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Schulpastorales Konzept Gliederung 1. Verortung: Beschreibung unserer Schule S. 1 2. Schulseelsorge im Kontext der LFS: Grundlagen, Anliegen, Ziele S. 5 3. Konkrete Umsetzungen S. 7 3.1 „Verkörperung“ von Schulseelsorge an der LFS - die missionarische Dimension S. 7 3.2 Geprägte Zeiten: Unterbrechung und Rhythmisierung - die liturgische Dimension S. 9 3.3 Gestaltete Räume: Begegnung und Symbolisierung - die deutende und bezeugende Dimension S. 12 3.4 Begleitung: Da Sein - die diakonische Dimension S. 15 3.5 Vernetzung in der Kirche: Kirche sein und erleben auf unterschiedlichen Ebenen - die kirchliche und ökumenische Dimension S. 16 3.6 Eine Schöpfung: Soziales und verantwortetes Handeln - die politische Dimension S. 17 4. Ausblick S. 18 5. Literaturverzeichnis S. 20 6. Aktualisierung S. 21 (Stand 9.01.2015) 7. Anhang S. 23

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Schulpastorales Konzept

Gliederung

1. Verortung: Beschreibung unserer Schule S. 1

2. Schulseelsorge im Kontext der LFS: Grundlagen, Anliegen, Ziele

S. 5

3. Konkrete Umsetzungen S. 7

3.1 „Verkörperung“ von Schulseelsorge an der LFS

- die missionarische Dimension S. 7

3.2 Geprägte Zeiten: Unterbrechung und Rhythmisierung

- die liturgische Dimension S. 9

3.3 Gestaltete Räume: Begegnung und Symbolisierung

- die deutende und bezeugende Dimension S. 12

3.4 Begleitung: Da – Sein

- die diakonische Dimension S. 15

3.5 Vernetzung in der Kirche:

Kirche sein und erleben auf unterschiedlichen Ebenen

- die kirchliche und ökumenische Dimension S. 16

3.6 Eine Schöpfung: Soziales und verantwortetes Handeln

- die politische Dimension S. 17

4. Ausblick S. 18

5. Literaturverzeichnis S. 20

6. Aktualisierung S. 21

(Stand 9.01.2015)

7. Anhang S. 23

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„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.

Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.

Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott:

Er bewirkt alles in allen.“

(1 Kor 12,4f.)

Schule als Zusammenspiel unterschiedlicher Gnadengaben, Talente und

Kompetenzen…und Menschen darin, die die Gnadengaben der Einzelnen

wahrnehmen, fördern und zusammen bringen können… und darin das Wirken des

einen Geistes erkennen und als verbindende und stärkende Kraft bezeugen und

feiern…

In einer ersten Annäherung ließe sich so mit Paulus vermutlich die Aufgabe der

Schulpastoral skizzieren.

1. Verortung: Beschreibung unserer Schule

Unsere Schwerpunkte: „Soziales und Gesundheit“ und „Ernährung und

Hauswirtschaft“ unterrichten wir in vielen Bildungsgängen: im beruflichen

Gymnasium, in der Fachoberschule, den Fachschulen für Sozialpädagogik,

Heilpädagogik und Heilerziehungspflege, den Berufsfachschulen für Sozialhelfer und

Servicekräfte und in der einjährigen Berufsfachschule. Diese gestalten sich im Blick

auf die jeweilige Eingangsvoraussetzung, das Leistungsniveau und den Abschluss

bzw. die Berufsperspektive sehr unterschiedlich.

Unsere Schule ist ausgelegt für 770 Vollzeitschüler/innen (ca. 700 Vollzeit und 150

Teilzeit) und 52,5 Lehrerstellen. Zurzeit unterrichten wir insgesamt 855

Schüler/innen, davon sind 143 männlich und 710 weiblich.

Diese Pluralität und Größe unserer Schule stellt den besonderen Reiz der Arbeit im

Berufskolleg, aber auch deren spezielle Herausforderung dar:

- Die Berufsorientierung ist eine wichtige Übergangsphase im Leben. Aus der

Sicht der

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Schüler/innen ist diese oft geprägt von der „Qual der Wahl“ angesichts einer Vielzahl

von Wertorientierungen und Lebensentwürfen, aber auch von Leistungsdruck und

Konkurrenz.

- Die vielfältigen Praxisfelder, in denen unsere Schüler/innen tätig sind,

konfrontieren sie mit Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen und

fordern sie heraus Verantwortung zu übernehmen und in der Rolle als

Multiplikatoren eigene Positionen und Haltungen zu entwickeln.

- Durch die Altersstruktur (in etwa Spanne von 16-30 Jahren) ist das Erleben

vieler Schüler/innen durch Brüche in der eigenen Biographie und damit

einhergehender Verluste und Verletzungen beeinflusst.

- Die Schule verfügt über ein großes Einzugsgebiet, was Treffen außerhalb der

Unterrichtszeit manchmal erschwert.

Der Heterogenität in den Bildungsgängen entspricht eine relativ große Homogenität

in der religiösen Zusammensetzung unserer Schule:

Von den christlichen Schüler/innen sind 648 katholisch, 169 evangelisch und drei

anderer Konfession. Fünf Schüler/innen sind muslimischen Glaubens, neun gehören

anderen Religionen an und 21 Schüler/innen sind ohne Konfession. Von den 67

Lehrer/innen sind 64 katholisch und drei evangelisch.

Ein Teil der Schüler/innen arbeiten als Messdiener/innen, Gruppenleiter/innen und

Pfadfinder/innen in den umliegenden Kirchengemeinden mit. Viele andere

Schüler/innen sind kirchlich sozialisiert, haben jedoch den Kontakt zur Kirche nach

der Firmung bzw. nach der Konfirmation verloren. Die eigene Pfarrgemeinde wird

von diesen jungen Erwachsenen immer weniger als religiöse Heimat empfunden.

Hier kommt Schule als kirchlichem Handlungsfeld und als Ort der Verkündigung, also

„als Ort kirchlicher Präsenz“1, eine immer größer werdende Bedeutung zu.

1 Titel eines Interviews mit Bischof Dr. Felix Genn, in: Kirche und Schule, Juni 2012

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2. Schulseelsorge im Kontext der LFS: Grundlagen, Anliegen, Ziele

„Wir glauben, unsere Schule ist anders!

