318

Raumakustik

Embed Size (px)

DESCRIPTION

raumakustische Untersuchungen am Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt (FH)

Citation preview

studio raumlabor

Raumakustik an der Hochschule Anhalt (FH), Standort Dessau

Fachbereich 3 - konsekutiver Master Architektur WS 2008/2009Studio Raumlabor

Prof. Johannes Kister & Prof. Dieter Raffl er

Arbeiten von

Lisa Dietz

Anja Klein

Steffen Peist

Mike Rosner

Raumakustik

Wahlpflichtfach: Raumlabor_Thema: Raumakustik_Betreuer: Prof. J. Kister/ Prof. D. Raffler_Bearb.: Anja Klein_WS09

Vorwort

Das menschliche Ohr - Hören, Hörvorgang 2

1

2

86

87

3-4

5-10

11-13

14-17

18-23

24-34

35-39

40-45

46-47

48-49

50

51-78

79-85

3

4

5-6

8

7,9,10

11

12

13

14

15

16

17

18

19-21

22

23

51-54

55-68

69-73

74-78

79

80-81

82-83

84-85

24-25,27-28,31,33,34

26,29,32

30

35

36-39

40-45

46-47

48

49

50

Brainstorming - Begriffssammlung

- Lärm, Klang und Stille definieren das Hörbare

Sortieren und Filtern der Begriffssammlung - Filtern

- Das menschliche Hörvermögen, Hörbereich des Menschen

- Sortieren

Der Mensch im Raum - Das schnelle Einschätzen dreidimensionaler, räumlicher Beziehungen

- Abhängigkeit zwischen der akustischen Wahrnehmung und der visuellen Wahrnehmung eines Raumes

- Schallübertragung vom Sender zum Empfänger mit ihren Einflüssen

Definitionen - Einflüsse der Raumakustik

- Schall, räumliches Hören

- raumakustische Kriterien, Schalldämmung, Schalldämpfung

- Nachhall/ Nachhallzeit

Hearing in Berlin - Programmablauf des Hearings (Flyer)

- bildliche Darstellung des Ablaufs des Hearings mit seinen Kernaussagen

- Abbildung: Die auditive Privatisierung von städtischer Fläche

- Resultat des Hearings

raumakustische Analyse des Hörsaals - lokale Einordnung des Gebäudes 08 und des Hörsaals

- Analyse Raumelement Wand/ Tür

- Analyse Raumelement Decke/ Beamer

- Analyse Raumelement Fußboden/ Bestuhlung

Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Raumakustik - Lösungsvorschlag Tür

- Lösungsvorschlag Beamer

- Lösungsvorschlag Fußboden

- Lösungsvorschlag Tisch/Bestuhlung

Schlusswort

Quellenverzeichnis

Hörprotokoll vom 05.11.2008- Vorlesungsablauf im 5- Minutentakt

- bildliche Darstellung der Hauptpunkte der Vorlesung (analog zur schriftl. Ausführung)

- Abbildung: Hörsaal Gebäude 08

Häufigkeit der Geräusche- Auswertung der Häufigkeit des Auftretens der Geräusche

- bildliche Darstellung der 25 häufigst auftretenden Geräusche

Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geräuschen- Darstellung des Zusammenhangs Nr.1

- Darstellung des Zusammenhangs Nr. 2/ schriftliche Anmerkung hierzu

Gesamtakustik- bildliche und schriftliche Darstellung der wahrgenommenen Gesamtakustik des Hörsaals

Schwingungsdarstellung von Geräuschen- bildhafte Darstellung der wahrgenommenen Schwingung von Geräuschen

Überlagerung der einzelnen Schwingungen- Darstellung der Überlagerung der einzelnen Schwingungsbilder

Vorwort

Das vorliegende Buch beschreibt den Weg vom Schall zu einer verbesserten

Raumakustik. Ausgangspunkt sind Begriffssammlungen, physikalische Definitio-

nen, Hearings und ein Hörprotokoll. Hierbei wird insbesondere der Mensch in

Beziehung zum Raum mit seiner Hörsamkeit und Wahrnehmung gesetzt, denn

das Wohlbefinden des Menschens wird von der Raumakustik beeinflusst. Hiervon

wiederum ist der Aufenthalt eines Menschens in einem Raum abhängig, denn nur

ein angenehmer Raumklang lässt uns auch Teil eines Raumes werden. Der Archi-

tekt hat nun die Möglichkeit dies mit der kreativen Raumakustik zu beeinflussen,

indem er sich bestimmten Konstruktionen und Materialien bzw. Gestaltungsele-

menten bedient.

1

Raum, Objekt und Mensch gehen eine Symbiose ein,

die über die Akustik ihre Bindungen und ihre Bedeu-

tung erhält. Das eine wäre ohne die anderen nichts.

Ohne Hören gibt es keine Kommunikation, obwohl

wir sie für selbstverständlich halten, keine Lernfähig-

keit, keine Persönlichkeitsentwicklung.

Hören

Hören ist einer der fünf Sinne des Menschens. Mit seinen Sinnen sammelt der

Mensch Eindrücke über seine Umwelt und wandelt sie in Denk- und Vorstellungs-

strukturen um.

Hörvorgang

Der Schall wird von der Ohrmuschel gebündelt und in den Gehörgang geleitet, er

trifft auf das Trommelfell und versetzt es in Schwingungen.

Diese Schwingungen werden über die Gehörknöchelchen auf die Aussenhaut der

Schnecke übertragen. Von dort setzt sich die Schwingung als Welle der Flüssigkeit

innerhalb der Schnecke fort.

Die äusseren Haarzellen nehmen die Wellenbewegungen auf und geben sie an

die inneren Haarzellen weiter.

Diese Sinnzellen wandeln die Bewegung nunmehr in elektrische Signale um, die

von den Nerven der Hörbahn in die Hörzentren des Hirns geleitet werden. Erst

dort wird das Gehörte durch Vergleich mit erlernten Mustern “verstanden”.

In der Kette der Übertragung des Schalldrucks wird dieser mehrfach verstärkt.

Allein im Mittelohr erreicht die Verstärkung im Hauptsprachbereich (1 bis 3 kHz)

den 22fachen Wert.

Damit ist das Ohr z.B. dem Auge an Empfindlichkeit überlegen:

Die Lichtintensität, die am Auge zu einer gerade noch wahrnehmbaren Erregung

führt, muss 10 mal höher sein als die Schallintensität, die am Ohr einen gerade

noch wahrnehmbaren Ton auslösen soll. Nicht umsonst sprechen Wissenschaftler

beim Ohr vom “empfindlichsten und dynamischsten Sinnesorgan des Menschen”.

2

Am Anfang unserer Untersuchungen stand ein um-

fangreiches Brainstorming, in dem wir gemeinschaft-

lich Begriffe sammelten, zusammenfassten, sortierten

und in Bezug setzten. Dies gab uns einen guten

Einstieg in das Thema „Raumakustik“.

3

Bild 1: Begriffssammlung

4

Lärm, Klang und Stille definieren das Hörbare

Als Lärm (von frühneuhochdeutsch: larman = Geschrei; auch Krach) werden

Geräusche (Schalle) bezeichnet, die durch ihre Lautstärke und Struktur für den

Menschen und die Umwelt gesundheitsschädigend oder störend bzw. belastend

wirken. Dabei hängt es von der Verfassung, den Vorlieben und der Stimmung

eines Menschen ab, ob Geräusche als Lärm wahrgenommen werden.

Krach verursacht Ohnmacht zur eigenen Sinneswahrnehmung. Der unter Zwang

wahrgenommene Raum im akustischen Chaos reduziert sich auf den leiblichen

Sinnesraum bis hin zum Schmerz.

Ein Klang ist zunächst einmal ein akustisches Signal, also eine akustische

Botschaft. Diese Botschaft hat eine (physikalische) Sprache, einen Boten, und muß

vom menschlichen Gehör übersetzt und verstanden werden. Als Bote dient hier-

bei der Schall, der sich im Medium Luft ausbreitet, und die "Sprachregelungen"

werden in der Akustik behandelt. Die Akustik ist die Lehre vom Schall und ein

Teilgebiet der Physik. Die Botschaft des akustischen Signals empfängt unser Ohr

(stark verfälscht), und unser Gehirn entschlüsselt diese als Geräusch, Sprache und

Musik.

Das Geräusch wird dabei meist nur unbewusst wahrgenommen sowie emotional.

Bewusst wahrgenommene Geräusche fordern unsere Aufmerksamkeit bei Gefahr

oder emotional konzentrierter Handlung.

Musik hingegen wird bewusst wahrgenommen sowie ästhetisch. Musik wird

dabei häufig auch intellektuell akustisch interpretiert. Wissen und Erfahrungen

sind hierbei notwendig , um Musik genießen zu können.

Die Stille (v. althochdt.: stilli ohne Bewegung, ohne Geräusch) bezeichnet in der

deutschen Sprache die empfundene Lautlosigkeit, Abwesenheit jeglichen Geräu-

sches, aber auch Bewegungslosigkeit. Ihre umgangssprachliche Steigerung ist die

Totenstille.

Die unerträgliche Stille verhindert dabei die sinnliche Raumwahrnehmung und

verstärkt die eigene Körperwahrnehmung. Der Raum wird zum Vakuum, in dem

sich die Fixierung des Selbst im Raum nicht mehr wahrnehmen lässt.

5

2x

6

7

8

Das menschliche Hörvermögen

Der vom Menschen hörbare Frequenzbereich hat keine klaren Begrenzungskontu-

ren, da jedes Hören individuell verschieden ist. Dennoch liegen die gemessenen,

gerade noch wahrnehmbaren Extremwerte ungefähr zwischen minimal 16 und

maximal 20000 Hz. Die untere Grenze ist für die meisten Menschen gleich, wäh-

rend die obere sehr stark variiert und im höheren Alter häufig rapide abnimmt.

Hörbereich des Menschen

1 10 60 100 1000 8000 10000 100000

Infraschall Ultraschall

sehr tiefe Töne sehr hohe Töne

16

raumakustisch relevanter Frequenzbereich

20000

9

10

11

Der Mensch im Raum

Das schnelle Einschätzen dreidimensionaler, räumlicher Beziehungen resultiert aus: - exakter Tiefenwahrnehmung

- Koordination von Hand, Auge, Ohr

- Gleichgewicht und Position im Raum

- Kontrolle über Muskulatur und Bewegung

12

Die akustische Wahrnehmung unterstützt die visuelle Wahr-

nehmung eines Raumes und umgekehrt

Ein Raum wird durch das Zusammenspiel der verschiedenen Sinne erfahren v.a.

über das Auge und das Ohr kann ich die Beschaffenheit eines Raumes wahrneh-

men z.B. ob er groß oder klein, geschlossen oder offen, leer oder voll ist. So z.B.

wird die optische Raumwahrnehmung der Raumgröße von der Helligkeit und

Dunkelheit beeinflusst, während die akustische Raumwahrnehmung der Größe

des Architekturraums durch die Nachhallzeit beeinflusst wird. Auch die Materiali-

tät des Raumes spielt neben der visuellen Wahrnehmung auch in die akustische

hinein. So verändert sich die akustische Wahrnehmung durch die Verwendung

von schallharten Baustoffen mit glatter Oberfläche oder von absorbierenden

Baustoffen mit rauher bzw. gebrochener Oberfläche.

13

Sender Schall

Musik Mensch Geräusche

Psychisch

Mensch

Physisch

Wahrnehmung

Schallminderung

Schalldämpfung

Schallschutz

Orientierung

Raumakustik

Übertragung

Einflussgrößen

Empfänger

Definitionen von Begriffen, die für die physische,

psychische und physikalische Erläuterung der Raum-

akustik notwendig sind, werden in dem folgenden

Abschnitt erörtert und sollen zum Verständnis der

weiteren gedanklichen Schritte beitragen.

14

Raumakustik wird bestimmt durch

Die Schallquelle

Die Schallquelle bzw. der Verursacher des Schallimpulses können Klangkörper, ein

Musikinstrument, ein tropfender Wasserhahn, Lärm, gesprochene Worte etc. sein.

So wird praktisch alles als Schall bezeichnet, was man hören kann (Töne, Klänge,

Geräusche, Knall). Schall entsteht immer dann, wenn sich ein Körper schnell hin-

und herbewegt. Diese Bewegungen nennt man Schwingungen. Damit ein Körper

zu schwingen beginnt, muss ihm Energie zugeführt werden.

Die räumlichen und physikalischen Komponenten

Die Beschaffenheit der Raumbegrenzungsflächen und damit die Anteile an Reflexi-

on und Absorption, die Materialität, die Oberflächenstrukturen, die Flächenfor-

mung;

die Form und die Dimension des Raumes und damit die Entfernung, die Nähe, die

Gedrücktheit oder die Erhöhung;

die Dinge und die Wesen, die sich im Raum befinden, Einrichtungsgegenstände,

Mobiliar, Raumteiler, aber auch Pflanzen, Tiere, Menschen beeinflussen die Raum-

akustik.

Die individuellen Faktoren der Wahrnehmung und der Bedeutungszuweisung

Die psychische und physische Verfassung des wahrnehmenden Menschen, sein

Hintergrundwissen um die Dinge, seine Sensibilität und seine Interpretationsfähig-

keit bzw. seine Interpretationslust, letztlich seine soziale Position innerhalb des

Raumes und innerhalb der im Raum befindlichen Gruppe von Menschen.

