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VDI BERI CHTE NR. 859 1990
Schleifen von Schraubenrotoren
Dipl. -lng. M. Lorenz, Coburg
Zusammenfassung
Schraubenmaschinen-Rotoren sind komplizierte
geometrische Bauteile, deren Effizienz ganz wesentlich
von der Genauigkeit des Profils, der Steigung und der
Zahnteilung abhängt. Die höchsten Genauigkeiten werden
durch Schleifen erreicht.
Neben dem konventionellen Schleifen mit abrichtbaren
keramischen Schleifscheiben setzt sich zunehmend die
Schleifbearbeitung mit nichtabrichtbaren CBN-
Profilschleifscheiben durch.
Auf einer speziell für diese Technologie entwickelten
Maschine erfolgt das Profilschleifen in
Schnittaufteilung Schruppen/Schlichten. Darüber hinaus
werden an Rotoren bis ca. 110 mm Durchmesser die
qualifizierten Durchmesser und Planschultern in der
gleichen Aufspannung geschliffen. Die meßgesteuert
arbeitende Maschine kann vollautomatisch betrieben
werden.
281
282 VD1 BERICHTE
1. Einleitung
Schraubenmaschinen-Rotoren werden auf einer hierfür
entwickelten Ne-Maschine mit nichtabrichtbaren
Profilschleifscheiben geschl i ffen. Die Präzision der
Profilschleifscheiben, deren Verschleißfestigkeit und
Schneidfähigkeit bei der stahl-Guß- und Alu-Bearbeitung
führt zu einem engen To l eranzba nd der geschliffenen Lückenprofile.
Diese Tatsache, verbunden mit einer sehr hohen
Steigungsgenauigkeit und mit Teilungsabweichungen im
0,001 mm-Bereich führen dazu, daß Haupt- und Nebenrotoren beliebig miteinander gepaart werden
können. Der Wirkungsgrad der beliebig gepaarten Rotoren
ist gleichbleibend hoch.
2. Schleifwerkzeug
2.1 Grundaufbau
Zur präzisen Schleifbearbeitung werden nichtabrichtbare
galvanisch belegte CBN-Profilschleifscheiben
eingesetzt.
CBN - Kris la ll e Nickel - Bindung
Bild 1
VD1 BERICHTE 283
Bild 1 zeigt diese Schleifscheiben im Grundaufbau. Der
gehärtete Stahlgrundkörper wird im Profilbereich um die
schlichtdicke S des Schleifbelages kleiner gehalten.
Die präzise geschliffene Bohrung in Verbindung mit der
ebenso präzisen Planfläche dienen zur Aufnahme der
Schleifscheibe auf dem zylindrischen
schleifspindelzapfen.
2.2 Schleifbelag
Der Schleifbelag besteht aus einer einschichtigen Lage
von CBN-Kristallen, die bis zu 30 % Höhe mittels
galvanisch ausgeschiedenem Nickel an das
Grundkörperprofil gebunden werden. Der Schleifbelag hat
eine offene Struktur. Es sind genügend Kammern zwischen
den Kristallen zur Aufnahme von Spänen vorhanden.
cBN (Kubisch Kristallines Bornitrid) ist ein
hochverschleißfestes Schleifmittel, das in der Härte
direkt hinter Diamant steht und diesen bezüglich
Temperaturbeständigkeit weit übertrifft.
Bild 2:
CBN-Kristalle
284 VD1 BERICHTE
Dank dieser Eigenschaften schreitet die Abstumpfung der
Kristalle bei der Hart- und Weichbearbeitung von Stahl
und Guß sehr langsam voran. Der damit verbundene
Profilverschleiß wird an der Maschine durch eine
entsprechend programmierbare NC-Bewegung kompensiert.
Bis zur Erreichung eines durch steigende
Leistungsaufnahme begrenzten Abnutzungsgrades können je
nach Größe, Zähnezahl, Material und
Vorbearbeitungszustand mehrere hundert bis zu mehr als
tausend Rotoren mit einem Schleifbelag bearbeitet werden.
2.3 Erneuerung des Schleifbelages
Nach Durchlaufen der standmenge wird der CBN-Nickel
Belag ohne Beeinträchtigung des Grundkörpers chemisch
abgelöst und ein neuer Schleifbelag aufgebracht. Die
geometrische Genauigkeit jedes Schleifbelages wird im
Einschleifverfahren ermittelt und in einem die
Schleifscheibe begleitenden Meßschrieb dokumentiert.
