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1963 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe 149 und kocht den Niederschlag saint Filter 30 rain in einer Misehung aus 10 ml 1 n Salzs~ure und 25 ml Wasser. Nach Zugabe yon 2 Tr. 0,2~ Methylrot-Indicator- 16sung wird aus einer Biirette mit 1 n Natronlauge bis zur EntfErbung verse~zt. Man filtriert durch ein kleines Filter fiber Filtersehleim, w~seht sorgf~ltig nach und iiberfiihrt den Niederschlag saint Filter in ein Becherglas, welches 50 ml ~thanolischer K~lilauge (siehe unten) enthElt. Auf dem Dampfbad wird die L6sung wEhrend 30 rain eingedampft, anschlieBend abgekiihlt und mit 50 ml Wasser und 3 ml Perhydrol versetzt, l~ach 10 rain ti~riert man mit 1 n SalzsEure gegen Methyl- rot. Ein Blindwer~ ist in gleicher Weise zu ermitteln. 1 ml 1 n SalzsEm'e ent- spricht 0,016033 g Polysulfidschwefel. -- 2. Bestimmung von Thiosul/atschwe/el. Man neuVralisier~ die vereinigten Filtrate und Waschwiisser der Polysulfidbestim- mung mit 1 n Salzs~ure gegen 0,1~ Me~hylorange-Indicatorl6sung. Nach Zu- gabe einiger Tropfen St~rke-Indica~or16sung wird mit 0,1 n JodlSsung titriert. 1 ml 0,1 n Jodl6sung entsprieht 0,006413 g Tkiosuffatsehwefel. -- 3. Bestimmung von Sul/idschwe]el. Zu einer Misehung aus 200 ml 0,1 n JodlSsung uncl 10 ml 1 n SalzsEure ffigt man eflle ProbelSsung, die nicht mehr als 0,015 g Sulfidsehwefel en~halten sell. Nach 10 rain wird mit 0,1 n Natrinmthiosulfatl6sung gegen St~rke titriert. Der Gehalt an Sulfidschwefel errechnet sich aus dem Titrationswert ab- ziig]ich derMenge an Thiosulfatschwefel. 1 ml 0,1n Jodl6sung entspricht 0,0016033g Su]fidsehwefel. -- 4. Bestimmung von Gesamtschwe]el. Eine Probe, die etwa 0,025 bis 0,03 g Schwefe] enth~lt, wird in 10 ml Wasser eingewogen. 5[an versetzt mit 50 ml Bromwasser, kocht 5 rain his sich der Schwefel gel6st hat und versetzt mit 3--5 Tr. 5~ PhenollSsung bis die gelbe Farbe verschwindet. Naeh Abkfihlen wird mit 25 ml 0,1 m Bariumchloridl6sung, 10 ml Pufferl6sung (siehe unten), 3 Tr. Eriochromschwarz T-L6sung (1 g in 100 ml Triiithalanolamin) und 6 Tr. Rhodi- zonsEurel6sung (siehe unten) versetzt und mit 0,05 m ADTA-L6sung titriert, bis sich die bl~ulieh-rote Farbe in gelblich-grfin ~ndert. Die Menge Gesamtschwefel errechnet sich ans der Differenz zwischen dem Titrationswert ffir 25 ml 0,1 m Barinmchloridi6snng und dem fiir die Titration der Probe. 1 ml 0,05 m ADTA- L6sung entspricht 0,0016033 g Schwefe]. -- Alkoholische Kalilauge. 28 g Kalium- hydi'oxid werden in 1 1 96~ J~thanol unter Erw~rmen ge16st. -- Pu//erl6sung. 8,25 g Ammoniumehlorid werden in Wasser gel6st, mit 113 ml Ammoniak (D0,880) versetzt und auf 1 1 verdfinnt. -- Rhodizonsiiurel6sung. Die L6sung ist 0,4~ und wird aus dem I\Tatriumsalz der SEure friseh hergestell~. 1 Analyst 86, 854--856 (1961). Medieolor Chem. Products Plant, Fiizf6gy~rtelep (Ungarn). A~IcEM~IE ~-IOLLS TEIN Schwefelsiiure und Sulfonsiiuren nebeneinander lassen sich nach E. A. GRIBOVA ~ mit TetraJithylammoniumhydroxid in Aceton titrieren. -- Titrationsl6sung. Tetra- ~hylammoniumjodid in Alkohol l~St man unter C02-Ausschlul~ mit Silberoxid reagieren und erg~nzt die L6sung mit ]~enzo] zu gewiinschtem Volumen. -- Methode. Zu etwa 0,02 Gramm~quivalenten der S~uren ffigt man Wasser und ffillt mit ge~rocknetem Aceton auf 100 ml auf. Von dieser LSsung nimmt man 5 ml, setzt 3 Tr. yon 0,2~ NeutralrotlSsung und 6 Tr. yon 0,2~ ThymolblaulSsung (beide in Alkohol) hinzu und titriert. Der Verbraueh zum ersten Farbumschlag yon Rosa nach Gelb entspricht der Neutralisation yon Sehwefels~ure zu Hydrogen- sulfat und der Sulfons~iuren, der Verbraueh zum zweiten Farbumschlag yon Gelb nach Blaugriin entsprieht der Neutralisation yon I-Iydrogensulfat. Eine Korrektur ffir die benfitzte Aeetonmenge ist nStig. Beleganalysen yon fl-Nal0hthalinsulfon- s/lure sind angegeben. Der Feh]er betr~igt 1~ abso]ut. 1Zavodskaja Laborat. 27, 154--157 (1961) [Russiseh]. K. E. Voro~ilov-For- sehungsinstitutf.organischeHalblorodukteu.Farbstoffe(UdSSt~ ). M. BAI~TU~EK