Ich benötige Raum um den Klang zu hören. Klang

entsteht erst, wenn ich den Ton zweimal höre, einmal

als Direktschall und einmal als Reflexion, etwas

zeitverzögert.

Schall breitet sich hierbei kugelförmig aus.

Schallquelle

Das Reflexionsgesetz

1. Der einfallende Strahl, das Einfallslot und der reflek-

tierte Strahl liegen in einer Ebene, der Einfallsebene.

2. Der Einfallswinkel ist stets genau so groß wie der

Ausfallswinkel (auch Reflexionswinkel): α = β.

Reflexion

Ohr

Schall braucht zur Ausbreitung

Medium

Luft zum Beispiel

Zeit

Räumliches Hören

Schallquelle

Der Mensch als Hörer mit zwei

Ohren

Das Gehirn wertet Laufzeit- und

Intensitätsunterschiede rechts -

links aus.

Die Sinneswahrnehmungen vermitteln uns Informati-

onen über den umgebenden Raum, dessen Qualität

und Bedeutung (Raum- Bewusstsein, Raum- Vorstel-

lung).

15

16

Das akustische Gestaltungsrepertoire konzentriert sich

auf:

- geplante Erzeugung und Lenkung von Schall

- Vermeidung von schallbelästigungen und Gewährlei-

stung von Ruhe

Schalldämmung

ist ein Maß für die Undurchlässigkeit oder Durchläs-

sigkeit von Schall zwischen zwei durch eine physische

Grenze abgeteilten Räumen (kann auch zwischen

Innen- und Außenraum gelten). Hier ist häufig keiner-

lei Transparenz erwünscht, und es wird großer

Aufwand betrieben, um die Durchlässigkeit zu verhin-

dern.

Schalldämpfung

ist ein Maß für den Energieverlust einer Schallschwin-

gung durch entweder den normalen Reibungsverlust

in der Luft oder die (Teil-)Absorption des Schalls

durch die Begrenzungsflächen eines Raums oder

ineinander übergehender Raumbereiche. Hier wird

häufig mit dem Begriff der Transparenz operiert, um

den akustischen Ausgleich innerhalb verschiedener

Raumbereiche zu gewährleisten.

Raumakustische Kriterien und wie man sie durch

raumakustische Projektierung erreicht:

Einflussnahme auf die Primärstruktur des Raums:

Raumgröße, Volumen, Form, Gliederung, Höhe etc.

Gestaltung der Sekundärstruktur des Raums:

- schallreflektierende Raumteile

- schallabsorbierende Raumteile

Die Größe des Architekturraums beeinflusst die

Nachhallzeit in der akustischen Raumwahrnehmung.

Die menschliche Sprache benötigt kurze Nachhallzeiten

zur Sprachverständlichkeit. Hier wären Echo und vor al-

lem zeitverzögerte Reflexion sehr störend. Redner sind

am besten zu verstehen, wenn eine Nachhallzeit von ca.

1,0 sec. (Toleranz von ca. 0,2 sec. mehr oder weniger) in

mittleren Räumen herrscht.

T (Nachhallzeit) = 0,16 x V

(Raumvolumen) : A (äquivalente

Schallabsorptionsfläche)

Nachhall (reflektierende Schallausbrei-

tung)Der von einer Schallquelle ausgesandte akustische

Impuls wird durch Reflexion zeitversetzt wieder

wahrgenommen.

Der ursprüngliche

Impuls kommt zurück.

Der ausgesandte Impuls wird

an der Begrenzungsfläche des

Raums reflektiert.

mit dem Grundsatz

Einfallswinkel = Ausfallswinkel

Schallquelle

Direktschall

Hörer Sender

reflektierter

Schallumweg zeitversetzt

Nachhallzeit vom Hörer wahrgenommen als Zeitdiffe-

renz zwischen Direktschall und reflektiertem Sekun-

därschall

17

Die nächste Station in unserer Exkursion durch das

Themengebiet der Raumakustik war der Besuch eines

Hearings in Berlin, dessen Ablauf auf den folgenden

Seiten zusammengefasst wiedergegeben wird.

18

Bild 2: Ablaufplan des Hearings in Berlin

19

Hauptaussage des ersten Vortrags:

Eine Glocke ohne Turm ist wie ein Blinder ohne

Blindenstock!

Abfahrt in Dessau

Ankunft in Berlin

Vorstellung der Vortragsreihe

Pause!

Hauptaussage des Vortrags:

Musik beeinflusst unser Verhalten v.a. unser Kaufverhal-

ten, ebenfalls beeinflusst diese unsere Entscheidungen!

Hauptaussage des Vortrags:

Das Ohr kann Fähigkeiten des Auges und des Tastsinns

übernehmen!

Pause: Lunch!

Hörrundgang durch die vorhandenen Räumlichkeiten

mit dem Ergebnis: Architektur lässt sich hören!

Buchpräsentation mit anschließender Diskussion

20

21Ankunft am Seminarplatz

Hauptaussage des Vortrags:

Ipod = Abschirmung von seiner Umwelt oder

Schaffung einer eigenen Welt?

Pause!

Diskussionsrunde

Ende der Vortragsreihe + Rückfahrt nach Dessau

Bild 3: Die auditive Privatisierung von städtischer Fläche (siehe letzter Vortrag)

22

23

Resultat des Hearings

Nach der Vortragsreihe wurde einem erst bewusst wie sehr das Hörende uns und

unsere Umgebung in Verhalten und Befinden beeinflusst.

Auf Grund der Buchpräsentation „Sound Studies“ erfolgte die nächste Aufgabe:

das Anfertigen eines Hörprotokolls eines bestimmten Raumes der Hochschule mit

anschließender Auswertung und Analyse von dessen Akustik.

Das folgende Hörprotokoll beschreibt die zeitliche

Abfolge der Baukonstruktionsvorlesung von Professor

Pinkau im 5- Minutentakt.

Es soll Grundlage für eine spätere Analyse der Raum-

akustik des Hörsaals sein.

24

Hörprotokoll am 05.11.2008 - Vorlesung Baukonstruktion bei Prof. Pinkau

14.33 Uhr - laute Gespräche

- Stiftklacken

- Klettverschluss

- Papieraufstuken auf Tischplatte

- Türklacken (zu)

- Klappern eines Schlüsselbundes

- Räuspern

- Papier- + Stoffgeraschel

14.35 Uhr - Beginn mit dem Vortrag von Prof. Pinkau

- Papiergeraschel

- Klappern einer Metalldose

- Fensterklappen

- Klappern des Reißverschlusses am Stuhlgestell

- dumpfes Geräusch von etwas Schwerem, das auf Tischplatte gelegt wird

- Räuspern

- Klicken einer Hefterspange

- Kratzen eines Hefters auf dem Tisch

- Reißverschluss Federtasche

- Klicken der Hefterklammer

- Klappern des Schlüsselbundes auf Tisch

- Klicken der Hefterklammer

- Türklacken (auf + zu)

14.40 Uhr - Klappgeräusche vom Sitz

- Papiergeraschel

- Papierknistern von Schokoriegel

- Ablagegeräusche auf Tisch

- Husten

- Reißverschluss

- Stimmwechsel Professor - Student

- Schlüsselbundklappern auf Tischplatte

- Stiftablage auf Tisch

- Hefterwälzen

- fortwährendes Murmeln

- Türklacken (auf + zu)

- Abstellen von etwas Schwerem auf Fußboden

- Reißverschluss Jacke

- Falten von Papier

- Klirren des Reißverschlussanhängers

- Stuhlknarren

- Klacken auf Tisch

- Suchgeräusch in Tasche (Kramen)

- erneutes Klacken auf Tisch

- Fußscharren auf Fußboden

- Klettverschluss

- Stiftklacken auf Tisch

- Knacken in Stuhlreihen

- Rollen eines Stiftes auf dem Tisch

- Abstellen eines schweren Gegenstandes auf dem Boden

14.45 Uhr - Tischknarren

- Rollen eines Stiftes auf dem Tisch

25

- Schnaufen

- Räuspern

- Hin- und Herrutschen auf einem Stuhl - Quietschen

- Naseschnauben

- Klappgeräusche mehrerer Stühle

- Kuliklicken

- Klappern einer Metallbox

- Stiftablage auf dem Tisch

- Suchgeräusche in Metallfedertasche

- Kratzen von Stiften auf Tisch

- Auflegen einer neuen Folie auf Projektor

- erneutes Hefterwälzen + Stiftklacken

- Quietschen einer Stuhlreihe

- allgemeine Unruhe - Gemurmel

- akutes Blätterrascheln

14.50 Uhr - permanentes Stuhlquietschen

- akutes Hefterwälzen

- starkes Gemurmel

- Stiftklappern

- Schlüsselklappern

- Schließen einer Metalldose

- Geldklappern

- Metalldose (auf + zu)

- Stiftklacken

- Blättergeraschel

- Quietschen einer Stuhlreihe

- Stiftkratzen auf Tisch

- kurzzeitig absolute Stille - Wahrnehmung vom allgemeinen Beamergeräusch

14.55 Uhr - Fußschritte durch Seitenwechsel von Herr Pinkau

- Quietschen einer Stuhlreihe durch Auflehnen auf den dahinterliegendem Tisch

- Räuspern

- Stuhlquietschen

- Klacken der Foyertür

- Knacken einer Stuhlreihe

- Klettverschluss

- Kramgeräusch in Stiftdose

- Stiftklacken auf Tisch

- Aufdrehen einer Plastikflasche - Trinkgeräusch

- Abstellgeräusch auf Tisch

- Knarren einer Tischreihe durch Zurücklehnen und Aufstützen

- Stimmwechsel Student - Professor

- Räuspern

- Stuhlknarren

15.00 Uhr - Öffnen einer Metalldose

- Türquietschen (auf + zu)

- akutes Papiergeraschel

- Rollen eines Stiftes auf dem Tisch

- Stiftklacken

- dumpfes Geräusch durch Stoß am Tisch

- Stoffrascheln einer Jacke

- Fingergetrommel auf Stuhl

- Stuhlklappen

26

27

- Türklacken (auf + zu)

- Schritte

- Naseschnauben

- Räuspern

- neue Folie - Folge: Kuliklicken, Stiftklacken, akutes Papiergeraschel

- Räuspern

- lautes Flüstern

- Stiftklappern

- Knarren einer Sitzreihe

- Türklacken (auf+ zu)

- Schritte

- Flüstern

- Stuhlklappen

- Stiftklacken

- neue Folie - Folge: akutes Blättern + Stiftklacken

- Stimmwechsel Student - Professor

- Hefterblättern

- Klacken einer Hefterklammer

- Kuliklicken

- Stift-/ Zeichengeräusch auf Papier

- Tischknarren

15.05 Uhr - Klappern eines Reißverschlussanhängers

- Ablegen eines Kugelschreibers

- Kratzen eines Kunststoffhefters auf dem Tisch

- Abreißen eines Blattes

- Stiftklacken

- Suchgeräusche in einer Stiftdose

- dumpfes Geräusch durch Stoß am Tisch

- Reißverschluss

- Klacken einer Hefterklammer

- Stoffrascheln

- Räuspern

- lautes Gerede

- Kratzen eines Stiftes auf dem Tisch

- Fingertrommeln auf dem Tisch

15.10 Uhr - Stoffgeraschel

- Fußscharren

- dumpfe Geräusche aus dem Foyer

- Klappern einer Stiftbox

- Vibrieren eines Handys auf dem Tisch

- Stiftklappern

- Fußscharren

- Knistern eines Bonbonpapiers

- Stoffrascheln

- Stuhlknarren

- Rascheln einer Plastiktüte

- Schritte durch Seitenwechsel von Prof. Pinkau

- Kuliklicken auf Tisch

- Naseschnauben

- dumpfe Geräusche von einer Stuhlreihe

- Räuspern

- neue Folie - Folge: Hefterwälzen, Stiftklappern

- Stiftablage auf Tisch

28

- Suchgeräusche in einer Federtasche

- Rascheln von Legen einer neuen Folie auf den Projektor

- Husten

- Fallen eines Stiftes auf den Boden

- Naseschnauben

15.15 Uhr - Schritte

- Türklacken (auf + zu)

- erneutes Türklacken (Tür von selbst aufgegangen)

- Klacken der Foyertür

- Alufoliengeraschel

- Kratzen eines Aktenordners auf dem Tisch

- Klacken einer Hefterklammer

- Türklacken außerhalb des Hörsaals

- kurzzeitig absolute Stille - bewusstes Hören des Beamers

- Stiftklacken

- Ablage eines Plastikdreiecks

- Türklacken (zu)

