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284 Kurze wissenschaftliche Mitteilnngen. Klinische Wochenschrifl, DIE SERUMEIWEISSK(JRPER DER RATTE NACH R()NTGENGANZBESTRAHLUNG MIT 3009 r. Von G~NTEI~ BT~NE, H~NS A. Kf~NXEL and RENATE ANGER. Aus der Universi~g~ts-Frauenklinik ~amburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. G. SCttV~EI<T). (Eingegangen am 13. Dezember 1954.) Wie in frfiheren Untersuehnngen fiber den EinfluB einer g6ntgenganzbestrahlung auf die Zusammensetzung des Serum- eiweil~es bei der gaffe festgestellt wurde a, werden naeh Appli- ka~ion einer etwa der LD.~0 entspreehenden Dosis yon 650 r im Elel~ropherogramm erhebliehe Veranderungensiehtbar, welehe in einer mit der Zeit fortschreitenden Abnahme des relativen Anteils der Albmnin- und y-Globulinfraktion und in einer entspreehend starken Zunahme der e- and fl-Globu- line bestehen. Am 3. Tage nach Bestrahlung is~ zunachst Iediglich ein Anstieg der u.,- nnd ein Abfall der y-Globulin- fraktion festzustellen. Danach jedoch werden auch die fibrigen genannten Veranderungen manifest und erreiehen zwischen dem 6. nnd 10. Tag ihr Maximum. Bei denjenigen Tieren, welche infolge der Bestrahlung starben, erschienen diese Verschiebungen ira Serumeiweil~spektrum kurz vor dem Tode besonders st~rk ausgepragt. Zur Klarung der Frage, ob eine Beziehung zwischen der HShe der wirksamen Strahlendosis einerseits and der Starke dieser Verandelnmgen bzw. dem Zeitpunkt ihres ersten Auf- tretens andererseits besteht, wurden marmliche ausgewachsene gatten eines Inzuchtstammes einmMig mit einer Dosis yon 3000 r einer 200 kV-I~Tntgenstrahlung (0,5 mm Cu-Filterung ; Dosisleistung 300 r/min) ganzbestrahlt. Die mittlere ~ber- lebensdauer der Tiere betrug 76 Std (~ ~ ~ 6,5 Std). In Abst~nden v0n 8 Std wurde den Tieren jeweils etwa 0,2 cm s Blut aus der Schwanzvene entnommen und das Serum mittels der Papierelektrophorese nach G~ASSM~aNN ~in seine Fra.ktionen aufgetrennt. Die Auswertung der photometrisch gewonnenen Elektro- pherogramme ergab frfihestens 56 Std nach Bestrahlung einen geringen Anstieg des %-Globulins und ein Absinken der y-Globulinfraktion. Diese Versehiebungen in der Zusammen- setzung der Serumproteine werden jedoch erst 64 Std nach Bestrahlung signifikant. Zu diesem Zeitpunkt ist die y- Globulinfraktion im Mittel auf 62% ihres Wertes vor der Bestrahlung abgesunken, wahrend der Anteil der e~-Fraktion auf 176% erh6ht ist. Nine leichte ErhShung des relativen Antefls der ~- and %-Fraktioa konnte ebenfMls festges~ellt werden, wahrend die Albumine and die fl-Globuline his zum Tode der bestrahlten Tiere praktiseh unverandert blieben. Diese Ergebnisse zeigen, dab die strahleninduzierten Ver&nderungen im Serumeiweil3spektrum der t~atte naeh Applikation einer Dosis yon 3000 r etwa zum gleichen Zeit- punkt in Erscheinung treten wie nach Bestrahlung mit 650 r. In~olge des bei der hSheren Dosis erheblich friiher eintretenden Todes der Versuehstiere kommt es bier nicht mehr zu jenen starken Verschiebungen der relativen Ante~te der einzelnen Fraktionen am Gesamtprotein, wie sie sieh bei den schwacher bestrahlten Tieren zwischen dem 6. und 10. Tag zeigten. 0ffensichtlich ist ffir die Ausbildung dieser strahleninduzierten Veranderungen, deren Ursaehe in einer Sch/~digung der eiweig- bildenden Gewebe zu suehen sein dfirfte, eine bestimmte Zeit- spanne edorderlich, welche nieht wesentlich yon der HShe der Strahlendosis abhangt. Die Untersuchungen wurden mit Unterstfitzung der ])eutsehen ~Forsehungsgemeinsch~ft durehgeffihrt. Literatur. ~ B51~NE, G., ~, d'ASTER U. I{. A. Ki~NKEL: Xlin. Wschr. 1952, 952; 1953, 910. -- ~ G~ASS~ANN, W., n. K. H~:SNIG: Boppe-Seylers Z. 290, 1 (1952). SCHLUSSBEMERKUNG ZUR FRAGE DElt RENALEN EISENAUSSCHEIDUNG. [Siehe H.