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Resilienz –
So machen Sie ihr Kind stark!
Wenn Sie Fragen und Hinweise haben, zögern Sie nicht zu unterbrechen.
Dr. Ulf Schweckendiek
Welche Funktionen hat Schule in Deutschland?
• Der Begriff Resilienz stammt u.a. aus der Physik.
• Er bezeichnet in der Werkstoffkunde die Fähigkeit eines
Werkstoffes sich verformen zu lassen und dennoch in die
ursprüngliche Form zurückzufinden.
• engl. resilience = Elastizität, Spannkraft
• lat. resilire = zurückspringen, abprallen deutsch =
Widerstandskraft / Widerstandsfähigkeit
Der Begriff Resilienz
Welcher Faktor klärt wie viel
der die Leistungsunterschiede auf?
Prozentanteil an aufgeklärter Leistungsvarianz (Hattie, 2013)
SchülerLehrer
Eltern-
haus
Peers Schule Schulleiter
Planung
1. Hinführung zum Thema
2. Resilienz – Hintergrund
3. Die 7 Säulen der Resilienz
4. Workshop
„Wie können wir unsere Kinder angemessen darin unterstützen,
Resilienz zu entwickeln?“
Die Ur-Studie der Resilienzforschung
Kauai Studie (Emmy Werner et al.)
• knapp 700 Kinder, Hawaii
• 1955 – 1995
• Untersuchung nach 1, 2, 10, 18, 32 und 40 Jahren
• 1/3 der Kinder in schwierigen Verhältnissen („Risiko-Kinder“)
• 2/3 davon mit Verhaltensauffälligkeiten, Straffälligkeit
Aber:
Ein Drittel der Kinder entwickelte
sich normal!
700 Kinder
230
Risikokinder
470
mit positiver
Prognose
150 auffällige
Kinder
80 Kinder mit
positiver
Entwicklung
Kauai – Studie – Das resiliente Drittel
Die niedrigste Raten:
• Todesfällen
• Chronischen Gesundheitsproblemen
• Scheidungen
• Keiner hatte Konflikte mit dem Gesetz.
• Keiner benötigte Sozialhilfe.
• Alle hatten Arbeit.
• Die Ehen waren stabil.
• Sie schauten positiv in die Zukunft.
• Sie hatten viel Mitgefühl für Menschen
in Not.
Innerer Schutz
• Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in der Person selbst liegen
(Freundlichkeit, Ängstlichkeit, Ausgeglichenheit)
• Haltungen, Einstellungen
• Glaubensansätze
• Überzeugungen
• Verhaltensstrategien
• Pos. Erfahrungen - vor allem der Selbstwirksamkeit
Das resiliente Drittel hatte
stabilisierende Faktoren wie:
Äußerer Schutz
• Faktoren die im Umfeld der Person unterstützend wirken
(Familie, Schule, Gemeinde)
• Positive Rollenmodelle
• Die stabile Beziehung zu mindestens einer engen Bezugsperson
• Freundschaften
• Schulbildung, Lebens- und Arbeitskultur
• dynamisches Geschehen, keine statische Eigenschaft
• kontinuierlich fleißig zu bearbeiten
• lebenslange Balance aus belastenden und schützenden Faktoren
• empathische Bezugspersonen sind essentiell
• nicht käuflich zu erwerben
• trainierbar
Resilienz - Eigenschaften - Zusammenfassung
„Wenn man alles, was einem begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht, gewinnt man innere
Stärke.“ Milarepa, Tibetischer Meditationsmeister (1052 - 1135)
Durch welche Intervention kann es uns
gelingen, bei unseren Kindern
Resilienz aufzubauen?
Die 7 Säulen der Resilienz
1. OPTIMISMUS
Die 7 Säulen der Resilienz
2. AKZEPTANZ
Die 7 Säulen der Resilienz
3. PERSPEKTIVWECHSEL
Die 7 Säulen der Resilienz
4. SELBSTSTEUERUNG
Die 7 Säulen der Resilienz
5. OPFERROLLE ablegen
Die 7 Säulen der Resilienz
6. Empathie
Die 7 Säulen der Resilienz
7. Zielorientierung
Die 7 Säulen der Resilienz
1. OPTIMISMUS
2. AKZEPTANZ
3. PERSPEKTIVWECHSEL
4. SELBSTSTEUERUNG
5. OPFERROLLE ablegen
6. EMPATHIE
7. ZIELORIENTIERUNG
Zwei Möglichkeiten für uns gemeinsam jetzt weiterzuarbeiten.
Ziel: Wie kann es in der Praxis aussehen?
A.) Wir untersuchen Aussagen auf ihre „resiliente“ Wirksamkeit
(auf Papier oder digital, alle)
B.) Wir finden für Situationen „resilienzfördernde“ Unterstützung.