- dumpfes Geräusch durch Stoß am Tisch

- Tischknarren

- Ablage eines Geodreiecks auf dem Tisch

- Fingertrommeln auf Tischplatte

- Klappern eines Reißverschlusses am Tischgestell

- kurzzeitig absolute Stille - bewusstes Wahrnehmen von Schreib- und Beamerge-

räuschen

- vereinzeltes Lachen

15.20 Uhr - Schritte durch Standortwechsel von Prof. Pinkau

- Blätterrascheln durch Fallen dieser auf den Boden

- Stuhlklappen

- Stiftablage

- Kratzen des Aktenordners auf dem Tisch

- Rascheln durch Folienwechsel - Umblättergeräusche

- Kuliklacken

- Reißverschluss Federtasche

- Stiftgewühle

15.25 Uhr - Schritte durch Seitenwechsel von Prof. Pinkau

- Knarren einer Stuhlreihe

- Papierrascheln

- Klappern einer Stiftbox

- Folienwechsel - Folge: Hefterwälzen, Kuliklicken

- Fußscharren

- Stiftklappern

- Husten

- Kratzen eines Aktenordners auf dem Tisch

- Fußscharren auf dem Fußboden

- nervöses Kuliklacken auf dem Tisch

- Folienwechsel - Folge: allgemeines Blätterrascheln

- Niesen

- lautes Gemurmel

- Fußscharren auf Fußboden

- Aufschrauben einer Flasche

- Schritte - laufen der Stufen

- Rascheln durch Wegwerfen von einem Gegenstand in den Papierkorb

29

30

Bild 4: Hörsaal Gebäude 08

31

- Schritte

- Türklacken (auf + zu)

15.30 Uhr - Husten

- Blättern in Unterlagen

- Stuhlknarren

- Stimmwechsel Student - Porfessor

- Hefterwälzen

- Stiftklacken

- Gemurmel

- Husten

- Flüstern

- Klacken einer Hefterklammer

- Ablage eines Stiftes auf dem Tisch

- Schnaufen

- Ablage eines Holzlineals auf dem Tisch

- Husten

- Blättern in Unterlagen

- Kratzen eines Stiftes auf dem Tisch

15.35 Uhr - Folienwechsel - Folge; Unruhe, Blättern, Stiftklacken

- Klappgeräusch eines schweren Aktenordners

- Stoffrascheln einer Jacke

- leises Naseschnauben

- Stiftklacken

- Folienwechsel - Folge: Hefterwälzen, Stiftklacken, Gemurmel

- Zeichengeräusch

- dumpfes Geräusch durch Ablage von etwas Schwerem auf dem Tisch

- Papierrascheln

- Stiftklappern

15.40 Uhr - leise Schritte

- Türklacken (auf + zu)

- Stuhlklappen

- erneute Schritte

- Türklacken (auf + zu)

- Reißverschluss Federtasche

- Stiftablage auf Tisch

- Kuliklicken

- Stuhlknarren

- Klacken der Foyertür

- Türklacken (auf + zu)

- Schritte durch Begehen von Stufen

- Wischgeräusche vom Schwamm auf Tafel

- Stuhlquietschen + -knarren

- Stimmwechsel Student - Professor

- Klacken der Foyertür

- Räuspern

- Schläge an Tafel von Prof. Pinkau zur Unterstützung des Erzählten

- Abreißen eines Blattes

- Stoffrascheln

- Suchgeräusche in einer Federtasche

- nervöses Trommeln mit einem Stift auf der Tischplatte

- Papierrascheln

- Stuhlknarren

32

33

15.45 Uhr - Stimmwechsel Student - Professor

- Ablage eines schweren Buchs auf Tisch

- Zeichengeräusche der Kreide auf der Tafel

- Stuhlklappen

- Abreißen eines Blattes

- Naseschnauben

- Schritte durch Standortwechsel von Prof. Pinkau

- erneutes Abreißen eines Blattes

- Folienwechsel - Folge: Blättern, Stiftklacken

- Reißverschluss Federtasche

- Kuliklicken

- Flüstern

15.50 Uhr - Knarren einer Sitzreihe

- Klacken der Foyertür

- Folienwechsel - Folge: stärkste bisher erreichte Unruhe

- Gemurmel

- Hefterwälzen

- Klacken einer Hefterklammer

- Stoffrascheln

- Stiftklacken

- Husten

- Kuliklicken

- Hefterwälzen

- Flüstern

- Ablage eines Stiftes auf dem Tisch

- Husten

- Ablage eines schweren Ordners auf dem Tisch

- Schritte von Prof. Pinkau

- nervöses Fingergetrommel auf dem Tisch

- Husten

- Zeichengeräusche

- Naseschnauben

15.55 Uhr - Räuspern

- Stiftablage auf Tisch

- Reißverschluss Federtasche

- Ablage eines Plastiklineals auf dem Tisch

- Unruhe - Packgeräusche, Klappern von Stiften, Blättern

- Naseschnauben

- Stuhlknarren

- Husten

- Blätterrascheln

- Stoffrascheln durch Anziehen von Jacken

- Klappern des Reißverschlusses am Stuhlgestell

- nervöses Fingertrommeln an Stuhlklappe

- nervöses Fußscharren auf Fußboden

- Husten

- Stoffrascheln

- Rascheln einer Plastiktüte

- Klacken der Foyertür

- Reißverschluss

16.00 Uhr - Klopfen auf Tischplatte am Ende des Vortrags

- sehr starke Unruhe (Pausenstimmung)

34

- Packgeräusche

- laute Gespräche

- Klappern von Reißverschlüssen an Tisch- und Stuhlreihen

- Stuhlklappen

- Schritte

- Klacken der Hörsaaltür (auf )

- Klacken der Foyertür (auf + zu)

Anmerkungen zum Hörprotokoll

Das Hörprotokoll beruht auf subjektive Wahrnehmungen meinerseits. Dadurch wurden selbstverständlich

einige Geräusche bewusster und andere unbewusster von mir wahrgenommen. So kann es vorkommen, dass

Geräusche in unmittelbarer Umgebung eher von mir aufgenommen wurden als weiter entfernte, sowie stören-

de Geräusche wahrscheinlich ebenfalls eher meine Aufmerksamkeit erregten als angenehme. Letztendlich war

es jedoch auch Aufgabe unangenehme und störende Geräusche aus der allgemeinen Geräuschkulisse heraus-

zufiltern um später bestimmen zu können, wo Defizite in der Raumakustik des Hörsaals vorliegen und eventu-

elle Korrekturen vorgenommen werden müssen. Der Anmerkung hinzu zufügen ist ebenfalls, dass während

des gesamten Vortrags unbewusst der Beamer und der Projektor liefen, wobei beides lediglich von mir bei

absoluter Stille wahrgenommen wurde trotz permanenter Anwesenheit beider Geräusche.

Zusammenfassend werden auf den nachfolgenden

Seiten die Häufigkeit des Auftretens der einzelnen

Geräusche aufgelistet. Dabei wird deutlich, dass

einige Geräusche öfters auftreten als andere und in

der Analyse besondere Beachtung erhalten müssen.

35

Häufigkeit der Geräusche

(4) IIII - Zeichen- und Schreibgeräusche

(11) IIII IIII I - lautes Gemurmel, Gespräche

(20) IIII IIII IIII IIII - Stiftklacken, Kuliklicken

(3) III - Klettverschluss

(14) IIII IIII IIII - Türklacken Hörsaal

(8) IIII III - Türklacken außerhalb des Hörsaals

(4) IIII - Klappern des Schlüsselbundes

(11) IIII IIII I - Räuspern

(18) IIII IIII IIII III - Papierrascheln/ Blättern

(9) IIII IIII - Stoffrascheln

(10) IIII IIII - Klappern einer Metall-/Stiftbox

(1) I - Fensterklappen

(9) IIII IIII - Reißverschluss

(8) IIII III - dumpfes Stoßgeräusch

(7) IIII II - Klicken der Hefterklammer

(5) IIII - Kratzen eines Hefters auf der Tischoberfläche

(6) IIII I - Klappern des Reißverschlusses an Gegenstände (z.B. Stuhlgestell)

(5) IIII - Kratzen eines Stiftes auf der Tischplatte

(6) IIII I - Klappgeräusche vom Sitz

(5) IIII - Knistern von Papier, Plastik- oder Alufolie

(1) I - stumpfe Ablagegeräusche auf den Tisch

(11) IIII IIII I - Husten

(7) IIII II - Stimmwechsel zwischen Professor und Student

(27) IIII IIII IIII IIII IIII II - Ablage eines Stifts oder Lineals auf dem Tisch; Stiftklappern

(10) IIII IIII - Hefterwälzen

(2) II - dumpfe Abstellgeräusche auf den Boden

(23) IIII IIII IIII IIII III - Knarren, Quietschen, Knacken der Stuhl- bzw. Tischreihe

(3) III - Suchgeräusche in Tasche; Packgeräusche

(7) IIII II - Fußscharren auf Fußbodenoberfläche

(3) III - Rollen eines Stiftes auf dem Tisch

(2) II - Schnaufen

(8) IIII III - Naseschnauben

(1) I - Geldklimpern

(3) III - kurzzeitige Stille

(14) IIII IIII IIII - Schritte; Begehen der Stufen

(3) III - Plastikflasche (aufdrehen, Trinkgeräusche)

(3) III - Fingergetrommel auf Tisch oder Stuhl

(5) IIII - Flüstern

(4) IIII - Abreißen eines Blattes

(1) I - dumpfe Geräusche außerhalb des Hörsaals

(1) I - Vibrieren eines Handys auf dem Tisch

(12) IIII IIII II - Folienwechsel

(1) I - Fallen eines Stiftes auf den Boden

(1) I - Klopfen auf Tischplatte

(1) I - Lachen

(1) I - Niesen

(1) I - Klappgeräusch eines schweren Aktenordners

(1) I - Wischgeräusch eines Schwamms auf der Tafel

(1) I - Schläge an Tafel

(1) I - Zeichengeräusche von Kreide an der Tafel

15 - ...

10 - 15

5 - 10

Ablage eines Stiftes/ Lineals

auf dem Tisch; Stiftklappern

Knarren, Quietschen, Kna-

cken der Stuhl- / Tischreihe

Kuliklicken, Stiftklacken Papierrascheln, Blättern

36

37

lautes Gemurmel; Gespräche Husten/ Räuspern Klappern einer Metall-/ Stift-

box

Türklacken Hörsaal Schritte, Begehen der Stufen Folienwechsel

Hefterwälzen

dumpfes Stoßgeräusch Naseschnauben Klicken der Hefterklammer

Stoffrascheln Reißverschluss Türklacken außerhalb des

Hörsaals

Stimmwechsel zwischen

Professor und Student

Na hn be

38

39

Kratzen eines Hefters auf der

Tischoberfläche

Kratzen eines Stiftes auf der

Tischplatte

Knistern von Papier, Plastik-

oder Alufolie

Fußscharren auf Fußboden-

oberfläche

Klappern des Reißverschlus-

ses am Stuhlgestell

Klappgeräusche vom Sitz

Flüstern

Das vorangegangene Hörprotokoll wird auf den

folgenden Seiten in Zusammenhang mit der Zeit als

Ausschläge visualisiert, die das Auftreten der Geräu-

sche, ihren Rhythmus und ihre Charakteristik beschrei-

ben. Letztendlich lassen sich ebenfalls Zusammenhän-

ge zwischen einzelnen Geräuschen erkennen.

40

von 14.30 Uhr...

41

... bis 16.00 Uhr

42

von 14.30 Uhr...

43

... bis 16.00 Uhr

44

von 14.30 Uhr...

45

... bis 16.00 Uhr

46

von 14.30 Uhr...

Ablage eines Stiftes/ Lineals auf den Tisch; Stiftklappern

Knarren, Quietschen, Knacken der Stuhl- / Tischreihe

Kuliklicken, Stiftklacken

Papierrascheln, Blättern

lautes Gemurmel; Gespräche

Husten/ Räuspern

Klappern einer Metall-/ Stiftbox

Türklacken Hörsaal

Schritte, Begehen der Stufen

Folienwechsel

Hefterwälzen

dumpfes Stoßgeräusch

Naseschnauben

Klicken der Hefterklammer

Stoffrascheln

Reißverschluss

Türklacken außerhalb des Hörsaals

Stimmwechsel zwischen Professor und Student

Kratzen eines Hefters auf der Tischoberfläche

Kratzen eines Stiftes auf der Tischplatte

Knistern von Papier, Plastik- oder Alufolie

Fußscharren auf Fußboden-oberfläche

Klappern des Reißverschlusses am Stuhlgestell

Klappgeräusche vom Sitz

Flüstern

Beamer

47

... bis 16.00 Uhr

Das Übereinanderlegen der Kurven zeigt, dass eine

stetige Geräuschkulisse im Hörsaal bei einer Vorlesung

vorhanden ist. Der Vortrag an sich (petrolblaue Linie)

wird dabei von einem unterschwelligen Geräusch des

Beamers (dunkelgelbe Linie) begleitet. Jedoch wird

dieses Geräusch bis auf die wirklich ruhigen Momenten

von den Nebengeräuschen übertönt. Die Nebengeräu-

sche sind teilweise so massiv, dass ein Aussetzen der

Verständlichkeit des Vortrags eintritt, wodurch letztend-

lich Zusammenhänge des Vortrags verloren gehen

können.

Ebenfalls weist die Überlagerung der Kurven Zusam-

menhänge zwischen den einzelnen Handlungen mit

ihren resultierenden Geräuschen auf, die demzufolge in

bestimmten Stoßzeiten vermehrt auftreten.