-J. TEPE, diese Z. 31~ 863 (1953) und K. PLOTNEI¢ und B. PETZEL, diese Z. 112, 821 (1954).] Von HANS-JoAc~I~ TEPE, Hamburg, Allgemeines Krankenhaus tteidberg. (Eingegangen am 15. Dezember 1954.) In Heft 33/34 dieser Zeitsehrift stellten Pr~ST:SEI~ und PI~TZ:EL die yon uns erhobenen 13efunde in Abrede. Die Ver- fasser behaupteten, wit hg, tten zu hohe Eisenwerte im Barn ermittelt, weft wir falschlich das Eisen, welches in der Tiegei- substanz enthalten sei, mitbestimmt batten. Worauf ahn]icbe Zahlen wie die unsrigen, welehe MOI~CZEK verSffent]icht babe, zurtiekgingen, bliebe so lange nngeklart, wie die Verfasser fiber i~OR(JZEKS Methodik niehts wfigten. Dazu wfixe folgendes zu bemerken: Auf eine Anfmge bin teilte nns die Herstellerfirma der yon uns benutzten Porzellantiegel mit, sie hielte es ffir ans- geschlossen, dab Harnrfickstande die Glasur porSs machen und Eisen herauslgsen kTnnten, auch Porzellanseherben seien vol]kommen dicht. Der Eisengehalt der Tiegel: F%0 a = 0,3 % als Silieat. Blindversuche an unseren Tiegeln -- wit haben stets nut 3 gleiche benutzt, weft sie besonders gfinstig in ihren Abmessungen waren -- verliefen konstant. Aueh ware es nach den Ausffihrungen PLOTNERS und PETZELS schwer zu erk]aren, weshalb wit neben hSheren Eisenwerten zu ganz nied. rigen gelangt sind, ja manchmal prak%isch gar niebts fanden, obwohl wir immer dieselben Tiegel benutzten. Wir haben nns auf Grund der Angaben der Verfasser inzwischen an die Naehahmung ibrer Versuche gemacht und Eisenwerte vor und nach Veraschung yon Calcium-PhosphatlSsung bestimmt. In 2 yon 14 Tiegeln fanden sieh Differenzen yon der Gr5gen- ordnung mn 300 y- %, bei 3 weiteren waren sehr geringe, bei dem Rest, darunter den 3 yon uns damals benutzten Tiegeln keine Differenzen festzustellen, die tiber die Fehlergrenze hinausgingen. Alles in ahem ist daher sieher das Verfahren in Platin- tiegeln oder die feuehte Veraschung in Gl~s vorzuziehen, da nicht alle Porzellantiegel gegen Schadigungen durch phosphor- sa.ure Harnrfickstande unempfindlieh sind. Da die yon uns seinerzeit benutzten Tiegel keine Mangel aufweisen, sehen wir keine Veranlassung, nnsere Ergebnisse zuriickzunehmen, geben abet gerne zu, dab die Ausfiihrungen yon PLTTNE:R und PETZEL einen methodiseh dankenswerten Hinweis dar- stellen. Die Methodik yon MO~CZEK hatten die Verfasser gleich uns mit Hflfe einer Anfrage !eieht erfahren kTnnen. Wie nns der Autor schrieb, erhielt er die den unseren ahnlichen Ergeb- nisse naeh Veraschung im Platintiege]. AuBerdem Iieg er yon dritter Seite im chemischen Labor eines grogen Industrie- unternehmens die Harne spektrophotometriseh im elektrisehen Liehtbogen untersuchen, wobei das Eisen im Ham direkt bestimmt wurde. Uns kam es im fibrigen nicht darauf an, Normwerte der ttarneisenausscheidung zu erheben (dazu brauchte man eine sehr hohe Zahl yon Versuchspersonen, ein Vorhaben, welches mit nicht geringen technischen Schwierigkeiten verknfipft ware), sondern 1. die Behafiptung zahlreieher Autoren zu widerlegen, mit dem Barn wfirde kein Eisen ausgesehiedeI~, 2, darzulegen, wie sieh versehiedene Artender Eisenmedikation in der Harneisenausfuhr manifestieren. ENTMETHYLIERUNG VON METHYLPERVITIN ZU PER¥ITIN. Von IqUBE~T GIEKTZ und KAI~L P:FLEGER. Aus dem Pharmakologischen Institllt der Medizinisohen Akademie Dfisseldorf (I)irektor:Prof. Dr. F, HAI~N), (Eingegangen am 30. Dezember 1954.) Die Untersuehung eines Urins auf Pervitin nach VIDIC1 erg~b eine positive Reaktion. Der Suchtverdachtige gab jedoch an, er h~tte seit langem kein Pervitin, wohl abel- ein Pr~parat genommen, das ein d-Methy]pervitin (d-Phenyl-iso- propyl-dimethylamin) enthalt. Die Rea.ktion nach VIDIO fallt jedoch nut mit Monomethylaminen and andem sekundaren Aminen p0sitiv aus. Es bestaald also die N:Sgliehkeit, dab d~s Dimethylhomo]oge des Pervitins im KSrper entmethyliert und dadurch in Pervitin umgewande]t wird. Zur Klarung ob tatsach]ich eine Entmethylierung statt- gefunden hatte, ffihrten wit an 5 Versuehspersonen Versuche mit Methylpervitin dureh. Es warde der 24 Std-Urin der Versuchspersonen nach Gabe yon 15rag Methylpervitin per os nach der Methode yon VIDIC untersueht. Die Urine zeigten eine positive lgeaktion. Es zeigte sich jedoch, dab auch Extrakte aus groBen Mengen Eiontrollurins positiv reagieren kSnnen; wir ffihren dies auf das Vorhandensein anderer sekundarer Amine Ms Pervitin zurfiek, die wit im Papierohromatogramm naehweisen konnten.