2.4 Profilberechnung
Für die erstmalige Profilberechnung der
Schleifscheiben, die normalerweise einen Durchmesser
von 240 mm haben , werden die Stirnschnittkoordinaten
des Rotorprofils sowie Teilkreisdurchmesser und Steigungslänge zugrundegelegt. Das
und Zusammenspiel
Nebenläufer der
wird
Stirnschnittprofile von Haupt-
in einem Simulationslauf am Rechner vorab eingehend untersucht.
VDI BERICHTE
Punk I Ab s land mm
587 25
721
Sl irn
.0515
.0521
.0019
Norma l.
.0500 .0521 .0018
Punk I
761 82
Ab s land mm Punk I Abs lond mm Sl irn. Normal. Sl irn Norm al
.2883 .2667 909 .0524 .0494 .0551 .0551 1068 .07 13 .0670
Bild 3 zeigt 3 Momentaufnahmen eines Simulationslaufs,
bei dem die Stirnschnittprofile bei Soll-Achsabstand
auf die geforderten Spiele überprüft werden. Erst wenn
sichergestellt ist, daß die Spiele in allen Punkten den
theoretischen Vorgaben entsprechen, wird die Berechnung
und Fertigung der Schleifscheiben freigegeben.
285
286 VD1 BERICHTE
2.5 Korngrößen
Für Schruppscheiben wird die Korngröße 8251
entsprechend s = 0,230 mm verwendet.
Schlichtscheiben werden mit Korngröße 891 entsprechend
S = 0,100 mm belegt. Nach einem Kalibrierprozeß liegt
die Profilgenauigkeit von Schlichtscheiben je nach
Profilgröße innerhalb einer Bandbreite von +/- 0,003 mm
bis +/- 0,007 mm zum Sollprofil.
2 • 6 Vorteile
galvanisch belegter CBN-Profilschleifscheiben gegenüber
konventionellen Schleifscheiben
a) Kein Abrichten, auf der Schleifmaschine. Der
Schleifscheiben-Durchmesser bleibt konstant und
erfährt somit keine Profiländerungen.
b) Keine Abrichtkosten
c)
d)
Kein Verschleiß des Abrichtwerkzeugs, der
unerkannt als Profilabweichung in den Rotor
einfließt und erst beim Messen des
fertiggeschliffenen Rotors zutage tritt.
Kein Schleifscheibenabrieb im
Kühlschmieröl und damit
Maschinenbelastung.
ablaufenden
geringere
e) Kühler Schliff und hohe Abtragsleistung.
f) Das Problem der Schleifscheibenprofilierung wird
vorn Anwender auf den Schleifscheibenhersteller
verlagert, der jede Erneuerung des Schleifbelages
mit einem Ist-Profil-Schrieb dokumentiert.
VDI BERICHTE
3 . Rotornuten-Schleifmaschine RNS 581 CNC
3.1 Grundaufbau
Schwenk teller mi t
Tangential schl itt en z Schielfschiit ten
Schie l fSp indeln
-eil opporot
Reits tock
Tischschl itten
·~osc h1nenbelt
Bild 4 zeigt den Grundaufbau der Maschine ohne die
s törenden Abdeckungen des Maschinenraumes.
Die Maschine besitzt 5 NC-Achsen und zwar 2 Drehachsen
(A,B) und 3 Linearachsen (X, Y, Z) jeweils mit direkten
Wegmeßsystemen.
Auf dem Maschinenbett fährt der Tischschlitten in Y
Richtung zur Einstellung des Achsabstands zwischen
Schleifscheibe und Rotor. Der Tischschlitten trägt den
Teilapparat (A-Achse, Rotordrehung) und auf der
Gegenseite den Reitstock. An der Wange
Maschinenbettes fährt der Schleifschlitten
Vorschubrichtung der Schleifscheibe (X-Achse) .
des
in
Der
Schleifschlitten trägt den auf Schleifscheiben-
Schwenkwinkel einschwenkbaren Schwenkteller (B-Achse).
287
288 VD1 BERICHTE
Im Schwenkteller ist in Z-Richtung verfahrbar der
Tangentialschlitten gelagert.