Wir glauben! Unsere Schule ist anders.“

(aus dem Schulprogramm der LFS)

Was sich in diesem Motto unseres Schulprogramms ausspricht, ist die Überzeugung,

dass eine aus dem christlichen Glauben gestaltete Schule wesentliche Deutungs-

und Handlungsimpulse aus ihrem Glauben erhält. Unser Glaube dient dabei immer

wieder als Stärkung und Ermutigung, aber auch zur kritischen Rückfrage: Er ist

Zuspruch und Anspruch, Ermutigung und Zumutung gleichzeitig.

Das gilt für alle Handlungsfelder und Prozesse in Schule: Es gilt zum einen für das

religiöse und soziale Handeln und den Erziehungsauftrag unserer Schule, „junge

Menschen im Prozess ihres Erwachsen- und Mündigwerdens zu unterstützen und zu

begleiten“2. Und es gilt ebenso im Blick auf den schulischen Auftrag, „qualifizierten

Fachunterricht“3 zu erteilen, also auch und zentral für die pädagogischen Prozesse

des Unterrichtens und Bewertens. Die religiöse Bildung soll also „nicht additiv der

säkularen Bildung hinzugefügt werden, sondern auf sie bezogen und mit ihr

verbunden werden“.4 Schulpastoral in diesem Sinne versteht sich als „integraler

Bestandteil“ des Schullebens insgesamt.5 Das meint zum einen: Sie ist integrierter

Bestandteil, insofern sie alle Bereiche von Schule betrifft, und sie wirkt integrierend,

insofern als es ihre Aufgabe ist, dies auch immer wieder einzufordern. Biblisch

gesprochen: Sie ist der „Sauerteig“ der Schule.

Konkret geht es dabei

um die Frage nach dem Menschenbild

um die Spannung zwischen Wertschätzung und Bewertung

um die Orientierung an Werten.

2 Rahmenordnung, S. 3

3 Ebd.

4 Die Deutschen Bischöfe 90, S.11. Konkrete Impulse hierzu finden sich im Schulkonzept,

das der Jesuit und frühere Schulleiter des Canisiuskollegs in Berlin, Klaus Mertes, auf der

Basis einer „ignatianischen Pädagogik“ skizziert. Vgl.: Ders., Verantwortung lernen. Schule

im Geist der Exerzitien, Würzburg 2004 (Ignatianische Impulse, Bd.6)

5 Vgl. Kollig, S.1

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3

Das christliche Menschenbild gründet in der Überzeugung von der Ebenbildlichkeit

des Menschen, durch die jedem Menschen unbedingte Würde zukommt. Im „Blick

auf die Schöpfung, die sich für den Christen als Reich Gottes entfaltet und noch nicht

(…) zur Vollendung gekommen ist“, gilt es außerdem, „Schülerinnen und Schüler in

ihrer Entwicklungsfähigkeit zu sehen und auch Lehrerinnen und Lehrer in ihrer

Zukunftsfähigkeit wahrzunehmen.“6 Nur in der Annahme der unbedingten Würde und

grundsätzlichen Unabgeschlossenheit menschlichen Handelns und Wachsens kann

es gelingen, die Spannung auszuhalten, die in einem Leistungssystem wie Schule

immer präsent ist: der zwischen der Wertschätzung eines Menschen und der

Bewertung seiner – punktuellen, positiven oder defizitären – Leistung. Um diese

Haltung für sich selbst und im Kollegium zu erhalten bedarf es eines anhaltenden

Prozesses der kritischen Selbstreflexion.

Dass eine Werteorientierung zum Profil katholischer Schulen gehört, scheint

selbstverständlich: Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit, Option für die Schwachen,

Friedfertigkeit, Toleranz und Achtung im Umgang miteinander, Schutz des –

materiellen und geistigen – Eigentums …um einige zentrale zu nennen, sind

konsensfähig.

Und: Es tut gut, diesen Konsens an vielen Stellen im Schulleben zu spüren.

Aber: Um viele dieser Werte muss im konkreten Alltag immer wieder gerungen

werden,

z.B. in der Frage nach Gerechtigkeit bei Leistungsbewertungen im Vergleich

mit anderen,

z.B. bei der Frage danach, wo die „Option für die Schwachen“ an ihre

Grenze stößt oder auch konkrete Grenzziehung notwendig macht, wenn z.B.

Versetzungen oder Abschlüsse gefährdet sind oder Schüler/innen aus

unterschiedlichen Gründen nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen

(können),

z.B. in der Frage nach Solidarität im Kollegium angesichts ganz

unterschiedlicher Gehaltsstufen…

Es wird deutlich: Auch die gemeinsame Ausrichtung an Werten unterliegt einem

dauernden Prozess des individuellen und gemeinsamen Hinterfragens und Prüfens.

6 Kollig, a.a.O., vgl. auch Schulprogramm

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Impulse dazu gibt die christliche Botschaft im konkreten Vorbild Jesu. Oder anders

ausgedrückt: „Wir glauben, dass das Evangelium Schule machen kann.“7

3. Konkrete Umsetzungen

In Anlehnung an die Grundfunktionen von Kirche nennen die Bischöfe in ihrem 2009

erschienenen „Orientierungsrahmen“ folgende Qualitätskriterien für die Schulpastoral

an Katholischen Schulen:

Schule soll missionarisch, diakonisch, liturgisch, kirchlich, ökumenisch, politisch,

deutend und bezeugend sein.

Das soll im Folgenden für die LFS konkretisiert werden:

3.1 „Verkörperung“ von Schulseelsorge an der LFS

– die missionarische Dimension

Die Erstverantwortlichkeit für die Schulpastoral ist an unserer Schule als

Funktionsstelle konzipiert. Diese hat seit 2001 Barbara Kolbecher (Diplomtheologin)

inne. Frau Kolbecher arbeitet gleichzeitig als Lehrerin für in den Fächern Katholische

Religionslehre, Deutsch und Praxis, so dass sie in den verschiedenen Gremien

(Fach-, Bildungsgangs-, Zeugniskonferenzen) präsent und mit dem „System Schule“

vertraut ist. Als Schulseelsorgerin ist Frau Kolbecher Mitglied im schulischen

Beratungsteam, im Krisenteam und in der Schulprogrammgruppe. Eine Vernetzung

auf Bistumsebene wird ermöglicht durch die Mitarbeit in der jährlichen

Schulseelsorgekonferenz und dem Arbeitskreis der Schulseelsorger/ innen am

Berufskolleg.