Schlussbemerkung zur Frage der renalen Eisenausscheidung

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Page 1: Schlussbemerkung zur Frage der renalen Eisenausscheidung

284 Kurze wissenschaftliche Mitteilnngen. Klinische Wochenschrifl,

DIE SERUMEIWEISSK(JRPER DER RATTE NACH R()NTGENGANZBESTRAHLUNG MIT 3009 r.

Von G~NTEI~ BT~NE, H~NS A. Kf~NXEL and RENATE ANGER.

Aus der Universi~g~ts-Frauenklinik ~amburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. G. SCttV~EI<T).

(Eingegangen am 13. Dezember 1954.)

Wie in frfiheren Untersuehnngen fiber den EinfluB einer g6ntgenganzbestrahlung auf die Zusammensetzung des Serum- eiweil~es bei der ga f fe festgestellt wurde a, werden naeh Appli- ka~ion einer etwa der LD.~0 entspreehenden Dosis yon 650 r im Elel~ropherogramm erhebliehe Veranderungensiehtbar, welehe in einer mit der Zeit fortschreitenden Abnahme des relativen Anteils der Albmnin- und y-Globulinfraktion und in einer entspreehend starken Zunahme der e- and fl-Globu- line bestehen. Am 3. Tage nach Bestrahlung is~ zunachst Iediglich ein Anstieg der u.,- nnd ein Abfall der y-Globulin- fraktion festzustellen. Danach jedoch werden auch die fibrigen genannten Veranderungen manifest und erreiehen zwischen dem 6. nnd 10. Tag ihr Maximum. Bei denjenigen Tieren, welche infolge der Bestrahlung starben, erschienen diese Verschiebungen ira Serumeiweil~spektrum kurz vor dem Tode besonders st~rk ausgepragt.

Zur Klarung der Frage, ob eine Beziehung zwischen der HShe der wirksamen Strahlendosis einerseits and der Starke dieser Verandelnmgen bzw. dem Zeitpunkt ihres ersten Auf- tretens andererseits besteht, wurden marmliche ausgewachsene g a t t e n eines Inzuchtstammes einmMig mit einer Dosis yon 3000 r einer 200 kV-I~Tntgenstrahlung (0,5 mm Cu-Filterung ; Dosisleistung 300 r/min) ganzbestrahlt. Die mittlere ~ber- lebensdauer der Tiere betrug 76 Std (~ ~ ~ 6,5 Std). In Abst~nden v0n 8 Std wurde den Tieren jeweils etwa 0,2 cm s Blut aus der Schwanzvene entnommen und das Serum mittels der Papierelektrophorese nach G~ASSM~aNN ~ in seine Fra.ktionen aufgetrennt.