Schwefelsäure und Sulfonsäuren nebeneinander

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Page 1: Schwefelsäure und Sulfonsäuren nebeneinander

1963 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe 149

und kocht den Niederschlag saint Filter 30 rain in einer Misehung aus 10 ml 1 n Salzs~ure und 25 ml Wasser. Nach Zugabe yon 2 Tr. 0,2~ Methylrot-Indicator- 16sung wird aus einer Biirette mit 1 n Natronlauge bis zur EntfErbung verse~zt. Man filtriert durch ein kleines Filter fiber Filtersehleim, w~seht sorgf~ltig nach und iiberfiihrt den Niederschlag saint Fil ter in ein Becherglas, welches 50 ml ~thanolischer K~lilauge (siehe unten) enthElt. Auf dem Dampfbad wird die L6sung wEhrend 30 rain eingedampft, anschlieBend abgekiihlt und mit 50 ml Wasser und 3 ml Perhydrol versetzt, l~ach 10 rain ti~riert man mit 1 n SalzsEure gegen Methyl- rot. Ein Blindwer~ ist in gleicher Weise zu ermitteln. 1 ml 1 n SalzsEm'e ent- spricht 0,016033 g Polysulfidschwefel. -- 2. Bestimmung von Thiosul/atschwe/el. Man neuVralisier~ die vereinigten Filtrate und Waschwiisser der Polysulfidbestim- mung mit 1 n Salzs~ure gegen 0,1~ Me~hylorange-Indicatorl6sung. Nach Zu- gabe einiger Tropfen St~rke-Indica~or16sung wird mit 0,1 n JodlSsung titriert. 1 ml 0,1 n Jodl6sung entsprieht 0,006413 g Tkiosuffatsehwefel. -- 3. Bestimmung von Sul/idschwe]el. Zu einer Misehung aus 200 ml 0,1 n JodlSsung uncl 10 ml 1 n SalzsEure ffigt man eflle ProbelSsung, die nicht mehr als 0,015 g Sulfidsehwefel en~halten sell. Nach 10 rain wird mit 0,1 n Natrinmthiosulfatl6sung gegen St~rke titriert. Der Gehalt an Sulfidschwefel errechnet sich aus dem Titrationswert ab- ziig]ich derMenge an Thiosulfatschwefel. 1 ml 0,1n Jodl6sung entspricht 0,0016033g Su]fidsehwefel. -- 4. Bestimmung von Gesamtschwe]el. Eine Probe, die etwa 0,025 bis 0,03 g Schwefe] enth~lt, wird in 10 ml Wasser eingewogen. 