In den Tangentialschlitten ist der flüssigkeitsgekühlte
Antriebsmotor eingebaut, der über die
Zahnriemenscheiben an beiden Wellenenden zwei sich
spiegelbildlich gegenüberliegende schnell wechselbare
Schleifspindeln antreibt. Die Schleifspindeln nehmen
die Schrupp- und die Schlichtschleifscheibe auf. Ober
die Z-Bewegung des Tangentialschlittens wird die
jeweils zum Einsatz kommende Schleifscheibe in den
Achskreuzungspunkt gefahren.
3.2 Maschinendaten
Bild 5 zeigt die Gesamtansicht der Maschine mit
geöffneten Arbeitsraumtüren.
Maschinendaten:
Antriebsleistung des Schleifmotors 20 kW
Max. schleifbarer Rotordurchmesser 320 mm
Max. schleifbare Ballenlänge 560 mm
Max. Länge des Rotors ü. a 1400 mrn
YD1 BERICHTE
3.3 Anordnung der Schleifscheiben
Bild 6 zeigt den Arbeitsraum der Maschine mit Schrupp
und Schlichtschleifscheibe zur Bearbeitung von
Nebenläufer-Rotoren.
Der Fahrweg des Tangentialschlittens ( Z-Achse) ist so
ausgelegt, daß Rotoren bis 160 mm Durchmesser ohne
Kollisionsprobleme mit dieser Schleifscheibenanordnung
geschliffen werden können. Bei Rotoren größer 160 mm
bis ca. 250 mm Durchmesser wird mit 30-CAD
Unterstützung die Möglichkeit untersucht, die nicht im
Eingriff befindliche Schleifscheibe in einer der
Nachbarlücken kollisionsfrei mitlaufen zu lassen. In
den meisten Fällen ist dies möglich.
289
290
3.3.1 Achskreuzungs punkt
ACHSKREUZUNGSPUNK T
VD1 BERic:;HTE ;,---
MI TTE B-A CHSE I SPIT ZENMI TTE ( Mil l e Ro lor l
+1-0
Bild 7 zeigt den Blick in Achsrichtung des Rotors von
der Teilspindel aus auf die Schleifscheiben . Die
Schleifscheiben werden im Rahmen der Profilprüfung beim
Hersteller stirnseitig mit dem Abstandsmaßen s 1 und s 2 der Profilachsen zur gegenüberliegenden Stirnfläche
beschriftet . An der Maschine sind die Anschlagflächen A
und B der beiden Schleifspindeln auf definierte Maße
z. B. +/- 95,000 mm zum Nullpunkt der Z-Achse justiert .
Aus den Strecken +95-s1 und -95+S2 ergeben sich die von
der Z-Achse per Ne- Programm anzufahrenden
VDI BERICHTE
Achskreuzungspunkte für die Schrupp- und Schlichtschleifscheibe.
3.4 Werkstück-Handling
Der zu schleifende Rotor wird von Hand oder mittels
Ladeportal in einer am Reitstock befestigten
Ablageschale abgelegt. Die Schale ist so positioniert,
daß die Rotormitte ca. 0, 5 mm unter der Spitzenmitte
liegt.
Beim automatischen Einfuttern wird der Rotor zwischen
den Spitzen zentriert und in das an der Teilspindel
befestigte hydraulisch betätigte Expansionsspannfutter
eingeschoben und an einem qualifizierten Durchmesser
gespannt. Die Gegenseite wird von der Reitstockspitze
mit programmierbarem Spitzedruck abgestützt.
Bild 8 zeigt den eingefutterten und gespannten Rotor.
291
..
292 YDI BERiCHTE
3.5 Ausrichten
Zum A . h d vorgegossenen usrlc ten der vorgefrästen o er Lückenprofile zur Schleifscheibe tastet der A d sich usrichtsensor berührungslos die Zahnköpfe es
drehenden Rotors ab. Dabei werden vom Drehgeber der A
Achse die Winkellagen der Zähne erfaßt · Daraus
berechnet die NC die von der A-Achse anzufahrende
optimale Referenz-Drehlage. Aus dieser Referenzlage
wird der Rotor vor dem Start des Schleifprogramms um
einen programmierten Winkel gedreht, der vom Bediener
beim Einrichten der Maschine einmalig ermittelt wird.
