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Rote Liste der Blatthorn- und Hirschkäfer Hessens NATUR IN HESSEN HESSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN

Rote Liste der Blatthorn- und Hirschkäfer Hessens...Den vielen Zuträgern zu dieser Roten Liste der Blatthornkäfer und Hirschkäfer Hessens, die bereitwilig ihre Daten zur Verfügung

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Rote Liste der Blatthorn-und HirschkäferHessens

NATURIN HESSEN

HESSISCHES MINISTERIUMFÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFTUND FORSTEN

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Rote Liste der Blatthorn-und Hirschkäfer Hessens(Coleoptera: Familienreihen Scarabaeoidea und Lucanoidea)Stand: September 2002Von Ulrich Schaffrath

Titelzeichnung: Dr. Franz Müller, 36129 Gersfeld

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Inhalt

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2. Ernährung, Lebensweise und Verbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3. Gefährdungsursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4. Schutz- und Pflegemaßnahmen für Blatthornkäfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

5. Definition der Gefährdungskategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

6. Standardartenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

7. Bemerkungen zu einigen Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

8. Gefährdungsliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

9. Gefährdungstabelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

10. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Inhalt

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1. E

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4Vernachlässigt wurden dagegen

oft die Kleinen. Nicht nur, dass siesich vorwiegend die Hinterlassen-schaften von Mensch und Tier inMitteleuropas Wäldern und Wie-sen als Lebensraum erschlossen ha-ben, die kleinen Mistkäfer bevöl-kern diese Substrate darüberhinausmit rund 100 Arten. Das macht dieSachlage nicht einfacher.

Ganz anders als beispielsweisedie Carabiden, die Laufkäfer, die inpraktisch jedem Lebensraum alsStandard-Untersuchungsobjekte gel-ten, und für die dementsprechendumfangreiche Aufzeichnungen undGutachten aus dem ganzen Landvorliegen, galt die Beschäftigungmit Lamellicorniern lange als reinesHobby, da man ihnen wenig ökolo-gische Aussagekraft zutraute.

Dass auch die Lamellicornier mitihren erstaunlich vielen mitteleuro-päischen Vertretern entsprechenddifferenzierte Ansprüche an Biotopund Umwelt haben und durchausals Parameter für die Qualität undTradition eines Lebensraums heran-gezogen werden können, weißman heute. Besonders die Xylo-bionten, die Holzkäfern unter denBlatthornkäfern erlauben durchausAussagen über den Zustand einerWaldlebensgemeinschaft, und auchbestimmte Kot- und Laubfresserstellen hohe Ansprüche an ihr Ha-bitat, sonst wären sie nicht so sel-ten zu finden.

1. Einleitung

Jeder weiß, was so ein Maikäferfür ein Vogel sei, in den Bäumenhin und her fliegt und kriecht undkrabbelt er, meinte Wilhelm Busch.Doch längst ist der große brauneBrummer nicht mehr überall anzu-treffen, viele Kinder haben ihn niegesehen.

Rote Listen sollen diese Ent-wicklung beschreiben. Sie sollenzeigen, was war und was ist, sollenAufmerksamkeit wecken für be-drohte Arten, für wertvolle Struk-turen und Lebensräume. Rote Lis-ten sollen darüberhinaus ein In-strument sein, mit dessen Hilfe imFalle eines Falles für den Schutz derNatur argumentiert und etwasbewirkt werden kann.

Die Blatthornkäfer gehören mitihren großen und attraktiven Ver-tretern zu den bekanntesten Kä-fern unserer Fauna. Manche be-sitzen alte, volkstümliche Namen:Hirschkäfer, Nashornkäfer undEremit, Maikäfer, Rosenkäfer oderMistkäfer. Viele dieser schönenbizarren oder goldglänzenden Ar-ten wurden im Laufe der Jahrzehn-te von wissbegierigen und sammel-freudigen Entomologengeneratio-nen eingefangen, in jeder Samm-lung finden sie sich oft in großerZahl. Über ihre Verbreitung weißman auch im Hessenlande rechtgut Bescheid.

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Den vielen Zuträgern zu dieserRoten Liste der Blatthornkäfer undHirschkäfer Hessens, die bereitwiligihre Daten zur Verfügung stellten,sei hiermit herzlich gedankt:DR. MICHAEL BERGER, JOACHIM BÖHME,KLAUS BOGON, GUIDO BOHNE, DR. WAL-TER BRAUN, ULI BRENNER, MANUEL CON-RADI, WERNER EGER, DR. DIETER ERBER,GÜNTER FLECHTNER, AXEL FLEISCHER,OSKAR FRIEDRICH, DR. JOHANNES FRISCH,ACHIM GAGALIK, FRITZ GELLER-GRIMM,BERND HANNOVER, DR. FRANZ HEBAUER,DR. WALTER HINTERSEHER, WILHELM

HÖHNER, GÜNTER HOFMANN, FRANK

KISTNER, DR. RALF KLINGER, DR. UTE

KOCH, OTTO KOCHEN, FRANK KÖHLER,ARMIN KORELL, DR. ROLAND KUNZ,DIETER LIEBEGOTT, WILHELM LUCHT, DR.FRANZ MALEC, ANDREAS MALTEN, PETER

MANSFELD, CARSTEN MORKEL, EDGAR

MÜLLER, GERHARD MÜLLER, ANDREAS

NIEDLING, DR. VOLKER PUTHZ, DR.KLAUS RENNER, JOHANNES REIBNITZ,CARSTEN ROHRBACH, HANS-JÜRGEN

SCHACHT, GÜNTHER SCHÄFER, DR.KAUS-DIRK SCHENK, DR. HEINZ SCHERF,ANDREAS SCHMIDT, LUDGER SCHMIDT,MATTHIAS SCHÖLLER, STEFAN SCHWARZ-WÄLDER, HANS-GERHARD SOMMER, AR-NO STÜSSEL, DR. JOCHEN TAMM, WER-NER WALDRICH, HORST WEIHRAUCH, AN-DREAS ZEHM, DR. PETER ZWICK.

5Im Norden Hessens hat der

Autor selbst etwa ein Jahrzehntlang die Fauna der Mistkäfer, ne-benbei auch der anderen Lamelli-cornier bearbeitet und dazu seineErkenntnisse, verstärkt durch die-jenigen weiterer nordhessischerSammler, zu Papier gebracht. Be-sonders in der Mitte und im Südendes Landes war er aber auf dieDaten der Entomologen und Natur-freunde angewiesen, die dort tätigwaren und sind.

Die Aufstellung der Roten ListeHessen für die Blatthornkäfer ba-siert auf der Auswertung der hes-sischen Literaturdaten und derSichtung von Museumsmaterial inden naturkundlichen Museen.Ohne die Meldungen aus den Pri-vatsammlungen jedoch könnte nie-mals der aktuellen Stand der Er-kenntnisse zur Hessen-Fauna wie-dergegeben werden.

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62. Ernährung, Lebensweise und Verbreitung

Die Blatthornkäfer stammennach heutigen Vorstellungen vonVorgängern ab, die sich von Holzoder vielmehr dessen Zerfallssta-dien ernährenden Vorfahren ab(xylophag, xylodetritophag). DieserErnährungstyp ist noch heute weitverbreitet, die größten Vertreterder heimischen Fauna zählen zudieser ernährungsphysiologischenGruppe. Jedoch nur die Larven derHirsch- (Lucanidae), Nashorn-(Oryctidae) und Rosenkäferver-wandtschaft (Cetonidae) fressenHolzprodukte, die Imagines selbsthaben sich anderen Nahrungsquel-len zugewandt, die kurzfristig ihrenZucker- oder Eiweißbedarf decken:Rosenkäfer z. B. fressen Pollen(pollenophag), Hirschkäfer leckenBaumsäfte (succiphag).

Von der holzfressenden Ernäh-rungsweise sind weitere Ernährungs-typen ableitbar. Die erste Auf-schließung des harten Holzes erfolgtnämlich zunächst durch Pil-ze, diedas Substrat aufweichen und so fürden Angriff der Larvenmandibelnleichter zugänglich machen. EinigeArten, die auch bei uns vorkommen,haben sich wohl weitgehend odervollständig auf die Entwicklung anunterirdischen Pilzen spezialisiert(mycetophag; Odonteus, Bolbelas-mus, Ochodaeus).

Am erfolgreichsten erwies sichfür die Blatthornkäfer die Hin-

wendung zu einem erdgeschicht-lich recht jungen Substrat: dem Kotder Säugetiere. Auch in Mitteleuro-pa gehören die weitaus meistenArten zu diesem koprophagen Er-nährungstyp. Da fast ausschließlichder pflanzenfaserreiche Kot vonPflanzenfressern verwertet wird,auf dem zudem häufig auch Pilzra-sen wachsen, ist der Zusammen-hang mit einer xylodetritophagenbzw. mycetophagen Ernährungs-weise durchaus erkennbar.

Einige Mistkäfer leben direkt imKot, manche an den Rändern oderin der Schicht zwischen dem Sub-strat und dem Erdboden (Apho-dius, Onthophagus). Andere ver-graben ihren Nahrungsvorrat (Geo-trupes, Typhoeus) oder transpor-tieren ihn zuvor noch an eine zumVergraben besonders günstigeStelle (Sisyphus). Auch die Larven-entwicklung dieser Arten vollziehtsich im Kot oder darunter, bei dengroßen Arten in von den Elterntie-ren gegrabenen, artspezifischenStollen- und Gangsystemen undteils aufwendiger Aufbereitung desNährsubstrats. Außer einer solchenBrutfürsorge (Geotrupidae) ist so-gar Brutpflege (Copris) entwickelt.

Ableitbar von der koprophagenErnährungsweise ist die sapropha-ge, die Ernährung von Faulstoffen.So sind einige Arten nicht einmalauf Kot angewiesen, sondern fres-sen Fauliges verschiedener Her-kunft (z. B. Aphodius prodromus).Doch nicht nur Vertreter der sog.

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7Mistkäfer sind als saprophag einzu-stufen, auch der Rosenkäfer Tropi-nota hirta entwickelt sich infaulendem Pflanzenmaterial (phy-tosaprophag). Die Erdkäfer (Trogi-dae) leben als Larve wie als Käfervon den Überresten toter Tiere le-ben und sind daher als Zoosapro-phage (keratophag) anzusprechen,manche von ihnen vorwiegendoder ausschließlich in den Nesternvon Höhlenbrütern (nidicol).