Da sie als Teilzeitkraft arbeitet, werden für die Schulpastoral für eine Schule unserer

Größe außerdem vier Ermäßigungsstunden erteilt. Drei davon werden im erweiterten

Seelsorgeteam, das sich aus Kollegen und Kolleginnen der Fachschaft Religion

zusammensetzt, aufgeteilt:

7 Aus dem Schulprogramm der LFS

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Eine Stunde erhält Herr Andreas Mäteling (berufliche Fachrichtung Gesundheit,

Katholische Religionslehre), der seit 2010 am Pastoralkolleg Schulseelsorge des

Bistums Münster teil nimmt und dieses im November 2012 abschließen wird. Neben

der Mitarbeit in o.g. Arbeitsgruppen liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten von Herrn

Mäteling auf der im April 2012 neu eingerichteten Arbeitsgruppe Gesundheit, die das

Konzept der Gesundheitsförderung an unserer Schule verantwortet und die im Sinne

einer diakonisch orientierten Seelsorge eine „Spiritualität der Aufmerksamkeit“8

praktiziert, deren Prämisse es ist, alle am Schulleben Beteiligten in ihrer

ganzheitlichen Gesundheit zu stärken und somit ihnen „zu leben zu helfen“.

Die übrigen zwei Stunden werden in jedem Schuljahr neu nach

schulorganisatorischen Bedingungen verteilt.

Zu unseren Präsenzzeiten: Mehrere Kolleg/innen aus unserem Seelsorge- und

Beratungsteam bieten eine regelmäßige Sprechstunde in der Woche an. Dazu steht

ein eigener Raum zur Verfügung, der für Seelsorge und Beratung freigehalten wird.

„Seelsorge, Begleitung und Beratung (sind) nur als Prozesse von Kommunikation

und Interaktion begreifbar.“9

Hier wird eine wesentliche Dimension schulpastoralen Handelns angesprochen: Die

Achtsamkeit den schulischen Kommunikations- und Interaktionsprozessen

gegenüber und die Initiierung solcher Prozesse. Konkret heißt das, folgende Fragen

wach zu halten:

Ist die Kommunikation untereinander von Vertrauen und Achtung geprägt?

Werden Konflikte konstruktiv ausgetragen?

Werden Entscheidungen transparent gemacht?

Gibt es Menschen, deren Stimmen nicht (mehr) gehört werden?

Wie reden wir über unsere Schüler/innen?

Initiierung solcher Prozesse bedeutet, dafür Sorge zu tragen, dass Kommunikation,

als pädagogischer, aber auch als informeller Austausch, miteinander regelmäßig

8 Steffensky, Fulbert: Sehnsucht.

9 Rahmenordnung, S. 3

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stattfinden kann. Denn: „Kommunikation ist der Ort, an dem sich das Wohlwollen in

der Beziehung bewährt.“10

Konkrete Beispiele hierfür sind:

Die Möglichkeit des gemeinsamen Mittagessens in unserer Mensa in der

täglichen Mittagspause in der 7. Stunde11 oder als Ausklang nach

gemeinsamen schulischen Veranstaltungen.

Planung eines pädagogischen Tages zum Thema „Lehrergesundheit“ im

November 2012. Deutlich wird hier auch, dass das Kollegium neben den

Schüler/innen zunehmend als Adressat von Schulseelsorge in den Blick rückt.

In diesem Bereich gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem

Beratungsteam, der Arbeitsgruppe Gesundheit und dem Lehrerrat.

Überlegungen zur Gestaltung und Regelung der Pausen (in Zusammenarbeit

mit der AG Gesundheit)

Ausflüge im Kollegium, die das Gespräch über Glauben und Religion anregen

wollen, z. B. Moscheebesuch, Kreuzweg der Bergleute

Der Unterricht erfolgt in allen Bildungsgängen im Klassenverband, was die

Beziehungsdimension von Unterricht ernst nimmt.

Eine vertiefte und intensive Möglichkeit der Kommunikation als

Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und mit der eigenen

religiösen Ausrichtung für die Schüler/innen bieten die „Tage religiöser

Orientierung“ (TRO), die wir allen Klassen anbieten. Diese Veranstaltung ist in

der Regel dreitägig und findet in einem bistumseigenen Bildungshaus, also

außerhalb des schulischen Alltags, mit speziellen Referenten statt.

„Glaube und religiöse Haltung bilden sich vor allem in der Begegnung mit

glaubenden und glaubwürdigen Menschen.“12

Das gilt nicht nur für die „Religionsexperten“, sondern für alle in Schule Handelnden.

Es geht darum, die christliche Hoffnung im eigenen Tun und in der eigenen Haltung

umzusetzen und zu verkörpern, im Blick auf pädagogisches Verhalten, Kollegialität,

10

Mertes, S. 25 11

Vgl. Verpflegungskonzept sowie das Buch des Pastoraltheologen Reinhold Bärenz: Wann essen die Jünger? Die Kunst einer gelassenen Seelsorge, Freiburg 2008 12

Leitbild (LB), S. 18

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Achtsamkeit und Wertschätzung füreinander und die Arbeit des/ der anderen, in der

Definition und Bewertung von Leistung etc.

Spürbar wird dies auch in der intensiven persönlichen Begleitung durch die Klassen-

und Fachlehrer/innen, die uns als Schule immer wieder von Schüler/innen, Eltern

und Referent/innen bescheinigt wird und die etwas von der Atmosphäre unserer

Schule kennzeichnet.

Von diesem integralen Verständnis von Schulpastoral her sind Träger und

Empfänger von Seelsorge alle an Schule Beteiligten. Das Team von Lehrern/ innen,

das im engeren Sinne für die Schulseelsorge an unserer Schule verantwortlich ist,

versteht sich von daher als ansprechbar, moderierend und Impulse setzend – und

darin angewiesen auf die Bereitschaft aller, ihre eigenen Erfahrungen, Hoffnungen

und Lebenswirklichkeiten immer wieder miteinander und vor Gott einbringen.

