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Institute of History, Research Centre for the Humanities, Hungarian Academy of Sciences Somogy megye múltjából 1970-1975, Levéltári Évkönyv 1-5 (Aus der Vergangenheit des Komitats Somogy 1970-1975. Archiv-Jahrbuch 1-5) Review by: K. T. Mérey Acta Historica Academiae Scientiarum Hungaricae, T. 21, No. 1/2 (1975), pp. 243-246 Published by: Institute of History, Research Centre for the Humanities, Hungarian Academy of Sciences Stable URL: http://www.jstor.org/stable/42580705 . Accessed: 15/06/2014 02:30 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Institute of History, Research Centre for the Humanities, Hungarian Academy of Sciences is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Acta Historica Academiae Scientiarum Hungaricae. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.96 on Sun, 15 Jun 2014 02:30:32 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Somogy megye múltjából 1970-1975, Levéltári Évkönyv 1-5 (Aus der Vergangenheit des Komitats Somogy 1970-1975. Archiv-Jahrbuch 1-5)

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Somogy megye múltjából 1970-1975, Levéltári Évkönyv 1-5 (Aus der Vergangenheit desKomitats Somogy 1970-1975. Archiv-Jahrbuch 1-5)Review by: K. T. MéreyActa Historica Academiae Scientiarum Hungaricae, T. 21, No. 1/2 (1975), pp. 243-246Published by: Institute of History, Research Centre for the Humanities, Hungarian Academy ofSciencesStable URL: http://www.jstor.org/stable/42580705 .

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Compte rendu de livres 243

представляют собой плоды работы Сельскохозяйственного музея. В первом томе один из руководителей всей исследовательской работы, Ференц Донат, дает тех общих результатов, которые можно проследить на основании уже готовых моно- графий, посвященных истории отдельных производственных кооперативов, Уче- ные, проводившие исследования, в первом томе прослеживают историю 3, а во втором томе - б производственных кооперативов.

Здесь нет места для подробного анализа. Достаточно сказать, что упомя- нутые, равно как и выпущенные в другой форме статьи всесторонне, критически и аналитическим способом рассматривают развитие производственных кооперати- вов, отношение крестьян к кооперативам, пройденный кооперативом путь в области превращения в крупное хозяйство, общественные процессы и изменения в сознании, происшедшие в последнее десятилетие среди крестьян, и не в послед- нюю очередь, процесс превращения кооперативов, управляемых государством и получавших его поддержку в результате целого ряда общественно-экономических реформ в самостоятельные хозяйства. П. Гунст

Somogy megye múltjából 1970-1975. Levéltári Êvkônyv 1-5 (Aus der Vergangenheit des Komitats Somogy 1970-1975. Archiv- Jahrbuch 1-5). Red. József Kanyar. Kaposvár, 1970-1974.

Ein schönes Beispiel der regionalen Forschung, der auf irgendeine Gegend konzentrierten wis- senschaftlichen Arbeit bilden in Ungarn die von den kleinsten wissenschaftlichen Forschungsstellen, von einzelnen Archiven verfaßten und herausgegebenen jährlich erscheinenden Jahrbücher. Zweck dersel- ben ist, daß alle zur Publikation geeigneten Geschichtswerke über jenes Gebiet, wo das betreffende Ar- chiv seinen Sitz hat, zu Gemeingut werden.

Eines der schönsten Beispiele dieser wissenschaftlichen Bestrebungen liefert das Archiv des Ko- mitats Somogy, wo bereits im fünften Jahr pünktlich und in einem Umfang von 20 Bogen der Studienband „Aus der Vergangenheit des Komitats Somogy" erscheint. Das hauptsächliche Redaktionsprinzip jedes Bandes ist, aus jeder Epoche der Geschichte des Komitats - nach Möglichkeit - ein bis zwei neue Daten erschließende, mit moderner Problemensicht und Lösung geschriebene Studien zu bringen. Diese erwei- terten gewöhnlich nicht nur das Wissen des lokalen Leserkreises, sondern brachten auch etwas Neues, Bedeutendes für Bearbeitungen, die durch ihre Synthese das ganze Land betreffen.

In den 5 Bänden ist nur die Gegend, das Gebiet gemein; das behandelte Komitat Somogy, faßt die verschiedene Richtungen, voneinander abweichende Gegenstände enthaltenden Studien zu einer Einheit zusammen. Es ist eine glückliche Lösung, daß der Redakteur den Verfassern der Bände nicht so Schran- ken setzen wollte, daß er die Themen in das Prokrustesbett einer einheitlichen Konzeption zwängt. So konnte jeder Verfasser nach seiner Individualität und der Vielfalt der bearbeiteten Quellen einzelne wichtige geschichtliche Probleme lösen.