Verbreitet ist auch eine reinpflanzliche Ernährungsweise: DieMai- und Laubkäfer beispielsweisefressen als Larve Pflanzenwurzeln(rhizophag), als erwachsenes Insekternähren sich Maikäfer von Laub(phyllophag), die Laubkäfer dage-gen von Pollen (pollenophag). Dadas Wachstum vieler Pflanzen ab-hängig ist von der Vergesellschaf-tung mit Pilzen im Wurzelbereich,ist auch hier eine Nähe zur myceto-phagen Ernährungsweise der Wur-zelfresser jedenfalls angedeutet.

Einige Blatthornkäferarten zei-gen darüber hinaus besondere An-passungen. Manche sind ausge-sprochen wärmebedürftig (thermo-phil). Ihr Hauptverbreitungsgebietliegt in Südeuropa, in Hessen er-reichen sie das Rhein-Main-Gebietund stoßen bis weit in die Wetter-au, ins Kinzigtal und bis in die son-nenexponierten Hanglagen des Vo-gelsbergs vor. Weitgehend auf dieSchwemmsandgebiete und Bin-nendünen an Rhein und Main be-schränkt sich in Hessen die ökolo-

gische Gruppe der sandliebenden(psammophilen) Arten.

Die meisten Blatthornkäfer er-scheinen je nach Art zwischenFrühjahr und Sommer in einer Ge-neration pro Jahr. Für einige Artenist das Erscheinungsdatum sogarzum Volksnamen geworden, fürdie Maikäfer zum Beispiel, die in al-ler Regel in den ersten Maitagenzu schwärmen beginnen. Die Le-bensdauer dieser Arten ist mithöchstens ein paar Wochen meistsehr gering im Vergleich zur oftmehrjährigen Entwicklungszeit vomEi zum Käfer, die beim Maikäferetwa vier, beim Hirschkäfer umsechs Jahre dauert.

Viele Mistkäferarten erscheinenhingegen im Herbst oder Frühwin-ter und überwintern nach einemReifungsfraß als Imagines, so daßviele (auch kleine) koprophageArten über einen weit größerenZeitraum in Erscheinung treten alsviele ihrer Verwandten mit andererLebensweise. Zu bedenken ist beidieser Aufrechnung allerdings, daßMai- oder Hirschkäfer, bevor sie anwarmen Mai- bzw. Junitagen zusehen sind, bereits den Winter alsvoll entwickelte Käfer in der Pup-penwiege im Boden verbracht ha-ben. Andere, wie die spät im Som-mer auftretenden Junikäfer oderder Eremit, verpuppen sich dage-gen erst kurz zuvor im selben Jahr,sind also tatsächlich nur sehr kurzeZeit als gepanzerte Käfer unter-wegs.

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hundert wieder systematisch auf-geforstet wurden.

Die Reste jener vom Wacholdergeprägten Heiden gehören zu denwertvollsten historischen Kultur-landschaften. Sie müssen zwarheute mit hohem Aufwand erhal-ten werden, ohne sie wäre der Ar-tenreichtum in weiten Teilen Mit-teleuropas nicht vorstellbar, dienensie doch einer großen Zahl schönerund seltener Arten als Lebensraum.Einige wärmeliebende Steppentie-re, die aus Süd- und Osteuropa biszu uns vordringen konnten, findensich bis heute an geeigneten Stel-len auch in Hessen, andere sind,wie alte Sammlungsstücke bewei-sen, schon wieder verschwunden.

Im letzten Jahrhundert jeden-falls, so belegen dies die Aufzeich-nungen und Sammlungen der En-tomologen, war die Koprophagen-fauna reichhaltiger, und viele Artenwaren weiter verbreitet, als sie esheute sind.

Wenn auch klimatische Faktorenund natürliche Populationsschwan-kungen dafür in Frage kommen, soist doch der Einfluss des Menschenauf diese Veränderungen wahr-scheinlich: Futtermittelzusätze undDüngung der Wiesen sind nie aufderen Auswirkung auf die Dung-insekten untersucht worden, eben-so wenig wie die chemische Auf-düngung des Graslands. Das Schafwird heute nicht mehr als genüg-samer Wolle-Lieferant, sondern als

3. Gefährdungsursachen

Die Gefährdungsursachen fürdie Blatthornkäfer sind unter-schiedlicher Natur, je nachdem, wodie Entwicklungsstätten der Larvenzu finden sind. Für manche spieltdie Intensivierung der Land- undForstwirtschaft eine Rolle, für an-dere Arten liegen Gefahren imLandschaftsverbrauch, der Land-schaftsveränderung, Nutzungsän-derung und dem gesteigerten Si-cherheitsbedürfnis der Menschen.

Veränderte Bearbeitungsmetho-den, der Großeinsatz von Dünge-mitteln auf Feldern und Wiesenführte zu Bestandsveränderungenin der Fauna, die sich im oder amBoden entwickelt. BekanntestesOpfer ist wohl der Feldmaikäfer,der kaum noch in nennenswertenZahlenstärken auftritt (ein Opferdes Tief-Pflügens?). Ganz im Ge-gensatz dazu der Waldmaikäfer,der in Südhessens sandigen Wald-böden immer wieder für Schädenin den Baumkulturen und damit fürSchlagzeilen sorgt.

Die Blütezeit der Mistkäfer, derKoprophagen dürfte während derPeriode der größten Devastierungder Wälder im Mittelalter bestan-den haben, zu der Zeit also, als dieWeide- und Waldweidewirtschaftihren Höhepunkt hatte. In jenerZeit entstanden die steppenarti-gen, ausgemagerten, überweidetenHeidebiotope, die erst im 19. Jahr-

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doch nicht genau sagen, wie langedie Schonung mancher alten Be-stände in den Naturschutz- undLandschaftsschutzgebieten, in denAltholzparzellen und Naturdenk-malen aufrechterhalten wird: wennirgendwann der Profitgedankesiegt, der heute das Denken unse-rer Gesellschaft, also auch der Poli-tiker beherrscht, so ist es ein Leich-tes, bestehenden Schutz aufzuhe-ben und alte, kulturhistorisch undbiologisch wertvolle Baumbeständewieder der Vermarktung zuzufüh-ren. Das zeigen Beispiele aus jüngs-ter Zeit auch in Hessen.

Für einige, schon durch dieforstlichen Maßnahmen der letzten150 Jahre stark dezimierten Holz-käfer ist die Leidenszeit noch langenicht zu Ende, diejenigen nämlich,die auf stehende, starke alte Laub-bäume angewiesen sind. Im Forstsind solche Bäume schon langekaum noch zu finden. Viele Vetera-nen stehen heute in Alleen, anStraßen und in Parkanlagen, siestören bei Straßenerweiterungenund gelten als Gefahrenpotenzial.Die Beseitigung dieser Bäume ist inder Regel kein Problem, selbstwenn das Vorkommen seltener, na-turgeschützter Arten darin konsta-tiert wurde, denn der gesetzlicheSchutz von Leib und Leben derMenschen, aber auch von derenEigentum wiegt allemal schwererals ein noch so streng naturge-schütztes Tier.

Braten betrachtet. Den gefordertenFleischansatz erzielt man natürlichbesser auf einer fetten Wiese alsauf einem Magerrasen.

Die Winterweide des Großviehsist heute klar die Ausnahme unddie Eichel- und Bucheckernmastgehört der Vergangenheit an, aberschon kommen “Heck-Rinder” inMode, moderne Auerochsen. Zwarsind die Mistkäfer des Waldes nichtoder nicht sichtbar vom Arten-rückgang betroffen, doch könntendie Großsäuger für eine Auflich-tung bzw. ein Offenhalten derWaldstrukturen sorgen. WelcheVeränderungen in der Fauna diesmit sich bringt, ist unbekannt.

Eindeutig ist für den Rückgangder xylobionten Arten, zu denenunsere Hirschkäfer und die Rosen-käferverwandten zählen, derMensch verantwortlich zu machen.Jahrzehntelang setzte man im Forsteinerseits auf schnellwüchsige Na-delhölzer, andererseits auf ein or-dentliches Waldbild, in dem Tot-holz und alte, absterbende Bäumekeinen Platz hatten. Man befürch-tete Schädlinge, Pilze und Insekten,die aus dem alten Holz heraus jun-ge Bäume befallen könnten - undvernichtete systematisch jene Fau-na und Flora, die heute zu den be-sonderen Raritäten und Kostbar-keiten unserer Natur zählen.

Auch wenn diese Gefahr durchein Umdenken beim Forst hier undda gebannt scheint, so kann man

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Einigen kleinen, kaum bekann-ten Arten unserer Fauna schließ-lich, die ursprünglich in ständigsich verändernden Sandbänkenund Dünen lebten, wurde der Aus-und Umbau von Bächen und Flüs-sen zu befestigten Abwasserka-nälen und gradlinigen Wasserstra-ßen schon vor langer Zeit zumVerhängnis. Einige weniger an-spruchsvolle Arten konnten aufRohbodenstandorte wie Sand- undKiesgruben ausweichen, die Ver-füllung vernichtet jedoch regelmä-ßig derartige Ersatz-Biotope.

Darüberhinaus sollte die natürli-che Dynamik der Fließgewässer,wo immer möglich, geduldet wer-den. Durch natürliche Hochwasserz. B. wird der Bachlauf verändertund Rohbodenstandorte stets neugeschaffen.

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Sand- und Uferbewohner(Psammophile Arten)

Die reliktären Biotope einer ufer-bewohnenden Scarabaeiden-Faunasind von Veränderungen und Ein-flüssen wie Schadstoffeintrag oderVerbau unbedingt zu verschonen,soweit dies noch möglich ist.

Als Ersatzstandorte sollten Sand-und Kiesgruben offen gehaltenund nicht verfüllt werden.

Holzbewohner (Xylobionte Arten)In den Wäldern müssen ver-

stärkt standorttypische Laubbäumenachwachsen dürfen. Auch natür-licherweise krüppelwüchsige Bäu-me müssen geduldet werden. Alt-und Totholz sollten weit verstreutim Bestand verbleiben, um einNetz von möglichen Trittsteinen fürdie xylobionte Fauna aufzubauen.Biotope, deren Bedeutung für dieFauna erkannt wurde, sollten ge-schont und ausgebaut werden.