48

49

Zusammenhänge zwischen einzelnen Handlungen und ihren begleitenden Geräuschen traten

z.B. bei einem Wechsel der Folie auf dem Overheadprojektor oder Bildwechsel vom Beamer auf. Auf

Grund dieser Aktion folgten z.B. Stiftklappern, Hefterwälzen, lautes Gemurmel sowie Unruhe in den

einzelnen Stuhlreihen durch das Knarren der Sitzbänke. Ein weiterer Auslöser für Unruhe im Raum

war, wenn jemand um den Raum zu verlassen seine Jacke anzog, den Reißverschluss betätigte, den

Stuhl hochklappen ließ, hinausging und dabei die Tür im Hörsaal und im Foyer nacheinander öffne-

te und schloss.

Die Schallübertragung bis in die letzten Reihen funktioniert

mit aber auch ohne Beschallungsanlage sehr gut. Die

Sprachverständlichkeit ist auch in den hinteren Sitzbänken

gewährleistet.

Gesamtakustik/ Sprachverständlichkeit (allg.)

Bedauerlicherweise gelangen jedoch auch die Nebengeräu-

sche in die hinteren Reihen, die den Vortrag in akuten

Phasen übertönen können.

Zukünftiges Ziel ist es die Gründe und Herkunft der Neben-

geräusche zu ermitteln und wenn möglich zu mindern,

jedoch trotzdem die Sprachverständlichkeit des Vortragen-

den in den hinteren Sitzreihen beizubehalten.

50

Die folgende Analyse gibt Aufschluss über die Her-

kunft, Ursprünge und Gründe der Geräusche. Aufge-

schlüsselte Raumelemente werden hierbei schalltech-

nisch bewertet, so dass Mängel in der Planung und

Wartung der Räumlichkeit erkennbar werden.

LP M 1:2000

08

51

52

Bild 5+6: Bauhausstraße Gebäude 08

StandortDer zu analysierende Hörsaal, auf dem ebenfalls die

Untersuchungen mittels des Hörprotokolls beruhen,

befindet sich in der Bauhausstraße unmittelbar vor

dem Bauhaus.

Materialien wie Faserzementplatten und Glas bestim-

men das Äußere des Gebäudes. Das Innere ist von

Holz und Sichtbeton geprägt. Teilweise sind dabei

einzelne Raumelemente in den Grundfarben rot und

blau gestaltet.

53

Gebäude 08 M 1:500

54

Bild 7: Hörsaalbereich von Außen

Grundriss Hörsaal M 1:100

Detail A Detail A

Detail B

55

56

Raumelement:

Wand

Wand Horizontalschnitt Detail_A M 1_40

Wand Vertikalschnitt Detail_B M 1_40

1. - Sichtbeton

(Die Schalung hinterließ

auf dem Sichtbe-

ton eine rauhe Oberflä-

che.)

(Sichtbeton ist schall-

hart/-reflektierend.

Wandaufbau

(durch rauhe Ober-

fläche = Schallstreuung)

Diffuse Streuung

ist ein Spezialfall der Reflexion, der

Schall wird hierbei nicht "hart" in

eine bestimmte Richtung reflektiert,

sondern durch die besondere Ober-

flächenstruktur der Begrenzungsflä-

che in viele verschiedene Richtun-

gen (= diffus) zurückgeworfen.

Vorteil:

- keine Änderung der Nachhallzeit

(da der Schall nicht absorbiert, son-

dern reflektiert wird)

- Verteilung der Energie des Schalls

in alle Richtungen (Entstehung ei-

nes Diffusschallfeldes, in dem die

"Energie pro Volumeneinheit" orts-

ungebunden gleich ist.)

--> daher Pegel am Hörplatz nun

geringer (i.d.R. viele kleine Re-

flexionen = akustisch angeneh-

mer als einzelne große)

57

58

schallschluckende Flächen

Mit der Verteilung definiert schall-

schluckender Flächen wird eine aus-

reichende Sprach- oder Silbenver-

ständlichkeit angestrebt.

Der in einem Raum erzeugte Schall brei-

tet sich als Luftschallwelle aus und trifft

auf Raumbegrenzungsflächen, die den

Schall teilweise absorbieren und teilwei-

se reflektieren.

Bei der Schallabsorption wird die Schall-

ausbreitung einer starken Dämpfung

unterworfen, wobei Schall in Wärme

umgewandelt wird.

Bei porösen Schallschluckstoffen erfolgt

die Umwandlung durch äußere Reibung,

d. h. durch Reibung zwischen den

schwingenden Partikeln des Schallaus-

breitungsmediums und den Skelettele-

menten des porösen Materials.

(gebrochene Oberfl.

+ Faservlies = schall-

schluckend)

2. - Osmo- Fertiglamellen (50/20)

(Oberfläche Birke)

- Faservlies

- Unterkonstruktion (vertikal

aus Dachlatten)

- Luftzwischenraum (14 cm)

- Gipskartonplatten, dicht ge-

stoßen (0,95 cm); Stöße ver-

spachtelt

- Mineralfaserplatte (Typ W

nach DIN 18165)

Wandaufbau

59

60

schallreflektierende Flächen

Unterstützende frühe erste Reflexio-

nen sollen vor allem hinter dem Red-

ner (Wandabstand < 2m) und im vor-

deren Deckenbereich zustande kom-

men.

Trifft Schall auf eine Begrenzungsflä-

che, so wird dieser (teilweise) in den

Raum zurückgeworfen. Ist diese Fläche

glatt und hart, ist die Reflexion am

stärksten, der Absorptionsgrad ist nahe

Null.

Bei Reflexionen gelten die Gesetze der

Geometrie, sprich: Ein- und Ausfalls-

winkel sind gleich.

Beim Erkennen dieser Schallreflexio-

nen spielt die Echowahrnehmungs-

schwelle eine bedeutende Rolle. Je

nach Anordnung und Anzahl der re-

flektierenden Flächen und Art der Be-

schallung ergibt sich ein unterschied-

licher Höreindruck.

(Spanplatte hinter

Osmo- Fertiglamel-

len/ kein Faservlies

= schallhart)

1. - Sichtbetonwand

- Unterkonstruktion

- Spanplatte (15mm, Decklack, dunkelbraun pig.)

- Osmo- Fertiglamellen (50/20)

(Oberfläche Birke)

2. - Sichtbetonwand

- Spanplatte (15mm, Decklack, dunkelbraun pig.)

- Osmo- Fertiglamellen (s.o.)

- Oberfläche zw. Tafelpylonen

- Pylonentafel/ Pylone

Wandaufbau

61

62

(glatte Oberfläche =

schallreflektierend)

(Sonnenschutz aus Stoff

(wenn runtergelassen) =

dann schallschluckend)

1. - Pfosten- Riegelkonsruktion

(2- Scheiben- Verglasung)

mit innenliegendem Sonnen-

schutz (stoffartiges Gewebe)

Wandaufbau

63

64

Auswertung

-->glatte+feste Oberflächen=schallhart/-reflektierend

-->poröse+weiche Oberflächen = schallschluckend

!die gute Sprachverständlichkeit innerhalb des Hörsaals lässt auf ein ausgewogenes Verhältnis von schallreflek- tierenden und schallabsorbierenden Flächen schließen!--> keine Änderung erforderlich!

Grundriss Hörsaal M 1:100

65

66

Schnitt Tür M 1_40

Ansicht Tür M 1_40

Detail Tür M 1_10

Raumelement:

Tür

(nicht geölte Türan-

gel/ ungedämmter An-

schlag = lautes öffnen/

schließen)

(falsch eingestellte Tür-

klinke = lautes öffnen/

schließen)

1. - Türblatt (2- flüglig, bün-

dig angeschlagen, mes-

serfuniert --> Eiche hell)

- Blockzarge verdeckt be-

festigt (Eiche hell)

Türaufbau

67

Geräusch

Geräusch (von Rauschen) ist ein Sammel-

begriff für alle Hörempfindungen (inklu-

sive Tönen und Klängen). Ursache für ein

Geräusch sind Schwingungsvorgänge,

die i.d.R. nicht periodisch verlaufen und

sich in ihrer Struktur zeitlich ändern kön-

nen.

Störwirkung

Von einem Geräusch kann eine sozialpsy-

chologische Störung ausgehen. Die Stör-

wirkung eines Geräusches hängt u.a. da-

von ab, ob es erwünscht bzw. gewollt ist.

Bei unerwünschten Geräuschen (Lärm)

nimmt die Störwirkung mit der Lautstär-

ke zu, aber auch mit steigender Tonalität

(ein tonales Geräusch ist störender), mit

steigender Instationarität (ein zeitlich

schwankendes Geräusch stört mehr) und

mit dem Informationsgehalt (z. B. bei

Sprache oder Musik).

68

Auswertung

-->fehlende Wartung/Vorkehrungen=laute Schließ-

und Öffengeräusche

!das laute Öffnen und Schließen der Türen löst allge- meine Unruhe in Vorlesungen aus!-->Behebung dringend erforderlich!

Detail B

Detail A

69

Ansicht Decke M 1_100

70

Raumelement:

Decke

Detail_A Decke M 1:2 Detail_B Decke M 1:2

(Betondecke =

Übertragung des

Schalls bis in die letz-

ten Sitzreihen)

(Mineralfaserplatten

+ Faserflies = keine

Übertragung des

Schalls auf die Wände,

keine Halligkeit)

1. - Betondecke

- abgehängte Decke (Streck-

metall)

Deckenaufbau

2. - Betondecke

- Mineralfaserplatten (mit Fa-

servlies kaschiert, direkt an

Rohdecke geklebt)

- abgehängte Decke (Streck-

metall)

--> Aufhängung der absorbie-

renden Mineralfaserplatten

in U- Form mit der reflek-

tierenden Fläche offen zum

Redner!

71

72

Auswertung

-->glatte/schallharte Materialien = Schallübertragung

-->poröse/weiche Materialien = keine “ “

!die zum Redner offene U_Form aus absorbierenden Ma- terialien sorgt für eine gute Sprachverständlichkeit und ausreichende Schallübertragung bis in die letzten Sitz- reihen!-->keine Änderung notwendig!

73

Auswertung

--> keine Schutzvorkehrung = laute Lüftungsgeräu-

sche des Beamers

!das Beamergeräusch wird nur unterschwellig wahrge- nommen, beeinträchtigt aber im Unterbewusstsein die Konzentration und Leistungsfähigkeit!--> Behebung dringend erforderlich!

Schnitt Hörsaal M 1:100

74

Raumelement:

Fußboden

(Trittschalldämmung

= dämpfend, federnd)

(glatte Oberfläche =

schallhart)

1. - Parkett (20 mm)

- Estrich (50 mm)

- Trittschalldämmung

(15 mm)

- Wärmedämmung

(65 mm)

- Abdichtung (10 mm)

- Betondecke

Fußbodenaufbau

75

Trittschalldämmung

Trittschalldämmung wird verwendet,

um die Übertragung von Trittschall,

der beim Auftreten auf den Fußboden

entsteht, zu verringern. Sie ist eine

elastische Schicht im Fußbodenaufbau

in Innenräumen und kann aus unter-

schiedlichen Materialien bestehen.

Am häufigsten werden Mineralwolle

und Polystyrol-Hartschaum eingesetzt.

weichfedernde Beläge

Weichfedernde Beläge (z.B. Teppichbö-

den, Gummi- oder PVC- Beläge) auf einer

Decke verbessern lediglich die Trittschall-

dämmung. Vielfach ist ihr Einsatz beson-

ders vorteilhaft, weil sie gleichzeitig die

Gehgeräusche vermindern und für hohe

Frequenzen einen Schallabsorber darstel-

len.

76

Auswertung

--> weiche Baustoffe = federnd, dämpfend

feste Oberflächen = schallhart, laut

!das Umhergehen und Verlassen des Raumes löst eine allgemeine Unruhe aus!--> Behebung bautechnisch aber höchstwahrscheinlich nicht finanziell hier sinnvoll! Bei Änderung ist v.a. die Optik zu beachten/ mit dem Raum abzustimmen!

(gebrochene Oberfläche =

schalldämpfend)

(Kopplung von Sitz und Tisch

= Schwingungen/ Vibratio-

nen, Geräusche)

1. - Holz (mit Löchern strukturiert)

- klappbar

- Gestell aus Metall

- Tisch + Sitz über Gestell mit-

einander gekoppelt

- ab der 10. Sitzreihe Ansteigen

der Sitzbänke

Tischaufbau

2. - Holz

- Kunststoffbeschichtung

Sitzaufbau

(Ansteigen der Sitzbänke ab

der 10. Reihe = Übertragung

des Schalls bis in die letzten

Sitzreihen)

(nicht geölte Gelenke/ unge-

dämmter Anschlag = lautes

Klappen;

Tisch mit Kunststoffbeschich-

tung = laute Ablagegeräusche)

77

78

Auswertung

--> Sitzreihenart/-oberflächen/-konstruktion/ War-

tungsmängel=Schwingungen/laute Geräusche

!das Bewegen auf den Sitzen v.a. das Aufstehen von ih- nen löst Vibrationen und Geräusche in der gesamten Sitzreihe aus!-->Behebung dringend erforderlich!

Für erörterte raumtechnische Mängel aus der vorange-

gangenen Analyse werden im folgendem Abschnitt

Lösungsvorschläge formuliert.

79

Der Türanschlag sollte mit einem Dämm-/ Dich-

tungsstreifen versehen werden um ein lautes

Schließen der Tür zu vermeiden!

Die Türangel sollte geölt werden, damit die Tür

beim Öffnen und Schließen weder knarrt noch

sonstige unangenehme Geräusche von sich gibt!

