Gutern, personlichAusrUstung sowie sonstigen Gegenstanden sein, die bei Stund Landung durch den Rotorwind aufgewirbelt werden konnteFrachtBe- und Entiadung sollten vorsichtig durchgefUhrt werdeNichts sollte geworfen, fallengelassen oder in die RabgestUrzt werden. Gefahrliche Guter sind nach Vorschriftverladen. Der Pilot wird anweisen, wie das Gewicht vertewerden soll. Geben Sie dem piloten das genaue GewichtFracht an. Waffen miissen entladen sein. Vergewissernsich, daB die Fracht gesichert ist. Lassen Sie niemais lGegenstande oder Seile auf der Fracht. Wenn Frachtraumenutzt werden, achten Sie darauf, daB es die richtigeist, sie ansehlieBend riehtig ver:schlossen ist und nicheraushangt. Sagen Sie dem Piloten, welches Gewicht sie e

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    gelacten haben. Wenn die Fraeht sehr schwer ist, informierLandepUitzeEbnen Sie den Boden innerhalb von 15 m urn den Landepunein, urn Freiraum fUr Haupt- urid Heckrotor zu schaffenDer Landepunkt solite 4 x 4 m groll und eben sein. Lanpl at.ze im Schnee so Lle n farbliche Markierungen haben,visuelle Orientierung fur den Piloten zu er~oglichen. Wirichtungsanzeiger sollen gut sichtbar sein. Es ist sichezustellen, dall der An- und Abflugsektor fUr die Moglichketen des Hubschraubers in bezug auf Gewicht, Hohe, Tempetur und wind ausreiehend ist. Der Pilot gibt die entsprechenden Instruktionen.Wenn Sie den Hubschrauber zor Landung5ie sich mit dem Rucken zum Wind an denBleiben Sie im Blickfeld des Piloten.daB ausreichend Platz fUr Haupt- unciist. Tragen 5ie moglichst gut sichtbare

    e inwelsen, stelIeRand des Freira~mStellen 5ie sichHeckrotor vorhanKleidung.

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    Berichte zur PolarforschungReports on Polar ResearchSonderheft Nr. 3/Juli 1983Addendum Nr. 1/Juli 1984

    SICHERHEITUND OBERLEBEN BElPOLAREXPEDrnONEN

    zusammengestellt von Heinz Kohnen

    4. S icherheit u nd Vema Henbei Flugoperat ionenm it F lachen flugzeugen- BericMigungen In der Jull-83-Ausgabe

    auf S. 22 u. 30

    ZS06

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    tgener-lnstitut fOrPolarforschung

    4. Sicherheit und VerhaHenbei Flugoperationenmit Flachenflugzeugen

    Umeinen sicheren und ordnungsgemaBen Augbetrieb mit Fchenflugzeugen durchfOhren zu kOnnen, mOssen aile Expedtionsteilnehmer und Passagiere folgende Sicherheitsinformationen sowie Verhaltensregeln beach ten :Flugbetriebsflichen sind die Start-/Landebahn, RolI- bzGleitwege und die Abstellflache. Die Flugbetriebsfl!!chen - inbesondere die Start-/Landebahn- sollen ausSicherheitsgrOden mit Fahrzeugen nur befahren/begangen werden,wenn diemit dem Augbetriebsteam bzw. der die AOge OberwachendeStelle abgesprochen ist.Generelle Regel fOraile amAugbetrieunbeteiligten Expeditionsteilnehmer: Bleiben Sie bei Augbetrieb den Verkehrsfl!!chen und den laufenden Masch inen fem

    Allgem eine Sicherhe itseinweisungfUr a ile Expeditions te ilnehm erJeder Expeditionsteilnehmer soli am Beginn der Saison - ggbei seinem Eintreffen aul der Station - von einem Besatzungmitglied eine allgemeineSicherheitsbelehrung erhalten, insbsondere:- allgemeine Einweisung in die Augzeuge (TOren,Notausg4ge etc.)- Einweisung in Gebrauch und Bedienung der Funkgerate 5wie diefestgelegten Frequenzen und Sendezeiten bei Notfasituationen

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    - Sicherheitsabstande bzw. Verhaltensregeln bel LosgleitenAugzeug (keine Person vor dem Augzeug)- Sicherheitsabstande beim Betanken der Augzeuge undRauchverbot beim BetankungsvorgangBe- und Entladen der FlugzeugeFurdie ordnungsgemaBe Durchfuhrunq derBeladung ist derfurden Flug eingeteilte Pilot verantwortlich. Beladen werden dieAugzeuge gemaBPilots Operating Handbook. Foigende allgemeine Hinweise sind zu beachten:- aile beteiligten Bodenfahrzeuge mOssen mit auserster Vorsicht gefahren werden- Bodenfahrzeuge sollen zum Be- und Entladen so andas Aug-zeug heranfahren, daB sie z. B. bei Versagen der Bremsennicht in das Augzeug rutschen kOnnen- wahrend des Parkens zum Be- oder Entladen mOssendie 80-denfahrzeuge gegen Rutschen gesichert werden- bei laufendem Triebwerk bzw. eingeschaltetem "anti collisionlight" nur mit Sichtkontakt zum Piloten seitlich auBerhalb desPropellerkreises an das Augzeug heranfahren/-gehen.