Alte Laubbäume in Parkanlagen,Alleen und an Bachläufen (Kopf-weiden) sind mit ihrer hohen Son-nenexposition und Insolationsratebesonders wichtige Refugien fürdie thermophile Xylobiontenfauna.Es sollten verstärkt Bemühungenunternommen werden, diese zu er-halten, auch wenn dies zwecks Ge-fahrenabwendung nur in verstüm-melter Form geschehen kann. Be-sonders gilt dies für Bäume, die alsRefugien einer xylobionten Relikt-

4. Schutz- und Pflegemaß-nahmen für Blatthornkäfer

Schutzmaßnahmen bestehen füralle gefährdeten Arten zunächst inder Erhaltung der jeweiligen Ent-wicklungsstätten. Unterschutzstel-lung allein reicht aber oftmals nichtaus, in vielen Fällen sind Pflege-maßnahmen notwendig.

Offenlandbewohner (Koprophageund rhizophage Arten)

Für seltene Koprophage, diemeist zu den thermophilen Artengehören, ist es nötig, die von ihnenbewohnten Magerrasen mit dertraditionellen Beweidungsmethodeund ortsüblichen, entbehrungsge-wohnten Rassen offen zu halten(Winterweide!). Die Beweidungnützt gleichzeitig den im selbenLebensraum vorkommenden, eben-falls thermophilen Graswurzelfres-sern unter den Blatthornkäfern.

Waldmistkäfer (Silvicolekoprophage Arten)

Maßnahmen für diese Gruppeerscheinen nicht erforderlich. Diewenigen seltenen Vertreter sindhinsichtlich ihrer Ansprüche an denLebensraum noch zu wenig be-kannt, wahrscheinlich liegt hier diewichtigste Aufgabe.

4. Schutz- und Pflegem

aßnahmen

für Blatthornkäfer

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art bekannt sind. Baumchirurgi-sche Maßnahmen, insbesondereHöhlenversiegelungen sind zu ver-meiden.

Gefällte Bäume, die Reliktpopu-lationen enthalten, sollten an einemgeeigneten Standort in ungefähr-deter Lage z.B. als Miete wiederaufgerichtet werden, um der ver-bliebenen Population erstens dasÜberleben für eine gewisse Zeit zuermöglichen, andererseits aber de-ren Suche nach neuen Bruthabi-taten zu ermöglichen, wenn dieLebensbedingungen im nun totenBaum sich verschlechtern sollten.Weit besser: Für “Waisen” aus ge-fällten Altbäumen sollten unge-fährdete Ersatzbiotope bereit ste-hen, in die jene eingesetzt werdenkönnen.

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1 Vom Aussterben bedroht

Arten, die so schwerwiegendbedroht sind, dass sie voraus-sichtlich aussterben, wenn dieGefährdungsursachen fortbe-stehen.

Eines der folgenden Kriterienmuss erfüllt sein:

Die Art ist so erheblich zurück-gegangen, dass sie nur noch sehrselten ist. Ihre Restbestände sindstark bedroht.

Sie ist seit jeher selten, nun aberdurch laufende menschliche Einwir-kungen sehr stark bedroht.

Die für das Überleben minimalekritische Populationsgröße ist wahr-scheinlich erreicht oder unterschrit-ten.

Ein Aussterben kann nur durchsofortige Beseitigung der Gefähr-dungsursachen oder wirksame Hilfs-maßnahmen für die Restbeständeverhindert werden.

5. Definition derGefährdungskategorien

0 Ausgestorben oderverschollen

Arten, die im Bezugsraumverschwunden sind

Ihre Populationen sind

nachweisbar ausgestorben, aus-gerottet oder

verschollen (es besteht der be-gründete Verdacht, dass ihre Popu-lationen erloschen sind). Seit mehrals 50 Jahren sind keine Funde be-kannt geworden.

5. Definition der G

efährdungskategorien

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3 Gefährdet

Arten, die merklich zurückge-gangen oder durch laufende bzw.absehbare menschliche Einwirkun-gen bedroht sind.

Eines der folgenden Kriterienmuss zusätzlich erfüllt sein:

Sie ist selten.

Sie ist mäßig häufig, aber starkdurch menschliche Einwirkungenbedroht.

Sie ist noch häufig, aber sehrstark durch menschliche Einwirkun-gen bedroht.

Die Art ist in großen Teilen desfrüher von ihr besiedelten Gebietbereits sehr selten.

Mehrere der biologischen Risi-kofaktoren treffen zu.

Die Vielzahl der von ihr besie-delten Standorte bzw. Lebensräu-me ist im Vergleich zu früher ein-geschränkt.

2 Stark gefährdet

Arten, die erheblich zurückge-gangen oder durch laufende bezie-hungsweise absehbare menschli-che Einwirkungen erheblich be-droht sind.

Eines der folgenden Kriterienmuss zusätzlich erfüllt sein:

Sie ist sehr selten bis selten.

Sie ist noch mäßig häufig, abersehr stark durch laufende mensch-liche Einwirkungen bedroht.

Mehrere der biologischen Risi-kofaktoren treffen zu.

Die Art ist in großen Teilen desfrüher von ihr besiedelten Gebietesbereits verschwunden.

Die Vielzahl der von ihr besie-delten Standorte bzw. Lebensräu-me ist im Vergleich zu früher weit-gehend eingeschränkt.

Wird die Gefährdung der Artnicht abgewendet, rückt sie vor indie Kategorie „Vom Aussterben be-droht„ auf.

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D Daten mangelhaft

Die Informationen zur Verbrei-tung, Biologie und Gefährdungvon Arten sind mangelhaft, wenndiese Arten

bisher oft übersehen bzw. nichtunterschieden wurden oder häufigfehlbestimmt wurden

erst in jüngster Zeit taxonomischuntersucht wurden (es liegen nochzu wenige Angaben über Verbrei-tung, Biologie und Gefährdung vor)oder

taxonomisch kritisch sind (dieArt taxonomische Abgrenzung derArt ist ungeklärt).

? Vorkommen in Hessen wirdangezweifelt

/ Falschmeldung für Hessen

– zurzeit nicht gefährdet

Arten, die nach heutiger Ein-schätzung keiner der anderen Ka-tegorien zugeordnet werden.

V Vorwarnliste, zurückgehende Art

Arten, die merklich zurückge-gangen, aber aktuell noch nichtgefährdet sind.

Eines der folgenden Kriterienmuss zusätzlich erfüllt sein:

Die Art ist in großen Teilen desfrüher von ihr besiedelten Gebietesbereits selten geworden.

Die Art ist noch häufig bis mä-ßig häufig, aber an seltener wer-dende Lebensräume gebunden.

Die Art ist noch häufig, die Viel-zahl der von ihr besiedelten Stand-orte bzw. Lebensräume ist aber imVergleich zu früher eingeschränkt.

Bei Fortbestehen der bestands-reduzierenden menschlichen Ein-wirkungen ist in naher Zukunfteine Einstufung in die Kategorie„Gefährdet„ wahrscheinlich.

R Extrem selten

Seit jeher extrem seltene bzw.ehr lokal vorkommende Arten.

Es ist kein merklicher Rückgangbzw. keine Bedrohung feststellbar.

Sie können aufgrund ihrerSeltenheit durch unvorhersehbaremenschliche Einwirkungen schlag-artig ausgerottet oder erheblichdezimiert werden.

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6. Standardartenliste

Erläuterungen zur Tabelle

Abkürzungen:ÖkologischeBindung: hy = hygrophil feuchteliebend

m = submontan vornehmlich im Bergland über bis montan 300m NN verbreitet

ni = nidicol in Nestern anderer Tierarten,Säugetieren oder Vögelnvorkommend

pr = praticol wiesenbewohnend

ps = psammophil sandliebend

ri = ripicol uferbewohnend

si = silvicol waldbewohnend

th= thermophil wärmeliebend

Bemerkungen: A = Arealrand der Art verläuft durch Hessen? = Datum unklar§ = nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV 8)

vom 19.12.1986 geschützte Art( ) = zweifelhaft

6. S

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Kategorie Arten Ökologische Bemer- Bindungen kungen

Familie Trogidae

2 Trox perlatus (GOEZE, 1777) th 1990,A – Trox sabulosus (LINNÉ, 1758) 3 Trox hispidus (PONT., 1763) ps 1997– Trox scaber (LINNÉ, 1767) / Trox eversmannii KRYN, 1832 R Trox perrisii FAIRM., 1868 ni 1979

Familie Geotrupidae

3 Odonteus armiger (SCOP., 1772) 19983 Typhaeus typhoeus (LINNÉ, 1758)

Stierkäfer ps § 1 Geotrupes mutator (MARSH., 1802) th 1956 – Geotrupes niger (MARSH., 1802) th ? – Geotrupes spiniger (MARSH., 1802) – Geotrupes stercorarius (LINNÉ, 1758) – Anoplotrupes stercorosus (SCRIBA, 1791)

Waldmistkäfer si – Trypocopris vernalis (LINNÉ, 1758)

Frühlingsmistkäfer

Familie Scarabaeidae

0 Gymnopleurus geoffroyi (FUESSL., 1775) th vor 1900 0 Sisyphus schaefferi (LINNÉ, 1758) th ca.1880, A0 Euoniticellus fulvus (GOEZE, 1777) th vor 1900 1 Copris lunaris (LINNÉ, 1758) 1998

Mondhornkäfer th § 0 Caccobius schreberi (LINNÉ, 1767) th vor 1900 2 Onthophagus taurus (SCHREB., 1759) th 19921 Onthophagus illyricus (SCOPOLI, 1763) th 1951, A(?) 1 Onthophagus vitulus (FABRICIUS, 1776) th 1953 3 Onthophagus verticicornis (LAICH., 1781) th 1998– Onthophagus ovatus (LINNÉ, 1767) – Onthophagus joannae GOLJAN, 1953 0 Onthophagus semicornis (PANZ., 1798) vor 1900 2 Onthophagus lemur (FABRICIUS, 1781) th 19783 Onthophagus nuchicornis (LINNÉ, 1758) ps 19973 Onthophagus vacca (LINNÉ, 1767) th 1999

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18Kategorie Arten Ökologische Bemer-

Bindungen kungen

– Onthophagus fracticornis (PREYSSL., 1790) – Onthophagus similis (SCRIBA, 1790) – Onthophagus coenobita (HBST., 1783) ? Euonthophagus amyntas (OL., 1789) 0 Euonthophagus gibbosus (SCRIBA, 1790) th 1886

Familie Ochodaeidae

1 Ochodaeus chrysomeloides (SCHRK., 1781) th 1995

Familie Aphodiidae

R Aegialia rufa (FABRICIUS, 1792) ri, ps 1888 1 Aegialia sabuleti (PANZER, 1797) ri, ps 2000 – Oxyomus sylvestris (SCOP., 1763) – Aphodius erraticus (LINNÉ, 1758) 3 Aphodius subterraneus (LINNÉ, 1758) 1984 – Aphodius fossor (LINNÉ, 1758) – Aphodius haemorrhoidalis (LINNÉ, 1758) 2 Aphodius arenarius (OL., 1789) ps 1983– Aphodius rufipes (LINNÉ, 1758) – Aphodius luridus (FABRICIUS, 1775) – Aphodius depressus (KUG., 1792) si 0 Aphodius satellitius (HBST., 1789) th vor 1900 – Aphodius maculatus STURM, 1800 si 1 Aphodius zenkeri GERM., 1813 si 1966 – Aphodius pusillus (HBST., 1789) 3 Aphodius coenosus (PANZ., 1798) ps 19980 Aphodius quadriguttatus (HBST., 1783) th vor 19001 Aphodius quadrimaculatus (L., 1761) th 1983, A 3 Aphodius biguttatus GERM., 1624 th 1999– Aphodius sticticus (PANZ., 1798) 0 Aphodius conspurcatus (LINNÉ, 1758) ca. 1830 – Aphodius distinctus (MÜLL., 1776) 0 Aphodius melanostictus SCHM., 1840 1914 – Aphodius paykulli BEDEL., 1908 D Aphodius obliteratus PANZ., 1823 1999 – Aphodius contaminatus (HBST., 1783) 1 Aphodius pubescens STURM., 1800 1954? Aphodius pictus STURM, 1805 ?