Lösungsvorschläge Tür

Das knackende Geräusch beim Betätigen der

Türklinke ist leicht durch eine Änderung der Ein-

stellung dieser zu beheben!

Eine Schließautomatik, die die Tür selbst schließt

und auf dem letzten Stück der Strecke leicht in ih-

rer Geschwindigkeit dämpft, würde die Lautstär-

ke beim Schließen mindern und gleichzeitig ga-

rantieren, dass diese sich nicht wie bisher durch

einen Windsog im Foyer von selbst öffnet!

80

Lösungsvorschläge Beamer Das Schallschutzgehäuse weist einen hohen

Dämmwert auf. Je nach Projektortyp ist eine Ver-

ringerung des Luftschalls um ca. 10 dBA durchaus

realistisch.

Um das Schallschutzgehäuse wird ein Flightcase

konstruiert, das mit Flugösen versehen wird.

Trotzdem ist es möglich den Projektor einfach

wieder zu entnehmen.

Vorteil hierbei ist, dass am Projektor keine bau-

lichen Veränderungen vorgenommen werden

müssen.

81

82

Lösungsvorschläge Fußboden

Bodenbeläge mit harter und fester Oberfläche

sind schallschutztechnisch ungünstiger als weich

federnde Beläge.

Laminatböden oder Parkett müssen in jedem Fall

auf einer dazu geeigneten Dämmung „schwim-

mend“ verlegt werden. Besser sind jedoch Kaut-

schukböden, durch die die Trittschallbeanspru-

chung auf sehr effektive Art verringert wird. Der

weiche Bodenbelag federt jeden Schritt auf Grund

seiner weicheren Oberflächenstruktur ab und die

Auftrittgeräusche werden somit gedämpft.

Diesbezüglich wäre auch Teppichboden oder Kork-

belag möglich, jedoch aus hygienischen Gründen

im Schulbereich nicht angebracht.

So hat der Kautschukbelag gegenüber dem Par-

kett ebenfalls den Vorteil, dass er selbst im nassen

Zustand gut zu reinigen ist.

Trittschalltechnisch wäre ein Kautschukboden

sinnvoller als ein Parkettboden. Jedoch ist der

finanzielle und zeitliche Aufwand relativ hoch!

83

Der Parkettboden (oben) könnte z.B. durcheinen Kautschukboden (rechts) ersetzt werden.

84

Vibrationen und Schwingungen der Tische durch

Bewegungen auf den Sitzen oder gar Aufstehen

könnten durch eine Entkopplung der Tische von

den Sitzreihen vermieden werden, würde aber ei-

ne völlig neu Möblierung erfordern.

Dem „Quietschen und Knarren“ der Sitze beim Ver-

lassen dieser oder bei Bewegungen kann mittels

Ölen des Gelenks entgegengewirkt werden. Eine

andere Möglichkeit wäre ein Gummiring hier da-

zwischen zu bringen, der das Reiben von Metall

auf Metall verhindern würde.

Lösungsvorschläge Sitz-/Tischreihen

Durch eine weitere Aussteifung der Sitzreihen zum

Boden hin, würde ein Großteil der Vibration und

Schwingung abgefangen werden.

Die bestehende Kunststoffbeschichtung der Ti-

sche lassen diese beim Ablegen von Gegenstän-

den hellhörig erscheinen. Abhilfe kann durch Ma-

terialien geschaffen werden, die auch bei Schreib-

tischunterlagen genutzt werden (folgende Seite).

85

Als Beschichtung für die Tische wäre eine gummierte

Schicht, die auf die Tische selbstklebend aufgezogen

werden kann, denkbar (ähnlich wie bei Schreibtisch-

unterlagen).

Eine verstärkte, feinporige und dichte Kunst-

schaumbeschichtung würde ebenfalls einen hohen

Schreibkomfort, eine hohe Rutschfestigkeit und eine

Dämpfung der lauten Ablagegeräusche durch einen

3-Schichten-Aufbau erzeugen (ähnlich wie bei den

Schreibtischunterlagen „Durella Soft“ der Firma

LäUFER).

Ebenfalls gibt es Schreibtischfolien mit ähnlicher Wir-

kung.

Um die Optik nicht zu beeinflussen sind auch

Materialitäten mit den Eigenschaften von Schreib-

tischunterlagen in transparent erhältlich.

86

Schlusswort

Abschließend ist zu sagen, dass durch die Umsetzung

der Lösungsvorschläge die bereits vorhandene gute

Raumakustik optimiert wird und die Konzentration

während der Vorlesung auf Grund dessen wieder stei-

gen würde.

Natürlich gibt es unterschiedliche zeitliche , materielle

und finanzielle Aufwandsbedingungen.

Während wartungsbedingte Mängel sofort behoben

werden können, steht die Möglichkeit einer neuen

Möblierung, bei der Tisch und Stuhl voneinander ent-

koppelt sind, sicherlich erstmal außerhalb der realen

Betrachtung.

Der Ersatz des bisherigen Bodenbelags durch einen

Kautschukboden würde gegenüber einfacher zu reali-

sierenden Lösungsvorschlägen ebenfalls in der Be-

trachtung als letztes in Erwägung gezogen werden,

sollte jedoch nicht vollkommen aus der Betrachtung

ausgeschlossen werden.

87

Quellenverzeichnis

„Kreative Raumakustik für Architekten und Designer“

von Rudolf Schricker

2001 Deutsche Verlags- Anstalt GmbH, Stuttgart München

ISBN 3-421-03277-7

„Bautabellen für Architekten“ (17. Auflage)

begründet von Klaus- Jürgen Schneider

herausgeg. von Alfons Goris

2006 Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Neuwied

Werner Verlag

ISBN 3-8041-5229-5

Natur und Technik „CVK Physik“ für die Sekundarstufe 1

(Teilband 1 Berlin ab 7)

1984 Cornelsen Verlag, Berlin

ISBN 3-464-04206-5

„Querschnitt Physik + Technik“

1983 Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig

ISBN 3-14-151105-5

www.wikipedia.de

www.baunetz.de

www.vicom.de/Schallschutzgehaeuse.html

Bildnachweis

www.aural city.de

www.pcbeirat.de

gotteskuss.blueblog.ch

www.nachtflugverbot-leipzig.de

www.jugendinitiative.eu

stefanijulier.com

prozielmarketing.files.wordpress.com

www.fahrschulewespi.ch

www.indw.tu-berlin.de

www.4 medien.de

news.lamprecht.net

www.toolsandwood.com

www.gestaltung.fh-wuerzburg.de

blog.esl.ch

www.preisroboter.de

www.raumausstatter-thomas.de

eigene Bilder

Auf Wiederhören!

raumAkustik

01

02

VorwortDiese Broschüre ist entstanden im Fach Raumlabor unter der Betreuung von Prof. Johannes Kister und Prof. Dieter Raffler.

Erstellt wurde diese von Steffen Peist (4042028).Die Thematik, welche hier näher beleuchtet wurde, ist die Akustik als Grundlage und als Untersuchungsobjekt einen Ort an der Hochschule Anhalt (FH) Dessau.

Nach dem allgemeinen herantasten an das Thema - bewußt machen: „Was ist eigentlich Akustik“ - und einem Hearing in Berlin, wurde das Thema des WS 08/09 im konsekutiven Masterkurs Architektur konkretisiert und jeder Bearbeiter suchte sich

einen konkreten Ort. Ich wählte an dieser Stelle das Studentencafé „blueorange“.

Inhaltsangabe:

Vorwort Seite 02Definition Icons Seite 03Begriffsklärung Seite 05Brainstorming Seite 07Kategorien Seite 09aural city (Berlin) Seite 11Standort Seite 13Protokoll (schriftlich) Seite 15Protokollauswertung Seite 17Protokoll (visualisiert) Seite 19Geräusche Seite 23Mensagebäude Seite 27Materialien Seite 29Lösungsansätze Seite 33Lösungsvorschläge Seite 37Akustikelemente Variante 1 Seite 39Akustikelemente Variante 2 Seite 41Referenzobjekte Seite 43Quellen Seite 46

03

Geschirr/Besteck

Definition

Flasche öffnen

Geld

Kasse Bekleidung

Tür auf/zu

04

Kaffeemaschiene Musik

abstellen Papier, Zeitung

Möbel rücken Gespräche

05

Begriffsklärung

In diesem Abschnitt werden zum Thema

raumAkustik

die Begriffe Akustik, Schall und Raumakustik näher definiert, dies soll zum besseren Verständnissen der Thematik dienen.

Schall ist die Ausbreitung periodischer Druckschwankungen in Form mechanischer Schwingungen oder Wellen (Schallwellen) in einem elastischen Medium.

Mit der Lehre vom Schall als Teilbereich der Physik befasst sich die Akustik.

Man unterscheidet Schall nach Frequenzen in Infraschall, Hörschall, Ultra- und Hyperschall. Lediglich der Hörschall wird vom menschli-chen Ohr wahrgenommen, und zwar als Ton, Klang, Geräusch oder Knall.

Unter Hörschall wird der für das menschliche Ohr hörbare Schall mit Frequenzen zwischen 20 und 20 000 Hertz (20 Kilohertz) verstan-den. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit, hohe Töne im oberen Frequenzbereich zu hören, ab, und zwar durchschnittlich von 20 Kilohertz (Kindheit) über 15 Kilohertz (um 35 Jahre) auf etwa 5 Kilohertz (über 60 Jahre).

In der nebenstehenden Darstellung sieht man Beispiele aus der Natur im Vergleich mit dem Menschen.

06

Im Hinblick auf die Raumakustik sollte man bei der Gestaltung eines Raumes berücksichtigen, dass der Vorgang des Hörens nicht nur von den physiologischen Besonderheiten des Ohres abhängt, sondern auch durch Schallempfindungen beeinflusst wird. Beispielsweise erscheinen Klänge unnatürlich, wenn sie unbekannt oder ungewohnt sind. Jeder in einem gewöhnlichen Raum erzeugte Schall erhält durch Schallreflexionen an Wänden und Mobiliar einen geringfügigen Hallanteil. Für optimale akustische Eigenschaften gestaltet man Räume daher so, dass der Schall genügend stark reflektiert wird.

Akustik ist der Oberbegriff für die Lehre vom Schall. Allgemein beschäftigt sich die Akustik mit den Erscheinungen, die ein Beobachter über das Ohr wahrnehmen kann.

Im Mittelpunkt der physiologischen Akustik stehen das menschliche Gehör- und Sprachorgan. Von besonderem Interesse sind dabei der anatomische Aufbau und die Funktionsweise dieser Organe. In der psychologischen Akustik geht es vor allem um die Wahrneh-mung und Empfindung von Schallwellen. Prinzipiell behandelt die physikalische Akustik die Ausbreitung von Druck-Dichte-Wellen in elastischen Medien (z. B. Luft). Dabei ist das besondere Augenmerk auf die Ausbreitung der Wellen und Schwingungen im Raum gerichtet, die den Schall praktisch ausmachen. Spezielle Zweige der physikalischen Akustik sind u. a. die Raum- und Bauakustik. In der

Raumakustik befasst man sich beispielsweise damit, wie geschlossene Räume aufzubauen sind, um Sprache deutlicher zu verstehen oder Musik besser hören zu können. Ein heutzutage ebenfalls wichtiger Teilbereich der Bauakustik ist der Lärmschutz. Hier-bei handelt es sich in erster Linie um die technischen Maßnahmen zum Schutz vor Lärmschäden des Gehörs, sowie zur Vermeidung von Lärm.

Um auf die Hallcharakteristik eines Raumes Einfluss zu nehmen, stehen einem Architekten zwei verschiedene Arten von Material zur Verfügung, mit denen sich Oberflächen von Decken, Wänden und Böden verkleiden lassen: schallabsorbierende und schallreflektieren-de Beschläge. Weiches Material, wie z. B. Kork oder Filz, schlucken (absorbieren) den größten Teil des auftreffenden Schalles; jedoch reflektieren sie unter Umständen manche tiefe Frequenzen. Harte Materialien mit glatten Oberflächen hingegen, z. B. Naturstein oder Metallflächen, reflektieren den auftreffenden Schall nahezu völlig.

Die Akustik eines Raumes ist meist zufrieden stellend, wenn ein ausgewogenes Verhältnis zwischen schallabsorbierenden und schallreflektierenden Materialien vorliegt. Häufig treten störende Echos in Räumen auf, die zwar insgesamt eine ausgeglichene Nach-hallzeit aufweisen, aber beispielsweise eine gewölbte Decke oder Wände mit stark ausgeprägten Reflexionseigenschaften haben. In solchen Fällen wird der Schall an bestimmten Punkten gebündelt und dadurch werden schlechte akustische Verhältnisse erzeugt. In ähnlicher Weise kann ein schmaler Korridor zwischen parallelen reflektierenden Wänden Schall einfangen, diesen mehrmals hin- und herwerfen und mithin unangenehme Echoeffekte hervorrufen, selbst wenn die schallabsorbierenden Eigenschaften insgesamt ausrei-chen. Auch muss auf die Vermeidung von Interferenzerscheinungen geachtet werden. Interferenz tritt auf, wenn Unterschiede in den Wegstrecken, welche die direkte und die reflektierte Schallwelle durchlaufen, tote Punkte zur Folge haben, in denen bestimmte Frequenzbereiche ausgelöscht werden.