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    Verhaltensregeln beim Flugund in NotfallsituationenAn Bord ist derfOrden Aug eingeteilteverantwortliche Pilotwsungsberechtigt, aile Besatzungsmitglieder und PassagmOssenseine Anweisungen befolgen. Vor Rugantritt fOhrtverantwortliehe Pilot ein nEmergency Briefing" dureh und OprOft vor allem Vorhandensein und richtige Lagerung der Nausrostung (persOnliche Bekleidung und Survival-Bag). 1sNotausrostu ng pro Person an Bord nieht wie festgelegt vorhden, wird der Flug nicht durchgefOhrt. Die Rage werden snaeh AugdurchfOhrungsplan absolviert. Eine AnderungAugstreeke wahrend des Ruges ist in der Regel nicht mOgIn zwingenden Fallen kann von der geplanten Augstreckenaeh Absprache mit der flugOberwaehenden Stelle abwiehen werden. wah rend des Ruges sind die Zeiehen ORauchen und Ansehnallen der Gurte zu beachten. Auf Anwsung des verantwortliehen Piloten nehmen Sie bei Notfallsittionen die Notfallhaltung ein (Arme und Kopf auf die Obschenkel). Nach einer evtl. Notiandung erfolgt die Evakuiernaeh dem vor dem Aug festgelegten Emergency Briefing. Vhalten Sie sich anschlieBend wie bereits in diesem Heft.Notlandung auf dem Eis" besehrieben.Geplante Au8enlandungen erfolgen nach dem im .HandbuAugbetrieb Antarktis" festgelegten Verfahren. Bei Abholuvon Feldteams gibt das Feldteamaile zur VerlOgungstehendLandeinformationen und Landehilfen an das Rugzeug. Vsieht, naeh der Landung wird nurdas linke TriebwerkabgesteAehten Sie besonders auf Ihr VHF-Funkgerat und Ihren Ratransponder. Sie kOnnenu.U.lebenswichtig werden. Habenim Feldteam eine kritische Situation, geben Sie lieber zu fAlarm, denn die Augzeuge dOrlen durch die manchmal besderen Wetterbedingungen nicht immer eingesetzt werden.

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    - Sicherheitsabstllnde bzw. Verhaltensregeln bei LosgleitenAugzeug (keine Person vor dem Flugzeug)- Sicherheitsabstllnde beim Betanken der Flugzeuge undRauchverbot beim BetankungsvorgangBe- und Entladen der FlugzeugeFQrdie ordnungsgemliBe DurchfOhrungder Beladung ist derfUden Aug eingeteilte Pilot verantwortlich. Beladen werden dieAugzeuge gemABPilots Operating Handbook. Foigende allgemeine Hinweise sind zu beachten:- aile beteiligten Bodenfahrzeuge mOssen mit liuBerster Vorsicht gefahren werden- Bodenfahrzeuge sollen zum Be- und Entladen so an das Rugzeug heranfahren, daB sie z. B. bei Versagen der Bremsennicht in das Augzeug rutschen konnen- wahrend des Parkens zum Be- oder Entladen mOssendie Bodenfahrzeuge gegen Rutschen gesichert werden- bei laufendem Triebwerk bzw. eingeschaltetem wanticollisionlight" nur mit Sichtkontakt zum Piloten seitlich auBerhalb desPropellerkreises an das Augzeug heranfahren/-gehen.

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    Verhaltensregeln beim Flugund in NotfallsituationenAnBord 1stderfOrden F1ugeingeteilte verantwortliche Pilotwsungsberechtigt. aile Besatzungsmitglieder und PassagmOssen seine Anweisungen befolgen. Vor Rugantritt fOhrtverantwortliche Pilot ein .Emergency Briefing" durch und Opratt vor aliem Vorhandensein und richtige lagerung der NausrUstung (persOnliche Bekleidung und Survival-Bag). 1sNotausrUstung pro Person an Bord nicht wie festgelegt vorhden, wird der F1ugnicht durchgefOhrt. Die ROgewerden snach F1ugdurchfiihrungsplan absolviert. Eine AnderungF1ugstreckewahrend des Ruges ist in der Regel nicht m~glIn zwingenden Fallen kann von der geplanten F1ugstreckenach Absprache mit der flugOberwachenden Stelle abwichen werden. Wlihrend des Ruges sind die Zeichen uRauchen und Anschnallen der Gurte zu beachten. Auf Anwsung des verantwortlichen Piloten nehmen Sie bei Notfallsittionen die Nottallhaltung ein (Anne und Kopf auf die Obschenkel). Nach einer evtl. Notlandung eriolgt die Evakuiernach dem vor dem Rug festgelegten Emergency Briefing. Vhalten Sie sich anschlie6end wie bereits in diesem Heft.Notlandung auf dem Eis beschrieben.Gep lante Au8en landungen erfolgen nach dem im .HandbuF1ugbetrieb Antarktis" festgelegten Verfahren. Bei Abholuvon Feldteams gibt das Feldteam aile zur Verfiigung stehendLandeinformationen und Landehilfen an das Rugzeug. Vsicht. nach der Landung wird nurdas linke Triebwerk abgesteAchten Sie besonders auf Ihr VHF-Funkgerat und Ihren Ratransponder. Sie kOnnenu. U.lebenswichtig werden. Habenim Feldteam elne kritische Situation. geben Sie lieber zu fAlarm, denn die F1ugzeugedurten durch die manchmal besderen Wetterbedingungen nicht immer eingesetzt werden.

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    Polar 2

    Zugcngzum

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    Berichtigungen zu SonderheftNr. 3/Juli 1983Sicherheit und Oberlebenbei Polarexpeditionen

    s. 22 2 a) Oberleben in Seenot. .. 8. Ziehe imWasser keine KJeidungsstiickedurchnabte Kleidung zieht nicht nach u

    s. 30 2 b) Regeln fOr das Leben undArbeiten an Bard Polarster. .. 7. Treten Sieoiemals unter schwebende Ladie an Kranen oder Ladebaumen MnStroppen oder Ladeseile kOnnen brecTragen Sie bei allen Arbelten an Deck

    bei Ladungsarbeiten auf der ScheIfeia-te einen Sicherfleitshelm