Was für Themen enthalten diese Bände? Es werden solche Probleme des ungarischen Mittelalters bearbeitet, die lokal zwar an das Komitat Somogy gebunden sind, doch durch die Erschließung neuer Quellen oder die Aufarbeitung mit neuen Methoden ein besseres Verstehen des ganzen Mittelalters för- dern. György Györffy zeichnet in seiner Studie über den Aufstand Koppánys das mit den Mitteln der modernen Geschichtswissenschaft und ihren vielfältigen Methoden ausgestaltete neue Bild der Epoche des staatsorganisierenden Stephan I. (I. Band). Ebenso wirft die Studie von Kálmán Magyar ein Licht auf das Mittelalter, in der er die Quellen der Benennung von Ortschaften nach dem Hl. Georg im Komitat Somogy behandelt (II. Band), wobei er die Methoden der Archäologie, der Ethnographie und der Ge- schichtswissenschaft gleicherweise anwendet. In seiner Studie ,,Die Wirtschaft des Benediktinerordens in Tihany zur Zeit des Sturkturwechsels im 13. /14. Jahrhundert" vergleicht und untersucht Ferenc Maksay die im Dokumentenmaterial festgehaltenen Eigentums- und Volkskonskriptionen von Seiten der Produ-

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244 Compte rendu de livres

zenten (III. Band). Alle drei Studien untersuchen die in den Titeln angeführten Problemkreise auch in der Strömung des westeuropäischen politischen bzw. wirtschaftsgeschichtlichen Lebens.

Aufgrund von Geschichtsquellen bringt die Dokumentenveröffentlichung von Miklós Komjáthy wertvolle neue Daten über das Leben im Komitat Somogy. Er veröffentlicht Auszüge aus den im Ungari- schen Nationalarchiv aufbewahrten Urkunden des Somogyer Konvents vom Ende des 1 5 . und Anfang des 16. Jh. in ungarischer Sprache; er behandelt gleichzeitig auch die neuere Literatur, die das Verstehen dieser Urkunden und ihre Bewertung erleichtert. Das in den Urkunden enthaltene Ortsnamenmaterial fördert die Arbeit der Sprachforscher, während die beschreibenden Teile Einblick in das mittelalterliche Wirtschaftsleben des Komitats gewähren (I.-IV. Bd.).

Ebenso knüpfen sich zwei Studien von András Kubinyi an die Problematik dieser beiden Jahr- hunderte. Die eine, „Das Gut von Kaposvár und die Rolle der Familiaren im Komitat Somogy in der Be- sitzpolitik von Miklós Újlaki" (IV. Bd.) behandelt die Rolle des sich um die Mitte des 15. Jahrhunderts herausgebildeten feudaleij Großgrundbesitzes in dem damaligen Machtkampf. Durch die Einzeichnung dieser Grundbesitze auf eine Karte verweist er darauf, daß in den weiteren politischen Zielen Ujlakis (er wollte sich das Königreich Slawonien erwerben) seine Besitztümer im Komitat Somogy eine entschei- dende Rolle gespielt haben. In seiner anderen Studie: „Abwanderung der Bauern aus dem südlichen Transdanubien in die Städte am Ende des Mittelalters" (III. Bd.) untersucht er, woher die in den Jahren 1440-1529 nach Buda (Ofen), Pest und óbuda (Althofen) strömenden Einwohner stammen und stellt fest, daß das Komitat Somogy und die drei benachbarten Komitate die entscheidende Mehrheit derselben lieferten. Am Ende der Studie werden Belege veröffentlicht.

Die Jahre der Türkenherrschaft konnten bisher mehr oder weniger als Terra incognita betrachtet werden. In diesen Jahrbüchern begann die Beleuchtung dieser Epoche aus zwei Seiten. Einerseits ließ Ferenc Szakály die in ungarischer Sprache verfaßten Urkunden zu Wort kommen, indem er das Urbarium der Wirtschaft der Festung Babócsa vom Jahre 1561 und das Inventar der Festung Babócsa aus dem Jahre 1563 darstellt (II. Bd.); im Zusammenhang damit verweist er auch auf solche Probleme, wie die Frage der das Komitat Somogy durchquerenden Handelswege im 16. Jahrhundert. Mit dieser letzteren Frage setzte sich derselbe Verfasser im III. Band in einer separaten Studie auseinander, wo er die drei wichtigsten Handelswege im südlichen Transdanubien behandelt. Er zeigt auch einen mittelalterlichen Marktflecken, der sich auf die Abwicklung des Transitverkehrs spezialisierte, auf Kálmáncsehi, der aber zur Zeit der Türkenherrschaft verfallen ist. - Ebenfalls auf ungarische Quellen stützt sich László Bendeffy, der aber auch geographische und archäologische Ergebnisse benutzt, in seiner Studie „Das Wehr bei Jut und der hohe Wasserstand des Balaton (des Plattensees) in der Türkenzeit4' (IV. Bd.); er führt diesen hohen Wasserstand auf künstliche Stauung durch das in der Türkenzeit geschaffene Wehr bei Jut zurück.