5[an versetzt mit 50 ml Bromwasser, kocht 5 rain his sich der Schwefel gel6st hat und versetzt mit 3--5 Tr. 5~ PhenollSsung bis die gelbe Farbe verschwindet. Naeh Abkfihlen wird mit 25 ml 0,1 m Bariumchloridl6sung, 10 ml Pufferl6sung (siehe unten), 3 Tr. Eriochromschwarz T-L6sung (1 g in 100 ml Triiithalanolamin) und 6 Tr. Rhodi- zonsEurel6sung (siehe unten) versetzt und mit 0,05 m ADTA-L6sung titriert, bis sich die bl~ulieh-rote Farbe in gelblich-grfin ~ndert. Die Menge Gesamtschwefel errechnet sich ans der Differenz zwischen dem Titrationswert ffir 25 ml 0,1 m Barinmchloridi6snng und dem fiir die Titration der Probe. 1 ml 0,05 m ADTA- L6sung entspricht 0,0016033 g Schwefe]. - - Alkoholische Kalilauge. 28 g Kalium- hydi'oxid werden in 1 1 96~ J~thanol unter Erw~rmen ge16st. -- Pu//erl6sung. 8,25 g Ammoniumehlorid werden in Wasser gel6st, mit 113 ml Ammoniak (D0,880) versetzt und auf 1 1 verdfinnt. -- Rhodizonsiiurel6sung. Die L6sung ist 0,4~ und wird aus dem I\Tatriumsalz der SEure friseh hergestell~.

1 Analyst 86, 854--856 (1961). Medieolor Chem. Products Plant, Fiizf6gy~rtelep (Ungarn). A~IcEM~IE ~-IOLLS TEIN

Schwefelsiiure und Sulfonsiiuren nebeneinander lassen sich nach E. A. GRIBOVA ~ mit TetraJithylammoniumhydroxid in Aceton titrieren. -- Titrationsl6sung. Tetra- ~hylammoniumjodid in Alkohol l~St man unter C02-Ausschlul~ mit Silberoxid reagieren und erg~nzt die L6sung mit ]~enzo] zu gewiinschtem Volumen. -- Methode. Zu etwa 0,02 Gramm~quivalenten der S~uren ffigt man Wasser und ffillt mit ge~rocknetem Aceton auf 100 ml auf. Von dieser LSsung nimmt man 5 ml, setzt 3 Tr. yon 0,2~ NeutralrotlSsung und 6 Tr. yon 0,2~ ThymolblaulSsung (beide in Alkohol) hinzu und titriert. Der Verbraueh zum ersten Farbumschlag yon Rosa nach Gelb entspricht der Neutralisation yon Sehwefels~ure zu Hydrogen- sulfat und der Sulfons~iuren, der Verbraueh zum zweiten Farbumschlag yon Gelb nach Blaugriin entsprieht der Neutralisation yon I-Iydrogensulfat. Eine Korrektur ffir die benfitzte Aeetonmenge ist nStig. Beleganalysen yon fl-Nal0hthalinsulfon- s/lure sind angegeben. Der Feh]er betr~igt 1~ abso]ut.

1Zavodskaja Laborat. 27, 154--157 (1961) [Russiseh]. K. E. Voro~ilov-For- sehungsinstitutf .organischeHalblorodukteu.Farbstoffe(UdSSt~ ). M. BAI~TU~EK