07

Brainstorming

Hertz

Sender

Träger

Schall Faltungsschall

akus. Meßtechnik

audiologische Akustik

Hörbereich

Schalllenkung

Nebengeräusche

Heulen

Wellen

Absorbung

Sound

Hunde

Vibration

Musik

Lärmbelastung

Doppler Effekt

Reflexion Dopplereffekt

Ohr

Fledermaus

Klänge

Stille

Infraschall

Empfänger

Finlandic Hall

Ausbreitung

Übertragung

Mono

Stereo

Brummen

Körperschall

Gefühle

Leise

Assoziation

Schallplatte

Airpumping

Bassfalle

GeräuschKlangfarbe

technische Geräusche

HyperschallKommunikation

Aeroakustik

Lärm

Raum

Lärm

Stille

Hörsturz

Schwingungsisolierung

Rhythmus

Onomatopoesie

Komposition

Bass

Emotion

Ultraschall

Absorbtion

Empfänger

Verstärker

Geräusche

Nebengeräusche

dB (A)

Raumvorstellung

Rasseln

Lautstärke

unbewußtes Hören

DämpfungKlopfen

Wirkung Schwingung

Echolot

maschienelle Geräusche

Takt

Hörgerät

Beeinflußung

Analyse

Schwingung

Frequenz

Verständigung

Wahrnehmung

Geräusche

Töne

Identität

Wiedererkennung

Akustik Signale

08

Ausbreitung

Pegel

Frequenz

Wellen

elekrische Impulse

Schallschutz

Donner

Schall

Schall

Schallerzeuger

Mikrofon

Amplitude

Melodie

Stille

Sender

Erinnerung

Psychoakustik

Natur

Beugungsphänomen

Bass

Elektroakustik

Echo

Octave

handwerkliche GeräuscheHörschaden

Stimmungen

Empfindungen

Klirrfaktor

Stimme

Opernhaus Sydney

Lautstärke

Reflektion

Dolby Surround

Ohr

Tinitus Ortung

Laut

Rauschen

Material

Energie

Knall

EchoNachschall

Waale

Streuung

Assoziation

Musik

Orientierung

Audicon

LeiseGeschwindigkeit

Schallmauer

Klangökologie

Bauakustik

Zeit

Stethoskop

Lärmverträglichkeit

Schallschutz

Umwandlung

HallMensch

Eigenschaften

Berliner Philharmonie

Signale

Schallreflexion

Raumakustik

Lautstärke

Klanganthropologie

Pfeifen

Schallimmission

Schallemmission

WahrnehmungGesundheit

Schalldämmung

Krankheit

Echo

LautsprecherVerstärker

Ursache

Gesundheit

Wahrnehmung

Orientierung

Wiedererkennung

Wechselwirkung

Lärm

Arbeitsgeräusche

Schallabsorbtion

künstliche Geräusche

Wasserschall

Schall

Nachricht

09

Kategorien

AnwendungSchwingungsisolierungSchallmauerStethoskopSchalldämmungSchalllenkungSchallabsorptionSchallschutzSchallplatteEcholot

ArtenAkustikhandwerkliche GeräuscheAeroakustikBauakustikElektroakustikGeräuscheHyperschallInfraschallKlängekünstliche GeräuscheKörperschallmaschienelle GeräuscheNebengeräuschePsychoakustikRaumakustiktechnische GeräuscheUltraschallWasserschall

AnwenderEmpfängerFledermausHundeIdentitätKommunikationMenschMikrofonNaturNachrichtSignaleSchallerzeugerStimmteWaale

EmotionAssoziationAnalyseBeeinflußungEmpfindungEmotionErinnerungGefühleLautLeiseLärmLärmbelästigungOrtungOrientierungRaumvorstellungStimmungenVibrationenVerständigungWahrnehmungWirkungWiedererkennung

10

Wissenschaftakustische Meßtechnik AmplitudeAusbreitung AbsorbungBeugungsphänomen AbsorbtionDoppler-Effekt dB(A)Dämpfung Energieelektrischer Impuls FrequentEigenschaften HertzGeschwindigkeit HörbereichKlirrfaktor MaterialFalltungshall ReflektionSchallimmission SchallSchallemission StreuungSchwingung TrägerUmwandlung UrsacheWechselwirkung WellenZeit

KrankheitenOhraudiologische AkustikGesundheitHörschadenHörgeräteHörsturzKrankheitLärmverträglichkeitTinitus

OrtBerliner PhilharmonieFinlandic HallOpernhaus SydneyRaum

EreignisBrummenDonnerEchoHallHeulenKnallKlopfenNachhallPfeifenRasseln

MusikAudicon AispumpingBassfalle BassDolby Surround KlangfarbeKlanganthropologie KompositionLautstärke LeiterMono OctaveOnomatopoesie PegelRhythmus StilleStereo TöneTakt Verstäker

11

B

12

B

13

Standort

14

Bauhaus

05

04

03

0607

08

1613

14

15

17

02

01

E

11

09

12

Mensa

15

Protokoll (schr.)

Uhr Ereignisse14:32 Gespräche leise Musik surren vom Kühlschrank Kaffemaschiene und Milchschäumer Türklappen14:33 Türklappen Geschirr klappern14:34 rascheln von Riegelverpackung14:35 Musik sehr leise quietschen vom Kühlschrank Geld klappern Kassengeräusche14:36 rascheln von Riegelverpackung14:37 Gespräche quietschen vom Kühlschrank14:38 Kassengeräusche Geldklappern Türklappen14:39 Zigarettenautomat Geldklappern Gespräche14:40 quietschen vom Kühlschrank abstellen von Geschirr14:41 lautes Lachen Gespräche lautere Gesrpäche durch lautere Musik14:42 Türklappen Besteckklappern14:44 Gespräche

14:46 Kassengeräusche Musik (klassisch) Husten Stuhlrutschen14:47 quietschen vom Kühlschrank Stöckelschuhklappern14:48 schnellere Musik14:49 Geschirrklappern Geschirr wegräumen Löffel in Tasse14:50 niesen Türklappen gähnen14:51 lautere Musik Stuhlrutschen Jackenrascheln Türklappern14:52 Tasche auf Stuhl Stuhlrutschen Türklappen Tassen wegräumen Abwaschgeräusche14:53 Türklappen Plastiktüte abstellen Gespräche Türklappen14:54 Spülmaschiene Türklappen14:55 Stuhlrutschen Türklappen14:56 Milschäumer Geldklappern Stuhlrutschen 14:57 Rucksack abstellen Zeitungsblätter rascheln14:58 Musik leiser Kassengeräusche

Als Grundlage dienen der Untersuchung zwei Protokolle ein Langzeitprotokoll und ein Kurzprotokoll, welches visualisiert wurde.

14:59 Geldklappern Besteck klappern15:00 Plastikbeutel Türklappen Besteck auf Geschirr umrühren Türklappen15:01 Zeitungsrascheln Stuhlrutschen gemütliche Musik15:02 quietschen vom Kühlschrank Jacke auf Stuhl ablegen Geldklappern abwaschen aufräumen gegen Stuhl treten15:03 rockige Musik Türklappen quietschen vom Kühlschrank15:04 Hand auf Tisch klatschen Plastikdeckel auf und zu15:05 Gespräche schreiben auf Blätter Türklappen15:06 Stuhlrutschen Tasche abstellen Türklappen15:07 Fuß auf Metallfuß (Tisch) Geldklappern15:08 Türklappen Möbel verschieben Kassengeräusche15:09 quietschen vom Kühlschrank15:10 Teeglas auf Untertasse abstellen Zeitungsrascheln

16

15:22 Spülmaschiene einräumen schließen und einschalten Wassergeräusche hörbar wegen Musikpause15:23 schnellere Musik angeregtere Gespräche Tasse auf Tisch abstellen15:24 Jackenrascheln Zeitschrift auf Tisch15:25 Stuhlrutschen Gespräche15:26 Türklappen Geldklappern Kassengeräusche15:27 Türklappen15:28 quietschen vom Kühlschrank Türklappen Gespräche rockige Musik15:29 Stuhlrutschen Stuhl mit Fuß wegstoßen15:30 Türklappen Ring an Stuhlbein klopfen Tassen sortieren Stuhlrutschen15:31 Türklappen Musik aus Gespräche lauter und schneller15:32 blättern in Zeitschrift Transparentpapierrascheln Stuhl wegtreten Schlüsselklappern Musik wieder an

15:11 Stuhlrutschen Handyklingeln Stuhlrutschen15:12 quietschen vom Kühlschrank Besteck auf Geschirr Schlüsselklappern am Stuhlbein15:13 Türklappen Stuhlrutschen Tasche abstellen15:14 Türklappen Stuhlrutschen Händeklatschen Tascheabstellen auf Stuhl15:15 Türklappen umrühren Glasabstellen Löffelklappern im Glas15:16 Kartenspiel Hand über Tisch reiben aufräumen an der Bar15:17 Kartenklappern Türklappen Gespräche15:18 Kassengeräusche Musik leise15:19 Besteck in Glas klappern abstellen von Glas auf Metall Stuhlrutschen15:20 reuspern lachen Tasse abstellen Stuhlrutschen Gespräche15:21 Stuhlrutschen Transparentpapier falten Hand auf Tisch reiben

17

Protokollauswertung

Tasche abstellenHändeklatschenKarten auf Tisch klopfenHandziehen über TischreuspernTransparentpapierSpülmaschieneTasse auf TischJackenraschelnAbsätzePlastikbeutelKühlschrankquietschenMusikKaffeemaschieneMilchschäumerTürklappenRiegelverpackungGeldklappernKassengeräuscheZigarettenautomatlachenZeitungsraschelnStuhlrutschenhustenGeschirrklappernHandklappen auf TischPlastikdeckel auf BecherFuß auf TischfußumrührenGlas auf UntertasseHandyBesteckklappern

18

19 0 1 2 3 4 5

Protokoll (visual.)

205 6 7 8 9 10 min

21 0 1 2 3 4 5

225 6 7 8 9 10 min

23

Geräusche

24

25

26

27

EG M 1-200

Mensagebäude

28

29

Materialien

Im �blueorange� sind baulich nur schallharte Materialien eingesetzt worden.

EG 1_100

30

Fenster sind im Dreischeibenglas ausgeführt.

Der Fußboden besteht aus mit Epoxidharz versiegeltem Etrich.

Die Wandflächen und Decke sind in Sichtbeton gefertigt.

31

Die äußere Tür besteht aus einem Dreischeibenglas und einem Metallrahmen.

Die innere Tür besteht aus Metall.

32

Die Theke ist mit Milchglasplatten behängt. Diese liegen auch als Abstellfläche in der Horizontalen.

Der Rahmen der Stühle ist aus Aluminium, die Sitz- und Rückenflä-chen aus Hartplaste genauso wie die Füße.

Die Tische bestehen aus einem Aluminiumfuß und einer Holzplatte als Tischfläche.

An der Wand befindet sich ein Sitzmöbelfertigteil geformt aus Loch-blech.

33

Lösungsansätze

Die Füße der Stühle und der Tische könnte man mit Filz abdecken, so

würden diese nur noch leise rutschen und der Wiederstand wäre um

ein vielfaches kleiner.

Die Flächen der Tische und der Theke sind harte Ober�ächen,

welche für die zeitweise lauten Abstellgeräusche verantwortlich

sind. Man könnte dies beheben in dem man die Ober�äche

weicher gestalten würden. Ein Vorschlag hierfür wäre eine Kunst-

sto�folie auf den Ober�ächen, welche reißfest und weiche Anteile

besitzen müßte.

Das zu klappen der Türen läßt sich durch richtige Wartung und

richtiges einstellen der Schließmechanismen verbessern.

34

Einige der Geräusche der Kaffee-maschiene sind gewünscht andere sind eher störend , so würde eine neue Maschiene ihren Sinn und Zweck erfüllen und die störenden Geräusche minimieren.

Die einseitige Ausrichtung der Boxen stellt ein Problem in der Zeckerfüllung dar. Es wäre besser, wenn die Boxen im gesamten Café verteilt wären. Zwei zusätzlichen Boxen an der Seite zum Seminar-platz wären hier schon die Lösung des Problems.

Das schnell aufschlagende Kas-senfach und die Tastentöne die als störend empfunden werden, könnten mit einer neuen leiseren Kasse entfernt werden.

35

36

Diese auftretenden Geräusche lassen sich nicht verändern oder beeinflußen die Qualität des Cafés. Sie gehören zu einem Café dazu und sollten auch nicht verändert werden.

37

Eine Möglichkeit die Halligkeit im „blueorange“ zuverändern wäre

beispielsweise über die Art der Möbelierung nach zu denken.

Hierbei sollten eher schallschluckende Elemente zu integrieren sein.

Eine Sitzecke, bestehend aus zwei Sofas wäre ideal dafür.

Lösungsvorschläge

38

39

Akustikelemente V1

Hierbei handelt sich um einen Vorschlag, welcher sich nicht nur auf die Akustik im Café positiv auswirkt, sondern auch gleichzeitig das Lichtproblem lösen könnte. Die Idee ist es Licht- und Akustikboxen, von der Firma Koch Membranen zu integrieren.Die Boxen sollten in einer Höhe zwischen drei und vier Metern vom Boden aufgeängen werden und bei Bedarf eingeschaltet werden können.