(auf Papier, in Gruppen)
Nutzen Sie Ihr Smartphone!
Einlogen unter sli.do
Event code resilienz
https://wall.sli.do/event/53avttq8
Fall-Vignetten: I „Leistung“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
1. Ihr Kind kommt sehr enttäuscht mit einer wenig zufriedenstellenden
Leistungsrückmeldung nach Hause. Es fühlt sich ungerecht
behandelt, weil es die abgeprüften Inhalte nicht im Vorfeld
durchdrungen hat und keine Hilfe bekam. Obwohl ihr Kind wenig aus
der Schule erzählt, nehmen Sie eine gewisse Resignation war.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Schirmherrschaft?
Fall-Vignetten: II „Hausaufgaben“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
2. Ihr Kind kommt wütend nach der Schule nach Hause. Es hatte seine
Hausaufgaben pflichtbewusst erledigt. Mitschüler haben in der Pause
diese Aufgaben abgeschrieben und anschließend diese offensiv
vorgetragen. Dafür gab es gute Bewertungen. Ihr Kind kam schlecht
weg, weil es anschließend nichts Neues beizutragen hatte.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Fall-Vignetten: III „Mobbing“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
3. Ihr Kind fühlt sich als ein Mobbingopfer in der Schule. Weder
seine Kleidung, noch seine Ausstattung mit Statussymbolen wie
Smartphones, Taschen etc. entspricht dem, was in der Klasse zurzeit
angesagt ist. Fehlende Anerkennung in der Klasse führt zu großer
Unzufriedenheit und Traurigkeit.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Fall-Vignetten: IV „Störungen“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
4. Ihrem Kind fällt es schwer, sich an die Regeln des
verantwortungsvollen Umgangs miteinander während des Unterrichts
zu halten. Es kommt immer wieder zu Störungen, zu Belehrungen
durch die Lehrkräfte und das Verhängen von entsprechenden
Maßnahmen.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Fall-Vignetten: V „Lehrerwechsel“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
5. Es gibt einen neuen Mathematiklehrer. Plötzlich ist alles anders. Ihr
Kind versteht nicht mehr alles, die Noten sind schlechter und die Lust
auf Mathematik ist wie weggeblasen.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Fall-Vignetten: VI „Arbeit teilen“
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
6. In einer Gruppenarbeit für die Projektarbeit zum Mittleren
Bildungsabschluss hat Ihr Kind den Eindruck, dass die Aufgaben
nicht gerecht verteilt sind. Seine beiden Mitstreiter erkennen die
Ernsthaftigkeit wohl nicht umfassend, halten Absprachen nicht ein
und liefern für das gemeinsame Produkt keine wesentlichen
Beiträge. Auch wenn die Projektarbeiten einzeln bewertet werden,
entsteht der Eindruck, dass alle dieselbe Note bekommen.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Fall-Vignetten: VII „Gute Noten für Kriecher “
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
7. Ihr Kind befindet sich in der von dem Autor geschilderten Situation.
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Alle Fall-Vignetten:
I. Leistung
II. Hausaufgaben
III. Mobbing
IV. Störungen
V. Lehrerwechsel
VI. Arbeit teilen
VII. Gute Noten für Kriecher
Formulieren Sie Sätze oder Gesprächsinhalte, die unterstützend wirken,
die Resilienz Ihres Kindes zu stärken. Nutzen Sie dabei die 7 Säulen der
Resilienz!
Workshop
Ordnen sie sich bitte einem Fall zu und bearbeiten Sie gemeinsam die
Aufgabe. Notieren Sie ihre Sätze oder Inhalte auf Karten.
Bearbeiten sie ggf. weitere Fälle (je ca. 15 Minuten).
Reflexion
• Nützlich war für mich …
• Gar nicht ging, dass…
• Gewünscht hätte ich mir noch…
• Für mich hat sich heute verändert, dass…
• Ich werde in jedem Fall ausprobieren…
• Ich möchte noch sagen, dass..
Resilienz
• Die Folien bekommen Sie über diesen Link,
wenn Sie mögen.
• Für Fragen, Anregungen und Austausch bitte nicht zögern.
• Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen,
sondern unsere Meinung über die Dinge. Seneca
• Langzeitstudie, Emmy Werner (1955-1999),
• University California • Washingtoner „Projekt Resilience“ (1990)
• Studie Friedrich Lösel (1999), Uni Erlangen/Nürnberg
• American Psychological Association, „The Road to Resilience“
• Diane L. Coutu (2002), „How Resilience Works“, Harvard Business
Review
• Gary Hamel, Liisa Välikangas (2003), „The Quest for Resilience“,
Harvard Business Review
• Al Siebert (2009), Resiliencycenter
• Bestätigung in weiteren internationalen Langzeitstudien.
Literatur