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19Kategorie Arten Ökologische Bemer-

Bindungen kungen

D Aphodius punctatosulcatus STURM, 1805 ? – Aphodius sphacelatus (PANZ., 1798) – Aphodius prodromus (BRAHM, 1790) 1 Aphodius consputus CREUTZ, 1799 (1948) / Aphodius tomentosus (MÜLL., 1776) ps

0? Aphodius obscurus (FABRICIUS, 1792) m (Vor 1900) R Aphodius porcus (FABRICIUS, 1792) 1977 3 Aphodius scrofa (FABRICIUS, 1787) ps 1999 0 Aphodius merdarius (FABRICIUS, 1775) 1930 2 Aphodius foetidus (HBST., 1783) th 1989 – Aphodius fimetarius (LINNÉ, 1758) 2 Aphodius foetens (FABRICIUS, 1787) ps 1992 – Aphodius fasciatus (OL., 1789) si – Aphodius ater (DEGEER, 1774) D Aphodius convexus (ER., 1848) V Aphodius borealis GYLL., 1827 si V Aphodius nemoralis ER., 1848 si 0 Aphodius immundus CREUTZ, 1799 th vor 1900 – Aphodius sordidus (FABRICIUS, 1775) – Aphodius ictericus (LAICH., 1781) – Aphodius rufus (MOLL., 1782) – Aphodius corvinus ER., 1848 si 2 Aphodius plagiatus (LINNÉ, 1767) hy 1987 2 Aphodius niger (PANZ., 1797) hy 1998 0 Aphodius varians DUFT., 1805 1929 0 Aphodius lividus (OL., 1789) th vor 1900 – Aphodius granarius (LINNÉ, 1767) 0 Heptaulacus testudinarius (FABRICIUS, 1775) vor 1900 1 Euheptaulacus villosus (GYLL., 1806) th 1998 0 Euheptaulacus sus (HBST., 1783) vor 1900 3 Psammodius asper (FABRICIUS, 1775) ps 19913 Rhyssemus germanus (LINNÉ, 1767) ps 19951 Diastictus vulneratus (STURM, 1805) ps 1997 3 Pleurophorus caesus (CREUTZ., 1796) ps 1986

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Kategorie Arten Ökologische Bemer- Bindungen kungen

Familie Melolonthidae

– Serica brunna (LINNÉ, 1758) 3 Maladera holosericea (SCOP., 1772) ps 2000D Omaloplia nigromarginata (HBST., 1785) 1935 ? 2 Omaloplia ruricola (FABRICIUS, 1775) th 1994 0 Miltotrogus aequinoctialis (HBST., 1790) th vor 1900 – Amphimallon solstitiale (LINNÉ, 1758)

Junikäfer 0 Amphimallon ochraceum (KNOCH., 1801) vor 1900 1 Amphimallon atrum (HBST., 1790) th, pr ? 2 Amphimallon ruficorne (FABRICIUS, 1775) th, pr 1988D Amphimallon assimile (HBST., 1790) th, pr (1955) 1 Amphimallon burmeisteri (BRENSKE, 1892) th, ps 1996 D Amphimallon majale (RAZOUM., 1789) ps (1950) 1 Rhizotrogus marginipes MULS., 1842 th 1999 – Rhizotrogus aestivus (OL., 1789)

Brachkäfer th1 Anoxia villosa (FABRICIUS, 1781) th, ps 1998, A – Melolontha hippocastani FABRICIUS, 1801

Waldmaikäfer ps – Melolontha melolontha (LINNÉ, 1758)

Feldmaikäfer 1 Melolontha pectoralis MEGERLE, 1812 th 1979 1 Polyphylla fullo (LINNÉ, 1758)

Walker ps, si 1997, §

Familie Rutelidae

– Anomala dubia (SCOP., 1763) Julikäfer ps

– Phyllopertha horticola (LINNÉ, 1758)Gartenlaubkäfer

D Anisoplia villosa (GOEZE, 1777) th 1976 D Chaetopteroplia segetum (Hbst., 1783) ps ? 2 Hoplia praticola DUFT., 1805 th 1995– Hoplia philanthus (FUESSL., 1775) / Hoplia argentea (PODA, 1761) ? 0 Hoplia graminicola (FABRICIUS, 1792) ps vor1900?

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Kategorie Arten Ökologische Bemer- Bindungen kungen

Familie Dynastidae

– Oryctes nasicornis (LINNÉ, 1758)Nashornkäfer §

Familie Cetonidae

2 Tropinota hirta (PODA, 1761) th 19983 Oxythyrea funesta (PODA, 1761) th 1999– Cetonia aurata (L., 1761)

Rosenkäfer § 2 Protaetia aeruginosa (DRURY, 1770) th 2000, § / Protaetia fieberi (KR., 1880) th ? – Protaetia cuprea (FABRICIUS, 1775) 0 Protaetia affinis (ANDERSCH, 1797) th Vor 1900 2 Protaetia lugubris (HBST., 1786) § – Valgus hemipterus (LINNÉ, 1758) 2 Osmoderma eremita (SCOP., 1763)

Eremit, Juchtenkäfer 2000, § 3 Gnorimus nobilis (LINNÉ, 1758) 1999, § 1 Gnorimus variabilis (LINNÉ, 1758) 2000, § – Trichius fasciatus (LINNÉ, 1758)

Pinselkäfer 3 Trichius zonatus GERM., 1794 1999 2 Trichius sexualis BEDEL, 1906 th 1997

Familie Lucanidae

3 Lucanus cervus (LINNÉ, 1758) 2000Hirschkäfer

– Dorcus parallelipipedus (LINNÉ, 1758)Balkenschröter

2 Platycerus caprea (DEGEER, 1774) m 1994– Platycerus caraboides (LINNÉ, 1758)

Rehschröter / Ceruchus chrysomelinus (HOHENW., 1785)

Rindenschröter – Sinodendron cylindricum (LINNÉ, 1758)

Kopfhornschröter

Familie Aesalidae

0 Aesalus scarabaeoides (PANZ.,1794) Kurzschröter 1935

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22nördlichste hessische Funde stam-men von Wärmestellen im südli-chen und südwestlichen Vogelsberg.

Trox eversmanni (RL-Hessen: /)Die Meldung “Wiesbaden” (HEY-

DEN 1904) dürfte auf einer Verwechs-lung (mit T. perrisii?) beruhen. DerKäfer ist aus keinem der benach-barten Bundesländer bekannt.

Trox perrisii (RL-Hessen: R)Nur ein neuerer Nachweis dieser

stets seltenen, in Vogelnestern sichentwickelnden Art aus Südhessen.Der Käfer dürfte eventuell bei ge-nauer Kontrolle von Nistkästen öf-ter nachzuweisen sein.

Odontaeus armiger(RL-Hessen: 3)

Nachtaktiver Käfer, der beimsommerlichen Lichtfang nachge-wiesen wird; auch Bodenfallenfän-ge und Zufallsfunde aus ganz Hes-sen. Die Entwicklung ist immernoch nicht geklärt, möglicherweiseunterirdisch an Trüffeln. Die kleine,aber markante Art ist wahrschein-lich häufiger als bisher angenom-men.

Typhaeus typhoeus(RL-Hessen: 3)

Vorwiegend aus den Sandgebie-ten Süd- und Mittelhessens vonvielen Sammlern belegt, auch eini-ge nordhessische Funde. Der bizar-re Käfer wurde oft gesammelt und

7. Bemerkungen zu einigenArten

In Südhessen sind deutlich mehrBlatthornkäferarten zu finden, vielewärmeliebende Arten dringen ein-fach nicht nach Nordhessen vor.Ebenso sind viele Sandbewohnernur in den Tälern von Rhein undMain nachzuweisen.

Für viele Arten der Blatthorn-käfer - besonders unter den Kopro-phagen - sind die besonderen An-sprüche an den Lebensraum bishernur ungenügend oder gar nicht er-forscht. Manche Käfer z. B. habenlokal starke Populationen, fehlenaber andernorts, obwohl sich inbeiden Räumen kein signifikanterUnterschied in der Höhenlage, derBodenverhältnisse und des Be-wuchses etc. erkennen lässt. Ehe-mals starke Bestände anderer Ar-ten sind innerhalb weniger Jahrevöllig zusammengebrochen. Erklä-rungen stehen aus, es bleibt nur,das Phänomen zu beschreiben.

Trox perlatus (RL-Hessen: 2)Strahlt aus Süd- und Südwest-

europa nach Deutschland ein underreicht am Rhein seine natürlicheVerbreitungsgrenze. Hier lokal nochin Anzahl.

Trox hispidus (RL-Hessen: 3)Bevorzugt trockene, sandige Step-

penbiotope. Der Käfer wird nur ausSüd- und Mittelhessen genannt,

7. B

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23fer auch vielerorts in Südhessen ge-funden wird, ist in Hessen (ebensowie in Thüringen, vgl. RÖSSNER

1997) eine Nennung auf der RLnicht gerechtfertigt (RLD: 3).

Gymnopleurus geoffroyi(RL-Hessen: 0)

Zuletzt im 19. Jahrhundert beiHanau, nach HEYDEN (1904).