Die Auswertung der photometrisch gewonnenen Elektro- pherogramme ergab frfihestens 56 Std nach Bestrahlung einen geringen Anstieg des %-Globulins und ein Absinken der y-Globulinfraktion. Diese Versehiebungen in der Zusammen- setzung der Serumproteine werden jedoch erst 64 Std nach Bestrahlung signifikant. Zu diesem Zeitpunkt ist die y- Globulinfraktion im Mittel auf 62% ihres Wertes vor der Bestrahlung abgesunken, wahrend der Anteil der e~-Fraktion auf 176% erh6ht ist. Nine leichte ErhShung des relativen Antefls der ~ - and %-Fraktioa konnte ebenfMls festges~ellt werden, wahrend die Albumine and die fl-Globuline his zum Tode der bestrahlten Tiere praktiseh unverandert blieben.

Diese Ergebnisse zeigen, dab die strahleninduzierten Ver&nderungen im Serumeiweil3spektrum der t~atte naeh Applikation einer Dosis yon 3000 r etwa zum gleichen Zeit- punkt in Erscheinung treten wie nach Bestrahlung mit 650 r. In~olge des bei der hSheren Dosis erheblich friiher eintretenden Todes der Versuehstiere kommt es bier nicht mehr zu jenen starken Verschiebungen der relativen Ante~te der einzelnen Fraktionen am Gesamtprotein, wie sie sieh bei den schwacher bestrahlten Tieren zwischen dem 6. und 10. Tag zeigten. 0ffensichtlich ist ffir die Ausbildung dieser strahleninduzierten Veranderungen, deren Ursaehe in einer Sch/~digung der eiweig- bildenden Gewebe zu suehen sein dfirfte, eine bestimmte Zeit- spanne edorderlich, welche nieht wesentlich yon der HShe der Strahlendosis abhangt.

Die Untersuchungen wurden mit Unterstfitzung der ])eutsehen ~Forsehungsgemeinsch~ft durehgeffihrt.

Literatur. ~ B51~NE, G., ~, d'ASTER U. I{. A. Ki~NKEL: Xlin. Wschr. 1952, 952; 1953, 910. - - ~ G~ASS~ANN, W., n. K. H~:SNIG: Boppe-Seylers Z. 290, 1 (1952).

SCHLUSSBEMERKUNG ZUR FRAGE DElt RENALEN EISENAUSSCHEIDUNG.

[Siehe H.-J . TEPE, diese Z. 31~ 863 (1953) und K. PLOTNEI¢ und B. PETZEL, diese Z. 112, 821 (1954).]

Von

HANS-JoAc~I~ TEPE, Hamburg, Allgemeines Krankenhaus tteidberg.

(Eingegangen am 15. Dezember 1954.)

In Heft 33/34 dieser Zeitsehrift stellten Pr~ST:SEI~ und PI~TZ:EL die yon uns erhobenen 13efunde in Abrede. Die Ver- fasser behaupteten, wit hg, t ten zu hohe Eisenwerte im Barn

ermittelt, weft wir falschlich das Eisen, welches in der Tiegei- substanz enthalten sei, mitbestimmt batten. Worauf ahn]icbe Zahlen wie die unsrigen, welehe MOI~CZEK verSffent]icht babe, zurtiekgingen, bliebe so lange nngeklart, wie die Verfasser fiber i~OR(JZEKS Methodik niehts wfigten.