40

41

Akustikelemente V2

Hierbei handelt sich um eine weitere Variante der Licht- und Akus-tikboxen. Diesmal aber in Form von Kugeln, welche in ihrer Höhe varrieren.

42

43

Referenzobjekte

Die Licht- und Akustikboxen der Firma Koch Membranen besitzen folgende Eigenschaften:Materialität Artex Hochfestes PolyesterSchallabsortionsgrad von 0,5 - 0,65Reflektionsgrad von 60-70%Lichttransmissions von 30-35%Brandklasse: schwer entflammbar DIN 4102, B1Besonderheit: Material kann in Aussehen und Farbe der jeweiligen Raumsituation angepasst werden

44

Hallenbad Bad Steben (oben mitte)Hallenbad Bad Kissing (Fotos: links, rechts und unten mitte)

45

46

Quellenangabe:

www.encarta.dewww.kochmembranen.com

RAUMLABOR - AKUSTISCHE UNTERSUCHUNG DER BAUHAUSAULA

Bearbeiter: Mike Rosner Betreuer: Prof. J. Kister, Prof. D. Raffler

1

2

BRAINSTORM 5

ORDNUNG 6

PARAMETER 9

ZIELE 11

BAUHAUS 13

AULA 22

ANALYSE 27

AUSWERTUNG 53

LÖSUNGSANSÄTZE 55

EMPFEHLUNG 75

3

4

BRAINSTORM

Begriffesammlung zum Thema AKUSTIK

5

ORDNUNG

HÖREN

StilleleiselautLärmHörbereichOhrEchoHallStimmeMusikKompositionOktaveBassmonostereodolby suroundMelodieTöneKlangfarbeAudicon(Jingle)SoundKommunikationNachrichtVerständigungOnomatopoesieLautmalereiSchallwort

GERÄUSCHE

Nebengeräuscheunbewusstes HörenArbeitsgeräuscheheulenbrummenrauschenrasselnpfeifenklopfenKlirrfaktorDonnerKnallAirpumping

WIRKUNG AUF KÖRPER+GEIST

KrankheitGesundheitGefühleWahrnehmungHörsturzAssoziationBeeinflussungTinitusEmotionWiedererkennungLärmverträglichkeitErinnerungIdentitätPsychoakustikLärmbelästigungHörschadenOrientierungOrtungAnalyse

Sortieren und gruppieren der Begriffe.

6

ORDNUNG

SCHALLWIRKUNG AUF OBERFLÄCHEN

BauakustikSchwingungsisolierungSchalldämmungSchalllenkungDämpfungSchallabsorptionBassfalleRaumvorstellungRaumakustikMaterialSchallimmesssionSchallemissionReflexion

PHYSIK DES SCHALLS

Lautstärkeakust.MesstechnikdBGeschwindigkeitSchallmauerZeitRhythmusKörperschallWellenEnergieBeugungsphänomenAmplitudeUmwandlungAeroakustikUltrachallHyperschallelek.PulseSignaleWechselwirkungAusbreitungÜbertragungVibrationSchwingungPegelFrequenzDopplereffektHertzFaltungsschall

GERÄTE

LautsprecherSenderMikrofonStethoskopSchallerzeugerVerstärkerSchallplatteHörgerätEcholot

7

8

PARAMETER

Musik

KompositionMelodieTöne

phsychologische Wirkung

AssoziationBeeinflussungEmotionWiedererkennung

physiologische Wirkung

KrankheitGesundheit

Kommunikation

NachrichtVerständigungStimme

GERÄTE

EmpfängerSenderÜbermittlungVerstärker

Physik WechselwirkungAusbreitungSchwingungFrequenz

Navigation

OrientierungOrtungAnalyse

hören

StilleLärmOhr

Schallwirkung auf Oberflächen

SchalldämmungSchalllenkungSchallabsorptionMaterialReflexion

Besondere Begriffe hervorheben.

9

10

ZIELE

Ziel dieser Analyse am Campus Dessau ist es akustische Schwachstellen aufzudecken und Lö-sungen anzubieten.

Objekt: Bauhaus Auditorium

11

12

BA

UH

AU

SS

TRA

SS

E

GROPIUSALLEE

HARDENBERGSTRASSE

PARKEN

BAUHAUS

LAGEPLAN

N

13

21 3

4

5

BAUHAUSSTRASSE

GR

OP

IUS

ALE

E

PARKPLATZ

BAUHAUS

6

ERDGESCHOSS

1 Mensa2 Bühne3 Sitzreihen4 Eingang5 Vestibül6 Workshop7 Anlieferung8 Bauhauscafé

21 3 657 8

SCHNITT 1

N

14

BAUHAUS

7

SOCKELGESCHOSS

8

34

PARKPLATZ SCHNITT 2

15

16

BAUHAUS

Die Festebene des Bauhaus, besteht aus der Mensa (Bild oben) und der Aula (Bild mitte). Die Aula ist aufgeteilt in Bühnen- und Zuschauerbereich mit 154 Plätzen. Die Räume sind mit einer Harmonika-Schiebetür getrennt.

17

DENKMALSCHUTZ ALLGEMEIN

Denkmalpflege ist ohne Zweifel notwendig, sie darf jedoch nie als Einzelziel betrachtet wer-den. Bei der Modernisierung von Denkmälern sind stets mehrere, meist widersprüchliche Ziele in Einklang zu bringen:

- Erhalt stadtbildprägender Einzelgebäude oder Ensembles- Schutz bau- oder kunstgeschichtlich wesentlicher Einzelgebäude oder Bauteile- Wunsch des Bauherrn und der Nutzer nach zeitgemäßem Ausstattungsstandard und Er haltungszustand des Gebäudes- verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen, insbesondere Heizenergie- Schutz von Leben und Gesundheit der Bewohner und von Vermögensgegenständen durch einen zeitgemäßen Brandschutz

Denkmalerhaltende Maßnahmen

Unstrittig sind aus Sicht der Denkmalpflege normalerweise alle denkmalerhaltendenBaumaßnahmen wie:

- Wiederherstellen der Tragfähigkeit von Bauteilen- Ausbessern oder Erneuern der Dacheindeckung und der Regenwasserableitung Trocken legung stark durchfeuchteter Wände- Ausbessern oder fachgerechte Erneuerung von Wandbekleidungen, Putzen und Anstri- chen

Standardverbesserungen

Neben den rein erhaltenden Maßnahmen stimmen die Ämter für Denkmalpflege auch Maß-nahmen zur Standardverbesserung in der Regel zu. Hauptargument des Bauherrn ist hier-bei, dass nur ein genutztes Gebäude erhalten werden kann und dass nur Gebäude mit zeitgemäßer Ausstattung nutzbar sind.Unter Standardverbesserungen sind im Wesentlichen zu verstehen:

- Einbau neuer Heizanlagen- Einbau zeitgemäßer Bäder und Küchen- Zeitgemäßer Wärmeschutz- Zeitgemäßer Feuchteschutz- Zeitgemäßer Schallschutz- Zeitgemäßer Brandschutz

BAUHAUS

18

Zu Recht abgelehnt werden von den Ämtern für Denkmalpflege meist folgende Veränderungen:

- Grobe Grundrissveränderungen- Unangemessene Vergrößerung oder unsensible Erneuerung von Türen oder Fenstern- Abbruch von original erhaltenen Bauteilen wie Treppen, Treppengeländern und verzierten Innentüren- Abbruch oder Austausch intakter Bauteile aus modischen Gründen- Aufbrechen der Dachfläche durch großflächige Erker, Loggien etc.- wesentliche bauliche Erweiterungen, die das Erscheinungsbild des Denkmales nachhaltig stören

BAUHAUS

19

20

DENKMALSCHUTZ AM BAUHAUS

Es handelt sich um eine Mischkonstruktion aus einem Stahlbetonskelett und gemauertenFlächen unter Flachdächern und einer Dachterrasse, die Fenster sind als Stahlfenster ge-baut. Wände und Decken sind geputzt und farbig gestaltet, die Steineisendecken sind mit Terrazzo, Steinholzestrich oder Triolin, einem frühen Bodenbelag aus Kunststoff belegt.

Eine denkmalpflegerische Zielstellung stellte die Ergebnisse und Auswertungen der techno-logischen und bauhistorischen Recherchen und Untersuchungen in kurzer, übersichtlicher und prägnanter Form zusammenfassend dar, wertete die Ergebnisse aus und bildete so die Grundlage für die Sanierung. Wichtige Leitlinien sind bis heute u.a. die Erhaltung der bestimmenden, sichtbaren Konstruktion des Gebäudes als wesentliches Gestaltungselement und die Wiederherstellung der historischen Raumfolge an zentralen Orten. Durch die wechselvolle Geschichte des Bauhausgebäudes sind bei der Sanierung unter-schiedliche bauhistorische Phasen zu berücksichtigen, wobei nicht jedem Zeitabschnitt der gleiche Stellenwert beigemessen wird. In Plänen sind die verschiedenen Prioritäten darge-stellt. „Priorität 1926“ (Restaurierung – Rekonstruktion) bedeutet, dass hier der bauzeitliche Bestand großflächig erhalten ist und der Zustand von 1926 nicht nur grundlegend repariert und ergänzt, sondern nach Möglichkeit auch nachgebaut wird. Mit „Priorität 1976“ (Instand-haltung – Instandsetzung) sind Bereiche gekennzeichnet, in denen der Bestand durch die Rekonstruktion 1976 geprägt ist. Hier wird erhalten und ausgebessert. In Bereichen der „Pri-orität 1999“ (Unterhalt – Neufassung) gibt es nur wenige Oberflächen oder Ausstattungen von 1926, daher wird nicht in jedem Fall der bauzeitliche Zustand wieder hergestellt, auch Neufassungen sind möglich.

(Auszug Stiftung Bauhaus - Das Bauhaus als Denkmal der Klassischen Moderne. : Sanierung Denkmalpflege)

BAUHAUS

21

AULA

AKUSTIK VON AUDITORIEN

Grundsätzliche Anforderungen für Auditorien

- sehr gute Sprachverständlichkeit- natürliche Übertragung der Sprachlaute- möglichst wenig Lärm von ausserhalb und innerhalb des Gebäudes- möglichst wenig Lärm im Raum selber

Einfluss von Störgeräuschen auf die Sprachverständlichkeit

Je mehr die Sprache durch Störgeräusche verdeckt wird, um so mehr reduziert sich die Sprach- verständlichkeit, bis schliesslich die Sprache nicht mehr wahrnehmbar ist. Bei den Zuhörenden muss die Lautstärke der Sprache deshalb jene der Störgeräusche um ein ge-wisses Mass übertreffen.

Einfluss der Raumreflexionen und der Nachhallzeit

In Räumen trifft nicht nur direkter Schall von den Sprechenden bei den Zuhörenden ein. Das Sprachsignal wird an Boden, Wänden und Decke viele Male reflektiert und erreicht darauf zeitlich verzögert das Ohr. Wenn die Signale zu stark verzögert sind, vermindern sie das Hörverständnis. Negativ sind: - Starke Schallreflexionen welche später als 50 ms nach dem Direktschall eintreffen.- Flatterechos, die z.B. durch wiederholte Reflexion von Schall an parallelen Wänden ent- stehen. - Zu langer Nachhall.Wenn der Raum viele schallabsorbierende Materialien enthält, geht bei den Reflexionen an solchen Wandflächen viel Schallenergie verloren. Der Nachhall wird kurz. Im umgekehrten Fall, also bei Räumen mit überwiegend schallharten Flächen wie Beton, Glas etc. entwickelt sich ein langer Nachhall.

Die Nachhallzeit

Der Nachhall wird durch die so genannte Nachhallzeit in Sekunden charakterisiert. Sie be- zeichnet die Zeit welche nach dem Verstummen einer Schallquelle vergeht, bis der Schall-druck im Raum auf einen Tausendstel des Anfangswertes gesunken ist. Die Nachhallzeit ist in den verschiedenen Bereichen der Tonhöhe unterschiedlich.

22

AULA

Wirkung von Lärm und schlechter Akustik

- wirkt negativ auf die mentale Leistung der Zuhörer und Sprecher- schlechtes Sprachverständnis- verringert Aufmerksamkeit und Konzentration- labilere psychische Verfassung- Kurzzeitgedächtnis leidet- schlechteres soiale Klima, denn Lärm führt zu Aggression

23

24

AULA

- 154 Sitze- Volumen des Zuschauerbereichs 560m³- Volumen des Bühnenbereichs 360m³

- flacher Raum- wenig Inventar- große Fensterflächen- Wände und Decken haben glatte und feste Oberflächen

>>>extreme Schallreflexionen<<<

AULA

25

26

18:2

5

18:3

0

18:3

5

18:4

0

18:4

5

18:5

0

18:5

5

19:0

0

19:0

5

19:1

0

19:2

5

19:2

0

19:1

5

19:4

0

19:3

5

19:3

0

19:4

5

19:5

0

20:0

0

19:5

5

ZEIT

MENSCH

HUSTEN,RASCHELN,FOTOGRAFIEREN,FLÜSTERN,KRAMEN, ETC.