Sisyphus schaefferi(RL-Hessen: 0)

Die südeuropäische, wärmebe-dürftige Art ist zuletzt aus dem1900. Jahrhundert von mehrerenFundorten aus ganz Hessen belegt.Nur aus den südlich und östlich an-grenzenden Nachbarländern nochaktuelle Funde.

Nur alte Funde sind aus Hessenbekannt: bis ca. 1880 am Burgbergbei Gudensberg (vgl. WEBER 1894,SCHAFFRATH 1994). Herborn, Weil-burg, Dillenburg, Diez, Frankfurt-Bonames (nach HEYDEN 1904).

Euoniticellus fulvus(RL-Hessen: 0)

Zuletzt im 19. Jahrhundert beiFrankfurt (HEYDEN 1904).

Copris lunaris (RL-Hessen: 1)Nur ein aktueller Nachweis aus

dem Vogelsberggebiet, auch alleälteren hessischen Funde stammenvon Wärmestellen aus dem Südenund Westen dieses hessischen Mit-telgebirges. Geschützte Art.

steht deshalb heute unter Natur-schutz (BArtSchV), kann aber ansandigen Plätzen mit Kaninchen-oder Hirschkot durchaus in Anzahlauftreten.

Geotrupes mutator(RL-Hessen: 1)

Letztmals in den 1950er Jahrenin Hessen nachgewiesen. In den1930er Jahren war die Art umFrankfurt noch häufig (vgl. CÜRTEN

1971; HEPP 1934), im 19. Jahrhun-dert stellenweise sogar der häufig-ste Geotrupes in Südhessen (HEY-DEN 1904), in Nordhessen (wieauch in Thüringen) seit mehr als100 Jahren kein Nachweis. Vermut-lich ist der Käfer in Hessen bereitsausgestorben, die Gründe für denRückgang sind unbekannt.

Geotrupes niger(Sericotrupes sensu ZUNINO 1984) (RL-Hessen: /)

Südwesteuropäische Art, diederzeit am Rhein (Pfalz) ihre nörd-liche Verbreitungsgrenze erreicht,während sie früher auch am Nie-derrhein und an der Elbe vorkam.Bevorzugt trockene, sandige Ge-biete. Keine hessischen Funde.

Geotrupes spiniger In Nordhessen in der Ebene wie

in niederen Gebirgslagen ebensogängig wie die Schwesterart G. ster-corarius und keineswegs selten(vgl. SCHAFFRATH 1994). Da der Kä-

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24Onthophagus verticicornis(RL-Hessen: 3)

In ganz Hessen an Wärmestellenverbreitet, aber nur stellenweise zufinden, an den Fundstellen meist inAnzahl. Hessen liegt am nördlichenRand des Verbreitungsareals desKäfers.

Onthophagus semicornis(RL-Hessen: 0)

Wurde zuletzt im 19. Jahrhun-dert in Hessen (bei Frankfurt undWiesbaden) gefunden (HEYDEN

1904). Der Käfer wurde in allen imOsten, Süden und Südwesten an-grenzenden Bundesländern aktuellnachgewiesen. Ein aktuelles Vor-kommen auch in Hessen ist wahr-scheinlich, doch steht ein Beleg aus(Verwechslungen mit O. ovatusoder O. joannae?).

Onthophagus lemur(RL-Hessen: 2)

Wärmeliebende, südeuropäischund asiatisch verbreitete Art, dieaktuell nur sehr spärlich aus Süd-und Mittelhessen (Wetterau) belegtwerden konnte.

Onthophagus nuchicornis(RL-Hessen: 3)

Psammophile, in Deutschlandbesonders im Norden und Ostenverbreitete Art, deren Verbreitungin Hessen auf die südhessischenSandgebiete an Rhein und Mainbeschränkt zu sein scheint.

Caccobius schreberi(RL-Hessen: 0)

Zuletzt im 19. Jahrhundert beiFrankfurt (und Mainz, nach HEYDEN

1904).

Onthophagus taurus(RL-Hessen: 2)

Wird sehr spärlich und meist ein-zelnausSüd-undMittelhessen gemel-det, keine nordhessischen Funde.

Onthophagus illyricus(RL-Hessen: 1)

Bisher einziger hessischer Nach-weis von der Rheininsel Kühkopf(1951), auch aus dem SüdwestenDeutschlands, aus Württemberg,Baden und der Pfalz (und Sachsen-Anhalt) liegen aktuelle Funde vor(KÖHLER/KLAUSNITZER 1998). Vielleichtist der Käfer weiter verbreitet, wur-de aber noch nicht von O. taurusunterschieden, vielleicht verläuftauch die Verbreitungsgrenze durchHessen.

Onthophagus vitulus(RL-Hessen: 1)

Von Südosten her nach Mittel-europa einstrahlende Art, die 1953noch bei Wiesbaden gefundenwurde (nach HORION 1958), aktuellist der Käfer noch aus der Pfalz,Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhaltund Sachsen belegt (KÖHLER/KLAUS-NITZER 1998).

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25Aegialia sabuleti (RL-Hessen: 1)

Zuletzt von RIEHL vor 1863 beiRotenburg/Fulda gefunden (RIEHL

1863, SCHAFFRATH 1994). Wieder-fund: Jossklein bei Marburg 2000(L. SCHMIDT).

Aphodius subterraneus(RL-Hessen: 3)

Nur spärliche aktuelle Funde ausSüd-Hessen. Letzte Meldungen ausNordhessen sind ca. 100 Jahre alt(WEBER 1903).

Aphodius arenarius(RL-Hessen: 2)

Seltene, wärmeliebende Art, vonder nur wenige Meldungen ausSüd- und Mittelhessen vorlie-gen.

Aphodius satellitius(RL-Hessen: 0)

Zuletzt vor mehr als 100 Jahrenbei Frankfurt (nach HEYDEN 1904).

Aphodius maculatusIst in den Wäldern in Hessen

weit verbreitet und nicht selten.Der einst von Osten her zugewan-derte Käfer ist nach bisherigen Er-fahrungen bei einer systematischenSuche an den entsprechendenStandorten überall im Lande regel-mäßig aufzufinden. Eine Gefähr-dung ist nicht gegeben, ein RL-Status ist für Hessen (wie in Thü-ringen, vgl. RÖSSNER 1997) nicht zurechtfertigen (RLD: 3).

Onthophagus vacca(RL-Hessen: 3)

Der in Südeuropa häufige, wär-meliebende Käfer wird nur sehrvereinzelt, aber in ganz Hessen ge-funden, aus Nordhessen nur eineinziger Nachweis aus jüngerer Zeit.

Euonthophagus amyntas(RL-Hessen: ?)

Angeblich früher bei Darmstadt(vor 1809!) und Lorch am Rhein1886, aber alle deutschen Fundenach HORION (1958) fraglich.

Euonthophagus gibbosus(RL-Hessen: 0)

Von SCRIBA 1790 nach hessi-schenTieren aus Darmstadt und Gladen-bach (Dillkreis bei Marburg) be-schrieben; Reichelsheim/Odenwaldvor 1819 (HORION 1958). Letztmals:Lorch 1886 (nach HEYDEN 1904).

Ochodaeus chrysomeloides(RL-Hessen: 1)

Fast nur alte Funde dieser wär-meliebenden Art aus dem Frankfur-ter Raum, aktuell aber aus demäußersten Süden des Bundeslan-des.

Aegialia rufa (RL-Hessen: 0)Stets sehr selten gefundene Art.

Zuletzt Rheinhalbinsel gegenüberSchierstein 1888 (HEYDEN 1904).

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26Aphodius biguttatus(RL-Hessen: 3)

Mehrere aktuelle Meldungenaus Süd- und vor allem Mittelhes-sen, aber bisher nicht im Norden.Hessen liegt im nördlichen Verbrei-tungsareal der wärmeliebendenArt.

Aphodius conspurcatus(RL-Hessen: 0?)

Bei HEYDEN (1904) und HORION

(1958: ca. 1850) letztmals fürFrankfurt erwähnt. Der Beleg imD.E.I. wurde seinerzeit von Horionüberprüft. Auch aus Osteuropa sinddurchaus inselartig auftretende Po-pulationen des Käfers be-kannt.

Aphodius distinctusLokal durchaus häufige Art, je-

doch aus Nordhessen seit mehr alsfünfzig Jahren keinNachweis mehr.Wie es zu solchen Auslöschungs-zonen dieser meist als gängig be-trachteten Art kommt, ist völlig un-geklärt.

Aphodius melanostictus(RL-Hessen: 0)

Wird leicht mit anderen Artenaus der Untergattung Volinus ver-wechselt, Meldungen erweisensich oft als fehldeterminierte Exem-plare des auf den ersten Blick sehrähnlichen A. distinctus, bis heuteist die große Variabilität einzelnerMerkmale der Untergattung nichtausreichend dargestellt. Das aktu-

Aphodius zenkeri (RL-Hessen: 1)Seltene Waldart, die sehr spär-

lich in den 1960er Jahren in Süd-hessen nachgewiesen wurde. Auchwenn eine akute Gefährdung vonsilvicolen Arten derzeit nicht zu er-kennen ist, so gibt dennoch dasFehlen eines Nachweises seit mehrals 30 Jahren Anlass, auf dasmögliche Verschwinden des Käfersaus der hessischen Fauna durch dieEinstufung auf der Roten Liste hin-zuweisen.

Aphodius coenosus(RL-Hessen: 3)

In Nordhessen nicht belegt (vgl.SCHAFFRATH 1994), aber regelmäßig,wenn auch spärlich in den sandi-gen Ebenen in Südhessen.

Aphodius quadriguttatus(RL-Hessen: 0)

Vor 1900 für Frankfurt und Of-fenbach von HEYDEN (1904) ge-nannt.

Aphodius quadrimaculatus(RL-Hessen: 1)

Aktuelle Funde des nur schwervon A. biguttatus zu unterschei-denden Käfers zweifelsfrei lediglichvon Wärmestellen im südlichenVogelsberg und im Maingebiet be-legt. Hessen liegt im nördlichen Ver-breitungsareal der wärmelieben-den Art, die bisher nicht auf derRLD geführt wird.

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27Frühling hinein regelmäßig und inAnzahl gefunden werden. Eine ver-meintliche Seltenheit (vgl. RL-Thü-ringen: 3, RÖSSNER 1997) beruhtwohl in erster Linie auf der Ver-wechslungsmöglichkeit mit A. pro-dromus, der zur selben Zeit undam selben Ort in großen Mengenvorkommt. Unter Kaninchentoilet-ten kann A. sphacelatus in Nord-hessen aber selbst im Dezemberund Januar regelmäßig nachgewie-sen werden, während A. prodro-mus zu dieser Zeit fehlt (vgl.SCHAFFRATH 1994).