3.6 Schleifproqramm: schruppen und Schlichten
Das Schleifprogramm beginnt mit dem Durchlauf der
Schruppschleifscheibe in ein oder mehreren Hüben pro
Rotornute je nach Vorbearbeitungszustand und Material
des Rotors. Nach jedem Hub erfolgt eine Zustellung in
Y-Richtung. Eine adaptive Regelung sorgt besonders beim
ersten Schruppdurchgang für z. B. eine Anpassung des
Vorschubs an den Vorbearbeitungszustand des Rotors.
Nach beendetem Schruppdurchgang kann eine Kühlphase in
Form mehrerer Umdrehungen des Rotors im vollen
Schleifölstrom notwendig werden.
Anschließend erfolgt nach dem Wechsel der
Schleifscheibenpositionen
Doppelhub pro Rotornute. das
In
Schlichten in einem
dieser Bearbeitungsphase
kann das Schleifen des Fußkreisdurchmessers analog 3.9
meßgesteuert erfolgen.
3.7 Kühlschmierunq
Der Schleifstelle werden aus Düsen beidseits der
Schleifscheibe 300 Liter Kühlschmieröl pro Minute mit
ca. 1,5 bar zugeführt. Das Kühlschmieröl sorgt für
~BERICHTE
'i nen reibungsarmen und kühlen Spanablauf an den CBN
\r istallen und für den Abtransport der Späne aus den
:;pankammern der Schleifscheibe über den Maschinenraum
in den hinter der Maschine stehenden
KUhlschmiermittelbehälter, dessen Fassungsvermögen 4000
Liter beträgt. Hier erfolgt das Abscheiden der Späne
Uber Papier- und Anschwemmfilter. Bei der
stahlbearbeitung handelt es sich um ausgeprägte
Fließspäne, ein Indikator für einen perfekt ablaufenden
zersp annungsprozeß an der Schleifstelle. Ein im
Behälter integrierter Eintauchkühler hält über einen
raumtemperaturgeführten 3-Punkt-Regler die Öltemperatur
ständig auf Raumtemperatur.
3 . 8 Schleifprogramm: Schruppen oder Schlichten
FallS aufgrund des Rotordurchmessers und/oder der
profilbreite der Schleifscheibe nicht mit der 2-
spindel - Anordnung gearbeitet werden kann, werden die
schnell wechselbaren Schleifspindeln gegen eine solche
mit verstärkter Lagerung ausgetauscht. Auf dieser
verstärkten Spindel können Schleifscheiben mit 280 mm
o urchmesser und bis zu 160 mm max. Profilbreite und 75
mm max. Profilhöhe aufgenommen werden.
293
o ie bis zu 60 kg schweren Schleifscheiben werden
a ußerhalb der Maschine auf die Schleifspindel montiert.
zur Montageerleichterung wird die Schleifspindel in
e iner Schwenkvorrichtung in senkrechte Lage mit dem
Aufnahmezapfen nach oben geschwenkt und in waagerechter
Lage von einem Krangeschirr übernommen zur Montage in
d er Maschine.
294 VD1 BERICHTE
Bild 9 zeigt die verstärkte Schleifspindel im
Maschinenraum. Die Schrupp/Schlichtbearbeitung in einer
Aufspannung ist jetzt nicht mehr möglich. Die
Rotorserie wird im 1. Durchgang geschruppt und im
zweiten Durchgang fertiggeschliffen, d. h. in zwei
Aufspannungen bearbeitet.
3.8.1 Feinausrichten
Da das
beträgt,
d. h. in
Schleifaufmaß pro
muß das Rotorprofi 1
der 2. Aufspannung
Fläche
vor dem
besonders
0, 05 • • 0, 08 mm
Fertigschleifen
sorgfältig zur
Schlichtscheibe ausgerichtet werden. Dazu wird der über
der Schleifspindel angebrachte RENISHAW-Taster mittels
der B-Achse auf Spitzenmitte eingeschwenkt und in eine
VD1 BERICHTE
vorher über Sensor grob ausgerichtete Rotorlücke
gefahren. Anschließend werden durch Drehen der A-Achse
beide Flanken angetastet.
Aus dem Drehwinkel zwischen den Flanken berechnet die
NC eine von der A-Achse anzufahrende Referenz-Drehlage,
aus der heraus der Rotor um einen programmierten Winkel
in die bestpassendste Lage zur Schlichtscheibe gedreht
wird.