3.2 Geprägte Zeiten: Unterbrechung und Rhythmisierung

- die liturgische Dimension

„Die Liturgie des Gottesdienstes und die christliche Lebensäußerungen sind keine

taktischen Instrumente bei der politischen und moralischen Organisation des

Menschen. Sie sind öffentliche Bekundungen von Lebenswünschen und damit auch

ihre kollektive Einübung. Befreiungsansätze brauchen den Umweg über die

Symbole, in denen das Glücksverlangen und die Lebenserwartung eingeübt und

ausgedrückt werden.“13

Ausgangspunkt und Zielpunkt unserer seelsorglichen Arbeit ist der Mensch und

seine Lebenswirklichkeit.14 Dabei geht es darum, aus der Fülle der christlichen

Tradition und in der kritischen Auseinandersetzung mit ihr stimmige

Ausdrucksformen in Worten, Gesten und Symbolen aufzuspüren und zu gestalten,

um die je eigene Lebenswirklichkeit voreinander und vor Gott zum Ausdruck zu

13 Steffensky, Feier, S. 91

14 Vgl. auch Leitbild, S. 20: „Das spirituelle Profil knüpft an die Lebenswirklichkeit der Menschen in der

Schule an“.

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bringen und sie in den Zuspruch und die „Hoffnung auf ein erfülltes und

unvergängliches Leben“15 zu stellen.

Unentbehrlicher Bestandteil der Gestaltung und Verkündigung ist die musikalische

Gestaltung, die in enger Zusammenarbeit mit unseren Musiklehrern und der Musik-

AG (Leitung: Theo Baumgärtner) erfolgt.

Dass die Verbindung christlicher Verkündigung mit der Lebenswirklichkeit erfahrbar

wird, bestätigte das Ergebnis einer Umfrage unter den Schüler/innen aus dem Jahr

2010, durchgeführt von Sr. Anne Kurz im Auftrag der Arbeitsstelle „Liturgie“ in der

Abteilung Schulpastoral. Konstatiert wurde hier eine große Nähe der

Schulgottesdienstinhalte zu den eigenen Lebens- und Glaubensfragen.

Konkrete Umsetzungen erfolgen in liturgischen Angeboten wie regelmäßigen, von

und mit Schülern vorbereiteten Eucharistiefeiern oder Wortgottesdiensten in Gruppen

unterschiedlicher Bildungsgängen oder mit der gesamten Schulgemeinschaft. Dabei

sind die Gottesdienstgruppen bewusst bildungsgangsübergreifend

zusammengestellt. Die Vorbereitung liegt in der Hand der Klassenleitung, die nach

Bedarf Unterstützung durch das Seelsorgeteam bzw. durch die Religionslehrer/innen

erhalten.16

15

LB, S. 20 16 Zur Organisation: Siehe Gottesdienstplan 2011/12 im Anhang

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Entlassfeier 2011

Daneben finden sich weitere liturgische

Formen wie z.B. Meditation, liturgische

Nacht und Jugendkreuzweg.

Neben diesen liturgischen Feiern findet

eine Rhythmisierung des Schullebens,

eine Unterbrechung des schulischen,

„getakteten“ Zeitrasters durch

Akzentsetzungen innerhalb des

Kirchenjahres und Schulalltages statt,

wie z.B.

der jährlichen Nikolausfeier bzw. -

aktion

dem „interaktiven“ Advents-

kalender (Klassen überraschen sich

gegenseitig im Advent)

Morgenimpulse im Advent, zur

Fastenzeit oder zu Pfingsten

Ritualisierungen im Schulalltag

(Impulse zu Beginn von Arbeits-

einheiten, z.B. vor dem Unterricht, vor

Konferenzen, vor Prakti-ka)

Kapellenkonzert einmal im Jahr.

Jugendkreuzweg 2011

Als besonders wertvoll erleben wir dabei, uns jenseits der in Schule üblichen Rollen

als Lehrer/innen und Schüler/innen einen gemeinsamen Raum für die existentiellen

Fragen unseres Lebens zu öffnen und offen zu halten. Das gilt sowohl für das

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liturgische Tun selbst als auch für die gemeinsame Vorbereitung der

Gruppengottesdienste, die in der Verantwortlichkeit der Klassenlehre/innen liegt und

– bei Bedarf – von den Religionslehrer/innen unterstützt wird, und für alle genannten

Formen der „Unterbrechung der glatten Abläufe“17.

3.3 Gestaltete Räume: Begegnung und Symbolisierung

– die deutende und bezeugende Dimension

Unsere Schule versteht sich als „Lern- und Lebensraum“18. „Das bedeutet, dass die

schulischen Räume nicht nur unter funktionalen, sondern auch unter ästhetischen

und kommunikativen Gesichtspunkten ausgestattet und gestaltet werden.“19

Als besondere Orte der Liturgie, der Begegnung und als Frei- und Rückzugsraum

verfügt unsere Schule über eine eigene Hauskapelle und einen Meditationsraum.

Hauskapelle

17

Steffensky, Feier, S. 113 18

LB, S. 15 19

Ebd.

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Meditationsraum

Mit der ganzen Schulgemeinde sind wir regelmäßig zu Gast in der Pfarrkirche in

Geldern, St. Maria Magdalena.

Hierdurch können wir Räume anbieten, in denen ein Wechsel von „Arbeit und Muße,

von Aktion und Kontemplation, von Alltag und Feier“20 erfahrbar werden kann.

Ein eigener Raum wird außerdem für Seelsorge- und Beratungsgespräche

freigehalten.

An verschiedenen Stellen unseres Schulgebäudes und Schulgeländes finden sich

künstlerische Akzente, die die Auseinandersetzung mit christlichen Symbolen

anregen sollen.

20

LB, S. 15

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oder in der Auseinandersetzung mit diesen durch Schüler/innen entstanden sind.

Angesichts einer medialen Informations- und Bilderflut kommt dieser

Auseinandersetzung besondere Bedeutung bei: Was kann zu eigenen, tragenden

Bildern und Symbolen werden?