RAUM

TÜR

STUHL

FUSSBODEN

TREPPENHAUS

TÜREN

TREPPE

UMFELD

AUTO

ANALYSE

HÖRPROTOKOLLDESSAUER GESPRÄCHE 20.11.2008

Moderator: Prof. Johannes KisterGast: Neo Rauch

zeitliche Protokollierung auftretender Nebengeräusche während des Gesprächs

BE

GIN

N

EN

DE

LÄRMPEGEL

SUMME

27

28

ANALYSE

HÖRPROTOKOLL

Das Protokoll zeigt, dass die massivsten Störungen von ausserhalb der Aula kamen.

- Türen im Treppenhaus, Anlieferung und Haupteingang- ankommende und abfahrende Autos sowie Türen zuschlagen

Störungen von Zuschauern (Husten, Rascheln, Flüstern, etc.) waren hörbar, aber nicht son-derlich störend. Die Erkältungszeit ist zu berücksichtigen.

Die Bestuhlung ist extrem geräuscharm, aber wartungsbedürftig.

Der Fußboden ist trittschalldämmend und leise, bei Feuchtigkeit aber ab und zu quiet-schend.

Die Eingangstür zur Aula macht Schnappgeräusche des Rollschloss.

29

30

ANALYSE

BESTUHLUNG

- 154 Sitze- Stahlrohrrahmenbestuhlung- Stoffbespannung- klappbar- fest montiert

Vorteile:- elegant- sehr geräuscharm bei guter Wartung

Nachteil:- es gibt Stellen bei denen die Stahlrohre beim Klappen aufeinander schlagen weil die Gummi- puffer alt und porös sind und dadurch verrut- schen (Bild mitte)

>>>metallische Klappgeräusche<<<

31

32

HARMONIKA - SCHIEBETÜR

- mobile Trennwand zwischen Mensa und Aula- 15cm Luft zwischen der zweiseitigen Beklei- dung aus Sperrholz, Filz oder Kunstleder (Bild Mitte)

- weiche Oberfläche- gute Schallabsorption

ANALYSE

33

34

FENSTER DER AULA

- besonderer Öffnungsmechanismus (Grafik links)- pro Fensteröffnung sind 4 Scheiben gekoppelt- Einscheibenverglasung 4mm stark- keine Dichtungen

Nachteile:- dünne Stahlrahmen- dünnes Glas- Mechanik entwickelt nicht genügend Anpress- druck bei geschlossenen Fenster (siehe Spalt Bild mitte rechts)

ANALYSE

35

36

FUSSBODEN

-TRIOLIN Fußbodenbelag- Kunststoff aus Nitrocellulose, Füllmaterial wie Kork, Sägemehl oder Torf, Weichmacher, Gelan- tinierungsmittel und Gewebeun terlage, darunter Steinholzfußboden 1cm - Elastizität und Schalldämpfung

ANALYSE

37

38

DECKEN UND WÄNDE

Wände und Decken - feiner Putz, gestrichen

Nachteile: - glatte Oberfläche - extreme Schallreflexion in allen Bereichen des Raumes

ANALYSE

39

40

SCHWINGTÜR IM VESTIBÜL

- Doppelschwingtür aus Holz und Glas- 3 Scharniere pro Flügel (Bild mitte)

Nachteile:- quietschende Scharniere- schnelle Luftverdrängung beim schwingen der Türen

>>>wummernde Schockwelle<<<

ANALYSE

41

42

HAUPTEINGANG AULA

- 3 doppelflügige Türen- Lamellen-Sperrholztüren (Bild mitte)- Furnier beschichtet- Rollschloss

Nachteile:- keine schalldichte Schließung- geringe Überlagerung der Türflügel bei geschlos- sener Tür

ANALYSE

43

44

AKUSTISCHE MASSNAHMEN

- schwere Stoffrollos vor den Fenstern (Bild oben)- Paravant (Bild mitte)

ANALYSE

45

46

HAUPTEINGANG

- doppelflüglige Tür aus Holz und Glas- Türschließer (Bild mitte)- Rollschloss

Nachteile:- Wartung des Türschließers ist mangelhaft- keine Dichtungen vorhanden

>>>lautes Scheppern der schließenden Tür<<<

ANALYSE

47

48

EINGANG ANLIEFERUNG (Sockelgeschoss)

- doppelflügige Stahlrahmentür mit Glasfenstern

Nachteile:- keine Dichtungen am Rahmen- kein Türschließer

>>>lautes Knallen beim Schließen<<<

ANALYSE

49

50

PARKPLATZ

befindet sich momentan direkt vor den Südfenstern der Aula.

Nachteile:- Geräusche von fahrenden Fahrzeugen und Autotüren zuschlagen

ANALYSE

51

52

UMFELD DES BAUHAUSES

Der Parkplatz ist direkt vor den Südfenstern der Aula. Sämtliche Geräusche von Autos und Autotüren sind in der Aula zu hören.

TREPPENHAUS UND VESTIBÜL

Die Schwingtür vom Haupteingang zum Vestibül quietscht extrem und verursacht beim Schwingen eine deutlich schwingende Luftwelle und ein wummerdes Geräusch.

Die Haupteingangstür hat ebenfalls quietschende Scharniere und der Türschließer ist nicht korrekt eingestellt. Die Tür schließt langsam, aber fällt auf den letzten Zentimetern krachend zu. Der gegenüberliegende Eingang in den Nordflügel ist besser eingestell und verursacht wenig Lärm.

Die Tür zur Anlieferung im Sockelgeschoss ist eine Stahlrahmentür mit großen Glasanteil. Sie besitzt weder Dichtungen noch einen Türschließer. Sie verursacht großen Lärm beim Schließen, der in der Aula deutlich wahrgenommen wird.

AULARAUM

Das Raumvolumen steht in einem guten Verhältnis zur Platzanzahl (empfohlen wird eine Volumenkennzahl (Raumvolumen je Platz) von 3 - 6 m³ / Person

Raumvolumen 920 m² / Sitzplätze 154 = 6 m³ / Person

Der Raum der Aula hat viele schallharten Flächen: Decke, Wände und FensterEine hohe Raumreflexion des Schall führt zu schlechteren Nachhallzeiten, dadurch kom-men die Sprechsignale verzögert an und die Verständlichkeit leidet.

Die Eingangstüren zur Aula sind Lamellen-Sperrholztüren, Furnier beschichtet. Sie erlauben keine schalldichte Schließung. Gespräche im Vestibül sind in der Aula gut zu Verstehen.

Die Fenster sind in dünne Stahlrahmen gefasst und einscheibig (4mm dick). Sie sind unter-teilt und mit einem Öffnungsmechanismus verbunden. Durch den Mechanismus werden die geschlossenen Fenster nicht vollständig in den Rahmen gepresst.Umgebungsgeräusche gelangen fast ungehindert in die Aula. Der Fußboden ist aus Triolin (weicher Kunststoff) und besitzt eine gute Trittschalldäm-mung.

Die Harmonika-Schiebetür hat eine weiche Kunstlederoberfläche und ist eine gute Schall-absorptionsfläche.

AUSWERTUNG

53

54

Die Akustik der Bauhausaula kann verbessert werden, wenn man weniger Lärm innerhalb und ausserhalb des Gebäudes produziert.

Dabei können folgende Maßnahmen helfen:

- Verlegung des Parkplatzes

- schmieren/fetten/ölen aller Scharniere der Bauhaus-Haupteingangstür und Schwingtür zum Vestibül

- Einstellen und Wartung des Türschließers Haupteingang

- Rahmentürschließer oder Bodenschließer für die Schwingtür

- anbringen eines Türschließers am Lieferanteneingang

- anbringen von hitzebeständigen, dauerelastischen Dichtungen am Lieferanteneingang

- Dichtungen an den Fenstern der Aula

- Austausch des Fensterglases, Erhöhung der Scheibendicke

- Füllen der Lamellensperrholztüren der Aula mit Dämmmaterial

- hitzebeständigen, dauerelastischen Dichtungen an den Türen anbringen

- Erneuerung der Gummipuffer der Bestuhlung

LÖSUNGS-ANSATZ

55

56

BA

UH

AU

SS

TRA

SS

E

GROPIUSALLEE

HARDENBERGSTRASSE

NEUGESTALTUNG BAUHAUS UMFELDMANN - LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

N

PARKEN

LÖSUNGS-ANSATZ

Im Zuge der Umgestaltung des Bauhausumfeldes wird der Parkplatz versetzt und ist dann nicht mehr in Hörweite der Aula.

57

58

- schmieren/fetten/ölen aller Scharniere der Bauhaus-Haupteingangstür und Schwingtür zum Vestibül

- Einstellen und Wartung des Türschließers Haupteingang

Dies sind einfache und preiswerte Schritte die Störgeräusche zu verringern.

LÖSUNGS-ANSATZ

59

60

- Rahmentürschließer oder Bodenschließer für die Schwingtür

Rahmentürschließer (Bild oben) und Bodenschlie-ßer (Bild unten) sind nicht für die Schwingtür des Vestibüls geeinet, weil die Scharniere der Tür nicht mit Türschließmechanismen kompatibel sind.

Würde man die Scharniere erneuern, würde man den Denkmalanforderungen nicht gerecht werden. Das Bauteil wäre nicht mehr originalgetreu.

LÖSUNGS-ANSATZ

61

62

- anbringen eines Türschließers am Lieferanteneingang

Die Geschwindigkeit des Türschließers ist in 2 Stu-fen einstellbar. (Bild mitte)Die Kosten belaufen sich auf ca. 60€ in der güns-tigsten Variante, ohne Montage.

Sturzmontage Bandgegenseite

1 Stufenlos einstellbare Schließgeschwindigkeit im Bereich von 180° – 15°.2 Stufenlos einstellbare Schließgeschwindigkeit im Bereich von 15° – 0°.3 Endschlag4 Feststellbereich bei Ausführung mit Rastfeststellarm (Option).

LÖSUNGS-ANSATZ

63

64

- anbringen von hitzebeständigen, dauerelasti- schen Dichtungen am Lieferanteneingang und Aulatüren

Eine Umrandung der Türflügels mit Dichtungsband aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) würde nicht nur das Schließen der Türen leiser gestalten, und den Schallschutz erhöhen, sondern auch vor Kälte und Zugluft schützen.

Der Preis ist 6 € / lfm.

Dies ist ebenfalls eine günstige Maßnahme die Aula vor Störgeräuschen zu schützen.

LÖSUNGS-ANSATZ

65

66

LÖSUNGS-ANSATZ

- Dichtungen an den Fenstern der Aula

Klebedichtung. V-Profil 9 x 0,5 mm = dichtet Spalt-breiten von 1 - 6 mm. 7,5 Meter pro SB-Pack

Dichtungsband aus thermoplastischen Elastome-ren (TPE)

Schütz die Aula vor störenden Geräuschen von aussen, Kälte und Zugluft.

Der Preis ist 5 € /pack

Dies ist ebenfalls eine günstige Maßnahme die Aula vor Störgeräuschen zu schützen. Das Dichtungs-band würde die Spaltmaße der Fenster schließen.

67

68

- Austausch des Fensterglases, Erhöhung der Scheibendicke

Ein Austausch der Fenster wäre nicht im Sinne der Bauhaus-Stiftung, die hohen Wert auf Orginalität legt der Bauteile legt.

LÖSUNGS-ANSATZ

69

70

- Füllen der Lamellensperrholztüren der Aula mit Dämmmaterial

Füllt man die Fächer der Lamellen erreicht man ei-nen deutlich höheren Schallschutz.

LÖSUNGS-ANSATZ

71

72

- Erneuerung der Gummipuffer der Bestuhlung

Eine Erneuerung der Gummipuffer ist nicht zwin-gend notwendig aber sinnvoll. Eine Montage ist si-cherlich zeitaufwendig, weil die Bestuhlung demon-tiert werden muß.

LÖSUNGS-ANSATZ

73

74

EMPFEHLUNG

- Verlegung des Parkplatzes (in Arbeit)

- schmieren/fetten/ölen aller Scharniere der Bauhaus-Haupteingangstür und Schwingtür zum Vestibül

- Einstellen und Wartung des Türschließers Haupteingang

- anbringen eines Türschließers am Lieferanteneingang

- anbringen von hitzebeständigen, dauerelastischen Dichtungen am Lieferanteneingang

- Dichtungen an den Fenstern der Aula

- Füllen der Lamellensperrholztüren der Aula mit Dämmmaterial

- hitzebeständigen, dauerelastischen Dichtungen an den Türen anbringen

- Erneuerung der Gummipuffer der Bestuhlung

EMPFEHLUNG

75

76

- PHAIDON Bauhaus Dessau, Walter Gropius - Dennis Sharp Architecture in Detail

- Das Bauhausgebäude in Dessau - Die ästhetischen Kategorien Zweck Form Inhalt von Robin Rehm

- Akustik von Schulzimmern und Auditorien Kurt Eggenschwiler, Abteilung Akustik/Lärmbekämpfung

- Richtlinie für die Akustik von Schulzimmern und anderen Räumen für Sprache (Schweizerische Gesellschaft für Akustik Internet: www.sga-ssa.ch)

- www.baunetzwissen.de/standardartikel/Altbaumodernisierung

- www.bauhaus-dessau.de Bauhausbühne : Bühne : Stiftung Bauhaus Dessau Das Bauhaus als Denkmal der Klassischen Moderne. : Sanierung Denkmalpflege

- www.baunetzwissen.de/standardartikel/Altbaumodernisierung Denkmalschutz

- www.graf-dichtungen.de

- www.schliessershop.com

QUELLEN:

77