Aphodius consputus(RL-Hessen: 1)

Nur äußerst spärliche aktuelleFunde von Wärmestellen im Main-gebiet und am südlichen Vogels-bergrand.

Aphodius tomentosus(RL-Hessen: /)

Vorwiegend nordeuropäisch-si-birisch verbreitete Art, alte Mel-dungen für Kassel sind nicht be-legt. Die Art ist für Hessen zu strei-chen.

Aphodius obscurus(RL-Hessen: 0?)

Ist mit einem Beleg (“Cassel”)aus dem 19. Jahrhundert in derSammlung des Kasseler SammlersRIEHL in Marburg vetreten. Da diemontan/alpin verbreitete Art amRande des Thüringer Waldes stel-

elle Vorkommen der Art in Hessenmuss angezweifelt werden.

Aphodius pictus (RL-Hessen: ?)Keine aktuellen Funde dieser

Winterart aus Hessen. Nordhessi-sche Funde (1932) sind Verwechs-lung mit A. paykulli BEDEL (vid.Schaffrath)

Aphodius obliteratus(RL-Hessen: D)

Nur ein einziger hessischerNachweis dieser manchmal zahlen-stark auftretenden Winterart nach1950 aus Mittelhessen.

Aphodius pubescens(RL-Hessen: 1)

Alte Exemplare aus Hessen imSMF. Ob die Art noch in Hessen zufinden ist, scheint sehr fraglich. Ak-tuell wird sie jedenfalls nur nochaus Westfalen gemeldet (KÖHLER/KLAUSNITZER 1998).

Aphodius punctatosulcatus(RL-Hessen: D)

Meldungen bei HEYDEN (1904)sind nicht verwertbar, da die Artnicht von A. sphacelatus getrenntwurde, doch existieren alte Samm-lungsbelege. Ein aktueller Fund ausdem Westerwald (nicht Hessen!).In Nordhessen trotz gezielter Suchekein Nachweis. Status unklar.

Aphodius sphacelatusKann von Herbst bis in den

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28Aphodius foetens(RL-Hessen: 2)

Selten und nur aus Süd- undMittelhessen gemeldete, sandlie-bende Art.

Aphodius fasciatusEine mäßig häufige Waldart in

Nordhessen, die auch aus Süd- undMittelhessen gemeldet wird. EineEinstufung auf der RL-Hessen istnicht zu rechtfertigen, ebenso siehtdies RÖSSNER (1997) für Thüringen.

Aphodius convexus(RL-Hessen: D)

Erst neuerdings als eigenstän-dige Art betrachtet, früher als Formdes A. ater geführt. A. convexuskommt in Hessen vor, die Daten-lage reicht für eine Beurteilung derSeltenheit aber bei weitem nichtaus. Nach RÖSSNER (1997) führt dienördliche Verbreitungsgrenze derArt durch Thüringen.

Aphodius borealis(RL-Hessen: V?)

Wurde erstmals in den 1990erJahren für Hessen (Reinhardswaldund Meißner) gemeldet (SCHAFFRATH

1994). Bisher konnte der Käfer nurin Nordhessen gefunden werdenund ist hier regelmäßig, wenn auchnicht häufig anzutreffen.

Aphodius nemoralis(RL-Hessen: V?)

Ist regelmäßig im Vogelsberg-Wald zu finden, Meldungen auch

lenweise in starker Population auf-tritt, ist das Sammlungsstück mög-licherweise tatsächlich ein alter Be-weis für ein Vorkommen der Artauch in Hessen, jedoch bisher kei-ne weiteren Funde. Zu suchen wä-re auf exponierten Magerstandor-ten in den östlichen Mittelgebir-gen.

Aphodius porcus (RL-Hessen: R)Nur ein Einzelfund dieser stets

seltenen Art aus Südhessen.

Aphodius scrofa (RL-Hessen: 3)Spärlich, aber mehrfach aktuell

aus Süd- und Mittelhessen.

Aphodius merdarius(RL-Hessen: 0)

Wird von den alten Hessen-Autoren HEYDEN (1904) und WEBER

(1903) noch von verschiedenen Or-ten in Hessen genannt, jedoch kei-ne aktuellen Funde mehr. Die Artmuss sicher in die RLD aufgenom-men werden.

Aphodius foetidus(RL-Hessen: 2)

Wenige hessische Funde diesereher wärmeliebenden Art und nuraus dem Süden, aber stellenweisein ganz Deutschland verbreitet. InSüdeuropa sehr häufige Art.

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29Aphodius niger (RL-Hessen: 2)

Hygrophile, saprophage Art, dieaktuell, aber nur spärlich aus Süd-und Mittelhessen belegt ist, abermanchmal in Anzahl auftritt.

Aphodius varians (RL-Hessen: 0)In Deutschland nur sehr spora-

disch, aus ganz Hessen nur alteFunde. Zuletzt: Hofgeismar 1929(FOLWACZNY).

Aphodius lividus (RL-Hessen: 0)Zuletzt vor 1900 für Hessen

(Frankfurt) erwähnt (HEYDEN 1904).

Heptaulacus testudinarius(RL-Hessen: 0)

Nur alte Funde aus Nord- undSüdhessen.

Euheptaulacus villosus(RL-Hessen: 1)

1998 für Hessen erstmals wie-der bestätigt. Der Käfer wurde amRande des Vogelsbergs (Nidda-Stornfels) mit Bodenfallen nachge-wiesen (A. SCHMIDT). In den nord-hessischen Magerrasen, wo ihnRIEHL im 19. Jahrhundert fand,steht der erneute Nachweis seitmehr als hundert Jahren weiterhinaus (vgl. RIEHL 1863, SCHAFFRATH

1997).

Euheptaulacus sus(RL-Hessen: 0)

Nur alte Meldungen aus Süd-hessen.

aus der Rhön und aus dem RaumBad Hersfeld. Eine Bestätigung fürNordhessen, wo ein Exemplar inden Sechzigerjahren gefundenwurde, war bisher nicht zu erbrin-gen (vgl. SCHAFFRATH 1997, SCHERF

1995).

Aphodius immundus(RL-Hessen: 0)

Zuletzt von HEYDEN (1904) fürFrankfurt (ca. 1850) gemeldet. AlteKasseler Angaben (zuletzt: WEBER

1903) sind nicht belegt.

Aphodius sordidusWird regelmäßig mit A. rufus

verwechselt, jedoch liegen zahlrei-che zweifelsfreie Funde aus Süd-und Mittelhessen vor, aus Nordhes-sen keine aktuellen Funde. Im Vo-gelsberg wurde die Art regelmäßigam Licht erbeutet (nach SCHERF

1995).

Aphodius ictericusStellenweise in Süd- und Mittel-

hessen noch häufig anzutreffen, inNordhessen aber seit 1960 keineFunde mehr. Vielleicht zurückge-hende Art?

Aphodius plagiatus(RL-Hessen: 2)

Hygrophile (und halotolerante),saprophage Art, die spärlich ausSüd- und Mittelhessen belegt ist.

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30Omaloplia ruricola(RL-Hessen: 2)

Aus ganz Hessen sehr spärlichund nur in wenigen Exemplarenbelegt, bisher nur aus dem nord-hessischen Kalkgürtel, aus dem Vo-gelsberg und dem Rhein-Main-Ge-biet. Hessen liegt im Nordareal derVerbreitung.

Miltotrogus aequinoctialis(RL-Hessen: 0)

Ein alter Fund nach HEYDEN

(1904) bei Frankfurt.

Amphimallon ochraceum(RL-Hessen: 0)

Alte Funde nach HEYDEN (1904)bei Frankfurt.

Amphimallon atrum(RL-Hessen: 1)

Nur ein aktueller Fund aus Süd-hessen.

Amphimallon ruficorne(RL-Hessen: 2)

Mehrere aktuelle Nachweise ausSüd- und Mittelhessen. In Nordhes-sen zuletzt 1931. Hessen liegt amNordrand der Verbreitung.

Amphimallon assimile(RL-Hessen: D)

Nur eine Meldung für Südhes-sen, die Art ist in Deutschland ak-tuell sonst nur für Bayern, Würt-temberg und Thüringen belegt.Status fraglich.

Psammodius asper (RL-Hessen: 3)

In Nordhessen seit mehr als 100Jahren verschollen, aber aktuell ver-einzelt in Südhessen.

Rhyssemus germanus(RL-Hessen: 3)

In Nordhessen seit mehr alshundert Jahren verschollen, jedochaktuell mehrfach und zahlreich inSüdhessen.

Diastictus vulneratus(RL-Hessen: 1)

Nur aus Süd- und Mittelhessenbekannt, auch einige wenige aktu-elle Funde.

Pleurophorus caesus(RL-Hessen: 3)

Nur vereinzelt aus den Sandge-bieten Südhessens.

Maladera holosericea(RL-Hessen: 3)

Aktuell nur aus den Sandgebie-ten Südhessen, dort aber in An-zahl.

Omaloplia nigromarginata(RL-Hessen: D)

Die Eigenständigkeit der Artwurde erst 1994 durch ADAM er-kannt. Eine Revision von Samm-lungsexemplaren belegt das Vor-kommen der O. nigromarginata inHessen, jedoch keine aktuellenMeldungen (vgl. RÖSSNER 1995).

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31letzt: Wetzlar-MagdalenenhausenVerbreitungsgrenze der Art in Hes-sen.

Rhizotrogus aestivusKommt in ganz Hessen und

überall nicht selten vor. Eine Einstu-fung als gefährdete Art auf der RL-Hessen ist wohl nicht zu rechtferti-gen, auch wenn der Käfer in Hes-sen am Nordrand seiner Verbrei-tung lebt.

Anoxia villosa (RL-Hessen: 1)Wärmeliebende Art, die in Süd-

hessen in den Sandgebieten anRhein und Main ihre nördliche Ver-breitungsgrenze erreicht.

Melolontha hippocastaniIn Nordhessen nicht (mehr) nach-

zuweisen, in den sandigen Ebenenin Südhessen dagegen jahrweisegemein.

Melolontha pectoralis(RL-Hessen: 1)

Sehr spärliche Meldungen der wär-meliebenden Art aus Südhessen.

Polyphylla fullo (RL-Hessen: 1)Psammophile Art, nur aus den

Sandgebieten in Südhessen be-kannt.

Anomala dubiaNur aus Südhessen, dort aber

regelmäßig, zahlreiche Belege ausden Sandgebieten.