3.4 Begleitung: Da – Sein

– die diakonische Dimension

„Da der Mensch Teil der Schöpfung ist, rechnen wir mit der Begrenztheit,

Gebrochenheit und Verletzbarkeit menschlichen Lebens und Handelns.“21

Dieser Dimension unseres Lebens, die auch den Schulalltag immer wieder in

unterschiedlicher Weise „durchkreuzt“, versuchen wir Raum zu geben in Angeboten

zur Begleitung von Schüler/innen und Kolleg/innen in Trauersituationen und anderen

Krisen im Gebet und im seelsorglichen Gespräch und in unserer Beratungsarbeit.22

21

LB, S. 11 22

Vgl. Beratungskonzept

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Dabei gilt: „Der Glauben an die Gegenwart Gottes, der auch im Scheitern präsent

bleibt, verändert das Leiden, verhindert es aber nicht.“23

Eine christlich orientierte Schule muss „Anwalt der Schwachen“ sein.

Wir versuchen dies umzusetzen

- in unserer Art der Klassenführung, die neben den organisatorischen Aufgaben

immer auch die Begleitung der Einzelnen im Blick hat

- in der Achtsamkeit für die Art und Weise, wie wir über unsere Schüler/innen

sprechen

- in Überlegungen und Maßnahmen zur Inklusion

- in unserer Beratungsarbeit

- in unserem Förderkonzept24

- in unserem Leistungsbewertungskonzept25

Deutlich wird die diakonische Dimension auch in der Art der Vernetzung von

Seelsorge, Gesundheit26 und Beratung. Hierin sehen wir ein „besonderes“ Profil von

Schulseelsorge in der LFS.

Seelsorge

Beratung Gesundheit

23

Kollig a.a.O. 24

Vgl. Förderkonzept 25

Vgl. Leistungsbewertungskonzept 26

Vgl. Konzept der Gesundheitsförderung, in dem insbesondere die Mehrdimensionalität des Gesundheitsbegriffes und die Bedeutung des Salutogenesemodells für unsere (gesundheitsförderliche) Arbeit in der Liebfrauenschule betont werden.

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Ein Beispiel dieser Vernetzung ist die gemeinsame Vorbereitung des pädagogischen

Tages zur Lehrergesundheit im November 2012, mit der wir auf die von uns

wahrgenommenen Bedürfnisse der Kolleg/innen reagieren.27 Als

Schulseelsorgeteam möchten wir bei unseren Bemühungen unsere Verantwortung

für das (schulische) Ganze im Blick haben, weshalb im o.g. Dreieck die Bedürfnisse

der Lehrer/innen und die der Schüler/innen gleichermaßen Berücksichtigung finden

sollen.

3.5 Vernetzung in der Kirche: Kirche sein und erleben auf

unterschiedlichen Ebenen - die kirchliche und ökumenische Dimension

„Ein Gesicht bekommt ein Mensch, nicht indem er sich im Spiegel betrachtet,

sondern indem er auf etwas sieht, etwas wahrnimmt, von etwas gebannt ist, was

außerhalb seiner selbst ist. So lernt ein Mensch, sich von außen zu verstehen: von

der Kraft seiner Mütter und Väter her, von der Kraft seiner Brüder und Schwestern.

Der Glaube, der Mut, die Hoffnung bauen sich von außen.“28

Tradition und kirchliche Vernetzung in diesem Sinne meint: Gegenseitig und

miteinander von der eigenen christlichen Hoffnung Zeugnis abzulegen und sich von

der bezeugten Hoffnung anderer ermutigen, stärken und tragen zu lassen. Das

geschieht zum einen in der Beschäftigung mit der heiligen Schrift und den darauf

aufbauenden Traditionen, in denen unsere „Mütter und Väter“ ihren Glauben bezeugt

haben. Und es geschieht in der aktuellen Auseinandersetzung und den Feiern mit

unseren glaubenden „Brüdern und Schwestern“ heute.

Kirchliches Handeln in diesem Sinne erfährt bei uns folgende Konkretisierungen:

regelmäßige Gottesdienste in enger Zusammenarbeit mit der katholischen

Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena

Auseinandersetzung mit Formen kategorialer Seelsorge in Geldern (z.B.

Krankenhausseelsorge, Gefängnisseelsorge)

27

Hierbei lassen wir uns unter anderem von den von Steffensky aufgeworfenen Fragen inspirieren: „Bin ich fähig, wahrzunehmen und zu empfinden? Wie lese ich die Schmerzen der Menschen und wie lasse ich mich von ihnen berühren?“ (Steffensky, Sehnsucht) 28

Steffensky, Feier, S. 29

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Gespräche mit und Besuche bei Mitgliedern von Ordensgemeinschaften (z. B.

Schwestern ULF vor Ort und den Benediktinerinnen in Mariendonk)

gelebte Ökumene: So feiern wir zum Halbjahresende regelmäßig einen

ökumenischen Gottesdienst. Den Religionsunterricht erteilen wir im

Klassenverband auf der Grundlage der Lehrpläne für die Katholische

Religionslehre, da seit Jahren alle Lehrkräfte im Fach Religion katholisch

sind. Dabei erleben wir konkret die „konfessionelle Kooperation als Chance für

den Religionsunterricht“29.

Fahrten zu Bistums- und Weltjugendtagen

3.6 Eine Schöpfung: Soziales und verantwortetes Handeln

- die politische Dimension

„Auf der Grundlage ihres Selbstverständnisses wollen die katholischen Schulen des

Bistums Münster Schülerinnen und Schüler zur Achtsamkeit und Einfühlung

gegenüber anderen und zu einem solidarischen Miteinander anregen.“30

Durch folgende Aktivitäten versuchen wir dies zu unterstützen:

Projekte in der „Einen Welt“ (Kinderdörfer Tansania, Bosnien-Hilfe der

Duisburger Caritas)

regelmäßig stattfindender Sponsorenlauf zugunsten sozialer Projekte

Unterstützung einzelner Projekte durch Klassen (z.B. Aktionstag „Keine

Gewalt gegen Frauen“ in Zusammenarbeit mit SOLWODI,

Klassenpatenschaften bei „Amani“)

Aufführungen und Workshops mit dem Erzähltheater Duisburger Theater e.V.