Eine zweite Richtung der Erforschung der Türkenzeit ist in diesen Bänden ebenfalls vertreten. Elôd Vass zeichnet in seiner Studie „Die erste türkische Steueraufnahme der Gemeinde Tôrôkkoppány vom Jahre 1556" ein bemerkenswertes Bild dieses Marktfleckens im Komitat Somogy, der Sitz eines Sandschaks geworden war. Er analysiert die Steuerkonskription und folgert aus ihren Daten auf die Zahl der Steuerzahler, auf das bebaute Gebiet, die Ernteerträgnisse usw. Am Ende der Studie steht eine unga- rische Übersetzung der türkischen Steuerkonskription (III. Bd.). Die die Türkenzeit betreffenden Stu- dien werden durch eine Abhandlung von Csaba Csorba über die Lage der zu Festungen umgebauten Klöster ergänzt, wie sich diese in den Gürtel der Grenzfestungen in Südtransdanubien eingefügt haben (V. Bd.).

Auf diese Studien folgen in chronologischer Reihenfolge einzelne Studien über die Probleme der Geschichte des Komitats nach der Befreiung von den Türken. Die Studie von Emma Ivá'nyi „Der , Tumult' von Hidvég (1696)" (III. Bd.) behandelt den Zusammenstoß zwischen der Steuer einhebenden militäri- schen Exekution und den Bewohnern des Marktfleckens Hidvég und darüber hinaus das Tempo der Be- siedlung dieses Grenzgebietes nach der Türkenherrschaft. Dabei werden beachtenswerte neue Ge- sichtspunkte zur Beurteilung der sog. Hajdukenfrage gegeben.

Vom 18. Jahrhundert an vermehren sich die Themen und werden vielfältig. Ein großes Verdienst dieser Bände ist, daß in jedem derselben der Kulturgeschichte ein besonderer Platz eingeräumt wird. Auf-

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Compte rendu de livres 245

grund einer kirchlichen Untersuchung skizziert Sándor Ladányi ein Kulturbild des Komitats im 17. und 18. Jahrhundert (III. Bd.^Zpltán Fallenbüchl zeichnet ein Bild der Kulturverhältnisse des Komitats um die Mitte des 18. Jahrhunderts, der die Konskriptionen der Jahre 1738/39 analysiert (III. Bd.). Auf- grund der Konskription der Schulen, der Schüler und der Lehrer in den Jahren 1770-1789 wird von József Kanyar der kulturelle Zustand des Komitats dargestellt und bewertet (I. Bd.).

Auch wirtschaftsgeschichtliche Themen werden in einer wachsenden Anzahl behandelt. Emil Simonffy stellt das landwirtschaftliche System der im Norden des Komitats liegenden 97 Siedlungen in den Jahren 1720-1728 dar (III. Bd.). Zwei Studien von Tibor Tóth behandeln die Bewirtschaftung einer kirchlichen Herrschaft im Reformzeitalter; einerseits die Bewirtschaftung im Reformzeitalter, anderer- seits die Methoden der Sicherung des Einkommens am Ende des 19. Jahrhunderts. Mit der Analyse der Lage, die sich nach der Aufhebung der Leibeigenschaft herausgebildet hatte, befassen sich zwei Studien; Emil Simonffy bezüglich Kaposvár und Tibor Tóth bezüglich der Herrschaft von Mernye (I.-V. Bd.). Die Studie von Tibor Tóth, die die Viehzucht am Ende des 19. Jahrhunderts und den Rassenwechsel in der Hornviehzucht darstellt, ist nicht nur bezüglich der Darstellung des Wirtschaftslebens des Komitats we- sentlich, sondern auch bezüglich der Darstellung der Landwirtschaft des ganzen Landes (III. Bd.). Hier- her gehört auch die Ouellenstudie von István Bakács, eine vorzügliche Zusammenfassung über die Be- wirtschaftung des Gutes Somogyvár am Ende des 19. Jahrhunderts (III. Bd.).