Dazu wfixe folgendes zu bemerken: Auf eine Anfmge bin teilte nns die Herstellerfirma der

yon uns benutzten Porzellantiegel mit, sie hielte es ffir ans- geschlossen, dab Harnrfickstande die Glasur porSs machen und Eisen herauslgsen kTnnten, auch Porzellanseherben seien vol]kommen dicht. Der Eisengehalt der Tiegel: F%0 a = 0,3 % als Silieat. Blindversuche an unseren Tiegeln - - wit haben stets nut 3 gleiche benutzt, weft sie besonders gfinstig in ihren Abmessungen waren - - verliefen konstant. Aueh ware es nach den Ausffihrungen PLOTNERS und PETZELS schwer zu erk]aren, weshalb wit neben hSheren Eisenwerten zu ganz nied. rigen gelangt sind, ja manchmal prak%isch gar niebts fanden, obwohl wir immer dieselben Tiegel benutzten. Wir haben nns auf Grund der Angaben der Verfasser inzwischen an die Naehahmung ibrer Versuche gemacht und Eisenwerte vor und nach Veraschung yon Calcium-PhosphatlSsung bestimmt. In 2 yon 14 Tiegeln fanden sieh Differenzen yon der Gr5gen- ordnung mn 300 y- %, bei 3 weiteren waren sehr geringe, bei dem Rest, darunter den 3 yon uns damals benutzten Tiegeln keine Differenzen festzustellen, die tiber die Fehlergrenze hinausgingen.

Alles in ahem ist daher sieher das Verfahren in Platin- tiegeln oder die feuehte Veraschung in Gl~s vorzuziehen, da nicht alle Porzellantiegel gegen Schadigungen durch phosphor- sa.ure Harnrfickstande unempfindlieh sind. Da die yon uns seinerzeit benutzten Tiegel keine Mangel aufweisen, sehen wir keine Veranlassung, nnsere Ergebnisse zuriickzunehmen, geben abet gerne zu, dab die Ausfiihrungen yon PLTTNE:R und PETZEL einen methodiseh dankenswerten Hinweis dar- stellen.

Die Methodik yon MO~CZEK hatten die Verfasser gleich uns mit Hflfe einer Anfrage !eieht erfahren kTnnen. Wie nns der Autor schrieb, erhielt er die den unseren ahnlichen Ergeb- nisse naeh Veraschung im Platintiege]. AuBerdem Iieg er yon dritter Seite im chemischen Labor eines grogen Industrie- unternehmens die Harne spektrophotometriseh im elektrisehen Liehtbogen untersuchen, wobei das Eisen im H a m direkt bestimmt wurde.

Uns kam es im fibrigen nicht darauf an, Normwerte der ttarneisenausscheidung zu erheben (dazu brauchte man eine sehr hohe Zahl yon Versuchspersonen, ein Vorhaben, welches mit nicht geringen technischen Schwierigkeiten verknfipft ware), sondern 1. die Behafiptung zahlreieher Autoren zu widerlegen, mit dem Barn wfirde kein Eisen ausgesehiedeI~, 2, darzulegen, wie sieh versehiedene Artender Eisenmedikation in der Harneisenausfuhr manifestieren.

ENTMETHYLIERUNG VON METHYLPERVITIN ZU PER¥ITIN.

Von IqUBE~T GIEKTZ und KAI~L P:FLEGER.

Aus dem Pharmakologischen Institllt der Medizinisohen Akademie Dfisseldorf (I)irektor:Prof. Dr. F, HAI~N),

(Eingegangen am 30. Dezember 1954.)

Die Untersuehung eines Urins auf Pervitin nach VIDIC 1 erg~b eine positive Reaktion. Der Suchtverdachtige gab jedoch an, er h~tte seit langem kein Pervitin, wohl abel- ein Pr~parat genommen, das ein d-Methy]pervitin (d-Phenyl-iso- propyl-dimethylamin) enthalt. Die Rea.ktion nach VIDIO fallt jedoch nut mit Monomethylaminen and andem sekundaren Aminen p0sitiv aus. Es bestaald also die N:Sgliehkeit, dab d~s Dimethylhomo]oge des Pervitins im KSrper entmethyliert und dadurch in Pervitin umgewande]t wird.

Zur Klarung ob tatsach]ich eine Entmethylierung statt- gefunden hatte, ffihrten wit an 5 Versuehspersonen Versuche mit Methylpervitin dureh. Es warde der 24 Std-Urin der Versuchspersonen nach Gabe yon 15rag Methylpervitin per os nach der Methode yon VIDIC untersueht. Die Urine zeigten eine positive lgeaktion. Es zeigte sich jedoch, dab auch Extrakte aus groBen Mengen Eiontrollurins positiv reagieren kSnnen; wir ffihren dies auf das Vorhandensein anderer sekundarer Amine Ms Pervit in zurfiek, die wit im Papierohromatogramm naehweisen konnten.