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LeseprobeMit diesem Buch steht einer effektiven Planung in der Prozessindus-trie nichts im Wege. Diese Leseprobe stellt Ihnen einige Produktions-prozesse vor, die fr die Prozessindustrie wichtig sind.
Andreas Doller, Jan Wlken
Produktionsplanung mit SAP in der Prozessindustrie555 Seiten, gebunden, Dezember 2014 69,90 Euro, ISBN 978-3-8362-2892-3
www.sap-press.de/3617
Kapitel 6: Produktionsprozesse mit PP-PI
Inhalt
Index
Die Autoren
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Wissen aus erster Hand.
https://www.galileo-press.de/produktionsplanung-mit-sap-in-der-prozessindustrie_3617/?GPP=lpnmailto:?body=Leseproben-Empfehlung: Produktionsplanung mit SAP in der Prozessindustrie von SAP PRESS, http://gxmedia.galileo-press.de/leseproben/3617/leseprobe_sappress_produktionsplanung_sap_prozessindustrie.pdf&subject=Leseprobe: Produktionsplanung mit SAP in der Prozessindustrie
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Kapitel 6
In diesem Kapitel stellen wir Ihnen einige Produktionsprozesse vor, die fr die Prozessindustrie wichtig sind. Dabei gehen wir auch immer wieder auf Funktionen ein, die Sie in den vorigen Kapiteln kennengelernt haben, und zeigen Ihnen, wie diese in den einzelnen Prozessen eingesetzt werden.
6 Produktionsprozesse mit PP-PI
Die Standardisierung von Geschftsprozessen in Unternehmen ist immernoch ein wichtiges Thema, um Implementierungszeiten zu reduzieren unddie Wartung zu vereinfachen. Im Rahmen der SAP-Best-Practices-Initiativehat SAP generische und industriespezifische Prozesse als vorkonfigurierteLsungen zur Verfgung gestellt. Viele Funktionen der Komponente PP-PIhaben wir Ihnen auf Grundlage der SAP Best Practices for Chemical und SAPBest Practices for Pharmaceuticals vorgestellt. In diesem Kapitel stellen wirIhnen nun die folgenden Prozesse vor:
zweistufige prozessindustriespezifische Herstellung
Kuppel- und Nebenproduktion
regulierte Produktion
SAP Best Practices
Die aktuell verfgbare Dokumentation zu den SAP Best Practices finden Sie unterhttp://help.sap.com/bestpractices. SAP Best Practices stehen zu verschiedenenReleasestnden und Sprachversionen zur Verfgung. Innerhalb der Dokumenta-tion finden Sie eine bersicht der verfgbaren Szenarien. Je Szenario gibt es einebersichtsbeschreibung, den Process Overview, und eine detaillierte Prozessbe-schreibung, die Business-Process-Dokumentation. Zustzlich finden Sie dort auchKonfigurationsbeschreibungen. Schlielich steht Ihnen neben der vorkonfigurier-ten Lsung auch eine spezielle Einfhrungsmethodik, das sogenannte ASAP Focus,zur Verfgung.
6.1 Zweistufige prozessindustriespezifische Herstellung
Unter der zweistufigen Herstellung in der Prozessindustrie wird die Ferti-gung einer losen Ware (Bulk Ware) und der anschlieende Verpackungspro-
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Produktionsprozesse mit PP-PI6
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zess in unterschiedliche Gebindegren oder Lnderaufmachungen verstan-den. Als Beispiel fr die folgenden Erluterungen dient das Szenario SolidDosage Forms (Szenario P50) aus den SAP Best Practices for Pharmaceuticals.Dieses Szenario bildet die Herstellung einer Tablette (SAPyrin) als lose Waresowie die anschlieende Konfektionierung in unterschiedlichen Packungs-gren (20 St., 50 St., 10 50 St.).
6.1.1 Szenariobersicht
Abbildung 6.1 gibt einen berblick ber die einzelnen Fertigungsstufen desSzenarios Solid Dosage Forms.
Abbildung 6.1 berblick des Produktionsszenarios Solid Dosage Forms
Um den unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Fertigungsstufengerecht zu werden, werden fr die einzelnen Zwischenprodukte hufig ent-sprechend konfigurierte Auftragsarten verwendet. Dies bietet Ihnen nebender Steuerung von automatisierten Aktionen, wie der Erzeugung eines Steuer-rezepts oder dem Druck der Auftragsdokumente bei Auftragsfreigabe, auchdie Mglichkeit, die einzelnen Fertigungsstufen anhand der Auftragsartunter Verwendung des Auftragsinformationssystems auszuwerten.
Vertrieb
ProduktionFertigware FERTSAPyrinprotect
(50 St.)
PH-6502
FERTSAPyrinprotect(rztemuster)
PH-6503
FERTSAPyrinprotect(1050 Klinikmuster) PH-6504
Produktion lose Ware
Produktion Wirkstoff
HALBAcetyl-salicylsurePH-2400
Kunden-auftrge
Absatz-planung
FERTSAPyrin protect(20 St.)
PH-6501
HALBSAPyrin TablettePH-2500
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Zweistufige prozessindustriespezifische Herstellung 6.1
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6.1.2 Bedarfsbergabe in der Produktionsplanung
Wir wollen nun den ersten Schritt aus Sicht der Produktionsplanungbetrachten. Da die verpackten Materialien die verkaufsfhigen Waren dar-stellen, werden auf Ebene dieser Artikel Kundenauftrge oder geplanteAbsatzmengen erfasst, sogenannte Primrbedarfe. Die Materialbedarfspla-nung (Material Requirements Planning, MRP) erzeugt auf Basis der Primr-bedarfe Planauftrge fr die Fertigung der verpackten Fertigware. Aufgrundder Stcklistenauflsung innerhalb des Planauftrags werden nun Sekundr-bedarfe fr die zu verwendenden Komponenten erzeugt.