(„Kürbiskinder“, „Kaffee statt Coca“, „Weltgeschichten“)

Ausstellung „DaSein – Ein neuer Blick auf die Pflege“ in Kooperation mit dem

Bundesministerium für Gesundheit

Podiumsdiskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen und ethisch- religiösen

Fragestellungen, z.B. zum Thema „Stammzellforschung“ oder „Würde – ein

Leben lang!?“31

29

Vgl. das gleichnamige Plädoyer in: Kirche und Schule, Juni 2012, S. 13-15 30

LB, S. 21

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Angehende Sozialhelfer/innen organisieren eine schulinterne

Blutspendeaktion

unterrichtliche, auch fächerübergreifende Projekte mit caritativ-diakonischen

Einrichtungen, z.B. Gestaltung des Raumes der Stille im Hospiz Kevelaer-

Wetten durch angehende Fachabiturient/innen; Gestaltung eines

Seniorennachmittages für Bewohner/innen des St.-Josef-Hauses durch

angehende Sozialhelfer/innen, Gestaltung eines Spielnachmittages in der

Wohnanlage für MmB St. Bernardin durch angehende Heilerziehungspfleger

Besuche an „Orten durchkreuzten Lebens“ im näheren und weiteren Umfeld

(z.B. JVA, Gelderlandklinik, Forensik Bedburg-Hau, Die Tafel, Hospiz

Kevelaer-Wetten, Kinderhospiz Regenbogenland Düsseldorf)

4. Ausblick

Das vorliegende Konzept stellt eine aktuelle Standortvergewisserung der

Schulpastoral der LFS dar. Als solches ist es eingebettet in einen kommunikativen

Prozess: Es ist das Ergebnis von vielen Gesprächen und Wahrnehmungen und soll

dazu dienen, diesen Prozess der Selbstvergewisserung weiterhin wach zu halten. Es

bedarf also eines regelmäßigen Fortschreibens. Die Entwicklungsfähigkeit, von der

oben die Rede war, gilt nicht zuletzt für die Schulpastoral selbst.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es folgende Ideen/ Perspektiven:

Erstellung eines Nutzungskonzeptes für den Meditationsraum

mehr offene Angebote für Schüler/innen

intensivere Begleitung von Schüler/innen in Prüfungszeiten

stärkere Einbindung der Schüler/innen in die schulpastoralen Planungen

Einüben der Liturgiefähigkeit von Schüler/innen („liturgischer Knigge“) zu

Beginn des Schuljahres

häufigere Gestaltung und Feiern von Gottesdiensten in anderen

Einrichtungen der Gemeinde (Altenheim, Wohnheim für Menschen mir

Behinderung, Kindertagesstätten…)

pädagogische Runden/ Gespräche unter Kolleg/innen intensivieren

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Vgl. Schulprogramm und Rubrik Podiumsdiskussionen auf der Schulhomepage

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mehr Angebote für gemeinsame Besinnung unter Kollegen/innen (z.B.

regelmäßig Zeiten für Meditation und Gebet, Oasentag)

gezieltere Integration von neuen Kolleg/innen

Problemanzeigen/ / offene Fragen:

Als Messfeier gefeierte Gottesdienste werden manchmal als trennend

erlebt, wenn die sie durch die Klassen vorbereitet werden, bei der

Eucharistie dann jedoch nicht alle Schüler/innen der Klasse eingeladen

sind.

Der Besuch der Gottesdienste ist für unsere Schüler/innen verpflichtend.

Zu diskutieren wäre, ob der verpflichtende Anteil zugunsten mehr offener

Angebote reduziert werden sollte.

Die Vorbereitung der Gottesdienste durch die Klassenlehrer/innen wird

unterschiedlich bewertet: Als Chance, um mit der eigenen Klasse auch

einmal über andere, häufig existentielle Fragen ins Gespräch zu kommen,

manchmal aber auch als Überforderung. Hier gilt es, die angebotene

Begleitung durch Religionslehrer oder das Seelsorgeteam und auch die

Möglichkeit eines – ebenfalls begleiteten - Projekttages noch stärker ins

Bewusstsein zu rufen.

Wünschenswert ist die Einstellung evangelischer Religionskolleg/innen

(Intensivierung konfessioneller Kooperation, evangelische Gottesdienste)

Die Doppelrolle als Lehrer/in und Seelsorger/in zwingt immer wieder zu der

Begrenzung des eigenen Anspruchs.

5. Literaturverzeichnis

Bärenz, Reinhold: Wann essen die Jünger? Wege zu einer gelassenen Seelsorge,

Freiburg 2008

Bischöfliche Erklärung: Qualitätskriterien für Katholische Schulen. Ein

Orientierungsrahmen, Bonn 2009 (= Die Deutschen Bischöfe 90)

Hauptabteilung Schule und Erziehung (Hrsg.):

- Leitbild für die katholischen Schulen im Bistum Münster, Oktober 2006.

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- Rahmenordnung für Beratung und Seelsorge an katholischen Schulen in

der Trägerschaft des Bistums Münster, hg. von der Abteilung Schulpastoral

im BGV Münster, 1992.

- Zeigen, wofür wir stehen. Schule als Ort kirchlicher Präsenz (= Kirche und

Schule, Juni 2012)

Kollig, Manfred: Schulpastoral an Katholischen Schulen: Wenn ja, warum nicht?

(Aufsatz)

Mertes, Klaus: Verantwortung lernen. Schule im Geist der Exerzitien, Würzburg 2004

(= Ignatianische Impulse, Bd.6)

Steffensky, Fulbert: Feier des Lebens, Spiritualität im Alltag, Stuttgart 1984.

Steffensky, Fulbert: Die große Sehnsucht. Die Suche nach spiritueller Erfahrung; in

ders.: Schwarzbrot-Spiritualität. Stuttgart 2005

Barbara Kolbecher

in Zusammenarbeit mir der Konzeptgruppe „Seelsorge“:

Theo Baumgärtner, Andreas Mäteling, Cordula Richter, Liesel Streck und Kerstin

Verlinden

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6. Aktualisierung (Stand: 9.01.2015) Die Aktualisierung knüpft an die Gliederungspunkte des Konzepts an. Zu 3.1 und 3.6: Inhaltliche Schwerpunktsetzung innerhalb des Seelsorgeteam sind in diesem Schuljahr: Frau Kolbecher (vor allem Koordination, liturgische Impulse, Gottesdienstgestaltung mit Klassen, Beratung, Organisation von TRO), Herr Mäteling (Salutogenese, Gottesdienstgestaltung mit Klassen, Beratung), Frau Richter (Kapellengestaltung, Gottesdienstgestaltung mit Klassen, liturgische Impulse), Frau Heintze (liturgische Impulse, Gottesdienstgestaltung mit Klassen, Beratung) und Frau Hügens (Gottesdienstgestaltung mit Klassen, Beratung) Weitere Fachkollelg/innen und ihre Schwerpunkte sind: Herr Habig (Podiumsdiskussion, Beratung), Frau Hellebrandt (Podiumsdiskussion, Gottesdienstgestaltung mit Klassen), Herr Schmitz (Gottesdienstgestaltung mit Klassen, Beratung). Unser Seelsorgeteam wird im Schuljahr 2013/14 erweitert durch eine Vollzeitkraft mit den Fächern Religion, Deutsch und Pädagogik, die am Pastoralkolleg Schulseelsorge des GV Münster teilgenommen hat. Frau Roghmanns war an der letzten Schule als Schulseelsorgerin tätig und ist an der LFS für den Schwerpunkt „Individuelle Förderung“ zuständig. Insofern Förderung von uns verstanden wird als Umgang mit den von Gott anvertrauten Talenten unserer Schüler/innen, verstehen wir diese Arbeit als Teil schulpastoralen Bemühens. Seit 2013 bzw. 2014 bereichern außerdem zwei Referendar/innen unser Team. Ins Bewusstsein bringt sich die schulpastorale Arbeit im laufenden Schuljahr auch durch die Gestaltung des Schwerpunktthemas in unserer Schulzeitung „Kontakte“. Auch in der Pfarrgemeinde gibt es personelle Veränderungen: In der Gemeinde St. Maria Magdalena arbeiten mittlerweile drei neue Pfarrer, mit denen die Zusammenarbeit sukzessive aufgebaut wird. Dies betrifft neben der Leitung von Gottesdiensten auch Besuche im schulischen Unterricht und punktuell die Teilnahme an der Fachkonferenz Religion. Zu 3.1 und 3.6: Ins Bewusstsein bringt sich die schulpastorale Arbeit im laufenden Schuljahr auch durch die Gestaltung des Schwerpunktthemas in unserer Schulzeitung „Kontakte“. Auch in der Pfarrgemeinde gibt es personelle Veränderungen: In der Gemeinde St. Maria Magdalena arbeiten mittlerweile drei neue Pfarrer, mit denen die Zusammenarbeit sukzessive aufgebaut wird. Dies betrifft neben der Leitung von Gottesdiensten auch Besuche im schulischen Unterricht und punktuell die Teilnahme an der Fachkonferenz Religion.

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Zu 3.2: Als feste Form bzw. Angebot für Klassen etabliert sich der meditative Impuls vor dem Praktikum (vgl. Gottesdienstplan im Anhang). Die Idee, Schüler/innen und Studierende während der Prüfungszeit intensiver zu begleiten, findet eine Umsetzung in Gottesdiensten vor Beginn der Prüfungszeit (z.B. 8.05.15 für Abschlussklassen; vgl. Gottesdienstplan). Außerdem ist im Zusammenhang mit der Neugestaltung des PZ eine eigene, gestaltete Nische für die Seelsorge vorgesehen, in der während Prüfungszeiten eine Kerze brennen soll. Hinweis auf eine besonders gelungene Nikolausaktion: In Anlehnung an den Friedensnobelpreis für das Gewähren von Kleinstkrediten entsteht für die Nikolausaktion im Schuljahr 2012/13 folgende Idee: Jede Klasse erhält am Nikolaustag 20 € mit dem Auftrag, diese zu vermehren. Der Erlös kommt unseren Hilfsprojekten zugute. Hinweis auch auf eine weitere Form des Jugendkreuzwegs 2013, der unter dem Thema: „Sich – befreien – trösten – heilen – lassen“ in unterschiedlichen (katholischen und evangelischen) Gotteshäusern der Gemeinde beginnt und in der Pfarrkirche SMM endet. Zum „liturgischen Knigge“ (vgl. Ideen/ Perspektiven, S. 19): Die Fachkonferenz Religion beschließt im Schuljahr 2014/15 einen solchen zu gestalten und durch die Religionslehrer/innen im Unterricht umzusetzen. Zu 3.4 und 3.6: “Day of Caring” am 3. Juli 2014 – ein Aktionstag der LFS und der Young Caritas:

Der im Durchschnitt alle zwei Jahre stattfindende Engagementtag der Schule findet im Schuljahr 2013/14 in Zusammenarbeit mit der Caritas statt. Durch die Kooperation mit der Caritas ist es uns möglich, unseren Schüler/innen an diesem Tag über 40 mögliche Einsatzorte im sozialen Bereich anzubieten, wie z.B. Kitas, OGS, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Caritas-Zentrum, Fairkaufhaus und auch ein Tierheim. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei sehr unterschiedlich und vielfältig, wie z.B. kreativ-künstlerische, sportlich – spielerische, handwerkliche und hauswirtschaftliche, aber auch den Alltag und/ oder Ausflüge begleitende Tätigkeiten, Mithilfe im Verkauf, Gartenarbeiten und im Vereich der „Wellness“. Die Grundidee für diesen Tag ist die Begegnung: Wir engagieren uns zusammen für und mit anderen und erhalten dadurch Einblicke in andere Lebenswelten und Lebenssituationen in unserer Gesellschaft. In der Vernetzung zwischen Gesundheit und Seelsorge wird als Teil der Salutogenese seit dem Schuljahr 2013/14 ein Yogakurs für Lehrer/innen angeboten. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang außerdem auf die Befragung der Schüler/innen im Schuljahr 2014/15 (IQUES), die das Bemühen um mehr Partizipation der Lernenden an schulpastoralen Planungen umsetzt (vgl. Ideen/ Perspektiven; s. 19)).

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Stand: 06.07.2012

Aktualisierung: 9.01.2015

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Anhang:

Gottesdienstplan für das Schuljahr 2014/15

Fr., 05.09.14 ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST AH/12 S2

8.15 Uhr für alle in MM Herr Schmitz

(ST. MARIA MAGDALENA)

Für die HEP/O, die SH/O und die FSP/U gibt es die Einladung zu einem meditativen/ liturgischen Impuls

vor dem Praktikum. Sprecht mich bei Interesse bitte an.