3 .9 Meßsteuerung
Der RENISHAW-Taster wird weiterhin zum meßgesteuerten
Schleifen des Fußkreisdurchmessers eingesetzt.
Besonders bei Rotoren mit ungerader Zähnezahl beseitigt
diese Möglichkeit die Meßprobleme.
Die Streubreite meßgeschliffener Fußkreisdurchmesser
einer Werkstückserie liegt bei entsprechendem
Maschinenumfeld innerhalb 0,008 mm.
Der Meßgang erfolgt in der 1. geschlichteten Rotornute
vor der letzten Schlichtzustellung durch Antasten des
noch Übermaß-Fußkreisdurchmessers. Im gleichen Meßgang
wird ein Referenzdurchmesser am Spannfutter angetastet.
Aus den zu beiden Tastpunkten gehörenden Y-Positionen
u nd dem eingegebenen Referenzdurchmesser berechnet die
NC den letzten Schlicht-Zustellbetrag, der an allen
Nuten dieses Rotors wiederholt wird.
3 .10 Verschleißkompensation
Der langsam voranschreitende Verschleiß des
Sc heibenprofils führt dazu, daß die Profillücken am
Rotor enger werden. Diese Erscheinung wird durch eine
Drehzustellung der "steilen" Profilflanke gegen die
Sc hleifscheibe vor dem letzten Schlichthub kompensiert.
295
296 VD1 BERICHTE
Zur Ermittlung der Größe der Drehzustellung wird die
Kugel des RENISHAW-Tasters in der fertiggeschliffenen
Profillücke auf einen festgelegten Meßradius gefahren.
In dieser Position werden durch A-Achsendrehung beide
Flanken angetastet. Aus dem sich daraus ergebenden rst
Drehwinkel und dem eingegebenen Soll-Drehwinkel wird
von der NC ein Zustellbetrag der A-Achse errechnet, der
vor dem letzten Schlichthub ausgeführt wird.
4. Rotornutenschleifzentrum RSZ 581 CNC
4.1 Einsatzmöglichkeiten
Auf dem Schleifzentrum wird die komplette
Schleifbearbeitung von Rotoren bis 110 mm
Ballendurchmesser in einer Aufspannung ausgeführt. Aus
Kostengründen handelt es sich vorzugsweise um Rotoren
mit vorgegossenem Profil, deren Zapfen und
Planschultern mit Schleifaufmaß vorgedreht sind.
Konuszapfen werden über eine entsprechende
Linearinterpolation der x- und Y-Achse geschliffen. Für
diesen Fall erhält der zylindrische Schleifbelag der
Rundschleifscheibe einseitig eine 1,5 mm breite Fase
mit Steigungswinkel des Konus. Es können natürlich auch
Stahl- oder Gußrotoren mit vorgefrästem Profil oder
nichtvorprofilierte Rotoren aus dem Vollen bearbeitet
werden. Für Rotoren über 110 mm bis 320 mm
Ballendurchmesser ist die Maschine wie unter Pos . 3
beschrieben, einsetzbar.
VDI BERICHTE
4 .2 Grundaufbau
Drehonlrieb Spindelzapfen für
Rundschleifsc heibe fur Rundschleifen
Zw tschens l op
om Re il slock
Bild 10 zeigt den Grundaufbau, der im wesentlichen dem
v on Bild 3 entspricht erweitert um die Bauteile :
a) Drehantrieb am Reitstock zum Antrieb der
Reitstockspitze beim Rund- und Planschleifen.
b) Stufenlos einstellbarer Zwischenstopp am
Reitstock zum Rund/Planschleifen zwischen Spitzen
vor dem Einfuttern zum Profilschleifen.
c) Schleifspindel zur Aufnahme einer CBN-Profil-
Schleifscheibe
zusätzlichem
180 mm
Spindelzapfen
Durchmesser
für eine
Rund/Planschleifscheibe 270 rnrn Durchmesser.
mit
CBN-
297
296 VDI BERiCHTE
4.3 Rund- und Planschleifen
Diese Bearbeitung erfolgt vor dem Profilschleifen.
Bild 11 zeigt den Arbeitsraum beim Rund-Planschleifen.
Die Schleifspindelachse liegt waagerecht und damit
parallel zur Rotorachse. Die galvanisch belegte CBN
Rundschleifscheibe mit 15 mm breitem zylindrischen
Belag hat an beiden Stirnseiten einen 2 mm breiten
Planbelag mit 0,5 mm Übergangsradius zum Außenbelag.