Einen wichtigen Farbfleck bildet in der volkswirtschaftlichen Literatur die von Êva Takács veröf- fentlichte Datenreihe zur Geschichte der ersten Epoche der Forstverwaltung, die auch eine kurze Zu- sammenfassung des Themas bringt (V. Bd.).

Ein bedeutendes Thema erfassen die Autoren, als sie sich mit den Flußregulierungen befassen (die Studien von Géza Bencze über die Regulierung des Flusses Kapos im I. und II. Band), bzw. mit der ge- schichtlichen Analyse des Problems der Drauschiffahrt, wobei die Ausnutzung des Schiffahrtsweges und sein Einfluß auf das Wirtschaftsleben der Hafenorte behandelt werden (Studie von Ferenc Erdösi im II. Bd.).

Die Industriegeschichte ist ebenfalls durch mehrere Studien vertreten, so berichtet Antal Leh- mann über die Glashütte in Szentluka (1807-1808) und Károly Jenei über „Die Somogyer Betriebe der Landwirtschaftlichen Industrie A.G. (1890-1898)" beide in der Epoche des Kapitalismus entstandene wichtige Betriebe in Kaposvár (II. Bd.). Anschließend erwähnen wir den kunstartlichen Versuch der Verfasserin dieser Rezension, in dem sie ein zusammenfassendes Bild der Fabrikindustrie des Komitats Somogy zwischen den beiden Weltkriegen zu zeichnen wünscht (III. Bd.).

Wertvolle Studien befinden sich in diesen Bänden über die heimische Städteentwicklung. Lajos Ruzsás fügt die Darstellung der Entwicklung des Marktfleckens Kaposvár in die Entwicklung des ganzen Landes ein (V. Bd.). Károly Vörös befaßt sich in seiner Studie mit der Städteentwicklung im Zeitalter des Dualismus und hebt ebenfalls die Entwicklung von Kaposvár, das seine Zentenarfeier begeht, zur Zeit des Dualismus hervtfr (IV. Bd.). Diese werden durch die lückenfüllende Studie von József Kanyar über die Kulturgeschichte von Kaposvár zur Zeit des späten Feudalismus ergänzt (IV. Bd.).

Erwähnenswert sind jene Studien, die die Daten einzelner statistischer Bearbeitungen kritisch bewerten, besprechen und bearbeiten. József Kanyar: „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fol- gen der Bodenreform im Komitat Somogy im Spiegel der landwirtschaftlichen statistischen. Erhebungen des Jahres 1935" im II. Bd., die Studie desselben Verfassers „Die Agrarwirtschaft des Komitats Somogy im Spiegel der landwirtschaftlichen Konskription von 1895" im V. Bd. Hierher kann die Studie Emil Simonffys „Einige Fragen der landwirtschaftlichen Bodenbesitzstruktur im Komitat Somogy im Jahre 1935" im IV. Bd. gezählt werden.

Das wirtschaftsgeschichtliche Bild der nach dem II. Weltkrieg sich herausbildenden neuen Welt ist aus folgenden Studien ersichtlich: József Kanyar: „Der Platz der neuen Landwirte in der Landwirtschaft im Komitat Somogy nach der Bodenaufteilung und die neue Agrarstruktur (1945-1949)" (III. Bd.) und József Benke: „Die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaftsbewegung und die Entwicklung der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Verhältnisse der Produktionsgenossenschaften im Komitat Somogy (1957-1970)" (IV. Bd.).

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246 Compte rendu de livres

Den allgemeinen Zielsetzungen der regionalen Forschung entsprechend geriet in diesen Bänden die politische Geschichte - was die Zahl der Studien betrifft - etwas in den Hintergrund, obzwar in dieser Beziehung das „Profil" des letzten Bandes besser ist als das der vorangegangenen. Antal Andrássy berei- nigt in seiner Studie „Das Komitat Somogy zur Zeit der kaiserlichen Besetzung" die Ereignisse von Ja- nuar-April 1849 in einer analytischen Weise (V. Bd.), während Ferenc Szili im selben Bande in seiner Abhandlung „Die Regierungskrise der Jahre 1905-1906 und ihre Folgen im Komitat Somogy" zwar nur von den politischen Fragen ausgeht, seine Folgerungen sind jedoch in erster Linie aus dem Gesichtspunkt der Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte verwertbar. Lückenfüllend ist die Studie von István Lagzi in demselben Bande „Polnische Flüchtlinge im Komitat Somogy zur Zeit des zweiten Weltkriegs", der sich auf mehrere Quellen verschiedenen Typs stützend das Thema überblickt und damit zur Geschichte des Hinterlandes im zweiten Weltkrieg Neues beiträgt. Mit der analytischen Methode der modernen Ge- schichtsschreibung behandelt József Borus die Geschichte der auf dem Boden von Somogy stattgefun- denen Kämpfe während des zweiten Weltkriegs (I. Bd.) und Antal Andrássy in seiner Studie „Die Tä- tigkeit der Ungarischen Kommunistischen Partei und die Wahlen im Komitat Somogy im Jahre 1945" (II. Bd.).