HERBSTFERIEN

Fr.., 24.10.14 Gruppe A FH/ 12 S3

Herr Rinkens

Di., 28.10.14 Gruppe 1 FH/12 S1

Herr Habig

Fr., 07.11.14 Gruppe B AH/13 S2

Frau Brückner

Di., 11.11.14 Gruppe 2 FH/12 E

Frau Gutsche

Fr.., 21.11.14 Gruppe C FH/12 S4

Herr Strunk

Di., 25.11.14 Gruppe 3 FSP/O2

Herr Niermann

Fr., 05.12.14 Nikolausfeier Frau Bodden (Lehrerrat)

Frau Heintze (Fachschaft)

Fr., 12.12.14 Gruppe D AH/13 E

Herr Siepe

Fr., 19.12.14 ADVENTFEIER AH/12 S1

für alle in MM Frau Hügens

WEIHNACHTSFERIEN

Erinnern möchte ich an dieser Stelle noch einmal an die Möglichkeit,

für die Gottesdienstvorbereitung in der eigenen Klasse einen Projekttag zu beantragen,

damit nicht immer nur die eigenen Fachstunden dazu bereitgestellt werden müssen.

Als sinnvoll hat sich in den letzten Jahren hierbei herausgestellt, diesen nicht direkt an den Anfang zu

setzen, sondern zuerst das Thema miteinander zu finden, damit der Projekttag selbst dann intensiv zur

Ausarbeitung genutzt werden kann.

Ich komme begleitend zu einem solchen Projekttag gerne dazu.

Auch die Reli-FachkollegInnen sind für Unterstützung weiterhin ansprechbar.

Falls es Schwierigkeiten mit einzelnen Terminen gibt, bitte ich um frühzeitige Rückmeldung.

Danke.

Barbara Kolbecher

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Fortsetzung des Gottesdienstplanes für das Schuljahr 2014/15:

Freitag, 9.01.15 Impuls vor dem Praktikum SE/U

6. Stunde/ Meditationsraum Frau Kolbecher

Freitag, 31.01.15 dezentral: Vorbereitung:

begleitende Anregungenen für Frau Heintze/

Klassen und ihre Lehrer Frau Kolbecher

bei der Zeugnisausgabe

Freitag, 06.02.15 Gruppe A AH/ 13 S1

Frau Reilmann

Dienstag, 10.02.15 Gruppe 1 AH/11 F

Herr Hülk

Mittwoch, 18.02.15 Aschermittwoch FSP/U1

Frau Hackstein/

Frau Kolbecher

Freitag, 27.02.15 Gruppe B SE/U

Herr Baum/ Frau Bissels

Dienstag, 3.03.15 Gruppe 2 AH/11E

Frau Hellebrandt

Freitag, 13.03.15 Gruppe C und AH/13E FSP/U1

Frau Hilsemer

Dienstag, 17.03.15 Gruppe 3 AH/11 S2

Frau Kerkhoff

Freitag, 27.03.15 JKW FH/12 S4 u.a.

Herr Mäteling/ Frau Richter

OSTERFERIEN

Zum Teil mit leicht veränderten Gruppen!

Freitag, 17.04.15 Gruppe D AH/12 E

Frau Vey

Dienstag, 28.04.15 Gruppe 1 (ohne FH/11, Herr Mäteling/

mit HEP/O und FSP/O1) (Frau Kirchhoff)

HEP/O

Freitag, 8.05.15 SH/O, SE/O, BFS/F FSP/O1

FH/12 S3 und S4 Frau Kolbecher

Dienstag, 12.05.15 Gruppe 2 FH/12 S2

Herr Kösters

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Freitag, 22.05.15 FH/11 G1, SE/U, AH/12 F

AH/12F und S1 Herr Cöhnen

Freitag, 29.05.15 FSP/U1 und 2, SH/U SH/U

AH/12 E und S2 Frau Kölbl

Dienstag, 02.06.15 Gruppe 3 (ohne HEP/O AH/11 S1

und FSP/O2, mit FH/11 E) Frau Hillebrand-Cappel

Freitag, 12.06.15 Entlassfeier AH Frau Kolbecher/

AG Abschlussschüler

Donnerstag, 18.06.15 Entlassfeier HEP, FSP, SH, AG aus Religionslehrern

SE und BFS/F und Abschlussschülern

Freitag, 19.06.15 Entlassfeier der FH-Klassen AG aus Religionslehrern und Abschlussschülern

Freitag, 26.06.15 Schuljahresabschluss- Religionslehrer und Musik

Gottesdienst im Innenhof - AG Herrr Baumgärtner

Gottesdienstgruppen im Schuljahr 2014/15

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Dienstag Gruppe 1

FH/11 E

FH/12 S1

AH/11 F

HEP/U

Gruppe 2

AH/11 E

FH/11 G

FH/ 12 S2

FH/12 E

Gruppe 3

AH/11 S1

AH/11 S2

FSP/O2

HEP/O

Freitag Gruppe A

FH/11 G1

FH/12 S3

AH/13 S1

BFS/F

Gruppe B

SH/U

SH/O

AH/13 S2

AH/12 F

SE/U

Gruppe C

AH/12 S1

FH/12 S4

FSP/U1

FSP/U2

Gruppe D

FSP/O1

AH/12 E

AH/12 S2

AH/13 E

SE/O

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TRO im Schuljahr 2014/15

17.-19 11.2014 BFS/F (Fr. van Beek-Borchert) St. Michaelsturm/

Rheurdt

26.-28.01.2015 HEP/U (Frau Hanrath)und

FH/11 E (Frau Doekels) Rheurdt

04.-06.02.2015 FSP/U1 (Frau Hackstein/ Frau Kolbecher) und Gemen

FSP/U2 (Frau Hilsemer/ Fau Bodden)

Eigene Gestaltung + zwei externe Referenten für 1 Tag

04.-06.03.2015 AH/11 S1 und S2 Gemen

(Frau Kerkhoff und Frau Hillebrand-Cappel) Ref.: GV

09.-11.03.2015 SH/U (Frau Kölbl) Gemen

Ref.: GV

04.-06.05.2015 FH/11 G1 (Frau Heintze) Gemen

Ref.: GV

20.05.-22.05.2015 FOS/ 11 G1 (Fr. Heuvens) Gemen

FOS/ 11 G2 (H. Terhorst) Ref.: GV

01.-03.06.2015 AH/11E (Frau Hellebrandt) Saerbeck

AH/11 F (Herr Hülk) Ref.: GV