Der RENISHAW-Taster ist zwischen den Profilscheiben
angeordnet und übernimmt neben der unter 3.9
beschriebenen Funktion die Lageerfassung einer
Planschulter vor dem Planschleifen und das Antasten der
Referenzdurchmesser am Futter und am Werkstück vor dem
Rundschleifen.
VDI BERICHTE
Der zwischen Spitzen gespannte Rotor wird von der
diamantbelegten Reitstockspitze (rechts) mit
programmierbarer Drehzahl 100 .. 350 min- 1 angetrieben.
Die im Spannfutter zentrisch gespannte
Teilapparatspitze (links) fungiert als feste Spitze und
versorgt über eine
mit Kühlschmieröl.
Axialbohrung die Rotorzentrierung
Das Rund/Planschleifen erfolgt in
einem Durchgang direkt auf Fertigmaß mit einem Axial
bzw. : adialvorschub von 0,2 mm pro Werkstückumdrehung.
4.4 Profilschleifen
Nach beendetem Rund / Planschleifen wird der soeben
fertiggeschliffene linke Rotorzapfen in das Futter
eingeschoben und gespannt.
Bild 12 zeigt diese Situation.
299
E~ ICHTE 3=0~0----------------------------------------------~--B~
Nach dem Ausrichten des Rotorprofils zu:!"
Schleifscheibeüber einen in die Ablageschale
integrierten Sensor läuft das Schleifprogramm wie untet
Pos. 3.6 beschrieben. 4.5 Beorbe i lung sbei sp iel
N - - - - - e-- - =----. "'
Nebenlöufer 9
d '
o er 10 Profi I voroeoossen· Aufman om Funkr e is co . 4mm Zop fen.Bol renund Sc hul lern vorgedreh t : Aufma n 0 . 1mm pro Fläche
NC-La ufzei 1
Sc he iben-0 Scheibendrehzahl Sehnt llgeschw Werkstuckdrehzahl Axto lvor sch . Zapfen Ax talvor sc h Bollen Roqia lvor sch Zw 1 sc henze i I für Rund sch iet fen. tnki .Menzei 1
Sc hei ben-0 Sche tbendrehzoh l Sc hntll8eschw . Anzahl er Sch ni ll e
Houpll äufer 13 . 75 min
270 5000 7 ~sö
1 ~0 2 0 5
3.8
mm 11mi n ml s 11mi n mmlmin mmlmin mmlm in
min
SchI e i f progr omm
Rundsc h le ifen
Neb en läuf er
13. 25 min
278 mm 500 11min 70 .5 ml s 2~0 11min 1 0 mmlmin 2 0 mmlmin
75 mmlmin
3 . 1 mi n
Pro fil sc hl ei fen- Sc hrupp en 180 mm 180 mm
4000 11mi n 4000 11m in 37 . 5 mls 37.5 mls
4 4 Zus I e I I ungiVor schub
1200 mmlm Se hn' I I 1 co 1 5 mm I 1~00 mmlmin CO q mm I n ~c hn 1 II ~ 1 ~ chnt ll 0./ Sc hntl l 4 0.5 Standmenge eines Sch iet fbeloge s
Schetben-0 Sche>bendrehzohl Sehn 1 I I geschw Anzahl aer Sehn i I I e Zus I e I I ungiVor schu b Sc hn t ll 1 Se hnt I I 2 menges teuert Standmenge e tnes Schlet lbeloges
mm I 1 go mmlmin mm I ~gog mmlm n mm I 1 0 mmlm in 0 . / mm I 0 mmlm n mm I 2000 mmlmin 0 55 mm I 2500 mmlm n
500 Ro tore n 425 Rotoren
Profil sc hlei fen -Schl ichl en 240 mm
3000 11min 37 5 ml s
2
0. 05 mml1000mmlmin 0 .03 mm I 1000 mm lmi n
1500 Ro toren
24 0 mm 3000 11min 37 ~ ml s
0.05 mm I 1200 mmlmin 0. 03 mm I 1000 mm l min
1250 Ro tor en
YD1 BERICHTE
4.6 . Meßprotokolle
z um Bearbeitungsbeispiel 4.5
4 . 6.l Profil des Nebenläufers
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