Amphimallon burmeisteri(RL-Hessen: 1)

Ein Lichtfang im Juli 1996 östl.Lampertheim belegte die Nachtak-tivität der Amphimallon-Art, zu derauch die Tiere aus der ViernheimerHeide gehören, die von verschiede-nen Entomologen 1995 in Tages-verstecken am Boden unter Stei-nen gefunden wurden (vgl. RÖSS-NER, E. & KRELL, F.-T.).

F.-T. KRELL/London und E. RÖSS-NER/ Schwerin verglichen fraglichesMaterial von Amphimallon assimileund A. burmeisteri, fanden aberkeine Merkmale, die zu einer si-cheren Determination nach mor-phologischen Gesichtspunkten aus-reichen. Zwar zeigt die Punktur desPronotums gewisse Unterschiede,doch halten die beiden Autoreneine Diagnose ohne biologischeDaten für unsicher. Amphimallonassimile ist Tagflieger, A. burmei-steri fliegt von der Dämmerung bisin die Nacht.

Amphimallon majale(RL-Hessen: D)

Eine aktuelle Meldung aus Hes-sen, der Käfer kommt in Deutsch-land ansonsten nur in Baden vor.Ststus fraglich.

Rhizotrogus marginipes(RL-Hessen: 1)

Meist nur alte Funde, jedochauch drei aktuelle Funde aus demMaingebiet und Mittelhessen. Zu-

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Oryctes nasicornisKulturfolger, der in Mieten aus

Holz und Erde in großen Gärtnerei-en und Autobahnmeistereien etc.ausgezeichnete Entwicklungsbe-dingungen findet. Daher sind dieKäfer am entsprechenden Ort ingroßer Anzahl anzutreffen. EineGefährdung ist derzeit nicht auszu-machen. Geschützte Art.

Tropinota hirta (RL-Hessen: 2)Kommt nur an Wärmestellen in

Südhessen vor, einige Meldungenaus dem Rhein-Main-Gebiet unddem Odenwald.

Oxythyrea funesta(RL-Hessen: 3)

Kommt an vielen Wärmestellenin Süd- und Mittelhessen vor. Zahl-reiche Meldungen.

Protaetia aeruginosa(RL-Hessen: 2)

Ist nur aus Süd- und Mittelhes-sen bekannt, nördlichste Funde vomVogelsbergrand. Die schöne Art istvon vielen Sammlern aus Hessenbelegt, sodass sich ein recht gutesVerbreitungsbild ergibt. Nur für we-nige andere Arten wie etwa für denHirschkäfer oder den Eremiten lie-gen ähnlich detaillierte Angaben vor.Protaetia fieberi (RL-Hessen: /)

Nicht sicher aus Hessen belegt,frühere Meldungen offenbar Ver-wechslung mit Protaetia cuprea.Status unklar!

Anisoplia villosa (RL-Hessen: D)Bisher konnte für Hessen nur A.

villosa bestätigt werden, alle Fundestammen aus Südhessen, währendim Nachbarland Thüringen nur A.erichsoni gefunden wurde (RÖSSNER

1997). Dennoch soll derzeit keineEinschätzung in der RL vorgenom-men werden, obwohl alle Aniso-plia-Arten heute in Deutschlandwohl immer selten sind. Nach bis-herigen Erkenntnissen verläuft dieVerbreitungsgrenze für A. villosadurch Hessen.

Chaetopteroplia segetum(RL-Hessen: D)

Östlich verbreitete Art, die mög-licherweise nach Hessen einstrahlt(spärlich aus Hessen gemeldet, Da-tenlage unklar!)

Hoplia praticola (RL-Hessen: 2)Nur aus Südhessen gemeldet,

meist ältere Funde, aber auch eini-ge aktuelle Nachweise.

Hoplia argentea (RL-Hessen: /)Konnte nicht sicher für Hessen

belegt werden (einzige Meldungwohl irrtümlich).

Hoplia graminicola(RL-Hessen: 0)

Eine alte Meldung bei HEYDEN

(1904) für Dillenburg.

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Trichius zonatus (RL-Hessen: 3)Fast in ganz Deutschland neben

T. fasciatus vorkommende aberweit seltenere Art, nur spärlicheDaten auch aus Südhessen. InNordhessen (wie auch in Thürin-gen) offenbar unbekannt (vgl.SCHAFFRATH 1994).

Trichius sexualis (RL-Hessen: 2)Ist aus Südhessen mehrfach be-

stätigt. Der Käfer erreicht hier seinenördliche Verbreitungsgrenze.

Lucanus cervus (RL-Hessen: 3)Ist noch vielerorts im Land an-

zutreffen und stellenweise nichtselten. Die Vorkommen sind relativgut bekannt und werden in der Re-gel geschont. Da die Larven mitunterschiedlichen Nahrungssub-straten zurechtkommen, ist die Artmöglicherweise nicht so stark ge-fährdet, wie lange angenommen,jedoch sind die verbliebenen Habi-tate unbedingt schutzbedürftig.Aktuelle Gefahren bestehen evtl.im Ballungsraum Rhein/Main durchFlächenverbrauch.

Dorcus parallelipipedusWird noch an vielen Waldstand-

orten und auch aus den Parkan-lagen der Städte gemeldet.

Platycerus caprea (RL-Hessen: 2)Ältere Belege aus Nordhessen,

aktuelle Funde nur aus dem hohenVogelsberg (vgl. SCHERF 1985,

Protaetia affinis (RL-Hessen: 0)Alte Meldungen aus dem 19.

Jahrhundert für Frankfurt-Nieder-rad von HEYDEN (1904).

Protaetia lugubris(RL-Hessen: 2)

Aus ganz Hessen nachgewiesen,doch in Nordhessen zuletzt sicher1961. In Süd- und Mittelhessenmehrfach aktuell nachgewiesen,auch aus Altholzparzellen im Vo-gelsberg.

Osmoderma eremita(RL-Hessen: 2)

Noch verstreut an mehrerenStellen in Hessen nachgewiesen,doch sind besonders die Standortein den Städten in Parkanlagen undAlleen durch menschliche Einflüsseals stark gefährdet zu betrachten(SCHAFFRATH 1994, 1997; KUNZ inVorber.).

Gnorimus nobilis (RL-Hessen: 3)Fast überall in Hessen in Mittel-

gebirgslage, doch meist spärlichnachgewiesen.

Gnorimus variabilis(RL-Hessen: 1)

In Nordhessen aktuell noch zweiPopulationen bestätigt, die südhes-sischen Vorkommen zuletzt 1968bzw. 1972 belegt.

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SCHAFFRATH 1994, KUNZ 1999), außer-dem Meldungen für Rhön undTaunus, sicher unrichtig: Frank-furt(vgl. BERGER 1976).

Ceruchus chrysomelinus(RL-Hessen: /)

Wurde nahe der hessischenGrenze im bayerischen Spessartund im Pfälzerwald (Iggelbach) ge-funden, woraus BERGER (1976) einwahrscheinliches Vorkommen auchin Hessen postuliert. Der Käferkonnte jedoch bisher nicht für Hes-sen belegt werden.

Sinodendron cylindricumEine Gefährdung der Art kann

im waldreichen Hessen (ebensowie in Thüringen) nicht festgestelltwerden. Dennoch wurde dieser Kä-fer, der meist als selten gilt (RLD:3), als Titelbild für diese Schriftgewählt, denn der markante Kopf-hornschröter ist geradezu das Cha-raktertier aller alten Buchenwälderin Hessen und findet hier, andersals in anderen Bundesländern, of-fenbar noch optimale Bedingun-gen vor.

Aesalus scarabaeoides(RL-Hessen: R)

Nur von FOLWACZNY aus demäußersten Norden des Bundeslan-des (Bad Karlshafen) in den 1930erJahren für Hessen belegt.

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8. Gefährdungsliste

0 Ausgestorben oder verschollen

Gymnopleurus geoffroyi (FUESSL., 1775)Sisyphus schaefferi (LINNÉ, 1758)Euoniticellus fulvus (GOEZE, 1777)Caccobius schreberi (LINNÉ, 1767)Onthophagus semicornis (PANZ., 1798)Euonthophagus gibbosus (SCRIBA, 1790)Aphodius satellitius (HBST., 1789)Aphodius quadriguttatus (HBST., 1783)Aphodius conspurcatus (LINNÉ, 1758)Aphodius melanostictus SCHM., 1840Aphodius pictus STURM, 1805Aphodius obscurus (FABRICIUS, 1792)Aphodius merdarius (FABRICIUS, 1775)Aphodius immundus CREUTZ, 1799Aphodius varians DUFT., 1805Aphodius lividus (OL., 1789)Heptaulacus testudinarius (FABRICIUS, 1775)Euheptaulacus sus (HBST., 1783)Miltotrogus aequinoctialis (HBST., 1790)Amphimallon ochraceum (KNOCH., 1801)Hoplia graminicola (FABRICIUS, 1792)Protaetia affinis (ANDERSCH, 1797)Aesalus scarabaeoides (PANZ., 1794)

1 Vom Aussterben bedrohtGeotrupes mutator (MARSH., 1802)Copris lunaris (LINNÉ, 1758)Onthopagus illyricus (SCOPOLI, 1763)Onthophagus vitulus (FABRICIUS, 1776)Ochodaeus chrysomeloides (SCHRK., 1781)Aegialia sabuleti (PANZER, 1797)Aphodius zenkeri GERM., 1813Aphodius quadrimaculatus (LINNÉ, 1761)Aphodius pubescens STURM., 1800Aphodius consputus CREUTZ, 1799Euheptaulacus villosus (GYLL., 1806)

8. Gefährdungsliste

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Diastictus vulneratus (STURM, 1805)Amphimallon atrum (HBST., 1790)Amphimallon burmeisteri (BRENSKE, 1892)Rhizotrogus marginipes MULS., 1842Anoxia villosa (FABRICIUS, 1781)Melolontha pectoralis MEGERLE, 1812Polyphylla fullo (LINNÉ, 1758)Gnorimus variabilis (LINNÉ, 1758)

2 Stark gefährdetTrox perlatus (GOEZE, 1777)Onthophagus taurus (SCHREB., 1759)Onthophagus lemur (FABRICIUS, 1781)Aphodius arenarius (OL., 1789)Aphodius foetidus (HBST., 1783)Aphodius foetens (FABRICIUS, 1787)Aphodius plagiatus (LINNÉ, 1767)Aphodius niger (PANZ., 1797)Omaloplia ruricola (FABRICIUS, 1775)Amphimallon ruficorne (FABRICIUS, 1775)Tropinota hirta (PODA, 1761)Hoplia praticola DUFT., 1805Protaetia aeruginosa (DRURY, 1770)Protaetia lugubris (HBST., 1786)Osmoderma eremita (SCOP., 1763)Trichius sexualis BEDEL, 1906Platycerus caprea (DEGEER, 1774)