Im Fall der losen Ware (Tablette SAPyrin) fhrt dies wiederum zu der Erzeu-gung von Planauftrgen fr diese Fertigungsstufe. Abbildung 6.2 gibt diebergabe der Bedarfe an die einzelnen Fertigungsstufen wieder. Wie ein-gangs erwhnt, lst auch der Planauftrag der losen Ware Sekundrbedarfeauf Stufe der Wirkstoffherstellung aus. Diese wollen wir an dieser Stellenicht weiter betrachten.
Abbildung 6.2 Bedarfsbergabe und Planauftragserzeugung
Selbstverstndlich werden neben den Sekundrbedarfen fr die eigengefer-tigten Waren auch Bedarfe fr fremdbeschaffte Artikel ausgelst. Diese fh-ren bei der Durchfhrung der Materialbedarfsplanung zu der Erzeugung vonBestellanforderungen fr die Fremdbeschaffung.
Ver
trie
b
Kun
den-
auft
rge
Abs
atz-
plan
ung
Prim
rbe
darf
e VerpackungSAPyrin protect(20 St.)
PH-6501
FERT
lose Ware
Prozess-auftrag
SAPyrin Tablette
PH-2500
HALB
Sekundr-bedarf
MRP
MRP
Stcklisten-auflsung
Stcklisten-auflsung
Planauftrag
PlanauftragauftragProzess-
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Produktionsprozesse mit PP-PI6
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Produktion von Zwischenstufen
Im Szenario P50 ist zustzlich zur losen Ware auch noch die geblisterte Ware alsZwischenstufe abgebildet. Dieser Zwischenschritt ist nur erforderlich, wenn diegeblisterte Ware tatschlich gelagert wird. In der pharmazeutischen Industrie fin-det man allerdings hufig In-Line-Verpackungsanlagen vor, bei denen die Verblis-terung in einem Schritt mit der Verpackung in die entsprechenden Faltschachtelnerfolgt. Hier ist die Abbildung der Zwischenstufe geblisterte Ware als eigener Pro-zessauftrag nicht sinnvoll.
Im Gegensatz dazu kann ein entsprechender Produktionsschritt durchaus erforder-lich sein, wenn beispielsweise ein Abfllprozess einer flssigen Ware in eineAmpulle erfolgt und diese vor der Verpackung gesichtet werden muss, um fehler-haft abgeschmolzene Ampullen auszusortieren. Dieser Sichtungsprozess kann jenach Konstruktion der Anlagen ebenfalls inline mit der Abfllung erfolgen, hufigist es jedoch ein separater Prozess auf einer eigenen Fertigungslinie.
Da im Gegensatz zu Verpackungsauftrgen, die in den meisten Fllen in fle-xiblen oder zumindest in eingeschrnkt flexiblen Auftragsgren produziertwerden knnen (Mindestlosgren sind selbstverstndlich aus betriebswirt-schaftlichen Grnden zumeist gegeben), fr lose Ware zumeist nurbestimmte fixe Losgren produziert werden knnen, fasst die Bedarfspla-nung die unterschiedlichen Bedarfe der Fertigwaren zusammen und erzeugteine entsprechende Anzahl von Planauftrgen fr die lose Ware. Da z. B.neben den unterschiedlichen Verpackungsgren auch verschiedene Ln-deraufmachungen die Anzahl der Fertigprodukte vervielfacht, kann diesesdazu fhren, dass fr die Bedarfe einer Vielzahl von Verpackungsauftrgennur ein Auftrag fr die lose Ware ausgelst wird.
6.1.3 Produktionsprozess der losen Ware
Nachdem Sie gesehen haben, wie die Planauftrge auf den einzelnen Ferti-gungsstufen erzeugt werden, wollen wir Ihnen in einem zweiten Schritt dieDurchfhrung des Produktionsprozesses vorstellen. Wir beginnen mit derProduktion der losen Ware. Abbildung 6.3 gibt die einzelnen Prozessschrittewieder.
Whrend in der pharmazeutischen Industrie blicherweise das Szenario derregulierten Fertigung (Abschnitt 6.3, Regulierte Produktion) zum Einsatzkommt, wird der Prozess in der chemischen Industrie zumeist in einer ver-einfachten Form ohne Genehmigung von Stammdaten und Prozessauftrgenabgebildet.
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Zweistufige prozessindustriespezifische Herstellung 6.1
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Abbildung 6.3 Schematische Darstellung der einzelnen Prozessschritte
Die Anlage des Prozessauftrags erfolgt durch die Umsetzung des durch dieBedarfsplanung erzeugten Planauftrags in einen Prozessauftrag. Dabei wer-den alle Daten des Planauftrags wie Auftragsmenge, Auftragstermine undverwendete Stammdaten in den Prozessauftrag bernommen. Zudem wirddie zu verwendende Auftragsart aus dem Fertigungssteuerungsprofil ermit-telt, das im Materialstamm der losen Ware hinterlegt ist. Nach der optiona-len Zuordnung von Komponentenchargen z. B. bei der Verwendung vonKomponenten mit variablem Wirkstoffgehalt erfolgt die Freigabe des Pro-zessauftrags. Mit der Freigabe wird die Charge fr die lose Ware und daszugehrige Prflos (bei frherer Prfloserffnung) erzeugt. Zudem wird derDruck der erforderlichen Auftragspapiere und optional die Erzeugung desSteuerrezepts angestoen. Als Nchstes werden die erforderlichen Kompo-nenten auf Basis der erzeugten