Zu diesem Problemkreis kann die Arbeit von Károly Mészáros gezählt werden, der zur im Herbst 1919 vorgenommenen neuen Organisierung der gegenrevolutionären Verwaltung und zu deren Beurtei- lung aufgrund der Publikation von 3 Urkunden neue Gesichtspunkte mitteilt (I. Bd.).

In den fünf Bänden wird auch die Institutionsgeschichte behandelt: Gábor Kopasz stellt die Tä- tigkeit der Handels- und Gewerbekammer von Pécs (Fünfkirchen) dar (I. Bd.).

Separat sollen jene Studien behandelt werden, die aus einzelnen anderen Wissenschaftszweigen mit Neuem zur Geschichte des Komitats Somogy beitragen. Ich denke da an die Studie von Ida Péterffy, die die Entstehung eines Tanzliedes im Zusammenhang mit einem Ereignis im Komitat Somogy, der In- stallierung Ferenc Széchenyis als Obergespan analysiert (I. Bd.), oder an die Studie von Sándor Bálint, der als berufener Ethnograph diese Bände mit neuem Kolorit bereichert („Die Verehrung des Hl. Ägi- dius im alten Ungarn und in der heutigen Volkstradition" (V. Bd.). Hierher zu zählen ist auch die kunst- geschichtliche Zusammenfassung von László Boros „Dorffmeister in Somogy", die die in der Schomodei entstandenen Arbeiten dieses vorzüglichen Malers, in erster Linie seine Kirchenfresken analysiert. Eine Erinnerung, zugleich aber eine vorzügliche kleine Familiengeschichte bildet die Studie von László Ben- deffy über László Vörös, den beeideten Oberingenieur des Komitats Somogy, in der der Verfasser über die Darstellung des Lebenslaufs hinaus auch das schwere Leben der Ingenieure im 19. Jahrhundert be- schreibt und über den Nachlaß von Vörös berichtet (V. Bd.).

Aus der kurzen thematischen Übersicht der Jahrbücher kann festgestellt werden, daß in der Mehrzahl der Studien solche Themen behandelt werden, die nicht nur jene ansprechen, die sich für Ge- schichte interessieren, sondern auch jene, die sich mit anderen Wissenschaftszweigen befassen. So können im allgemeinen die wirtschaftsgeschichtlichen Studien z.B. offenbar auf das Interesse von Volkswirt-

. schaftlern und Planern, landwirtschaftlichen und Industriefachleuten rechnen. Die Geschichte tritt aus ihrer „beschaulichen" Rolle heraus und ist mit der Erschließung von Informationen über die Vergan- genheit dieses Gebietes konkret den heutigen Werktätigen und Fachleuten behilflich. Und dies bezieht sich so nicht nur auf die wirtschaftsgeschichtlichen Studien, sondern auch auf die kulturgeschichtlichen und sonstige, vom praktischen Leben fern stehende Themen. Durch den Umstand, daß neben den Studien auch die Quelle, das Gerippe der sorgfältigen, minutiösen Analyse der Autoren (das schöne und reichhal- tige Tabellenmaterial, die Berechnungen bzw. textgetreue oder inhaltliche Veröffentlichung der Quellen) herausgegeben wird, ist nicht nur die Glaubwürdigkeit dieser Arbeiten erhöht, sondern es wurde ermög- licht, daß auch andere die erschlossenen Quellen studieren, nach Gesichtspunkten, die von den Autoren nicht untersucht wurden. Und diese Quellen sprechen nicht nur dem Geschichtsprofessor und den Schü- lern über die Vergangenheit, sondern auch den sich für die Vergangenheit des Komitats interessierenden Wirtschaftsfachleuten, leitenden Beamten usw. So kann die Geschichtswissenschaft zum erstenmal in diesen ortsge schichtlichen Veröffentlichungen ihre eigenen Grenzen überschreiten und so kann sie tat- sächlich das werden, worüber die alten Römer nur träumten, „der Meister des Lebens".

K. T.Mérey

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