3 GefährdetTrox hispidus (PONT., 1763)Typhaeus typhoeus (LINNÉ, 1758)Onthophagus verticicornis (LAICH., 1781)Onthophagus nuchicornis (LINNÉ, 1758)Onthophagus vacca (LINNÉ, 1767)Aphodius subterraneus (LINNÉ, 1758)Aphodius coenosus (PANZ., 1798)Aphodius biguttatus GERM., 1624Aphodius scrofa (FABRICIUS, 1787)Psammodius asper (FABRICIUS, 1775)

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Rhyssemus germanus (LINNÉ, 1767)Pleurophorus caesus (CREUTZ., 1796)Maladera holosericea (SCOP., 1772)Oxythyrea funesta (PODA, 1761)Gnorimus nobilis (LINNÉ, 1758)Trichius zonatus GERM., 1794Lucanus cervus (LINNÉ, 1758)

V Vorwarnliste, zurückgehende Art (?)Aphodius borealis GYLL., 1827Aphodius nemoralis ER., 1848

D Datenlage mangelhaftAphodius obliteratus PANZ., 1823Aphodius punctatosulcatus STURM, 1805Aphodius convexus (ER., 1848)Omaloplia nigromarginata (KÜST., 1849)Amphimallon assimile (HBST., 1790)Amphimallon majale (RAZOUM., 1789)Anisoplia villosa (GOEZE, 1777)Chaetopteroplia segetum (Hbst., 1783)

/ FalschmeldungTrox eversmannii KRYN, 1832Geotrupes niger (MARSH., 1802)Aphodius tomentosus (MÜLL., 1776)Hoplia argentea (PODA, 1761)Protaetia fieberi (KR., 1880)Ceruchus chrysomelinus (HOHENW., 1785)

R Extrem seltene ArtTrox perrisii FAIRM., 1868Aegialia rufa (FABRICIUS, 1792)Aphodius porcus (FABRICIUS, 1792)

? Aphodius pictus STURM., 1805

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9. Gefährdungstabelle

Kategorien der Roten Liste Anzahl Arten %-Anteil

Rote Liste 0 24 16,8

Rote Liste 1 21 14,7

Rote Liste 2 18 12,6

Rote Liste 3 17 11,9

Rote Liste V 2 1,4

Rote Liste D 8 5,6

Rote Liste gesamt 90 63

Rote Liste / 5

Rote Liste ? 1

Ohne Einstufung 53

Gesamt 143

Von den 143 für Hessen genannten Arten konnten in den Jahren seit1950 119 Arten bestätigt werden.

9. G

efäh

rdun

gsta

belle

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10. Literatur

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BARTELS, CARL (1883): Nachtrag zu dem Riehlschen Verzeichnis der bei Kassel in einem Umkreisvon ungefähr drei Meilen aufgefundenen Koleopteren, Abhandlungen undBerichte des Vereins für Naturkunde, (29/30. (101-103)); Kassel

BARTELS, CARL (1883): Entomologische Skizzen aus der Umgebung von Kassel im Sommer 1881,XXIX. und XXX. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Cassel über dieVereinsjahre vom 18. April 1881 bis dahin 1883, (29/30. (37-39)); Kassel

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10. Literatur

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DEHNERT, E. (1981): Zur Faunistik der Käfer des Untermaingebietes einschließlich Spessart undTaunus. 4. Beitrag. Jahresberichte Wetterauische Gesellschaft für die ge-samte Naturkunde (131/132 Jg.): 1-27 Hanau

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HORION, ADOLF (1951): Lamellicornia, Verzeichnis der Käfer Mitteleuropas (Deutschland, Österreich,Tschechoslovakei) mit kurzen faunistischen Angaben, (358-373); Stuttgart

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JOGER, HANS GÜNTER (1988, unveröff.): Entomologische Ergänzungsstudie zum Pflegeplan für das Naturschutzge-biet “Dörnberg” in Zierenberg, LK Kassel; Göttingen

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KÖHLER, FRANK; KLAUSNITZER, BERNHARD (Hrsg., 1998): Verzeichnis der Käfer Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Be-richte, Beiheft 4, 185 pp.; Dresden

KRACHT, MICHAEL (1982, unveröff.): Entomologisches Gutachten über das Naturschutzgebiet “Urwald bei derSababurg”. Forschungsstation Künanzhaus/Vogelsberg

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KRELL, FRANK THORSTEN & HANS FERY (1992): Familienreihe Lamellicornia, in LOHSE, GUSTAF ADOLF U. WILHELM H. LUCHT: DieKäfer Mitteleuropas, 2. Supplementband mit Katalogteil, (200-252 u. 344-353) Krefeld

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KUNZ, ROLAND (2001): Bemerkenswerte Käfergemeinschaften in Kopfweiden der Wetterau. – Chio-nea 16: 3 - 19; Schotten

LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.,1994): Rote Liste der in Schleswig-Holstein gefährdeten Käferarten, 96 pp.; Kiel

LANDGREBE, ERNST (1837): Verzeichniss der in einem Umfange von drei Meilen bei Cassel vorkommen-den Coleoptera; Cassel [handschriftlich, Original im NaturkundemuseumKassel]

LANDGREBE, ERNST (1838): Verzeichniss der Coleopteren die in einem Umfange von zwei bis dreiMeilen bei Cassel vorkommen; Cassel

MACHATSCHKE, JOHANN WALTER (1968): Familienreihe Lamellicornia, in FREUDE, H., HARDE, K.W., LOHSE, G.A.: Die Kä-fer Mitteleuropas (Bd. 8, 265-371); Krefeld

MEINEKE, THOMAS (1985, unveröffentlicht): Ökologisches Gutachten zur NSG-Ausscheidung und Pflegeplanerstellungder “Hute vor dem Bärenberg” in der Gemeinde Wolfhagen (LandkreisKassel), Trockenrasen im SW und O, Schwerpunkt Fauna; Göttingen

MEINEKE, THOMAS (1988, unveröff.): Faunistische Bestandsaufnahmen in den Naturschutzgebieten “Urwald Sa-baburg” und “Urwald Wichmanessen” im Forstgutsbezirk Reinhardswald,Landkreis Kassel.

MÖLLER, GEORG (1991): Warum und wie sollen Holzbiotope geschützt werden? in AUHAGEN, AXEL;PLATEN, RALPH; SUKOPP, HERBERT (Hrsg.,1991): Rote Listen der gefährdeten

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MÖLLER, GEORG; SCHNEIDER, M. (1991): Kommentierte Liste ausgewählter Familien überwingend holzbewohnenderKäfer von Berlin-West mit ausweisung der gefährdeten Arten (Rote Liste) inAUHAGEN, AXEL; PLATEN, RALPH; SUKOPP, HERBERT (Hrsg.,1991): Landschafts-entwicklung und Umweltforschung, Sonderheft 6, 373-420; Berlin

OCHSE, MICHAEL (1993): Angaben zum Hirschkäfer, Lucanus cervus L., bei Kassel (Coleoptera:Lucanidae); Hessische Faunistische Briefe 13 (3), 47-52; Darmstadt

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SCHACHT, HANS-JÜRGEN (1972, unveröff.): Ökologische Auswertung gezielter Köderversuche mit Insekten [bei Marien-hagen/Edersee]; Giessen

SCHAFFRATH, ULRICH in RÖPERT, JOACHIM (1989, unveröff.):Schutzwürdigkeitsgutachten zum geplanten NSG “Gatter Edersee”, LKWaldeck-Frankenberg [Faunistischer Teil]; Heiligenrode

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SCHAFFRATH, ULRICH (1997): Beitrag zur Kenntnis der Blatthorn- und Hirschkäfer (Col: Trogidae, Geo-trupidae, Scarabaeidae, Lucanidae) in Nordhessen, Nachtrag – Philippia, 8(2): 121-130; Kassel

SCHAFFRATH, ULRICH (1997b, unveröff.:) Untersuchung der Hirsch- und Blatthornkäfer, Laufkäfer (Lamellicornia,Carabidae) in ausgewählten Gebietsteilen des Ilm-Kreises; Kassel

SCHAFFRATH, ULRICH (1999): Zur Käferfauna am Edersee (Insecta, Coleoptera) – Philippia, 9 (1): 1-94;Kassel

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SCHERF, HEINZ (1955): Die Lebensweise des Großen Grünen Rosenkäfers. - Natur und Volk 85:177-180

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SCHERF, HEINZ (1985): Beitrag zur Kenntnis der Familie Lucanidae (Coleoptera) im Vogelsberg,ihrer Bionomie und Ökologie. - Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (21,175-188); Fulda

SCHERF, HEINZ (1995): Beitrag zur Kenntnis des Arteninventars und der Lebensweise derBlatthornkäfer aus den Familien Trogidae, Geotrupidae und Scarabaeidaeim Vogelsberg. – Oberhessische Naturwissenschaftliche Zeitschrift 57: 95-111; GießenSCHULZE, JOACHIM (1992): Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und Hirschkäfer (Lucanidae). In: Ministeriumfür Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg: Ge-fährdete Tiere im Land Brandenburg. Rote Liste; Potsdam

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THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT, Abteilung Naturschutz undLandschaftspflege (Hrsg., 1993): Naturschutzreport. Rote Listen ausgewählter Pflanzen- und Tierartengrup-pen sowie Pflanzengesellschaften des Landes Thüringen, 215 pp.; Jena

WEBER, LUDWIG (1894): Über kämpfende Käfermännchen. - 39. Bericht des Vereins für Naturkundezu Kassel über die Vereinsjahre 1892-1894, (34-36); Kassel

WEBER, LUDWIG (1903): Verzeichnis der bei Cassel in einem Umkreis von ungefähr 25 Kilometeraufgefundenen Coleopteren, Abhandlung und Bericht XLVIII. des Vereinsfür Naturkunde zu Kassel über das Vereinsjahr 1902-03, (97-212); Kassel

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WEBER, LUDWIG (1905): Sammelbericht über den Coleopterenfang in 1904 in der Umgebung Kas-sel, Abhandlungen und Bericht XLIX. des Vereins für Naturkunde zu Casselüber das 68. u. 69. Vereinsjahr 1903-05, (25-32); Cassel

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Druck: Fa. Elektra65527 Niedernhausen

ISBN: 3 - 89274 - 210 - 3

November 2002

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